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18. JAHRGANG 5 MAI 2009 Ein Frühlingstag in Tužina/Schmiedshau S. 4 Kežmarok/Kesmark: Küche meiner Großmutter S. 4 In Poprad/Deutschendorf klangen Worte der Kunst zu Ehren des Dichters Friedrich Lam S. 5 Jubiläumstreffen der Tschermaner Deutschen S. 6 Zu den einzigartigen Fotograen, von denen sich viele schon mit Pa- tina überziehen, gehören auch die von ehemaligem Präsidenten Rudolf Schuster. Näheres im Artikel „Foto- grafen aus Metzenseifen“ S. 8 Liebe Landsleute, liebe Freunde, die Häuser der Begegnung (HdB) bedeuten für uns einen sehr großen Vorteil. Man kann sie nutzen wann man will, wir können dort auch unsere Gäste begrüßen. Leider haben wir nur 7 von diesen Häusern und nur 7 Ortsgemeinden können sie, realistisch gese- hen, nutzen. Dabei haben wir mehr als 30 Ortsverei- ne (OV). Das bedeutet, dass weniger als 25% der OV diesen Vorteil haben. Die meisten OV müssen sich Gedanken machen, wo sie ihre Aktivitäten durchführen können. Wir haben auch hier etwas Glück, dass es in den meisten Gemeinden Kulturhäuser gibt, wo man sich treffen kann. Es passiert aber oft, dass auch die Ge- meindeämter nicht genügend Mittel haben und so müssen die OV oft auch Miete zahlen, bzw. sich Gedanken ma- chen, wie sie das unter einen Hut bringen. Wie ich Sie schon informiert habe, hatten wir im vergangenen Jahr Probleme mit der Finanzierung der HdB, und so hat sich der Karpatendeutsche Rat mit diesem Thema sehr intensiv beschäftigt. So wie es in der Regierung ist, dass jeder Mini- ster für sein Ressort nur das Beste will, so war es auch auf dem Rat. Jeder Regionsvorsitzende argu- mentierte und wollte mehr für seine Region haben. Und die Argumentationen der Regionsvorsitzenden waren durchaus berechtigt. Der eine argumentierte damit, dass sein HdB am größten ist, der zweite, dass seins das meistbesuchteste ist, ein weiterer, dass sein Haus im Norden liegt, und so weiter... Wir haben aber eine Lösung gefunden und wir ha- ben uns gesagt, dass jede Region die gleiche Sum- me bekommen wird. Egal wie viel wir bekommen werden, die Summe, die für die Begegnungsstätten vorgesehen wird, wird immer in 6 Teile geteilt. Wir haben 5 Regionen und die Landesleitung. Wenn je- mand so wirtschaftet, dass er das Geld schon im November verbraucht haben wird, wird er sich halt Gedanken machen müssen, wie er bis April des Jahres 2010 durchhalten kann. Und die Lieferanten von Gas, Strom und Wasser werden bestimmt nicht auf die Zahlungen warten. (Übrigens: das Haus in Košice/Kaschau gehört der Landesleitung des KDV und der Landesleitung der KDA.) Dieses Prinzip haben wir überall eingeführt, ob es um die Mittel vom Kulturministerium geht, oder ob es sich um die Mittel handelt, die von der Botschaft der BRD kommen. Keine Region wird auf diese Wei- se benachteiligt. Ich möchte noch eine sehr wichtige Sache sagen. Die Mittel, die wir für die HdB bekommen, können auf mehrere Posten verteilt werden. Es sind Be- triebskosten, Personalkosten und Programmko- sten. Und hier besteht die Möglichkeit, wenn man zum Beispiel an Betriebsko- sten spart, diese gesparten Mittel für die Programmko- sten zu verwenden. Und so können die Mittel, die nur für ein Haus sind, auch von anderen OV im Rahmen der Region genutzt werden. Wenn also die Regionen an den Betriebskosten sparen werden, werden sie mehr für die Programmkosten haben. Gefragt ist also Sparen und Vermieten, was nur zu vermieten geht in den HdB. Nicht überall ist es möglich, aber in Kaschau und in Pressburg ist es bestimmt machbar. Ich habe selber mit der Landesleitung Anstoß für die Vermietungen gegeben und heute hat das HdB in Kaschau drei Mieter. In Pressburg - ein halbes Jahr nach der Renovie- rung – ist noch immer kein Mieter. Dabei ist im ersten Stock Platz für zwei Firmen. Meine Bitte geht an die Region Pressburg, aber auch an alle unsere Mitglie- der. Helfen sie uns, Mieter für Pressburg zu nden. Wir müssen es schaffen, die Eigenleistungen von heute ca. 16% auf mindestens 25% zu erhöhen. Nur so werden wir im Stande sein, die ersten drei Mona- te des Jahres 2010 mit eigenen Mitteln zu decken. Aber bald kommt der Sommer und vor uns stehen die schönsten Aktivitäten. Ich freue mich schon auf die Begegnungen und Festivals, die uns das Leben bestimmt schöner machen werden. Häuser der Begegnung Mit dem Wissen wächst der Zweifel. JOHANN WOLFGANG VON GOETHE Vielen Dank allen Mitgliedern der OG des KDV, die den Kin- dern jedes Jahr diesen Tag schöner machen. Unseren, und allen Kindern in der Welt wünschen wir zu ihrem Fest – dem Internationalen Tag der Kinder – Gesundheit, Glück und viel, viel Liebe...

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Page 1: Häuser · 18. JAHRGANG 5 MAI 2009 Ein Frühlingstag in Tužina/Schmiedshau S. 4 Kežmarok/Kesmark: Küche meiner Großmutter S. 4 In Poprad/Deutschendorf klangen

18.JAHRGANG

5MAI2009

Ein Frühlingstagin Tužina/Schmiedshau S. 4

Kežmarok/Kesmark:Küche meiner Großmutter S. 4

In Poprad/Deutschendorf klangenWorte der Kunst zu Ehrendes Dichters Friedrich Lam S. 5

Jubiläumstreffender Tschermaner Deutschen S. 6

Zu den einzigartigen Fotografi en, von denen sich viele schon mit Pa-tina überziehen, gehören auch die von ehemaligem Präsidenten Rudolf Schuster. Näheres im Artikel „Foto-grafen aus Metzenseifen“ S. 8

Liebe Landsleute, liebe Freunde,die Häuser der Begegnung (HdB) bedeuten für

uns einen sehr großen Vorteil. Man kann sie nutzen wann man will, wir können dort auch unsere Gäste begrüßen.

Leider haben wir nur 7 von diesen Häusern und nur 7 Ortsgemeinden können sie, realistisch gese-hen, nutzen. Dabei haben wir mehr als 30 Ortsverei-ne (OV). Das bedeutet, dass weniger als 25% der OV diesen Vorteil haben.

Die meisten OV müssen sich Gedanken machen, wo sie ihre Aktivitäten durchführen können. Wir haben auch hier etwas Glück, dass es in den meisten Gemeinden Kulturhäuser gibt, wo man sich treffen kann. Es passiert aber oft, dass auch die Ge-meindeämter nicht genügend Mittel haben und so müssen die OV oft auch Miete zahlen, bzw. sich Gedanken ma-chen, wie sie das unter einen Hut bringen.

Wie ich Sie schon informiert habe, hatten wir im vergangenen Jahr Probleme mit der Finanzierung der HdB, und so hat sich der Karpatendeutsche Rat mit diesem Thema sehr intensiv beschäftigt.

So wie es in der Regierung ist, dass jeder Mini-ster für sein Ressort nur das Beste will, so war es auch auf dem Rat. Jeder Regionsvorsitzende argu-mentierte und wollte mehr für seine Region haben. Und die Argumentationen der Regionsvorsitzenden waren durchaus berechtigt. Der eine argumentierte damit, dass sein HdB am größten ist, der zweite, dass seins das meistbesuchteste ist, ein weiterer, dass sein Haus im Norden liegt, und so weiter...

Wir haben aber eine Lösung gefunden und wir ha-ben uns gesagt, dass jede Region die gleiche Sum-me bekommen wird. Egal wie viel wir bekommen werden, die Summe, die für die Begegnungsstätten vorgesehen wird, wird immer in 6 Teile geteilt. Wir haben 5 Regionen und die Landesleitung. Wenn je-mand so wirtschaftet, dass er das Geld schon im November verbraucht haben wird, wird er sich halt Gedanken machen müssen, wie er bis April des Jahres 2010 durchhalten kann. Und die Lieferanten von Gas, Strom und Wasser werden bestimmt nicht auf die Zahlungen warten. (Übrigens: das Haus in

Košice/Kaschau gehört der Landesleitung des KDV und der Landesleitung der KDA.)

Dieses Prinzip haben wir überall eingeführt, ob es um die Mittel vom Kulturministerium geht, oder ob es sich um die Mittel handelt, die von der Botschaft der BRD kommen. Keine Region wird auf diese Wei-se benachteiligt.

Ich möchte noch eine sehr wichtige Sache sagen. Die Mittel, die wir für die HdB bekommen, können auf mehrere Posten verteilt werden. Es sind Be-triebskosten, Personalkosten und Programmko-sten. Und hier besteht die Möglichkeit, wenn man

zum Beispiel an Betriebsko-sten spart, diese gesparten Mittel für die Programmko-sten zu verwenden.

Und so können die Mittel, die nur für ein Haus sind, auch von anderen OV im

Rahmen der Region genutzt werden. Wenn also die Regionen an den Betriebskosten sparen werden, werden sie mehr für die Programmkosten haben.

Gefragt ist also Sparen und Vermieten, was nur zu vermieten geht in den HdB.

Nicht überall ist es möglich, aber in Kaschau und in Pressburg ist es bestimmt machbar.

Ich habe selber mit der Landesleitung Anstoß für die Vermietungen gegeben und heute hat das HdB in Kaschau drei Mieter.

In Pressburg - ein halbes Jahr nach der Renovie-rung – ist noch immer kein Mieter. Dabei ist im ersten Stock Platz für zwei Firmen. Meine Bitte geht an die Region Pressburg, aber auch an alle unsere Mitglie-der. Helfen sie uns, Mieter für Pressburg zu fi nden.

Wir müssen es schaffen, die Eigenleistungen von heute ca. 16% auf mindestens 25% zu erhöhen. Nur so werden wir im Stande sein, die ersten drei Mona-te des Jahres 2010 mit eigenen Mitteln zu decken.

Aber bald kommt der Sommer und vor uns stehen die schönsten Aktivitäten. Ich freue mich schon auf die Begegnungen und Festivals, die uns das Leben bestimmt schöner machen werden.

Häuserder Begegnung

Mit dem Wissen wächst der Zweifel.JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

Vielen Dank allen Mitgliedern der OG des KDV, die den Kin-dern jedes Jahr diesen Tag schöner machen.

Unseren,

und allen Kindern

in der Welt wünschen wir

zu ihrem Fest – dem Internationalen

Tag der Kinder – Gesundheit,

Glück und viel, viel Liebe...

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2 KB 5/2009I N F O S E R V I C E

Neue Gesichter im VorstandDie Bundesdelegiertenkonferenz

am 14. März im Stuttgarter Haus der Heimat verlief harmonisch. Die aus ganz Deutschland angereisten Delegierten waren ganz offen-sichtlich mit ihrem Vorstand in den letzten drei Jahren zufrieden.

Der Vorsitzende Walther Gresch-ner konnte in seinem Bericht auf zahlreiche und vielfältige Aktivi-täten in der abgelaufenen Periode hinweisen. Wichtig waren ihm das erfolgreiche Jubiläums-Bundes-treffen 2007 (30. Bundestreffen und 50 Jahre Patenschaft der Stadt Karlsruhe), die gute Zusammenar-beit mit dem BdV, ein Gespräch mit dem Präsidenten der Slowaki-schen Republik, Ivan Gašparovič, der übrigens am 4. April in einer Stichwahl wieder gewählt wur-de, die gute Zusammenarbeit mit der slowakischen Botschaft und wichtige Gespräche mit zahlrei-chen Regierungsstellen in Baden-Württemberg und im Bund, die zu einer verbesserten Förderung der Landsmannschaft führten.

Dabei waren die ersten drei Jah-re der neuen Führungsmannschaft nicht einfach. Der Tod der beiden Ehrenvorsitzenden und Vorgänger von Walther Greschner, Isidor Las-slob und Oskar Marczy, hinterließ Lücken. Zudem wurden wichtige Positionen vakant. Der Redakteur der Karpatenpost, Franz Spitz-kopf, und der Jugendvertreter im

Vorstand, Robert Bauer, legten ihre Ämter nieder. Der dritte Stell-vertreter des Vorstands, Dr. Gesa Buchalla, konnte aus gesundheit-lichen Gründen nicht mehr mit-wirken. Aber mit vereinten Kräften und erhöhtem Einsatz der verblie-benen Vorstandsmitglieder konn-te die Arbeit für die Landsmann-schaft geschultert werden.

Der Kassier Werner Laser ver-wies in seinem Bericht auf die kon-solidierte Finanzlage der Lands-mannschaft und der Karpatenpost hin. Mit Hilfe unserer Abonnenten, die trotz einer Erhöhung der Be-zugsgebühr und einer einfacheren Herstellungsweise der Karpaten-post die Treue hielten sowie dank des Einsatzes des Vorsitzenden, der zusätzliche staatliche Förder-mittel „erstreiten“ konnte, bewe-gen sich Landsmannschaft und Karpatenpost wieder knapp im schwarzen Bereich, was farblich gesehen in diesem Fall positiv zu werten ist.

Die Delegierten dankten es dem Vorstand mit einer einmütigen Entlastung.

Die Neuwahlen zeigten, dass es tatkräftige Karpatendeutsche gibt, die bereit sind, neue oder zusätz-liche Verantwortung zu überneh-men. Unsere Landsmannschaft wird in den folgenden drei Jah-ren von folgenden Landsleuten geleitet: Walther Greschner (auf dem Foto) - erster Vorsitzender,

Brunhilde Reitmeier-Zwick - erste Stellvertretende Vorsitzende und verantwortlich für Öffentlichkeits-arbeit, Walter Wagner (Landesvor-sitzender in NRW) - neuer zweiter Stellvertretender Vorsitzender, Gerhard Turzer - Vertreter der Lan-desverbände im Bundesvorstand, Eduard Oswald - neuer Vertreter der OGs im Bundesvorstand, Wer-ner Laser – Kassier, Edith Gräser - neue Schriftführerin, Rudolf Ne-vada und (neu) Franz Spitzkopf – Revisoren. Jugendvertreter bleibt vakant.

Der Vorsitzende dankte den ausscheidenden Vorstandsmit-gliedern, Dr. Gesa Buchalla (Drit-ter Stv. Vorsitzender), Anni Zjaba (Vertreterin der OG), Franz Spitz-kopf (Redakteur der Karpatenpost) und Julius Schuster (Revisor) ganz herzlich für ihre geleistete Arbeit und wünschte den neuen Mitglie-dern viel Freude in den nächsten drei Jahren.

Werner LASER(Karpatenpost 5/2009)

Delegiertenkonferenz der Karpatendeutschen Landsmannschaft

2009Am 5. Mai 2009 tagte in Pressburg

unter dem Vorsitz des stellvertre-tenden Ministerpräsidenten Dušan Čaplovič der Rat der slowakischen Regierung für nationale Minderheiten. Es war eine feierliche Sitzung, denn vor genau 60 Jahren, am 5. Mai 1949, wurde der Europarat gegründet, der seither viel für die europäischen Min-derheiten getan hat – wir erwähnen hier nur die Europäische Charta für Regional- und Minderheitensprachen aus dem Jahr 1992 und die Konven-tion zum Schutz der nationalen Min-derheiten aus dem Jahr 1995.

Der Rat für nationale Minderheiten der slowakischen Regierung fasste einen Beschluss, in dem die Bedeu-tung des Europarates für den Schutz der nationalen Minderheiten gewür-digt wird. Auf dem Programm der Sit-zung standen auch ein paar weitere Punkte, z. B. die Information über die Sendungen des Slowakischen Rund-funks für die nationalen Minderheiten und über den Bericht zur Einhaltung des Abkommens über den Schutz der nationalen Minderheiten in der Slowakei.

Im Rahmen der freien Anträge war auch von der Vorbereitung der Volkszählung für das Jahr 2011 die Rede. Der Vertreter des KDV, Prof. Otto Sobek, verlangte in diesem Zusammenhang auch die deutsche Nationalität im Zählbogen ausdrück-lich anzuführen, was Herr Čaplovič zusagte.

Kb-os

Tagung des Ratesfür nationaleMinderheiten

Oberplan, der Böhmerwald und ein Semi-nar. Im Zeitraum vom 24.-26. April fand

das Fachseminar für die Leiter und Ge-schäftsführer der Begegnungszentren und Vertreter der deutschen Verbände im Adalbert Stifter Zentrum statt. Geplant waren nicht nur interessante Vorträge, sondern auch Besichti-gungen der naheliegenden Plätze. Und dass es sich wirklich gelohnt hat, hat man gleich auf der Hinfahrt bemerkt: Gebirge, Seen und herrliches Wetter, alles hat eigentlich mitgespielt.

