herzlich willkommen zum informationsabend varroa ... · varroa-befall kann sich vom frühjahr bis...
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Herzlich Willkommen zum Informationsabend
VARROA - Völkerführung11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 1
Personaldaten
vEduard Meßner
Dorfblickweg 5
9521 Treffen am Ossiacher See
vTel: 0677 61 71 7006
vMail: [email protected]
vSeit 31 Jahren Imker
vSeit 2001 BWF & Wanderlehrer
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Erster Kontakt mit Bienen
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Ca. 1960
Bienenhütte meines Vaters
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Anfang der 70er bis Ende der 80er
Die ersten eigenen Gehversuche mit den Bienen
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Die ersten eigenen Gehversuche mit den Bienen
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Die ersten eigenen Gehversuche mit den Bienen
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Abriss der Bienenhütte
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2007
Neubau der Bienenhütte
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2008 - 2009
Haus Neubau 2015 - 2018
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Übersiedelung der Bienenvölker
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Erfolgreich Imkern trotz Varroa
vWichtige Voraussetzungen
vKenne die Varroa und ihre Lebensweise
vKenne die Bedürfnisse und die Entwicklungsphasen von deinen Bienenvolk
vKenne die Maßnahmen und Tätigkeiten damit dein Bienenvolk problemlos überlebt
vFehler sind erlaubt, aber lerne daraus!
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Die ersten eigenen Erfahrungen mit der Varroa
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Die ersten eigenen Erfahrungen mit der Varroa
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Die ersten eigenen Erfahrungen mit der Varroa
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Die ersten eigenen Erfahrungen mit der Varroa
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Die ersten eigenen Erfahrungen mit der Varroa
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Die ersten eigenen Erfahrungen mit der Varroa
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Totes Bienenvolk durch die Varroa Milbe
Die ersten eigenen Erfahrungen mit der Varroa
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Wenig Totenfall und wenig Varroa dieses Volk kommt sicher über den Winter
Gut überwintert reger Bienenflug im Februar
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VarroaHerkunft und Verbreitung
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v 1904 erstmals aus Völkern der Indischen Honigbiene (Apis cerana) von der Insel Java beschrieben als Varroa jacobsoni OUDEMANNS
v neuere genetische Untersuchungen: bisherige V. jacobsoni besteht aus zahlreichen genetisch verschiedenen Typen, die in 2 Hauptgruppenzerfallen:
a) Varroamilben der malayisch-indonesischen Region(=V. jacobsoni )
b) Varroamilben des asiatischen Festlandes(Varroadestructor ) mit2 Subtypen:
– Korea Typ: schädigt besonders stark die WestlicheHonigbiene
– Japan/Thailand Typ: Schäden geringer
Quelle: Institut für Bienenkunde, Dr. Moosbeckhofer, Varroa-Lebensweise
Varroa destructor Verbreitungverschiedener Typen
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v Korea Typ (= russischer Typ [R Typ] oder GER Typ)
v Vorkommen: Europa, mittlerer Osten, Südafrika, Nordamerika, Südamerika
v Österreich: Varroa 1983 erstmals gefunden –Erstinfektion vermutlich 2 – 3 Jahre früher; seit 1989 Varroa auf jedem Bienenstand anzutreffen
v Japan/Thailand Typ (= J Typ) Vorkommen:
Ostasien, Nord- und Südamerika
Quelle: Institut für Bienenkunde, Dr. Moosbeckhofer, Varroa-Lebensweise
Lebensweise
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Die Varroa braucht um sich zu vermehren die Brut unserer Bienen.
Nur die Weibchen kommen auch außerhalb der Zellen vor. Die Weibchen saugen an den adulten Bienen zur Nahrungsaufnahme, sind aber für Wachstum und Entwicklung an die Brut gebunden.
Sie sitzen an der Bauchseite der erwachsenen Bienen – meist haben Sie an dieser Stelle auch die Biene angebohrt. Sie können aber auch an anderen Stellen an der Biene sitzen und benutzen die Biene als „Transporter“ zu neuen
Entwicklungsstätten.
Die Übertragung auf neue Völker ist natürlicherweise nur durch direkten Körperkontakt, vor allem durch Drohnen, sonst z. B. durch fehlorientierte oder nahrungsraubende Bienen in fremden Stöcken, möglich.
