gfk gruppe: geschäftsbericht 2009 gfk. growth from knowledge
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GfK Gruppe:
Geschäftsbericht 2009
GfK. Growth from Knowledge
VI
Inhaltsverzeichnis
GfK Gruppe
II GfK Gruppe 2009: Wichtige Kennzahlen
1 Vorwort
2 Chronik 2009
4 Der Aufsichtsrat
5 Bericht des Aufsichtsrats
8 Aktionärsbrief
12 Der Vorstand
15 Corporate Governance
24 Die Aktie
GfK Special
32 Konsum in der Krise
40 Auf der Suche nach einem besseren Platz
44 112 – Die Nummer des Vertrauens
50 Das Licht der Zukunft
54 Unter Druck – Game Changer
60 „Das gibt es doch nicht!“
Lagebericht der GfK Gruppe
65 Lagebericht
Konzernabschluss der GfK Gruppe
97 Konzernabschluss
104 Konzernanhang
149 Bestätigungsvermerk
Sonstige Informationen
152 5-Jahres-Übersicht
156 Glossare
161 Abkürzungsverzeichnis der erwähnten GfK-Unternehmen
162 Finanztermine
III Impressum und Kontakt
IV Werte, die unser Denken und Handeln lenken
V Schlagwortverzeichnis
GfK Gruppe 2009: Wichtige Kennzahlen
1) Das angepasste operative Ergebnis wird aus dem operativen Ergebnis ermittelt.
Folgende Aufwendungen und Erträge wurden eliminiert: Aufwendungen und
Erträge im Zusammenhang mit Umstrukturierungen und Unternehmenstrans-
aktionen, Zu- und Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven aus der
Kaufpreisallokation, Personalaufwendungen aus aktienbasierten Vergütungs-
und langfristigen Prämiensystemen, verbleibende sonstige betriebliche Erträge
und Aufwendungen, darin insbesondere Währungseffekte aus der Stichtags-
bewertung.
2) Verhältnis des angepassten operativen Ergebnisses zum Umsatz.
2008 2009
Veränderung
in %
Umsatz Mio. Euro 1.220,4 1.164,5 – 4,6
ebitda Mio. Euro 192,0 159,1 – 17,2
Angepasstes operatives Ergebnis 1) Mio. Euro 158,7 147,2 – 7,3
Marge 2) Prozent 13,0 12,6 –
Operatives Ergebnis Mio. Euro 128,9 88,9 – 31,0
Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. Euro 113,0 75,5 – 33,2
Konzernergebnis Mio. Euro 82,0 60,5 – 26,2
Steuerquote Prozent 27,4 19,8 –
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. Euro 145,8 134,7 – 7,7
Ergebnis je Aktie Euro 2,04 1,42 – 30,4
Dividende je Aktie Euro 0,46 0,30 – 34,8
Dividendensumme Mio. Euro 16,5 10,8 – 34,8
Zahl der Mitarbeiter zum Jahresende Vollzeitstellen 9.692 10.058 + 3,8
II
Mut
Unterschiedliche Facetten des Muts
stehen im Fokus des GfK-Specials.
+ Mut zum Durchhaltevermögen
+ Mut, der Krise
zu trotzen
+ Mut, neue Wege zu gehen
+ Mut, das Schicksal
anzunehmen
+ Mut zu Veränderungen
+ Mut, für andere das Leben zu riskieren
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Das Jahr 2009 war ein schwieriges Jahr. Finanz- und
Wirtschaftskrise brachten das Weltgefüge gründlich durch-
einander. Gefordert war vor allem eines – Mut. Das kleine
aber große Wort hat viele unterschiedliche Bedeutungen.
Hinter den drei Buchstaben verbergen sich Stärke, Tapferkeit,
Entschlossenheit, aber auch Beherztheit, Trotz und Courage.
Diese verschiedenen Facetten des Muts stehen im Fokus des
Imageteils unseres Geschäftsberichts. Wir präsentieren
Menschen mit ihren Geschichten, die dem Jahr 2009 mutig
begegnet sind.
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Chronik 2009
+01 / JanuarGfK Retail and Technology übernimmt das französische Unternehmen
ifop music vollständig und wird dadurch zum führenden Anbieter für die
französische Entertainment-Branche.
Mit der Aufstockung ihres Haushaltspanels von 20.000 auf 30.000 Haushalte
unterhält die GfK Panel Services Deutschland die europaweit größte Panel-
Stichprobe.
Die Firmen GfK Market Measures, GfK Strategic Marketing und GfK v2 schließen sich zu dem Unternehmen GfK Healthcare zusammen und bündeln
ihre Services für den us-Markt.
+
02 / FebruarDie Umwandlung der GfK ag in eine Societas Europaea ist abgeschlossen
und das Unternehmen firmiert fortan unter GfK se. Damit einher geht die
Internationalisierung der Arbeitnehmervertretung im Aufsichtsrat. Die
Delegierten der Mitarbeiter aus den einzelnen Ländern wählten eine Britin,
einen Niederländer und einen Deutschen in das Gremium.
GfK stockt ihre Beteiligung am britischen Marktforschungsinstitut dmrkynetec
um 49 Prozent auf 75 Prozent auf.
+
03 / MärzGfK erhöht ihre Anteile an der weltweit tätigen ifr Monitoring Group auf
100 Prozent.
Zusammen mit dem Marktforschungsunternehmen Median Group gründet GfK
das Joint Venture GfK Custom Research Middle East.
GfK ist Silbersponsor auf der arf-Konferenz in New York und gewinnt zwei
Great Mind Awards, die beide an GfK Custom Research North America
gehen. Die Preise werden für die außergewöhnlichen Leistungen junger
Talente in der Marktforschungsbranche und für ein besonders innovatives
Marktforschungsinstrument verliehen.
+
04 / AprilGfK Gruppe erwirbt vollständig das britische Marktforschungsinstitut
Ascent Market Intelligence, das Handelsinformationen über den Freizeit-
und Reisemarkt außerhalb Großbritanniens erhebt.
GfK unterstützt die esomar-Konferenz Asia Pacific in Peking als Goldsponsor.
+
05 / MaiIn der ersten Hauptversammlung der GfK se wählten die Aktionäre Stephan
Gemkow, Mitglied des Vorstands Deutsche Lufthansa ag, und Hauke Stars,
Geschäftsführerin Hewlett-Packard Schweiz GmbH, neu in den Aufsichtsrat.
GfK Custom Research Brasil startet ein 1.100 Apotheken umfassendes
Handelspanel, das den Markt der rezeptfreien Medikamente und Körper-
pflegeprodukte beobachtet.
Helen Zeitoun, Managing Director der GfK Custom Research France und Mitglied
des GfK Global Custom Research Board, wird zur Präsidentin des französischen
Marketingverbands Association Française du Marketing (afm) gewählt.
+
06 / JuniGfK Gruppe bietet fortan alle Produkte und Services ihrer Tochterunterneh-
men Encodex und Etilize unter dem gemeinsamen Markennamen Etilize an.
+
07 / JuliGfK Gruppe hält im Sektor Media eine 25-prozentige Beteiligung am zyprio-
tischen Unternehmen Watch Media.
GfK Retail and Technology stockt den Anteil am indischen Joint Venture
mit The Nielsen Company von 40,0 Prozent auf 50,1 Prozent auf. Das
Unternehmen firmiert fortan unter GfK-Nielsen India.
+
08 / August Mit der Übernahme von 51 Prozent der Anteile am peruanischen Unter-
nehmen Conecta Asociados, das in Zukunft unter dem Namen GfK-Conecta
firmiert, baut die GfK Gruppe die Aktivitäten in der Region Lateinamerika
im Sektor Custom Research aus.
Der GfK-Nürnberg e.V., der Hauptanteilseigner der GfK se ist, feiert sein
75-jähriges Bestehen.
+09 / SeptemberGfK tritt beim Jahreskongress des Marktforschungsverbands esomar in
Montreux als Silbersponsor auf.
+
10 / OktoberGfK Gruppe gliedert mit der GfK Custom Research Japan das Geschäft
im Sektor Custom Research in ein Joint Venture aus und bietet dadurch
effizientere Strukturen auf dem japanischen Markt.
Die GfK engagiert sich bei der Branchenmesse Research & Results in München
als Hauptsponsor.
+
11 / NovemberPamela Knapp wird als neuer cfo und Perso nal vorstand der GfK se bestellt.
GfK Austria erhält für weitere drei Jahre den Auftrag der Arbeitsgemeinschaft
teletest (agtt) für die Fernsehreichweiten-Messung in Österreich.
+
12 / DezemberDie GfK spendet den Erlös in Höhe von 18.000 Euro aus dem Verkauf ihrer
Weihnachtsaktion, dem weltweiten Verkauf von Lebkuchen in von Kindern
gestalteten Dosen und Weihnachtskarten, an das Kinder- und Jugendheim
Reutersbrunnenstraße sowie an weitere soziale Einrichtungen in Nürnberg,
Deutschland.
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Der Aufsichtsrat
+
Dr. Arno Mahlert
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Kaufmann
+
Stefan Pfander
Stellvertretender Vorsitzender
des Aufsichtsrats
Unternehmensberater
+
Dr. Christoph Achenbach
Geschäftsführer und Partner der
intes-Gruppe, Bonn
+
Dr. Wolfgang C. Berndt
Non-Executive Director
+
Kerstin Döpfert
bis 2. Februar 2009
Freigestellte Betriebsrätin bei der
GfK se, Nürnberg
+
Stephan Gemkow
seit 20. Mai 2009
Mitglied des Vorstands
Deutsche Lufthansa AG, Köln
+
Sandra Hofstetter
bis 2. Februar 2009
Freigestellte Betriebsrätin bei der
GfK se, Nürnberg
+
Stephan Lindeman
seit 2. Februar 2009
Director Retail bei Intomart GfK b.v.,
Hilversum, Niederlande
+
Shani Orchard
seit 2. Februar 2009
Director Human Resources bei
GfK Retail and Technology uk Ltd,
West Byfl eet/Surrey, Großbritannien
+
Jürgen Schreiber
bis 20. Mai 2009
ceo und President bei Shoppers Drug Mart,
Toronto, Kanada
+
Hauke Stars
seit 20. Mai 2009
Geschäftsführerin Hewlett-Packard
Schweiz GmbH, Dübendorf, Schweiz
+
Dieter Wilbois
Freigestellter Betriebsrat bei der GfK se,
Nürnberg
Vorsitzender des Konzernbetriebsrats und
des europäischen se Works Council
+
Dr. Raimund Wildner
von 8. Januar 2009 bis 20. Mai 2009
Geschäftsführender Vizepräsident des
GfK-Nürnberg e.V., Nürnberg
Audit Committee
Dr. Christoph Achenbach (Vorsitzender)
Stephan Gemkow, seit 20. Mai 2009
Stefan Pfander
Dieter Wilbois
Personalausschuss
Dr. Wolfgang C. Berndt (Vorsitzender)
Dr. Arno Mahlert
Shani Orchard
Jürgen Schreiber, bis 20. Mai 2009
Hauke Stars, seit 20. Mai 2009
Präsidialausschuss
Dr. Arno Mahlert (Vorsitzender)
Dr. Wolfgang C. Berndt, bis 20. Mai 2009
Stefan Pfander
Hauke Stars, seit 20. Mai 2009
Dieter Wilbois
Nominierungsausschuss
Dr. Arno Mahlert (Vorsitzender)
Dr. Wolfgang C. Berndt
Stefan Pfander
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Bericht des Aufsichtsrats
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Dr. Arno Mahlert
Aufsichtsratsvorsitzender
+
Im Geschäftsjahr 2009 hat der Aufsichtsrat seine Aufgaben nach Gesetz, Satzung, Deutschem
Corporate Governance Kodex und Geschäftsordnung wahrgenommen. Der Vorstand informierte den
Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher und mündlicher Form über alle
Belange von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen. Im Fokus standen der Geschäftsver-
lauf, die Ertrags- und Finanzlage, die Personalsituation sowie die Geschäftspolitik, die Unternehmens-
planung, die Investitionsvorhaben und das Risikomanagement. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand
bei seiner Arbeit beraten, überwacht und alle wesentlichen Geschäftsvorgänge mit ihm besprochen.
Zwischen den Gremiumssitzungen erörterten die Vorsitzenden von Vorstand und Aufsichtsrat alle
für die Gesellschaft wesentlichen Themen.
Der Aufsichtsrat ist im Geschäftsjahr 2009 zu sieben Präsenzsitzungen zusammengetreten. Er hat in
diesen Sitzungen die jeweiligen Berichte des Vorstands eingehend diskutiert, die Entwicklungsper-
spektiven des Unternehmens ausführlich erörtert und sein Votum auf dieser Grundlage abgegeben.
Zu den thematischen Schwerpunkten gehörten die Diskussion über die strategische Ausrichtung der
GfK Gruppe, ihre internationale Akquisitionstätigkeit, den Jahresabschluss 2008, die Entwicklung
des Geschäftsverlaufs im Jahr 2009 und das Budget für das Geschäftsjahr 2010. Intensiv wurden die
Einflüsse der Finanz- und Wirtschaftskrise auf das Unternehmen und das wirtschaftliche Umfeld
behandelt. Den Anpassungsmaßnahmen des Vorstands, die die Wettbewerbs situation und die
Finanzkraft des Unternehmens gestärkt haben, wurde zugestimmt.
Der Aufsichtsrat hat sich mit den Regeln des Corporate Governance Kodex beschäftigt und am
10. Dezember 2009 die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben. Die Gesellschaft
erfüllt die verpflichtenden Regeln bis auf sechs Anforderungen und die freiwillig zu erfüllenden
Regeln bis auf eine freiwillig einzuhaltende Regel vollständig. Die Abweichungen werden auf Seite 15 ff
dieses Geschäftsberichts in dem Corporate Governance-Bericht kommentiert und begründet.
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+ Bericht des Aufsichtsrats: Dr. Arno Mahlert
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Zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben wird der Aufsichtsrat in seiner Arbeit durch vier
Ausschüsse unterstützt: das Audit Committee, den Personalausschuss, den Präsidialausschuss und
den Nominierungsausschuss. Der Aufsichtsrat wurde regelmäßig über die Arbeit der Ausschüsse
unterrichtet.
Das Audit Committee tagte im Berichtszeitraum sechs Mal (vier Präsenztreffen und zwei Telefonkon-
ferenzen) und beschäftigte sich mit dem Geschäftsverlauf, der Ertrags- und Finanzlage sowie mit
anstehenden Investitionen der Gesellschaft. Weitere Schwerpunkte betrafen Finanzierungsfragen,
Fragen zur Rechnungslegung einschließlich Zwischenberichterstattung, das Internal Audit sowie die
Themen Corporate Governance und Compliance. Der Personalausschuss tagte im Berichtszeitraum
fünf Mal (vier Präsenztreffen und eine Telefonkonferenz). Schwerpunkte der Beratungen waren
die Nachfolgeregelung für den Finanz- und Personalvorstand und die Entwicklung eines neuen
Vergütungssystems für den Vorstand.
Zum 31.12.2009 ist der Finanz- und Personalvorstand Christian Weller von Ahlefeld aus dem Unterneh-
men ausgeschieden, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen. Der Aufsichtsrat dankt
Herrn von Ahlefeld für sein hohes Engagement für die Gesellschaft in den vergangenen fünf Jahren.
Am 1. November 2009 hat Pamela Knapp die Position des Finanz- und Personalvorstands übernom-
men. Die Diplom-Volkswirtin verfügt über langjährige Erfahrung in allen wesentlichen Management-
Aufgaben sowie in dem Bereich Human Resources und als cfo. Sie begann ihre berufliche Laufbahn
1987 bei der Deutschen Bank ag, wo sie von 1988 bis 1990 bei db Morgan Grenfell als m&a-Berate-
rin arbeitete. Zuletzt war sie Mitglied des Bereichsvorstands und cfo des Unternehmensbereichs
Power Transmission & Distribution bei der Siemens ag in Erlangen. Der Aufsichtsrat freut sich, mit
Frau Knapp eine erfahrene Führungskraft für die Gesellschaft gewonnen zu haben.
Der Personalausschuss hat sich auf der Grundlage des Vorstandsvergütungsgesetzes intensiv mit
der Weiterentwicklung des Vergütungssystems für den Vorstand befasst. Hierzu wurde die Unter-
stützung eines international erfahrenen Beratungsunternehmens herangezogen. Mit dem neuen
variablen Vergütungsprogramm sollen herausragende Vorstandsmitglieder gewonnen, gehalten und
motiviert werden, um rentables organisches Umsatzwachstum, Wachstum durch Akquisitionen
sowie die Zukunftsfähigkeit der GfK Gruppe sicherzustellen und gleichzeitig das Management an
diesem Unternehmenserfolg zu beteiligen. Es dient als Leistungsanreiz für die Erreichung finanzi-
eller Ziele auf Konzern- und Sektorebene sowie für die Erreichung qualitativer Ziele. Zum Jahresende
waren die Beratungen und Verhandlungen noch nicht abgeschlossen.
Der Präsidialausschuss hat sich in zwei Präsenztreffen und in zwischenzeitlichen Telefongesprächen
vor allem mit folgenden Themen beschäftigt: Krisenszenarien und Anpassungsmaßnahmen, it-Stra-
tegie, Internet-Strategie, Budgetdiskussionen sowie Compliance-Themen.
Der Nominierungsausschuss hat sich zu Beginn des Geschäftsjahres in einer Telefonkonferenz und in
persönlichen Gesprächen mit der Auswahl von Kandidaten für zwei vakante Aufsichtsratsmandate
befasst. Nach einem ausführlichen Suchprozess hat der Ausschuss entschieden, Hauke Stars,
Geschäftsführerin Hewlett-Packard Schweiz GmbH, und Stephan Gemkow, Mitglied des Vorstands
Deutsche Lufthansa ag, der Hauptversammlung als neue Aufsichtsratsmitglieder zur Wahl vorzu-
schlagen. Der Aufsichtsrat hat diese Vorschläge geprüft und ist ihnen gefolgt. Die Bestellung wurde
notwendig, weil der Aufsichtsratsvorsitzende Hajo Riesenbeck mit Wirkung zum 27. November 2008
sein Amt niedergelegt hat und Jürgen Schreiber um die Entbindung von seinem Mandat zur Haupt-
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versammlung am 20. Mai 2009 bat. Für den zurückgetretenen Hajo Riesenbeck wurde bis zur
nächsten Wahlmöglichkeit, der ordentlichen Hauptversammlung 2009, Dr. Raimund Wildner durch
Gerichtsbeschluss mit Wirkung ab dem 8. Januar 2009 in den Aufsichtsrat bestellt. Der Aufsichtsrat
bedankt sich bei Dr. Raimund Wildner für seine Mitarbeit und Bereitschaft, vorübergehend die Auf-
sichtsratsarbeit zu unterstützen. Jürgen Schreiber hat dem Aufsichtsrat seit 29. Juni 2006 angehört
und sein internationales Fachwissen in den Aufsichtsrat eingebracht. Der Aufsichtsrat bedankt sich
für die geleistete Arbeit. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurden Hauke Stars und Stephan Gemkow.
Hierdurch erweitern sich die Kompetenz und die Internationalität des Gremiums, insbesondere in den
Bereichen it und Internet sowie Finanzierung, Bilanzierung, Corporate Governance und Compliance.
Der Jahresabschluss und der Lagebericht zum Geschäftsjahr 2009 für die GfK se und die GfK Grup-
pe wurden unter Einbeziehung der Buchführung von der kpmg ag Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Alle Aufsichtsratsmit-
glieder erhielten die Prüfungsberichte rechtzeitig.
Mit diesen Unterlagen befassten sich das Audit Committee in einer Sitzung und das Aufsichtsratsple-
num in der Bilanzsitzung am 25. März 2010. An beiden Sitzungen nahmen die den Jahres- und Kon-
zernabschluss unterzeichnenden Wirtschaftsprüfer teil. Sie berichteten über die Prüfung insgesamt
und über die in der Prüfungserteilung festgelegten Prüfungsschwerpunkte. Darüber hinaus beant-
worteten sie die Fragen der Mitglieder des Audit Committees und des Aufsichtsrats eingehend.
Der Aufsichtsrat nahm den Prüfungsbericht zustimmend zur Kenntnis und billigte nach eigener Prü-
fung den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss. Damit ist dieser festgestellt. Unter Berück-
sichtigung der derzeitigen und zu erwartenden finanziellen Situation des Konzerns hat der Auf-
sichtsrat den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns diskutiert, für
ausgewogen befunden und sich diesem angeschlossen.
Im Geschäftsjahr 2009 konnte die GfK Gruppe trotz der Schwierigkeiten in den Märkten aufgrund
der Finanz- und Wirtschaftskrise ein gutes Ergebnis erzielen. Dieses Ergebnis beruht auf unverzüg-
lich eingeleiteten Anpassungsmaßnahmen und auf den hervorragenden Leistungen der Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeiter, der Vorstände und der Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnenverteter der
GfK Gruppe. Der Aufsichtsrat dankt allen Beteiligten sehr und drückt seine hohe Anerkennung für
den Einsatz und die geleistete Arbeit aus. Die Zusammenarbeit aller Mitwirkenden bewährte sich
besonders in dem von vielen Veränderungen geprägten Geschäftsjahr 2009. Dank und Anerkennung
gelten auch den Kunden und Geschäftspartnern der GfK Gruppe.
Für die anhaltenden Herausforderungen der Märkte auch im Jahr 2010 sieht der Aufsichtsrat die
Gesellschaft sowohl personell als auch finanziell gut vorbereitet.
Nürnberg, den 25. März 2010
Dr. Arno Mahlert
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Aktionärsbrief
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Professor Dr. Klaus L. Wübbenhorst
Vorstandsvorsitzender der GfK se
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das zurückliegende Jahr war ein schwieriges, wenn nicht sogar das schwierigste in der
GfK-Geschichte. Aber wir können mit Stolz auf das blicken, was wir alle gemeinsam erreicht
haben. Es gehörte auch ein wenig Mut dazu, dieses Jahr zu bestehen, an unsere Ziele zu
glauben und an ihnen festzuhalten.
Das Geschäftsjahr 2009 brachte eine ungewohnte Erfahrung für unsere dynamische
GfK Gruppe und stellte uns auf eine Bewährungsprobe: weniger Umsatz, weniger Ergebnis,
weniger Dividende. Aber die wesentlichen Eckdaten waren deutlich besser als zu Beginn des
Jahres befürchtet und gegen Ende des Jahres erhofft.
Daher möchte ich mich zunächst bedanken. Mein Dank gilt unseren weltweit mehr als 10.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre vertrauensvolle und konstruktive Zusammen-
arbeit, für ihr hohes Engagement und ihre Bereitschaft zu sparen. Aber auch unseren Kunden,
die uns in dieser Zeit treu geblieben sind und mit unserer Unterstützung auf stürmischer See
navigieren. Danke an unseren Aufsichtsrat, der uns in einem schwierigen Jahr intensiv
kritisch-konstruktiv begleitet hat und an unsere Aktionäre, insbesondere unseren Hauptaktio-
när GfK Verein, die kein kurzfristiges Quartalsdenken einforderten, sondern unsere langfristige
Strategie und unsere Maßnahmen des Krisenmanagements mitgetragen haben.
Wenn wir auf das Jahr 2009 zurückblicken, können wir mit Recht feststellen, auf die welt-
weiten Probleme ausgewogen reagiert zu haben. Wir haben uns der Krise mutig gestellt, ohne
zu verzagen. Wir haben notwendige Maßnahmen konsequent ergriffen, ohne die Zukunft aus
den Augen zu verlieren und wir haben mit unserem Fitness- und Effizienzprogramm biss ein
Projekt gestartet, das uns nicht nur durch, sondern auch über das Krisenjahr 2009 hinaus
begleitet.
75 Jahre GfK waren und sind uns eine Verpflichtung, die Krise zu managen und die Zukunft
zu gestalten.
Unsere drei Sektoren und unsere einzelnen Unternehmen haben sich in dem zurückliegenden
schwierigen Jahr unterschiedlich gut behaupten können. Allen Führungskräften und Mit-
arbeitern gemeinsam war der unermüdliche Einsatz um Aufträge und das konsequente Ein-
sparen von Kosten. International ausgezeichnet abgeschnitten haben der Sektor Retail and
Technology und das dazugehörige Firmennetzwerk. Starkem Gegenwind nahezu weltweit war
demgegenüber unser Sektor Custom Research ausgesetzt. Auch Media konnte nicht an die
Ergebnisse der Vorjahre anknüpfen.
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+ Brief an die Aktionäre: Professor Dr. Klaus L. Wübbenhorst
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Erfolge konnte unser Fitness- und Effizienzprogramm biss verbuchen. Die gestarteten Pro-
jekte sind zum Ende des Jahres 2009 zeitlich schneller als geplant vorangeschritten und bringen
mehr Ergebnisbeitrag als zuvor budgetiert.
Mut gemacht hat die Solidarität einzelner Unternehmen an unterschiedlichen Standorten.
Hier erfolgten Kapazitätsausgleiche über Firmengrenzen hinweg, eine hohe Flexibilität bei der
Arbeitszeit und gemeinsame Anstrengungen von Management und Arbeitnehmervertretern.
Dennoch ließen sich, trotz aller Bemühungen und Anstrengungen, bei einzelnen Unternehmen
schmerzliche Personalanpassungen leider nicht vermeiden.
vorsicht und optimismus für 2010
Für die Weltwirtschaft 2010 gibt es eine Vielzahl von Prognosen, die durchaus widersprüch-
lich sind. Zwischen einer kräftigen Erholung der Realwirtschaft und einem langen Wachs-
tumswinter wird nahezu jedes Szenario ausführlich dargestellt und begründet. Lassen Sie uns
für unser Unternehmen das Glas als halb voll betrachten: kein überschäumender Optimismus,
aber auch keine Resignation. Kein Lockern der Kostenbudgets, weiterhin eine konsequente
Ausgabenkontrolle, aber kein Verschieben sinnvoller Investitionen.
Der internationale Marktforschungsverband esomar rechnet damit, dass der Branchenumsatz
im Jahr 2010 stabil bleibt und sich nicht weiter rückläufig entwickeln wird. Gerade in wirt-
schaftlich schwierigen Zeiten ist die Marktforschung für unsere Kunden essenziell. Wir sind
uns bewusst, dass eine Krise auch Chancen bietet.
Auf dieser Erkenntnis und mit dem Rückenwind guter Produkte, innovativer Technologie und
effizienter Kostenstrukturen wollen wir an die Erfolge der Vorjahre anknüpfen. Mit unserer
Prognose haben wir deutlich gemacht, dass wir die Umsatz- und Ergebnisdelle des Jahres
2009 kompensieren wollen und die Werte des Geschäftsjahres 2008 anstreben. Dies bedeutet,
wir wollen im Umsatz um bis zu drei Prozent organisch wachsen und unsere Marge bis zu
13 Prozent steigern.
Dazu gehören interne und externe Maßnahmen. Intern wird uns biss noch das gesamte Jahr
beschäftigen, ebenso wie das Bestreben, nachgelagerte Prozesse zu verschlanken und zu opti-
mieren. Hier muss die Umsetzungsgeschwindigkeit noch etwas anziehen. Speziell der Sektor
Custom Research will mit dem Projekt „Global Operations“ – die globale Vereinheitlichung von
Datenerhebungen – nennenswerte Synergien erzielen.
Spannend ist und bleibt das Thema „Social Media“. Die Krise hat die Bereitschaft gefördert,
neue Wege in der Marktforschung einzuschlagen. Der Bedarf von Social Media-Analysen rund
um die Themen Soziale Netzwerke, Internetforen und Blogs wird zukünftig ansteigen. Das
Internet wird sich deshalb nicht nur als Befragungsplattform weiterhin durchsetzen, sondern
wird als Informationsquelle immer wichtiger. Wir werden in diese spannenden und zukunfts-
weisenden Themen gezielt investieren.
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Bei allem Wandel möchte ich aber den Kern unseres Geschäfts hervorheben. Unsere Arbeit
wird von Menschen bestimmt. Von ihren Gedanken, ihren Gefühlen, ihrem Verhalten und
ihren Konsumgewohnheiten. Wir wollen unseren Auftraggebern ein umfassendes Bild der für
sie wichtigsten Menschen bieten: ihren Kunden.
Oder wie es Professor Dr. Wilhelm Vershofen, einer unserer Gründungsväter, zum Ausdruck
brachte: „Die Stimme des Verbrauchers zum Klingen bringen“. Das galt bei der Gründung
der GfK im Jahre 1934, und das gilt auch zu Beginn der neuen Dekade des noch jungen
Millenniums. Ich würde mich freuen, wenn Sie uns weiter auf dem Weg in die Zukunft beglei-
ten, und danke Ihnen für Ihr Vertrauen.
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Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst
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Der Vorstand
»Das zurückliegende Jahr war ein schwieriges,wenn nicht sogar das schwierigste in der GfK-Geschichte. Es gehörte auch ein wenig Mut dazu, dieses Jahr zu bestehen, an unsere Ziele zu glauben und an ihnen festzuhalten. «
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+ Von links nach rechts: Dr. Gérard Hermet, Debra A. Pruent, Professor Dr. Klaus L. Wübbenhorst, Petra Heinlein, Wilhelm R. Wessels, Pamela Knapp
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Die Viten der Vorstände
Professor Dr. Klaus L. Wübbenhorstgeboren 1956
Vorstandsvorsitzender (ceo), verantwortlich für die
Bereiche Strategie, Internal Audit, Methoden- und
Produktentwicklung, Unternehmenskommunikation
und it Services
—
beruflicher werdegang
Seit 1998 Sprecher und seit 1999 Vorstands-
vorsitzender (ceo) der GfK se, Nürnberg,
Bestellung bis 2012
2005 – Februar 2010 Präsident der ihk Nürnberg
für Mittelfranken
1992 – 1997 Mitglied des Vorstands der GfK ag,
Nürnberg, zuständig für Finanzen, Rechnungswesen,
Controlling, Personal, Materialwirtschaft, Produktion
und it
1991 – 1992 Mitglied des Vorstands der kba-Planeta ag,
Radebeul bei Dresden
1984 – 1991 Mitarbeiter der Bertelsmann ag, Güters-
loh, zuletzt als Geschäftsführer der Druck und
Verlagsanstalt Wiener Verlag, Himberg bei Wien
—
ausbildung
2005 Ernennung zum Honorarprofessor an der
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
1984 Promotion an der th Darmstadt
1981 Studienabschluss als Diplom-Kaufmann
an der Universität / Gesamthochschule Essen
Pamela Knappgeboren 1958
Personal- und Finanzvorstand (cfo), verantwortlich
für die Bereiche Financial Services, Human Resources
und Central Services
—
beruflicher werdegang
Seit November 2009 Mitglied des Vorstands der
GfK se, Bestellung bis 2012
2004 – 2009 Mitglied des Bereichsvorstands und cfo
des Unternehmensbereichs Power Transmission &
Distribution der Siemens ag
2000 – 2004 Leitung der Zentralabteilung Corporate
Development Executives im Siemens-Konzern
1998 – 2000 Mitglied des Vorstands und cfo der
Siemens s.a, Belgien und Luxemburg
1994 – 1997 Leiterin des Geschäftszweigs
Maintenance & Services im Geschäftsgebiet
Nahverkehrsfahrzeuge des Unternehmensbereichs
Verkehrstechnik der Siemens ag
1992 – 1994 Leiterin Strategie-Projekte im Unter-
nehmensbereich Verkehrstechnik der Siemens ag
1991 – 1992 m&a-Beraterin bei der Fuchs Consult GmbH
1987 – 1991 m&a-Beraterin bei Deutsche Bank
Morgan Grenfell GmbH
—
ausbildung
1987 Studienabschluss als Diplom-Volkswirtin an der
Freien Universität Berlin
Debra A. Pruentgeboren 1961
Verantwortlich für den Sektor Custom Research
—
beruflicher werdegang
Seit 2008 Mitglied des Vorstands der GfK se,
Bestellung bis 2015
2006 – 2007 Chief Operation Officer (coo) der
GfK Custom Research North America
2005 – 2006 Präsident von GfK nop Products &
Services, usa
1992 – 2005 Mitarbeiterin des us-amerikanischen
Automobil-Marktforschers Allison-Fisher International,
zuletzt als ceo
1983 – 1992 Verschiedene Manager-Funktionen bei
General Motors Corporation, usa
1988 – 1990 Außerordentliche Professorin für
Statistik an der Oakland University, usa
—
ausbildung
1986 Abschluss in Angewandter Statistik an der
Oakland University, usa
1983 Abschluss in Mathematik und Informatik
an der Wayne State University, usa
Petra Heinleingeboren 1958
Verantwortlich für den Sektor Custom Research
—
beruflicher werdegang
Seit 2002 Mitglied des Vorstands der GfK se, Bestel-
lung bis 2011
2001 – 2001 Integrationsmanagement für die GfK ag
1992 – 2000 Geschäftsführerin von contest census in
Frankfurt
1985 Eintritt in die GfK als Projektleiterin
in der GfK Marktforschung
1984 Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Arnold-
Bergstraesser-Instituts, Freiburg im Breisgau
—
ausbildung
1984 Studienabschluss als Diplom-Politologin
an der Universität Bamberg
Dr. Gérard Hermetgeboren 1951
Verantwortlich für den Sektor Retail and Technology
—
beruflicher werdegang
Seit 1999 Mitglied des Vorstands der GfK se,
Bestellung bis 2013
1988 – 1998 Geschäftsführer der GfK Sofema, Frankreich
1984 – 1998 Geschäftsführer der GfK France,
zuletzt Geschäftsführer der GfK Marketing Services,
Frankreich
1978 – 1984 Mitarbeiter bei Burke Marketing
Research, Frankreich
—
ausbildung
1978 Promotion an der Universität von Grenoble
1975 mba an der French Business School (icn)
Wilhelm R. Wesselsgeboren 1952
Verantwortlich für den Sektor Custom Research und
den Sektor Media
—
beruflicher werdegang
Seit 1996 Mitglied des Vorstands der GfK se,
Bestellung bis 2011
1991 – 1996 Geschäftsführer der GfK ag,
Gesundheitsforschung- / i + g Gruppe Gesundheits-
und Pharma-Marktforschung
1986 – 1996 Geschäftsführer der gpi, Gesellschaft für
Pharma-Informa tionssysteme, Nürnberg / Frankfurt
1978 Eintritt in die GfK als wissenschaftlicher
Mitarbeiter
—
ausbildung
1977 Studienabschluss als Diplom-Kaufmann
an der Universität Saarbrücken
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Corporate Governance
Die Organe der GfK fühlen sich einer verantwortungsvollen, transparenten und nachhaltigen
Wertschöpfung verpflichtet. Dies wird durch die nahezu vollständige Einhaltung der Corporate-
Governance-Grundsätze dokumentiert.
—
entsprechenserklärung ohne wesentliche einschränkungen
Im Dezember 2009 haben der Vorstand und der Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung nach
§ 161 AktG abgegeben. Die Entsprechenserklärung finden Sie auf Seite 21ff.
Die Empfehlungen aus dem Corporate Governance Kodex hält die Gesellschaft bis auf die in der
Entsprechenserklärung und nachfolgend erwähnten Ausnahmen vollständig ein.
Die Gesellschaft veröffentlicht für Drittunternehmen den Anteil am Kapital und das Eigenkapital,
jedoch nicht das jeweilige Ergebnis des letzten Geschäftsjahres. Ausschlaggebend hierfür ist, dass sich
eine Transparenz auf Einzelfirmenebene für die Gesellschaft wettbewerbsnachteilig auswirken könnte.
Die nicht verpflichtenden Anregungen des Corporate Governance Kodex hält die GfK ebenso bis auf
einen Punkt vollständig ein. Hierbei handelt es sich um die Erreichbarkeit des bestellten Vertreters
der Aktionäre für die weisungsgebundene Ausübung des Stimmrechts während der Hauptversamm-
lung. Damit soll ge währ leistet werden, dass die Aktionäre ihre Weisung über den Vertreter der
Gesellschaft auch während der Versammlung abgeben können. Ab der Hauptversammlung 2010
wird dies sichergestellt.
—
führungs- und kontrollstruktur
Die GfK se unterliegt dem deutschen Aktienrecht. Sie verfügt über eine zweigeteilte Führungs-
und Kontrollstruktur, die einen sechsköpfigen Vorstand und einen neunköpfigen Aufsichtsrat
umfasst. Der Aufsichtsrat setzt sich zu zwei Dritteln aus Vertretern der Anteilseigner und zu einem
Drittel aus Vertretern der Arbeitnehmer zusammen. Entsprechend der Geschäftsordnung des Auf-
sichtsrats sind seine Vertreter unabhängig. Die Mehrzahl der Aufsichtsratsmitglieder war im Jahr
2009 neben der Tätigkeit als Aufsichtsrat für die GfK auch für weitere Gesellschaften in hochran-
gigen Positionen tätig.
Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Führung seiner Geschäfte. Bei der
Zusammensetzung soll daher Fachkenntnis aus Handel, Industrie und Finanzen im nationalen und
internationalen Bereich vertreten sein. Der Aufsichtsrat hat vier unabhängige Ausschüsse gebil-
det, den Präsidialausschuss, den Nominierungsausschuss, den Personalausschuss und das Audit
Committee.
Der Corporate Governance Kodex empfiehlt, dass der Vorsitzende des Audit Committee über
besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen
und internen Kontrollverfahren verfügen soll. Dr. Christoph Achenbach führt diesen Ausschuss als
Vorsitzender. Dr. Achenbach ist Partner und Gesellschafter der Intes Beratung für Familienunter-
nehmen. Dr. Achenbach verfügt über langjährige operative Berufserfahrung aus verschiedensten
leitenden Funktionen. Zuvor war er Sprecher der Geschäftsführung der Klingel Gruppe.
Berater- und sonstige Dienstleistungs- und Werkverträge zwischen Aufsichtsratsmitgliedern und
der Gesellschaft bestanden im Jahr 2009 nicht. Weitere Informationen über die Aktivitäten des
Aufsichtsrats können dem ausführlichen Bericht des Aufsichtsrats ab Seite 5 entnommen werden.
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Die Gesellschaft hat eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (so genannte d&o-Versiche-
rung) mit einem angemessenen Selbstbehalt für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder abge-
schlossen.
—
verantwortungsvolles risikomanagement
Die Gesellschaft verfügt seit Jahren über ein systematisches Risikomanagement, das vom
Abschlussprüfer überprüft wird. Details finden Sie im Risikobericht ab Seite 88.
—
transparenz in der kommunikation
Mit dem Anspruch der transparenten Unternehmenskommunikation verfolgt das Unterneh-
men das Ziel, allen Interessengruppen die gleichen Informationen zum gleichen Zeitpunkt
zur Verfügung zu stellen. Über die Website www.gfk.com können sämtliche Unternehmens-
meldungen abgerufen werden. Newsletter in elektronischer und gedruckter Form berichten
über Neuigkeiten aus dem Konzern. Studienergebnisse aus den drei Sektoren bieten aktuelle
Erkenntnisse aus der Marktforschung.
—
vergütungsbericht
Vergütung des Vorstands
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder besteht aus vier Komponenten, dem Fixum, der Tantieme
(variable kurzfristige Bezüge), dem 5 Star Incentive Programm (variable langfristige Bezüge) sowie
der Pensionszusage. Die Struktur des Vergütungssystems wird vom Aufsichtsrat auf Vorschlag des
Personalausschusses regelmäßig überprüft. Die Vergütung bemisst sich nach den Aufgaben des
jeweiligen Vorstandsmitglieds, seiner persönlichen Leistung und der des gesamten Vorstands. Die
erfolgsunabhängigen Vergütungsbestandteile bestehen aus einem Fixum und der Pensionszusage.
Die variablen Vergütungsbestandteile bestehen aus Bezügen in Abhängigkeit der Erreichung vorge-
gebener Jahresziele (kurzfristige Komponente) und Stock Options beziehungsweise dem Anspruch
aus dem 5 Star Long Term Incentive Programm (langfristige Komponente).
5 Star Incentive Programm
Das 5 Star Incentive Programm setzt den Grundgedanken eines Stock Options-Programms
fort, ohne neue Aktien auszugeben. Vielmehr erfolgt die Vergütung als Geldleistung. Ziel ist
es, das Management an langfristige operative und strategische Unternehmensziele zu binden.
Die Laufzeit einer jeden Tranche beträgt drei Jahre. Für die Teilnahme an dem Programm
sind zuerst individuell vereinbarte Ziele zu erfüllen. Der vertraglich vereinbarte Vergütungs-
bestandteil entsteht bei Erreichen der individuellen Ziele in Form von virtuellen Aktien. Die
Anzahl ergibt sich aus dem Vergütungsbetrag dividiert durch den Preis der virtuellen Aktien.
Für jede virtuelle Aktie erhält der Vorstand zusätzlich eine Performance-Aktie. Die Entwick-
lung des aus virtuellen und Performance-Aktien zusammengesetzten langfristigen Vergü-
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tungsbetrags hängt von der Entwicklung des Aktienkurses und dem Erreichen zweier Erfolgs-
ziele ab: dem Total Shareholder Return (tsr) der GfK-Aktie im Vergleich zum tsr der Aktien
der Unternehmen im dj Euro Stoxx Media Index und der Steigerung des operativen Ergeb-
nisses der GfK über einen Dreijahreszeitraum. Dabei wird die operative Ergebnis-Kennziffer
als tatsächlicher Anstieg des operativen Ergebnisses über einen erwarteten Anstieg dieser
Kenngröße gemessen. Die Erwartung wird vom Aufsichtsrat der GfK für die jeweilige Pro-
grammtranche einzeln festgelegt. Der Aufsichtsrat leitet seine Vorgaben aus den Ergebniser-
wartungen des Kapitalmarkts zu Unternehmen aus dem oben erwähnten Index ab.
In Abhängigkeit der Zielerreichung der beiden Ziele verfallen, reduzieren oder erhöhen
sich die von der GfK gewährten Performance-Aktien. Das Programm ist entsprechend dem
Corporate Governance Kodex begrenzt.
Ausgestaltung der Pensionszusagen
Die Pensionsverträge für die Vorstandsmitglieder sind, mit Ausnahme des neuen Vorstands-
mitglieds Pamela Knapp, grundsätzlich einheitlich als Leistungszusage gestaltet. Nach Ablauf
von drei Dienstjahren als Vorstandsmitglied (Wartezeit) gewährt die Gesellschaft eine Alters-
rente, eine vorgezogene Altersrente, eine Invalidenrente sowie eine Witwen-/Witwer- und
Waisenrente. Als pensionsfähiges Einkommen gilt die im Anstellungsvertrag vereinbarte feste
Jahresvergütung der Versorgungsberechtigten. Die Versorgungsberechtigten erhalten mit
Erreichen der normalen Altersgrenze, wenn sie aus dem Dienst der Gesellschaft ausgeschieden
sind, eine Altersrente. Der jährliche Rentenanspruch beträgt nach Ablauf von drei Dienstjahren
als Vorstandsmitglied 30 Prozent des pensionsfähigen Einkommens. Er steigt für jedes weitere
volle Dienstjahr um drei Prozent. Die Altersrente ist begrenzt auf 60 Prozent des pensions-
fähigen Einkommens. Die Altersrente wird bei einem Ausscheiden aus der Gesellschaft nach
Vollendung des 62. Lebensjahrs gewährt. Es besteht die Möglichkeit, eine gekürzte vorgezo-
gene Altersrente ab dem 60. Lebensjahr zu beziehen. Scheiden die Versorgungsberechtigten
aufgrund von teilweiser oder voller Erwerbsminderung vor Vollendung des 62. Lebensjahrs
aus den Diensten der Gesellschaft aus, so erhalten sie für die Dauer der teilweisen oder vollen
Erwerbsminderung eine Invalidenrente. Besteht die Erwerbsminderung noch bei Erreichen
der normalen Altersgrenze, so wird die Rente lebenslänglich weitergezahlt. Die Invalidenrente
errechnet sich wie die Altersrente. Es werden hierbei lediglich die Dienstjahre bis zum Aus-
scheiden angerechnet. Dabei ist von dem pensionsfähigen Einkommen zum Zeitpunkt der Be-
endigung des Anstellungsverhältnisses als Vorstand auszugehen. Bei der Berechnung wird so
verfahren, als hätte das Anstellungsverhältnis als Vorstand zehn Jahre bestanden. Bei längerer
Zugehörigkeit zum Vorstand als zehn Jahre entspricht die Invalidenversorgung des Versor-
gungsberechtigten dem bis zum Ausscheiden erdienten Anspruch. Für das Vorstandsmitglied
Debra A. Pruent besteht eine abweichende Regelung: Bei der Berechnung des Anspruchs auf
Invalidenrente wird so verfahren, als hätte das Anstellungsverhältnis drei Jahre bestanden. Bei
längerer Zugehörigkeit zum Vorstand als drei Jahre entspricht die Invalidenversorgung des
Versorgungsberechtigten dem bis zum Ausscheiden erdienten Anspruch.
Die Witwen-/Witwerrente beträgt 60 Prozent der zuletzt gezahlten Alters- oder Invalidenrente, die
Waisenrente 30 Prozent bei Vollwaisen und 15 Prozent bei Halbwaisen. Nach Rentenbeginn wird
die laufende Rente jährlich um 2 Prozent erhöht.
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Die Gesellschaft kann höhere Anpassungen gewähren, wenn der Verbraucherpreisindex eine
höhere Preissteigerung anzeigt.
Das neue Vorstandsmitglied Pamela Knapp, sowie alle zukünftig in den Dienst der Gesellschaft
eintretenden Vorstände, werden in Zukunft Beitragszusagen anstelle von Leistungszusagen für
ihre Altersversorgung erhalten. Ein Anspruch auf Beiträge entsteht bereits bei Eintritt in das Unter-
nehmen. Die Höhe der Leistung ergibt sich aus den entrichteten Beiträgen. Auch im beitragsbasier-
ten System entsteht der Anspruch auf Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen mit Beginn des
Anstellungsvertrags, wobei im Leistungsfall vor Ablauf von drei Dienstjahren das Vorstandsmit-
glied so gestellt wird, als habe das Anstellungsverhältnis bereits drei volle Dienstjahre bestanden.
Vergütung des Vorstands
Jahres-
einkommen
5 Star Incentive
Programm Pensionen
teurFixe
Bezüge
Variable
Bezüge
Anzahl
Aktien
(Stück)
Wert im
Zeitpunkt
der
Ausgabe
Gesamt-
vergütung
Aufl ösung (–)/
Zuführung (+)
zur Pensions-
rückstellung
Pensionsrück-
stellung zum
31.12.2009
Bezüge für
die Been-
digung der
Tätigkeit
Prof. Dr. Klaus L.
Wübbenhorst
(Vorsitzender) 596,9 431,2 8.481 181,9 1.210,0 852,7 5.259,9
Pamela Knapp
(ab 01.11.2009) 59,3 70,0 0 0,0 129,3 14,6 14,6
Christian Weller
von Ahlefeld
(bis 31.10.2009) 322,5 225,0 0 0,0 547,5 – 155,0 1.629,9 1.261,0
Petra Heinlein 381,8 248,8 5.654 121,2 751,8 714,7 2.718,5
Dr. Gérard Hermet 414,6 485,0 5.654 121,2 1.020,8 712,3 3.799,9
Debra A. Pruent 335,7 255,4 5.654 121,2 712,3 677,0 1.036,6
Wilhelm R. Wessels 399,9 294,5 5.654 121,2 815,6 666,4 3.585,0
Bezüge 2009 2.510,7 2.009,9 31.097 666,7 5.187,3 3.482,7 18,044,4 1.261,0
Bezüge 2008 2.431,5 2.532,0 23.686 1.071,1 6.034,6 590,2 14.561,8 0
Ein Vorstandsmitglied hat im abgelaufenen Geschäftsjahr meldepflichtige Aktiengeschäfte über
insgesamt 50.000 Aktien getätigt. Der Vorstand besitzt zum Stichtag 31. Dezember 2009 ins-
gesamt 324.287 Aktien und 219.997 Optionen auf GfK-Aktien.
Darlehen und Vorschüsse an Vorstandsmitglieder bestanden keine.
Ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung der GfK GmbH, Nürnberg, und des Vorstands der
GfK Aktiengesellschaft, Nürnberg, sowie deren Hinterbliebene erhielten Gesamtbezüge von
0,9 Millionen Euro. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber ehemaligen Vorstands mitgliedern,
deren Hinterbliebenen und Geschäftsführern sind 13,5 Millionen Euro zurückgestellt.
+ Corporate Governance
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Vergütung des Aufsichtsrats
Der neu konstituierte Aufsichtsrat der GfK se ist mit Wirksamwerden des Formwechsels der
GfK ag in die GfK se am 2. Februar 2009 entstanden. Die Amtszeit dieses so genannten ersten
Aufsichtsrats endet mit der ordentlichen Hauptversammlung am 19. Mai 2010. Für die Vergütung
des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2009 folgt hieraus, dass zwischen der Zeit bis zum Wirk-
samwerden des Formwechsels (1. Januar 2009 bis 2. Februar 2009) und der Zeit danach
(2. Februar 2009 bis 31. Dezember 2009) zu unterscheiden ist.
Die Vergütung für den ersten Zeitabschnitt (1. Januar 2009 bis 2. Februar 2009) richtet sich nach
§ 16 der Satzung der GfK ag, der zeitanteilig zur Anwendung kommt. Im Wesentlichen beinhaltet
die Regelung des § 16 der Satzung der GfK ag folgende Elemente:
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten außer dem Ersatz ihrer Auslagen eine feste, nach Ablauf
des Geschäftsjahres zahlbare Vergütung von 9.000 Euro. Darüber hinaus bekommen sie eine
erfolgsorientierte jährliche Vergütung, die an das Ergebnis pro Aktie gekoppelt ist. Diese Zahlung
ist gebunden an das Erreichen einer Mindestgröße, die sich wie folgt errechnet: Für jeden im
Konzernabschluss entsprechend den International Financial Reporting Standards (ifrs) ausge-
wiesenen Euro 0,10 Ergebnis pro Aktie ab einem Ergebnis pro Aktie von Euro 0,30 in 2005 ent-
steht eine erfolgsabhängige Vergütung in Höhe von 500 Euro. Der Betrag von Euro 0,30 wird jedes
Jahr um Euro 0,10 erhöht. Für das Jahr 2009 liegt die Mindestgröße demzufolge bei Euro 0,70.
Als Bemessungsgrundlage ist das durchschnittliche Ergebnis pro Aktie über das jeweilige
Geschäftsjahr und die beiden vorangegangenen Geschäftsjahre maßgeblich.
Die erfolgsorientierte Vergütung darf maximal das Eineinhalbfache der festen jährlichen Vergü-
tung betragen. Der Vorsitzende erhält das Zweieinhalbfache, der Stellvertreter das Eineinhalbfa-
che der genannten festen und variablen Beträge. Die Vergütung erhöht sich für die Mitgliedschaft
im Personalausschuss, im Präsidialausschuss und im Audit Committee um 25 Prozent, für jeden
Vorsitz in einem dieser beiden Ausschüsse um 50 Prozent, insgesamt höchstens um 100 Prozent
der fixen und variablen Vergütung. Die GfK erstattet jedem Aufsichtsratsmitglied die auf seine
Vergütung und den Auslagenersatz entfallende Umsatzsteuer. Aufsichtsratsmitglieder, die dem
Aufsichtsrat nur während eines Teils des Geschäftsjahres angehört haben, erhalten eine anteilige
Vergütung.
Die Vergütung für die Mitglieder des ersten Aufsichtsrats (Zeitabschnitt ab 2. Februar 2009)
erfolgt zeitanteilig entsprechend der in der Hauptversammlung vom 20. Mai 2009 beschlossenen
neuen Vergütungsregelung für den Aufsichtsrat der GfK se gemäß § 16 der Satzung der GfK se.
Nach zum Teil in der Rechtsliteratur vertretener Auffassung steht die Vergütung des ersten Auf-
sichtsrats unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Hauptversammlung, die über die Entlastung
des ersten Aufsichtsrats entscheidet. Vorsorglich soll diese daher in der Hauptversammlung am
19. Mai 2010 eingeholt werden.
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+ Corporate Governance
Die neue Vergütungsregelung ist in § 16 der Satzung der GfK se wie folgt geregelt:
1. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten außer dem Ersatz ihrer Auslagen eine feste, nach
Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare Vergütung in Höhe von 12.000,– Euro.
2. Für die physische Teilnahme an einer Aufsichtsratssitzung wird ein Betrag in Höhe von 1.000,–
Euro gewährt. Maximal wird die Teilnahme an sechs Aufsichtsratssitzungen vergütet.
3. Der Vorsitzende erhält das Zweieinhalbfache, der Stellvertreter das Eineinhalbfache der in
Ziffer 1 und 2 genannten Beträge.
4. Die Vergütung erhöht sich für jede Mitgliedschaft in einem Ausschuss um 10.000,– Euro bezie-
hungsweise für jeden Vorsitz in einem Ausschuss um 20.000,– Euro. Die Ausschussvergütung
bemisst sich ausschließlich nach derjenigen Funktion im entsprechenden Ausschuss (einfache
Mitgliedschaft oder Vorsitz), die höher vergütet ist.
