hommage an frank farrelly provokative therapie dr. philip streit 14./15. april 2012

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Hommage an Frank Farrelly Provokative Therapie Dr. Philip Streit 14./15. April 2012

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  • Folie 1
  • Hommage an Frank Farrelly Provokative Therapie Dr. Philip Streit 14./15. April 2012
  • Folie 2
  • O UTLINE / Z EITPLAN Samstag, 14.04.2012 (1) Begrung und Video (2) bung was ist anders und Entwicklungsgeschichte (3) Pause (4) Hypothesen und Grundannahmen (5) Video (6) Ziele der Provokativen Therapie (7) Rolle des Provokativen Therapeuten (8) Lunch (9) Video (10) Interventionen der Provokativen Therapie (11) Pause (12) Video (13) Sprache des provokativen Therapeuten
  • Folie 3
  • O UTLINE / Z EITPLAN Sonntag, 15.04.2012 (1) Morgenrunde Video (2) Humor und Provokative Therapie (3) Pause (4) Demonstration und bungen What is Wrong About That? und Insane Solutions (5) Setting und Stadien der provokativen Therapie (6) Lernstadien der provokativen Therapie (7) Lunch (8) Video Provokative Paartherapie (9) Provokative Paar- und Familientherapie (10) Abschluss
  • Folie 4
  • E NTWICKLUNGSGESCHICHTE DER P ROVOKATIVEN T HERAPIE Frank Farrelly bei Rogers ausgebildeter Gesprchstherapeut Praxis als Therapeut im Madison Psychiatric Hospital Bei aussichtslosen Fllen, Grenzen von Empathie und Selbstaktualisierung
  • Folie 5
  • E NTWICKLUNGSGESCHICHTE DER P ROVOKATIVEN T HERAPIE Tendenz: Therapie zum Fenster hinauswerfen fhrt zu berraschenden ffnungen der Patienten Sag es schnell, direkt und ungeschminkt Geburt des provokativen Ansatzes
  • Folie 6
  • E NTWICKLUNGSGESCHICHTE DER P ROVOKATIVEN T HERAPIE Indikationen fr provokative Techniken aussichtlose Flle keine unmittelbare Zugnglichkeit und Einsicht Lsungsorientiertes Arbeiten blockiert Zum Unterbrechen von eingefahrenen Mustern
  • Folie 7
  • H OMMAGE AN F RANK F ARRELLY Pause
  • Folie 8
  • G RUNDANNAHMEN UND H YPOTHESEN 1) Menschen verndern sich sie wachsen innerlich, wenn sie auf eine Herausforderung reagieren PatientIn gengend (nicht malos) herausfordern Mchtiger Antrieb zur Vernderung: Konstruktiver rger auf sich selbst 2) PatientInnen knnen sich ndern, wenn sie wollen
  • Folie 9
  • G RUNDANNAHMEN UND H YPOTHESEN 3) PatientInnen haben weit mehr Mglichkeiten, eine schpferische und angepasste Art des Lebens zu entwickeln (als die meisten TherapeutInnen annehmen) 4) Die psychische Zerbrechlichkeit der PatientInnen wird in hohem Mae berschtzt von ihnen selbst und anderen
  • Folie 10
  • G RUNDANNAHMEN UND H YPOTHESEN 5) Die schlecht angepassten, unproduktiven, antisozialen Haltungen und Verhaltensweisen des Patienten knnen drastisch verndert werden, auch bei ernsten Strungen und chronischen Verlufen 6) Der Umgang des Patienten mit dem Therapeuten spiegelt relativ genau sein normales Verhalten in sozialen und zwischenmenschlichen Beziehungen wider 7) Menschen machen Sinn das menschliche Wissen ist besonders logisch und verstehbar
  • Folie 11
  • G RUNDANNAHMEN UND H YPOTHESEN 8) Der Ausdruck des therapeutischen Hasses und des frhlichen Sadismus gegen den Patienten kann fr ihn sehr wohltuend sein 9) Die bedeutendsten Botschaften zwischen Menschen sind nicht-sprachlicher Natur
  • Folie 12
  • G RUNDANNAHMEN UND H YPOTHESEN HYPOTHESE I Wenn der Patient von dem Therapeuten provoziert wird, tendiert er dazu, sich in die entgegengesetzte Richtung zu bewegen
  • Folie 13
  • G RUNDANNAHMEN UND H YPOTHESEN HYPOTHESE II Wenn der Patient vom Therapeuten dazu gedrngt wird (humorvoll und tiefblickend), seine Selbstverteidigung und sein eingeschrnktes Verhalten fortzusetzen, dann wird er dazu neigen, sich auf sein eigenes, sich selbst erweiterndes und den anderen frderndes Verhalten einzulassen