Quelle: Wikipedia
Entwicklungsdauer der Varroamilbe
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v … Ei bis erwachsene Milbe:
v Milbenmännchen 6,9 Tage
v Milbenweibchen 6,2 Tage
v Begattung erfolgt noch inder gedeckelten Brutzelle.
v Männchen sterben meistbis zum Schlüpftermin der Jungbiene ab.
Quelle: Institut für Bienenkunde, Dr. Moosbeckhofer, Varroa-Lebensweise
Lebensdauer der … Varroaweibchen
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v Sommer: 2 - 3 Monate
v Winter: 6 - 8 Monate
v ohne Bienen und Brut: max. 7 Tage
v im Gemülle mit toten Bienen: 2 Wochen
v Tote Milben fallen zu Boden und finden sich im Gemülle des Bienenvolkes.
v Zahl der „Gemüllemilben“ steht in Beziehung zum Gesamtbefall eines Volkes.
VarroaAbwehrmechanismen der Bienen
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vIndische Biene
v Vermehrung der Varroa nur in Drohnenbrut
v Aufspürung und Ausräumung von Milben aus verdeckelter Brut
v stark befallene Drohnenzellen werden erst nach Absterben von Puppen und Varroamilben ausgeräumt
v sehr wirksames Eigen- und Fremdputzverhalten
vEuropäische Honigbiene
vAbwehrmechanismen nur in Ansätzen vorhanden, in Mitteleuropa nicht ausreichend wirksam
Quelle: Institut für Bienenkunde, Dr. Moosbeckhofer, Varroa-Lebensweise
Milbenvermehrung
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Faustregel:
Varroa-Zahl verdoppelt sich mit jedem Monat,in dem Brut gepflegt wird.
Praxisbeobachtungen:
Varroa-Befall kann sich vom Frühjahr bis zum Herbst unter optimalen Bedingungen um mehr als
den Faktor 100 erhöhen.
starke Zunahme der Milbenzahl durch
– natürliche Varroa-Vermehrung
– Milbeneintrag von anderen Ständen und Bienenvölkern
Quelle: Institut für Bienenkunde, Dr. Moosbeckhofer, Varroa-Lebensweise
v In Gebieten mit langer Brutperiode (früher Brutbeginn, spätes Ende) wird kritische Befallsschwelle deutlich früher erreicht als in Regionen mit kurzer Brutperiode (später Brutbeginn, frühes Brutende).
v 1 Monat verfrühter Brutbeginn bewirkt bis zum Herbstdie doppelte Milbenzahl in den Völkern. Auch kritischeBefallsschwelle wird 1 Monat früher erreicht.
v in stark brütenden Völkern steigt der Befallsgrad schneller an als in schwach brütenden.
Varroa Befallsschwelle
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 29Quelle: Institut für Bienenkunde, Dr. Moosbeckhofer, Varroa-Lebensweise
PopulationsentwicklungBienenpopulation
Quelle: AGES 2007, ILWT-BIE, Institut für Bienenkunde11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 30
PopulationsentwicklungBienenpopulation - Brutpopulation
Quelle: AGES 2007, ILWT-BIE, Institut für Bienenkunde11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 31
PopulationsentwicklungVarroapopulation bei Startpopulation von 50 Milben
Quelle: AGES 2007, ILWT-BIE, Institut für Bienenkunde11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 32
PopulationsentwicklungVarroapopulation bei Startpopulation von 100 Milben
Quelle: AGES 2007, ILWT-BIE, Institut für Bienenkunde
Entscheidung
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Anstieg des Varroabefalles bei unterschiedlichen Startpopulationen
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Start-Varroa
Monat 10 20 50 100 200
1 20 40 100 200 400
2 40 80 200 400 800
3 80 160 400 800 1600
4 160 320 800 1600 3200
5 320 640 1600 3200 6400
6 640 1280 3200 6400 12800
7 1280 2560 6400 12800 X
8 2560 5120 12800 X X
9 5120 10240 X
10 10240 X
11 X
12
Quelle: Institut für Bienenkunde, Dr. Moosbeckhofer, Varroa-Lebensweise
0
5000
10000
15000
35000
30000
25000
20000
40000
45000
12 1 2 3 4 6 7 8 9 105
Monat
Varroa-50 Varroa-100 Bienen Brut
Biologie der Varroa - Dr. Rudolf Moosbeckhofer, Abt. Bienenkunde und Bienenschutz
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Volksentwicklung und Milbenvermehrung
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Winterbienen-
produktion
Drohnenbrut-
entnahme
Brutfreie Phase (Nov.-Dez)
Restent-milbung
Hauptent-milbung
Kontrolle der Varroabelastung
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Wichtig: Durch laufende Kontrolle die Befallsstärke
abzuschätzen.
