hb interne qualitätssicherung in der höheren musikausbildung

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AEC PUBLIKATIONEN 2007 HANDBUCH INTERNE QUALITÄTSSICHERUNG IN DER HÖHEREN MUSIKAUSBILDUNG EVERT BISSCHOP BOELE

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AEC PUBLIkAtIonEn 2007

handbuch

Interne QualItätssIcherung In der

höheren MusIkausbIldung

evert bIsschop boele

Das Polifonia Projekt wurde mit der Unterstützung der Europäischen kommission finanziert. Diese Publikation gibt die Ansichten ihrer Autoren wieder, die kommission übernimmt keine Haftung für jegliche Verwendung der darin enthaltenen Informationen.

Eine kostenlose digitale Ausgabe dieses Handbuchs erhalten Sie unter www.polifonia-tn.org.

handbuch

interne qualitätssicherung in der

höheren musikausbildung

evert bisschop boele

Inhalt

vorwort1. einleitung2. ein paar vorbemerkungen zur internen qualitätssicherung 2.1 Qualität 2.2 Sicherung 2.3 Intern3. streben nach qualität 3.1 Einleitung:einModell 3.2 DasProdukt 3.3 DerProzess 3.4DieOrganisation 3.5 DasQualitätssicherungssystem 3.6 ZusammenfassungundFazit4. messqualität 4.1 KlareFaktenundZufriedenheitserklärungen 4.2KlareFakten 4.3Zufriedenheitserklärungen 4.4ZusammenfassungundFazit5. einrichtung eines internen qualitätssicherungssystems an ihrer musikhochschule 5.1 Einführung 5.2 Schritt1:AufstellenIhrerQualitätsziele 5.3 Schritt2:AuswahlIhrerLeistungsindikatoren 5.4Schritt3:HinzufügenexternerForderungen 5.5 Schritt4:AuswahlderHilfsmittel 5.6Schritt5:FormulierungderangestrebtenErgebnisse 5.7 Schritt6:AufstelleneinesImplementierungsplans 5.8Schritt7:Beschreiben 5.9Schritt8:Durchführung 5.10 Schritt9:RegelmäßigeÜberprüfungdesSystems 5.11 ZusammenfassungundFazitanhanganhang a InterneQualitätssicherunganMusikhochschulen–einpaarBeispiele A.1Einleitung A.2DasQualitätssicherungssystemdesRoyalCollegeofMusic,London(UK) A.3DasQualitätssicherungssystemdesPrinceClausConservatoire, HanzeUniversityofAppliedSciences,Groningen(NL)anhang b DieENQA2005StandardsundLeitlinienfürdieQualitätssicherungim EuropäischenHochschulraum(ESG)–Zusammenfassunganhang c ListederbenutztenAbkürzungen

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Vorwort

DasERASMUS-ThemennetzwerkfürMusik„Polifonia“1,daszurzeitgrößteeuropäischeProjektzurpro-fessionellenMusikausbildung,band67inderprofessionellenMusikausbildungunddemMusikberufak-tiveOrganisationenaus32europäischenLändernein.Auβerdem30Experten,dieauffünfmiteinanderverknüpfteArbeitsgruppenverteiltwaren.Dasintensive3-Jahres-ProgrammliefvonSeptember2004bisOktober2007.DasProjektwurdegemeinsamvonderMalmöAcademyofMusic–LundUniversityundderAssociationEuropéennedesConservatoires,AcadémiesdeMusiqueetMusikhochschulen(AEC)koordiniert und erhielt im Rahmen des ERASMUS-Programms Unterstützung von der Europäischen Union.DiefolgendenZielewurdenangestrebt:

1. sichmitFragenauseinanderzusetzen,diesichausdemBologna-Prozessergeben,wiebeispiels-weisedieEntwicklungvonLernergebnissenfürdenersten(Bachelor),zweiten(Master)unddrittenStudienzyklusanhandder„Tuning“2-Methodik,dieAnwendungvonKreditpunktesystemen,dieMo-bilitätvonStudentenundLehrernunddieQualitätssicherungaufdemMusikgebietinderhöherenBildung;

2. InformationenzurMusikausbildungaufEbenenjenseitsdesersten(Bachelor)undzweiten(Master)Studienzyklus’zusammeln,insbesonderezurVorhochschulausbildungundzumStudiumimdrittenZyklus(Doktorat/PhD);

3. internationaleTrendsundVeränderungenimMusikberufundderenAuswirkungenaufdieprofes-sionelleMusikausbildungzuuntersuchen.

UmandenDiskussionenteilnehmenzukönnen,dieinderhöherenBildungundimRahmendesBo-logna-Prozessesstattfinden,bildetedieAECinnerhalbvon„Polifonia”eineGruppe,dieausfolgendenExpertenbestand:

• JeremyCox(Vorsitz-RoyalCollegeofMusic,London)• HannuApajalahti(SibeliusAcademy,Helsinki)• EvertBisschopBoele(HanzehogeschoolGroningen)• CristinaBritodaCruz(EscolaSuperiordeMúsicadeLisboa)• BrunoCarioti(ConservatorioStatalediMusica“AlfredoCasella”,L’Aquila)• GrzegorzKurzynski(K.LipinskiAcademyofMusic,Wroclaw)• JörgLinowitzki(MusikhochschuleLübeck)• JacquesMoreau(CNSMDdeLyon)

1 WeitereInformationenzu„Polifonia“findenSieunterwww.polifonia-tn.org(Englisch).

2 WeitereInformationenzur„Tuning”MethodikfindenSieunterhttp://www.tuning.unideusto.org/tuningeu/index.php?option=content

&task=view&id=172&Itemid=205(Englisch).

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Um den Institutionen für höhere Musikausbildung bei den Anforderungen behilflich zu sein, die sichdurchdenBologna-Prozessstellen,wurdenimRahmendes„Polifonia“-ProjekteseineReihevonPub-likationenherausgegeben,dievondenInstitutionenbeiderEntwicklungihrerStudienprogrammeange-wendetwerdenkönnen:

• MehrerepraktischeHandbücher:- HandbuchzurGestaltungundEntwicklungvonCurriculainderhöherenMusikausbildung- Handbuch für die Implementierung und die Anwendung von Kreditpunkten in der höheren Musikausbildung- HandbuchfürinterneQualitätssicherunginderhöherenMusikausbildung;

• EinDokumentmitdemTitel„ZusammenfassungderTuning-Ergebnisse–HöhereMusikausbildung“,dasdieAEC-Lernergebnissefürdenersten,zweitenunddrittenZyklusunddie„Polifonia/Dublin-Deskriptoren“enthält;

• Eine dreisprachige Website mit dem Titel „Bologna und Musik“ (www.bologna-and-music.org),wosämtlicherelevanteUnterlagen inBezugaufdenBologna-ProzessausderSichtderhöherenMusikausbildungzufindensind.

DarüberhinauswurdenimRahmendesAEC-Projektes„AkkreditierunginderprofessionellenMusikaus-bildungEuropas“3mehrerewichtigeDokumenteerstellt,diesichmitderexternenQualitätssicherungundAkkreditierunginMusikbefassen.

3 WeitereInformationenzudiesemProjektfindenSieunterwww.bologna-and-music.org/akkreditierung.

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1 EInlEItung

1.1 Dieses Handbuch ist als kleiner Führer für Musikhochschulen gedacht, die ein System für interne Qualitätssicherungentwickelnmöchten.

1.2 MitdiesemHandbuchwirdkeinekompletteEinführungindieWeltderQualitätssicherungmitihrenvielenverschiedenenArtenvonSystemenundihremkompliziertenundoftverwirrendenJargonbeabsichtigt.DieerstenvierKapitellieferneineeinfacheErläuterungderHauptbestandteileeinesmöglicheninternenQualitätssicherungssystems. In Kapitel fünf und Anhang A erhalten Sie praktische Hilfe anhand derPräsentationeineseinfachenVerfahrens,dasSiebeiderEntwicklungeineserstenSystemsfürinterneQualitätssicherung anwenden können; außerdem werden die Systeme für interne QualitätssicherungvonzweieuropäischenMusikhochschulenvorgestellt.

1.3 DasHandbuchistfürPersonengeschrieben,dieaneinerMusikhochschulearbeiten,einengutenÜber-blicküberdasgesamteInstituthaben,eventuellüberManager-Kompetenzenverfügenwiebeispiels-weiseFachbereichsleiterodersogarRektorenoderandernfallsalssonstigerMitarbeiterimNamendesManagementsdazubeauftragtsind,eininternesQualitätssicherungssystemzuentwickeln.

1.4 DieArbeitzudiesemHandbuchbeganndamit,dassmansichanhandeinesFragebogensEinblickindieaktuelleLageder internenQualitätssicherunganMusikhochschulenverschaffte.69Musikhochschu-lenfülltendenFragebogenaus.UngefährzweiDrittelgabenan,mitoderaneinemSystemfürinterneQualitätssicherung4 zuarbeiten.WeitergehendeUntersuchungenderAntwortenausdenFragebögenundanschließendeDiskussionenmitMitarbeiternverschiedenerMusikhochschulenließenjedocher-kennen,dasssichinWirklichkeitsehrvielmehrMusikhochschulenmitderinternenQualitätssicherungbefassen,ihreAktivitätenzurQualitätsverbesserungimSinneeinerinternenQualitätssicherungaller-dingsnichtalssolchekennzeichnen.Ichmöchteallden–oftunbekannten–KollegeninganzEuropadanken,diedenFragebogenbeantwortethaben,sowiedenjenigen,diemitmirüberQualitätssicherungdiskutierthaben.

1.5 Außerdemdanke ichdenMitgliedernderTuning-ArbeitsgruppedesPolifonia-ProjektssowiemeinenKollegenvonderHanzeUniversityofAppliedScienceinGroningen,Niederlande,fürihreerkenntnis-reichenGesprächeundihrereiflichdurchdachtenKommentarezudenverschiedenenEntwürfendiesesHandbuchs.SchließlichmöchteichnochmeinenliebenKollegenvomAEC-BüroinUtrechtdankenfürihreGeduldundliebevolleBeharrlichkeit.OhnesiehättediesesHandbuchwohlnieeinEndegefunden.

4 DieErgebnissezudiesemFragebogenfindenSieunterwww.bologna-and-music.org/interneqa.

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2 EInpaarVorbEmErkungEnzurIntErnEn QualItätssIchErung

2.1 Qualität

2.1.1 „Qualität”,insbesonderekünstlerischebzw.musikalischeQualität,istvonAnfangandaswohlwichtigsteAnliegenderMusikhochschulausbildunggewesen.MusikalischeQualitätstehtmeistfüreinIdeal,dasniemalsvollkommenerreichbarist,dasaberkontinuierlichangestrebtwird.Siekannvonunterschied-licherFormundGestaltseinundlässtsichoftunmittelbarerkennen,jedochschwerinWortefassen.

2.1.2 Für Qualität zu sorgen und sich für die gebotene Qualität zu verantworten hatte schon immer zent-raleBedeutung inderMusikhochschulausbildung. IneinemkürzlicherschienenDokument„Qualität,Sicherung,Rechenschaft:einBriefing-Paper”5istdiessoformuliert:

Das Musikstudium ist durchdrungen von „Rechenschaft“. (…) In praktischen Übungen, Proben und selbst

bei Aufführungen sind ständige Bewertung und Nachbesserung die Norm. Der Erfolg des professionellen

Musikstudiums wird im Hinblick auf die hohen Standards und Erwartungen der weiteren Musikwelt bewertet.

Tourneen, Aufnahmen und internationale Wettbewerbe definieren die professionellen Erwartungen weiterhin

durch Arbeitsaustausch auf höchstem Niveau. In der Musik haben wir Standards, weil es um Kunst geht, und

nicht Kunst, weil es um Standards geht.

2.1.3 DieüblicheArtundWeisesicherzustellen,dassdiehöchstmöglichemusikalischeQualitäterbrachtwird,besteht darin, die Qualität durch als hervorragend anerkannte Musiker, durch ebenbürtige KollegenunddurchdieGesellschaftimAllgemeinentestenundbestätigenzulassen.DamusikalischeQualitäteinsoschwerzufassenderBegriffistundunterschiedlicheFormundGestaltannehmenkann,istdieBewertungvonmusikalischerQualitätnichtnureinem,sondernmehrerenherausragendenMusikerngleichzeitiganvertraut.EinKomiteebzw.eineJuryberätsichfreiundzwanglosundversuchtzueinemUrteil zu kommen, mit dem sich alle identifizieren können. Musikalische Qualität wird daher in bzw. durcheine„intersubjektiveDebatte“formuliert.

2.1.4 Qualitätssicherungeinschließlichder internenQualitätssicherung istderzeiteineArtSchlagwortun-ter den Entscheidungsträgern in der höheren Bildung. Sie war von Anfang ein Thema im Bologna-Prozess6,hatüberdieJahreanBedeutunggewonnen,wirdausdrücklichimBergenCommuniqué(2005)7

behandeltundindemebenfallsinBergenverabschiedetenDokument„StandardsundLeitlinienfürdieQualitätssicherung im Europäischen Hochschulraum”8 vom Europäischen Verband für Qualitäts-sicherunginderhöherenBildungENQAweiterentwickelt.VieleArtenvonOrganisationensetzensichindereinenoderanderenArtundWeisemitihrauseinander,undsiehatihreeigenenSpezialistenundihreneigenenJargon.

5 www.arts-accredit.org/site/docs/pdf/10-MSMAP-Quality-Assurance-Accountability-BriefingPaper.pdf (Englisch). Das Dokument

wurde im Rahmen des Projekts „Musikstudium, Mobilität und Anrechnung”, einem gemeinsamen Projekt des Europäischen

Musikhochschulverbandes(AEC)undderNationalAssociationofSchoolsofMusic(NASM,UnitedStates)veröffentlicht.

6 WeitereInformationenzumBologna-ProzessundderhöherenMusikausbildungunter:www.bologna-and-music.org.

7 www.bologna-bergen2005.no/Docs/00-Main_doc/050520_Bergen_Communique.pdf(Englisch).

8 www.enqa.eu/files/BergenReport210205.pdf(Englisch).

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2.1.5 DievorliegendePublikationwirdsichaufdieinterneQualitätssicherungkonzentrierenundversuchen,dieDiskussionzur(internen)QualitätssicherunginderhöherenBildunginBezugzurhöherenMusikaus-bildung,wiesieanMusikhochschuleninganzEuropaerteiltwird,zusetzen.Eslässtsichnichtvermei-den,dassauchindiesePublikationetwasQualitätssicherungsjargoneinfließtunddassSiealsLesermanchmaletwasverwirrtsind–„SprechenwirhiernochvonQualität?“, isteineFrage,diedurchausauftretenkönnte.

2.1.6 Insofern istesangebracht,unsamAnfangdiesesHandbuchs inErinnerungzurufen,dasswirnichtübereinvölligneuesKonzeptnamens„Qualität“sprechen,dasanMusikhochschuleneingeführtwerdenmuss,weildieseselbstniedarübernachgedachthaben.MusikhochschulenhabenstetsüberQualitätge-sprochen,undalsMusikererkennenwirsieoftproblemlosundselbstaufgroßeEntfernung.Schließlichsollalles indieserPublikationBeschriebenedemZieldienen,dieseerstklassigeQualität inunsererAusbildungzuunterstützen.

2.2 sicherung

2.2.1 Im Wesentlichen bedeutet Qualitätssicherung nichts anderes als sicherzustellen, dass die Qualität,dieversprochenwurde,auchtatsächlichgebotenwird.AuchdasistnichtsNeuesfürMusikhochschu-len.LangeZeitwaresunproblematisch,derAllgemeinheitzugarantieren,dassanMusikhochschulenherausragende Qualität geboten würde. Von Musikhochschulen wurde erwartet, dass sie Musikaus-bildungvonallerersterQualitätböten,unddieAllgemeinheitgingmeistensdavonaus,dassdiesauchderFallsei,solangenichtdasGegenteilbewiesenwäre.Vermutlichgingensiedavonaus,weilheraus-ragendeMusikeranMusikhochschulenunterrichteten,musikalischeQualitätvonherausragendenKol-legenbeurteiltwurde,unddieweltbestenMusikerihreAusbildungfastalleaneinerMusikhochschuleerhaltenhatten.WenndieMusikerselbstnichtinderLagewaren,musikalischeQualitätzugarantieren,werdann?

