grüne liste 1970. verzeichnis diätischer und diätgeeigneter lebensmittel, herausgegeben vom...

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70 Kurznachrichten daraus ergebenden SchluBfolgerungen. Dabei w-ird - wie aus der angeftihrten Auswahl er- sichtlich - neben dcr ausfiihrlichen Darstellung des Stoffwechsels des Fettgewebes und des- sen Regulation auch die Fettzelle als Medium zur Untersuchung des Mechanismus der Hor- inonwirlcuug herausgestellt. Weiterhin werden die Bezichungen zwischen Fettgewebsstoff- wcchscl und Leberstoffwechsel sowie die Verbindungen von Fettstoffwechsel und Diabetes Fasten, Fettsucht und Hyperlipoprotcidamie aufgezcigt. Die Monographie vermittelt den1 an dieser Forschungsrichtung interssierten Wissenschaitlcr eine Vielzahl von experimentellcn Ergebnisscn der letzten Jahre und den Stand der Erkenntnisse iiber den Fettstoffwcchsel mit seincn Vcrflechtungen im Organismus am Beginn der Soigcr Jahre. Wiinschenswert ware ein zusammenfassendes Litcratur- und Schlagwortregister am SchluB dcr Monographie gewesen, um die jedeni Beitrag beigefugtcn umfangreichen Literaturanga- ben lcichter einer gcziclten Auswertung zuganglich zu niachen. L. AUST POTETN-CALORIE MALNUTRITION. A Nest16 Foundation Symposium. Herausgegcben von A. VON MURALT. 195 Seitcn. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 19Gg. Preis: 10,50 $ Das Buch ist eine Veroffentlichung des I. Nestle-Foundation-Symposiums, das zu diesem Thema vou eingeladcncn uamhaften Fachgelehrten in Lausanne im September 1968 abgehal- ten wurde. Ziel und Zweck dieses Symposiums war es, angesichts des Wcltproblems Nr. I, dcs IIungers, zu ncuen wissenschaftlichen und praktischen Untersuchungen von Problemen der Ernahrung, der pflanzlichen und tierischen Produktion, der Nahrungschemie und -tech- nologie, der Biologie und Physiologie der Ernahrung anzuregen, um dadurch insbesondere zu eincr physiologischen Bewcrtung der Proteinunterernahrung zu kommen und MaDnahmen zu dercn Uberwindung anfzuzeigen. In 9 Vortragen werden die klinischen und biochemischen Kriterien der Protein- und Kalo- rienunterernahrung (PCM), die methodischen Moglichkeiten der Bestimmung der PCM sowie epidemiologische Aspekte der PCM anhand von Untcrsuchungen aus deni lateinamerikanischen, afrikanischen und ostasiatischen Raum kritisch erortert. Die Bedeutung, die eine Amino- saureiiberbilanz bci eiweiDarmer Ernahrung fur das Auftreten von Appetitlosigkeit und die damit verbundene Begiinstigung der Entwicklung der PCM hat, wird besonders herausge- stellt. In dcr sehr ausfiihrlichen, von A. v. MURALT redigiertcn Diskussion (50 Seiten) werden spe- zicllc Probleme der eiuzelnen Vortrage eriirtert. Insbesondere wird auf ein in Arbeit befind- lichcs, biochemisches Testprogramm zur Diagnose dcs Stoffwechselprofils des PCM-Patienten hingcwiesen, das eine weitgehcnd automatisierte Aualysenbearbeitung voraussetzen wird. Einc Zusammenstellung von Namen und Zusammensetzung (Hauptnahrstoffe, Vitamine, einige Mineralien) von ca. IOO westafrikanischen Nahrungspflanzen sowie ein Autoren- und Sachrcgister runden dieses auch in drucktechnischer Hinsicht gut ausgestattete Buch ab. J. PROLL GRUNE LISTE 1970. Verzeichnis diiitischer und diatgeeigneter Lebensmittel, herausgegeben vom Verband der Diatetischen Lebensniittelindustrie c. V., Frankfurt a. M., 223 Seiten, Edi- tio Cantor-Aulendorf/Wiirtt. 1970. Preis: 10,- DM. Mit dcr vorliegenden 5. Auflage der alle 3 Jahre tiberarbciteten und vervollstandigten ,,Griinen Listc" soll wie bisher vor allem dem Arzt ein oberblick iiber die Lebensniittcl gegeben werden, die init Hinweisen auf einen diatetischen Verwendungszweck in der BRD im Verkehr sind. Sie soll ihm in der taglichen Praxis durch Zusammenfassung dcr Lebensmittel nach Indi- kationcn und anhand vergleichbarer detaillicrter Angaben iibcr jedes einzelne Praparat die individuelle Empfehlung weitestgehend erleichtern. Durch die vollstandige und nach verschiedenen Gesichtspunkten gegliederte mehrfache Zusammenstellung der Praparate ist die Broschiire jedoch auch fur einen breiteren Benutzer- kreis sehr informativ. So werden die Erzeugnisse zunachst nach ihrer Zusammensetzung (kohlenhydratreich ; Vollkornerzcugnisse; eiweiBreich; fett- und lipoidreich ; natriumarm;

