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ICD - Aktuell Ausgabe 24 April 2019 Katharina Bauer, Deutsche Stabhochsprung-Hallenmeisterin, springt mit Defi Die Jahrestagung unseres Bundesverbandes ist wie immer ein besonderer Termin im Jahresverlauf. Dieses Jahr war es uns eine besondere Freude, dass unsere Schirmherrin Katharina Bauer Zeit gefunden hatte daran teilzunehmen. Auch konnten wir ihre Eltern als Ehrengäste begrüßen. Katharina Bauer schrieb bei Facebook: „Ein wunderbares Wochenende liegt hinter mir und es war mir eine Freude bei der Jahrestagung von Defibrillator ICD Deutschland e. V. als Speakerin aufzutreten. Lasst uns alle gemeinsam was dafür tun, das mehr Aufmerksamkeit auf das Thema Herz gelegt wird, damit mehr Leben gerettet werden können.“ Alle Teilnehmer zeigten großes Interesse an Frau Bauer, die gerne für Fragen und auch gemeinsame Fotos zur Verfügung stand. Vielen Dank Frau Bauer, dass Sie unsere Tagung mit Ihrem Besuch bereichert und somit auch zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben. In unserem Newsletter im August berichteten wir bereits, dass Frau Bauer sich bereit erklärt hatte die Schirmherrschaft für unseren Bundesverband zu übernehmen. Als persönlich Betroffene ist ihr das Thema „Leben mit dem Defi“ eine große Herzensangelegenheit. In Interviews und bei Veranstaltungen macht sie sich für unsere Ziele stark und vertritt unseren Bundesverband in der Öffentlichkeit. Natürlich möchten unsere Mitglieder mehr über sie erfahren: Katharina Bauer, Deutsche Stabhochsprung-Hallenmeisterin (TSV Bayer 04 Leverkusen), wurde 2018 ein subkutaner Defibrillator implantiert. "Am 17. April hatte ich eine lebensverändernde Operation. Mir wurde ein subkutaner Defibril- lator implantiert, der mich vor einem plötzlichen Herztod schützt", schrieb Frau Bauer bei Facebook. "Da ich seit mei- ner Kindheit an Extraherzschlägen leide und diese über die Jahre zunehmend gefährlicher geworden sind, war dies die einzige Option." Diese Herzschläge außerhalb des normalen Rhythmus nahm sie als Herzstolperer wahr, manch- mal wurde ihr etwas schwindelig. „Ich habe mich dann mental immer runter gefahren, habe mir gesagt: Du bist gesund, du wirst lange leben, dein Herz ist fabelhaft“, erzählte Frau Bauer. „Ich fühle mich nicht krank. Ich fühle nicht, dass da lebensbedrohliche Schläge in meinem Herzen drin sind. Der Sport hat mich angetrieben, immer wieder aufzustehen. Aber eine solche Situation verändert und relativiert vieles. Ich will gesund sein und jeden Tag in vollen Zügen genie- ßen. Ich sehe immer alles positiv. Alles im Leben macht einen Sinn. Und vor allem weiß ich heute: mir kann nichts mehr passieren“. Frau Bauers ganz großes Ziel ist Olympia 2020 in Tokio! Wer die sportlichen Ereignisse, an denen Katharina Bauer teilnimmt, mitverfolgen möchte, hier die Daten der Wettkämpfe in 2019: Am 16./17. Februar 2019 nahm sie an den 66. Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften in Leipzig teil. Neben den begehrten Meistertiteln und Medaillen ging es in der Arena Leipzig auch um die Qualifikation für die Hallen- Europameisterschaften in Glasgow/Schottland, am 1. bis 3. März 2019. Katharina Bauer hat die 4,50 m ohne Probleme übersprungen und qualifizierte sich für die EM in Glasgow. Leider hat sich ihr Traum in Glasgow nicht erfüllt. Sie hatte gekämpft, war aber eine Woche vorher krank, das hatte leider Spuren hinterlassen. Sie ist trotzdem überglücklich, es bis hier hin geschafft zu haben und blickt freudig auf die kommende Sommersaison. Vom 6. bis 12. August 2019 finden die 119. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Berlin, im historischen Berliner Olympiastadion, statt. Alle deutschen Stars der Europameisterschaften von 2018 kämpfen dort um die begehrten Meistertitel, Plätze auf dem Podium und Plätze im DLV-Team für die Weltmeisterschaften in Doha. Die 17. Leichtathletik-Weltmeisterschaft steht bevor und wird voraussichtlich vom 26. September bis 06. Oktober 2019 in Doha ausgetragen. Hier ein paar Interessante Links, die Sie sich anschauen können. Es sind spannende und gute Beiträge. Nehmen Sie an den sportlichen Erfolgen von Katharina Bauer teil und informieren Sie sich über ihre Webseite www.katharina-bauer.online, auf ihrer Facebook-Seite oder ihrem Instagram-Account. Wir danken Katharina Bauer für ihre Unterstützung ganz herzlich, drücken ihr für diese Wettkämpfe fest die Daumen und wünschen ihr eine tolle Saison 2019. Y.N. Bildquelle: pa/Marius Becker/dpa pa

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Page 1: ICD - Aktuell ICD Aktuell... · 2019. 5. 6. · ICD - Aktuell Ausgabe 24 April 2019 Katharina Bauer, Deutsche Stabhochsprung-Hallenmeisterin, springt mit Defi Die Jahrestagung unseres

ICD - AktuellAusgabe 24 April 2019

Katharina Bauer, Deutsche Stabhochsprung-Hallenmeisterin, springt mit Defi

Die Jahrestagung unseres Bundesverbandes ist wie immerein besonderer Termin im Jahresverlauf. Dieses Jahr war esuns eine besondere Freude, dass unsere SchirmherrinKatharina Bauer Zeit gefunden hatte daran teilzunehmen.Auch konnten wir ihre Eltern als Ehrengäste begrüßen.Katharina Bauer schrieb bei Facebook: „Ein wunderbaresWochenende liegt hinter mir und es war mir eine Freude beider Jahrestagung von Defibrillator ICD Deutschland e. V. alsSpeakerin aufzutreten. Lasst uns alle gemeinsam was dafürtun, das mehr Aufmerksamkeit auf das Thema Herz gelegtwird, damit mehr Leben gerettet werden können.“Alle Teilnehmer zeigten großes Interesse an Frau Bauer, diegerne für Fragen und auch gemeinsame Fotos zurVerfügung stand. Vielen Dank Frau Bauer, dass Sie unsereTagung mit Ihrem Besuch bereichert und somit auch zumErfolg der Veranstaltung beigetragen haben.

In unserem Newsletter im August berichteten wir bereits, dass Frau Bauer sich bereit erklärt hatte die Schirmherrschaftfür unseren Bundesverband zu übernehmen. Als persönlich Betroffene ist ihr das Thema „Leben mit dem Defi“ einegroße Herzensangelegenheit. In Interviews und bei Veranstaltungen macht sie sich für unsere Ziele stark und vertrittunseren Bundesverband in der Öffentlichkeit.Natürlich möchten unsere Mitglieder mehr über sie erfahren:Katharina Bauer, Deutsche Stabhochsprung-Hallenmeisterin (TSV Bayer 04 Leverkusen), wurde 2018 ein subkutanerDefibrillator implantiert. "Am 17. April hatte ich eine lebensverändernde Operation. Mir wurde ein subkutaner Defibril-lator implantiert, der mich vor einem plötzlichen Herztod schützt", schrieb Frau Bauer bei Facebook. "Da ich seit mei-ner Kindheit an Extraherzschlägen leide und diese über die Jahre zunehmend gefährlicher geworden sind, war diesdie einzige Option." Diese Herzschläge außerhalb des normalen Rhythmus nahm sie als Herzstolperer wahr, manch-mal wurde ihr etwas schwindelig. „Ich habe mich dann mental immer runter gefahren, habe mir gesagt: Du bist gesund,du wirst lange leben, dein Herz ist fabelhaft“, erzählte Frau Bauer. „Ich fühle mich nicht krank. Ich fühle nicht, dass dalebensbedrohliche Schläge in meinem Herzen drin sind. Der Sport hat mich angetrieben, immer wieder aufzustehen.Aber eine solche Situation verändert und relativiert vieles. Ich will gesund sein und jeden Tag in vollen Zügen genie-ßen. Ich sehe immer alles positiv. Alles im Leben macht einen Sinn. Und vor allem weiß ich heute: mir kann nichtsmehr passieren“. Frau Bauers ganz großes Ziel ist Olympia 2020 in Tokio!Wer die sportlichen Ereignisse, an denen Katharina Bauer teilnimmt, mitverfolgen möchte, hier die Daten derWettkämpfe in 2019:Am 16./17. Februar 2019 nahm sie an den 66. Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften in Leipzig teil. Nebenden begehrten Meistertiteln und Medaillen ging es in der Arena Leipzig auch um die Qualifikation für die Hallen-Europameisterschaften in Glasgow/Schottland, am 1. bis 3. März 2019. Katharina Bauer hat die 4,50 m ohneProbleme übersprungen und qualifizierte sich für die EM in Glasgow. Leider hat sich ihr Traum in Glasgow nicht erfüllt. Sie hatte gekämpft, war aber eine Woche vorher krank, das hatteleider Spuren hinterlassen. Sie ist trotzdem überglücklich, es bis hier hin geschafft zu haben und blickt freudig auf diekommende Sommersaison.Vom 6. bis 12. August 2019 finden die 119. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Berlin, im historischen BerlinerOlympiastadion, statt. Alle deutschen Stars der Europameisterschaften von 2018 kämpfen dort um die begehrtenMeistertitel, Plätze auf dem Podium und Plätze im DLV-Team für die Weltmeisterschaften in Doha.Die 17. Leichtathletik-Weltmeisterschaft steht bevor und wird voraussichtlich vom 26. September bis 06. Oktober 2019in Doha ausgetragen. Hier ein paar Interessante Links, die Sie sich anschauen können. Es sind spannende und gute Beiträge. Nehmen Siean den sportlichen Erfolgen von Katharina Bauer teil und informieren Sie sich über ihre Webseite www.katharina-bauer.online,auf ihrer Facebook-Seite oder ihrem Instagram-Account.Wir danken Katharina Bauer für ihre Unterstützung ganz herzlich, drücken ihr für diese Wettkämpfe fest die Daumenund wünschen ihr eine tolle Saison 2019.

Y.N.

Bildquelle: pa/Marius Becker/dpa pa

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Aus dem Bundesverband

Liebe Mitglieder, Förderer und Freunde unseres Bundesverbandes,zu unserer diesjährigen Jahrestagung konnte der 1. Vorsitzende Matthias Kollmar wieder insgesamt 85Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen. Vertreten waren neben den Vorstandsmitgliedern alle sechsLandesverbände, 30 Defi-Selbsthilfegruppen und sieben Einzelmitglieder. Es ist mir ein besonderes Anliegen, denLeuten zu danken, die unermüdlich tätig sind, alljährlich eine Jahrestagung programmatisch vorzubereiten und dieReferenten dafür zu gewinnen. Einen herzlichen Dank dafüran unseren ärztlichen Berater Dr. Stefan Steiner und demFührungsteam unseres Bundesverbandes um den 1. Vorsitz-enden Matthias Kollmar.Vor Beginn unserer Tagung am Samstag, stimmte DiakonJohannes Wiegard, in einer besinnlichen ökumenischenMorgenandacht in der Kapelle im Herz-Kreislauf-Zentrumdes Klinikums Hersfeld-Rotenburg, Rotenburg a. d. Fulda aufdie Wochenendtagung ein. Dabei wurde den in den vergan-genen 12 Monaten verstorbenen Mitgliedern gedacht:

Hans-Uwe AndersenIngrid FurrerWolfgang Schnellhardt

Editorial!