Die beeindruckende Landschaft in Oberplan war international geprägt – tschechisch, deutsch, österreichisch. Man hat hautnah gespürt, dass dieses Gebiet im Länder-dreieck mal zum Deutschen Reich gehörte. Dies ist heute immer noch zu sehen. In Wirklich-keit konnten wir anfangs kaum was beobachten. Und das ist es, das ist die traurige, aber zugleich auch wahre Geschichte, mit der diese Grenzre-gion verbunden ist.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde es zum Sperrgebiet und daher sind alle Gemeinden, Dörfer oder Städte niedergerissen worden. Heu-te gibt es dort keine Spuren von Häusern mehr, nur noch hier und da ein paar Steine, als Beweis einer früheren Wohnsiedlung. Eine Kirche ist in Glöckelberg stehen geblieben, in der Nähe gibt es noch ein Museum, worum sich Frau Emma Marx, die Vorsitzende des Böhmerwald Ver-eins, liebevoll kümmert und uns auch eine lehr-

reiche Führung bescherte. In der Nachbarschaft befi ndet sich Waltersgrün, eigentlich ein Dorf mit ähnlichem Schicksal.

Aber etwas ist hier doch anders. Herr Sitter be-treibt hier sein Hofgut. Nichts Besonderes? Doch! Als vertriebener deutscher Bauer hat er sich hier wieder ansässig gemacht. Mit seiner Familie und ca. 16 Mitarbeitern bewirtschaftet er 1200 ha Wald, züchtet eine Menge von Kühen und Ziegen und hat ein Sägewerk und sogar eine eigene Brauerei. Und diese ganzen Bio-Produkte sind zum größten Teil für den Export bestimmt. Und dass sie echt

lecker schmecken, haben wir einstimmig nach ei-ner kulinarischen Jause festgestellt.

Wer beteiligte sich an diesem Seminar? Vertre-ter der einzelnen Verbände, interessante Gäste und Referenten. Albrecht Schläger aus Hohen-berg/Eger, der deutsche Vize-Vorsitzende des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds hat die Tä-tigkeit des Fonds und Möglichkeiten der Projekt-förderung vorgestellt. Jährlich wird viel Geld auch für die Sudetendeutsche zur Verfügung gestellt. Steffen Hörtler aus Bad Kissingen ist Geschäfts-führer der „Stiftung Sudetendeutsches Sozial- und Bildungswerk“. Sein Vortrag über Begegnungs- und Bildungszentren in Heiligenhof und Burg Ho-henberg hat sowohl die jüngere als auch die äl-

tere Generation angesprochen. Die Schüler und Studenten können sich hier an verschiedensten Seminaren beteiligen. Behandelt werden unter-schiedliche Themen aus verschiedenen Fachge-bieten. Passende Themengebiete werden auch den Lehrkräften angeboten, um sie mit den aktu-ellsten methodischen und didaktischen Schwer-punkten des Fremdsprachenunterrichts bekannt zu machen. Senioren verbinden diesen Aufenthalt oft mit Urlaub und gemütlichem Beisammensein.

Im Programm unseres Fachseminars standen weiterhin noch Vorträge mit dem Titel „Aspekte

der Zusammenarbeit zwischen Heimat-verbliebenen und Heimatvertriebenen“ zum einen in der Slowakei und zum ande-ren in Tschechien. Herr Anton Oswald, Vor-

sitzender des Karpatendeutschen Vereins in der Slowakei, hat diesen Aspekt in dreierlei Hinsicht betrachtet, nämlich im Zeitraum von der Vertrei-bung nach dem zweiten Weltkrieg bis zum Prager Frühling, vom Prager Frühling bis zur sanften Re-volution und die dritte Epoche geht bis zur heu-tigen Weltwirtschaftskrise. Selbstverständlich un-terscheidet sich auch die Zusammenarbeit und der familiäre Zusammenhalt wird leider schwächer, da die Vertriebenen einfach älter werden. Hervorzu-heben ist jedoch die Kooperation der mittleren und jüngeren Generation, wo rege Kontakte gepfl egt werden. Dennoch verstärken sich kontinuierlich die kommunalen und am stärksten in der dritten Phase die Vereinszusammenarbeit.

Wo der Wille nicht fehlt...

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KB 5/2009 3I N F O S E R V I C E

DEUTSCHE IN DER WELT

Werner Nowak aus Plochingen/Neckar, Präsident der Bundesversammlung der Sude-

tendeutschen Landsmannschaft, hat leider aus dienstlichen Gründen kurzfristig absagen müs-sen, sein Vortrag und seine Sichtweise dieser Zu-sammenarbeit wurde uns aber vorgelesen und in anschließender Diskussion von den Anwesenden bestätigt und zum Teil ergänzt.

Als Abschluss, zugleich als Höhepunkt, wie Herr Horst Löffl er, Vorsitzender des Zentrums selbst gesagt hat, kam eine Podiumsdiskussion zum Thema „Probleme der Identifi kation der jungen Generation der deutschen Minderheit mit den Verbänden – Wege zur Problemlö-sung“, ein beidseitiger Meinungsaustausch und eine friedliche Erläuterung des aktuellen Zustan-des mit Beantwortung aller Fragen durch Vertre-ter der deutschen Jugendorganisationen aus 2 Ländern – Martin Dzingel (Prag), Vorsitzender der Jukon, und der Autorin dieses Textes als Vertreter der IKeJA-KDJ.

Die Vorstellung über die Aufgaben und Ziele der slowakischen Jugendorganisation fi nde ich an dieser Stelle eher überfl üssig, komme stattdessen lieber kurz zur Struktur der tschechischen.

Die Abkürzung „Jukon“ bedeutet Jugend-Kon-takt-Organisation. Zu den Hauptveranstaltungen gehören unter anderem das JUKON Camp, Spu-rensuche, verschiedene Bildungsseminare für Ju-gendliche, nicht zu vergessen sind Kleinprojekte in einzelnen Ortsgruppen wie z.B. Diskussions-

abende, Filmprojekte, Theatervorstellungen, klei-ne Musik-Konzerte, außerdem pfl egt man auch die Kontakte zu anderen deutschen Jugendlichen. Zu erwähnen ist auch die Art, der sich ein wenig anders gearteten Finanzierung als es bei uns der Fall ist.

Das gilt auch für Landesversammlung der Deut-schen in Böhmen, Mähren und Schlesien, mit der Vorsitzenden Frau Irene Kunz. Hier gibt es 23 Ver-bände, die eigentlich selbständig auftreten und jeder eigene Projekte beantragt. Die Mitglieder haben die Möglichkeit, sich in einer der 13 Begeg-nungshäuser zu treffen. Flächendeckend gibt man

die „Landeszeitung“ heraus, wo über geplante oder aber auch bevorstehende Veranstaltungen berichtet wird. Kurz und klar, eine tolle Idee, so was zu organisieren.

Abschließend möchte ich nur noch meine Danksagung an Herrn Horst Löffl er richten, dass er uns nach Oberplan eingeladen hat, sich mit seiner netten Frau ganz lieb um uns gekümmert hat und dass wir uns dank dieses Seminars alles anhören, alles sehen und für ein paar Tage die Gegenwart hier miterleben konnten. Auf ein Wie-dersehen irgendwo mal!

Renata OSWALD

Nachdem die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs bei ihrer

Konferenz in Potsdam die Verschie-bung der polnischen Grenzen nach Westen vereinbart hatten, pfl anz-te sich eine Vertreibungswelle fort, die bereits vorher eingesetzt hatte und schließlich über drei Millionen Deutsche betraf. Die Zahlen über die Vertreibung nach Potsdam sind uns bis heute aus den Archiven bekannt: 1946 betrug die Anzahl der aus Polen vertriebenen Deutschen 1.623.502, für das Jahr 1947 exakt 538.324 und 104.189 für den Zeitraum bis 1949. Die „Transformation der deutschen Bevölkerung“ aus Polen war nach Sprachdiktion der örtlichen polni-schen Stellen 1949 abgeschlossen. Den Verlust der Staatsbürgerschaft ordnete die polnische Nationalver-sammlung am 13. September 1946 (Bierut-Dekrete) an:,, Die polnische Staatsangehörigkeit wird denjenigen Personen entzogen, die nach Been-digung des 18. Lebensjahres durch ihr Verhalten ihre nationale deutsche

Eigenart bewiesen hatten“ (Art.1, Abs.1). Mit dem Verlust der Staats-bürgerschaft ging nach Art. 5. auch die Enteignung des Vermögens ein-her.

1950 lebten in Polen nach be-hördlichen Schätzungen noch etwa 200.000 Deutsche, die als Antifaschisten nicht des Landes verwiesen worden waren, oder die man als Facharbeiter zurück-

behalten hatte. Sie erhielten 1951 die polnische Staatsbürgerschaft zurück. Eine Sonderstellung nah-men die so genannten Autochtho-nen ein, zu denen die Kaschuben, Masuren, Ermländer und Schlesier zählten. Bei diesen handelt es sich nach polnischer Lesart um ehe-mals slawische Völker, die unter preußischer Herrschaft germani-siert worden waren. 1950 zählte

man in Polen 1.104.100 Personen, die den Auto-chthonen angehörten.

Der polnische Staat hatte ihnen nach 1945 eine Option angeboten. Diejenigen, die bereit wa-ren, sich repolonisieren zu lassen und dem Polen-tum die Treue schworen, durften bleiben. Die an-deren wurden den echten Deutschen gleichgestellt und ausgesiedelt. Zur Be-stimmung der nationalen Zugehörigkeit gab es ein eigenes Verifi kationsver-

fahren. Die Zahlen belegen, dass die Mehrheit der Schlesier und Ermländer freiwillig für Polen op-tierten, einem Drittel der 80.000 Masuren aber die Staatsbürger-schaft aufgezwungen wurde. Auch in den Woiwodschaften Oppeln, Al-tenstein, Kattowitz und Danzig gab es 1952 noch 130.000 Autochtho-ne, die sich zur deutschen Nationa-lität bekannten. Polen wollte aber

seine fl eißigsten Arbeiterinnen und Arbeiter nicht verlieren und behielt sie im Land.

1956 forderten die Deutschen in Polen die Erlaubnis zur Gründung der „Deutschen Soziokulturellen Gesellschaft“ (DSKG), die als Dach-verband die Interessen der eigenen Deutschen bei Ausreiseverfahren oder bei Vermögensfragen vertre-ten sollte. Zu den weiteren Aufgaben der DSKG gehörte die Pfl ege der deutschen Traditionen in Polen. Es wurden in den Woiwodschaften mit deutscher Bevölkerung Zweigstellen eingerichtet, deren Aufgabe es war, die „Verbreitung, Popularisierung und die Entwicklung der deutschen Bildung, Kultur und Kunst“ in dem Maße zu fördern, „dass die Bedürf-nisse der deutschen Bevölkerung (...) befriedigt werden können.“ Frei-lich vollzog sich das deutsche Leben entlang der Vorgaben der Kommuni-stischen Partei.

Erst im Zuge der Freiheitsbewe-gung unter Lech Walesa kam es 1980 zur Gründung einer „Vereinigung der

Deutschen in Polen“, die aber sofort wieder verboten wurde. Sechs Jahre später rief man gegen den Willen der polnischen Behörden den „Kongress der deutschen Minderheit in Polen“ aus. Nach 1989 war dann auch der kommunistische Spuk in Polen vor-bei, und es kam zur Einrichtung ei-ner parlamentarischen Kommission für nationale und ethnische Minder-heiten. Am 17. Juni 1991 erfolgte die Unterzeichnung des deutsch-polni-schen Nachbarschaftsvertrages, der den Deutschen in Polen eine parla-mentarische Vertretung und weitge-hende Rechte als ethnische Minder-heit nach internationalen Maßstäben garantiert.

Die meisten Deutschen leben in der Woiwodschaft Oppeln in Oberschle-sien, wo sie über 10% der Gesamt-bevölkerung ausmachen. Bei der Volkszählung von 2002 bekannten sich 152.897 Personen zu ihrer deut-schen Volkszugehörigkeit. 204.573 gaben an, die deutsche Sprache im Privatleben zu verwenden.

Zu den Hauptanliegen der deut-schen Verbände gehören die Forde-rungen nach verstärktem Gebrauch der deutschen Sprache im Unter-richt, bei örtlichen Behörden auf kommunaler Ebene, nach zweispra-chigen topographischen Aufschrif-ten, einem verbesserten Zugang zu den Massenmedien und einer ob-jektiven Darstellung der deutschen Landesgeschichte in der polnischen Öffentlichkeit.

Die Deutschen werden durch den „Verband der deutschen Sozial-Kul-turellen Gesellschaften in Polen“ vertreten.

Dr. Peter WASSERTHEURER(DER ECKART, Mai 2009)

Die deutsche Volksgruppe in Polenseit 1945

Foto: Niederschlesier in ihrer Tracht

Anton Oswald spricht die Seminarteilnehmer an. „Familienfoto“ der Seminarteilnehmer

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4 KB 5/2009R E G I O N E N M O S A I K

Es ist so schön, sich in die Ver-gangenheit zu versenken. Das Wandern und die Arbeit auf der grünen Au, wo die schönen Blüm-lein blühen, da denk ich oft an un-sere Kindheit zurück. Bei der Ver-anstaltung erschallten melodische deutsche und slowakische Volks-lieder. Man konnte vielen Leuten damit eine Freude machen.

Am 20. April 2009 kamen alle Mitglieder der OG des KDV in Tužina/Schmiedshau zusammen, auch Freunde und Landsleute aus Schmiedshau, um miteinander zum ersten Mal einen gemeinsa-men Frühlinstag zu verbringen. Die Schmiedshauer sagen Frühling ist, im Dialekt Wiabet is, und so kom-men dann die ersten Frühlingsbo-ten. Alle bereiten sich auf die Feld-arbeit und manche auf die Arbeit in der Fremde vor. Wer zuhause bleibt, der hat auch alle Hände voll zu tun – immer gibt’s etwas. Immer gehen mehrere zusammen, dann ist auch dort viel Spaß, auch die Lieder klingen durch das ganze Dorf.

Jedes Jahr wurden auch schö-ne Ostereier auf den Tisch und in die Fenster gesteckt, das alles schön geschmückt ist, wie jedes Jahr. Unsere OG des KDV hatte auch dieses Jahr einen schönen Frühlinstag veranstaltet, zwar wa-ren mehrere Leute nicht mehr in Tracht gekleidet, aber es war lu-stig mit den schönen deutschen und slowakischen Liedern, als die Singgruppe ins Kulturhaus mit mehreren Leuten gekommen ist und gesungen hat.

Im Kulturhaus waren schon Ku-chen, Tee, Kaffee und auch an-dere Süßigkeiten vorbereitet. Alle freuten sich darüber und waren sehr glücklich, dass sie einen so schönen Frühlingstag verbringen konnten.

Anna KOHÚTOVÁ

Ein Frühlingstagin Schmiedshau

Die OG des KDV in Kežmarok/Kesmark hat nach mehreren Veranstaltun-gen für Kinder diesmal auch etwas für die ältere bzw. mittlere Generation vorbereitet. Am 18. April 2009, kurz nach 14 Uhr, haben sich über 20 Mitglie-der der OG im Haus der Begegnung bei der Veranstaltung „Küche meiner Großmutter“ zusammengefunden.

Den Samstagnachmittag haben wir mit Kochen, bei Erzählungen und be-sonders bei Kostproben verbracht. Alle ließen es sich beim guten Menü schmecken. Als Vorspeise gab es frisch gebackenes Brot von der Backma-schine mit Schmalz und Zwiebeln. Später kam die Suppe, die Frau Abt nach einem alten Rezept von ihrer Großmutter gekocht hat. Es war eine alte man-takische Suppe: „Gehaks“. (Das Rezept fi nden Sie auf Seite 13.) Das Haupt-gericht, „Zipser Grenadier“, hat Frau Mihok zubereitet.

Als Nachtisch war ein Kuchen von Frau Gaži serviert worden. Es war ein „Honigkuchen ohne Honig“, nach einem über 100 Jahre alten Rezept gebacken.

Nach dem Essen haben alle noch Kaffee getrunken und dazu gab es noch die Grieben-Pagatschen von Frau Terebeši auf den Tisch.

Es war ein schöner, gelungener Nachmittag, der wieder von zwei Fernseh-teams aufgenommen wurde. Die STV zeigt ihre Reportage im Deutschen Magazin im Juni und das Kesmarker Fernsehen Anfang Mai.

V.W.

„Küche meiner Großmutter“

Am traditionellen Ökumenischen Umzug am Karfreitag in Košice/Ka-schau beteiligten sich auch heuer einige katholische und evangelische Mitglieder unseres Vereins. Hunder-te von Menschen zogen, angeführt von katholischen, evangelischen, und Pfarrern weiterer christlicher Glaubensbekenntnisse, durch die Kaschauer Altstand von Kirche zu Kirche und gedachten mit Gebet und Gesang der Kreuzigung und Auferstehung von Jesus Christus.

