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Dieses Prüfungsheftli gehört:

Meine bestandenen Prüfungen:

JP P OP

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................................................... 1

1. Prüfungsreglement ............................................................................................................................................. 4

1.1. JP-Anforderungen ........................................................................................................................................ 4

1.2. P-Anforderungen .......................................................................................................................................... 5

1.3. OP-Anforderungen ....................................................................................................................................... 6

2. Pfadikunde .......................................................................................................................................................... 8

2.1. Pfadigeschichte ............................................................................................................................................ 8

2.2. Pfadi international ........................................................................................................................................ 8

2.3. Pfadfindergesetz .......................................................................................................................................... 9

2.4. Stufen und Wahlsprüche .............................................................................................................................. 9

2.5. Pfadi Trotz Allem .......................................................................................................................................... 9

2.6. Pfadiuniform .............................................................................................................................................. 10

2.7. Leiterunterteilung ...................................................................................................................................... 11

3. Karten- und Kompasskunde ............................................................................................................................. 12

3.1. Geländedarstellung auf der Landeskarte ................................................................................................... 12

3.2. Kartenmassstäbe ........................................................................................................................................ 12

3.3. Äquidistanz ................................................................................................................................................. 12

3.4. Koordinatennetz der Schweiz .................................................................................................................... 13

3.5. Einfache Signaturen der Karte 1:25‘000 .................................................................................................... 14

3.6. Der Kompass .............................................................................................................................................. 17

3.7. Karte nach Norden ausrichten ................................................................................................................... 17

3.8. Azimut bestimmen ..................................................................................................................................... 17

4. Pioniertechnik ................................................................................................................................................... 21

4.1. Seilkunde .................................................................................................................................................... 21

4.2. Blachen ....................................................................................................................................................... 28

4.3. Zeltbau ....................................................................................................................................................... 29

5. Naturkunde ....................................................................................................................................................... 32

5.1. Bäume ........................................................................................................................................................ 32

5.2. Sträucher .................................................................................................................................................... 35

5.3. Getreide ..................................................................................................................................................... 36

5.4. Giftige Pflanzen .......................................................................................................................................... 39

5.5. Essbare Waldpflanzen ................................................................................................................................ 42

5.6. Abfalltrennung ........................................................................................................................................... 43

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6. Samariter .......................................................................................................................................................... 44

6.1. Unfall, was tun?.......................................................................................................................................... 44

6.2. Verbände .................................................................................................................................................... 46

6.3. Verletztentransport .................................................................................................................................... 48

6.4. Verletzungen .............................................................................................................................................. 48

7. Kommunikation ................................................................................................................................................ 51

7.1. Der Morsecode ........................................................................................................................................... 51

7.2. Der Morseschlüssel .................................................................................................................................... 51

7.3. Übermittlungstechniken ............................................................................................................................ 52

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1. Prüfungsreglement

1.1. JP-Anforderungen

Pfadikunde:

Wahlsprüche beherrschen

vollständige Pfadiuniform beherrschen

Inhalt des Pfaditäschli kennen

Bi-Pi und sein Leben kennen Karten-/Kompasskunde:

Wegkroki beherrschen

einfache Signaturen der Landeskarte 1:25'000 beherrschen

Karte nach Norden ausrichten

Koordinaten auf die Karte übertragen können

Anwendungsgebiete für Karten 1:25'000, 1:50'000 und 1:100'000 kennen

alle Teile des Marschkompasses benennen können Pionier:

5 Knoten und 1 Bund beherrschen

ein einfaches Firstzelt bauen können

über Blachen Bescheid wissen

wichtige Grundregeln im Umgang mit Werkzeugen kennen Naturkunde:

5 Baumarten und 2 Straucharten beherrschen können

3 Getreidearten

3 giftige Pflanzen nennen können Samariter:

2 Verbände beherrschen

alle Notrufnummern kennen

Behandlung kleiner Wunden beherrschen

Bewusstlosenlagerung beherrschen Übermittlung:

Morseschlüssel anwenden können

Signale für die Luftrettung beherrschen Kochen:

Zu zweit ein Eintopfgericht für 2 Pers. innerhalb von 2 Std. auf eigens erbauter Feuerstelle kochen WICHTIG!

Beherrschen heisst erklären und praktisch anwenden können.

Dort, wo Zahlen angegeben sind, werden nur die in diesem Heft genannten Pflanzen, Knoten, Bünde und Verbände als Lösung zugelassen.

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1.2. P-Anforderungen Pfadikunde:

Wahlsprüche beherrschen

vollständige Pfadiuniform beherrschen

Inhalt des Pfaditäschli kennen

Bi-Pi und sein Leben kennen

Gründungsjahr der Pfadi kennen

Leiterunterteilung (GF, TL/ML, AL) kennen Karten-/Kompasskunde:

Weg- und Plankroki beherrschen

einfache Signaturen der Landeskarte 1:25'000 beherrschen

Karte nach Norden ausrichten

Koordinaten berechnen und übertragen können (1:25'000 und 1:50'000)

Anwendungsgebiete für Karten 1:25'000, 1:50'000 und 1:100'000 kennen

Azimut bestimmen können

alle Teile des Marschkompasses benennen können

Einflussquellen auf den Kompass kennen Pionier:

8 Knoten und 2 Bünde beherrschen

einen Gotthard bauen können

über Blachen Bescheid wissen

alle Seilarten nennen können

Materialpflege beherrschen Naturkunde:

8 Baumarten und 3 Straucharten nennen und erkennen

4 Getreidearten nennen und erkennen

4 giftige Pflanzen nennen können

über Abfalltrennung Bescheid wissen Samariter:

3 Deckverbände und 1 Druckverband beherrschen

alle Notrufnummern kennen

Behandlung kleiner Wunden beherrschen

ABC-Schema anwenden können

Verbrennungsgrade kennen

Bewusstlosenlagerung beherrschen

1 Transportart für Verletzte kennen Übermittlung:

Morseschlüssel anwenden können

Signale für die Luftrettung beherrschen

Übermittlungsarten kennen Kochen:

Alleine ein Eintopfgericht für 1 Pers. innerhalb von 2 Std. auf eigens erbauter Feuerstelle kochen Marsch:

28 km WICHTIG!

Beherrschen heisst erklären und praktisch anwenden können.

Dort, wo Zahlen angegeben sind, werden nur die in diesem Heft genannten Pflanzen, Knoten, Bünde und Verbände als Lösung zugelassen.

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1.3. OP-Anforderungen

Pfadikunde:

Wahlsprüche beherrschen

vollständige Pfadiuniform beherrschen

Inhalt des Pfaditäschli kennen

Robert Baden-Powell und Olave Baden-Powell kennen

Gründungsjahr der Pfadi kennen

zweites Gründungsjahr der Pfadi Andelfingen kennen

Leiterunterteilung (GF, TL/ML, AL) kennen

Wissen, was die PBS, WAGGGS und WOSM ist Karten-/Kompasskunde:

Ansichts-, Weg-, Kompass- und Plankroki beherrschen

Signaturen & Äquidistanzen der verschiedenen Landeskarten beherrschen

Karte nach Norden ausrichten

Koordinaten berechnen und übertragen können (1:25'000, 1:50‘000 & 1:100‘000)

Anwendungsgebiete für Karten 1:25'000, 1:50'000 und 1:100'000 kennen

Laufrichtung & Azimut bestimmen können

alle Teile des Marschkompasses benennen können

Einflussquellen auf den Kompass kennen

Vorwärts- & Rückwärtseinschneiden können Pionier:

12 Knoten und 3 Bund beherrschen

einen Berliner bauen können

über Blachen Bescheid wissen

4 Anwendungsmöglichkeiten für Blachen kennen

alle Seilarten nennen können

Materialpflege beherrschen Naturkunde:

12 Baumarten und 4 Straucharten beherrschen können

6 Getreidearten beherrschen können

5 giftige Pflanzen kennen

3 essbare Waldpflanzen kennen

über Abfalltrennung Bescheid wissen Samariter:

3 Deckverbände und 1 Druckverband beherrschen

alle Notrufnummern kennen

Behandlung kleiner Wunden beherrschen

ABC-Schema anwenden können

Verbrennungen nach Graden einteilen und behandeln können

Vergiftungen & Verätzungen behandeln können

Bewusstlosenlagerung beherrschen

2 Transportarten für Verletzte kennen Übermittlung:

Morseschlüssel anwenden können

Signale für die Luftrettung beherrschen

Übermittlungsarten kennen Kochen:

Alleine ein Eintopfgericht für 1. Pers. innerhalb von 2 Std. auf eigens erbauter Feuerstelle kochen

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Marsch:

35 km

WICHTIG!