Liebe Mitglieder, Förderer und Interessenten,

als erstes möchte ich mich im Namen des gesamten Vorstands für die Wiederwahl und dasvon Ihnen entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Wer hätte vor sechs Jahren gedacht,das uns dieser Weg bis hierhin führt, mit Höhen und Tiefen. Wir werden weiterhin alles unsmögliche dafür tun, dass es weiterhin so funktioniert und freuen uns auf neue Aufgaben undHerausforderungen.Viel Spaß beim Lesen unserer ICD Aktuell

Herzlichst Ihr Matthias Kollmar1.Vorsitzender

Kurzbericht über unsere Jahrestagung in Rotenburg a. d. Fuldavon Peter Esterl, EhrenvorsitzenderHerzlichen Dank an Dr. Steiner, der mich bei den Berichten zur Jahrestagung großartig unterstützt hat.

links: Dr. med. Stefan Steiner Chefarzt Klinik für Kardiologie -Rhythmologie,Herz-Kreislaufzentrum Klinikum Hersfeld-Rotenburg GmbH und Matthias Kollmar, 1. Vorsitzender

Seite 2

Die Jahrestagung wurde im Rahmender Selbsthilfeförderung nach § 20 h

Sozialgesetzbuch V finanziert durch die BARMER.Gewährleistungs-oder Leistungsansprüche gegenüber derKrankenkasse können daraus nicht erwachsen. Für dieInhalte und Gestaltung ist Defibrillator (ICD) Deutschland e.V. verantwortlich.

Die ICD Aktuell wird im Rahmen derSelbsthilfeförderung nach § 20 hSozialgesetzbuch V finanziert durch den BKKDachverband. Gewährleistungs- oder Leist-

ungsansprüche gegenüber des BKK Dachverbands können dar-aus nicht erwachsen. Für die Inhalte und Gestaltung istDefibrillator (ICD) Deutschland e. V. verantwortlich.

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Aus dem VerbandSeite 3

Es gehört bereits zur Tradition, dass der ärztliche Beraterunseres Bundesverbandes Dr. med. Stefan Steiner,Chefarzt der Klinik für Kardiologie - Rhythmologie imHerz- und Kreislaufzentrum, die Andacht auf der Orgelbegleitet.Nach dem besinnlichen Beginn dieses Wochenendes tra-fen sich die Vertreter des Vorstandes, der Landesverbän-de, der örtlichen Selbsthilfegruppen und die Einzelmit-glieder zur Jahreshauptversammlung, die ja als Höhe-punkt die Neuwahl des Vorstandes vorsah.www.defibrillator-deutschland.de/user/2019.03.09-TO_MV.pdf

Der 1. Vorsitzende Matthias Kollmar stellte einleitend inseiner Begrüßung fest, dass es ihn besonders freue, FrauKatharina Bauer, Deutsche Meisterin im Hallenstabhoch-sprung 2018, als neue Schirmherrin und mit ihren Elterngemeinsam als Neumitglieder zur JHV begrüßen zu kön-nen.

Die JHV lief in angenehmer, ruhiger Atmosphäre ab; hatsich die amtierende Vorstandschaft doch bereit erklärt,wieder zu kandidieren. Weitere Wahlvorschläge aus derMitte der Versammlung gab es nicht. So hatte der aus derMitte der Versammlung gewählte Wahlausschuss mitReinhold Pirsich, Defi-Gruppe Bremen e. V. (Vorsitz),Karolin Bartels, SHG-Defihelden Wolfsburg, JürgenJäger, SHG Wismar, Sven Ossenkopp, SHG Bielefeldund Gründungsmitglied Bundesverband, wenig Mühe mitder Durchführung der Vorstandswahl.Einleitend dankte Reinhold Pirsich im Namen derMitglieder allen in der Vorstandschaft für die geleisteteArbeit. Im Rechenschafts- und im Kassenbericht seiender Erfolg und das Engagement für die Belange desBundesverbandes augenscheinlich geworden. Ich denkeim Protokoll wird der langanhaltende, herzliche Applaussicher seinen Niederschlag finden.Nachdem alle ihre Kandidatur bestätigt hatten und HerrPirsich informierte, dass der amtierende Beisitzer u. Ärzt-licher Koordinator, Dr. Klaus Edel, aus privaten Gründen

nicht anwesend sei, aber seine Bereitschaft zur Kandida-tur und im Falle einer Wahl die Annahme schriftlich erklärthabe, wurde der Wahlgang mit Stimmzetteln durchge-führt.Von den anwesenden 83 Mitgliedern waren 81 stimmbe-rechtigt.Das Wahlergebnis:1. Vorsitzender Matthias Kollmar 79 Stimmen2. Vorsitzender Ralf Buri 78 StimmenSchatzmeisterin Diana Katzenberger 79 StimmenBeisitzer, Ärztl. Koordinator Dr. Klaus Edel 80 StimmenBeisitzerin, Öffentlichkeitsarbeit Yvonne Naujocks 76StimmenBeisitzer, Organisation Tagungen Uwe Katzenberger 79Stimmen

Der Wahlausschussvorsitzende gratulierte denGewählten und fragte einzeln ab ob sie die Wahl anneh-men. Nach dem nochmaligen Hinweis, dass Dr. Edelschriftlich erklärt habe, im Falle einer Wahl das Amt anzu-nehmen, bedankte er sich für den reibungslosen Ablaufund übergab an den neu gewählten 1. VorsitzendenMatthias Kollmar. Dieser bedankte sich beimWahlausschuss für den reibungslosen Ablauf der Wahlund die guten Wünsche.Darüber hinaus bedankte sich der zum 3. mal gewählte1. Vorsitzende Matthias Kollmarbei den Kolleginnen undKollegen für die jederzeitige guteZusammenarbeit. Hierbei insbe-sondere bei seinem bisherigenStellvertreter Uwe Katzenberger.Dieser habe leider aus berufli-chen Gründen das doch sehrzeitaufwändige Amt des Stell-vertreters abgeben müssen. Er freue sich aber, dass die-ser sich bereit erklärt habe, den Vorstand als Beisitzer beider Vorbereitung von Sitzungen und Tagungen zu unter-stützen. Nachdem keine schriftlichen Anträge eingegan-gen seien und sich keine größeren Diskussionspunktemehr ergaben, dankte Matthias Kollmar der Mitglieder-versammlung für das entgegen gebrachte Vertrauen undschloss die Mitgliederversammlung 2019. Die Tagungsteilnehmer hatten am Rande der Jahrestagungausgiebig Gelegenheit sich gegenseitig kennenzulernenund ihre ganz persönlichen Erfahrungen in der Arbeit mitund in den Selbsthilfegruppen auszutauschen.

vorne v. r. Katharina Bauer mit ihren Eltern Christine undWolfgang Bauer

Die alte und neue Vorstandschaft v.l.: Matthias Kollmar, Uwe Katzenberger, Yvonne Naujocks, DianaKatzenberger, Ralf Buri, Nicht auf dem Foto: Dr. Klaus Edel,Beisitzer ärztlicher Koordinator

Der Wahlausschuss beider Auszählung v.l.:

Sven Ossenkopp,Karolin Bartels

Hubert JägerReinhold Pirsich

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Aus dem Verband Seite 4

Samstagnachmittag:

Dr. Stefan Steiner, ärztlicher Berater unseres Bundesver-bandes übernahm in gewohnt informativer und gelocker-ter Atmosphäre die Moderation der Jahrestagung.

Thema dieses Tages: Elektro-Auto & Defi-TrägerReferat aus der Sicht desIngenieurs

Dipl.-Ing. Dominik Stunder, Institutfür Arbeits-, Sozial- undUmweltmedizin der Uniklinik RWTHAachen, informiert über möglicheelektromagnetische Interferenzen(EMI) bei der Verwendung vonElektroautos durch Defi-Träger.Herr Stunder erläuterte sehranschaulich, dass jeder Stromfluss

zu einem magnetischen Feld führt. Aus diesem Grundemuss auch nach europäischem Recht zumInverkehrbringen jedes elektrischen Gerätes die elektro-magnetische Verträglichkeit geprüft werden. Als Beispiele führte er verschiedene elektrischeGebrauchsgegenstände an, wie z. B. Wasserkocher,Staubsauger, Haartrockner, Akku-schrauber etc.Nachdem das Thema der Elektroautos immer größerenRaum in der öffentlichen Diskussion eingenommen hat,wurde durch ihr Institut untersucht, ob und ggfls. welcheAuswirkungen auf Defi-Träger zu erwarten seien.Untersucht wurden:

Welche Frequenz und welche Feldstärke treten auf bei- BMW i3- Mitsubishi i-MiEV- Renault Kangoo- Renault Zoe- Daimler Smart EDDie maximalen Feldstärken- wurden während der Fahrt über Messpunkte im Kopf-,

Hüft- und Fußbereich gesucht.- Konduktives Laden, also leitungsgebundenes Laden,

von Elektrofahrzeugen erfolgt mit Hilfe einer Kabel- undSteckerverbindung zum Stromnetz; dafür wurden dreiMesspunkte definiert und zwar an der Steckerverbin-dung zum Stromnetz, an der am Boden liegendenKabelverbindung und am Fahrzeugstecker.

- Beim induktiven Laden über ein magnetisches Wechsel-feld wird der Akku drahtlos (über Spulen) aufgeladen.Die sogenannte Primärspule befindet sich dabei imBoden, während eine weitere Spule direkt unter demFahrzeug angebracht ist. Sobald der Fahrer sein E-Autoauf diesem Abschnitt parkt, beginnt der Ladevorgangautomatisch. Hierfür wurden ebenfalls drei Messpunktezwischen Primärspule und der Spule unter dem Autofestgelegt.

Herr Stunder stellte zusammenfassend überzeugend dar,dass bei Elektroautos Frequenzen bis 100 kHz auftretenkönnen. Die stärksten Felder wurden beim Laden gemes-sen; es sei deshalb ratsam von der Ladestation einenAbstand von einer Unterarmlänge einzuhalten.

Die Kernaussage:„Die Defi-Träger können sicher Elektroauto fahren!“

Dr. med. Carsten Lennerz,Oberarzt, im Deutschen Herzzen-trum München, informiert ausführ-lich über mögliche elektromagneti-sche Interferenzen (EMI) undderen Auswirkungen auf ICDs. Diedrei Studien bezogen sich auf:

1. Risikoanalyse zur Nutzung undzum Aufladen von Elektroautos 2. Risikoanalyse zur Nutzung von

Smartphones in Abhängigkeit von Netzwerkstandardsund Sendeleistung.3. Risikoanalyse zur Durchführung von Sicherheitskon-trollen mit Körperscanner.

Zu 1.:4 Elektroautos unterschiedlicher Hersteller wurden unter-sucht. Nissan LEAFVW eUpBMW i3Tesla Model 5

Das Ergebnis der Untersuchungen:

Keine Interferenz mit Device während der Testfahrten!Keine Interferenz mit Device während des Aufladungs-vorgangs! EM-Felder in Fahrgastzellen unbedenklich,relevante EM-Felder können beim Ladevorgang auftre-ten. Gleichzeitig verwies er darauf, dass z. B. beiFahrzeugen mit Verbrennungsmotor, Trambahnen,Intercity-Züge, ja sogar bei Stahlgürtelreifen von Autosvergleichbare EM-Felder auftreten.

Zusammenfassend hat Dr. Lennerz ausgeführt:- Bisher gebe es keine Daten, die eine Restriktion der

Nutzung von Elektroautos für Personen mit Schritt-machern oder ICD begründen.

- Die getesteten Fahrzeuge sind in der Fahrgastzelle gutabgeschirmt.

- Der Ladevorgang ist die relevantere, potenzielle Störquelle.- Untersuchung für Super-Charger und HPC-Systeme

(Schnellladesysteme) seien aber noch ausstehend undbergen evtl. das Risiko relevanter Störfelder.

Dr. Lennerz bestätigte auf Nachfrage, dass seineAussage, der Ladevorgang sei die relevantere, potentiel-le Störquelle so zu verstehen sei, dass Unbedenklichkeitvorliege, wenn bei dem Auflade-Vorgang der von Dipl.-Ing. Stunder angesprochene Abstand von einerUnterarmlänge eingehalten werde.

Elektro-Auto & Defi-Träger - Referat aus der Sicht des Mediziners

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Aus dem VerbandSeite 5

Zu 2.:Mobilfunkgeräte sind als relevante Störquelle identifiziert.Empfehlungen der Behörden (FDA und BfS) sowie allerHersteller:- Sicherheitsabstand von 15 cm zwischen Mobiltelefon und

implantiertem Divice einhalten.- Während des Telefonierens das Mobiltelefon ans kontrala

terale Ohr halten.- Das betriebsbereite Mobil-Telefon nicht in einer Tasche

über dem implantierten Device tragen.kontra-laterale = auf der dem ICD entgegengesetztenKörperseite

Es stelle sich durchaus die Frage, ob die Empfehlungennoch zeitgemäß seien, nachdem- konventionelle Handys durch Smartphones ersetzt wurden,- neue Mobilfunkstandards genutzt werden (UMTS und LTE) - die technische Weiterentwicklung aber auch die Abschirmung

der Schrittmacher und ICDs sich verbessert habe.