2.2.2 DieDingehabensichgeändert.DervorbehaltloseGlaubeanprofessionelleAutoritäthateinermoder-neren, eher wirtschaftlich ausgerichteten Ansicht zu jeglicher Form der höheren Bildung und somitauchzurMusikhochschulbildungPlatzgemacht.MusikhochschulbildungwirdnichtnuralserstklassigeAusbildungansichbetrachtet,sondernauchalsöffentlicheHandelsware,eineDienstleistung,diedenKundenaufdemMarktfeilgebotenwird.Wennsiestaatlichfinanziertwird(d.h.:durchdenSteuerzahler),mussdieRegierungvorweisen,dassdasindieMusikhochschulbildunginvestierteGeldsinnvollausge-gebenist.WennsievoneinerprivatenInstitutionangebotenwird,räumtmanihren„Kunden“häufigdasRechtein,einenNachweisdarüberzuerhalten,dassdas„Preis-Leistungsverhältnis“stimmt.ErbringendieMusikhochschulendieErgebnisse,diesieversprochenhabenundfürdiesievonSteuerzahlernund/oderKundenbezahltwerden?KönnensiediesauchfürdieZukunftgarantieren?

2.2.3Genaugenommenistesdas,wasdenAnteil„Sicherung“inderQualitätssicherungausmacht.Esgehtdarum zu sehen, ob bestimmte versprochene Ergebnisse auch tatsächlich erzielt wurden oder nichtundobmanrealistischerweiseerwartenkann,dassdieseErgebnisseauch inZukunfterbrachtwer-den.FürmanchevonunsistdieVorstellung,dassdieMusikhochschulenfürihreQualitätsversprechenverantwortlichgemachtwerden,etwasbeunruhigend,zumaldiesalsEingriffvonAußenstehenden in

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dieAutonomiederMusikhochschuleaufgefasstwerdenkönnte.Wirmüssenallerdingsbedenken,dassunsdieGesellschaft,inderwirleben,berechtigterweisedazubefragenkönnte,werwirsindundwaswir tun, zumal eines unserer Ziele darin besteht, dieser Gesellschaft mit der Ausbildung herausra-genderMusikerzudienen.Wirdürfenaußerdemnichtvergessen,dassdieAutonomiedereinzelnenInstitutioninBezugaufdasVerfechtendeseigenenSystemsfürinterneQualitätssicherungundsomitder eigenen Definitionen von Qualität, in den meisten nationalen Systemen unberührt bleibt und so-garsehrgeschätztwird.ExterneQualitätssicherungssystemewerdensichzunehmendaufdieinternenQualitätssicherungssystemeeinerInstitutionkonzentrieren,wieauchinden„StandardsundLeitlinienfürdieQualitätssicherungimEuropäischenHochschulraum“9derENQAbetontwird.

2.2.4Das Grundprinzip der Qualitätssicherung – feststellen, ob bestimmte versprochene Ergebnisse er-reichtwurdenodernichtundobrealistischerweiseerwartetwerdenkann,dassdieseErgebnisseauchin Zukunft erreicht werden - kann unterschiedlich aussehen. Die zu erzielenden Ergebnisse könnenvonstaatlicherSeite,einernationalenInstitution,mehrerenMusikhochschulengemeinsamodereinereinzelnenMusikhochschuledefiniertwerden.SiekönneninBezugaufMinimal-,Durchschnitts-oderPlanergebnissedefiniertwerden.SiekönnenvomInstitutselbst,vonmehrerenInstitutenzusammen,einerunabhängigenoderstaatlichenInstanzbewertetwerden.Siekönnensehrkonkretodersehrvagesein;siekönnensogaraufMetaebenedefiniertsein,sodassnichtdieeigentlichenErgebnisse,son-derndieMethoden,anhanddererdieInstitutionensicherstellen,dassdieseErgebnisseerzieltwerden,bewertetwerden.

2.2.5 IndiesemHandbuchwerdendreiHauptelementeallerArtenvoninternerQualitätssicherungdefiniert:• DefinitionderZiele,• BewertungderErgebnisse,• ZieleundErgebnisseinBezugbringenmitdem,washäufigals„PDCA-Kreis”angelegtist.

2.2.6 In Kapitel drei und vier werden Ziele und Ergebnisse diskutiert. Der PDCA-Kreis ist ein Grundkon-zept,dashinterdenZielenundErgebnissenstehtundhiererläutertwird.EsistderKerneinesjedenQualitätssicherungssystems.Kurzgesagt:• PlanenSie,wasSietunwerden(Plan);• dannTunSiees(Do);• imNachhineinPrüfenSie,obSiegetanhaben,wasSievorhatten,undobSiedamitzufriedenstellende

Ergebnisseerzielthaben(Check);• überdenkenSiedieErgebnisseIhrerPrüfungundbereitenSieAdaptierungenfürzukünftigeMaß-

nahmenvor(Adapt);• dannbeginnenSievonvorne:Planen–Tun–Prüfen–Adaptieren10.

9 www.enqa.eu/files/BergenReport210205.pdf(Englisch),S.7,Punkt2.1.

10 Das„A”vonPRPAkönnteauchfür„Ausführen”(Act)stehen.Wirbevorzugen„Adaptieren”,daderUnterschiedzwischenRealisieren

undAusführenverwirrendgeringerscheinenkönnte.

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2.2.7 DaskonkreteBeispielderEntwicklungeinesneuenModulsineinemCurriculumkönnteerklärendbe-hilflichsein:• entwickelnSiedasModulundplanenSie,wieSieesfürdieStudierendenbetreiben(Planen);• betreibenSiedasModul(Tun);• prüfen Sie, beispielsweise indem sie Umfragen bei Studierenden und Interviews mit Lehrenden

durchführen,obdasModulfunktioniert,sowieSieesbeabsichtigthaben(Prüfen);• entscheidenSieaufderGrundlagedessen,wasStudierendeundLehrendeangemerkthaben,welche

VeränderungenamModulvorgenommenwerdensolltenundadaptierenSiedasModulentsprechend(Adaptieren);

• dann beginnen Sie von vorne, indem Sie den Unterricht für das Modul zum zweiten Mal planen(Planen):

• undsoweiter.

2.2.8Selbstverständlichgehteshiernichteinfachdarum,diesenKreisendlosfortzuführen.Esgehtdarum,dass Ihre Ergebnisse durch das strukturelle Prüfen und Adaptieren immer besser werden; und Siebefindensichnichtetwa inderTretmühlediesesKreises,sondernvielmehraufeinerspiralförmigenTreppe,aufderSiestetsnachnochbessererQualitätstreben;oder,indemtheoretischenFall,dassIhrequalitativenZieleerreichtwurden,bemühenSiesichdarum,dieQualitätaufdiesemhohenNiveauzuhalten.

2.2.9BevorwirunsnunmitnochkomplexerenAspektenderinternenQualitätssicherungauseinandersetzen,solltenwiruns insGedächtnis rufen,dass interneQualitätssicherungnichtsanderes istalsdieEnt-wicklungeinerMethode,diesicherstellensoll,dassdas,wasSieerzeugen,denfestgelegtenStandardsentspricht.AnandererStelleindieserBroschürewerdenwirunsmitFragenbefassenwieder,waswirmit„wasSieerzeugen“,mit„Standards“unddamit,werdieseStandards„festlegt“meinen.BisdahinbleibendieDingesoeinfach,wiesiehierdargestelltsind.

2.3 Intern

2.3.1 GenerellunterscheidetmanzwischenzweiFormenderQualitätssicherung:der internenundderex-ternen.ExterneQualitätssicherungbeziehtsichaufQualitätssicherungssysteme,dievonAußenstehen-denbetriebenwerden(z.B.staatlicheEinrichtungenoderAkkreditierungsagenturen).InterneQualitäts-sicherungbeziehtsichaufQualitätssicherungssysteme,dievonderInstitutionselbsteingerichtetundbetriebenwerden.

2.3.2Dieses Handbuch wird sich auf die interne Qualitätssicherung konzentrieren und der externen QualitätssicherungnurminimaleAufmerksamkeitschenken.InderexternenQualitätssicherungfindenzahlreichenationale,europäischeundglobaleEntwicklungenstatt.Diesewerdenhiernichtbeschrieben.WersichfürexterneQualitätssicherungundihreKonsequenzenfürMusikhochschuleninteressiert,denverweisenwiraufdieErgebnissedesAEC-Projektes„AkkreditierunginderprofessionellenMusikaus-bildungEuropas”11.

11 www.bologna-and-music.org/akkreditierung

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2.3.3Wiebereitsgesagtwurde,istdieinterneQualitätssicherungdasKernstückderMusikhochschulausbil-dung.SeitjeheristsichjedeMusikhochschuledereigenenmusikalischenQualitätbewusstgewesen.In-terneQualitätssicherungssystemefindensichheutzutageinvielenverschiedenenFormenanMusikhoch-schulen;siereichenvonbeinaheimplizitenbzw.intuitivenMethoden,diegebotenemusikalischeQualitätzusichern,bishinzuausgeklügelten (undzuweilenbürokratischen)Systemen, indenendieQualitätverschiedener Ebenen in einem rigorosen, ständig wiederholten und ausführlich dokumentierten Prozessberücksichtigtwird.

2.3.4InterneQualitätssicherungwirdheuteoftmitexternerQualitätssicherunginVerbindunggebracht.WirwiederholenandieserStelle,waswirbereitsinAbsatz2.2.3festgestellthaben:eskommtimmeröftervor,dassvonderexternenQualitätssicherungerwartetwird,dasssiedieinternenQualitätssicherungs-systeme des einzelnen Instituts berücksichtigt, und dass institutionelle Unabhängigkeit und interne QualitätssicherungdaherdieGrundlagefürÜberlegungenhinsichtlichderQualitätssicherungbilden.Nichtnurinden„StandardsundRichtlinien“derENQA,auchimBergenCommuniqué2005istdieRedevon „der systematischen Einführung interner Mechanismen und ihrem direkten Zusammenhang mit externerQualitätssicherung.“

2.3.5 InvielenLändernmüssenMusikhochschulenAußenstehendeninregelmäßigenAbständendenNach-weis liefern–seiesdirektandasMinisteriumoderaneineseparateoffizielle Instanz–dasssiedie Qualität bieten, die sie versprechen. Es kommt recht häufig vor, dass interne Qualitätssicherungs-systemeinsolchenFällennichtnur(undwomöglichnichtanersterStelledeswegen)geführtwerden,weilmansiealsimmanentnotwendigerachtet,sondernweilsieauch-undzuweilenhauptsächlich-dereigenenVorbereitungaufexterneQualitätssicherungsverfahrendienensollen.

2.3.6Dasistgutso:wirhabenweiterobenbereitsfestgestellt,dassdieGesellschaftdazuberechtigtist,unszurQualität zubefragen.Darinkönnte jedocheinegewisseGefahr lauern.Wieschongesagtwurde,bildetderQualitätsbegriffdasHerzstückderMusikhochschulausbildung,undMusikhochschulenhabenimmer,wennauchzuweilenintuitivundimplizit,ihreeigenenFormenderinternenQualitätssicherunggehabt. Das ist eine wichtige Tatsache, die in ihrem Kern bewahrt werden sollte. Adäquate interne Qualitätssicherungistetwas,dasmannichtetwatut,weileinemgesagtwird,dassesgetanwerdenmuss,oderlediglichweileseineVorbereitungaufexterneQualitätssicherungist.InterneQualitätssicherungistetwas,dassichalsganznatürlichesAnliegeneinstelltbeijemandem,deranderMusikhochschulausbil-dungteilhat,seiesalsManager,Lehrender,StudierenderoderBeauftragterfürAußenbeziehungen.Diesistganzeinfachdeswegenso,weilderQualitätsbegriffbeieinemMusikerstetsimMittelpunktseinerArbeitsteht.

2.3.7 Der Aufbau eines internen Qualitätssicherungssystems fängt daher an keiner Musikhochschule beiNullan.EswirdimmereinensolidenKernanQualitätsvorstellungengeben,deneineMusikhochschuleals Ausgangspunkt nehmen kann und der gegebenenfalls nach und nach ein wenig ausgebaut wird,umdererweitertenBedeutungdesWortes„Qualität“heutzutagegerechtzuwerdenoderumihndenAnsprüchenderexternenQualitätssicherungsverfahrenbesseranzupassen.ImWesentlichenistinterneQualitätssicherungjedenfallseinnatürlichesMerkmalderMusikhochschulausbildung.

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3 strEbEnnachQualItät

3.1 Einleitung:einmodell

3.1.1 DasSchlüsselwortinderQualitätssicherung-wieauchinderMusikhochschulausbildung–ist„Qualität“,aberQualitätansichisteinabstrakterBegriff.Esgibtnichtnureine,sondernvieleDefinitionen;ineinerNeuerscheinungdesEuropäischenUniversitätsverbandesEUAwirdu.a.„Zweckmäßigkeit“,„Kunden-zufriedenheit“und„Vortrefflichkeit“12genannt.WirwerdenunsindervorliegendenPublikationnichtaufeineeinzelneDefinitionfestlegen,sondernunsaufeinenallumfassendenQualitätsbegriffberufen.

3.1.2 StandardfürjeglicheQualitätsdefinitionist:umetwaskonkretzumachen,mussesmit„etwas“verknüpftsein.WennwirunsereQualitätszieleausdrückenmöchten,sprechenwirimmerüberdieQualitätvonetwas.IndervorliegendenPublikationschlagenwireinModellvor,indemQualitätszieleaufvierver-schiedenenEbenenformuliertwerdenkönnen:wirkönnenüberdieQualitätdesProduktes,desPro-zesses,derOrganisationoderdesQualitätssicherungssystemssprechen.

3.1.3 DievierEbenenlassensichineinemSchemamitkonzentrischenKreisendarstellen.InderMittedesSchemasbefindetsichdasProdukt.DieendgültigeQualität,dieeineMusikhochschulederWeltbietet,liegtindiesemProdukt:derMusiker,Komponist,Musiklehreretc.Umsicherzugehen,dassdasProduktletztendlich entsteht, finden Lern- und Lehrprozesse statt. Das ist die zweite Ebene. Die Lern- und LehrprozessefindeninnerhalbeinerOrganisationstatt,derdrittenEbeneindiesemSchema.Aufeinervierten (Meta-)EbenefindenSiedieSysteme,diedafürentwickeltwurden,dieQualitätderProdukte,ProzesseundderOrganisationzusichern.DasSchemaumfasstsomitdiebeidenHauptansätzebeiderQualitätssuche,wiesieindemzuvorgenanntenEUA-Berichtdefiniertsind:eineHerangehensweise,diesichaufdieQualitätvonErgebnissenkonzentriert,undeineHerangehensweise,dieaufdieQualitätvonProzessenabzielt–derErtragdesProduktesliegtgenauinderMitte,undderFokusverlagertsichvomErtragaufdenProzess,sobaldmansichvonderMittewegbewegt.

3.1.4 DasSchemaistgewissermaßeneinhierarchischesSchema:dieEbenenwerdenimmerabstrakter,umsomehrwirunsvonderMittenachaußenbewegen,undjederKreisistsozusageneineVoraussetzungfürdenKreis,derinihmliegt.DasProduktbefindetsichimZentrum,dennschließlichistdasProduktdas

12 http://www.eua.be/eua/jsp/en/upload/Quality_Culture_2002_2003.1150459570109.pdf(Englisch).

Produkt(Musik)

Prozesse

(LernenundLehren)

Organisation

(DieMusikhochschule)

Qualitätssicherung

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Endziel.LernenundLehrenmögenfürsichgenommenwichtigeThemensein,aberihrletztendlichesZielbestehtindemProdukt,daswirliefern.EbensoistdieOrganisationniemalseinZielansich,sondernsolldieeigenenLehr-undLernprozessefördern,diewiederumalleindazugedachtsind,diebestmöglicheQualitätderEndproduktezuerreichen.UndQualitätssicherungssystemesindwichtig,abernurdafür,dieQualitätderOrganisation,derProzesseundschließlich-undvorallemanderen-derProduktezusichern.

3.1.5 EineAnmerkungzurEinfachheitdiesesSchemasistnotwendig,zumalesdieRealitätinWahrheitallzusehrvereinfacht.ZumBeispielscheintes,dassdasHauptkonzeptjederEbene–„Produkt“,„Prozess“etc–ziemlichgroße,geradezugigantischeBegriffedarstellt,mitdenenabereigentlichnuretwasan-zufangenist,wennsieweiterspezifiziertwerden;häufigdadurch,dasssieinseparateunddennochinBeziehungstehendeBestandteileaufgegliedertwerden.VonderQualitätdes„Produktes“oder„desPro-zesses“zusprechenkanneinigermaßenunsinnigsein,wennwirnichtspezifizieren,welcheElementedes Produktes oder des Prozesses wir genau meinen. Auch der Begriff „Qualität“ muss sehr häufigetwaspräziserbestimmtwerden,zumalesvieleverschiedeneArtenvonQualitätgibt,wieweiterobenerwähntwurde.IndenkommendenAbsätzenwerdenwirjededervierEbenenkurzuntersuchenunddiemöglichenweiterenSpezifizierungenderHauptbegriffewieauchdieverschiedenenArtenvonQualitätenerläutern.