Gemülldiagnose (Beurteilung des Abfalles an toten Milben)
Zählung der pro Tag auf den Boden der Bienenbeute abgefallenen toten Milben
Quelle: Institut für Bienenkunde, Dr. Moosbeckhofer, Varroa-Lebensweise
Prinzip der Varroakontrolle
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Prinzip: Natürlicher Varroatotenfall erlaubt grobe Abschätzung des Befallsgrades und der
Wirkung einer Bekämpfungsmaßnahme.
„Varroawindel“: helle Unterlage mit mindestens 1 cm hohem Gitter-Rahmen (Maschenweite: 2 – 3 mm);
Bodeneinlage sollte gesamte Bodenfläche abdecken; Bienen dürfen keinen Kontakt mit Bodeneinlage haben,
damit sie keine abgefallenen Milben hinaustragen können.
Durchführung
„Gitterboden mit Schublade“: erlaubt einfache und schnelle Gemüllediagnose, ohne mit Bienen in direkten Kontakt zu kommen
Quelle: AGES 2007, ILWT-BIE, Institut für Bienenkunde
Abschätzung Befallsgrad 1
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Abschätzung des Befallsgrades 1 (= Anzahl Milben/Volk)
geschätzter Befallsgrad = natürlicher Varroatotenfall/Tag, multipliziert mit einem „Umrechnungsfaktor“
Mai – September: Umrechnungsfaktor = 100 - 300 für schwach bis mittelstark
befallene Völker mit Brut
Beispiel:• natürlicher Milbentotenfall in 5 Tagen = 25 Stück (entspricht 5
Milben/Tag)
• Geschätzter Befallsgrad: 500 - 1500 Milben im Volk (5 x 100 bzw. 5 x 300)
Quelle: AGES 2007, ILWT-BIE, Institut für Bienenkunde
Abschätzung Befallsgrad 2
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Abschätzung des Befallsgrades 2 (= Anzahl Milben/Volk)
geschätzter Befallsgrad = natürlicher Varroatotenfall/Tag, multipliziertmit einem „Umrechnungsfaktor“
Oktober - November: Umrechnungsfaktor = 300 - 500 für schwach bis mittelstark
befallene Völker mit wenig oder keine Brut
Beispiel:• natürlicher Milbentotenfall pro Tage = 1 Milbe• Geschätzter Befallsgrad:
300 - 500 Milben im Volk (1 x 300 bzw. 1 x 500)
Quelle: AGES 2007, ILWT-BIE, Institut für Bienenkunde
Schadensschwelle nach AGES
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Zieht man den natürlichen Milbentotenfall als Maßstab für die Risikoabschätzung heran, ist ein Volk gefährdet, wenn
Werte entsprechen bei Umrechnungsfaktor von 300 zwischen 900 und 3000 Gesamtmilben pro Volk
zum jeweiligen Zeitpunkt.
