hans wußing zum 70. geburtstag

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N.T.M.5 (1997)261-270 0036-6978/97/040261-10 $1.50 + 0.20 9 1997Birkh~user Verlag, Basel Hans Wul3ing zum 70. Geburtstag Am 15. Oktober 1997 vollendet Prof- em. Hans Wuging sein siebzigstes Lebensjahr. Sein Wtr- ken fOr die Mathematik- und Naturwissenschaftsgeschichte ist bereits mehrfach gewiirdigt wor- den, insbesondere sei auf die Laudatio von W. Schreier (NTM N.S. 1 (1993) H. 3, S. 181-183) und auf den Wtirdigungsband Amphora zum 65. Gebur tstag (Demidov, S. S. et al. (Hrsg.), Basel 1992, 794 S.) verwiesen. Beide Beitriige, der Schreiersche wie der der Herausgeber, enthalten viele biographische Einzelheiten, die bier nicht wiederholt werden sollen. Als Hans WuBing 1992 emeritiert wurde, konnte er mit Stoh auf eine 34-jiihrige Tatigkeit am Karl-Sudhoff-Institutzurtickblicken. In all den Jahren hatte er sich, ob als Direktor des In- stituts oder als Leiter der Abteilung Geschichte der Mathematik und Naturwissenschaften,um eine Entwicklung des Instituts im Interesse der Wissenschaftsgeschichte bemiiht. Unter seiner Leitung konnte insbesondere die mathematisch-naturwissenschaftliche Abteilung vergrtSgert werden und mit ihren Arbeiten internationaleAnerkennung erringen. Er selbst hatte mit zahl- reichen Publikationen dazu beigetragen. Es ist hier nieht mrghch, die Arbeiten im Einzelnen zu wOrdigen. Ftir einen l)berblick sei auf die Bibliographie der Arbeiten bis 1985 in dieser Zeit- schrift Bd. 24 (1987) S. 1-5 und auf die Fortsetzung der Bibliographie ab 1986 am Ende dieses Beitrages verwiesen. SteUvertretend seien nut einige der wichtigen Buchpublikationengenannt. Nach dem Frtihwerk Mathematik in der Antike war es vor allem Die Genesis des abstrakten Gruppenbegriffs, die Hans WuBing internationaleAnerkennung brachte. Diese Monographie, die 1984 in englischer Llbersetzung erschien, gehrrt inzwischen, nicht zuletzt wegen der ver- arbeiteten Material- und der erzielten Ergebnisfalle, zu den Standardwerken der disziplinen- spezifischen mathematikhistorischen Literatur. Sehr bald hatte Hans WuSing seine Forschun- gen tiber das Gebiet tier Mathematikgeschichte ausgedehnt und untersuchte sowohl die Ent- wicklung der Naturwissenschaften als auch deren Wechselbeziehungen zu der Sph~ire tier Produktion. Dies mtindete u.a. in zwei groge Gemeinschaftsprojekte ein, an denen er als Autor und als Herausgeber bzw. Mitherausgeber beteiligt war: die reich illustrierte Geschichte der Naturwissenschaften bzw. die Geschichte der Produktivkrdfte in Deutschland von 1800 his 1945 in drei Biinden. Nach eingehenden biographischen Studien zu Adam Ries wandte er sich dalm gemeinsam mit Wolfgang Kauzner Ende der 80er Jab_re Pies' bedeutendsten Werk, der Coil, zu.Trotz schwierigster Umst~nde gelang es beiden, dieses Werk noch rechtzeitig im Jubiliiums- jahr 1992 zu edieren. Auch nach seiner Emeritierung begntigte sich Hans Wuging nicht mit dem Erreichten. In zahlreichen Diskussionen und Gespr~chen gab er seine reichen Erfahrungen welter und half Jtingeren, sich die Welt der Naturwissenschaftsgeschichte zu erschliegen. Ob Schtiler, Kollege oder Freund, viele haben auf diese Weise als Ratsuchende den hilfsbereiten, verstgndnisvol- len und kritischen Menschen Haas Wul3ing kennenlernen kOnnen. Die Anerkennungder wissenschaftlichen Leistungen Hans Wugings fanden u.a. ihren Nie- derschlag in der Mitgliedschaft in verschiedenen'internationalen Gremien und Gelehrtenge- sellschaften. Seit 1981 ist er effektives Mitglied der Acadrmie Internationale d'Histoire des Sciences, seit 1984 ordentliches Mitglied tier Siichsischen Akademie der Wissenschaften zu Leip- zig.Von 1989 bis 1993 wirkte er als 2.Vizepr~ident der Internationalen Union fOr die Geschichte und Philosophie der Wissenschaften (IUHPS). In all diesen Positionensetzte er sich unermtidlich for die wissenschaftshistorische Forschung ein. Wie hoch seine Kollegen seine Aktivitiiten fOr die Mathematikgeschichte bewerten, brachten sie mit der Auszeichnung durch die ICHM auf dem 19. Internationalen Kongre8 far Geschichte der Naturwissenschaften in Zaragoza im August 1993 zum Ausdruck. Zusammen mit Chr. J. Scriba wurde ihm die zweite Kermeth-O.- May-Medaille fOr auBerordentliche Verdienste urn die Geschichte der Mathematik verliehen. N'rM N.S. 5 (1997) 261

