herzlich willkommen zum webinar online-handel deutschland · 2020. 4. 27. · widerrufsrecht =...
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Herzlich Willkommen zum WebinarOnline-Handel Deutschland
Wissen für die digitale Expansion nach Deutschland
AußenwirtschaftsCenter Berlin
Dr. Heinz WalterManuela Fallmann
BEGRÜSSUNG UND
MARKTÜBERBLICK
ÜBERBLICK ZUM
DEUTSCHEN RECHT
RECHTLICHE
RAHMEN-
BEDINGUNEN
WEITERE
RECHTLICHE
ASPEKTE
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HERZLICH WILLKOMMEN ZUM WEBINAR ONLINE-HANDEL IN DEUTSCHLAND
BEGRÜSSUNG UNDMARKTÜBERBLICK
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ONLINE-HANDEL DEUTSCHLAND
NUTZEN SIE DIE CHANCEN DES DEUTSCHEN MARKTS!
Deutschland ist Österreich wichtigster Auslandsmarkt
circa 30% der Warenexporte
circa 40% der Dienstleistungsexporte
Online-Umsatz in Deutschland (2019): 57,8 Milliarden Euro1
Online-Anteil am Einzelhandel (2019): 10,8%1
Corona-Situation: Einbruch um circa 18% im März 20202
Das AußenwirtschaftsCenter Berlin ist für Sie da!
Quellen:1 HDE Handelsverband Deutschland2 Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh)
Begrüßung und Marktüberblick
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ÜBERBLICK ZUMDEUTSCHEN RECHT
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ONLINE-HANDEL DEUTSCHLAND
WAS GILT ES ZU BEACHTEN?
Weitgehende Harmonisierung, jedoch
rechtliche Besonderheiten:
1. Anwendbares Recht
2. Rechtswahl
3. Preis-/Grundpreisangaben
4. Fehler im Impressum (Einzelunternehmen)
5. Formulierungen in den AGB
6. Unzulässige Klauseln (Transport)
7. Versandkosten
8. Lieferzeitangaben
9. Kennzeichnung Bestell-Button
10. Gesonderte Datenschutzerklärung
11. Produktspezifische Pflichten
12. Verpackungsgesetz
13. Wettbewerbs-, Marken-, Urheberrecht
14. Unzulässige Werbung
15. Werbeaussagen
16. Alterskontrolle
17. Steuern
Achtung: Kostenpflichtige Abmahnungen!
Überblick zum deutschen Recht
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ABMAHNWESEN
Zahlreiche Abmahngründe
Abmahnung = Unterlassungsaufforderung
(formloses Schreiben)
Aktivlegitimation des Abmahners bzw. Vorwurf
prüfen
Allenfalls Fristverlängerung beantragen
Unterlassungsverpflichtungserklärung modifizieren
Wegen Kosten verhandeln
Kontakt mit AußenwirtschaftsCenter empfohlen!
Gesetz zur Stärkung des fairen Wettbewerbs
geplant: Bekämpfung missbräuchlicher
Abmahnungen
Überblick zum deutschen Recht
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WANN MUSS DEUTSCHES RECHT ANGEWANDT WERDEN?
Grundsatz – anwendbares Recht
Herkunftslandprinzip (österr. Recht, da
Verkauf aus Österreich erfolgt)
Achtung: zahlreiche Ausnahmen!
Deutsches Recht - z.B. durch Vereinbarung
Bestimmungslandprinzip
Verbraucherschutzrecht
Urheberrecht, Markenrecht, Patentrecht, Wettbewerbsrecht
Rechtsvorschriften über Waren (Normen, Kennzeichnungspflichten)
Jugendschutzgesetz usw.
