Ägypten und indien - fraunhofer academy€¦ · shoring und digitales marketing • der aufbau...

30
ÄGYPTEN UND INDIEN LÄNDERÜBERBLICK | BILDUNGSMARKT | ENERGIEMARKT

Upload: others

Post on 27-Sep-2020

3 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

ÄGYPTEN UND INDIENL Ä N D E R Ü B E R B L I C K | B I L D U N G S M A R K T | E N E R G I E M A R K T

Page 2: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

2

Ägypten

Länderüberblick 3

Ökonomische Rahmenbedingungen 3

Digitalisierung von Wirtschaft und Verwaltung 3

Politischer Einblick 3

Ökologische Bedingungen in Zahlen 4

SWOT-Analyse 4

Bildungsmarkt 5

Bildungsberufssystem im Überblick 5

Informationen zum ägyptischen Bildungswesen 6

Berufliche Fort- und Weiterbildung 8

Energiemarkt 10

Erneuerbare Energien 10

Strommarkt 12

Photovoltaik 13

Quellenverzeichnis 15

Indien

Länderüberblick 16

Ökonomische Rahmenbedingungen 16

Digitalisierung von Wirtschaft und Verwaltung 16

Politischer Einblick 16

Ökologische Bedingungen in Zahlen 17

SWOT-Analyse 18

Bildungsmarkt 19

Bildungsberufssystem im Überblick 19

Informationen zum indischen Bildungswesen 21

Indisch-deutsche Zusammenarbeit 22

Energiemarkt 24

Zuständigkeiten im indischen Energiemarkt 25

Strommarkt 25

Erneuerbare Energien 26

Photovoltaik / Windenergie 27

Quellenverzeichnis 29

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S

Page 3: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

3

Ä G Y P T E N L Ä N D E R Ü B E R B L I C K 1

Staatsbezeichnung Arabische Republik Ägypten/»Gumhury-

yat Misr al-Arabiyya« Fläche 1 001 450 km², davon ca. 4%

landwirtschaftlich nutzbar Klima mediterran (Mittelmeerküs-

te, Nildelta) bis wüstenhaft (Kairo, Mittel- und Oberägypten)

Hauptstadt Kairo (al-Qahira), etwa 22 Mio Einwohner Be-

völkerung 92 Mio. Einwohner, Niltal und -delta zählen zu den

dichtest besiedelten Regionen der Welt Religion ca. 90%

Muslime, 10% Christen, 2% sonstige Religionsgemeinschaf-

ten Schriftsprache Modernes Hocharabisch Geschäfts- und

Bildungssprachen Englisch, vereinzelt Französisch Durch-

schnittsalter ca. 50% < 30 Jahre

Ökonomische Rahmenbedingungen (2017)2

Ägypten Deutschland

Bevölkerung (Mio.) 92 81,8

BIP (Mrd. EUR) 295 3025,9

BIP pro Kopf (EUR) 3255 37 099

Wachstumsrate BIP (%) 4,2 1,7

• Seit 2014: Stabilisierung der wirtschaftlichen und politi-

schen Lage, nach Südafrika das stärkst industrialisierte Land

Afrikas (Landwirtschaft und informeller Dienstleistungssek-

tor; reich an Rohstoffen)

• Wirtschaftspolitik: Auf Direktinvestitionen abgezielt Defizite

werden durch Deviseneinnahmen ausgeglichen (Suez-Ka-

nal, Tourismusbranche)

• Wirtschaftsverhältnis: Staatliche Unternehmen, Militär und

Familienunternehmen spielen im Privatsektor eine große

Rolle3

Digitalisierung von Wirtschaft und Verwaltung4

• Das Internet wird durch seine hohe Nutzung und dem Aus-

bau von IKT-Infrastruktur für Wirtschaft, Staat und elektro-

nische Dienstleistung immer mehr zum Thema

• Hohe Übertragungsgeschwindigkeiten und sinkende Preise

sorgen für gute Wachstumschancen in Outsourcing, Off-

shoring und digitales Marketing

• Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs-

bezirken ist in Planung

• Zahlen & Fakten:

– 60% der ägyptischen Haushalte sind online

– Die Bedeutung des Internets nimmt in der Wirtschaft für

Firmen unterschiedlichster Größe immer weiter zu

– Nach den neuesten verfügbaren Zahlen, nutzen 50%

der Unternehmen das Internet

– Webpräsenz von 80% der großen, 55% der mittelstän-

dischen und 20% der kleinen Unternehmen

Zum Vergleich (2015)6

Ägypten Deutschland

Anzahl der Internetnutzer 35,9 87,6

(pro 100 Einwohner)

Mobilfunkanschlüsse 111 116,7

(pro 100 Einwohner)

Politischer Einblick5

• Staatsoberhaupt: Präsident Abdel Fattah Al-Sisi

• Staatsform: Republik, Präsidialdemokratie

• Premierminister: Sherif Ismail

• Außenminister: Sameh Shoukry

• Kultureller und intellektueller Führer der MENA-Region

• Parlament: Mit den Wahlen im November und Dezember

2015 hat Ägypten den letzten Schritt des von der Über-

gangsregierung im Sommer 2013 veröffentlichten »Fahr-

plans zur Demokratie« (roadmap) abgeschlossen.

Page 4: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

4

Ä G Y P T E N L Ä N D E R Ü B E R B L I C K 1

Exkurs: Politische Bewegung und Partei7

Als Konsequenz der Revolution wurden zahlreiche neue Par-

teien gegründet (viele nicht mehr aktiv). Bei den Wahlen zum

Parlament 2015 sah das ägyptische Wahlrecht für die poli-

tischen Parteien hohe administrative Hürden vor, sodass die

Mehrheit der 596 Abgeordneten als unabhängige Einzelkan-

didaten gewählt wurde.

Als stärkste politische Partei sind die »Freien Ägypter« mit 65

Abgeordneten im Parlament vertreten, gefolgt von der Partei

»Zukunft der Nation« und der traditionellen »Wafd-Partei«,

die salafistische »Nour-Partei« hat als einzige islamistische

Partei im Parlament 11 Abgeordnete und die »Sozialdemo-

kratische Partei« ist mit 4 Abgeordneten vertreten.

Ökologische Bedingungen in Zahlen8

Ägypten Deutschland Stand

Stromverbrauch / Kopf 1697,48 kWh 7019,02 kWh 2013

Anteil der Bevölkerung mit angemessenem Anschluss an eine Trinkwasserversorgung 99,4% 100% 2015

Anteil der Einwohner mit angemessenem Anschluss an eine Abwasserentsorgung 94,7% 99,2% 2015

Anteil der Waldfläche an der gesamten Landfläche 0,08% 32,77% 2015

Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche an der gesamten Landfläche 3,78% 47,91% 2013

Anteil der Naturschutzgebiete an der gesamten Landesfläche 11,23% 37,4% 2014

Kohlendioxid-Emission pro Kopf (in Tonnen) 2,44 9,23 2013

SWOT-Analyse9

Stärken

• Dynamische & junge Bevölkerung

• Keine Differenzierung – Menschen fühlen sich als Ägypter

• Reich an Rohstoffen

• Großer Binnenmarkt

• Viele Abkommen vereinfachen Außenhandel

• Gute geografische Lage

Möglichkeiten

• Ausbau lokaler Produktion & Wertschöpfung

• Ausbau & Erneuerung der Infrastruktur

• Verbesserung der Strom- & Wasserversorgung

• Breite Mittelklasse kann geschaffen werden

• Landesentwicklung kann angetrieben werden

Schwächen

• Arbeitslosigkeit

• Mangelndes Ausbildungssystem

• Große Unterschiede bei Qualifikation von Arbeitskräften

• Großer informeller Sektor, gerade bei Dienstleistungen

Gefahren

• Bürokratie greift nicht

• Wachsende Bevölkerung bei knappen Ressourcen

• Innere Sicherheit bleibt instabil

• Verlangsamte Entwicklung von Lebensbedingungen

verstärkt radikal religiöse Ansichten

• Nachwirkung von Wassermangel & Klimawandel

Page 5: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

5

Ä G Y P T E N B I L D U N G S M A R K T

Schon gewußt?12

Im Herbst 2012 wurde zum ersten Mal in der arabischen

Region die Außenstelle einer deutschen Universität einge-

weiht. Das Kooperationsprojekt »Tu Campus El Gouna«

setzt, zusammen mit der Technischen Universität Berlin, der

Berliner Senatsverwaltung und dem ägyptischen Misnisteri-

um für höhere Bildung, die Standards deutscher Bildung im

universitären Bereich um.

Bildungsberufssystem im Überblick10

Die staatliche Bildung ist in Ägypten ein Allgemeingut, das von

der Bevölkerung seit 1952 kostenfrei in Anspruch genommen

werden kann. Eine große Herausforderung für das unterqua-

lifizierte Bildungssystem stellt die Analphabetisierungsrate

(89%) der Jugendlichen (15 – 24 Jahren) dar. Ägypten ist zu-

dem von einem überdurchschnittlichen Bevölkerungswachs-

tum geprägt, was eine Überfüllung von Schulen und Uni-

versitäten zur Folge hat. Das staatliche System kann der

mangelnden Qualität und der Überfüllung nicht mehr entge-

genwirken, da mitunter die Investitionen in Bildung und For-

schung zurückgegangen sind. Als Konsequenz schicken viele

Ägypter ihre Kinder auf private Einrichtungen, wie z. B. deut-

sche, britische, amerikanische oder französische Schulen. Ins-

besondere englisch- und deutschsprachige Institutionen sind

stark besucht. Nichtsdestotrotz gehört Ägypten im regionalen

Vergleich zu den forschungsstärksten Ländern, ist relativ gut

aufgestellt und blickt auf eine der längsten Traditionen für

höhere Bildung weltweit zurück.

Das ägyptische Bildungssystem ist in zwei Stufen, der Grund-

schule und Sekundarstufe, aufgebaut. Die Schulpflicht beginnt

im Alter von 6 Jahren und umfasst nur die Grundschule. Die

Unterrichtsprache ist Arabisch.

Primärstufe &

Sekundarbereich I

Sekundarbereich II

Post-Sekundar-

und Tertiärbereich

Mittlerer Schulabschluss

Mittlere Schule (3 Jahre)

Grundschule (6 Jahre)

Abschluss Sekundarstufe im BereichLandwirtschaft / Handel / Industrie

Technische Sekundarschule

Technisches Diplom

Technisches Institut (2 Jahre)

Hochschulabschluss

Universität

allgemeine Hochschulreife

Allgemeinbildende AllgemeinbildendeOberstufe (3 Jahre) Oberstufe (3 Jahre)Literarisch-geisteswissen- Mathematisch-natur-schaftlicher Zweig wissenschaftlicher Zweig

Page 6: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

6

Ä G Y P T E N B I L D U N G S M A R K T

Informationen zum ägyptischen Bildungswesen11

Daten zum Hochschul- und Bildungswesen

Bildungsausgaben/Jahr (in % des BIP) 3,76

Anzahl der Hochschulen gesamt 42

Im Ausland Studierende (Anzahl gesamt) 14 479

(in %) 1

Immatrikulationsquote 28,8

Eingeschriebene Studierende 2 301 182

Frauenanteil an Studierenden 47

Ausländische Studierende in Agypten gesamt

nach Herkunftsland

1. Kuweit

2. Syrien

3. Katar

Hochschultypen mit Anzahl der Hochschulen

Staatliche Universitäten 22

Private Universitäten 33

Islamisch wissenschaftliche Universität 1

Absolventen nach Abschlussarten

Bachelorabschlüsse 138 522

Masterabschlüsse 109 110

Promotionen 36 347

Forschungslandschaft Ägypten –

Zahlen und Fakten laut UNESCO (Stand 2011)13

• Ägypten verzeichnet rund 1.146 Wissenschaftler bzw.

524 Vollzeitkräfte / Mio Einwohner

• Wichtigste Forschungslandschaft in der MENA-Region

• Insg. 104 784 Veröffentlichungen (1996 – 2013); Verglichen

zu Deutschland oder der Türkei gering, gehört innerhalb

der Region zum Spitzenwert

• Forschungsgebiet stark geprägt (76%) durch staatl. Einrich-

tungen (Universitäten, Forschungszentren)

• 80% von 90,99% der Wissenschaftler sind von staatl.