  • Folie 14
  • P ROVOKATIVE T HERAPIE AUS S YSTEMISCHER S ICHT Provokative Therapie besetzt den Problemraum des Patienten (Klienten) und schafft so Raum fr Lsungen und Strkungen Provokatives Paradox: rgern bringt Glck und Zufriedenheit Aus der Abwehr von Attacken entstehen Ressourcen
  • Folie 15
  • H OMMAGE AN F RANK F ARRELLY Video
  • Folie 16
  • Z IELE DER P ROVOKATIVEN T HERAPIE Sicherung des Selbstwerts verbal und im Verhalten Angemessene Behauptung bei der Erfllung von Pflichten und in Beziehungen Realistische Verteidigung
  • Folie 17
  • Z IELE DER P ROVOKATIVEN T HERAPIE Angemessene Reaktion Globale Wahrnehmungen fhren zu stereotypen Antworten Differenzierte Wahrnehmungen fhren zu angemessenen Antworten Einlassen auf Wagnisse in persnlichen Beziehungen Eigene Gefhle und verwundbare Stellen anderen mitteilen Genauso, wie sie von dem Patienten erfahren werden
  • Folie 18
  • D IE R OLLE DES P ROVOKATIVEN T HERAPEUTEN Alles ist mglich! des Teufels Advokat schnelle direkte Provokation konfrontatives emotionalisierendes Kommunikationsverhalten Rckkoppelung nicht-sprachliche Annahme beilufiges Lernen
  • Folie 19
  • H OMMAGE AN F RANK F ARRELLY Lunchbreak
  • Folie 20
  • H OMMAGE AN F RANK F ARRELLY Video III
  • Folie 21
  • I NTERVENTIONEN DER P ROVOKATIVEN T HERAPIE What`s wrong with that? Gegenbertragung aussprechen Schwarze Metaphern Insane Solutions Realittsprfung Sprachliche Konfrontation Negativbild Erklrungen Widersprchliche Botschaften Auflisten
  • Folie 22
  • H OMMAGE AN F RANK F ARRELLY Pause
  • Folie 23
  • H OMMAGE AN F RANK F ARRELLY Video IV
  • Folie 24
  • D IE S PRACHE DES P ROVOKATIVEN T HERAPEUTEN die religis-moralische Sprache elternhaft, eindrcklich, autoritr basiert auf Schwarz-Wei-Unterscheidung die Gossensprache (Sprache in Umkleiderumen) jung, fluchend, affektbeladen die Krpersprache (Sprache aus der Krperfhlsphre) durch Position, Haltung, Gestik, Mimik, Berhrungssinn der berufliche Jargon vieldeutig, geschraubt, tiefsinnig, meistens ngstlich
  • Folie 25
  • H OMMAGE AN F RANK F ARRELLY Ende des ersten Tages
  • Folie 26
  • H OMMAGE AN F RANK F ARRELLY Beginn 2. Tag Video V
  • Folie 27
  • H UMOR UND P ROVOKATIVE T HERAPIE Intrapersonelle Aspekte des Humors Humor befhigt uns, Gleichgewicht, Augenma und eine optimale psychologische Distanz in der Vielfalt unseres Lebens zu behalten (Bsp.: dauernde Konflikte zwischen Denken und Fhlen) Durch Humor kann man einen angemessenen psychologischen Abstand gewinnen (zu Gefhlen und irrationalen Ideen)
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  • H UMOR UND P ROVOKATIVE T HERAPIE Intrapersonelle Aspekte des Humors Lachen kann physiologische Spannungen lsen Humor kann die eigenen Wahrnehmungen und Vorstellungen der Wirklichkeit beeinflussen
  • Folie 29
  • H UMOR UND P ROVOKATIVE T HERAPIE Interpersonelle Aspekte des Humors allgemeines soziales Phnomen wird immer mit anderen Personen geteilt Lachen kann wirklich und immer Gegenwart sein (im Jetzt) wird auch fr Auseinandersetzung herangezogen
  • Folie 30
  • H UMOR UND P ROVOKATIVE T HERAPIE Interpersonelle Aspekte des Humors Humor kann als eine Art Spiel betrachtet werden Verhaltensweisen metaphorische Verhaltensweisen Metakommunikation Humor ist zwingend und einflussnehmend, hat Durchschlagskraft und verndert Ansichten von Menschen
  • Folie 31
  • H UMOR UND P ROVOKATIVE T HERAPIE Formen Provokativen Humors bertreibung testen einer Realitt oder den Gefhlswert einer Sache Nachahmung den Patienten auf den Boden der Wirklichkeit zurckbringen Spott (Lcherlichkeit) auf die verrckten Ideen und selbstzerstrerischen Verhaltensweisen gerichtet, nicht auf die Person selbst
  • Folie 32
  • H UMOR UND P ROVOKATIVE T HERAPIE Formen Provokativen Humors Entstellung Sarkasmus laut Wrterbuch beiend, geringschtzig, ironisch und feindlich Ironie sokratische und dramatische Ironie Witz