Schöne Osterfeiertage in KaschauDer Umzug endete am Dom der hl. Elisabeth.

Den evangelischen deutschen Festgottesdienst am Karfreitag feier-ten die evangelischen Mitglieder der OG des KDV in Kaschau zusammen mit Pfarrerin Mgr. K. Tomčíková in der evangelischen Kirche in der Mlynská ul. (gew. Mühlgasse). Leider war die Kirche nur zur Hälfte besetzt. Aber alle anwesenden Gläubigen sangen mit Orgelbegleitung deutsche Kir-chenlieder.

Für die katholischen Mitglieder der OG des KDV zelebrierte Prof. Dr. Cyril Hišem am Ostermontag in der renovierten St. Michaeliskapelle in der Kaschauer Hauptstrasse die deutsche heilige Messe.

Da es zu wenig deutsche Gebets-bücher gibt, besorgte er den deut-schen Messtext aus dem Internet und kopierte ihn 40 mal, so dass fast jeder Besucher der Messe ei-nen deutschen Text erhielt.

Die Lesungen und Fürbitten wur-den auch in Deutsch gesprochen. Auch wenn diesmal die Organistin nicht erschien, bewältigte Chorleiter V. Klein mit dem Chor den musikali-schen Teil der deutschen Messe.

WIGE

Einen festen Termin im April hat in unserer OG des KDV Mníšek nad Hnilcom/Einsiedel an der Göllnitz die Jahresversammlung, die Herr Bc. Karol Cölder eröff-net hat. Er begrüßte die An-wesenden und informierte sie über das Programm.

Zur Einleitung des Berich-tes sagte die Vorsitzende, Frau Emma Czölder: „Wir haben uns heute hier ver-sammelt, um vom vergange-nen Jahr Bilanz zu ziehen, über Probleme und Pläne zu reden und hauptsächlich ei-nen neuen Vorstand für die neue Wahlperiode zu wäh-len. Und das ist sicher eine Verantwortung der Mitglie-der, denn es handelt sich um die Zukunft, Kultur, Ge-schichte und die Belebung, sowie Erhaltung der deut-schen Sprache. Das sollte die Aufgabe nicht nur der Funktionäre, sondern jedes Mitglieds des Vereins sein, darum sollte sich jeder be-mühen, seinen Beitrag zur Erfüllung dieses Vorhabens zu leisten, dann wird auch das kulturelle Leben in der OG noch besser als im vori-gen Jahr werden“.

Dann ging der Bericht über die Tätigkeit weiter.

Danach wurden der Kas-sebericht und die Revision der Belege vorgetragen. Es wurde der Bericht über die Sängergruppe und über das Literaturkränzchen gelesen. Unser Literaturkränzchen ist einzigartig. Man kann sagen, dass es den Mitgliedern eine Bereicherung bringt.

In der Diskussion waren die Anwesenden über die Kulturprojekte für das Jahr 2009 informiert worden. Wie uns bekannt ist, sind sie teil-weise genehmigt.

Nach einem heftigen Ge-rede wurde die Diskussion beendet. Danach war die Wahl des neuen Vorstan-des durchgeführt. Die Be-schlusskommission hat die Beschlüsse der Jahresver-sammlung vorgetragen. Sie wurden von den Mitgliedern angenommen. So war der of-fizielle Teil beendet.

Wahrend des Imbisses ging das ungebundene Ge-spräch weiter. Man konnte dazu schöne deutsche Lie-der hören.

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Jahresversammlung

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Trotz dieser Einschränkung konnte das umfangreiche Pro-gramm mit 16 Punkten gut durch-geführt werden.

Nach seiner Begrüßung der anwesenden Mitglieder betonte Vorsitzender Julius Pačenovský, dass mit dem Jahr 2008 auch der 3-jährige Tätigkeitszyklus des Vorstandes der OG zu Ende geht und die Neuwahlen des kommen-den Vorstandes im Programm stehen.

Nachdem auch Regionsvor-sitzender des Bodwatales Peter Sorger alle herzlich begrüßt und einen guten Verlauf der Jahresver-sammlung gewünscht hatte, kün-digte Moderator Wilhelm Gedeon den Tätigkeitsbericht des Vorsit-zenden Dr. Julius Pačenovsky an: „Ab dem Jahr 2006, also zu Beginn der Tätigkeitsperiode des jetzigen Vorstandes bemühte sich der Vorstand die Ziele der Vereinsstatuten zusammen mit den Mitgliedern strikter zu erfül-len. Als erste Prioritäten wurden daher die Revitalisierung der deutschen Sprache und dann die Wiederbelebung der deutschen Kultur gesetzt.“

In seinem Bericht informier-te der Vorsitzende der OG des KDV über die Aktivitäten des Vorstands, in deren Mittelpunkt vor allem intensiveres Pflegen der deutschen Sprache, Wieder-belebung der deutschen Kultur, Arbeit mit der Jugend und vielfäl-tige Kulturprojekte standen.

Auch die Zusammenarbeit mit ausländischen Organisationen gehörte zu den Prioritäten des Vorstands. In diesem Jahr wur-den elf Besuche aus Ungarn, Deutschland und Österreich emp-fangen, mit denen sich bisheriger Freundeskreis weiter nützlich ausbaute.

Vorsitzender Pačenovsky teilte mit, dass im Mitgliederverzeichnis seit der Gründung der Kaschauer OG (1991) bis Jahresende 2008 - 675 Mitglieder eingeschrieben sind. Die Versammlung ehrte dann alle verstorbenen OG-Mitglieder mit einer Schweigeminute.

Zum Schluss seines Berichtes dankte Vorsitzender Pačenovsky dem ganzen Vorstand, seiner Stellvertreterin Anna Thuroczy, der Kulturreferentin Julia Jakab, der Chronistin Valerie Fritz, dem Chorleiter V. Klein, dem Kassier J. Hadbavnik und dem Protokoll-führer und Sprecher W. Gedeon

für ihren stets prompten dreijäh-rigen Einsatz in der Kaschauer OG. „Nur gemeinsam mit diesen helfenden Vorstandsmitgliedern konnte ich, der Vorsitzende, alle Organisationsmaßnahmen für die Durchführung aller Vorhaben der Kaschauer OG durchführen“ – sagte er.

Nach den umfangreichen Be-richten der Kulturreferentin und des Kassiers begann die Wahl des neuen Vorstands. Laut den Statuten des Karpatendeutschen Vereines in der Slowakei werden die Mitglieder des Vorstandes der Ortsgemeinschaft des KDV jedes dritte Jahr in geheimer Wahl gewählt. Nachdem sich die neun Kandidaten vorgestellt hat-ten und alle Vorkehrungen zur geheimen Wahl getroffen waren, startete Moderator W. Gedeon den Wahlvorgang.

Nach der problemlosen Wahl konnte W. Gedeon folgenden Mitgliedern des neuen Vorstan-des der OG des KDV in Kaschau gratulieren: Mgr. Angelika Du-bíková, Ing. W. Gedeon, Ing. J. Hadbavník, Julia Jakab, Mgr. art. V. Klein, Dr. J. Pačenovsky, Dr. A. Thuroczy. Diese sieben Vor-standsmitglieder werden aus ih-ren Reihen auf der kommenden Arbeitstagung wieder in gehei-mer Wahl den Vorsitzenden der OG wählen.

Mit dem gemeinsam gesunge-nen Lied „Wahre Freundschaft soll nicht wanken…“ schloss mit Einvernehmen die diesjährige Jahresversammlung der Ka-schauer.

Wilhelm GEDEON

Jahresbilanz der Kaschauer OGDie fällige Jahresversammlung der OG des KDV in Košice/Kaschau fand

heuer am Samstag, dem 25. April 2009 im „Odborné stredisko Čingov“, Sied-lung Nad Jazerom statt. Wegen der steigenden Raummieten in Kaschau musste der Vorstand die Versammlungsdauer auf 2 Stunden begrenzen.

Unter diesem Motto veranstaltet schon seit nunmehr 17 Jah-ren Chmeľnica/Hopgarten seine mittlerweile über die Landes-grenzen bekannten Kulturtage. Zu diesem Kulturfest laden wir nicht nur Sing- und Tanzgruppen aus dem Karpatendeutschen Umfeld, sondern auch unsere Nachbarn mit ihren, für sie typi-schen Trachten und Bräuchen ein. Dieser Kontrast zwischen den einzelnen Volksgruppen ließ in der Vergangenheit unser Fest immer wieder zu einem vollen Erfolg werden.

Die Ortsgemeinschaft Hopgarten lädt auch Sie recht herzlich ein, uns an diesem Tag, dem 7. Juni 2009, zu besuchen. Für das leibliche Wohl und für einen schönen Kulturgenuss ist bestens vorgesorgt.

Unser Fest beginnen wir schon traditionsgemäß mit einer, von Bischof František Tondra zelebrierten, heiligen Messe um 10 Uhr.

Peter RECKTENWALDVorsitzender der OG des KDV in Hopgarten

Deutsche Kultur – Erbe unserer Väter

So wie jedes Jahr, organisierte auch dieses Jahr die OG des KDV in Poprad/Deutschendorf die Ortsrunde des Wettbewerbs im Vortrag von Prosa und Poe-sie in deutscher Sprache für die Kinder der Grundschulen und des 8-jährigen Realgymnasiums. Der Wettbewerb fand am 6. Mai 2009 im Freizeitzentrum in Deutschendorf statt.

Es freute uns sehr, dass dieses Mal die Kategorie der Kinder der 3.- 4. Klas-se sehr gut besetzt war. Insgesamt waren es 12 Kinder. In den restlichen Kate-gorien hatten wir 13 Kinder, davon hatte eine Schülerin wegen Problemen mit der Stimme nicht an dem Wettbewerb teilnehmen können.

Friedrich Lam Wettbewerb

Momentaufnahmen von der Ver-anstaltung geben die einzigartige Atmosphäre wider, die jedes Jahr während des Wettbewerbs herrscht

Wir bedanken uns bei allen Lehrerinnen, die sich Mühe gaben und die Kinder für diesen Wettbewerb vorbereitet hatten, aber auch allen Kindern, die am Wett-bewerb teilnahmen.

Ende Mai werden uns die Gewinner der einzelnen Kategorien bei derRegionsrunde in Kežmarok/Kesmark repräsentieren.

Franzi KOVALČIK

Kategorie: 3 – 4 Klasse: 1. Platz: Natália Ficová,Grundschule Jarná, Poprad;2. Platz: Eva Ammerová,Grundschule Svit – Mierova Str.;3. Platz: Kamila Beťková,Grundschule Poprad/Velká und Nicol Harbutová,Grundschule Dostojevského, Poprad;

5-7. Klasse Poesie: 1. Platz: Dominika Simčisková,Grundschule Dostojevského;2. Platz: Romana Macková,Grundschule Dostojevského;3. Platz: Zuzana Lisoňová,Grundschule Svit – Mierova Str.;

5-7. Klasse Prosa: 1. Platz: Marcel Heim,Grundschule Komenského, Poprad;

2. Platz: Terézia Jančíková,Grundschule Štrba; 3. Platz: Karolína Tomášová,Grundschule Tajovského, Poprad;

8-9. Klasse Poesie: 1. Platz wurde nicht erteilt.2. Platz: Michaela Banášová,Grundschule Tajovského; 3. Platz: Mária Katrušková,Grundschule Svit – Mierova Str.;

8-9. Klasse Prosa: 1. Platz: Lucia Brutovská,Grundschule Dostojevského; 2. Platz: Denisa Jurčová,Grundschule Šuňava, 3. Platz: Monika Chrenková,Grundschule Svit – Komenského Str.;

Und hier sind die Ergebnisse:

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Die Pressburger kannten zwar den Ort Ru-sovce, aber über die Bewohner dieser und auch der anliegenden Ortschaften Sanddorf (heute Čunovo) und Jandorf (Jarovce) war uns wohl wenig bekannt. Ins Interesse der Öffentlichkeit trat Rusovce, das 1947 in die Tschechoslowakei eingegliedert wurde, insbesondere nach Beginn von Ausgrabungen des römischen Kastells Ge-rulata (1964), was viele Pressburger bewog, die ausgestellten Exponate dieser Forschung zu be-sichtigen. Erholung fanden viele Besucher aus der Stadt im Schloss und im anliegenden Park. Mit einem Bericht über dieses historisch und eth-nisch für uns so interessante Gebiet wollen wir später, bei Gelegenheit, darauf zurückkommen.

Nach der Gründung des Karpatendeutschen Vereins in der Slowakei stieg auch unser Interes-se an ehemals deutschsprachigen Ortschaften unserer engsten Umgebung und bei Besuchen trafen und sprachen wir öfters auch mit Bewoh-nern dieses Ortes. Sie sprachen unsere Sprache und so ist „Karlburg“ in unser Bewusstsein getre-ten. Bekanntschaften, Freundschaften entstan-den, und als wir vor Jahren zu deutschsprachigen Gottesdiensten, die in der dortigen evangelischen Kirche einmal monatlich unter der Leitung von

Warum in die Ferne schweifen – sieh das Gute liegt so nah....Pfarrern aus Österreich stattfi nden, eingeladen wurden, sind wir dieser Einladung gerne gefolgt. Seither bestehen nun engere Beziehungen und oft können wir „unsere Karlburger“ auch bei Veran-staltungen unserer Region begrüßen.

Diesmal wollten wir unseren Freunden eine klei-ne Freude bereiten und beschlossen, nach dem Gottesdienst mit ihnen, unter dem Motto „Ein Osterfesttreffen“, eine besinnliche Stunde zu ver-bringen. Unser Freund Josef Mallinerits, ein ech-ter Karlburger, besorgte den Saal bei den „Hasiči“, sowie eine kleine Be-wirtung und wir konnten alte und neue Freunde aus Karlburg und auch Sandorf begrüßen. Nach einigen freundli-chen Worten erklangen unsere schönsten alten deutschen Volkslieder, Gedichte und in einem Vortrag wurde den An-wesenden erklärt, wie der Gesang gesund und notwendig für das all-gemeine Wohlbefi nden

und die Psyche des Menschen ist. Gleich darauf haben dann alle aus vollem Munde mitgesungen und konnten uns von der Wahrheit dieses Vortra-ges überzeugen.

Aus Pressburg kamen mehr als vierzig Leute mit unserem Regionsvorsitzenden, Herrn Prof. Otto Sobek, und dieses fröhliche und gelungene Zusammentreffen und gegenseitige Kennen ler-nen gibt Hoffnung auch auf eine weitere, beider-seitig fruchtbare Zusammenarbeit.

(st)

Zwei bedeutende Jahrestage kennzeichneten das Treffen der Mit-glieder und Freunde des Tscherma-ner Vereins, der Bürger und Vertreter der deutschen Stadt Steinfeld und der Mitglieder der OG des KDV in Ni-tra/Neutra. Sie sind nach Čermany/Tscherman und Neutra gekommen, um den 150. Jahrestag der Ankunft der Ansiedler zu feiern, die aus dem Oldenburger Gebiet nach Tscherman und Umgebung gekommen waren.

Zugleich wurde auch der 20. Jah-restag der Gründung des Tscher-maner Vereins – Ortsgemeinschaft Tscherman und Umgebung e.V. ge-feiert. Diese Bürgerinitiative, die in Deutschland registriert wurde, hat ihre Mitglieder sowohl in Deutsch-land, als auch in Österreich, Kana-da, Ungarn und der Slowakei. Der Verein wurde mit dem Ziel gegrün-det, die Familien der ursprüngli-chen Ansiedler zu verbinden, damit die gegenseitigen Kontakte zwi-schen den Familienmitgliedern und einzelnen Familien, die infolge der historischen Ereignisse während und nach dem Zweiten Weltkrieg voneinander getrennt wurden, wie-derbelebt werden konnten.

Deswegen entstand im Jahre 1989, dank der Initiative von Herrn Theodor Deters, die Ortsgemein-schaft Tscherman und Umgebung e.V. Die Schirmherrschaft über den Verein übernahm die Stadt Steinfeld/Oldb., aus deren weiterer Umgebung die ersten Einwanderer stammten.

Jubiläumstreffender

TschermanerDeutschen

Die Vertreter der Stadt Steinfeld, Frau Bürgermeisterin Manuela Hon-komp, ihr Stellvertreter, Herr Hubert Pille, und andere Bürger der Stadt beteiligen sich alle zwei Jahre am Tschermaner Treffen und unterstüt-zen diese Bürgerinitiative.

Einen symbolischen Beiklang hat-te die Tatsache, dass das diesjährige Treffen gerade am 1. Mai stattfand, am 5. Jahrestag des Beitritts der Slo-wakei zur Europäischen Union, wor-an wir uns auch während der Veran-staltung erinnerten.