Beherrschen heisst erklären und praktisch anwenden können.

Dort, wo Zahlen angegeben sind, werden nur die in diesem Heft genannten Pflanzen, Knoten, Bünde und Verbände als Lösung zugelassen.

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2. Pfadikunde

2.1. Pfadigeschichte

2.1.1. Gründung Sir Lord Robert Stephenson Smyth Baden Powell (BiPi) of Gilwell, der

Gründer der Pfadibewegung, war Engländer. Er wurde am 22. Februar

1857 in London geboren. Er arbeitete sich im Militär bis zum General

empor und erwies sich als hervorragender Scout (= Pfadfinder).

BiPi war davon überzeugt, dass man Kinder und Jugendliche

Verantwortung geben kann und auch sie hervorragende Pfadfinder

sein könnten. Er startete einen Versuch. Zusammen mit 26 Knaben

verbrachte er im Jahre 1907 ein Zeltlager auf Brownsea Island, in

welchem er ihnen die wichtigsten Fähigkeiten eins Scouts erlernte.

Nach diesem Erfolg, schrieb er seine Erkenntnisse und Ideen im Buch

„Pfadfinder“ nieder. Durch den Erfolg des Buches und des

Gründungslager, war die Pfadibewegung gegründet. Und schon bald war diese Jugendbewegung in der ganzen

Welt bekannt. 1916 gründete Bi-Pi zusammen mit seiner Frau Olave Baden-Powell die Pfadfinderinnen, welche

später von Olave geführt wurden. Am 8. Januar 1941 starb Bi-Pi in Kenya mit fast 84 Jahren.

2.1.2. Pfadigeschichte der Schweiz

Das genaue Gründungsdatum der Pfadfinderbewegung in der Schweiz ist unklar. Man nimmt das Jahr 1913 als

Anhaltspunkt. Das Gründungsdatum für die Schweizer Pfadfinderinnen liegt im Jahr 1919. Heute wird die

Pfadibewegung Schweiz mit PBS abgekürzt. Die PBS ist Mitglied der weltweiten Pfadiorganisation WOSM

(World Organization of Scout Movement) und der WAGGGS (World Association of Girl Guides and Girl Scouts).

2.1.3. Geschichte der Pfadi Andelfingen

Eine erste Abteilung wurde bereits 1929 gegründet, wurde jedoch 1939 (Anfang des 2. Weltkrieges) wieder

aufgelöst. Jakob Keller v/o Ghandi gründete 1946 erneut eine Abteilung in Andelfingen, welche sich gut

entwickelte. 1969 wurde die Mädchenpfadi in Andelfingen gegründet.

2.2. Pfadi international

2.2.1. WOSM

Die World Organization of the Scout Movement (WOSM), zu Deutsch

"Weltpfadfinderbewegung", ist eine Organisation, in der Pfadfinderverbände

weltweit zusammengeschlossen sind. WOSM ist mit rund 30 Millionen Mitgliedern

der grösste Pfadfinderbund der Welt. Ursprünglich war WOSM eine rein männliche

Organisation. Heute sind aber auch Frauen Teil der Organisation. WOSM betreibt in

Kandersteg(Schweiz) das internationale Pfadfinderzentrum.

2.2.2. WAGGGS Die World Association of Girl Guides and Girl Scouts (WAGGGS), auf Deutsch etwa

"Weltverband der Pfadfinderinnen" ist ein Zusammenschluss von

Pfadfinder(innen)verbänden weltweit. WAGGGS zählt rund 10 Millionen Mitglieder

und ist somit kleiner als WOSM.

WOSM-Logo

WAGGS-Logo

Bi-PI

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2.3. Pfadfindergesetz

Das Pfadfindergesetz besteht aus acht Grundsätzen (unten aufgeführt), nach welchem wir Pfadis versuchen zu

leben. Viele Pfadfinder bekräftigen diese Absicht mit dem Ablegen des Pfadfinderversprechens. Dieses Ritual

kann sehr unterschiedlich sein und wird daher hier nicht weiter ausgeführt.

Wir Pfadi wollen…

…offen und ehrlich sein.

…andere verstehen und achten.

…unsere Hilfe anbieten.

…miteinander teilen.

…Freude suchen und weitergeben.

…Sorge tragen zur Natur und allem Leben.

…Schwierigkeiten mit Zuversicht begegnen.

…uns Entscheiden und Verantwortung übernehmen.

2.4. Stufen und Wahlsprüche

Eine Pfadiabteilung gliedert sich in verschiedene Stufen. Diese richten sich hauptsächlich nach dem Alter der

Teilnehmer und werden je nach Grösse noch weiter unterteilt.

Die meisten Stufen haben ihren eigenen Wahlspruch, der das Leben in der Gruppe und die Interessen der

jeweiligen Altersstufe symbolisiert.

Stufe: Alter: Wahlspruch:

Biberstufe (0. Stufe) 4-6 Jahre

Wolfsstufe (1. Stufe) 6-10 Jahre „Miis Bescht“

Pfadistufe (2. Stufe) 10-14 Jahre „Allzeit bereit“

Piostufe (3. Stufe) 14-17 Jahre „Zämä wiiter“

Roverstufe (4. Stufe) ab 17 Jahre „Bewusst handeln“

2.5. Pfadi Trotz Allem Die Pfadi Trotz Allem (PTA) richtet sich an Kinder und Jugendliche mit geistigen oder körperlichen

Behinderungen. In der Schweiz gibt es die PTA seit 1945. National existieren momentan 29 Gruppen verteilt

über alle Sprachregionen. Die PTA ist keine eigene Organisation, sondern gehört wie alle anderen Abteilungen

zur PBS.

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2.6. Pfadiuniform

2.6.1. Bekleidung Zu einer vollständigen Pfadiuniform gehören:

Pfadihemd (Wölfe: Hellblau oder Khaki, Pfadis: Khaki, Pios: Rot, Rover: Grün)

Foulard

Foulardring

Pfadigurt

Pfaditäschli

Wanderschuhe

evtl. Hut

2.6.2. Inhalt des Pfaditäschlis In ein vollständiges Pfaditäschli gehören:

Sackmesser oder Pfadidolch

Taschentücher

Schreibzeug

Notizblock

Kartenmassstab

Technix, Pfaditechnik, Thilo, oder ähnliches

Schnur

Streichhölzer

Schnur

Notfranken

Taschenapotheke

Nadel und Faden

2.6.3. Abzeichen Auf der Pfadiuniform, hauptsächlich dem Hemd, können verschiedene Abzeichen angebracht werden.

Nachfolgend werden die wichtigsten aufgelistet.

Eintrittsversprechen Versprechen

heller Samariter auf hellem Grund dunkler Samariter auf hellem Grund

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JP (erste Etappe) P (zweite Etappe) OP (dritte Etappe)

gelbe Windrose zu 1/3 gefüllt orange Windrose zu 2/3 gefüllt rote Windrose ganz gefüllt

2.7. Leiterunterteilung

In der Pfadi gibt es verschiedene Leiterfunktionen. Man erkennt die Funktion eines Leiters an der Farbe der

Pfeifenschnur.

GF = GruppenführerIn (gelbe Pfeifenschnur)

Leiter in diesem Tätigkeitsbereich leiten eine kleinere Gruppe. Sie sind häufig für die Organisation der Übungen

am Samstagnachmittag verantwortlich.

TL = TruppleiterIn / ML = MeuteleiterIn (orange Pfeifenschnur)

TruppleiterInnen sind verantwortlich für die jeweiligen Trupps (bei uns Goldenberg und Mühleberg). Sie sind

meist die Hauptverantwortlichen für die Lagerplanung, sind Anlaufstelle für die GFs und kommen ab und zu

auch samstags an die Übungen. In der Wolfsstufe nennen sich diese Leiter MeuteleiterIn.

AL = AbteilungsleiterIn (violette Pfeifenschnur)

Die AbteilungsleiterInnen sind verantwortlich für die gesamte Abteilung. Die Hauptaufgaben eines ALs liegen

eher im administrativen Bereich, d.h. sie organisieren Abteilungsanlässe, planen Budgets, etc. An den

Samstagnachmittagsübungen sind sie meist nicht anwesend.

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3. Karten- und Kompasskunde

3.1. Geländedarstellung auf der Landeskarte

Um die Landeskarte übersichtlich und praktikabel zu halten, wurde das Gelände vereinfacht. Zudem wurde

versucht eine Art Relief darzustellen, um die Begebenheit des Geländes zu veranschaulichen.