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Page 1: Hans Wußing zum 70. Geburtstag

N.T.M. 5 (1997) 261-270 0036-6978/97/040261-10 $1.50 + 0.20 �9 1997 Birkh~user Verlag, Basel

Hans Wul3ing zum 70. Geburtstag Am 15. Oktober 1997 vollendet Prof- em. Hans Wuging sein siebzigstes Lebensjahr. Sein Wtr- ken fOr die Mathematik- und Naturwissenschaftsgeschichte ist bereits mehrfach gewiirdigt wor- den, insbesondere sei auf die Laudatio von W. Schreier (NTM N.S. 1 (1993) H. 3, S. 181-183) und auf den Wtirdigungsband Amphora zum 65. Gebur tstag (Demidov, S. S. et al. (Hrsg.), Basel 1992, 794 S.) verwiesen. Beide Beitriige, der Schreiersche wie der der Herausgeber, enthalten viele biographische Einzelheiten, die bier nicht wiederholt werden sollen.

Als Hans WuBing 1992 emeritiert wurde, konnte er mit Stoh auf eine 34-jiihrige Tatigkeit am Karl-Sudhoff-Institut zurtickblicken. In all den Jahren hatte er sich, ob als Direktor des In- stituts oder als Leiter der Abteilung Geschichte der Mathematik und Naturwissenschaften, um eine Entwicklung des Instituts im Interesse der Wissenschaftsgeschichte bemiiht. Unter seiner Leitung konnte insbesondere die mathematisch-naturwissenschaftliche Abteilung vergrtSgert werden und mit ihren Arbeiten internationale Anerkennung erringen. Er selbst hatte mit zahl- reichen Publikationen dazu beigetragen. Es ist hier nieht mrghch, die Arbeiten im Einzelnen zu wOrdigen. Ftir einen l)berblick sei auf die Bibliographie der Arbeiten bis 1985 in dieser Zeit- schrift Bd. 24 (1987) S. 1-5 und auf die Fortsetzung der Bibliographie ab 1986 am Ende dieses Beitrages verwiesen. SteUvertretend seien nut einige der wichtigen Buchpublikationen genannt. Nach dem Frtihwerk Mathematik in der Antike war es vor allem Die Genesis des abstrakten Gruppenbegriffs, die Hans WuBing internationale Anerkennung brachte. Diese Monographie, die 1984 in englischer Llbersetzung erschien, gehrrt inzwischen, nicht zuletzt wegen der ver- arbeiteten Material- und der erzielten Ergebnisfalle, zu den Standardwerken der disziplinen- spezifischen mathematikhistorischen Literatur. Sehr bald hatte Hans WuSing seine Forschun- gen tiber das Gebiet tier Mathematikgeschichte ausgedehnt und untersuchte sowohl die Ent- wicklung der Naturwissenschaften als auch deren Wechselbeziehungen zu der Sph~ire tier Produktion. Dies mtindete u.a. in zwei groge Gemeinschaftsprojekte ein, an denen er als Autor und als Herausgeber bzw. Mitherausgeber beteiligt war: die reich illustrierte Geschichte der Naturwissenschaften bzw. die Geschichte der Produktivkrdfte in Deutschland von 1800 his 1945 in drei Biinden. Nach eingehenden biographischen Studien zu Adam Ries wandte er sich dalm gemeinsam mit Wolfgang Kauzner Ende der 80er Jab_re Pies' bedeutendsten Werk, der Coil, zu.Trotz schwierigster Umst~nde gelang es beiden, dieses Werk noch rechtzeitig im Jubiliiums- jahr 1992 zu edieren.