Zusammenfassend wurde in der Studie festgestellt:- Elektromagnetische Interferenz zwischen Smartphones und

Divices ist in vivo nachweisbar, jedoch kein schwerwiegendes

Ereignis.- Inzidenz ist mit 0,3 % niedrig (bei direktem Auflegen, maximale

Sendeleistung).- Das Telefonieren mit Mobilfunkgeräten ist sicher.- Die Empfehlung eines Sicherheitsabstandes ist zu streng.in vivo = lateinisch für „im Lebendigen“

Zu 3.:An den Flughäfen wird zunehmend die Nutzung vonKörperscannern zur Sicherheitskontrolle eingeführt.Aus diesen Gründen wurde eine EMI-Kompatibilität erwartet:- Ultrakurze Scannzeit ((32 ms)- Frequenzband 70-80 GHz- Geringe Eindringtiefe- Geringe Sendeleistung (1mW)- Abstand zum Panel

Zusammenfassung Sicherheitselektronik:Körperscanner haben keinen Einfluss auf die Funktionalitätvon Schrittmachern und ICD. Bisher gibt es keine in-vivoDaten, die eine Restriktion für Personen mit ICD begründen.Schrittmacher- oder ICD-Träger können ohne ÄngsteSicherheitskontrollen passieren.

Sonntagvormittag:

Thema dieses Tages:Kammer-Rhythmusstörungen bei Herzgesunden (?)Auch am Sonntag moderierte Dr. Stefan Steiner wiedersouverän durch das Tagungsprogramm.

Prof. E. Schulze-Bahr von derUniversität Münster, Institut fürGenetik von Herzerkrankungen,beschäftigt sich mit seltenen EKG-Erkrankungen, für die an seinemInstitut eine Spezial-Ambulanz(Umgangssprachlich „SPA“) eta-bliert ist und Teil des NationalenAktionsbündnisses für Menschenmit Seltenen Erkrankungen(„NAMSE“) darstellt..

Er schilderte anschaulich und unterhaltsam seinTätigkeitsfeld und v.a. die Vielfältigkeit genetisch bedingterHerz-Erkrankungen die auf allen Ebenen des HerzensRhythmusstörungen aber auch z. B. Herzmuskel-Schwächeauslösen können. Typisch für genetische Krankheiten seieben, dass sie selten sind und gerade junge Menschenbetreffen. Dabei erscheint das Herz zumeist in allenUntersuchungs-Verfahren wie Ultraschall, Kernspin odersogar mikroskopisch (nach Biopsie) gesund, die Krankheitist nur im EKG erkennbar, so dass sie häufig auch „primärelektrische Herzerkrankungen“ genannt werden.Anhand von Fallbeispielen schilderte er die oft detektivischeKleinarbeit, wie zunächst mittels Erstellung vonStammbäumen, in die erkrankte und gesunde Familienmit-glieder eingezeichnet werden, entschieden werden muss, obsich eine DNA-Analyse empfiehlt oder nicht. Hiernach kannbeurteilt werden, ob z.B. Geschwister ebenfalls betroffen

sind, oder Betroffene die Erkrankungen weiter vererbt habenoder werden. Klassische und schon lange bekannteErkrankungen aus dieser Gruppe sind Syndrome mit verlän-gertem QT-Intervall im EKG. Prof. Schulz-Bahr stellte derenverschiedene Spielarten vor und für die Unterformen typi-sche Auslöser einer bösartigen, prinzipiell tödlichenRhythmusstörung, wie Schwimmen oder Wecken aus demSchlaf durch Wecker bzw. Handy.Ein weiteres typisches Beispiel stellt die „CPVT“ (catechola-minerge polymorphe ventrikuläre Tachykardie) dar, an dergeschätzt ein Drittel aller Patienten vor dem 30. Lebensjahrin Unkenntnis der Diagnosen versterben. Nur anhand dertypischen Krankheitsgeschichte und des Belastungs-EKGsist die CPVT zu diagnostizieren - alle anderen Unter-suchungsmethoden (bis auf die genetische Testung) sindunauffällig! Die Behandlung erfolgt medikamentös (insbe-sondere Betablocker, ggf. Flecainid), häufig mit ICD undkann in seltenen Fällen auch durch eine operativeDurchtrennung eines Stress-Nervens („Sympathikus-Blockade“) erforderlich machen.Ebenso zeigt die sogenannte „Laminopathie“ zunächst ver-gleichsweise harmlose Rhythmusstörungen, die gut mitSchrittmachern behandelt werden können, aber mit zuneh-menden Alter das Risiko bedrohlicher, tödlicher Arrhythmienentwickelt - dieses Risiko dürfen Ärzte nicht übersehen!Insgesamt gilt auf jeden Fall, Verdachtsfälle konsequent zuverfolgen und im Falle einer entsprechend gestelltenDiagnose Verwandte ersten Grades (und nicht automatischdie gesamte Sippe) kardiologisch und großzügig auch gene-tisch zu untersuchen.Abschließend konnte er nur feststellen:„Häufiges ist häufig, Seltenes ist selten - bei uns ist Selteneshäufig!“

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Im Anschluss erläuterte Priv.-Doz. Martin Stockburger wieHerzrhythmus überhaupt entsteht.

In Kenntnis der Grundlagen inAnatomie und Funktion desReizleitungs-System wird klar,warum Vorhof-Rhythmusstörungenin der Regel weniger gefährlich sind:Der AV-Knoten, der die alleinigeelektrische Verbindung zwischenVorhöfen und Kammern darstellt,agiert als „Filter“ und leitet zu hoheFrequenzen nicht weiter. Entstehen

Rhythmusstörungen direkt in den Kammern, fehlt dieserFilter und die Kammern pumpen völlig chaotisch und inef-fektiv mit über 200 Schlägen pro Minute. Daraus resultiertein Kreislaufstillstand mit Bewusstlosigkeit und ohne Defi,der den normalen Rhythmus wiederherstellt, der Tod.Weiter führte er durch die Medizingeschichte, wie der ICDallmählich erdacht und gegen große Widerstände vertei-digt werden musste. Natürlich hat der Defi heute vieleGesichter, er ist auch tragbar als „LifeVest“ verfügbar, z.B. um Zeit zu gewinnen, wenn man sich noch nicht sicherist, ob ein ICD implantiert werden muss oder zur Über-brückung nach Entfernung eines infizierten ICD-Systems.“www.defibrillator-deutschland.de/user/2019.03.10-Dr._Stockburger.pdfIn der sich anschließenden Kaffeepause ergaben sichwieder viele Gelegenheiten zum engagierten Gedanken-austausch über die einzelnen Referate.

Ein tief berührender Höhepunkt der Jahrestagung war dieanschließende Vorstellung von Betroffenen, wie sie mitder Entscheidung für bzw. auch gegen den ICD leben.

Zu Beginn stellte sich die siebzehnjährige, quirlige undsympathische Maria Kloberdanz mit ihren anrührendenDefi-Erfahrungen vor. Direkt nach der Geburt wurde beiihrem Bruder (in Russland) Herzgeräusche festgestellt -im Weiteren habe er immer wieder beim Spielen blaueLippen bekommen. Nach dem Umzug nach Deutschland(ihr Bruder war inzwischen drei Jahre alt) wurde inMünster eine seltene angeborene Herzerkrankung dia-gnostiziert. Zunächst wurde fälschlicherweise angenom-men, es sei „nicht so schlimm“, er solle jährlich kontrolliertwerden. Mit sechs Jahren ergab sich ein weiterer negati-ver Befund - es bestand auch eine Ionenkanal-Erkrankung, das Brugada-Syndrom, verbunden mit einemSick-Sinus-Syndrom (Fehlfunktionen des Sinusknotens)und Herzmuskelschwäche. Aus diesen Gründen erfolgte

eine Schrittmacherimplantation im UKE Hamburg undzahlreiche Medikamente kamen zum Einsatz.Ende 2002 - mit 12 Jahren hatte er Fieber bekommen,was mit zunehmender Luftnot und einer massivenZyanose (bläuliche Verfärbung der Haut und derSchleimhäute durch Sauerstoffmangel) verbunden war. Am 1. Januar 2003 ist ihr Bruder schließlich verstorben.Maria Kloberdanz und ihre Zwillingsschwester Emelykamen angeblich herzgesund zur Welt. Als Maria neunMonate alt war, trat im Rahmen eines fieberhaftenInfektes bei ihr plötzlich Herzrasen auf - zwei Monate wie-derholte sich solch ein Ereignis; sie erlitt einen Fieber-krampf, zitterte massiv und erneut wurde heftigesHerzrasen mit fast 400 Schlägen in der Minute beobach-tet. Der Kinderarzt brachte sie im Krankenwagen zumUniversitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, wo schon ihrBruder behandelt worden war. Die Diagnosen wurdenverglichen und bei ihr wurde ebenfalls das Brugada-Syndrom diagnostiziert. Nicht zuletzt aufgrund des frühenTodes ihres Bruders war die ganze Familie schockiert.Alle Angehörigen wurden untersucht und waren allesamtTräger dieser seltenen Erkrankung. Sie waren fortan als„Phänomen Kloberdanz“ in ärztlichen Fachkreisenbekannt. Maria schilderte bewegend, wie sie als Kleinkindbei fiebrigen Infekten immer wieder Herzrasen bekom-men habe. Die Medikamente wurden deshalb immer wie-der höher dosiert. Was letztlich kurz vor ihrem 2.Geburtstag die Implantation eines Herzschrittmacherserforderlich machte. Wohingegen ihre Zwillingsschwesterkeinerlei Probleme mit ihrem Herzen hatte. Allerdingswurde ihrer älteren Schwester mit fünf Jahren (im Jahr2000) ein Herzschrittmacher implantiert. Aber je älterMaria wurde, desto häufiger wurden durch denSchrittmacher Herzrasen aufgezeichnet. Mit acht Jahrensagte ihr Arzt schließlich, das gefiele ihm nicht, dieMedikation müsse umgestellt werden. Als sie 11 Jahre altwar, wurde die ganze Familie zu einer Geburtstagsfeiernach Rotenburg (Wümme) eingeladen. Dort bekam siebeim Spielen auf der Wippe wieder Herzrasen, sodassder Notarzt geholt werden musste. In Unkenntnis dergenauen Befunde, wurde sie mit Medikamenten behan-delt, die genau zum Gegenteil der erhofften Wirkung führ-ten. Niemand kannte den Hintergrund ihrer Erkrankungim Krankenhaus Rotenburg (Wümme), wo sie in Narkose(„künstliches Koma“) gelegt und auch ihreKörpertemperatur auf 32° C („Hypothermie-Behandlung“)abgesenkt wurde. Nachdem sie wiederbelebt werdenmusste, habe sie immer wieder Herzrasen bekommen.Nach Kontaktaufnahme mit dem behandelnden Kinder-arzt wurde Maria auf Veranlassung ihres Vaters in dasKlinikum Links der Weser in Bremen verlegt, weil die dor-tigen Ärzte auf ihr Krankheitsbild besonders spezialisiertsind. Hier wurde ihr ein Defi implantiert, „damit sowasLebensbedrohliches nie wieder passieren kann.“Sie war 13 Jahre alt, als bei dem Geburtstag einerFreundin der Defi zum ersten Mal ausgelöst habe. Sie seidamals „voller Glücksgefühle“ gewesen, weil mit einemSchlag „Alles wieder gut war und der Rettungsdienst nichtmehr gerufen werden musste.“Seither habe der Defi nur noch letztes Jahr im November

Maria Kloberdanz und Reinhold Pirsich, Defi-Gruppe Bremen e. V.

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Aus dem Verband

einmal in Aktion treten müssen - er habe während einerGrippe eine Kammer-Rhythmusstörung durch Überstimu-lation beendet. Während Ihres Berichtes sprach sie miteiner rasanten Selbstsicherheit den Fachbegriff ihrerErkrankung aus: „Hereditäre homozygote SCN5A-Kanalopathie - Mutation mit rezessiven Erbgang (undSick-Sinus Syndrom)“ der riesigen, anerkennendenBeifall erzeugte.