Voraussetzung: Ausrichten der Tätigkeit auf den
deutschen Markt – Beachtung Gesamtkontext
Risiko: kostenpflichtige Abmahnungen
Ausschluss vom deutschen Recht
„Wir liefern nur innerhalb Österreichs“- Hinweis:
Geoblocking
Überblick zum deutschen Recht
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RECHTLICHERAHMENBEDINGUNGEN
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ONLINE-HANDEL DEUTSCHLAND
IMPRESSUMSPFLICHT
Leicht erkennbar
Benennung zwingend als „Impressum“
( Kontakt“/ “Info” reicht nicht)
Ständig verfügbar
Unmittelbar erreichbar (Zwei-Klick-Regel)
Achtung: Impressum Einzelunternehmen
Rechtliche Rahmenbedingungen für Websites und Webshops
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MUSTERIMPRESSUM (§5 TMG)
Vollständiger Name (Firmenname, bei natürlichen Personen Vor- und Familienname) und Niederlassungsanschrift
Vollständige/ladungsfähige Anschrift notwendig (PLZ, Ort, Straße, Hausnummer). Bei Personengesellschaften/juristischen Personen (z. B. GmbH, AG) zusätzlich die Angaben zur Rechtsform und zu den Vertretungsberechtigten (z. B. Geschäftsführer der GmbH)
Kontakt (E-Mail-Adresse, Telefon, Fax)
Registerangaben - Registergericht und Registernummer
Aufsichts-/Zulassungsbehörde, sofern eine behördliche Zulassung für diese Tätigkeit vorgeschrieben ist (z. B. Gastronomiebetriebe, Bauträger, Makler, Spielhallenbetreiber, Versicherungsunternehmen); fallen Aufsichts- und Zulassungsbehörde auseinander, ist die Aufsichtsbehörde zu nennen (Angabe der Postanschrift wird empfohlen)
Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (soweit vorhanden)
Wirtschafts-Identifikationsnummer (soweit vorhanden; diese muss nicht vom Anbieter beantragt werden, sondern wird von der Steuerbehörde bei besonderen Anforderungen vergeben)
Zusätzliche Angaben für bestimmte Unternehmen:
Berufsrechtliche Angaben (bei reglementierten Berufen wie Apotheker, Ingenieuren, Rechtsanwälten, Therapeuten, Steuerberatern, Ärzten, Wirtschaftsprüfern, Architekten)
Zusätzliche Angaben bei erlaubnispflichtigen Gewerben: z. B. Hinweis: Gewerbeerlaubnis nach § …. Gewerbeordnung (für die Tätigkeit) als …… erteilt, zuständige Aufsichtsbehörde …… (komplette Adresse)
Bei journalistisch-redaktionellen Inhalten: Name u. Anschrift des Verantwortlichen/der Reaktion
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LINK ZUR ONLINE-STREITBEILEGUNGSPLATTFORM
Bei Verträgen mit Verbrauchern (B2C):Link zur „Online-Streitbeilegungsplattform“!
Mögliche Formulierung:
„Die Europäische Kommission stellt eine Plattform für die außergerichtliche Online-Streitbeilegung (OS-Plattform) bereit, aufrufbar unter http://ec.europa.eu/consumers/odr. ”
Streitschlichtungsstelle: am Sitz des Unternehmens
Seit dem 1. Februar 2017 gilt eine weitergehende Informationspflicht:
Info, ob Unternehmen an Schlichtungsverfahren teilnimmt
Nennung der zust. Verbraucherschlichtungsstelle
Seit 1.1.2020 in DE: „Universalschlichtungsstelle des Bundes“
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DATENSCHUTZ
Personenbezogene Daten werden erhoben, d.h. festgehalten und gespeichert.
Pflicht zur Verwendung einer gesonderten Datenschutzerklärung (§ 13 TMG)
Informationspflicht – Pflichtinhalt (Art. 13 DSGVO)
Datenschutzerklärung muss von jeder Seite des Internetauftritts abrufbar sein
(Einbindung in die AGB ist nicht ausreichend!)
Hinweis: Datenschutzgenerator – Trusted Shops GmbH
https://shop.trustedshops.com/de/rechtstexte
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VERKAUF AN UNTERNEHMER (B2B)
Vertragsrecht: Freie Rechtswahl möglich
Sofern keine Rechtswahl erfolgt ist, gilt Herkunftslandprinzip (d.h. österreichisches Recht)
Gerichtsstand: Freie Rechtswahl möglich
Bei ausschließlichem Verkauf an Gewerbetreibende
deutlich hervorgehobener Hinweis auf Website nötig: „Verkauf nur an gewerbliche Kunden“
Kunde sollte gewerbliche Eigenschaft mittels „Checkbox“ bestätigen
Widerrufsrecht gilt nicht
Button-Lösung gilt nicht
Keine speziellen Informationspflichten vorgesehen
Angabe von Nettopreisen ausreichend
Achtung: Impressumspflicht und Datenschutzbestimmungen gelten auch hier!
Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) – wirksame Einbeziehung erforderlich!
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VERKAUF AN VERBRAUCHER (B2C)
Vertragsrecht, Gerichtsstand
Vertragsschluss im Internet
AGB
Informationspflichten vor / nach Vertragsabschluss
Bestellbutton - zulässige Kennzeichnung
Richtige Preisangabe - Gesamtpreisangabe / Pflicht zur Grundpreisangabe
Angabe Liefertermin, Hinweis auf zusätzliche Liefer- oder Versandkosten
Achtung: Keine voreingestellten Schaltflächen verwenden
Widerrufsbelehrung und Widerrufsformular (gesetzliche Muster verwenden)
Belehrung über Ausnahmen vom Widerrufsrecht
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VERKAUF VON WAREN AN VERBRAUCHER (B2C)
Vertragsrecht
Grundsatz: freie Rechtswahl (ROM I Verordnung)
ACHTUNG: Einschränkungen bei Verbraucherverträgen
Keine Rechtswahl: Vertrag unterliegt Recht am Verbraucherwohnsitz
Bei Rechtswahl: gewähltes Recht - aber Günstigkeitsvergleich
Beachtung der nationalen Verbraucherschutzrechte
Gerichtsstand
Grundsatz: Wohnsitz des Schuldners
Klage des deutschen Verbrauchers - Wahlrecht des Verbrauchers
Klage bei Gericht in Österreich
Klage bei deutschem Gericht
Klage des österreichischen Unternehmers
Verbraucher kann nur in Deutschland verklagt werden
Mögliche Formulierungen – Kontakt mit AußenwirtschaftsCenter empfohlen
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VERTRAGSSCHLUSS IM INTERNET (B2C) FERNABSATZVERTRAG
Produktpräsentation = unverbindliche Warenpräsentation (kein Angebot)
Angebot ist die Bestellung des Kunden (Bestellbutton)
Annahme (Vertragsschluss) – Möglichkeiten
Mit automatisch versandter Bestellbestätigung (z.B. Zahlungsaufforderung/Vorkasse) ACHTUNG: Zahlungsaufforderung bedeutet Vertragsschluss!
Mit gesonderter E-Mail/Auftragsbestätigung oder Lieferung der Ware binnen kurzer Zeit Annahmefrist nennen (max. 2 Tage)! (Keine Sofortzahlung möglich!)
Bestätigung der Bestellung durch Bestätigungsmail nötig!
Bestätigungsmail – keine Werbung!
Besonderheit eBay
Online-Präsentation = verbindliches Angebot, welches Kunde durch Bestellung annimmt
Klauseln zum Vertragsschluss in AGB dürfen nicht im Widerspruch zum tatsächlichen Ablauf stehen!
Rechtliche Rahmenbedingungen für Websites und Webshops
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BEISPIEL FÜR VERTRAGSSCHLUSS
IV. Vertragsschluss – Beispiel
1. Internetauftritt der Musterfirma auf der Website www.mustershop.at
Die Produktpräsentation auf der Website stellt kein Angebot im Rechtssinne dar. Es handelt sich um eine Aufforderung an den Kunden, selbst ein Angebot abzugeben. Das Angebot im Rechtssinne gibt der Kunde durch Vornahme der Bestellung ab.
2. Bestellvorgang
Bei der Übersicht über das Sortiment des Online-Shops www.mustershop.at kann der Kunde die von ihm gewünschte(n) Ware(n) durch das Klicken auf den Button „in den Warenkorb legen“ auswählen. Die ausgewählten Waren werden während des Besuchs des Kunden auf der Website www.mustershop.at in dem Warenkorb zwischengespeichert. Durch das Anklicken des Buttons „weiter“ neben den im Warenkorb aufgelisteten Waren, wird der Bestellvorgang fortgeführt. Auf der Folgeseite wird der Kunde aufgefordert sich für den Online-Shop anzumelden, sofern er bereits einen Account besitzt oder sich neu zu registrieren. Sodann wählt der Kunde den von ihm gewählten Lieferort und die von ihm gewünschte Zahlungsart aus und gibt die für die Ausführung der Zahlung erforderlichen Daten ein. Bei der Wahl von externen Zahlungsservices wie z.B. PayPal, wird der Kunde auf die externe Website des jeweiligen Zahlungsdienstanbieters weitergeleitet. Vor der Abgabe der Bestellung werden die für die Bestellung relevanten Daten in einer „Bestellübersicht“ zusammengefasst. Dem Kunden steht es frei, seine Angaben in der Bestellübersicht noch einmal zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren, bevor er seine Bestellung durch Klicken auf den Button „zahlungspflichtig bestellen“ [alternativ: „kostenpflichtig bestellen“ oder „zahlungspflichtigen Vertrag schließen“] an die Musterfirma übersendet. Durch das Klicken auf den Button „zahlungspflichtig bestellen“ gibt der Kunde ein verbindliches Kaufangebot in Bezug auf die von ihm ausgewählte Ware ab.