Auch nach seiner Emeritierung begntigte sich Hans Wuging nicht mit dem Erreichten. In zahlreichen Diskussionen und Gespr~chen gab er seine reichen Erfahrungen welter und half Jtingeren, sich die Welt der Naturwissenschaftsgeschichte zu erschliegen. Ob Schtiler, Kollege oder Freund, viele haben auf diese Weise als Ratsuchende den hilfsbereiten, verstgndnisvol- len und kritischen Menschen Haas Wul3ing kennenlernen kOnnen.

Die Anerkennung der wissenschaftlichen Leistungen Hans Wugings fanden u.a. ihren Nie- derschlag in der Mitgliedschaft in verschiedenen'internationalen Gremien und Gelehrtenge- sellschaften. Seit 1981 ist er effektives Mitglied der Acadrmie Internationale d'Histoire des Sciences, seit 1984 ordentliches Mitglied tier Siichsischen Akademie der Wissenschaften zu Leip- zig.Von 1989 bis 1993 wirkte er als 2.Vizepr~ident der Internationalen Union fOr die Geschichte und Philosophie der Wissenschaften (IUHPS). In all diesen Positionen setzte er sich unermtidlich for die wissenschaftshistorische Forschung ein. Wie hoch seine Kollegen seine Aktivitiiten fOr die Mathematikgeschichte bewerten, brachten sie mit der Auszeichnung durch die ICHM auf dem 19. Internationalen Kongre8 far Geschichte der Naturwissenschaften in Zaragoza im August 1993 zum Ausdruck. Zusammen mit Chr. J. Scriba wurde ihm die zweite Kermeth-O.- May-Medaille fOr auBerordentliche Verdienste urn die Geschichte der Mathematik verliehen.

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Page 2: Hans Wußing zum 70. Geburtstag

M.I t - I I ~ I . L U N G E N - N E W S

Mit der Medaille wurden sowohl seine bedeutenden wissenschaftlichen Arbeiten gewitrdigt, als auch sein Wirken fttr die Mathematikgeschichte.

Mit besonderem Engagement widmete er sich der Arbeit in der S~ichsischen Akademie, speziell dem Fortgang der von ihrn betreuten Projekte. Dank seines Einsatzes und der von ihm geleiteten Kommission gelang es, die Fortsetzung von J. C Poggendorffs: Biographisch- litera- risches Handw6rterbuch der exakten Naturwissenschaflen zu sichern. Ab der zweiten Lieferung des Bandes VIII (1995) tibemahm er die Herausgebertiitigkeit far das traclitionsreiche Werk und dokumentierte damit zugleich das groSe Interesse der Akademie am wOrdigen AbschluB des ,,Poggendorffs". Inzwischen shad fanf Lieferungen fertiggestellt, doch sind die Probleme um die termingerechte VoUendung nicht geringer geworden.Als einen zweiten wichtigen Erfolg als Herausgeber konnte Hans Wul3ing die Fortsetzung der Zeitschrift ,,Schriftenreihe zur Geschichte der Naturwissenschaften, Technik und Medizin" (NTM) verbuchen. Als die Edi- tion der Zeitschrift in dem bisherigen Verlag nach dessen ErltSschen rdcht fortgesetzt werden konnte, gelang es ibm, im Verein mit den tibrigen Mitgliedern des Herausgeberkollegiums und der Schriftleitung, den Birkhanser-Verlag fiir die Autnahme der NTM in das Verlagsprogramm zu gewinnen. Schliel31ich sei noch auf eine dritte Stiule der Herausgeberttitigkeit von Hans WulSing verwiesen, die Edition der Reihe Science Networks zusammen mit seinem Kollegen, dem Physikhistoriker Erwin Hiebert. Beide hatten diese Reihe 1989 ins Leben gerufen. Inzwi- schen nimmt sie eine zentrale Stellung in der Palette wissenschaftshistorischer Buchpublika- tionen ein; bis 1996 erschienen 19 Titel. 1996 iibemab_m er noch eine weitere Tatigkeit als Her- ausgeber an, er wurde Mitherausgeber der (3berblicke Mathematik.

