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Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen
Jörg ZimmerLVLF Brandenburg, Referat Ackerbau und Grünland
6. Informationsveranstaltung zum Tag des Bodens
“Biomasseproduktion und Bodenschutz – ein Widerspruch?“Luckenwalde, 26. November 2008
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VLF LLandesamt fürVerbraucherschutz,Landwirtschaft und Flurneuordnung
26.11.2008 Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen
Vortragsgliederung
• Einleitung� k
2
• Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming
Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen26.11.2008
• Methodisches Vorgehen
• Ausblick 2009
• Entwicklungstendenzen
• Fazit
VLF L
Biodiesel Biogas
BtL-Kraftstoffe
Nahrungs-, Futtermittel, Industrierohstoffe
Thermische Nutzung
26.11.2008 Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen 3
Boden Bodenfruchtbarkeit
Humus Humuswirtschaft
??
VLF L
Vortragsgliederung
• Einleitung
• Entwicklungstendenzen
� k
4
• Methodisches Vorgehen
• Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming
• Ausblick 2009
Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen26.11.2008
• Fazit
VLF L
• Humusgehalt
• Humusbilanzierung
Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen26.11.2008 5
VLF L
Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen26.11.2008
Humusversorgung im Land Brandenburg nach KA5 (LGBR, Bauriegel 2008)
6
VLF L
1967 198219771972 199719921987 2002
1,0
0,9
0,8
0,7
0,6
0,5
0,4
0,3
Corg.-Gehalt in %
0 kg N ha-1 a-1
200 kg Stalldung-N + 200 kg Mineral-N ha-1 a-1
Humusgehaltsänderungen im Dauerfeldversuch M4 Groß Kreutz (1967-2002)
26.11.2008 Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen 7
VLF L
• Humusgehalt
• Humusbilanzierung
Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen26.11.2008 8
VLF L
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• Humusbilanzierung (VDLUFA-Standpunkt, 2004, untere Werte)
Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen26.11.2008
• Zeitraum: 2003-2008
• Humusbedarf- Anbaufläche Fruchtarten (Antragstellung)
HP-NP-Verhältnisse, Brandenburger Richtwerte)- Zufuhr Koppelprodukte (Erträge aus Besonderer Ernteermittlung,
• Humuszufuhr
- Anfall Stalldung, Gülle, Hühnertrockenkot
- Tierbestände, -arten (Antragstellung)- Haltungsverfahren (Stall, Stall-Weide, Weide, In-, Outdoor)- Aufstallung (Festmist, Gülle)
- Strohbedarf Viehhaltung
- Gärsubstratinput in Biogasanlagen und Anfall Biogasgülle
- Zufuhr Geflügelkot, Kompost, Klärschlamm
- Humus-C-Reproduktionsleistung Stroh: 80 kg Humus-C je t Stroh-FM
VLF L
Vortragsgliederung
• Einleitung
• Entwicklungstendenzen
� k
10
• Methodisches Vorgehen
• Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming
• Ausblick 2009
Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen26.11.2008
• Fazit
VLF L
100
150
200
250
300 Bran
denb
urg
Bran
denb
urg
Bran
denb
urg
Bran
denb
urg
EE MOL
HVL Telto
w
Telto
w
Telto
w
Telto
w----Fläming
Fläm
ing
Fläm
ing
Fläm
ing
UM
PRPMOPR
LOS
OHV
BAR
LDS
OSL
SPN
kg Humus-C ha-1 AF
Anbauspezifischer Humusbedarf der Landkreise Brandenburgs (2003-08)
2003-08 2003-08
26.11.2008 Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen 11
231
209
VLF L
Anfall organischer Dünger im Landkreis Teltow-Fläming (2003-2008)
0
100
200
300
400
2003 2004 2005 2006 2007 2008
Biogasgülle sonstiges Stalldung Gülle Ölpflanzenstroh Getreidestroh
kg Humus-C ha-1 AF
26.11.2008 Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen 12
VLF L
-150
-100
-50
0
50
100
150 bei 100% Strohdüngung bei 50% Strohdüngung bei 0% Strohdüngung
2003 2004 2005 2006 2007 2008 Ø
44
-16
-75
Humusbilanz Landkreis Teltow-Fläming in Abhängigkeit vom Anteil an Strohdüngung (2003-08)1
Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen26.11.2008
1 nach Abdeckung des Strohbedarfs der Viehhaltung
13
kg Humus-C ha-1 AF
VLF L
Vortragsgliederung
• Einleitung
• Humusbilanzierung
• Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming
• Ausblick 2009
Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen26.11.2008
� k
• Fazit
• Entwicklungstendenzen
14
VLF L
Landkreis Teltow-Fläming
2008 2009
11 Anlagen 22 Anlagen
6,4 MWele. 14,9 MWele.