3.1.6 ZuletztmussandieserStelleeineWarnungausgesprochenwerden,dienochmehrmalsindieserPub-likationwiederholtwerdenwird.InderQualitätssicherungistmansehrversucht,dasgesamteGebietabzudeckenundimSinneeines„Gesamtqualitätsmanagements“zuarbeiten:dabeiwirdversucht,Kon-trolleüberallevierEbenen,innerhalbderEbenenüberjededenkbareArtvonUnterteilunginmehrereElemente,undschließlichüberalleArtenvonQualitätsämtlicherElementeauszuüben.Insbesonderebei der Einrichtung eines internen Qualitätssicherungssystems kann es sinnvoll sein von einem an-derenStandpunktauszuarbeiten.BemühenSiesichnichtumVollständigkeit(erstensweildiesenie-malserreichtwerdenkannundaußerdemweileinmöglicherNebeneffektdiesesProzessesbedeutenkann,dassmanvölligdarin„untergeht“),sondernwählenSiegezieltaus,mitwelchenElementenSiewelcheQualitätenkontrollierenwollen.TreffenSieIhreAuswahlaufderGrundlagedessen,wasSiealsHauptkonzepteihrerMusikhochschulausbildungerachten.

3.2 Dasprodukt

3.2.1 Wiebereitsgesagtwurde,definiertenMusikhochschulenfrüherQualitätalsmusikalischeQualitätundwarenzufrieden,wennSieanhandvonintersubjektivenVerfahrendemonstrierenkonnten,dassmusika-lischeQualitätvoneinemJahrzumnächstenaufrechterhaltenwurde.Waswirklich„gemessen“wurde,wardiemusikalischeQualitäteines„musikalischenProduktes“:meistensdieDarbietungeinesodermehrererMusikstückeineinemKonzert.DieDefinitiondessen,wasals„musikalischesProdukt“be-trachtetwurde,warziemlichausschließlichaufdiehörbareMusikbegrenzt.ObgleicheinKonzertauchbedeutet,dasseinbestimmterMusikerfüreinbestimmtesPublikumzueinembestimmtenZeitpunktspielt,wurdeinderüblichenMusikhochschulpraxistatsächlichnur„dieMusik“bewertet.DasPublikumundderMusikeralsPersonwurdennichtberücksichtigt:wirwerdenandieseEinstellungdurchdaseinprägsameBilddeshintereinemVorhangstattfindendenOrchesterprobespielserinnert.

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3.2.2DiesesehrengeDefinitiondesmusikalischenProdukteshatgewissermaßenauchheutenochzentraleBedeutungfürdenQualitätsbegriffinderhöherenMusikausbildung,allerdingshatsiesichindreiRich-tungenerweitert.Erstenskannnichtnurdas typischeKonzert inderklassischenMusikEndproduktvon Musikhochschulunterricht sein. Selbstverständlich sind andere Stile hinzugekommen: Jazz, Pop,verschiedeneArtenvonWeltmusik.EineKompositionbzw.einPortfoliomitKompositionenist,vondenerstenAnfängenderMusikhochschulean,weithinalseineArtvonmusikalischemProduktakzeptiertworden,ebensowiedasDirigiereneinesKonzertes.HeutzutagekannauchdasUnterrichteneinerKlas-se oder das Ergebnis eines Bildungsprojekts, eine Studioeinspielung, eine Musiktherapiesitzung und manchmalsogareinfacheineArtvonAbschlussarbeitalsmusikalischesProduktbetrachtetwerden.

3.2.3EinezweiteRichtung, indersichdieDefinitiondesmusikalischenProduktesgewandelthat,betrifft,selbstwennwireinKonzertmitklassischerMusikalsBeispielnehmen,diehäufigerweiterteSichtaufdieAufführung.Dietatsächliche,ästhetischeQualitätderMusikdarbietungstehtnochimmerimMit-telpunkt.AberzusätzlichkönnenandereArtenderQualitätberücksichtigtundinFormvonPrüfungs-kriterienoffiziellgemachtwerden.ZumBeispielkanndieArt,wiederMusikervor,währendundnachseinerDarbietungmitdemPublikuminteragiert(„interagierendeQualität“könnteeinBegriffdafürsein)oderinmanchenFällenauchdasKonzertalsorganisierteVeranstaltung(„organisatorischeQualität“)berücksichtigtwerden–undsogardasLayouteinesProgrammhefteskönnteeinenDiskussionspunktfür das Prüfungskomitee darstellen. Auch die „unternehmerische Qualität“ könnte hineinspielen in Bezugdarauf,wiewireineDarbietungvomMarketing-Standpunktherbetrachten:würdedieseinPro-duktsein,dasPublikumanzieht,das„sichverkauft“?

3.2.4LetztlichhatsichdieDefinitiondesmusikalischenProduktesnochineinedritteRichtunggewandelt,die inVerbindungmitdenbeidenvorangehendensteht.Eswirdmehrundmehranerkannt,dassdaseigentlicheZielderMusikhochschulausbildungnichtdieDarbietung(oderKompositionoder...)ansichist,sonderndieLeistungimSinneeinesAusdrucksvonFähigkeitenoderKompetenzeneinesausgebil-detenMusikers.DieBedeutungdes„Produktes“hatsichgewissermaßenvonderMusikaufdenMusikerverlagert,vonderDarbietungzumDarbietenden,vonderKompositionzumKomponisten.

3.2.5AllesinallemistdaszentraleProduktderMusikhochschulausbildungeinekomplexeVorstellung.EineDefinitionkönnte„dieKompetenzenvonjeglicherArtvonMusikerinjeglichemMusikgenreund–stil“sein.DieseKompetenzenwerdennormalerweiseineinersogenannten„kritischenSituation“zumAusdruckgebrachtundgeprüft–eineSituation,diespezielldazugeschaffenist,dieKompetenzenzuprüfen,diealsdasZielderMusikhochschulausbildungbetrachtetwerden.EsgibteineganzeReihevonmöglichenkritischenSituationen, inderMusikhochschulausbildungundnichtetwadaseine„flächendeckende“Modell,dasdievielenmöglichenProdukteundArtenvonQualitätbeschreibt.Wennmanbeschließt,dieProduktqualitätzuberücksichtigen(einenaheliegendeEntscheidunginderMusikhochschulausbildung)istesdennochsinnvoll,sichderverschiedenenArtenvonProduktenundQualitätenbewusstzusein.LetztendlichmussmaneineAuswahltreffen:esbringtnichts,jedeArtvonQualitätindenProduktenzukontrollieren,sonderneswäresinnvoll,sichaufdieQualitätenzukonzentrieren,diealsdiewichtigstenerachtetwerden.

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3.3 Derprozess

3.3.1 WennüberdieQualitätinderMusikhochschulausbildunggesprochenwird,wendetmandenBegriffhäu-fignichtnuraufdieQualitätdesProduktesan.WieinjederArtvonOrganisation,istdasEndproduktdasErgebniseinesProzesses.InderMusikhochschuleistdasmusikalischeEndprodukt–derMusiker–dasErgebnisvonLern-undLehrprozessen:derStudentlerntaufvieleverschiedeneArten,angeregtdurchdenUnterrichtdesLehrers,dieKooperationunddenWettbewerbmitanderenStudenten,musikalischeErfahrungenaußerhalbseinesoffiziellenLernumfeldesusw.Esistheutzutagenichtunüblich,sichnichtnuraufdieQualitätdesEndproduktes,sondernauchaufdieQualitätderLern-undLehrprozesse,diediesesProdukthervorbringen,zukonzentrieren.

3.3.2Genausowie„dasProdukt“istauchder„Lern-undLehrprozess“einrechtgroßerBegriff,undseineQua-litätistschweraufeinenSchlagzuerfassen.AusdiesemGrundewirdderLehr-undLernprozessoftinUnter-Prozesseaufgegliedert.EsgibtkeineinheitlichesModellfürdieseUntergliederung.Unterschied-licheSichtweisenaufdasLernenundLehrenkönnenunterschiedlicheUnterteilungendesLern-undLehrprozesseszurFolgehaben.ZumBeispielwerdenineinemausschließlichdurchLehrerangeleitetenLernprozessandereElementezurQualitätsbewertungherangezogenalsbeistudentenzentriertem,aufKompetenzenbasierendemLernen.

3.3.3ZumbesserenVerständniswerdennunzweiModelleangeführt.BeimErstenhandeltessichumeinerecht geradlinige Unterteilung, die Mitte des letzten Jahrhunderts zur Anwendung im Grund- undSekundarschulwesenentwickeltwurdeundsichproblemlosaufdiehöhereBildungübertragenlässt13.DiesesModellnimmtden„Unterricht“alsbeschreibendeGrundeinheitundstatuiert,dassbeiderPla-nungdesLehrprozessesdiefolgendenPunkteberücksichtigtwerdenmüssen:• Ausgangssituation,• Ziele,• Lernprozesse(desStudenten),• didaktischeProzesse(Unterricht),• AnwendungvonHilfsmitteln,• Lerninhalte,• FormenderGruppenbildungvonStudenten,• Evaluierung.

3.3.4EinweiteresModell,dasderzeitineinemQualitätssicherungsmodellinderhöherenBildungangewen-detwird14,orientiertsichmehrankompetenzbezogenenLehrmodellenaufderEbeneeinesvollständi-genCurriculumsundunterscheidetdiefolgendenElemente:• ErmittlungderWünscheundAnforderungenderInteressenvertreter,• ZusammenstellungderAnforderungen,• Zusammenstellungdesinner-undaußeruniversitärenCurriculums,• GestaltungderStudienkomponenten,• Prüfungsgestaltung,

13 DurchVanGelderentwickeltesModell;sieheE.DeCortea.o.,BeknopteDidaxologie,Groningen:Wolters-Noordhoff,1981.

14 ExpertengruppeHBO,Method for improving the quality of higher education based on the EFQM model,Groningen/Eindhoven:Hanzeho-

geschoolGroningen/FontysHogescholen,2006.

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• GestaltungdesLernumfelds,• Studenten-undLehreraktivitäten,• Kontrolle.

3.3.5UndwiederkönnenbeidendiversenPunktenmehrereArtenvonQualitätunterschiedenwerden.ZumBeispielkönntemanaufderEbenederGestaltungderStudienkomponentenbeiseparatenModulendie(musikalische)QualitätdesInhalts,aberauchdieQualitätdesGestaltungsprozessesoderdieQualitätderDokumentationderModuleetc.untersuchen.

3.3.6WennmandurchdasinterneQualitätssicherungssystemnichtnurdieQualitätdesmusikalischenPro-duktes(wieinAbsatz3.2beschrieben)kontrollierenmöchte,sondernauchdieQualitätdesLern-undLehrprozesses,istesauchhierwichtig,sichdarüberklarzusein,dassmaneineAuswahlderElementetreffen muss, die kontrolliert werden sollen. Theoretisch lassen sich viele Aspekte beim Lernen und Lehrenunterscheiden,undallesamtkönnensiekontrolliertwerden.SofernmannichtüberunendlichvielZeitverfügt,diefürdenAufbauunddenBetriebeinesumfassendenSystemsbenötigtwird,istesäußerstwichtig,sichaufdieElementezukonzentrieren,diefürdieKontrolledesLern-undLehrprozes-sesalsentscheidenderachtetwerden.

3.3.7Diesalleszusammengefasst,sindLern-undLehrprozesseaneinerMusikhochschulewichtigeVorbe-dingungenfürdieQualitätdesProduktes,dasschließlichhervorgebrachtwird.Lern-undLehrprozessekönnenderjeweiligenSichtaufdieAusbildungentsprechendaufverschiedeneArtundWeiseinsepa-rate,aberinBeziehungzueinanderstehendeElementeuntergliedertwerden,undeslassensichver-schiedeneArtenvonProzessqualitätenunterscheiden.Wennmansichdazuentschließt,dieProzessqua-litätzuberücksichtigen,isteswiederumwichtig,eineAuswahlzutreffen:mansolltesichnuraufsolcheElementekonzentrieren,diefürdieGesamtqualitätdesInstitutesalsentscheidenderachtetwerden.

3.4 Dieorganisation

3.4.1 InvielenQualitätssicherungssystemenwirdnichtnurdieQualitätdesProduktesundderProzesse,durchdiedasProduktentsteht,kontrolliert.AuchderQualitätderOrganisation,durchdiedieProzessekoor-diniertwerden,dieletztendlichdasProdukthervorbringen,wirdnachgegangen.InBezugaufdieMusik-hochschulebedeutetdas:manuntersuchtdieQualitätderMusikhochschulealseineOrganisation,dieLern-undLehrprozessekoordiniert,damitStudierendeamEndeihresStudienprogrammserstklassigeMusikhervorbringenkönnen.

3.4.2WieschonimvorangehendenAbsatzzumProzessgesagtwurde,istauch„dieOrganisation“einzukom-plexerBegriff,umeinfacheAussagenzuihrerQualitätmachenzukönnen.UmetwasNützlichesüberihremöglicheQualitätaussagenzukönnen,musssieinorganisatorischeBestandteileunterteiltwerden.EineweitverbreiteteMethode,eineOrganisationzuuntersuchen,siehtfolgendermaßenaus:15

• ausschlaggebendfürdieOrganisationsinddieGrundprozesse.AnMusikhochschulenumfassendieGrundprozesseimWesentlichendas„LernenundLehren“,manchmalauchdieForschung.Aufden

15 Siehebeispielsweise:www.efqm.org/uploads/introducing_english.pdf(Englisch).

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Prozess sind wir bereits weiter oben in Absatz 3.3 eingegangen, und die Grundprozesse mündenschließlichindenProduktenvonAbsatz3.2.;

• unterstützendeElementefürdenGrundprozesssindPolitik/Strategie,Personal/MitarbeiterstabundRessourcen(u.a.finanzielleMittel);

• dasganzewirdvoneinemFührungsstabgeleitet.EineschematischeDarstellung:

Jedes Element des Schemas kann dann nochmals in kleinere Elemente unterteilt werden, wodurchschließlichAussagenzurQualitäteinerOrganisationgemachtwerdenkönnen.

3.4.3HiernocheinBeispielzueineranderenmöglichenMethode,dieorganisatorischeEbenezuuntersuchen:Das„7s-model“vonMcKinsey16unterscheidetsiebenFaktoren,dieallemiteinem„S“beginnenundfürdieQualität,dieeinebeliebigeOrganisationhervorbringt,ausschlaggebendsind.DiesiebenFaktorensindunabhängigvoneinanderundmanchesind„härter“(z.B.Struktur,Systeme)alsandere(Stil,ge-meinsameWerte=sharedvalues).Schematischdargestellt,siehtdasfolgendermaßenaus:

16 Siehebeispielsweise:www.12manage.com/methods_7S_de.html.

Führ

ung

Proz

esse

führ

en

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inem

Pro

dukt

Personen

(Personal/Mitarbeiter)

Politik&Strategie

Partnerschaften&Ressourcen

mitarbeiter

struktur

strategy systeme

fertigkeiten stil

gemeinsame

werte

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3.4.4DieseSchemataundihreUnterteilungeninElementesindnurzweiBeispieledafür,wiemaneineOr-ganisationuntersuchenkann–esmagnochandere,ebensosinnvollegeben.Undauchhieristwiedermöglich,mehrereArtenvonQualitätzuunterscheiden:fürmanchekanndieQualitäteinerOrganisationindersorgfältigenDokumentationvonProzessenbestehen,wobeianderesieinihrendemokratischenMöglichkeitenfüreinenkreativenAustauschvoninnovativenIdeensehen.Schließlichmüssenwirhiernocheinmalbetonen,dassmaneineAuswahltreffensollte.Esbringtnichts,dieGesamtqualitätallerElementeeinerOrganisationzukontrollieren,sondernmansuchtsichdieElementeheraus,dieengmitdenQualitätsidealenderMusikhochschuleverbundensind.

3.4.5Dies alles zusammengefasst, ist die Qualität einer Musikhochschule als Organisation eine wich-tigeVorbedingungfürdieQualitätderdarinstattfindendenProzesseunddesletztlichdaraushervor-gehendenProduktes.Esistmöglich,dieseparaten,abermiteinanderinBeziehungstehendenElementederOrganisationaufverschiedeneArtundWeisezuuntersuchen,undeslassensichverschiedeneArtenvon organisatorischen Qualitäten unterscheiden. Wenn man sich dafür entscheidet, organisatorischeQualitätindasinterneQualitätssicherungssystemmiteinzubeziehen,mussmaneineAuswahltreffenundsichnuraufdieElementekonzentrieren,diedirektmitdenQualitätsidealenderMusikhochschuleverbundensind.