Einrichtungen eingestellt, der restliche Anteil ist in staatl.

Forschungszentren (mit direktem Bezug zum Ministerium)

tätig.

• Hauptauftrag der Universitäten ist Bildung und Forschung

• Allerdings wenig Budget für die Wissenschaft und For-

schung zur Verfügung (davon 70% Personal-, 30% Infra-

struktur-, Instandhaltungsaufwand)

• Insgesamt Ausgaben für F & E: < 0,43 des BIP

* Aktuellere Zahlen stehen derzeit nicht zur Verfügung.

Bildungspolitik14

Das Land steht vor einer großen Herausforderung, da in der

Vergangenheit das staatliche Bildungswesen stark vernach-

lässigt wurde und gleichzeitig das Bevölkerungswachstum die

Nachfrage an Modernisierung von Bildungswesen, Reformen

und Investitionen und strategische Konzepte steigert.

Page 7: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

7

Wissenschaftspolitik15

• 22 staatl. Universitäten, darunter ca. 2,3 Mio eingeschrie-

bene Studierende (Voll- / Teilzeit)

• 33 private Universitäten, darunter American University Cairo

• Zu den besten zählt die German University Cairo (GUC)

– 10.000 Studenten

– überwiegend technisch orientiert

– auf deutschen Lehrplänen aufbauend

• TU Berlin: Campus am Roten Meer in El Gouna (2012)

– weiterbildende Masterstudiengänge:

· Stadtplanung

· Wassermanagement

· Energieingenieurwesen

· Informationstechnologie

• Forschungslandschaft wird geleitet vom interministeriellen

Higher Council for Science and Technology, zusammen mit

dem Vorsitz des Hochschul- und Forschungsministers

• Dem Hochschul- und Forschungsministerium unterstehen:

– Science and Technology Development Fund (STDF) nach

dem Vorbild der Deutschen Forschungsgemeinschaft

– Akademie der Wissenschaften (ARST)

– Interdisziplinäres Nationales Forschungszentrum (NRC)

– verschiedene Fachzentren

– staatliche Forschungseinrichtungen (angegliedert an

andere Fachministerien)

• Ägypten ist um mehr Qualität und Anwendungsbezug im

Forschungsbereich bemüht und fördert verstärkt die inter-

nationale Vernetzung von Wissenschaftlern. Den Anfang

einer akademischen Kooperation machte Deutschland mit

der Gründung des Deutschen Wissenschaftszentrums in

Kairo (DWZ Kairo).

Ägyptische Universitäten…

• verfügen im bestimmten Maße an Autonomie

• sind aber an Entscheidungen des Ministeriums (Ministry

of higher Education, Ministry of Scientific Research) ge-

bunden

• unterstehen und werden unterstützt durch die Aufsicht

des hohen Rates der Universitäten (Supreme Council of

State / Private Universities)

• sind traditionell sehr offen für Austausch und internatio-

nale Kooperationen

• unterhalten mit einer Vielzahl an Ländern Austausch-

programme

• sind eingebunden in eine oder mehrere Partnerschaften

mit internationalen Universitäten

• haben erfolgreich an EU- und internationalen Wissen-

schaftsförderprogrammen teilgenommen.16

Die wichtigsten ausländischen Institutionen

im privaten Sektor

• American University Cairo (AUC)

• French International University for African Development

(Senghor University)

• German University Cairo (GUC)

• Misr International University

• Misr University for Science and Technology (MUST)

• Sixth of October University

• Modern Academy

• British University

• Ahram Canadian University (ACU)

• Modern Science and Arts University (MSA)

• French University in Egypt (UFE)

• The Arab Open University (AOU)17

Page 8: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

8

Ä G Y P T E N B I L D U N G S M A R K T

Berufliche Fort- und Weiterbildung18

Es gibt eine Vielzahl an privaten Einrichtungen, die eine be-

rufliche Weiterbildung anbieten. Die finanziellen Mittel für

Ägypter/-innen sind allerdings für so eine Investition nicht ge-

geben. Die Finanzierung wird entweder vom Arbeitgeber oder

durch Förderprogramme von internationalen Geberländern

übernommen. Eine Reform des Aus- und Weiterbildungssys-

tems wird angestrebt und von internationalen Organisationen

(World Bank, USAID, GIZ) untersucht und vorbereitet. Eine kla-

re Strategie konnte, aufgrund politscher Ereignisse und kom-

plizierten Verhandlungen bislang nicht realisiert werden.

Die Regierung plant die Gründung einer nationalen und ein-

zigen staatlichen Behörde, die für die Entwicklung und Über-

wachung von Reformen für die berufliche Bildung in Ägypten

zuständig sein soll.

Exportmöglichkeiten für deutsche Anbieter von beruf-

licher Aus- und Weiterbildung19 (nach 3 potenziellen Kun-

dengruppen)

Ägyptische Privatwirtschaft: Ägyptische Unternehmen in-

vestieren in Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter und nut-

zen Unterstützung von nationalen und internationalen För-

derprogrammen (Industrial Training Council, Ministerium für

Handel und Industrie).

Bilaterale Programme in der beruflichen Aus- und Wei-

terbildung: Neu aufgelegte Programme von deutschen An-

bietern, die ihre Leistungen in Ägypten anbieten (im Rahmen

der Transformationspartnerschaft des Auswärtigen Amtes, des

Nationalen Beschäftigungspakts für Ägypten, der Programme

des BMBF). Informationen über Kooperationsmöglichkeiten

sind über GIZ zu finden.

Ägyptische Staatsunternehmen, Behörden und Ministe-

rien: Direktgeschäft mit staatlichen Institutionen (gilt bzgl. der

Akquise, Umsetzung und Zahlung als eher schwierig); Wird

künftig bzgl. der Beratungsleistung, Reformen, Lehrmaterial

und Ausbildungsmodule gefragt sein.

Ausbildungskosten20

Bildungseinrichtung Programm Maßnahme Preis

Goethe Institut Deutschkurs Sprachkurs Pro Kurs:

(10 Wochen bzw. 40 Std) 123 EUR

Don Bosco Versch. Kurse, u. a. Schweiß- und Zusatzqualifizierung Pro Kurs:

Kühltechnik, Automechanik 50 – 187 EUR

(2 – 3 Monate bzw. 3 / Woche a 3 Std.)

German University Cairo (GUC) Materialingenieurwesen Bachelorstudium Pro Semester:

(4 Jahre bzw. 8 Semester) 3500 – 5000 EUR

Campus El Gouna Energy Engineering Masterstudium Pro Semester:

(2 Jahre bzw. 4 Semester) 4000 – 6000 EUR

Page 9: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

9

Bildungsträger beruflicher Aus- und Weiterbildung21

Ägyptische Anbieter

• Center for Management Training (FORMAT)

• Industrial Training Council (ITCI)

• German University Cairo (GUC)

• Deutsches Wissenschaftszentrum Kairo (DWZ)*

darunter Partner: Fraunhofer, Alexander von Humboldt

Stiftung, Deutscher Akademischer Austauschdienst, Orient

Institut Beirut, Hochschuleinrichtungen, Technische Uni-

versitäten Berlin und München, Freie Universität Berlin und

Philipps Universität Marburg

Deutsche Anbieter

• Renewables Academy AG

• Water-Energy-Building-Training an Transfer (WEB-IT)

• Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

Bildungsforschung22

Die Nationale Behörde für Qualitätssicherung (NAQAAE) ist

seit 2007 für die konsequente Überwachung von Akkreditie-

rung und Qualitätssicherung ägyptischer Bildungseinrichtun-

gen (Schulen, Universitäten, Berufsschulen) zuständig. Künftig

soll die Qualität der Forschung im Fokus stehen. Verschiede-

ne Maßnahmen, wie z. B. das gezielte Anwerben von Absol-

venten für die Wissenschaft (expand young scientists critical

mass), die Förderung des internationalen Austausches und

der Mobilität von jungen Wissenschaftlern, Exzellenzinitiati-

ven, Forschungs- und Exzellenzlehrstühle, sowie Karriere- und

Kompetenzentwicklung werden in diesem Zusammenhang

diskutiert.

* Das DWZ existiert unter diesem Namen offiziell nicht mehr,

allerdings sind die Partner weiter geblieben.

Page 10: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

10

Ä G Y P T E N E N E R G I E M A R K T

• Die Regierung ist bestrebt, den Sektor sowohl durch priva-

te als auch öffentliche-private Partnerschaften mit anderen

Ländern, wie z. B. Deutschland zu entwickeln.

• Bislang können die meisten Solar-, Wind-, oder Wasser-

kraftwerke nur eine geringe Menge Strom ins ägyptische

Netz speisen. Aber die ägyptische Regierung und ausländi-

sche Investoren arbeiten daran, mehr Energie zu erzeugen,

um nicht nur den heimischen Markt, sondern auch das

Ausland zu beliefern.

• Ägypten ist in der Region anerkannt. Dies zeigt die Grün-

dung des regionalen Zentrums für Erneuerbare Energie und

Energieeffizienz, das von der Europäischen Kommission, der

GTZ und der dänischen Behörde für international Entwick-

lung (DANIDA) unterstützt wird.

• Ägypten wurde außerdem zum Co-Präsidenten des Medi-

terranean Solar Plans ernannt, die das Ziel verfolgen, erneu-

erbare Energie in die europäischen Märkte zu exportieren.

• Im Juli 2008 wurde die »Union for the Mediterranean« ge-

gründet, mit dem Ziel, regionale Kooperationen zwischen

den Mitgliedstaaten im Bereich Entwicklung von nachhalti-

gen Energiequellen zu fördern. Außerdem unterzeichnete

Ägypten 2009 das Gründungsabkommen der »Internatio-

nal Renewable Energy Agency« (Irena)28.

Primärenergieverbrauch Ägypten23

Erdgas 53%

Erdöl 41%

Wasserkraft 3%

Kohle 2%

Erneuerbare Energien 1%

Stärken des EE-Marktes24

• Ägypten ist eines der wichtigsten Länder in der Region für

Investitionen in Erneuerbare Energien.

• Das Land befindet sich laut dem Arab Future Energy Index

(AFEX), neben Tunesien und Jordanien, auf gleich gutem

Weg im Hinblick auf Subventionsreformen und erhöht so-

mit seine Attraktivität für Investitionen. Ein enormes de-

mografisches Potenzial, sehr gute Naturressourcen für

Wind- und Solarenergie und wirtschaftliche und legislative

Rahmenbedingungen tragen dazu bei.

• Die Einführung des Einspeisetarifs und das neue Erneuer-

bare-Energien-Gesetz sind mitunter die wichtigsten Stärken

des ägyptischen Marktes (Investitionen lassen sich auf einen

längeren Zeitraum planen – 20 bis 25 Jahre)

• Ägypten besitzt in der Region die größte installierte Leis-

tung an erneuerbaren Energien und ist das einzige Land,

das für EE-Technologien über eine sehr große Landfläche

verfügt.

Schwächen des EE-Marktes29

• Unklare Planung der ägyptischen Regierung bzgl. der Ener-

giepolitik, trotz Erneuerbare-Energien-Gesetz als Grundlage

für Planungssicherheit.

• Fehlen von Subventionen für EE verglichen zu den beste-

henden Subventionen bei Diesel. Umschichtung eines Teils

der Subventionen für fossile Brennstoffe auf EE und günsti-

ge Darlehen der öffentlichen Banken würden die EE schnel-

ler wettbewerbsfähig machen.

• Funktionierende Qualitätskontrolle wäre entscheidend für

eine erfolgreiche EE-Politik.

• Fehlende Aktualisierung und Vereinheitlichung von Vor-

schriften, Normen und Zertifizierungen zur Sicherung der

Produktqualität.