Schummerung Man nimmt an, das Gelände sei von Nord-West her beleuchtet. Somit liegen die süd-

östlichen Seiten der Geländeformationen im Schatten. Diese viollett-gräuliche

Schattierung, auch Schummerung genannt ergibt ein anschauliches Bild und lässt die

Erdoberfläche plastisch wirken. Die Schummerung hat nichts mit dem tatsächlichen

Schattenwurf und Sonnenstand zu tun.

Höhenkurven Höhenkurven sind erdachte Linien, welche alle Punkte derselben Höhe miteinander

verbinden. Diese Linien sind in der echten Landschaft natürlich nicht anzutreffen.

Objektdarstellung Um die vielen Geländeteile, die dargestellt werden müssen, ins Kartenblatt

und Beschriftung aufzunehmen, wurden verallgemeinernde und z.T. nicht massstabsgetreue Zeichen

(Signaturen) festgelegt. Ebenfalls einheitlich gestaltet wurde die Beschriftung.

3.2. Kartenmassstäbe

Es gibt drei für uns übliche Karten, die 1:25‘000-, 1:50‘000- und die 1:100‘000-Karte. Die Zahlen geben den

Massstab (Grössenverhältnis) der Karte an. Das heisst ein Zentimeter auf der Karten entspricht in Wirklichkeit

25‘000 Zentimeter (auf der 1:25‘000-Karte).

Massstab

1:25‘000

1:50‘000

1:100‘000

Hauptanwendung

Wandern, OL, Spiele

Velofahren

Übersicht, Autofahren

3.3. Äquidistanz

Jeder Kartenmassstab hat einen anderen Abstand zwischen den Höhenlinien (die Linien, die alle Punkte auf

derselben Höhe verbinden). Diesen Abstand nennt man Äquidistanz. Die Äquidistanz beträgt:

1:25‘000 = 10 m (20 m im Gebirge)

1:50‘000 = 20 m

1:100‘000= 50 m

Das heisst, je näher die Höhenlinien beieinander liegen, desto steiler ist das Gelände.

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3.4. Koordinatennetz der Schweiz

Auf jeder Schweizer Landeskarte befindet sich ein aufgedrucktes Gitternetz, welches aus senkrecht (Nord-Süd)

und waagrecht (Ost-West) verlaufenden Linien besteht. Der Abstand zwischen 2 solchen Linien beträgt 1

Kilometer. Mit diesem Koordinatensystem kann jeder Punkt in der Schweiz auf einen Meter genau bestimmt

werden.

Der Nullpunkt des Koordinatennetzes liegt nicht in der Schweiz,

sondern in Frankreich, in der Nähe von Bordeaux. Dies bewirkt, dass

die senkrechten Werte der Koordinaten immer grösser sind als die

waagrechten. Als Ausgangspunkt des Netzes nimmt man allerdings die

alte Sternwarte in Bern mit den Koordinaten 600 000/200 000.

Die Koordinaten sind jeweils in einer Zahlenreihenfolge, bestehend aus

6 dreistelligen Zahlen, angegeben. Wenn nötig kann zudem noch die

Höhenangabe in m.ü.M. angegeben werden.

3.4.1. Koordinaten übertragen Zuerst betrachtet man nur die zwei „Hauptzahlen“, das heisst die Zahlen vor dem Abstand, also hier 606 und

202. Die allererste Zahl der Koordinaten zeigt jeweils, welche Linie in nord-südlicher Richtung man beachten

muss, und sucht diese Zahl am oberen oder unteren Kartenrand. Anschliessend nimmt man die Zahl nach dem

Schrägstrich, welche die Linie in ost-westlicher Richtung zeigt. Diese Zahl sucht man am linken oder rechten

Kartenrand.

Anschliessend fährt man diesen

beiden Linien entlang und es gibt

einen Schnittpunkt. Für die

genauere Bestimmung der

Koordinate betrachtet man das

Feld oben rechts, bzw.

nordöstlich, des Schnittpunktes.

Jetzt werden die zweite und die

vierte Zahl der Koordinate

wichtig. Mit ihnen bestimmt

man nämlich den Punkt auf den

Meter genau. Die zweite Zahl

der Koordinate, hier 780, zeigt

die Abweichung nach Osten, also

nach rechts. Diese Abweichung

bestimmt man, indem man mit

dem Kartenmassstab 780 Meter

Das Koordinatennetz

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abmisst (von Westen/links her) und dort eine Notiz(Punkt, Strich,…) macht. Dann nimmt man die vierte Zahl,

hier 980, und misst mit dem Kartenmassstab 908 Meter nach Norden ab (von Osten/rechts her) und macht sich

dort wieder eine Notiz. Danach denkst du dir von dem Punkt in Osten (780 m) eine Linie nach Norden und vom

Punkt im Norden (908 m) eine Linie nach Osten. Dort, wo sich diese Linien schneiden, liegt der gesuchte Punkt.

Achtung: ab 2016 steht vor der ersten Zahl (Nord/Süd) eine 2, vor der zweiten(Ost/West) eine 1! Also ist die

Sternwarte Bern dann 2 600 000/1 200 000

3.4.2. Koordinaten bestimmen Das Berechnen der Koordinaten funktioniert eigentlich ziemlich gleich wie das Übertragen, mit dem

Unterschied, dass man die Zahlen herausfinden muss und diese nicht schon vorgegeben sind. Das heisst, man

schaut zuerst in welchem Viereck man sich befindet und anschliessend misst man wieder mit dem

Kartenmassstab die metergenaue Angabe.

Das Berechnen und Übertragen funktioniert auf der 1:25‘000- und der 1:50‘000-Karte gleich, ausser, dass man

einen anderen Kartenmassstab verwendet.

3.5. Einfache Signaturen der Karte 1:25‘000 Folgende Signaturen sind am Wichtigsten zur Orientierung, daher musst du sie beherrschen:

1.Kl.-Strasse (min. 6 Meter breit)

2.Kl.-Strasse (min. 4 Meter breit)

3.Kl.-Strasse (min. 2.8 Meter breit)

4.Kl, Fahrweg (min. 1.8 Meter breit)

5.Kl., Feld-, Wald-, Veloweg

6.Kl., Fussweg

Unterführung

Überführung

Landesgrenze

Kantonsgrenze

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Bezirksgrenze

Gemeindegrenze

Nationalpark-,Naturschutzparkgrenze

Bahnhof

Eisenbahn: Normalspur mehrspurig

Eisenbahn: Normalspur einspurig

Haus

Turm

Denkmal

Kirche

Kapelle

Friedhof

Schloss, Burg

Aussichtsturm

Stadion

Schiessstand

Golfplatz

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Wald

Baumgruppe/Einzelbaum

Reben

Bach

Fluss(unten)

Staumauer

ARA (AbwasserReinigungsAnlage)

Öffentliches Schwimmbad

Weitere Signaturen findest du im Technix oder in der Zeichenerklärung von Swisstopo (im Pfaditechnik

beiliegend).

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3.6. Der Kompass

Es gibt mehrere Kompassarten, die bekanntesten sind der OL-und der Marschkompass. In der Pfadi

beschäftigen wir uns ausschliesslich mit dem Marschkompass. Dieser besteht aus folgenden Teilen.

Auf der Magnetnadeldose ist eine Skala aufgezeichnet, die entweder in 360° (Grad) oder 6400 A‰

(Artilleriepromille) eingeteilt ist. Bei der A‰-Skala muss die Zahl auf der Magnetnadeldose x100 gerechnet

werden, bei der °-Skala x10.

Ein Grad entspricht 17,8 A‰. Auf manchen Kompassen ist eine Umrechnungstabelle auf der Rückseite des

Spiegels aufgedruckt.

3.6.1. Einflussquellen auf den Kompass

Der Kompass ist zwar generell sehr exakt, was die Bestimmung der Richtung angeht, doch es gibt gewisse

äussere Einflüsse, die dies beeinflussen(, also die Grad-/Promilleangabe ungenau oder falsch machen):

Hochspannungsleitungen

Andere Kompasse

Allgemein elektrische Anlagen(Computer,…)

Eisenteile

3.7. Karte nach Norden ausrichten Lege den Kompass auf ein Koordinatenkreuz (wo sich die Koordinatenlinien schneiden), wobei die Nordmarke

auf der Visierlinie des Kompasses liegen muss. Die Linien auf der Magnetnadeldose müssen parallel zu den

Koordinatenlinien auf der Karte liegen. Drehe nun die Karte mit dem Kompass solange, bis die Nordnadel

zwischen den Markierungen liegt.