Daran anschließend bat Moderator Dr. Stefan Steiner dieSchirmherrin des Bundesverbandes, StabhochspringerinKatharina Bauer, in einem Podiumsgespräch ihreErfahrungen mit dem ICD vorzutragen.

Frau Bauer erzählte in einer bewundernswertenLockerheit, dass sie schon seit ihrer Kindheit Problememit ihrem Herzen habe. Sie musste lernen damit umzuge-hen. Sie wollte sich dadurch schützen, dass nur ihr eng-stes Umfeld von ihren gesundheitlichen Problemen wuss-te. Heute vertrete sie eine ganz andere Auffassung. Siespürte einfach, dass sie diese Situation zu sehr belastete.Richtig mulmig wurde ihr, mit etwa 18, als sie in derSchulmensa von ihrem Stuhl aufstehen wollte. Obwohldieses mulmige Gefühl verflog, ging sie dennoch zumArzt. Dieser diagnostizierte Extrasystolen über 10.000pro Tag im Langzeit-EKG. Nicht zuletzt habe ihre Muttersie auch zu der Erkenntnis angespornt, dass es bessersei, mit der Erkrankung offen umzugehen. Sie half ihr mitYoga und Meditation ihr Befinden zu stabilisieren. BisEnde 2016 ging alles soweit ganz gut. Aber 2017 hatte siewieder ca. 18.000 Extrasystolen pro Tag, die ihr gefährlichgeworden seien.Sie hätten schon überlegt, ob sie sichabladieren lassen sollte. Doch sie haben sich dann wie-der für eine Verödung am Herzen entschieden. Diese seisehr erfolgreich am Anfang gewesen, die Extra-Systolengingen auf 3.000 pro Tag runter. Sie habe dann dieSommersaison „gemacht“ weil sie wieder fit werden woll-te. Nach der Sommersaison war sie wieder bei 15.000Extrasystolen pro Tag. Das war Ende 2017. Sie ist danndoch noch 10 Tage nach Südafrika geflogen. Ihre Elternmeinten, na gut, jetzt schauen wir mal, dass wir Dich nachder Hallensaison abladieren. - Sie verwies in diesem Zu-sammenhang auf ihren Zeitplan mit dem Sport -.Sie habe dann im letzten Jahr eine sehr erfolgreicheHallensaison „gemacht“. 2018 sei sie Deutsche Meisteringeworden (Anm.: großer Applaus). Sie hatte nochmal einTrainingslager und dachte, sie werde anschließend „nor-

mal abladiert und sie veröden die Extra-Herzschlägenoch einmal.“ „Aber an dem Tag X, als ich für die OP vor-bereitet werden sollte, wurde mir gesagt, dass ich einenDefibrillator bekommen sollte.“ Ein für sie „höchstwertigerSchock“, weil sie überhaupt nicht wusste: „Was ist das,was kommt auf mich zu, wie geht mein Sport weiter, wasist mit meiner Karriere, kann ich damit überhaupt sprin-gen?“ Aber irgendwie galt es für sie eine Entscheidung zutreffen. Eines war klar, wenn sie leben möchte, brauchtesie einen Defibrillator und das unabhängig vom Sport. „Ichhab auch gemeint, dann hör ich halt mit meiner Karriereauf, ich war ja auch nicht lebensmüde. Aber dann kamauch sofort, das kann auch dann passieren, wenn ich amStrand liege, im Flieger bin oder zuhause auf der Couch.“Sie habe dann ihrer Ärztin gesagt, sie möchte so schnellals möglich einen Termin haben. Vier Tage später war essoweit. „Für mich war klar, im Sommer waren dieEuropameisterschaften.“ „Ja, im Sport denkt man einfachanders. Aber das hat mir geholfen, dass ich schnellstmög-lich wieder gesund geworden bin oder auch wieder einenWeg zurück finde, weil ich einfach auch ein großes Zielvor Augen hatte. Ob die EM unrealistisch war oder nicht.Ich konnte mich daran festhalten.“Die OP war gut verlaufen und nach drei Wochen war sieschon das erste Mal joggen. Dies sei für sie schonkomisch gewesen, weil der Defi „gewackelt“ habe. Daswäre wirklich merkwürdig gewesen. Sie habe auchNervenschmerzen im Brustbereich gespürt. .„Aber wasgut war: Ich hatte keine Schmerzen beim Stabhoch-sprung! Das haben wir einfach ausprobiert.“ Genau sechsWochen nach der OP habe sie ihren ersten Wettkampfgemacht, „einfach so aus Spaß an der Freude.“ Sie habesich wahnsinnig gefreut, dass sie trotz Defi wieder„Stabhochsprung machen“ konnte, sogar bis zu denDeutschen Meisterschaften.Frage Dr. Steiner: Ist jetzt beim Sport der Defi einfach ver-gessen oder ist es mehr Dankbarkeit und wie kommt mandamit klar?Frau Bauer: „Das erste halbe Jahr hab ich ihn einfachgemerkt und der Sommer war schwierig für mich. AberEnde des Jahres hat er sich dann integriert und ich merk-te ihn jetzt auch nicht mehr. So kann ich jetzt deutlich bes-ser trainieren. Ich bin jetzt auf der Anlage für mich eineganz normale Stabhochspringerin, die einfach ihrerLeidenschaft nachgeht. Der Defi ist jetzt da, aber er bela-stet mich gerade nicht. So hab ich es dieses Jahr geradegeschafft, in den Deutschen Meisterschaften 4,50 m zuspringen und bin so Deutsche Vizemeisterin gewordenund für die Europameisterschaften qualifiziert und bin dieerste Sportlerin auf der Welt, die bei einer EM dabei ist mitDefi.“Auf eine diesbezügliche Frage aus dem Auditorium ant-wortete Frau Bauer: Sie habe zum Glück nie Bewusst-losigkeit erlebt, sie kenne das aus der Abiturzeit dasGefühl, wenn ihr schwindlig werde. Aber sie bleibe dabeiimmer tiefenentspannt. „Meine Eltern haben immergesagt, es passiert nichts, atme durch. Das hab ich bisherimmer gemacht und bin ich auch nie umgefallen, ichbekomme einfach keine Panik. Wir haben in der Tagungvorher ja angesprochen mit Triggerpunkten, mit mentalen

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Aus dem Verband

Sachen, was ich mit dem Kopf löse. Für mich standen jaimmer noch nach der Defi-OP die 15.000 Extraschläge imRaum. Das Thema war ja noch nicht gegessen. Erstmusste man mich absichern, aus ärztlicher Sicht. Wirhaben eineinhalb Wochen später ein EKG gemacht. Ja,die Extra-Schläge waren bei 2.800, da war nichtsGefährliches mehr in mir drin.“ Der emotionalste Momentdes gesamten Interviews war, als der Satz fiel:„Ich weiß, dass ich mich in dieser Zeit bewusst mit Selbst-heilungskräften auseinandergesetzt und viel mentalesTraining gemacht habe; da hat mir meine Mutter vielgeholfen!“Sie wandte sich direkt an ihre Mutter und bat sie aufzuste-hen. -Großer Applaus im Saal-Katharina Bauer weiter: “Was ich persönlich mitgekriegthab, alles mit dem Kopf steuern. Für mich ist der Defi dasgrößte Geschenk, das mir passieren konnte. Er gibt mirnatürlich sehr viel Ruhe, Gelassenheit, Sicherheit. Davorwar ich 20 Prozent sicher, jetzt bin ich 110 Prozent sicher.Ich weiß, egal was mir passieren würde, ich würde jaimmer wieder zurück ins Leben kommen. Darum habeeinfach keine Angst. Ich denke, man muss sich frei vonden Ängsten machen, damit man auch die Selbstheilungaktivieren kann. Ich hab zwar den Defi drin, aber ich fühlmich rund herum gesund. Ich denk nicht von mir, dass ichkrank bin. Und das weiß mein Körper auch. Und deshalbkonnte er auch so reagieren. Und jetzt, ein halbes Jahrspäter, hab ich meine Extraschläge noch immer auf2.500, man kann mich immer noch nicht operieren. MeinÄrzteteam schüttelt immer den Kopf und fragt: „ja wasmachen sie denn; aber egal, man kann Sie nicht operie-ren, jetzt haben wir erstmal den Defi eingesetzt. Jetzt sindsie aber gesund.“ Frau Bauers Fazit: „Toll, da hab ich fürmich einen guten Weg gefunden!“ Link zum Originalinterview:www.defibrillator-deutschland.de/user/2019.03.10-Podium-Bauer.mp4

Herr Burkhard Scherb schilderte entspannt, in ruhiger Artund Weise aber dennoch fesselnd, seine eindrucksvolleKrankheitsgeschichte.Vor fast zehn Jahren wurde ihm im HKZ Rotenburg einICD implantiert, nachdem er einen Hinterwand-Infarktüberstanden hatte. Nach vielen Jahren erlebte er eineSchock-Abgabe, die - wie ihm mitgeteilt wurde- aufgrundeines Elektrodendefekts erfolgt ist. Daher wurde im letz-ten Jahr eine neue Elektrode in einem anderen Haus

implantiert und auch vernünftigerweise zugleich das Defi-Aggregat ausgewechselt. In der Folge fühlte er sich ein-fach unwohl, nicht belastbar, einfach krank und hatte denEindruck, dass irgendetwas nicht stimme und erlebte denneuen Defi als störenden Fremdkörper. Teilweise habe erunter Fieber gelitten und nachts extrem geschwitzt. Auchandere Beschwerden, wie Schmerzen bei Bewegungenmit dem Arm oder in der Schulter, plagten ihn. NachMonaten stellte er sich im HKZ vor, wo leider die Infektiondes gesamten Systems diagnostiziert werden musste - erlitt unter einer „Endokarditis“, Bakterienrasen fanden sichauch an den Elektroden, die daher dringend allesamt ent-fernt werden mussten. Unter Einsatz eines Laser-Systems war dies ohne Komplikationen möglich - er fühl-te sich bereits in den ersten Tagen danach deutlich bes-ser. Den lästigen Fremdkörper war er los! Aber: DieEntzündung musste noch über Wochen im Krankenhausmit Antibiotika-Infusionen behandelt werden - er schilder-te den täglichen Kummer mit den wiederkehrendenEntzündungen der venösen Zugänge. Die immer schwie-riger und schmerzhaft werdenden Punktionen der Venen.Aber er schildert auch seine Befreiung, die für ihn erfreu-liche Nachricht, dass sich die Pumpfunktion seinesHerzens inzwischen so deutlich erholt habe, dass manüberlegen kann, ob ein neuer Defi überhaupt sein müsse.Bewusst entschied er sich gegen eine LifeVest und eineerneute Defi-Implantation.Nicht zuletzt, nachdem er bislang keinen Schockgebraucht, sondern vielmehr einen unnötig abgekriegthabe - fühlt er sich inzwischen ohne Defi wohl undgenießt sein neues Leben. Nicht zuletzt liebt er seinTrampolin-Springen - nachdem Herr Scherb nicht geradesein Idealgewicht auf die Waage bringt, erhielt er dafüreinen (kleinwenig ironischen?) Applaus. Erfreulicherweisezeigen die Nachuntersuchung zwischenzeitlich, dass dieInfektion komplett ausgeheilt sei und die Pumpfunktionsich stabil gebessert habe. Dr. Steiner konnte also nurnochmal feststellen, dass auf dem Podium zwei zufriede-ne Menschen mit völlig unterschiedlichen Lebens-Situationen sitzen: Einerseits diejenige, die die neugewonnene Sicherheit dank Defi schätzt - der Defi, derauch ihr sportliches Engagement nicht einschränkt - nein,ganz im Gegenteil! Andererseits der, dem nach seltenen,aber typischen Komplikationen durch den Defi Freiheit imLeben, gerade dem Arbeitsleben als Selbstständiger,durch die Explantation des ICD geschenkt wurde.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jahrestagungdankten mit lang anhaltendem Applaus für die sehr emo-tional aufgenommenen Erfahrungsberichte - wobeiBurkhard Scherb zusätzlich Szenen-Applaus erhielt,nachdem er vom Podium sprang, offensichtlich vomTrampolin-Training geübt.Interessanterweise wiederholte sich mit der Podiumsdis-kussion, wie auch mehrfach am Samstag, erneut dasThema: „Muss jeder Defi ausgetauscht werden, wenn dieBatterie leer ist“. Oder Wechsel auf Schrittmacher, aberbei wem oder wie? Dr. Steiner hat daher seine Gedankengeäußert, das auch zu einem Thema einer künftigenJahrestagung zu machen.