5. Die Gesellschaft erstattet jedem Aufsichtsratsmitglied die auf seine Vergütung und den Aus-
lagenersatz entfallende Umsatzsteuer.
6. Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nur während eines Teils des Geschäftsjahres
angehört haben, erhalten eine zeitanteilige Vergütung.
Für das Geschäftsjahr 2009 ergibt sich damit folgende Vergütung:
Vergütung des Aufsichtsrats
teur
Fixe Bezüge
(Regelung ab
2. Februar)
Fixe Bezüge
(Regelung bis
1. Februar)
Variable Bezüge
(Regelung bis
1. Februar)
Gesamt-
bezüge
Dr. Arno Mahlert (Vorsitzender) 88,0 2,2 1,4 91,6
Stefan Pfander (stellv. Vorsitzender) 52,8 1,4 0,9 55,1
Dr. Christoph Achenbach 33,2 1,2 0,8 35,2
Dr. Wolfgang C. Berndt 47,3 1,2 0,8 49,3
Stephan Gemkow (seit 20. Mai 2009) 16,6 0,0 0,0 16,6
Stephan Lindemann (seit 2. Februar 2009) 16,9 0,0 0,0 16,9
Shani Orchard (seit 2. Februar 2009) 26,1 0,0 0,0 26,1
Hauke Stars (seit 20. Mai 2009) 23,8 0,0 0,0 23,8
Dieter Wilbois 35,2 1,0 0,7 36,9
Kerstin Döpfert (bis 2. Februar 2009) 0,0 1,0 0,7 1,7
Sandra Hofstetter (bis 2. Februar 2009) 0,0 0,8 0,5 1,3
Jürgen Schreiber (bis 20. Mai 2009) 6,5 1,0 0,7 8,2
Dr. Raimund Wildner (vom 8. Januar bis 20. Mai 2009) 6,6 0,6 0,4 7,6
353,0 10,4 6,9 370,3
Auf den Aufsichtsrat entfallen zum 31. Dezember 2009 insgesamt 3.762 Aktien. Die Mitglieder
des Aufsichtsrats halten keine Optionen auf Aktien.
Die Details der Einzelgeschäfte von Mitgliedern des Aufsichtsrats und des Vorstands sind ent-
sprechend den Bestimmungen des Wertpapierhandelsgesetzes und des Corporate Governance
Kodex veröffentlicht worden. Die Angaben finden sich auch auf der Internetseite der Gesellschaft.
Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
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erklärung von vorstand und aufsichtsrat der gfk se gemäß § 161 aktg
Nach § 161 AktG haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft jährlich
zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bun-
desanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate
Governance Kodex“ entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet
wurden oder werden. Die Erklärung ist den Aktionären dauerhaft zugänglich zu machen.
Der Deutsche Corporate Governance Kodex („Kodex“) enthält Regelungen unterschiedlicher Bin-
dungswirkung. Neben Darstellungen des geltenden Aktienrechts enthält er Empfehlungen, von
denen die Gesellschaften abweichen können. Sie sind dann aber verpflichtet, dies jährlich offen-
zulegen und zu begründen. Ferner enthält der Kodex Anregungen, von denen ohne Offenlegung
abgewichen werden kann.
Seit 2002 werden Abweichungen von Empfehlungen und Anregungen offengelegt. Sie werden
im Folgenden getrennt ausgewiesen:
—
entsprechenserklärung für 2009
I. Empfehlungen
Vorstand und Aufsichtsrat der GfK se erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz am
8. August 2008 im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Emp-
fehlungen in der Fassung vom 6. Juni 2008 und den am 5. August 2009 bekannt gemachten
Empfehlungen in der Fassung vom 18. Juni 2009 der „Regierungskommission Deutscher Corpo-
rate Governance Kodex“ entsprochen wurde und wird. Lediglich die folgenden Empfehlungen
wurden und werden nicht angewendet. Sofern nicht anders bezeichnet, sind die angeführten
Empfehlungen Bestandteil des Kodex sowohl in der Fassung vom 6. Juni 2008 als auch in der
Fassung vom 18. Juni 2009.
1) Ziffer 4.2.3 des Kodex (in der Fassung vom 6. Juni 2008, zeitlich anwendbar nur bis zum
5. August 2009) behandelt die variablen Vergütungskomponenten des Vorstands. Für Aktien-
optionen wird unter anderem gefordert: „Für außerordentliche, nicht vorhergesehene Ent-
wicklungen soll der Aufsichtsrat eine Begrenzungsmöglichkeit (Cap) vereinbaren“.
Das Stock Options-Programm der GfK se ist zum 31.12.2004 ausgelaufen. Eine Begrenzungsmöglich-
keit ist bei diesem Programm nicht vorgesehen. Bisher ausgegebene Tranchen können bis ein-
schließlich 31.12.2011 ausgeübt werden. Vorstand und Aufsichtsrat haben am 12. Dezember und
14. Dezember 2005 ein neues Programm beschlossen, das den Anforderungen von Ziffer 4.2.3
des Kodex entspricht.
2) Ziffer 4.2.3 Absatz 4 des Kodex regelt: „Bei Abschluss von Vorstandsverträgen soll darauf
geachtet werden, dass Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der
Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund der Höhe nach begrenzt werden.“
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+ Corporate Governance
In Rahmen der Umwandlung in deine Societas Europaea, die als Rechtsnachfolger die bestehen-
den Anstellungsverträge der Vorstände fortführt, wurden diese Verträge nicht neu verhandelt
oder neu abgeschlossen. Diese Vorstandsverträge sehen keine Begrenzung für Abfindungs-
zahlungen (Abfindungs-Cap) für den Fall der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit
ohne wichtigen Grund vor. Bei dem Abschluss neuer Vorstandsverträge wurde und wird diese
Vorschrift beachtet.
3) Ziffer 5.2 Absatz 2 Satz 1 des Kodex regelt: „Der Aufsichtsratsvorsitzende soll zugleich
Vorsitzender der Ausschüsse sein, die die Vorstandsverträge behandeln und die Aufsichts-
ratssitzungen vorbereiten.“
Vorsitzender des Personalausschusses ist nicht der Aufsichtsratsvorsitzende, sondern das Auf-
sichtsratsmitglied Dr. Berndt, der aufgrund seiner langjährigen Erfahrung im Bereich Personal
die geeignete Qualifikation zur Ausübung dieses Amts besitzt.
4) Ziffer 5.4.1 des Kodex regelt unter anderem, dass bei der Wahl von Aufsichtsratsmit-
gliedern auf eine festzusetzende Altersgrenze geachtet werden soll.
Bisher war in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats festgelegt, dass zum Zeitpunkt der Wahl
beziehungsweise der Wiederwahl die Mitglieder des Aufsichtsrats nicht älter als fünfundsechzig
Jahre sein sollen. Da aufgrund der Umwandlung der GfK ag in eine Societas Europaea die Auf-
sichtsräte in der Hauptversammlung 2010 neu gewählt werden müssen, wird die ursprüngliche
Amtszeit der Aufsichtsräte verkürzt. Einige der bisherigen Aufsichtsratsmitglieder könnten auf-
grund der festgelegten Altersgrenze nicht mehr zur Wahl vorgeschlagen werden. Die GfK se hat
daher die Geschäftsordnung dahingehend geändert, dass zum Zeitpunkt der Wahl beziehungs-
weise der Wiederwahl die Mitglieder in der Regel nicht älter als fünfundsechzig Jahre sein sollen.
Dies ermöglicht es dem Nominierungsausschuss in begründeten Ausnahmefällen auch Kandi-
daten vorzuschlagen, die älter als fünfundsechzig Jahre sind.
5) Ziffer 5.4.6 Absatz 2 des Kodex behandelt die erfolgsorientierte und langfristig ausgerich-
tete Ver gütungskomponente des Aufsichtsrats.
Nach Ansicht der GfK se birgt die direkte Verbindung der Aufsichtsratsvergütung mit dem Unter-
nehmenserfolg oder dem Unternehmensergebnis die Gefahr eines Interessenkonflikts. Die unab-
hängige sowie objektive Kontrolle und Beratung des Vorstands ist möglicherweise nicht gewähr-
leistet.
Um eine hinreichende Unabhängigkeit des Aufsichtsrats von der Erzielung kurzfristiger
Geschäftsergebnisse zu erreichen, ist gemäß Beschluss der Hauptversammlung am 20. Mai 2009
die erfolgsorientierte jährliche Vergütung entfallen.
6) Ziffer 7.1.4 des Kodex regelt die Veröffentlichung von Informationen über Drittunternehmen.
Die GfK se veröffentlicht jährlich in der Anteilsbesitzliste Informationen über alle verbundenen
und assoziierten Unternehmen und die wesentlichen Sonstigen Beteiligungen. Die Informationen
umfassen Anteil am Kapital, Eigenkapital und Geschäftsjahr.
Eine darüber hinausgehende Information über das Ergebnis des letzten Geschäftsjahres bei den
Unternehmen, an denen die GfK se eine Beteiligung von nicht untergeordneter Bedeutung hält,
stellt sie nicht zur Verfügung. Ausschlaggebend hierfür ist, dass eine Transparenz auf Einzel-
firmenebene sich für die GfK se wettbewerbsnachteilig auswirkt.
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II. Anregungen
Vorstand und Aufsichtsrat der GfK se erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz am
8. August 2008 im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Anre-
gungen in der Fassung vom 6. Juni 2008 und den am 5. August 2009 bekannt gemachten Anre-
gungen in der Fassung vom 18. Juni 2009 der „Regierungskommission Deutscher Corporate
Governance Kodex“ entsprochen wurde und wird. Lediglich die folgende Anregung wurde in der
Vergangenheit noch nicht umgesetzt:
Ziffer 2.3.3 des Kodex regelt: „Der Vorstand soll für die Bestellung eines Vertreters für die
weisungs gebundene Ausübung des Stimmrechts der Aktionäre sorgen; dieser sollte auch
während der Hauptversammlung erreichbar sein.“
Die GfK se hat in der Vergangenheit einen Vertreter für die weisungsgebundene Ausübung
des Stimmrechts vor der Hauptversammlung bestellt und wird das auch zukünftig tun. Die Ver-
tretung der Aktien wird entsprechend den in der Einladungsbekanntmachung beschriebenen
Regelungen übernommen. Die Details werden in der Tagesordnung und auf der Website unter
www.gfk.com/Investor veröffentlicht. Die Stimmabgabe während der Hauptversammlung war im
Jahr 2009 aus technischen Gründen noch nicht möglich. In der Hauptversammlung 2010 wird die
Erreichbarkeit des Vertreters der Aktionäre während der Hauptversammlung sichergestellt.
+
Compliance Officer: Roland F. Fürst
Tel. + 49 911 395-2527
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+
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Die Aktie
—
KAPITALMÄRKTE STABILISIEREN SICH
Nachdem das Börsenjahr 2008 im Zeichen der Finanzmarktkrise stand, setzten 2009 deutliche
Erholungstendenzen ein. War das Bild an den Aktienmärkten im Frühjahr des abgelaufenen
Jahres noch von der Unsicherheit geprägt, wie intensiv und langwierig die Rezession sein würde,
mehrten sich in den Sommermonaten die Anzeichen für eine Erholung der Weltwirtschaft. Die
Konjunkturpakete der Regierungen führten zu einer Stabilisierung des gesamtwirtschaftlichen
Umfelds. Unternehmen kehrten zunehmend an die internationalen Finanzplätze zurück, um
Eigen- und Fremdkapital aufzunehmen. Die Aktienmärkte profitierten vor allem von niedrigen
Zinsen und sinkenden Risikoprämien. Zusätzliche Impulse brachte die Konsumfreude der Ver-
braucher in großen Teilen Europas, Asiens und den usa, die trotz angespannter Lage auf den
Arbeitsmärkten als Stütze der Konjunktur diente.
Der deutsche Aktienindex dax konnte den Abwärtstrend, der seit Mitte 2007 anhielt, im Berichts-
zeitraum durchbrechen. Seit dem Jahrestief im März 2009 legte das Börsenbarometer um
66,0 Prozent zu und seit Jahresbeginn um 23,8 Prozent. Im europäischen Vergleich befindet sich
der dax damit im Mittelfeld. Die wichtigsten us-amerikanischen Indizes, der Dow Jones Index
und der s&p 500, erzielten ein Jahresplus von 20,2 Prozent beziehungsweise 24,7 Prozent.
GfK dax 30 Performance sdax Performance dj Euro Stoxx Media
1) Alle Werte sind auf den Kurs der GfK-Aktie indexiert, Schlusskurse, in Euro
Kursentwicklung der GfK-Aktie im Vergleich zu Indizes Gesamtjahr 20091)
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Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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Stammdaten der GfK-Aktie
Wertpapier-Kennnummer 587530
isin (International Securities
Identification Number) DE0005875306
Reuters GFK.DE
Bloomberg GFK GR
Datastream D:GFKX
First Call GFK.DE
Entwicklung der GfK-Aktie im Vergleich
2009
Seit ipo bis
31.12.20091)
GfK se + 9,6 % + 56,6 %
dax + 23,8 % + 12,5 %
sdax + 26,7 % + 22,5 %
dj Euro Stoxx Media + 10,4 % – 37,9 %
1) Vergleich mit dem Initial Public Offering (ipo) von 15,41 Euro zum
Börsengang am 23. September 1999 (adjustiert um die Kapitalerhö-
hung aus Gesellschaftsmitteln)
—
steigendes interesse an gfk-aktie
Die GfK-Aktie bewegte sich im Berichtszeitraum zwischen 13,67 und 24,29 Euro. Das Börsenjahr
endete mit einem Schlusskurs von 24,13 Euro. Das entspricht einem Zugewinn auf Jahresbasis
von 9,6 Prozent. Die Börsenkapitalisierung betrug zu diesem Zeitpunkt 867,4 Millionen Euro
(Vorjahr: 791,6 Millionen Euro). Mit diesem Wert belegte die GfK innerhalb der sdax-Unter-
nehmen Platz 5 (Vorjahr: Platz 7). Am Börsenumsatz gemessen verbesserte die GfK ihre Position
von Platz 30 im Jahr 2008 auf Platz 19 im Jahr 2009. Mit Blick auf das Handelsvolumen waren
vor allem institutionelle Investoren aus den usa in der Aktie aktiv. Der durchschnittliche
Börsenumsatz pro Tag lag im abgelaufenen Geschäftsjahr mit rund 21.800 Stück gehandelter
GfK-Aktien (Xetra) ein Drittel niedriger als im Vorjahr.
Zu Beginn des Jahres 2009 führte die Verunsicherung an den Kapitalmärkten auch bei der
GfK-Aktie zu hohen Kursschwankungen. Nach dem Jahrestiefstkurs von 13,67 Euro am 23. Juni
ging es jedoch für das Wertpapier bis zum Jahresende konstant nach oben. Für Aktionäre,
die zum Jahrestiefstkurs der GfK-Aktie investierten, ergibt sich zum Jahresende 2009 ein Plus
von rund 77 Prozent.
Auch aus langfristiger Sicht war die GfK-Aktie ein lohnendes Investment: Für Aktionäre, die
Aktien im Rahmen des Börsengangs im Jahr 1999 erworben und seitdem gehalten haben,
ergibt sich zum Ende des Berichtsjahres ein Kursgewinn von 56,6 Prozent. Dies entspricht
einem jährlichen Aktienwertzuwachs des eingesetzten Kapitals in Höhe von 5,0 Prozent. Im
Vergleich hierzu haben festverzinsliche Bundesanleihen im selben Zeitraum eine Rendite von
durchschnittlich 3,9 Prozent pro Jahr erwirtschaftet. Der durchschnittliche Wertzuwachs pro
Jahr beim dax liegt im gleichen Zeitabschnitt bei 1,3 Prozent, beim sdax bei 2,2 Prozent.
Nimmt man die Branche als Vergleich, zeichnet sich folgendes Bild: Der Dow Jones Euro
Stoxx Media Index, in dem internationale Medien- und Marktforschungswerte gelistet sind,
verlor seit dem Börsengang der GfK rund 38 Prozent seines Werts. Das entspricht auf Jahres-
basis einem Minus von durchschnittlich 5,0 Prozent.
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+ Die Aktie
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Jul SeptFeb Mrz Apr Mai Jun Aug Okt
Höchst- und Tiefstkurse der GfK-Aktie Gesamtjahr 2009 (in Euro)
Höchst- und Tiefstkurs Monatsschlusskurs
15,50
17,71
14,89
17,00
19,06 19,14
16,33
15,90
22,14
20,10
24,29
20,50
24,04 24,15
22,76
17,80
21,99
21,11
14,80
24,14
15,30
13,67
16,54
—
hauptversammlung erfolgreich durchgeführt
Auf der Hauptversammlung der GfK se am 20. Mai 2009 stimmten 400 anwesende Aktionä-
rinnen und Aktionäre sowie Aktionärsvertreter, die rund 79 Prozent aller GfK-Aktien reprä-
sentierten, mit mindestens 94 Prozent den von Aufsichtsrat und Vorstand vorgeschlagenen
Beschlüssen zu. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurden Hauke Stars, Geschäftsführerin
Hewlett-Packard Schweiz GmbH, und Stephan Gemkow, Mitglied des Vorstands Deutsche
Lufthansa ag. Die Hauptversammlung stimmte zusätzlich einer Ermächtigung zum Erwerb
und zur Verwendung eigener Aktien sowie einer Dividende von 0,46 Euro pro Aktie zu. Die
Ausschüttungssumme stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent auf 16,5 Millionen
Euro. Die Ausschüttungsquote lag bei 20,1 Prozent nach 17,6 Prozent im Vorjahr.
—
dividendenvorschlag von 0,30 euro je aktie
Der Hauptversammlung am 19. Mai 2010 werden Aufsichtsrat und Vorstand der GfK se vor-
schlagen, für das Geschäftsjahr 2009 eine Dividende in Höhe von 0,30 Euro je Stückaktie
auszuschütten. Das entspricht einer Ausschüttungsquote von rund 20 Prozent und knüpft an
die stabile Dividendenpolitik der letzten Jahre an. Bezogen auf den Aktienkurs von 24,13 Euro
am 31. Dezember 2009 entspricht dieser Vorschlag einer Dividendenrendite von 1,6 Prozent
und einer Ausschüttungssumme von 10,8 Millionen Euro (Vorjahr: 16,5 Millionen Euro). Zum
Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres betrug das Grundkapital 150.296.541,94 Euro bei
unverändert 35.947.363 dividendenberechtigten Aktien.
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aktionärsstruktur stabil
Größter Einzelaktionär der GfK se ist unverändert der GfK Verein mit einem Anteil von
57,0 Prozent. Der Anteil der frei handelbaren Wertpapiere liegt bei 43,0 Prozent. Davon
befinden sich 0,9 Prozent im Besitz von Vorstand und Aufsichtsrat der GfK se, 17,5 Prozent
in den Händen institutioneller Investoren (2008: 20,1 Prozent) und 24,6 Prozent bei privaten
Investoren (2008: 21,8 Prozent). Die absolute Anzahl der institutionellen Investoren erhöhte
sich im Jahresverlauf von 56 auf 62. Zum Ende des Berichtsjahres befanden sich mehr als die
Hälfte der frei handelbaren GfK-Aktien in Deutschland, ein Fünftel in den usa, gefolgt von
Großbritannien (8 Prozent) und Frankreich (6 Prozent).
1999
0,11
2000
0,13
2001
0,14
2002
0,17
2003
0,21
2004
0,30
2005
0,33
2006
0,36
2007
0,45
2008
0,46
Entwicklung der Dividende seit Börsengang
Dividendenrendite in % Dividendensumme in Millionen Euro Dividende je Aktie in Euro
0,330,48
0,83
1,56
1,10 1,051,17 1,10
1,64
2,09
3,4 3,9 4,4 5,26,5
9,411,6
12,8
16,1 16,5
Aktionärsstruktur der GfK se
1) Private Investoren ausschließlich in Deutschland
Stand: 31.12.2009
Aktionärsstruktur (%)
GfK Verein
57,0
Free Float
43,0
Aufteilung Free Float nach Ländern (%)
Andere Länder
3,4
Management und
Aufsichtsrat der GfK se2,1
Deutschland
58,4
(Private Investoren)1)
Großbritannien
7,7
Frankreich
6,4
USA
20,3
Deutschland
1,7
(Institutionelle Investoren)
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+ Die Aktie
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analysteninteresse weiterhin groß
Die Anzahl der Banken, die die GfK-Aktie bewerten, lag Ende 2009 bei insgesamt 15. Da laut
einer aktuellen Umfrage des Deutschen Investor Relations Verbands (dirk) die Coverage bei
sdax-Unternehmen bei durchschnittlich sieben Banken liegt, wird die GfK-Aktie somit im
Umfeld der Small-Caps-Unternehmen von überdurchschnittlich vielen Banken bewertet. Der
Sektor Marktforschung ist aufgrund seiner konstanten Wachstumsraten in den letzten Jahren für
Investoren attraktiv. Neu dazugekommen sind im Berichtsjahr die Investmentbanken Gold-
man Sachs und die Berenberg Bank. Die Coverage wieder aufgenommen hat das französische
Bankhaus Exane bnp Paribas. Zum Ende des Berichtsjahres empfahlen 64 Prozent der Analysten
die GfK-Aktie zum Kauf, 36 Prozent sprachen sich dafür aus, die GfK-Aktie zu halten.
Kennzahlen der GfK-Aktie Gesamtjahr 2009
Einheit 2008 2009
Hoch Euro 31,27 24,29
Tief Euro 13,00 13,67
Jahresschlusskurs Euro 22,02 24,13
Durchschnittlicher Tagesumsatz Stück 31.668 21.745
Anzahl Stückaktien zum 31.12. Stück 35.947.363 35.947.363
Börsenkapitalisierung zum 31.12. Mio. Euro 791,6 867,4
Rang im SDax
nach Umsatz
nach Börsenkapitalisierung
Indexgewicht nach Börsenkapitalisierung im sdax in %
30
5
3,4
19
4
4,4
Dividende1) Euro 0,46 0,30
Dividendensumme1) Mio. Euro 16,5 10,8
Ergebnis je Aktie Euro 2,04 1,42
Freier Cashflow je Aktie Euro 2,66 2,38
1) Gilt für das Geschäftsjahr 2009: Vorschlag für die Hauptversammlung am 19. Mai 2010
—
präsenz und dialog ausgebaut
Neben der Bilanzpressekonferenz und der Hauptversammlung präsentierte sich die GfK im
abgelaufenen Geschäftsjahr auf neun internationalen Investorenkonferenzen in Deutschland,
Großbritannien, Frankreich und den usa, bei einer dvfa-Analystenkonferenz in Deutschland,
auf 14 Roadshows in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Österreich, der Schweiz, Kanada
und den usa, bei zwei Sales-Force-Briefings, bei 34 Telefonkonferenzen sowie bei rund 370 Ein zel-
gesprächen, so genannten One-on-One-Meetings, mit Analysten, Fonds- und Sales-Managern.
Zum zweiten Mal veranstaltete die GfK im Januar 2009 den Capital Market Day und lud zu Vorträgen
und Einzelgesprächen ein. Insgesamt 33 Analysten und institutionelle Investoren aus Deutsch-
land, Frankreich, Großbritannien und der Schweiz nutzten die Gelegenheit zu Gesprächen mit den
Mitgliedern des GfK-Vorstands. Darüber hinaus verstärkte die GfK ihre Kommunikation mit Brokern
sowie Sales- und Fondsmanagern an den europäischen und nordamerikanischen Finanzplätzen.
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Für Privatanleger veranstaltete die GfK in Zusammenarbeit mit der Börse München und dem
Münchner Investment Club zum fünften Mal in Folge den Nürnberger Börsentag. Insgesamt
nahmen 2.500 Besucher im Februar 2009 die Möglichkeit wahr, mit rund 60 Unternehmen
zu sprechen und über 40 Fachvorträge zu besuchen. Weiterhin präsentierte sich die GfK in
Zusammenarbeit mit der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (dsw) im Jahres-
verlauf auf sieben Aktienforen vor insgesamt 1.500 Privatanlegern.
Zusätzlich startete die GfK im abgelaufenen Geschäftsjahr zwei neue Mediendienste. Seit
Anfang 2009 trägt sie mit der Seite gfk.mobi als erstes Marktforschungsunternehmen welt-
weit den Mobilitätsanforderungen ihrer Zielgruppen Rechnung und informiert über die wich-
tigsten Themen der Unternehmensgruppe. Über den Microblogging-Dienst Twitter veröffent-
licht die GfK seit September 2009 außerdem täglich den Schlusskurs der GfK-Aktie sowie
Empfehlungen der Analysten. Im Bereich „Investoren“ unter gfk.com kann der Kanal GfK_ir
abonniert werden.
—
kommunikationsarbeit ausgezeichnet
Ihren Spitzenplatz unter den Unternehmen mit den besten Geschäftsberichten konnte die
GfK erfolgreich behaupten. Mit dem Titel „Zukunft braucht Herkunft“, der die 75-jährige
GfK-Geschichte widerspiegelt, setzte sich die Publikation in den Kategorien Inhalt, Gestal-
tung und Sprache gegenüber den anderen Veröffentlichungen im Jahr 2009 durch und erreichte
Platz 1 im sdax. In der Gesamtrangliste aller 200 Geschäftsberichte erreichte die GfK-Veröf-
fentlichung Platz 11. Den Wettbewerb „Der beste Geschäftsbericht“ veranstaltete das Mana-
ger Magazin zum 15. Mal.
Beim Capital Investor Relations Preis 2009 schaffte es die GfK mit Platz 9 als einziges Unter-
nehmen, sich im Vergleich zum Vorjahr in den Top 10 der sdax-Unternehmen zu halten. Seit
1997 verleihen das Wirtschaftsmagazin Capital und die Deutsche Vereinigung für Finanzana-
lyse und Asset Management dvfa den Capital Investor Relations Preis. Im abgelaufenen
Geschäftsjahr gaben 400 Analysten und Fondsmanager rund 10.000 Einzelurteile zu rund 200
Unternehmen ab.
Bei der Auszeichnung zur Besten Investor Relations Deutschland (bird) 2009, für die das
Finanz- und Wirtschaftsmagazin Börse Online zum siebten Mal in Folge private Investoren
zur Informations- und Kommunikationsarbeit der 160 größten deutschen börsennotierten
Gesellschaften befragte, erreichte die GfK im Gesamtklassement über alle Indizes hinweg
Platz 20. Innerhalb der sdax-Unternehmen konnte sie sich als einziges Unternehmen unter
den ersten Fünf halten und erreichte Platz 4 nach Platz 2 im vergangenen Jahr. Die Ergeb-
nisse beruhen auf 1.700 Einzelbewertungen, zu denen die Kriterien Glaubwürdigkeit und
Verständlichkeit zählen.
Beim Investor Relations Preis, ermittelt von Thomson Reuters Extel Survey und der Wirt-
schaftsWoche, erhielt Bernhard Wolf als Leiter Unternehmenskommunikation der GfK se den
Bronzepreis für die beste ir-Arbeit innerhalb eines sdax-Unternehmens. Als Grundlage für
die Preisverleihung, die anlässlich der 12. Jahreskonferenz des Deutschen Investor Relations
Verbands (dirk) stattfand, dienten die Aussagen von 800 Buy-Side- und Sell-Side-Experten
aus 17 Ländern, die die Leistung der Unternehmen aus allen deutschen Indizes sowie von
ir-Führungskräften bewerteten.
30_GfK
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+ GfK-Special
Mut
—
gfk konsumklima
Konsum in der Krise
—
corporate environmental image study
Auf der Suche nach einem besseren Platz
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trust index
112 – Die Nummer des Vertrauens
—
digital world
Das Licht der Zukunft
—
admeasure
Unter Druck
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qualitative insight mining
„Das gibt es doch nicht”
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Konsum in der Krise
+ Studie: GfK Konsumklima
+ Sektor: Custom Research
34_GfK
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» Wenn die
Zeiten härter werden,
kaufen Frauen Lippenstifte.
« Leonard A. Lauder
Konsumwachstum in der Krise? Während die meisten europä-
ischen Länder mit gravierenden Einbrüchen beim Konsumklima
kämpften, hielt sich Deutschland tapfer, wenn auch auf niedri-
gem Niveau. Die Studie „GfK-Konsumklima“, die bereits seit
1980 monatlich basierend auf rund 2.000 Verbraucherinter-
views erhoben wird, ist das Konsumbarometer der Deutschen
schlechthin. Basis dieser Umfrage sind die Aussagen zu den
Indikatoren Konjunkturerwartung, Einkommenserwartung und
Konsum- und Anschaffungsneigung.
„Wenn die Zeiten härter werden, kaufen Frauen Lippenstifte.“
Leonard a. Lauder, Vorstandsvorsitzender von Estée Lauder,
brachte es bereits im Jahr 2001 auf den Punkt. Was danach als
so genannter Lipstick-Index durch die Medien ging, ließ sich in
leicht abgewandelter Form auch auf Deutschland und das Jahr
2009 ummünzen. Der „kleine Luxus“ rückte in wirtschaftlich
schwierigen Zeiten in den Mittelpunkt.
Mehrere Faktoren waren dafür zuständig, dass der Konsum in
der Krise nicht zur Krise beim Konsum führte. Zunächst einmal
musste konstatiert werden, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise
bei den Konsumenten nicht zeitgleich und mit der gleichen
Wucht ankam wie bei den Unternehmen. Im Gegenteil. Waren
auf Unternehmensseite leere Auftragsbücher – gerade bei export-
orientierten Firmen – ein sicherer Indikator für eine Krise, so
ließen niedrige Infl ationsrate, fallende Lebensmittel-, Benzin-
und Energiepreise sowie gute Tarifabschlüsse aus dem Jahr
2008 dem Verbraucher zunächst noch Luft.
Den Mut zum Konsum bei niedriger Konjunkturerwartung bezo-
gen Großteile der Bevölkerung aus relativ stabilen Beschäfti-
gungsverhältnissen und aus der niedrigen Infl ation. Trotz der
täglichen Meldungen über Entlassungen schien – auch ange-
sichts der Rückgänge der Arbeitslosenzahlen in den letzten Jah-
ren – die positive Stimmung zu überwiegen. Wurde indes ein
Arbeitnehmer im direkten Umfeld betroffen, griff die Furcht vor
dem Verlust der Arbeit sogleich auf mannigfaltige Art um sich:
Ein verlorener Job ließ bis zu drei weitere Deutsche um die Ar-
beit bangen.
Um diese Spirale der Angst zu durchbrechen, waren Industrie
und vor allem die Politik gefordert, nachhaltig in die Erhaltung
von Arbeitsplätzen sowie die Schaffung neuer Optionen am Arbeits-
markt zu investieren. Denn das Vertrauen der arbeitenden Be-
völkerung in den Arbeitsmarkt generierte ein weiterhin kon-
sumfreundliches Klima. Zwar konnte dieser Konsum das Weg-
brechen der Aufträge in der stark am Export orientierten deut-
schen Wirtschaft nicht ganz ausgleichen. Aber eine positive
Grundstimmung bei Konsum- und Anschaffungsneigung sowie
eine Unterstützung durch Konjunkturfördermaßnahmen seitens
der Politik erzeugten summa summarum Indikatoren für Zuver-
sicht. Insofern müssen die Reformprozesse langfristig weiter-
geführt werden, um steuerliche Belastungen für die Bürgerin-
nen und Bürger möglichst niedrig zu halten.
Etwa ein Fünftel der Bevölkerung, so hatte die GfK herausgefun-
den, war in sehr hohem Maß von der Krise betroffen. Bei dieser
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Klientel war die Lage derart angespannt, dass beim zögerlichen
Konsum lediglich der Preis der Ware entscheidend war. Bei
einem guten Drittel der potenziellen Konsumenten sah es so
aus, dass die fi nanzielle Situation zwar auch als angespannt be-
zeichnet wurde, die Konsum- und Einkaufspräferenzen jedoch
blieben. Allerdings: Es wurde „überlegter“ eingekauft. Und
knapp 50 Prozent der deutschen Haushalte konnten die Krise
aus eigener Kraft meistern. Ihr Motto lautete nach wie vor: Mut
zur Marke. Qualität vor Quantität.
Mit diesen Gegebenheiten mussten sich unterschiedliche Bran-
chen, Industrien und Gewerbe auseinandersetzen. Es hat Verlie-
rer der Krise gegeben, aber auch Gewinner. Vom Konsumver-
halten der Haushalte, die aus eigener Kraft die Krise meistern,
konnten Branchen wie Hersteller so genannter „Weißer Ware“
profi tieren. Kühlschränke, Spül- und Waschmaschinen sowie
andere Haushaltsgeräte nutzten den Boom um Nachhaltigkeit
und Reduzierung beim Strom- und Wasserverbrauch. Gleiches
galt für die Unterhaltungselektronik, die neue, hochaufl ösende
Bildverfahren mit Nachhaltigkeit in Einklang brachte und mit
leichtem Plus über das Jahr kam. Hierbei wirkte noch ein Trend
verstärkend, der krisengeschwächte Perioden kennzeichnet:
Cocooning. Es griff das alte Sprichwort: Trautes Heim, Glück
allein. Die Konsumenten verlagerten ihr soziales Leben wieder
stärker in die eigenen vier Wände. Und dort wurde zum Konsum
der multimedialen Angebote eine neue, bessere Technik instal-
liert: große lcd-Flachbildschirme, hochwertige Heimkino-Anla-
gen. Aber auch Induktionsherde und Kühl-Gefrierkombinatio-
nen der neuesten Generation. Das schlug sich selbstverständlich
in der Gastronomie und dem Gastgewerbe ganz besonders deut-
lich und negativ nieder.
Den Einzelhandel hat die Krise zum Gewinner gemacht. Denn
Konsumenten, die einen Großteil ihrer Zeit zu Hause verbrach-
ten, fragten stärker Produkte für den Verzehr daheim nach. Allen
Produkten voran verzeichneten Süßwaren in jeglicher Form
und Geschmacksrichtung einen überproportionalen Zuwachs.
» Mut zur Marke. Qualität vor Quantität. «
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Krisenresistente Produkte:
+ oben links: Weiße Ware
+ oben rechts und unten links:
Lebensmittel
+ unten rechts: Süßwaren
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+ Beim Essen wurde zuletzt gespart.
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Gerade so, als wollte der Konsument sich für den Verzicht bei
größeren Anschaffungen mit einem „kleinen, süßen Luxus“ ver-
wöhnen. Auch Convenience-Produkte und Softgetränke stiegen
im Umsatz. Ein weiterer Beleg dafür, dass die Konsumenten im
„Kokon“ der eigenen vier Wände den Ausgleich zu entgangenen
Restaurantbesuchen fanden. Diese „Extras“, die sich selbst
Haus halte aus dem stark krisenabhängigen Segment leisteten,
erwarben die Konsumenten im Lebensmittelhandel. Während
die Ausgaben für Non-Food bei dieser Gruppe zurückgingen,
stiegen die Aufwendungen für Güter des täglichen Bedarfs kon-
tinuierlich an. Die Verbraucher konsumierten nach der Devise:
Beim Essen wird zuletzt gespart.
Nicht nur gut, sondern auch sehr, sehr preiswert wurden die
Kühlschränke der Deutschen gefüllt. Ob Discounter oder Einzel-
handel, die Preisgestaltung kannte im gesamten Jahr 2009 nur
eine Richtung: nach unten. Augenfälligstes Produkt beim Preis-
verfall war die Milch, die über Monate hinweg immer günstiger
wurde, was nicht nur bei den Erzeugern für Unmut sorgte. Dass
sich diese Vertriebspolitik negativ auf den Umsatz auswirkte, mus-
sten Discounter wie Lebensmitteleinzelhandel schmerzhaft er-
fahren. Andererseits kristallisierte sich dieser günstige Einkauf
bei schnelllebigen Verbrauchsgütern als stabilisierender Faktor
in der Krise heraus.
Die Zuversicht der Konjunkturforscher stieg im zweiten Halbjahr.
Einige Branchen konnten schon wieder auf gut ausgestattete
Auftragsbücher verweisen. Der von vielen befürchtete Einbruch
am Arbeitsmarkt traf nicht im erwarteten Maß ein. Deutschland
war bei weitem nicht so sehr von der Krankheit befallen, die den
Deutschen immer wieder nachgesagt wird: Schwarzsehen. Im
Gegenteil. Die Konsumenten entwickelten ein großes Vertrauen
in ihre Wirtschaft und in den Technologiestandort Deutschland.
Mit Mut, Bravour sowie ausgeprägten Konsum- und Anschaf-
fungsneigungen haben sie das positive Konsumklima bis in den
Spätherbst hinein nachhaltig stabilisiert. Der damit einhergehen de
Wertewandel in Richtung Familie, Zuhause und Natur war für
verschiedene Branchen positiv.
Dass der „kleine Luxus“ nicht vernachlässigt wurde und auch
ein gewisser „Lippenstift-Faktor“ griff, belegten die positiven
Umsatzzahlen in den Drogeriemärkten. Zwar waren es hier nicht
nur die Lippenstifte, die boomten, sondern hauptsächlich Kör-
perpfl ege- sowie Wasch- und Spülmittel, bei denen die Verbrau-
cher von sich aus wieder zu teureren Produkten wechselten.
Mehr noch. Der Mut des Konsumenten für den Konsum und
für die Anschaffung hat sich als wertmäßiger Stabilitätsfaktor
erwiesen und viele Zweifl er in die Schranken gewiesen. Er ließ
sogar vorsichtige Hoffnung entstehen, sowohl beim Handel als
auch bei Konjunkturforschern. Das Saisongeschäft zum Jahres-
ende erwies sich, da der Handel den Mut und Elan der Kon-
sumenten teilte, als ein weiterer Baustein der wirtschaftlichen
Stabilisierung.
•
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+ Studie: Corporate Environmental Image Study
+ Sektor: Custom Research
Auf der Suche nach einem besseren Platz
In Southfi eld, Michigan, in den Außenbezirken der Automobil-
metropole Detroit, erhebt die GfK Custom Research North Ameri ca
seit 2002 die Corporate Environmental Image Study. Die Basis
für die Umweltstudie sind Imageerhebungen, welche die GfK
seit mehr als 25 Jahren durchführt. Die Antworten von 1.500 po-
tenziellen Neuwagenkäufern bestätigten einen Trend: us-Her-
steller wie auch europäische Autobauer sehen beim Thema
Umwelt im Vergleich zu den Japanern eher schlecht aus.
„Jeder siebte Liter Treibstoff wird in der eu im Leerlauf verbraucht“,
hat Toyota-Präsident Keiji Sudo bereits 2007 behauptet. Zu die-
ser Zeit saß Shai Agassi, der 1968 in Ramat Gan in Israel gebo-
ren wurde, bei sap im Vorstand. Ausgestattet war er mit einem
gut dotierten Vertrag bis 2009. Und nachdem sap-Mitbegründer
Hasso Plattner Mitte 2003 den Vorstand der sap ag verließ, galt
Agassi, nicht nur in den Medien, als designierter Nachfolger
und möglicher Vorstandsvorsitzender. So weit sollte es für den
Computerfachmann – er sammelte mit fünf Jahren Lochkarten
und lernte bereits mit sieben Jahren die Programmiersprache
Fortran – nicht kommen. Shai Agassi, noch 2003 von Time
Magazine und cnn zu einem der 20 einfl ussreichsten Geschäfts-
leute gekürt, sah Handlungsbedarf auf einem ganz anderen Ge-
biet: Umweltschutz.
Es braucht einen ganzen Kerl und jede Menge Mut sowie
En thusiasmus, wenn man als renommiertes Mitglied der ygl
(Young Global Leaders) einer fast sicher geglaubten Karriere
den Rücken kehrt und mit fast manischer Energie an die neue
Aufgabe heran geht, Elektroautos massenkompatibel zu machen.
Shai Agassi, der nach seiner doppelten Kündigung eine „mentale
Unterbrechung für einige Wochen“ (Shai Agassi’s Blog) ein-
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+ Shai Agassi, ceo und Gründer von Better Place, ein Visionär mit Umweltbewusstsein.
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legte, gründet im Oktober 2007 eine Firma mit dem Namen Pro-
ject Better Place. Der Name ist Agassi zufolge aus einer Frage
von Klaus Schwab, Präsident des Weltwirtschaftsforums, ent-
standen, die auf dem Weltwirtschaftsforum 2005 gestellt wurde:
„How do you make the world a better place by 2020?“ Dahinter
stand die Problematik der zur Neige gehenden Erdölreserven für
den Individualverkehr. Knapp 180 000 000 000 000 000 000 Liter
Erdöl, das entspricht etwa eineinhalb Füllmengen des Genfer
Sees, sollen uns noch aus bekannten Feldern zur Verfügung
stehen. Das bedeutet, dass wir beim aktuellen Ölverbrauch knapp
41 Jahre auf Öl bauen könnten, bis die 180 Trillionen Liter ver-
braucht sind. Da die iea (Internationale Energie-Agentur) aber be-
reits für 2030 einen Verbrauch von 120 Millionen Barrel täglich
prognostiziert, stellt sich die Frage: Wie lange können wir noch
Sprit tanken? Was kommt danach?
Für die Befragten der Corporate Environmental Image Study lagen
bei diesen Fragen die japanischen Firmen Honda und Toyota
vorne. Firmen, die durch die frühzeitige Entwicklung von umwelt-
freundlichen Technologien wie Hybrid- oder Elektroantrieb und
durch die Vermeidung von co2-Emissionen in der Produktion
Vorbildcharakter haben. Ökologische Fortschritte gehen an den
us-Amerikanern längst nicht mehr vorbei. Sie realisieren schon,
dass gm an einer Brennstoffzelle arbeitet, Mercedes den „Clean
Diesel“ anbietet und auch Mini mit einer Handvoll Mini e den
Markt bereichert. Aber richtige Serienfahrzeuge mit einem
durch Hollywood-Auftritte angereicherten Umweltimage bieten
bis dato nur Honda mit dem Modell Insight und Toyota mit der
zweiten Aufl age des Prius. Und, in sehr homöopathischen Dosen
und zu exorbitanten Preisen, noch der Sportwagenhersteller Tesla
aus Kalifornien, dessen Zweisitzer von mehr als 4.000 Handy-
akkus befeuert wird.
Shai Agassi wollte mehr. Und er bekam auch gleich zu Beginn
mehr. Für den damals 39-Jährigen stand von Beginn an fest, dass
es nur voll-elektrisch gehen kann, sprich Hybridlösungen höchs-
tens als Übergang dienen können. Dafür tourte der Getriebene
nicht nur in die Heimat, um Allianzen zu schmieden, sondern er
trieb von Oktober 2007 bis Januar 2008 die Summe von 200 Mil-
lionen us-Dollar Anschubfi nanzierung auf. Das war neben der
schnellsten auch die größte Summe Geldes, die in der Geschichte
für eine Anschubfi nanzierung je zusammen kam. Seine Mentoren
und Finanziers sind unter anderem VantagePoint Venture Part-
ners, Israel Corporation, Israel Cleantech Ventures, Morgan
Stanley und private Investoren, angeführt von Michael Granoff
von Maniv Energy Capital. Sein Credo: „Unsere Weltwirtschaft
braucht dringend einen umweltverträglichen und nachhaltigen
Zugang zu Energie und Verkehr.“
Der Stand der Technik stand dabei Agassi’s Konzept nicht im
Wege. Die derzeit bei e-Mobilen wie Hybridfahrzeugen haupt-
sächlich verwendeten Lithium-Ionen-Akkus haben ein großes
Manko bei der Erzielung unlimitierter Strecke: Nach etwa 160
Kilometern rein elektrischer Fahrt müssen sie wieder an die
Steckdose. Außerdem sind sie schwer und teuer. Und ein Lade-
vorgang dauert je nach Stromstärke zwischen sechs und acht
Stunden – mit Haushaltsstrom – und ein bis drei Stunden mit
Starkstrom. Die pfi ffi ge Idee von Shai Agassi sieht eine unkon-
ventionelle, aber höchst wirksame Zusatzmethode vor. Statt den
Akku fest im Fahrzeug einzubauen, plant Agassi in Israel, in
Dänemark, Australien, Japan und an der us-Westküste Akku-
Wechselstationen, die mit herkömmlichen Tankstellen vergleich-
bar sind. Das Fahrzeug fährt dort auf eine Rampe, der entleerte
oder teilentleerte Akku wird herausgenommen und ein neuer,
voll geladener Akku wird automatisch eingesetzt. Der ganze Vor-
gang soll schneller über die Bühne gehen als ein normaler Tank-
vorgang. Hinzu kommt, dass über eine ausgereifte Soft ware-
lösung der im leeren Akku verbliebene Strom mit dem neu „ge-
tankten“ Strom verrechnet werden soll. Der Strom selbst soll, so
weit irgend möglich, aus Solarenergie gewonnen werden.
Eine funktionsfähige Wechselstation hat Better Place bereits im
Mai 2009 in Japan vorgestellt. Sponsor war in diesem Fall die
japanische Regierung. Sie stellte eine Million us-Dollar für die
Wechselstation bereit.
Spektakulär war dann die Entscheidung, die Agassi auf der iaa
(Internationale Automobil-Ausstellung) 2009 in Frankfurt bekannt-
gab. Der umtriebige Unternehmer, der in Israel eine Kooperation
mit der Firmengruppe Renault pfl egt, gab bekannt, dass Better
Place sich in Israel und Dänemark bis Ende 2016 zum Einsatz
von mindestens 100.000 Elektroautos verpfl ichtet. Bei Nichtab-
nahme der 100.000 E-Mobile droht Better Place eine empfi ndli-
che Vertragsstrafe. Das fi cht den Geschäftsmann Agassi aber
nicht an. In Israel, so vertraute er einer deutschen Automobil-
zeitschrift an, sollen bereits 50 Flottenbetreiber einen Vertrag
mit ihm unterzeichnet haben, zwei Jahre bevor das Projekt steht.
Und 35.000 Fahrzeuge schwer. Mit Firmen, die – wohl gemerkt –
noch nie ein Elektroauto gefahren haben.
Warum Agassi glaubt, dass es funktionieren kann, hat nicht nur
mit Mut, sondern mit betriebswirtschaftlichem Kalkül zu tun. Im
Gegensatz zu manchem Hersteller, Toyota und Honda inbegrif-
fen, will Agassi den Kunden keine Mehrkosten im Rahmen von
fünf bis 10.000 Euro für den Festeinbau eines Lithium-Ionen-
Akku abverlangen. Das Credo: „Wir verkaufen unseren Kunden
Kilometer“. Das Problem, wie bei allen nachhaltigen Methoden
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+ Die E-Mobile von Better Place setzen auf ein einzigartiges Akku-Wechsel-System.
» Unsere Wirtschaft braucht dringend einen umweltverträglichen und nachhaltigen Zugang zu Energie und Verkehr. «
der Fortbewegung, ist die Infrastruktur. Da eine Wechselstation
zwischen 500.000 und einer Million Euro kosten wird, weniger
übrigens als eine Tankstelle, werden die Wechselstationen häufi -
ger werden, wenn die Kunden die Technologie annehmen. Trotz-
dem hat die Idee von Shai Agassi den Charme der baldigen Um-
setzbarkeit und somit auch der folgerichtigen Wirkung auf das
Klima und die Umwelt.
Denn für die Zukunft, so die Corporate Environmental Image
Study, erhoffen sich die Kunden, dass die deutschen Hersteller,
die der Entwicklung alternativer Antriebe zu wenig Augenmerk
geschenkt haben, hauptsächlich in die Forschung zur Verbrauchs-
reduktion und zur Verringerung des co2-Ausstoßes investieren.
Auch Hybridtechnik und elektrisches Fahren nennen sie als
wichtige Forschungsziele in einer Krisensituation, wie sie die
Automobilindustrie noch nie erlebt hat. Ihre Erwartungen an das
zukünftig erzielbare Einsparpotenzial sind hoch: In fünf Jahren
sollten den Befragten zufolge Verbrauchsreduktionen in der
Größenordung von 35 bis 40 Prozent möglich sein.
Da ist Better Place bereits einen Schritt weiter. Und auch Shai
Agassi ist, dank seiner Hingabe, in kurzer Zeit zu einer respek-
tierten Figur geworden. War er 2007 bei der im kalifornischen
Monterey abgehaltenen ted-Konferenz (Technology, Entertain-
ment, Design; hochkarätig besetzte, weltweite Ideenbörse) noch
so anonym, dass ihm eine Google-Angestellte aufgrund seiner
Computerkenntnisse mitteilte: „Sie sind ganz gut. Sie wären even-
tuell ein guter Manager bei Google, vielleicht geeignet als Vize-
präsident.”, so teilt Agassi in seinem persönlichen Blog „The
Long Tailpipe“ am 13. April 2009 über ted mit – „ted ist dafür
da, dass wertvolle Ideen geteilt werden“, dass seine Idee nicht
nur geteilt wurde, sondern dass er nach einem 20-minütigen
Vortrag über die Ideen von Better Place mit nahezu frenetischem
Applaus bedacht wurde. Und hatte er selbst noch 2007 die Ideen
anderer Redner aufgesaugt wie ein Schwamm, so ist er in 2009
einer der Stars, die mit Leinwandgrößen und anderen „Geeks“
Ideen im Sinne einer Open Source austauschen.
Das belegt, dass auch eine Gesellschaft, die Ideen nicht mehr
verheimlicht und hinter Panzertüren versteckt, reif ist für die
Idee des Shai Agassi. Und für einen besseren Platz. Eine Idee
wiederum, die, dank durchdachter Software-Lösungen, ohne
Kilometerbegrenzung elektrische Autofahrt ermöglicht. Zu einem
guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Eine Idee, die Mut macht.
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+ Studie: Trust Index
+ Sektor: Custom Research
112Die Nummer des VertrauensBankangestellte? Fehlanzeige. Manager, Politiker und Werbe-
fachleute? Ebenfalls weit gefehlt. Die Feuerwehr, die wie kaum
eine andere Berufsgruppe durch Mut und Besonnenheit beim Ein-
satz geprägt ist, genießt international das größte Vertrauen.
Dies zeigen die Ergebnisse der in 17 Ländern durchgeführten
Studie GfK-Vertrauensindex 2009 von GfK Custom Research. Mit
Abstand das meiste Vertrauen genießen europaweit die Feuer-
wehrleute in Schweden.
Es ist Samstag, der 25. Juli 2009. Um 22.15 erhält die Greater
Stockholm Fire Brigade einen Alarm. Es brennt im Ortsteil
Rinkeby im Norden von Stockholm. Sofort setzen sich mehrere
Löschzüge in Bewegung, um zur Brandstelle zu eilen.
Rinkeby ist eine Siedlung, die 1968 entstand und auf einem
knappen Quadratkilometer Hochhaus an Hochhaus reiht. Hier
leben mehr als 14.000 Menschen geschätzter 100 unterschied-
licher Provenienzen. In den letzten Jahren sind hauptsächlich
Flüchtlinge aus Somalia, Mazedonien und Bosnien hinzuge-
kommen. Hier wird „Rinkeby-Svenska“ gesprochen, eine krude
Mischung aus Schwedisch und den verschiedenen Idiomen der
Einwanderer.
Als die Feuerwehr an der Brandstelle ankommt, brennt es im
Souterrain eines fünfstöckigen Gebäudes. Sofort gehen die Hel-
fer ans Werk, um den Brand löschen und die „Smoke-Diver“
dringen zeitgleich auf der Suche nach Bewohnern mit Atem-
schutzgerät in das mit Rauch gefüllte Treppenhaus vor. Das
Grauen ist unvorstellbar. Eine Mutter mit ihren sechs Kindern ist
ins Treppenhaus gefl üchtet, um dem Feuer zu entgehen. Ge-
schafft haben sie es nicht. Alle sind bewusstlos und nur bei zwei
Opfern wirken die Wiederbelebungsmaßnahmen. Aber auch sie
sterben kurze Zeit später im Krankenhaus.
„Nach solchen Einsätzen“ erklärt der 56-jährige Mats Lissert,
Leiter der städtischen Johannes Feuerwehrstation und seit 1985
Feuerwehrmann in Stockholm Stadt, „sitzen wir noch lange zu-
sammen und reden. Wenn Menschen sterben, nimmt das jeden
Feuerwehrmann seelisch mit. Und wir reden so lange, bis wir
sicher sind, dass alle den Einsatz heil überstanden haben. Wenn
nicht, nehmen wir für die Einsatzbesprechung auch unsere Psy-
chologen in Anspruch.“
Psychologie scheint ein sehr wichtiges Moment im Leben der
Feuerwehrleute zu sein. Das in sie gesetzte Vertrauen ist so
groß, dass die Nummer 112 in Schweden – und wahrscheinlich
auch anderswo – sehr schnell und sehr oft gewählt wird. Nicht
immer sind es Katastrophen, sondern oft auch kleine Unpäss-
lichkeiten, bei denen die Menschen sich mit ihren privaten Mög-
lichkeiten am Ende sehen. Kinder, die sich irgendwo einge-
klemmt haben – 112. Gegenstände, die mit schierer Kraft nicht
mehr zu bewegen sind – 112. Tiere, die sich versteigen oder in
einem Schlupfl och festsitzen – 112.