3.8. Azimut bestimmen Azimut ist der Winkel zwischen Norden und einem beliebigen Punkt, im Uhrzeigersinn (also in Richtung Osten)

gemessen. Das Azimut stellt man ein, indem man die gewünschte Richtung anvisiert und durch Drehen an der

Magnetnadeldose den Nordzeiger in die Nordmarke bringt.

Man läuft nach dem Azimut indem man die Magnetnadeldose dreht, bis das gewünschten Grad/ Promille beim

Index steht und dann in diese Richtung läuft.

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3.8.1 Rückwärtseinschneiden Diese Methode braucht man um seinen Standort mit Hilfe eines Kompasses zu ermitteln. Gehe dabei so vor:

1. Suche zwei markante Punkte, die du auf der Karte findest (Berge, Kirchturm,…) und visiere diese mit

dem Kompass an.

2. Miss das Azimut und trage es anschliessend in deine Karte ein.

3. Dasselbe machst du nun mit dem 2. Punkt.

4. An dem Ort, wo sich die beiden Punkte schneiden stehst du.

3.8.2. Vorwärtseinschneiden Diese Methode braucht man, um einen Punkt in der Landschaft zu bestimmen. Gehe so vor:

1. Visiere den Punkt, den du bestimmen willst, an.

2. Dieses Mal trägst du das Azimut von deinem Standort her ein.

3. Anschliessend gehst du zu einem anderen Punkt und machst dort dasselbe.

4. Dort wo sich die Linien schneiden befindet sich der gesuchte Punkt.

3.9. Krokis Das Kroki ist eine von Hand gezeichnete Abbildung der Landschaft, in der man versucht, die in einer speziellen

Situation wichtigen Dinge darzustellen.

Es gibt 4 Kroki-Arten:

Ansichtskroki

Plankroki

Wegkroki

Kompasskroki

Im Gegensatz zu einer normalen Karte hat das Kroki einen Rahmen, der bestimmte Informationen enthält.

Dieser sieht IMMER so aus:

Titel

Zeichnung

Datum Zeit ZeichnerIn

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Natürlich gibt es wie bei der normalen Karte auch beim Kroki Signaturen:

Zudem schreibt man neben die Zeichnung immer noch eine Legende, in der man die wichtigsten Dinge

anschreibt.

Wegkroki

Dieses zeigt einen bestimmten Weg. Dabei werden die

Kurven auf dieser Strecke nicht gezeichnet. Als

Orientierung dienen die abzweigenden Strassen und

allfällig eingezeichnete Gebäude, etc. am Strassenrand.

Plankroki

Das Plankroki ist eigentlich eine selbstgezeichnete

Karte, bei der man aber nur das wichtige einzeichnet,

wie es bei Krokis üblich ist.

Ein Plankroki kann so aussehen:

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Ansichtskroki

Das Ansichtskroki ist eigentlich eine Skizze von dem, was

man sieht. Dabei muss natürlich trotzdem der typische

Kroki-Rahmen gezeichnet werden und die wichtigen

Sachen beschriftet werden.

Kompasskroki Beim Kompasskroki werden alle Kurven in Azimut

angegeben. Die Längen der Strecken dazwischen

werden ebenfalls angegeben. Bei dieser Art von Kroki

empfiehlt es sich, immer wieder markante Punkte als

„Auffangpunkte“ festzuhalten, da es meist nicht allzu

genau ist. Auch hier wird das Ganze in einen Kroki-

Rahmen eingerahmt.

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4. Pioniertechnik

4.1. Seilkunde

4.1.1. Einleitung Es gibt verschiedene Seilarten, welche unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Diese Eigenschaften

bestimmen, für welchen Verwendungszweck ein Seil geeignet und für welchen es ungeeignet ist. Seile sind

teuer und nicht selten hängen an ihnen Menschenleben. Daher ist es sehr wichtig, auf den richtigen Umgang

mit ihnen grossen Wert zu legen. Seile können für viele Dinge eingesetzt werden. Seilbahnen und Brücken sind

nur zwei Beispiele.

4.1.2. Seilarten Hanfseil Dynamikseil (Bergseil) Statikseil

Bild

Merkmal braun, gedreht farbig, geflochten farbig, geflochten

Anwendung Seilbrücken,

Pionierbauten aller Art

Abseilen Seilbahnen, Strickleiter

Dehnung gering gross gering

Temperaturbestän-digkeit ca. 200 °C ca. 100 °C ca. 100 °C

Reissfestigkeit (Ø 10 mm) 800 kg 2‘000 kg 3‘000 kg

Material Naturfaser Kunstfaser (Nylon) Kunstfaser (Polyamid,

Nylon)

Scheuerfestigkeit gut sehr empfindlich empfindlich

Verrottungsbestän-digkeit schlecht gut gut

Wasseraufnahme hoch (verkürzt sich) gering gering

Polypropylenseile (einfarbiges, leichtes, gedrehtes Seil aus Kunstfasern) sind für Pionierarbeiten ungeeignet, da

sie stark scheuer- und hitzeempfindlich sind.

Nur für Seilbrücken und Abspannungen sind sie eine Option.

4.1.3. Umgang mit Seilen

Allgemeine Regeln:

Stehe nie auf Seile.

Lasse verschmutzte Seile trocknen und bürste sie anschliessend ab.

Schütze Seile vor Feuchtigkeit, Schmutz und direkter Sonneneinstrahlung.

Lagere Seile trocken und vor Sonnenlicht geschützt.

Wähle für deine Anwendung immer die richtige Seilart.

Prüfe vor jeder Verwendung das Seil auf Schäden (Abnutzung, Schmelzspuren, Verschmutzung,

sichtbarer Kern, etc.).

Lasse Seile nie über scharfe Kanten laufen.

Jeder Knoten im Seil halbiert die Tragfähigkeit des Seils.

Zusammenrollen

Wenn du Seile transportieren oder lagern möchtest, empfiehlt es sich das saubere Seil zusammen zu rollen.

Anschliessend wird der Wickel mit einem Parallelbund aus einem Ende um den Rest des Seils fixiert. Das Ganze

nennt man auch Elefant. Das Babeli, welches du vielleicht kennst, eignet sich nicht zur Lagerung, da sich das Seil

beim Aufwickeln verdreht.

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4.1.4. Knoten & Bünde Samariter:

Verbindet ungleich oder gleich dicke Seile miteinander.

+ hält sicher

+ einfach zu öffnen

+ flach

+ einfach zu knöpfen

- gleitet nicht über Kante

- verrutscht gegen die Seiten

! An beiden muss gleicher Zug sein.

Prusik:

Klemmknoten zum Aufseilen, Selbstsichern beim Abseilen, oder zum Spannen von Seilen.

+ einfach zu knöpfen

+ verrutscht nicht

- Gegenstand muss mind. doppelt so dick wie

das Seil (mit dem Prusik) sein.

Führer:

Zur Verbindung zweier gleich dicken Seile oder zur Erstellung einer Schlaufe.

+ einfach zu knöpfen

- nach Belastung schwer zu lösen

Fläschli / Päckli:

Zulaufende Schlinge. Für Spanner, Strickleitern, oder Päckli machen.

+ einfach zu knöpfen

- mühsam zu öffnen (Tipp: Stock beim

Knüpfen in Knoten stecken.)

! Schlaufen- & Zugrichtung beachten

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Fuhrmann:

Zulaufende Schlinge. Für Spanner geeignet.

+ besser lösbar als Fläschli / Päckli

- mühsam zu öffnen (Tipp: Stock beim

Knüpfen in Knoten stecken.)

! Schlaufen- & Zugrichtung beachten

Achterschlinge / Mastwurf:

Bei Seilbrücken mit einem Seil, Strickleitern, oder zum Fixieren eines Seils.

+ hält gut

+ schräger Zug möglich

- mühsam zu öffnen

! muss verstätet werden

Fischer / Spierenstich:

Gute Seilverbindung, auch bei ungleich dicken Seilen. Zum Öffnen, Knoten auseinanderschieben.

+ hält sicher

+ Reissfestigkeit wird nur wenig verringert

- nach Belastung schwer zu öffnen

Doppelter Spierenstich:

Gute Seilverbindung, auch bei ungleich dicken Seilen. Ideal bei grosser Belastung. Zum Öffnen, Knoten

auseinanderschieben.

+ hält sehr gut

+ Reissfestigkeit wird nur wenig verringert

+ besser zu öffnen als Fischer / Spierenstich

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Maurer:

Seilbefestigung an dicken Gegenständen.