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v. l. Dr. Stefan Steiner, Burkhard Scherb, Katharina Bauer

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Aus dem Verband

Streiflichter der Jahrestagung

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Konzentrierte Aufmerksamkeit

Teilnehmer der SHGs Freising, Kaiserslautern u. München

Eine strahlende Schatzmeisterin

Wichtig: Gespräch am Rande der Tagung

Warten auf die Wahlergebnisse

Einen herzlichen Dank auchan die FotografenUdo Sypniewsky und Uwe Katzenberger

Der 1. Vorsitzende Matthias Kollmar dankte allenTeilnehmern für ihre engagierte Mitarbeit und Diskus-sionsfreude. Außerdem bat der die Tagungsteilnehmer,die ausgelegten Bewertungsbögen für die Jahrestagung2019 auszufüllen und auch kritische Hinweise zu geben.Dankbar sei er auch, wenn konstruktive Vorschläge dabeiwären, welche Themen evtl. in den kommenden Veran-staltungen behandelt werden sollten. Was übrigensdurchaus noch nachträglich durch Post- oder E-Mail-Einsendung möglich wäre.

Link zum Bewertungsbogen: www.defibrillator-deutschland.de/user/2019.03.10-Bewertungsbogen.pdf

Die Jahrestagung 2020 ist für den 14.-15. März, geplantwozu schon jetzt herzliche Einladung ergeht.

Peter EsterlEhrenvorsitzender

[email protected]

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Aus dem Landesverband Sachsen

Wir sind im Freistaat Sachsen nicht nur bei den regiona-len Patientenveranstaltungen der örtlichen Kliniken, anSelbsthilfe-, Gesundheits- und Notfalltagen, sowie beiden jährlich stattfindenden Veranstaltungen im Herz-Monat November sehr engagiert unterwegs. AuchFachtagungen wie Kardiologenkongresse, Symposien fürKardiologie und Psychokardiologie haben in unseren all-jährlichen Terminkalendern eine hohe Priorität.

Die für uns kostenlose Teilnahme an solchen Events bil-det ein Podium und große Möglichkeiten, um unsere inSachsen ansässigen Defi- / ICD-Selbsthilfegruppen beiKliniken, Kardiologen und Fachärzten bekannt zumachen.Es sind die niedergelassenen kardiologischen Praxen, dieFachärzte an implantierenden Kliniken und das medizini-sche Fachpersonal, die für unsere Mitgliederwerbung inunseren Defi-Gruppen eine optimale Schnittstelle bilden.Oft ist es auch bei niedergelassenen Kardiologen undKliniken nicht bekannt, dass es eine Defi-Gruppe vor Ortgibt, mit der man zusammenarbeiten könnte.

Der Landesverband in Sachsen verfügt mit seinem flexi-blen Infostand und einheitlichem Design bei allenVeranstaltungen und den unterschiedlichen räumlichenGegebenheiten über ein probates Mittel, die sächsischeDefi-Selbsthilfe mit all ihren regionalen Selbsthilfegrup-pen vorzustellen.

Es ist für uns von großem Vorteil und auch eineAnerkennung unserer Arbeit, wenn wir regelmäßig und füruns kostenlos zu bedeutenden und vor allem stark fre-quentierten Kardiologen-Tagungen, Kongressen undSymposien eingeladen werden. Es ist vor allem einegroße Chance unser Selbsthilfeangebot auf diesenVeranstaltungen, die nur für Mediziner und medizinischesFachpersonal konzipiert wurden, zu präsentieren.Auf diese Weise konnten wir in der Vergangenheit auchmit den so gewonnenen neuen Kooperationspartnernmehrere ICD- / Defi-SHG gründen.

Für Sie haben wir in dieser Ausgabe die Teilnahme anzwei wichtigen sächsischen Fachtagungen im Jahr 2018einmal etwas näher beschrieben.

"23. Chemnitzer Kardiologenkongress (CCT) 2018", eineFachtagung für KardiologieSelbstverständlich waren im Rahmen unserer Öffentlich-keitsarbeit die 23. CCT (*Chemnitzer Cardiologie Tage)am 07. & 08. September 2018 wieder Verpflichtung, hierzum achten male nicht nur unsere ICD-SHG Chemnitzund Umgebung, sondern auch unseren Landesverbandim Verbund mit allen anderen regionalen Gruppen demgeladenen Fachpublikum näherzubringen.Diese alljährliche Fachtagung hilft uns, so manchenKontakt zu Kardiologen und Fachärzten der Inneren

Medizin sowie dem Fachpersonal zu pflegen oder abererst unkompliziert aufzubauen!Vor allem aber ist es sehr wichtig, auf diesen Weg unserSelbsthilfeangebot bei weiteren Kliniken und kardiologi-schen Praxen bekannt zu machen und durch derenEmpfehlungen in den verschiedensten Regionen neueMitglieder für unsere regionalen Defi-Gruppen zu finden.

"26. Annaberger Symposium im Advent", eineFachtagung für Kardiologie und innere MedizinAm Samstag, dem 01. Dezember 2018 konnten wir unse-re Selbsthilfegruppen mit Hilfe und Unterstützung desLandesverbandes Sachsen ein weiteres Mal mit einemAusstellungsstand (Flyer, Broschüren, Roll-Ups und eineransehnlichen Ausstellung mit AED, verschiedenen ICDmit und ohne Sonden, sowie verschiedenen Herzschritt-macher-Mustern) anlässlich des jährlich wiederkehren-den "Annaberger Symposium im Advent" im Panorama-Hotel in Oberwiesenthal einem fast 250 besucher-star-kem Fachpublikum für Innere Medizin und Kardiologieaus dem Erzgebirge und ganz Sachsen auf das Bestepräsentieren.Auch hatten wir hier wieder die Möglichkeit, mitKardiologen aus der Region zu sprechen.Wir konnten alte Kontakte pflegen und wiederum ein paarneue Kontakte knüpfen, die uns weiterhelfen nochbekannter zu werden.Gerade der Bekanntheitsgrad bei den für uns relevantenKliniken, deren Medizinern und medizinischenFachberufen ist für uns sehr wichtig. Denn Kliniken,Kardiologen, Pflegepersonal und Berufe wieSozialarbeiter sind die besten Vermittler zu denBetroffenen und ihren Angehörigen. Vor allem die ausge-sprochene Empfehlung von Kardiologen und Fachkräften,uns zu kontaktieren, sorgt für Nachfragen und Mitgliederin den regionalen Defi- / ICD-Gruppen!

Ihr Hans - Peter Kühn

L a n d e s v o r s i t z e n d e r:Defibrillator (ICD) Deutschland e.V.

- Landesverband - Sachsen -

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Kardiologische Fachtagungen, Kongresse und Symposien bilden eine probateMöglichkeit zur Mitgliederwerbung für regionale Defi-Gruppen und Landesverbände

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Zum Einstieg…Herzerkrankungen sind die Nummer 1 unter denVolkskrankheiten. Neben der koronaren Herzerkrankung(KHK) gibt es Herzrhythmusstörungen, die eineBehandlung z.B. mit einem Schrittmacher oder einemimplantierbaren Defibrillator notwendig machen. InDeutschland leben zurzeit etwa 750.000 Menschen miteinem implantieren Gerät. Jedes Jahr kommen etwa100.000 neue Geräte dazu, darunter etwa 20.000Defibrillatoren.1

In der weit überwiegenden Mehrzahl der Fälle verläuft dieBehandlung völlig problemlos: die Implantation ist heuteein Standardeingriff, die Nachsorge professionell gere-gelt, ein Gerätewechsel üblicherweise keine großeSache. Das Leben mit dem Gerät ist ohne großeEinschränkungen möglich. Normalerweise. Denn nachwie vor ist die Implantation ein Eingriff ins Herz, dasImplantat bleibt ein technisches Gerät und der Teufelsteckt im Detail. Die Studienlage zeigt, dass Komplikationen weit überwie-gend aufgrund der ins Herz führenden Sonden auftretenkönnen. Die zweithäufigste Ursache sind Infektionen, diemit dem Implantat in Verbindung stehen2. Die Zahl dieserInfektionen steigt in den letzten Jahren deutlich an. Diesliegt zum einen an der gestiegenen Lebenserwartung, mitder auch die Zahl der Gerätewechsel und dieVerweildauer der Sonden ansteigt, aber auch an der stei-genden Komplexität der Eingriffe insgesamt3. Aufgrunddes medizinischen Fortschritts werden heute Geräte inPatienten implantiert, die vor einigen Jahren nicht hättenbehandelt werden können. In diesem Artikel werden die wichtigsten Informationenrund um das Thema Infektionen bei Herzschrittmacher-und ICD-Patienten zusammengefasst. Was sollten Siewissen, was sollten Sie beachten? Und im Falle desFalles: was sollte man unternehmen?

Eine Geräteinfektion? Aber warum?Das Wichtigste zuerst: nicht jede Grippe, nicht jederSchnupfen oder sonstige Infektion hat direkt etwas mitdem implantierten Gerät zu tun. Erst wenn das implantier-te Gerät (Tascheninfektion), die ins Herz führendenElektroden oder das Herz selbst (Endokarditis), bzw. die

im Blutstrom liegenden Bestandteile (Sepsis) betroffensind, muss über eine Entfernung allen Fremdmaterialsnachgedacht werden. Wie kann es aber zu einer solchenInfektion kommen? Aktuelle Veröffentlichungen zeigen, dass die Infektionendes Gerätesystems in der überwiegenden Mehrzahl derFälle (etwa 70%) durch Bakterien ausgelöst werden, dieüblicherweise in der Umgebung vorkommen:Staphylokokken4. Diese Keime sind auf der Haut jedes Menschen zu finden.Normalerweise gelangen sie nicht in den Körper, wennnicht andere Dinge dazu kommen. Das kann zum Beispielder Fall sein, wenn die Hautbarriere ständig durchbro-chen ist, wie es bei Dialyse-Patienten vorkommen kann,wenn Diabetes vorliegt (Spritzen des Insulins) oder wennman häufig in einem Umfeld ist, in dem Infektionen an derTagesordnung sind (z.B. im Krankenhaus). In diesenFällen ist die Anfälligkeit deutlich erhöht. Auch das perma-nente Vorhandensein von Fremdkörpern führt zu einererhöhten Infektionsgefahr, wie zum Beispiel beim Tragenvon Venenkathetern, Port-Systemen oder beiMetalllegierungen von Gelenkersatz. In diesemZusammenhang versteht man, warum Infektionen beiimplantierten Geräten häufiger nach einem Wechsel auf-treten. Die Beschreibung von so genannten Biofilmen stellt einewesentliche Entdeckung im Verständnis der chronischenInfektionen dar5. Biofilme sind Zusammenschlüsse vonBakterien, die einen Schutzpanzer entwickeln können,der sie für das körpereigene Abwehrsystem und normaleAntibiotika unempfindlich macht.

Untersuchungen haben ergeben, dass eine bis zu tau-sendfache Dosis an Antibiotika notwendig ist, um einenBiofilm wirksam zu bekämpfen6. Biofilme benötigen einenruhigen Ort im Blutstrom, um sich entwickeln zu können.Das können die Herzklappen sein (Stichwort: Endokar-ditis), aber auch Fremdkörper innerhalb des Blutstroms,wie beispielsweise Sonden, die vom Gerät ins Herz füh-ren. Biofilme können in unregelmäßigen AbständenBakterien ausschütten, die dann eine akute Infektion her-vorrufen. Bekämpft man diese Infektion, bleibt selbst imErfolgsfall die eigentliche Ursache bestehen.