Bei diesen Einsätzen müssen die Feuerwehrleute sehr fl exibel
sein und mit psychologischem Feingefühl dafür Sorge tragen,
dass Ruhe bewahrt wird. Mut brauchen sie, aber eben auch Be-
sonnenheit und körperliche Fitness, um den Herausforderungen
des Feuerwehr-Alltags zu begegnen. Etwa bei einem Einsatz an
einem Kanal zwischen Festland und Insel. Auf der Insel vor
Stockholm gibt es einen Zoo und natürlich auch Elefanten. Beim
Freigang der Dickhäuter, eigentlich dazu gedacht, ihnen Bewe-
gung zu verschaffen und frisches Gras zum Fressen, wurde ei-
nem der Elefanten zu wohl in seiner dicken Haut. Er entschied,
dass er gerne ein Bad nehmen würde und ging runter zum stei-
nigen und schlüpfrigen Strand. Kurze Zeit später lag er im Was-
ser und kam aus diesem nicht mehr heraus. Was machen – 112.
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» Im Fall eines Einsatzes muss jeder Handgriff sitzen. Die einzelnen Funktionen und Aufgaben sind exakt verteilt. «
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„Wir verfügen über spezielles Gerät, mit dem wir verunglückte
Lkws bergen können“, erklärt der athletische Mats Lissert. „Aber
unsere Versuche, mit diesem Gerät den tonnenschweren Elefan-
ten zu bergen, scheiterten. Also mussten wir ein Spezialfahr-
zeug anfordern und während dieser Wartezeit darauf acht -
geben, dass dem Dickhäuter nicht unwohl wurde oder er gar
aggressiv wird.“ Stunden später war das Manöver beendet.
„Dem Elefanten hat es gut gefallen im Wasser,“ schmunzelt
Lissert bei der Erinnerung an den Koloss. Das Vertrauen des
Dickhäuters hat sich also gelohnt.
Der GfK-Vertrauensindex basiert auf einer Werteskala von 1
„misstraue sehr“ bis 4 „vertraue sehr“. Mit diesem Vertrauens-
index ermittelte die GfK Custom Research im Frühjahr 2009 das
Vertrauen der Bürger in folgenden 20 Berufsgruppen und Or-
ganisationen: Ärzte, Bankangestellte, Beamte, Feuerwehr, Ge-
werkschaftsvertreter, Journalisten, Kirchenvertreter, Lehrer,
Marketingfachleute, Marktforscher, Militär, Polizisten, Politiker,
Postangestellte, Rechtsanwälte, Richter, Topmanager, Umwelt-
schutzorganisationen, Werbeexperten und Wohltätigkeits or-
ganisationen. Befragt wurden im Zeitraum Februar und März
insgesamt 17.295 Personen in 16 europäischen Ländern sowie
den usa.
Das Ergebnis überrascht nicht: Mit insgesamt 92 Prozent brin-
gen die Bürger fast aller an der Studie beteiligten Länder den
Feuerwehrleuten das meiste Vertrauen entgegen.
In Stockholm und seinen neun Nachbargemeinden Danderyd,
Lidingö, Solna, Sundbyberg, Täby, Vallentuna, Vaxholm, Värmdö
und Österåker, dem sogenannten Greater Stockholm Area, ver-
trauen 1,1 Millionen Menschen auf die 850 Angestellten, die
sich rund um die Uhr die Bereitschaft teilen. Jeweils in vier
Schichten à zehn Stunden bemühen sich die Feuerwehrleute
stetig um weiteres Vertrauen in der Bevölkerung. Dazu gehört,
dass sie ihr Gerät ständig kontrollieren und quasi im Schlaf
bedienen können. Und, im Falle Stockholms, dass sie ständig in
der Stadt unterwegs sind. Dabei halten sie Ausschau nach Bau-
stellen, informieren sich über Großereignisse und Demonstra-
tionen, die ihnen den Weg zu einer möglichen Gefahr versper-
ren könnten. Schließlich ist es für die Einsatzkräfte in den 15
Stationen eine Frage der Ehre, dass sie – in bebautem Gebiet –
in höchstens zehn Minuten nach Eingang des Alarms vor Ort
sind. Und selbst auf den vielen kleinen Inseln, die Stockholm
vorgelagert sind, wollen die „brandmanen“ nicht länger als
20 Minuten unterwegs sein, wenn es zumindest eine befestigte
Straße gibt. Im Jahr 2009 waren die Einsatzkräfte denn auch
rund 12.500 Mal im Einsatz, das entspricht annähernd 35 Ein-
sätzen pro Tag.
•
Dass die Feuerwehrleute aus Stockholm bei diesem großen Ge-
biet auch schon einmal zu spät kommen, wie in Rinkeby, schmä-
lert das Vertrauen der Bevölkerung nicht. Aber es nagt an den
Menschen, die immer ihr Bestes geben. Schließlich wird die
schwedische Feuerwehr wie jedes andere Unternehmen ge-
führt. Sie richtet sich an Qualität, Kosteneffi zienz und an der
Optimierung ihrer Leistungen aus. Zielvorgabe: Kundenorien-
tierung. Das wird dann zur großen Herausforderung, wenn aus
fi nanzieller Not Stellen gestrichen werden oder, wie im Falle
Storstockholms Brandförsvar ein Einsatzboot vollkommen aus
dem Budget gestrichen wird. Dann sind auch die neun Ret-
tungs-Trupps schon einmal am Rande der Belastbarkeit ange-
kommen. Und trotzdem arbeiten sie weiter getreu dem Motto
„Einmal Feuerwehrmann, immer Feuerwehrmann“.
Im Fall Rinkeby im Vorort Täby war für die Feuerwehr klar: Es
lag an mangelnder Information der Bewohner, dass Menschen
sterben mussten. „Wären die Frau und die Kinder in der Woh-
nung geblieben, hätten sie große Chancen gehabt, zu überle-
ben,“ so Mats Lissert. Und so ist die Feuerwehr als Dienstleister
in Aktion getreten. Sie hat zusammen mit den religiösen Füh-
rern und der Bevölkerung Informationsbroschüren in möglichst
vielen der in Rinkeby gesprochenen Sprachen und Dialekte er-
stellt, damit sich eine solche Tragödie nicht wiederholen soll.
Mats Lissert, Vater eines 23-jährigen Sohnes und einer 21-jähri-
gen Tochter, weiß, wovon er spricht: „Wenn ein Vater in einem
solchen Inferno seine gesamte Familie verliert, ist das mehr als
schrecklich.“ Deshalb ist auch eine Delegation des Feuerwehr-
korps zur Beerdigung der Mutter und ihrer Kinder – das jüngste
Mädchen war kaum ein Jahr alt – gegangen.
Es sind diese kleinen Momente, die aus dem Ehrbegriff und dem
Engagement einer Berufsgruppe entstammen. Sie zeugen von
Mitmenschlichkeit, von Nähe zum „Kunden“ und von Verant-
wortungsgefühl. Dort, wo sich Männer mit viel Mut in sehr ge-
fährliche Situationen begeben und teilweise ihr eigenes Leben
riskieren, um zu helfen, entsteht Vertrauen. Eine Art von Ver-
trauen, wie es sonst keiner einzigen Berufsgruppe entgegenge-
bracht wird.
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Mats Lissert, Feuerwehrmann der Greater StockholmFire Brigade
•
(?) Wann haben Sie zum ersten Mal ein Streichholz angezündet?
(!) Ich weiß es nicht genau. Aber ich glaube mich zu erinnern, dass meine Eltern mir geholfen haben und mir
gezeigt haben, wie es richtig geht. Und wie nicht. Immer wenn ich mit Streichhölzern zu Gange war, haben sie
mir über die Schulter geschaut, um zu sehen, ob ich damit klar komme.
(?) Wenn Sie das Wort Feuer hören, was denken Sie dann zuerst?
(!) Zuerst denke ich, dass es immer ein Desaster für die ist, die mit dem Feuer zu tun haben. Selbst wenn kei-
ne Menschenleben in Gefahr sind. Deshalb hängt es auch mit der Situation zusammen, wie ich auf das Wort
Feuer reagiere: Was brennt? Wo ist das Feuer? Ist jemand in dem Feuer drin?
(?) Wenn Sie im Hotel übernachten: Schauen Sie sich dann den Notfallplan an?
(!) Mit Sicherheit! Ich schaue mir auch sehr genau an, wo der Notausgang ist. Für den Fall, dass es einen
Notfall gibt. Das ist schließlich mein Beruf.
(?) Rauchen Sie? Und was denken Sie, wenn jemand von Ihnen Feuer haben möchte?
(!) Ich rauche aus Überzeugung nicht. Und wenn ich Raucher sehe oder von einem Passanten nach Feuer ge-
fragt werde, denke ich, arme Frau, armer Mann, mit diesem Zeug zerstörst du dein Leben. Also kann ich auch
niemandem Feuer anbieten, selbst wenn ich wollte.
(?) Erlaubten Sie Ihren Kindern, mit Streichhölzern/Feuerzeugen/Kerzen zu spielen?
(!) Ich habe es bei meinen Kindern wie meine Eltern gehalten. Als sie klein waren, habe ich ihnen gezeigt, wie
alles geht. Und es ist wichtig, dass man Kindern zeigt, wie es funktioniert und was passieren kann, wenn man
es falsch macht.
(?) Zu Weihnachten: verwenden Sie da normale Kerzen oder Lichterketten?
(!) Ich habe viele brennende Weihnachtsbäume gesehen und weiß, wie schnell daraus ein fürchterliches Feuer
wird. Deshalb benutze ich ausschließlich Lichterketten.
(?) Wenn Sie draußen campieren: Machen Sie dann Feuer, um zu grillen?
(!) Das hängt vom Wetter ab. Aber wenn ich draußen ein Feuer mache, dann überlege ich mir sehr genau, wo
ich die Feuerstelle anlege.
(?) Wovor haben Sie mehr Respekt: Feuer, Wasser oder Sturm?
(!) Ich habe sehr großen Respekt vor der Kraft des Wassers.
(?) Haben Sie Rauchmelder bei sich zu Hause installiert?
(!) Ja sicher. Es ist sogar Gesetz in Schweden, dass in jedem Haus ein Rauchmelder installiert sein muss.
(?) Wenn Sie kein Feuerwehrmann geworden wären, was wäre dann Ihre Profession gewesen?
(!) Da ich das Leben in der freien Natur und den Wald sowie Holz liebe, ganz klar: Zimmermann.
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+ Panel: Digital World
+ Sektor: Retail and Technology
Das Licht der Zukunft
Es ist ein Wagnis, eine besonders hochwertige, dafür aber auch
teure Bildschirm-Technologie auf den Markt zu bringen. Dies
gerade auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise zu tun, erfordert
schon ein wenig Mut. tv-Hersteller Samsung hat dieses gewagt
und feiert nun mit seiner led-tv-Technologie große Erfolge. Der
Service GfK Digital World der GfK Retail and Technology, der
weltweit aktuelle Daten und Prognosen für die Elektronikbranche
anbietet, sieht es so: „Die Branche kommt aus globaler Sicht mit
einem blauen Auge durch das Krisenjahr 2009.“
Das Fernsehgerät ist für uns alle zum Fenster in die Welt geworden.
Was wir allabendlich darauf zu sehen bekommen, wirft häufi g im
wahrsten Sinne des Wortes ein Licht auf Politik und Wissenschaft,
fremde Länder und Kulturen – aber natürlich auch auf mehr oder
weniger intelligente, nicht selten allzu triviale Unterhaltung. Ein
Fernseh-Macher, der nicht genannt werden möchte, gab dazu das
folgende Bonmot zum Besten: „In dem Maße, in dem die Bild-
schirme fl acher werden, werden es auch die Inhalte.“
Davon unbeeindruckt sind die Umsätze der Branche. Allein 2008
gaben die Verbraucher weltweit rund 693 Milliarden us-Dollar für
Unterhaltungselektronik, it- und Telekommunikationsprodukte aus.
Im Krisenjahr 2009 war ein leichter Rückgang auf rund 681 Mil-
liarden us-Dollar zu verzeichnen. Angesichts der globalen Rezes-
sion und des Einbruchs im Industriesektor war das allerdings ein
überraschend positives Ergebnis.
Ohnehin haben es das Fernsehen im Allgemeinen und die aktu-
ellen hochaufl ösenden Groß- und Flachbildschirme im Be-
sonderen verdient, vor dem Spott der Inhalte-Verfl achung in
Schutz genommen zu werden: Es liegt allein in der Verantwor-
tung des Besitzers und Betrachters, was er daraus macht.
Unbestritten ist allerdings: Inhaltlich schlechtes tv-Programm
wird durch ein hochwertiges Fernsehgerät kaum besser.
Doch der Genuss einer aufwändig gefi lmten Naturdokumen-
tation lässt sich durch einen großen, hochaufl ösenden Bild-
schirm mit modernster Bildwiedergabe noch wesentlich stei-
gern. Und dafür ist, neben vielen elektronischen Komponen-
ten, heute nicht zuletzt ein Typ von Bauteilen gefragt: die led,
die Licht emittierende Diode. Sie scheint inzwischen zum uni-
versellen „Lichtbringer“ geworden zu sein, denn neben tv-
Geräten kommt sie bei Autos als Tagfahrlicht, in Wohnungen
als Leuchtmittel, in Taschenlampen und noch mehr Geräten
zum Einsatz.
In aktuellen Flachbild-Fernsehern sorgen Leuchtdioden für
gleichmäßige Hintergrundbeleuchtung des Bildes. „led Back-
light“ nennt sich diese aufwändige Technologie. Aufgrund der
hohen Helligkeit der leds ermöglicht sie eine hohe maximale
Bildhelligkeit und somit hohe Kontraste – der Schlüssel zu far-
benfrohen, plastischen Fernsehbildern.
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+ Sang Heung Shin, Präsident und ceo, Samsung Electronics Europe,
hat die led-Technik vorangetrieben.
Die koreanische Firma Samsung war eine der ersten, die in ihren
höherwertigen Fernsehgeräte-Modellserien auf diese innovative
Art der Beleuchtung setzte, als andere Hersteller noch vergleichs-
weise einfache Leuchtstoffröhren für denselben Zweck verwen-
deten. Das war immerhin schon vor vier Jahren. Sang Heung
Shin, Präsident und ceo von Samsung Electronics Europe, hat
diese Technologie von den Anfängen an maßgeblich begleitet
und an deren Durchbruch geglaubt.
Kaum ein Techniksegment hat in letzter Zeit eine ähnliche Er-
folgsgeschichte geschrieben wie das der Flachbildfernseher. Als
lcd- oder Plasma-Variante revolutionierten diese Geräte in den
letzten fünf Jahren die tv-Landschaft. Nach Angaben des GfK-
Sektors Retail and Technology haben im Jahr 2009 weltweit
rund 159 Millionen Flachbildfernseher einen Käufer gefunden.
Für das Jahr 2010 liegt die Schätzung bei rund 200 Millionen
Stück. Schlank und formschön verdrängen die Plasma-, lcd-
und neuerdings die led-tvs die klobigen Röhrenmodelle in Re-
gionen wie Westeuropa und Nordamerika fast vollständig aus
dem Warenangebot der Elektronikhändler. Gerade einmal zwei
Millionen Röhrenfernseher wurden im Jahr in Nordamerika ver-
kauft, gegenüber 37 Millionen Käufen von Plasma- und lcd-tvs.
Ein ähnliches Bild liefert Westeuropa, wo 42 Millionen Flach-
bildschirme und nur zwei Millionen klassische Röhrenfernseher
über den Ladentisch wanderten. Selbst in China überwog der
Anteil der Flachbildfernseher mit 23 Millionen verkauften Stück
gegenüber zwölf Millionen Röhrenfernsehern deutlich.
Michael Zöller, der für Fernsehgeräte zuständige Marketing
Director bei Samsung Electronics Europe, erläutert die Vorteile
der led-Technik: „Leuchtdioden haben eine sehr hohe Effi zienz –
sie wandeln die elektrische Energie zu einem großen Teil in
Licht um. Zudem lassen sie sich sehr, sehr schnell schalten. Bei
Bedarf kann eine led mehrere Millionen Male pro Sekunde ein
und ausgeschaltet werden. Das ist beim Aufbau des tv-Bildes
wichtig. Und aktuelle leds produzieren ein sehr reines Weiß.
Das ist wichtig für Bildqualität und Farbbrillanz.“
Dabei ist es nicht nur die hohe Bildqualität, die für den Einsatz
der led-Technologie bei Flach-Fernsehgeräten spricht. Der
Samsung-Marketing-Director weist auf weitere Aspekte hin:
„Die Abkürzung led steht bekanntlich für ‚Light Emitting Di-
odes’. Sie lässt sich aber auch ein bisschen anders übersetzen:
led steht für ‚Licht’, ‚Eco’ und ‚Design’. Das ‚Licht’ steht für die
hohen Kontraste, die natürlichen Farben und somit die bessere
Bilddarstellung. Beim Stichwort ‚Eco’ bietet die led-Technolo-
gie eine fast fünfzigprozentige Reduktion des Stromverbrauchs.
led-Fernseher benötigen also viel weniger Energie als frühere
Flachfernseher. Und beim Thema ‚Design’ erlaubt uns die led-
Technik eine extrem fl ache Bauweise. Die aktuellen Geräte ha-
ben eine Tiefe von weniger als drei Zentimetern. Dabei ist die
komplette Elektronik mit Empfangsteilen, Anschlüssen und allem
Notwendigen bereits in diesem ultrafl achen Gehäuse integriert.“
Der Erfolg gibt dem Hersteller Recht: So konnte Samsung bis
Ende 2009 über einer Million led-Fernseher in Europa verkau-
fen. Gerade auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise ist das ein
beeindruckender Erfolg. Erfreulich für die Käufer: Die Flachbild-
fernseher werden immer günstiger. Gerade im Krisenjahr 2009
versuchten die Händler, durch Rabattaktionen ihre Umsätze zu
behaupten. Tröstlich für Hersteller und Handel ist aber der
Wunsch der Konsumenten nach größeren Bildschirmdiagonalen
und vollem High-Defi nition-Standard. Hier liegen die Potenziale
für Umsatzwachstum. Wobei die Samsung-led-Fernseher aus
Sicht der Händler allein durch ihren vergleichsweise hohen
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Preis punkten. Weitere Impulse erwarten die Experten des
GfK-Sektors Retail and Technology durch internetfähige Fern-
sehgeräte, mit denen sich das ständig wachsende Angebot an
Online-Videos auch von der Wohnzimmercouch und auf großem
Bildschirm genießen lässt.
Dennoch zeichnet das GfK Retail Panel, das in mehr als 80 Län-
dern Daten zum Verkauf technischer Gebrauchsgüter erhebt,
ein differenziertes Bild: Nicht in jeder Region und nicht in jedem
Segment gestaltet sich das Geschäft gleich gut. In einzelnen
Ländern waren deutliche Unterschiede bei der Entwicklung der
verschiedenen Sektoren festzustellen, was auf lokale Handels-
strukturen und unterschiedliche Verbraucherpräferenzen zu-
rückzuführen ist. Im Trend liegen beispielsweise Smartphones,
mit denen man überall das Internet nutzen kann, oder günstige,
kleine Netbooks – Computer im Handtaschenformat. Neben dem
reinen Nutzen haben das neueste Mobiltelefon und der stylische
Musikplayer auch das Zeug zum Statussymbol, speziell in auf-
strebenden Nationen wie Indien und China. Das in der Krise zu
beobachtende „Cocooning“ und die Konzentration auf den „klei-
nen Luxus“ machen sich auch hier deutlich bemerkbar.
Alles in allem also ein angespanntes Umfeld für die techno-
logisch anspruchsvollen und eher im oberen Preisbereich ange-
siedelten led-Fernsehgeräte. Da erforderte es tatsächlich eine
Portion Mut, wenn ein Hersteller wie Samsung sich gerade in
diesem Segment engagiert.
Michael Zöller erklärt die Strategie: „Der Fernseher bleibt im
Endeffekt dennoch das am meisten nachgefragte Produkt der
Unterhaltungselektronik in Europa. Wir haben auch noch immer
eine große Anzahl von Haushalten, die noch gar keinen hdtv-
tauglichen Flach-Fernseher besitzen. Und auf der anderen Seite
haben wir die Gruppe der ‚Early Innovators’, die sich vielleicht
schon vor fünf Jahren einen lcd- oder Plasma-Fernseher ange-
schafft haben. Angesichts der massiv verbesserten Technologie
denken viele von ihnen jetzt darüber nach, bereits wieder einen
neuen Fernseher anzuschaffen. Sie wollen die neueste Technik,
das Beste und Schönste.“
Alle diese Faktoren hätten Samsung gezeigt, so Michael Zöller
weiter, „dass der Markt vielleicht gar nicht so weit unter Druck
steht wie viele Menschen gedacht haben. Gerade in Deutschland
haben wir sogar beobachtet, dass der Markt stärker wächst als
viele erwartet haben.“
Dennoch war der Druck auf die Preise im Jahr 2009 enorm hoch.
Gerade lcd- und Plasma-Geräte mit großen Bildschirmformaten,
also Diagonalen ab 106 Zentimeter, sind stark unter Druck ge-
raten – waren sie doch vorher die Königsklasse in diesem Markt-
segment mit entsprechend hohen Preisen. Flache Fernseher
bis 86 Zentimeter Diagonale erreichen indes einen Anteil von
36 Prozent. „Nichtsdestotrotz haben wir immer noch eine große
Anzahl von Menschen,“ resümiert Zöller, „die nicht nur auf den
günstigsten Preis schauen, sondern das Beste für ihr Geld haben
wollen.“
Nicht zu vergessen sei auch, so der Marketing-Spezialist, dass
ein topaktuelles Gerät im Betrieb auch wieder Kosten spart, vor
allem durch die fast 50-prozentige Reduktion beim Stromver-
brauch. Es sei für Industrie und Handel wichtig, in ihrer Markt-
kommunikation auch auf diese Langzeitkosten hinzuweisen.
„Gerade in diesem Umfeld eine besonders hochwertige Techno-
logie auf den Markt einzuführen, hat sich für Samsung auf jeden
Fall gelohnt.“, so das Fazit von Zöller. „Es hat sehr gut funktio-
niert – wir müssen sagen, der Erfolg ist heute größer als wir
seinerzeit selbst vorausgesehen haben.“
» Sie wollen die neueste Technik, das Beste und Schönste.«
+ Michael Zöller, Marketing Director Television Samsung Electronics Europe
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er von Websites, die mit Anzeigen ausgestattet wa-
ten Marketing-Experten, Unternehmen und Anzei-
te gleichermaßen. Sie boten mit ihren Click-Zahlen
enaue Daten über die Anzahl der Besucher. Mittels
nach Page Impression (pi) – also den Aufrufen gan-
und nicht einzelner Seitenbausteine – entstanden
nterlagen, Zahlen und Fakten. Mehr noch: Über die
h auch genau defi nieren, wie viele Nutzer auf eine
Anzeige geklickt hatten und das beworbene Produkt
argebotenen Service über das World Wide Web ge-
.
ailreiche Analyse der Nutzer-Daten war für die Inves-
überzeugend. Die genaue Analyse des Return on
+ Instrument : AdMeasure
+ Sektor: Media
Unter DruckÜber Jahrzehnte war Erfolg ein Selbstläufer. Amerikanische
Magazine und Fachzeitschriften verkauften sich gut, die Ein-
künfte der Verlage befanden sich auf hohem Niveau. Mit dem
Jahr 2007 begann das Geschäft jedoch zu kriseln. Die Einkünfte
aus dem Anzeigengeschäft brachen um 7,8 Prozent ein. Mit
der allgemeinen Wirtschaftskrise fi elen die Erlöse um weitere
21,2 Prozent im Zeitraum zwischen der ersten Jahreshälfte 2008
und dem gleichen Zeitraum 2009. GfK mri, ein us-Tochterunter-
nehmen der GfK Gruppe, erkannte die Zeichen der Zeit und prä-
sentierte mit AdMeasures ein Analyse-Tool, das den Markt für
Anzeigenkunden in Bezug auf Return on Investment revolutio-
nierte.
Das Anzeigengeschäft ist aufwändiger, komplizierter und unüber-
sichtlicher geworden. Die in Krisenzeiten spärlicher bemessenen
Budgets werden in einem immer größer werdenden Medienmix
verteilt. Und die Frage der Erlöse aus dem Anzeigengeschäft
nimmt an Bedeutung zu.
Historisch betrachtet basierte der Markt der Anzeigen auf „Mög-
lichkeiten“. Ob im Zeitungs- oder Zeitschriftenbereich, die Werk-
zeuge der Marktforscher boten Aussagen zu der „Möglichkeit“,
dass ein potenzieller Kunde eine bestimmte Anzeige gesehen
haben könnte. Mit der Einführung des Internet und der Option,
auch hier Werbung zu schalten, fand ein tiefgreifender Para-
digmenwechsel statt.
Die Betreib
ren, erfreu
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nicht nur g
der Taktung
zer Seiten
handfeste U
pis ließ sic
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kauft hatten
Eine so det
toren sehr
Investment stellte die Welt der Werbung und Medien auf den
Kopf. Da andere Medien den Entscheidern im Anzeigenbereich
eine wesentlich feinere und in Einzelheiten aufgelistete Nutzer-
gemeinde präsentieren konnten, wurden auch die Werbebud-
gets zunehmend in den anderen Medien verteilt. Print-Medien
verloren erheblich an Anzeigenaufkommen und fi elen dadurch
wirtschaftlich zurück. Zu dieser Umsatzkrise für die Verlage ge-
sellte sich alsbald auch noch die Wirtschafts- und Finanzkrise.
Keine gute Situation für Veränderungen. Selbst wenn durch
diese Krisen im redaktionellen Bereich der Zeitschriften neue
Formen der inhaltlichen Präsentation reüssierten, herrschte auf
Verlagsseite eher die Tendenz, die Krise auszusitzen.
GfK_55
•
MU
T
Genau in diese Krisensituation hinein fi el bei GfK mri die mutige
Entscheidung, eine große Investition in das neue Markt-
forschungs-Tool zu tätigen. GfK mri nahm als Basis den alten
„Gold Standard“ Starch und begann, dieses Tool mit weiteren
Werkzeugen tiefgreifend zu verbessern.
Das Ergebnis AdMeasure kann als neue „Währung” für den ameri-
kanischen Zeitschriftenmarkt betrachtet werden. Das Werk zeug
AdMeasure analysiert den Markt und versieht die Entscheider in
den Bereichen Anzeigen, Marketing, Druck und Veröffent-
lichung mit genauen Daten darüber, wie viele erwachsene Leser
einer bestimmten Ausgabe eine bestimmte Anzeige gesehen
haben. Außerdem zeigt AdMeasure auf, wie viele Leser, denen die
Anzeigen aufgefallen ist, mehr über die werbende Firma, ihre
Produkte oder Dienstleistungen in Erfahrung brachten.
AdMeasure ist das Ergebnis einer Ver-
schmelzung zweier „Werkzeuge“. Mit Hilfe
der Issue Specifi c Reader Study (ausgabenspe-
zifi sche Leser-Analyse) kann GfK mri zum Bei-
spiel genau feststellen, wie viele Leser eine
be stimmte Ausgabe einer Zeitschrift gelesen
haben. Mit dem seit Jahrzehnten bewährten GfK
mri-Standard ‚Starch’ kann dann genau ermittelt
werden, wie viele Leser eine bestimmte An zei ge
„wahr genommen“ haben. Und daraus kann Ad-
Measure ableiten, wie viele Leser eine bestimmte
Anzeige gelesen haben. Und aus diesem Grund „aktiv“ gewor-
den sind. Somit ergibt sich aus jedem investierten Dollar ein Er-
lös für den Inserenten. Kurzum: AdMeasure lässt sich auf eine
Formel reduzieren, die lautet: Issue Specifi c x GfK mri Starch =
AdMeasure.
Es war ein mutiger Schritt, AdMeasure zu einer Zeit zu entwickeln
und in eine neue Form der Marktanalyse zu investieren, als die
Verlage angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise sehr zöger-
lich aufgestellt waren. Aber der Mut wurde belohnt. Time Inc.,
einer der größten und bekanntesten Verlage weltweit mit einem
großen Portfolio an Titeln wie Time, Fortune, Entertainment Weekly,
Money oder auch Wallpaper, war einer der ersten Verlage, der
an Bord kam und AdMeasure im gesamten Verlag eingeführt hat.
56_GfK
MU
T
+ Betsy Frank, Chief Research and Insights Officer, Time Inc., hat die Zukunft ihres Verlagshauses fest im Blick.
GfK_57
MU
T
Game Changer
(?) Die Medienbranche ist durch die weltweite Wirtschaftskrise
im Jahr 2009 stark beeinfl usst worden. Vor allem der Zeitschrif-
tenmarkt hat erheblich unter der Krise gelitten. Welche Wirkung
hat diese Krise auf Ihr Haus gehabt, einen der größten Verlage
weltweit?
(!) Wir mussten uns verschiedenen Herausforderungen wegen
des Werbeklimas stellen. Aber der Kernpunkt war und ist, dass
die Konsumenten nach wie vor eine große Anzahl Medien
kon sumieren, darunter auch Zeitschriften. Die Wertschätzung
zwischen Lesern und Zeitschriften ist nach wie vor sehr hoch.
Die Menschen mögen ihre Magazine weiterhin sehr.
Intern hatte die Rezession für unseren Verlag die Wirkung, die
man vorhersagen konnte: Wir haben nach Möglichkeiten ge-
sucht, um den Gürtel enger zu schnallen, wir haben nach Mög-
lichkeiten der Kostenreduktion gefahndet und wir haben alles
das zur Umsetzung gebracht, was uns mehr Effi zienz im Bereich
des Managements bescheren konnte.
Aber gleichzeitig sehe ich die Optionen für Innovation, die durch
den ökonomischen Druck, gepaart mit den Veränderungen der
Medienbranche, bei uns im Hause ausgelöst wurden. Wir haben
nach neuen Wegen gesucht, wo unsere Marken und Medien Re-
levanz und Resonanz fi nden können. Einige der Maßnahmen,
die wir in den Bereichen Tablet-pcs, Mobile Content und soziale
Medien ergriffen haben, weisen darauf hin. Time Inc. fokussiert
sein Bemühen darauf, den Konsumenten die vertrauten Marken-
inhalte zu präsentieren: wo, wann und wie auch immer sie
es sich wünschen – und Zeitschriften bilden dabei das Kern-
geschäft.
58_GfK
MU
T
(?) Durch die Wirtschaftskrise wurden die Werbeetats arg be-
schnitten. Außerdem ist das Werbegeschäft aufwändiger, kom-
plizierter und differenzierter geworden. Die Erlöse, die erzielt
werden können, sind in der Bedeutung erheblich gestiegen. In
welchen Bereichen hat Ihr Verlagshaus Änderungen bemerkt?
(!) Das Anzeigengeschäft ist in unserem Geschäftsmodell nach wie
vor von großer Bedeutung. Wir versuchen deshalb, Wege zu fi n-
den, um unsere Marken für Anzeigenkunden interessant zu ma-
chen, wie etwa die Verbindung von Print, Digital und Mobile Con-
tent. Ich glaube, eines der wichtigsten Ergebnisse unserer Bemü-
hungen in dieser Hinsicht ist unser Bestreben um Flexibilität. Wir
behaupten nicht länger: „Das ist der einzige Weg, wie wir bereit
sind, unser Angebot umzusetzen”. Wir richten uns wesentlich
stärker an dem aus, was unsere Kunden brauchen und benötigen.
Die zusätzliche Herausforderung besteht darin, dass auch die
Agenturen sich entwickeln. Und so wie wir uns fragen, ob wir
unsere Anzeigenabteilungen so organisieren sollen, dass sie An-
zeigen im Printbereich wie auch für Webseiten gemeinsam oder
getrennt verkaufen, versuchen auch die Agenturen, sich in die-
sem Bereich über ihre strategische Ausrichtung klar zu werden.
Sollen sie eine spezielle Abteilung jeweils für Print-, für Digital-
und für Fernsehwerbung aufstellen? Oder sollen sie sich so auf-
stellen, dass sie Mitarbeiter haben, die das gesamte Geschäft
holistisch in Angriff nehmen? Holistisch ist der Begriff, der in diesem
Zusammenhang sehr oft benutzt und auch missbraucht wird.
Kernaussage bleibt aber, dass der Kunde im Zentrum dessen
stehen muss, was wir tun. Und Konsumenten widmen sich nicht
ausschließlich einem Medium. Wir müssen unsere Angebote daran
anpas sen, wie Konsumenten heutzutage beim Medienkonsum
vorgehen.
(?) Die Auswertung von Anzeigen in Magazinen und Zeitschriften
ist sehr komplex. Welche Bedeutung hat die Auswertung für Ihr
Haus und seit wann benutzen Sie schon Auswertungsmethoden?
(!) Bevor ich bei Time Inc. anfi ng, war ich bei mtv Networks.
Und davor war ich bei Saatchi & Saatchi. Und so lange, wie ich
für das Fernsehen arbeitete, egal, ob ich nun für das Fernsehen
bei Saatchi einkaufte oder Fernsehen bei mtv verkaufte, niemals
hat mich jemand darum gebeten, auszuwerten, ob etwas funk-
tioniert oder nicht.
Jetzt wird alles unter ein stärkeres Mikroskop gestellt. Denn als
ich bei Time Inc. anfi ng, stellte ich mit Schrecken fest, wie stark
Zeitschriftenverlage sich um Rechenschaft für ihr Anzeigenge-
schäft und um Erlöse kümmern mussten. Die Idee, dass Zeitschrif-
ten beweisen müssen, wie Anzeigen in ihrem Umfeld funktionieren,
diese Idee gibt es wahrscheinlich schon sehr lange. Und sie wird aller
Wahrscheinlichkeit nach auch noch einige Zeit Bestand haben.
Die gute Nachricht heißt deshalb: Ja, das Anzeigengeschäft in
Zeitschriften funktioniert. Jede Art der Forschung weist darauf
hin. Die Tatsache, dass der Leser bei Zeitschriften das Lesetempo
selbst bestimmen kann, dass er besonders schöne Fotostrecken
genießen kann und das Lese-Erlebnis überhaupt führen dazu,
dass Anzeigen in Zeitschriften sehr wirkungsvoll sind. Sie erin-
nern Menschen und bewegen sie dazu, das haben zu wollen,
was sie gesehen haben.
Um aber Ihre Frage zu beantworten: Das Verlagsgeschäft ist für
eine sehr, sehr lange Zeit darauf ausgerichtet gewesen, Verant-
wortung für das Anzeigengeschäft zu übernehmen. Ich glaube
zum Beispiel nicht, dass es etwas Ähnliches wie mri Starch für
irgendein anderes Medium gibt. Und das sagt doch mehr als
tausend Worte.
(?) Sie haben sich vor kurzer Zeit dafür entschieden, AdMeasure
zu nutzen. Ein Tool, das Sie als Game Changer bezeichnen.
(!) Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Es ist spielent-
scheidend.
(?) Was war Ihr erster Eindruck, nachdem Sie von AdMeasure
gehört hatten?
(!) Wir waren sehr aufgeregt, als wir hörten, dass GfK-mri, nach-
dem sie Starch gekauft hatten, die beiden kritischsten Elemente
verbinden wollten. Die „Währung” – die Matrix, die bestimmt,
wie viele Menschen ein Magazin lesen. Und das Analyse-Tool,
mit dem bestimmt werden kann, welcher Prozentsatz dieser Leser
eine Anzeige gesehen hat, sich an die Anzeige erinnert oder
durch die Anzeige zu irgendeiner Aktion verleitet worden ist. Es
war eindeutig die beste Nachricht, die den Verlagshäusern zu-
kommen konnte, gerade in einer ökonomisch schwierigen Zeit,
in der es offensichtlich besonders schwierig für das Anzeigenge-
schäft war. Die Marketingspezialisten waren von den neuen,
glänzenden Objekten sofort überzeugt und die Zeitschriften
selbst waren absolut davon abhängig, ihre Effektivität unter Be-
weis zu stellen. Und mit AdMeasure verfügen wir endlich über
das Tool, das uns die Möglichkeit gibt, genau das zu tun.
(?) Kürzlich haben Sie AdMeasure in Ihrem Verlagshaus einge-
führt. Was sind für Sie die wichtigsten Änderungen und Verbes-
serungen im Vergleich zu althergebrachten Analysemethoden?
(!) Wir sind immer noch in einer Phase der Evaluierung. Wir ver-
suchen zu ergründen, wie berechenbar AdMeasure-Schätzun-
gen sind, weil das den großen Unterschied machen wird, wie
Magazin-Anzeigen gekauft und verkauft werden.
Der Vergleich, der mir dazu in den Sinn kommt, stammt aus
dem Jahr 1987, als Nielsen die tv-Methode von einer Kombinati-
on aus festen Kenngrößen und Tagebüchern auf Befragungen
von Menschen umstellte. Wir hatten die Daten eines kompletten
Jahres, die wir vergleichen konnten zwischen der alten und der
neuen Methode. An dem Punkt befi nden wir uns gerade mit
AdMeasure. Wir wollen vergleichen zwischen dem, was GfK-mri’s
Leserschaftsanalyse belegt und dem, was die Anzeigenanalyse
ergeben wird. Und diese Daten und Einsichten werden wir dazu
verwenden, um mit unseren Kunden zusammen zu arbeiten. Wir
wollen sie bei kreativen Prozessen beraten, bei Platzierungs-
fragen unterstützen. Weil es in unserem ureigenen Interesse
liegen muss, dass die Anzeigenschaltung in Produkten der Time
Inc. so gut funktioniert wie nur eben möglich.
Ein zusätzlicher Vorteil hier bei Time Inc. ist die Tatsache, dass
wir nur sehr wenigen Mitarbeitern Zugang zu AdMeasure bie-
ten, es wird wie eine Art Staatsgeheimnis gehütet. Die andere
Seite der Münze ist, dass wir uns sehr darum bemühen müssen,
diese Information nach draußen zu transportieren, damit die
GfK_59
MU
T
Leute AdMeasure wiedererkennen, es nutzen, daran glauben
und sich über die Bedeutung des Tools im Klaren werden. Ich
kann überhaupt nicht genug betonen, wie wichtig es ist, dass
wir Zeit haben, um uns ein Bild von AdMeasure zu machen. Und
wenn es als Mittel für Verhandlungen herhalten soll, dann müs-
sen wir wissen, wie weit wir den Prognosen trauen können.
(?) Sie sind eines der fortschrittlichsten Verlagshäuser und inve-
stieren große Summen in Forschung und Entwicklung. Das be-
deutet, dass Sie eine Vorreiterrolle einnehmen. Wie haben Ihre
Anzeigenkunden denn auf die neue Methode zur Evaluierung rea-
giert?
(!) Was wichtig ist, war die Tatsache, dass wir als erster Verlag
das Risiko eingegangen sind, für AdMeasure zu unterschreiben.
Und das, obschon uns klar war, dass nicht jede Anzeige in je-
dem unserer Magazine gut dastehen würde. Wir sind aber da-
von überzeugt, dass diese Transparenz von entscheidender Be-
deutung ist, für den Zeitschriftenmarkt generell und für Time
Inc. umso mehr. Das Feedback von unseren Kunden – manche
haben bereits für AdMeasure unterschrieben, andere evaluieren
noch – war durchweg positiv. Und sie kamen zu uns, um sich
Ratschläge zu holen. Zu den ersten Anwendern von AdMeasure
zu gehören, unterstreicht die Einstellung, dass wir nicht daran
glauben, Zeitschriften wären das Geschäft von gestern. Im Ge-
genteil, wir glauben daran, dass Zeitschriften heute und in der
•
Zukunft punkten werden. Dieses Tool anzuwenden, sendet die
Nachricht nach draußen, dass Time Inc. – ganz gleich, was
wir sonst noch machen, und wir machen eine Menge anderer
Sachen – an Zeitschriften und die Effektivität von Zeitschriften-
werbung glaubt.
Für mich ist es aufregend, weil ich glaube, dass, wenn alle Daten
zur Verfügung stehen, klar sein wird, wie Zeitschriftenwerbung
funktioniert und dass Verleger und Verlage willens und bereit
sind, sich zu öffnen, weil sie glauben, dass es funktioniert.
(?) Haben Sie schon erste Erfolge verbuchen können?
(!) Wir sind, wie gesagt, noch in der Evaluierungsphase. Wir
betrach ten es aber als Erfolg, dass dieses Produkt so schnell auf
den Markt gekommen ist, denn im Großen und Ganzen sind In-
novationen nicht so schnell verfügbar wie dieses Tool. Von dem
Tag, an dem GfK-mri uns über das neue Tool berichtete bis zu
dem Tag, als wir AdMeasure nutzen konnten, sind vielleicht sechs
Monate vergangen. Das war schon mehr als ungewöhnlich.
Während wir die Daten auswerten und mit Kunden gemeinsam
überlegen, wo sie ins Konzept passen könnten, ist es für mich
so, dass es ein großer Erfolg ist, dieses Produkt auf dem Markt
zu haben.
» Die Wertschätzung zwischen Lesern und Zeitschriften ist nach wie vor sehr hoch. Die Menschen mögen ihre Magazine weiterhin sehr.«
60_GfK
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GfK_61
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+ Studie: Qualitative Insight Mining
+ Sektor: Custom Research
„ Das gibt es doch nicht!“
Trotz aller Fortschritte in Neurologie und Gen-Forschung gibt
es Krankheiten, für die es keine Therapie gibt. So auch bei sehr
seltenen genetischen Bedingungen, die abweichende Verhal-
tensformen erzeugen. Das Unternehmen Novartis sucht erst-
malig nach einer pharmazeutischen Lösung. Und GfK Research
Matters setzte die Fragestellungen des Pharmakonzerns in eine
Erhebung der besonderen Art um. Die Betroffenen wurden in
einem Internet-Forum befragt und dort fanden Eltern den Mut,
sich zu äußern. Dazwischen wurden Neurologen und andere
Mediziner befragt. Die Ergebnisse machen Mut. In vielerlei Be-
ziehung.
Es ist ein Gen-Defekt. Eine Erbkrankheit, die sich durch eine
‚fragile’ Stelle im längeren Arm (q-Arm) des x-Chromosoms
auszeichnet. Und obschon das Krankheitsbild bereits 1943
durch die englischen Ärzte Martin und Bell beschrieben wurde
(Martin-Bell-Syndrom) und der Genetiker Herbert Lubs 1969
feststellte, dass es sich offensichtlich um eine fragile Stelle im
x-Chromosom handelt, blieben Diagnostik und Therapie bis in
die 90er-Jahre ein Problem.
Ein höchst komplexes Fehlverhalten in den biochemischen Ab-
läufen führt zu physischen Veränderungen, die dem Autismus
ähneln: Hyperaktivität, Aufmerksamkeitsdefi zit, Vermeiden von
Blickkontakt, soziale Scheu, stereotypes Verhalten und das Be-
stehen auf Ritualen. Die Frustrationstoleranz ist sehr niedrig,
eigene Bedürfnisse aufzuschieben fällt den Betroffenen schwer.
Viele dieser Auffälligkeiten schwächen sich nach der Pubertät
jedoch ab.
Für Eltern und Mediziner bedeuten genetische Defekte gleicher-
maßen eine große Herausforderung. Florence Baraduc, Teilneh-
merin an der GfK Research Matters-Studie „Qualitative Insight
Mining” hat es dabei besonders schwer getroffen. Die allein er-
ziehende Mutter aus Frankreich hat zwei Jungen, die beide an
dem diffi zilen genetischen Syndrom leiden.
Natürlich gibt es gewisse Anzeichen dafür, dass mit einem Kind
etwas nicht stimmt. Aber im Falle von Florence Baraduc schei-
terte die erste Diagnose bereits dort, wo sie nach Informatio-
nen suchte: „Der Kinderarzt von Geoffrey hat mich regelrecht
zurechtgewiesen. Er sagte, die Kinder entwickeln sich entspre-
chend ihrem persönlichen Rhythmus. Er hat zwar sechs Monate
später als andere Kinder angefangen zu gehen, etwa mit 18 Mo-
naten, aber das sei normal. Die Mutter sei das Problem. Jedes
Mal wies er mich zurecht. Und ich bin nicht zu einem anderen
Kinderarzt gegangen. Verstehen Sie? Man vertraut doch dem
Arzt.“
Die Studie, die Novartis bei GfK Research Matters in Auftrag
gab, sollte Licht in dieses Dunkel bringen. Zunächst einmal galt
und gilt es, die Bedürfnisse der betroffenen Eltern und Kinder
zu ermitteln. Aber auch zu klären, inwieweit Ärzte bei der Dia-
gnose von Auffälligkeiten und genetischen Defekten überhaupt
involviert sind.
62_GfK
MU
T
» Ich dachte: Was mache ich richtig oder falsch, um solche Kinder zu haben? Es war eine Erleichterung, weil es nicht meine Schuld war. «
Florence Baraduc indes musste erst noch viele Jahre warten und
ihren zweiten Sohn Alexandre auf die Welt bringen, bevor sie
sich mit den Zurechtweisungen des Kinderarztes nicht mehr
zufrieden gab. Geoffrey und Alexandre liegen etwa achteinhalb
Jahre auseinander. Und bis zum zweiten Lebensjahr des zweiten
Kindes hatte die Mutter, die in den Außenbezirken von Paris lebt,
noch „nie etwas von dem Syndrom gehört“. Aber zwischenzeit-
lich hatte die Mutter zumindest durch den Umzug in ein anderes
Department den Kinderarzt gewechselt: „Ich war beim Kinder-
arzt mit Alexandre. Er kannte meinen ältesten Sohn nicht. Ich
habe ihm gesagt: Mit den Kindern ist etwas nicht in Ordnung,
und ich habe das Wort ‚genetisch’ benutzt, ohne genau Bescheid
zu wissen. Da hat der Arzt uns drei untersucht.“ Ohne weitere
ärztliche Information war Florence Baraduc auf die Idee gekom-
men, dass das Verhalten ihrer Kinder durch einen genetischen
Defekt verursacht sein könnte. Denn: „Alles was ich mit meinem
ersten Sohn erlebt hatte, erlebte ich wieder mit dem zweiten
Sohn. ‚Das gibt es doch nicht’, dachte ich.“
Aber damit war der Leidensweg von Florence, Geoffrey und
Alexandre Baraduc noch lange nicht zu Ende. Sie erhielt gut ge-
meinte Ratschläge, dass es an der Erziehung liege und sie ein
wenig strenger sein müsse. Sie lernte aber eben auch die ver-
quere Seite der Medaille kennen: Man zeigte mit Fingern auf ihre
Kinder, man beobachtete sie. Und Sohn Geoffrey, der normal
eine Krippe und einen Kindergarten absolvierte, kam mit sechs
Jahren in eine Sonderschule. Ohne Einfl ussmöglichkeit durch die
Mutter. Das ging so weit, dass die Mutter sich selbst zermarterte,
weil sie glaubte, etwas falsch gemacht zu haben. Bis sie schließ-
lich bei ihrem neuen Kinderarzt die richtige Information erhielt:
„Ich hatte die Diagnose, ich war erleichtert, weil ich mich jahre-
lang schuldig gefühlt hatte. Ich dachte: Was mache ich richtig
oder falsch, um solche Kinder zu haben? Es war eine Erleichte-
rung, weil es nicht meine Schuld war.“
Zwischenzeitlich ist Alexandre 18 und lebt zu Hause, während
Geoffrey, 27, in einem Heim lebt und nur alle zwei Wochen nach
Hause kommt. In dieser Situation fühlt sich die Mutter endlich
so weit, dass sie über das Syndrom sprechen kann. Noch nicht
mit jedem, sondern zunächst einmal online mit einem Modera-
tor von GfK Research Matters. Im Forum löst sich zunächst ein-
mal die Angst. Denn im anonymen Bereich des Forums und des
Internets sieht man den Gesprächspartner nicht, sondern ist damit
beschäftigt, eigene Erfahrungen über die Tastatur zu vermitteln:
„Ja, man fühlt sich frei zu reden“, so Florence Baraduc. Schließ-
lich geht es darum, nicht nur Betroffenen klar zu machen, welche
Qualen jeder Einzelne erlitten hat. Sondern es gilt auch zu klären
und erklären, dass nach wie vor ein Großteil der Kinderärzte und
Kinder-Neurologen noch nicht ausreichend informiert ist über
das Syndrom.
GfK_63
•
MU
T
Und mit neuen Pharmazeutika, die Novartis in einer Phase-ii-
Studie testet, besteht zumindest die Aussicht auf Besserung.
Eine mögliche Besserung, die Linderung schaffen könnte: Keine
Hyperaktivität mehr, keine Gemütsschwankungen, kein Autismus-
ähnliches Verhalten, keine Ängste. Und möglicherweise – bei
entsprechender Unterstützung durch Logopäden – sogar noch
weitere Fortschritte im gesamten Sozialverhalten.
Das Unternehmen Novartis hat Mut aufgebracht, indem es die
Problematik rund um das Thema aufgegriffen hat und sich – obwohl
zunächst keine großen Erlöse in Aussicht stehen – für weitere
Forschungen in Eltern- und Arztkreisen engagiert. Schließlich
ist das Syndrom eine der häufi gsten Erbkrankheiten mit geisti-
ger Behinderung und anderen Symptomen. Ungewöhnlich war
zudem die Auswahl der Methode der GfK Research Matters für
das Forschungsprojekt. Es wurde den Wünschen der betroffenen
Eltern entsprochen, die die Interviews jeweils in ihrem persön-
lichen Umfeld und in der Anonymität des World Wide Web re-
alisieren konnten. Das Engagement hat sich gelohnt, denn auch
nach den Interviews haben verschiedene Eltern noch im Forum
weiter gechattet und persönliche Mailadressen ausgetauscht.
Manche Eltern haben sich sogar persönlich getroffen, um Ideen
über das Verhalten ihrer Kinder und die Erziehung der Behinder-
ten auszutauschen.
Auch wenn die Aussichten vage sind, sprechen selbst namhafte
Experten inzwischen von einem „Eureka“-Moment oder davon,
dass Antagonisten der kommenden Generationen die Behand-
lung verändern werden. Für die Eltern hat die Novartis-Studie
und die von GfK Research Matters genutzte Methodologie zum
Teil große Bewegung erzeugt. So auch bei Florence Baraduc:
„Ich war froh, gleichfalls betroffene Eltern zu treffen. Über sei-
ne Kinder zu sprechen, wohl wissend, dass die anderen einen
verstehen, das ist ein großes Glück. Ich hätte so nicht mit
Unbeteiligten reden können. Ich wusste, dass die anderen mich
verstehen. Frei darüber reden zu können, war viel wert.“
Offen über Dinge zu berichten, die ein Menschenleben auf den
Kopf stellen, bedeutet auch sein Innerstes nach außen zu kehren.
Und die Mutter von Geoffrey und Alexandre stellt abschließend
fest: „Auch als ich jünger war – ich habe Geoffrey in sehr jungen
Jahren bekommen – habe ich nicht klein beigegeben. Ich habe
später akzeptiert, was auf mich zukam. Aber ich kann nicht sagen,
dass ich jemals aufgegeben habe …“
+ Hinter Florence, Geoffrey und Alexandre Baraduc liegt eine lange Zeit der Ungewissheit.
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Lagebericht der GfK Gruppe
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68
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83
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86
86
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94
94
86
—
1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
—
2. Wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung
—
3. Forschung und Entwicklung
—
4. Human Resources
—
5. Organisation und Verwaltung
—
6. Unternehmenserklärung gemäß § 289a hgb
—
7. Beschaffung
—
8. Umwelt
—
9. Corporate Communications und Marketing
—
10. Chancen- und Risikolage
—
11. Vorgänge von besonderer Bedeutung
nach Abschluss des Geschäftsjahrs
—
12. Ausblick
—
LA
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66_GfK
J
Lagebericht der GfK Gruppe
—
1. wirtschaftliche rahmenbedingungen
1.1 Gesamtwirtschaft: Aufwärtstrend nach globaler Rezession
Vom Herbst 2008 bis zum Sommer 2009 erlebte die Weltwirtschaft
ihre größte Krise seit Jahrzehnten. Trotz einer – dank vieler staat-
licher Unterstützungsmaßnahmen – wieder langsam einsetzenden
Konjunktur zur Jahresmitte sank das weltweite Bruttoinlandsprodukt
im Jahr 2009 um 0,8 Prozent.
Die Wertschöpfung hat besonders in den Industrieländern nachge-
lassen, aber auch in der ehemals stark überproportional wachsen-
den Region Lateinamerika sowie in Mitteleuropa und in der Balkan-
Region sank das Bruttoinlandsprodukt deutlich. Von den wenigen
Staaten, die nicht von der Rezession betroffen waren, sind Indien und
China mit einem positiven Wachstum von 6,4 Prozent und 8,6 Pro-
zent besonders hervorzuheben.