3.5 DasQualitätssicherungssystem

3.5.1 Zum Schluss wird manchmal eine „Metaebene“ eingeführt, in der nicht die Qualität des Produktes,der Prozesse oder der Organisation kontrolliert wird, sondern ausschließlich die Qualität des/der Qualitätssicherungssystems/e selbst. Diese Metaebene wird hier nur kurz erwähnt, zumal sie aus-schließlich internen Qualitätssicherungssystemen eigentlich kaum etwas nützt – sie setzt die ExistenzeinesinternenQualitätssicherungssystemvoraus,undkannSiedeshalbniemalsvonderBerück-sichtigungderProdukt-,Prozess-und/oderOrganisationsqualitätentbinden.

3.5.2AußenstehendekönntenallerdingsandiesereherverfahrensorientiertenFormderinternenQualitäts-sicherunginteressiertsein.InmanchenLändernmöchtederStaatdievondenInstitutionengelieferteQualitätkontrollieren,abersichnichtdirektindieAusbildungeinmischen,bzw.möchteernurdieHaupt-merkmale prüfen. In solch einem Fall reicht es vielleicht, die internen QualitätssicherungsverfahreneinesInstituteszuprüfen,ohneaufdieeigentlichenqualitativenDetailsderOrganisation,desProzessesoderdesProdukteseinzugehen.DieaktuelleSituationimVereinigtenKönigreich,wosichInstitutioneneiner institutionellen Kontrolle durch die Qualitätssicherungsagentur unterziehen und daraufhin die Befugniserhalten,Diplomezuverleihen,könntealseinBeispieldafürdienen.

3.5.3WenneineInstitutiongroßgenugistundeineMusikhochschulenureinenkleinenTeilvonihrbildet,kannessein,dassdiezentraleFührungsebenenichtversuchenwird,dieLeistungenderMusikhochschulezuüberwachen,sondernlediglich ihrQualitätssicherungssystemkontrollierenwird. IndiesemFallkanndiesalseineForminternerQualitätssicherungaufEbenederübergeordnetenInstitutionbetrachtetwer-den–aufEbenederMusikhochschule,dieeinenTeilderInstitutionbildet,wirdsiesicherlichalsexterne

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Qualitätssicherungempfundenwerden.WeitereAnmerkungenzumVerhältniszwischen internerundexternerQualitätssicherungfindensichinKapitel5.

3.6 zusammenfassungundFazit

3.6.1 IndiesemKapitelhabenwirüberinterneQualitätssicherungausderPerspektivedesUntersuchungsge-genstandesgesprochen:wennwirüberQualitätsprechen,meinenwirdieQualitätwovon?Wasistdas,dessenQualitätwirmessen?

3.6.2WirhabenAntwortenaufviermöglichenEbenenformuliert:• die Qualität des Produktes; dies kann ein Student sein, der ein Konzert gibt, eine Komposition

präsentiertoderUnterrichtgibt;dieQualitätbeschränktsichnichtauf„ausschließlichmusikalische“Qualität,sondernkannauchandereArtenvonQualitätendesProduktesberücksichtigen(kommu-nikativeQualitätzumBeispiel)

• dieQualitätderProzesse,durchdiedasProduktentsteht–imFalleeinerMusikhochschulesinddiesdieLern-undLehrprozesse–dieoftderartinUnterprozesseaufgegliedertwerden,dasssichdarindiejeweiligeLehr-undLernphilosophiewiderspiegelt;

• dieQualitätderOrganisation,inderdieProzessestattfinden,welcheschließlichzueinemProduktführen;meistenswirdsieindieeinzelnenElementeunterteilt,diesichineinerOrganisationunter-scheidenlassen;

• die Qualität des internen Qualitätssicherungssystems, welches die Organisation, die Prozesseund das Produkt kontrolliert. Diese letzte Ebene liegt zum größten Teil eigentlich außerhalb desZuständigkeitsbereichsdieserPublikation,dasienichtmehreineForminternerQualitätssicherungist–meistenshandeltessichumeinexternesQualitätssicherungssystemoderkommtdiesemzu-mindestsehrnahe.

3.6.3JedeEbenekannanalysiertoderaufunterschiedlicheWeiseinseparate,aberinBeziehungzueinanderstehendeElementeaufgegliedertwerden,undes lassensichverschiedeneArtenvonQualitätunter-scheiden.Esistwichtigzubedenken,dassesimexternenQualitätssicherungssystemnichtdarumgeht,Vollständigkeitanzustreben,sonderndassmansorgfältigdiePunkteauswählt,dieengmitderumfas-sendenVorstellungvonQualitätderMusikhochschuleverknüpftsind.

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4 mEssQualItät17

4.1 klareFaktenundzufriedenheitserklärungen

4.1.1 ImvorangehendenKapitelhabenwireinVier-Ebenen-Modellvorgestellt,umdarinunsereQualitätszielezu formulierenunddamitdieFragezubeantworten:überwessenQualitätsprechenwir?Eineande-re Frage ist fast ebenso wichtig: was wird der Qualitätsbeweis sein? Wie messen wir, ob wir unsereQualitätszieleerreichenodernicht?UnabhängigvonderFrage,obIhreQualitätszieleinBezugaufdasProdukt,denProzess,dieOrganisationoderdasQualitätssicherungssystemformuliertsind,werdensiedieseanhandvonInformationenmessen,dieIhneneinenHinweisüberdieQualitätgeben.ImWesent-lichengibteszweiArtenvonInformationen,ausdenensichRückschlüsseziehenlassen:klareFaktenundZufriedenheitserklärungen.

4.1.2 DiesicherenFakten(inderBusiness-SprachewürdemanvonGeschäftsergebnissensprechen)könnenentwederfinanzielleroderbetrieblicherNatursein.FinanzielleErgebnisse ineinerMusikhochschulekönnenzumBeispielSolvenz,Zahlungsfähigkeit,Gesamtjahresbudget,KostenproStudent,KostenprovollbeschäftigtemLehrer,GesamtkostenproerzieltemStudienkreditpunktetc.sein.Betriebsergebnissekönnen beispielsweise die Anzahl eingeschriebener Studierender, die Anzahl neu zugelassener Stu-dierender,derprozentualeAnteilvonStudierenden,diedasStudiumabbrechen,derprozentualeAnteilvonStudierenden,diedasStudiumimerstenJahrabbrechen,diedurchschnittlicheStudiendauervonStudienabbrechernetc.sein.

4.1.3 ZufriedenheitserklärungenwiederumsteheninZusammenhangmit(Gruppenvon)Individuen,diezumAusdruckbringen,wiezufriedensiemitderQualitätderMusikhochschulesind.TypischeBeispieleda-fürwären:SachverständigeKollegen(„Peers“),dieerklären,mitderQualitätderAbschlussprüfungenzufriedenzusein(Produkt);Studierende,dieerklären,mitdenimVerlaufedesCurriculumserfahrenenPrüfungspraktikenzufriedenzusein(Prozess);Lehrer,dieerklären,mitderVerfügbarkeitvonKlassen-räumenundInstrumentennichtzufriedenzusein(Organisation);oderArbeitgeberausdemBeruf,dieerklären,dassIhrCurriculumdieStudierendennichtausreichendaufihrenzukünftigenBerufvorberei-tet(Produkt).

4.1.4 Werdenwirnunetwas„technischer“:klareFaktenundZufriedenheitserklärungenkönneninBezugaufIhreQualitätszieleals„Leistungsindikatoren“dienen,siezeigen,welcheLeistungSieerbringen.Siekön-neneinenodermehrereLeistungsindikatorenfürjedesvonIhnenformulierteQualitätszielauswählen.FürjedenLeistungsindikatordefinierenSiedaraufhineinMessinstrument,dasSiefürdieMessungbe-nutzenwerden,undeineMesseinheit.DannlegenSieeinanzustrebendesErgebnisfest,messenIhrtat-sächlichesErgebnis,undnachdemSiediebeidenErgebnissemiteinanderverglichenhaben,ziehenSieRückschlüssedarausundhandelnentsprechend.ImRahmendesPRPA-Kreises(siehe2.2)gehörtdasArbeitenmitLeistungsindikatoren,angestrebtenErgebnissenundtatsächlichenErgebnisseninsbeson-dereindiePrüfungsphase,wosiedafürsorgen,dassmanaufverlässlichenFaktenbasierendadaptiertundsomitdenPDCA-Kreis„schließt“.

17 EinGroßteildesInhaltssowieeinigeBeispieleindiesemKapitelstammenaus:ExpertgroupHBO,Method for improving the quality of

higher education based on the EFQM model,Groningen/Eindhoven:HanzehogeschoolGroningen/FontysHogescholen,2006.

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4.1.5 EineinfachesBeispielwäre:• Qualitätsziel:IhreMethodenfürAbschlussprüfungensindhochmodern;• Leistungsindikator:ZufriedenheitaufSeitendesBerufeshinsichtlichIhrerMethodefürAbschlussprü-

fungen;• Messinstrument:dreispezifischeFragenandenBerufimRahmeneinerUmfrage;• Messeinheit:prozentualerAnteilvonAntworten,dieZufriedenheitausdrücken;• angestrebtesErgebnis:70%Zufriedenheit;• tatsächlichesErgebnis:80%;• vergleichenSie:SieerzieleneinenhöherenProzentsatzalsSieangestrebthaben;• Schlussfolgerung:essindkeineAdaptionennotwendig.

4.2 klareFakten

4.2.1 WasdiesicherenFakten,d.h.dieGeschäftsergebnisseanbelangt,lässtsichselbstverständlicheineend-loseListemitDatengruppenaufstellen;zumBeispieldiefolgende:eingeschriebeneStudierende,Zu-gang,Durchlauf,Abgang(gegebenenfallsalleinZielgruppenaufgeteilt),Geschäftsvorgang,Innovation,Personal, externe Prüfung. Jede Gruppe könnte nochmals unterteilt werden; Geschäftsvorgang zumBeispiel in Studiengang-Nachfragefaktor, Wirkungsgradmessung, Ausfallkosten, Anteil Studierende/Personal,Investitionen,Unterbringung.UnterbringungkönntewiederumindurchschnittlicheQuadrat-meteranzahlderNutzfläche,UnterbringungskostenproQuadratmeterundNutzflächeproStudentun-terteiltwerden.Undsoweiterundsofort.

4.2.2SelbstwennSieunendlichvielZeit,PersonenundGeldzurVerfügunghätten,wärenSieniemalsinderLage,allesvollständigzuberücksichtigen.Undnochmalsseigesagt,dassVollständigkeitnichtdasZielseinsollte,dasSieanstreben.EineendloseDatenzusammenstellungistsinnlos.Datensindnurdannsinnvoll,wennsieIhnenetwasüberIhreQualitätszieleaussagen(z.B.wennsiealsLeistungsindikatoreneingesetztwerden)undwennSiesieinZusammenhangmitangestrebtenErgebnissenanalysierenkön-nen.WennSieDatenanalysierenmöchten,brauchenSieKriterien,aufderenGrundlageSieIhreDatenanalysieren.

4.2.3ImWesentlichenmüssenSiedieachtSchritte,diebereitsimvorangehendenAbsatzbeschriebenwur-den,beachten:1. entscheidenSie,welcheZieleSiehinsichtlichderQualität,dieSiebietenmöchten,formulierenkönnten;2. entscheidenSie,welcheDatenammeistenüberdieseQualitätaussagen;inanderenWorten:wählen

SieIhreLeistungsindikatoren;3. definierenSiefürjedenLeistungsindikatoreinMessinstrument;4. definierenSieIhreMesseinheit;5. legenSieeinanzustrebendesErgebnisfest;6. messenSieIhraktuellesErgebnis;7. vergleichenSiedasangestrebteunddastatsächlicheErgebnis,analysierenSieundziehenSieRück-

schlüsse;8. nehmenSieÄnderungenvor,wennSiediesfürnotwendighalten.

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NacheinerWeilekanndieserZykluswiederholtwerden:prüfenSieerneut,obsichIhreErgebnisseverbesserthaben.

4.2.4EinBeispiel:1. IhrZielist,einCurriculumanzubieten,dasfürStudierendebewältigbarist;2. Sie halten die Anzahl von Studierenden, die innerhalb der üblichen Studiendauer, sagen wir drei

Jahre,ihrStudiumabgeschlossenhaben,fürdieaussagekräftigsteAngabe;3. IhrMessinstrumentwirdeineaufVerwaltungsebenedurchgeführteZählungsein;4. dieMesseinheitwirdderprozentualeAnteilvonStudienabsolventensein,dieineinembestimmten

JahrimmatrikuliertwurdenundnachdreiJahrendasStudiumabgeschlossenhaben;5. IhrangestrebtesErgebnislautet80%;6. IhrtatsächlichesErgebnisbeträgtnur60%;7. eineweitereAnalyseergibt,dassdiemeistenderverbleibenden40%dasStudiumnochvorihrerAb-

schlussprüfungabbrechen.DarausschließenSie,dassSieentwederbeiIhrenAufnahmeprüfungennichtselektivgenugsindoderetwasmitIhremCurriculumnichtstimmt.Siebeschließen,einekurzeUmfragebeisovielenStudienabbrechernwiemöglichdurchzuführen,dieindenletztenzweiJahrenausgeschiedensind.LetzteregebenalsHauptgrundfürdenStudienabbruchan,dasssiedasCur-riculumnichtbewältigenkonnten,dadiesesüberladen,fragmentiertundzusammenhangsloswar;

8. SiemachensichandieVerbesserungIhresCurriculumsundkontrollierenjedesJahrdenProzent-satzderStudienabschlüssenachdreiStudienjahreninderHoffnung,dassIhreBemühungeneineallmählicheSteigerungdesProzentsatzeszurFolgehabenwerden.

4.2.5WasdiesesBeispielvorallemzeigt,ist,wieSiemit„sicherenFakten“inderinternenQualitätssicherungarbeiten:siesindaussagekräftig,diesallerdingsnur,wennSieselektivvorgehenundsiemitIhrenwich-tigstenZieleninBeziehungbringen,wennSieZieleaufstellenundIhreeigenenErgebnissemitdiesenvergleichen,wennSieanschließendentsprechendeMaßnahmenergreifenundkontrollieren,obdieseetwasbewirken.WenneinesdieserElementefehlt,werdenIhreDatenniemalsmehralsDatensein:klareFaktenohneBedeutung.

4.2.6EineweitereAnmerkungwäreandieserStelleangebracht.DasobigeBeispielschlägteine jährlicheWiederholung der Erfassung von sicheren Fakten vor. Die Häufigkeit ist allerdings nicht auf einmaljährlichfestgelegt.Manchmalkannessinnvollsein,dassSieIhreDatenöftererfassen.WennSiezumBeispieleinvölligneuesCurriculumanbieten,werdenSieinderAnfangsphasewomöglichentscheiden,mancheElementedrei-oderviermalimJahrzukontrollieren.WennSiejedochrechtzufriedensindmitIhrenErgebnissen,könnenSieauchentscheiden,bestimmteDatennureinmalallezweioderdreiJahrezuerfassen.

4.3 zufriedenheitserklärungen

4.3.1 ZufriedenheitserklärungensindStellungnahmenvonPersonen(-gruppen),dieinderLagesind,etwasüberIhrCurriculumauszusagen–oftwerdensie„Interessenvertreter“genannt.WieauchimFallederFakten,gibtesvieleverschiedene(Gruppenvon)Personen,diesolcheAussagenmachenkönnten.

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4.3.2DieersteOptionsindnatürlichSieselbst.ImengstenSinneistdamitgemeint:„Sie-RektorderMusik-hochschule“oder„Sie–Studienleiter“oder„Sie–Hauptfachlehrer“.IndiesemFallwäredasErfassenvonZufriedenheitserklärungenineineminternenQualitätssicherungssystemrechteinfach:verpflichtenSiesichzumBeispieldazu,dieQualitätdessen,wasSiehervorbringen,einmalimJahrzuüberprüfen,Rückschlüssedarauszuziehenundnachdiesenzuhandeln,undschonsindSiefertig.