+ einfach zu öffnen

- hält nur bei Belastung

! Zugrichtung beachten

! immer mit Bretzeli verstäten

! nur an dicken Gegenständen verwenden

! Windungen ganz um den Gegenstand

Bretzeli:

Seilbefestigung an dünnen Gegenständen. Verstäten bei Maurer, Spanner, etc.

+ schnell & einfach zu knöpfen

- mühsam zu öffnen

Einfache Rettungsschlinge / Palstek:

Nicht zulaufende Schlinge zum Abspannen, etc.

+ einfach zu öffnen

+ Grösse der Schlaufe gut verstellbar

- schwierig zu knöpfen

! öffnet sich bei grosser Belastung

(Querbelastung der Schlaufe)

Endacht / Achter:

Zur Verdickung eines Seiles (z.B. zur Verhinderung des Durchrutschen durch eine Öse).

+ hält gut

+ einfach zu öffnen

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Doppelter Endacht:

Sehr gute Seilverbindung gleich dicker Seile. Der Grundknoten ist ein Endacht, welcher mit zwei Seilen erstellt

wird.

+ hält sehr gut

+ einfach zu öffnen

+ gleitet über Kanten

Gesteckter Endacht:

Nicht zulaufende Schlinge zum Anseilen, oder zur Befestigung an einer Öse. Der Grundknoten ist ein Endacht,

welchem mit dem Seilende nachgefahren wird.

+ hält sehr sicher

+ einfach zu öffnen

Weber / Kreuzknoten:

Zum Verbinden zweier Seilenden. Kann zum Aufziehen eingerichtet werden.

+ zuverlässiger als Samariter

+ einfach zu knöpfen

+ einfach zu öffnen

- nicht so flach wie Samariter

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Schachbrett / Freundschaftsknoten / Foulardknoten:

Zierknoten zum Zusammenknüpfen des Foulards.

+ flach

- fest angezogen mühsam zu öffnen

Parallelbund:

Verlängern oder verstärken einer Stange (mit zwei Bünden), Seilende abbinden.

+ einfach zu binden

Kreisbund:

Zusammenbinden zweier rechtwinkliger Stangen. Tipp: Mit Mastwurf oberhalb des Bunds beginnen.

+ hält sehr gut

- nur bei rechtem Winkel anzuwenden

Kreuzbund:

Zusammenbinden zweier rechtwinkliger Stangen. Tipp: mit Mastwurf oberhalb des Bunds beginnen.

+ Winkel kann etwas schief sein

- hält weniger gut als Kreisbund

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4.1.5. Bau von Seilbrücken Spanner:

Mit dem Spanner wird ein Seil durch einen Flaschenzug zwischen zwei Bäumen gespannt. Wichtig dabei ist, das

Seil nicht bis zum Maximum zu spannen, da ansonsten seine Tragkraft enorm abnimmt. Verwende Blachen, alte

Tücher, Wolldecken, oder ähnliches, um die Bäume vor einschneidenden Seilen zu schützen. Die Verwendung

eines Schraubkarabiners sorgt für weniger Reibung, gute Manipulation und leichteres Öffnen beim Abbau. Der

Ast ist quasi unerlässlich. Fehlt er, ist es nur schwer möglich den gespannten Knoten wieder zu öffnen.

Seilbrücke:

Seilbrücken können mit zwei oder mehr Seilen erstellt werden. Wichtig ist, dass sich jeweils nur eine Person

gleichzeitig auf der Brücke befindet. Unnötiges Schaukeln sollte vermieden werden, weil sich ansonsten die

Spannung lockert.

Material:

- Hanf- (Ø > 18 mm) oder Statikseile (Ø anhand Herstellerangaben wählen)

- lange Bandschlinge oder dicke Reepschnur (8 mm) und Sitzgurt für Sicherung

- 3 Schraubkarabiner (2x Spanner, 1x Sicherung)

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4.2. Blachen

4.2.1. Einleitung Blachen, auch Plachen geschrieben, sind aus Baumwolle angefertigte Zelttücher. Sie werden aus zwei Stück

Stoff genäht. Dies hat zur Folge, dass sie nicht quadratisch sind. Achte deshalb darauf, dass beim Zeltbau, alle

Mittelnähte parallel verlaufen. Blachen sind nur auf einer Seite imprägniert. Die Seite mit den Nähten und

Schlaufen ist nicht imprägniert. Das garantiert optimale Wasserfestigkeit bei maximaler Luftdurchlässigkeit. Wir

unterscheiden normale Blachen von Ausschussblachen. Ausschussblachen sind Blachen, welche nicht mehr den

Qualitätsansprüchen normaler Blachen entsprechen (Löcher, fehlende Knöpfe, etc.). Verwende sie für Bauten,

welche keinen Anspruch auf höchste Wasserfestigkeit erheben. Ein Beispiel ist das Küchenzelt, wo

Ausschussblachen über die Feuerstelle gehängt werden. Ausschussblachen von J+S haben ein grünes,

beidseitiges Tarnmuster und werden teils mit gelben Ecken gekennzeichnet. Blachen können zudem nicht nur

für Zelte, sondern unter anderem auch für Mäntel (z.B. Giacometti) verwendet werden.

Über die Blache:

Masse: Ca. 1,63 m x 1,65 m

Gewicht: Ca. 1,25 kg (trocken) / bis zu 2,5 kg (nass)

64 Knöpfe (32 auf einer Seite)

32 Löcher

herausnehmbare Reepschnur ist 2 m lang

teils kleine Halsschnur am Rande der nicht imprägnierten Seite eingefädelt

Reissfestigkeit: 200 kg (Knöpfe bilden Schwachstelle)

4.2.2. Umgang mit Blachen Allgemeine Regeln:

Stehe nie mit Schuhen auf Blachen.

Lasse schmutzige Blachen zuerst trocknen und bürste sie anschliessend ab.

Wasche Blachen nie (Verlust der Imprägnierung).

Lagere Blachen nur völlig trocken, sauber und an einem gut belüfteten Ort.

Blachenbund:

Um Blachen zu

transportieren und zu

lagern, empfiehlt es sich

Bünde à 10 Blachen zu

machen.

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4.3. Zeltbau

4.3.1. Einleitung Der Spatz:

In der Abteilung Andelfingen übernachten wir während vielen Lagern in Zelten. Hier kommen meistens Zelte

der Firma Spatz zur Verwendung. Diese Zelte gibt es in verschiedenen Ausführungen, welche sich in Grösse &

Form unterscheiden. Wir verwenden in der Regel das Gruppenzelt für 8, teilweise auch diese für 10 Personen.

Für die Aufbewahrung des Materials stehen uns zudem noch einige pyramidenförmige Zelte zur Verfügung.

Solche Zelte sind nicht günstig und müssen daher mit Sorgfalt behandelt werden. Defekte Zelte werden nach

Möglichkeit repariert. Eine regelmässige Säuberung und Instandhaltung ist selbstverständlich.

Die Zelte sind aus Baumwollstoff gefertigt. Eine gute Imprägnierung sorgt für die abweisende Wirkung

gegenüber Wasser und somit für einen trockenen Schlafplatz. Den Aufbau eines Spatz-Zeltes lernt man am

besten, indem man es sich direkt beim Aufbau beteiligt. Auf eine genaue Erklärung wird hier deshalb

verzichtet.

Blachenzelte:

Blachenzelte sind Zelte, welche aus Blachen aufgebaut sind. Es gibt viele verschiedene Varianten. Jede benötigt

eine unterschiedliche Anzahl an Blachen sowie Zelteinheiten. Die Zelteinheiten sind mit je drei Zeltstöcke und

drei Häringen gefüllte Taschen aus Blachenstoff. Jedes Blachenzelt hat seine Vor- & Nachteile. Daher ist es

wichtig, dass man sich Gedanken macht, wofür man das Zelt benötig und ein dementsprechendes Modell

wählt.

Allgemeine Regeln beim Zeltbau:

- Spanne Blachen nie waagrecht auf, denn so bilden sich Wasseransammlungen.

- Spanne ein Zelt immer über die Diagonalen.

- Bei mehr als vier Zeltstöcken, sollte stattdessen ein Holzstecken verwendet werden.

- Knöpfe die Blachen immer doppelt.

- Beachte die Wetterseite beim Zeltbau (Regen & Wind kommen i.d.R. aus Westen).

- Zelte sollten nicht an exponierten Stellen (Berggipfeln, direkt am Ufer, etc.) aufgestellt werden.