Impulsgeber der Trendwende nach drei Quartalen waren die in
2009 eingeleiteten staatlichen Konjunkturprogramme und fi ska-
lischen Maßnahmen in vielen Industrieländern und in China.
Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklungen in den für das
GfK-Geschäft maßgebenden Regionen und Ländern in den drei
zurückliegenden Jahren sowie für das Jahr 2010:
Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Prozent1)
Länder/Regionen 2007 2008 20092) 20103)
Deutschland4) 2,5 1,2 – 4,8 1,5
Frankreich4) 2,1 0,3 – 2,3 1,4
Großbritannien 3,0 0,6 – 4,6 0,9
Euroraum5) 2,6 0,5 – 3,9 0,9
eu 275) 2,9 0,7 – 4,1 1,0
Russland 8,1 5,6 – 8,0 1,9
Mittel- und Osteuropa 4,4 3,0 – 4,7 1,6
usa 2,0 0,4 – 2,5 2,2
Lateinamerika und Karibik4) 5,7 4,2 – 2,5 2,9
China 11,9 9,0 8,6 9,8
apan 2,1 – 1,2 – 5,4 0,8
Asien und Pazifi k 7,2 5,1 2,8 5,8
Welt4) 4,95) 3,0 – 0,8 3,9
Quellen:
1) diw „Grundlinien der Wirtschaftsentwicklung 2010/2011“
2) Schätzungen
3) Prognose Wirtschaftsentwicklung 2009/20104) International Monetary Fonds (imf)5) The Euroframe Autumn Report 2009
• In Deutschland führte vor allem die mangelnde Nachfrage nach
Exportgütern zu einer negativen Wirtschaftsentwicklung von minus
4,8 Prozent. Staatliche Maßnahmen wie etwa die Erweiterung der
Kurzarbeitsregelungen verhinderten, dass sich der Nachfragerück-
gang gänzlich auf den Arbeitsmarkt auswirkte. Dies und weitere
Maßnahmen des Staates – zum Beispiel die Abwrackprämie – beein-
fl ussten das Konsumklima in Deutschland. Mit einer von der GfK schon
zu Jahresanfang getroffenen Prognose von 0,5 Prozent war der
Konsum im Krisenjahr die wesentliche Stütze der Konjunktur.
Konsumklima in Deutschland: Stütze für die Wirtschaft1)
Monat
Tendenz-
aussage
Anschaf-
fungs-
neigung2)
Verände-
rung zum
Vormonat
in Indika-
torpunkten
Konsum-
klima-
indikator3)
Verände-
rung zum
Vormonat
in Prozent-
punkten
Januar Verbraucher
widerstehen
Pessimismus
15,5 + 21,8 2,2 + 4,8
Februar Konsumklima
hellt sich auf
14,6 – 0,9 2,3 + 4,5
März Konsumklima
bleibt nahezu
stabil
13,9 – 0,7 2,5 + 8,7
April Konsumklima
bleibt robust
12,4 – 1,5 2,5 +/– 0
Mai Konsumklima
bleibt in der Krise
konstant
12,5 + 0,1 2,6 + 4,0
Juni Konsumklima –
Kaufl aune trotz
Krise
14,5 + 2,0 2,7 + 3,8
Juli Konsumklima –
Aufwärtstrend
setzt sich fort
25,1 + 10,6 3,0 +11,1
August Konsumklima
zieht weiter an
31,1 + 6,0 3,4 + 13,3
Septem-
ber
Mit Zuversicht in
den Herbst
36,5 + 5,4 3,8 + 11,8
Oktober Konsumklima
erhält nur
leichte Dämpfer
26,1 – 10,4 4,2 + 10,5
Novem-
ber
Konsumklima
kühlt leicht ab
26,3 + 0,2 3,9 – 7,1
Dezem-
ber
Konsumklima–
leichtes Frösteln
zum Jahres-
wechsel
21,2 – 5,1 3,6 – 7,7
1) Die Ergebnisse stammen aus der von der GfK Marktforschung herausgegebenen Studie
„GfK-Konsumklima maxx“, die die GfK seit 1980 monatlich im Auftrag der eu-Kommission
durchführt. In der ersten Hälfte eines jeden Monats werden jeweils rund 2.000 repräsentativ
ausgewählte Personen unter anderem gefragt, wie sie die gesamtwirtschaftliche Lage, ihre
Anschaffungsneigung und ihre Einkommenserwartung einschätzen.
2) Dem Indikator Konsum- beziehungsweise Anschaffungsneigung liegt folgende Frage an die
Verbraucher zu Grunde: „Glauben Sie, dass es zurzeit ratsam ist, größere Anschaffungen zu
tätigen?“ (Der Augenblick ist günstig – weder günstig noch ungünstig – ungünstig).
3) Der Indikator Konsumklima erklärt die Entwicklung des privaten Verbrauchs. Seine wesent-
lichen Einfl ussfaktoren sind Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung. Die Kon-
junkturerwartung wirkt eher indirekt über die Einkommenserwartung auf das Konsumklima.
• Im gesamten Euroraum fi el der Rückgang der Bruttoinlandspro-
dukte weniger drastisch als erwartet aus, da die Staaten massiv
das Bankensystem, den Arbeitsmarkt und den Privatkonsum
förderten. Dennoch führte ein insgesamt rückläufi ges Export-
volumen zu negativen Wachstumsraten. Der Exportweltmeister
Deutschland hat unter dieser Entwicklung am meisten gelitten
und musste im Jahr 2009 diesen Titel an China abgeben.
• Die weltweite Rezession traf die ehemals aufstrebenden Mit-
gliedsländer der eu in Mittel- und Osteuropa besonders hart.
Mit der Ausnahme von Polen sanken vor allem die Exportleis tun-
gen der Mittel- und Osteuropäer in die benachbarten eu-Staaten
drastisch.
LA
GE
BE
RIC
HT
GfK_67
• Die private Nachfrage ist in den usa stark zurückgegangen. Die
Konsumenten dort müssen entweder Schulden abbauen, oder
sie sparen, weil ihnen die wirtschaftliche Lage unsicher erscheint.
Deshalb investierte die Regierung im Jahr 2009 in Konjunkturpro-
gramme mit einem Gesamtvolumen von insgesamt 787 Milliarden
us-Dollar. Aufgrund dieser Maßnahmen und einer nicht so hohen
Export-Abhängigkeit verringerte sich das Bruttoinlandsprodukt
weniger als im Euroraum.
• Die Weltwirtschaftskrise betraf auch die einst überproportional
stark wachsende Region Lateinamerika. Wesentlich beeinfl usst
wurde der Rückgang der Wirtschaftsleistung von den engen
Handelsbeziehungen mit den usa und einem rückläufi gen Tou-
rismus aus den nordamerikanischen Staaten.
• Auch China hat in die nationale Wirtschaft investiert und dort
vor allem Infrastrukturprogramme gefördert. Der krisenbedingte
Rückgang der Auslandsnachfrage konnte so weitgehend kom-
pensiert werden. Mit einem Wachstum von 8,6 Prozent bleibt
China die wachstumsstärkste Nation, von der sich Asien und die
übrige Welt starke Impulse erhoffen.
1.2 Marktforschungsbranche: Stimmung getrübt
esomar meldet in seinem Bericht „Global Market Research 2009“
(dieser weist die aktuellen Daten des Jahres 2008 aus) ein weltweites
Umsatzwachstum der Marktforschungsbranche von 0,4 Prozent für
das Jahr 2008. Für das Jahr 2009 wird der erste Umsatzrückgang seit
dem Beginn der Messung in den späten Achtzigern prognostiziert.
Der Umsatzrückgang wird jedoch im einstelligen Prozentbereich
liegen, was den europäischen Marktforschungsverband esomar
angesichts der weltweiten Rezession und den teils dramatischeren
Umsatzrückgängen in anderen Branchen verhalten optimistisch
stimmt. Denn auch und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten
benötigen die Kunden aktuelle und aussagekräftige Einblicke in die
Verbraucher und deren Motive und Verhalten.
In den usa – dem größten Markt für Marktforschung – hat das nega-
tive Wachstum schon im Jahr 2008 eingesetzt. Dort gingen die Um-
sätze infl ationsbereinigt um 2,1 Prozent zurück. Weil besonders
Werbeagenturen ihre Etats reduzierten, erlebte die qualitative Markt-
forschung die größten Einschnitte. Quantitative Methoden konnten
sich zwar gut behaupten, allerdings verlangsamte sich das Wachstum,
da vermehrt kostengünstigere Online-Studien durchgeführt wurden.
In Europa entwickelten sich im Jahr 2008 die Marktforschungsum-
sätze in den drei großen Märkten Großbritannien, Deutschland
und Frankreich leicht positiv, während sie in acht Ländern, darun-
ter auch Italien und Spanien, nachgaben. Insgesamt erreichen die
Umsatzzuwächse mit 0,9 nicht einmal die Einprozentmarke.
Umsatz und Wachstum der Regionen
Millionen us-DollarUmsatz
2007 Umsatz
2008
Wachstum2007/2008
in %1)
Europa
eu 15 eu-Beitrittsländer
Sonstiges Europa
14.380
12.963
567
850
16.066
14.330
717
1.020
0,9
0,7
2,4
2,2
Amerika
Nordamerika
Lateinamerika
10.876
9.458
1.418
11.329
9.629
1.700
– 0,92)
– 2,1
5,6
Asien/Pazifi k 4.006 4.538 2,1
Mittlerer Osten/Afrika 487 529 1,1
Gesamt 29.749 32.462 0,4
1) infl ationsbereinigtes Wachstum, basierend auf dem Umsatz in lokaler Währungseinheit
2) eigene Berechnungen
Quelle: esomar Industry Report 2009
Wichtigster Markt im Mittleren Osten/Afrika ist nach wie vor Süd-
afrika, das aber besonders unter der Wirtschaftskrise und einer
hohen Infl ation leidet. Die Marktforschungsbranche hat dort
infl ationsbereinigt 6,8 Prozent weniger umgesetzt als im Jahr 2007.
Im asiatisch-pazifi schen Raum wurde ein moderates Plus von
2,1 Prozent festgestellt. Während sich Japan als wichtigster Markt
mit 2,5 Prozent Wachstum behaupten konnte, gingen die Umsätze
in China vor allem aufgrund einer hohen Infl ationsbereinigung um
4,3 Prozent zurück.
Wachstumsstärkste Region war im Jahr 2008 Lateinamerika, allen
voran Brasilien mit einem Umsatz von 689 Millionen us-Dollar und
einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 7,3 Prozent. Bei einer
Verstetigung dieses Trends kann Brasilien bald zu den zehn umsatz-
stärksten Marktforschungsmärkten gehören.
Top 10 der nationalen Marktforschungsmärkte:
Umsatz, Wachstum und Anteil am Branchenumsatz
Millionen us-Dollar
Umsatz
2007
Umsatz
2008
Wachstum
2007/2008
in %1)
Anteil am
Branchen-
umsatz
2008 in %
usa 8.726 8.866 – 2,1 27,3
Großbritannien 4.079 4.154 2,5 12,8
Deutschland 2.848 3.334 2,5 10,3
Frankreich 2.638 3.042 0,5 9,4
Japan 1.431 1.643 2,5 5,1
Italien 836 915 – 4,9 2,8
Spanien 730 818 – 3,2 2,5
China 712 793 – 4,3 2,4
Kanada 732 763 – 2,2 2,4
Australien 623 727 3,1 2,2
Top 10 insgesamt 23.355 25.055 – 77,2
Welt 29.749 32.462 0,4 –
1) infl ationsbereinigtes Wachstum, basierend auf dem Umsatz in lokaler Währungseinheit
Quelle: esomar Industry Report 2009
Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stellt die globale Präsenz
eines Marktforschungsinstituts einen entscheidenden Wettbewerbs-
vorteil dar, weil nur weltweit aufgestellte Institute neue und auf-
strebende Märkte erschließen können und Kunden zunehmend
Mehrländerstudien nachfragen, die auf Instrumenten basieren, die
nicht nur hoch innovativ sind, sondern auch der jeweiligen Kultur
angepasst wurden.
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68_GfK
+ Wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung: GfK Gruppe
Mit ihrem global tätigen Full-Service-Netzwerk gehört die GfK Gruppe
zu den führenden Marktforschungsunternehmen weltweit. Im
Jahr 2007 erreichte die GfK Gruppe den vierten Platz unter den
Top 10-Unternehmen der Marktforschungsbranche und konnte
diesen auch in den Jahren 2008 und 2009 verteidigen.
Top 10 der Marktforschungsbranche
Unternehmen
Umsatz 2008
US-Dollar
(in Mio.)
Wachstum
in %1)
1 The Nielsen Company, usa 4.575,0 4,4
2 The Kantar Group, Großbritannien 3.615,1 3,6
3 ims Health, usa 2.329,5 1,2
4 GfK Gruppe, Deutschland 1.797,2 5,5
5 Ipsos, Frankreich 1.442,1 7,8
6 Synovate, Großbritannien 961,0 2,3
7 iri, usa 725,0 2,3
8 Westat, usa 469,5 0,5
9 Arbitron, usa 368,8 9,0
10 intage, Japan 332,2 3,7
1) Wachstum in Landeswährung, bereinigt um Akquisitionen/Verkäufe
Quelle: esomar Industry Report 2009
—
2. wirtschaftliche und finanzielle entwicklung
2.1 Vorbemerkung
Die GfK Gruppe erstellt ihren Konzernabschluss nach den Inter-
national Financial Reporting Standards (ifrs). Die Finanzdaten
für die Sektoren und Regionen stammen aus dem Management-
Informationssystem.
Für die GfK ist die Auftragslage ein wichtiger Frühindikator für
den zukünftigen Geschäftsverlauf des Konzerns. Die Entwicklung
des gesicherten Auftragsbestands in Relation zum erwarteten
Jahresbudget wird monatlich ermittelt. Diese Kennzahl ist eine
zentrale Steuerungsgröße der Gruppe und wird vom Management
der GfK zeitnah überwacht. In der Regel können bereits im ersten
Quartal rund die Hälfte des geplanten Jahresbudgets als gesicherte
Aufträge gemeldet werden.
Zwischen den einzelnen Sektoren ergibt sich ein differenzierteres
Bild. So werden im Sektor Media in der kontinuierlichen Fern -
seh- und Radioforschung Mehrjahresverträge abgeschlossen. Im
panel basierten Sektor Retail and Technology erfolgen die Ver-
tragsverlängerungen größtenteils in den ersten drei Monaten des
Geschäfts jahres der Kunden. Durch den geringeren Anteil an konti-
nuierlicher Datenerhebung im Sektor Custom Research und der
größeren Gewichtung der Ad-hoc-Studien zeigt dieser Sektor einen
eher gleichmäßigen Verlauf an Auftragseingängen über das Ge-
samtjahr.
In den im Folgenden erläuterten Ergebniszahlen wird das so ge-
nannte angepasste operative Ergebnis verwendet. Wie ihre Wett-
bewerber nutzt die GfK Gruppe das angepasste operative Ergebnis
als Steuergröße für das Unternehmen. Die GfK ist überzeugt, dass
die Erläuterungen zur Geschäftsentwicklung anhand des ange-
passten operativen Ergebnisses die Interpretation des Geschäfts-
verlaufs der GfK Gruppe erleichtern und die Aussagefähigkeit im
Vergleich zu anderen großen Marktforschungsunternehmen er-
höhen. Daher ist im Folgenden, wenn vom Ergebnis die Rede ist,
das angepasste operative Ergebnis gemeint. Die Marge weist das
Verhältnis des angepassten operativen Ergebnisses zum Umsatz aus.
Das angepasste operative Ergebnis wird wie folgt ermittelt:
Ermittlung des angepassten operativen Ergebnisses
Millionen Euro 2008 2009
Verände-
rung in %
Operatives Ergebnis 128,9 88,9 – 31,0
Aufwendungen und Erträge im
Zusammenhang mit Umstrukturie-
rungen und Unternehmenstrans-
aktionen 4,6 16,0 + 245,2
Zu- und Abschreibungen auf auf-
gedeckte stille Reserven aus der
Kaufpreisallokation
24,1
27,5 + 14,1
Personalaufwendungen aus aktien-
basierten Vergütungssystemen
und langfristigen Prämiensystemen – 1,0 3,0 –
Verbleibende sonstige betriebliche
Erträge abzüglich verbleibende
sonstige betriebliche Aufwendungen
2,1
11,8 + 444,1
Hervorgehobene Posten gesamt 29,8 58,3 + 95,2
Angepasstes operatives Ergebnis 158,7 147,2 – 7,3
Wenn im Weiteren von der Zahl der Mitarbeiter oder Beschäftigten
die Rede ist, werden diese grundsätzlich als Summe der Vollzeit-
stellen angegeben. Teilzeitstellen werden hierfür in anteilige Voll-
zeitstellen umgerechnet.
Die in den Ausführungen zur Geschäftsentwicklung der GfK Gruppe
ausgewiesenen Zahlen sowie prozentuale Veränderungsraten
sind auf Basis der Werte in Tausend Euro errechnet worden. Ent-
sprechend sind Rundungsdifferenzen möglich.
Die erwähnten Unternehmen sind mit ihrem Kurznamen genannt.
Der Teil „Sonstiges“ des Geschäftsberichts enthält ein Verzeichnis
aller genannten Unternehmen mit ihren vollständigen Namen.
2.2 GfK Gruppe: Ziele erreicht
Ertragssituation
Mit dem erzielten Umsatz von 1.164,5 Millionen Euro erreichte
die GfK ihre im Halbjahresbericht 2009 angepasste Prognose und
lag in etwa auf Vorjahresniveau. Insgesamt ging der Umsatz um
4,6 Prozent zurück. Während der Umsatz durch Akquisitionen um
2,0 Prozent gesteigert werden konnte, wurde er durch Währungs-
einfl üsse um 0,6 Prozent reduziert. Der organische Rückgang des
Umsatzes betrug 6,0 Prozent.
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GfK_69
Entwicklung der Ertragslage1)
Millionen Euro 2008 2009
Verände-
rung in %
Umsatzerlöse 1.220,4 1.164,5 – 4,6
Umsatzkosten – 840,6 – 813,2 – 3,3
Bruttoergebnis vom Umsatz 379,8 351,3 – 7,5
Vertriebs- und allgemeine
Verwaltungskosten – 248,9 – 250,3 + 0,6
Sonstige betriebliche Erträge 54,3 24,0 – 55,8
Sonstige betriebliche Aufwendungen – 56,3 – 36,1 – 35,9
eb itda 192,0 159,1 – 17,2
in Prozent vom Umsatz 15,7 13,7 –
Angepasstes operatives Ergebnis 158,7 147,2 – 7,3
in Prozent vom Umsatz 13,0 12,6 –
Hervorgehobene Posten – 29,8 – 58,3 + 95,2
Operatives Ergebnis 128,9 88,9 – 31,0
in Prozent vom Umsatz 10,6 7,6 –
Beteiligungsergebnis 3,9 3,9 –
ebit 132,8 92,8 – 30,1
in Prozent vom Umsatz 10,9 8,0 –
Finanzerträge 16,0 6,2 – 61,6
Finanzaufwendungen – 35,8 – 23,5 – 34,4
Sonstiges Finanzergebnis – 19,8 – 17,3 – 12,4
Ergebnis aus laufender
Geschäftstätigkeit 113,0 75,5 – 33,3
Steuern auf das Ergebnis
aus laufender Geschäftstätigkeit – 31,0 – 14,9 – 51,8
Steuerquote in Prozent 27,4 19,8 –
Konzernergebnis 82,0 60,5 – 26,2
Den Anteilseignern der
Muttergesellschaft zuzurechnen 73,2 51,0 – 30,3
Den Minderheitsanteilseignern
zuzurechnen 8,8 9,5 + 7,8
Ergebnis je Aktie (unverwässert)
in Euro 2,04 1,42 – 30,4
1) Rundungsdifferenzen möglich
Das Bruttoergebnis vom Umsatz lag mit 351,3 Millionen Euro um
7,5 Prozent unter dem Vorjahr (2008: 379,8 Millionen Euro). Der
Umsatzrückgang konnte durch eine Reduzierung der Umsatzkosten
um 3,3 Prozent auf 813,2 Millionen Euro teilweise kompensiert
werden (2008: 840,6 Millionen Euro). Die Vertriebs- und allge mei-
nen Verwaltungskosten stiegen um 0,6 Prozent. Sie betrugen im
abgelaufenen Geschäftsjahr 250,3 Millionen Euro im Vergleich zu
248,9 Millionen Euro im Vorjahr. In den gestiegenen Vertriebs- und
Verwaltungskosten spiegeln sich Einmaleffekte im Zusammenhang
mit der allgemeinen Finanz- und Wirtschaftskrise wider, zum Bei-
spiel eine höhere Zuführung zu den Wertberichtigun gen auf Forde-
rungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Kosten für das Fitness-
und Effi zienzprogramm biss.
Das Ergebnis verringerte sich von 158,7 Millionen Euro um 11,5 Mil-
lionen Euro auf 147,2 Millionen Euro. Die operative Marge erreichte
einen Wert von 12,6 Prozent, der über der Prognose im Halbjahres-
bericht 2009 und nahe an der Vorjahresmarge von 13,0 Prozent liegt.
In den Hervorgehobenen Posten sind Zu- und Abschreibungen auf
aufgedeckte stille Reserven aus der Kaufpreisallokation in Höhe
von 27,5 Millionen Euro (2008: 24,1 Millionen Euro) enthalten.
Des Weiteren beinhalten die hervorgehobenen Posten Kosten im
Zusammenhang mit dem Fitness- und Effi zienzprogramm biss in
Höhe von 16,0 Millionen Euro (2008: 5,8 Millionen Euro). Darüber
hinaus sind in den hervorgehobenen Posten Aufwendungen für
langfristige variable Entlohnungssysteme in Höhe von 3,0 Millionen
Euro (2008: Ertrag in Höhe von 1,0 Millionen Euro) sowie verblei-
bende sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen ent halten.
Saldiert betragen diese minus 11,8 Millionen Euro (2008: minus
2,1 Millionen Euro). Der in diesem Posten enthaltene Saldo aus
Währungsgewinnen und -verlusten beträgt minus 4,8 Millionen Euro
(2008: plus 2,8 Millionen Euro). Auch Abfi ndungen für den krisenbe-
dingten Abbau von Stellen, die nicht nachbesetzt wurden, belasteten
die verbleiben den sonstigen Aufwendungen mit 3,9 Millionen Euro.
Das Operative Ergebnis sank im Vergleich zum Vorjahr um 40,0
Millionen Euro beziehungsweise um 31,0 Prozent von 128,9 Millio-
nen Euro auf 88,9 Millionen Euro.
Die Personalkostenquote, die das Verhältnis der Personalaufwendun-
gen zum Umsatz ausdrückt, betrug 43,8 Prozent (2008: 40,5 Pro-
zent). Absolut betrugen die Personalaufwendungen 510,5 Millionen
Euro (Vorjahr: 494,3 Millionen Euro). Darin spiegelt sich der An-
stieg der Beschäftigtenzahl um 366 Personen auf 10.058 Mitarbei-
ter im Jahr 2009 wider. Einem Personalabbau bei den bestehenden
GfK-Gruppengesellschaften um 371 Personen steht ein Zugang an
Mitarbeitern um 737 Personen durch erstmals konsolidierte Gesell-
schaften gegenüber.
Die planmäßigen Abschreibungen, insbesondere auf Software und
Geschäftsausstattung, stiegen um 4,3 Millionen Euro von 47,2 Mil-
lionen Euro im Vorjahr auf 51,5 Millionen Euro. Der Anstieg resul-
tierte hauptsächlich aus planmäßiger Abschreibung in Höhe von
15,6 Millionen Euro (2008: 14,4 Millionen Euro) auf immaterielle
Vermögenswerte, die im Zuge der Kaufpreisallokation bei neu er-
worbenen Tochtergesellschaften bilanziert wurden. Hinzu kommen
Impairment-Abschreibungen in Höhe von 18,8 Millionen Euro
(2008: 13,2 Millionen Euro). Hiervon resultieren 15,9 Millionen
Euro (2008: 10,5 Millionen Euro) aus der Kaufpreisallokation. Der
Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist auf krisenbedingte Wertminde-
rungen im syndizierten Geschäft zurückzuführen. Der Saldo aus
Zu- und Abschreibungen wird durch eine Wertaufholung in Höhe
von 4,1 Millionen Euro (2008: 1,2 Millionen Euro) positiv beeinfl usst.
Das ebit der GfK Gruppe verringerte sich auf 92,8 Millionen im
Jahr 2009 nach 132,8 Millionen Euro im Jahr 2008.
Um die Ergebnissituation dauerhaft und in allen Sektoren zu optimie-
ren, startete die GfK das gruppenweite Fitness- und Effi zienzpro-
gramm biss. Unter biss werden verschiedene Projekte zusammen-
gefasst, die in die vier Kategorien „Optimize ongoing business“,
„Optimize it“, „Streamline Services“ sowie „Go for Synergies“ ein-
geteilt werden. Die zirka 30 sektoren- und länderübergreifenden
Projekte sollen auf verschiedene Weise Abläufe effektiver gestalten
und Kosten senken.
Im Berichtszeitraum führte biss zu einer Umsatzsteigerung von 6,8 Mil-
lionen Euro und zu Kosteneinsparungen von 20,7 Millionen Euro.
Diesen standen Projektaufwendungen in Höhe von 23,6 Mil lionen
Euro und Abschreibungen in Höhe von 0,2 Millionen Euro gegenüber,
so dass sich schon im ersten Jahr eine ebit-Verbesserung von ins-
gesamt 3,7 Millionen Euro ergab. Insbesondere für die Verschlan-
kung von gesellschaftsrechtlichen Strukturen, Konsolidierung der
it-Infrastruktur, Zusammenlegung von Mietfl ächen als auch für den
Auf- und Ausbau neuer Marktforschungsangebote sind im Berichts-
zeitraum Aufwendungen in Höhe von insgesamt 16,0 Millionen Euro
entstanden, die als hervorgehobene Posten ausgewiesen werden.
Das ebitda betrug nach 192,0 Millionen Euro im Vorjahr 159,1 Mil-
lionen Euro im Geschäftsjahr 2009.
Das Beteiligungsergebnis entspricht mit 3,9 Millionen Euro dem
Vorjahreswert.
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70_GfK
t
+ Wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung: GfK Gruppe
Das aus sonstigen Finanzerträgen und -aufwendungen saldierte
Sonstige Finanzergebnis betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr
minus 17,3 Millionen Euro. Dies bedeutet eine Verbesserung von
2,5 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr, in dem das sonstige
Finanzergebnis minus 19,8 Millionen Euro betragen hatte. Insbe-
sondere wirkte sich der Rückgang des Zinsniveaus bei den variabel
verzinslichen Bankverbindlichkeiten der GfK Gruppe positiv aus.
Die genannten Effekte führten insgesamt zu einer Reduzierung des
Ergebnisses aus laufender Geschäftstätigkeit um 33,3 Prozent von
113,0 Millionen Euro auf 75,5 Millionen Euro im Jahr 2009.
Die Ertragsteuerquote lag mit 19,8 Prozent um 7,6 Prozentpunkte
unter der Quote des Vorjahres in Höhe von 27,4 Prozent. Die positiven
Steuereffekte aus der steuerlichen Optimierung der Beteiligungs-
strukturen in der GfK Gruppe fallen jährlich ungefähr in gleicher
Höhe an. Da das Vorsteuerergebnis als Basis für die Berechnung der
Steuerquote geringer ist als im Vorjahr, wirken sich diese Steuer-
effekte prozentual stärker auf die Steuerquote aus. Hinzu kommen
Steuervorteile aus Vorjahren sowie die in höhe rem Maße mögliche
Nutzbarkeit steuerlicher Verlustvorträge innerhalb eines überschau-
baren Zeitraums als latente Steuerforderungen.
GfK Gruppe:
Ergebnis und Konzernergebnis 2005 – 2009 in Millionen Euro
2005 + 125,1
+ 67,5
2006 + 150,5
+ 71,2
20071) + 157,6
+ 78,9
2008 + 158,7
+ 82,0
2009 + 147,2
+ 60,5
Ergebnis Konzernergebnis
1) Konzernergebnis 2007 bereinigt um den Sondereffekt aus ubm-Vergleich in Höhe von
12,5 Millionen Euro
Das Konzernergebnis der GfK Gruppe betrug nach 82,0 Millionen
Euro im Vorjahr 60,5 Millionen Euro im Jahr 2009. Dies entspricht
einem Rückgang von 26,2 Prozent.
Vermögens- und Kapitalsituation
Die Bilanzsumme der GfK Gruppe erhöhte sich im Vergleich zum
Vorjahr um 74,8 Millionen Euro auf 1.521,4 Millionen Euro.
Auf der Aktivseite der Bilanz beinhaltete der Anstieg des langfris ti gen
Vermögens um 72,9 Millionen Euro mehrere Effekte: Die Geschäfts-
oder Firmenwerte haben um 54,6 Millionen Euro zugenom men,
wovon 42,8 Millionen Euro auf die Veränderung des Konsolidie-
rungskreises und 11,8 Millionen Euro auf eine währungsbedingte
Stei gerung entfallen. Die Sachanlagen sind insbesondere durch den
Ausbau der digitalen Messtechnik im Sektor Media um 11,3 Millio-
nen Euro angestiegen. Die sonstigen immateriellen Vermögens-
werte wuchsen um 7,7 Millionen Euro. Hier wurde die Abschreibung
auf immaterielle Vermögenswerte, die im Zuge von Kaufpreisalloka-
ionen identifi ziert worden waren, durch die erstmalige Aktivierung
solcher Vermögenswerte aus Neuakquisitionen des Jahres 2009
überkompensiert. Die Anteile an assoziierten Unternehmen minderten
sich um 4,4 Millionen Euro hauptsächlich aufgrund des Zuerwerbs
von Anteilen an der dmrkynetec Gruppe. Innerhalb des Anstiegs des
kurzfristigen Vermögens um 1,9 Millionen Euro dominiert der Anstieg
der Zahlungsmittel und Zahlungsmittel äquivalente um 5,7 Millionen
Euro, dem ein Rückgang diverser sonstiger kurzfristiger Vermögens-
werte in Höhe von insgesamt 4,9 Millionen Euro gegenübersteht.
Entwicklung der Bilanz
Millionen Euro 31.12.2008 31.12.2009
Verände-
rung in %
Anteil
an Bilanz-
summe
in %
Aktiva
Langfristige
Vermögenswerte 1.085,0 1.157,9 + 6,7 76,1
Kurzfristige
Vermögenswerte 361,6 363,5 + 0,5 23,9
Passiva
Eigenkapital 500,3 553,0 + 10,5 36,3
Langfristiges
Fremdkapital 448,5 499,9 + 11,5 32,9
Kurzfristiges
Fremdkapital 497,8 468,5 – 5,9 30,8
Bilanzsumme 1.446,6 1.521,4 + 5,2 100,0
Die Veränderungen auf der Passivseite beinhalten einen Anstieg
des langfristigen Fremdkapitals um 51,4 Millionen Euro neben
einem Rückgang des kurzfristigen Fremdkapitals um 29,3 Millionen
Euro. In beiden Fällen resultiert die Veränderung hauptsächlich aus
den Finanzverbindlichkeiten. Hier fand per Saldo eine Verschiebung
von kurzfristigen zu langfristigen Bankverbindlichkeiten in Höhe von
6,1 Millionen Euro statt. Gleichzeitig erfolgte der Aufbau langfristiger
Bankverbindlichkeiten um weitere 11,0 Millionen Euro. Diese Kredit-
aufnahme diente als Absicherung gegen mögliche negative Einfl üsse
der Finanz- und Wirtschaftskrise und trug zur Kräftigung der Liqui-
ditätslage bei. Darüber hinaus stiegen die künftigen Kaufpreisver-
bindlichkeiten für Akquisitionen (Put-Optionen und Obligationen) um
10,7 Millionen Euro auf 78,3 Millionen Euro an. Der Anstieg setzt
sich aus einem Rückgang dieser Verbindlichkeiten im kurzfristigen
Bereich um 21,7 Millionen Euro und einem Zuwachs im langfristi-
gen Bereich um 32,4 Millionen Euro zusammen.
Das Eigenkapital stieg von 500,3 Millionen Euro im Vorjahr um 52,7 Millionen Euro auf 553,0 Millionen Euro. Diese Veränderung
im Eigenkapital setzt sich im Wesentlichen aus dem Anstieg der
Gewinnrücklagen um 32,5 Millionen Euro und dem Anstieg der
sonstigen Rücklagen um 15,2 Millionen Euro zusammen. Der größ-
te Anteil an diesem Posten ist auf ergebnisneutrale Währungs-
schwankungen zurückzuführen.
Die Eigenkapitalquote wuchs zum 31. Dezember 2009 um 1,7 Prozent-
punkte auf den sehr soliden Wert von 36,3 Prozent an (2008: 34,6%).
Entwicklung der Eigenkapitalquote 2005 – 2009 in Prozent
2005 28,6
2006 31,2
2007 34,6
2008 34,6
2009 36,3
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GfK_71
Investitionen und Finanzierung
Die GfK Gruppe achtet auf eine zeitliche und der Geschäftsentwick-
lung angemessene Ausgewogenheit bei den Investitionen. Für
Steuerungszwecke wird im Konzern nach laufenden Investitionen,
Projektinvestitionen und Finanzinvestitionen unterschieden. Dabei
erstreckt sich die Investitionstätigkeit bei den laufenden Investitio nen
vor allem auf die Neu- und Ersatzbeschaffung von Sachanlagen und
immateriellen Vermögenswerten.
Für ein innovatives Marktforschungsunternehmen unabdingbar
sind Investitionen in den Panelausbau und die Umstellung auf
digitale Erfassungsgeräte, den Ausbau und die Erweiterung von
Produktions- und Auswertungssystemen sowie die Entwicklung
von neuen Messtechniken. Sie liefern einen entscheidenden Bei-
trag zur Sicherung des zukünftigen Unternehmenserfolgs durch
den Ausbau des technologischen Vorsprungs und zur Erhöhung
der Eintrittsbarrieren für mögliche Wettbewerber. Insgesamt liegt
die Bandbreite für die laufenden und die Projekt-Investitionen
regelmäßig zwischen vier und fünf Prozent des Umsatzes.
Darüber hinaus investiert die GfK Gruppe beständig in den Ausbau
des internationalen Netzwerks. Diese Finanzinvestitionen unterliegen
bei Überschreitung einer gewissen Mindestgröße der Zustimmung
des Aufsichtsrats.
Im Jahr 2009 gab die GfK 106,7 Millionen Euro für Investitionen
aus (2008: 101,5 Millionen Euro). Die Ausgaben betrafen im Wesent-
lichen mit 49,0 Millionen Euro (2008: 50,5 Millionen Euro) die
Anschaffung von Software, Geschäftsausstattung und anderen
Sachanlagen und mit 55,1 Millionen Euro (2008: 50,6 Millionen
Euro) den Erwerb von Unternehmen und sonstigen Geschäftsein-
heiten.
Der Cashfl ow aus laufender Geschäftstätigkeit erreichte 134,7 Mil-
lionen Euro (Vorjahr: 145,8 Millionen Euro). Die erhebliche
Verbesserung des Cashfl ows aus operativen Forderungen und
Verbindlichkeiten auf plus 9,7 Millionen Euro nach minus
10,1 Millionen Euro im Vorjahr bewirkte, dass der Cashfl ow
aus laufender Geschäftstätigkeit in weitaus geringerem Maße
zurückging als das Konzernergebnis.
Nach Berücksichtigung der Ausgaben für Erhaltungs- und Er-
satzinvestitionen in Höhe von 49,0 Millionen Euro ergibt sich ein
Freier Cashfl ow von 85,7 Millionen Euro (2008: 95,3 Millionen
Euro). Damit konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr die getätigten
Akquisitionen komplett fi nanziert werden.
Entwicklung des freien Cashfl ows
Millionen Euro 31.12.2008 31.12.2009
Verände-
rung in %
Cashfl ow aus laufender
Geschäftstätigkeit 145,8 134,7 – 7,7
Erhaltungs- und Ersatzinvestitionen – 50,5 – 49,0 – 2,8
Freier Cashfl ow vor Akquisitionen,
sonstigen Investitionen und
Anlagenabgängen 95,3 85,7 – 10,2
Akquisitionen – 50,6 – 55,1 + 8,5
Sonstige Finanzinvestitionen – 0,3 – 2,6 + 641,8
Anlagenabgänge 1,1 2,3 + 102,5
Freier Cashfl ow nach Akquisitio-
nen, sonstigen Investitionen und
Anlagenabgängen 45,5 30,3 – 33,4
Die Nettoverschuldung, ermittelt als Saldo aus Zahlungsmitteln und
kurzfristigen Wertpapierbeständen abzüglich der Zins tragen den
Verbindlichkeiten und Pensionsrückstellungen, stieg um 18,3 Mil-
lionen Euro von 481,5 Millionen Euro auf 499,8 Millionen Euro.
Maßgeblich für diesen Anstieg war neben dem Anstieg der künf-
tigen Kaufpreisverbindlichkeiten für Unternehmensakquisitionen
der Anstieg der Bankverbindlichkeiten.
Entwicklung der Nettoverschuldung
Millionen Euro 31.12.2008 31.12.2009
Verände-
rung in %
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente 36,7 42,4 + 15,5
Kurzfristige Wertpapiere
und Festgelder 0,9 0,9 + 3,1
Liquide Mittel und
kurzfristige Wertpapiere 37,6 43,3 + 15.2
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten 389,4 400,4 + 2,8
Pensionsverpfl ichtungen 41,5 46,0 + 10,9
Verbindlichkeiten aus
Finance Lease 14,3 12,2 – 14,9
Andere verzinsliche
Verbindlichkeiten 73,9 84,5 + 14,3
Verzinsliche
Verbindlichkeiten 519,1 543,1 + 4,6
Nettoverschuldung – 481,5 – 499,8 + 3,8
Das Gearing, das heißt das Verhältnis von Nettoverschuldung zu
Eigenkapital, sank im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 90,4 Prozent
(Vorjahr: 96,2 Prozent). Das Verhältnis der Nettoverschuldung
zu den Finanzkennzahlen ebit, ebitda und freier Cashfl ow stieg an.
Gearing und Verhältnis der Nettoverschuldung
zu ebit, ebitda, freiem Cashfl ow
2008 2009
Gearing (Nettoverschuldung/Eigenkapital) 96,2 % 90,4 %
Nettoverschuldung/ebit 3,63 5,39
Nettoverschuldung/ebitda 2,51 3,14
Nettoverschuldung/Freier Cashfl ow 5,05 5,84
2.3 Pflichtangaben zu gesellschaftsrechtlichen Verhältnissen
(§ 315 Abs. 4 hgb)
Das Grundkapital der GfK se beträgt Euro 150.296.541,93. Es ist
eingeteilt in 35.947.363 Stückaktien, die auf den Inhaber lauten.
Satzungsmäßige Beschränkungen, die die Stimmrechte oder die
Übertragung von Aktien betreffen, gibt es nicht. Alle Aktien sind
mit den gleichen Rechten ausgestattet.
Der GfK-Nürnberg e.V. ist an der GfK se direkt mit 56,96 Prozent
der Stimmrechte beteiligt. Darüber hinaus liegen der Gesellschaft
keine Meldungen vor, aus denen ein Anteilsbesitz von 10 Prozent
oder mehr am Kapital hervorgeht.
Die am Kapital beteiligten Arbeitnehmer üben ihre Stimmrechte
unmittelbar aus.
Nach § 5 der Satzung der GfK se bestimmt der Aufsichtsrat die
Zahl der Mitglieder des Vorstands. Der Aufsichtsrat bestellt die
Mitglieder des Vorstands für einen Zeitraum von höchstens fünf
Jahren. Eine einmalige oder mehrmalige Wiederbestellung für
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RIC
HT
72_GfK
+ Wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung: Sektoren
höchstens fünf Jahre ist zulässig. Der Aufsichtsrat kann ein Vor-
standsmitglied zum Vorstandsvorsitzenden und eines oder mehrere
zu stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernennen.
Darüber hinaus gelten die gesetzlichen Vorschriften zur Bestellung
und Abberufung von Mitgliedern des Vorstands (§§ 84, 85 AktG).
Die Satzung enthält keine über die gesetzlichen Vorschriften der §§ 133, 179 AktG hinausgehenden Regelungen.
Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien vom 21. Mai 2008
ist für die Zeit ab Wirksamwerden der nachfolgenden neuen Er-
mächtigung aufgehoben. Mittels Beschluss der Hauptversammlung
vom 20. Mai 2009 wurde festgelegt, die GfK se zu ermächtigen,
Aktien der GfK se zu erwerben und gehaltene eigene Aktien wieder
zu veräußern. Der Erwerb darf erfolgen, um Dritten Aktien im Rah-
men von Unternehmenszusammenschlüssen oder im Rahmen des
Erwerbs von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Unter-
nehmensbeteiligungen anbieten zu können, darüber hinaus um
Aktien zur Erfüllung von Verpfl ichtungen der Gesellschaft aus von
ihr oder ihren Konzerngesellschaften künftig zu begebenden Wan-
del- und/oder Optionsschuldverschreibungen zu nutzen. Gleiches
gilt für den Einzug von Aktien und die erneute Veräußerung der
Aktien an der Börse. Ein Handel in eigenen Aktien ist ausgeschlos-
sen. Der Rückkauf von Aktien ist auf höchstens zehn Prozent des
zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals
beschränkt. Die neue Ermächtigung gilt bis zum 19. November
2010. Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien kann ganz
oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines
oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft oder durch Dritte für
Rechnung der Gesellschaft ausgeübt werden. Der Erwerb erfolgt
nach Wahl des Vorstands mittels eines an alle Aktionäre gerichte-
ten Kaufangebots beziehungsweise mittels einer öffentlichen Auf-
forderung zur Abgabe eines solchen Angebots oder über die Börse.
Die auf Grund der Ermächtigung erworbenen Aktien können auch
in anderer Weise als über die Börse oder durch Angebot an alle
Aktionäre veräußert werden. Voraussetzung hierfür ist, dass die
Aktien gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert werden, der den
Börsenpreis von Aktien der Gesellschaft mit gleicher Ausstattung
zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet.
Die Anzahl der zu veräußernden Aktien darf insgesamt zehn Pro-
zent des Grundkapitals zum Zeitpunkt der Beschlussfassung der
Hauptversammlung vom 20. Mai 2009 oder – falls dieser Betrag
geringer ist – zehn Prozent des zum Zeitpunkt der Veräußerung der
Aktien eingetragenen Grundkapitals der Gesellschaft nicht über-
schreiten. Wird seitens des Vorstands von der Ermächtigung zur
Einziehung von erworbenen eigenen Aktien der Gesellschaft Ge-
brauch gemacht, so erfolgt die Einziehung dergestalt, dass sich
das Grundkapital vermindert. Der Vorstand kann abweichend da-
von bestimmen, dass das Grundkapital bei der Einziehung unver-
ändert bleibt und sich stattdessen durch die Einziehung der Anteil
der übrigen Aktien am Grundkapital gemäß § 8 Abs. 3 AktG erhöht.
Der Vorstand ist in diesem Fall ermächtigt, die Angabe der Zahl der
Aktien in der Satzung anzupassen. Die Ermächtigungen zur Ver-
wendung von erworbenen Aktien können einmal oder mehrmals,
einzeln oder gemeinsam, umfassend oder bezogen auf Teilvolumina
der erworbenen eigenen Aktien und mit Ausnahme der Einziehung
von Aktien auch durch auf Rechnung der Gesellschaft handelnde
Dritte ausgeübt werden. Das Bezugsrecht der Aktionäre auf die ei-
genen Aktien wird insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien im
Rahmen des Zusammenschlusses beziehungsweise des Erwerbs
von Unternehmen, Teilen von Unternehmen, Unternehmensbeteili-
gungen oder im Rahmen der Erfüllung von Verpfl ichtungen aus
künftig zu begebenden Wandel- und/oder Optionsschuldverschrei-
bungen oder der Aktienveräußerung über die Börse, beziehungs-
weise in anderer Weise, verwendet werden.
Entschädigungsvereinbarungen der GfK se, die für den Fall eines
Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands und den
Arbeitnehmern getroffen sind, bestehen nicht.
2.4 Sektoren: Konsumenten und Märkte im Fokus
Die GfK bietet ihren Kunden aus Konsumgüterindustrie, Handel,
Medien und der Dienstleistungsbranche ein umfassendes Angebot
an Informations- und Beratungsservices in den drei Sektoren
Custom Research, Retail and Technology und Media. Die Sektoren
ergeben sich aus den jeweils unterschiedlichen Quellen zur Gene-
rierung der für das Angebot notwendigen Daten: Point of Consumers,
Point of Sale sowie Point of Media.
Custom Research: Der Sektor Custom Research bietet weltweit in
über 80 Ländern Informations- und Beratungsservices für operative
und strategische Marketingentscheidungen.
Die Quelle der Daten für den Sektor Custom Research sind Konsu-
menten (Point of Consumer). Custom Research verfügt über
ein breit gefächertes Angebot an individuellen Ad-hoc-Studien
sowie Tests und Studien insbesondere zu Produkt- und Preispolitik,
Markenführung, Kommunikation, Distribution und Kundenloyalität.
Damit begleitet die GfK Produkte und Dienstleistungen entspre-
chend dem Produktlebenszyklus-Modell von der Entwicklung und
Einführung über die Wachstums- und die Reife- bis hin zur Sätti-
gungsphase.
Retail and Technology: Für den Sektor Retail and Technology ist
der Handel die Quelle der Daten (Point of Sale). Kunden werden
mit Informations- und Beratungsdienstleistungen versorgt, die auf
kontinuierlichen Erhebungen und Analysen von Gebrauchsgütern
und Dienstleistungen im Einzelhandel in über 80 Ländern basieren.
Die Services umfassen regelmäßig erscheinende Studien zu den
Marktsegmenten Bürokommunikation, Fototechnik und Optik, elek-
trische Haushaltsgeräte, Informationstechnologie, Telekommuni -
kation, Sportausrüstung, Tourismus sowie Unterhaltungselektronik
und Unterhaltungsmedien.
Media: Informationsservices zu Reichweiten, Intensität und Art
der Nutzung von Medien und Medienangeboten sowie zu deren
Akzeptanz in 30 Ländern Europas und in den usa bietet der Sektor
Media. Die Datenquelle für den Sektor Media entstammt dem Me-
dienbereich (Point of Media).
Das Angebot richtet sich an Kunden aus Medienunternehmen,
Agenturen und der Markenartikelindustrie. Es beinhaltet sowohl
kontinuierliche als auch spezielle, einmalig durchgeführte Studien
und Analysen. Die Quelle der Informationen für den Sektor Media
sind die Medien Fernsehen, Hörfunk, Print, Außenwerbung und
Online.
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RIC
HT
GfK_73
Struktur des Wachstums von Umsatz und Er
Wachstum gesamt
– 4,6
– 7,3
Wachstum durch Akquisitionen
gebnis in Prozent1)
+ 2,0
+ 3,2
Organisches Wachstum
– 6,0
– 10,2
Währungseffekte
– 0,6
– 0,4
Umsatz Ergebnis
1) Rundungsdifferenzen möglich
Anteile der Sektoren am Umsatz in Prozent1)
1) Rundungsdifferenzen möglich
Custom Research
60,9
Sonstige
0,3
Retail and Technology
28,0
Media
10,8
Anteile der Sektoren am Ergebnis in Prozent1)
1) Rundungsdifferenzen möglich; Bereich Sonstige – 3,3 Prozent in der grafi schen Darstellung nicht
berücksichtigt
Custom Research
26,9
Media
11,3
Retail and Technology
65,1
Margen der Sektoren in Prozent
Custom Research
+ 7,2
+ 5,6
Retail and Technology
+ 27,2
+ 29,4
Media
+ 18,3
+ 13,1
Ist 2008 Ist 2009
Sonstige: Ergänzt werden die Sektoren um den Bereich Sonstige,
in dem insbesondere zentrale Dienstleistungen der GfK für ihre
Tochterunternehmen sowie sonstige marktforschungsfremde
Leistungen zusammengefasst werden. Der Bereich beinhaltet Teile
der GfK Austria, Teile der GfK cr Group usa, Teile der GfK iss,
Teile der GfK Malta Group und Teile der GfK Switzerland, die GfK
Data Services, die GfK Methoden- und Produktentwicklung sowie
Abteilungen der GfK Group Services.
Wirtschaftliche Entwicklung: Kontinuierliche Verbesserung
von Umsatz und Ergebnis
Trotz des im Geschäftsjahr 2009 vorherrschenden schwierigen
Marktumfelds konnten alle drei Sektoren der GfK ihre Umsatz- und
Ergebnisentwicklung im Laufe des Jahres verbessern. Besonders
zufriedenstellend entwickelte sich der Sektor Retail and Technology,
der ein erfreuliches organisches Umsatzwachstum erzielte und die
Marge nochmals steigerte.
Custom Research: Der umsatzstärkste Sektor in der GfK Gruppe
erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Umsatz von insgesamt
709,2 Millionen Euro. Beeinfl usst von den Auswirkungen der Finanz-
und Wirtschaftskrise ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um
9,4 Prozent zurück. Von dem Umsatzrückgang waren 10,4 Prozent-
punkte organischen Ursprungs und 1,4 Prozentpunkte Währungs-
effekten zuzuschreiben. Akquisitionen wirkten sich mit 2,4 Prozent-
punkten erhöhend auf den Umsatz aus. Die hinter den Er war tungen
zurückgebliebene Umsatzentwicklung lässt sich auf ausbleibende
Vertragsverlängerungen, Budgetkürzungen und offensive Preisver-
handlungen zurückführen. Bei den ausbleibenden Vertragsverlänge-
rungen handelt es sich zum Teil um syndiziertes Geschäft. Im Rah-
men des syndizierten Geschäfts werden umfangreiche Studien ohne
konkrete Auftragserteilung am Markt angeboten. Sie bieten ein
hohes Chancenpotenzial, da zum einen kleinere Unternehmen die-
se Studien nicht anbieten können und zum anderen der Deckungs-
beitrag mit jedem zusätzlichen Abnehmer deutlich steigt. Im Falle
einer verhaltenen Nachfrage können allerdings die Erstellungskosten
der Studien nicht angepasst werden. Somit führen ausbleibende
Verträge zu einer Belastung der Umsatz- und Ergebnisseite. Ins-
besondere das syndizierte Automobilgeschäft verlief im Jahr 2009
verhaltener.
Neben den Belastungen durch die Finanz- und Wirtschaftskrise
konnte der Sektor positive Entwicklungen verzeichnen. Insbe-
sondere in den Regionen Asien und Pazifi k sowie Lateinamerika
wurden erfreuliche Umsatzzuwächse erzielt. Darüber hinaus
stärkte die GfK Gruppe durch den Erwerb der Mehrheitsbeteiligung
an dmrkynetec ihr Netzwerk in den Regionen Westeuropa/Mittlerer
Osten/Afrika und Nordamerika. Profi tieren konnte der Sektor von
erfolgreichen Vertragsverlängerungen in den Bereichen Advanced
Business Solutions, Category Management, it- und Telekommuni-
kation.
Die verhaltene Umsatzsituation schlug sich ebenfalls im Ergebnis
nieder. Das Ergebnis ging im Jahr 2009 um 16,6 Millionen Euro auf
39,5 Millionen Euro zurück. Aus einem organischen Ergebnisrück-
gang resultierten 30,2 Prozentpunkte. Wechselkurseffekte wirkten
sich ebenfalls mit 1,9 Prozentpunkten mindernd aus, während Ak-
quisitionen mit 2,6 Prozentpunkten das Ergebnis positiv beeinfl uss-
ten. Die Marge betrug im Gesamtjahr 5,6 Prozent. Auf die Auswir-
kungen der Finanz- und Wirtschaftskrise reagierte der Sektor mit
umfangreichen Kostensenkungsmaßnahmen. Einsparungen wurden
bei den Investitionen, bei der Datenbeschaffung, -produktion und
-lieferung sowie bei den Personalkosten erzielt. Dadurch gelang es,
im Jahresverlauf die Marge sukzessive zu verbessern und an die
Vorjahresmarge von 7,2 Prozent anzunähern.
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74_GfK
+ Wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung: Sektoren
Custom Research: Wichtige Kennziffern1)
Millionen Euro 2008 2009
Verände-
rung in %
Umsatz 782,8 709,2 – 9,4
Ergebnis 56,1 39,5 – 29,5
Marge in % 7,2 5,6 – 1,62)
Mitarbeiter Anzahl gesamt 5.876 5.837 – 0,7
1) Rundungsdifferenzen möglich
2) Prozentpunkte
Custom Research: Struktur des Wachstums von Umsatz
und Ergebnis in Prozent1)
Wachstum gesamt
– 9,4
– 29,5
Wachstum durch Akquisitionen
+ 2,4
+ 2,6
Organisches Wachstum
– 10,4
– 30,2
Währungseffekte
– 1,4
– 1,9
Umsatz Ergebnis
1) Rundungsdifferenzen möglich
Retail and Technology: Trotz der weltweiten Finanz- und Wirtschafts-
krise setzte der Sektor im Jahr 2009 den Erfolgskurs des Vorjahres fort.