Page 11: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

11

Ausbauziele der Regierung (gem. NREA)25

20% EE bis 2020

Der Anteil der Erneuerbaren Energien soll bis 2020 20% an

der insgesamt generierten Energie erreichen. Dabei sollen 6%

aus Wasserkraft, 12% aus Windkraft und 2% aus anderen Er-

neuerbaren Energien (v. a. Solarenergie) kommen. Dieses Ziel

soll bis 2020 durch einen Ausbau von Windenergiekapazitäten

auf 7200 MW erreicht werden. Hierfür wurden im neuen Er-

neuerbare-Energien-Gesetz verschiedene Anreizmechanismen

erarbeitet:

1. Staatseigene Projekte (NREA)

2. Ausschreibungswettbewerb (competitive bidding)

3. Kommerzielle Projekte

4. Einspeisetarif (Feed-in Tariff) und zuständige Behörden

(One-Stop-Shop)

Einspeisung und Vorrang

Das Ägyptische Versorgungsunternehmen »EgyptERA« entwi-

ckelt derzeit das System »Energie Banking«, das EE Eigener-

zeugern ermöglichen soll, überschüssigen Strom in das Netz

einzuspeisen und bei Bedarf abzurufen. Hersteller von Elektri-

zität aus EE haben vollen Zugang zum staatlichen Netzwerk

und außerdem Vorrang bei der Netzeinspeisung gegenüber

konventionell produziertem Strom.

Instrumente zur Förderung von EE26

Die Restrukturierung des Tarifsystems (Juli 2014) und des neu-

en Erneuerbare-Energien-Gesetzes (Dezember 2014) berück-

sichtigen Folgendes:

• Etabilierung eines wettbewerbsfähigen Marktes für Investo-

ren und Kunden

• Wechsel von der allg. Stromsubvention zur gezielten Kun-

densubvention. Dabei wird folgendes vorausgesetzt:

– Entflechtung und Trennung des Stromhandels von der

Stromerzeugung, -übertragung und -verteilung für den re-

gulierten Markt (hauptsächlich Haushalte und mittelständi-

sche Unternehmen), indem ein öffentlicher Stromhandels-

beauftragter zugewiesen wird (für mehr Transparenz)

– Gezielte Subventionsrichtinien implementieren

• Priorität im Netz zur Abnahme von aus EE erzeugtem Strom

(Kraftwerkeinsatz-Planung)

• Anreize für den Privatsektor bei Import von EE-Technologi-

en (Reduktion von Zollgebühren und Steuern)

• Zuteilung und Vergabe von Landflächen zur Nutzung für

EE-Projekte

Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten für EE im

Land27

1. Landverfügbarkeit

2. Power Purchase Agreement (Strombezugsvertrag)

3. Carbon Credit (Emissionshandel)

4. Reduzierte Einfuhrzölle

5. Erneuerbarer Energiefond

6. IPP Third Party Access

7. Net-Metering System

8. Quotensystem

9. Einspeisepriorität von EE

Page 12: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

12

Ä G Y P T E N E N E R G I E M A R K T

Strommarkt25

Installierte Leistung (MW) Prognose30 (2014)

2013/2014: 32015 MW

Installierte Leistung (MW) nach Erzeugungsart31 (2014)

Thermische Kraftwerke (Kohle/Gas) 89,1%

KWK k.A.

Nuklear 0

EE (Solar, Wind) 2,1%

Sonstige 8,7%

Strompreis (€/kWh) Industrie32 (2015)

39,6 (Piaster/kWh) für energieintensive Industrien (132 – 220 kV)

41,1 (Piaster/kWh) für energieintensive Industrien (22 – 66 kV)

26,9 (Piaster/kWh) für alle anderen Verbraucher (132 – 220 kV)

29,1 (Piaster/kWh) für alle anderen Verbraucher (22 – 66 kV)

Strompreis (€/kWh) Endverbraucher33 (2015)

Tarifgruppe (kWh/Monat) Preis (Piaster/kWh)

0 – 50 7,5

51 – 100 14,5

101 – 200 16

201 – 350 30,5

361 – 650 40,5

651 – 1000 71

> 1000 84

Strompreis und Subventionen34

Der Strompreis wird durch zwei Mechanismen subventioniert:

• direkte Subvention der Brennstoffpreise

• aber auch die Strompreise der Endverbraucher

Der Stromtarif reflektiert schlussfolgernd nicht die tatsächlichen

Kosten des Brennstoffs, der Stromerzeugung und die Kosten

des Services. Die Subventionen werden seit 2014 nach und

nach abgebaut und sollen in 5 Jahren gänzlich abgebaut sein.

Liberalisierung des Strommarktes und Wettbewerbs-

struktur der Anbieter35

• Energiengesetz zur Förderung privater Investitionen im Be-

reich Erneuerbare Energien und Netzwerkausbau durch die

Regierung

• Ermittlung eines marktfähigen Strompreises durch die Aus-

schreibung von BOOT Windfarmprojekten bildet die Grund-

lage für private Investitionen in dem Sektor mit Power

Purchase Company (EETC)

• Egyptian Electricity Tranmission Company (EETC) unterstützt

nach diesem Gesetz auch bilaterale Abkommen zwischen

einem IPP (Independent Power Producer) und dem Endver-

braucher durch den Zugang zum Stromnetz vom Produzen-

ten bis zum Endverbraucher

• Möglichkeit des Zugangs Dritter zu den Übertragungs- und

Vertriebsnetzen durch die Errichtung des TSO (Transmission

System Operator), eigentumsrechtlich abgekoppelt von der

Electricity Holding Company

• Erforderliche Regelungen, einschließlich des Tarif-Prozesses,

der Anreizregulierung, Marktüberwachung und Sicherung

der Entflechtungskriterien, Qualität der Dienstleistungen

werden von der ägyptischen Elektrizitätswerk- und Verbrau-

cherschutzregulierungsbehörde entwickelt

• 2014: Bekanntgabe des Einspeisetarifs (Feed-in-Tariff) vom

Ministerium für Elektrizität

• Einspeisetarif = Mechanismus zur Förderung von privaten

Investitionen in EE-Projekten durch Abschließen von lang-

fristigen Stromabnahmeverträgen (PPA)

• Je nach Größe der installierten Leistung wird der Vertrag

mit einem Verteilungsunternehmen oder mit dem staat-

lichen Übertragungsunternehmen (EETC) abgeschlossen

• Feed-in-Tariff ist gegliedert in einem Tarif für Windkraft-

projekte (PPA-Verträge: 20 Jahre) und einem Tarif für Solar-

energie (PV-Projekte: PPA-Laufzeit 25 Jahre)

• Für die Lizensierung und Evaluierung der Projekte wird

durch die Energiesektorreform die One-Stop-Shop Metho-

dik angewendet; d. h. für Projekte > 500 kW ist das jeweili-

ge Verteilerunternehmen, gemäß des Projektstandortes als

Anlaufstelle vorgesehen. Für PV-Projekte von 500 kW bis

Page 13: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

13

50 MW, sowie Windprojekte von 20 MW bis 50 MW ist die

zuständige Abteilung des Elektrizitätsministeriums »Central

Unit for Feed-in-Tariff- Projects» verantwortlich

Übertragungsnetze und Netzzugang36

Die Egyptian Electricity Holding Company (EEHC) besteht aus

sieben Holding Companies, die jeweils im Besitz eigener Ener-

gieanlagen und Verteilungsnetze sind. Alle Erzeugerfirmen

verkaufen den Strom an die Egyptian Electricity Transmissi-

on Company (EETC), die es wiederum an Großabnehmer und

acht Vertriebsfirmen weiterverkauft. Somit werden folglich

direkte Transaktionen zwischen Großverbrauchern und Erzeu-

gerfirmen ausgeschlossen. Dieser Status gilt allerdings nur als

Zwischenschritt bis ein liberalisierter Strommarkt, wie im neu-

en Stromgesetz vorgesehen, durchgesetzt ist.

Erweiterung des transnationalen Übertragungsnetzes37

• Erweiterung des Energienetzes durch Anbindung zu ande-

ren Nah-Ost- und afrikanischen Ländern geplant

• Ägypten und Saudi-Arabien haben ein 1,6 Milliarden USD-

Abkommen unterzeichnet, um deren Elektrizitätsnetze zu

verbinden

• Eine 3.000 MW starke Verbindung soll die elektrische

Kapazität beider Länder erweitern, indem der Strom zu

unterschiedlichen Zeiten der Lastspitze beider Länder zum

jeweiligen Land mit dem höheren Bedarf fließt

• Projektbeginn ist für das Jahr 2015 geplant und

• Drei Jahre später soll das Projekt abgeschlossen werden

• Das Übertragungsnetz Ägyptens ist bereits mit Jordanien,

Syrien, Irak, Türkei und Libyen verbunden

• Ägypten ist auch Teil der Nil-Flussbecken-Initiative und er-

wägt eine mögliche Anbindung seines Übertragungsnetzes

mit einigen Mitgliedsländern

Photovoltaik38

Die installierte Gesamtkapazität für Photovoltaik ist in Ägypten

komplett dezentralisiert, im kleinen Maßstab (vereinzelte Ins-

tallationen) und beläuft sich laut Regional Center for Renewa-

ble Energy and Energy Efficiency (RCREEE) auf etwa 15 MW.

Im nationalen Fünf-Jahresplan ist der Bau von 40 MW Photo-

voltaikanlagen zur Stromerzeugung unter Durchführung der

NREA wie folgt aufgeführt:

Marktsegmente und Potenzial für Photovoltaik39

• Für Solarenergie sind die wichtigsten Anwendungsfelder

PV-Technologien in verschiedenen Projektgrößen für Fab-

riken, Investoren, Hotel und große PV-Systemen

• Insellösungen für Stromerzeugung in entlegenen Gebieten

• Photovoltaikanlagen auf Dächern als Back-Up Systeme

• Photovoltaiksysteme für Straßenbeleuchtungen und

Werbetafeln

• Wasserpumpen

• Telekommunikation

• Landwirtschaft

Bildung im Solarenergiebereich40

• Im Solarenergiebereich gibt es seit einigen Jahren Initia-

tiven, Ingenieure und Techniker, die in den entsprechen-

den Technologien ausbilden.

• Durchführung einzelner Trainingseinheiten für den Ein-

satz von Solarkorrekturen durch die »New and Renewa-

ble Energy Authority« (NREA)

• Das Ministerium für Wohnungswesen bietet für Tech-

niker Trainingsprogramme an, die die thermischen

Solaranlagen in den neuen Gebäuden der Ministerien

installieren.

• Die »RENAC-OASIS Solar Academy Egypt« (ROSAE) bie-

tet Weiterbildungskurse für Ingenieure im Solarenergie-

bereich an.

• Die AHK Ägypten bildet über das Energiemanagerpro-

gramm (EUREM) Ingenieure zu den Grundlagen von

Energieeffizienz mit Wind- und Solarenergietechnolo-

gielösungen aus.

• Das »TEMPUS Soleda Programm«, finanziert durch die

EU, bietet ein Masterprogramm für Solarenergietechno-

logien an.

Page 14: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

14

Ä G Y P T E N E N E R G I E M A R K T

Staatlich geplante PV- Projekte

Name Beschreibung Installierte Leistung Status

Hurghada Eines der größten Projekte zur Stromerzeugung aus PV und wird 20 MW in Planung

in Kooperation mit der japanischen Geberinstitution »JICA« ans (Voraussichtlicher

Netz angeschlossen (Machbarkeitsstudie Abschluss 2012). Betrieb in 2016)

Kom Ombo In 2012 wurde zwischen dem Ministerium für Internationale Ko- 20 MW in Planung

operation und der »Agence Française de Dévelopement« (AFD) eine (Voraussichtlicher

Förderung für die Erstellung der Machbarkeitsstudie vereinbart und Betrieb in 2017)

eine Landfläche für das Projekt in der Nähe von Aswan reserviert.

Aswan In 2015 hat Access Power MEA eine Absichtserklärung mit 65 MW in Planung

dem Ministerium für Elektrizität und Erneuerbare Energie für

die Entwicklung eines PV-Projekts in Aswan unterzeichnet.

Diverse Projekte für Photovoltaik im Privatsektor

Unternehmen Beschreibung Inst. Leistung Status Ort

ABB Eines der ersten Unternehmen, das PV- Module auf dem 115,5 kWp in Betrieb 10th of

Dach seiner Niederlassung in Ägypten installiert hat. (seit 2014) Ramadan City

KarmSolar Installation einer Off-Grid und batteriefreien photo- 50 kWp in Betrieb Bahareya

voltaikbetriebene Wasserpumpstation für die (seit 2012) Oase

Bewässerung eines landwirtschaftlichen Betriebs.