- Versuche ein möglichst ebenen Platz zu finden. Bei leichter Hanglage ist der Kopfbereich nach oben.

- Grosse Steine & Stöcke unter dem Zeltboden sollten vorher entfernt werden.

- Wasser muss über die Knüpfstellen & die Mittelnaht fliessen können.

- Häringe müssen im 45° Winkel zum Boden bzw. im 90° Winkel zum Seil eingeschlagen werden.

- Stecke bei einem Spanner immer ein Stock zwischen den Knoten.

4.3.2. Zeltarten Sarg:

Material:

- 1 Blache

- 2 Zeltstöcke

- 1 Zeltschnur

- 4 Häringe

Anwendung:

- Gepäckunterstand

- Windschutz für eine Person

Hinweise:

- Ist sehr klein.

+ Kann als Erweiterung für den Berliner verwendet werden.

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Firstzelt:

Material:

- 2 Blachen

- 6 Zeltstöcke

- 2 Zeltschnüre

- 6 Häringe

Anwendung:

- Gepäckunterstand

- Schlafstelle für zwei bis drei Personen

Hinweise:

+ Ist beliebig erweiterbar.

+ Blachenboden ist möglich.

+ Kann an der Seite mit zusätzlichen Blachen geschlossen werden.

! Wind sollte von der Seite kommen (Durchzug).

Gotthardschlauch:

Material:

- 3 Blachen

- 6 Zeltstöcke

- 4 Zeltschnüre

- 6 Häringe

Anwendung:

- Schlafstelle für drei Personen

- Materialunterstand

Hinweise:

+ Ist beliebig erweiterbar.

+ Seitenwände sind möglich.

+ Bietet wenig Angriffsfläche für den Wind.

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Berliner:

Material:

- 8 Blachen

- 11 Zeltstöcke

- 4 Zeltschnüre

- 12 Häringe

Anwendung:

- Schlafstelle für fünf Personen

Hinweise:

+ tiefes Dach = sehr warm

+ Bietet wenig Angriffsfläche für den Wind.

+ Kann mit bis zu drei Särgen erweitert werden (z.B. Platz für Gepäck).

! Für bessere Stabilität kann der Berliner abgespannt werden.

! An der Seite die 2er-Stangen schräg einbauen.

● Der Boden ist nicht gespannt.

Gruppenzelte:

Aus Blachen lassen sich auch grosse Gruppenzelte aufbauen. Das bekannteste Gruppenzelt ist sicherlich der

Sarasani. Das Nomadenzelt ist ebenfalls verbreitet. Der Aufbau solcher Zelte ist aufwändig und zeitintensiv.

Daher werden immer mehrere Personen benötigt. Der genaue Aufbau dieser Zelte wird hier nicht erklärt, da

dies für die Prüfungen nicht notwendig ist.

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5. Naturkunde

5.1. Bäume Bäume lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen, den Laubbäumen und den Nadelbäumen. Die Laubbäume

sind die, welche Blätter haben. Nadelbäume tragen, wie der Name schon sagt, Nadeln an ihren Zweigen.

Oftmals bestehen Wälder aus nur einer Form, sind also Laub- oder Nadelwälder. Kommen beide Arten etwa

gleichermassen vor, nennt man den Wald einen Mischwald.

Name Merkmale Bild

Eiche Blätter: gewellter Rand

Früchte: Eicheln (Futter für

Tiere, Kaffee)

Stamm: knorrig, Rinde rau

und dunkelbraun

Holz: Dauerhaft und hart

Buche Blätter: Sehr leicht gewellt,

eiförmig

Stamm: Glatt, Farbe in

Richtung silbriggrau

Früchte: Buchennüssli

(essbar)

Holz: Hart, als Brennholz

und für die Schreinerei

geeignet

Esche Blätter: Gefiedert, immer

rechts und links vom Ast

Knospen: Schwarz und

gross, mit filzigen Haaren

besetzt

Stamm: Rinde dick

Holz: Elastisch

(Werkzeuge)

Birke Blätter: Herzförmig, klein

(bis zu 5 cm)

Stamm: Junge Rinde ist

braunglänzend, ältere

Rinde ist weiss mit z.T.

schwarzen Furchen

Holz: Gutes Brennholz

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Linde Blatt: herzförmig

Früchte: Können zu Tee

verarbeitet werden

Holz: Sehr weich

(Schnitzerei)

Weiteres: Linden werden

sehr alt

Spitzahorn Blätter: gross und spitz

Samen: Propellerförmig

Stamm: längsrissig, junge

Rinde ist glatt und

blassgrau, ältere Rinde

dunkelbraun

Feldahorn Blätter: Weniger spitz und

runder, kleiner als 10 cm

Samen: Propellerförmig

Stamm: Rinde braungrau,

teils netzrissig

Bergahorn

Blätter: Grösser als

Handfläche

Samen: Propellerförmig

Stamm: Rinde grau und

schuppig

Holz: Hart aber gut zu

bearbeiten

Weiteres: Wachsen bis

1‘700 m.ü.M.

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Ulme Blätter: asymmetrisch, rau

Holz: mässig hart (Möbel,

Zimmerei)

Weiteres: Blüht früh im

Jahr

Kastanie Blätter: Regelmässig

Früchte: In stacheliger

Schale. Aus gewissen kann

man Maroni machen, bei

uns ist die Rosskastanie

am Häufigsten, doch deren

Früchte kann man nicht

essen.

Weisstanne Nadeln: Dunkelgrün, flach

mit zwei weissen

Wachsstreifen auf der

Unterseite, Nadeln

gescheitelt angeordnet,

daher flache Zweige

Zapfen: Stehen auf dem

Zweig

Holz: Weich, rötlich

Rottanne Nadeln: Kurz, hart,

vierkantig, rund um den

Zweig angeordnet

Zapfen: Wachsen nach

unten

Holz: Astig und harzig, als

Brennholz und zur

Papierherstellung geeignet

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Föhre, Kiefer Nadeln: Lang, paarweise

angewachsen

Zapfen: Eiförmig, eher

klein

Holz: Harzig

Lärche Nadeln: Weich, wachsen

büschelweise, fallen im

Winter ab

Zapfen: Klein, dicht,

eiförmig

Weiteres: Wächst bis

1‘800 m.ü.M.

5.2. Sträucher

Name Merkmale Bild

Holunder

Blätter: Meist rechts und

links vom Zweig

Blüten: (Bei der häufigsten

Art) weiss

Früchte: schwarz-violett

Weiteres: Tee gegen Fieber

und Erkältung oder Sirup

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Haselstrauch Blätter: Gezahnt

Blüten:

Katzenschwänzchen, stark

ölhaltig

Früchte: Nüsse

Holz: Sehr biegsam, weich,

weiss

Weiteres: I.d.R.

hochgewachsener Busch

Weide Blätter: Länglich (bei der bei

uns häufigsten Art)

Blüten: flauschige Kätzchen

Weiteres: Wächst häufig an

den Ufern von Gewässern;

Die Ruten können für Körbe

gebraucht werden.

Wolliger Schneeball Blätter: Eher rundlich,

behaart

Blüten: Weissgelblich,

grosse Büschel mit 5-10 cm

Durchmesser

Früchte: Zuerst rot, dann

schwarz

Weiteres: Wächst häufig

am Waldrand.

5.3. Getreide

Gerste

Haben lange Grannen (‚Haare‘),

aber nur rechts und links,

erstes reifes Getreide im Jahr,

wächst relativ nieder

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Sommerweizen Hat z.T. Grannen, meist aber

nicht.

Optisch gleich wie

Winterweizen,

wird im Frühling gesät

Winterweizen Braucht eine Winterhärte, wird

daher im Herbst gesät.

Optisch gleich wie

Sommerweizen, also auch z.T.

Grannen, meist aber nicht

Roggen Wird sehr hoch, leicht olivgrün,

Grannen rundherum

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Mais Sehr hoch (bis zu 3 m), kräftig

Früchte: Maiskolben

Hafer Keine Ähren, sondern Rispen

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5.4. Giftige Pflanzen

Aronstab Blätter: Braungefleckt

Früchte: rote Beeren

Gift: Alle Pflanzenteile giftig,

teils bereits bei Berührung

Blasenbildung, unbehandelt

oftmals tödlich

Vorkommen: Feuchte

Waldgegend

Eibe Baum mit flachen,

zweireihigen Nadeln

Samenbecher sind rot.

Die Nadeln und Samen sind

sehr giftig. Daher: Niemals

unter einer Eibe kochen!