4.3.3Dies ist in Wirklichkeit, was wir anhand unserer Prüfungsverfahren immerzu tun. Überprüfung istfür die Qualitätsverbesserung an Musikhochschulen von entscheidender Bedeutung. Für die interne Qualitätssicherungkanndies jedochnichtausreichendsein.WieschoninKapitel1erklärtwurde, istQualitätssicherungoftnichteinfachnurdazugedacht,dieeigeneQualitätzuverbessern,sondernauchdazu,dieeigeneQualitätvorAußenstehendenzurechtfertigen.„Sie–derHauptfachlehrer“oder„Sie–derStudienleiter“sindsicherlicheinExpertefürQualität,abereskönnensichinmanchenIhrerSchluss-folgerungeneinpaarVorurteileeingeschlichenoderSieüberdieJahreeinpaar„toteWinkel“entwickelthaben. Ihr internes Qualitätssicherungssystem wird davon profitieren, wenn auch andere zu der von IhnengebotenenQualitätStellungbeziehen,sodassSiederenMeinungmitIhreneigenenVorstellungenvergleichenundinIhrennachfolgendenHandlungenberücksichtigen.

4.3.4AusdiesemGrundumgehenQualitätssicherungsverfahrenoftdiekonkretePrüfungsebeneundbemühensichumZufriedenheitserklärungenvonAußenstehenden.Dererste,wohlbekannteundweithineinge-setzte„andere“istder„sachverständigeKollege“:derexterneExperteausIhremFachgebiet,jemand,deraufgrundseinesFachwissensausgewähltwird.TatsächlichwirdIhreeigenePrüfungdervonIhnengebotenenQualitätdurchdasEinbeziehenvonsachverständigenKollegenzurQualitätsbeurteilungwe-nigersubjektiv.ÄußerungenüberQualitätsindnie,undvorallemnichtinderMusik,objektiv,abermitsachverständigenKollegenkönnensie„intersubjektiv“werden.

4.3.5SiekönnendanndenPersonenkreis,deranIhrerQualitätsprüfungteilnehmensoll,erweitern,indemsiediverseInteressenvertretereinbeziehen.InderPraxiswerdenbeiderinternenQualitätssicherungdiefolgendenInteressenvertreteramhäufigsteneingesetzt:• Studierende;• (frische)Studienabsolventen;• VertreterausdemBeruf(vorallemsachverständigeKollegenundArbeitgeber);• Mitarbeiter;• dieletztenEndesfürdieMusikhochschule(undihreFinanzierung)verantwortlicheInstanz(meistens

istdiesdieRegierung);• dieAllgemeinheit.

4.3.6JededieserKategorienkannnochweiterunterteiltwerden:umbestimmteDatenzuerfassen,möchtenSievielleichteinebestimmteStudentenkategoriebefragen(z.B.StudierendeimerstenStudienjahroderStudierendevonStreichinstrumenten)odereinebestimmteKategorievonStudienabsolventen(z.B.Ab-solventendesletztenJahresoderJazz-Absolventen)etc.

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4.3.7WiewirschonbeidensicherenFaktengesehenhaben,sindauchZufriedenheitserklärungensehrhilf-reich,solangeSieselektivvorgehen.Esbringtnichtszuversuchen,sovielZufriedenheitserklärungenwienurmöglichbeisovielPersonenwiemöglichzusovielElementenwiemöglichzusammeln–nocheinmalseibetont:selbstmitunendlichvielZeit,MitarbeiternundGeldwürdemanletztlichnureineriesigeDatenmengeanhäufen,ausdersichdiegewünschtenInformationennurschwerherausfilternließen.Undauchhier–wiebeidensicherenFakten–könnenSiesichüberlegen,wiehäufigSiedieDatenerfassenmöchten:vielleichtmöchtenSieeinInterviewmitStudierendenausdemerstenJahrjährlichwiederholen,StudienabsolventendahingegennureinmalallezweiJahrebefragenundArbeitgebernausdemberuflichenUmfeldnuralledreiJahreeinenFragebogenzukommenlassen.

4.3.8AuchhiersolltenwirindenzuvorbeschriebenenachtArbeitsschrittenvorgehen:1. entscheidenSie,welcheZieleSiehinsichtlichderQualität,dieSiebietenmöchten,formulierenkön-

nten;2. entscheidenSie,welcheDatenammeistenüberdieseQualitätaussagen;inanderenWorten:wählen

SieIhreLeistungsindikatoren;3. definierenSiefürjedenLeistungsindikatoreinMessinstrument;4. definierenSieIhreMesseinheit;5. legenSieeinanzustrebendesErgebnisfest;6. messenSieIhraktuellesErgebnis;7. vergleichenSiedasangestrebteunddastatsächlicheErgebnis,analysierenSieundziehenSieRück-

schlüsse;8. nehmenSieÄnderungenvor,wennSiediesfürnotwendighalten.NacheinerWeilekanndieserZykluswiederholtwerden:messenSieerneut,obsichIhreErgebnisseverbesserthaben.

4.3.9EinBeispiel:1. IhrZielistes,einJazz-Programmanzubieten,dasssichanderprofessionellenPraxisorientiert;2. siebeschließen,dassSiedieaussagekräftigstenUrteileerhalten,wennJazz-Studenten,nachdemSie

dasStudiumabgeschlossenhabenundbereitsimBerufslebenstehen,aufdasCurriculumzurück-blickenunddamitzufriedensind;

3. Siebeschließen,diesjedesJahrmitehemaligenStudenten,diezweiJahrezuvorihrStudiumab-geschlossenhaben,zuprüfen.SieführendieÜberprüfunganhandeineskurzenTelefoninterviewsdurch.

4. IndiesemInterviewbittenSiedarum,dasCurriculumhinsichtlichderVorbereitungaufdasBerufs-lebenaufeinerSkalavon1(sehrschlecht)bis10(ausgezeichnet)zubenoten;

5. IhrangestrebtesErgebnisisteinedurchschnittlicheBenotungvon7Punkten;6. esstelltsichheraus,dassdiedurchschnittlicheZufriedenheitbei6.8Punktenliegt;7. Siebeschließen,einpaarlängereTelefoninterviewsdurchzuführenundstellenfest,dassinsbeson-

dereGeschäfts-undFinanzfragenbetreffendeAspekteimCurriculumfehlen;8. nachdemSieeinStudienfachzudiesemThemaindasletzteJahrdesCurriculumseingebauthaben,

stellenSiefest,dassderdurchschnittlicheZufriedenheitsgradtatsächlichweitüber7ansteigt.

2726

4.3.10 DiesesBeispielzeigt,wiemanmitZufriedenheitserklärungeninderinternenQualitätssicherungarbei-tet.EbensowieFaktensindauchZufriedenheitserklärungennurdannaussagekräftig,wennSieselek-tivvorgehen,dieZufriedenheitserklärungenmitIhreneigenenZieleninBeziehungsetzen,klarePlänefassen,einensorgfältigenVergleichmitIhrentatsächlichenErgebnissenaufstellen,daraufhinentspre-chendeMaßnahmenergreifenundüberprüfen,obdieseetwasbewirkthaben.Vorsicht:letztenEndessinddieseindividuellundsomitehersubjektiv.EineMöglichkeit,dieseSubjektivitätzuumgehenbzw.abzuschwächen,bestehtdarin,genügendIndividuenzubitten,eineErklärungabzugeben.WennIhrBe-fragungskreisgroßgenugist,könnenSiedieSubjektivitätdesEinzelnenmehroderwenigermindern.

4.3.11 AndieserStellekommenwirmitdenEigenheitenderMusikhochschulausbildunginBerührung:näm-lichmitdemEinzelunterrichtundseinemengenLehrer-Schülerverhältnis.SichereZufriedenheitser-klärungenbeidenStudenteninBezugaufdenUnterrichtimHauptinstrumentzuerlangenisteinederwichtigstenundsensibelstenAufgabenbeiderinternenQualitätssicherunganMusikhochschulen,undvieleInstitutionenhabenihreeigenenMethodengefunden,wiesiedamitumgehen.MancheverwendeneinformalesundanonymesSystem,dasesdenStudentenermöglicht,einFeedbacküberihrenLehrerabzugeben;dieseswirddannzwischenLehrerundFachbereichsleiter,z.B.imRahmeneinesjährlichenPersonalgesprächs diskutiert. Andere Musikhochschulen bemühen sich eher um eine NeudefinitionundProfessionalisierungihresSystemsfürBeratungundHilfestellung18,umdiemöglichenProblemezubeseitigen,zudenenderEinzelunterrichtzuweilenführenkann.Dabeigehteswomöglichwenigerdarum,welchesSystemeineMusikhochschulediesbezüglichentwickelt,sonderndarum,dassdasent-wickelteSystemindemspezifischenKontextderbetroffenenInstitutionfunktioniert.

4.3.12 Allerdings spielt noch ein weiterer Aspekt mit hinein, nämlich das zuweilen so genannte „Erwar-tungsmanagement“:diePersonen,dieSiebefragen,könnenwomöglichmehrvonIhnenerwartenalsrealistischerweisemöglichist,wassiewiederumunzufriedenüberbestimmteErgebnisseseinlässt,wobeidieseErgebnissein„sicherenFakten“ausgedrücktdurchausnichtsoschlechtsind.EintypischesBeispielistdieZufriedenheitvonStudierendeninBezugaufdieBenotungundRückgabevonArbeiten.SiekönnenStudierendebefragen,obsiedieZeitspannezwischeneinerschriftlichenPrüfungundderBenotungdurchdenLehrerfüradäquathalten.LehrerkönnensovielzutunhabenmitschriftlichenPrüfungen,dassmanvonihnennichterwartenkann,dasssiedieBenotunginwenigeralszweiWo-chenerledigen.WennStudierendesichdarübernichtklarsind,werdensiewomöglichunzufriedensein,wenndieBenotunglängeralseineWochebraucht,zumalsiesehrneugierigsind,ihreNotenzuerfah-ren.WennStudierendedahereinenegativeZufriedenheitserklärungabgeben,dieFaktenjedochzeigen,dassdieBenotunginnerhalbderZeiterledigtwird,dieSieIhrenLehrerndafürgeben,könnenSiesichfragen,obSie IhreLehrerzuschnelleremArbeitenantreibenwollenoderobSieversuchenwerden,bessermitdenErwartungenIhrerStudentenzurechtzukommen,indemSiediesenerklären,dassSiesichdasZielgesetzthaben,ArbeiteninnerhalbvonzweiWochenzubenoten,daSienichtmehrvonIhrenLehrernverlangenkönnen.

18 SiehePeterRenshaw,„ThePlaceofMentoring”,www.lifelonglearninginmusic.org/uploadmedia/files/The%20Place%20of%20Mentor

ing%20+%20Intro’s.pdf(Englisch).

27

4.3.13 VergleichbareBeispielelassensichzuvielenweiterenZufriedenheitserklärungengeben–einGrund,weswegendiesemiteinergewissenSorgfaltbehandeltwerdensollten.

4.4 zusammenfassungundFazit

4.4.1 In diesem Kapitel haben wir erörtert, was im Einzelnen etwas über Qualität aussagt. Wir haben zwischenzweiunabhängigenArtenvonLeistungsindikatorenunterschieden:einerseitsgibtes„klareFakten“,andererseits„Zufriedenheitserklärungen“.

4.4.2 KlareFaktenkönnenentwederfinanzielleoderbetriebsbedingteErgebnissesein.Beispielefürfinan-zielleErgebnissekönntendasGesamtjahresbudgeteinerMusikhochschuleoderdieKostenproMit-arbeiterkapazitätsein.BeispielefürbetriebsbedingteErgebnissekönntendieAnzahlimmatrikulierterStudierenderoderderprozentualeAnteilvonStudienabbrechernsein.

4.4.3 ZufriedenheitserklärungensindAussagenvonPersonen(-gruppen)zurQualitätIhrerMusikhochschu-le.AbgesehenvonIhnenselbst,könnenvieleanderePersonensolcheErklärungenabgeben.Wirha-ben Studierende, Studienabsolventen, Vertreter aus dem Beruf (insbesondere sachverständige Kol-legenundArbeitgeber),Mitarbeiter,dieletztendlichfürdieMusikhochschuleverantwortlicheInstanz(meistensdieRegierung)unddieAllgemeinheitgenannt.

4.4.4 SowohlfürklareFaktenwieauchfürZufriedenheitserklärungenisteswichtigzubedenken,dassdieMengeanmöglichenzuerfassendenDatenunendlichgroßist.Manmusssichgutüberlegen,welcheLeistungsindikatorenmanfürdieaussagekräftigstenhält,wasdieQualitätszieleanbelangt,diemaner-reichenmöchte;außerdemmussmaneinMessinstrumentsowieeineMesseinheitdefinieren,einanzu-strebendesZielformulieren,dieentsprechendenDatenerfassen,umherauszufinden,welchesErgebnistatsächlicherreichtwurde,Zielund tatsächlichesErgebnismiteinander vergleichen,gegebenenfallsMaßnahmenergreifenundnochmalsüberprüfen,obdieseMaßnahmeneinpositivesErgebnisbewirkthaben.

4.4.5 Letztlich muss man, auch wenn klare Fakten wie auch Zufriedenheitserklärungen mehr oder weni-ger „objektive“ Daten von außerhalb der Musikhochschule darstellen, bedenken, dass sie erst dannSinnhaben,wennSieinBeziehungmitIhrenZielen,AnalysenundEntscheidungengesetztwurden.DieGrundlagejederinternenQualitätssicherungist:siewirdimmervomInnerenderMusikhochschuleausgesteuert.DiesbezüglichgibteseinekleineAbweichungzubenennen,diesallerdingserstimnächstenKapitel.

28 29

5 EInrIchtungEInEsIntErnEnQualItätssIchErungs- systEmsanIhrErmusIkhochschulE

5.1 Einführung

5.1.1 Wie schon gesagt, ist fast an jeder Musikhochschule etwas von einem implizierten internen Quali-täts-sicherungssystembereits imGange.Eshandeltsichdabeivielleichtnichtumeinganzheitliches System,auchnichtumeinminutiösdokumentiertesSystem,womöglichistesnochnichteinmalbesonderssystematischangelegt,aberQualitätist-dasliegtinderNatureinerMusikhochschule-einselbstver-ständlichesAnliegenfüralle,diedortzutunhaben.

5.1.2 IndiesemKapitelwerdenwirdennochganzvonvorneanfangenundsotun,alsarbeitetenwiranei-nerneuenMusikhochschule,dieeinneuesSystemfürinterneQualitätssicherungeinrichtenmuss.ImWesentlichenwürdenwirinsolcheinemFallnachdenfolgendenneunSchrittenvorgehen:1. Stellen Sie Ihre Qualitätsziele auf: wählen Sie sorgfältig die Elemente aus, zu denen Sie Infor-

mationenwünscheninBezugaufdievonIhnengeboteneQualität;2. WählenSiesorgfältigIhreLeistungsindikatorenaus:welche„sicherenFakten“undZufriedenheits-

erklärungen“haltenSiefürnotwendig,umInformationenzurQualitätzuerhalten;3. FügenSieexternformulierteQualitätszieleundLeistungsindikatorenhinzu:wasmussgetanwer-

denaufgrundvonmöglichenForderungen,dievonaußerhalbderMusikhochschuleinBezugaufIhrinternesQualitätssicherungssystemgestelltwerden19;

4. WählenSiedieInstrumenteaus,mitdenenSieInformationenerfassenwerdenunddefinierenSieihreMesseinheiten;

5. FormulierenSieanzustrebendeErgebnisse;6. StellenSieeinenImplementierungsplanfürIhrSystemauf;7. BeschreibenSiefürjedeMaßnahme,dieumgesetztwerdenwird,ganzgenau,werdafürzuständig

ist,wasSiemessenetc.;8. BeginnenSiemitIhrenÜberprüfungen,analysierenSiedieErgebnisseundschlagenSiegegebenen-

fallsAdaptierungenvor,setzenSiedieseum,prüfenSienochmalsetc.(schließenSieIhrenPDCA-Kreis!);

9. ÜberprüfenSieIhrinternesQualitätssicherungssystemregelmäßig.

5.2 schritt1:aufstellenIhrerQualitätsziele

5.2.1 InderMusikhochschulausbildunggibtesfürdieinterneQualitätssicherungkeine„logischeEbene“perse.WennmansichverschiedeneMusikhochschuleninganzEuropaansieht,wirdmanfeststellenkön-nen,dassdieeineausschließlichaufProduktprüfungschwört,eineandereaufProzessesetztundda-

19 DiePunktezweiunddreikönneninvertiertwerden,sodassmanerstdieexternenForderungenandasexterneQualitätssicherungs-

systeminventarisiertunddannhinzufügt,wasmanalsfehlenderachtet.WirbevorzugendennochdieursprünglicheReihenfolge,da

diesemitdenimmanentenPräferenzenderInstitutionselbstbeginntunderstdanndieForderungenderAußenwelthinzufügt.

28 29

beibehauptet,dass,sobaldmandieQualitätdesLern-undLehrprozessesgewährleistet,sichdarausautomatischeinqualitativgutesProduktergibt,währendsicheinedrittevorallemauforganisatorischeQualitätkonzentriert.