Lorentz Solar- Frienergy und Acropol installieren derzeit mehrere mehrere Projekte in Betrieb Minya, Sakkara,

pumpsysteme Solarpumpen von Lorentz. im Umfang (seit 2013, Gouvernement

in Kooperation von je 5 kWp 2014) New Valley

mit Frienergy

und Acropol Im Auftrag für die Universität von Alexandria wurde ein 50 kWp in Betrieb Wadi El

Juwi Off-Grid-Kombi-Kraftwerk errichtet. Die Anlage besteht (seit 2012) Natroun

aus einem Solarfeld, vier Windturbinen und einer Batterie-

bank, zugeschaltet durch eine Wasserentsalzungsanlage

und kann zudem aus Deutschland ferngesteuert werden.

Juwi Im Auftrag von der Heliopolis University wurde eine 6,8 kWp in Betrieb Kairo

PV-Anlage aufgestellt, die als Testsystem für die (seit 2013)

Studenten zur Verfügung steht.

Complete Bekam den Zuschlag für den Bau einer PV-Anlage 300 kWp in Planung Rotes Meer

Energy Solution am Roten Meer.

Page 15: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

15

Ä G Y P T E N Q U E L L E N

1 AUSWÄRTIGES AMT: LÄNDERINFORMATIONEN in http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Laender/Aegypten.html, aufgerufen am 01.03.2017; STEPMAP: LANDKARTE in http://www.stepmap.de/landkarte/landkarte-aegypten-umrisskarte-mit-regionalen-grenzen-183759, aufgerufen am: 01.03.2017

2 AUSWÄRTIGES AMT: LÄNDERINFORTATIONEN in http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Laender/Aegypten.html, aufgerufen am: 01.03.2017; AUSWÄRTIGES AMT: LÄNDERINFORMATIONEN in http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Laender/Deutschland.html?nnm=383178, aufgerufen am: 02.12.2016; STATISTA: WIRTSCHAFTSWACHSTUM IN DEUTSCHLAND ANHAND DER VER‘NDERUNG DES BRUTTOINLANDSPRODUKTES GE-GENUEBER DEM VORJAHR in https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2112/umfrage/veraenderung-des-bruttoinlandprodukts-im-vergleich-zum-vorjahr/, aufgerufen am: 10.02.2017

3 AUSWÄRTIGES AMT in http://auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/ Laenderinfos/Aegypten/Wirtschaft_node.html, aufgerufen am: 02.12.20164 GERMANY TRADE AND INVEST (GTAI): ÄGYPTEN DIGITALISIERT WIRTSCHAFT UND VER-

WALTUNG: in https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/suche,t=aegypten-digitalisiert-wirtschaft-und-verwaltung,did=1313442.html, aufgerufen am: 02.12.2016

5 AUSWÄRTIGES AMT: INNENPOLITIK in http://www.auswaertiges-amt.de/sid_A32B9CC7 CBEB0ADCA7DE4C63D005A162/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Aegypten/

Innenpolitik_node.html, aufgerufen am: 02.12.20166 BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFTLICHE ZUSAMMENARBEIT UND ENTWICKLUNG

(BMZ): ÄGYPTEN – KOMMUNIKATION in http://www.bmz.de/de/laender_regionen/ naher_osten_nordafrika/aegypten/profil.html, aufgerufen am: 08.12.20167 AUSWÄRTIGES AMT: INNENPOLITIK in http://www.auswaertiges-amt.de/sid_ A32B9CC7CBEB0ADCA7DE4C63D005A162/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/

Aegypten/Innenpolitik_node.html, aufgerufen am: 02.12.20168 BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFTLICHE ZUSAMMENARBEIT UND ENTWICKLUNG

(BMZ): ÄGYPTEN – UMWELT in http://www.bmz.de/de/laender_regionen/naher_osten_nordafrika/aegypten/profil.html, aufgerufen am: 01.03.2017

9 iMOVE (2013): MARKTSTUDIE ÄGYPTEN in http://www.imove-germany.de/cps/rde/xbcr/imove_projekt_de/d_iMOVE-Marktstudie_Aegypten_2013.pdf; S. 19, aufgerufen am: 06.12.2016; GERMANY TRADE AND INVEST (GTAI): SWOT in https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/suche,t=swotanalyse--aegypten,did=1589552.html?view=renderPdf, aufgerufen am: 06.12.2016

10 KOOPERATION INTERNATIONAL: BILDUNGSFORSCHUNG UND INNOVATIONSLAND in http://www.kooperation-international.de/laender/afrika/aegypten/bildungs-forschungs-und innovationslandschaft/bildungslandschaft/, aufgerufen am: 12.12.2016

BQ PORTAL: BERUFSBILDUNGSSYSTEM ÄGYPTEN in https://www.bq-portal.de/de/db/berufsbildungssysteme/4516, aufgerufen am: 20.12.2016

11 DEUTSCHER AKADEMISCHER AUSTAUSCHDIENST (DAAD) in https://www.daad.de/ medien/bma_aegypten.pdf, aufgerufen am: 02.12.201612 AUSWÄRTIGES AMT: KULTUR- UND BILDUNGSPOLITIK in http://www.auswaertiges-amt.

de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Aegypten/Kultur-UndBildungspolitik_node.html, aufgerufen am: 06.12.2016; LED 100 in http://www.led100.de/WebRoot/Store22/Shops/62851485/50A7/8C30/7EB9/FA9D/149A/C0A8/29B9/9A9D/Fotolia_32501136_XS_m.jpg, aufgerufen am: 06.12.2016

13 KOOPERATION INTERNATIONAL: BILDUNGSFORSCHUNG UND INNOVATIONSLAND in http://www.kooperation-international.de/laender/afrika/aegypten/bildungs-forschungs-und-innovationslandschaft/forschungs-und-innovationslandschaft/, aufgerufen am: 08.12.2016

14 AUSWÄRTIGES AMT: KULTUR –UND BILDUNGSPOLITK in http://www.auswaertiges-amt.de/sid_BEB2B243C33944AC056CAFEC452F8CB3/DE/Aussenpolitik/Laender/Laender

infos/Aegypten/Kultur-UndBildungspolitik_node.html, aufgerufen am: 08.12.201615 AUSWÄRTIGES AMT: KULTUR –UND BILDUNGSPOLITK in http://www.auswaertiges-amt.

de/sid_BEB2B243C33944AC056CAFEC452F8CB3/DE/Aussenpolitik/Laender/Laender infos/Aegypten/Kultur-UndBildungspolitik_node.html, aufgerufen am: 08.12.201616 KOOPERATION INTERNATIONAL: BILDUNGSLANDSCHAFT - ÄGYPTEN in http://www.

kooperation-international.de/laender/afrika/aegypten/bildungs-forschungs-und- innovationslandschaft/bildungslandschaft/#c36930, aufgerufen am 17.12.201617 iMOVE (2017): MARKTSTUDIE ÄGYPTEN in https://www.imove-germany.de/cps/rde/

xbcr/imove_projekt_de/d_iMOVE-Marktstudie_Aegypten_2017.pdf, aufgerufen am 20.04.2017

18 iMOVE (2013): MARKTSTUDIE ÄGYPTEN in http://www.imove-germany.de/cps/rde/xbcr/imove_projekt_de/d_iMOVE-Marktstudie_Aegypten_2013.pdf, S. 34 ff., aufgerufen am: 17.12.2016

19 iMOVE (2017): MARKTSTUDIE ÄGYPTEN in https://www.imove-germany.de/cps/rde/xbcr/imove_projekt_de/d_iMOVE-Marktstudie_Aegypten_2017.pdf, S. 37, aufgerufen am: 15.04.2017

20 iMOVE (2013): MARKTSTUDIE ÄGYPTEN in http://www.imove-germany.de/cps/rde/xbcr/imove_projekt_de/d_iMOVE-Marktstudie_Aegypten_2013.pdf, S. 53, aufgerufen am: 17.12.2016; TU-BERLIN CAMPUS EL GOUNA in http://www.campus-elgouna.tu-berlin.de/v_menu/admission_process/faq/, aufgerufen am: 27.02.2017

21 iMOVE (2017): MARKTSTUDIE ÄGYPTEN in https://www.imove-germany.de/cps/rde/xbcr/imove_projekt_de/d_iMOVE-Marktstudie_Aegypten_2017.pdf, S. 40 ff, aufgerufen am 27.03.2017

22 iMOVE (2017): MARKTSUDIE ÄGYPTEN in https://www.imove-germany.de/cps/rde/xbcr/imove_projekt_de/d_iMOVE-Marktstudie_Aegypten_2017.pdf, S. 49, aufgerufen am 17.12.2016

23 AHK in http://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/ Marktanalysen/2015/zma_aegypten_2015_ee.pdf?__blob=publicationFile&v=5, S. 17,

aufgerufen am: 21.12.201624 EIGENE DARSTELLUNG, IN ANLEHNUNG AN: AHK: ZIELMARKTANALYSE – ERNEUERBARE

ENERGIEN FUER DEN EIGENVERBRAUCH IN INDUSTRIE UND TOURISMUS IN ÄGYPTEN in http://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/

2015/zma_aegypten_2015_ee.pdf?__blob=publicationFile&v, S. 19, aufgerufen am: 21.12.2016

25 AHK: ZIELMARKTANALYSE – ERNEUERBARE ENERGIEN FUER DEN EIGENVERBRAUCH IN INDUSTRIE UND TOURISMUS IN ÄGYPTEN in http://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2015/zma_aegypten_2015_ee.pdf?__blob=publicationFile&v=5, S. 54, aufgerufen am: 21.12.2016

26 AHK: ZIELMARKTANALYSE - ERNEUERBARE ENERGIEN FUER DEN EIGENVERBRAUCH IN INDUSTRIE UND TOURISMUS IN ÄGYPTEN in http://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Kurzinformationen/2016/fs_aegypten-2016-wind.pdf?__blob=publicationFile&v=5, aufgerufen am: 19.12.2016

27 AHK: ZIELMARKTANALYSE - ERNEUERBARE ENERGIEN FUER DEN EIGENVERBRAUCH IN INDUSTRIE UND TOURISMUS IN ÄGYPTEN in http://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Kurzinformationen/2016/fs_aegypten-2016-wind.pdf?__blob=publicationFile&v=5, aufgerufen am: 19.12.2016

28 AHK: FACTSHEET ÄGYPTEN in http://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/ DE/Publikationen/Kurzinformationen/2016/fs_aegypten-2016-wind.pdf?__blob= publicationFile&v=5, aufgerufen am: 19.12.201629 ERNEUERBARE ENERGIEN: ÄGYPTEN – ENERGIE FUER WESTEUROPA in http://www.

erneuerbareenergien.de/aegypten-energie-fuer-westeuropa/150/492/28837/, aufgerufen am:13.03.2017

30 AHK: ZIELMARKTANALYSE – ERNEUERBARE ENERGIEN FUER DEN EIGENVERBRAUCH IN INDUSTRIE UND TOURISMUS IN ÄGYPTEN in http://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2015/zma_aegypten_2015_ee.pdf?__blob=publicationFile&v=5, S. 55, aufgerufen am: 21.12.2016

31 AHK: FACTSHEET ÄGYPTEN in http://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/ DE/Publikationen/Kurzinformationen/2016/fs_aegypten-2016-wind.pdf?__blob= publicationFile&v=5, aufgerufen am: 19.12.201632 AHK: FACTSHEET ÄGYPTEN in http://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/ DE/Publikationen/Kurzinformationen/2016/fs_aegypten-2016-wind.pdf?__blob= publicationFile&v=5, aufgerufen am: 20.12.201633 AHK: FACTSHEET ÄGYPTEN in http://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/ DE/Publikationen/Kurzinformationen/2016/fs_aegypten-2016-wind.pdf?__blob= publicationFile&v=5, aufgerufen am: 20.12.201634 AHK: FACTSHEET ÄGYPTEN in http://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/ DE/Publikationen/Kurzinformationen/2016/fs_aegypten-2016-wind.pdf?__blob= publicationFile&v=5, aufgerufen am: 20.12.201635 AHK: FACTSHEET ÄGYPTEN in http://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/ DE/Publikationen/Kurzinformationen/2016/fs_aegypten-2016-wind.pdf?__blob= publicationFile&v=5, aufgerufen am: 22.12.201636 AHK: FACTSHEET ÄGYPTEN in http://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/ DE/Publikationen/Kurzinformationen/2016/fs_aegypten-2016-wind.pdf?__blob= publicationFile&v=5, aufgerufen am: 22.12.201637 AH: FACTSHEET ÄGYPTEN in http://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/ DE/Publikationen/Kurzinformationen/2016/fs_aegypten-2016-wind.pdf?__blob= publicationFile&v=5, aufgerufen am: 22.12.201638 AHK: FACTSHEET ÄGYPTEN in http://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/ DE/Publikationen/Kurzinformationen/2016/fs_aegypten-2016-wind.pdf?__blob= publicationFile&v=5, aufgerufen am: 22.12.201639 AHK: ZIELMARKTANALYSE – ERNEUERBARE ENERGIEN FUER DEN EIGENVERBRAUCH IN