v Ende Mai über 3v Ende Juni über 5v Ende Juli über 10 Varroamilben/Tag abfallen. v Ende der Bruttätigkeit 1
Quelle: AGES 2007, ILWT-BIE, Institut für Bienenkunde
Verteilung der Varroa im Bienenvolk
v20% der Varroa sitzt auf den Bienen
v80% der Varroa ist in der Bienenbrut
v100% der Varroa sitzt auf den Bienen in der Brutfreien Zeit
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 41
Quelle: AGES 2007, ILWT-BIE, Institut für Bienenkunde
4-Phasen Konzept zur Varroabekämpfung
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 42
Phase Benennung Zeitpunkt Zu verwendende Mittel
KO
NT
RO
LLE
Milb
ento
ten
fall
Phase 1Sommerpflege =
HauptentmilbungNach Trachtende
Juli, August, SeptemberAmeisensäure(AMO Varroxal)
Phase 2 RestentmilbungBrutfreie Zeit November -
JännerDany’s BienenwohlVarroMed
Phase 3 Frühjahrsent-milbungVor der Trachtzeit Februar
- MärzVarroMed
Nur BiotechnischeBekämpfung!Entnahme von Drohnen-,Arbeiterinnenbrut
Phase 4Trachtzeit-entmilbung
Während der TrachtApril - Juli
Quelle: AGES 2007, ILWT-BIE, Institut für Bienenkunde
Ziel der Hauptentmilbung
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 43
Varroabekämpfung nach der letzten Honigernte
v Senkung des Varroabefalles, damit Aufzucht gesunder, langlebiger
Winterbienen möglich wird
v Sicherung des Volksbestandes bis zur Restentmilbung
v Vorbeugung von Sekundärinfektionen (Virosen, Bakteriosen)
Phase Benennung Zeitpunkt Zu verwendende Mittel
Phase 1Sommerpflege =
Hauptentmilbung15. Juli ?? Trachtende
Ameisensäure(AMO Varroxal)
Entscheidend für Erfolg:– rechtzeitig– richtiges Mittel– flächendeckend– Wandervölker vor Rückwanderung entmilben
Quelle: AGES 2007, ILWT-BIE, Institut für Bienenkunde
Jänner
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
Senkung des Varroabefalles auf möglichst niedriges „Startniveau“ für das Folgejahr
Phase Benennung Zeitpunkt Zu verwendende Mittel
Phase 2 Restentmilbung Brutfreie Zeit November - Dezember
Dany’s Bienenwohl
VarroMed
v Versäumnisse der Hauptentmilbung kann die Restentmilbungnicht mehr retten
v sichert Volksbestand und volle Trachtnutzung im Folgejahr
v Entscheidend für gute Wirkung aller legalen Mittel zur
Restentmilbung ist Brutfreiheit!
v Abwarten der Brutfreiheit ist besser als zu frühe Restentmilbung!
Quelle: AGES 2007, ILWT-BIE, Institut für Bienenkunde
Jänner
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
Ziel der Restentmilbung
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Reduzierung des Varroadruckes in den Völkern die beim Start in das Frühjahr eine zu hohe
Varroapopulation aufweisen
Phase Benennung Zeitpunkt Zu verwendende Mittel
Phase 3Frühjahrsent-
milbungVor der Trachtzeit
Februar - März VarroMed
Nur BiotechnischeBekämpfung!Entnahme von Drohnen-,Arbeiterinnenbrut;
Phase 4Trachtzeit-entmilbung
Während der TrachtApril – Juli
• Von Februar bis März Behandlung mit VarroMed möglich!• Ab April Entnahme von Brut – bevorzugt Drohnenbrut• Abhängig von laufender Kontrolle
Jänner
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
Ziel der Frühjahrsentmilbung
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 45
Quelle: AGES 2007, ILWT-BIE, Institut für Bienenkunde
Wann und wie oft sollte man die Stockwindelwindel einlegen ( 1 )
vVor der Frühjahres Revision (Max. 1.Varroa / Tag)
– Fehler von der Restentmilbung können zum Teil mit VarroMed korrigiert werden
vEnde Mai (Max. 3. Varroa / Tag) / Drohnenbrut ausschneiden,
Entnahme von Arbeiterinnenbrut / ( Ablegerbildung)
vEnde Juni (Max. 5. Varroa / Tag) / Drohnenbrut ausschneiden,
Entnahme von Arbeiterinnenbrut / ( Ablegerbildung)
vJuli vor dem Abschleudern (Max. 10.Varroa / Tag)
vFallen 10 Varroa ab ist mit der Ameisensäurebehandlung sofort nach dem Abschleudern zu beginnen. ( ca. 3 – 4 Tage behandeln.)
vFallen weniger als 10 Varroa ab so kann mit der Behandlung bis Mitte August zugewartet werden.