3. Bestellbestätigung
Die Musterfirma versendet nach Eingang der Bestellung eine Benachrichtigungs-E-Mail an die vom Kunden angegebene E-Mail-Adresse, in welcher der Erhalt der Bestellung bestätigt und ihr Inhalt wiedergegeben wird (nachfolgend „Bestellbestätigung“ genannt). Die Bestellbestätigung stellt keine Annahme des Kaufangebots des Kunden durch die Musterfirma dar. Die Annahme des Angebots durch die Musterfirma erfolgt ausdrücklich in einer gesonderten E-Mail. Sofern die Musterfirma den Vertragsabschluss ablehnt, wird dies dem Kunden unverzüglich per E-Mail mitgeteilt.
V. Speicherung des Vertragstextes
Der Vertragstext, also die Angaben des Kunden zum Bestellvorgang, wird durch die Musterfirma gespeichert und kann von dem Kunden unter dem Link „Mein Account“ „Meine Bestellungen“ eingesehen werden. Davon unabhängig sendet die Musterfirma die unter IV.3. beschriebene Bestellbestätigung und diese AGB an die vom Kunden angegebene E-Mail-Adresse.
Rechtliche Rahmenbedingungen für Websites und Webshops
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ALLGEMEINE GESCHÄFTSBEDINGUNGEN (AGB)
Verwendung von AGB nicht verpflichtend aber sinnvoll
Webshop-Betreiber kann vieles zu seinen Gunsten regeln
Erfüllung der Informationspflichten
Verbraucher dürfen aber nicht „unangemessen benachteiligt“ werden
AGB müssen wirksam in den Vertrag einbezogen werden
Deutliche Hervorhebung
Möglichkeit der Kenntnisnahme vor der Bestellung
Einverständnis des Kunden (z.B. durch Häkchen oder Button)
Gegenüber deutschen Endkunden gelten deutsche Rechtsvorschriften (ansonsten können AGB unwirksam sein)
Falsch formulierte bzw. unzulässige Klauseln können zu Abmahnungen führen (z.B. Versand auf Risiko des Käufers, Untersuchungs- und Rügepflicht)
Mühelose Lesbarkeit / Speicher- und Ausdruckfähigkeit
Link zu AGB sollte in räumlicher Nähe zum Bestellbutton bereitgestellt werden!
Muster-AGB im Fachreport! | Mustertexte: Generator der Trusted-Shops GmbH
Rechtliche Rahmenbedingungen für Websites und Webshops
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INFORMATIONSPFLICHTEN AUF DER INTERNETSEITE (B2C)
Angaben zur Identität des Unternehmers inkl. Geschäftsanschrift
Mitteilung einer Telefonnummer und E-Mail-Adresse ist Pflicht!
Wesentliche Merkmale der Ware oder Dienstleistung
Hinweis, wie der Vertrag zustande kommt (z.B. gesonderte Bestellbestätigung)
Gesamtpreis der Waren / Dienstleistungen inkl. Steuern u. Zusatzkosten
Zahlungs-, Liefer- und Leistungsbedingungen sowie Liefertermin
Gesetzliche Gewährleistung - freiwillige Garantie
Bestehen/Nichtbestehen Widerrufsrecht
Weitergehende Informationspflichten - siehe Fachreport!