INDUSTRIE UND TOURISMUS IN ÄGYPTEN in http://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2015/zma_aegypten_2015_ee.pdf?__blob=publicationFile&v=5, S. 43 ff., aufgerufen am: 21.12.2016

40 AHK: ZIELMARKTANALYSE – ERNEUERBARE ENERGIEN FUER DEN EIGENVERBRAUCH IN INDUSTRIE UND TOURISMUS IN ÄGYPTEN in http://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2015/zma_aegypten_2015_ee.pdf?__blob=publicationFile&v=5, S. 47, aufgerufen am: 07.01.2017

Page 16: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

16

I N D I E N L Ä N D E R Ü B E R B L I C K 1

Staatsbezeichnung Föderative Republik Indien Staatsform

Parlamentarische Demokratie; Bundesstaat: 29 Staaten,

6 Unions-Territorien, National Capital Territory Delhi Fläche

3 287 000 km2 (9x Deutschland) Klima Monsunabhängig

(Juli – September), heiße Trockenzeit (April – Juni), in Nordindien

stärkerer jahreszeitlicher Wechsel Hauptstadt New Delhi Be-

völkerung 1259,35 Mio. (Stand 2013) Religion Hinduismus

(circa 80,5%), Islam (circa 13,4%), Christentum (circa 2,3%),

Sikhismus (circa 1,9%) sowie Buddhismus, Jainismus, Par-

sen Schriftsprache Hindi und Englisch als Landessprachen,

21 weitere anerkannte Sprachen Alter Altersmedian 26,6

(2015), Durchschnittsalter 32 Jahre

Ökonomische Rahmenbedingungen (2015)2

Indien Deutschland

Bevölkerung 1,25 Mrd. 81,8 Mio.

BIP (Mrd. EUR) 1,29 3025,9

BIP pro Kopf (EUR) 1434 37 099

Wachstumsrate BIP (%) 7,6 1,7

• Seit 1990/91 Tendenz der Liberalisierung und Öffnung der

Wirtschaft

• Ziel: Senkung der Inflationsrate, Schaffung eines landes­

weiten Binnenmarktes, Erhöhung der ausländischen Direkt-

investitionen

• Überdurchschnittliche Wachstumsraten (»Boomland«),

eine der am stärksten expandierenden Volkswirtschaften

der Welt

• Dennoch: Schwellenland, eines der fünf BRICS-Staaten

• Pro-Kopf-Einkommen: 1313 Euro (Stand 2016)

• Prognose: Gemessen am BIP wird Indien 2020 Deutschland

übersteigen

• »Boombranchen«: Automobilbranche, Chemie- und Phar-

maindustrie, Informationstechnologie, Maschinenbau, Me-

dizintechnik, Biotechnologie, Elektronik, Nahrungsmittelver-

arbeitung

• Größter Handelspartner: Europäische Union (Deutschland

als wichtigster Handelspartner in der EU)

• Wirtschaftszentren: Im Norden befindet sich der Großraum

Delhi die »National Capital Region« (NCR); im Westen um

Mumbai, in den Bundesstaaten Gujarat und Maharasht-

ra; im Süden um Bengaluru im Bundesstaat Karnataka und

Chennai im Bundesstaat Tamil Nadu; im Nordosten um Kol-

kata im Bundesstaat Westbengalent

Digitalisierung von Wirtschaft und Verwaltung3

• Umsatzstarker IT- Dienstleistungssektor (Umsatzplus von

13% in 14/15)

• Über 70% der IT- Dienstleistungen an ausländische Kunden

• Sehr heterogene, aber steigende Entwicklungsdynamik

bzgl. Medien- und Kommunikationstechnologie

• Zunehmende Verbreitung von Smartphones und Tablets

– Steigende Verbreitung von mobilem Internet

• Internetverbindung oftmals nur in indischen Metropolen,

Kosten für den Großteil der Bevölkerung meist nicht trag-

bar, geringer Bildungsgrad der ländlichen Bevölkerung

• Technisch-infrastrukturelle Problem und zensorisches Eingrei-

fen der Regierung (Gefahrenabwehr im Sinne der nationa-

len Sicherheit) sorgen regelmäßig für Ausfälle des Internets

Zum Vergleich (2015)5

Indien Deutschland

Anzahl der Internetnutzer 26 87,59

(pro 100 Einwohner)

Mobilfunkanschlüsse 78,85 116,72

(pro 100 Einwohner)

Politischer Einblick4

• Staatsoberhaupt: Präsident Pranab Kumar Mukherjee

• Premierminister: Narendra Modi

• Außenminister: Sushma Swaraj

• Zentralregierung hat deutlich größere Kompetenzen als die

Regierungen der Bundesstaaten

Page 17: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

17

Exkurs: Das Kastenwesen in Indien6

Die eng mit dem hinduistischen Glauben verbundene Kul-

tur Indiens hat vier (Haupt-) Kasten zum Ursprung, die auch

in der heutigen Gesellschaft noch eine Art soziale Hierarchie

oder das Familiengeschlecht kennzeichnen. Von Geburt an

gehört jeder Inder zu einer bestimmten sozialen Gruppe,

einer sogenannten Jati. Je nach Jati wird der Mensch be-

reits mit der Geburt einer Varna, also einer Kaste, zugeord-

net. Obwohl der Einfluss des Kastenwesens – gerade in den

Städten – abnimmt werden noch einige Bereiche geprägt:

So werden z. B. Studien- und Arbeitsplätze nach einem

bestimmten Schlüssel an Angehörige der jeweiligen Kasten

vergeben.

Priester,

Gelehrte

Fürsten, Krieger,

höhere Beamte

Bauern,

Kaufleute

Knechte,

Dienstleister

Unberühr-

bare

Brahmanen

Kshatriyas

Vaishyas

Shudras

Dalits – Harijans – Parias

Ökologische Bedingungen in Zahlen7

Indien Deutschland Stand

Stromverbrauch / Kopf 765,01 kWh 7019,02 kWh 2013

Anteil der Bevölkerung mit angemessenem Anschluss an eine Trinkwasserversorgung 94,1% 100% 2015

Anteil der Einwohner mit angemessenem Anschluss an eine Abwasserentsorgung 39,6% 99,2% 2015

Anteil der Waldfläche an der gesamten Landfläche 23,78% 32,73% 2015

Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche an der gesamten Landfläche 60,41% 47,94% 2014

Anteil der Naturschutzgebiete an der gesamten Landesfläche 5,35% 37,4% 2014

Kohlendioxid-Emission pro Kopf (in Tonnen) 1,6 9,23 2013

Page 18: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

18

SWOT-Analyse8

Stärken

• Englisch als Geschäftssprache

• Steigende Anzahl Hochschulabsolventen

• Unternehmen investieren zunehmend in Weiterbildung

um Absolventen für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren

• Etablierung flächendeckender Bildungseinrichtungen

• Anerkennung von Bachelor- und Masterabschlüssen

• Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien

• Windkraft bestreitet den größten Teil der nachhaltigen

Energiequellen

Möglichkeiten

• Stetig wachsende Mittelschicht, die Bildungsausgaben als

drittwichtigste Ausgabenposition hat

• Höhere Zahlungsbereitschaft für Bildung wird prognostiziert

• Ausbau von Energiezufuhr auch an nachhaltigen Energie-

trägern – vor allem für Windenergie und Solarenergie

• Steigende internationale Ausschreibungen für internatio-

nale Unternehmen

• Steigender Energiebedarf

Schwächen

• Niedriges Preisniveau im Bereich der wissenschaftlichen

Weiterbildung

• Ausbildungsniveau sehr niedrig

• Fachkräftemangel wird deutlich

• Mangel an Ausbildern und Lehrenden

• Nicht ausreichende technologische Infrastruktur

• Geringer Teil der Energiezufuhr aus erneuerbaren Ener-

gien, Kohle wird auf absehbare Zeit wichtigster Energie-

träger bleiben

• Ausbau der Atomkraft

Risiken

• Hoher staatlicher Einfluss im Bereich des Bildungssystems

sowie im Industriezweig der erneuerbaren Energien

• Ein ganzheitliches Politikkonzept für den Energiemix fehlt

• Richtige Kooperationspartner müssen gefunden werden

• Unsicherheit über das Ausreichen der Kenntnisse zur

erfolgreichen Teilnahme an Weiterbildungsprogrammen

I N D I E N L Ä N D E R Ü B E R B L I C K 1

Page 19: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

19

I N D I E N B I L D U N G S M A R K T

Bildungsberufssystem im Überblick9

In Indien hat Bildung einen hohen Stellenwert – zurückzufüh-

ren auf einen traditionellen Hintergrund: Im Kastensystem ist

Bildung das wichtigste Merkmal der Führungskaste der Brah-

manen, welche sich dadurch von anderen Kastenebenen wie

Händlern oder Arbeitern deutlich abhebt. Auch heute gehören

noch viele Studierende der Brahmanen-Kaste an.

Da Bildung einer der Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche

Weiterentwicklung eines Landes ist, fokussierte sich die indi-

sche Regierung nach der Unabhängigkeit 1947 verstärkt auf

den Ausbau des Bildungssystems, erleichterte den Zugang

zu Bildung für benachteiligte Gruppen und führte durch den

»Right to Education Act« im April 2010 ein Gesetz ein, wel-

ches in Indien den freien Zugang zu Bildung versichert. Exper-

ten meinen, dass jedoch noch einige Zeit verstreichen wird, bis

dieses Gesetz in Indien umgesetzt und gelebt wird.

In Indien stellen die Bildungsausgaben den drittgrößten Aus-

gabenposten eines durchschnittlichen indischen Mittelschicht-

haushalts dar. Bis 2030 wird Indien einer der jüngsten Volks-

wirtschaften der Welt sein und ca. 140 Millionen Einwohner

im ausbildungsfähigen Alter haben. Somit wäre jeder Absol-

vent oder jede vierte Absolventin einer Hochschule aus Indien.

Derzeit ist Indien auch bereits der drittgrößte Bildungsmarkt

der Welt.

Das Bildungssystem ist in Folge der der britischen Kolonialzeit

weitgehend vom britischen Bildungssystem geprägt und Studi-

enabschlüsse Bachelor und Master sind landesweit anerkannt.

Deutsche Studiengänge werden bei indischen Studierenden

zunehmend, vor allem im Bereich Ingenieurwissenschaften,

Mathematik und Naturwissenschaften, beliebter (geringere

Kosten als an britischen Universitäten, aber gleiches Ausbil-

dungsniveau).

Alter

262524

232221

201918

1716

1514

131211

76

Verpflichtende

Grundausbildung

Sekundärbildung

und technische

Ausbildung

Hochschulbildung

Weiterführende Grundschule (Stufe 6 – 8)

Sekundarschule (Stufe 9 – 10) Technisches Training

Weiterführende Sekundarschule (Stufe 11 – 12)

Allgemeines Grund-

studium und Diplom

Spezialisiertes

Grundstudium

Allgemeines post-

graduales Studium

Spezialisierter

Masterstudiengang

PhD

Fachhochschule

Grundschule (Stufe 1 – 5)

Page 20: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

20

Jährlich müssen sich ca. 12 – 13 Millionen Schulabgänger und

-abbrecher auf ca. 3,4 Millionen freie Bildungsmöglichkeiten

verteilen. Unter diesen summieren sich ca. 2,4 Millionen Stu-

dienplätze und eine Million Plätze für eine Berufsausbildung.