Im Gesamtjahr 2009 steigerte Retail and Technology den Umsatz
erfolgreich um 21,7 Millionen Euro auf 325,8 Millionen Euro. Von
dem Gesamtwachstum, das 7,2 Prozent betrug, entfi elen 4,3 Pro-
zentpunkte auf die organische Entwicklung. Auf Wechselkursein-
fl üsse waren 1,0 Prozentpunkte des Gesamtwachstums zurückzuführen
und weitere 1,9 Prozentpunkte auf Akquisitionen. Das globale Pro-
duktions- und Reportingsystem GfK StarTrack, das eine kosteneffi zi-
ente Produktion zu weltweit gleichen Standards ermöglicht, bildete
die Basis für diesen erfreulichen Umsatzzuwachs. Umfangreiches
Marktwissen stellt angesichts eines immer komplexeren und härter
umkämpften Handelsumfelds eine wichtige Entscheidungsgrund-
lage für die GfK-Kunden dar. Die systematische Ausweitung des
Dienstleistungsangebots sowie die steigende Angebotsfrequenz
von Berichten trugen diesem Bedarf Rechnung und sicherten neben
der hohen Kundenzufriedenheit die Nachfrage in diesem Sektor.
Im Allgemeinen verlief die Geschäftstätigkeit mit Großkunden er-
freulich. Hier gelang es, einen überwiegenden Teil der Verträge
mit erhöhtem Auftragsvolumen abzuschließen, während bei einigen
kleineren Kunden Budgetkürzungen verzeichnet wurden. Der Haupt-
teil des Umsatzzuwachses wurde im asiatisch-pazifi schen Raum re-
alisiert. Darüber hinaus erzielte der Sektor beachtliche Wachstums-
raten in Nordamerika, Lateinamerika und Deutschland. Der Erwerb
der Mehrheitsbeteiligung am Unternehmen Etilize sowie die Über-
nahme des amerikanischen Kontaktlinsenpanels c.l.e.a.r. vom
Marktforschungsunternehmen The Nielsen Company trugen zur
Stärkung der Präsenz von Retail and Technology in Nordamerika
bei. Einzig die Region Westeuropa/Mittlerer Osten/Afrika wies eine
rückläufi ge Umsatzentwicklung auf. Infolge einer Marktkonzen-
tration transferierte hier das Tochterunternehmen GfK Switzerland
die Erhebungen im Bereich Fast Moving Consumer Goods (fmcg) an das Unternehmen The Nielsen Company. Durch diesen Verkauf
soll die Rentabilität des Schweizer Tochterunternehmens gesteigert
werden.
Im Geschäftsjahr 2009 gelang es dem ergebnisstärksten Sektor im
GfK-Konzern, das Ergebnis überproportional um 16,0 Prozent auf
95,9 Millionen Euro zu steigern. Mit 12,0 Prozentpunkten war der
größte Teil des Ergebniswachstums organisch bedingt. Zudem hatten
akquisitionsbedingte Einfl üsse eine erhöhende Auswirkung von
4,5 Prozentpunkten. Wechselkurseffekte hingegen führten zu einer
Absenkung der Ergebnisentwicklung um 0,4 Prozentpunkte. Die
Marge belief sich im abgelaufenen Jahr auf hervorragende 29,4 Pro-
zent und übertraf damit das hohe Vorjahresniveau von 27,2 Prozent.
Retail and Technology: Wichtige Kennziffern1)
Millionen Euro 2008 2009
Verände-
rung in %
Umsatz 304,1 325,8 + 7,2
Ergebnis 82,6 95,9 + 16,0
Marge in % 27,2 29,4 + 2,22)
Mitarbeiter Anzahl gesamt 2.757 3.224 + 16,9
1) Rundungsdifferenzen möglich
2) Prozentpunkte
Retail and Technology: Struktur des Wachstums von Umsatz
und Ergebnis in Prozent1)
Wachstum gesamt
+ 7,2
+ 16,0
Wachstum durch
Akquisitionen + 1,9
+ 4,5
Organisches
Wachstum + 4,3
+ 12,0
Währungseffekte
– 0,4
+ 1,0
Umsatz Ergebnis
1) Rundungsdifferenzen möglich
Media: Im Gesamtjahr verringerte sich der Umsatz des Sektors
gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Prozent auf 126,4 Millionen Euro.
Abgesehen von positiven Wechselkurseffekten in Höhe von 0,4 Pro-
zentpunkten reduzierte sich der Umsatz organisch um 3,3 Prozent-
punkte. Insbesondere in den Regionen Zentral- und Osteuropa
sowie Nordamerika blieb die Umsatzentwicklung hinter den Erwar-
tungen zurück. Der Umsatzrückgang in Nordamerika kann auf das
schwierige Marktumfeld im Printbereich zurückgeführt werden.
Das nordamerikanische Tochterunternehmen GfK mri begegnete
dieser Entwicklung bereits mit einer umfangreichen Neuausrich-
tung. Um dem sich ändernden Kundenbedarf Rechnung zu tragen
und neue Geschäftspotenziale zu erschließen, wurde mit dem Auf-
bau des Produkts AdMeasure begonnen, der bis Ende 2011 abge-
schlossen sein wird. Dabei soll, basierend auf kontinuierlich erho-
benen Daten, die Wirksamkeit der Werbung in den Printmedien
gemessen werden. Erfreuliche Umsatzzuwächse verzeichnete der
Sektor Media in Deutschland, vor allem mit Kunden aus den deut-
schen Printmedien. Weiterhin gelang es der GfK, Verträge im Be-
reich der Messung der Mediennutzung zu verlängern. In den Nieder-
landen wurde der bestehende Fernsehforschungsauftrag um ein
weiteres Jahr, in Österreich um drei weitere Jahre verlängert.
Gegenüber dem Vorjahr (23,8 Millionen Euro) sank das Ergebnis
im Berichtszeitraum auf 16,6 Millionen Euro. Währungseffekte
hatten auf das negative Wachstum eine verbessernde Auswirkung
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GfK_75
von 3,2 Prozentpunkten. Hingegen reduzierte die organische Ent-
wicklung das Wachstum um 33,5 Prozentpunkte. Der Ergebnis-
rückgang kann zum Teil auf Aufwendungen für den Aufbau des
Produkts AdMeasure in Nordamerika, für die Einführung der neuen
Messtechnik tc Score in Deutschland, für spezielle Produktions-
und Auswertungssoftware sowie für spezielle Erhebungshardware
zurückgeführt werden. Der Sektor erzielte im Geschäftsjahr 2009
eine Marge von 13,1 Prozent (2008: 18,3 Prozent).
Media: Wichtige Kennziffern1)
Millionen Euro 2008 2009
Verände-
rung in %
Umsatz 130,1 126,4 – 2,9
Ergebnis 23,8 16,6 – 30,3
Marge in % 18,3 13,1 – 5,22)
Mitarbeiter Anzahl gesamt 594 552 – 7,1
1) Rundungsdifferenzen möglich
2) Prozentpunkte
Media: Struktur des Wachstums von Umsatz
und Ergebnis in Prozent1)
Wachstum gesamt
– 2,9
– 30,3
Wachstum durch
Akquisitionen 0,0
0,0
Organisches Wachstum
– 3,3
– 33,5
Währungseffekte
+ 0,4
+ 3,2
Umsatz Ergebnis
1) Rundungsdifferenzen möglich
Sonstige: Der Umsatz des Bereichs betrug im Berichtszeitraum
3,1 Millionen Euro (2008: 3,5 Millionen Euro). Die Ergebnisunter-
deckung belief sich auf 4,8 Millionen Euro (2008: 3,7 Millionen Euro).
Aufwendungen für Beratungen und Versicherungen sowie für die
Weiterentwicklung der it-Struktur im Rahmen der it-Strategie
moveIT belasteten das Ergebnis. Einsparungen bei den Personal-
kosten, Fahrt- und Reisekosten sowie bei den Material-, Kopier-
und Druckkosten konnten diese Belastung zum Teil kompensieren.
Sonstige: Wichtige Kennziffern1)
Millionen Euro 2008 2009
Verände-
rung in %
Umsatz 3,5 3,1 – 9,7
Ergebnis – 3,7 – 4,8 – 29,8
Mitarbeiter Anzahl gesamt 465 445 – 4,3
1) Rundungsdifferenzen möglich
2.5 Regionen: Starkes Wachstum in den Zukunftsmärkten
Weltweit deckt die GfK Gruppe mit ihrem Netzwerk eigener Unter-
nehmen über 100 Länder ab. Geografi sch ist das Geschäft in die
sechs Regionen Deutschland, Westeuropa/Mittlerer Osten/Afrika,
Zentral- und Osteuropa, Nordamerika, Lateinamerika sowie Asien
und Pazifi k aufgeteilt.
• Deutschland – Im Jahr 1934 gegründet, forscht die GfK seit
75 Jahren in ihrem Ursprungsland. Seit den 60er Jahren baut die
GfK von Deutschland aus ihr internationales Netzwerk aus.
• Westeuropa/Mittlerer Osten/Afrika – In Westeuropa ist die GfK
seit den 60er Jahren aktiv und deckt insgesamt 16 Länder ab. Im
Mittleren Osten ist die GfK in 13 Ländern und in Afrika in insge-
samt 15 Ländern vertreten.
• Zentral- und Osteuropa – Im Jahr 1989 gründete die GfK hier ihr
erstes Tochterunternehmen. Heute deckt die GfK 22 Länder ab.
• Nordamerika – Im Jahr 1999 war die GfK erstmalig mit einem
Tochterunternehmen in den usa vertreten. Im Jahr 2005 etablierte
sich die GfK auch in Kanada.
• Lateinamerika – Im Jahr 2002 mit einem eigenen Unternehmen
in Brasilien gestartet, ist die GfK heute in 13 Ländern aktiv.
• Asien und Pazifi k – Seit 1985 gehört dieser Teil der Welt zum
GfK-Netzwerk. Im Jahr 2009 deckt die GfK 20 Länder ab.
Veränderungen im GfK-Netzwerk
Unternehmen
Inves-
titions-
anlass
Anteilsver-
änderung
in % Sektor Region
Ascent mi Erwerb von 0
auf 100
Retail and
Technology
Westeuropa/
Mittlerer
Osten/Afrika
Kontaktlinsenpanel
c.l.e.a.rErwerb Asset Deal Retail and
Technology
Nordamerika
dmrkynetec Anteils-
erhöhung
von 26
auf 75
Custom Research Nordamerika
sowie
Westeuropa/
Mittlerer
Osten/Afrika
Etilize Mehrheits-
beteili-
gung
von 0
auf 51
Retail and
Technology
Nordamerika
fmcg Haushalts-
und Handelspanel
Veräuße-
rung
Asset Deal Custom Research/
Retail and
Technology
Westeuropa/
Mittlerer
Osten/Afrika
GfK Custom
Research Japan
Gründung/
Joint
Venture
von 0
auf 66
Custom Research Asien und
Pazifi k
Conecta Asociados Erwerb von 0
auf 51
Custom Research Lateinamerika
GfK-Nielsen India Anteils-
erhöhung
von 40
auf 50,1
Retail and
Technology
Asien und
Pazifi k
ifop Music Erwerb von 0
auf 100
Retail and
Technology
Westeuropa/
Mittlerer
Osten/Afrika
ifr Monitoring
Group
Anteils-
erhöhung
von 75,8
auf 100
Retail and
Technology
Westeuropa/
Mittlerer
Osten/Afrika
Intercampus Anteils-
erhöhung
von 50,1
auf 69,1
Custom Research Westeuropa/
Mittlerer
Osten/Afrika
Metris Anteils-
erhöhung
von 51
auf 71
Custom Research Westeuropa/
Mittlerer
Osten/Afrika
Watch Media Erwerb von 0
auf 25
Media Westeuropa/
Mittlerer
Osten/Afrika
LA
GE
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RIC
HT
76_GfK
GfK Gruppe weltweit präsent
Denver
New York
Buenos Aires
Casablanca
Santiago de Chile
—die sechs gfk-regionen:
+ Deutschland
+ Westeuropa/Mittlerer Osten/Afrika
+ Zentral- und Osteuropa
+ Nordamerika
+ Lateinamerika
+ Asien und Pazifi k
LA
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BE
RIC
HT
GfK_77
Moskau
London
Nürnberg
Wien
Shanghai
Dubai
Singapur
Tokio
Sydney
LA
GE
BE
RIC
HT
78_GfK
+ Wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung: Regionen
In den Regionen Lateinamerika sowie Asien und Pazifi k verzeichnete
die GfK trotz Finanz- und Wirtschaftskrise weiterhin eine erfolg-
reiche und über den Wettbewerbern liegende Umsatzsteigerung.
Im Geschäftsjahr 2009 hatten diese beiden Regionen einen Anteil
von rund 11 Prozent am Konzernumsatz. Nach Meinung von Exper-
ten werden die Marktforschungsbudgets in diesen Regionen über-
durchschnittlich zunehmen, so dass die GfK ein großes Potenzial
im weiteren Ausbau der Präsenz in diesen Regionen sieht. In den
dynamisch wachsenden bric-Ländern hat die GfK bereits attraktive
Marktpositionen erreicht, die auch in Zukunft weiter ausgebaut
werden sollen. So liegt die GfK in Brasilien auf Marktposition 4,
in Russland auf Rang 3, in Indien auf Platz 4 und in China auf Posi-
tion 5. In den Regionen Deutschland, Westeuropa/Mittlerer Osten/
Afrika, Zentral- und Osteuropa sowie Nordamerika konnte die GfK
ihre Geschäftsentwicklung im Verlauf des Jahres stabilisieren.
Anteile der Regionen am Umsatz in Prozent1)
1) Rundungsdifferenzen möglich
Deutschland
25,9
Westeuropa/Mittlerer Osten/
Afrika
39,3
Lateinamerika
3,4
Zentral- und Osteuropa
6,2
Nordamerika
17,8
Asien und Pazifik
7,5
Deutschland: Die GfK ist mit Abstand Marktführer in Deutschland,
obwohl sich der Umsatz der GfK-Unternehmen in dieser Region im
Geschäftsjahr 2009 insgesamt um 4,7 Prozent auf 301,3 Millionen
Euro reduzierte.
Deutschland: Wichtige Kennziffern1)
Millionen Euro 2008 2009
Verände-
rung in %
Umsatz 316,1 301,3 – 4,7
Mitarbeiterzahl 1.746 1.790 + 2,5
1) Rundungsdifferenzen möglich
Deutschland: Struktur des Umsatzwachstums in Prozent1)
Wachstum gesamt – 4,7
Wachstum durch Akquisitionen 0,0
Organisches Wachstum – 4,7
Währungseffekte 0,0
1) Rundungsdifferenzen möglich
Westeuropa/Mittlerer Osten/Afrika: Den höchsten Umsatzbeitrag
erwirtschaftete die GfK im Geschäftsjahr 2009 in dieser Region.
Insgesamt verminderte sich hier der Umsatz um 6,0 Prozent auf
458,1 Millionen Euro. Organisch reduzierte sich der Umsatz um
5,1 Prozentpunkte, während Wechselkurseffekte den Umsatz mit
2,5 Prozentpunkten belasteten. Akquisitionen erhöhten den Umsatz
um 1,6 Prozentpunkte.
Westeuropa/Mittlerer Osten/Afrika: Wichtige Kennziffern1)
Millionen Euro 2008 2009
Verände-
rung in %
Umsatz 487,2 458,1 – 6,0
Mitarbeiterzahl 3.526 3.416 – 3,1
1) Rundungsdifferenzen möglich
Westeuropa/Mittlerer Osten/Afrika:
Struktur des Umsatzwachstums in Prozent1)
Wachstum gesamt – 6,0
Wachstum durch Akquisitionen + 1,6
Organisches Wachstum – 5,1
Währungseffekte – 2,5
1) Rundungsdifferenzen möglich
Zentral- und Osteuropa: Die Gesellschaften in der Region erzielten
im Geschäftsjahr 2009 insgesamt einen Umsatz von 71,7 Millionen
Euro gegenüber 87,2 Millionen Euro im Vorjahr. In Landeswährung
sank der Umsatz um 5,7 Prozent und in Euro um 17,8 Prozent.
Im Wesentlichen ist dies sowohl auf das schwache wirtschaftliche
Umfeld als auch auf starke Währungsabwertungen insbesondere
des Polnischen Zloty und des Russischen Rubels gegenüber dem
Euro zurückzuführen. Es gab kein akquisitionsbedingtes Wachstum
in dieser Region.
Zentral- und Osteuropa: Wichtige Kennziffern1)
Millionen Euro 2008 2009
Verände-
rung in %
Umsatz 87,2 71,7 – 17,8
Mitarbeiterzahl 1.495 1.515 + 1,3
1) Rundungsdifferenzen möglich
Zentral- und Osteuropa:
Struktur des Umsatzwachstums in Prozent1)
Wachstum gesamt – 17,8
Wachstum durch Akquisitionen 0,0
Organisches Wachstum – 5,7
Währungseffekte – 12,1
1) Rundungsdifferenzen möglich
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GfK_79
Nordamerika: Die GfK generierte in Nordamerika einen Umsatz
von 207,2 Millionen Euro nach 219,7 Millionen Euro im Geschäfts-
jahr 2008. Gegen Ende des Geschäftsjahres 2009 verlor der bis
dahin starke Euro gegenüber dem us-Dollar an Wert, was zu einer
Reduzierung der positiven Wechselkurseffekte führte. Im Gesamt-
jahr erhöhten positive Wechselkurseffekte den Umsatz um 5,0 Pro-
zentpunkte. Vor dem Hintergrund außerordentlich schwieriger
wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ging der Umsatz im Berichts-
zeitraum organisch um 17,8 Prozentpunkte zurück. Akquisitionen
steigerten den Umsatz um 7,0 Prozentpunkte.
Nordamerika: Wichtige Kennziffern1)
Millionen Euro 2008 2009
Verände-
rung in %
Umsatz 219,7 207,2 – 5,7
Mitarbeiterzahl 1.039 936 – 9,9
1) Rundungsdifferenzen möglich
Nordamerika:
Struktur des Umsatzwachstums in Prozent1)
Wachstum gesamt – 5,7
Wachstum durch Akquisitionen + 7,0
Organisches Wachstum – 17,8
Währungseffekte + 5,0
1) Rundungsdifferenzen möglich
Lateinamerika: Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte die GfK Gruppe
in der Region Lateinamerika ihren Umsatz im Berichtszeitraum um
erfreuliche 11,0 Prozent auf 39,4 Millionen Euro. Mit einer organi-
schen Zuwachsrate von 11,0 Prozentpunkten konnte in dieser Region
das höchste organische Wachstum der GfK Gruppe erreicht werden.
Wechselkurseffekte verminderten den Umsatz um 2,1 Prozent-
punkte, während Akquisitionen den Umsatz um 2,2 Prozentpunkte
vermehrten.
Lateinamerika:
Struktur des Umsatzwachstums in Prozent1)
Wachstum gesamt + 11,0
Wachstum durch Akquisitionen + 2,2
Organisches Wachstum + 11,0
Währungseffekte – 2,1
1) Rundungsdifferenzen möglich
Lateinamerika: Wichtige Kennziffern1)
Millionen Euro 2008 2009
Verände-
rung in %
Umsatz 35,5 39,4 + 11,0
Mitarbeiterzahl 525 665 + 26,5
1) Rundungsdifferenzen möglich
Asien und Pazifi k: Das höchste Umsatzwachstum im Geschäftsjahr
2009 generierte die GfK in dieser Region. Der Umsatz stieg um
dynamische 16,1 Prozent von 74,8 Millionen Euro im Jahr 2008 auf
86,9 Millionen Euro im Jahr 2009. Das organische Umsatzwachs-
tum lag bei erfreulichen 8,9 Prozentpunkten. Akquisitionen erhöh-
ten den Umsatz um 1,1 Prozentpunkte, positive Wechselkurseffekte
um 6,1 Prozentpunkte.
—
Asien und Pazifi k:
Struktur des Umsatzwachstums in Prozent1)
Wachstum gesamt + 16,1
Wachstum durch Akquisitionen + 1,1
Organisches Wachstum + 8,9
Währungseffekte + 6,1
1) Rundungsdifferenzen möglich
Asien und Pazifi k: Wichtige Kennziffern1)
Millionen Euro 2008 2009
Verände-
rung in %
Umsatz 74,8 86,9 + 16,1
Mitarbeiterzahl 1.362 1.736 + 27,5
1) Rundungsdifferenzen möglich
3. forschung und entwicklung
Marktforschung lebt von Innovation. Um die Bedürfnisse der Kunden
auch in Zukunft zufriedenstellen zu können, muss ein Markt-
forschungs unternehmen ständig seine Methoden und Instrumente
weiterentwickeln und neue Lösungen auf den Markt bringen. Den
Großteil der dafür notwendigen Entwicklungsarbeit leistet bei der
GfK die Abteilung Methoden- und Produktentwicklung in Nürnberg.
Statistische und methodische Fragestellungen, die Bestimmung von
Grundgesamtheiten, die Optimierung von Stichproben und Hoch-
rechnungsverfahren sowie Programmkonzepte für Erhebungs- und
Analysesoftware bilden den Schwerpunkt der 22-köpfi gen Abteilung.
Auch die einzelnen Sektoren und Tochterunternehmen der GfK
forschen für und mit ihren Kunden und entwickeln – häufi g auch
gemeinsam mit Universitäten oder Unternehmensberatungen –
neue Projekte. Im Jahr 2009 arbeitete die GfK an folgenden For-
schungs- und Entwicklungsprojekten.
80_GfK
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Der GfK EMO Sensor®
+
Ekel
+
Freude
+
Langeweile
+
Wut
+
Leidenschaft
+
Interesse
+
Überraschung
—
Der GfK emo Sensor® misst die Emotionen,
die Konsumenten beim Kontakt mit einer Marke
empfinden können.
—
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GfK_81
3.1 GfK Methoden- und Produktentwicklung
GfK Loyalty Plus ist ein bereits seit vielen Jahren genutztes Instrument
der GfK. Es beschreibt die Bedeutung potenzieller Kriterien für die
generelle Loyalität von Kunden gegenüber einem Produkt oder einer
Marke. Allerdings erlaubt es zunächst keine Aussagen darüber, wie
stark sich die Einstellung der Kunden verändert, wenn einzelne
Einfl ussfaktoren variieren. Dies ist für die Kunden der GfK jedoch
von außerordentlicher Bedeutung. Deshalb entwickelte die GfK
Methoden- und Produktentwicklung ein Modell, das genau diese
Vorhersage ermöglicht. Mit dem GfK Loyalty Plus Simulator kann
die GfK beispielsweise nun prognostizieren, wie sich die Zufrieden-
heit der Kunden gegenüber einem Unternehmen verändert, wenn
das zugehörige Callcenter besser oder schlechter beurteilt wird.
Auch bei der Erfassung des Verbraucherverhaltens mit Hilfe von
Kundenkarten hat die GfK ihre Methoden weiterentwickelt. Hier
ist die zentrale Frage, wie groß der Return on Investment (roi) ist.
Um diesen abzuschätzen, wurde bisher eine Gruppe von Kunden-
kartenbesitzern – die „Experimentalgruppe“ – mit einer möglichst
ähnlichen „Kontrollgruppe“ verglichen. Dazu werden so genannte
„statistische Zwillinge“ zu den Teilnehmern der Experimentalgruppe
gesucht. Diese Zwillinge unterscheiden sich jedoch immer etwas
vom Original und sind nur in sehr begrenztem Umfang verfügbar.
Dies führt häufi g dazu, dass keine bedeutsamen Aussagen über den
Return on Investment mehr gemacht werden können. Bei dem von
der GfK Methoden- und Produktentwicklung erarbeiteten GfK Linear
Matching wird dagegen der gesamte Pool der Kontrollgruppe nun
so gewichtet, dass er perfekt mit der Experimentalgruppe in allen
defi nierten Variablen übereinstimmt. Die roi-Analyse wird dadurch
sehr viel präziser. Mit dieser neuen Methode hat es die GfK beispiels-
weise bei einer bestimmten Analyse auf Basis des Haushaltspanels
geschafft, den statistischen Fehler so stark zu verringern, dass der
Return on Investment im Zeitverlauf pro Haushalt und Quartal auf
zwei Euro genau bestimmt werden konnte.
Ein seit langem bewährtes Instrument ist die Choice-Based Conjoint-
Analysis (cbc). Mit ihrer Hilfe werden individuelle Nutzenwert-
strukturen auf Basis beobachteter Wahlentscheidungen ermittelt.
Allerdings lässt die ansonsten sehr hohe Schätzgüte dieses An-
satzes deutlich nach, wenn die Anzahl der beobachteten Wahlent-
scheidungen, die so genannten Choice-Tasks, gering ist. Daher
hat die GfK Methoden- und Produktentwicklung mit der Best-Worst
Choice-Based Conjoint-Analyse ein alternatives Verfahren entwickelt.
Mit dessen Hilfe kann der Umfang der gewonnenen Präferenz-
information pro Wahlentscheidung auf einfache und effi ziente
Weise deutlich erhöht werden, indem nicht nur nach der besten,
sondern auch nach der schlechtesten der gezeigten Alternativen
gefragt wird. Das Wahlverhalten kann somit besser prognostiziert
werden als bei den bisherigen Ansätzen.
3.2 Custom Research
Im Sektor Custom Research bietet die GfK Testmarktforschung seit
diesem Jahr mit dem GfK Cross-Touchpoint Evaluator als weltweit
erstes Institut die Möglichkeit, die Verkaufswirkung von Cross-
Touchpoint- und Online-Werbung bereits vor Kampagnenbeginn
zu testen. Bisher war die Effi zienz von Online-Werbung sowie
ihre Wirkung auf das tatsächliche Kaufverhalten erst nachweisbar,
nachdem die Kampagne gestartet und somit schon viel Geld inves-
tiert worden war. Die GfK Testmarktforschung kann nun für den
deutschen Markt Cross-Touchpoint- und Online-Kampagnen bereits
vor ihrer nationalen Schaltung regional begrenzt und unter kontrol-
lierten Bedingungen auf ihre Verkaufswirkung hin untersuchen.
Integrierte, medienübergreifende Werbekampagnen sind die Königs-
klasse des modernen Marketings. Dass Cross-Media-Kampagnen
auf die Wahrnehmung wirken, ist unumstritten. Bisher nicht beleg-
bar waren jedoch die Synergieeffekte auf das tatsächliche Kaufver-
halten. Die GfK Panel Services Deutschland, Google und Coca-Cola
haben mit dem GfK Web Effi ciency Panel (wep) nun erstmals diese
Effekte sowie das Zusammenspiel aller Komponenten analysiert.
Die Ergebnisse zeigen: Cross-Media-Kampagnen wirken stärker als
Kampagnen in nur einem Medium. Der Einsatz des Internets wirkt
direkt auf die Kaufentscheidung. Seit April 2009 erfasst ein zweites
GfK-Panel Verbraucherdaten zu Themen wie Reisen, Finanzen,
Versandhandel und Entertainment in Deutschland. Dies erweitert
die Analysemöglichkeiten auf eine Vielzahl weiterer Branchen.
Zudem soll die Methode auch in Großbritannien eingesetzt werden.
In Frankreich und den Benelux-Ländern prüft die GfK derzeit die
Einsatzmöglichkeiten.
Emotionen sind die grundlegende Triebfeder für menschliches
Verhalten, auch und gerade für den Konsum. Deshalb setzen
Markenartikelhersteller immer stärker darauf, bei Werbe- und
Marketingaktivitäten Gefühle beim Verbraucher auszulösen. Zur
Messung von Gefühlen hat die GfK Methoden- und Produktent-
wicklung gemeinsam mit der GfK Marktforschung und dem Institut
für Konsum- und Verhaltensforschung der Universität des Saarlands
in Saarbrücken, Deutschland, den so genannten GfK emo Sensor®
entwickelt. Dieses Instrument misst eine große Bandbreite an Emo-
tionen – von Überraschung über Interesse bis Langeweile –, die
Konsumenten beim Kontakt mit einer Marke, zum Beispiel beim Be-
trachten eines Werbefi lms, empfi nden können. Der GfK emo Sensor®
wird bereits in Europa und den usa eingesetzt. Aktuell führt die
GfK eine Validierungsstudie im asiatischen Kulturkreis durch.
Vor dem Hintergrund steigender Energiekosten und der Diskussion
um klimafreundlichen Konsum gewinnt das Thema Nachhaltigkeit
immer mehr an Bedeutung. Im Jahr 2009 hat deshalb der Bereich
GfK Living im Sektor Custom Research eine Marktstudie unter
6.800 Personen in den zentralen europäischen Ländern sowie in
den usa, Brasilien, China und Indien durchgeführt. Der GfK Nach-
haltigkeitsmonitor gibt Aufschluss darüber, welche Rolle verschie-
dene Nachhaltigkeitsaspekte wie beispielsweise der Energieverbrauch
oder die Recyclingfähigkeit von Produkten und Verpackungen ge-
genüber Kriterien wie Qualität und Preis beim Kauf von Elektro-
geräten spielen und wie sich neue Käufergruppen generieren lassen.
In Zusammenarbeit mit Kunden werden thematische Nachfolge-
projekte konzipiert. Für das Jahr 2010 ist ein Update des GfK Nach-
haltigkeitsmonitors geplant.
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82_GfK
+ Forschung und Entwicklung
Auch in der Pharmamarktforschung hat die GfK im Jahr 2009
Neuerungen vorangetrieben. Das amerikanische Tochterunter-
nehmen GfK Healthcare hat im laufenden Jahr mit GfK pair
(Product-Patient Attributes in Reality) einen neuartigen Ansatz im
Pharmaziemarkt entwickelt. Mit Hilfe dieser Methode können nun
erstmals Produktattribute und Patientencharakteristika miteinander
verbunden werden. Die Pharmaunternehmen sind somit in der
Lage, ihre Medikamente an immer spezifi scheren Patientengruppen
mit bestimmten Eigenschaften zu testen. Auch die Beurteilung
der Patienten sowie der behandelnden Mediziner geht in das
Studien ergebnis mit ein. Dies ermöglicht es den Befragten, einen
natürlicheren und realistischeren Auswahlprozess durchzuführen.
GfK pair kann sowohl für Produkte genutzt werden, die sich noch
in der Entwicklung befi nden, als auch für solche, die bereits von
Ärzten verschrieben werden. Dadurch kann die GfK die Glaubwür-
digkeit und Voraussagegenauigkeit steigern.
Ebenfalls für den Einsatz im Gesundheitsmarkt hat die GfK den be-
reits verwendeten Detail Tracker erweitert und GfK ode (Overall
Detail Effectiveness) kreiert. Dieses Instrument bietet eine monat-
liche zusätzliche Sicht auf den Abverkauf eines Unternehmens ge-
genüber den Wettbewerbern. Es stellt den Kunden eine umfas-
sende Auswertung, die durchschnittlichen Ergebnisse einzelner
Bereiche sowie den Vergleich mit der Konkurrenz zur Verfügung.
Entwickelt hat dieses Instrument das amerikanische Tochterunter-
nehmen GfK Healthcare.
3.3 Retail and Technology
Weltweit Marktführer in der panelbasierten Marktforschung für
technische Gebrauchsgüter ist die GfK im Sektor Retail and
Techno logy mit dem globalen Produktions- und Berichtssystem
GfK StarTrack. Kernstück der StarTrack-Umgebung ist der GfK
StarTrack Explorer (gse), der Handelsdaten aus über 80 Ländern
verarbeitet. Während bereits der Großteil der international operie-
renden Kunden die gse Standard-Edition nutzt, hat im ersten
Halbjahr 2009 die Einführung der neuen gse Professional Edition
begonnen. Speziell für die internen Marktforschungsspezialisten
(market intelligence specialists) beim Kunden konzipiert, ermög-
licht die gse Professional Edition die freie Berichtsdefi nition und
zielgruppengenaue Ergebnisdistribution über das StarTrack-Portal.
Die großen Vorteile von gse liegen in der schnellen Verfügbarkeit
neuer Marktinformationen, einem global einheitlichen Format und
einer großen Analysetiefe von der Warengruppe bis zum Einzelartikel.
Auch bei dem Thema Nachhaltigkeit zeigt sich die GfK innovativ.
Im Juni 2009 präsentierte die GfK Retail and Technology auf der
5. Internationalen Konferenz zur Energieeffi zienz bei Haushaltsge-
räten und Leuchtmitteln, eedal, in Berlin erstmals das neue Pro-
dukt GfK eco. Dahinter verbirgt sich ein Informationssystem, das
mit Hilfe des GfK StarTrack Explorers Informationen zur Energie-
effi zienz von Produktsegmenten, Marken und Gerätemodellen mit
den Abverkaufszahlen in den Bereichen Unterhaltungselektronik,
Leuchtmittel, Klimaanlagen sowie Haushaltsgroßgeräte kombiniert.
Dieses Energieeffi zienz-Tracking liefert Händlern und Herstellern
elektrischer Geräte erstmals fundierte Informationen zu diesem Thema.
Einen neuen Prognoseservice hat die GfK Retail and Technology
auf der Internationalen Funkausstellung (ifa) im September in
Berlin vorgestellt: GfK Forecasting. Dieses neue Angebot ist für die
wichtigsten Produktgruppen innerhalb des Handelspanels erhältlich.
Verkaufswert, Umsatz und durchschnittlicher Preis können über
einzelne Segmente hinweg für die nächsten zwölf bis 18 Monate
vorausgesagt werden. Mit diesen Voraussagewerten können die
Markenartikelhersteller ihre Distributions- und Marketingmaßnah men
für die eigenen Produkte zielgerichteter steuern und feinstufi ger
ausrichten.
Ein innovativer Ansatz von Retail and Technology ist die Forschungs-
methode GfK nis (Network Intelligence Solution). Mithilfe der Tech-
nologie Deep-Packet-Inspection (dpi) lassen sich weltweit ip-Proto-
kolle analysieren, unter anderem im Hinblick auf das Internetsurfen
von Handy-Nutzern. Nutzungsarten und -zeiten, Reichweiten, Ver-
weildauer und vieles andere werden in Echtzeit erfasst, identifi ziert
und aufbereitet. Die Nachfrage nach diesen Schlüsseldaten von
Seiten der Medien, der werbetreibenden Industrie sowie der Tele-
kommunikationsbranche ist sehr hoch. Neu am GfK-Ansatz ist die
Genauigkeit, Flexibilität und Schnelligkeit, mit der die Daten auf-
bereitet und über ein leistungsfähiges DataWarehouse Portal online
zur Verfügung gestellt werden können.
3.4 Media
Seit Juni 2009 misst die us-amerikanische Tochter GfK mri, die
im Sektor Media auf Printforschung spezialisiert ist, die Reich-
weiten von Anzeigen in den wichtigsten Publikumszeitschriften des
Landes. Mit dem neuen Instrument GfK AdMeasure erhalten Ver-
lage, Medienhäuser und Werbeagenturen Informationen darüber,
wieviele Werbekontakte eine Printkampagne hat, wie lange die
Verweildauer bei Anzeigen ist und vor allem, wer sich die Anzeigen
ansieht. Mit GfK AdMeasure soll neben dem tv- und Internet-Markt
auch im Printbereich eine neue Währung etabliert werden. Unter-
nehmen wie Time Inc. (Time Warner Company) und Starcom usa
nutzen bereits die Daten, die GfK AdMeasure erhebt.
Seit dem 1. Oktober 2009 läuft bei der GfK nop Media „rate it!“ –
ein besonderes Jugendpanel mit mehr als 1.500 Teilnehmern. An
diesem Panel nehmen Acht- bis 15-jährige teil, die sich auf speziell
für Kinder gemachten Seiten im Internet anmelden, wo sie spielen,
ihren Seitenhintergrund verändern und Studien beantworten kön-
nen. Die Teilnehmer erhalten zudem einen Newsletter von „Katie“.
Das ist eine Figur, die GfK nop Media extra geschaffen hat, um mit
den Kindern zu kommunizieren. Zudem ist „Katie“ eine Art Mas-
kottchen für das Panel. Mit Hilfe von täglichen Studien erhält die
GfK nop Media wertvolle Einblicke in den täglichen Medienkonsum
bei Fernsehen, Internet und Radio der Jugendlichen. Da die Jugend-
lichen zusätzlich häufi g an Ad-hoc-Studien teilnehmen, ermöglicht
dies der GfK nop Media, ihren Kunden, wie beispielsweise Fern-
sehsendern, schnell und effi zient Daten zu vielfältigen Themen-
bereichen zur Verfügung zu stellen.
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GfK_83
—
4. human resources
4.1 Scorecard
Auch im Jahr 2009 wurde mit der Human Resources-Scorecard
die Umsetzung der globalen Personalstrategie vorangetrieben und
anhand von Schlüsselkennzahlen (kpis) regelmäßig gemessen.
So konnten nicht nur wichtige Kenntnisse über den Status der Per-
sonalarbeit auf regionaler und globaler Ebene gewonnen werden.
Es wurden auch die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanz-
krise auf die Personalarbeit, zum Beispiel durch eine hohe Anzahl
an Bewerbungen und eine geringere Fluktuation ersichtlich.
Durch die Einführung eines web-basierten Reporting-Instruments
konnten der Prozess und die Qualität des hr-Reportings deutlich
verbessert und die Verfügbarkeit aktueller Daten für alle GfK-Firmen
gewährleistet werden. Zudem liefert die Scorecard die Möglichkeit,
die Kennzahlen nicht nur innerhalb der GfK Gruppe, sondern auch
extern, zum Beispiel mit anderen Firmen im Land einer lokalen
GfK-Firma zu vergleichen und Ziele für die Personalarbeit zu setzen.
4.2 hr-Netzwerk: Best Practice Award,
Global Human Resources mvp Award, How To Library
Bereits zum zweiten Mal wurde der Best Practice Award in den
Kategorien Mitarbeiterrekrutierung, Mitarbeiterentwicklung und
Mitarbeiterbindung verliehen. Erstmalig wurde im Jahr 2009 auch
der Global Human Resources mvp (Most Valuable Player) Award
ver liehen, der das besondere Engagement einer GfK-Firma für das
hr-Netzwerk würdigt. Die Kandidaten und Sieger beider Auszeich-
nungen wurden auf der jährlich stattfi ndenden internationalen
Human Resources-Konferenz vorgestellt und ausgezeichnet.
Um darüber hinaus bewährte Personalinstrumente und -prozesse
im hr-Netzwerk zu kommunizieren und zu verbreiten, hat das
Team hr International das Handbuch „How To Library“ erstellt.
Dieses enthält Best Practices-Beispiele zu den wichtigsten Per-
sonalprozessen. Das bestehende Handbuch wird kontinuierlich
durch das hr-International Team sowie die hr-Kollegen aus aller
Welt ergänzt und aktualisiert.
4.3 Nachfolgemanagement
Nach Abschluss einer sechsmonatigen Pilotphase wurde 2009 der
Startschuss für ein weltweit einheitliches Nachfolgemanagement-
System gegeben. Das Ziel dieser Initiative ist die stetige Identifi kation
von Führungskräften in der GfK Gruppe. Nach der Identifi kation
der Potenzialträger konzentriert sich der Prozess auf die gezielte
Entwicklung dieser Talente und die Bindung an das Unternehmen.
4.4 Excellence
Bereits seit 2001 nominiert die GfK Gruppe jedes Jahr rund 15 Per-
sonen aus aller Welt für das Excellence-Programm, welches das
Flaggschiff der Führungskräfteentwicklung der GfK darstellt. Jedes
Excellence-Team erhält einen Projektauftrag vom Vorstand, dessen
Erfüllung einen signifi kanten Mehrwert für die Entwicklung der
GfK Gruppe liefert. Das Team Excellence viii hat seine Arbeit im
Oktober 2009 mit einer Präsentation beendet, die den Titel „Research
Transformation“ trug und die voraussichtliche Veränderungen in
der Welt der Marktforschung bis zum Jahr 2015 zum Gegenstand
hatte. Die Gruppe unterbreitete dem Vorstand Vorschläge, welche
Weichen heute bereits gestellt werden sollten, um für diese Verän-
derungen am besten vorbereitet zu sein. Im November 2009 wurde
das Team Excellence ix mit dem Projekt „Lean Management Oppor-
tunities“ beauftragt und hat seine Arbeit aufgenommen. Über die
Projektarbeit hinaus haben die Mitglieder der Teams die Möglich-
keit, stabile und nachhaltige Verbindungen zu GfK-Kolleginnen und
Kollegen aus anderen Regionen und Sektoren aufzubauen und mit
Mitgliedern des Vorstands, aber auch mit wichtigen Kunden und
Finanzmarktexperten in Verbindung zu treten.
4.5 Globale Mitarbeiterbefragung
Im Oktober 2009 wurde die zweite weltweite Mitarbeiterbefragung
mit dem Titel „Employee Engagement Survey“ durchgeführt.
Insgesamt beteiligten sich 77 Prozent aller GfK-Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter an der Befragung. Der daraus resultierende Index
(Employee Engagement Index) beträgt 68 von 100 Punkten. Die
engen Zusammenhänge von Engagement und Unternehmensleis-
tung anerkennend, hat sich das Management der GfK dazu ver-
pfl ichtet, zielgerichtete Maßnahmen zur Erhöhung des Indexes zu
ergreifen. Zur Unterstützung dieser Vorhaben wurde ein Leitfaden
mit Maßnahmebeispielen und echten GfK-Fallbeispielen veröffent-
licht und allen GfK-Firmen zur Verfügung gestellt. Der Vorstand
wird die ergriffenen Maßnahmen gezielt verfolgen. Die dritte Mit-
arbeiterbefragung wird im Herbst 2010 durchgeführt.
4.6 Personalbestand
Der Personalbestand der GfK Gruppe belief sich zum Ende des
Geschäftsjahres 2009 auf 10.058 Beschäftigte. Im Vergleich zum
Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um 366 Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen beziehungsweise um 3,8 Prozent. Der Zuwachs
resultierte vor allem aus Akquisitionen und Neukonsolidierungen.
In den ausländischen GfK-Gesellschaften waren 8.268 Arbeitnehmer
und Arbeitnehmerinnen angestellt und damit 322 Personen mehr als
im Vorjahr. Insgesamt arbeiteten 82,2 Prozent der GfK-Belegschaft
außerhalb Deutschlands. Damit steigt weiterhin die internationale
Ausrichtung.
Regional gesehen verzeichneten die Regionen Asien und Pazifi k
sowie Lateinamerika den größten Personalzuwachs. Während im
asiatisch-pazifi schen Raum der Personalanstieg im Wesentlichen
aus der Übernahme neuer Unternehmen resultierte, war die Per-
sonalaufstockung in Lateinamerika zudem auf die gute Geschäfts-
lage zurückzuführen. Darüber hinaus erhöhte sich der Personal-
bestand leicht in Deutschland sowie in der Region Zentral- und
Osteuropa. Der Personalanstieg in der Region Zentral- und Ost-
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84_GfK
Mitarbeiter weltweit
+ GfK Hellas, Griechenland
+ GfK Retail and Technology uk, Großbritannien
+ Auszubildende der GfK se, Deutschland
+ GfK Mode, India
+ Internationales Custom Research Meeting in Istanbul
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GfK_85
europa ist vollständig darauf zurückzuführen, dass Firmen neu in
den Konzernabschluss einbezogen wurden. Infolge von Anpas-
sungsmaßnahmen wiesen die Regionen Nordamerika sowie West-
europa/Mittlerer Osten/Afrika sinkende Mitarbeiterzahlen auf.
Auf Sektorebene ist nur der Sektor Retail and Technology personell
gewachsen. Mehr als zwei Drittel des Anstiegs entfi elen auf die
Region Asien und Pazifi k und waren dort vorwiegend einem Firmen-
zukauf zuzuschreiben. Zudem baute der Sektor sein Netzwerk
in den Regionen Zentral- und Osteuropa, Deutschland und Latein-
amerika weiter organisch aus.
In den Sektoren Custom Research und Media hingegen verhielten
sich die Personalzahlen rückläufi g. Die niedrigeren Personalzahlen
im Sektor Custom Research resultierten vorwiegend aus Perso-
nalanpassungen in den Regionen Nordamerika sowie Westeuropa/
Mittlerer Osten/Afrika während im Sektor Media der Personalrück-
gang vor allem in der Region Zentral- und Osteuropa verzeichnet
wurde.
Mitarbeiter nach Sektoren in Prozent1)
Gesamt 100% � 10.058 Vollzeitstellen
1) Rundungsdifferenzen möglich
Custom Research
58,0
Sonstige
4,4
Retail and Technology
32,1
Media
5,5
Mitarbeiter nach Regionen in Prozent1)
Gesamt 100% � 10.058 Vollzeitstellen
1) Rundungsdifferenzen möglich
Deutschland
17,8
Westeuropa/Mittlerer Osten/
Afrika
34,0
Lateinamerika
6,6
Zentral- und Osteuropa
15,1
Nordamerika
9,3
Asien und Pazifik
17,3
4.7 Fluktuation: Sinkende Fluktuationsquoten in allen Regionen
Die Fluktuationsquote der GfK Gruppe, die das Verhältnis der
Arbeitnehmerkündigungen zur durchschnittlichen Mitarbeiterzahl
des Konzerns im Geschäftsjahr ausweist, betrug 9,3 Prozent im
Jahr 2009. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Reduktion
um 4,2 Prozentpunkte (2008: 13,5 Prozent).
In vielen Ländern hat die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise
unmittelbare Folgen für den Arbeitsmarkt und damit ebenfalls für
die Bindung erfahrener und qualifi zierter Arbeitnehmer im Unter-
nehmen. Insgesamt wies die Fluktuation eine regional unterschied-
liche Ausprägung auf.
4.8 Gesamtbezüge und Aktienbesitz des Vorstands und des
Aufsichtsrats
Angaben zur Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie zu
deren Aktienbesitz können den Tabellen und Ausführungen im
Vergütungsbericht innerhalb des Corporate-Governance-Berichts
auf Seite 16ff entnommen werden.
Darlehen und Vorschüsse an Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder
bestanden keine.
—
5. organisation und verwaltung
Der Konzern hat sich den Herausforderungen der wachsenden
Globalisierung gestellt und eine Organisationsstruktur etabliert,
die es den GfK-Unternehmen vor Ort ermöglicht, schnell und effi -
zient auf Marktchancen zu reagieren. Die GfK se fungiert zugleich
als Holding-Gesellschaft sowie als operativ tätige Einheit. In Deutsch-
land umfasst das Netzwerk der GfK Gruppe neben der Mutter-
gesellschaft zehn verbundene konsolidierte und zwei assoziierte
Unternehmen, eine Beteiligung sowie fünf nicht konsolidierte ver-
bundene Unternehmen. Weltweit gehören der GfK 145 verbundene
konsolidierte und 16 assoziierte Unternehmen, drei Beteiligungen
sowie 42 nicht konsolidierte verbundene Unternehmen an. Der
Stammsitz ist Nürnberg.
5.1 Vorstand: Führung durch Sektoren
Ein sechsköpfi ger Vorstand hat im Jahr 2009 die Geschäfte der
GfK Gruppe geleitet. Der Vorstandsvorsitzende (ceo), Professor
Dr. Klaus L. Wübbenhorst, verantwortet die Bereiche Strategie, Internal
Audit, Methoden- und Produktentwicklung, Unternehmenskommuni-
kation und it Services. Der Personal- und Finanzvorstand (cfo),
Pamela Knapp (seit 1. November 2009), ist für die Abteilun gen
Financial Services, Human Resources sowie Central Services
zuständig.
Aus der Umstrukturierung im Jahr 2008 gingen die drei Sektoren
Custom Research, Retail and Technology und Media hervor. Der
Sektor Custom Research wird von den drei Vorständen Petra Heinlein,
Debra A. Pruent und Wilhelm R. Wessels gemeinsam geleitet. Der
Sektor Retail and Technology wird von Dr. Gérard Hermet und der
Sektor Media von Wilhelm R. Wessels verantwortet.
5.2 Administration: konzernübergreifende Funktionen
zentralisiert
In den Group Services der GfK Gruppe übernehmen die Bereiche
Financial Services, Human Resources, Central Services und
Corporate Communications zentrale, konzernübergreifende Funk-
tionen. Zum Bereich Financial Services gehören Legal Services
and Transactions, Group Reporting, Group Taxes, Group Treasury,
Business Insights, Best Practice sowie Projects and it.
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86_GfK
+ Corporate Communications und Marketing
Die Bereiche Financial Accounting und Operational Accounting der
Financial Services sowie die Abteilung Central Services erbringen
Dienstleistungen für die Mehrzahl der Unternehmen in Deutsch-
land. Im Ausland übernehmen die einzelnen GfK-Unternehmen die
Verantwortung für diese Dienstleistungen weitestgehend selber.
—
6. unternehmenserklärung gemäß § 289 a hgb
Die Organe der GfK se fühlen sich einer verantwortungsvollen,
transparenten und nachhaltigen Wertschöpfung verpfl ichtet. Dazu
gehören geschäftspolitische Grundsätze und Leitlinien sowie eine
vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Mit der Anerkennung des Corporate Governance Kodex zeigt die
GfK se, dass sie sich an die Regeln einer guten Unternehmens-
führung und Unternehmensüberwachung hält und nationalen wie
internationalen Investoren transparent begegnet.
Die Erklärung zur Unternehmensführung, die den ausführlichen
Text der Entsprechenserklärung enthält, sowie die Angaben zu
Unternehmensführungspraktiken und die Beschreibung der Arbeits-
weise von Vorstand und Aufsichtsrat, sind veröffentlicht unter:
www.gfk.com/group/investor/corporate_guidelines/declaration_on_
corporate_governance
Der Corporate Governance Bericht ist im Geschäftsbericht auf den
Seiten 15ff abgedruckt.
—
7. beschaffung
Für die GfK und ihr Geschäft spielt die Beschaffung klassischer
Produktionsmittel eine eher geringe Rolle. Arbeitsmaterialien und
Gegenstände der Standard-Büroausrüstung werden von den Ab-
teilungen Central Services, die zu den GfK Group Services gehört,
und it Services, die zu den GfK Data Services gehören, zentral für
Deutschland eingekauft. Ebenfalls zentral für die GfK Unternehmen
in Deutschland kauft der Bereich it Services sämtliche Produkte
wie Standardsoftware, Hardware-Infrastruktur und Telekommuni-
kation ein. it Services und der Chief Information Offi cer (cio) schließen mit Dienstleistern und Herstellern Vereinbarungen über
Einkaufskonditionen für it-Güter und -Dienstleistungen ab. Diese
können von allen Unternehmen der GfK Gruppe in Anspruch ge-
nommen werden. Das Projekt moveIT, das im Rahmen des Fitness-
und Effi zienzprogramms biss im Jahr 2008 startete und bis Ende
2010 abgeschlossen sein wird, hat zum Ziel, die it-Infrastruktur
der GfK global auszurichten. Dafür werden die Dienstleistungen im
Bereich it standardisiert und konsolidiert. Drei Rechenzentren sol-
len als zentrale Dienstleister für alle Unternehmen der GfK Gruppe
fungieren. Die Beschaffung für it-Infrastruktur und Telekommuni-
kationsservices erfolgt ebenfalls zentral.
—
8. umwelt
Der sorgsame und verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen
Ressourcen ist ein wichtiges Anliegen für die GfK Gruppe. Daher
werden alle Mitarbeiter über interne Richtlinien und Empfehlungen
angehalten, bei den gesamten geschäftlichen Aktivitäten sowie bei
der Nutzung der betrieblichen Arbeitsmittel stets die Grundsätze
der Umweltfreundlichkeit zu berücksichtigen und den Verbrauch
optimal zu gestalten. In Deutschland sind die Abteilungen Central
Services und it Services der GfK für den Einkauf und die fachgerechte
Entsorgung der Materialien verantwortlich. Im Ausland handeln die
GfK-Unternehmen in diesem Bereich eigenverantwortlich.
—
9. corporate communications und marketing
Für die Kommunikation der GfK Gruppe ist konzernweit die Abtei-
lung Corporate Communications mit ihren drei Bereichen Presse,
Interne Kommunikation/Corporate Identity sowie Investor Relations
verantwortlich. Die Zielgruppen sind Medienvertreter, die Öffent-
lichkeit, Mitarbeiter, Aktionäre, Investoren und Finanzanalysten.
Der Bereich Investor Relations und seine Aufgaben werden in dem
Kapitel „Die Aktie“ im Imageteil des Geschäftsberichts gesondert
vorgestellt.