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70 Kurznachrichten

daraus ergebenden SchluBfolgerungen. Dabei w-ird - wie aus der angeftihrten Auswahl er- sichtlich - neben dcr ausfiihrlichen Darstellung des Stoffwechsels des Fettgewebes und des- sen Regulation auch die Fettzelle als Medium zur Untersuchung des Mechanismus der Hor- inonwirlcuug herausgestellt. Weiterhin werden die Bezichungen zwischen Fettgewebsstoff- wcchscl und Leberstoffwechsel sowie die Verbindungen von Fettstoffwechsel und Diabetes Fasten, Fettsucht und Hyperlipoprotcidamie aufgezcigt. Die Monographie vermittelt den1 an dieser Forschungsrichtung interssierten Wissenschaitlcr eine Vielzahl von experimentellcn Ergebnisscn der letzten Jahre und den Stand der Erkenntnisse iiber den Fettstoffwcchsel mit seincn Vcrflechtungen im Organismus am Beginn der Soigcr Jahre.

Wiinschenswert ware ein zusammenfassendes Litcratur- und Schlagwortregister am SchluB dcr Monographie gewesen, um die jedeni Beitrag beigefugtcn umfangreichen Literaturanga- ben lcichter einer gcziclten Auswertung zuganglich zu niachen. L. AUST

POTETN-CALORIE MALNUTRITION. A Nest16 Foundation Symposium. Herausgegcben von A. VON MURALT. 195 Seitcn. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 19Gg. Preis: 10,50 $

Das Buch ist eine Veroffentlichung des I . Nestle-Foundation-Symposiums, das zu diesem Thema vou eingeladcncn uamhaften Fachgelehrten in Lausanne im September 1968 abgehal- ten wurde. Ziel und Zweck dieses Symposiums war es, angesichts des Wcltproblems Nr. I ,

dcs IIungers, zu ncuen wissenschaftlichen und praktischen Untersuchungen von Problemen der Ernahrung, der pflanzlichen und tierischen Produktion, der Nahrungschemie und -tech- nologie, der Biologie und Physiologie der Ernahrung anzuregen, um dadurch insbesondere zu eincr physiologischen Bewcrtung der Proteinunterernahrung zu kommen und MaDnahmen zu dercn Uberwindung anfzuzeigen.