5.2.2Wasmanaußerdemfeststellenwird,ist,dassdiemeistenMusikhochschulen,dieinderVergangenheitbereitsErfahrungenmitformalerinternerQualitätssicherunggemachthaben,eineausgeglicheneStel-lungbeziehen.EswirdallgemeinesEinvernehmendarüberherrschen,dassinderMusikhochschulaus-bildung die strikte Kontrolle der Produktqualität durch sachverständige Kollegen aus dem Beruf dieBasisdeskünstlerischenNiveausdesMusikberufesbildet,allerdingswirdmansichauchdarübereinigsein,dassman,umdiehöchsteQualitätdesProdukteswahrenzukönnen,dieQualitätderwichtigstenLern-undLehrprozesseverfolgenmuss,unddassfüreinesolideProzess-undProduktqualitätzumind-estdiewesentlichstenMerkmalederorganisatorischenEntwicklungebenfallskontrolliertwerdenmüs-sen. IndemmaneinGleichgewichtzwischendiesendreiEbenenfindet,undfestlegt,woderSchwer-punktindenjeweiligenEbenenliegensoll,trifftjedeInstitutionihreeigeneAuswahl,wasihreminternenQualitätssicherungssystemeinpersönliches„Gesicht“verleiht.

5.2.3Der erste Arbeitsschritt an einer neuen Musikhochschule würde in der sorgfältigen Auswahl der Elementebestehen,zudenenSieInformationeninBezugaufdievonIhnengeboteneQualitätwünschen.Wiebereits inKapitel3beschriebenwurde,könnenSiesichzunächstüberlegen,obSieIhreQualitätaufEbenedesProduktes,desProzessesoderderOrganisationkontrollierenmöchten(dieQualitätdesQualitätssicherungssystemszukontrollieren,wäreeineweitereOption,aberwieschoninKapitel3fest-gestelltwurde,werdenwirdaraufindiesemHandbuchnichtweitereingehen).

5.2.4Die hier getroffenen Entscheidungen sind nicht ausschließend, und es könnte sinnvoll sein, einen „Optionen-Mix“ zusammenzustellen. Eine gute Methode für die Festlegung dieser Mischung könnte darinbestehen,sichdieGesamtheitdervorgeschlagenenModelleanzusehen,einenÜbersichtsplandermöglichenElementefürdieinterneQualitätssicherungzuskizzierenundzukennzeichnen,welcheEle-menteSieausgewählthaben.SoeineSkizzekönntefolgendermaßenaussehen:

30 31

5.2.5DieSkizzezeigt,dassSieElementedesProduktes,desProzessesundderOrganisationberücksichti-gen.ErmachtIhnenauchbewusst,dassSieimProduktdefinierthaben,woraufesIhnenankommt:diemusikalischeQualität,dieUnternehmerqualitätunddiePräsentationsqualität.WasdenProzessunddieOrganisationanbelangt,wirdsehrschnellklar,dassSienurwenigezuuntersuchendePunktegewählthaben: z.B.habenSiehinsichtlichdesProzessesentschieden,dassLehreraktivitäten,Mittel/UmfeldundEvaluierungbesonderswichtigsindunddasssieAspektewieAusgangssituationoderLerninhaltauslassen.

5.2.6WennSiediesetwasnäherausführen,kommenSiegegebenenfallsauffolgendeElemente:

Produkt:• musikalischeQualitätderAbschlussprüfung;• UnternehmerqualitätderAbschlussprüfung;• PräsentationsqualitätderAbschlussprüfung.

Prozess:• Evaluierungs-/Prüfungsqualität,vorallemindenHauptfachbereichen;• Lehr-undBetreuungsqualität;• Qualität des Lernumfelds, insbesondere Klassenräume, Proberäume, Instrumente, audiovisuelle

Hilfs-mitteletc..

Organisation:• QualitätderkünstlerischenFührungsebene;• QualitätdesLehrpersonals.

5.3 schritt2:auswahlIhrerleistungsindikatoren

5.3.1 WennSieIhreQualitätszielefestgelegthaben,entscheidenSie,welcheLeistungsindikatorenSiebenöti-gen,umdieQualitätzubestimmen.

5.3.2 IhrÜberblickkönntedannsoaussehen:

Qualitätsziele: Leistungsindikatoren:

Produkt: Produkt:

-musikalischeQualitätderAbschlussprüfung -ZufriedenheitdersachverständigenKollegen

-UnternehmerqualitätderAbschlussprüfung -ZufriedenheitdersachverständigenKollegen

-PräsentationsqualitätderAbschlussprüfung -ZufriedenheitdesanwesendenPublikums

Prozess: Prozess:

-Evaluierungs-/Prüfungsqualität -ZufriedenheitvonVertreternausdemBeruf

-Lehr-undBetreuungsqualität -ZufriedenheitderStudierenden

-QualitätdesLernumfelds -ZufriedenheitderStudierenden

Organisation: Organisation:

-QualitätderkünstlerischenFührungsebene -ZufriedenheitderAllgemeinheit

-QualitätdesLehrpersonals -ProzentualerAnteildesLehrpersonalsmiteigener(künstlerischer)

Berufstätigkeit

30 31

5.4 schritt3:hinzufügenexternerForderungen

5.4.1 BisjetzthabenSiesichmitIhreneigenenentscheidendenundzukontrollierendenQualitätszielenundLeistungsindikatorenbefasst.NatürlichwirdinterneQualitätssicherungandenmeistenInstitutennichtvollständigvondiesenselbstbetrieben.RechthäufigwerdenSieauchvon„Außenstehenden“dazuauf-gefordert,IhreeigeneQualitätzukontrollieren.SoeinAußenstehenderkönntedieRegierungsein,diebeiIhrerAkkreditierungIhrinternesQualitätssicherungssystemuntersuchenundeventuellgezieltnachbestimmtenElementenfragenwird.BeiMusikhochschuleninnerhalbgrößererUniversitätenkönntedieübergeordneteUniversitäteinevergleichbareRolleeinnehmen.

5.4.2EinBeispieldafürkönntendie „StandardsundLeitlinien fürdieQualitätssicherung imEuropäischenHochschulraum“ sein, die 2005 von den europäischen Bildungsministern verabschiedet wurden.AuchwenndiesesDokumentaufeuropäischerEbenenichtdenStatuseinesGesetzes,sonderneinerEmpfehlung hat, ist durchaus anzunehmen, dass von einzelnen Institutionen in manchen Ländern erwartetwird,dasssiediesemDokumententsprechen.IndiesemFallkönnensieu.a.dazuverpflichtetwerden,diefolgendenPunktezuberücksichtigen:• StudienverlaufundStudienerfolg;• arbeitsmarktbezogeneQualifizierungvonStudienabsolventen;• ZufriedenheitvonStudierendenmitihrenStudienprogrammen;• EffektivitätderLehrkräfte;• ProfilderStudierenden;• verfügbareLernressourcenundihreKosten.

5.4.3Es istsinnvoll,diesanschließend indas interneQualitätssicherungssystemzu integrieren.Wenndasnichtgeschieht,kannessein,dassmanbeijederAkkreditierungsrundevonneuem,undmitsehrvielAufwand,diegleicheArtvonInformationbereitstellenmuss.

5.5 schritt4:auswahlderhilfsmittel

Jetzt,daSiewissen,welchesicherenFaktenundZufriedenheitserklärungenSiebenötigen,müssenSieentscheiden,wieSiedieseerfassenwerdenundwasIhreMesseinheitseinwird.ZumBeispiel:

Qualitätsziele: Hilfsmittel: Messeinheiten:

Produkt:

-musikalischeQualitätderAbschluss-

prüfung

-ZählungdurchVerwaltungs-

abteilung

-Noten,diesachverständigeKollegenbei

Prüfungvergeben(Skala1-10)

-UnternehmerqualitätderAbschluss-

prüfung

-ZählungdurchVerwaltungs-

abteilung

-Noten,diesachverständigeKollegenbei

Prüfungvergeben(Skala1-10)

-PräsentationsqualitätderAbschluss-

prüfung

-Publikumsumfrage -ZufriedenheitPublikum(Skala1-10)

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Prozess:

-Evaluierungs-/Prüfungsqualität -UmfragebeiVertreternaus

Beruf

-prozentualeZufriedenheitvonVertreternaus

Beruf

-Lehr-undBetreuungsqualität -UmfrageStudierende -prozentualeZufriedenheitStudierende

-QualitätdesLernumfelds -UmfrageStudierende -prozentualeZufriedenheitStudierende

Organisation:

-QualitätderkünstlerischenFührungs-

ebene

-ZählungdurchMarketing-

abteilung

-GesamtanzahlpositiverBeiträgeinregionalen/

nationalenZeitungen

-QualitätdesLehrpersonals -ZählungdurchPersonal-

abteilung

-prozentualerAnteildesLehrpersonalsmit

eigener(künstlerischer)Berufstätigkeit

5.6 schritt5:FormulierungderangestrebtenErgebnisse

5.6.1 ZumSchlussmüssenSiedieangestrebtenErgebnissefürIhreLeistungsindikatorenformulieren.Daskann schwer sein. Manchmal werden Sie eine recht präzise oder eher durchschnittliche Vorstellungdavonhaben,wasfürErgebnisseSieerreichenmöchten.Manchmal isteseherein intuitivesGefühl,unterstütztdurchdasErgebnisvergleichbarerInstitute,dieSiekennen,odergemessenaneinemmaß-gebendenInstitut,dasSiesehrrespektieren.InunseremBeispielkönntenSieauffolgendeskommen:

Qualitätsziele: Messeinheiten AngestrebteErgebnisse

Produkt:

-musikalischeQualitätderAbschlussprüfung -Noten,diesachverständigeKollegenbei

Prüfungvergeben(Skala1-10)

-Durchschnitt7

-UnternehmerqualitätderAbschlussprüfung -Noten,diesachverständigeKollegenbei

Prüfungvergeben(Skala1-10)

-Durchschnitt7

-PräsentationsqualitätderAbschlussprüfung -ZufriedenheitPublikum(Skala1-10) -Durchschnitt7

Prozess:

-Evaluierungs-/Prüfungsqualität -prozentualeZufriedenheitvonVertreternaus

demBeruf

-70%

-Lehr-undBetreuungsqualität -prozentualeZufriedenheitStudierende -80%

-QualitätdesLernumfelds -prozentualeZufriedenheitStudierende -80%

Organisation:

-QualitätderkünstlerischenFührungsebene -GesamtanzahlpositiverBeiträgeinregionalen/

nationalenZeitungen

-regional:10;national:2

-QualitätdesLehrpersonals -prozentualerAnteildesLehrpersonalsmit

eigener(künstlerischer)Berufstätigkeit

-90%

5.7 schritt6:aufstelleneinesImplementierungsplans

5.7.1 Wenn Sie sicher sind, was Sie und was andere in Ihrem internen Qualitätssicherungssystem habenmöchten,stellenSieeinenImplementierungsplanauf.VersuchenSienicht,einvollständigesSystemvon

32 33

GrundaufinnerhalbeinesJahreszuimplementieren.WennSiemitmehrerenDingenbeginnenmüssen,gebenSiesichmöglichsteinpaarJahredafür.Oftstelltsichheraus,dasswennSieetwasErfahrungmitUmfragen,InterviewsoderdemErfassenvon„klarenFakten“haben,dieEinführungneuerElementewenigerZeitverlangt;hingegenwerdenSiebeiderEinführungsämtlicherElementeaufeinenSchlagwomöglichineinemSumpfvonDatenuntergehen.

5.8 schritt7:beschreiben

5.8.1 WennSieandiesemPunktsind,istessinnvoll,einenArbeitsschrittdurchzuführen,derleichtvergessenwird,aberimspäterenVerlaufdesProzessesäußerstwertvollseinkann.LegenSiefürjedesElementIhresinternenQualitätssicherungssystemseinemethodischeBeschreibungan:wassindIhreZiele,wassindIhreLeistungsindikatoren,welcheHilfsmittelsetzenSieein,welchesZielstrebenSiean,wieoftwerdenSieprüfen,wer ist fürdiePrüfungzuständig,wie verfahrenSie,damitderPDCA-Kreis voll-ständigist.

5.8.2EinederartigeBeschreibungkönntesoaussehen:

Ziel MusikalischeQualitätderAbschlussprüfung

Leistungsindikator(en) ZufriedenheitdersachverständigenKollegen

EingesetztesHilfsmittel/

Messeinheit

BenotungdurchexterneMitgliederdesPrüfungskomitees,Skala1-10

AngestrebtesErgebnis Durchschnitt7

Prüfungwieoft Zweimaljährlich,nachdenPrüfungsrundenimJanuarundimJuni

ZuständigfürPrüfung VerwaltungsabteilungaufderGrundlagevonausgefülltenPrüfungsprotokollen

VollständigerPDCA-Kreis ImAnschlussanPrüfung:FeedbackanRektorundStudienleiter;Ergebnisseundzu

ergreifendeMaßnahmenaufderGrundlagederimLehrer-Newsletteranzukündigenden

Ergebnisse

5.9 schritt8:Durchführung

5.9.1 IhrSystemistnunfertiggestelltunddokumentiert.FührenSiejetztaus,wasSiegeplanthaben.ErfassenSieIhreaktuellenErgebnissedurchÜberprüfungen,vergleichenSiediesemitIhrenangestrebtenErgeb-nissen,analysierenSiedieDiskrepanzenundsuchenSienachmöglichenGründenundadaptierenSieIhrCurriculumoderIhreOrganisationentsprechend.DannerfassenSieerneutErgebnisseundanalysierenSiediese,umherauszufinden,obsichbefriedigenderFortschritteingestellthat.Wennnicht,führenSienochmalseinegründlicheAnalysedurch;wennesFortschrittzuverzeichnengibt,kontrollierenSie,obSieIhreStandardsgehaltenhaben.

5.10 schritt9:regelmäßigeÜberprüfungdessystems

5.10.1 LetztenEndes isteinSystemnicht fürdieEwigkeitgedacht.WasSiehäufigbeobachtenkönnen, ist,

3534

dasseinSystemsehrelementaranfängt,dannaberschnellwachsenwird,daIhnendieAnalyseIhrerErgebnissedasGefühlgibt,dassSieauchnochandereArtenvonErgebnissenbenötigen,umdierichti-genEntscheidungenzufällen.ZumSchlusswerdenSieeinimmensesDatenerfassungssystemhaben,dasesIhnenletztendlichsehrschwerbzw.geradezuunmöglichmacht,IhreAnalyseaufeinemgutenQualitätsniveauzuhaltenundsomitüberhauptvernünftigeEntscheidungenzutreffen.

5.10.2AndieserStellesolltenSievielleichtdafürsorgen,dassSiesichvonmanchenMechanismenbefreien,dieIhnenaufdenerstenBlickeventuellnochnützlicherscheinen,strenggenommenjedochstrategischkeineentscheidendeBedeutungmehrhaben.Siekönneneinerseitsentscheiden,solcheinumfang-reichesinternesQualitätssicherungssysteminzweiTeileaufzugliedern:dieGrundlageisteineganzeReihevonÜberprüfungen,dieSiedurchführen,wobeidiewirklicheAnalysenursolcheElementebe-rücksichtigt,dieSiefürstrategischwichtighalten.DieandereMöglichkeitist,dieÜberprüfungenallderElemente,dieSienichtmehralsausschlaggebendbetrachten,ganzeinzustellen.

5.11 zusammenfassungundFazit

5.11.1 IndiesemKapitelhabenwiraufderGrundlagedervorangehendenKapiteleineMethodefürdieAuf-teilungeinesinternenQualitätssicherungssystemsvorgeschlagen.Wirhabenein9-Schritte-Verfahrenskizziert,dasSiedazubefähigt,QualitätszieleundLeistungsindikatorenzuformulieren,Messmethodenund–einheitenzuwählenundanzustrebendeErgebnissezuformulieren,dieImplementierungzupla-nenunddasSystemzubeschreiben,dasSystemzubetreibenundesgegebenenfallszukorrigieren.

5.11.2 ZweiAnmerkungenseiennochhinzugefügt:Erstenswirddieser9-Schritte-WegwomöglichsehrvonderLiteraturabweichen,dieSiesonstzudiesemThemafindenkönnen.SehrhäufigwerdendarindieVorzügedessogenanntenGesamtqualitätsmanagementbetont–Systeme,dieangeblich(undvielleichttatsächlich) ganze Organisationen komplett abdecken. Wir haben nichts gegen solch ausgeklügelte Systeme,undwennSieinErwägungziehen,dieseanIhrerMusikhochschulezuimplementieren,könnenSiedasohneweiterestun(aberseienSiesichderMengeanbürokratischemAufwandbewusst,dendiesmitsichbringenkann.)WirsindjedenfallsderMeinung,dassesfürvieleeinfacherseinwird,langsamaufbauendanzufangenmitwenigen,aberentscheidendenFragen,diemansichstellensollte.