9.1 Kommunikation: neue Medien im Fokus
Eine zunehmende Bedeutung für die Kommunikation der GfK
gewinnen neue Distributionswege wie Microblogging, Web- und
Podcasting, Blogs, Social Media und rss Feeds. Diese Medien
nutzen einige GfK-Unternehmen bereits intensiv für ihre Kom-
munikation. Seit September informiert die Abteilung Corporate
Communications mit drei Twitter-Kanälen über aktuelle Studien,
Unternehmensmeldungen und Investor-Relations-Themen.
Die Konzernwebseite verzeichnete weltweit rund 7,9 Millionen
Seitenzugriffe. Das sind rund 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Diese wurde weiter ausgebaut und mit neuen Web 2.0-Elementen
wie Social Bookmarking, Webcasts und einer interaktiven Welt-
karte ergänzt. Neu hinzugekommen ist die mobile Website. Im Be-
richtsjahr wurden von Corporate Communications in Deutschland
rund 6.000 E-Mails von Journalisten, Verbrauchern und Kunden
bearbeitet.
In der internen Kommunikation setzte Corporate Communications
ebenfalls verstärkt digitale Medien ein. So wird der elektronische
Newsletter news4u seit August 2009 zweiwöchentlich weltweit an
alle Mitarbeiter versendet. Die Anzahl und die Themenvielfalt der
Webcasts des Vorstandsvorsitzenden wurden im Jahr 2009 aus-
gebaut. In sieben Videobeiträgen wurde unter anderem über die
aktuelle Geschäftsentwicklung, die Ergebnisse der Mitarbeiter-
umfrage „Employee Engagement Survey“ und über die Struktur
der GfK Gruppe informiert. Die neu initiierte interne Videoplatt-
form video4u dient der Intensivierung des weltweiten Wissens-
austauschs und der fachlichen Zusammenarbeit. Bis zum Jahres-
ende hatten sich rund 1.800 Nutzer registriert.
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GfK_87
Image-Film „Entscheidungen verstehen“
Die Wahl des Autos, der Schuhe, der Eiscreme oder des Futters will
wohl überlegt sein. Der GfK Image-Film zeigt auf humorvolle Weise
Menschen sowie einen Vierbeiner in „entscheidenden“ Situationen.
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88_GfK
+ Chancen- und Risikolage
International veröffentlichten die GfK-Unternehmen im Jahr 2009
über 1.200 Presseinformationen, die an Journalisten verschickt so-
wie in der Regel über unternehmenseigene Websites und andere
Internetportale verbreitet wurden. Die GfK se gab in Deutschland
insgesamt 97 Pressemitteilungen heraus.
Einen wichtigen Stellenwert nehmen weltweit Kooperationen mit
Medien, Agenturen, Veranstaltern und Branchenverbänden ein, die
von vielen GfK-Unternehmen aktiv als Kommunikationsinstrument
genutzt werden.
9.2 Marketing: Markenauftritt optimiert
Die Aktivitäten im Bereich Marketing werden von den Tochterun-
ternehmen der GfK Gruppe weitgehend selbstständig, aber in Ab-
stimmung mit dem Bereich Corporate Communications gesteuert.
Der Markenauftritt der GfK Gruppe wurde im Jahr 2009 durch ver-
schiedene Marketingmaßnahmen weiter harmonisiert und die
Emotionalisierung vorangetrieben. Dazu zählt der Imagefi lm
„Understanding decisions“, der bei dem Wettbewerb European
Excellence Awards 2009 auf die Shortlist der besten Unterneh-
mensfi lme gewählt wurde. Außerdem stärken das neue Sound-
Logo, das animierte GfK-Logo für Präsentationen und Videoclips
sowie diverse GfK-Wallpapers für pc-Desktops, Handys und
Smartphones die Corporate Identity.
Weitere strategisch bedeutende Elemente des Marketings inner-
halb der GfK Gruppe sind Fachkonferenzen und Messen. Im Jahr
2009 hat die GfK Gruppe insgesamt 225 Veranstaltungen selbst
ausgerichtet oder sich daran beteiligt. Außerdem präsentierte sich
das Unternehmen auf den wichtigsten internationalen Marktfor-
schungsmessen: als Silbersponsor auf der arf-Konferenz in New
York, als Goldsponsor auf der esomar-Konferenz Asia Pacifi c
in Peking und als Silbersponsor beim Jahreskongress des Markt-
forschungsverbands esomar in Montreux. Zusätzlich unterstützten
GfK-Unternehmen in verschiedenen Ländern nationale Branchen-
veranstaltungen und präsentierten sich mit Vorträgen und Work-
shops.
—
10. chancen- und risikolage
10.1 Internes Kontrollsystem im Hinblick auf den
Rechnungslegungsprozess
Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem der GfK Gruppe
umfasst die von der Unternehmensleitung eingeführten Grund sätze,
Strukturen, Prozesse und Maßnahmen, die den wirtschaftlichen Er-
folg des Unternehmens, die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit
der internen und externen Finanzberichterstattung sowie die Ein-
haltung einschlägiger Gesetze und Normen sichern sollen.
Kontrollumfeld und Kontrollaktivitäten
Das Kontrollumfeld der GfK Gruppe wird im Wesentlichen durch
die bestehenden Verhaltensregeln und das daraus resultierende
Denken und Handeln eines jeden Mitarbeiters geprägt. Die Grund-
lage, auf der dieses Verhalten basiert, ergibt sich aus den Unter-
nehmensleitlinien (Code of Conduct, Corporate Values), zu deren
Einhaltung jeder Mitarbeiter verpfl ichtet ist. Durch die Umsetzung
dieser Leitlinien werden eine verantwortungsvolle Unternehmens-
führung sichergestellt und grundlegende ethische und moralische
Werte am Arbeitsplatz festgehalten.
Ein weiteres wesentliches Element des internen Kontrollumfelds
stellt das umfangreiche Richtlinienwesen dar. Durch diese Richt-
linien werden die wesentlichen Finanzprozesse in der GfK Gruppe
standardisiert, wodurch die gleichbleibend hohe Qualität der Arbeits-
ergebnisse sichergestellt wird.
Die Abteilung Internal Audit spielt in diesem Zusammenhang eine
wichtige Rolle. Neben der regelmäßigen Prüfung der Angemessen-
heit und Einhaltung der Richtlinien und Maßnahmen werden durch
Internal Audit auch Empfehlungen zur Optimierung bestehender
Prozesse gegeben (Best Practice).
Information und Kommunikation
In der GfK existieren offene Informations- und Kommunikations-
strukturen. Dadurch wird sichergestellt, dass Änderungen von
Gesetzen, Richtlinien und Handlungsanweisungen allen relevanten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aktiv mitgeteilt und dauerhaft
zur Verfügung gestellt werden. Alle Richtlinien sind im Intranet
weltweit zugänglich.
In der GfK ist eine umfangreiche und regelmäßige Risiko- und
Finanzberichterstattung implementiert, wodurch die Unterneh-
mensleitung und der Aufsichtsrat zeitnah und umfassend über
die Risikosituation des Unternehmens informiert sind. Neben dem
standardisierten Reporting wird der Vorstand formlos und unmit-
telbar im Falle plötzlich eintretender, wesentlicher Risiken und bei
Fraud-Vorkommnissen informiert (Ad-hoc-Berichterstattungen).
Überwachung
Das Risikomonitoring erfolgt bei der GfK unter anderem durch die
Überwachung von Frühwarnindikatoren und den Einsatz eines
Überwachungstools. Die Frühwarnindikatoren leiten sich dabei aus
der Beobachtung externer Bereiche (zum Beispiel Volkswirtschaft,
Technologische Entwicklungen) sowie des GfK-Umfelds (zum Beispiel
Konkurrenz) und GfK-interner Entwicklungen ab.
Mit Hilfe des Überwachungstools werden die wesentlichen (wirt-
schaftlichen) Risiken der GfK operationalisiert und über den Ein-
satz von Kennzahlensystemen und Statistiken überwacht.
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10.2 Grundlagen des Chancen- und Risikomanagements:
integriertes System
Risikopolitische Grundsätze: Damit der Erfolg der GfK Gruppe am
Markt weiterhin sichergestellt ist, müssen Chancen konsequent
genutzt werden. Um den professionellen Umgang mit Risiken zu
sichern, wurden risikopolitische Grundsätze aufgestellt, auf denen
das gesamte Chancen- und Risikomanagementsystem der GfK Gruppe
basiert. Die Kern-Prinzipien lauten:
• Nur bekannte Risiken lassen sich steuern.
• Risiken werden systematisch bewertet.
• Risikomanagement ist Pfl icht für jeden.
Diese Grundsätze wurden in die Strukturen und Geschäftsprozesse
der GfK integriert.
Verantwortlichkeiten und Funktionen:
Risikomanagement-Koordinatoren
Die direkte Verantwortung der Früherkennung, Steuerung und
Kommunikation von Risiken vor Ort liegt beim operativen Manage-
ment der einzelnen GfK-Unternehmen. Dort sorgen Risikomanage-
ment-Koordinatoren dafür, die zentralen Vorgaben in der jeweiligen
Organisation umzusetzen und das Risikobewusstsein zu fördern.
Risikomanagement-Komitee
Im Rahmen seiner Gesamtverantwortung für das Chancen- und Risiko -
management-System hat der Vorstand ein Risikomanagement-Komitee
eingerichtet. Diesem gehören der Personal- und Finanzvorstand als
Vorsitzende, der Global Head Corporate Finance sowie ein für das
Thema Risikomanagement verantwortlicher Mitarbeiter des Berei-
ches Business Insights als ständige Mitglieder an. Das Komitee hat
die für die GfK Gruppe relevanten Risiken zu identifi zieren und infor-
miert Vorstand und Aufsichtsrat zur aktuellen Risikolage im Konzern.
Whistleblowing: Verantwortung zeigen
Die GfK ermutigt alle ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, über
festgestellte beziehungsweise vermutete Verstöße gegen gesetz-
liche oder interne Regelungen Bericht zu erstatten. Hierzu können
sie sich an die jeweiligen Vorgesetzten oder die Personalabteilung
der GfK se sowie die interne Revision der GfK se wenden. Sollten
Beschäftigte diese Wege nicht nutzen wollen, besteht im Rahmen
einer Whistleblowing-Regelung auch die Möglichkeit einer anonymen
Meldung an einen externen Ombudsmann.
Prozesse: Um Chancen und Risiken vollständig zu erfassen, nutzt
die GfK Gruppe einen integrierten Chancen- und Risikomanage-
mentansatz. Dieser sieht vor, strategische und operative Risiken
und sich bietende Chancen auf der Ebene der GfK-Unternehmen,
der GfK- Regionen und GfK-Sektoren sowie auf Konzernebene zu
identifi zieren und zu managen.
Integriertes Chancen- und Risikomanagementsystem der GfK Gruppe
Gruppenebene Sektorenebene
Gesellschaftsebene
Integriertes
Chancen- und
Risikomanagement-
system der GfK
Alle Grundsätze, Funktionen und Prozesse des Chancen- und
Risikomanagement-Systems der GfK Gruppe sind in einem
konzernweit geltenden Handbuch dokumentiert, auf das die
Mit arbeiter über das Firmen-Intranet gfk4u Zugriff haben.
Den Kern des Systems bildet die jährliche Chancen- und Risiko-
inventur, in der die Geschäftsführer und Risikomanagement-Koor-
dinatoren über die Entwicklung bekannter Risiken aus dem Vorjahr
und über neu aufgetretene Risiken informieren. Darüber hinaus
wird durch die einzelnen sektorverantwortlichen Vorstände das
Chancenpotenzial für die jeweiligen Sektoren identifi ziert. Treten
während des Jahres neue Risiken auf oder verändert sich die Risi-
kolage nennenswert, stellt eine Ad-hoc-Berichterstattung sicher,
dass der Vorstand der GfK Gruppe umgehend informiert wird.
Mit einem konzernweit nach einheitlichen Vorgaben aufgebauten
Berichtswesen wird sichergestellt, dass wirtschaftliche Risiken der
Geschäftsentwicklung überwacht werden und auf sich ergebende
Chancen hingewiesen wird. Darüber hinaus liefern unterjährige
Prognosen wichtige Hinweise auf eventuell drohende Geschäftsrisiken.
Die internen Kontrollstandards werden durch ein umfassendes Richt-
linienwerk ergänzt. In regelmäßigen Abständen überprüft die interne
Revision Konzeption und Funktionsfähigkeit des Chancen- und Risiko-
management-Systems. Die Erkenntnisse aus diesen Prüfungen
und die Hinweise der Abschlussprüfer dienen wiederum dazu, das
Chancen- und Risikofrüherkennungssystem weiter zu verbessern.
Elemente des Chancen- und Risikomanagements
Berichtswesen
Sonstiges
(z.B. Security Standards,
Integrationskonzepte etc.)Richtlinien
Risikomanage-
menthandbuch
Chancen- und
Risikoinventur
Exceptional Risk
Reporting
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+ Chancen- und Risikolage
10.3 Bewertung der Chancen- und Risikosituation:
Einzelbetrachtung
Gesamtwirtschaft: Für das Geschäftsjahr 2010 rechnet die GfK
mit zusätzlichen Impulsen aus einem leicht positiven Wirtschafts-
wachstum. Die ökonomischen Indikatoren deuten darauf hin, dass
die Talsohle der Rezession erreicht ist und die Industriestaaten
wieder beginnen, langsam zu wachsen.
Die GfK Gruppe agiert weltweit und verfügt hinsichtlich ihrer
Portfolios von Kunden, Märkten und Produkten über eine sehr
hohe Diversifi kation. Zudem bietet die verstärkte Ausrichtung auf
Asien und Lateinamerika als Wachstumsregionen gute Chancen,
sich trotz abgeschwächter Konjunktur in den traditionellen Indus-
triestaaten positiv im Weltmarkt weiterentwickeln zu können.
Die GfK Gruppe sieht somit keine wesentlichen Risiken aus der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.
Branche: Die Marktforschungsbranche wird sich voraussichtlich
den ungünstigen konjunkturellen Rahmenbedingungen nicht
vollständig entziehen können. Allerdings hatte sie sich bislang als
relativ krisenresistent erwiesen und war im Vergleich zu anderen
Segmenten der Marketing- und Werbebranche weniger anfällig
gegenüber konjunkturellen Einfl üssen. Die GfK Gruppe ist mit
ihrem globalen Netzwerk als Full Service-Dienstleister mit einem
breiten Angebot an Studien und Analysen für die Herausforde-
rungen der Folgen der Finanzkrise und des verschärften Wett-
bewerbs gut aufgestellt.
Zudem bietet die schwierige ökonomische Lage insbesondere inter-
national ausgerichteten Marktforschungsunternehmen durchaus
auch Chancen. So gewinnt die detaillierte Analyse der Reaktion und
des Verhaltens der Konsumenten in der Krise ebenso an Bedeu-
tung wie auch Informationen zu Absatzpotenzialen von Produkten
in verschiedenen Ländern. Mit dem in ihrer Strategie verankerten
Ansatz des Fact-based Consultancy ist die GfK Gruppe bestens po-
sitioniert, um diesem Beratungsbedarf der Unternehmen begegnen
zu können.
Sektorchancen und -risiken: Die weitere Konzentration des Kunden-
kreises aufgrund von Fusionen und Firmenübernahmen betrifft alle
GfK-Sektoren. Um die Marketingbudgets dieser Großunternehmen
besteht ein anhaltend harter Wettbewerb. Die Abhängigkeit der
GfK Gruppe von Großkunden ist dennoch insgesamt nach wie vor
als gering einzustufen. Der Anteil der zehn größten Kunden am
Konzernumsatz veränderte sich nur leicht von 14 Prozent im Jahr 2008
auf 15 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr. In keinem Sektor
werden mehr als 10 Prozent des Gruppenumsatzes mit nur einem
Kunden generiert. Durch das breite Kundenportfolio der GfK waren
trotz der Finanzkrise Forderungsausfälle ebenfalls von untergeord-
neter Bedeutung und haben die Liquiditätslage des Konzerns nicht
beeinträchtigt.
Um zudem die Ergebnissituation dauerhaft und in allen Sektoren
zu optimieren, startete die GfK bereits Ende 2008 das gruppen-
weite Fitness- und Effi zienzprogramm biss, das einen wesentlichen
Beitrag zur anhaltenden Wettbewerbsfähigkeit der GfK leistet.
Die speziellen Chancen und Risiken der einzelnen Sektoren der
GfK werden im Folgenden erörtert.
Das Portfolio des Sektors Custom Research umfasst kontinuierlich
erhobene Daten, zum Beispiel aus Haushaltspanels, und exklusiv
auf individuelle Fragestellungen zugeschnittene Ad-hoc-Studien.
Neben den großen, international tätigen Konzernen prägen im
Ad-hoc-Bereich auch viele kleinere, lokale Anbieter den Markt. Dies
liegt zum einen an Marktnischen, die durch kleine Anbieter besetzt
werden können. Zum anderen sind die Markteintrittsbarrieren wegen
der im Vergleich zur kontinuierlichen Marktforschung geringeren
Investitionen niedriger. Kleinere Mitbewerber decken häufi g nur
ein eingeschränktes regionales oder fachliches Gebiet ab und haben
eine entsprechend schlanke Positionierung. Ein eventueller Auf-
tragsverlust in diesen Bereichen an solche Wettbewerber, aufgrund
möglicher Preisvorteile, ist hier wie im Vorjahr ein Risiko. Diesem
Risiko begegnet die GfK mit der kontinuierlichen Analyse und
Nutzung von Kostensenkungspotenzialen und einer permanenten
Optimierung des Angebots qualitativ hochwertiger, moderner Pro-
dukte und Methoden. Ein Beispiel hierfür ist die Softwarelösung
„SimIT“, eine Anwendung zur Anzeige und Auswertung aggregier-
ter Käufer- und Produktdaten.
Insbesondere im Sektor Custom Research reagierte die GfK auf die
Finanz- und Wirtschaftskrise mit umfangreichen Kostensenkungs-
maßnahmen. Um dem hohen Wettbewerbsdruck Rechnung zu
tragen, gab es sowohl Einsparungen bei den Investitionen, bei der
Datenbeschaffung, -produktion und -lieferung, sowie bei den Per-
sonalkosten.
Einen Sonderfall stellt das so genannte „syndizierte Geschäft“ dar.
Dabei werden vorab große Studien erstellt und am Markt angebo-
ten. Ein Risiko besteht dabei in Höhe der Kosten zur Erstellung der
Studien, falls zu wenige Kunden die Analysen kaufen würden. Das
syndizierte Geschäft wird jedoch vorrangig dort angeboten, wo
Erfahrungswerte der Vergangenheit eine gesicherte Abnahme
gewährleisten. Gleichzeitig existiert in diesem Geschäftsbereich
auch ein hohes Chancenpotenzial, da kleinere Anbieter derartige
Studien nicht anbieten können und jeder zusätzliche Abnehmer
den Deckungsbeitrag deutlich erhöht.
Die Auswirkungen der internationalen Finanzmarktkrise auf die
Gesamtwirtschaft stellen für den Sektor Custom Research nach wie
vor eine Herausforderung dar, da gerade Kosteneinsparungsbemü-
hungen die Marktforschungsbudgets der Unternehmen verringern.
Für diese Probleme wie auch den aufgrund der wirtschaftlichen
Lage verschärften Wettbewerb zeigt sich die GfK jedoch gut ge-
rüstet. Die langjährigen Kundenbeziehungen und das umfassende
Service- und Produktportfolio stellen für die GfK ebenso eine solide
Basis für den Erfolg dar wie auch die wertvollen Datenbanken,
die umfangreichen Haushaltspanels und die hohe Datenqualität.
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GfK_91
Durch die weitere Intensivierung des Global Key-Account-Manage-
ments soll speziell den Bedürfnissen weltweit agierender Groß-
kunden entsprochen werden. Zudem entwickeln sich die Kunden-
erwartungen weiter in Richtung sektorübergreifender Angebote
der GfK Gruppe. Auch die Nachfrage nach Marktforschung via
Internet hält weiter an. Da die GfK ihre Panels und Forschungs-
ansätze im Online-Bereich auch international rechtzeitig ausgebaut
hat, ist sie auf diesem Gebiet sehr gut präsent. Dem Online-Ge-
schäft der GfK kommt zugute, dass die Kunden verstärkt auf die
bewährte Qualität der Forschungsarbeit achten.
In diesem Marktumfeld erweist sich auch das stetig wachsende inter-
nationale Netzwerk der GfK als vorteilhaft. Die global agieren den
Konzerne, und somit die Großkunden des Sektors, sehen unter ande-
rem hierin ein wesentliches Argument für die Vergabe ihrer Aufträge.
Das Übertragen bereits vorhandener Marktforschungs instrumente in
neue Länder ermöglicht zudem die Nutzung von Synergieeffekten.
International hält insbesondere die Nachfrage nach Marktforschung
in den aufstrebenden Märkten weiterhin an. Zusätzliche Präsenz
in diesen Wachstumsregionen, allen voran Asien und Pazifi k sowie
Lateinamerika, festigt den Ruf der GfK als Global Player und ge-
neriert auch lokales Zusatzgeschäft. Deshalb wird im weiteren
Ausbau der Präsenz das größte Chancenpotenzial für den Sektor
Custom Research gesehen.
Die kontinuierliche Erhöhung der Kundenbindung bietet ein Chan-
cenpotenzial, das auch durch das bereits im Jahr 2008 eingeführte
GfK Web Effi ciency Panel (wep) unterstrichen wird. GfK wep stellt
ein Beispiel für innovative Lösungen im Sektor Custom Research
dar und ermöglicht erstmals, Einkäufe von schnelllebigen Konsum-
gütern mit Online-Werbekampagnen in Verbindung zu bringen.
Die Wirkung von Online-Werbung kann so detailliert nachgewiesen
werden. Die bereits etablierte Position des Global Head of Innovation
unterstreicht die Bedeutung, die die GfK dieser Thematik als Chance
im derzeitigen ökonomischen Umfeld beimisst.
Die GfK ist im Sektor Retail and Technology der weltweit führende
Anbieter. In der insbesondere durch Abhängigkeit von Großkunden
und Datenlieferanten geprägten Risikosituation ist sie gut aufge-
stellt. Während dem Risiko auf Datenbeschaffungsseite durch ein
ständig überprüftes und weiterentwickeltes Notfallkonzept begeg-
net wird, minimiert die GfK das Problem eines eventuellen Ver-
lustes eines Topkunden mit der Gewährleistung einer hohen Kun-
denbindung durch ihr qualitativ hochwertiges Angebot.
Die GfK zeichnet sich hier vor allem durch ihr globales Netzwerk
auf Basis eines einheitlichen Produktions- und Reportingsystems
sowie durch ihren großen eigenen Datenbestand aus. Mit ihrer
Plattform GfK StarTrack setzt sie hoch entwickelte Instrumente ein,
um den weltweit agierenden Kunden aktuelle Services zu bieten.
Die kontinuierliche Vergrößerung des technologischen Vorsprungs
am Markt sowie die systematische Ausweitung des Dienstleistungs-
angebots und die konsequente globale Expansion sind die strate-
gischen Eckpfeiler, mit denen das Geschäftsfeld seine Chancen zum
weiteren Ausbau der Marktposition nutzen will. Neben dem welt-
weiten Ausbau des Retail and Technology-Geschäfts wird die Position
weiter verbessert. So stärkten beispielsweise die Akquisitionen
der Gesellschaften Etilize Inc. aus den usa, der französischen
ifop Music, von Ascent mi aus Großbritannien und die Mehrheits-
übernahme bei der GfK-Nielsen India die Position in bedeutenden
Märkten und ergänzen das Produktportfolio weiter.
Für die Zukunft bietet auch die steigende Angebotsfrequenz von
Berichten, bis hin zu Echtzeit-Offerten, weiteres Umsatzpozential
für den Sektor. Die Weiterentwicklung des im Jahr 2008 einge-
führten GfK StarTrack Explorers erlaubt dem Kunden freies Navi-
gieren in Datenwürfeln und selbstständiges Zusammenstellen von
Berichten. Kunden können dadurch die Berichte schnell, in einem
global einheitlichen Format und einer großen Analysetiefe nach
ihren individuellen Bedürfnissen online kreieren. Dies erhöht nicht
nur die Kundenbindung, sondern stärkt auch die ausgezeichnete
Position im Vergleich zu den Wettbewerbern.
Ein erheblicher Teil des Umsatzes im Sektor Media resultiert aus
langfristigen Aufträgen mit festen Auftragsvolumina aus dem Be-
reich der kontinuierlichen Fernseh- und Radioreichweitenforschung.
Die damit verbundene Abhängigkeit von Großkunden stellt einer-
seits ein Risiko dar, bietet aber andererseits auch Chancen. Die GfK
hat die intensive Zusammenarbeit mit ihren Auftraggebern genutzt
und Auftragsverlängerungen und neue Verträge erreicht.
Das gegenwärtig schwierige Marktumfeld insbesondere im us-Print-
bereich stellt, wie auch im Vorjahr, eine Herausforderung für den
Sektor dar. Um diesem Risiko zu begegnen, wird neben einer inten-
siven Kundenbetreuung vor allem auf die Markteinführung neuer
Produkte gesetzt.
Der Medienmarkt war in den letzten Jahren geprägt von umfassen den
Veränderungen. Neue Empfangstechnologien, Digitalisierung und
geändertes Fernsehverhalten stellen insbesondere die tv-Nutzungs-
messung vor komplexe Herausforderungen. So nimmt beispielsweise
das mobile tv-Angebot immer mehr zu. Die GfK ist auf diesem Ge-
biet bereits sehr gut positioniert und sieht hier ein großes Chancen-
potenzial für die Zukunft. Dem Out-of-Home-Viewing, unter ande-
rem der tv-Beobachtung bei Großveranstaltungen auf öffentlichen
Plätzen, entspricht die GfK durch mobile Datenmessung wie zum
Beispiel durch die MediaWatch.
Die neue Messtechnik GfK tc Score ermöglicht die Messung des
zeitversetzten Fernsehens, zum Beispiel über Festplatten- und
dvd-Rekorder. Und mit der Entwicklung der internationalen Soft-
ware-Plattform Evogenius ist ein modernes, ganzheitliches Ins-
trument zur Produktion und Analyse von Mediennutzungsdaten
verfügbar. Das zentrale Produktionssystem für Fernsehzuschauer-
forschung Evogenius wurde im Jahr 2009 in Deutschland und
Österreich eingeführt. Ebenso wurde die Einführung der Produkte
GfK Evogenius Reporting und GfK Evogenius Advertising in Öster-
reich und der Schweiz erfolgreich abgeschlossen.
Auf lange Sicht sollen hier nach Fernsehen und anderen Medien-
gattungen auch Informationen zur Media-Nutzung analysiert
werden können. Durch das wachsende Interesse an Cross-Media-
Studien in Verbindung mit Verbraucher- und Käuferdaten bieten
sich für die GfK ebenfalls weitere Chancen.
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+ Chancen- und Risikolage
Personelle Risiken: Das veränderte wirtschaftliche Umfeld bleibt
auch nicht ohne Wirkung auf den Arbeitsmarkt. Qualifi zierte Mit-
arbeiter zu fi nden und an das Unternehmen zu binden, ist für die
GfK-Gesellschaften nach wie vor eine der wichtigsten Aufgaben.
Um Fach- und Führungskräfte zu gewinnen, zu integrieren und
dauerhaft zu binden, bietet die GfK ein differenziertes Qualifi zie-
rungs- und Weiterbildungsangebot an und optimiert fortlaufend
ihre Personalkonzepte.
Risiken aus der Finanzierung: Die GfK hat ihren Finanzierungsbe-
darf über eine syndizierte Bankenfazilität, bestehend aus einer
festen Euro- und us-Dollar-Tranche und einer variablen revolvie-
renden Euro-Tranche, abgedeckt. Zum Bilanzstichtag umfassen
die festen Tranchen 28,8 Millionen Euro sowie 27,2 Millionen
us-Dollar. Die syndizierte Kreditlinie in Höhe von 250 Millionen
Euro war zum Jahresende mit rund 65 Prozent beansprucht. Diese
Kreditlinie steht der GfK se im vollen Umfang bis Oktober 2011
zur Verfügung. Ab Oktober 2011 bis Oktober 2012 reduziert sich
der Betrag auf rund 218 Millionen Euro. Neben der syndizierten
Kreditlinie stehen der GfK bilaterale Kreditlinien in Höhe von rund
62 Millionen Euro zur Verfügung. Insgesamt bestehen am Bilanz-
stichtag nicht in Anspruch genommene Kreditlinien in Höhe von
165,7 Millionen Euro (2008: 111,9 Millionen Euro).
Zur weiteren Stärkung der Finanzierungsbasis konnte die GfK se
trotz anhaltender Finanzkrise in der ersten Jahreshälfte 2009 ein
weiteres Schuldscheindarlehen in Höhe von 58,5 Millionen Euro
mit einer Laufzeit bis April 2012 (endfällige Tilgung) begeben.
Zusätzliche Liquidität sicherte sich die GfK Gruppe über drei
bilaterale Bankdarlehen in Höhe von 75,0 Millionen Euro und
eine längerfristig zugesagte Kreditlinie bis Juni 2011 in Höhe von
30,0 Millionen Euro, die bisher nicht in Anspruch genommen wurde.
Die genannten Finanzierungselemente sowie ein zum Stichtag
vorhandener Zahlungsmittelbestand von rund 42,4 Millionen Euro
stellen die Liquidität des Konzerns sicher.
Insgesamt erwartet die GfK Gruppe eine Stabilisierung der Margen
in 2010 seitens ihrer Kreditgeber. Die in der syndizierten Kreditfa-
zilität und in den Schuldscheindarlehen vereinbarten Covenants
wurden zu allen Berichtszeiträumen in 2009 komfortabel erfüllt.
Fremdwährungsrisiko: Als global agierendes Unternehmen ist die
GfK Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt.
Das transaktionsbezogene Risiko entsteht aus dem Absatz und dem
Erwerb von Gütern und Dienstleistungen, die nicht in der Heimat-
währung des jeweiligen GfK-Unternehmens abgerechnet werden.
Da aufgrund des hohen lokalen Wertschöpfungsanteils bei allen
operativ tätigen GfK-Gesellschaften den Umsätzen in lokaler Wäh-
rung auch Ausgaben in derselben Währung gegen überstehen, ist
das operative Fremdwährungsrisiko in der GfK Gruppe begrenzt.
Eine konzerninterne Richtlinie sieht zudem vor, dass alle GfK-Ge-
sellschaften ihre Fremdwährungsrisiken über wachen und Projekte
in Fremdwährung von einer bestimmten Größenordnung an sichern.
Die GfK realisiert die konzerninterne Finanzierung in der Regel in
der Heimatwährung der Tochtergesellschaft. Die daraus entstehen-
den Währungsrisiken werden durch das Konzerntreasury mit Hilfe
von Derivaten gesichert. Die Laufzeit der Sicherungsgeschäfte be-
trägt in der Regel höchstens 15 Monate. Die sich kompensierenden
Effekte des Grundgeschäfts und der Währungssicherung werden
ergebniswirksam verbucht und damit in der Gewinn- und Verlust-
rechnung erkennbar.
Das translatorische Risiko resultiert daraus, dass es viele GfK-Gesell-
schaften außerhalb des Euro-Währungsraums gibt, während die
GfK Gruppe in Euro bilanziert. Im Konzernabschluss müssen deshalb
Bilanzen sowie Gewinn- und Verlustrechnungen der Unternehmen
außerhalb des Euroraums in Euro umgerechnet werden. Die trans-
lationsbezogenen Effekte aus Veränderungen der Fremdwährungs-
kurse werden in der Eigenkapitalposition des GfK-Konzernabschlusses
ausgewiesen. Da die Beteiligungen allgemein von langfristiger
Dauer sind, verzichtet die GfK auf die direkte Absicherung der
Nettovermögenspositionen. Vielmehr versucht sie, Beteiligungen
durch so genannte Natural Hedges abzusichern. Dies erfolgt mittels
Finanzierung in der Währung der jeweiligen Gesellschaft, so dass
die Effekte aus Fremdwährungsschwankungen minimiert werden.
Um in der Gewinn- und Verlustrechnung die Volatilität aus der
Stichtagsbewertung der Fremdwährungsverbindlichkeiten zu be-
grenzen, wendet die GfK für diese langfristigen Finanzierungen
Hedge Accounting nach ifrs gemäß ias 39 an. Entsprechend werden
Bewertungseffekte in der Eigenkapitalposition ausgewiesen.
Zinsrisiko: Zinsrisiken entstehen in der GfK hauptsächlich bei
Finanzverbindlichkeiten. Die GfK hat das positive Zinsumfeld
bereits im Jahr 2005 im Zusammenhang mit der Finanzierung der
nop World-Akquisition genutzt, um Zinsen langfristig abzusichern
und die Finanzierung sicher kalkulieren zu können. Aus diesem
Grunde hatte die GfK se zum Stichtag 31. Dezember 2009 rund
40 Prozent ihrer Finanzverbindlichkeiten durch Zinsswaps gesichert.
Der zinsgesicherte Anteil an den gesamten Finanzverbindlichkeiten
wurde im Vergleich zum Vorjahr nicht erhöht.
Zum Stichtag wiesen die Zinssicherungskontrakte saldiert einen
negativen Marktwert von 1,2 Millionen Euro auf. Die Geschäfte
werden nur mit namhaften in- und ausländischen Banken erster
Bonität, s&p Rating zwischen aa- und bbb+, abgeschlossen. Ferner
reduziert sich ein mögliches Ausfallrisiko durch Verteilung der
Geschäfte auf mehrere Banken.
Rechtliche Risiken: In zahlreichen Ländern, wie beispielsweise
Brasilien, Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Rumänien,
wird weiterhin das Thema „Scheinselbstständigkeit“ diskutiert.
Dies birgt die Gefahr, dass in der GfK beschäftigte Interviewer und
sonstige Freiberufl er sozialversicherungspfl ichtig werden. Zur
Vermeidung zusätzlicher Kosten passt die GfK die Beschäftigungs-
verhältnisse soweit wie möglich an die jeweiligen Landesgesetz-
gebungen an.
Die GfK ist in verschiedenen Ländern an zivilrechtlichen Verfahren
beteiligt, die auf unterschiedlichen Rechtsgründen basieren. Diese
stellen aus Sicht des Managements keine wesentlichen Risiken für
die GfK Gruppe dar.
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Risiken aus Akquisitionen: Der Erwerb neuer Gesellschaften sowie
deren Integration in den Konzernverbund ist stets mit Risiken ver-
bunden.
Rechtliche sowie betriebswirtschaftliche Due-Diligence-Prozesse,
zumeist mit Unterstützung lokal erfahrener Beraterteams, alter-
native Bewertungsmethoden und klare Wirtschaftspläne sind Voraus-
setzung für die Akquisitionen. Zumeist bleibt das ehemalige Mana-
gement noch als Minoritätsanteilseigner und/oder Geschäftsführer
für einige Jahre im Unternehmen und hat so eine klare Motivation,
den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens zu sichern.
Risiken aus der Informationstechnologie und Sonstige Risiken:
Einrichtung, Erhalt und Weiterentwicklung von Sicherheitsvor-
kehrungen zum Schutz der Informationssysteme und der in ihnen
gespeicherten Daten sind für die GfK unerlässlich. Seit jeher
stehen daher Vorkehrungen im Fokus, die der Sicherheit von
Informationstechnologie und ihrer Anwendungen dienen.
Die GfK hat am zentralen Rechenzentrums-Standort Nürnberg alle
notwendigen Maßnahmen zur Erreichung einer größtmöglichen
it-Betriebssicherheit ergriffen und aktualisiert diese laufend. Die
durch den Vorstand der GfK verabschiedete, konzernweit gültige
it-Security-Policy, basierend auf dem anerkannten „British Standard
7799“, wurde im Jahr 2008 weltweit implementiert und gibt ver-
bindliche it-Sicherheitsstandards für den Konzern vor. Darüber
hinaus hat der Vorstand im Rahmen des gruppenweiten Effi zienz-
steigerungsprogramms biss das Projekt „moveIT“ beschlossen,
das bis Ende des Jahres 2010 unter anderem eine Konzentration
der weltweiten Rechenzentrumsleistungen auf wenige globale
Rechenzentrumsstandorte sowie eine Ausweitung der gruppen-
weiten it-Standards vorsieht. Damit werden auch alle für die
Gruppe relevanten Sicherheitsmaßnahmen und -standards auf
diese Rechenzentrums-Standorte angewandt und eventuelle
Restrisiken im Bereich it-Sicherheit minimiert.
Alle erwähnten Maßnahmen sowie die it-Strategie der GfK Gruppe
und die konzernweiten it-Sicherheitskonzepte koordiniert der
Chief Information Offi cer (cio), der unmittelbar an den Vorstands-
vorsitzenden berichtet. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit den
it-Security-Spezialisten in den GfK-Gesellschaften im In- und Ausland.
Prüfungen im it-Bereich sind zudem fester Bestandteil des Prüfungs-
prozesses durch die interne Revision und werden vor Ort durch
it-Spezialisten durchgeführt.
Im Rahmen eines Notfallkonzepts überprüft die GfK alle sonstigen
Risiken.
Signifi kante Risiken aus Schadensfällen und Haftungsfragen sind
entweder durch lokale oder durch konzernweit geltende so ge-
nannte Umbrella-Versicherungen abgesichert.
Substanzielle Risiken aus Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten
sind derzeit nicht zu erkennen. Die Entwicklung größerer, kosten-
intensiver Innovationsprojekte überwacht die GfK mittels eines re-
gelmäßigen Berichterstattungssystems.
Wesentliche it-Risiken beziehungsweise sonstige Risiken sind der-
zeit in der GfK Gruppe nicht erkennbar.
10.4 Bewertung der Chancen- und Risikosituation:
Gesamtbetrachtung
Die Risiken der GfK sind trotz der eingetrübten gesamtwirtschaft-
lichen Lage begrenzt und sollten keinen wesentlichen Einfl uss
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben.
Auch eine Gesamtbeurteilung der Risikoposition der GfK ergibt,
dass eine nachhaltige Gefährdung der Geschäftsentwicklung auf-
grund von Einzelrisiken, der Wechselwirkung oder der Kumulation
von Risiken derzeit nicht zu erwarten ist.
Ein Chancenpotenzial bietet sich für die GfK Gruppe insbesondere
im weiteren Ausbau des weltweiten Netzwerks und der Bereitstel-
lung eines innovativen Angebotsportfolios, das auf dem neuesten
Stand der technologischen Entwicklung steht und den Kundenbe-
dürfnissen optimal entspricht. Die Kernkompetenz zuverlässiger
und qualitativ hochwertiger Beratung eröffnet besonders im derzeit
schwierigen ökonomischen Umfeld weitere Möglichkeiten, sich am
Markt zu positionieren. Seine Zukunftschancen hat der Konzern
auch mit dem Strategieprogramm 5 Star Initiative im Oktober 2005
defi niert. Die Ziele dieses Programms bilden auch weiterhin die
Grundlage für die zukünftigen Aktivitäten der GfK.
Eine Übersicht über die wesentlichen Punkte der Chancen- und
Risikolage der GfK Gruppe bietet nochmals folgende Darstellung:
Stärken Schwächen
Interne Faktoren – Breites, hochwertiges und
innovatives Service- und
Produktportfolio
– Fact-based Consultancy
– Hohe Kundenbindung
– Internationales Netzwerk
– Hohes Mitarbeiter-Know-
how
– Großkundenabhängigkeit
– Heterogene Strukturen
in Regionen wegen
Akquisitionen
Chancen Risiken
Externe Faktoren – Relativ krisenresistente
Marktforschungsbranche
– Steigender Informations-
und Beratungsbedarf auf
Kundenseite
– Nachfrage nach qualitativ
hochwertigen Produkten
– Schwierige gesamtwirt-
schaftliche Entwicklung
– Anhaltender Konzentrations-
prozess auf Kundenseite
– Verschärfter Wettbewerb
– Änderungen im rechtlichen
bzw. politischen Umfeld
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Gesamtrisikoposition
der GfK Gruppe weiterhin als niedrig einzuschätzen ist. Es sind
derzeit keine Risiken bekannt, die die GfK Gruppe in ihrem Fort-
bestand gefährden.
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94_GfK
+ Ausblick
—
11. vorgänge von besonderer bedeutung nach
abschluss des geschäftsjahres
Im Februar 2010 verlängerte der Aufsichtsrat der GfK se den Ver-
trag mit dem Vorstandsmitglied Debra A. Pruent, die für den
Sektor Custom Research mitverantwortlich ist, um fünf Jahre. Der
neue Vertrag gilt vom 1. Januar 2011 bis zum 31. Dezember 2015.
—
12. ausblick*
12.1 Gesamtwirtschaftliche Lage: Silberstreif am Horizont
Die eingeleiteten staatlichen Konjunkturprogramme und fi ska-
lischen Maßnahmen zeigen seit den Sommermonaten 2009 ihre
positive Wirkung. Vielerorts lag das Bruttoinlandsprodukt im
letzten Quartal 2009 wieder auf dem Niveau vor der Krise. Für das
Jahr 2010 erwartet der International Monetary Fonds (imf) deshalb
eine deutliche Erholung der Konjunktur und schätzt das weltweite
Wachstum auf 3,9 Prozent.
Besonders für die Schwellenländer rechnet der imf mit einer
schnellen Erholung, die vor allem durch den privaten Konsum ge-
stützt wird. Die Industrieländer werden zwar weniger als früher
wachsen, die Wachstumsraten der Bruttoinlandsprodukte werden
im Jahr 2010 jedoch ein positives Vorzeichen erhalten.
12.2 Marktforschungsbranche: Trends nach der Krise
Auch wenn sich die Marktforschungsbranche nicht den gesamt-
wirtschaftlichen Umständen entziehen konnte, so sind die Zeichen
für eine Erholung im Jahr 2010 als verhalten positiv zu werten.
Der Umsatzrückgang der GfK lag im Jahr 2009 bei 4,6 Prozent.
Optimistisch stimmt, dass die Umsatzkurve der GfK im letzten
Quartal deutlich nach oben zeigte und das Quartalsergebnis zum
Ende des Jahres 2009 mit 57,4 Millionen Euro sogar um 5,3 Pro-
zent höher war als im Vergleichsquartal des Vorjahres.
Die globale Rezession hat – neben den Umsatzeinbußen – auch
für eine inhaltliche Verschiebung gesorgt. Ein Blick auf den
wichtigsten Marktforschungsmarkt usa zeigt, dass dort aus Kosten-
gründen vermehrt Onlinestudien statt Telefoninterviews durch-
geführt wurden. Die knappen Budgets haben den Trend hin zum
Internet noch verstärkt. Neben dem Kosteneffekt gewöhnen sich
die Kunden auch an die Schnelligkeit der Ergebnislieferung und
fordern dies zunehmend auch von den klassischen Methoden.
Die Krise hat auch die Bereitschaft gefördert, Neues auszuprobieren.
Noch nie war der Ruf nach der Analyse von Social Media (Foren,
Netzwerke, Webblogs) so laut wie im Jahr 2009. Das Internet wird
sich deshalb nicht nur als Befragungsplattform weiterhin durch-
setzen, sondern wird auch als Informationsquelle für Unternehmen
immer wichtiger. Aufgabe der Marktforschung ist es, den Kunden
die nötigen Instrumente anzubieten, die die Kommunikation der
Verbraucher im Netz analysieren.
Die Bewertung von Informationen und die Beratungskompetenz
gewinnen gerade in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld zu-
nehmend an Bedeutung, denn nicht jede neue Methode oder jede
neue Technologie ist bei allen Zielgruppen und bei allen Frage-
stellungen gleichermaßen geeignet. Mit der Fülle der zugänglichen
und zu erhebenden Informationen wird sich die Dienstleistung der
Marktforschung nicht nur auf die optimale Informationsbeschaffung
beschränken. Vielmehr werden Marktforscher zunehmend zu Infor-
mationsspezialisten und Experten für das Verbraucherverhalten.
Eine für die Marktforschungsbranche positive Konsequenz aus der
kurzen Rezession und den sich langsam entwickelnden Umsätzen
in den Industrienationen wird sein, dass sich viele internationale
Firmen Wachstum in den Schwellenländern erhoffen. Wachstum
in neuen Absatzmärkten ist jedoch nur mit dem Wissen über die
Kultur und die Besonderheiten der Konsumenten in den jeweiligen
Absatzmärkten möglich. Neben diesen qualitativen, ethnographi-
schen Informationen rückt die Vergleichbarkeit der Ergebnisse von
Mehrländerstudien noch weiter in den Fokus. Nur mit vergleich-
baren Daten können kostensparend Produkte und Marketingpläne
kreiert werden, die in mehr als einem Markt erfolgreich sein sollen.
Dies erfordert eine internationale Kompetenz und globale Präsenz
der betreffenden Marktforschungsinstitute.
In diesem Umfeld ist die GfK mit ihrer globalen Präsenz und inter-
nationalen Kompetenz gut aufgestellt. Das Produktangebot ist inno-
vativ und wird einem breiten Kunden- und Branchenmix gerecht.
Darüber hinaus verfügt die GfK über ein stabiles Panelgeschäft mit
hohen Zugangsbarrieren. Das Unternehmen ist mit seiner soliden
Kapitalstruktur und den bestehenden Finanzierungsvereinbarungen
für die Zukunft bestens vorbereitet. Ein hohes Maß an Flexibilität
erlaubt es der GfK, auf sich verändernde Marktbedingungen ange-
messen zu reagieren. Die frühzeitig eingeleiteten Kostensenkungs-
maßnahmen werden die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise
weiterhin mindern.
*Der Ausblick enthält vorausschauende Aussagen über künftige Entwicklungen, die auf aktuel len
Einschätzungen des Managements beruhen. Wörter wie „antizipieren“, „annehmen“, „glauben“,
„einschätzen“, „erwarten“, „beabsichtigen“, „können/könnten“, „planen“, „projizieren“, „sollten“,
„wollen“ und ähnliche Begriffe kennzeichnen vorausschauende Aussagen. Diese vorausschau-
enden Aussagen enthalten Aussagen zur erwarteten Entwicklung in Bezug auf Umsatzerlöse und
Ergebnis für das Jahr 2010. Solche Aussagen sind gewissen Risiken und Unsicherheiten unter-
worfen. Beispiele hierfür sind konjunkturelle Einfl üsse sowie Veränderungen der Wechselkurse
und Zinssätze. Einige Unsicherheitsfaktoren oder andere Unwäg barkeiten, die die Fähigkeit, die
Ziele zu erreichen, beeinfl ussen können, werden im Kapitel „Risikolage“ im Lage bericht be-
schrieben. Sollten diese oder andere Unsicherheitsfaktoren und Unwägbarkeiten eintreten oder
sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unrichtig erweisen, könnten die tat-
sächlichen Ereignisse wesentlich von den in diesen Aussagen genannten oder implizit zum Aus-
druck gebrachten Ergebnissen abweichen. Wir garantieren nicht, dass sich unsere vorausschau-
enden Aussagen als richtig erweisen. Die hier enthaltenen vorausschauenden Aussagen basieren
auf der aktuellen Konzernstruktur. Diese Aussagen werden im Hinblick auf die Gegebenheiten am
Tag der Veröffentlichung dieses Dokuments getroffen. Wir haben weder die Absicht noch über-
nehmen wir eine Verpfl ichtung, vorausschauende Aussagen laufend zu aktualisieren.
LA
GE
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GfK_95
—
Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst
—
Pamela Knapp
—
Petra Heinlein
—
Dr. Gérard Hermet
—
Debra A. Pruent
—
Wilhelm R. Wessels
12.3 Prognose und Auftragseingang
Das Auftragsbuch deckt per Ende Februar 2010 insgesamt 42,8 Pro-
zent des Jahresbudgets ab (Vorjahr: 43,3 Prozent). Insbesondere
im Sektor Custom Research verzeichnete die GfK ein zunehmendes
Interesse mit einem Auftragseingang, der über den Erwartungen lag.
Der Sektor Media zeigte ebenfalls eine erfreuliche Auftragslage. Der
Sektor Retail and Technology verzeichnete bisher einen stabilen Auf-
tragseingang. Eine Reihe großer Verträge sind bereits fest verbucht,
einige weitere werden zur Zeit noch verhandelt. Bis Ende März erwar-
tet der Sektor Retail and Technology auch ein erfreuliches organisches
Wachstum. Traditionell lässt sich jedoch aus den ersten beiden
Monaten noch keine Schlussfolgerung auf die Geschäftsentwicklung
für das gesamte Geschäftsjahr ziehen.
Unter der Annahme einer spürbaren Verbesserung der wirtschaft-
lichen Gegebenheiten und einer weiteren Belebung des operativen
Geschäfts rechnet die GfK für das Geschäftsjahr 2010, unter Beach-
tung der zu Jahresbeginn konsolidierten Unternehmen, mit einem
Umsatzanstieg von zirka 3 Prozent. Hierzu werden alle drei Sekto-
ren mit einem positiven organischen Umsatzwachstum beitragen.
Für das Gesamtjahr 2010 erwartet die GfK eine Marge des ange-
passten operativen Ergebnisses zum Umsatz von bis zu 13 Prozent.
Die GfK geht davon aus, dass sich die hervorgehobenen Posten im Jahr
2010 (einschließlich biss) bis auf 40 Millionen Euro belaufen werden.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die GfK Gruppe mit Erhal-
tungs- und Ersatzinvestitionen in Höhe von rund 50 Millionen Euro.
Sofern das konjunkturelle Umfeld von größeren Störungen verschont
bleibt, sieht der Vorstand die GfK Gruppe angesichts der ergriffenen
Maßnahmen gut gerüstet, auch mittelfristig ein über der Markt-
forschungsbranche liegendes organisches Wachstum zu erzielen
und die Ergebnisqualität mindestens zu halten.
Nürnberg, den 17. März 2010
96_GfK
GfK_97
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KKoonnzzeerrnnaabscbschhlluuss dss deer Gr GffK GK Grruupppepe
——
Konzern-Gewinn- und Konzern-Gewinn- und VerlustrechnungVerlustrechnung
——
Konzern-GesamtergebnisrechnungKonzern-Gesamtergebnisrechnung
——
KonzernbilanzKonzernbilanz
——
Konzern-KapitalflussrechnungKonzern-Kapitalflussrechnung
——
Konzern-EigenkapitalveränderungsrechnungKonzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
——
Konzernanhang für das Geschäftsjahr Konzernanhang für das Geschäftsjahr 20092009
——
AufsichtsratAufsichtsrat
——
VorstandVorstand
——
Anteilsbesitz der GfK GruppeAnteilsbesitz der GfK Gruppe
——
Erklärung zum Corporate Governance KodexErklärung zum Corporate Governance Kodex
——
Bestätigungsvermerk des AbschlussprüfersBestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
——
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98_GfK
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung der GfK Gruppe nach ifrs in teur für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2009
Anhang Ref. 2008 2009
Umsatzerlöse 5. 1.220.433 1.164.532
Umsatzkosten 6. – 840.650 – 813.234
Bruttoergebnis vom Umsatz 379.783 351.298
Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten 7. – 248.917 – 250.340
Sonstige betriebliche Erträge 8. 54.296 24.000
Sonstige betriebliche Aufwendungen 9. – 56.254 – 36.052
Operatives Ergebnis1) 128.908 88.906
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 3. 3.614 3.820
Sonstiges Beteiligungsergebnis 3. 294 66
ebit 132.816 92.792
Sonstige Finanzerträge 12. 16.010 6.140
Sonstige Finanzaufwendungen 13. – 35.807 – 23.473
Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit 113.019 75.459
Steuern auf das Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit 14. – 30.997 – 14.935
Konzernergebnis 82.022 60.524
Den Anteilseignern der Muttergesellschaft zuzurechnen: 73.161 50.975
Den Minderheitsanteilseignern zuzurechnen: 8.861 9.549
Konzernergebnis 82.022 60.524
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (eur) 15. 2,04 1,42
Verwässertes Ergebnis je Aktie (eur) 15. 2,04 1,42
1) Die Überleitung zur internen Steuerungsgröße „Angepasstes operatives Ergebnis“ in Höhe von 147.154 teur (2008: 158.747 teur) wird im Lagebericht dargestellt.