Das eigentliche Treffen begann schon am 30. April 2009, im Ge-sellschaftsraum der Hotelakade-mie in Neutra, wo sich die Teil-nehmer trafen und zusammen mit den Vertretern der Stadt Steinfeld herzlich begrüßten.

Die Anwesenden hießen Dr. Karl Gese, den Vorsitzenden der Ortsge-meinschaft Tscherman und Umge-bung e.V., Manuela Honkop, Bürger-meisterin von Steinfeld und Ing. Imrich

Chrenko, Bürgermeister von Tscher-man, recht herzlich willkommen.

Am 1. Mai fand in der römisch-ka-tholischen Kirche die heilige Messe in deutscher Sprache statt, die von Pfarrer Prachár zelebriert wurde.

Auf dem Tschermaner Friedhof, am Denkmal der deutschen Einwan-derer, legten die Vertreter der Stadt Steinfeld, der Gemeinde Tscherman und des Tschermaner Vereins einen gemeinsamen Kranz nieder.

Auch das Andenken der Gründe-rinnen der OG des KDV in Neutra, Vertreterinnen der Tschermaner Deutschen, die in der Slowakei ge-blieben waren, Frauen Berta und Kornelia Niebur wurde mit einer Kranzniederlegung geehrt.

Am Nachmittag fand im Amphithea-ter und im Kulturhaus in Tscherman das sogenannte Tschermaner Dorffest statt. Dieses fi ng mit dem Kulturpro-gramm an, in dem der Gesangchor Grünwald aus Handlová/Krickerhau un-ter der Leitung von Hildegard Radovská

und die Folkloretanzgruppe „Trenčan“ aus Trenčín/Trentschin auftraten. Dann brachten die Sänger von Grünwald mit ihren deutschen und slowakischen Liedern und ihrem Harmonikaspiel alle Anwesenden zum Singen.

Bis in die späten Abendstunden spielte die Musikkapelle „TRIK“ aus Piešťany/Pistyan zum Tanz.

Zum Nachmittagsgrillen unter freiem Himmel waren auch die Be-wohner der Gemeinde Tscherman eingeladen. Es wurden Grillspeziali-täten serviert, und ein fantastisches Tschermaner Kesselgulasch, das man unter der Führung von Koch-künstler Ferdinand Rolfes zubereitet hatte. Auch die Gäste aus Thüringen trugen mit ihren Delikatessen – Thü-ringer Würstchen – bei.

Am letzten Tag des Tschermaner Treffens fand in den Räumlichkeiten der Hotelakademie die feierliche Mit-gliederversammlung des Tscherma-ner Vereins statt.

Renata GESEOVÁ

Kranzniederlegung am Kreuz auf dem Friedhof in Tscher-man zum Andenken der deut-schen Einwanderer. Der erste von links Bürgermeister Im-rich Chrenko.

Das Foto auf Seite 1:Kranzniederlegung zum An-denken der Gründerinnen der Ortsgruppe des KDV in Nitra/Neutra, Berta und Kornelia Niebur

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Der Hilfsbund der Karpa-tendeutschen Katholiken, Landesverband Bayern, war auch in diesem Jahr, genau-so wie auch in den vorigen Jahrzehnten, Veranstalter des Heimat- und Kulturseminars. Das uns ebenfalls gut be-kannte Kloster in Bernried am Starnberger See war Gastge-ber der Teilnehmer vom Palm-sonntag, dem 5. April, bis zum Mittwoch, dem 8. April. Dies-mal hat man das Thema „Die Karpatendeutschen und ihre vielfältigen Wurzeln und Be-ziehungen in Südosteuropa“ besprochen.

Das erste Referat hat der Vorsitzende des Karpaten-deutschen Kulturwerkes, Prof. Dr. Jörg Meier, gehalten: er sprach über die Geschichte des Begriffs „Heimat“. Oliver Dox hat den Teilnehmern die Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ und das Zen-trum gegen Vertreibungen vorgestellt. MdE Bernd Pos-selt hat ein Referat über die deutschen Volksgruppen in Mittel- und Osteuropa und die europäische Einigung vorbe-reitet.

Den Karpatendeutschen Verein hat Marian Markus aus Pressburg bei der Tagung vertreten. In seinem Vortrag sprach er über deutsche Holz-fäller in den Kleinen Karpa-ten.

Dr. Dušan Buran aus der Slowakischen Nationalgale-rie sprach über Kruzifi xe des Meisters Paul aus Leutschau.

Den letzten Vortrag hat Dr. Ladislav Suško gehalten, das Thema war: „Das Deutsche Reich und die Slowakische Republik“. Die Fachvorträge wurden wie immer auch durch Lichtbildervorträge und Filme aus der Slowakei begleitet.

op

Kulturseminarin Bernried

Geographische LageUnterhalb der Burg Theben, dort wo die March in die

Donau mündet, erhebt sich auf slowakischem Gebiet das Gebirge der Kleinen Karpaten. Sie steigen am Thebener Tor auf und bilden den Anfang des gewalti-gen Gebirgszuges Karpaten.

Die Kleinen Karpaten erstrecken sich über eine Län-ge ungefähr 100 km nach Nordosten hin. Das Gebirge ist von etwa 3 bis 10 km breit. Das Gebiet des Ge-birges ist von Laubbäumen, besonders der Buchen, bewaldet. Im Mischwald gibt es auch Nadelbäume. Die Wälder der Kleinen Karpaten bilden die Voraus-setzung für die Vielfalt der Fauna und Flora und sie stellen auch den größten Reichtum des Gebirges dar. Das Holz wurde hier seit Jahrhunderten gewonnen. Leider, heute sind die modernen Methoden des Holz-schlages für die Natur nicht günstig, umso mehr wenn das Gebirge für Schutzgebiet erklärt ist.

Was heute in den Kleinen Karpaten fehlt sind die Berg-wiesen. Sie sind zwar meistens vorhanden, aber in kei-nem guten Zustand. Früher wurden sie wirtschaftlich be-nützt und heute sind sie teilweise verwildert. Es gibt keine Bauer, die sie mähen und keine Tiere, die hier weiden.

Die höchsten Erhebungen des Gebirges erreichen eine Höhe von über 700 ü.M. Gleich am Anfang steigt der Hügel Thebener Kogel (Kobyla) auf. Die Erhebung ist zwar nur 514 m hoch, aber ihre Umgebung ist ein Naturschutzgebiet mit seltener Wärme und Trocken-heit liebender Flora.

In der Mitte des Gebirges thronen über dem Ort Breitenstein (Sološnica) die Hügel über 700 m hoch mit Felstürmen und Wänden auf denen seltene Vo-gelarten nisten. Natürlich, Hochwild, Muffelwild und andere Tiere sind hier keine Seltenheit. In den Hö-henlagen breiten sich von seltenen Blumen übersäte Bergwiesen aus. Ganz im Norden gibt es auch Karst-gebiet mit einer Höhle (Driny).

Für einen Laien ist es schwierig Vergleiche zwi-schen damals, als die deutschen Holzfäller in das Gebiet kamen und der Situation heute, zu ziehen. Jedenfalls müsste man blind sein um nicht zu sehen, dass das Gebiet der Wälder immer kleiner wird. Ein klassischer Fall ist Bau eines Militärobjektes auf dem Hügel Thebener Kogel (nach der Invasion im Jahre 1968). Da oben war eine wunderschöne Bergwiese, ein Paradies für Kinder und beliebtes Ziel der Press-burger für ihre Sonntagsausflüge. Für das Pflücken einer Blume wurde hier eine hohe Strafe erhoben, aber für ein Militärobjekt mussten viele Hektar des Gebietes in Anspruch genommen werden. Jetzt ist das Objekt verlassen und leer, ein ersehntes Para-dies für Obdachlose.

Auch die Weinberge, die am Fuße des Gebirges von der Südostseite liegen, werden immer für Bauzwecke verkauft. Die Situation ist natürlich in der Umge-bung von Pressburg am schlechtesten. Von berühmten Pressburger Weinber-gen blieb heute nur ein kümmerlicher Rest.

Die Karte zeigt das mittlere Gebiet der Kleinen Karpaten, wo sich die mei-sten Siedlungen der deutschen Holz-fäller befanden. Ausnahmeweise konn-ten sie auch außer dieses Gebietes lagen, zum Beispiel am Weißen Kreuz bei Ratzesdorf, das bekannte Haus Kotzmund. Wir sehen wie weit die Häu-ser voneinander entfernt lagen und wie schwierig es war Kontakte miteinander zu unterhalten, besonders im Winter.

Die deutschen Holzfäller der Kleinen Karpaten Ein Vortrag des Heimat-und Kulturseminars in Bernried am Starnberger See am 7. April 2009

von Marian MARKUS

Wirtschaftliche LageDie Bibersburg und der dazu gehörende Besitz waren

bis zum Jahre 1583 Eigentum der Familie Fugger. Sie wollten sich aus der Slowakei zurückziehen und warteten nur auf einen geeigneten Käufer des Gutes. Schließlich war es der Pressburger Gespann (Gauvorsteher) Graf Nikolaus Pálffy (1552-1600). Doch, es scheint dass eine Bedingung des Verkaufes die Heirat Nikolaus Pálffy mit Anna Maria Fugger war. So kam die Familie Pálffy nicht nur in den Besitz der Bibersburg, sondern sie erwarb auch das ganze Gut der Fugger in der Westslowakei und dazu gehörten auch weite Wälder. Die Mitgift der Braut war wahrscheinlich nicht sehr groß, denn der fi nanzielle Ausgleich zog sich fünf Jahre lang hin.

Die Burg ist eigentlich eine Festung mit dem Grund-riss eines unregelmäßigen Vierecks mit mächtigen runden Bastionen in den Ecken. Die Konzeption war teilweise italienisch, aber nach Entwurf von Albrecht Dürer ausgearbeitet. Die riesigen Lagerräume wa-ren voll von wertvollen Waren und das war eigentlich Grund für den Ausbau einer Festung. Die Fugger hiel-ten sich auf der Burg sehr selten auf.

Mit dem neuen Besitzer änderte sich an der Burg nichts, zumindest von außen nicht, aber in der Wirtschaft war es nur ein Nachklang des ehemaligen Glanzes. Ob-wohl die Pálffys vieles von den Fugger übernommen ha-ben, im Grunde konnten sie aber ihre mittelalterlichen Methoden als Latifundisten nicht ganz aufgeben.

Interessant ist, dass der „erste“ Nikolaus die von Fugger übernommenen Grundsätze der Wirtschaft am besten realisieren konnte. Seine Nachfolger kehr-ten langsam zur alten Misswirtschaft zurück.

Zur Besserung der Lage in der Forstwirtschaft half ein Erlas von Maria Theresia, bekannt unter dem Na-men Waldgesetz (1769). Dahinter steckte natürlich Stephan von Lothringen, Gemahl der Königin. Er wid-mete sich mehr der Wirtschaft als der Politik.

Unter diesen Umständen, in Bemühung um Inten-sivierung der Forstwirtschaft, wurden die deutschen Holzfäller auf Pálffys Gut eingeladen.

Einer der Besten war der letzte Unternehmer aus der Familie Pálffy, János Pálffy (1829-1910). Er hielt sich oft auf Bibersburg und in einem kleinen Schloss in Schatzmansdorf (Castá) auf. Vor seinem Tod im Jahre 1910 errichtete er eine Stiftung, die dem Stu-dium der Wirtschaft dienen und dadurch den Leu-ten zugute kommen sollte. Seine Büste steht noch heute vor dem Gemeindehaus in Schatzmansdorf. Man kann es als Beweis verstehen, dass er unter dem Volk beliebt war. In der Slowakei gibt es heute nicht viele Statuen oder Büsten, die einen ungari-schen Magnaten darstellen. Sie wurden schon nach dem ersten Weltkrieg entfernt. Das gilt nicht für die Städte im Süden der Slowakei, wo die Mehrheit der Bevölkerung die Ungarn bilden.

(Fortsetzung folgt)

Deutsche Holzfäller bei der Arbeit

Bibersburg unweit von Schatzmansdorf

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Die Kunst, ein Bild des Lebens und der Welt festzuhaltenZur Geschichte der Zipser Fotografi e: IV. Fotografen aus Metzenseifen

Von Paul Tischler, Metzenseifen/Zips–München

Etwas überspitzt formuliert könnte man das Sprichwort über den ›Mantaken‹ als Dichter auch auf den Fotografen übertragen und wohl behaupten: „Ein jeder ›Mantake‹ ist ein Fotograf!“ Denn nicht selten trifft man in „Mantakien“ – wie ein Wiener Journalist das Ambiente von Metzenseifen nannte –, in der herrlichen Natur um Metzenseifen, Wan-dernde, die Schulter mit einem ‚Kucker‘ (mantakisch Fernglas) oder Fotoapparat umhängt. Dass einst da fast immer auch eine „Pücks“ (Büchse) hing, ist selbstverständlich. Waren doch die Metzenseifener am südöstlichsten Rande der Zips einst mit Leib und Seele Jäger und auch – berühmt-berüchtigte ‚Raub-schütz‘…

Vertreten durch Maler, Grafi ker, Fotografen und einen professionellen Filmer (Kameramann) ist auch der letzte, südlichste Ort der Zipser Deutschen – Metzenseifen, schon im (mundartlich) Bodwatal (hochdeutsch: Moldautal), nur 30 km westlich von Kaschau gelegen. Fotografi eren wurde auch hier zum beliebten Hobby schon zwischen den beiden Weltkriegen. Doch nur wenigen ist es vergönnt, ihre Kunst so zu präzisieren, dass ihre Bilder in Zeitun-gen und Zeitschriften, in Kalendern und Büchern gedruckt oder sogar in Ausstellungen als Kunst prä-sentiert und dargeboten werden.

Die wohl erste Fotografi n von Metzenseifen, die das Fotografi eren als zielbewusste Tätigkeit be-trieb, war eine Fremde, eine – wie ihre Schwieger-tochter es bezeichnete – „Hergelaufene“, wie auch der Volksmund die aus der Fremde zugezogenen Metzenseifener nennt. Elisabeth Rencz geb. Rupp (1893–1966) war keine ›Mantakin‹, sondern Do-nauschwäbin; ihre Wiege stand in Tolna an der Do-nau in Südungarn (einst hieß der Ort Hahnenberg). Rencz kam über Kaschau nach Metzenseifen. Sie verbrachte hier ein halbes Jahrhundert, weil ihr und ihrem Mann der Ort so behagte, und sie wurde waschechte Metzenseifnerin. Ihre Bilder – Porträts von Metzenseifenern, Bilder des Städtchens und der Umgebung, wo sie vor allem Mitglieder und Freunde bei Ausfl ügen in der Umgebung, besonders ën da Domboch (= im Dombachtal) mit vielen Hammerwer-ken, ablichtete, haben vor allem dokumentarischen Wert und sind zum Teil im Buch erschienen. Rencz war wohl die erste, die Ereignisse und Begebenhei-ten in Metzenseifen – den Sport inklusive – fotogra-fi erte und so Bilder von für Metzenseifen unermes-slichem Wert bewahrte. – 1999 erschien von ihrer Schwiegertochter Susanne Rencz in Pressburg das Text- und Foto-Buch „Untermetzenseifen in Bildern. Das Städtchen, Landschaft und Leute“ (Verlag: Mu-seum der Kultur der Karpatendeutschen, Pressburg 2001, 165 S.); das erste, das einem Fotografen aus Metzenseifen gewidmet wurde.

Viele Fotos fertigte Gabriel Viravecz (1912–2001), einst Vorsitzender der OG des KDV, an, dem die kirchlichen Feiertage und diverse Begebenheiten in Metzenseifen Motive zu Aufnahmen boten. Ein ganz der Fotografi e Verfallener ist Rudi Schwarz (geb. 1928), im Volksmund „Plitz“ oder Plitz Rudi genannt. Seine Fotografi e des alten Holzschlittens – heute schon eine Rarität –, war als erste eines Metzenseifeners auf einer Ausstellung (in Kaschau) zu sehen. Zoltán J. Sohler (1930–2001) fotografi er-te gekonnt auch im Zusammenhang mit seinen Bil-dern. Bislang galt er als der beste Metzenseifener Maler, der vor allem die Stadt und ihre Bewohner, Begebnisse und Natur Metzenseifens auf Leinwand und Fotofi lm festhielt.

Die echten ›Mantaken‹ leben in Metzenseifen. Gründler VolksmundA jeda ›Mantāk‹ îs a Dichta. (Ein jeder ›Mantake‹ ist ein Dichter.)

Metzenseifener VolksmundWenn auch der ehemalige Präsident der Slowakei

Rudolf Schuster (geb. 1934) nicht als karpatendeut-scher Schriftsteller – seine 27 Bücher schrieb er in Slowakisch – bezeichnet werden kann, nur als Autor, der aus dem Karpatendeutschtum hervorging, kann er als zipserdeutscher Fotograf und Filmer sehr wohl bezeichnet werden, da diese Tätigkeiten nicht an eine Sprache gebunden sind. Schuster, dessen Onkel Johann (João) Benedik (1892–um 1982 São Paulo), dessen Bruder und sein Vater Alois Schu-ster (1901–1992) im brasilianischen Busch 1927 als Erste aus der Slowakei einen Dokumentarfi lm über die Flora und Fauna des brasilianischen Urwalds drehten – der Film wurde leider auf einzelne Felder zerschnitten, womit man eine Anzahl einzelner ‚Fo-tografi en‘ bekam –, ist nämlich neben seinen viel-fältigen gesellschaftlichen und künstlerischen Tätig-keiten auch noch als Fotograf – aber auch Filmer – hervorgetreten.