Rechtliche Rahmenbedingungen für Websites und Webshops
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INFORMATIONSPFLICHTEN IM BESTELLPROZESS (B2B/B2C)
Informationspflichten für B2B und B2C
Vertragsbestimmungen einschließlich der AGB (wenn vorhanden)
technische Schritte, die zum Vertragsabschluss führen
ob der Vertragstext nach Vertragsabschluss gespeichert wird und für den Kunden zugänglich ist
Verhaltenskodizes (z.B. Gütesiegel)
technische Mittel zur Erkennung und Berichtigung von Eingabefehlern vor Abgabe der Vertragsabklärung
Lieferbeschränkungen bzw. welche Zahlungsmittel akzeptiert werden
Sprachen, in denen der Vertrag abgeschlossen wird
Vertragsinfos unmittelbar vor dem Bestellbutton – sonst kein wirksamer Vertrag!
Bestellübersicht – unmittelbar vor der Bestellung!
Bestellung durch Bestätigung des „Bestell-Buttons“!
Weitergehende Informationspflichten - siehe Fachreport!
Rechtliche Rahmenbedingungen für Websites und Webshops
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BUTTON-LÖSUNG
„Bestellbutton“ - zulässige Kennzeichnung:
zahlungspflichtig bestellen
kostenpflichtig bestellen
zahlungspflichtigen Vertrag schließen
kaufen
Gebot abgeben bzw. Gebot bestätigen (bei Versteigerungen)
Andere Kennzeichnungen sind nicht zulässig!
Die Beschriftung muss gut lesbar sein.
Rechtliche Rahmenbedingungen für Websites und Webshops
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INFORMATIONSPFLICHT NACH VERTRAGSABSCHLUSS (B2C)
Übermittlung der Bestellbestätigung ist Pflicht!
Übermittlung der Vertragsbestimmungen einschließlich der AGB/der Widerrufsbelehrung
am besten in die Bestätigungs-E-Mail integrieren
Diese Informationen
sind dem Verbraucher in Textform zu übermitteln (per Post, Fax, E-Mail)
bei Waren sind sie dem Verbraucher spätestens bis zur Lieferung zu übermitteln
Rechtliche Rahmenbedingungen für Websites und Webshops
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PREISANGABEN (B2C)
Gegenüber Verbrauchern – Gesamtpreisangabe
„EUR …... inkl. MwSt. zzgl. Liefer-/ Versandkosten“
(idealerweise mit Link auf eine Versandkostentabelle)
Hinweis, ob / in welcher Höhe zusätzliche Liefer- oder Versandkosten anfallen
Pflicht zur Grundpreisangabe bei Waren, die Letztverbrauchern nach Gewicht (g, kg),
Volumen (ml, l), Länge (m) oder Fläche (m2) angeboten werden.
Fehlerhafte Preisangaben führen immer wieder zu Abmahnungen!
Bei B2B-Geschäften ist die Angabe von Nettopreisen ausreichend.
Rechtliche Rahmenbedingungen für Websites und Webshops
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WIDERRUFSRECHT BEI EINEM FERNABSATZVERTRAG (B2C)
Widerrufsrecht in Deutschland = Rücktrittsrecht in Österreich
Widerrufsrecht = Recht, sich innerhalb von 14 Tagen vom Vertrag zu lösen
Widerrufsbelehrung (Belehrung des Verbrauchers)
Einheitliches europäisches Musterformular
Hinweis auf Ausnahmen
Widerrufsformular
Verbraucher müssen Widerruf erklären (Erklärung in Textform, Musterformular)
Widerrufsbelehrung und –formular im Fachreport!
Rechtliche Rahmenbedingungen für Websites und Webshops
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FRIST FÜR DIE AUSÜBUNG DES WIDERRUFSRECHTS (B2C)
Grundsatz: 14 Tage (europaweit einheitlich geregelt)
Lieferung von Waren: 14 Tage ab Erhalt der Ware
Dienstleistungsverträge: 14 Tage ab Tag des Vertragsschlusses
Voraussetzung: Verbraucher wurde ordnungsgemäß über Widerrufsrecht informiert
Höchstfrist: 12 Monate und 14 Tage (Kalendertage)
Der Käufer trägt die Beweislast für den Fristbeginn.
Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs.
Bei Verträgen zwischen Unternehmern (B2B) besteht kein gesetzliches Widerrufsrecht!
