hnxelwxvrghu ,qnrqwlqhq] dvvr]llhuwh'hupdwlwlv · 'hnxelwxv±'hilqlwlrq (lq...

27
Dekubitus oder Inkontinenz assoziierte Dermatitis Marion Tenzler Fachtherapeutin Wunde ICW, Borromäus Hospital Leer MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

Upload: others

Post on 28-Feb-2020

3 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Dekubitus oderInkontinenz

assoziierte DermatitisMarion Tenzler

Fachtherapeutin Wunde ICW, Borromäus Hospital Leer

MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

Agenda

DekubitusDefinition, Entstehung, Klassifikation, Therapie01

IADDefinition, Entstehung, Klassifikation, Therapie02

Dekubitus vs IADUnterscheidungskriterien03

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

Dekubitus

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

Dekubitus – Definition

Ein Dekubitus ist eine lokal begrenzte Schädigung

der Haut und/oder des darunterliegenden Gewebes, in

der Regel über knöchernen Vorsprüngen, infolge von

Druck oder von Druck in Kombination mit Scherkräften

European Pressure Advisory Panel and National Pressure Ulcer Advisory Panel 2009

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

Dekubitus – Entstehung

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

Sauerstoffmangel und Anfallsaurer Substanzen – Azidose

Flüssigkeitsverlust ausdem intravasalen Raum

Steigerung der Permiabilität

Arteriolendilertation

Dekubitus

Druck + Zeit Ischämie

Gefäßtrombose

Ödem – Blasenbildung

Dekubitus – KlassifikationKlassifikation nach EPUAP (Europäisches Dekubitus Beratungsgremium)

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

Nicht wegdrückbare, umschriebene Rötungbei intakter Haut, gewöhnlich über einem

knöchernen Vorsprung.

Kategorie I

Teilverlust der Haut (bis zur Dermis), die als flaches, offenes Ulcus mit einem rot bis rosafarbenen Wundbettohne Beläge in Erscheinung tritt. Kann auch als intakte

oder offene/ruptierte, serumgefüllte Blase auftreten.

Kategorie II

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018 Foto: Kerstin Protz(2)

Verlust der Haut. Zerstörung aller Hautschichten, jedoch keine Knochen, Muskeln oder Sehnen.

Es kann ein Belag vorliegen, der jedoch die Tiefe der Gewebeschädigung nicht verschleiert.

Es können Tunnel oder Unterminierungen vorliegen.

Kategorie III

Vollständiger Haut- oder Gewebeverlust mit freiliegenden Knochen, Sehnen oder Muskeln.

Belag oder Schorf können vorliegen. Tunnel oder Unterminierungen liegen oft vor.

Kategorie IV

Ein vollständiger Haut- und Gewebeverlust, bei der die tatsächliche Tiefe der Wunde von Belag und

Wundkruste/Schorf im Wundbett verdeckt ist

Uneinstufbar – nicht klassifizierbare TiefeVioletter oder rötlichbrauner, umschriebener Bereich

verfärbter, intakter Haut oder blutgefüllte Blase aufgrund einer Schädigung des darunterliegenden Weichgewebes

durch Druck und /oder Scherkräfte

Vermutete tiefe Gewebeschädigung

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

Dekubitus – Therapie

Druckentlastung

Phasenadaptierte Wundversorgung

Chirurgische Versorgung

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

Dekubitus – Klare Abgrenzung zu Feuchtigkeitswunden

Ein Dekubitus ist scharf abgegrenzt und beginnt

nicht an der Oberfläche, sondern in der Tiefe.

Ein Dekubitus befindet sich typischerweise an

knöchernen Vorsprüngen.