In letzten Jahren fi lmte und fotografi erte er nicht nur in Brasilien, sondern auch für zwei Fotobände in Alaska und Island. Somit ist der heute in Ka-schau lebende Metzenseifener, der sich häufi g im Elternhause in Metzenseifen, wo er ein Museum der Filmografi e und Fotografi e errichtete, wohl der er-folgreichste aller Zipser Fotografen nach 1945 ge-worden. Davon zeugt auch seine selbständige Foto-Ausstellung in Pressburg (Januar bis März 2009), wo Bilder in Großformat aus Alaska gezeigt wurden. (Rezensionen seiner beiden Foto-Bücher, „Im Ban-ne des Nordens“ [V zajatí severu] und „Schönheiten Islands“ [Krásy Islandu] werden demnächst in die-sem Blatt erscheinen.) Somit ist unser ehemaliger Präsident der erste Metzenseifener, der zwei selbst-ständige Bildbände herausbrachte!

Der Kunst der Fotografi e verfallen sind auch zwei Jüngere des Jahrgangs 1941: Alfred Gedeon und Hi-lary Müller – letzterer den beweglichen Bildern, der die Kamera zu seinem Beruf machte. Er war jahre-lang in Prag als Kameramann tätig; seit seiner Über-siedlung in den 70er Jahren nach Pressburg (Bratis-lava) wechselte er zum Slowakischen Fernsehen.

Von der noch jüngeren, der Nachkriegsgenera-tion, sind es die drei Gebrüder Tischler. Paul Tisch-lers (Jg. 1946) Fotos wurden in Zeitungen und Zeitschriften (»Slovenka«, »Život«, »Večerník«, »Príroda a spoločnosť«, »Výber«, »Typograf« in Pressburg, »Lidé a zemĕ«, »Prager Volkszei-tung« in Prag) sowie in Büchern („Poľsko“, 1977) gedruckt. Allein im Buch „Nemecká demokratická

republika“ (Pressburg 1978) erschienen von ihm 138 Fotos aus der ganzen DDR. Er fotografi erte Ausstellungen von Künstlern in Pressburg, eine Spezialität sind seine Friedhofs-Bilder, mit denen er versucht, kulturhistorisch relevante Motive von verstorbenen Persönlichkeiten (karpaten-)deut-scher Herkunft aus der Slowakei – als Journalist und Literaturhistoriker – für die Zukunft zu erhal-ten. Sein fotografi sches Generalthema sind jedoch die Bäume, sein beliebtestes und häufi gstes Motiv „Blick in die Baumkrone“, über die er eine Ausstel-lung plant.

Alfred Tischler (Jg. 1950), der an der Pressbur-ger Universität bei seiner Schwester sechs Se-mester Archivwesen studierte, hatte als Leiter der Repro-Abteilung der größten ostslowakischen Be-zirksbibliothek für die Jugend in Kaschau auch pro-fessionell mit der Fotografi e zu tun gehabt, als zu seinem Aufgabenbereich auch die Ablichtung von slowakischen Schriftstellern bei Interviews und Le-sungen gehörte (u. a. Ján Štiavnický vom Fernse-hen, Božena Mačingová vom Hörfunk in Kaschau oder Nora Baráthova aus Käsmark u. v. a.). Diese Fotos stellen nun, nach vielen Jahren, schon wert-volle Dokumente dar. Heute hat Alfred Tischler, der zehn Jahre in München lebte, wo er anfangs Jura studierte und Fotoausstellungen fl eißig besuchte, nur noch ein einziges Thema: die herrliche Natur in der Umgebung von Metzenseifen. Es gelingen ihm auch schöne Bilder der schwindenden Architektur des Städtchens.

Ganz anders die Lichtbilder des Arztes Harald Tischler (Jg. 1953) aus Stuttgart: Wenn er noch zu Hause zu Hochzeiten eingeladen wurde, um diese volkskundlich so interessanten Aktionen festzuhal-ten, hält er nach seiner Übersiedlung nach Deutsch-land seit zwanzig Jahren als Weltreisender diverse Motive aus der fernen Welt fest, z. B. aus den USA, die er schon sechsmal besuchte und weite Teile mit dem Auto bereiste. Ein Teil seiner Bilder halten das Leben der Metzenseifener in Amerika, vor allem in Cleveland, wo ihre Großmutter geboren wurde, fest. Gespannt kann man auf seine Fotografi en und Fil-me sein, die er auf der geplanten Weltreise näch-stes Jahr machen wird.

Doch im Bewusstsein der Metzenseifener gilt als der Fotograf Walter Bistika (Jg. 1929). So wie Zoltán J. Sohler in die Köpfe der Metzenseifener als der Maler Metzenseifens eingegangen ist, so evoziert die Bezeichnung ‚Fotograf‘ beim Metzenseifener gleich den Namen Walter Bistika. Ihm wird, als Krö-nung und Abschluss unserer Serie, die letzte, fünfte Folge gewidmet sein.

(Fortsetzung folgt)

HARALDTISCHLER:

Das beliebteste Foto-Motiv der Metzensei-

fener in aller Welt: Die zentrale Marienkirche

›am Platz‹ mit dem ›Mühlpack‹ (mit Kreuz), einst ein hervorragen-des Skigebiet mitten in

der Stadt (!), die zwei wichtigsten Wahrzei-

chen Metzen-seifens. Winter 1987; Diapositiv,

24 x 36 mm. Foto-Ar-chiv Harald Tischler,

Stuttgart-Asperg.

Das Foto auf Seite 1:Rudolf Schuster: Nicht ungefährlich – Bären-familie im Norden Ka-nadas aus nächs-ter Nähe; 1998. Foto-Archiv: Filmmuseum der Familie Schuster, Metzenseifen.

PAUL TISCHLER:Im Spreewald in der Lausitz. Aufnahme von 1977. Schwarzweiß-fi lm, 6 x 6 cm (Flexaret). Foto-Archiv der ›For-schungsstelle Karpaten-deutsche Literatur (Paul Tischler)‹, München & Metzenseifen.

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BUCHBESPRECHUNG

Vor kurzer Zeit ist ein repräsen-tatives Buch über Dobšiná/Dob-schau erschienen. In der Publika-tion verfolgt man die historische Entwicklung dieser multiethnischen Bergstadt (im Jahre 1900 waren von 5115 Einwohnern 2790 Deutsche, 1509 Slowaken, 746 Magyaren und 70 andere), die wahrscheinlich zu Beginn unserer Zeitrechnung be-gonnen hat. Die deutschen Siedler kamen seit dem 12. Jahrhundert in dieses Gebiet, die erste Erwäh-nung von Dobschau fi ndet man in der Schenkungsurkunde des un-garischen Königs Bela IV aus dem Jahre 1243.

Ein großer Teil des Buches ist natürlich dem berühmten Bergbau gewidmet. Das Buch ist sehr reich illustriert, oft farbig (vor allem die Karten), wertvoll ist auch die um-fangreiche Liste der benutzten Li-teratur. Die Autoren, vor allem Dr.

Ein repräsentativesBuch

Ondrej Rozložník, (das Buch wurde auch von unserem unlängst ver-storbenen Freund, Ing. Emmerich Hunsdorfer, mit zusammengestellt) haben eine hervorragende Arbeit geleistet!

Banské Mesto DOBŠINÁ. Košice 2008. Herausgegeben von: Ing. Tibor Turčan – Banská agentúra. ISBN 978-80-970005-0-9

op

Der IBC Überlingen, Fachgruppe Lite-ratur, ermöglicht interessierten Erwach-senen die Teilnahme an der Vierten Ly-rik-Werkstatt.

Bewerber sollten seit mindestens zwei Jahren Gedichte schreiben und über einen gewissen Fundus verfügen. Es muss zudem die Bereitschaft beste-hen, in der Lyrik-Werkstatt zusammen mit anderen offen und ernsthaft an den Gedichten zu arbeiten.

Die Teilnehmerzahl ist auf zehn Personen beschränkt. Gehen mehr Anmeldungen ein, so werden zuzu-lassende Kandidatinnen/Kandidaten mit deren Einverständnis auf eine Warteliste für die Fünfte Lyrikwerk-statt 2010 gesetzt.

Teilnehmer aus dem gesamten eu-ropäischen Raum sind eingeladen. Die Gedichte sind allerdings auf Deutsch (= Verkehrssprache der Lyrikwerkstatt) einzureichen.

Die Lyrikwerkstatt wird in bewährter Weise von Helmut Frhr. v. Scheurl-De-fersdorf und Edit Bernhardt-Herr ge-leitet. Sie fi ndet in Räumen des histori-schen Rathauses Owingen statt.

Die Arbeit erstreckt sich vom Freitag, 23. Oktober bis zum Sonntag, 25. Ok-tober 2009. In mehrere Runden werden Gedichte intensiv untersucht und bei Be-darf in eine neue Form gebracht. Dazu entstehen neue Gedichte.

Die Arbeit wird bei Interesse mit dem Angebot „Lyrik-Weg Owingen“ und dem Angebot einer abendlichen Lesung mit Frhr. v. Scheurl-Defersdorf verbunden.

Zum Rahmenprogramm gehört ein Besuch der Galerie von Frau Bernhardt-Herr in der Heiligenbreite mit der Mög-lichkeit, sich vor Ort lyrisch inspirieren zu lassen.

Eine öffentliche Vorstellung der Teilnehmergedichte in Überlingen bildet am Sonntag, 25. Oktober, den Höhe- und Schlusspunkt der Lyrik-werkstatt 2009. Auf diese Lesung in der „Gunzoburg“ Überlingen, der Ga-lerie des IBC in der Aufkircher Straße

4. Lyrik-Werkstatt 2009 des IBC Überlingen vom 23. bis 25. Oktober 2009

werden die Teilnehmer durch präzise Präsentations-Übungen vorbereitet. Näheres ergibt sich aus dem endgül-tigen Programm.

Bewerbungen sind in gut lesbarem Druck und/oder auf einer CD einzurei-chen und müssen folgende Teile bein-halten:

1. Postanschrift (am besten mit An-gabe der E-Mail)

2. Kurzvita des Bewerbers in fünf Zeilen

3. drei Gedichte des Teilnehmers, gereimt oder in freien Rhythmen, 9 bis 31 Zeilen samt Überschrift, auf 3 getrennten Blättern

Inhalte:1.1.1 Liebe / Trennung1.1.2 Natur / Umwelt1.1.3 (frei zu wählen)Das Leitungsteam berät bis Ende Juli

2009 über die Zulassung zum Workshop und benachrichtigt unmittelbar danach die Bewerber per Post oder E-Mail.

Die Bewerber werden bei Zulassung zur Einsendung zweier weiterer Gedich-te aufgefordert, die neben einem von der Leitung aus den drei Bewerbungs-gedichten ausgewählten Text in den üb-rigen Runden bearbeitet werden.

Für die Deckung der anfallenden Verwaltungs-, Bewirtungs- und Bear-beitungskosten wird bei Zulassung die Teilnahmegebühr von € 50,00 fällig. (Bei Bewerberinnen/Bewerbern aus deutschsprachigen Gebieten in Osteu-ropa (Polen / Slowakei /Tschechien / Ungarn / Rumänien) wird diese Teilnah-megebühr ermäßigt oder ganz vom IBC getragen.

Bei entsprechendem Interesse, wel-ches die Kosten einer Aufl age (100 Stück) sichert, wird die gedruckte Do-kumentation aller Teilnehmergedichte in einem Bändchen möglich.

Bewerbungen bis 15. Juli 2009 (Aus-schlussfrist) auf dem Postweg an fol-gende Adresse:

Helmut Frhr. von Scheurl-Defersdorf, Mühlenstraße 11 88696 Owingen

Sehr geehrte Redaktion,ich sende Ihnen hiermit mal etwas

Anderes. Vielleicht haben Sie Lust, auf das Buch hinzuweisen, das ge-rade erschienen ist und bald vorge-stellt werden wird. Drei Bücher sind bereits in die Slowakei ausgeliefert. Natürlich kann es nicht für alle Leser von absolutem Interesse sein, wenn ein Krimi am Bodensee spielt, doch könnte es sicher interessieren, dass der Autor der Monatsgedanken nicht nur Gedichte schreibt und in-zwischen Mitglied des SYNDIKATs ist (Vereinigung der deutschspra-chigen Kriminalschriftsteller).

Die Story spielt am Bodensee in Überlingen und in den Überlin-

Apfelernte. Ein Bodensee-Krimi.von Helmut Freiherr von Scheurl-Defersdorf

Ulrich Seutter Verlag ISBN 978-3-938340-50-9 Preis 9,80 €

ger Ortsteilen Goldbach, Bonndorf, Ernatsreute, Andelshofen, dazu in Owingen, Sipplingen, Ludwigs-hafen-Bodman und in Meersburg. Wenn Bernd Breunecke und sein Chef Egon Schneider einen Mord-fall untersuchen, gibt es Streit mit Vorgesetzten und Behörden und manchen Seitenhieb auf die Politik. Die Leiche bei Bio-Xpress in Bod-man-Ludwigshafen betrifft eigent-lich nicht ihren Ermittlungsbereich. Ein Haufen Ärger ist zu bewältigen, bevor sie den Mörder stellen kön-nen.

Mit freundlichen Grüßen Helmut Freiherr

von SCHEURL-DEFERSDORF

Dieses Buch ist eine erweiterte 6. Ausgabe des erfolgreichen Titels „Anmerkungen zur Vertreibung“, die ursprünglich im Kohlhammer Verlag erschienen ist und vier Aufl agen er-lebten. Der Autor hat das Buch jedes Mal aktualisiert, so dass es alle Ent-wicklungen bis heute berücksichtigt.

Der Autor ist Amerikaner - weder Deutscher noch Pole - und hat Rechts-wissenschaften und Geschichte in Harvard studiert. Er promovierte in Jura in Harvard und in Geschichte in Göttingen, wo er mit einem Fulbright-Stipendium forschte und lehrte. Es ist besonders verdienstsvoll, dass die Thematik hier interdisziplinär be-handelt wird - und dies für ein brei-tes Publikum, denn „Die deutschen Vertriebenen“ ist eben eine populär-wissenschaftliche Fassung des Stan-dardwerkes von Alfred de Zayas, „Die Nemesis von Potsdam“ (14. Ausgabe, Herbig 2005).

In der geschichtlichen Dokumenta-tion der Kriegs- und Nachkriegszeit des Zweiten Weltkrieges füllt der Völ-kerrechtler Prof. Dr. de Zayas einen besonderen Platz. Als Sekretär für Menschenrechte haben ihm seine 22 Jahre in der UN eine Einsicht in das Benehmen der Menschen ermöglicht, die ihm eine Neutralität in der Beur-teilung geschichtlicher Ereignisse er-möglicht. Schon durch die Zahl seiner Veröffentlichungen und Vorträge kann er ein allumfassendes, neutrales Bild der letzten 60 Jahre erstellen.

„Keine Täter - sondern Opfer“ be-handelt in dieser Aufl age die Vorge-

Die deutschen VertriebenenKeine Täter - sondern Opfer

von Alfred M. de Zayas

schichte der deutschen Vertriebenen aus dem Osten Europas mit dem Einblick in die Ursachen des Zweiten Weltkrieges und den Konsequen-zen politischer Entscheidungen der Siegermächte. Bilder und Tabellen ergänzen dieses historische Doku-ment, das die tragische Vergangen-heit beleuchtet.

„Keine Täter – sondern Opfer“ und die „Thesen der Vertreibung“ (siehe Bro-schüre „50 Thesen zur Vertreibung“ – Alfred de Zayas) sind Dokumente, die in die Literatur des Geschichtsun-terrichtes gehören.

Julius A. LOISCH

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Am 21. April 2009 fand in Kežmarok/Kesmark im Haus der slowakisch-polnischen Begegnung der Euroregion „Tatry“ der 23. Ta-traabend statt. Diese Veranstal-tung hat bei uns in der Stadt schon eine langjährige Tradition. Sie war wieder von Mgr. Milan Choma zu-sammen mit der OG des KDV in Kesmark, Spišsky dejepisný spo-lok (dem Zipser Historischen Ver-ein), der Schola Humanitas bei SOŠ Kesmark, der Stadt Kesmark und dem Staatsarchiv in Levoča/Leutschau vorbereitet worden.

Kurz vor 18 Uhr war der Saal mit fast 100 Leuten voll. Diesmal war der Abend dem bekanten Profes-sor Alfred Grosz gewidmet. Wäh-rend des ganzen Abends hat der Student Daniel Dluhy mehrere Ge-dichte von Alfred Grosz über die Hohe Tatra gelesen.