Rechtliche Rahmenbedingungen für Websites und Webshops
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AUSNAHMEN VOM WIDERRUFSRECHT (B2C)
Das Widerrufsrecht besteht - soweit […] nichts anderes vereinbart - nicht bei folgenden Verträgen (§ 312g BGB):
1.Verträge zur Lieferung von Waren, die nicht vorgefertigt sind und für deren Herstellung eine individuelle Auswahl oder Bestimmung durch den Verbraucher maßgeblich ist oder die eindeutig auf die persönlichenBedürfnisse des Verbrauchers zugeschnitten sind,
2.Verträge zur Lieferung von Waren, die schnell verderben können oder deren Verfallsdatum schnell überschritten würde,
3.Verträge zur Lieferung versiegelter Waren, die aus Gründen des Gesundheitsschutzes oder der Hygiene nicht zur Rückgabe geeignet sind, wenn ihre Versiegelung nach der Lieferung entfernt wurde,
4.Verträge zur Lieferung von Waren, wenn diese nach der Lieferung auf Grund ihrer Beschaffenheit untrennbar mit anderen Gütern vermischt wurden,
5.Verträge zur Lieferung alkoholischer Getränke, deren Preis bei Vertragsschluss vereinbart wurde, die aber frühestens 30 Tage nach Vertragsschluss geliefert werden können und deren aktueller Wert von Schwankungen auf dem Markt abhängt, auf die der Unternehmer keinen Einfluss hat,
6.Verträge zur Lieferung von Ton- oder Videoaufnahmen oder Computersoftware in einer versiegelten Packung, wenn die Versiegelung nach der Lieferung entfernt wurde,
7.Verträge zur Lieferung von Zeitungen, Zeitschriften oder Illustrierten mit Ausnahme von Abonnement-Verträgen, usw.
Rechtliche Rahmenbedingungen für Websites und Webshops
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ERLÖSCHEN DES WIDERRUFSRECHTS (B2C)
Dienstleistungsverträge oder
Lieferung von digitalen Inhalten (Download Musik, Bücher, Filme und Software)
wenn der Unternehmer die Dienstleistung vollständig erbracht hat und
mit der Ausführung der Dienstleistung erst begonnen hat, nachdem der Verbraucher dazu seine
ausdrückliche Zustimmung gegeben hat und
gleichzeitig seine Kenntnis davon bestätigt hat, dass er sein Widerrufsrecht bei vollständiger
Vertragserfüllung durch den Unternehmer verliert
Über Nichtbestehen /Erlöschen des Widerrufsrechts muss der Verbraucher belehrt werden.
Rechtliche Rahmenbedingungen für Websites und Webshops
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WIDERRUFSRECHT: VERSANDKOSTEN (B2C)
Hinsendekosten
trägt grundsätzlich der Verbraucher
macht er vom Widerrufsrecht Gebrauch, hat ihm der Unternehmer diese Kosten zu erstatten
(Standardlieferung)
Rücksendekosten
dürfen dem Verbraucher vertraglich auferlegt werden, sofern dieser ordnungsgemäß unterrichtet
worden ist
Rückzahlung: Verwendung desselben Zahlungsmittels wie beim Kauf (keine Gutschrift)
Unternehmer kann Rückzahlung des Kaufpreises verweigern, bis er die Waren zurückerhalten
oder der Verbraucher den Nachweis erbracht hat, dass er die Waren abgesandt hat.
Rechtliche Rahmenbedingungen für Websites und Webshops
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LIEFER- UND ZAHLUNGSBEDINGUNGEN (B2C)
Lieferinformationen
Liefergebiet
Lieferzeit (z.B. 7-10 Werktage) = ist
einzuhalten
Angabe zur Berechnung der Lieferfrist
Versandkosten, Zölle, Steuern
Hinweise
(Hinweis ElektroG, Batteriegesetz)
Zahlungsinformationen
Zahlungsarten
Zahlungszeitpunkt (bei Bankeinzug oder
Kreditkarte)
Hinweis auf mögliche Kosten (z.B.
Nachnahmegebühr)
Achtung: Aufforderung zur Zahlung (z.B.
Vorauskasse) bedeutet Vertragsschluss!
Rechtliche Rahmenbedingungen für Websites und Webshops
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GENERATOR DER TRUSTED SHOPS GMBH
Muster-Dokumente generieren, wie beispielsweise
AGB
Impressum
Datenschutz
Widerrufsbelehrung
https://shop.trustedshops.com/de/rechtstexte
Rechtliche Rahmenbedingungen für Websites und Webshops
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WEITERE RECHTLICHEASPEKTE
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ONLINE-HANDEL DEUTSCHLAND
WAS GILT ES NOCH ZU BEACHTEN?