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Tollkirsche Höhe: 0,3 bis 1,5 m

Blüten: Hängen oder stehen,

sind glockenförmig, rotbraun

bis violett

Früchte: Schwarze, kleine,

runde Beeren

Wolfsmilch Blüten: Gelb, selten weiss

Stiel: Hat eine weisse

Flüssigkeit (Milch) drin, welche

giftig ist.

Vorkommen: Trockene Orte

Fliegenpilz Roter Hut mit weissen Punkten

Der Fliegenpilz ist nicht der

einzige giftige Pilz. Wenn man

Pilze sammelt und sich deren

Art nicht sicher ist, so sollte

man diese abklären, bevor

man den Pilz verzehrt.

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Einbeere Blätter: An einem Stängel nur

vier vorhanden

Beeren: Blauschwarz, jeweils

nur eine pro Pflanze

Stiel: 10-30 cm hoch

Gift: Löst starkes Erbrechen

aus

Herbstzeitlose Blätter: Ähnlich Bärlauch

(Verwechslungsgefahr!)

Blüten: Blauviolett

Früchte: Grüne Knollen, im

Frühsommer reif

Gift: In allen Pflanzenteilen

enthalten, Wirkung stark

verzögert, bereits geringere

Mengen tödlich

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5.5. Essbare Waldpflanzen

Im Wald gibt es verschiedene essbare Pflanzen. Wenn man allerdings Pflanzen aus dem Wald isst, dann sollte

man sie immer zuerst waschen oder noch besser nur gekocht essen, da sie unteranderem vom Fuchsbandwurm

betroffen sein könnten. Zudem sollte man sich immer über die Essbarkeit der Pflanze sicher sein.

Regeln beim Sammeln und Kochen von Waldpflanzen:

Pflücke nur was du genau kennst (giftige Doppelgänger).

Iss nichts was entlang einer Strasse oder einer „Hundepromenade“ gewachsen ist oder sonst

schmutzig aussieht. Bei Blätter lassen sich durch Überbrühen mit kochendem Wasser viele Schadstoffe

entfernen (Wasser danach unbedingt wegschütten).

Pflücke nur kleine Mengen und niemals alle Pflanzen einer Art an einem Ort. Lass Wurzeln und

Spitzentriebe stehen, damit die Pflanze nachwachsen kann.

Pilze, z.B. Champignon Diverse Pilze aus dem Wald sind

essbar und ungiftig.

Aber Achtung: Wenn man Pilze

sammelt und sich deren Art nicht

sicher ist, so sollte man diese

abklären, bevor man den Pilz

verzehrt

Bärlauch Blätter: Elliptische, lanzenförmige

Blüten: Weiss

Junge Blätter kann man als Salat

essen oder als Gewürz brauchen.

Erntezeit: Mai, Juni

Achtung: Nur pflücken, wenn die

Blätter den typischen Lauchgeruch

haben (Verwechslungsgefahr mit

giftigem Maiglöckchen oder

Herbstzeitlose)

Brombeeren, Erdbeeren Beide Sorten sehen eigentlich

gleich aus wie diejenigen aus dem

Garten, ausser, dass sie meist

etwas kleiner sind.

Achtung: Nicht irgendwelche

Beeren essen! Nur wenn Essbarkeit

sicher, verzehren.

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5.6. Abfalltrennung

Viele unserer Rohstoffe kann man wiederverwerten. Dies geht allerdings nur, wenn man sie trennt. Dies sind

die wichtigsten Sachen, die man sammeln und anschliessend recyceln sollte.

In den meisten Dörfern gibt es eine Sammelstelle für Glas, PET und Alu. Meist gibt es pro Gemeinde eine

grössere Sammelstelle, wo man auch den Rest abgeben kann.

Was Wohin

Zeitungen, Papier, Karton Bündeli machen und wenn Papiersammeln ist vor

die Haustür stellen

Zeitungen/Papier vom Karton trennen einzelne

Bündel

Glas Nach Farbe (Weiss, Grün, Braun) sortieren und in

den richtigen Recycling-Container werfen. Etiketten

entfernen.

PET-Flaschen Luft raus, Deckel drauf und dann in einen

Sammelcontainer/-sack werfen

Kleider Entweder weitergeben, an die Börse bringen oder

sonst in die Altkleidersammlung

Aluminium/Blechdosen Ausspülen und anschliessend in den passenden

Recycling-Container werfen

Alteisen/ Metall An passender Sammelstelle abgeben

Getränkekartons Ausspülen und anschliessend an passender

Sammelstelle abgeben

CDs/DVDs/Blu-Rays An passender Sammelstelle abgeben

Elektroschrott In Geschäft abgeben oder zu einem

Recyclingunternehmen bringen.

z.T. auch Elektroschrottsammlung im Dorf

Batterien Sammeln in Sack und im Laden zurückgeben oder

an Sammelstelle einwerfen

Auch in der Pfadi ist Recycling wichtig. Darum trennen wir auch in den Lagern den Abfall. Zudem lassen wir

nichts im Wald liegen und wenn wir das Lager abbauen nehmen wir alle Nägel und Schrauben aus dem Holz.

Auch am Samstagnachmittag kannst du etwas dazu beitragen: Nimm deinen Z’Vieri in einem Kunststoffbehälter

oder ohne Verpackung mit.

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6. Samariter

6.1. Unfall, was tun?

6.1.1. Das Ampelsystem

Wenn man an einen Unfallort kommt, dann handelt man nach dem Ampelsystem. Zuerst schaut man, dann

denkt man, und erst dann handelt man.

Schauen:

Ruhe bewahren

Unfallstelle überblicken

Zahl der Patienten

Besondere Umstände

Denken:

Folgegefahren für Patienten/Helfer erkennen

Sind Hilfsmittel vorhanden?

Wo können Helfer eingesetzt werden?

Handeln

Folgegefahren verhindern (Absichern)

Patienten aus der Gefahrenzone bergen, ohne dass sich der Helfer selbst in Gefahr bringt

Alarmieren

Lebensrettende Sofortmassnahmen

Überwachen der Patienten

Schutz vor Witterungseinflüssen

Unbeteiligte geordnet wegschicken

6.1.2. Alarmieren Die sechs W-Fragen

Jede telefonische Alarmierung muss die folgenden sechs „W“ enthalten:

WER Vor- und Nachname des Melders

WAS Art des Unfalls

WANN Zeitpunkt des Unfalls

WO Genauer Unfallort, ganze Adresse oder Koordinaten

WIE VIELE Anzahl der Verletzten, Art der Verletzungen

WEITERES Besondere Umstände (Verletzter eingeklemmt, Bei Gefahrenguttransporten(z.B.

Tankwagen) Zahl auf Orangen Tafeln melden)

Notrufnummern

Sanität 144 REGA (Rettungsflugwacht) 1414

Polizei 117 Tox-Zentrum (Vergiftungen) 145

Feuerwehr 118 Europäischer Notruf 112

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6.1.3. Das ABC-Schema Das ABC-Schema dient der Strukturierung der lebensrettenden Sofortmassnahmen.

A Ist der Patient ansprechbar? Ansprechen, wenn keine Reaktion: Kneifen

JA weitere Verletzungen abklären

NEIN Atemwege freilegen: Kopf leicht nach

hinten neigen, Kinn anheben und

beengende Kleidungsstücke öffnen,

Störfaktoren entfernen (Kaugummi, Zahnspange etc.

B Ist Atmung vorhanden? An der Nase horchen und an der Brust fühlen

JA Patient in Bewusstlosenlage bringen, gut

Überwachen

NEIN Beatmen: 2 Beatmungsstösse einblasen

C Ist Puls vorhanden 5-10 Sek. Puls fühlen (z.B. an der Schlagader)

JA Weiter beatmen (alle 5-6 Sek.)

NEIN CPR: Herzmassage (2x beatmen /

30x komprimieren)

Die CPR-Massage darf man allerdings nur machen, wenn man einen entsprechenden Kurs besucht hat.

6.1.4. Bewusstlosenlage Bringe bewusstlose Patienten, die selber genügend

atmen, sofort in die Bewusstlosenlage. Damit kannst du

dem Ersticken durch Blut, Speichel oder Erbrochenes

vorbeugen.

Gehe dabei so vor (wenn die Person auf dem Rücken

liegt): Nimm den Arm, der näher bei dir ist, und strecke

ihn aus. Dann hältst du die Person an der Schulter und

an der Hüfte und ziehst sie zu dir. Achte dabei, dass du

mit beiden Händen gleichzeitig ziehst.