Viele von den Teilnehmern wa-ren frühere Studenten oder Freun-de des bekannten Professors. Herr Juraj Ksiažek vom Nationalpark Hohe Tatra hat viele Dias vom al-ten historischen Kesmarker Kata-ster der Hohen Tatra präsentiert und auch Bilder mit Herrn Grosz und seinen Studenten, auf wel-chen sich viele Zuschauer erkannt

Die Tatra mit den Augen von Professor Groszhaben. Innerhalb der über drei Stunden haben viele Teilnehmer über Professor Grosz gesprochen und von ihren Erlebnissen mit ihm erzählt.

In der Pause konnte man sich auch eine schöne Ausstellung der dokumentarischen Fakten und Fo-tografi en über das Leben und Werk von Professor Grosz ansehen.

Als Gast war auch Herr Norbert Frank eingeladen, dessen Familie eng mit der Tatraortschaft Kežmar-ské Žľaby/Kesmarker Tränke verbun-den war, und der viel über die Hohe Tatra und über die heutigen Touris-mus-Entwicklungen erzählt hat.

Dieser Tatraabend war eine Vorbereitung auf - und eine Ein-ladung zur internationalen Kon-ferenz „Alfred Grosz – profesor školy Tatier/Alfred Grosz – Pro-fessor der Tatra-Schule“, die bei dem Kultur- und Begegnungsfest in Kesmark am 19.Juni 2009 um 15 Uhr in der Kesmarker Burg stattfinden wird.

Alfred Grosz wurde im Jahre 1885 in Kesmark geboren. Er ist noch bis heute einer der bekannte-sten und legendärsten Professoren des Kesmarker Gymnasiums, wo er - außer einer kleinen Unterbre-

chung während des Krieges - von 1922 bis 1953 Sport unterrichtet hatte.

Professor Alfred Grosz war eine vielseitige Person. Er war:

- ein kreativer Pädagoge – er hat mehrere Methodiken und Ma-terialien über Turnen, Bergstei-gen, Touristik und Skifahren ge-schrieben;

- ein Humanist - viele von seinen Schülern haben ihn als ihren Vater angesehen, er stand mit über 300 Schülern lange Jahre im Brief-wechsel. Als Nachweis davon kann auch das betrachtet werden, dass seine ehemaligen Schüler im Jahr 1993 ein Denkmal mit seiner Büste in Kesmark errichtet haben. Er hat vielen Leuten in den Bergen aber auch während des Krieges und auch nach dem Krieg das Leben gerettet;

- ein bekannter Feuerwehr-mann - schon als 14-jähriger und noch als 82-jähriger hatte er beim Brandlöschen geholfen. Er war 65 Jahre lang Mitglied des Kesmar-ker Feuerwehrkorps, auch bei der Gründung des Slowakischen Feu-erwehrkorps war er tätig. Sehr be-kannt ist sein Einsatz im Jahr 1920 beim großen Brand der Holzkirche

in Kesmark; man kann sagen, dass er die Holzkirche vor den Flammen gerettet hat;

- ein erstklassiger Bergsteiger - er hat in der Hohen Tatra 136 Erst-besteigungen gemacht. Mit seinen Schülern verbrachte er fast jedes Wochenende in der Hohen Tatra, er hat den Kindern das Wesen des Bergsteigens, des Tourismus und auch des Skifahrens näherge-bracht;

- ein Propagator und Popula-risator der Hohen Tatra - er hat sehr viele Dias über die Hohe Tatra angefertigt, die bei vielen Vorträgen sowohl im In- als auch im Ausland besonders durch den Karpaten-Verein gezeigt wur-

Vorbemerkungen:- Das Dorf Oberufer bestand 1890 aus 54

Bauernhäusern und 33 Kleinhäusern, um 1900 hatte es etwa 900 Einwohner und um 1944 über 6.000 Einwohner. Seit 1946 trägt Oberufer den Namen Prievoz. Heute ist Prievoz ein Stadtteil von Bratislava.

- Der folgende Text möchte die Erinnerung wach halten und Impulse zum Nachdenken geben. Er versteht sich als Skizze.

Einführende Hinweise Die Oberuferer Bauern bewahrten und hüteten die Weihnachtsspiele, die im 16. Jahrhundert entstanden sind und um 1620 von den ausgewanderten Menschen evan-gelischen Glaubens in ihre neue ungarische Hei-mat mitgenommen wurden. Die Entdeckung der Oberuferer Spieltradition ist dem Germanisten und Goetheforscher Karl Julius Schröer (1825-1900) zu verdanken. Er beobachtete die Spiele, die vom 1. Advent bis Heiligen Dreikönig an al-len Sonn- und Feiertagen in einem Wirtshaus in Oberufer aufgeführt wurden. 1858 veröffentlichte er seine Beobachtungen und die vorgefundenen handschriftlichen Aufzeichnungen unter dem Titel Deutsche Weihnachtspiele aus Ungern.

Schröer ließ das spätmittelalterliche geistliche Kulturgut in seiner Bühnentracht malen, „um das Treiben dieser, wie es scheint, letzten Träger einer alten volksmäßigen Bühnenkunst auch von dieser Seite der Vergessenheit zu entziehen“. Die Bilder beeindrucken und lassen den Betrachter etwas von der erhabenen christlichen Volkskunst verspüren!

Erinnerung an ein geistliches Kulturgut der Karpatendeutschen: Die Oberuferer Weihnachtsspiele

Vortrag, der am 3. April 2009 in der Begegnungsstätte der OG des KDVin Schwedler von Prof. Dr. Ferdinand KLEIN gehalten wurde.

Bis zur Vertreibung im Jahre 1945 hat Karl Eugen Fürst (1907-1997) die Oberuferer Weih-nachtsspiele mitgestaltet, die viele Besucher aus der näheren und ferneren Umgebung an-lockten. Fürst ist mit den Spielen aufgewachsen. Der Lehrmeister der Spiele, Michael Wendelin (1861-1930), besprach alle wichtigen Fragen in der Lehrerwohnung seines Vaters und die Proben wurden im angrenzenden Schulsaal abgehalten. Text, Melodie und Aufführungsstil blieben weitgehend unverändert erhalten. Die ursprüngliche, liturgisch anmutende und klar vorgegebene Spielweise der Oberuferer Bauern erinnert an mittelalterliche Vorbilder. Die Sing-weise war nicht aufgezeichnet, sondern wurde mündlich – und soweit möglich – unverfälscht der nachkommenden Generation weiter gege-ben. Immer wieder wurden jedoch neue Weisen geschaffen.

Das Oberuferer christliche Volksschauspiel besteht aus: Christgeburtsspiel, Paradeisspiel (Adam und Eva oder Der Sündenfall), Dreikö-nigsspiel sowie Schuster- und Schneiderspiel (Ein Fastnachtspiel).

Ursprung der Spiele Die Spiele können als geistiges Fluchtgepäck für die Menschen evange-lischen Glaubens verstanden werden, die in der Gegenreformation vor allem aus Österreich ver-trieben wurden und sich eine neue Heimat schu-fen. Die Menschen hingen mit ihrem Herzen an diesem Kulturgut und verpfl anzten es in den neuen Lebensraum. So lebte ihre verlassene Heimat

in der Erinnerung in tiefer Religiosität weiter. Die lutherische Bibelsprache wurde beibehalten, denn für die Exulanten, d. h. für die aus den Ländern der habsburgischen Monarchie vertriebenen Prote-stanten waren die Spiele eine religiöse Handlung.

Das Volksschauspiel stellt eine tiefe, ur-menschliche Verbindung von Kunst und Glauben dar. „Erfüllt mit Ehrfurcht vor dem väterlichen Erbe waren die Spiele für die Oberuferer Bauern immer eine ernste, heilige Sache, ein Ausdruck der Freude über das himmlische Geschenk der Weihnacht und ein Glaubensbedürfnis, die hei-ligen Zeiten des Christmonats in Ermangelung eines Gotteshauses durch ein Weihnachtsspiel zu feiern“. Die Oberuferer verstanden ihre Spie-le als Verehrung Gottes. Mit ihnen und durch sie wurde der christliche Glaube gepfl egt.

Oberuferer Paradeisspiel Dr. Hans Klein war von dem Oberuferer Paradeisspiel, das im Winter 1926/27 auf einer Bühne mit bemalten Kulissen gespielt wurde, sehr angesprochen und tief bewegt. Für ihn war es kein Bühnen-spiel im gewöhnlichen Sinne, sondern eine „gottesdienstliche Handlung, ein feierliches Amt. Unmittelbar fühlte man sich an die Wiege der dramatischen Kunst versetzt und sah das junge Drama aus dem Urgrunde des Religiösen erwachsen“. Für Hans Klein gehört das Spiel dorthin, wo es seinen Ursprung hat: in die Kir-che. Das Paradeisspiel beginnt mit dem Lied der Companie, die den Spielraum singend um-schreitet:

„Singen wil ich aus herzensgrund, weils gibt das ge müte mein, o herr, gib mirs in meinen mund, das komt zum lobe dein! Denn du bist doch mein Got red ich ân allen spot, der alle ding erschaffen hat und regiert nach seiner wohltat, nun preiset immer Gott!“

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„Heimatglocken“ Geistlicher Monatsgruß von Missionspfarrer Thomas Herwing, Rimavska Sobota/Großsteffelsdorf

den. Er war auch einer der höheren Funktionären des

Karpatentouristischen Vereins. Er hat seine Dias im Jahr 1930 auch dem ersten slowakischen staatlichen Reisebüro „Slovako-tour“ für Werbezwecke zur Ver-fügung gestellt;

- ein Historiker und Schriftstel-ler - er hat sehr viele Artikel in den touristischen Zeitschriften veröffentlicht, besonders in: Kar-patenpost, Touristik und Alpinist. Bekannt sind auch seine Bücher „Die Hohe Tatra - Geschichte des Karpatenvereins“ oder „Sagen über die Hohe Tatra“;

- ein guter und bekannter Geo-graf - bis heute sind seine Hand-arbeiten von Landkarten der Hohen Tatra mit Benennungen der Gipfel, Täler oder Bergseen erhalten geblieben. Er hat auch die Benennungen aller Spitzen in der Hohen Tatra in vier Spra-chen - Deutsch, Ungarisch, Slo-wakisch und Polnisch - zusam-mengefasst.

Man könnte hier noch viel über Professor Alfred Grosz schrei-ben. Wer noch mehr über ihn oder über die Hohe Tatra wissen will, sollte am 19. Juni nach Kes-mark kommen. Einer der vor-tragenden Lektoren wird auch Herr Dipl.-Ing. Ernst Hochberger sein.

Das Thema Professor Grosz ist sehr breit und wir suchen immer neue Informationen über ihn und wir sind sehr dankbar für alle Ma-terialien. Wer uns helfen will, kann sich an die OG des KDV in Kes-mark wenden.

V.W.

Zum Gedenken an den karpatendeutschen Künstler Karl Kiraly haben das Karpatendeutsche Kulturwerk Karlsruhe - dessen langjähriger stellvertretender Vorsitzender er gewe-sen ist - und die Stadt Karlsruhe eine Ausstellung seines um-fangreichen Schaffens eröffnet, die bis Mitte Juli im Schloß Karlsburg (Karlsruhe-Durlach) samstags und sonntags zu-gänglich ist.

Geboren in Prackendorf/Prakovce bei Göllnitz/Gelnica in der Unterzips (Slowakei) gehörte er 1944 zum letzten Abi-turientenjahrgang des bekannten Deutschen Evangelischen Gymnasiums A.B. in Kesmark/Kežmarok. Nach dem Stu-dium in Prag und Preßburg leitete er das Architekturatelier der Großfi rma Stavoprojekt in Kaschau/Košice, die auch eini-ge seiner eigenen Entwürfe (u. a. Hotel Bellevue in der Ho-hen Tatra) verwirklichte. 1970 erreichte er über Jugoslawien Deutschland, wo er in Geislingen eine der ersten Fußgänger-zonen schuf. Als Bergsteiger fuhr er zu den großen Bergen der Welt und hielt neben seinem umfangreichen Hauptwerk - der Kunst und der Natur seiner Heimat Slowakei - überall sei-ne Eindrücke, unter Anwendung der verschiedensten Techni-ken fest, sa dass ein vielfältiges Werk entstand, in dem auch die Buchillustration (z. B. „Das große Buch der Slowakei“ von Ernst Hochberger), sowie die Konzeption von Ausstellungen und die Gestaltung von Museen (Karpatendeutsches Muse-um in Karlsruhe), sowie auch Restaurierungsarbeiten (Bar-bara von Abrahamsdorfl ihren Platz hatten.

Ernst HOCHBERGER

Karl Kiraly(25. 1. 1925 - 28. 4. 2008)

Erinnerung nach einem Jahr

Foto: Karl Kiraly, Neusohl/Banská Bystrica

Prof. Dr.Ferdinand Klein

zum 75. GeburtstagUnser lieber Profes-

sor. Zu Ihrem schönen Jubiläum möchten wir Ihnen ein Frühlingsge-dicht schenken, das be-sonders für Sie gedacht ist:

Im Garten blüh’n schon ein Weilchen,Schneeglöckchen, Krokus und Veilchen.Da haben wir uns nicht lang bedachtund ein schönes Sträußchen zurechtgemacht.Das bringen wir Ihnen zum Geburtstagfest.Der Frühling Sie schön grüßen lässt.Er sagt, mit allem Sonnenscheinkehrt er so gerne bei Ihnen ein,damit ein neues Lebensjahrsei sonnig, fröhlich, hell und klar.

Herzliche Glückwünsche aus Schwedler senden alle Bürger Ihres Heimatorts.

Sehr geehrte Redaktion,da ich schon von Anfang an in der OG des KDV in Turček/

Oberturz Ihnen über unseren Jubilaren oder auch Festtage be-richte, so möchte ich Ihnen ganz kurz nachträglich mitteilen, dass ich am 25. April 2009 den 85. Geburtstag im Kulturhaus in Ober-turz mit meinen lieben Gratulanten feierte. Daher danke ich dem lieben Gott für die Gesundheit, Güte und Gottes Segen.

Mit vielen herzlichen GrüßenMargit HERCHL

Anmerkung der Redaktion: Liebe Frau Herchl, auch wir wünschen Ihnen alles Beste und noch viele Jahre bei fester Gesundheit.

Es ist erschreckend. Wenn ich mich selber an-schaue, meinen Alltag durchleuchte und mir dabei die Frage stelle: Was ist für mich kostbar?, würde ich wohl einige Dinge nennen, die mit Gott nichts zu tun haben. Kostbar und wertvoll ist ja das in unserem Leben, was sehr begehrenswert ist. Wo man gerne einiges in Kauf nehmen oder vieles tun würde, um es zu bekommen. Und wenn man es hat, freut man sich entsprechend und verbringt viel Zeit mit dem, was kostbar ist.

Ich bin ja Pfarrer. Da müsste es doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass das, was mir kostbar ist, ganz eng mit Gott zu tun hat. Und Sie, lieber Leser, würden sich vielleicht als christ-lich gesinnten Menschen, ja sogar als gläubigen Christen bezeichnen. Was ist denn für Sie kost-bar? Ich erwarte jetzt keine hochtrabende Ant-wort, sondern ich würde gerne wissen: Wie sieht das in Ihrem Alltag aus? Welchen Dingen räumen Sie die meiste Zeit ein? Mit was beschäftigen Sie sich denn tagtäglich am liebsten?

Es ist erschreckend für uns. Und doch ist es zu-gleich eine heilsame Botschaft, was uns die Bibel – das lebendige Wort Gottes – sagt. Zwei Sätze sind mir da bei der Lektüre des ersten Petrus-briefes wie ein scharfes Schwert durch die Seele

„Für euch nun, die ihr glaubt, ist er kostbar“1.Petrusbrief 2,7

gefahren. Der erste Satz steht in Kapitel 1, Vers 8: „Ihn habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb … ihr werdet euch aber freuen mit unaus-sprechlicher und herrlicher Freude“. Die Rede ist hier von Jesus Christus. Der zweite Satz steht in Kapitel 2, Vers 7: „Für euch nun, die ihr glaubt, ist er kostbar“. Auch hier ist die Rede von Jesus Chri-stus. Es ist klar, dass für Petrus, zwischen diesen beiden Sätzen, ein fundamentaler Zusammenhang besteht. Was ich liebe, ist für mich sehr kostbar. Was mir kostbar ist – wie hier die Wiederkunft von Jesus Christus – sehne ich mit unaussprechlicher Freude herbei; auch, weil ich (wie bei den Christen zur Zeit des Petrus) in meinem Leben mit Leid und Verfol-gung konfrontiert werde.