Urheberrecht, Markenrecht
Wettbewerbsrecht
Werbung
Datenschutzrecht: EU-Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO)
Produktsicherheitsgesetz: Kennzeichnung von Verbraucherprodukten
Produktspezifische Informations-, Registrierungs- und Kennzeichnungspflichten (z.B. Pfandpflicht – Einweggetränke oder Fahrzeugbatterien, ElektroG, BattG)
Sonstige Pflichten (z.B. VerpackG)
Zertifizierung: Gütesiegel für Onlineshops
Zollbestimmungen
Steuerrecht (Verbrauchsteuer, Amazon FBA, Dropshipping, elektron. DL usw.)
Weitere rechtliche Aspekte
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GEOBLOCKING-VERORDNUNG (B2C)
am 31.12.2018 in Kraft getreten
Käufer aus anderen EU-Ländern dürfen nicht mehr
von Bestellungen ausgeschlossen oder
automatisch auf eine Website mit anderen Preisen weitergeleitet werden
Einen Lieferzwang gibt es aber nicht!
Weitere rechtliche Aspekte
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BESONDERE EUROPAWEITE / NATIONALE VORSCHRIFTEN
Je nach Art des Vertriebs sind noch Spezialvorschriften zu beachten!
Arzneimittel
Medizinprodukte
Kosmetika
Spielzeug
Lebensmittel & Nahrungsergänzungsmittel
Alkohol
Pfandpflicht – Einweggetränkeverpackungen
Elektro- und Elektronikgeräte
Filme, Musik, Computerspiele
Batterien / Fahrzeugbatterien
KFZ, Fahrräder, eBikes, Pedelecs
Textilien
Bücher
Chemikalien
Waffen
Tabakwaren
Pyrotechnische Produkte / Feuerwerkskörper
Gewinn- und Glücksspiele
Urheberrechtsgesetz (z.B. Geräteabgabe)
usw.
Weitere rechtliche Aspekte
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Produkt-
beschreibung u.
-kennzeichnung
CE-
Kennzeichnung
Verpackungs-
gesetz (Registrierungspflicht,
Vertrag mit
Dualem System)
Rechtliche
RahmenbedingungenImpressum, AGB, Gewährleistung,
Informationspflichten, Widerrufs-/
Datenschutzerklärung etc.
Urheberrecht (Fotos, Texte)
Markenrecht
SonstigesVersand, Verwendung
d. Kundendaten,
Auswahl der
Zahlungssysteme
Umsatzsteuer (Privatpersonen:
Versandhandelsregelung,
Amazon FBA –
Steuernummer DE)
Elektro- und
Elektronikgeräte-
gesetz (stiftung ear),
Batteriegesetz etc.
FACHREPORT ONLINE-HANDEL
Bestellung über das AußenwirtschaftsCenter
E-Mail an [email protected]
Elektronische Publikation
EUR 50 zzgl. 10% USt
Weitere rechtliche Aspekte
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RECHTSHILFEPAKET AGB / WEBSHOP-PRÜFUNG
IT-Recht Kanzlei Keller-Stoltenhoff, München
Pauschalbetrag EUR 500 zzgl. USt.
Bereitstellung von abmahnsicheren Rechtstexten
Einmalige Shop-Intensivprüfung durch einen Anwalt der Kanzlei (ca. 2 Stunden)
Bekanntgabe von Handlungsempfehlungen
Leistungspaket: https://www.it-recht-kanzlei.de/rechtshilfepaket-oesterreich.html
Weitere rechtliche Aspekte
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Fragen können gerne per E-Mail an [email protected] gestellt werden.
Bitte nutzen Sie unseren Quality-Feedback-Link!
Präsentation und Aufzeichnung auf wko.at/aussenwirtschaft/de.
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DANKE!
VIELEN DANK FÜR IHRE TEILNAHME!
Nutzen Sie die großen Chancen im Onlinehandel!
AußenwirtschaftsCenter BerlinDr. Heinz WalterManuela Fallmann
T +49 30 25 75 75 0E [email protected] W wko.at/aussenwirtschaft/de
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