  • Folie 33
  • H OMMAGE AN F RANK F ARRELLY Pause
  • Folie 34
  • BUNGEN ZUR P ROVOKATIVEN T HERAPIE What is wrong about that? Bekrftigen Sie die Richtigkeit und Wichtigkeit des Problems, bestrken Sie darin, daran Festzuhalten. Insane Solutions Erfinden Sie verrckte Lsungen Lsungen fr das Problem und schlagen diese vor Schwarze Metapher Finden Sie ein Schrges Bild fr das Problem und verfolgen es hartnckig
  • Folie 35
  • S ETTING UND S TADIEN DER P ROVOKATIVEN T HERAPIE STADIUM I Patient wird berraschend provoziert Patient ist erstaunt, unglubig, unsicher Zusammenprall von Erwartungssystemen (Erwartungen ber Rolle des Therapeuten werden umgekehrt) Etwas passiert hier und zwar schnell obwohl es Angst hervorruft, wird es als erleichternd und untersttzend empfunden Patienten wollen nicht als hilflos und zerbrechlich behandelt werden, sondern als erwachsener Mensch Erfahrung, verstanden worden zu sein (tiefes Verstehen von Seiten des Therapeuten)
  • Folie 36
  • S ETTING UND S TADIEN DER P ROVOKATIVEN T HERAPIE STADIUM II Proteste nehmen zu Patient beginnt festzustellen, dass er sich ndern muss und nicht der Therapeut seine Erwartungen gegenber dem Therapeuten zu verndern charakteristische Stimmung ist trotzig psychologische Abwehrmechanismen werden deutlich schwcher bzw. erlschen vllig
  • Folie 37
  • S ETTING UND S TADIEN DER P ROVOKATIVEN T HERAPIE STADIUM III Klrung, Entscheidung und Bewegung des Patienten bereinstimmender und anwachsender Protest, dass das, was der Therapeut sagt falsch und unangemessen ist mobilisiert spezifische, konkrete, leicht beobachtbare und zunehmend angemessene Verhaltensweisen, um zu beweisen, dass der Therapeut sich in ihm irrt seine Identitt und sein Wertsystem kommen in den Brennpunkt zunehmende Klarheit ber sich selbst (wer und was er ist und was er nicht ist)
  • Folie 38
  • S ETTING UND S TADIEN DER P ROVOKATIVEN T HERAPIE STADIUM IV Stadium der Festigung und Integration weniger bzw. kein Protest gegen die Definitionen, die der Therapeut ber den Patienten als Person macht wenn Protest, dann humorvoll oder ungeduldig wachsendes Vertrauen auf die gegenwrtigen Anpassungs- und Bewltigungsmechanismus seines Selbst Tendenz dazu, sein altes Selbst abzuweisen Etablierung und Festigung der Vorteile des Patienten Fhigkeit Erfahrungen angemessener und richtiger zu analysieren
  • Folie 39
  • L ERNSTADIEN DER P ROVOKATIVEN T HERAPIE 1. Stadium Sich-Ducken-Phnomen Mein Gott! Ist das eine Art und Weise, mit diesen armen Menschen, die leiden, zu sprechen? 2. Stadium gefesselte Faszination Beobachtungen von Life-Interviews, Einzel-, Gruppen- und Familiensitzungen und Videobndern
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  • L ERNSTADIEN DER P ROVOKATIVEN T HERAPIE 3. Stadium Ausprobieren von provokativer Therapie Angst, dass Patient nicht wieder kommt hufig aus der provokativen Rolle gebracht Provokation des Affekts ist mglich, aber was tun damit? Supervision! 4. Stadium Befreiung von den einengenden Rollen-Stereotypien der eher traditionellen Therapieformen sofortiger interaktioneller Prozess steht im Brennpunkt das Denken und Sich-Austauschen werden beschleunigt Zeit starker Selbsterforschung und innerer Dissonanz
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  • L ERNSTADIEN DER P ROVOKATIVEN T HERAPIE 5. Stadium Freiheit, mehr von den Mglichkeiten an Reaktionen und sein ganzes Selbst als therapeutisches Instrument zu nutzen wird eigenen Prozess gegenber wacher Assoziationen innerhalb und auerhalb der Therapie