John Piper, ein amerikanischer Pastor und Autor vieler Bücher, erzählt einmal davon, was für ihn das große Dilemma der heutigen (in den westlichen Wohlstandsländern beheimateten) Christenheit ist. Er holt ein Busticket aus seinem Geldbeutel heraus und sagt: „Für viele Christen ist Jesus Christus in etwa so, wie dieses Ticket. Er ist ein Ticket, um in den Himmel zu kommen. Aber dieses Ticket wertzuschätzen, es als et-was äußerst Kostbares für das eigene Leben zu betrachten, ja, es zu lieben?“

Es ist erschreckend, was sich - nicht nur in den USA, sondern auch bei uns in Europa und anderswo - als Christen bezeichnet, und im All-tagsleben wenig bis nichts mit dem Protagoni-sten Jesus Christus zu tun hat, geschweige denn von Liebe zu Ihm reden könnte. Gott lässt sich nicht spotten! Wer Jesus nur als Ticket für den Himmel versteht oder gar meint durch seine gu-ten Taten das Seelenheil gleich selber eintüten zu können, der wird eine unerfreuliche Überra-schung erleben.

Nur wer die Not seines Lebens erkannt hat; nur, wer über die Finsternis seiner Gedanken schon einmal erschrocken ist; nur, wer weiß, dass ihm von Gott ein vernichtendes Urteil ausgesprochen werden würde; nur, wer end-lich mal klein beigibt und runter kommt von seinem Selbstverwirklichungstrip und dem Allmächtigen seine Schuldenlast bekennt - nur, der begreift, welch große Freude es ist, den Schatz im Acker oder die kostbare Perle zu finden (Matthäus 13,44-46), und alles an-dere darüber zu vergessen, weil man diesen wunderbaren Schatz Jesus Christus und die Vergebung, die er bereithält, so lieb gewinnt und mit unaussprechlicher Freude in sein Le-ben aufnimmt und mit herrlicher Freude (in-mitten der Leidenserfahrungen des Alltags) auf seine Wiederkunft wartet. Würde doch unsere heutige, satte Christenheit das erken-nen und leben!

Deutscher Gottesdienst in Kesmark – EinladungAm 6. Juni um 17.00 Uhr wird in der Holzkirche in Kežmarok/Kesmark ein deutscher evangelischer Gottesdienst mit Pfarrer Andreas Metzl stattfi n-den. Alle sind herzlich willkommen!

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Aprilgedanken

NOMEN EST OMEN

Kleines Familiennamenlexikon

*ABKÜRZUNGEN: HN - Herkunftsname, WN - Wohnstättename, BN - Berufsname, RN - Rufname, ÜN - Übername. Sk – Häufi gkeit und größte Konzentration in der Slowakei (nach dem Projekt des Sprachwissenschaftlichen Instituts der Slow. Akademie der Wissenschaften aus dem Jahre 1995), mhd. - Mittelhochdeutsch, V - einige Formen, Varianten, Ableitungen etc., B.N. - bekannter Namensträger.

B

Hell und nass,Regenfass,dunkel trocken,trocken nass,dies und das,Regen da undSonne fort,Sonne da,in der man schmort,frische Blumenhier und dortbringt Aprilwie er will.

Helmut von SCHEURL -DEFERSDORF

(Aus der Presse - eingesandtvon Heinz Manuel BERNHARDT)

(Fortsetzung folgt)

Hoch oben in der Hohen Tatra, knapp über dem Grünen See, erhebt sich ein Felsen, der Karfunkel-turm. Auf der Spitze dieses Felsens, so erzählt die Sage, glänzte vor Zeiten ein Karfunkel, der die gan-ze Gegend umher, selbst in der Nacht, wunderbar beleuchtete.

Zu derselben Zeit wohnte ein Hirte in der Tatra, der eine bildschöne Tochter hatte.

Einst kam der Sohn des alten Tököly von Käsmark in jene Gegend, und als er das schöne Mädchen sah, beschloss er, es zu heiraten. Das Mädchen aber sprach zu ihm: „Herr Graf, ich habe gelobt, nur den zum Mann zu nehmen, der mir den Karfunkel vom Felsen herunterholt.“

Der junge Tököly aber war ein mutiger Mann, der vor keiner Gefahr zurückschreckte, er wollte das Mädchen erringen, machte sich daher an das Wa-gestück und erstieg wirklich den unzugänglichen Felsen.

Im See aber wohnte eine Fee, die den Karfunkel gegen Menschenhand schützte. Als nun der junge Mann den kostbaren Stein eben vom Felsen abge-brochen hatte, entriss ihm die Fee diesen mit un-sichtbarer Hand und warf ihn in den See. Der junge Mann sprang dem Karfunkel, von dem sein ganzes Lebensglück abhing, nach, aber bis heute ist er nicht wiedergekommen. Die Fee gab den schönen Mann nicht mehr los.

J. PHILIPP Sagen aus der Karpatenwelt

DerDerKarfunkelturmKarfunkelturm

CACHAY: HN, zu der Ortschaft Zeche/Malinová im Hauerland, SK: 4, Krickerhau/Handlová, in Deutsch-land im Ruhrgebiet. V: Cachovan, Zachay,

CANETTI: ÜN, nach dem italienischen „Hündchen“. V: Canis, Kanis, Zanetti

CANTOR: BN, zu dem lateinischen „cantor“ (Sang-meister, Vorsänger). V: Canther, slawisiert Kantor.ČAPLOVIČ: ÜN, nach einem altslowakischen Vo-

gelname „čaplja“ (Vogel mit langen Füssen). Sk: 50. V: Csaplovics, Čapla.ČARNOGURSKY: HN, der aus Čarna Gura in Polen

stammt. Sk: 378. V: Czenohorsky. B.N. Ján Čarnogurský, ehemaliger Ministerpräsident der Slowakei.ČECH: 1. HN, jemand, der aus Tschechien kommt,

2. ÜN, für jemanden, der Beziehungen zu Tschechen (z.B. Handel) hat. Sk: 3029. V: Czech, Czeh. ČERVENKA: ÜN, Ableitung von slowakischen

„červený“ (rot), nach dem Aussehen des ersten Na-mensträgers. V: Červeň, Červeny, Cervencsik.

CHMEL: BN, slawisierter Name für jemanden, der mit Hopfenbau, oder Hopfenhandel zu tun hat. V: Chmelík, Chmelár.

CHORVÁT: 1. HN, jemand, der aus Kroatien kommt, 2. ÜN, der Beziehungen zu Kroatien hat. Sk: 733. V: Charvat, Horvat, Horvath, Horvay.

CHOVANEC: ÜN, nach dem slowakischen „cho-vanec“ (Pfl egekind). V: Chovan.

CHUDY: ÜN, nach dem slowakischen „chudý“ (ma-ger). V: Chudík.ČIERNY: ÜN, zu dem genauso lautenden slowa-

kischen „schwarz“ (čierny). Sk: 1559. V: Černák, Čornák, Cserny, Czerny.

BRAUN: ÜN*, nach der Haar-, Haut- oder Augen-farbe, bzw. auch nach der Bekleidung. Sk: 337, Bezirk Šaľa. V: Brauner, latinisierte Form Bruno.

BRAND: 1. RN, Kurzform vom Namen Hildebrand, 2. HN, WN, zum häufi gen Orts- und Flurnamen Brand. V: Brandt, Brändl, Brendel.

BREUER: BN: für den Bierbrauer. V: Breyer, Brauer.BRETTSCHNEIDER: BN, nach einem Tischler oder

Sägemüller. V: Bretthauer, Brettmacher.BROSZ: RN, abgeleitet aus dem gleichlautenden Na-

men des Hl. Ambrosius (4. Jh.). Sk: 72. V: Ambrosius, Bröstl (Sk: 60, Metzenseifen), Brose, nach dem slawi-schen Einfl uss Brosch, Brožek, Proske.

BRUCKNER: 1. WN, wohnhaft an der Brücke, 2. HN, nach dem Ortsnamen Bruck. Sk: 48, Pressburg, Ka-schau. V: Brucker, Brückl, Bruckmann.

BRUNNER: 1. WN, wohnhaft an einem Brunnen, 2. HN, zum Ortsnamen Brunn. V: Brunnmauer.

BUCHHOLZ: HN, nach dem Ortsnamen, ÜN, in Bezug zur Buche. V: Buchheim, Büchler, Buchmeier, Buchalla (?).

BUDINSKY: RN, Ableitung vom slawischen Rufna-men Budislav, HN, nach slowakischer Benennung von Buda, Teil von Budapest. V: Buda, Budig.

BUGGSCH: RN, Ableitung vom slawischen Ruf-namen mit Bog, Boh (Bogdan, Bohuš). V: Bogdan, Bogsch, Bohus.

CIBULA: ÜN, nach der slowakischen Bennenung „Zwiebel“ (cibula). V: Cibulka, Czybula.

CIGAN: ÜN, zu slawischen Benennung der Roma – Cigáň. V: Cigánek, Cigánik.

CÍGER: 1. BN, nach dem Ziegelbrenner, 2. ÜN, Ableitung aus dem Tiernamen, 3. HN, nach der Ortschaft Ziegel/Cígeľ bei Priwitz/Prievid-za. Sk: 291, Turztal. V: Cieker, Cígler, Ziegler. B.N.: Ján Cíger – Hronský (1896 – 1960) ), Schrift-steller (auf dem Foto), Ján Cikker (1811 – 1989), Komponist.

CIRIAK: ÜN, Ableitung aus dem griechischen Cy-riakus, der zum Herrn ge-hörige. V: Cirák.

CIRBES: ? , Zusam-mensetzung von mhd. Zier (schön, herrlich) und Bies = Wiesee in der Mundart .

CISÁR: ÜN, zur slawischen Benennung „Kaiser“ (cisár). V: Cisárik, Čisárik.

CLASSEN: RN, Ableitung aus dem Namen des Hl. Nikolaus (4. Jh., Bischof von Myra in Lykien). V: Clas, Clasen, Klaus, Niklaus, Nikles, slawi-sche Ableitungen Klose, Mikolajczyk, Miksch, Nikolič.

CLEMENS: RN, nach dem Hl. Clemens, Bischof von Rom (1. Jh.). V: Clement, Klemens, Klimt, Klimeš. B.N. Josef Božetech Klemens (Clemens), (1817 – 1883), Maler.

KAUGUMMI KAUEN IST GESUND FÜR DEN DARM Laut einer Studie am St. Mary‘s Hospital in London mit Patien-ten, denen Teile des Darms entfernt worden waren, ver-bessert Kaugummi kauen die postoperative Wiederherstel-lung der Darmfunktion. Vergli-chen mit Patienten, die keinen Kaugummi kauten, setzte die Funktion des Darms bei den Kaugummikauern erheblich früher ein. Die britischen For-scher vermuten, dass durch das Kaugummi kauen Nerven im Verdauungstrakt angeregt werden, so dass sich die Pro-duktion von Speichel und an-deren Bauchspeicheldrüsen-enzymen erhöht.

CHRONISCHE MITTEL-O H R E N T Z Ü N D U N G E N KÖNNEN DICK MACHEN Chronische Entzündungen des Mittelohrs sind nicht nur schmerzhaft und können zu Komplikationen wie Schwer-hörigkeit und Ohrrauschen führen. Angeblich sollen sie sogar den Geschmackssinn verändern und damit das Ri-siko für Fettleibigkeit erhö hen. Die Betroffenen verzehren ver-mehrt fett- und zuckerhaltige Nahrung und er höhen damit ihr Risiko für Übergewicht und Adipositas. Das fanden jetzt Forscher der US-Universität von Conmecticut her aus.

ÄLTERE VÄTER ZEUGEN EHER DEPRESSIVE KINDER Ältere Väter bekommen eher Kinder, die an einer bipolaren Störung leiden. Das Ri siko für diese manisch-depressive Er-krankung steigt bereits, wenn Männer bei der Familiengrün-dung älter als 29 Jahre sind und ist bei Vätern über 55 Jah-ren am höchsten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des schwedischen Ka rolinska Instituts. Die Wissenschaftler ge hen davon aus, dass das Risiko zumindest teilweise durch das Älterwerden des Sper mas bedingt ist.

SCHAFSKÄSE KANN AN-TIBAKTERIELL WIRKEN Griechischer Feta aus roher Schafsmilch kann vorbeu-gend gegen Lebensmittel-vergiftungen durch Bakterien wirken. Laut einer Untersu-chung der englischen Univer-sität Lincoln stellen in Feta vor kommende Milchsäure-bakterien natürli che Antibio-tika her. Diese „Bakteriozine“ töten sogar widerstandsfä-hige Keime wie Listerien ab. Die Forscher hoffen, dieses Wissen nutzen zu können, um Lebens mittel künftig scho-nender haltbar zu ma chen.

HAUTKREBS VERRÄT SICH BEREITS FRÜH DURCH GERUCH Wissen-schaftler des Monell Chemi-cal Sen ses Center in Phila-delphia haben entdeckt, dass eine verbreitete Form von Hautkrebs auch über ihren charakteristischen Ge ruch diagnostiziert werden kann. Dem nach riecht die Luft di-rekt über Basalio men anders, als über gesunder Haut. Auf Basis dieser Erkenntnisse soll nun ein neu er Test zur Früherkennung entwickelt werden.

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Ondrej PÖSS

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KB 5/2009 13N A C H R I C H T E N A U S H E I M U N D F A M I L I E

Wir gratulierenHumor

Zwillinge22.05. - 21.06.

KOCHEN SIE MIT UNS

Sie brennen förmlich auf neue Möglichkeiten und Wege. Solange Sie nicht blindlings und planlos zu anderen Ufern aufbrechen, ist dage-gen auch nichts einzuwenden. Saturn prüft nämlich immer noch Ihren Sinn für die Realität und für Details, Jupiter beschert Ihnen hingegen neue geisti-ge Dimensionen. Ihr Einfallsreichtum sprüht, Ihre Intuition ist bemerkens-wert. Wenn Sie in allem Vernunft wal-ten lassen und ein gewisses Maß hal-ten, sind Sie schnell dem Fortschritt auf der Spur.

Die Tatsache, dass die Beziehung etwas festgefahren und unbefriedi-gend ist, muss nicht gleich eine Krise bedeuten. Vorausgesetzt, Sie sind bereit, die „wunden Punkte“ zu erken-nen und mit dem Partner zu klären. Und genau das sollten Sie tun. Zumal Jupiter, der „Glücksbringer“, das gan-ze Jahr über um Ihr erfülltes Liebesle-ben bemüht ist.

Karriere ist in diesem Jahr nicht nur eine Frage des Könnens, sondern auch ein bisschen „Glückssache“. Denn Jupiter wird dafür sorgen, dass Ihnen der begehrte Zufall zu Hilfe kommt. Zudem beweisen Sie sehr viel gesundes Selbstbewusstsein und Verantwortungsgefühl. Schmieden Sie also die berufl ichen und fi nan-ziellen Eisen, solange sie heiß sind. Vieles fällt Ihnen ganz einfach in den Schoß. Da Uranus jedoch ein wenig quer schießt, sollten Sie gravierende Entscheidungen nicht im Vorüberge-hen treffen, sondern sich grundsätz-lich etwas Bedenkzeit gönnen.

So, wie die Sterne im Jahr 2009 stehen, brauchen Sie sich um Ge-sundheit und Wohlbefi nden ganz gewiss keine Sorgen zu machen. Im Gegenteil. Die Leistungskurve dürfte größtenteils etwas über dem Durch-schnitt liegen. Abgesehen von gele-gentlicher innerer Unruhe können Sie mehr oder weniger aus dem Vollen schöpfen. Sie sind gut drauf und ge-nießen das Leben gern in vollen Zü-gen. Hoffentlich übertreiben Sie es aber nicht. Hin und wieder sollten Sie mal auf die Waage steigen und das Gewicht kontrollieren.

„Ich möchte einen Wachhund“, sagt der Kunde. „Da habe ich das Beste vom Besten“, schwärmt der Tierhändler - „Goldmedaille bei der Hunde-Olympiade, zweimal Weltmeister im Gangsterfangen, Ehrenurkunde beim Bellwett-bewerb. Und kostet nicht mehr als10.000 Euro“. „Hören Sie“, sagt der Kunde, „wenn ich ihnen 10.000 Euro für diesen Wach-hund gebe, dann wird er nichts mehr zum Bewachen haben.“

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Der Polizist fragt den Gefange-nen: „Wer ist Ihr Komplize?“ Der Gefangene: „Ich verrate doch meinen Bruder nicht!“

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„Wirklich dumm, dass ich mei-nen Schirm zu Hause vergessen habe“ – meint Frau Kunz. „Wann haben Sie es bemerkt?“ – fragt ihre Bekannte. „Als es aufhörte zu regnen, wollte ich den Schirm zumachen!“

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Hänschen sollte vom Bäcker ein großes Schwarzbrot holen. Nach einer halben Stunde kommt er zurück, ohne Brot, aber mit ei-ner großen Tüte Gummibärchen. Er erklärt seiner Mutti: „Das Schwarzbrot war leider alle und da dachte ich mir, von irgendet-was muss auch der Bäcker le-ben...“

„Kann mir mal jemand sagen, wie man aus einer Kirsche so einen gro-ßen Schrank bauen kann?“

Viele Arbeitskräfte der Slowa-kei bemühen sich um eine Haus-halts- oder Krankenpfl egestelle in Österreich. Derartige Stellen ver-mittelt daher auch die Österreichi-sche Landsmannschaft in Wien. Wer sich dafür interessiert, möge sich direkt in Verbindung setzen mit Frau Iveta Schmiedlova (1120 Wien, Elsniggasse 8, Telefon 0676 942 61 44 bzw. 00421 915 102 779). Es wird sowohl gelerntes als auch ungelerntes Personal gesucht.