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GfK_99
Konzern-Gesamtergebnisrechnung der GfK Gruppe nach ifrs in teur für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2009
Anhang Ref. 2008 2009
Betrag
vor
Steuern
Steuer-
effekt
Betrag
nach
Steuern
Betrag
vor
Steuern
Steuer-
effekt
Betrag
nach
Steuern
Konzernergebnis 113.019 – 30.997 82.022 75.459 – 14.935 60.524
Unterschied aus der Währungsumrechnung 24. – 61.013 0 – 61.013 13.058 0 13.058
Marktbewertung von Wertpapieren 19 – 5 14 – 21 5 – 16
Bewertung von Cashfl ow Hedges (effektiver Teil) 30. – 7.453 2.345 – 5.108 – 594 187 – 407
Bewertung von Net Investment Hedges für
ausländische Tochtergesellschaften 30. – 4.717 1.484 – 3.233 3.919 – 1.233 2.686
Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste
aus leistungsorientierten Pensionsplänen 25. – 5.353 497 – 4.856 – 4.605 1.123 – 3.482
Sonstiges Ergebnis – 78.517 4.321 – 74.196 11.757 82 11.839
Gesamtergebnis 34.502 – 26.676 7.826 87.216 – 14.853 72.363
Davon:
Den Anteilseignern der Muttergesellschaft
zuzurechnen – 1.142 62.646
Den Minderheitsanteilseignern zuzurechnen 8.968 9.717
Gesamtergebnis 7.826 72.363
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100_GfK
Konzernbilanz der GfK Gruppe nach ifrs in teur zum 31. Dezember 2009
Anhang Ref. 31.12.2008 31.12.2009
aktiva
Geschäfts- oder Firmenwerte 16. 736.466 791.075
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 16. 194.036 201.765
Sachanlagen 17. 93.496 104.820
Anteile an assoziierten Unternehmen 18. 15.955 11.491
Sonstige fi nanzielle Vermögenswerte 18. 6.614 9.544
Latente Steueransprüche 14. 30.048 32.600
Sonstige langfristige Vermögenswerte und Abgrenzungen 19. 8.413 6.634
Langfristige Vermögenswerte 1.085.028 1.157.929
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 20. 270.700 270.683
Kurzfristige Ertragsteuerforderungen 14. 17.069 18.243
Kurzfristige Wertpapiere und Festgelder 21. 928 957
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 22. 36.670 42.361
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte und Abgrenzungen 19. 36.234 31.268
Kurzfristige Vermögenswerte 361.601 363.512
Aktiva 1.446.629 1.521.441
passiva
Gezeichnetes Kapital 150.297 150.297
Kapitalrücklage 197.278 197.278
Gewinnrücklagen 244.957 277.467
Sonstige Rücklagen – 115.563 – 100.402
Den Anteilseignern der Muttergesellschaft zuzurechnendes Eigenkapital 476.969 524.640
Minderheitsanteile am Eigenkapital 23.327 28.374
Eigenkapital 24. 500.296 553.014
Langfristige Rückstellungen 25. 56.564 65.687
Langfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 26. 313.200 360.893
Latente Steuerverbindlichkeiten 14. 73.432 69.896
Sonstiges langfristiges Fremdkapital und Abgrenzungen 27. 5.296 3.389
Langfristiges Fremdkapital 448.492 499.865
Kurzfristige Rückstellungen 28. 9.259 10.889
Kurzfristige Ertragsteuerverbindlichkeiten 14. 28.448 25.291
Kurzfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 26. 164.438 136.225
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3. 62.969 60.231
Verpfl ichtungen aus Aufträgen in Bearbeitung 3. 111.211 118.689
Sonstiges kurzfristiges Fremdkapital und Abgrenzungen 27. 121.516 117.237
Kurzfristiges Fremdkapital 497.841 468.562
Fremdkapital 946.333 968.427
Passiva 1.446.629 1.521.441
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GfK_101
28
Konzern-Kapitalflussrechnung der GfK Gruppe nach ifrs in teur für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2009
Anhang Ref. 2008 2009
Konzernergebnis 82.022 60.524
Abschreibungen/Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 16. 37.716 44.127
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Sachanlagen 17. 21.477 22.131
Abschreibungen/Zuschreibungen auf sonstige fi nanzielle Vermögenswerte 298 904
Summe der Abschreibungen/Zuschreibungen 59.491 67.162
Veränderung der Vorräte und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – 1.171 9.270
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
und der Verpfl ichtungen aus Aufträgen in Bearbeitung – 8.902 469
Veränderung anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind – 6.056 1.270
Veränderung anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 4.774 – 9.544
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten – 169 321
Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen, soweit nicht zahlungswirksam 3. – 1.323 – 1.147
Veränderung der langfristigen Rückstellungen 511 7.980
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen 733 3.296
Zinsergebnis 12., 13. 20.956 16.394
Veränderung der latenten Steuern 14. 2.298 – 17.479
Laufender Ertragsteueraufwand 14. 28.627 32.424
Gezahlte Steuern – 35.955 – 36.290
a) Cashfl ow aus laufender Geschäftstätigkeit 31. 145.836 134.650
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte – 20.770 – 18.650
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen – 29.713 – 30.328
Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten – 48.980 – 54.770
Auszahlungen für Investitionen in sonstige fi nanzielle Vermögenswerte – 2.021 – 2.893
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten 115 1.666
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 429 298
Einzahlungen aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen
und sonstigen Geschäftseinheiten 0
Einzahlungen aus Abgängen von sonstigen fi nanziellen Vermögenswerten 582 288
b) Cashfl ow aus der Investitionstätigkeit 31. – 100.358 – 104.361
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 24. 1.410 0
Auszahlungen an Unternehmenseigner 24. – 16.138 – 16.536
Auszahlungen an Minderheitsgesellschafter – 2.921 – 6.920
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 108.569 154.047
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzkrediten – 114.090 – 142.391
Erhaltene Zinsen 10.332 3.447
Gezahlte Zinsen – 33.579 – 17.876
c) Cashfl ow aus der Finanzierungstätigkeit 31. – 46.417 – 26.229
Zahlungswirksame Veränderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(Summe der Zeilen a), b) und c)) – 939 4.060
Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente – 137 1.631
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode 22. 37.746 36.670
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode 22. 36.670 42.361
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102_GfK
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung der GfK Gruppe nach ifrs in teur für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2009
Den Anteilseignern der Muttergesellschaft zuzurechnendes Eigenkapital
Gezeichnetes
Kapital
Kapital-
rücklage
Gewinn-
rücklagen
Stand am 1. Januar 2008 150.081 195.750 189.614
Gesamtergebnis 68.352
Ausgabe neuer Aktien 216 1.194
Ausschüttungen an Unternehmenseigner – 16.138
Sonstige Änderungen 334 3.129
Stand am 31. Dezember 2008 150.297 197.278 244.957
Stand am 1. Januar 2009 150.297 197.278 244.957
Gesamtergebnis 47.485
Ausschüttungen an Unternehmenseigner – 16.536
Sonstige Änderungen 1.561
Stand am 31. Dezember 2009 150.297 197.278 277.467
Anhang Ref. 24. 24. 24.
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GfK_103
Sonstige Rücklagen
Unterschied
aus der
Währungs-
umrechnung
Markt -
bewertung
von
Wertpapieren
Bewertung von
Cashfl ow
Hedges
(effek tiver Teil)
Bewertung von
Net Invest ment
Hedges für aus-
ländische Tochter-
gesellschaften Summe
Minderheits-
anteile am
Eigenkapital
Gesamtes
Eigen kapital
– 69.894 – 10 4.987 18.848 489.376 20.175 509.551
– 61.167 14 – 5.108 – 3.233 – 1.142 8.968 7.826
1.410 1.410
– 16.138 – 3.611 – 19.749
3.463 – 2.205 1.258
– 131.061 4 – 121 15.615 476.969 23.327 500.296
– 131.061 4 – 121 15.615 476.969 23.327 500.296
12.898 – 16 – 407 2.686 62.646 9.717 72.363
– 16.536 – 7.399 – 23.935
1.561 2.729 4.290
– 118.163 –12 – 528 18.301 524.640 28.374 553.014
24. 30. 30.
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104_GfK
Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2009
—
1. allgemeine angaben
Die GfK se ist eine börsennotierte Societas Europaea mit Sitz am
Nordwestring 101, Nürnberg, Deutschland. Die GfK se ist mit Ein-
tragung unter hr b 25014 im Handelsregister des Amtsgerichts
Nürnberg am 2. Februar 2009 durch formwechselnde Umwandlung
aus der GfK Aktiengesellschaft entstanden. Die GfK se und ihre
Tochtergesellschaften (GfK Gruppe) gehören zu den führenden
Marktforschungsunternehmen der Welt. Die GfK Gruppe liefert
ihren Kunden aus der Konsumgüterindustrie, dem Handel, der
Dienstleistungsbranche und den Medien Informationsdienstleistun-
gen, die diese für ihre Marketingentscheidungen nutzen.
Der Konzernabschluss der GfK se schließt die GfK se sowie alle
konsolidierten Tochterunternehmen ein. Er wurde nach den Vor -
schriften der International Financial Reporting Standards (ifrs), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt.
Alle für das Geschäftsjahr 2009 verbindlichen ifrs sowie die Ver-
lautbarungen des International Financial Reporting Interpre tations
Commitee (ifric) wurden angewandt, sofern sie von der Europä-
ischen Union übernommen wurden.
Ergänzend wurden bei der Erstellung des Konzernabschlusses
die nach § 315a Absatz 1 hgb zu beachtenden handelsrechtlichen
Vorschriften berücksichtigt.
Der Konzernabschluss wurde in Euro erstellt und auf Tausend Euro
(teur) gerundet. Alle Angaben erfolgen in teur, sofern nicht an-
ders angegeben.
Der Jahresabschluss der Muttergesellschaft GfK se wurde nach den
Vorschriften des hgb erstellt. Er wird im elektronischen Bundesan-
zeiger unter hr b 25014 veröffentlicht.
Eine Darstellung von erstmalig angewandten sowie von veröffent-
lichten, aber noch nicht angewandten Standards, Interpretationen
und Änderungen der ifrs ist in diesem Anhang in Kapitel 38. ent-
halten.
Der Ausweis der Vorjahreswerte wurde hinsichtlich des Ausweises
der versicherungsmathematischen Gewinne oder Verluste aus
leistungsorientierten Pensionsplänen angepasst. Die Umgliederung
von den sonstigen Rücklagen (vormals Erträge und Aufwendungen,
die direkt im Eigenkapital erfasst werden) in die Gewinnrücklagen
betrug –5.779 teur.
—
2. konsolidierungsgrundsätze
In den Konzernabschluss der GfK se werden die Jahresabschlüsse
der GfK se sowie aller wesentlichen Tochterunternehmen einbe-
zogen, über deren Geschäfts- und Finanzpolitik direkt oder indirekt
die Kon trolle ausgeübt werden kann. Die Abschlüsse aller in den
Kon zernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden nach ein-
heitlichen Rechnungslegungsgrundsätzen erstellt.
Unternehmen, an denen die GfK Gruppe mit nicht mehr als 50 Pro-
zent beteiligt ist, auf die jedoch ein maßgeblicher Einfl uss ausgeübt
werden kann, werden als assoziierte Unternehmen at equity bilan-
ziert. Alle übrigen Unternehmen der GfK Gruppe werden zu ihren
Anschaffungskosten angesetzt.
Eine Aufstellung des Anteilsbesitzes der GfK se ist in diesem Anhang
in Kapitel 42. enthalten.
Die Kapitalkonsolidierung wird gemäß ifrs 3 „Unternehmens zu-
sam menschlüsse“ nach der Erwerbsmethode durchgeführt
(Purchase Accounting). Hierbei werden die Anschaffungskosten
der Beteiligung mit dem auf das Mutterunternehmen entfallenden
anteiligen, neu bewerteten Eigenkapital des Tochterunternehmens
zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Immaterielle Vermögenswerte,
die bei Unternehmenszusammenschlüssen erworben und im Rah-
men der Kaufpreisallokation identifi ziert wurden, werden mit dem
beizulegenden Zeitwert bilanziert.
Verbleibt nach dieser Verrechnung und Anschaffungskostenvertei-
lung eine aktivische Differenz, wird sie als Geschäfts- oder Firmen-
wert unter den langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen.
Alle Transaktionen und Salden zwischen den Unternehmen der
GfK Gruppe, die in den Konzernabschluss einbezogen sind, werden
bei der Erstellung des Konzernabschlusses eliminiert. Differenzen
aus der Schuldenkonsolidierung werden ergebniswirksam behandelt.
Zwischenergebnisse aus dem konzerninternen Leistungsverkehr
oder aus konzerninternen Anlagenbewegungen werden bei wesent-
licher Bedeutung ergebniswirksam eliminiert.
Assoziierte Unternehmen und Joint Ventures werden at equity bilan-
ziert (One-Line-Consolidation). Sie werden zum Zeitpunkt des Erwerbs
erstmals einbezogen. Die Erstbewertung erfolgt analog zur Vollkon-
solidierung. Ein bei der Erstbewertung aus der Verrechnung des
Beteiligungsbuchwerts mit dem anteiligen Eigenkapital entstehen-
der aktivischer Unterschiedsbetrag ist im Equitybuchwert enthalten.
Die Konsolidierung beim Übergang von der Equitybewertung zur
Vollkonsolidierung erfolgt ergebnisneutral, jedoch für jeden Teil-
erwerb gesondert. Die in die Kapitalkonsolidierung einbezogenen
Anschaffungskosten setzen sich zusammen aus dem fortgeführten
Equitybuchwert und den Anschaffungskosten des Mehrheitserwerbs.
Verschmelzungsgewinne oder -verluste, die bei der Verschmelzung
zweier konsolidierter Unternehmen der GfK Gruppe entstehen, wer-
den eliminiert. Aus Verschmelzungen entsteht somit kein Einfl uss
auf die Gewinn- und Verlustrechnung der GfK Gruppe. Verschmel-
zungen von Gesellschaften, an denen konzernexterne Minderheits-
gesellschafter beteiligt sind, führen nicht zu einer Veränderung der
Minderheitsanteile am Eigenkapital oder am Konzernergebnis.
Werden an bereits voll konsolidierten Unternehmen weitere Anteile
hinzuerworben, wird der Kaufpreis des Zuerwerbs mit dem anteilig
hinzuerworbenen Eigenkapital erfolgsneutral verrechnet. Die aus
der Verrechnung entstehende aktivische Differenz wird als Geschäfts-
oder Firmenwert ausgewiesen.
Auf Konzernfremde entfallende Anteile am Eigenkapital der Tochter-
unternehmen werden gesondert innerhalb des Eigenkapitals ausge-
wiesen. Anteile Konzernfremder am Ergebnis der Tochter unter neh-
men werden in der Gewinn- und Verlustrechnung ge son dert als
Ergebniszuordnung dargestellt.
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GfK_105
—
3. bilanzierungs- und bewertungsmethoden
Währungsumrechnung
Transaktionen in fremder Währung werden mit dem Kurs am Tag
der Transaktion in die funktionale Währung des berichtenden Un-
ternehmens umgerechnet. Zum Bilanzstichtag werden monetäre
Posten zum Stichtagskurs umgerechnet, nicht monetäre Posten
bleiben mit dem historischen Kurs am Tag der Transaktion be wer-
tet. Aus diesen Umrechnungen resultierende Differenzen werden
grundsätzlich erfolgswirksam erfasst.
Die Bilanzen von ausländischen Tochterunternehmen, die nicht in
Euro erstellt wurden, sowie die im Rahmen der Purchase Price
Allocation aufgedeckten stillen Reserven und Geschäfts- oder Fir-
menwerte aus Unternehmenserwerben werden nach dem Konzept
der funktionalen Währung mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag
in Euro umgerechnet. Auf die Gewinn- und Verlustrechnungen
dieser Tochterunternehmen wird der Jahresdurchschnittskurs zum
Euro, ermittelt als Mittelwert aller Monatsendkurse, angewandt.
Differenzen, die aus der Umrechnung von Vermögens- und Schuld-
posten zum aktuellen Stichtagskurs im Vergleich zu der Umrechnung
zum vorhergehenden Stichtag entstehen, werden ergebnisneutral
im Eigenkapital erfasst. Währungskursdifferenzen aus der Kapital-
konsolidierung sowie Differenzen aus der Umrechnung des Jahres-
ergebnisses in Bilanz (Stichtagskurs) und Gewinn- und Verlust-
rechnung (Durchschnittskurs) werden in den sonstigen Rücklagen
ausgewiesen.
Die Wechselkurse zum Euro der für die GfK Gruppe wichtigsten
Währungen sind in der nachstehenden Tabelle dargestellt.
Wesentliche Währungen
Mittelkurs Euro
am Bilanzstichtag
Durchschnittskurs Euro
im Berichtsjahr
Land
Währungs-
einheit 31.12.2008 31.12.2009 2008 2009
USA 1 USD 0,72 0,70 0,68 0,72
Groß-
britannien 1 GBP 1,03 1,13 1,25 1,12
Schweiz 100 CHF 67,59 67,42 63,37 66,36
Singapur 1 SGD 0,50 0,50 0,48 0,49
Japan 100 JPY 0,79 0,75 0,66 0,77
Gewinn- und Verlustrechnung
Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatzkosten-
verfahren aufgestellt. Die Aufwendungen werden darin nach
Funktionen dargestellt.
Umsatzerlöse
Die Methode der Umsatzrealisierung bestimmt sich maßgeblich
nach ias 18. Sie hängt vom Charakter des zugrunde liegenden
Geschäfts ab:
Im Panel-Geschäft werden Untersuchungen von Einzelpersonen,
Haushalten und Unternehmen vorgenommen, die sich dadurch
auszeichnen, dass grundsätzlich der stets gleiche Sachverhalt zu
den stets gleichen, wiederkehrenden Zeitpunkten bei der stets
gleichen Stichprobe auf die stets gleiche Art und Weise erhoben
wird. Für Geschäfte aus dem Panel-Bereich wird der zu realisie-
rende Umsatz nach dem zeitanteiligen Projektfortschritt ermittelt.
Der Umsatz eines Projekts wird so gleichmäßig auf seine Zeitdauer
verteilt. In jedem Monat während der Laufzeit eines Auftrags wird
betragsmäßig der gleiche Umsatz realisiert.
Das Ad-hoc-Geschäft ist eine systematische, empirische Untersu-
chungstätigkeit, die als Grundlage für Marketingentscheidungen
in sämtlichen Bereichen des Marketingmixes dient. Dazu gehören
Tests und Studien zu Produkt- und Preispolitik, zur Markenpositio-
nierung und Markenführung, zu klassischen und modernen Formen
der Kommunikation mit Verbrauchern und Nutzern, zur Optimie-
rung der Distribution sowie zu Fragen der Kundenbindung und
-loyalität. Geschäfte aus dem Ad-hoc-Bereich werden mit der
Methode des kostenanteiligen Projektfortschritts bewertet. Der
Projektfortschritt wird hierbei als Verhältnis der tatsächlich ange-
fallenen Kosten zu den insgesamt für das Projekt erwarteten
Kos ten ermittelt. Die Schätzung der Gesamtkosten wird während
der gesamten Projektdauer laufend überprüft. Änderungen in
der Schätzung der Gesamtkosten fl ießen in die Ermittlung des re-
alisierbaren Umsatzes zu dem Zeitpunkt ein, zu dem sie absehbar
werden.
Die in diese Berechnung einzubeziehenden Kosten bestehen aus
allen direkten Personal- und anderen Umsatzkosten sowie den an-
teiligen indirekten Kosten. Rückstellungen für drohende Verluste
aus laufenden Aufträgen werden gebildet, wenn sie absehbar sind.
Im syndizierten Geschäft werden Märkte oder Marktteilnehmer
untersucht, ohne dass hierfür zuvor ein konkreter Auftrag eines
Kunden vorliegt, auf dessen Bedürfnisse die Studie maßgeschnei-
dert wird. Die fertige Studie wird ohne kundenspezifi sche Anpas-
sungen am Markt angeboten. Syndizierte Studien können einmalig
oder wiederkehrend durchgeführt werden, ohne jedoch die eng
eingegrenzten Merkmale eines Panels zu erfüllen. Es ist zum Bei-
spiel möglich, dass bei wiederkehrenden Studien jeweils verschie-
dene Marktteilnehmer befragt werden oder dass sie in unregel-
mäßigen Zeitabständen erscheinen. Syndiziertes Geschäft wird für
die Umsatzermittlung wie Panel-Geschäft behandelt, wenn es vom
Charakter her mit Panel-Geschäft vergleichbar ist, weil es sich um
wiederkehrende Studien handelt, bei denen der Kostenverlauf über
die Laufzeit ungefähr gleich verteilt ist.
Beim übrigen syndizierten Geschäft hängt die Methode der Um-
satzrealisierung von der empirischen Einschätzung der Profi tabili-
tät der jeweiligen Studie ab:
• Ist ein Gewinn aus einer Studie wahrscheinlich, wird sie wie ein
Ad-hoc-Auftrag bewertet.
• Ist noch nicht hinreichend sicher, ob genügend Abnehmer für
eine Studie gefunden werden, wird der Umsatz entsprechend den
angefallenen Kosten wie folgt realisiert: Liegt der Wert des tat-
sächlichen Auftragseingangs unter den angefallenen Kosten, ist
der realisierbare Umsatz auf den Wert des Auftragseingangs be-
schränkt. Sobald feststeht, dass der Auftragswert die Kosten über-
steigt, erfolgt die Umsatzrealisierung wie bei einem Ad-hoc-Auftrag.
Bei allen anderen Geschäftsvorfällen erfolgt die Umsatzrealisierung
erst nach vollendeter Leistungserbringung und Fakturierung.
Umsatzkosten, Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten
In den Umsatzkosten sowie den Vertriebs- und allgemeinen
Verwaltungskosten sind neben den Aufwendungen für Personal,
den be zogenen Leistungen und den regulären Abschreibungen
auf imma terielle Vermögenswerte und Sachanlagen alle weiteren
Kosten enthalten, die im unmittelbaren Zusammenhang mit der
betrieblichen Tätigkeit der GfK Gruppe stehen.
Sie enthalten hauptsächlich Personalaufwand aus dem 5 Star Long
Term Incentive Programm sowie reguläre Abschreibungen auf
aufgedeckte stille Reserven aus der Kaufpreisallokation und Wert-
minderungen auf langfristige Vermögenswerte.
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106_GfK
+ Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Forschungs- und Entwicklungskosten
Forschungs- und Entwicklungskosten werden grundsätzlich zum
Zeitpunkt ihrer Entstehung als Aufwand erfasst und als Teil der
Umsatzkosten ausgewiesen.
Entwicklungskosten, die in der GfK Gruppe insbesondere beim
Aufbau neuer Panels anfallen, werden bei Vorliegen der Voraus-
setzungen für die Aktivierung unter den sonstigen immateriellen
Vermögenswerten ausgewiesen.
Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden nur dann
aktiviert, wenn sie aus der Entwicklungsphase und nicht aus der
Forschungsphase stammen und darüber hinaus weitere genau de fi -
nierte Voraussetzungen kumulativ erfüllt sind. Zu diesen Kriterien
gehören die technische Machbarkeit der Fertigstellung des Pro-
jekts, dessen beabsichtigte Vollendung und Verwertung sowie die
Fähigkeit zur Eigennutzung oder zum Verkauf des im mate riellen
Vermögenswerts. Darüber hinaus müssen der zukünftige ökono-
mische Vorteil und die Verfügbarkeit der erfor derlichen techni schen,
fi nanziellen und anderen Ressourcen zur Vollendung des Projekts
nachgewiesen werden. Schließlich ist die zuverlässige Ermittlung
der dem immateriellen Vermögenswert während der Entwicklungs-
phase zuzuordnenden Kosten Voraussetzung für die Aktivierung
selbst geschaffener immaterieller Vermögenswerte.
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen beinhalten
Erträge und Aufwendungen operativer Art, deren Zuordnung zu
den Umsatzerlösen oder den Funktionskosten nicht sachgerecht
wäre. Darin sind hauptsächlich Währungsgewinne und -verluste,
Gewinne und Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen, nicht
den Funktionskosten zuordenbare Wertminderungen und Wert-
aufholun gen sowie Aufwendungen für Gerichtsprozesse enthalten.
Operatives Ergebnis
Das operative Ergebnis umfasst bei der GfK Gruppe das Bruttoer-
gebnis vom Umsatz, vermindert um die Vertriebs- und allgemeinen
Verwaltungskosten, sowie das sonstige Ergebnis, das sich aus den
sonstigen betrieblichen Erträgen und den sonstigen betrieblichen
Aufwendungen zusammensetzt.
Angepasstes operatives Ergebnis
Die intern zur Steuerung des Geschäfts der GfK Gruppe verwendete
Kennzahl angepasstes operatives Ergebnis basiert auf dem operativen
Ergebnis. Das angepasste operative Ergebnis wird ermittelt, indem
aus dem operativen Ergebnis die folgenden Aufwendungen und Erträ-
ge eliminiert werden: Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang
mit Umstrukturierungen und Unternehmenstransaktionen, Zu- und
Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven aus der Kaufpreisallo-
kation, Personalaufwendungen aus aktienbasierten Vergütungssyste-
men und langfristigen Prämiensystemen sowie verbleibende sonstige
betriebliche Erträge und Aufwendungen.
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen beinhaltet den Ertrag
oder Aufwand, der sich aus der Bewertung der Anteile an assoziier-
ten Unternehmen zum anteiligen Eigenkapital (at equity) ergibt.
Sonstiges Beteiligungsergebnis
Das sonstige Beteiligungsergebnis enthält im Wesentlichen Divi-
denden von nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und
sonstigen Beteiligungen der GfK Gruppe, Gewinne und Verluste
aus dem Abgang solcher Unternehmen sowie Erträge und Aufwen-
dungen aus der Ergebnisabführung dieser Unternehmen.
ebit
Die verwendete Kennzahl ebit (earnings before interest and taxes)
wurde als Zwischensumme in die Gewinn- und Verlustrechnung
eingefügt. Das ebit wird ermittelt, indem zum operativen Ergebnis
das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen sowie das sonstige
Beteiligungsergebnis addiert werden.
Sonstige Finanzerträge und -aufwendungen
Die sonstigen Finanzerträge und -aufwendungen umfassen Zins-
erträge und Zinsaufwendungen, Erträge und Aufwendungen aus der
Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten, die zur Absicherung
des Zinsrisikos dienen, Transaktionskosten für Bankkredite, Aufwen-
dungen aus Abschreibungen auf Ausleihungen sowie das übrige
Finanzergebnis. In den Zinsaufwendungen sind auch Aufzinsungen
auf Schulden enthalten, die zuvor abgezinst wurden. Diese Aufzinsun-
gen betreffen unter anderem zukünftige Kaufpreisbestandteile aus
Unternehmensakquisitionen, die mit ihrem Zeitwert passiviert werden.
Zinsen werden zum Zeitpunkt ihrer Entstehung als Ertrag oder Auf-
wand erfasst. Die Abgrenzung von Zinsen erfolgt nach der Effektiv-
zinsmethode.
Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit
Die verwendete Kennzahl Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit
wurde als Zwischensumme in die Gewinn- und Verlustrechnung ein-
gefügt. Das Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit entspricht dem
Konzernergebnis vor Berücksichtigung des Ertragsteueraufwands.
Ertragsteuern
Die Steuern auf das Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit enthalten
den laufenden sowie den latenten Ertragsteueraufwand.
Die laufenden Steuern werden von den Gesellschaften der GfK Gruppe
gemäß dem in ihrem Sitzland geltenden nationalen Steuerrecht ermittelt.
Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt nach der bilanzorientier-
ten Liability-Methode. Danach werden für temporäre Differenzen
zwischen den im Konzernabschluss angesetzten Buchwerten und den
steuerlichen Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden aktive
und passive latente Steuern bilanziert. Auswirkungen von Steuerge-
setzänderungen auf latente Steuern werden ab dem Tag ergebnis-
wirksam berücksichtigt, an dem das Steuergesetz verabschiedet wird.
Aktive latente Steuern werden nur dann bilanziert, wenn es wahr-
scheinlich ist, dass sie in der Zukunft realisiert werden können. Dies
ist im Wesentlichen der Fall, wenn das betreffende Unternehmen mit
hinreichender Wahrscheinlichkeit ausreichend zu versteuerndes Ein-
kommen erzielen wird, um den steuerlichen Vorteil zu realisieren.
Falls die Realisierung bereits angesetzter aktiver latenter Steuern auf-
grund neuer Erkenntnisse in einem überschaubaren Zeitraum nicht
mehr zu erwarten ist, werden Wertberichtigungen vorgenommen. Im
Rahmen seiner Ermessensausübung geht das Management bei nicht
nachhaltig in Verlustsituationen befi ndlichen Tochtergesellschaften
von einem maximalen Zeitraum zur Realisierung von aktiven latenten
Steuern von sieben Jahren aus, ansonsten von einem kürzeren Zeit-
raum.
Steuern auf Sachverhalte, die ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst
wurden, werden nicht ergebniswirksam erfasst. Auf ergebnisneutral
erfasste Währungsdifferenzen aus konzerninternen Fremdwährungs-
darlehen, die Nettoinvestitionen in den Geschäftsbetrieb von Tochter-
gesellschaften darstellen, werden keine latenten Steuern abgegrenzt,
da nicht geplant ist, die temporären Differenzen in absehbarer Zeit
zu realisieren.
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GfK_107
Wertminderungen
Wenn Vermögenswerte nicht mehr werthaltig sind und deshalb
abgewertet werden, wird der Wertminderungsaufwand in der
Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer sowie in
der Entwicklung befi ndliche immaterielle Vermögenswerte werden
einmal jährlich im Rahmen eines Impairment-Tests auf ihre Wert-
haltigkeit hin untersucht. Ein Impairment-Test wird außerdem dann
durchgeführt, wenn Ereignisse (triggering events) eintreten, die die
Werthaltigkeit wesentlich beeinfl ussen könnten.
Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte werden vor-
genommen, wenn der erzielbare Betrag unter den fortgeführten
Anschaffungs- und Herstellungskosten liegt. Der erzielbare Betrag
ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der
Veräußerungskosten und Nutzungswert eines Vermögenswerts, dem
bei der GfK Gruppe die erwarteten künftigen Zahlungsströme zu-
mindest über einen detailliert geplanten 3-Jahres-Zeitraum zugrunde
liegen und die mit einem jeweils individuell zu Marktbedingungen
bestimmten Zinssatz abgezinst werden. Die Wachstumsrate der
Zahlungsströme über den Detailplanungszeitraum hinaus wird in
der Regel durch einen Abschlag von einem bis zwei Prozentpunkten
auf den Diskontierungszinssatz berücksichtigt.
Der Wertminderungsaufwand von Marken wird in der Gewinn-
und Verlustrechnung in den sonstigen betrieblichen Aufwen-
dungen ausgewiesen, während Wertminderungen von Studien,
Panels, Kundenstämmen, langfristigen Verträgen und Software
in den Funktionskosten gezeigt werden.
Ergebnis je Aktie
Das unter der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiese ne
Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das Konzernergebnis, das
den Anteilseignern der Muttergesellschaft zuzurechnen ist, durch
die gewichtete durchschnittliche Aktienanzahl des Geschäfts jahres
dividiert wird.
Für die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird die
durchschnittliche Aktienanzahl korrigiert um noch nicht ausgeübte
Optionen, die zum Bilanzstichtag im Geld sind, sowie anteilig um
während des Geschäftsjahres ausgeübte Optionen.
Aktienoptionen für Mitarbeiter und Führungskräfte
der GfK Gruppe (Stock Options)
Ausgewählte Führungskräfte der GfK Gruppe hatten bis einschließ-
lich 2005 die Möglichkeit, einen Teil der ihnen zustehenden varia-
blen Vergütung in Optionen auf Aktien der GfK se umzuwandeln
(Stock Options). Die Laufzeit dieser Optionen beträgt fünf Jahre.
Eine Ausübung ist erstmals zwei Jahre nach Ausgabe möglich.
Die GfK Gruppe wendet ifrs 2 für nach dem 7. November 2002
ausgegebene Stock Options an. Diese mit Eigenkapitalinstrumenten
zu begleichenden Vergütungen wurden mit dem beizu legenden
Zeitwert zum Zeitpunkt der Zusage bewertet. Die Verpfl ichtung
wurde in der Gewinn- und Verlustrechnung als Aufwand erfasst.
Die Gegenbuchung erfolgte in der Kapitalrücklage.
5 Star Long Term Incentive Programm für Mitarbeiter und
Führungskräfte der GfK Gruppe
Seit dem Geschäftsjahr 2006 haben ausgewählte Führungskräfte der
GfK Gruppe das Recht, einen Teil der ihnen zustehenden variablen
Vergütung in virtuelle GfK-Aktien umzuwandeln. Virtuelle Aktien
berechtigen zu einer Barauszahlung nach dem Ende der Performance-
Periode, die drei Jahre beträgt. Im gleichen Umfang gewährt GfK
zusätzliche Performance-Aktien. Die ebenfalls nach Ende der Per-
formance-Periode fällige Auszahlung für die Performance-Aktien
hängt vom Erreichen zweier Erfolgsziele ab: vom Total Shareholder
Return (tsr) der GfK-Aktie im Vergleich zum tsr der Aktien der
Unternehmen im DJ Euro Stoxx Media Index und von der Steige-
rung des Operating Profi ts der GfK Gruppe, der dem angepassten
operativen Ergebnis entspricht, über einen 3-Jahres-Zeitraum.
Der nach dem Ende der Performance-Periode auszuzahlende Betrag
wird als Rückstellung angesammelt. Die Höhe der Rückstellung be-
misst sich nach einem versicherungsmathematischen Gutachten.
Immaterielle Vermögenswerte
Geschäfts- oder Firmenwerte
Die GfK Gruppe weist innerhalb dieses Aktivpostens sowohl Ge-
schäfts- oder Firmenwerte aus, die aus der Kapitalkonsolidierung
von Tochterunternehmen entstanden sind, als auch Geschäfts- oder
Firmenwerte, die aus Einzelabschlüssen der Tochterunternehmen
in den Konzernabschluss übernommen wurden.
Der Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert für Unternehmens-
zusammenschlüsse die verbleibende aktivische Differenz, nachdem
die Akquisitionskosten der Beteiligung mit dem anteiligen neu be-
werteten Eigenkapital verrechnet wurden.
Geschäfts- oder Firmenwerte aus dem Erwerb von Unternehmen,
die nicht in Euro berichten, werden in der Berichtswährung der er-
worbenen Tochtergesellschaft geführt. Für die erstmalige Ermitt-
lung des Geschäfts- oder Firmenwerts wird der Umrechnungskurs
zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung herangezogen. Die Folgebe-
wertung erfolgt zum Mittelkurs am Bilanzstichtag.
Die GfK Gruppe überprüft die Werthaltigkeit ihrer Zahlungsmittel
generierenden Einheiten einschließlich der Geschäfts- oder Firmen-
werte einmal jährlich und zusätzlich bei Eintritt wesentlicher Ereig-
nisse (triggering events) oder veränderter Verhältnisse im Rahmen
eines Impairment-Tests. Zu diesem Zweck werden die Geschäfts-
oder Firmenwerte vier Zahlungsmittel generierenden Einheiten
zugeordnet, die analog der internen Steuerung des Konzerns den
Sektoren entsprechen. Die Zahlungsmittel generierenden Einheiten
sind somit die Sektoren Custom Research, Retail and Technology,
Media und der Bereich Sonstige.
Die Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte ist gegeben,
wenn der erzielbare Betrag nicht geringer ist als der Buchwert der
Zahlungsmittel generierenden Einheit.
Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren Betrag aus dem bei-
zulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten und dem
Nutzungswert. Die GfK Gruppe ermittelt im Rahmen des Impair-
ment-Tests den beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräuße-
rungskosten durch Anwendung des Discounted-Cashfl ow-Verfah-
rens. Hierfür werden die erwarteten künftigen Zahlungsströme aus
der jeweils aktuellen 5-Jahres-Planung herangezogen. Das Wachs-
tum der Zahlungsströme über den 5-Jahres-Zeitraum hinaus (ewige
Rente) wird durch einen Abschlag von 1,7 Prozentpunkten (2008: 1,8 Prozentpunkte) auf den Diskontierungszinssatz berücksichtigt.
Dieser Wachstumsabschlag wurde ebenso wie der Diskontierungs-
zinssatz aus extern verfügbaren Kapitalmarktdaten abgeleitet.
Zur Ermittlung des Diskontierungssatzes wird eine gewichtete
durchschnittliche Kapitalkostenberechnung durchgeführt, die
die branchenübliche Kapitalstruktur und die branchenüblichen
Finanzierungskosten berücksichtigt. Der hieraus resultierende
Diskontierungssatz zum 30. September beträgt, abhängig von
der Zahlungsmittel generierenden Einheit, zwischen 7,4 Prozent
und 7,7 Prozent (2008: zwischen 7,9 Prozent und 8,1 Prozent).
Der Diskontierungssatz berücksichtigt das jeweilige Eigenkapital-
und Länderrisiko sowie den Steuervorteil aus der Fremdfi nanzie-
rung der betreffenden Zahlungsmittel generierenden Einheit.
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108_GfK
+ Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Wurde bei einem sonstigen immateriellen Vermögenswert eine
Wertminderung vorgenommen, erfolgt eine Wertaufholung bis
maximal zur Höhe des erzielbaren Betrags in dem Fall, wenn sich
zu einem späteren Zeitpunkt ein höherer erzielbarer Betrag ergibt.
Der Buchwert nach Wertaufholung darf jedoch nicht den rechne-
rischen Buchwert übersteigen, der sich ergeben hätte, wenn die
Wertminderung in der Vergangenheit nicht vorgenommen worden
wäre. Die Zuschreibung erfolgt ergebniswirksam.
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
Die selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte der GfK Gruppe
bestehen hauptsächlich aus Software und Panelaufbaukosten.
Software, die von Unternehmen der GfK Gruppe selbst entwickelt
wurde, wird in der Regel intern für die Analyse und Aufbereitung
von Marktforschungsdaten eingesetzt. In manchen Fällen handelt
es sich um Software für externe Nutzer, die speziell nach den An-
forderungen des Nutzers programmiert wurde. Interne Kosten der
Softwareentwicklung werden unter den langfristigen Vermögens-
werten aktiviert, wenn die Kriterien nach ias 38 erfüllt sind. Die
Abschreibung beginnt mit Fertigstellung der Software.
Bei Panelaufbaukosten handelt es sich um aktivierte Entwicklungs-
kosten für den Aufbau eines neuen Panels oder die Erweiterung
eines bestehenden Panels. Panelaufbaukosten, die aktiviert wer-
den, beinhalten unter anderem:
• Ausgaben für Material und Dienstleistungen, die beim Panelauf-
bau genutzt oder verbraucht werden,
• Löhne und Gehälter sowie andere mit der Beschäftigung ver-
bundene Aufwendungen für die Mitarbeiter, die am Panelaufbau
direkt beteiligt sind,
• Gemeinkosten, die beim Panelaufbau notwendigerweise anfallen
und diesem auf vernünftiger und stetiger Basis aufgrund einer Kos-
tenstellen- und Kostenträgerrechnung zugeordnet werden können.
Nicht aktivierungsfähig sind die Kosten der Vorbereitungs- und der
Anwendungsphase sowie Erhaltungskosten für laufende Panels.
Diese werden aufwandswirksam erfasst.
Panelaufbaukosten werden nur dann planmäßig abgeschrieben,
wenn sie im unmittelbaren Zusammenhang mit einem bestimmten,
zeitlich begrenzt laufenden Kundenauftrag entstanden sind. Der
Abschreibungszeitraum bemisst sich in diesem Fall in der Regel
nach der Vertragsdauer oder der wirtschaftlichen Nutzungsdauer.
Ansonsten ist die Nutzungsdauer von Panels unbestimmt. Sie un-
terliegen keiner regulären Abschreibung. Ihre Werthaltigkeit wird
mindestens jährlich mit einem Impairment-Test überprüft.
Aufwendungen für Forschungsaktivitäten werden als Aufwand der
Berichtsperiode erfasst. Entwicklungskosten, die nicht zu einem
aktivierungsfähigen immateriellen Vermögenswert führten, werden
ebenfalls als Aufwand erfasst.
Übrige immaterielle Vermögenswerte
Die übrigen immateriellen Vermögenswerte umfassen vor allem
extern erworbene Software, Studien, Kundenstämme und Marken.
Die übrigen immateriellen Vermögenswerte werden zu fortgeführ ten
Anschaffungskosten bilanziert und planmäßig linear abge schrie ben;
dies gilt nicht für Kundenstämme und Marken. Die Nutzungsdauer
für Software und übrige immaterielle Vermögenswerte be trägt in
der Regel zwischen drei und zehn Jahren.
Kundenstämme werden in der Regel über einen Zeitraum von acht
bis 30 Jahren degressiv mit einer individuell ermittelten Kundenab-
schmelzrate abgeschrieben, die zwischen 5 Prozent und 23 Prozent
liegt.
Marken unterliegen keiner planmäßigen Abschreibung. Ihre Nut-
zungsdauer ist unbestimmt. Sie werden mindestens jährlich einem
Impairment-Test unterzogen.
Bei qualifi zierten Vermögenswerten werden Fremdkapitalzinsen
aktiviert. Immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten
Nutzungsdauer werden zumindest jährlich einem Impairment-Test
unterzogen.
Sachanlagen
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten
abzüglich der kumulierten Abschreibungen bewertet. Fremdkapi-
talzinsen werden bei qualifi zierten Vermögenswerten aktiviert.
Die kumulierten Abschreibungen umfassen im Regelfall die plan-
mäßigen linearen Abschreibungen bis zum Bilanzstichtag sowie
gegebenenfalls Wertminderungen. Die Abschreibungsdauer ent-
spricht der wirtschaftlichen Nutzungsdauer. In Erstellung befi nd-
liche Anlagen werden nicht planmäßig abgeschrieben.
Die GfK Gruppe sieht für den Regelfall die in der folgenden Tabelle
dargestellten Nutzungsdauern vor.
Anlagengut
Nutzungsdauer
in Jahren
Verwaltungsgebäude 50
edv-Anlagen 3 bis 5
pkw und andere Fahrzeuge 5
Büromaschinen 3 bis 5
Büromöbel 10 bis 13
Die Betriebs- und Geschäftsausstattung enthält auch noch nicht
fertig gestellte technische Geräte.
Die Bilanzierung von Leasingverhältnissen erfolgt nach ias 17. Je
nach Vertragsgestaltung liegt Finance Lease oder Operating Lease
vor.
Finance Lease ist dadurch charakterisiert, dass Risiken und Nutzen
des Leasinggegenstands im Wesentlichen auf den Leasingnehmer
übergehen. Liegt Finance Lease vor, wird der Leasinggegenstand
beim Leasingnehmer aktiviert und eine korrespondierende Leasing-
verbindlichkeit passiviert. Die Leasingverbindlichkeit entspricht
dem niedrigeren Wert aus Barwert der Mindestleasingzahlungen
und beizulegendem Zeitwert des Leasinggegenstands zu Beginn
des Leasingverhältnisses.
Der aktivierte Leasinggegenstand wird planmäßig linear abge-
schrieben. Die Abschreibungsdauer bemisst sich am kürzeren
Zeitraum aus Vertragslaufzeit und wirtschaftlicher Nutzungsdauer.
Bei Vorliegen der Voraussetzungen wird darüber hinaus eine Wert-
minderung vorgenommen.
Die Leasingverbindlichkeit wird über die Laufzeit des Leasingver-
trags durch die Zahlung der Leasingraten getilgt. Die Aufl ösung
der Abzinsung wird durch Anwendung eines konstanten Zinssatzes
auf die Restschuld ermittelt und im Zinsaufwand innerhalb der
sonstigen Finanzaufwendungen ausgewiesen.
Beim Operating Lease erfolgt die Bilanzierung des Leasingguts
beim Leasinggeber. Der Leasingnehmer erfasst seine regelmäßigen
Zahlungen als Mietaufwand.
Finanzinstrumente
Finanzinstrumente sind Verträge, die bei einem Unternehmen zu
einem fi nanziellen Vermögenswert und bei einem anderen zu einer
fi nanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument
führen.
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GfK_109
Finanzielle Vermögenswerte umfassen insbesondere Zahlungsmit-
tel und Zahlungsmitteläquivalente, an anderen Unternehmen ge-
haltene Eigenkapitalinstrumente (z.B. Beteiligungen), Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen, sonstige ausgereichte Kredite
und Forderungen sowie zu Handelszwecken gehaltene originäre
und derivative Finanzinstrumente.
Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rück-
gabeanspruch in Zahlungsmitteln oder anderen fi nanziellen Ver-
bindlichkeiten. Darunter fallen bei der GfK Gruppe insbesondere
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Finanzie-
rungsleasingverhältnissen und derivative Finanzinstrumente.
Die Bilanzierung von Finanzinstrumenten erfolgt in der GfK Gruppe
bei Kauf oder Verkauf zum Handelstag, also an dem Tag, an dem
die Verpfl ichtung zum Kauf oder Verkauf eines Finanzinstruments
eingegangen wurde.
Zinsänderungen können bei fest verzinslichen Finanzinstrumenten
zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel
verzinslichen Finanzinstrumenten zu Zinszahlungsschwankungen
führen. Kurzfristige Forderungen und Verbindlichkeiten unterliegen
grundsätzlich keinem Zinsänderungsrisiko.
Finanzielle Vermögenswerte und fi nanzielle Verbindlichkeiten
werden angesetzt, wenn die GfK Gruppe Vertragspartei bei einem
Finanzinstrument wird.
Finanzielle Vermögenswerte werden bei ihrem erstmaligen Ansatz
mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei fi nanziellen Ver-
mögenswerten, die in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizu-
legenden Zeitwert bewertet werden, werden die dem Erwerb direkt
zurechenbaren Transaktionskosten berücksichtigt. Die in der Bilanz
angesetzten beizulegenden Zeitwerte entsprechen regelmäßig den
Marktpreisen der fi nanziellen Vermögenswerte. Sofern diese nicht
unmittelbar durch Rückgriff auf einen aktiven Markt verfügbar sind,
erfolgt eine Bewertung unter Anwendung marktüblicher Verfahren
(Bewertungsmodelle). Hierfür werden instrumentenspezifi sche
Marktparameter zugrunde gelegt. Unverzinsliche oder niedrig ver-
zinsliche fi nanzielle Vermögenswerte mit einer Laufzeit von über
einem Jahr werden abgezinst. Für fi nanzielle Vermögenswerte mit
einer Restlaufzeit von unter einem Jahr wird davon ausgegangen,
dass der Zeitwert dem Nominalwert entspricht.
Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertrag-
lichen Rechte auf Zahlungen aus den fi nanziellen Vermögenswer ten
auslaufen oder die fi nanziellen Vermögenswerte mit allen wesent-
lichen Risiken und Chancen übertragen werden.
Die in den sonstigen fi nanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen
Ausleihungen und langfristigen Festgelder sind der Kategorie
„Kredite und Forderungen“ zugeordnet. Sie werden unter Anwen-
dung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungs-
kosten bewertet.
Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte werden
mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Darunter fallen neben
kurzfristigen Wertpapieren und Festgeldern die derivativen Finanz-
instrumente, die nicht in eine effektive Sicherungsbeziehung nach
ias 39 eingebunden sind und damit zwingend als „zu Handels-
zwecken gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte“ klassifi ziert wer-
den müssen. Ein aus der Folgebewertung resultierender Gewinn
oder Verlust aus zu Handelszwecken gehaltenen fi nanziellen Ver-
mögenswerten wird erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlust-
rechnung erfasst.
Bezüglich der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für Finanz-
investitionen wurde durch das Management im Rahmen seiner
Ermessensausübung festgelegt, dass Finanzinvestitionen nie als
bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen, sondern stets
als zur Veräußerung verfügbar klassifi ziert werden.
Die Kategorie „zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögens-
werte“ stellt in der GfK Gruppe die Residualgröße der originären
fi nanziellen Vermögenswerte dar, die in den Anwendungsbereich
des ias 39 fallen und keiner anderen Kategorie zugeordnet wurden.
Darunter fallen die unter den sonstigen fi nanziellen Vermögens-
werten ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen, die
sonstigen Beteiligungen und sonstige zur Veräußerung verfügba re
Wertpapiere.
Die Bewertung erfolgt grundsätzlich mit dem aus dem Börsenkurs
abgeleiteten beizulegenden Zeitwert, sofern ein auf einem aktiven
Markt notierter Preis vorliegt. Die in der Folge aus der Bewertung
mit dem beizulegenden Zeitwert resultierenden Gewinne und Ver-
luste werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Dies gilt nicht,
wenn es sich um dauerhafte oder wesentliche Wertminderungen
oder um währungsbedingte Wertänderungen von Fremdkapital-
ins trumenten handelt. Diese werden erfolgswirksam erfasst.
Erst mit dem Abgang der fi nanziellen Vermögenswerte werden die
im Eigenkapital erfassten kumulierten Gewinne und Verluste aus
der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam in der
Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Lässt sich für nicht börsen-
notierte Eigenkapitalinstrumente der Zeitwert nicht hinreichend
verlässlich bestimmen, werden insbesondere die Beteiligungen mit
den Anschaffungskosten (gegebenenfalls abzüglich Wertminde-
rungen) bewertet.
Ein Wertminderungsaufwand wird erfasst, wenn der Buchwert
eines fi nanziellen Vermögenswerts höher ist als der Barwert der
zukünftigen Zahlungsströme. Die Überprüfung, ob ein Wertminde-
rungsbedarf besteht, wird zu jedem Bilanzstichtag vorgenommen.
Um eine Wertminderung objektiv nachweisbar festzustellen, wer-
den die folgenden auslösenden Sachverhalte herangezogen:
• Der Schuldner befi ndet sich in erheblichen fi nanziellen Schwie-
rigkeiten.
• Beobachtbare Daten zeigen, dass seit dem erstmaligen Ansatz
eine messbare Minderung der erwarteten künftigen Zahlungs-
ströme eingetreten ist.
Um über das Bestehen eines Wertminderungsbedarfs zu entschei-
den, werden die bestehenden Kreditverhältnisse analysiert, die
der Kategorie „Kredite und Forderungen“ zugeordnet werden und
deren Folgebewertung somit zu fortgeführten Anschaffungskosten
vorgenommen wird. Zum jeweiligen Bilanzstichtag wird überprüft,
inwieweit objektive Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen,
die bilanziell zu berücksichtigen sind. Die Höhe einer Wertminde-
rung berechnet sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert des
Vermögenswerts und dem erzielbaren Betrag, also dem Barwert
der erwarteten künftigen Zahlungsströme, der mit dem originären
Effektivzinssatz des Finanzinstruments diskontiert wird. Dabei wer-
den Zahlungsströme aus kurzfristigen Forderungen aus Vereinfa-
chungsgründen nicht diskontiert.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden bei ihrem erstmaligen Ansatz
mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die direkt zurechenba-
ren Transaktionskosten werden bei fi nanziellen Verbindlichkeiten,
die in der Folge nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden,
ebenfalls angesetzt und unter Anwendung der Effektivzinsmethode
über die Laufzeit amortisiert.
Originäre fi nanzielle Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zu
fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Darunter fallen Finanz-
verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis-
tungen sowie sonstiges fi nanzielles Fremdkapital und Abgrenzun-
gen. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Verbindlichkeiten mit
einer Laufzeit von über einem Jahr werden abgezinst. Bei Verbind-
lichkeiten mit einer Laufzeit von unter einem Jahr wird unterstellt,
dass der Zeitwert dem Rückzahlungsbetrag entspricht.
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110_GfK
+ Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Nicht in effektive Sicherungsbeziehungen eingebundene derivative
Finanzinstrumente sind zwingend als „zu Handelszwecken gehal-
ten“ einzustufen und damit erfolgswirksam mit dem beizulegenden
Zeitwert zu bilanzieren. Ist dieser negativ, wird eine fi nanzielle Ver-
bindlichkeit angesetzt.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die ver-
traglichen Verpfl ichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelau-
fen sind.
Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in
der sie angefallen sind.
Bei zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzierenden Finanzinstrumen-
ten wird der Marktwert grundsätzlich anhand von Börsenkursen er-
mittelt. Sofern keine Börsenkurse vorliegen, erfolgt eine Bewertung
unter Anwendung der marktüblichen Verfahren (Bewertungsmetho-
den), wobei instrumentspezifi sche Marktparameter zugrunde gelegt
werden.
Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt mit der Dis-
counted-Cashfl ow-Methode, wobei die individuellen Bonitäten und
sonstigen Marktgegebenheiten in Form von marktüblichen Boni-
täts- bzw. Liquiditätsspreads bei der Barwertermittlung berücksich-
tigt werden.
Für Finanzinstrumente der Kategorie „Kredite und Forderungen“,
die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, gibt es
keine liquiden Märkte. Für kurzfristige Kredite und Forderungen
wird angenommen, dass der Marktwert dem Buchwert entspricht.
Für alle anderen Kredite und Forderungen wird der Marktwert
durch Abzinsung der zukünftig erwarteten Zahlungsströme ermit-
telt. Hierbei werden für Kredite Zinssätze verwendet, zu denen
Kredite mit entsprechender Risikostruktur, Ursprungswährung und
Laufzeit neu abgeschlossen würden.
Für Anteile an nicht börsennotierten Gesellschaften wird angenom-
men, dass der Buchwert dem Marktwert entspricht. Eine verlässliche
Ermittlung eines Marktwerts wäre nur im Rahmen von konkreten
Verkaufsverhandlungen möglich.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die
sonstigen kurzfristigen fi nanziellen Verbindlichkeiten haben gene-
rell eine Restlaufzeit von unter einem Jahr, so dass der Buchwert
näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert entspricht.
Für die langfristigen fi nanziellen Verbindlichkeiten werden die bei-
zulegenden Zeitwerte als Barwerte der mit den Verbindlichkeiten
verbundenen Zahlungen ermittelt.