Gewil3 bildete die Herausgebert~itigkeit einen Schwerpunkt der Aktivittiten des Jubilars nach seiner Emeritierung, doch sie sind damit keineswegs ersch6pft. Es ist vielmehr festzu- stellen, dal3 Hans WuBing in den letzten Jahren zu vielen seiner frtiheren Forschungsschwer- punkten zurtickkehrte. Es finden sich neben Biographischem und Gruppentheoretischem Beitrtige zur Co13, zur Entwicklung der mathematischen Terminologie und zu den Wechselbe- ziehungen zwischen Naturwissenschaften und der Produktionssphare auf institutioneller Ebene. Diese letztgenannte Arbeit zur Grtindungsgeschiehte der Potytechnischen Gesellschaft zu Leip- zig ist seine wohl umfangreichste Studie der letzten Jahre. Sie liegt bisher leider nur als unver- 6ffentlichter Projektbericht vor. Dem steten Bestreben, breiteren Interessentenkreisen, ins- besondere Lehrern, einen einfachen Zugang zu mathematikgeschichttichen Informationen zu er6ffnen, dokumentierte er nochmals mit der jtingsten Publikation, den Band 1: Oberblick und Biographien der Reihe Vom Ziihlen zum Computer." Mathematik in der Geschichte vonder Uni- versittit Hildesheim.

Doch es gab nicht nur Erfolge in den letzten Jahren. Abgesehen vonder Sorge, dab durch die nach wie vor ungekl~rte Nachfolge auf dem Lehrstuhl far Geschichte der Naturwissen- schaften die Zerstt~rung einer miihevoll gewachsene Tradition droht, waren es gesundheitli- che Pr0bleme, die Hans Wul3ing in der Arbeit behinderten. Doch vor allem mit der Unter- sttltzung seiner Frau Gerlinde hat er bisher all diese Schwierigkeiten erfolgreich gemeistert. Mehrere Projekte und Plane harren noch auf ihre Realisierung. Freunde und Kollegen hoffen und wilnschen, dab der Jubilar noch viele seiner Ideen umsetzen kann und bei guter Gesund- heit in ihrer Mitre weilen wird.

2. Mtirz 1997 Karl-Heinz Schlote (Leipzig)

V e r i i f f e n t l i c h u n g e n y o n H a n s WuBing , 1986--1996

Herausgebert i i t igkei t :

1986 (mit R. Sonnemama et all.): NTM. Schdftenreihe for Geschichte der Naturwissenschaf- ten, Technik und Medizln. Basel. Jahrgange 9_3-28. (1986-1991) Zwei Hefte jiihrlich.

1987 Geschichte der Naturwissenschaften. 2.,durchgesehene Auflage. KtSln.

262

Page 3: Hans Wußing zum 70. Geburtstag

M ] ' I ' r E I L U N G E N - NEWS

1988 (mit R. Berthold et all.): Geschichte der Produktivkriifie in Deutschland von 1800 bis 1945 in drei Biinden. Produktivkri~fte in Deutschland. 1917/18 bis 1945. Berlin.

1989 (mit E. Hiebert): Science Networks, Bd. 1. Basel. 1990 (mit R. Berthold et al.): Geschichte der Produktivkriifte in Deutschland yon 1800 bis 1945

in drei Bi~nden. Produktivkrdfte in Deutschland. 1800 bis 1870. Berlin. (mit E. Hiebert): Science Networks. Bde. 2, 3, 4, 5. Basel.

1991 (mit E.Hiebert): Science Networks, Bde. 6, 7. Basel. 1992 (mit H. Dietrich et al.): ABC Fachlexikon Forscher und Erfinder. Frankfurt/Main.

(mit E. Hiebert ): Science Networks, Bde. 8, 9, 10. Basel. 1993 (mit D. v. Engelhardt et al.): NTM, Neue Serie. Internationale Zeitschriftfiar Geschichte

und Ethik der Naturwissenschaften, Technik und Medizin. Basel. Jahrg~inge 1-4 (1993-1996). Vier Hefte j/ihrlich.