Haushaltsund Pflegestellen

in Österreich

SUPPE „GEHAKS“ (alte „mantakische“ Suppe)Zutaten:4 mittelgroße Kartoffeln, 1Ei, Grieß, geräucherter Speck, saure

Sahne, Lorbeerblatt, ganzer Pfeffer, Salz, eine kleine Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, gehackte Petersilie und Sellerie

Zubereitung:Kartoffeln in kleine Stückchen schneiden und in ca. 2 Liter Wasser mit Lor-

beerblatt und ganzem Pfeffer kochen lassen. Rund ein drittel Speck in kleine Stücke schneiden, mit Ei, 3-4 Löffel Gries, ein bisschen Salz und gehackter Petersilie und Sellerie vermischen. Von dieser Speise einen Nockenteig an-fertigen, in die Suppe zugeben und zusammen mit Kartoffeln kochen. Den Rest vom Speck in kleine Stücke schneiden (die Speckschwarte kann man in die Suppe geben) und kurz anrösten, gehackte Zwiebeln und Knoblauch auch anrösten und in die Suppe eingießen. Zum Schluss saure Sahne und den Rest der gehackten Petersilie und Sellerie zugeben. Guten Appetit

Region I. Pressburg

gratuliert Ing. Ľudovit Dirnbach zum 78., Elisabeth Ghillány zum 71., Julia Chorvat geb. Zwinger zum 81., Maria Kern zum 89., Gizela Kittler zum 84., Helene Nittnaus geb. Mučka zum 76., Mathilde Pätoprstá geb. Mitschko zum 81., Emilia Regen zum 80., Ma-ria Štejfová zum 82., Greta Šuranová zum 82., Dr. Erika Záhorovská geb. Zimmermann zum 71., Maria Zapleta-lová zum 76. und Gertrude Žvachová zum 76. Geburtstag. Von ganzem Herzen alles Gute, viel Gesundheit, Lebensfreude und Zufriedenheit!

Region II. Hauerland

● Die OG des KDV in Tužina/Schmiedshau gratuliert Gizela Grmanová zum 57., Lýdia Krasková zum 60., Georg Kurbel zum 74., Vilma Polevková zum 88., Mária Slávičková zum 54. und Eva Mendelová zum 63. Geburtstag. Alles Gute, viel Glück, Gesundheit und Zufriedenheit.● Die OG des KDV in Horná Štubňa/Ober-Stuben gratuliert Elisabeth Bombalová zum 71., Alfred Greschner zum 67., Etela Hamor zum 65., Ing. Janeta Hantabalová zum 39., Otto Herčút zum 53., Walter Hirschner zum 56., Marie Hirschner zum 55., Anna Hogh zum 70., Milan Chorvát zum 67., Anna Kaderka zum 61., Helene

Kapusta zum 83., Matúš Koša zum 71., Slávka Mrváňová zum 36. und Jarmila Stritz zum 49. Geburtstag. Alles Gute, viel Gesundheit und Got-tes Segen im Kreise Ihrer Familien!● Die OG des KDV in Handlová/Krickerhau gratuliert Mária Vidová zum 76., Anežka Daubnerová zum 75., Anton Duriš zum 70., Valéria Padyšaková zum 66., Gabriela Uličná zum 68., Margita Jakabová zum 66., Anton Schubada zum 60. und Jozef Oswald zum 59. Geburtstag. Von ganzem Herzen wünschen wir alles Gute, viel Gesundheit und Zufrieden-heit in den weiteren Jahren! ● Die OG des KDV in Kľačno/Gai-del gratuliert Júlia Jakobová zum 89., Vilma Vrábelová zum 79. und Žofi a Zvrškovcová zum 79. Geburtstag. Gesundheit, Gottes Segen und Zu-friedenheit.● Die OG des KDV in Turček/Ober-turz gratuliert Helene Wagner zum 79. und Franz Hajabasch zum 81. Geburtstag. Wir wünschen herzlich vor allem feste Gesundheit, viel Glück mit Zufriedenheit und Gottes Segen für die künftigen Lebenjahre.● Die OG des KDV in Malinová/Ze-che gratuliert Jaroslav Elischer zum 52., Roman Maurer zum 37., Au-gustina Maurer zum 81., Gerlinda Ručkayová zum 64., Mirka Danišová zum 32. und Anton Goldberger zum 70. Geburtstag. Wir wünschen alles Gute, viel Gesundheit und Zufrieden-heit im Kreise der Familie.● Die OG des KDV in Kunešov/Ku-neschhau gratuliert Emilia Balážová zum 70. und Mária Neuschlová zum 29. Geburtstag. Alles Gute, viel Ge-sundheit, Erfolg und Zufriedenheit im Kreise Ihrer Liebsten.● Die OG des KDV in Nitrianske Pravno/Deutsch-Proben gratuliert Erich Diera zum 75. Geburtstag. Viel Gesundheit, Glück und Spaß in den weiteren Jahren!● Die OG des KDV in Janova Leho-ta/Drexlerhau gratuliert Mária Rá-koczy zum 82., Ján Klajban zum 43., Peter Legíň zum 27. und Zdenko Má-nik zum 23. Geburtstag. Alles Gute, Gesundheit, Glück, Liebe, Gottes Segen ein zufriedenes Leben.● Die OG des KDV in Žilina/Sil-lein gratuliert Mária Bernath zum 84., Jarmila Boháčik zum 70., Alica Deanková zum 81., Alenka Cicaničová zum 53., Elizabet Mat-lová zum 87., Margita Matyasová zum 62., Eva Ondrušová zum 69., Mária Chobotová zum 75., Jozef Daubner zum 72., Magda Požárová zum 66., Jozef Roob zum 90. Ge-burtstag. Gottes Segen, Gesund-heit, Glück und Zufriedenheit in den weiteren Jahren im Kreise ihrer Liebsten.● Die OG des KDV in Krahule/Blau-fuss gratuliert Anna Prihodová zum 82. und Peter Korsch zum 34. Ge-burtstag . Viel Gesundheit, Gottes Se-gen, Glück und Zufriedenheit im Kreise eurer Liebsten. (Fortsetzung S. 14)

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Vyhradené pre adresné nálepky

Liebe Freunde,Gedanken zur Zeit

N A C H R I C H T E N A U S H E I M U N D F A M I L I E

Wir gratulieren(Fortsetzung von S. 13)

KARPATENBLATT, Monatsblatt der Deutschen in der Slowakei, he-rausgegeben vom Karpatendeutschen Verein in der Slowakei, der eine zweckgebundene Dotation des Kulturministeriums der SR im Rahmen des Projektes „Kultur der Minderheiten“erhält.Anschrift: Karpatenblatt, redakcia, Huszova 12, 058 01 Poprad,P.O.Box 47. Tel. und Fax: ++421 (0) 52-772 4217, E-Mail: [email protected] Lesen Sie unser Monatsblatt bit-te auf der Webseite www.karpatenblatt.sk Schriftleiter: Mgr. Andrzej MikolajczykVorsitzender des Redaktionsrates: Ing. Anton Oswald, CSc. Redaktionsschluss am 6. Tag jedes Monats.Predplatné pre abonentov zo Slovenska: 6,50 €. Platbu možno uhradiť osobne, poštovou poukážkou na adresu redakcie,alebo na účet v TATRABANKE 2628016701/1100 Die Bestellungen der ausländischen Abonnenten nimmt die Redak-tion auf, die sie gleichzeitig über den Zahlungsweg informiert.Registračné číslo: 615/92. Náklad: 2.100 výtlačkov.

In stiller Trauer

Andrzej MIKOLAJCZYK

als ich euch vorigen Monat gebe-ten habe, eure Meinung darüber zu äußern, welche Überschrift für unsere Rubrik Gedanken zur Zeit euch am be-sten gefallen würde, oder anders ge-sagt, wie ich euch da weiterhin anspre-chen sollte, hätte ich nicht gedacht, dass ich so viele Antworten bekom-men würde. Nun möchte ich ein paar von den interessantesten zitieren:

„Sehr geehrter Herr Schriftleiter“ – schreibt in seinem Brief der uns sehr gut bekannte Prof. Dr. Ferdinand Klein, dessen Artikel wir oft und gern in unserem Monatsblatt veröffentlichen. „Ich erhebe gerne meine Stimme für den Vorschlag von Herrn Heinrich P. Koch: Meiden wir Modernismen, blei-ben wir unserer deutschen Sprache treu! Ihre so liebenswürdigen, oft hu-morvollen und unterhaltsamen Worte zu Gedanken zur Zeit werden mit der Anrede «Liebe Leserinnen und Leser» zutreffender und sogar persönlicher“.

„Als interessierter Leser des Karpa-tenblattes seit den Seminarveranstal-tungen des Deutsch-Europäischen Bildungswerks in Hessen e.V. mit dem Karpatendeutschen Verein in den neunziger Jahren, greife ich gerne Ihre Anregung zu einem Leserbrief auf. Ich kann Sie nur bestärken in Ihrer Ab-sicht, die Sprachverhunzung mit dem ¸Binnen-I´ bei der Ansprache Ihrer Le-ser aufzugeben. Es reicht, wenn die-ser feministische Unsinn auf ein paar ideologisch fi xierte Blätter in Berlin be-grenzt bleibt. Bleiben Sie bei der deut-schen Sprache, wie Sie sie kennen“. Hartmut Saenger, Vorsitzender des Deutsch-Europäischen Bildungswer-kes in Hessen e.V..

„Ich bin dafür, dass Sie schreiben: «Liebe Leserin und lieber Leser». Nicht Leserinnen, denn man liest ja für sich selbst als eine Person.“, Bernd Oertel aus Waltershausen in Thüringen.

Wie ihr sehen könnt, sind alle oben zitierten Autoren gegen unsere, lan-ge Jahre benutzte Formulierung mit dem widrigen Binnen-I. Deshalb be-schloss ich, mich davon endgültig zu verabschieden. Hoffentlich gewöhnen wir uns alle schnell an die neue Über-schrift.

Damit es aber nicht so aussieht, dass sich niemand für die alte Formu-lierung geäußert hat, möchte ich noch einen Brief von Frau Ilse Stupaková aus Einsiedel an der Göllnitz zitieren:

„Sehr geehrter Herr Schriftsteller, Ihre Gedanken zur Zeit lese ich fast immer als die ersten. So war es auch jetzt. Sie fragen uns nach unserer Mei-nung. Ich fi nde es auch gut so, wie es jetzt ist, denn es kommt doch darauf an, was – oder über was – Sie in die-sen Gedanken zur Zeit schreiben“.

Genau, liebe Freunde! Am wich-tigsten ist, was man schreibt. Und ihr könnt in diesem Falle ganz ruhig sein: wir werden uns auch weiterhin alle Mühe geben, damit das Ergeb-nis unserer Arbeit möglichst gut ist – jeden Monat ein neues, interes-santes

Region III. Oberzips

● Die OG des KDV in Spišská Nová Ves/Zipser Neudorf gratu-liert Helena Chladeková zum 87., MUDr. Richard Progner zum 74. und Eleonóra Štubňová zum 68. Geburts-tag. Wir wünschen Gesundheit und Zufriedenheit im Kreise Ihrer Lieben. ● Die OG des KDV in Poprad/Deut-schendorf gratuliert Juliana Pata-ky zum 86., Emil Klug zum 84., Ján Šolony zum 74., Marta Klein zum 73., Silvia Roth zum 72., Jürgen Kunge zum 68., Ing. Jozef Pritz zum 68., Bri-gitte König zum 66., Ing. Peter Mar-kocsy zum 47., Peter Králik zum 35., Vladimíra Štěpánová zum 33. und Boris Štěpán zum 29. Geburtstag. Wir wünschen alles Gute, viel Glück und Gesundheit im Kreise der Fami-lie.● Die OG des KDV in Kežmarok/Kesmark gratuliert Jolana Jurska zum 86. und Karol Uljan zum 77. Ge-burtstag. Wir wünschen alles Gute, viel Gesundheit und Zufriedenheit in den weiteren Jahren.● Die OG des KDV in Chmeľnica/Hopgarten gratuliert Emil Cebula

zum 65., Josef Falticko zum 63., An-dreas Bendik zum 50., Jan Julenyi zum 45. und Edith Plestinska zum 25. Geburtstag. Ich bin in Ordnung – du bist okay: ich mag mich und deinen Lebensstil akzeptiere ich auch. Zum neuen Lebensjahr wünschen wir dir Gesundheit, Glück in allen wichtigen Dingen und vor allen Dingen Gottes Segen.

Region IV. Unterzips

● Die OG des KDV in Mníšek nad Hnilcom/Einsiedel an der Göllnitz gratuliert Julia Müller zum 82., Ama-lia Müller zum 76., Agata Vilčková zum72., Valeria Vitkovská zum 68., Hilda Czölder zum 67., Oskar Zava-tzký zum 67., Ladislav Andor zum 65., Brigitte Pieger zum 60., Ľudovít Köhler zum 25. und Radovan König zum 25. Geburtstag. Wir wünschen alles Gute, viel Glück, Gesundheit, Zufriedenheit und Gottes Segen in den weiteren Jahren!● Die OG des KDV in Dobšiná/Dob-schau gratuliert Lea Jánošíková zum 45., Jozef Góč zum 45., Mária No-votná zum 66., Viktor Vályi zum 84., Oľga Wagnerová zum 65. und Tibor Lang zum 56. Geburtstag . Alles Gute, viel Gesundheit und Lebens-mut in den weiteren Jahren!● Die OG des KDV in Smolnícka Huta/Schmöllnitz Hütte gratuliert Štefania Hanschildová zum 72., Berta Jablonovská zum 68., Edita Leitnerová zum 69. und Heliodor Hoffmeister zum 77. Geburtstag . Wir wünschen herzlich alles Gute, Ge-sundheit, Glück und Sonnenschein mit frischem, frohem Mute ins neue Lebensjahr hinein!● Die OG des KDV in Švedlár/Schwedler gratuliert Ladislav Mur-ko (Deutschland) zum 77., Marta Klimašová (Prakovce) zum 62., Ing. Gabriela Ivančová zum 49., Viliam Hudák zum 66., Ján Leitner zum 65., Hilde Ordt Fox (Deutschland) zum 75.,Helene Končík zum 73., Helena Bodyová (Gelnica) zum 60., Ladislav Roth zum 37., Ema Dorotea Loy zum 85., Michal Patz zum 71. und Vikto-ria Patzová zum 81. Geburtstag. Wir wünschen Gottes reiches Segen, Frieden und Freude auf allen Wegen.

Weder Krankheit auch noch Leid. Wir wünschen Glück bei allen Dingen, alle Werke mögen Euch gelingen und Ihr sollt froh erwachen alle Zeit.● Die OG des KDV in Gelnica/Göll-nitz gratuliert Gabriela Müllerová zum 55. Geburtstag. Wir wünschen alles Gute, viel Glück, Gesundheit, Zufriedenheit und Gottes Segen in den weiteren Jahren!● Die OG des KDV in Smolník/Schmöllnitz gratuliert Viliam Fritsch zum 78. und Janka Jägerová zum 70. Geburtstag. Wir wünschen von gan-zem Herzen alles Gute, viel Gesund-heit, Gottes Segen und Lebensfreu-de im Kreise Ihrer Familien !

Region V. Bodvatal

● Die OG des KDV in Medzev/Metzenseifen gratuliert Andreas Antl zum 72., Eleonore Bernath zum 73., Anna Bistika zum 68., Maria Filčak zum 71., Helene Göbl zum 77., Karl Pačai zum 66., Kla-ra Schürger zum 82., Magdalene Schmotzer zum 79., Filip Schmot-zer zum 72., Maria Rostaš zum 72., Margarethe Seman zum 80., Anna Frankovič zum 70. und Friderike Bröstl zum 40. Geburtstag. Wir wünschen alles Gute, viel Gesund-heit und Lebenskraft in den weite-ren Jahren!● Die OG des KDV in Košice/Kaschau gratuliert Wilhelm Ge-deon zum 87., Ernest Groh zum 57., Pavol Schramko zum 58. und František Olekšák zum 56. Ge-burtstag. Alles Gute, viel Gesund-heit, Erfolg und Zufriedenheit im Kreise Ihrer Liebsten.

Die OG des KDV in Kuneschhau verabschiedete sich von ihrem

langjährigen Mitglied, HerrnJán GAŠPARÍK,

der sie nach kurzer Krankheit für immer verlassen hat.