In 9 Vortragen werden die klinischen und biochemischen Kriterien der Protein- und Kalo- rienunterernahrung (PCM), die methodischen Moglichkeiten der Bestimmung der PCM sowie epidemiologische Aspekte der PCM anhand von Untcrsuchungen aus deni lateinamerikanischen, afrikanischen und ostasiatischen Raum kritisch erortert. Die Bedeutung, die eine Amino- saureiiberbilanz bci eiweiDarmer Ernahrung fur das Auftreten von Appetitlosigkeit und die damit verbundene Begiinstigung der Entwicklung der PCM hat, wird besonders herausge- stellt. In dcr sehr ausfiihrlichen, von A. v. MURALT redigiertcn Diskussion (50 Seiten) werden spe- zicllc Probleme der eiuzelnen Vortrage eriirtert. Insbesondere wird auf ein in Arbeit befind- lichcs, biochemisches Testprogramm zur Diagnose dcs Stoffwechselprofils des PCM-Patienten hingcwiesen, das eine weitgehcnd automatisierte Aualysenbearbeitung voraussetzen wird.

Einc Zusammenstellung von Namen und Zusammensetzung (Hauptnahrstoffe, Vitamine, einige Mineralien) von ca. IOO westafrikanischen Nahrungspflanzen sowie ein Autoren- und Sachrcgister runden dieses auch in drucktechnischer Hinsicht gut ausgestattete Buch ab.

J. PROLL

GRUNE LISTE 1970. Verzeichnis diiitischer und diatgeeigneter Lebensmittel, herausgegeben vom Verband der Diatetischen Lebensniittelindustrie c. V., Frankfurt a. M., 223 Seiten, Edi- tio Cantor-Aulendorf/Wiirtt. 1970. Preis: 10,- DM.

Mit dcr vorliegenden 5. Auflage der alle 3 Jahre tiberarbciteten und vervollstandigten ,,Griinen Listc" soll wie bisher vor allem dem Arzt ein oberblick iiber die Lebensniittcl gegeben werden, die init Hinweisen auf einen diatetischen Verwendungszweck in der BRD im Verkehr sind. Sie soll ihm in der taglichen Praxis durch Zusammenfassung dcr Lebensmittel nach Indi- kationcn und anhand vergleichbarer detaillicrter Angaben iibcr jedes einzelne Praparat die individuelle Empfehlung weitestgehend erleichtern.

Durch die vollstandige und nach verschiedenen Gesichtspunkten gegliederte mehrfache Zusammenstellung der Praparate ist die Broschiire jedoch auch fur einen breiteren Benutzer- kreis sehr informativ. So werden die Erzeugnisse zunachst nach ihrer Zusammensetzung (kohlenhydratreich ; Vollkornerzcugnisse; eiweiBreich; fett- und lipoidreich ; natriumarm;

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mineralstoffreich ; vitaminreich; Wtirzstoffe usw.), dann nach der Indikation (Rekonvaleszenz; Ubergewicht; Magen-Darm-Krankheiten; Galle-Leber-Krankheiten; Diabetes mellitus; alte Menschen ; Sonderernahrung usw.) und nach den Herstellerfirmen gegliedert. Praparate fur die Kinderpraxis werden - untertcilt nacli Produkten fur gesunde und fur kranke Sauglinge und Kleinkinder - gesondert aufgefuhrt. Im Haupttext werden alle Erzeugnisse mit genauen Hinweisen iiber die Rezeptur, die chemische Zusammensetzung, die Indikation, die Zuberei- tungsformen, die Dosierung und die Bezugsnioglichkeiten in alphabetischer Reihenfolge ange- geben

Die ,,Grutie Liste 1970'' enthalt auI3erdem die ,,Verordnung uber diatetische Lebensmittel der BRD" vom 2 0 . 6. 1963 (Fassung vom 22. 12.1965) sowie in Erweiterung der ,,Grunen Liste 1967'' ein Verzeichnis der mit dem Gutezeichen (RAL) ,,Diatverpflegung" beliehenen Betriebe der BRD.

Die im Taschenbuchformat (11.5 x 22 cm) herausgebrachte "Grune Liste 1 ~ 7 0 ' ' kann fur jeden, der sich n:it der Ernahrung diatbediirftiger Menschen zu befassen hat, eine echte Hilfe sein. F.-K. GRUTTE

Vereinigung Deutscher Wissenschaftler : WELTERNAHRUNGSKRISE ODER IST EINE HUNGERKATASTROPHE UNAUSWEICHLICH ? 4. Aufl., 123 Seiten. Rowohlt Taschen- buchverlag GmbI-I, Reinbek bei Hamburg 1970. Preis: 2,So DM.