Bildquelle: Adam (2007)
Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen26.11.2008 15
VLF L
Landkreis Teltow-Fläming
2008 2009
+ 76.000 t Maissilage
+ 3.000 t Grassilage
+ 12.000 t GPS-Silage
+ 30.000 t Getreide
+ 78.000 t Rindergülle
+ 23.000 t Stalldung
+ 22.000 t Schweinegülle
Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen26.11.2008
Bildquelle: Adam (2007)
15
Änderung Gärsubstrat-Input:
VLF L
Landkreis Teltow-Fläming
2008 2009
+ 600 ha GPS
- 6.600 ha Getreide
+ 6.000 ha Silomais
(- 6.000 ha Nahrungs- bzw. Futtergetreide)
26.11.2008 Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen
Bildquelle: Adam (2007)
15
Änderung Anbaustruktur:
VLF L
Landkreis Teltow-Fläming
2008 2009
- 23.000 t Stalldung (-25%)
- 100.000 t Gülle (-30%)
- 19.000 t Stroh (-15%)
+ 160.000 t Biogasgülle (8% TS)
Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen26.11.2008
Bildquelle: Adam (2007)
15
Änderung Humuszufuhr:
VLF L
-150
-100
-50
0
50
100
150 bei 100% Strohdüngung bei 50% Strohdüngung bei 0% Strohdüngung
2003 2004 2005 2006 2007 2008 Ø
39
-23
-81
Humusbilanz Landkreis Teltow-Fläming in Abhängigkeit vom Anteil an Strohdüngung (2003-2009) 1
Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen26.11.2008
2009
1 nach Abdeckung des Strohbedarfs der Viehhaltung
Erträge 2008
16
kg Humus-C ha-1 AF
VLF L
-150
-100
-50
0
50
100
150 bei 100% Strohdüngung bei 50% Strohdüngung bei 0% Strohdüngung
2003 2004 2005 2006 2007 2008 Ø
32
-26
-82
Humusbilanz Landkreis Teltow-Fläming in Abhängigkeit vom Anteil an Strohdüngung (2003-2009) 1
Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen26.11.2008
2009
1 nach Abdeckung des Strohbedarfs der Viehhaltung
Erträge 2003
16
kg Humus-C ha-1 AF
VLF L
Vortragsgliederung
• Einleitung
• Humusbilanzierung
• Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming
• Ausblick 2009
Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen26.11.2008
� k• Fazit
• Entwicklungstendenzen
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VLF L
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• Klimawandelbedingt ansteigende Temperaturen mit einhergehender
Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen26.11.2008
höherer Mineralisation führen zum Abnahme der Humusgehalte (Ellmer, 2004) Folge: ���� Humusbedarf zur Absicherung der Humusreproduktion
• Rückgang des Rapsanbaus infolge geringerer Effizienz und Qualität von Biodiesel gegenüber Bioethanol und BtL-Kraftstoffen
Folge: ���� Humuszufuhr mit Rapsstroh
• Planungen für drei Strohverwertungsanlagen (BtL, Verbrennung) mit einem Strohbedarf von 1,1 Mill t
Folge: ���� Humuszufuhr mit Getreidestroh (nahezu vollständige Strohabfuhr)
• ökonomische Vorzüglichkeit des Silomaisanbaus zur Biogasgewinnung
Folge: ���� Humusbedarf durch weitere Ausdehnung des Silomaisanbaus
• im Rahmen der aktuellen Überarbeitung des VDLUFA-Standpunkts ‚Humus-
Folge: ���� Humusbedarf durch geringere Humusleistung von Getreidestroh
bilanzierung‘ bewerten Experten die bisher angenommene Humus-C-Leistung von Stroh (80-110 kg Humus-C je t FM) als deutlich überschätzt
VLF L
Vortragsgliederung
• Einleitung
• Humusbilanzierung
• Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming
• Ausblick 2009
Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen26.11.2008
� k• Fazit
• Entwicklungstendenzen
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VLF L
Biodiesel Biogas
BtL-Kraftstoffe
Nahrungs-, Futtermittel, Industrierohstoffe
Thermische Nutzung
26.11.2008 Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen 20
VLF L
.Biomasseproduktion und Humuswirtschaft
-ein Widerspruch ?
Biodiesel Biogas
BtL-Kraftstoffe
Nahrungs-, Futtermittel, Industrierohstoffe
Thermische Nutzung
26.11.2008 Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen 21
VLF L
.NEIN,
wenn der anbauspezifische Humusbedarf durch ausreichende Humuszufuhr nachhaltig ausgeglichen wird!
.Bildquelle: http://www.luftbild-auto.de (2008)
Fazit
� Die Humusreproduktion ist Indikator und zugleich Nachweis ordnungs-gemäßer landwirtschaftlicher Bodennutzung. Geeignete Methode ist die Humusbilanzierung, die betrieblicher Standard sein sollte.
� Jedem Landwirt ist zu empfehlen, die Entscheidung über den Anbau von Fruchtarten zur Biomasseproduktion und die Abgabe von Getreidestroh nicht allein an Hand realisierbarer Verkauferlöse sondern auch auf Grundlage mehrjähriger schlagbezogener Humusbilanzen zu treffen.Die Notwendigkeit langfristiger vertraglicher Regelungen sollte äußerst kritisch geprüft werden.
2326.11.2008 Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen
� Die weitere Forcierung der Biomasseproduktion zwingt bereits kurz-fristig alles anfallende Getreidestroh für die organische Düngung zu verwenden.
� Für das Jahr 2008 kann für den Landkreis Teltow-Fläming von einer aus-geglichenen Humusbilanz ausgegangen werden, wenn vom anfallendenGetreidestroh neben der Bedarfsdeckung der Tierhaltung ca. 70% zur organischen Düngung auf dem Feld verbleiben.
VLF L
Danke für Ihre Aufmerksamkeit !Danke für Ihre Aufmerksamkeit !Danke für Ihre Aufmerksamkeit !Danke für Ihre Aufmerksamkeit !
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2426.11.2008 Humuswirtschaft im Landkreis Teltow-Fläming unter sich verändernden Fruchtfolgen
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