1994 (mit E. Hiebert): Science Networks, Bde. 11, 12, 13, 14,15. Basel. 1995 (mit E. Hiebert): Science Networks,. Bd.16. Basel. 1996 (mit E. Hiebert): Science Networks, Bde. 17,18, 19. Basel.

J. C. Poggendorff - Biographisch-literarisches HandwOrterbuch der exakten Naturwis- senschaften. Bd. VIII, Lieferungen 2, 3, 4. (mit J. W. Dauben et al.): History o f Mathematics. States of the Art. Flores quadrivii -Stu- dies in Honor of Christoph J. Scriba. Boston, New York et all. (re.it A. Beutelsbacher et all.): Oberblicke Mathematik. Braunschweig/Wiesbaden 1996/97.

M o n o g r a p h i e n u n d Ar t i ke l :

1986

1987

1988

Adam Ries. Rechenmeister und Cossist. Osterreichische Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse, Sitzungsberichte,Abt. II. Bd. 195. Heft 1-3. S. 195-211. Geschichte der Naturwissenschaften. 2.,durchgesehene Auflage. KOin. S. 7-58, 60-68. 122-124. 151-249,295-316, 351-356, 361-378,429-440,483-489. ca. 25 Stichworte. In: J. Irmscher (H.rsg.): Lexikon derAntike. 9., neubearbeitete Auflage. Leipzig. ,,Zu Begriff und Inhalt der Naturwissenschaftlichen Revolution des 17. Jahrhunderts". In: G. Wendel (Hrsg.): Naturwissenschaftliche Revolution im 1 Z Jahrhundert. Beitriige zur Wissenschaftsgeschichte, Berlin, S. 25-38. ,,Zur Revolution in der Mathematik des 17. Jahrhunderts". In: G. Wendel (Hrsg.): Natur- wissenschaftliche Revolution im 1 Z Jahrhundert. Beitrl~ge zur Wissenschafrsgeschichte, Ber- lin, S. 105-122. ,,Die Anteile der Naturwissenschaften und der Mathematik". (Zusammen mit S. Brent- jes, M. Franke, H.-J. Ilgauds, K.-H. Schlote, R. Stolz, R.Tobies, G. Zimstein) In: R. Berthold et al. (Hrsg.): Geschichte der Produktivkriifte in Deutschland yon 1800 bis 1945 in drei Bdnden. Produktivkriifte in Deutschland. 1917/18 bis 1945. Berlin, S. 390-434. ,1447 in Leipzig immatrikuliert: Johannes Regiomontanus". In: Leipziger Beitri~ge zur Universitiitsgeschichte, Heft 3, S. 62-67. Vorlesungen zur Geschichte der Mathematik. Unter Mitarbeit yon S. Brentjes et al. Zweite, tiberarbeitete Auflage. Berlin. Wissenschafrsgeschiehte en miniature. (Zusammen mit H. Remane), Berlin. Carl Friedrich Gaufl. ( Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner, Bd. 15) 5.Auflage. Leipzig. Adam Ries. ( Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Medizi- ner, Bd. 95) Leipzig. Biographien bedeutender Mathematiker. (Zusammen mit W. Arnold) 4. erg~xlzte und bear- beitete Auflage. Berlin. ca. 20 Stichworte. In: G. Gurst, et al. (Hrsg.): Lexikon der Renaissance. Leipzig.

verM r~.s. 5 (t997) 263

Page 4: Hans Wußing zum 70. Geburtstag

M ~ r I - I E I L U N G E N - N E W S

,,Erwin Schr6dinger". In: I. Strube et al. (Hrsg.): Bekenntnisse zum Frieden. Naturwis- senschaftler und Mediziner des 20. Jahrhunderts im Kampf um Frieden und Abriistung. Berlin, S. 352-359.