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 46
Einlegedauer der Stockwindel mind. 3. Tage
Wann und wie oft sollte man die Stockwindelwindel einlegen ( 2 )
v 12 Tage nach Beginn der AS Behandlung Stockwindel entnehmen und Varroa auszählenv Nach der Auffütterung der Bienenvölker zweite Varroabehandlung (dritte bzw.
vierte Septemberwoche durchführen) / drei Tage vor der VarroabehandlungStockwindel einlegen./ Behandlungsdauer 5 – 6 Tage
v 12 Tage nach Beginn der AS Behandlung Stockwindel entnehmen und Varroa auszählen
v Ende Oktober Stockwindel einlegen. Reinvasion prüfen.v 21. Tage nach dem ersten Nachtfrost ist keine Brut mehr im Bienenvolk,
theoretisch kann die Restentmilbung durchgeführt werden.
v Besser ist noch etwas zuzuwarten. ( Restentmilbung Ende November bis zweite Dezemberwoche ) / Sicher Brutfrei!/
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 47
Einlegedauer der Stockwindel mind. 3. Tage
PopulationsentwicklungVarroapopulation bei Startpopulation von 100 Milben
Quelle: AGES 2007, ILWT-BIE, Institut für Bienenkunde
Entscheidung
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 48
Das neue Bienenjahr beginnt nach dem Abschleudern
v Bereit zur Sommer Sonnenwende sollten Voraussetzungen für eine optimale AS – Behandlung gesetzt werden!
vDie Bienenkönigin sollte in die erste Zarge mit neuen Wabenbau gesperrt werden. (Absperrgitter)
vSollte am Wabenbau auch Honig eingelagert sein so sollte er abdeckelt werden. Die Bienen tragen ihn um.
vZwei Vorteile
v Die Bienenbrut befindet sich in der ersten Zarge und die zweite Zarge kann nach drei Wochen ohne Brut abgeschleudert werden.
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 49
Empfehlung zur AS – Behandlung2 – 3 L flüssig auffüttern
v AS – Behandlung sollte über mehrere Tage und von oben durchgeführt werden. ( 3 – 4 Tage)
v Bessere Dosierbarkeit, keine Explosionsartige Verdunstung, Bienenbrut und Königin kann besser geschont werden
v Re – Invasion wird berücksichtigt
v Ameisensäure ist schwerer als Luft daher wird auch bei Zweizargen Überwinterung ein guter Erfolg gewährleistet.
v Dosierung: 10 – 15 ml /pro Tag und Zarge
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 50
Wichtig für den Imkerbeim Arbeiten mit der Ameisensäure
v Sicherheitsdatenblätter beachten!
v Haut und Augen schützen (Gummihandschuhe, Schutzbrille)
v nur im Freien hantieren – Verdunster erst am Bienenstand befüllen ????
v Waschmöglichkeit bereitstellen
v Kindersicher aufbewahren (Chemikalienflaschen)
v möglichst nicht verdünnen (Niemals Wasser in die Säure, sonst passiert das Ungeheure!)
v Säure greift Metalle an (Rost)
v Rost kann Rückstände im Honig verursachen
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 51
Liebig Verdunster „Dispenser“
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 52
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 53
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 54
Empfehlung zur AS – BehandlungNach der Auffütterung
vAS – Behandlung sollte über mehrere Tage und von oben durchgeführt werden. ( 4– 6 Tage)
vDosierung nach ein oder ZweizargigerÜberwinterung
vDochtgröße nach Aussentemperatur
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 55
• Arzneimittel sind jeweils für eine bestimmte
Tierart zugelassen und dürfen auch nur bei
dieser eingesetzt werden, z.B. Antibiotika
• Arzneispezialitäten: unterliegen einem
Zulassungsverfahren, dürfen nur in Apotheken
abgegeben, z.B. Apistan, Perizin
• Ausnahme: §59 Arzneimittelgesetz: Einige
Arzneispezialitäten für Honigbienen dürfen
auch im Fachhandel abgegeben werden
Alles was nicht ausdrücklich erlaubt ist, ist verboten!
Arzneimittelgesetz
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 56
§ §
Quelle: Dr. Rudolf Moosbeckhofer, Abt. Bienenkunde und Bienenschutz, 2015
Im Arzneispezialitätenregister!https://aspregister.basg.gv.at/aspregister
Wo sind die in Österreich zugelassenen Mittel verzeichnet?
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 57
Quelle: Dr. Rudolf Moosbeckhofer, Abt. Bienenkunde und Bienenschutz, 2015
AMO Varroxal 85% Ameisensäurelösung
AMO Varroxal 85% Ameisensäurelösung
Derzeit ist nur diese Ameisensäurelösung zugelassen, Ameisensäure anderer Herkunft darf nicht verwendet werden!
Es gibt keine Zulassung von Verdunstern mehr, alle Verdunstersind legal!!!