5.11.3 Zweitenshabenwirhierbewusstdaraufverzichtet,zweioderdrei„vollständige“SystemefürinterneQualitätssicherunganMusikhochschulenvorzustellen.Wirsindfestdavonüberzeugt,dasseinemguteninternenQualitätssicherungssystemdielokalenGegebenheitenalsBasisunddiesektorenspezifischen/nationalen,europäischenundglobalenUmständealsKonztextdienen.DasolcheinSystemsosehrvomKontextabhängt,istesselbstinnerhalbeinesLandeskaummöglichdiesesinseinerGesamtheitvoneinemInstitutaufeinandereszuübertragen.DennochhabenwirimAnhangAeineReihevonInstru-mentenzusammengestellt,dieinderinternenQualitätssicherungangewendetwerden,sodassSieeineVorstellungvondenMöglichkeitenerhalten.

35

anhang

36

anhanga IntErnEQualItätssIchErunganmusIkhochschulEn –EInpaarbEIspIElE

a.1 Einleitung

A.1.1 IndiesemAnhangstellenwirElementederinternenQualitätssicherungssystemevonzweiMusikhoch-schulenvor:dasdesRoyalCollegeofMusicinLondon,UK,unddasdesPrinceClausConservatoire,daszurHanzeUniversityofAppliedSciencesinGroningen,Niederlande,gehört.DieseBeispielewarennaheliegend,zumalderAutormitdemPrinceClausConservatoireverbundenistunddasRoyalCollegeofMusicdenVorsitzderPolifonia-TuningGruppeinnehat.InBezugaufdieQualitätssicherungsverfahrensindbeideBeispieleinteressantundunterscheidensichvoneinander.

A.1.2 DasRoyalCollegeofMusicisteinunabhängigesCollege(etwasmehrals600Studierende),daszurVer-leihungvonStudienabschlüssenbefugtistundausschließlichMusikstudienprogrammeanbietet.SeineQualitätssicherungssystemewurdenmitgroßerSorgfaltzudemZweckangelegt,rigoroseQualitätskon-trollendurchzuführen,dievollundganzdemGeistederMusikausbildungverschriebensind.

A.1.3 DasPrinceClausConservatoireisteinevon18SchuleneinergroßenmultisektoriellenUniversitätfüran-gewandteWissenschaften(etwa22.000Studierende)miteinerseparatenundstarkzentriertenAbteilungfürQualitätssicherung,diefürsämtlicheFakultätenarbeitet.DasinterneQualitätssicherungssystemistausdrücklichalseineFormvonGesamtqualitätsmanagementangelegt,mitvielfältigenHilfsmitteln,dieaufdieBedürfnissederverschiedenenFakultätenausgerichtetwerdenkönnen.

a.2DasQualitätssicherungssystemdesroyalcollegeofmusic,london(uk)

A.2.1 DasRoyalCollegeofMusichatseinQualitätssicherungssystemineinemQualitätssicherungshandbuchaufetwa25Seitendargelegt1.DasHandbuchliefertnichtnureinenÜberblickzudenQualitätssicherungs-verfahren des RCM, sondern erläutert auch die Prinzipien, auf denen diese basieren. Der folgendeText besteht aus Zitaten, die dem Handbuch entnommen sind; er liefert kein vollständiges Bild des QualitätssicherungssystemsdesRoyalCollegeofMusic,sondernhebtdieHauptgrundsätzeundeinpaarsehrmusikspezifischeElementehervor.

allgemeine merkmale

A.2.2„DieZielederQualitätssicherungamRoyalCollegeofMusicsind:dieBereitstellungvonMusikhoch-schulprogrammeninhöchstmöglicher,deminternationalenStandarddesMusikberufesentsprechenderQualitätimRahmenderverfügbarenRessourcenzusichernunddieLern-undUnterrichtsqualitätzuverbessern,indemfüreinUmfeldgesorgtwird,dasihreEntwicklungfördert.

1 http://www.rcm.ac.uk/About+Us/College+Strategy+and+Handbooks(Englisch).

A.2.3DieQualitätssicherungsprozesseumfassen:StudienprogrammemitLehr-undAufführungsaktivitätenundZulassungsverfahren;DienstleistungenundRessourcenfürdieFörderungdesLernenundLehrens;BeurteilungundErgebnisstandardseinschließlichLeistungsstandards.(...)

A.2.4BeiderErfüllungdieserZielewirkendieQualitätssicherungssystemedesRCMinfünfRichtungen:• Studienprogrammentwicklung,Genehmigung,ÜberprüfungundBeobachtung;• ExterneBegutachter,externeSpezialisten,interneBegutachter(einschließlichAufnahmeprüfungen)• EinbeziehungvonStudenten• ÜberprüfungderLeistungsstandards;• beruflicheWeiterbildung,BewertungundBeobachtungdurchsachverständigeKollegen(„peerob-

servation“).(...)

A.2.5Das College führt periodische Evaluierungen der Effektivität ihrer Herangehensweise an die Qualitätssicherungdurch.SowieanderehöhereAusbildungsinstitutionenmusssichauchdasCollegeinstitutionellenBuchprüfungendurchdasnationaleQualitätssicherungsgremiumunterziehen(derzeitdieQualityAssuranceAgencyforHigherEducation-QAA).InderPraxiswirddaherausGründenderEffektivitätdieHerangehensweiseandieQualitätssicherung imTaktderQAA-Prüfungenkontrolliert,wobei letztere als Höhepunkt des Revisionsprozesses betrachtet wird. Das College begrüßt diesen externenProzessalswichtigenTeilseineseigenenRevisionsverfahrens,zumalereinewertvolleexterneSichtaufdieDingebietet.“(S.2-3)

studienprogrammgenehmigung und –revision

A.2.6 „Sowohl die Erstgenehmigung wie auch die spätere Überprüfung eines Studienprogramms implizie-reneinenEntwicklungsprozess,dereineausgedehnteVersammlung–meistenseinenganzenTaglang–einerausexternenAkademikern,MusikberufstätigenundinternensachverständigenKollegenbeste-hendenKommissionzurFolgehat,dieentwederdieGenehmigungoderdieAblehnungeinesStudienpro-grammsempfiehltundimAnschlussanGesprächemitdemLehrpersonal,Verwaltern,RepräsentantenderBildungsressourcenundStudentensonstigeEmpfehlungenundBedingungennahelegt.DieKom-missionerstellteinenBericht,derdemLehrerbeiratzurBestätigungvorgelegtwird.DasfürStudienpro-grammezuständigeGremiumerwägtundbeantwortetsämtlicheAuflagenund/oderEmpfehlungen.DieStudienprogrammrevisionistalsHauptverfahrenfürdieQualitätsverbesserungangelegt.“(S.3)

A.2.7„DieStudienprogrammrevisionisteinreflektierterÜberprüfungsprozess,derallefünfbissechsJahredurchgeführtwird.ErgreiftaufjährlicheKontrollenzurückundbieteteineGelegenheit,umsignifikanteStrukturveränderungenineinemStudienprogrammvorzunehmen.“(S.5)

kriterien für die studienprogrammgenehmigung und –revision

A.2.8„DieweiteruntenaufgeführtenPunktesolltenvondenProgrammentwicklernbeiderVorbereitungderErstgenehmigungundRevisionberücksichtigtwerden.DiemitderErstgenehmigungbzw.Revisionbe-

37

38 39

trautenKommissionenwerdensichdavonüberzeugenwollen,dassdiesePunkteentwederinnerhalbderDokumentationoderimRahmenihrerDiskussionenmitdenEntwickler-Teamsadäquatbehandeltwurden.

Zulassung

• BeziehensichdieAufnahmebedingungenaufdieZieleundAbsichtenunddenInhaltdesStudienpro-gramms?

• BeziehensichdieAufnahmebedingungenundKriterienaufdieChancengleichheits-undZulassungs-politikdesColleges?

• WelchenSpielraumgibtesfürdieZulassung,wennmanakademischeLeistungenvoneineranderenInstitutionmitbringt?

Lernergebnisse

• WelcheLernergebnissesindfürdasStudienprogrammvorgesehen?• Wie beziehen sie sich auf die externen Bezugspunkte einschließlich der Erklärungen zu den

RichtwertendesMusikfachs(imFalledesBMus(Hons))unddesnationalenQualifikationsrahmens?• WiebeziehensiesichaufdieGesamtzieledesStudienprogramms?• SindsiefürdieZielegeeignet?• InwiefernunterstütztdieGestaltungundOrganisationdesCurriculumsdasLernenderStudenten

unddasErreichendergesetztenZiele?• WiewerdendiegesetztenZieledesStudienprogrammsdenMitarbeitern,Studierendenundexternen

Prüfernkommuniziert?• WissendieStudierenden,wasvonihnenerwartetwird?

Erreichen der vorgesehenen Lernergebnisse

• Inwiefern unterstützt das Studienprogramm das Erreichen der vorgesehenen Lernergebnisse inBezug auf Wissen und Verstehen, spezifische praktische Fähigkeiten, übertragbare Fähigkeiten, KarriereentwicklungalsPodiumsmusikeroderKomponistund/oderweitereStudienunddiepersön-licheEntwicklung?

• TrägtderInhaltunddieGestaltungdesStudienprogrammsdenjüngstenEntwicklungenindenLehr-undLerntechniken,deraktuellenForschungundWissenschaftunddenVeränderungenimMusik-berufRechnung?

Prüfungsprozess und Standards

• VersetztderPrüfungsprozessdieStudentenindieLagezudemonstrieren,dasssiedievorgesehenenErgebnisseerreichthaben?

• GibtesbefriedigendeKriterien,dieesinternenundexternenPrüfernermöglichen,zwischenunter-schiedlichenLeistungskategorienzuunterscheiden?

• KannmansichaufdieSicherheitundIntegritätderPrüfungsverfahrenvollverlassen?• HatdiePrüfungsstrategieeineadäquatebildendeFunktionbeiderEntwicklungderFähigkeitenvon

Studenten?

38 39

• WelcheAnhaltspunktegibtesdafür,dassdievondenStudentenerreichtenundanhandvonfach-relevantenRichtwertenundQualifikationsrahmenbemessenenStandardsdieMindesterwartungenfürdenStudienabschlusserfüllen?

• WieversuchtdasfürdieEntwicklungvonStudienprogrammenzuständigeTeam,dieStandardszuverbessern?

Lerngelegenheiten und effektiver Unterricht

• WieeffektivistderUnterrichtinBezugaufdenInhaltdesCurriculumsunddieZieledesStudienpro-gramms?

• Wie effektiv lassen die Lehrer ihre Konzerttätigkeit, Kompositions-, Forschungs-, Wissenschafts-undsonstigeberuflicheAktivitätenindenUnterrichteinfließen?

• BeschäftigtmansicheffektivmitdenStudenten,undbestehteineaktiveTeilnahmeseitensderStu-denten?

• Wird die Unterrichtsqualität durch wirksame berufliche Weiterbildung, Unterrichtsbewertung vonsachverständigenKollegenundeffizienteEinarbeitungvonneuemPersonalgehaltenundverbessert?

• IstdasArbeitspensumderStudentenzubewältigen?

Entwicklung von Studenten, akademische Unterstützung und Chancengleichheit

• WieeffizientwirddasLernendurchakademischeBetreuung,FeedbackundAufsichtseinrichtungenerleichtert?

• SinddieEinrichtungenfürakademischeBetreuungklarundallgemeinverständlichfürPersonalundStudenten?

• WelcheEinrichtungengibtesfürkörperbehinderteStudenten?• Wie trägt das Studienprogramm der Verpflichtung Rechnung, Chancengleichheit/Vielfalt ein-

schließlichderRassengleichheitzuunterstützen?

Lernressourcen

• IstdiekollektiveExpertisedesLehrpersonalsfüreineneffizientenStudienprogrammbetrieb,fürdenUnterricht insgesamt, die Lern- und Prüfungsstrategie und für das Erreichen der beabsichtigtenLernergebnissepassendundverfügbar?

• SindgeeigneteGelegenheitenfürdieberuflicheWeiterbildungverfügbar?• StehtgeeigneteadministrativeUnterstützungzurVerfügung?• WieeffektivwirddasLernendurchdieLernressourcendesCollegesgefördert?• GibtesangemesseneRäumlichkeitenfürdenUnterrichtunddasLernen?• SindBibliotheksbestandund–dienstleistungenangemessenundzugänglich?• StehendenStudenteneineangemesseneSpezialausrüstungsowieadäquateIT-Einrichtungenzur

Verfügung?• IstdieBerufsberatungsstelleadäquatundfürdasStudienprogrammgeeignet?

Studienprogrammmanagement

• WelcheVorkehrungengibtesfürdasStudienprogrammmanagement?

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• Gewährleisten diese eine effektive Aufteilung der Verantwortlichkeiten für die unterschiedlichen AspektedesProgrammbetriebs?

• WennderVorschlageineVerbindungzuanderenInstitutionenmiteinbezieht,welcheEinrichtungengibtes,umdieseBeziehungenaufrechtzuerhaltenundzubeobachten?

Ressourcen

• SinddieinderRessourcenerklärungfestgelegtenRessourcenausreichendundfürdasProgrammangemessen?“(S.9-11)

studienprogrammkontrolle

A.2.9„DasjährlicheProgrammkontrollsystemisteinQualitätskontrollverfahren,dasindieperiodischenPro-grammrevisioneneinfließt.Es istalspräziserVorganggedacht,derdieErfüllungvonStandardsdesvorangehendenJahresreflektiert,sichmitPunktenausBerichtenderexternenPrüferauseinander-setztundeineAktionslistefürdaskommendeakademischeJahrentwirft.SowiedieStudienprogram-mrevisionistauchdiejährlicheKontrollealszentralesQualitätsverbesserungsverfahrenangelegt.DerentsprechendeStudienprogrammleitererstelltdenBericht,derdemzuständigenStudienprogramm-ausschussvorgelegtwird.“(S.3)

beteiligung von studenten

A.2.10„EswerdenvielfältigeMethodenfürdieEinbindungundBeratungvonStudentenangewendet:• AufUmfragenbasierendesFeedback• BeratungssitzungenmitStudenten (Jahrgangs-bzw.Verlaufsgruppenoder–repräsentanten,z.B.

mitexternenPrüfern)• StudentenrepräsentationinakademischenAusschüssen• SitzungenmitStudentenalsTeilderErstgenehmigungs-undRevisionsvorgänge• ReguläreVerbindungzumStudentenverbandüberdenLeiterfürstudentischeAngelegenheiten• WöchentlichstattfindendeoffeneSprechstundedesDirektorsfürMitarbeiterundStudenten.“(S.16)

externe prüfer

A.2.11„DasCollegeverfügtüberErnennungsverfahrenfürexternePrüferundeineveröffentlichteStrategieer-klärung hinsichtlich ihrer Pflichten und Verantwortlichkeiten. Die Ernennung von externen PrüfernerfolgtdurchdenStudienprogrammausschussund istderGenehmigungdurchdenLehrerbeiratun-terworfen.ExternePrüferlegendemLeiterfürakademischeundadministrativeAngelegenheitenjähr-licheBerichtevor,diedieserwiederumandenDirektor,denDekan,denentsprechendenStudienpro-grammleiterundzuständigenRegistraturverwalterweiterleitet.DerbetroffeneStudienprogrammleiteristdafürzuständig,aufdieBerichtezureagieren,normalerweiseinZusammenhangmitdemjährlichenProgrammkontrollbericht,vondemderexternePrüfereineKopieerhält,sobaldderzuständigeStudien-programmausschussdiesenabgeschlossenhat.