1990 ,,q'ycho Brahe. Astronomie im Bruch mit Konvention und Tradition". In: W. F1/ischdr/i- ger et al. (Hrsg.): Beriihmte Leipziger Studenten. 2. Auflage. Leipzig, Jena, Berlin, S. 30--36. ca. 20 Biographien. In: S. Gottwald, et al. (Hrsg.): Lexikon bedeutender Mathematiker. Leipzig. Biografias de grandes matemdticos. (Zusammen mit W.Arnold). Zaragoza, (Ubersetzung aus dem Deutschen). ,,Mathematische Traditionen in Leipzig". ,, alpha". Mathematische Schiilerzeitschrift 24. Jg., S. 138---139. Isaac Newton. ( Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Medi- ziner. Bd. 27). 4. Auflage. Leipzig. ,,Die Anteile der Naturwissenschaften und der Mathematik". (Zusammen mit H.-J. II- gauds, W. Schreier, I. Strube, R. Tobies, G. Zirnstein). In: Geschichte der Produktivkriifte in Deutschland yon 1800 bis 1945 in drei Biinden. Produktivkri~fte in Deutschland. 1800 bis 1870. Berlin. S. 429--471. Geleitwort. In: R. Tobies, D. Rowe (Hrsg.): Korrespondenz Felix Klein-Adolph Mayer. (Teubner-Archiv zur Mathematik. B. 14). Leipzig.

1991 ,,Historiography of Mathematics:Aims, Methods,Tasks". In:W. R.Woodward, R. S. Cohen (Eds.): World Views and Scientific Discipline Formation. Dortrecht, Boston, London. S. 63-73.

1992 ,,Adam Ries: Rechenmeister und Cossist. Zum 500. Geburtstag". In: S. D. Chatterji et al. (Hrsg.): f.]berblicke Mathematik. Braunschweig, Wiesbaden. S. 159-172. ,,Adam Ries. Der Rechenmeister und seine Rechenbticher". In: Adam Rieil vom Staf- felstein. Herausgegeben anli~fllich des 500.Geburtstages yon Adam Riese. Stadt Staffel- stein. S. 143-156. Adam Ries. Die Coil. Ediert und kommentiert yon W. Kaunzner und H. Wul3ing. Stutt- gart, Leipzig.. Biographien: Clairaut, Descartes, Frobenius, GauB, Hooke, Leibniz, MObius, Newton, Ries, Seki. In: H. Dietrich et al. (Hrsg.) ABC Fachlexikon Forscher und Erfinder. Franlcfurt./Main 1992. Adam Ries. ( Einblicke in die Wissenschafi: Wissenschaftsgeschichte). 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Stuttgart, Leipzig..

1993 ,,Abraham Ries als Cossist. l~lber den Codex C 411 yon Abraham Ries zur COB". NTM, N. S., 2. Jg., S. 83-99.

1994 ,,Kommission for Wissenschaftsgeschichte" (Naturwissenschaften/MathematikYTechnik). In: Jahrbuch 1991-1992 der Siichsischen Akademie der Wissenschaften. Berlin. S. 93.

1995 ,,Christiaan Huygens. Zum 300. Todestag am 8.Juli 1995". Mathematik in der Schule. 33. Jg., S. 428---437. ,,Implizite gruppentheoretische Denkformen in den ,Disquisitiones arithmetic, a' yon Carl Friedrich GauB". In: M. Behara et al. (Hrsg.): Proceedings o f the 2nd Gauss Symposium: Munich, Germany, August 2 - 7, 1993. A. Mathematics and Theoretical Physics. Sympo- sia Gaussiana. Berlin, New York. S. 179-185. ,,Carl Louis Ferdinand Lindemann (1185-1939)". In: D. Rauschning, D. yon Ner6e (Hrsg.): Die Albertus-Universitiit zu KtSnigsberg und ihre Professoren. Berlin. S. 521-526.

1996 ,,Ren6 Descartes (1596-1650) -Wegbereiter moderner Wissenschaft". Mathematik in der Schule. 34.Jg. S. 156-171. ,,Zur Grimdungsgeschichte der Polytechnischen Gesellschaft zu Leipzig, 1825-1827". In: J. W. Dauben et al. (Hrsg.): History o f Mathematics: States o f the Art. Flores quadrivii - Studies in Honor o f Christoph J. Scriba. Boston, New York etc. S. 363-375. ,,Einige Bemerkungen zur Entwicklung der frtihen deutschen mathematischen Fach- sprache". In: R. Grol3e, H. Wellmann (Hrsg.): Textarten im Sprachwandel- nach der Erfin- dung des Buchdrucks. Heidelberg. S. 289-296.