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 58
Vorteile der Ameisensäure
v sehr gute Wirksamkeit bei richtiger Anwendung
v wirkt in die verdeckelte Brut
v Resistenzbildung unwahrscheinlich
v keine Rückstände in Wachs und Honig bei sachgemäßer Anwendung
v regt den Putztrieb an
v leicht abbaubar
v verdunstet
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 59
Aktuell in Österreich zugelassene TAM – Stand Arzneispezialitätenregister BASG, 30.11.2016
RESTENTMILBUNG
• Dany's BienenWohl - 3,5 % • Oxalsäuredihydrat-Lösung zum Träufeln für Honigbienen
• Dosierung: 30ml, 40ml, 50ml ( schwach, mittel, starkes Volk)
– Wartezeit(en)
- Nach der Behandlung der Bienen mit Oxalsäuredihydrat-Lösung darf Honig erst im darauffolgenden Frühjahr gewonnen werden
– Rezeptfrei, Abgabe: Apotheken, Drogerien und Imkereifachhandel (gem. §59 Abs7 AMG)
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 60
Quelle: Dr. Rudolf Moosbeckhofer, Abt. Bienenkunde und Bienenschutz, 2015
Aktuell in Österreich zugelassene TAM – Stand Arzneispezialitätenregister BASG, 30.11.2016
RESTENTMILBUNG & SPRÜHANWENDUNG
• Oxuvar 5,7 % Wirkstoff Oxalsäure Dihydrat
• Klares, farbloses Konzentrat
• Anwendung: Träufelanwendung oder Sprühanwendung.
Rezeptfrei, Abgabe: Apotheken, Drogerien und Imkereifachhandel (gem. §59 Abs7 AMG)
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 61Quelle: Dr. Rudolf Moosbeckhofer, Abt. Bienenkunde und Bienenschutz, 2015
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 62
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 63
Medikamente zur Varroabehandlung
vSind nur erfolgreich, wenn sie rechtzeitig und richtig angewendet werden.
vTöten nur die Varroa-Milben, machen aber geschädigte Bienen nicht mehr gesund und langlebig.
vGefahr einer Rückstandsbildung im Honig und im Wachs (je nach Wirkstoff unterschiedlich hoch)
vWasserlösliche Wirkstoffe führen eher im Honig -
fettlösliche eher im Wachs - zu Rückständen
vIm Wachs können sich fettlösliche Mittel über Jahre
halten und anreichern.
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 64
Quelle: Dr. Rudolf Moosbeckhofer, Abt. Bienenkunde und Bienenschutz, 2015
v Behandlungen sind noch am selben Tag aufzuzeichnen!
v Zeitpunkt der Behandlung
v Angewendetes Mittel, Menge, Art der Anwendung
v Identität bzw. Anzahl der behandelten Völker
v Standorte
v Wartezeit
v Name des Anwenders
v (Name des Tierarztes)
v 5 Jahre Aufbewahrungspflicht
Gesetzliche Aufzeichnungspflichten Varroabehandlung
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 65Quelle: Dr. Rudolf Moosbeckhofer, Abt. Bienenkunde und Bienenschutz, 2015
Verwendung Universalverdunster über dem Futterdeckel
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 66
Verwendung Universalverdunster über dem Futterdeckel
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 67
Aktuell in Österreich zugelassene TAM –Stand Arzneispezialitätenregister
BASG, 30.11.2016
• APILIFE VAR – Wirkstoffe: Thymol, Eucalyptol, Menthol, Kampfer (Plättchen)
– Wartezeit(en): • Honig: 0 Tage
• Nicht anwenden während der Tracht, um eine Beeinträchtigung des Honiggeschmacks zu vermeiden
• Rezeptfrei, Abgabe: Apotheken, Drogerien und Imkereifachhandel (gem. §59 Abs7 AMG)
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 68Quelle: Dr. Rudolf Moosbeckhofer, Abt. Bienenkunde und Bienenschutz, 2015
Anwendung von APILIVE VAR
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 69
Anwendung von APILIVE VAR
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 70
Anwendung von APILIVE VAR
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 71
Bienenverhalten während der Behandlung mit Ameisensäure
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 72
Bienenverhalten während der Behandlung mit APILIFE VAR
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 73
Hauptfehler der Varroabekämpfung
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 74
v keine Befallskontrolle
v Bekämpfungsbeginn zu spät
v Beschränkung auf 1 Maßnahme
v Missachtung der Resistenz
v keine Wirkungskontrolle
v Missachtung der Reinvasion
v keine Restentmilbung
v Imker stellt sich nicht um!
v Regional abgestimmte, gleichzeitige und flächendeckende Bekämpfungsstrategie fehlt!