Etwa die Halfte der Menschheit, mehr als 1 4 Md. Menschen, sind unzureichend mit Nah- rungsmitteln versorgt ; 20% der Bevolkerung in Entwicklungslandern hungern oder verhun- gern. Infolge des enormen Bevolkerungszuwachses in vielen Entwicklungslanderii stagniert die Pro-Kopf-Produktion an Nahrungsmitteln oder sinkt vielfach noch ab. Die derzeitige Produktion miiIjte auf das 4- bis 6fache gesteigert werden, nur um das notwendige Minimum zu erreichen. Jahrlich wachst die Erdbevolkerung um 2% (= 70 Mill. Menschen), jedoch in Industriestaaten um weniger als I %, in vielen Entwicklungslanderii um 3 bis 5 yo. Vielfach nehmen auch die Arbeitslosigkeit und das Elend zu. 740 Mill. Analphabeten leben auf der Erde. 25y0 der Erdbevolkerung, die in den am wenigsten entwickelten Regionen leben, ver- fugen nur uber 2 bis 3% des Welteinkommens. In der Wirtschaftsstruktur der Entwicklungs- lander dominiert die Landwirtschaft mit niedriger Arbeitsproduktivitat, mit niedrigen land- wirtschaftlichen Ertragen von 2 5 % des Erreichbaren, mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen. Der industrielle Sektor ist - wenn uberhaupt - nur einseitig entwickelt. Die Infrastruktur (Encrgie- und Wasserversorgung, Verkehrsnetz, Ausbildungsstatten, offentliche Verwaltung usw.) ist ungeniigend entwickelt. Die Ursachen fur Unterentwicklung und Stagnation liegen in den Folgen dcr Kolonialherrschaft, in der wlrtschaftlichen Abhangigkeit, im Mange1 an Fachkraften und Kapital. Die Bildungspolitik ist fehlerhaft, Spezialisten wandern in Indu- striestaaten ab. Durch die riesigen Unterschiede in der Verteilung der Volkseinkommen wird die Ansammlung groI3en Vermogens in den Handen einiger Weniger ermoglicht, dadurch wird der Steuerflucht, der Hortung, der spekulativen Verwendung und dem parasitaren Konsum Vorschub geleistet und Investitionen verhindert. Dem Kapitalimport aus bestimmten Indn- striestaaten stehen vielfach hohere Kapitalverdienste dieser Staaten in Form von Zinsen, Pivi- denden, Amortisationen usw. entgegen. Die Aufgabe der Wissenschaft wird darin gesehen, in interdiszipharer Zusammenarbeit die Ursachen fur den unzureichenden Entwicklungs- stand sowie realisierbare Entwicklungsmoglichkeiten aufzudecken und auf der Basis gepriif- ter Konzepte planmaBig praktische Entwicklungsarbeit zu betreiben, und zwar unter Beach- tung der zahllosenVerflechtungen und der gegenseitigen Abhangigkeit vieler Faktoren. Es wer- den produktionstechnische und sozialokonomische Losungswege diskutiert ; von der FamiIien- planung wird keine kurzfristige Losung erwartet. Notwendig ist eine jahrliche Kapitalhilfe der Industriestaaten in Hijhe von 3 0 bis 40 Md. $, 2% ihres Bruttosozialproduktes entspre- chend. Gefordert werden ferner Rohstoffabkommen, urn dem derzeitigen Trend des Absin- kens der Rohstoffpreise und des Ansteigens der Preise fur Industriegiiter entgegenzuwirken. Auf die Notwendigkeit des Abbaus der Rustungsausgaben (150 bis zoo Md. $ jahrlich) wird hingewiesen. Die entscheidende Voraussetzung fur den Erfolg aller Bestrebungen hangt 6.