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Page 5: Hans Wußing zum 70. Geburtstag

1997

M A i ~ i E I L U N G E N - N E W S

,,lSlber die Repr~isentanz der Historiographie der Naturwissenschaften in den Sitzungs- berichten der S~chsischen Akademie der Wissenschaften". (Zusammen mit K.-H. Schlote). In: G. Haase, E. Eichler (Hrsg.): Wege und Fortschritte der Wissenschaft. Beitrtige von Mitgliedern der Akademie zum 150. Jahrestag ihrer Griindung. Berlin.. ,,Chronologie Mathematik". (Zusammen mit K.-H. Schlote). In: K. Weber, W. Zillmer (Hrsg.): Mathematik. Leistungskurs Analysis, Analytische Geometrie, Stochastik. Berlin. S. IV-V. ,,Mathematikgeschichte auf Briefmarken. (1) Knotenzahlen. (2) Pythagoras und die Pythegoreer. (3) Archimedes von Syrakus". Mathematik in der Schule. 34.Jg. S. 551-552, 620--622, 668--670. ,,Mathematikgeschichte auf Brief.marken. (4) Mittelalter. (5) Renaissance". Mathema- tik in der Schule. 35.Jg. S. 41--44, 90-92. Vom Ziihlstein zum Computer: Mathematik in der Geschichte. (Mit H.-W. Alten et al.). Hrsg. Projektgruppe ,,Geschichte der Mathematik" der Universit~it Heidelberg. Hil- desheim.

NTM gratuliert Am 17. September 1997 wird Emil A. Fellmann (Basel) seinen 70. Geburtstag begehen. Im internationalen Kreis der Mathematik- undWissenschaftshistoriker ist er weithin bekarmt und hochgesch~itzt. Kommt irgendwo und irgendwann die Rede auf Leonhard Euler, so steUt sich unwillkiarlich die Assoziation zu Emil A. Fellmann ein, dem profunden Kenner der Schriften Eulers trod der Zusammenh~nge zwischen Mathematik,Astronomie mad Physik vom 17. bis ins 19. Jahrhundert. Bei den mathematikhistorischen Tagun- gen in Oberwolfach (Schwarzwald) etwa, an denener j ah.rzehntelang regelm~issig teilnahm, konnten wit seine Vortr~ige und Diskussionsbeitrage geniessen mad ihn als Freund mad hilfreichen Kollegen kennenlernen.

Emil A. Fellmann wurde am 17. September 1927 in Basel geboren. An der dortigen Universit~t studierte er Mathematik, Astronomie, Theoretische Physik mad Philosophie. 1957 begann er seine Publikationst~tigkeit. Eine lange Zeit, 1953-1978, leitete er, hochengagiert, das yon ibm gegriindete Abendgyrnnasium Platonaeum Basel. Zu der dortigen Lehrt~tigkeit und seinen Vor-

lesmagen an der Volkshochschule Basel kam 1967 die Mitarbeit an der Euler-Edition; in Aner- kennung seiner T~itigkeit und seiner F~aigkeiten folgte 1972 die Berufung zum Mitglied der Euler-Kommission der Schweiz. Akademie der Naturwissenschaften, als deren Sekret~ir er 1976-1996 wirkte, 1979 die Ernemaung zum Chefredakteur der 4. Serie der Opera omnia und 1980 die Einsetzung in die Funktion des Pr~sidenten des Internationalen Redaktionskomitees

Bei alledem ist E.A. FeUmann keineswegs nut als der (iiber)spezialisierte Kenner und Her- ausgeber der Werke Eulers hervorgetreten; vielmehr ist das Spektrum seinerArbeiten undVor- tr~ge recht breit. Seine Publikationsliste um.faBt (ohne Zeitungsartikel mad Rezensionen) ca. 50 gehaltvolle Arbeiten, u.a. zu H. Fabry, J.H. Lambert, zur Beugungstheorie des Lichtes, zu Newtons Principia mathemafica, zu den Leistungen yon G.W. Leibniz, Chr. Huygens, Johann BernouUi, Ch. Hermite, H.Weber, mathematische Studien zu Spiralen und vieles andere mehr, das bier nicht im einzelnen aufgezahlt werden kann. Eine (urspranglich als Dissertation

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