Worauf zu achten ist… Eine Systeminfektion zu erkennen ist nicht ganz einfach:

Geräteinfektionen - Holzauge, sei wachsam!Dipl.-Ing. Dan-Clemens Hieronimus, Philips GmbH Prof. Dr. med. Brigitte Osswald, Universitätsklinikum Düsseldorf

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wie schon oben erwähnt, gehören nicht alleTaschenrötungen auch zu einer Infektion, und nicht jederSchnupfen heißt automatisch, dass das Gerät entferntwerden muss. Trotzdem gibt es einige Hinweise, die manbeachten sollte:

Mögliche Symptome für eine Tascheninfektion sindzum Beispiel7: - Gerötete Gerätetasche - Lokales Wärmegefühl an der Tasche - Schwellung der Gerätetasche - Verhärtung der Gerätetasche - Steter Schmerz im Bereich der Tasche - Schmerz beim Druck auf die Tasche - Schwammige Gerätetasche, insbesondere, wenn

Flüssigkeit gespürt werden kann

Sofern die genannten Symptome auftreten, ist es sinnvoll,zur weiteren Abklärung einen Arzt aufzusuchen, derErfahrung im Umgang mit Implantaten hat.

Was kann passieren, wenn ich nichts mache?Infektionen schwächen den Körper ganz allgemein, ins-besondere, wenn sie wiederholt auftreten. Befinden sichaber Bakterien nahe dem Herzen, kann es zu einer sogenannten „Infektiösen Endokarditis“ kommen. Dabei ent-zündet sich die Innenseite des Herzens (Endokard),wobei auch Herzklappen beeinträchtig werden können.Diese infizierten Herzklappen schließen nicht mehr rich-tig, die Blutversorgung des Körpers funktioniert nichtmehr wie gewohnt; dies sowie die Tatsache, dass stetigBakterien in das Blutsystem abgeschwemmt werden, eskann lebensbedrohlich sein8.

Darum sollte so schnell wie möglich gegen eineGeräteinfektion vorgegangen werden. Jede Verzögerungmacht die notwendige Behandlung schwieriger.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?Das Problem mit den AntibiotikaInfektion = Antibiotika! DieseFormel ist uns - zumindest wenndie Infektion nicht von selbst ver-schwindet - vertraut. Wer hat nochnicht in seinem Leben zu einemAntibiotikum gegriffen, um einenhartnäckigen Husten oder einelästige Halsentzündung zubekämpfen. Antibiotika sind extrem wirkungsvoll gegenBakterien. Dass dabei unter Umständen auch körpereige-ne wichtige Bakterien bekämpft werden, wird bei derBehandlung in Kauf genommen. Wichtig ist, dass dieInfektion vollständig verschwindet. Das Problem, wieschon weiter oben gesagt: bei Biofilmen wirkenAntibiotika in der üblichen Dosierung nicht. Aus diesemGrund kann eine Behandlung mit Antibiotika nur zeitwei-se erfolgreich sein: die aktiven Bakterien verschwindenzwar aus dem Blut, die Ursache bleibt aber bestehen undkann jederzeit wieder zum Ausbruch einer erneutenInfektion führen.

Sonden- bzw. Systementfernung Aus diesem Grund haben Mediziner eine klare Strategie,wenn eine Infektion eines Gerätes vorliegt. Infektion heißtin den allermeisten Fällen: Systemwechsel! DieseStrategie ist in einem so genannten Konsens-Papier derUS-amerikanischen Vereinigung der Rhythmusspeziali-sten („Heart Rhythm Society“, kurz HRS) schon 20099

veröffentlicht und 2017 noch einmal genauer ausgearbei-tet worden10. Im aktuellen Dokument werden auch sinn-volle Ablaufpläne der Diagnose mit den entsprechendenLösungen angegeben. Nur in wenigen Sonderfällen isteine Dauer-Behandlung mit Antibiotika vorgesehen, inden allermeisten Fällen muss das Gerät und alle Sonden(auch stillgelegte, ältere Sonden) komplett entfernt wer-den. Da die am Gerät und an den Sonden haftendenBiofilme nicht medikamentös behandelt werden können,werden sie mechanisch entfernt. Wichtig ist hierbei, dassselbst bei einer „ausschließlichen“ Infektion der Tasche esnicht ausreicht, nur das Aggregat zu ersetzen oder zu ent-fernen, da die Sonden unmittelbar am Aggregat ansetzenund damit automatisch von einer Infektion mitbetroffensind!

Wie funktioniert eine Sondenentfernung?Die Entfernung vonSonden ist so sicher, sosicher Komplikationen,die im Zusammenhangmit einer Entfernung auf-tritt beherrscht werdenkann. In Deutschlandgibt es zahlreiche erfah-rene Zentren durchge-führt werden, das für alleFälle ausgerüstet ist.Dies kann in einer herzchirurgischen Abteilung mit spe-zialisierten Ärzten oder in kardiologischen Abteilungen mitenger Kooperation zu der im Krankenhaus befindlichenHerzchirurgie sein. Um für den Notfall gewappnet zu sein,erfolgt eine Sondenentfernung üblicherweise inVollnarkose und unter OP-Bedingungen. Da die Sonden im Laufe der Zeit mit den Herzwändenverwachsen, sind oft spezielle Geräte notwendig, um siezu lösen. Die so genannte Extraktion kann z.B. mithilfeeines Lasers oder mit einer mechanischen Fräse gesche-hen. Bei der Operation wird zuerst das Implantat freigelegt undvon den Sonden getrennt. Danach werden die Sonden fürdie Extraktion vorbereitet und das Extraktions-Gerät überdie Sonde in das Herz geführt. Sind alle Verwachsungengelöst, kann die Sonde mit leichtem Zug aus dem Herzenherausgeholt werden. Dies gelingt in der überwiegendenMehrzahl der Fälle problemlos (>98%). Wie bei jedemEingriff am Herzen kann es in seltenen Fällen auch zuKomplikationen kommen. Der behandelnde Arzt wird denEingriff deshalb ausführlich besprechen. Üblicherweisegelingt somit die Entfernung selbst mehrerer, teilweiseüber viele Jahrzehnte einliegender Elektroden über dengleichen Schnitt, der für die Implantation, bzw.Aggregatwechsel verwendet wurde.11

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Und nach der Operation? Nach der Entfernung des Systems wird je nach Schwereder Infektion und Veränderung der örtlichenGegebenheiten und Blutanalysen mit einerNeuimplantation so lange zugewartet, bis die Infektionzumindest weitgehend abgeheilt ist. Sollte in dieser Zeitein Defibrillator notwendig sein, gibt es so genannteBridging-Geräte (bridge (engl.) = Brücke), die z.B. füreinen begrenzten Zeitraum wie eine Weste getragen wer-den können.12

Nach Abklingen der Infektion wird, sofern zum Zeitpunktder Entfernung (noch) notwendig, ein neues System inder Regel an einer anderen, als der Extraktionsseiteimplantiert.10

ZusammenfassungInfektionen sind eine mögliche, wenn auch selteneKomplikation bei Patienten mit einem implantiertenHerzschrittmacher oder Defibrillator. Wenn man alsPatient auf bestimmte Symptome achtet, ist es sinn-voll, selbst bei Verdacht frühzeitig einen Verdachthaben, ist es sinnvoll, einen Spezialisten aufzusu-chen, der sich mit Implantaten auskennt. Bei langemZuwarten wird es zunehmend schwieriger, dieInfektion zu therapieren und Schäden weitererOrgane durch eine längere Antibiotika-Therapie oderdurch die Verschleppung von Bakterien zu verhin-dern. Bei Geräte-Infektionen helfen auf Dauer keineAntibiotika. In den meisten Fällen ist die Entfernungdes gesamten Systems notwendig. Mit den heutigenHilfsmitteln und in einem erfahrenen Zentrum ist diesin der überwiegenden Mehrzahl der Fälle sicher underfolgreich möglich. Nach der Extraktion gibt es eine Übergangszeit, umdie Restinfektion zu bekämpfen. Danach kann einneues Gerät implantiert werden.

Die Autoren:Dan-Clemens Hieronimus, Diplom-Ingenieur, ist interna-tionaler Produktmanager für den Bereich Sondenextrak-tion bei Philips. Seit mehr als 15 Jahren arbeitet er imBereich Kardiologie/Herzchirurgie.

Prof. Dr. med. Brigitte Osswald, Herzchirurgin, istOberärztin in der Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie amUniversitätsklinikum in Düsseldorf mit SchwerpunktElektrophysiologie. Seit über 20 Jahren implantiert sieHerzschrittmacher und Defibrillatoren. In Düsseldorf führtsie eines der europaweit größten Extraktionszentren.

Literaturnachweise:1. EHRA White Book 2017;https://www.escardio.org/static_file/Escardio/Subspecialty/EHRA/Publications/Documents/2017/ehra-white-book-2017.pdf2. Kirkfeldt RE et al.; Complications after cardiac implantableelectronic device implantations: an analysis of a complete, nati-onwide cohort in Denmark; European Heart Journal, 20133. Baddour LM et al.; Update on Cardiovascular ImplantableElectronic Device Infections and Their Management; Circulation,20104. Möller V. et al.: Systemexplantationen bei Herzschrittmacher-und ICD-Infektionen: mit welchem Keimspektrum haben wir eszu tun?, Poster, DGK 20155. Santos AP et al.; Biofilm on Artificial Pacemaker: Fiction orReality; Journal Arquivos Brasileiros de Cardiologia, 20116. Ciofu O et al.; Antibiotic Treatment of Biofilm Infections; ActaPathologica Microbiologica et Immunologica Scandinavica,20177. Kolb C et al.: Device-Infektion: Wie sichern wir die Diagnose,wie behandeln wir?; Präsentation DGK Herbsttagung 20158. ESC Guidelines on Prevention, Diagnosis and Treatment ofInfective Endocarditis; https://academic.oup.com/eurheartj/arti-cle/36/44/3075/22933849. Wilkoff BL et al.; Transvenous lead extraction: Heart RhythmSociety expert consensus on facilities, training, indications, andpatient management; Heart Rhythm, 200910. Kusumoto FM et al,; 2017 HRS expert consensus statementon cardiovascular implantable electronic device lead manage-ment and extraction; Heart Rhythm, 201711. Burger H.; Sondenextraktion – welche Werkzeuge werdenbenötigt; Zeitschrift für Herz-Thorax- und Gefäßchirurgie, 201712. Möller V et al.; Schrittmacherabhängigkeit und/oder rezidi-vierende ICD-Therapien, Wie löst man dieses Problem nachSystemexplantation?; Herzschrittmachertherapie undElektrophysiologie, 2013

Bildnachweise:Seite 8: © psdesign1 / stock.adobe.com Seite 8: © Center for Biofilm Engineering at MSU-Bozeman,Montana State University, USA Seite 9 rechts: © Philips b.V., mit freundlicher Genehmigung Seite 9 links: © goritza / stock.adobe.com Seite 10: © Zoll Medical Deutschland GmbH, mit freundlicherGenehmigung

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Medizinischer Bericht

Wer einen Herzschrittmacher oder ICD (ImplantiertenCardioverter-Defibrillator) eingepflanzt bekommen hat,muss in regelmäßigen Abständen operiert werden, um dieBatterien, die das Gerät antreiben, auszutauschen. Dennselbst die Batterien der modernsten Schrittmacher, bzw.Defibrillatoren, halten nicht für die Ewigkeit. In Zukunftsind solche Eingriffe womöglich überflüssig: Forscherhaben einen Mini-Generator entwickelt, der die Schlägedes Herzens in elektrische Energie umwandelt. ImTierversuch mit einem Schwein konnte mit demGenerator genügend Energie erzeugt werden, um einenmodernen Schrittmacher zu betreiben. Für einen ICDreicht der Eigenantrieb wohl eher nicht.Die Erfindung des Herzschrittmachers ist eine der größ-ten Errungenschaft der Medizin, die tagtäglich Leben ret-tet. Die erste Implantation erfolgte am 08. Oktober 1958in Schweden. Seither haben sich die Schrittmachergeräterasant entwickelt, sind immer kleiner und gleichzeitig lei-stungsfähiger geworden, aber selbst die modernstenGeräte haben einen entscheidenden Nachteil: Sie werdenvon Batterien betrieben denen irgendwann der Saft aus-geht. Patienten müssen deshalb im Schnitt alle fünf biszwölf Jahre reoperiert werden, weil der Schrittmacherwegen Batterieerschöpfung ausgetauscht werden muss.Wie jede Operation so ist auch dieser scheinbar kleineEingriff mit dem Risiko von Infektionen oder Blutungenbehaftet. Aus diesem Grund suchen Forscher schon seitvielen Jahren nach Möglichkeiten diese Re-Operationenzu vermeiden.