Durch die hohe Zahl Studierender ist in Indien die Qualität der

Hochschulausbildung gesunken. Teilweise wird davon ausge-

gangen, dass ca. 75 Prozent aller ausgebildeten Ingenieure die

Arbeit in einem Unternehmen nicht gut genug durchführen

können.10

Das Bildungssystem für Berufsbildung und akademische Wei-

terbildung ist wie folgt aufgebaut (s. unten):

– »Education« (Berufsbildung sowie wissenschaftliche (Wei-

ter-)Bildung): Verantwortung beim staatlichen Ministry of

Human Resource Development (MHRD)

– »Vocational Training« (Praxisorientierte Berufs(aus)bildung):

Verantwortung beim staatlichen Ministry of Labour & Em-

ployment (MoLE)11

Strukturelle Rahmenbedingungen des indischen (Berufs-) Bildungssystems

Education Vocational Training (Skill Development)

Prime Minister‘s National Council on Skill Development

Other Ministries too have their own training

and skill development initiatives

National Skill Develop-

ment Corporation (NSDC)

Elementray

EducationUGC

AICTE

NCVT

Private ITC

Govt. ITIUniversity and

Higher Education

Secondary

Education

Technical

Education

Adult Education

and Literacy

Minority

Education

Book Promotion and Copyright; Scholarship; Languages

Ministry of Labour and

Employment (MoLE)

Directorate General of Employment and Training

Department of School

Education and Literacy

Department of School

Higher Education

Ministry of Human Resource

Development (MHRD)

I N D I E N B I L D U N G S M A R K T

Page 21: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

21

Bildungspolitik13

• Die indische Regierung bemüht sich durch zahlreiche Pro-

gramme, insbesondere im Grundschulsektor, dem Bevölke-

rungswachstum gerecht zu werden und sozialen und regio-

nalen Ungleichheiten entgegen zu wirken.

• Das in der Verfassung verankerte Ziel der »Erziehung für

alle« hat in den letzten Jahren Fortschritte gemacht. Nach

der offiziellen Statistik Indiens von 2012 wird der Prozent-

satz der Lese- und Schreibkundigen mit 78% der Gesamtbe-

völkerung angegeben (86% männlich und 68% weiblich).

• Ein besonderer Fokus wird auf die Lehreraus- und -fortbil-

dung sowie die Einrichtung virtueller Klassenräume gelegt.

Neben der Schulbildung hat es sich die Regierung zum Ziel

gesetzt, die berufliche Bildung einer großen Anzahl junger

Menschen zu ermöglichen: Ziel ist es, bis 2022 400 Millio-

nen Menschen beruflich zu qualifizieren. Zu diesem Zweck

wurde ein neues Ministerium für Berufsbildung gegründet.

Forschungslandschaft Indien (laut UNESCO, Stand 2013)14

Indikator Indien Deutschland

Nationale FuE-Ausgaben (Mio.) 36 196 34 265

FuE-Anteil am BIP (%) 0,8 2,9

Ausgaben für FuE in Hochschulen 1470 18 179

Anzahl der Forscher 192 819 360 900

(Vollzeitäquivalente)

Wissenschaftspolitik15

• Im Bereich der wissenschaftlichen Bildung wird in Indien

zwischen sechs Institutionen unterschieden: Central Univer-

sities, State Universities, Private Universities, Deemed-to-be

Universities (private Universitäten die durch den Staat zer-

tifiziert wurden), Institutions Of National Importance und

Institutions under State Legislature Act

• Insgesamt: 727 Universitäten (2015)

• Private Universitäten: 222, öffentliche Universitäten: 378,

sonstige, universitätsgleiche Einrichtungen: 127

• Studierende derzeit: ca. 25 Mio., bis 2020: erwarteter An-

stieg auf über 40 Mio.

• Das vor allem staatlich organisierte Bildungssystem soll in

Zukunft vermehrt auch durch private nationale sowie inter-

nationale Anbieter bereichert werden. Dafür sollen indische

Hochschulen verstärkt internationalisiert werden sowie aus-

ländischen Hochschulen die Zulassung in Indien erleichtert

werden.

• Die Regierung plant sogenannte »Innovation Universities«

zu gründen, die speziell für Indien wichtige Themengebiete

behandeln sollen wie u. a. Urbanisierung, Gesundheit sowie

ökologische Nachhaltigkeit.

Informationen zum indischen Bildungswesen – Ausbildungskosten12

Bildungseinrichtung Programm Maßnahme (2015) Preis

Goethe Institute Deutschkurs (20 Wochen bzw. 40 Std) Sprachkurs Pro Kurs: 315 €

Amity University Electrical & Electronics Engineering (4 Jahre) Bachelorstudium Pro Semester: 1740 €

Indian Institute of Energy Studies (2 Jahre) Masterstudium Pro Semester: 706 €

Technology Bombay

Teri deemed to be Renewable Energy Engineering Masterstudium Pro Semester: 1528 €

University and Management

NTTF Certificate Program in Precision Machinist (2 Jahre) Zertifikatskurs Pro Semester: 284 €

Page 22: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

22

Indisch–Deutsche Zusammenarbeit17

Politische Zusammenarbeit

• Indien zählte nach dem Zweiten Weltkrieg zu den ersten

Staaten, die die Bundesrepublik Deutschland diplomatisch

anerkannten. Heute sieht Indien in Deutschland einen wich-

tigen Partner auf der Suche nach seiner neuen weltpoli-

tischen und regionalen Rolle und vor allem für seine am-

bitionierten wirtschaftlichen Reformprogramme wie dem

Ausbau der indischen Industrie.

• Besonders wichtig sind in diesem Kontext die Deutsch-

Indischen Regierungskonsultationen, zu denen die Kabinet-

te beider Länder im Zweijahresrhythmus abwechselnd in

Deutschland und Indien zusammenkommen. Deutschland

ist das einzige Land, mit dem Indien dieses besondere Dia-

logformat pflegt.

Wirtschaftliche Zusammenarbeit

• Deutschland ist Indiens wichtigster Handelspartner innerhalb

der EU und (in absoluten Zahlen) sechstwichtigster Handels-

partner im weltweiten Vergleich. Seit Beginn der indischen

Reformpolitik 1991 hat das bilaterale Handelsvolumen ra-

sant zugenommen. Der bilaterale Handel zwischen Indien

und Deutschland hat im Jahr 2015 zugelegt. Die deutschen

Einfuhren sind im Vergleich zum Vorjahr um 7% angestie-

gen, die deutschen Ausfuhren nach Indien um 10%.

• In der Rangfolge der deutschen Handelspartner steht Indien

auf Platz 25

• Der Schwerpunkt indischer Exporte nach Deutschland liegt

im Textilbereich, gefolgt von chemischen Erzeugnissen,

Elektrotechnologie, Metallwaren, Leder und Nahrungs-

mitteln.

Entwicklungszusammenarbeit

2016 wurde vereinbart, die bilaterale Entwicklungszusammen-

arbeit auf folgende Schwerpunkte auszurichten:

• Energie: Energieeffizienz, Erneuerbare Energien, Zugang zu

Energie zur Armutsminderung

• Nachhaltige Stadtentwicklung: Verbesserung des städti-

schen und industriellen Umweltschutzes und der städti-

schen Infrastruktur, Klimaanpassung und Emissionsmin-

derung, Verbesserung der Lebensbedingungen der armen

Bevölkerung;

• Umwelt- und Ressourcenschutz: Schutz der natürlichen

Ressourcenbasis, Stärkung von Klimaanpassungskapazitä-

ten sowie Steigerung der Produktivität und Einkommen in

ländlichen Regionen.

Ranking Indischer Universitäten

(QS World University Rankings 2016)…16

1. Indian Institute of Science (IISc) Bangalore

2. Indian Institute of Technology Delhi (IITD)

3. Indian Institute of Technology Bombay (IITB)

4. Indian Institute of Technology Madras (IITM)

5. Indian Institute of Technology Kanpur (IITK)

6. Indian Institute of Technology Kharagpur (IIT-KGP)

7. Indian Institute of Technology Roorkee (IITR)

8. Indian Institute of Technology Guwahati (IITG)

9. University of Calcutta

10. University of Delhi

I N D I E N B I L D U N G S M A R K T

Page 23: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

23

Deutschland und Indien: Partner in Bildung und

Forschung18

• Die herausgehobene Bedeutung von Bildung und For-

schung zur Erschließung seines enormen Potenzials ist In-

dien bewusst und entsprechend strebt das Land ehrgeizig

einen Rang unter den führenden Wissenschaftsnationen

an. Deutschland ist diesbezüglich seit vielen Jahren zuver-

lässiger Partner Indiens. Dies entspricht dem strategischen

Ziel der Bundesregierung, die Zusammenarbeit gezielt mit

Wachstumsmärkten zu stärken, die ihre Kompetenzen in

Bildung und Forschung ausbauen.

• Die Schwerpunkte der deutsch-indischen Zusammenarbeit

werden in regelmäßigen Gesprächen auf Regierungsebene

festgelegt. Traditionell sind Bildung und Forschung wichti-

ger Bestandteil dieser deutsch-indischen Regierungskonsul-

tationen.

• Details der Zusammenarbeit werden während der regelmä-

ßigen Treffen des Deutsch-Indischen Komitees für Wissen-

schaft und Technologie sowie in den parallelen Arbeitsgrup-

pen für berufliche Bildung und universitäre Bildung unter

Federführung des Bundesministeriums für Bildung und For-

schung und seinen indischen Partnerministerien festgelegt.

• Der Austausch von Studierenden sowie junger Wissen-

schaftlerinnen und Wissenschaftler hat in den letzten Jah-

ren stark zugenommen. So hat sich seit 2003 die Anzahl

indischer Studierender in Deutschland verdoppelt, so dass

Indien mit 7255 Studierenden mittlerweile Platz 4 in der

Rangliste der Bildungsausländer in Deutschland belegt.

Beispiele indisch-deutscher Kooperationen

Indo-German Science & Technology Centre19

Das »Deutsch-Indische Wissenschafts- und Technologie-

zentrum« (IGSTC) soll die wissenschaftliche Zusammenar-

beit der beiden Länder weiter stärken. Hierfür stellen das

Bundesministerium für Bildung und Forschung und das

Department of Science and Technology für die Förderung

von anwendungsorientierten FuE Projekten jährlich bis zu

2 Millionen Euro bereit.

Indisch-Deutsches Zentrum für Nachhaltigkeit20

Das IGCS dient der Kooperation zwischen deutschen und

indischen Wissenschaftlern in Bezug auf Grundlagen- und

angewandte Forschung, Lehre und Training, die Verbrei-

tung von Wissen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung.

Der Fokus liegt auf dem Umweltschutz, speziell auf der Res-

source Wasser, Energie, Landnutzung, ländliche Entwick-

lung und Abfallmanagement.

Deutsches Wissenschafts- und Innovationshaus

Neu-Delhi21

Das Hauptziel des DWIH New Delhi ist es eine Plattform für

Zusammenarbeit bereitzustellen, um die Beiträge Deutsch-

lands zu Forschung und Innovation zu fördern und die Ver-

bindung zwischen der deutschen und indischen Scientific

Community (und anderen Stakeholdern auf Politik und

Industrie) zu stärken. Ein spezieller Fokus liegt hierbei auf

der Schnittstelle zwischen Academia und Industrie.

Page 24: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

24

I N D I E N E N E R G I E M A R K T

Indiens Energiemarkt ist durch jahrzehntelange Autarkiebemü-

hungen und Planwirtschaft geprägt. Der Pro-Kopf-Energiever-

brauch ist nach wie vor einer der niedrigsten weltweit. Allerdings

wird Energie sehr ineffizient eingesetzt und Strom überwiegend

in verhältnismäßig »schmutzigen« Kohlekraftwerken erzeugt.