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  • L ERNSTADIEN DER P ROVOKATIVEN T HERAPIE 6. Stadium wird zuversichtlicher Therapie macht immer mehr Spa, aber versagt gelegentlich darin, 2 Extreme zu vermeiden 1. bertriebene und zermrbende Konfrontation, die die Form von nicht-hilfreichem Sarkasmus annimmt 2. den Humor zu nutzen, um die eigenen Bedrfnisse auf Kosten des Patienten zu befriedigen wird erfahrener darin, die nonverbalen Signale des Patienten zu empfangen und eigene provokative Botschaften zu senden
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  • L ERNSTADIEN DER P ROVOKATIVEN T HERAPIE 7. Stadium offenes und unbegrenztes Stadium stndiges Lernen, Wachsen und Entwickeln Lenkung der eigenen Verhaltensweisen in der Therapie ist fhig, Konfrontation, Humor, uere soziale Realitt und Erwartungen anzusprechen
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  • H OMMAGE AN F RANK F ARRELLY Lunchbreak
  • Folie 45
  • H OMMAGE AN F RANK F ARRELLY Video VI Provokative Paartherapie
  • Folie 46
  • P ROVOKATIVE P AAR - UND F AMILIENTHERAPIE Provokative Therapie ist das Ende amerikanischer Familienmythen 1. Kinder aufziehen macht Spa. 2. Kinder werden sich gut entwickeln, wenn sie gute Eltern haben. 3. Kinder nehmen wirklich all die Vorteile wahr, die ihre Eltern ihnen geben knnen.
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  • P ROVOKATIVE P AAR - UND F AMILIENTHERAPIE 4. Es gibt keinen keine schlechten Kinder nur schlechte Eltern. 5. Die moderne Verhaltenswissenschaft ist fr Eltern hilfreich. 6. Liebe ist genug, um gute Elternschaft aufrecht zu erhalten. 7. Amerikanische Eltern knnen analysiert werden, ohne Vter zu interviewen.
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  • Drei Dauerbrenner 1. Wer ist hier mit der Fhrung beauftragt? 2. Meine Eltern sind da, um alle meine Bedrfnisse zu befriedigen. 3. Meine Eltern sind Personen ohne eigene Rechte. P ROVOKATIVE P AAR - UND F AMILIENTHERAPIE
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  • Familienmitglieder zeigen Spa und Begeisterung bei der Provokativen Therapie Mitglieder lernen, dass sie weniger zerbrechlich sind als gedacht; Konfrontation mit widersprchlichen Verhaltensweisen Emotionale Reaktionen sind bekannt und werden aufgrund jahrelangem Zusammenleben verstanden Untersttzung innerhalb der Familie als Basis fr die Vernderung P ROVOKATIVE P AAR - UND F AMILIENTHERAPIE
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  • P ROVOKATIVE G RUPPENTHERAPIE Heterogene, halboffene, variable Gruppen auch bzgl. Teilnehmeranzahl Alle Annahmen der Provokativen Therapie gelten
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  • P ROVOKATIVE G RUPPENTHERAPIE Provokativer Therapeut bt Kontrolle aus, gibt Regeln und Struktur vor Manipulator des Chaos Themen kommen von Gruppe oder Therapeuten (Gruppe Looser und Cie) Gesamte Gruppe oder einzelne Mitglieder zu gefhlsmigen Reaktionen zueinander oder zum Therapeuten zu bringen Mitglieder gegeneinander ausspielen, regressive Haltungen einnehmen Verhaltensweisen, damit Gruppenmitglieder erklren Einsetzen von Humor um zu provozieren, Probleme aufzudecken und damit umgehen
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  • L ITERATUR UND A USBILDUNG Farrelly, F., Brandsma, J.M. (2009). Provokative Therapie. Springer Medizin Verlag. Hfner, E., Schachtner, H.-U. (2008). Das wre doch gelacht. Rowohlt Taschenbuch Verlag.
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  • K ONTAKT D R. P HILIP S TREIT Institut fr Kind, Jugend und Familie Lagergasse 98 8020 Graz Tel.: 0316/774344 Fax: 0316/763919 [email protected] Links: www.akjf.at www.ikjf.at Institut fr Positive Psychologie und Mental Coaching Walter-Goldschmidt-Gasse 25 8042 Graz Tel.: 0699/10142463 [email protected] K.J.F. Akademie KG Lagergasse 98a / 3.Stock A-8020 Graz Tel.: +43/316/77 43 44 Fax: +43/316/76 39 19 [email protected]
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