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

Inkontinenz assoziierte Dermatitis

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

IAD – Definition

Eine länger andauernde und wiederholte Aussetzung

gegenüber Urin und/oder Stuhl führt zu einer entzündlich

bedingten irritativen Dermatitis der ausgesetzten

Hautareale, welche beim Erwachsenen als Inkontinenz

assoziierte Dermatitis bezeichnet wird -> Kontaktdermatitis

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

IAD – Entstehung

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

Hyperhydration01 Schwellung der Korneozyten02

Verlust der Feuchthalte-faktoren

03

Zerstörung der Anordnung04 Erhöhung der

Permeabilität05

IAD – Einflussfaktoren

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

Erhöhte Feuchtigkeitauf der

Hautoberfläche

Erhöhter pH-Wert auf der

HautoberflächeVerdauungsenzyme

Tenside von Reinigungsmitteln

Okklusion

Wiederholtemechanische

Einwirkungen durchHautreinigungs-

prozeduren

IAD – Klassifikation

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

Haut ist intakt und zeigt keine BlasenRot oder rosa mit diffusen, oft unregelmäßigen Rändern

Bei dunkler Hautfarbe eher weiß, gelb, stark dunkelrot/violett

Beginnende IAD

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

Haut ist hell- oder hochrotFeucht und glänzend mit nässenden/ punktförmig blutenden Arealen

Erhabene Areale oder kleine Blasen; evtl. kleine Areale mit Hautverlust; Schmerzhaft

Mäßige IAD

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

Haut ist rotSubstanzdefekte (teilweiser Verlust von Hautgewebe), die nässen/bluten

Schmerzhaft

Schwere IAD

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

IAD – Prävention und Therapie

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

01

02

03

04

Förderung der Kontinenz (wenn möglich)

IAD – Vermeidung der Exposion

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

Aufsaugende Inkontinenzprodukte

Einsatz von Hilfsmitteln (z.B. Fäkalkollektoren)

Strukturierte HautpflegeSchutz – Reinigung – Pflege

IAD – Herkömmliche Methode

Salben mit Zinkoxid

Wirkprinzip: abdeckend und austrocknend

Nachteile: Haut nicht mehr beurteilbar, bakterielle Besiedelung

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

IAD – Einsatz von Hautpflegetüchern

Dimeticion – Polymer auf Siliconbasis

Wirkprinzip: bildet einen nicht okklusiven Film

Ein ultradünner, transparenter elastischer Film haftet sicher an und bleibt stabil. So ist die Barriere wieder hergestellt.

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

IAD – Vorbeugen ist besser als heilen

Inkontinenzhygiene im AllgemeinenREINIGEN – BEFEUCHTEN - SCHÜTZEN

• Verschmutzungen und Gerüche beseitigen

• Sanft und schonend reinigen

• Haut befeuchten• Schutzbarriere aufbauen,

Hautbild verbessern• Kreuzkontamination vermeiden

(Patientenbezogene Packungen)

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

Pflegerische Vorteile

• Keine verschmutzten Schüsseln

• Keine verunreinigten

• Tuben/Verschlusskappen

• Verringertes Kontaminationsrisiko

• Verbesserung des Pflegestandard

• Reduzierung der Arbeitsabläufe

IAD – Vorbeugen ist besser als heilen

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

Mit vorgetränkten, pflegeintensiven Feuchttüchern

SCHNELL – EINFACH – HYGIENISCH – KOSTENSPAREND

Unterscheidungskriterien

Marion Tenzler, Fachtherapeutin Wunde ICW; MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018

IAD Dekubitus

UrsacheHarn- und/oderStuhlinkontinez

Druck und/oder Schärkräfte

Lokalisation Genital-, Analbereich Über Knochenvorsprüngen

Form/RänderDiffuse bis unregelmäßige Ränder

Ausgeprägte Ränderund Begrenzung

Tiefe Oberflächlich Oberflächlich bis tief

Nekrose Keine Nekrose Nekrose möglich

Farbe Diffuse Rötung Abgegrenzte Rötung

Vielen Dank fürIhre Aufmerksamkeit

Marion TenzlerFachtherapeutin Wunde ICW, Borromäus Hospital Leer

MedAdvance Fortbildung, 14.09.2018