Vor dem Hintergrund der weiteren sehr dynamischen Wachs-

tumsperspektiven Indiens, mit denen auch eine weitere Industri-

alisierung verbunden ist, wird die indische Energiewirtschaft und

die Verfügbarkeit von Energie – auch im globalen Kontext – zu

einem Schlüsselfaktor für die weitere Entwicklung.22

Derzeit ist Indien in Bezug auf seine Energieversorgung noch

ein Entwicklungsland: Der Subkontinent leidet unter massiver

Energieknappheit und diesbezüglich alter Infrastruktur, so dass

es mehrmals täglich zu Stromausfällen kommt. 2012 kam es

gleich zu zwei gigantischen Ausfällen: Als damals die Strom-

netze in der Hälfte des Landes zusammenbrachen, waren Hun-

derte Millionen Menschen ohne Elektrizität. Das alles schadet

der Wirtschaft und schreckt ausländische Investoren ab.23

Indien kann seinen Strombedarf bislang nicht decken. Das Wirt-

schaftswachstum und der Energieverbrauch sind in Indien eng

miteinander verflochten, folglich ist die Versorgungssicherheit

von zentraler Bedeutung – das bedeutet die Verfügbarkeit, Ver-

lässlichkeit und Bezahlbarkeit von Energie ressourcen. Um die

rasch wachsende Nachfrage künftig decken zu können, müssten

die Erzeugungskapazitäten jedoch deutlich ausgebaut werden.24

Primärenergieverbrauch (2015)

Fossile Energie-träger (Kohle, Öl, Gas) 65%

Wasserkraft (>25 MW) 21%

Erneuerbare Energien 11%

Atomenergie 3%

Windenergie 68%

Wasserkraft (<25 MW) 13%

Biomasse 13%

Solarenergie 6%

Die Ziele der indischen Regierung

Im Fokus der Regierung steht es Energieunabhängigkeit zu

schaffen, um das Risiko externer Lieferunterbrechungen zu

reduzieren sowie ergänzend die Reduktion von landesweiten

Versorgungsengpässen zu erreichen. Energiesicherheit kann

auf verschiedenen Wegen erreicht werden: Vorrangig sind da-

bei die Diversifikation der Energieressourcen und Energiequel-

len sowie eine gleichzeitige Verbesserung der Energieeffizienz

zu nennen.25

Energieunabhängigkeit

• Erzeugungskapazität ausbauen

• Energieimporte senken

Energiesicherheit

• Diversifikation der Energieressourcen und -quellen

• Verbesserung der Energieeffizienz

Page 25: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

25

Strommarkt27

Installierte Leistung, Prognose (2014) 255 013 MW

Installierte Leistung nach Erzeugungsart (MW), 2014:

Kohle Erdöl Erdgas Nuklear EE

153 571 1200 22 971 4.700 72 491

Strompreis Industrie (€/kWh), 2013 0,064

Strompreis Endverbraucher (€/kWh), 2013 0,049

Liberalisierung des Strommarktes und Wettbewerbs-

struktur der Anbieter

• Der Strommarkt Indiens befindet sich im Wandel. Im Jahr

2003 wurde er teilweise liberalisiert, wodurch es nun priva-

ten Marktakteuren erlaubt ist Strom zu erzeugen. Der Netz-

zugang und die Distribution des Stroms ist jedoch weiterhin

staatlich organisiert.

• Der Netzzugang wird durch »Load Despatch Centres« auf

Bundes- und Landesebene geregelt. Die Distribution erfolgt

durch »State Electricity Distribution Companies«.

• Trotz der Privatisierung der Stromerzeugung, ist der über-

wiegende Teil der Kraftwerke weiterhin in staatlicher Hand.

Grund: Die Einspeisetarife werden behördlich vorgeschrie-

ben und diese liegen weit unter den tatsächlichen Kosten.

So können sich nur staatliche Betriebe am Markt halten.

• Diese indirekten Subventionen kosteten den indischen Staat

im Finanzjahr 2011 – 12 insgesamt 6,8 Mrd. EUR. Des Wei-

teren hat die indische Regierung als Ziel ausgegeben, bis

2030 unabhängig von Stromimporten zu sein, was einen

Kapazitätsausbau von weiteren 100.000MWe bedeutet.

Zuständigkeiten im indischen Energiemarkt26

Politscher Rahmen Zentralregierung, Regierungen der Bundesstaaten

Planung Central Electricity Authority (untersteht Zentralregierung), Staatliche Planungsbehörden

Steuerung Central Electricity Regulatory Commission, State Electricity Regulatory Commissions

(ein Ombudsman pro SERC)

Netz Netz National Load Despatch Centre, fünf regionale Load Despatch Centres

Erzeugung Staatliche Stromversorger unter Kotrolle der Zentralregierung (z.B. NTPC, NHPC), Joint Ventures

(zentrale und bundesstaatliche wie NEEPCO, THDC, DVC), staatliche Stromversorger unter Kontrolle der

Bundesstaaten (wie APGENCO, Mahagenco), unabhängige private Produzenten (z.B. GVK, Spectrum)

Übertragung Staatliche Unternehmen unter Kontrolle der Zentralregierung (PGCIL), staatliche Unternehmen unter

Kontrolle der Bundesstaaten (z.B. APTransco, KPTCL), private Unternehmen (wie Lanco, Tata)

Handel Internationale Händler (PTC), nationale Händler (z. B. Lanco, NVVN), Händler innerhalb eines Bundesstaates

Verteilung Electricity Boards in den Bundesstaaten (z. B. TNEB, PSEB), Distributionsunternehmen (z. B. Reliance, Tata),

private Unternehmen (z.B. Reliance Infra, CESC), Franchise (z. B. Torrent)

Finanzierung Power Finance Cooperation (PFC), Rural Electrification Corporation (REC), Energieeffizienz Bureau of

Energy Efficiency (BEE)

Energieeffizienz Bureau of Energy Efficiency (BEE)

Page 26: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

26

Übertragungsnetze und Netzzugang

• In Indien gibt es fünf regionale Stromnetze (das nördliche,

das westliche, das südliche, das östliche und das nordöstli-

che), die untereinander durch Hochspannungs-Gleichstrom-

leitungen verbunden sind.

• PowerGrid ist das wichtigste Stromübertragungsunterneh-

men (Central Transmission Utility, CTU) des Landes. Es ist

verantwortlich für die Planung und die Entwicklung des

nationalen und der regionalen Übertragungsnetze sowie

für die Koordination mit den bundesstaatlichen Stromüber-

tragungsunternehmen (State Transmission Utilities, STU).

Zudem ist die PowerGrid für die Übertragungsnetze in den

verschiedenen, direkt aus Neu Delhi regierten UTs und für

eine einheitliche Umsetzung des indischen Übertragungs-

netzes gemäß des NEP verantwortlich.

Erneuerbare Energien27

Anteil EE am Energie- 11,7%

verbrauch (2014) 28,1 GW

Ausbauziele der bis Ende 2017 55 GW durch EE

Regierung (gem. NREA) bis 2020 sollen 50% des

benötigten Stroms durch EE

erzeugt werden

EE-Potenzial in Indien Geschätztes Davon bisher

Potenzial (GW) installiert (GW)

Wind 102.8 19.1

Kleine Wasserkraftwerke 19.7 3.6

(bis 25MW)

Biomasse 22.5 3.6

Solarstrom (GWh) 6 Mrd. 1.7 Mrd.

Nationale Instrumente zur Förderung von EE

• Alle Bundesstaaten sind laut der »Renewable Purchase Ob-

ligation« (RPO) verpflichtet, einen bestimmten Anteil ihres

Stroms aus EE-Quellen zu erzeugen. Die RPO wird von der

»Central Electricity Regulatory Commission« (CERC) in

Abstimmung mit den bundesstaatlichen »State Electricity

Regulatory Commissions« (SERCs) festgelegt.

• Sollten die Bundesstaaten diese Ziele nicht erfüllen, so müs-

sen sie in entsprechender Höhe »Renewable Energy Certifi-

cates« (REC) erwerben. Diese REC sind vergleichbar mit den

europäischen Emissionszertifikaten.

• In den letzten Jahren hat sich die Windenergie, neben den

historisch schon immer großen Wasserkraftwerken, zu ei-

nem der Hauptantreiber zum Wechsel in zu erneuerbaren

Energien entwickelt.

• Verschiedene Projekte sind aktuell geplant, das aktuell

größte ist die »National Solar Mission« (JNNSM). Unter

dieser Mission sollen bis 2022 20 GW in netzgebundenen

und 2 GW in Off-Grid-Solaranlagen installiert werden. Des

Weiteren gibt es eigene Förderprogramme der indischen

Bundesstaaten. Die deutsche KfW hat zudem eine speziel-

le Kreditlinie an die Indian Renewable Energy Development

Agency Limited (IREDA) zur Förderung von erneuerbaren

Energien vergeben.

Internationale Instrumente zur Förderung von EE28

Bezug auf internationale Kooperation – konkret am Beispiel

der Zusammenarbeit mit Deutschland – lässt sich exemplarisch

die folgende Maßnahme anführen: Im Rahmen des »Deutsch-

Indischen Energieforums (IGEF)« wurden auf der Hannover

Messe 2015 fünf bilaterale Absichtserklärungen für Unterneh-

menskooperationen im Bereich der erneuerbaren Energien

unterzeichnet. Die jetzt vereinbarten Kooperationen umfassen

Forschungs- und Investitionsprojekte im Bereich der Photovol-

taik. Vereinbart ist ein Ausbauvolumen von mehr als 550 Me-

gawatt Stromerzeugung. Die bilaterale Energie-Zusammen-

arbeit zwischen Indien und Deutschland wurde bereits im Jahr

2006 anlässlich der damaligen Hannover Messe initiiert.

I N D I E N E N E R G I E M A R K T

Page 27: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

27

Staatlich geplante Photovoltaik-Projekte

Name Beschreibung Installierte Leistung Status

National Solar 20,000 MW netzgekoppelter Solarenergie bis 2022 20 MW Läuft seit 2010

Mission30

Canal (Bank / Top) Kanalnetze sollen mit Photovoltaikmodulen bedeckt werden. 10 – 15 MW in Planung

Solar Power Die Überdeckung mit Photovoltaikmodulen reduziert die

Project31 jährliche Verdunstung um etwa 7.000 Kubikmeter Trink-

wasser und verhindert Algenwachstum.

Projekte für Photovoltaik im Privatsektor

Unternehmen Beschreibung Inst. Leistung Status Ort

Bosch Solar, Ein Pilotprojekt für die Elektrifizierung eines abgelegenen 10 kWp in Betrieb Darewadi,

Gramoorja Dorfes mit Hilfe von Solarstrom (Solar Home Systems, (seit 2012) Maharashtra

Solutions Pvt. Ltd.32 Pico Photovoltaic Systems, Solare Pumpanlagen).

Das Off-Grid-Projekt wurde von Bosch Solar finanziert

und von dem indischen Unternehmen Gramoorja

Solutions Pvt. Ltd. umgesetzt.

Weltbank33 Die Weltbank verkündete kürzlich die Bereitstellung 400 MW in Planung Landesweit

eines Zuschusses in Höhe von knapp 23 Mio. US-Dollar

für die Finanzierung von netzgebundenen Photovoltaik

(PV)-Dachprojekten in Indien. Die Mittel werden zusätzlich

zu einem Darlehen der Weltbank über insgesamt 625 Mio.

US-Dollar gezahlt, das im Mai 2016 für das Solardach-

segment vergeben wurde.

Photovoltaik29

Im Rahmen der JNNSM (Jawaharlal Nehru National Solar Missi-

on) werden immer wieder die Ziele für erneuerbare und alter-

native Energien festgehalten. Mit Beginn der ersten Phase im

April 2010 sollten im ersten Jahr 32MW an PV-Systemen (Off-

Grid) installiert werden. Im Februar 2011 wurde dieses Ziel mit

38,5MW an PV übertroffen.

In der ganzen ersten Phase der JNNSM (April 2010 – April

2013) wurden PV-Systeme (Off- Grid) mit einer Kapazität von

insgesamt 200 MW installiert. In der zweiten Phase der JNNSM

wurde der Fokus noch stärker auf die ländlichen Gebiete ge-

richtet, weil dort enormes Potenzial v. a. für Off- Grid-Solar-

energie herrscht.