Ein Forscherteam in China kam auf die geniale Idee dasHerz selbst als Energielieferanten zu nutzen. DieBewegungsenergie des schlagenden Herzens wird mitHilfe des abgebildeten Generators in elektrische Energieumgewandelt, die dann den Schrittmacher antreibt, derohne Batterie implantiert werden kann - so zumindest dieTheorie. Solche Ansätze wurden in den vergangenenJahren vielfach getestet, aber die Generator-Energiereichte nie für den Schrittmacherantrieb. Ning Li und seinWissenschaftlerteam von der Second Military Medical

University in Shanghai haben als Erste einen Mini-Generator entwickelt, der für genügend Energie für dieeinwandfreie Funktion des Schrittmachers sorgt.

Verformung generiert EnergieDer Generator besteht aus einem flexiblenPlastikrahmen, der von Schichten aus sogenannten pie-zoelektrischen Materialien umgeben ist. Es handelt sichdabei um Quarzkristalle die aus sechseckigen Wabenbestehen, deren Eckpunkte abwechselnd positive undnegative Ladungen tragen. Wird ein solcher Kristallmechanisch belastet, so kommt es zu einer Verschiebungder äußeren Ladungen und damit zu einer unterschiedli-chen Aufladung der beiden äußeren Flächen. DieseEntdeckung der Gebrüder Curie wird als piezoelektrischerEffekt bezeichnet.

Der Kern dieser genialen ErfindungDie Quarzkristalle generieren eine elektrische Spannung,wenn sie elastisch verformt werden. Ob dies ausreichenwürde, um einen gängigen Herzschrittmacher zu betrei-ben, testeten die Forscher an einem ausgewachsenenSchwein, dem sie den Generator in den Herzbeutelimplantierten. Es zeigte sich, dass das schlagende Herzdes Versuchstiers das Material tatsächlich verformenkonnte und auf diese Weise genügend Energie für denmodernen Schrittmacher lieferte. Die erreichten Wertebetrugen dabei bis zu 20 Volt und 15 Mikroampere. Dasist wesentlich höher als die Stromstärken, die in früherenStudien durch implantierbare Generatoren erreicht wer-den konnten.

Da die Leistung des Schweineherzens dem desMenschlichen stark ähnelt, sind die Forscher überzeugtdavon, einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu ihrem Zielweiter gekommen zu sein. Es handelt sich um den erstenselbstversorgenden Schrittmacher, der ein Leben langhalten könnte. Die nächsten Schritte werden nun sein,den Generator in weiteren Tierstudien zu optimieren undschließlich in klinischen Tests am Menschen auf dieProbe zu stellen. Gelingt die geplante Einführung in diePraxis, so wären Schrittmacherpatienten von der bishernötigen Austauschoperation befreit oder müssten zumin-dest weniger oft operiert werden.

Quelle: Ning Li (Second Military Medical University,Shanghai) et al., ACS Nano, doi:10.1021/acsnano.8b08567

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So sieht der implantierbare Generator aus.(Bildquelle: American Chem. Society)

Herzschrittmacher mit Eigenantrieb

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Medizinischer BerichtSeite 15

Yoga war bei uns in der westlichen Welt vor einigenJahrzehnten noch kaum bekannt, obwohl es seit über2.000 Jahren bereits praktiziert wird. Yoga ist eine ganz-heitliche, Körper und Geist ansprechende Übungsfolgedie effektiv helfen kann, Gesundheit und allgemeinesWohlbefinden zu verbessern. Insbesondere soll die ent-spannende und muskelkräftigende Wirkung von Yogapositive Einflüsse auf das Herz-Kreislauf-System haben.Dieser Artikel versucht, soweit möglich, eine wissen-schaftliche Aussage zur Wirksamkeit von Yoga zu gene-rieren. Weltweit nutzen ca. 30 Millionen Menschen dieausgleichende und entspannende Wirkung von Yoga inerster Linie als Gegengewicht zu einem immer stressige-ren Alltag in der Hoffnung, körperliche und geistigeGesundheit zu verbessern. Neben den schon gut bekann-ten Effekten von Yoga, wie der Verbesserung vonKörperhaltung und Beweglichkeit, soll Yoga verschieden-ste weitere positive Effekte auf die Gesundheit haben, diemeist in kleineren Studien nachgewiesen wurden. So sollYoga vor Migräne-Anfällen schützen, den Blutdruck sen-ken, das Leiden bei Allergien, Reizdarmsyndrom undAsthma verringern, für eine bessere Schlafqualität beiMenschen mit Schlafstörungen sorgen und sogar vorHerzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern schützen.Kann Yoga wirklich Herz-Kreislauf-Risikofaktoren wieBluthochdruck, Diabetes, Blutfette, Körpergewicht, Angstund Depression relevant beeinflussen?Tatsächlich konnte in einigen Untersuchungen gezeigtwerden, dass Yoga einen positiven Einfluss auf psycholo-gische Risikofaktoren, wie z. B. Stress und Depressionenhat. Yoga ist gerade dann am Wirksamsten wenn dieBelastung durch Stress am Höchsten ist. Zwischen 60 bis90 % aller Hausarztbesuche weltweit sollen auf Grundstressassoziierter Beschwerden erfolgen. Nach Aussagevon neun randomisierten, kontrollierten Studien imRahmen einer Metaanalyse, konnte durch regelmäßigeYogapraxis der systolische Blutdruck um ca. 5 mmHg, derdiastolische Blutdruck um ca. 4 mmHg und der Puls umknapp sieben Schläge/Minute gesenkt werden. Klingterstmal nicht atemberaubend, ist aber ein echter Erfolgauf dem Weg einer Lebensstiländerung zumal wir wissen,dass eine Senkung des oberen Blutdruckwertes (Systole)um 3 mmHg in der Allgemeinbevölkerung mit einer

Senkung der Schlaganfallsterblichkeit um 8 % und die derkoronaren Herzkrankheit um 5 % verbunden ist.Darüber hinaus reduzieren regelmäßige Yoga-Übungenden Bauchumfang um 2 cm. Die Blutfette und auch dasAnsprechen des Körpers auf Insulin werden verbessertwie auch der Blutzucker und das Blutzuckerlangzeit-gedächtnis. Genauere Angaben zur Verbesserung desMetabolischen Syndroms konnte ich aber nicht finden.Eine effektive Gewichtssenkung zwischen 1,5-13,5 %fand sich immerhin in fünf randomisierten, kontrolliertenStudien.Vorhofflimmern und Reduktion von ICD-Schocks2013 erschien eine Studie in einem anerkannten kardiolo-gischen Fachjournal (JACC), die zeigen konnte, dassinnerhalb von nur drei Monaten Yogapraxis mit zwei 60-minütigen Yogasessions pro Woche Episoden vonanfallsweisem Vorhofflimmern annähernd um die Hälftereduziert und gleichzeitig Beschwerden wie Angst undDepression effektiv vermindert wurden, sodass sich dieLebensqualität der Probanden deutlich verbesserte. Inder Zeit, in der die Patienten die Yogaübungen praktizier-ten, reduzierte sich die Anzahl der Vorhofflimmer-Episoden von 3,8 auf 2,1, die Zahl der gefühlten Episoden(keine EKG-Veränderungen nachweisbar) von 2,6 auf1,4. Überhaupt keine Herzrhythmusstörungen hatten 22 %der Probanden. Bei ICD-Trägern reduzierten Yoga-Übun-gen bereits nach acht Wochen sowohl die Angst von ICD-Schocks als auch die Häufigkeit der ICD-Therapien, letz-tere im Vergleich zur Kontrollgruppe um ein Drittel!Zusammenfassung:Yoga ist ein ganzheitlicher Therapieansatz neben der kör-perlichen Aktivität zur Therapie von Herz-Kreislauferkrankungen. Yoga beeinflusst das psychischeWohlbefinden über das vegetative Nervensystem undkann Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern und dieHäufigkeit von ICD-Therapien verringern. DieLebensqualität steigt, Angst und Depression werdengemindert. Wer sich auf Yogaübungen einlassen kann,dem bietet regelmäßig praktiziertes Yoga ein idealesEntspannungstraining zusätzlich zu Bewegung. SindKörper und Geist erst einmal grundentspannt, egal obdurch Bewegung, Yoga oder bestenfalls durch beides,dann sind sie resistenter gegenüber dem Alltagsstress.Yoga ist eine sehr kosteneffektive Präventionsmaßnahmedie ohne Hilfsmittel unkompliziert überall und jederzeitohne fremde Hilfe durchführbar ist und innere Ruhe,Ausgeglichenheit und Lebensfreude schenkt.

Dr. med. Klaus EdelÄrztlicher Koordinator, Mitglied des Vorstandes vonDefibrillator (ICD) Deutschland e. V.Chefarzt der Abteilung für kardiologische Rehabilitationund Prävention am Herz-Kreislauf-Zentrum KlinikumHersfeld-Rotenburg GmbHHeinz-Meise-Str. 100, 36199 RotenburgKardiologe, Diabetologe, Hypertensiologe DHL,SportmedizinerMail: [email protected], www.hkz-rotenburg.de

Yoga und das Herz-Kreislauf-System. Wie ist die aktuelle Datenlage?

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Medizinischer Bericht Seite 16

Literatur (Bericht Yoga)http://www.heart.org/HEARTORG/HealthyLiving/PhysicalActivity/FitnessBasics/Yoga_UCM_462356_Article.jsp abge-rufen am 08.02.2019Innes, K. E.; Bourguignon, C.; Taylor, A. G. (2005): Risk Indices Associated with the Insulin Resistance Syndrome,Cardiovascular Disease, and Possible Protection with Yoga. A Systematic Review. In: The Journal of the AmericanBoard of Family Medicine 18 (6), S. 491–519. DOI: 10.3122/jabfm.18.6.491.Yang, Kyeongra (2007): A review of yoga programs for four leading risk factors of chronic diseases. In: Evidence-basedcomplementary and alternative medicine : eCAM 4 (4), S. 487–491. DOI: 10.1093/ecam/nem154.Innes, Kim E.; Vincent, Heather K. (2007): The influence of yoga-based programs on risk profiles in adults with type 2diabetes mellitus: a systematic review. In: Evidence-based complementary and alternative medicine: eCAM 4 (4), S.469–486. DOI: 10.1093/ecam/nel103.Hagins, Marshall; States, Rebecca; Selfe, Terry; Innes, Kim (2013): Effectiveness of yoga for hypertension: systema-tic review and meta-analysis. In: Evidence-based complementary and alternative medicine : eCAM 2013, S. 649836.DOI: 10.1155/2013/649836.Cramer, Holger; Lauche, Romy; Haller, Heidemarie; Steckhan, Nico; Michalsen, Andreas; Dobos, Gustav (2014):Effects of yoga on cardiovascular disease risk factors: a systematic review and meta-analysis. In: International journalof cardiology 173 (2), S. 170–183. DOI: 10.1016/j.ijcard.2014.02.017.Hartley, Louise; Dyakova, Mariana; Holmes, Jennifer; Clarke, Aileen; Lee, Myeong Soo; Ernst, Edzard; Rees, Karen(2014): Yoga for the primary prevention of cardiovascular disease. In: The Cochrane database of systematic reviews(5), CD010072. DOI: 10.1002/14651858.CD010072.pub2.Chu, Paula; Gotink, Rinske A.; Yeh, Gloria Y.; Goldie, Sue J.; Hunink, M. G. Myriam (2016): The effectiveness of yogain modifying risk factors for cardiovascular disease and metabolic syndrome: A systematic review and meta-analysisof randomized controlled trials. In: European journal of preventive cardiology 23 (3), S. 291–307. DOI:10.1177/2047487314562741.Dhanunjaya Lakkireddy, Donita Atkins, Jayasree Pillarisetti, Kay Ryschon, Sudharani Bommana, Jeanne Drisko,Subbareddy Vanga, Buddhadeb Dawn (2013): Effect of Yoga on Arrhythmia Burden, Anxiety, Depression, and Qualityof Life in Paroxysmal Atrial Fibrillation The YOGA My Heart Study In: Journal of the American College of CardiologyMarch 19, 2013, 61 (11) 1177-1182; DOI: 10.1016/j.jacc.2012.11.060Leithäuser, Boris: Yoga und kardiovaskuläre Erkrankungen (2018). In: Praktische Kardiologie – Journal by Fax, 21.Jahrgang 2018, Nr. 07

25 Jahre Selbsthilfegruppe für Defibrillator-Patienten, Hamburg und Umgebung

Am 1. Juni 1994 wurde unsere Gruppe bundesweit als dritte SHG für DEFI - Patienten gegründet. Seitdem treffen sichBetroffene und Angehörige regelmäßig zum Erfahrungsaustausch.Die Gründung fand 1994 im Universitätskrankenhaus Hamburg Eppendorf statt, aber seit sechs Jahren arbeiten wirsehr gut mit dem Albertinen-Krankenhaus Hamburg Schnelsen zusammen.Dort findet auch am 1. Juni 2019 ab 11:00 Uhr die Jubiläumsfeier statt. Am Programm wird bereits tüchtig gearbeitet.Auf unserer Homepage wird man rechtzeitig Einzelheiten zum Ablauf der Feier erfahren.Wir gehören auch mit zu den Gründern des Defibrillator Dachverbandes. Unsere Gruppe wächst ständig, das Intessean den Treffen mit Betroffenen ist nach wie vor groß. Man sieht, Selbsthilfegruppen sind immens wichtig.Wir haben sogar eine Anfrage, ob wir nicht eine zweite Gruppe im Krankenhaus Reinbek gründen können. Der NordenDeutschlands ist einfach noch zu schwach mit Selbsthilfegruppen besetzt.