40 41

A.2.12Externe Spezialisten werden in sämtliche Graduierungskommissionen bzw. Diplomvorspiele einge-bunden. Sie werden von den Fakultätsleitern ernannt. Interne Prüfer für sämtliche praktische Prü-fungen einschließlich der Aufnahmeprüfungen werden vom Fakultätsleiter ernannt. Ausführliche OrientierungshilfenfürdiePrüferunddieVorspielvorsitzendenwerdenjedesJahrvonderAAMG[ArtisticandAcademicManagementGroup–KünstlerischeundakademischeManagementgruppe]überprüftundallenPrüfernzurVerfügunggestellt.DenStudentenwerdenKopienvondenDokumentenbezüglichdergeltendenKriterienzurVerfügunggestellt,umsicherzugehen,dasssiesichüberdieParameterbewusstsind,nachdenensiegeprüftwerden.“(S.4)

revision der leistungsstandards

A.2.13„HoheLeistungsstandardsbildeneinenGrundpfeilerderMusikhochschulbildungvonWeltklasse.AusdiesemGrundewerdendieNachweise fürdieerreichtenStandardniveaussorgfältigkontrolliertundperiodischüberprüft.DieverwendeteBeweisgrundlageumfasstBerichte,umdieGastdirigenten,LeitervonMeisterkursenundWorkshops,PreisrichtervonWettbewerbenundexternePrüfergebetenwerden.JährlicheÜbersichtsberichte,dieeineAnalysederquantitativenundqualitativenDatenausBerichtensowieexternePresseberichtevonRCM-DarbietungenundeineBilanzderwichtigstenErfolgevonStu-dentenbeiexternenWettbewerbenundanderenaufDarbietungenbasierendenAktivitätenumfassen,werdenvomDekanerstelltunddemLehrerbeiratzurBestätigungvorgelegt.”(S.4)

personal

A.2.14 „DasWissen,dieErfahrungundFähigkeitderMitarbeiterbildeneinesderwertvollstenKapitaledesColleges. Um seiner Verantwortung gegenüber den Studenten nachzukommen, muss das College sicherstellen,dassdieQualitätdieserRessourceständigverbessertwird.DieStrategiedesCollegesin Bezug auf die berufliche Weiterbildung sieht vor, dass für die Unterstützung der auf Projekten basierendenberuflichenWeiterbildungsaktivitäteneinzelnerMitarbeiterbzw.vonMitarbeitergruppengesorgtwird.DieberuflicheWeiterbildungisteinHerzstückdesPersonalbewertungssystems.Kontroll-undEvaluierungsberichtezurberuflichenWeiterbildungwerden jährlichdurchdenLehrerbeiratge-prüft.DasCollegeunterstütztauchdieBeobachtungdurchSachverständigeanhandseinerLern-undUnterrichtsstrategie.”(S.4)

a.3 DasQualitätssicherungssystemdesprinceclausconservatoire,hanze universityofappliedsciences,groningen(nl)

A.3.1 DasPrinceClausConservatoire legtseinSystem für interneQualitätssicherung ineinem jährlichenQualitätssicherungsplan(ca.35Seiten)fest2.DerQualitätssicherungsplanisteinemuniversitätsumfas-sendenFormatentsprechendgeschrieben,dasdenPlanmiteinerReiheandereruniversitätsumfas-senderwieauchfakultätsspezifischerDokumente,VerfahrensweisenundInstrumenteverknüpft.

2 HanzeUniversityofAppliedScience,PrinceClausConservatoire:“Kwaliteitszorgplanenprocedurehandboek2007-2008”,Version0.2.

42 43

3 (ManagementDashboard:einInstrument,dasdasVerhältniszwischentatsächlichenErgebnissenundangestrebtenErgebnissen

fürunterschiedlicheLeistungsindikatoreninEchtzeitdarstellt].

strategieplan der universität

SpezifischeMaßeinheiten

derFakultät

managementvertrag

Jahresplan der Fakultät

strategieplan der Fakultät

Fakultätsberichte ManagementDashboard3

Leistung-Evaluierung

Zufriedenheits-

erklärungen

Ergebnisse

(KlareFakten)

adaptieren

prüfen

Leistungsmaße

tun

planen

Aktivititäten

Ziele Leistungs-indikatoren

Ziele Leistungs-indikatoren

Ziele Leistungs-indikatoren

Ziele Leistungs-indikatoren

42 43

A.3.2Die Hanze University of Applied Science hat die Qualitätssicherung als ständige, systematische undzyklische Anforderung für die Qualitätsmessung, - kontrolle und –förderung definiert. Sie hat ihr QualitätssicherungssystemaufdenPDCA-Kreisgegründet;letztererlässtsichvisuellfolgendermaßendarstellen:

A.3.3Ausschlaggebend in diesem Schema ist die Verbindung zwischen der Planungsphase und den Prü-fungs-undAdaptierungsphasen.InderPlanungsphasewerdenfürdieUniversitätalsGanzeswieauchfürihre18FakultätenZieleundLeistungsindikatorenfürdieunterschiedlichenDokumente–dievonderUniversitätsstrategie bis hin zu den jährlichen Managementverträgen zwischen dem Universitäts-vorstandunddemDekanjedereinzelnenFakultätreichen-formuliert.

A.3.4InderPrüfungsphasewerdenZufriedenheitserklärungenundErgebnisse(„klareFakten“)inBezugaufdieverschiedenenZieleundLeistungsindikatorengesammelt.DieswirdzumTeilzentralfürdieganzeUniversitätmittelsgenerischerInstrumentegetätigt,undzumTeilmüssendieFakultätendieseAufgabeselbstübernehmen.ZufriedenheitserklärungenundErgebnissewerden imAllgemeinen imManage-mentDashboardundindenverschiedenenBerichtenaufFakultätsebenepräsentiert.DieAdaptierungs-phasebestehtinderUntersuchungundDiskussiondieserDokumente,umüberzukünftigeAktionenzuentscheiden,dieschließlichmitderPlanungsphaserückgekoppeltwerden.

A.3.5Dieser ganze Zyklus wird für jede Fakultät, und somit auch für das Prince Claus Conservatoire im Qualitätssicherungsplanfestgehalten.DerQualitätssicherungsplanbeinhaltet:• eineallgemeineEinführungindasinterneQualitätssicherungssystem;• dieQualitätszieleundLeistungsindikatorenfürdasbetroffeneJahr• einenÜberblickzudenPersonen,dieinderQualitätssicherungeineRollespielen,zudenEntschei-

dungsprozessen,relevantenDokumentensowiezumKommunikationsplan,dermitdenQualitäts-sicherungsaktivitätenverknüpftist

• einenZeitplanfürdieQualitätssicherungsaktivitäten• einSchemafürjedeeinzelneQualitätssicherungsaktivität:

Instrument

VerantwortlichePerson

ZielderAktivität

Normwert

Berichtvon

Berichtgingan

Berichtetanhandvon

HäufigkeitundAbgabetermin(e)

KurzeBeschreibungderAktivität

(planen/tun)

Datum Aktivität Ausgeführtvon

ZurQualitätsverbesserungführendes

Verfahren(prüfen/adaptieren)

Bemerkungen

44 45

anhangb

DIEEnQa2005stanDarDsunDlEItlInIEnFÜrDIE QualItätssIchErungImEuropäIschEn hochschulraum(Esg)–zusammEnFassung

DieseZusammenfassungderListederEuropäischenStandardsfürQualitätssicherungfürHochschul-bildungstammtausKapitel2desGesamtberichtsundfindetsichhierzwecksErleichterungvonVer-weisen.DiebegleitendenLeitlinienwerdenausgespart.DieStandardsdeckenindreiTeilendieinterneQualitätssicherung inderHochschulbildung,dieexterneQualitätssicherung inderHochschulbildungunddieQualitätssicherungderexternenQualitätssicherungsagenturenab.

teil1: standardsundleitlinienzurinternenQualitätssicherunganhochschulen4

B.1.1 KonzeptundVerfahrenzurQualitätssicherung:HochschulensolltenübereinKonzept(unddamitein-hergehende Verfahren) zur Sicherung der Qualität und Standards ihrer Programme und Abschlüsseverfügen.AußerdemsolltensiesichexplizitderEntwicklungeinerKulturverschreiben,diedieBedeu-tungvonQualitätundQualitätssicherunginihrerArbeitanerkennt.Umdieszuerreichen,solltenHoch-schuleneineStrategiefüreinekontinuierlicheQualitätsentwicklungerarbeitenundumsetzen.DieStra-tegie,dasKonzeptunddieVerfahrensollteneinenformalenStatuserhaltenundderÖffentlichkeitzu-gänglichsein.DarüberhinaussolltedarinStudierendenundweiterenAkteurenjeweilseineeigeneRollezugewiesenwerden.

B.1.2Genehmigung, Monitoring und regelmäßige Überprüfung von Programmen und Abschlüssen: Hoch-schulensolltenüberformaleMechanismenfürdieGenehmigung,dieregelmäßigeÜberprüfungunddasMonitoringihrerProgrammeundAbschlüsseverfügen.

B.1.3BeurteilungderStudierenden:DieStudierendensolltenunterAnwendungveröffentlichterundeinheit-lichangewandterKriterien,VorschriftenundVerfahrenbeurteiltwerden.

B.1.4QualitätssicherungimBereichdesLehrpersonals:HochschulensolltenüberVerfahrenundÜberprü-fungderQualifikationundKompetenzihrerLehrkräfteverfügen.DieseMöglichkeitensolltendenjenigenzugänglichsein,dieexterneÜberprüfungendurchführen,undinBerichtenkommentiertwerden.

B.1.5AusstattungundBetreuungderStudierenden:DieHochschulensolltensicherstellen,dassdiedenStu-dierendenzurVerfügungstehendeAusstattungundBetreuungfürjedeseinzelneProgrammangemes-senundgeeignetist.

4 ÜbersetzungausdemenglischenOriginalvonIsabelKern,in„StandardsundLeitlinienfürdieQualitätssicherungimEuropäischen

Hochschulraum-BeiträgezurHochschulpolitik9/2006“,einerPublikationderdeutschenRektorenkonferenzimOktober2006,siehe

http://enqa.eu/files/ESG%20in%20German.pdf.

44 45

B.1.6 Datensysteme:DieHochschulensolltensicherstellen,dasssiediefürdaseffektiveManagementihrerStudienprogrammeundsonstigenAktivitätenrelevantenInformationensammeln,analysierenundver-wenden.

B.1.7 InformationderÖffentlichkeit:DieHochschulensolltenregelmäßigaktuelle,unparteiischeundobjek-tiveInformationen–undzwarsowohlquantitativeralsauchqualitativerArt-überdievonihnenange-botenenProgrammeundAbschlüsseveröffentlichen.

teil2: EuropäischestandardszurexternenQualitätssicherungim hochschulbereich

B.2.1 Anwendung interner Qualitätssicherungsverfahren: Externe Qualitätssicherungsverfahren sollten dieWirksamkeitderinternen,inTeil1dereuropäischenStandardsundLeitlinienbeschriebenenQualitäts-sicherungsprozesseindieBegutachtungmiteinbeziehen.

B.2.2 Entwicklung externer Qualitätssicherungsprozesse: Die Zwecke und Zielsetzungen der Qualitäts-sicherungsprozessesolltenfestgelegtwerden,bevordieProzesseselbstentwickeltwerden,undzwarvonallenVerantwortlichen(einschließlichderHochschulen);außerdemsolltensiezusammenmiteinerBeschreibungderanzuwendendenVerfahrenveröffentlichtwerden.

B.2.3 Entscheidungskriterien:JedeformaleEntscheidung,dieaufGrundeinerexternenQualitätssicherungs-aktivitätgetroffenwird,sollteaufexpliziten,veröffentlichtenundeinheitlichangewandtenKriterienbe-ruhen.

B.2.4 ZweckmäßigeVerfahren:AlleexternenQualitätssicherungsprozessesolltenausdrücklichsoentwickeltwerden,dassihreZweckmäßigkeitfürdieErreichungdergewünschtenZielesichergestelltist(fitnessforpurpose).

B.2.5 Berichterstattung:Berichtesolltensoveröffentlichtbzw.abgefasstwerden,dasssiefürdievorgeseheneLeserschaftklarverständlichundleichtzugänglichsind.IndenBerichtengenannteEntscheidungen,ErwähnungenundEmpfehlungenmüssenvomLeserleichtgefundenwerden.

B.2.6 Follow-up-Verfahren:Qualitätssicherungsprozesse,dieEmpfehlungenfürMaßnahmenenthaltenodereinenanschließendenAktionsplanerfordern,sollteneinimVorausfestgelegtesFollow-up-Verfahrenbeinhalten,daseinheitlichumgesetztwird.

B.2.7 RegelmäßigeÜberprüfungen:DieexterneQualitätssicherungvonHochschulenund/oderProgrammensollteperiodischdurchgeführtwerden.DieDauerderPeriodenunddieanzuwendendenÜberprüfungs-verfahrensolltenklardefiniertundimVorausveröffentlichtwerden.

46 47

B.2.8 SystemweiteAnalysen:QualitätssicherungsagenturensolltenvonZeitzuZeitzusammenfassendeBe-richteerstellen,indenendieallgemeinenErgebnisseihrerÜberprüfungen,Evaluationen,Beurteilungenusw.beschreibenundanalysiertwerden.

teil3:EuropäischestandardsfürexterneQualitätssicherungsagenturen

B.3.1 AnwendungenexternerQualitätssicherungsverfahrenfürdieHochschulbildung:DieexterneQualitäts-sicherungderAgenturensolltedieExistenzunddieWirksamkeitderinTeil2dereuropäischenStan-dardsundLeitlinienbeschriebenenexternenQualitätssicherungsprozesseeinbeziehen.

B.3.2 OffiziellerStatus:DieAgenturensolltenformalvondenzuständigenBehördenimEuropäischenHoch-schulraumalsAgenturen,denenexterneQualitätssicherungobliegt,anerkanntwerden;darüberhinaussolltensieübereinegesicherterechtlicheGrundlageverfügenundsämtlichenAnforderungenderje-weiligenRechtssystemeentsprechen,indenensietätigsind.

B.3.3 Aktivitäten:DieAgenturensolltenregelmäßigexterneQualitätssicherungsaktivitätendurchführen(aufinstitutionellerEbeneoderaufEbenederProgramme).

B.3.4 Mittel:DieAgenturensolltenüberangemesseneundentsprechendepersonellesowiefinanzielleMittelverfügen,damitsie ihre(n)externenQualitätssicherungsprozess(e)effektivundeffizientorganisierenunddurchführenkönnen;fürdieWeiterentwicklungihrerProzesseundVerfahrensolltendieangemes-senenMittelvorgesehensein.

B.3.5 MissionStatement:DieAgenturensolltenfürihreArbeitklareundeindeutigeZielehaben,dieineinemderÖffentlichkeitzugänglichenStatemententhaltensind.

B.3.6 Unabhängigkeit: Die Agenturen sollten in einem Maße unabhängig sein, dass sie die Eigenverant-wortungfürihreAktivitätentragenunddieEntscheidungenundEmpfehlungeninihrenBerichtennichtvonDritten,wieetwaHochschulen,MinisterienoderanderenAkteuren,beeinflusstwerdenkönnen.

B.3.7 Externe, von den Agenturen angewandte Qualitätssicherungskriterien und –verfahren: Die von denAgenturenangewandtenAbläufe,KriterienundVerfahrensolltenimVorausfestgelegtwerdenundderÖffentlichkeitzugänglichsein.DieseProzessesolltennormalerweiseFolgendesbeinhalten:• EineSelbstbewertungbzw.eingleichwertigesVerfahrenseitensdesdenQualitätssicherungspro-

zessdurchlaufendenAkteurs:• EineexterneBeurteilungseitenseinerExpertengruppe,zuder,woesangebrachtist,einStudieren-

derbzw.eineStudierendegehören,undVor-Ort-Begehungen,wievonderAgenturvorgesehen;• DieVeröffentlichungeinesBerichts,dersämtlicheEntscheidungen,Empfehlungenoderweiterefor-

maleErgebnisseenthält;• EinFollow-up-VerfahrenzurÜberprüfungderMaßnahmen,diederdenQualitätssicherungsprozess

durchlaufendeAkteurinHinblickaufalleimBerichtenthaltenenEmpfehlungendurchführt.

B.3.8Rechenschaftslegung:DieAgenturensolltenüberVerfahrenverfügen,dieüberihreAktivitätenRechen-schaftgeben.

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anhangc lIstEDErbEnutztEnabkÜrzungEn

AEC AssociationEuropéennedesConservatoires,AcadémiesdeMusiqueetMusikhochschulen (EuropäischerMusikhochschulverband)

EFQM EuropeanFoundationforQualityManagement(EuropäischeStiftungfürQualitätsmanagement)

ENQA EuropeanAssociationforQualityAssuranceinHigherEducation(EuropäischerVerbandfür QualitätssicherunginderHochschulbildung)

EUA EuropeanUniversityAssociation(EuropäischerUniversitätsverband)

PDCA Plan-Do-Check-Adapt(Planen-Tun-Prüfen-Adaptieren)

QAA QualityAssuranceAgency(Qualitätssicherungsagentur)

RCM RoyalCollegeofMusic(KöniglicheMusikhochschule)

Association Européenne des Conservatoires,Académies de Musique et Musikhochschulen (AEC)PO Box 805 NL-3500AV Utrecht Die Niederlande

Tel +31.302361242 Fax +31.302361290Email [email protected] Webseite www.aecinfo.org