Page 28: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

28

Potenzial von Photovoltaik34

Stärken

• Hohe Sonneneinstrahlung in großen Teilen des Landes

• Schnell wachsende Industrie in Indien mit hohem Zu-

kunftspotenzial

• Moderne, erprobte Technologie

• Geringer Betriebs- und Wartungsaufwand

• Einfache Skalierbarkeit

• Sichere und saubere Beleuchtungsmöglichkeiten

• Staatliche finanzielle Förderungen

• Regierungsziele sind hoch und bieten Finanzierungs-

möglichkeiten (staatliche Anreize)

Schwächen

• Hohe Anschaffungskosten, daher auch abhängig von

staatlichen Zielen und Finanzierungsmöglichkeiten

• Batterien relativ kurzlebig (alle vier bis fünf Jahre)

• Wenig erfahrene Arbeitskräfte

• Reparaturen nur von ausgebildeten Fachkräften durch-

führbar

• Nebensaison (Monsun)

• Großflächige Installationsgebiete

• Kaum Bildungsangebote im Solarenergie-Bereich

Potenzial von Windenergie36

Stärken

• Großflächige Installationsmöglichkeiten durch viele ver-

fügbare Flächen in Indien

• Großer Küstenbereich mit kontinuierlicher Windverfüg-

barkeit

• Für Hybridanlagen (insbesondere Solar) geeignet

• Viel Wissen im Markt vorhanden, weil es relativ viele

Hersteller von kleinen Windrädern gibt

• Förderung für kleine Windkraftanlagen

Schwächen

• Kleinanlagen sind relativ ineffizient

• Benötigt meist weitere Energiequelle zur permanenten

Nutzung

• Regelmäßige Wartung nötig

Windenergie35

Der mit Abstand größte Anteil der generierten erneuerbaren

Energie in Indien fällt in den Bereich Windenergie. In der Regel

wird die Energie durch große Windturbinenparks in Küsten-

nähe generiert, an staatliche Versorger verkauft und ins Netz

eingespeist. In Ausnahmen wird die generierte Energie als

Captive Power genutzt oder an Dritte verkauft. Der Fokus lag

bislang hauptsächlich auf netzgebundenen Anlagen. Kleine

Windräder verfügen meist über Kapazitäten von bis zu 30 kW

und können entweder eigenständig oder in Verbindung mit

PV als Wind-Solar-Hybridsysteme verwendet werden.

Indiens technisches Potenzial zur Stromerzeugung aus Wind

wird bei einer Installationshöhe von 50 Metern auf 45 GW

und auf einer Höhe von 80 Metern auf 103 GW geschätzt.

Bei dieser Einschätzung handelt es sich um eine konservative

Kalkulation, da von einer niedrigen Landverfügbarkeit ausge-

gangen wurde und Tests zufolge gute Windverfügbarkeiten

vielerorts bereits bei niedrigeren Masten gemessen wurden.

I N D I E N E N E R G I E M A R K T

Page 29: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

29

I N D I E N Q U E L L E N

1 Auswärtiges Amt in http://www.auswaertiges-amt.de/sid_83861670AB191777A995DF66F39AF060/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Nodes_Uebersichtsseiten/

Indien_node.html , aufgerufen am: 01.03.2017 Karte: http://www.stepmap.de/ , aufgerufen am: 01.03.2017 2 Das Länder-Informations-Portal in https://www.liportal.de/indien/wirtschaft-entwicklung/ ,

aufgerufen am: 22.02.2017 iMove (2011): Marktstudie Indien für den Export beruflicher Aus- und Weiterbildung. In

https://www.imove-germany.de/cps/rde/xbcr/imove_projekt_de/d_iMOVE-Marktstudie_ Indien_2011.pdf , aufgerufen am: 25.04.2017 3 Germany Trade and Invest (2015). Wirtschaftsdaten kompakt: Indien. Bonn: Germany

Trade & Invest Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH. Freedom House (2015). Freedom on the net 2015. In https://freedomhouse.org/sites/

default/files/resources/FOTN%202015_India.pdf , aufgerufen am: 16. 11 2015 Schnarrenberger, N. (29. September 2015). Inzwischen gängige Praxis? Internet- und

Mobilfunkabschaltungen nehmen zu: Jüngste Fälle in Indien und Pakistan. In https://netzpolitik.org/2015/inzwischen-gaengige-praxis-internet-und-mobilfunkabschaltungen-nehmen-zu-juengste-faelle-in-indien-und-pakistan/ , aufgerufen am: 16.11.2015

4 Auswärtiges Amt in http://www.auswaertiges-amt.de/sid_83861670AB191777A995DF66F39AF060/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Nodes_Uebersichtsseiten/

Indien_node.htm , aufgerufen am: 22.02.20175 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in http://

www.bmz.de/de/laender_regionen/asien/indien/profil.html , aufgerufen am: 01.03.2017 6 Planet Wissen in http://www.planet-wissen.de/kultur/asien/indien/pwiekasteundkasten systeminindien100.html , aufgerufen am: 01.03.2017 7 BMZ in http://www.bmz.de/de/laender_regionen/asien/indien/profil.html , aufgerufen am:

01.03.20178 Eigene Darstellung, in Anlehnung an: Germany Trade and Invest. (2015). Wirtschafts-

daten kompakt: Indien. Bonn: Germany Trade & Invest Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH.

9 Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (2015). Bund-Länder-Wettbewerb »Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen«. In http://www.wettbewerb-offene-

hochschulen-bmbf.de/bund-laender-wettbewerb-aufstieg-durch-bildung-offene- hochschulen , aufgerufen am: 16.11.201510 iMove (2011): Marktstudie Indien für den Export beruflicher Aus- und Weiterbildung. In https://www.imove-germany.de/cps/rde/xbcr/imove_projekt_de/d_iMOVE-Marktstudie_

Indien_2011.pdf , aufgerufen am: 25.04.2017 11 ebd. 12 Goethe Institut in https://www.goethe.de/ins/in/de/ , aufgerufen am: 01.03.2017 Amity University in http://www.amity.edu/course-list.aspx?fd=Engineering&Programs= Graduate , aufgerufen am: 01.03.2017 Indian Institute of Technology Bombay in http://www.iitb.ac.in/ , aufgerufen am:

01.03.201713 Auswärtiges Amt in http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/ Laenderinfos/Indien/Kultur-und-Bildung.html?nn=382590 , aufgerufen am: 22.02.201714 Kooperation International in http://www.kooperation-international.de/laender/asien/ indien/bildungs-forschungs-und-innovationslandschaft/forschungs-und-innovationsland schaft , aufgerufen am: 22.02.2017. Aktuellerer Zahlen stehen von Seiten der indischen

Regierung derzeit nicht zu Verfügung. 15 BMBF (2015). Bund-Länder-Wettbewerb »Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen«.

In http://www.wettbewerb-offene-hochschulen-bmbf.de/bund-laender-wettbewerb-aufstieg-durch-bildung-offene-hochschulen , aufgerufen am: 16.11.2015

University Grants Commission (UGC) (2015). Universities. In http://www.ugc.ac.in/oldpdf/alluniversity.pdf , aufgerufen am: 26.08.2015

16 Top Universitites in https://www.topuniversities.com/qs-world-university-rankings , aufge-rufen am: 01.03.2017

17 Auswärtiges Amt in http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/ Laenderinfos/Indien/Bilateral_node.html , aufgerufen am: 22.02.201718 BMBF in https://www.bmbf.de/de/deutschland-und-indien-partner-in-bildung-und-

forschung-472.html , aufgerufen am: 10.03.201719 Indo-German Science & Technology Centre in http://www.igstc.org , aufgerufen am:

10.03.201720 Indo German Centre for Sustainability in http://www.igcs-chennai.org , aufgerufen am:

10.03.2017

21 German House for Research and Innovation in http://www.dwih.in , aufgerufen am: 10.03.2017

22 Blechner, N. (17. April 2015). Indien sucht neue Energie. In vdi Nachrichten: http://www.vdi-nachrichten.com/Technik-Gesellschaft/Indien-sucht-neue-Energie , aufgerufen am 12.08.2015

iMove (2011): Marktstudie Indien für den Export beruflicher Aus- und Weiterbildung. In https://www.imove-germany.de/cps/rde/xbcr/imove_projekt_de/d_iMOVE-Marktstudie_

Indien_2011.pdf , aufgerufen am: 25.04.2017 Grafik: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Ministry of Statistics and Programme Imple-

mentation India in http://mospi.nic.in/mospi_new/site/India_Statistics.aspx , aufgerufen am: 12.11.2015

23 ebd. 24 Germany Trade and Invest (2014). VR China globaler Spitzenreiter beim Ausbau erneu-

erbarer Energien. In http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/suche,t=vr-china-globaler-spitzenreiter-beim-ausbau-erneuerbarer-energien,did=1008718.html , aufgerufen am: 31.08.2015

25 ebd. 26 Deutsch-Indische Handelskammer (2013): ZIELMARKTANALYSE INDIEN. Energieeffizienz

in der Industrie mit Profilen der Marktakteure. In https://www.efficiency-from-germany.info/ENEFF/Redaktion/DE/Downloads/Publikationen/Zielmarktanalysen/marktanalyse_

indien_2013_industrie.pdf?__blob=publicationFile&v=5 , aufgerufen am: 08.03.2017 27 Eclareon (2015). Dezentrale Strom- und Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien.

In https://www.eclareon.com/sites/default/files/factsheet_indien_dezentral_2015.pdf , aufgerufen am: 08.03.2017

28 Mörsch, T. (16. April 2015). Deutsch- Indische Energiekooperation. In http://www. kooperation-international.de/detail/info/deutsch-indische-energiekooperation-vereinbart.

html , aufgerufen am: 31.08.201529 Deutsch-Indische Handelskammer (2015). ZIELMARKTANALYSE INDIEN 2015. Dezentrale

Stromversorgung mit erneuerbaren Energien. In https://www.erneuerbare-energien.de/EEE/Redaktion/DE/Downloads/Publikationen/AHK_Zielmarktanalysen/zma_indien_2015-ee.pdf?__blob=publicationFile&v=2 , aufgerufen am: 08.03.2017

30 owc Verlag für Außenwirtschaft (01. August 2012). Energiemix soll die Versorgung in Indien sichern. In https://owc.de/2012/08/01/energiemix-soll-die-versorgung-in-indien-sichern , aufgerufen am: 18.03.2016

31 WFEO in http://www.wfeo.org/wp-content/uploads/stc-energy/Canal_Top_Solar_Power_ Plant_by_S_Rathore.pdf , aufgerufen am: 08.03.2017 32 Deutsch- Indische Handelskammer (2015). ZIELMARKTANALYSE INDIEN 2015. Dezentrale

Stromversorgung mit erneuerbaren Energien. In https://www.erneuerbare-energien.de/EEE/Redaktion/DE/Downloads/Publikationen/AHK_Zielmarktanalysen/zma_indien_2015-ee.pdf?__blob=publicationFile&v=2 , aufgerufen am: 08.03.2017

33 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. In http://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Meldungen/Marktnachrichten/2016/20161124-indien-weltbank.html , aufgerufen am: 08.03.2017

34 Deutsch-Indische Handelskammer (2015). ZIELMARKTANALYSE INDIEN 2015. Dezentrale Stromversorgung mit erneuerbaren Energien. In https://www.erneuerbare-energien.de/EEE/Redaktion/DE/Downloads/Publikationen/AHK_Zielmarktanalysen/zma_indien_2015-ee.pdf?__blob=publicationFile&v=2 , aufgerufen am: 08.03.2017

35 ebd.36 ebd.

Page 30: ÄGYPTEN UND INDIEN - Fraunhofer Academy€¦ · shoring und digitales Marketing • Der Aufbau weiterer Technologieparks in acht Regierungs- bezirken ist in Planung • Zahlen &

Abbildungen: © iStock, alamy, shutterstock; Stand Juli 2017; Alle Angaben ohne Gewähr

Sie erreichen uns

– telefonisch unter + 49 89 1205-1599

– per E-Mail: [email protected]

– auf unserer Website unter

www.academy.fraunhofer.de

Oder folgen Sie uns auf

Facebook, Twitter, Google+ und Xing

Fraunhofer Academy

Hansastraße 27c

80686 München

Autorinnen

Kim Stefanie Behlau

Seda Yaskeceli