Aber, jetzt freuen wir uns erst einmal auf unser Jubiläum.

Das Gruppensprecherteam:Luise Grube Rüdiger KrummeTel: 040 551 26 70 Tel: 04106 640 72 47Mail: [email protected] Mail: [email protected]

https://defi-selbsthilfe-hamburg.jimdo.com

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FinanzenSeite 17

Finanzbericht 2018

AusgabenEinnahmen

Einnahmen 2018 100.566,11 €

Ausgaben 2018 - 91.628,70 €

Vorläufiges Ergebnis 2018 8.927,41 €

LV BW noch vorhandenen Mittel RJ 2017 2.593,39 €

LV Sachsen vorhandenen Mittel RJ 2017 1.615,26 €

LV Bayern vorhandene Mittel RJ 2017 592,71 €

LV Hessen noch Vorhandene Mittel aus RJ 2017 5.603,70 €

LV Brandenburg Vorhandene Mittel aus RJ 2017 1.288,20 €

Projektförderung JT 2018 Eingang bereits 10/2017 7.820,00 €

Allgemeinen Deckungsmittel 5.751,88 €

25.265,14 €+ 8.927,41 €

Bereinigtes Ergebnis 2018 34.192,55 €

Übertrag bereinigtes Ergebnis 2018 34.192,55 €

LV BW nicht verbraucht - Übertr. in RJ 2019 7.287,07 €

LV Sachsen nicht verbraucht-Übertr. in RJ 2019 2.010,13 €

LV Bayern nicht verbraucht Übertr. in RJ 2019 21,87 €

LV Brandenburg nicht verbraucht Übertr. in RJ 2019 304,65 €

LV Hessen nicht verbraucht Übertrag in RJ 2019 3.038,94 €

LV Sachsen- An. nicht verbraucht -Übertr. in RJ 2019 3.905,57 €

Allgemeinen Deckungsmittel – Übertrag in RJ 2019 7.754,82 €

Projektförderung JT 2019/ in 2018 schon ausgezahlt 9.869,50 €

Endgültiges Ergebnis 2018 0,00 €

Mitgliedsbeiträge 8.265,04 €

GKV – Bayern LV 6.000,00 €

GKV – Pausch/Projekt Brandenburg LV 3.830,00 €

GKV – Sachsen LV 12.260,00 €

GKV – Hessen LV 0,00 €

GKV – BaWü LV 6.424,85 €

GKV - Sachsen-Anhalt LV 6.000,00 €

Biotronik Vertriebs GmbH Co KG 5.000,00 €

Abbott 3.000,00 €

Boston Scientific Spende 2018/2019 7.000,00 €

Zoll CMS GmbH 1.000,00 €

Novartis Fördermitgliedschaft 3.000,00 €

sonstige Einnahmen/Durchlaufende Gelder 8.534,72 €

GKV – Bund 12.000,00 €

Projektförderung Barmer JT 2019 gebucht 12/2018 9.869,50 €

Einnahmen Jahrestagung 8.372,00 €

100.556,11 €

Landesverband Sachsen 10.865,13 €

Landesverband Baden – Württemberg 1.731,17 €

Landesverband Bayern 6.868,65 €

Landesverband Hessen 2.851,33 €

Landesverband Brandenburg 5.163,55 €

Landesverband Sachsen Anhalt 2.094,43 €

Kardiologenkongress Mannheim 481,95 €

Kosten für Website 763,02 €

Steuer und Rechtsberatungskosten 1.303,86 €

Kontoführungsgebühren 286,57 €

Allgemeine Verwaltungskosten 438,69 €

Fortbildung Vorstand 531,15 €

Vorstandssitzungen/LV Sitzung 6.552,83 €

ICD – SHG Gründungen/Besuch SHG`s 2.679,65 €

Reisekosten ( Defimobil, Übernachtungen) 9.557,41 €

MV/Jahrestagung und Jubiläumsveranstaltung 19.060,00 €

Sonstige Ausgaben/Durchlaufende Gelder 7.443,54 €

Verbandsbeiträge 565,00 €

Mietkosten Aktenlager 660,00 €

Personalkosten (geringfügige Beschäftigung) 7.513,20 €

Büroausstattung 398,73 €

Öffentlichkeitsarbeit 1.042,64 €

Büromaterial etc. 545,23 €

Porto Telefongebühr Internet 1.107,87 €

Versicherungen 1.123,10 €

91.628,70

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Aus dem Verband Seite 18

Ein herzliches Dankeschön an unsere ärztlichen Beiräte für Ihre Unterstützung in 2018

Dr. med. Kai Adler - Kardiologische Gemeinschaftspraxis Freising u. ErdingDr. med. Gabriele Augsten - Knappschaftsklinik, Bad DriburgDr. med. Caroline Berndt - Zentrum für ganzheitliche Kardiologie, AschaffenburgProf. Dr. med. Michael Block - Klinik Augustinum, MünchenProf. Dr. med. Hendrik Bonnemeier - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus, KielDr. med. Klaus Edel - Herz- und Kreislaufzentrum, Rotenburg a. d. FuldaProf. Dr. med. Andreas Götte - St. Vincenz - Krankenhaus GmbH, PaderbornProf. Dr. med. Karl-Heinz Ladwig - Institute of Epidemiology Helmholtz Zentrum MünchenDr. Frank-Karsten Pohle - Krankenhaus Martha-Maria, NürnbergDr. med. Oliver Przibille - CCB Cardioangiologisches Centrum, Frankfurt am Main Prof. Dr. med. Ardawan Rastan - Herz- und Kreislaufzentrum, Rotenburg a. d. FuldaDr. Karin Ryback - Dessau-Roßlau /OT DessauProf. Dr. med. Patrick Schauerte - Herzmedizin BerlinProf. Dr. med. Uwe Schirmer - Institut für Anästhesiologie, im Herz- und Diabeteszentrum Bad OeynhausenDr. med. Albrecht Schmidt-Thrun - CelleDr. med. Jörn Schmitt - Universitätsklinikum GießenDr. med. Frank Schwertfeger - Klinikum Dahme-SpreewaldDr. med. Eckhard Sorges - St. Ansgar-Krankenhaus, HöxterDr. med. Johannes Sperzel - Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim, Bad NauheimDr. med. Stefan Steiner - Herz- und Kreislaufzentrum, Rotenburg a. d. FuldaPD Dr. med. Stephan Steiner - St. Vincenz-Krankenhaus, LimburgProf. Dr. med. Christoph Stellbrink - Klinikum Bielefeld Mitte, BielefeldPD Dr. Martin Stockburger - Havelland-Klinik, NauenDr. Martina Trümmel - Quedlinburg

Wir bedanken uns bei folgenden Firmen und Organisationen für ihre Unterstützung 2018

Projektförderung auf Bundesebene:

GKV - Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene:

GKV - Baden-Württemberg, GKV - Sachsen

GKV - Bayern, GKV - Brandenburg

GKV - Hessen

Förderung der Landesverbände: Projektförderungen:

Firmenspenden durch:

BKK Bayern

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ÖffentlichkeitsarbeitSeite 19

Werden Sie Mitglied bei Defibrillator (ICD) Deutschland e. V.

Unser Bundesverband hat in der kurzen Zeit seines Bestehens eine beachtliche Wegstrecke geschafft.Dies gibt uns Mut, unsere Ziele konsequent weiter zu verfolgen.Heute erfolgreiche und viel beachtete Selbsthilfeorganisationen haben wie wir in kleinen Schritten begonnen.Wichtig für uns ist nicht nur die Anerkennung, dass unser Engagement hilft, das Problembewusstsein in der Öffentlich-keit zu steigern. Wichtig ist, dass wir vielen Ratsuchenden helfen können. Dies gelingt umso besser, je mehr uns darin unterstützen.

Deshalb: Stärken Sie uns mit Ihrer Mitgliedschaft!

Es ist uns sehr wichtig, dass auch bereits bestehende Defi-SHGs Mitglied werden.

Unten befindet sich ein Aufnahmeantrag. Bitte füllen Sie ihn aus, schneiden ihn aus und stecken ihn in einFensterkuvert.Auf unserer Website www.defibrillator-deutschland.de können Sie aber auch das Formular zur Mitgliedschaft onlineausfüllen.

Herzlichen Dank!

Mitgliedsbeiträge

Einzelmitglied 12,00 € jährlich

Mitgliedschaft einer Defi-Selbsthilfegruppe 50,00 € jährlich

Mitgliedschaft einer Klinik 200,00 € jährlich

Gruppe / Klinik usw. Personenzahl

Vorname Nachname

Geb. Beruf

PLZ / Ort Straße / Nr.

Tel. e-Mail

AufnahmeantragHiermit beantrage/n ich/wir die Mitgliedschaft im Defibrillator (ICD) Deutschland e.V.

EinzugsermächtigungGleichzeitig erteile ich hiermit dem Defibrillator (ICD) Deutschland e.V. (bis auf Widerruf) die Einzugsermächtigung für meinen/unseren

Jahresbeitrag. Natürliche Personen 12,00 €, Gruppen oder Fördermitgliedschaft mindestens 50,00 €, Kliniken usw. 200,00 € Bank Bank Anschrift

IBAN BIC

Ort / Datum Unterschrift

Diese Angaben unterliegen dem Datenschutz und werden nicht an Dritte weitergegeben. Ich bin damit einverstanden, dass sie elektronisch gespeichert werden.

Aufnahmeantrag hier bitte abtrennen

Wir empfehlen diese Seite Ihrer besonderen Aufmerksamkeit!

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GeschäftsstelleDefibrillator (ICD) Deutschland e. V.Richard-Wagner-Straße 2969214 Eppelheim

ImpressumDefibrillator (ICD) Deutschland e. V.Verantwortlich für Ausgabe 24:Diana Katzenberger, Schatzmeisterin, Diamantweg 3, 69181 [email protected], Tel.: 06226-429232Namentlich gekennzeichnete Beiträge verantworten die Verfasser/innenSatz & Gestaltung: Yvonne NaujocksErdinger Straße 18, 85356 FreisingDruck: Wir machen Druck, Auflage: 2.000 StückIm Mitgliedsbeitrag für Selbsthilfegruppen, Kliniken und Praxen sind jeweils 10 und bei Einzelmitgliedern jeweils 1Freiexemplar/e enthalten. Mehrexemplare können zum Preis von 2,50 € je Exemplar bei der Geschäftsstelle,solange der Vorrat reicht, nachbestellt [email protected]

Bildquellen: Autoren der Artikel und Fotolia 64771029 ©Julien Eichinger ; Fotolia 76701678 Yoga in the park ©LuckyImages, Fotolia 70377320 backdrop ©goritza;Alle Fotos werden mit dem Einverständnis der abgebildeten Personen veröffentlicht.