Quelle: Dr. Rudolf Moosbeckhofer, Abt. Bienenkunde und Bienenschutz, 2015
Varroabekämpfung - Biotechnische Maßnahmen
• Vorteile
v Kein Einsatz von Medikamenten, keine Rückstandsbelastung von Wachs und Bienenprodukten
v Jederzeit einsetzbar – auch während der Tracht• Varianten
v Drohnenbrutentnahme
v Entnahme verdeckelter Arbeiterinnenbrut bzw. von Bienen zur Jungvolkbildung
v Bannwabenverfahren
v Brutunterbrechung
v Wärmebehandlung
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner
Quelle: Dr. Rudolf Moosbeckhofer, Abt. Bienenkunde und Bienenschutz, 2015
Drohnen-
rähmchen früh
einhängen
KIRSCHBLÜTE
Verdeckelte
Drohnenbrut
entnehmen
Neue Drohnen-
rähmchen
einsetzen
Drohnen-rähmchen
einschmelzen
Quelle: AGES 2007, ILWT-BIE, Institut für Bienenkunde
Drohnenbrutentnahme
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 76
v Drohnenrahmen zu Beginn der Kirschblüte einhängen!
v Varroamilbe geht 8x lieber in die Drohnenbrut!
v Wenn regelmäßig die verdeckelte Drohnenbrut ausgeschnitten wird, ist eine Reduktion der Varroamilbe von bis zu 30% möglich!
Sperren der Königin in
WabentascheVerdeckelte Wabentasche
entnehmen und vernichten
Quelle: AGES 2007, ILWT-BIE, Institut für Bienenkunde
v Einleitung sollte auf örtliche Trachtverhältnisse abgestimmt sein und zwischen Mitte Mai und Mitte Juni erfolgen. Negative Auswirkungen auf den Honigertrag sind dann nicht zu erwarten.
v Es sollte spätestens bis Mitte Juli abgeschlossen sein, damit noch der Aufbau eines starken Wintervolkes möglich ist.
Königin wird - mit Hilfe einer Wabentasche aus Absperrgitter - viermal im Abstand von 7 Tagen oder dreimal im Abstand von 9 Tagen auf eine Wabe gesperrt. Sobald die gesamte Brut im Bienenvolk verdeckelt ist, stehen den fortpflanzungsbereiten Varroamilben nur mehr die Brutzellen auf der Bannwabe zur Verfügung. VerdeckelteBannwaben werden entnommen und mitsamt den darin befindlichen Milben vernichtet.
Bannwabenverfahren
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 77
Bannwabentasche
11.06.2019 WL - BWF Eduard Meßner 78Foto Imkerei Neubersch
Einwinterung & AuswinterungvNur starke Bienenvölker einwintern
– 6 Wabengassen sollen besetzt sein. ca. 5000 – 6000 Bienen
– Kontrolle Ende Oktober durchführen
v Sollten nur drei oder vier Wabengassen besetzt sein können zwei Völker ohne Papier und Absperrgitter vereint werden! Welche Königin überlebt regelt das Bienenvolk
vSollte ein Bienenvolk aus welchen Gründen auch immer schwach auswintern so kann es über einen Absperrgitter auf einen starken Volk zur Pflege aufgesetzt werden.
v Die Pflegebienen vom starken Volk helfen den schwachen
vZum Zeitpunkt der Kirschblüte hat man zwei ähnlich starke Bienenvölker
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Hilfen zum Abschätzen
Zandermaß Normalmaß Einheitsmaß
„Ein Achtel der Wabe enthält“
125 g Futter 125 Bienen
400 verdeckelte / offene Brutzellen
100 g Futter 110 Bienen
360 verdeckelte / offene Brutzellen
WL - BWF Eduard Meßner11.06.2019 80Quelle: Dr. Pia Aumeier
Was möchte ich noch wissen??
Zum Abschluss gibt es Fragen, Fragen, Fragen oder?????
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Danke für ihre Aufmerksamkeit
Geschätzte TeilnehmerINNEN
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