Winkle anschliessend das obere Bein und den Arm so

an, wie du es auf dem Bild siehst. Kopf sorgfältig nach

hinten strecken. Gesicht schräg nach unten richten,

alarmieren, überwachen, vor Witterungseinflüssen

schützen.

Gib Bewusstlosen niemals zu trinken!

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Wenn ein Verdacht auf Rückenverletzungen besteht, dann darf der Patient nicht bewegt oder umgelagert

werden. Ausnahmen gelten bei Bewusstlosigkeit, Atemstillstand oder wenn der Patient aus einer Gefahrenzone

gebracht werden muss.

6.1.5. Rettungshubschrauber einweisen Falls ein Rettungshubschrauber in deiner Nähe fliegt ist es wichtig, dass du ihm klar signalisierst ob du Hilfe

benötigst oder nicht. Hierzu dienen die beiden folgenden Handzeichen. Sie werden von den

Hubschrauberpiloten auf der ganzen Welt verstanden.

Merkhilfe: Y für Yes (engl. Ja) und N für No (engl. Nein)

6.2. Verbände

6.2.1. Deckverbände Deckverbände dienen dazu, eine Wunde abzudecken. Sie werden meist mit einem Foulard oder einem

sonstigen Tuch gemacht.

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6.2.2. Wundverbände Wundverbände dienen der Abdeckung und dem Schutz von nicht stark blutenden Wunden. Sie werden mit

einem Verband gemacht.

Schildkrötenverband: An Knie oder Ellenbogen

Krokodilverband:

Am Fussglenk: Am Daumen:

6.2.3. Druckverband

Bedecke die Wunde mit einer sterilen Kompresse.

Lege darauf das Druckpolster. Es sollte weich und saugfähig sein(z.B. ein zusammengelegtes Tuch oder eine Verbandspatrone).

Wenn trotz Druckverband immer noch Blut austritt, so machst du über dem ersten einen zweiten Druckverband. Das heisst, du legst noch ein zweites Polster darauf. Dieses sollte allerdings hart sein.

Druckverband mit einem Polster

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6.3. Verletztentransport

Verletzte sollten nicht unnötig transportiert werden. Man braucht diese Transportarten nur, um Verletzte aus

der Gefahrenzone zu bringen.

6.4. Verletzungen

6.4.1. Arterielle Blutung Wird eine Schlagader verletzt, so entsteht eine arterielle Blutung. Dies erkennt man durch das hellrote,

sauerstoffhaltige Blut, welches im Takt des Pulsschlags ausströmt (oder spritzt). Solche Blutungen kommen nur

schwer von alleine zum Stillstand und sind lebensgefährlich. Ein Arztbesuch ist immer nötig.

Vorgehen:

Patient flach lagern

Handschuh anziehen

Verletztes Körperteil hochhalten

Verhindere das Bluten durch Fingerdruck auf die zuführende Arterie oder direkte Wunde

Lege einen Druckverband an

Die Arterie darf nicht abgebunden werden!!!

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6.4.2. Verbrennungen Immer: So schnell wie möglich während 15 Minuten unter lauwarmes, wenn möglich fliessendes, Wasser

halten. Die Verschmutzung des Wassers ist nebensächlich (sofern die Wunde nicht offen ist).

Halte die Wunde auch unter Wasser, wenn die Verbrennung schon länger (bis ca. 2 Stunden) her

ist.

Bei Verbrennungen unterscheidet man drei Schweregrade:

1. Grad Rötungen der Haut (z.B. Sonnenbrand)

Massnahmen: Kühlen, evtl. kühlende Salbe auftragen oder Quark,…

2. Grad Rötungen und Blasenbildung

Massnahmen: Unter Wasser halten, desinfizieren, steril abdecken, Blasen nicht aufstechen!

Flammazine o.ä. auftragen

3. Grad Tiefe Zerstörung, Verkohlung von Haut und Gewebe

Massnahmen: Unter Wasser halten, steril abdecken, viel zu trinken geben, wenn das Patient bei

Bewusstsein ist. Zum Arzt gehen!

In ärztliche Behandlung gehören:

Verbrennungen im Gesicht, an Geschlechtsteilen oder über Gelenken

Grössere Verbrennungen 2. Grades (über handgross)

Alle Verbrennungen 3. Grades

Verbrennungen bei Säuglingen, Kleinkindern oder betagten Personen

Grossflächige Rötungen, wenn Fieber und Unwohlsein dazukommen

6.4.3. Weitere Verletzungen

Schürfungen, kleine Wunden Desinfizieren, Bepanthen o.ä. eincremen, abdecken desinfizieren, abdecken

Nasenbluten Nacken und Stirn kühlen Wenn das Bluten nicht aufhört: zum Arzt

Vergiftungen, Verätzungen äusserlich Verätzte Stellen mind. 15 min mit Wasser ausspülen

Immer zum Arzt!

Vergiftungen, Verätzungen, Mund Falls Patient wach: Wasser verabreichen Falls nicht: ABC

Giftiges Objekt (Pflanze, Tier, Verpackung, etc.)

suchen und griffbereit aufbewahren.

Sofort das Tox-Zentrum kontaktieren!

Vergiftungen, Verätzungen, Atemwege An die frische Luft bringen. Bei Atemstillstand sofort beatmen.

Zum Arzt!

Insektenstiche Stachel vorsichtig mit Fingernagel oder Pinzette entfernen. Kratzen, Reiben, etc. vermeiden. Salbe auftragen. Kalte Umschläge machen. Bei Stichen im Mund oder allergischen Reaktionen:

Zum Arzt!

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Zecken Zecke vollständig entfernen mit Zeckenzange oder Pinzette. Stichstelle im Auge behalten. Wenn sie rot wird: Zum Arzt!

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7. Kommunikation

7.1. Der Morsecode

Der Morsecode dient der Kommunikation mit lediglich zwei Signalen. Das uns bekannte Alphabet wird im

Morsecode in kurze und lange Signale übersetzt. Dadurch wird es möglich rudimentäre Übermittlungswege für

Kommunikation zu nutzen. Dies ist vor allem in Notsituationen von Vorteil, wenn moderne

Kommunikationsmittel nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung stehen.

7.2. Der Morseschlüssel

Der Morseschlüssel dient dem einfachen Ver- und Entschlüsseln von Morsetexten. Ein Morsetext besteht

grundsätzlich aus Punkten und Strichen bzw. einem kurzen und einem langen Zeichen.

Um einen Text zu entschlüsseln fängst du oben in der Mitte an. Nun folgst du den Linien bis zum gewünschten

Buchstaben. Eine gepunktete Linie steht für einen Punkt (kurzes Symbol), eine durchgezogene also für einen

Strich (langes Symbol).

Um einen Buchstaben zu verschlüsseln merkst du dir den Buchstaben im Schlüssel und suchst dir vom Anfang

her den Weg.

Das Wortende wird mit zwei kurzen Symbolen dargestellt. Diese müssen noch kürzer als ein Punkt erfolgen. Im

Schriftbild wird das Buchstabenende mit einem „/“ dargestellt und das Wortende mit „//“

Beispiel: ●●●/---//--●/●/●●●●/-//--/---/●-●/●●●/●/-●//●-●-●-

Lösung: So geht Morsen.

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7.3. Übermittlungstechniken

7.3.1. Lichtübermittlung Für diese Art von Morsen benötigt man eine Lichtquelle (Taschenlampe, Feuerzeug, etc.). Punkte werden als

kurzes, Striche als langes Signal dargestellt. Die Lichtübermittlung eignet sich sehr gut im Dunkeln. Am Tag kann

man mit einem Spiegel das Sonnenlicht reflektieren.

7.3.2. Scheiben- oder Flaggenübermittlung Diese Art von Morsen funktioniert nur am Tag und auf geringe Distanz. Auch hier bestehen die Signale aus

Punkt und Strich. Auf der folgenden Grafik sind die Flaggen-/Scheibenstellungen einfach dargestellt.

Als Scheiben oder Flaggen kann man Papierblätter, Fähnli, Holztafeln, etc. verwenden.

7.3.3. Tonübermittlung Hier verwendet man als Hilfsmittel eine Pfeife (oder man pfeift selber). Ansonsten funktioniert sie genau gleich

wie die Lichtübermittlung. Ein kurzes Pfeifen ist ein Punkt, ein langes Pfeifen ein Strich und auch hier wird die

Zeichenkombination im Morseschlüssel abgelesen. Der Vorteil dieser Übermittlungsart ist, dass sie sowohl

nachts als auch am Tag gleichermassen gut funktioniert.

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