Derivative Finanzinstrumente, Hedge Accounting
Die GfK Gruppe schließt weltweit Geschäfte in verschiedenen Wäh-
rungen ab, wodurch ein Wechselkursrisiko entstehen kann. Auch
Geldanlagen, Anlagen in Wertpapieren sowie die Aufnahme von
Bankkrediten erfolgen in diversen Währungen. Hieraus können
Risiken aus der Veränderung von Wechselkursen, Zinsen und
Marktpreisen resultieren.
Nähere Informationen zum Fremdwährungs- und Zinsrisiko sowie
zu den Zielen, Strategien und Prozessen des Risikomanagements
können dem Risikobericht innerhalb des Lageberichts entnommen
werden.
Zur Absicherung von Fremdwährungs- und Zinsrisiken setzt die
GfK Gruppe Devisentermingeschäfte, kombinierte Zins- und Wäh-
rungsswaps sowie Zinsswaps ein.
Derivative Finanzinstrumente werden bei Abschluss der Transaktion
mit ihren Anschaffungskosten als Vermögenswert oder Verbindlichkeit
bilanziert und in der Folge zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Die Bewertung derivativer Finanzinstrumente erfolgt unter Anwen-
dung marktüblicher Verfahren unter Zugrundelegung instrumenten-
spezifi scher Marktparameter. Dabei werden die Marktwerte mit Bar-
wert- und Optionspreismodellen errechnet. Als Eingangsparameter
für diese Modelle werden soweit wie möglich die am Bilanzstichtag
relevanten Marktpreise und Zinssätze verwendet.
Die Wertveränderungen von derivativen Finanzinstrumenten im
Rahmen des Hedge Accountings werden je nachdem, ob es sich
um einen Fair Value Hedge, einen Cashfl ow Hedge oder einen
Net Investment Hedge handelt, unterschiedlich erfasst.
Werden durch das derivative Finanzinstrument Wertänderungs-
risiken von Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten abgesichert,
liegt ein Fair Value Hedge vor. In diesem Fall werden die Wert-
änderungen sowohl des gesicherten Grundgeschäfts als auch des
derivativen Finanzinstruments ergebniswirksam erfasst.
Bei Wertveränderungen von Cashfl ow Hedges, die zur Absicherung
von Grundgeschäften gegen Risiken aus Schwankungen zukünftiger
Zahlungsströme eingesetzt werden, werden die effektiven Teile der
Zeitwertschwankungen zunächst ergebnisneutral im Eigenkapital
erfasst. Liegt die Effektivität einer Hedge-Beziehung nicht zwischen
80 und 125 Prozent, wird die Hedge-Beziehung aufgelöst. Die inef-
fektiven Teile von Hedge-Beziehungen werden sofort erfolgswirksam
erfasst. Ein Risiko hinsichtlich der Höhe zukünftiger Zahlungsströme
besteht insbesondere für variabel verzinsliche Kredite und für geplan-
te Transaktionen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten werden.
Wird das abgesicherte Grundgeschäft ergebniswirksam, werden
die aufgelaufenen direkt im Eigenkapital erfassten Gewinne und
Verluste dementsprechend erfolgswirksam aufgelöst.
Nettoinvestitionen in ausländische Tochterunternehmen können
durch Net Investment Hedges abgesichert werden. Hierbei kann es
sich zum Beispiel um einen Fremdwährungskredit in der Lokal-
währung der erworbenen Beteiligung handeln. Die sich aus der
Stichtagsbewertung des Fremdwährungskredits ergebenden Wäh-
rungsgewinne oder -verluste werden bezüglich des effektiven Teils
ebenfalls wie beim Cashfl ow Hedge ergebnisneutral im Eigenkapi-
tal erfasst.
Erweist sich die Sicherung als hoch effektiv, werden Kursgewinne
oder -verluste aus dem Sicherungsgeschäft ergebnisneutral ins
Eigenkapital eingestellt. Die ergebniswirksame Aufl ösung dieser
Position erfolgt nicht mit Ende der Laufzeit des Sicherungsgeschäfts,
sondern erst bei Veräußerung oder Liquidation der abgesicherten
Investition.
Voraussetzung für die Anwendung jeglicher Art von Hedge Accoun-
ting ist die formale Dokumentation der Beziehung zwischen der
gesicherten Position und dem Sicherungsgeschäft. Aus der Doku-
mentation muss ferner hervorgehen, wie das Sicherungsgeschäft
das Risiko aus dem Grundgeschäft hoch effektiv ausgleicht und mit
welchen Methoden diese Effektivität nachgewiesen wird.
Generell wird der nicht durch das Grundgeschäft gedeckte Teil der
Wertveränderungen ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlust-
rechnung berücksichtigt.
Die GfK Gruppe geht darüber hinaus Sicherungsbeziehungen ein,
die nicht den strengen Anforderungen des ias 39 genügen und so-
mit nicht nach den Regeln des Hedge Accountings bilanziert werden
können. Aus ökonomischer Sicht entsprechen auch diese Siche-
rungsbeziehungen den Grundsätzen des Risikomanagements. Da-
rüber hinaus wird bei der Fremdwährungsabsicherung bilanzierter
monetärer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten kein Hedge
Accounting angewendet, da die aus der Währungsumrechnung
stammenden, gemäß ias 21 erfolgswirksam realisierten Gewinne
und Verluste der Grundgeschäfte mit den Gewinnen und Verlusten
der derivativen Sicherungsinstrumente einhergehen und sich ent-
sprechend in der Gewinn- und Verlustrechnung nahezu ausgleichen.
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GfK_111
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten sowohl
fakturierte als auch nicht fakturierte Forderungen. Nicht fakturierte
Forderungen können aus der Umsatzbewertung entstehen.
Forderungen werden mit Nominalwerten und bei erkennbaren Ein-
zelrisiken unter Berücksichtigung einer Wertminderung angesetzt.
Diese Wertminderungen tragen dem Ausfallrisiko hinreichend Rech-
nung. Eine konzernweit geltende Richtlinie regelt die Absicherung
gegen das Ausfallrisiko. Demnach sind Forderungen, die zwischen
sechs und neun Monaten überfällig sind, zu 50 Prozent wertzube-
richtigen. Bei Überfälligkeit von neun bis zwölf Monaten beträgt
die Wertberichtigung 75 Prozent. Wenn Forderungen mehr als ein
Jahr überfällig sind oder sich der Kunde in Liquidation befi ndet, sind
Forderungen zu 100 Prozent wertzuberichtigen. Ausnahmen hiervon
sind mit Genehmigung des jeweiligen Managements möglich.
Über Neukunden sollte eine Kreditauskunft bei einer renommierten
Wirtschaftsauskunftei eingeholt werden, wenn das Auftragsvolumen
0,1 Prozent der externen Umsätze des Unternehmens übersteigt.
Sind keine zufrieden stellenden Daten über den Kunden verfügbar,
müssen zwei Drittel des Auftragswerts vor Lieferung der Daten
bezahlt sein. Bestandskunden sind ebenfalls nach vorgegebenen
Regeln hinsichtlich ihrer Kreditwürdigkeit zu beobachten. Darüber
hinaus wird das Kreditrisiko durch das Stellen von Voraus- und
Anzahlungsrechnungen minimiert.
Vorräte
Vorräte werden zum niedrigeren Betrag aus den Anschaffungs-
beziehungsweise Herstellungskosten und dem Nettoveräußerungs-
wert bewertet. Wegen ihrer untergeordneten Bedeutung für den
Konzernabschluss der GfK Gruppe werden sie unter den sonstigen
kurzfristigen Vermögenswerten und Abgrenzungen ausgewiesen.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente enthalten Kassen-
bestände und Bankguthaben sowie liquide Geldanlagen, die eine
Restlaufzeit von unter drei Monaten haben.
Eigenkapital
Kapitalrücklage
In der Kapitalrücklage wird das Eigenkapital der GfK se ausgewie-
sen, das nicht zum gezeichneten Kapital gehört, das aus Kapital-
einzahlungen der Anteilseigner stammt und das nicht aus dem
erwirtschafteten Ergebnis resultiert. Als Kapitalrücklage werden
Leistungen ausgewiesen, die im Zusammenhang mit Einlagen zum
Erwerb von Anteilen oder der Gewährung eines Vorzugs stehen,
aber auch andere Leistungen zur Verstärkung des Eigenkapitals.
Gewinnrücklagen
Als Gewinnrücklagen werden Beträge ausgewiesen, die im Geschäfts-
jahr oder in früheren Geschäftsjahren aus dem Ergebnis gebildet
worden sind. Es handelt sich dabei auch um die aus dem Ergebnis
zu bildende gesetzliche Rücklage. Darüber hinaus sind in den Ge-
winnrücklagen die versicherungsmathematischen Gewinne und
Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen enthalten.
Sonstige Rücklagen
Die sonstigen Rücklagen enthalten Veränderungen im Eigenkapital
des Konzerns, die zunächst nicht ergebniswirksam erfasst werden
und bei denen es sich nicht um Einzahlungen von Aktionären oder
Ausschüttungen an Aktionäre handelt.
Diese Veränderungen resultieren aus Währungskursdifferenzen,
aus unrealisierten Gewinnen und Verlusten aus zur Veräußerung
verfügbaren Wertpapieren sowie aus der Bewertung von Siche-
rungsbeziehungen (Cashfl ow und Net Investment Hedges).
Rückstellungen
Rückstellungen werden grundsätzlich gebildet, wenn eine Verpfl ich-
tung gegenüber einem Dritten besteht und ein Abfl uss von Res-
sourcen zur Erfüllung dieser Verpfl ichtung wahrscheinlich ist. Zu-
dem muss die Höhe der Verpfl ichtung verlässlich geschätzt werden
können. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, wenn sie
unverzinslich oder niedrig verzinslich sind.
Rückstellungen für Pensionen werden nach dem Anwartschafts-
barwertverfahren (Projected Unit Credit Method) bewertet. Hierbei
werden künftige Gehaltssteigerungen berücksichtigt. Der bilanzierte
Betrag stellt den um den nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand
bereinigten Barwert der leistungsorientierten Verpfl ichtung nach
Verrechnung mit dem beizulegenden Zeitwert des Planvermögens
dar. Der Diskontierungssatz orientiert sich an der Verzinsung erst-
rangiger fest verzinslicher Industrieanleihen.
Zahlungen für beitragsorientierte Versorgungspläne werden bei
Fälligkeit als Aufwand erfasst.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste für leistungs-
orientierte Pläne werden in Ausübung des Wahlrechts des ias 19
ergebnisneutral direkt in den Gewinnrücklagen erfasst.
Finanzverbindlichkeiten
Die Finanzverbindlichkeiten enthalten verzinsliche Verbindlichkeiten
mit Finanzierungscharakter, insbesondere Darlehen von Banken
und anderen Darlehensgebern, Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-
leasing sowie andere verzinsliche Verbindlichkeiten.
Die GfK Gruppe bilanziert von Minderheitsgesellschaftern gehaltene
Andienungsrechte (Put-Optionen oder Obligationen) als von zu-
künftigen Ereignissen abhängige Kaufpreisbestandteile. Die hiervon
betroffenen Minderheitsanteile werden nicht mehr als Anteile an-
derer Gesellschafter, sondern unter den lang- bzw. kurzfristigen
Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Die Bewertung dieser fi nan-
ziellen Verpfl ichtungen erfolgt zum Zeitwert. Die Aufzinsung der
Zahlungsverpfl ichtungen wird als Zinsaufwand ausgewiesen.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige
Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die
sonstigen Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag
angesetzt. Verpfl ichtungen aus ausstehenden Rechnungen werden
unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aus-
gewiesen.
Verpflichtungen aus Aufträgen in Bearbeitung
Der Passivposten „Verpfl ichtungen aus Aufträgen in Bearbeitung“
umfasst erhaltene Anzahlungen sowie abgegrenzte Beträge aus der
Umsatzbewertung. In diesem Posten werden abgegrenzte Umsätze
ausgewiesen, die aus vertraglich vereinbarten Voraus- oder Anzah-
lungsrechnungen entstanden sind, jedoch gemäß den oben be-
schriebenen Methoden der Umsatzrealisierung noch nicht als Um-
satz vereinnahmt werden können.
Konzern-Kapitalflussrechnung
Die Kapitalfl ussrechnung stellt anhand von Zahlungsströmen aus
laufender Geschäftstätigkeit, aus der Investitionstätigkeit und aus
der Finanzierungstätigkeit die Veränderung der Bilanzposition
„Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente“ dar.
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112_GfK
+ Konsolidierungskreis
Dabei wird der Cashfl ow aus laufender Geschäftstätigkeit indirekt
anhand von Veränderungen der Bilanzpositionen ermittelt. Diese
werden um Effekte aus der Währungsumrechnung und aus Ände-
rungen des Konsolidierungskreises bereinigt. Daraus folgt, dass
eine Abstimmung der Veränderungen von Bilanzposten aus der
Konzern-Kapitalfl ussrechnung mit den rechnerischen Veränderun-
gen aus der Konzernbilanz, mit dem Anlagenspiegel oder mit sons-
tigen Anhangangaben nur eingeschränkt möglich ist.
Schätzungen
Zu einem gewissen Grad müssen im Konzernabschluss Schätzungen
vorgenommen und Annahmen getroffen werden. Davon können die
Vermögenswerte und Schulden sowie die Eventualverbindlichkeiten
am Bilanzstichtag ebenso wie die Aufwendungen und Erträge des
Geschäftsjahres betroffen sein. Diese Schätzungen wurden vom
Management unter Berücksichtigung aller bekannten Tatsachen
nach bestem Wissen vorgenommen. Dennoch können die tatsäch-
lichen Beträge von diesen Schätzungen abweichen.
Die Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses aufgrund
des Erwerbs der Shopping Brasil Tecnologia da Informação Ltda,
Porto Alegre, Brasilien, zum 1. April 2008 war im Konzernabschluss
zum 31. Dezember 2008 anhand von provisorischen Werten vorge-
nommen worden. Die notwendigen Anpassungen dieser vorläufi gen
Werte innerhalb der 12-Monats-Frist gemäß ifrs 3 wurden im Jahr
2009 vorgenommen. Auf den Konzernabschluss zum 31. Dezember
2009 ergaben sich daraus die folgenden Veränderungen: Die lang-
fristigen immateriellen Vermögenswerte aus der Kaufpreisalloka tion
erhöhten sich um 992 teur. Ebenfalls erhöhten sich die langfris ti-
gen Verbindlichkeiten um 84 teur. Diese Änderungen führten zu
einer Reduzierung des Geschäfts- oder Firmenwerts um 908 teur.
Im Abschnitt „Ausblick“ des Lageberichts werden die wichtigsten
Einschätzungen über die zukünftige Entwicklung der GfK Gruppe
und ihres wirtschaftlichen Umfelds dargestellt.
—
4. konsolidierungskreis und wesentliche
akquisitionen
Voll konsolidierte Gesellschaften
Zum 31. Dezember 2009 umfasst der Konsolidierungskreis nach
ifrs neben der Muttergesellschaft zehn (2008: zehn) inländische
und 145 (2008: 126) ausländische Tochterunternehmen.
Die Änderungen im Bereich der voll konsolidierten Tochterunter-
nehmen zwischen dem 1. Januar 2009 und dem 31. Dezember 2009
sind in nachfolgender Tabelle dargestellt.
Voll konsolidierte
Tochterunternehmen
(Anzahl) 01.01.2009 Zugänge Abgänge 31.12.2009
Inland 10 0 0 10
Ausland 126 25 – 6 145
Gesamt 136 25 – 6 155
Zum 1. Januar 2009 wurde eine 51-Prozent-Beteiligung an der
Etilize, Inc., Rolling Hills Estates, Kalifornien, usa, und ihrer
100-prozentigen Tochter Etilize (Private) Limited, Karatschi, Pakis-
tan, erworben. Ebenfalls im Januar wurde eine 100-prozentige
Beteiligung an GfK Music sarl (vormals ifop music sarl, Paris,
Frankreich), Rueil-Malmaison, Frankreich, erworben. Alle drei
Tochtergesellschaften wurden zum 1. Januar 2009 erstkonsolidiert
und sind im Sektor Retail and Technology tätig.
Zum 1. April 2009 wurde eine 100-prozentige Beteiligung an der
ebenfalls im Sektor Retail and Technology tätigen Gesellschaft
Ascent Market Intelligence Ltd, West Byfl eet/Surrey, Großbritannien,
erworben und erstkonsolidiert. An der im Sektor Custom Research
tätigen gfkEcuador s.a. Investigacion Estrategica, Quito, Ecuador,
wurde am 1. April eine 99,8-Prozent-Beteiligung erworben und
zum selben Datum erstmals konsolidiert.
Zum 1. Juli 2009 wurde eine Beteiligung in Höhe von 10,1 Pro-
zent an der GfK Nielsen India Private Limited (vormals org-GfK
Marketing Services (India) Private Limited), Mumbai, Indien,
hinzuerworben, nachdem zuvor bereits eine Beteiligung in Höhe
von 40 Prozent bestanden hatte. Zum selben Datum wurde die
Gesellschaft erstmals konsolidiert. Die Gesellschaft ist im Sektor
Retail and Technology tätig.
Im Sektor Custom Research wurde zum 1. Februar 2009 eine
49-Prozent-Beteiligung an der dmrkynetec Group Limited, St Peter
Port, Guernsey, Großbritannien, hinzu erworben, nachdem zuvor
bereits eine Beteiligung in Höhe von 26 Prozent bestanden hatte.
Die dmrkynetec Group Limited ist die Holding einer Unterneh-
mensgruppe, deren wesentliche 100-prozentige Tochtergesell-
schaften ebenso wie die Holding zum 1. Februar 2009 erstmals
konsolidiert wurden. Bei den konsolidierten Töchtern handelt es
sich um die folgenden Gesellschaften: dmrkynetec Limited, Bristol,
Großbritannien, Datarectory, Inc., Saint Louis, Missouri, usa,
dmrkynetec France sas, Saint Aubin, Frankreich, Marketeam
Associates of Missouri, Inc., Saint Louis, Missouri, usa, Marketeam
Associates of Ohio Inc., Cleveland, Ohio, usa, Doane Marketing
Research, Inc., Saint Louis, Missouri, usa, und GfK Animal
HealthCare Limited, West Byfl eet/Surrey, Großbritannien.
Der Kaufpreis für die hier genannten Akquisitionen betrug im Be-
richtsjahr insgesamt 54.423 teur. Diese setzen sich zusammen aus
32.783 teur, die durch Zahlungsmittel geleistet wurden und An-
schaffungsnebenkosten enthalten. Der restliche Kaufpreis ist noch
nicht fällig; dabei handelt es sich um Verpfl ichtungen aus nach-
träglichen Kaufpreisanpassungen und künftige Put-Optionen der
Minderheitsgesellschafter in Höhe von 21.640 teur. Aus diesen
Akquisitionen resultierte ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe
von 36.886 teur, der die Sektoren Retail and Technology und
Custom Research betrifft. Der Geschäfts- oder Firmenwert reprä-
sentiert vor allem das Know-how der Mitarbeiter dieser Firmen,
das nicht als solches gesondert aktiviert werden kann.
Im Rahmen der angesprochenen Erwerbsvorgänge wurden bisher
nicht bilanzierte immaterielle Vermögenswerte und Verbindlichkei-
ten sowie darauf entfallende latente Steuern in Höhe von per Saldo
21.767 teur aufgedeckt, die insbesondere Kundenbeziehungen
und Panelaufbaukosten betreffen.
Die Vermögenswerte und Schulden, die im Zuge des Erwerbs die-
ser konsolidierten Gesellschaften übernommen wurden, sind aus
der nachstehenden Tabelle ersichtlich.
Vor Zusam-
menschluss
Zum Erwerbs-
zeitpunkt
Langfristige Vermögenswerte 7.883 41.795
Kurzfristige Vermögenswerte 6.458 6.978
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2.151 2.151
Verbindlichkeiten und Rückstellungen 11.694 24.359
Das kumulierte Ergebnis dieser Gesellschaften für die Zeit ihrer
Zugehörigkeit zur GfK Gruppe beträgt 2.932 teur. Zum Konzern-
umsatz 2009 der GfK Gruppe haben diese Gesellschaften mit
24.707 teur beigetragen.
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GfK_113
Zum 1. Januar 2009 wurde die in den Sektoren Retail and Techno-
logy und Custom Research tätige Gesellschaft GfK Kasachstan too,
Almaty, Kasachstan, erstmals voll konsolidiert. Dasselbe gilt für die
im Sektor Custom Research tätigen Gesellschaften merc Analistas
de Mercados c.a., Caracas, Venezuela, gfk eurisko rom s.r.l. (vor-
mals Eurisko nopWorld rom s.r.l.), Iasi, Rumänien, und GfK Custom
Research Baltic, Riga, Lettland, sowie für die dem Sektor Retail and
Technology zugehörigen Gesellschaften GfK Retail and Technology
Baltic sia (vormals GfK Marketing Services Baltic sia), Riga, Lettland,
und GfK Marketing Services Argentina s.a., Buenos Aires, Argen-
tinien. Vormals waren diese Gesellschaften wegen untergeordneter
Bedeutung nicht in den Konzernabschluss einbezogen worden.
Im Geschäftsjahr 2009 wurden die zuvor gegründeten Gesellschaften
GfK Retail and Technology Taiwan Ltd, Taipeh, Taiwan, China,
GfK Retail and Technology Market Research Vietnam Limited,
Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam, und die GfK asw Retail and Techno-
logy us, llc, Wilmington, Delaware, usa, erstmals konsolidiert.
Diese Gesellschaften sind im Sektor Retail and Technology tätig.
Im Februar 2009 wurde die im Sektor Custom Research tätige Ge-
sellschaft GfK Colombia s.a., Bogotá, Kolumbien, gegründet und
erstkonsolidiert. Ende August wurde die ebenfalls im Sektor Custom
Research tätige Gesellschaft GfK Custom Research Japan kk, Tokio,
Japan, gegründet und erstmals konsolidiert
Im Sektor Custom Research wurden zum 1. Januar 2009 die Gesell-
schaften GfK arbor, llc, Media, Pennsylvania, usa, GfK Automotive,
llc, Southfi eld, Michigan, usa, und The Arbor Strategy Group, Inc.,
Ann Arbor, Michigan, usa, auf die Gesellschaft GfK Custom Research,
llc, New York, New York, usa, verschmolzen.
Zum 1. Januar 2009 wurden die ebenfalls im Sektor Custom Research
tätigen Gesellschaften GfK v2, llc, Blue Bell, Pennsylvania, usa, auf
die GfK Healthcare, lp (vormals GfK u.s. Healthcare Companies lp),
East Hanover, New Jersey, usa, und die GfK Panelservices Benelux
Holding b.v., Dongen, Niederlande, auf die GfK Panelservices
Benelux b.v., Dongen, Niederlande, verschmolzen. Zum 1. Juli 2009
wurde die im Sektor Custom Research tätige GfK Trustmark ag,
Zollikon, Schweiz, auf die GfK Switzerland ag, Hergiswil, Schweiz,
verschmolzen.
Gesellschaften von untergeordneter Bedeutung
Die GfK Gruppe bezog im Berichtsjahr 47 (2008: 53) Gesellschaften
wegen untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage des Konzerns nicht in den Konzernabschluss ein.
Insgesamt betragen jeweils der externe Umsatz, die Bilanzsumme
und das Jahresergebnis dieser Gesellschaften zusammen genommen
weniger als ein Prozent der entsprechenden Werte des Konzernab-
schlusses.
Assoziierte Unternehmen
Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2009 sind Anteile an zwei
(2008: zwei) inländischen und 16 (2008: 17) ausländischen assozi-
ierten Unternehmen bilanziert.
Im Juni 2009 wurde eine 25-Prozent-Beteiligung an der Watch
Media (Cyprus) ltd, Nicosia, Zypern, erworben.
Zum 1. Februar 2009 wurde die Beteiligung an der dmrkynetec
Group Limited, St Peter Port, Guernsey, Großbritannien, um 49%
auf 75% aufgestockt. Die Gesellschaft und ihre wesentlichen
Tochtergesellschaften werden seitdem voll konsolidiert.
Nach einem Zuerwerb um 10,1 Prozent auf 50,1 Prozent wird
die GfK Nielsen India Private Limited, Mumbai, Indien, seit dem
1. Juli 2009 voll konsolidiert.
Sonstige Beteiligungen
Die Anzahl der sonstigen Beteiligungen beträgt unverändert vier.
—
5. umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse lassen sich wie folgt nach ihrer Art aufgliedern:
2008 2009
Umsatzerlöse mit Dritten, fakturiert 1.194.790 1.137.716
Umsatzerlöse mit Dritten, noch nicht fakturiert 20.584 21.752
Umsatzerlöse mit nahe stehenden Personen und Gruppen 2.428 2.982
Umsatzerlöse mit Gruppenunternehmen 2.631 2.082
Umsatzerlöse 1.220.433 1.164.532
Die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Sektoren und nach
Regionen wird in der Segmentberichterstattung unter Punkt 34. dargestellt.
—
6. umsatzkosten
Die Aufgliederung der Umsatzkosten ist der nachfolgenden Tabelle
zu entnehmen:
2008 2009
Personalkosten 372.338 381.526
Abschreibungen 49.372 58.773
Sonstige Umsatzkosten 404.084 359.537
Umsatzkosten von Gruppenunternehmen 7.233 5.691
Umsatzkosten (vor Forschungs- und
Entwicklungskosten) 833.027 805.527
Forschungs- und Entwicklungskosten 7.623 7.707
Umsatzkosten (inkl. Forschungs- und
Entwicklungskosten) 840.650 813.234
—
7. vertriebs- und allgemeine verwaltungskosten
Die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten setzen sich wie
folgt zusammen:
2008 2009
Personalkosten 120.459 121.137
Abschreibungen 7.415 8.705
Sonstige Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten 120.586 119.246
Vertriebs- und Verwaltungskosten von Gruppenunternehmen 457 1.252
Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten 248.917 250.340
—
8. sonstige betriebliche erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten die in der folgenden
Tabelle aufgeführten Positionen.
2008 2009
Währungsgewinne 36.145 14.266
Wertaufholungen 1.201 4.087
Ausbuchung von Verbindlichkeiten 2.472 1.464
Erträge im Zusammenhang mit dem geplanten Merger
mit Taylor Nelson Sofres plc, London, Großbritannien 13.416 0
Übrige 1.062 4.183
Sonstige betriebliche Erträge 54.296 24.000
KO
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114_GfK
+ Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge bestehen hauptsächlich
aus Erträgen aus der Aufl ösung von nicht operativen Rückstellungen,
Erträgen aus Versicherungen, Erträgen aus Haftung, Strafen und
Schadenersatz sowie Miet-, Pacht- und Leasingerträgen.
—
9. sonstige betriebliche aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten die in der
folgenden Tabelle aufgeführten Positionen.
2008 2009
Währungsverluste 33.360 19.126
Kosten im Zusammenhang mit dem geplanten Merger mit
Taylor Nelson Sofres plc, London, Großbritannien 11.006 0
Nicht operative Abschreibungen 3.835 3.232
Nicht operative Personalkosten 0 7.003
Übrige 8.053 6.691
Sonstige betriebliche Aufwendungen 56.254 36.052
Die nicht operativen Personalkosten beinhalten überwiegend Ab-
fi ndun gen für Stellen, die nicht wieder besetzt wurden. Die übrigen
sonstigen betrieblichen Aufwendungen bestehen hauptsächlich
aus Miet-, Pacht- und Leasingaufwendungen, Instandhaltungsauf-
wendungen, Bankgebühren sowie Aufwendungen im Zusammen-
hang mit Haftung, Strafen und Schadenersatz.
—
10. personalaufwendungen
Die Aufwandspositionen der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten
die in nachstehender Tabelle dargestellten Personalaufwendungen.
2008 2009
Löhne und Gehälter 415.505 427.930
Sozialabgaben und Aufwand für Altersversorgung 78.756 82.575
Personalaufwand 494.261 510.505
—
11. angepasstes operatives ergebnis
Das angepasste operative Ergebnis ist die interne Steuerungsgröße
der GfK Gruppe, die im Lagebericht ausführlich erläutert wird. Es
wird wie folgt ermittelt:
2008 2009
Operatives Ergebnis 128.908 88.906
Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang mit
Umstrukturierungen und Unternehmenstransaktionen 4.639 16.013
Zu- und Abschreibungen auf aufgedeckte stille
Reserven aus der Kaufpreisallokation 24.126 27.531
Personalaufwendungen aus aktienbasierten Vergütungs-
systemen und langfristigen Prämiensystemen – 1.069 3.043
Verbleibende sonstige betriebliche Erträge – 39.679 – 19.913
Verbleibende sonstige betriebliche Aufwendungen 41.822 31.574
Angepasstes operatives Ergebnis 158.747 147.154
Die verbleibenden sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthal-
ten Umsatzsteuerzahlungen für Vorjahre in Höhe von 1.986 teur (2008: 0 teur).
Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang
mit Umstrukturierungen und Unternehmenstransaktionen
Die Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang mit Umstruk-
turierungen und Unternehmenstransaktionen beinhalten Aufwen-
dungen im Zusammenhang mit dem Fitness- und Effi zienzpro-
gramm biss in Höhe von 16.013 teur (2008: 5.805 teur). In den
biss-Aufwendungen sind hauptsächlich externe Beratungs- und
Trainingskosten, Abfi ndungen sowie Aufwendungen aus der Zu-
sammenlegung von Geschäftsräumen enthalten.
Zu- und Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven
aus der Kaufpreisallokation
Die Zusammensetzung der Zu- und Abschreibungen auf aufge-
deckte stille Reserven aus der Kaufpreisallokation sowie die Vertei-
lung auf die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sind in der
folgenden Tabelle dargestellt.
2008 2009
Planmäßige Abschreibungen
Umsatzkosten 14.352 15.597
Planmäßige Aufl ösung kurzfristiger Vermögenswerte
Umsatzkosten 415 570
Wertminderungen
Umsatzkosten 8.136 11.408
Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten 1.116 1.275
Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.308 3.231
Wertaufholungen
Sonstige betriebliche Erträge – 1.201 – 4.087
Aufl ösung stille Last
Umsatzkosten 0 – 463
Zu- und Abschreibungen auf aufgedeckte
stille Reserven aus der Kaufpreisallokation 24.126 27.531
Weitere Erläuterungen hierzu können Kapitel 16., Unterpunkt
„Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermö-
genswerte“, entnommen werden.
Personalaufwendungen aus aktienbasierten Vergütungs-
systemen und langfristigen Prämiensystemen
Die hier ausgewiesenen Personalaufwendungen beinhalteten im
Vorjahr in Höhe von 334 teur die Tranche 7 des Plans zur Gewäh-
rung von Optionsrechten an Führungskräfte der GfK Gruppe. Ab
dem Jahr 2009 entsteht hieraus kein Aufwand mehr. Der Gesamt-
wert der jeweiligen Tranche wurde tagesgenau über zwei Jahre
nach Ausgabe der Optionen verteilt. Dies entspricht dem Zeitraum
von der Ausgabe bis zur ersten Ausübungsmöglichkeit.
Für das 5 Star Long Term Incentive Programm für Mitarbeiter und
Führungskräfte der GfK Gruppe sind Aufwendungen in Höhe von
3.043 teur (2008: Erträge in Höhe von 1.403 teur) angefallen.
Hierbei handelt es sich um den Betrag, der gemäß den Berechnun-
gen eines Gutachters über den Prämienverzicht der einbezogenen
Mitarbeiter hinaus für das Jahr 2009 der entsprechenden Rückstel-
lung zugeführt wurde. Erläuterungen hierzu können dem Kapitel
„Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ entnommen werden.
Die folgende Tabelle zeigt die Stückzahl, die Laufzeit und den
Wert der im Rahmen des 5 Star Long Term Incentive Programms
gewährten Virtual Shares und Virtual Performance Shares.
Tranche 1 2 3 4
Jahr der Gewährung 2006 2007 2008 2009
Jahr der Auszahlung 2009 2010 2011 2012
Anzahl gewährter Virtual Shares (Stück) 59.633 54.416 87.428 124.475
Anzahl gewährter Virtual Performance
Shares (Stück) 59.633 54.416 87.428 124.475
Zeitwert einer Virtual Share zum
Zeitpunkt der Gewährung in Euro 30,11 25,71 16,74 21,37
Zeitwert einer Virtual Performance Share
zum Zeitpunkt der Gewährung in Euro 16,43 9,68 8,71 3,01
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GfK_115
—
12. sonstige finanzerträge
In den sonstigen Finanzerträgen in Höhe von 6.140 teur (2008: 16.010 teur) sind hauptsächlich Erträge aus derivativen Finanz-
instrumenten in Höhe von 5.082 teur (2008: 13.682 teur) sowie
Zinsen auf Bankguthaben in Höhe von 446 teur (2008: 997 teur) enthalten.
—
13. sonstige finanzaufwendungen
Die sonstigen Finanzaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
2008 2009
Zinsen und ähnliche Aufwendungen an Banken 20.241 10.746
Sonstige Zinsaufwendungen 12.173 8.892
Zinsaufwendungen 32.414 19.638
Übrige sonstige Finanzaufwendungen 3.393 3.835
Sonstige Finanzaufwendungen 35.807 23.473
Der Rückgang der Zinsaufwendungen an Banken steht im Zusammen-
hang mit dem gesunkenen Zinsniveau im kurzfristigen Finanzierungs-
bereich. Die sonstigen Zinsaufwendungen enthalten 3.683 teur (2008: 6.550 teur) Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumen ten
sowie 3.166 teur (2008: 3.912 teur) Zinsaufwand auf zukünftige
Kaufpreisverbindlichkeiten (Put-Optionen oder Obligationen) für den
Erwerb von Beteiligungen. Weitere Informationen zum Einsatz deri-
vativer Finanzinstrumente können Kapitel 29., Finanzinstrumente,
und Kapitel 30., Risikomanagement, entnommen werden.
—
14. steuern auf das ergebnis aus laufender
geschäftstätigkeit
Die Hauptbestandteile der Ertragsteuern des Konzerns sind in
nachfolgender Tabelle dargestellt.
2008 2009
Laufender Steueraufwand/-ertrag
Periodenfremde Ertragsteuern – 3.0781) – 850
Steuerertrag aus der Nutzung bisher nicht
berücksichtigter steuerlicher Verluste 0 – 146
Sonstiger tatsächlicher Ertragsteueraufwand 31.7051) 33.420
Laufender Steueraufwand 28.627 32.424
Latenter Steueraufwand/-ertrag
aus der Entstehung oder Umkehrung temporärer
Differenzen 3.561 – 794
aus Steuersatzänderungen/neuen Steuern 2.458 – 683
aufgrund bisher nicht berücksichtigter steuerlicher
Verluste und Zinsvorträge/Steuerguthaben – 1.450 – 3.694
aufgrund neu entstandener angesetzter steuerlicher
Verluste und Zinsvorträge/Steuerguthaben – 1.382 – 2.216
aus der Nutzung von Verlustvorträgen und
Zinsvorträgen/Steuerguthaben 7.041 1.675
aus Zu- und Abschreibungen auf aufgedeckte stille
Reserven aus der Kaufpreisallokation – 10.016 – 11.085
Sonstiger latenter Steueraufwand 2.158 – 692
Latenter Steueraufwand/-ertrag 2.370 – 17.489
Steuern auf das Ergebnis aus laufender
Geschäftstätigkeit 30.997 14.935
1) Zuordnung der Vorjahreswerte angepasst.
In der Bilanz wurde im Jahr 2009 ein latenter Steueranspruch
aufgrund noch nicht genutzter steuerlicher Verluste in Höhe von
7.596 teur (2008: 4.880 teur) erfasst. Des Weiteren besteht ein
latenter Steueranspruch aus Zinsvorträgen und Steuerguthaben in
Höhe von 9.148 teur (2008: 8.885 teur).
Der zur Berechnung der latenten Steuern für die GfK se sowie deren
Organgesellschaften herangezogene Steuersatz setzt sich zusam-
men aus dem Körperschaftsteuersatz von 15 Prozent zuzüglich des
Solidaritätszuschlags von 5,5 Prozent auf die abgeführte Körper-
schaftsteuerschuld sowie dem Gewerbesteuersatz von 15,645 Pro-
zent. Daraus ergibt sich zum 31. Dezember 2009 ein Steuersatz in
Höhe von 31,470 Prozent.
Die latenten Steuern der übrigen deutschen Gesellschaften werden
unter Zugrundelegung des jeweils einschlägigen Gewerbesteuer-
hebesatzes berechnet. Die latenten Steuern der Auslandsgesell-
schaften werden mit dem jeweiligen landesspezifi schen Steuersatz
ermittelt.
Die unten stehende Tabelle enthält eine Überleitung vom erwar-
teten Ertragsteueraufwand auf den im Geschäftsjahr 2009 ausge-
wiesenen Ertragsteueraufwand. Zur Ermittlung des erwarteten
Steueraufwands wird der im Berichtsjahr gültige laufende Steuer-
satz der Muttergesellschaft GfK se in Höhe von 31,470 Prozent
(2008: 31,470 Prozent) mit dem Ergebnis vor Steuern multipliziert.
2008 2009
Gesamtsteuersatz 31,470% 31,470%
Erwarteter Steueraufwand 35.567 23.747
Erhöhung/Minderung der Ertragsteuerbelastung
durch:
Steuersatzunterschiede – 6.2651) – 4.708
Steuerfreie Erträge – 5.7681) – 3.593
Steuern aus Vorjahren – 4.7361) – 2.285
Veränderung der nicht als aktive latente Steuer
angesetzten temporären Differenzen, Verlust-
vorträge, Zinsvorträge sowie Steuerguthaben 6.274 – 1.930
Veränderung von permanenten Differenzen – 2.793 – 815
Anpassung der latenten Steuern aufgrund
von Steuersatzänderungen 2.458 – 683
Konsolidierung von steuerpfl ichtigen
Beteiligungserträgen 1.3241) 274
Nicht abziehbare Aufwendungen 2.130 2.131
Abweichende Bemessungsgrundlage 1.5871) 2.151
Sonstiges 1.2191) 646
Ausgewiesener Steueraufwand 30.997 14.935
1) Zuordnung der Vorjahreswerte angepasst.
In der Bilanz wurden folgende laufende Ertragsteuerforderungen
bzw. -verbindlichkeiten erfasst:
31.12.2008 31.12.2009
Langfristige Ertragsteuerforderungen 3.787 914
Kurzfristige Ertragsteuerforderungen 17.069 18.243
Ertragsteuerforderungen gesamt 20.856 19.157
Langfristige Ertragsteuerverbindlichkeiten 0 388
Kurzfristige Ertragsteuerverbindlichkeiten 28.448 25.291
Ertragsteuerverbindlichkeiten gesamt 28.448 25.679
Die langfristigen Ertragsteuerforderungen sind in der Bilanzposition
„Sonstige langfristige Vermögenswerte und Abgrenzungen“ ausge-
wiesen.
Die langfristigen Ertragsteuerverbindlichkeiten sind in der Bilanz-
position „Sonstiges langfristiges Fremdkapital und Abgrenzungen“
enthalten.
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116_GfK
+ Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Die latenten Steuern resultieren aus den in der folgenden Tabelle
dargestellten Bilanzpositionen.
31.12.2008 31.12.2009
Geschäfts- oder Firmenwerte 7.615 5.989
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 4.612 3.921
Sachanlagen 3.339 4.718
Anteile an verbundenen Unternehmen 5.336 3.295
Assoziierte und sonstige Beteiligungen 94 76
Sonstige Finanzanlagen 5.065 2.634
Sonstige langfristige Vermögenswerte und
Abgrenzungen 4.916 2.841
Langfristige Vermögenswerte 30.977 23.474
Forderungen und sonstige kurzfristige
Vermögenswerte
480 391
Kurzfristige Wertpapiere und Festgelder, liquide Mittel 1 15
Kurzfristige Vermögenswerte 481 406
Langfristige Rückstellungen 7.533 9.476
Sonstiges langfristiges Fremdkapital und Abgrenzungen 4.337 3.737
Langfristiges Fremdkapital 11.870 13.213
Kurzfristige Rückstellungen 1.120 323
Sonstiges kurzfristiges Fremdkapital und Abgrenzungen 10.600 12.555
Kurzfristiges Fremdkapital 11.720 12.878
Verlustvorträge und Zinsvorträge/Steuerguthaben 13.765 16.743
Aktive latente Steuern 68.813 66.714
Geschäfts- oder Firmenwerte – 17.068 – 17.666
Sonstige immaterielle Vermögenswerte – 60.575 – 57.928
Sachanlagen – 9.851 – 6.124
Anteile an verbundenen Unternehmen – 1.711 – 1.561
Assoziierte und sonstige Beteiligungen – 202 – 121
Sonstige Finanzanlagen 0 – 239
Sonstige langfristige Vermögenswerte und
Abgrenzungen – 223 – 286
Langfristige Vermögenswerte – 89.630 – 83.925
Forderungen und sonstige kurzfristige
Vermögenswerte – 14.443 – 12.467
Kurzfristige Wertpapiere und Festgelder, liquide Mittel – 51 – 36
Kurzfristige Vermögenswerte – 14.494 – 12.503
Langfristige Rückstellungen – 335 – 246
Sonstiges langfristiges Fremdkapital und Abgrenzungen – 4.579 – 4.050
Langfristiges Fremdkapital – 4.914 – 4.296
Kurzfristige Rückstellungen – 918 – 804
Sonstiges kurzfristiges Fremdkapital und Abgrenzungen – 2.241 – 2.482
Kurzfristiges Fremdkapital – 3.159 – 3.286
Passive latente Steuern – 112.197 – 104.010
Nettobetrag der passiven latenten Steuern – 43.384 – 37.296
Die latenten Steuern sind in der Bilanz wie in der anschließenden
Tabelle gezeigt ausgewiesen.
31.12.2008 31.12.2009
Aktive latente Steuern 30.048 32.600
Passive latente Steuern – 73.432 – 69.896
Nettobetrag der passiven latenten Steuern – 43.384 – 37.296
Aus Posten, die direkt ins Eigenkapital gebucht wurden, resultierten
Steuern in Höhe von 5.965 teur (ohne Minderheitsanteile; 2008: 6.044 teur).
Zum 31. Dezember 2009 bestehen im Konzern inländische steuerliche
Verlustvorträge in Höhe von 81 teur (2008: 108 teur), die sowohl für
körperschaftsteuerliche als auch gewerbesteuerliche Zwecke genutzt
werden können. Darüber hinaus bestehen ausländische steuerliche
Verlustvorträge in Höhe von 43.235 teur (2008: 36.895 teur). Die
inländischen Verlustvorträge sind zeitlich und der Höhe nach unbe-
schränkt vortragsfähig. Von den ausländischen Verlustvorträgen sind
13.992 teur unbeschränkt oder über mehr als 15 Jahre vortragsfähig.
2.610 teur haben eine Vortragsfähigkeit bis längstens 2024, 20.549 teur
bis längstens 2019. 6.084 teur sind bis längstens 2014 vortragsfähig.
Ausschlaggebend für die Beurteilung des Ansatzes und der Wert-
haltigkeit aktiver latenter Steuern ist die Einschätzung deren zu-
künftiger Realisierbarkeit. Diese ist abhängig von der Entstehung
künftiger steuerpfl ichtiger Gewinne während der Perioden, in denen
sich steuerliche Bewertungsunterschiede umkehren beziehungs-
weise steuerliche Verlustvorträge, Zinsvorträge und Steuerguthaben
geltend gemacht werden können.
Aufgrund der Ergebniserwartung für die Zukunft wird davon aus-
gegangen, dass die Realisierbarkeit der entsprechenden Vorteile
aus den bilanzierten aktiven latenten Steuern – analog der Maß gabe
nach ifrs – wahrscheinlich (probable) ist. Bei Gesellschaften, die
latente Steueransprüche für steuerliche Verlustvorträge angesetzt
haben und die sich im Berichtsjahr oder im Vorjahr in einer Ver-
lustsituation befunden haben, wurden aktive latente Steuerüber-
hänge in Höhe von 1.061 teur (2008: 793 teur) angesetzt, da eine
hinreichende Gewinnerwartung für die Zukunft besteht.
Die Sachverhalte, für die keine aktiven Steuerlatenzen angesetzt
wurden, sind in nachstehender Tabelle dargestellt.
31.12.2008 31.12.2009
Temporäre Differenzen 41 1.257
Verlustvorträge 21.148 18.902
Zinsvorträge/Steuerguthaben 8.382 9.959
Summe 29.571 30.118
Von den nicht als in der Zukunft nutzbar klassifi zierten steuerlichen
Verlusten verfallen 5.309 teur innerhalb der nächsten fünf Jahre;
832 teur verfallen innerhalb der nächsten sechs bis zehn Jahre,
2.284 teur innerhalb der nächsten elf bis 15 Jahre; die verbleiben den
10.477 teur verfallen nach mehr als 15 Jahren oder haben eine un-
beschränkte Nutzbarkeit. Von den steuerlichen Zinsvorträgen/Steuer-
guthaben verfallen 36 teur innerhalb der nächsten sechs bis zehn
Jahre; die verbleibenden 9.923 teur sind unbeschränkt nutzbar und
betreffen insbesondere in Deutschland in den Jahren 2008 und 2009
angefallene Zinsaufwendungen, die aufgrund der Einführung der
Regelungen zur so genannten Zinsschranke durch das Unternehmen-
steuerreformgesetz 2008 bislang steuerlich nicht abzugsfähig sind.
Die GfK Gruppe setzt latente Steuern für einbehaltene Gewinne auslän-
discher Tochtergesellschaften an, soweit diese Gewinne ausschüt tungs-
fähig sind und in absehbarer Zukunft ausgeschüttet werden sollen.
Ausschüttungen an Anteilseigner der GfK se führen nicht zu ertrag-
steuerlichen Konsequenzen auf Ebene der GfK se.
—
15. ergebnis je aktie
Das Ergebnis je Aktie wird wie folgt hergeleitet:
2008 2009
Den Anteilseignern der Muttergesellschaft
zuzurechnendes Konzernergebnis 73.161 50.975
Gewichteter Durchschnitt ausstehender Aktien (Stück)
– nicht verwässert – 35.884.308 35.947.363
Gewichteter Durchschnitt ausstehender Aktien (Stück)
– verwässert – 35.904.456 35.947.363
Ergebnis je Aktie in eur 2,04 1,42
Ergebnis je Aktie (verwässert) in eur 2,04 1,42
Im Berichtsjahr wurden keine Optionen ausgeübt. Die Optionen der
Tranchen 5 bis 7 waren am Bilanzstichtag nicht im Geld. Somit ergibt
sich bezogen auf das Ergebnis je Aktie kein Verwässerungseffekt.
Weitere Angaben zum Stock-Options-Programm können Punkt 24. dieses Anhangs entnommen werden. Geschäftsvorfälle mit poten-
ziellen Stammaktien nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.
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GfK_117
—
16. immaterielle vermögenswerte
Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte wird in nach-
folgender Tabelle gezeigt.
Anschaffungs- und
Herstellungskosten
Geschäfts-
oder
Firmen-
werte
Selbst erstellte
immaterielle
Vermö-
genswerte
Übrige im-
materielle
Vermö-
genswerte
Summe
immaterielle
Vermö-
genswerte
Stand am 1. Januar 2008 784.859 58.321 258.527 1.101.707
Wechselkursänderungen – 44.168 975 1.859 – 41.334
Veränderungen des
Konsolidierungskreises 32.884 498 16.128 49.510
Zugänge 495 15.355 7.860 23.710
Abgänge – 81 – 108 – 1.710 – 1.899
Umbuchungen 0 189 – 159 30
Stand am 31. Dezember 2008 773.989 75.230 282.505 1.131.724
Stand am 1. Januar 2009 773.989 75.230 282.505 1.131.724
Wechselkursänderungen 12.260 – 236 – 1.490 10.534
Veränderungen des
Konsolidierungskreises 42.756 856 46.031 89.643
Zugänge 1 14.091 4.634 18.726
Abgänge 0 – 9.957 – 6.061 – 16.018
Umbuchungen 0 – 860 1.077 217
Stand am 31. Dezember 2009 829.006 79.124 326.696 1.234.826
Kumulierte
Abschreibungen
Stand am 1. Januar 2008 39.167 11.054 113.211 163.432
Wechselkursänderungen – 1.915 343 3.045 1.473
Veränderungen des
Konsolidierungskreises 271 115 16 402
Zugänge 0 5.593 20.687 26.280
Abgänge 0 – 108 – 2.076 – 2.184
Wertminderungen 0 2.443 10.560 13.003
Wertaufholungen 0 0 – 1.201 – 1.201
Umbuchungen 0 0 17 17
Stand am 31. Dezember 2008 37.523 19.440 144.259 201.222
Stand am 1. Januar 2009 37.523 19.440 144.259 201.222
Wechselkursänderungen 408 – 88 – 1.618 – 1.298
Veränderungen des
Konsolidierungskreises 0 46 10.144 10.190
Zugänge 0 7.071 22.310 29.381
Abgänge 0 – 6.910 – 5.454 – 12.364
Wertminderungen 0 2.887 15.946 18.833
Wertaufholungen 0 0 – 4.087 – 4.087
Umbuchungen 0 0 109 109
Stand am 31. Dezember 2009 37.931 22.446 181.609 241.986
Buchwerte
Stand am 1. Januar 2008 745.692 47.267 145.316 938.275
Stand am 31. Dezember 2008 736.466 55.790 138.246 930.502
Stand am 1. Januar 2009 736.466 55.790 138.246 930.502
Stand am 31. Dezember 2009 791.075 56.678 145.087 992.840
Immaterielle Vermögenswerte von wesentlicher Bedeutung
Die Gesamtwerte der immateriellen Vermögenswerte von wesent-
licher Bedeutung sind in der nachstehenden Tabelle dargestellt.
Hierbei handelt es sich um immaterielle Vermögenswerte, deren
Wert einzeln betrachtet jeweils mehr als fünf Millionen Euro beträgt.
31.12.2008 31.12.2009
Geschäfts- oder Firmenwerte 736.466 791.075
Software 25.170 25.270
Studien 37.924 21.019
Marken 25.424 18.277
Kundenstämme 7.183 15.347
Panels 0 7.492
Die Nutzungsdauer von Geschäfts- oder Firmenwerten sowie von
Marken ist unbestimmt. Sie unter liegen keiner planmäßigen Ab-
schreibung.
Bei der Software handelt es sich um das selbst erstellte Analyse-
und Produktionssystem StarTrack des Sektors Retail and Techno-
logy mit einer Restnutzungsdauer von fünf Jahren sowie um die
im Berichtsjahr erstmals eingesetzte Software Evogenius für den
Bereich Media mit einer Nutzungsdauer von zehn Jahren.
Die Studien und Marken sowie ein Teil der Kundenstämme mit einer
anfänglichen Nutzungsdauer von zwölf Jahren entstammen ganz
überwiegend der Kaufpreisallokation im Rahmen des Erwerbs der
ehemaligen nop World. Die Nutzungsdauer für die Studien beträgt
zehn Jahre. Ein Kundenstamm mit einer anfänglichen Nutzungs-
dauer von 19 Jahren entstammt der Kaufpreisallokation im Rahmen
des Erwerbs der GfK arbor, llc, Media, Pennsylvania, usa, die
zum 1. Januar 2009 auf die GfK Custom Research, llc, New York,
New York, usa, verschmolzen wurde.
Das Panel stammt aus der Kaufpreisallokation im Rahmen des
Erwerbs der dmrkynetec Gruppe.
Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle
Vermögenswerte
Die Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Ver-
mögenswerte sind in den in der folgenden Tabelle aufgeführten
Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten.
2008 2009
Umsatzkosten 33.403 41.926
Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten 2.272 3.057
Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.608 3.231
Gesamt 39.283 48.214
Die Wertminderungen ergaben sich aus dem Impairment-Test, dem
aktualisierte Kapitalmarktdaten sowie angepasste Unternehmens-
planungen zugrunde gelegt wurden. Der Wertminderungsaufwand
setzt sich wie folgt zusammen:
2008 2009
Studien 7.128 8.739
Marken 1.308 3.231
Software 2.576 2.771
Panels 316 2.542
Kundenstämme 1.116 1.275
Auftragsbestände 0 224
Langfristige Verträge 559 51
Gesamt 13.003 18.833
Zur Feststellung, ob und inwieweit eine Wertminderung für vorhan-
dene Geschäfts- oder Firmenwerte besteht, wird mindestens einmal
jährlich ein Impairment-Test durchgeführt. Aus dem Impairment-
Test für 2008 und 2009 resultierte kein Abwertungsbedarf. Somit
entstand für beide Geschäftsjahre kein Wertminderungsaufwand.
Die Werthaltigkeit der Panelaufbaukosten und der Marken mit
unbestimmter Nutzungsdauer wurde ebenfalls im Rahmen eines
Impairment-Tests überprüft.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die im Impairment-
Test getesteten Geschäfts- oder Firmenwerte sowie die in den
Impairment-Test eingefl ossenen wesentlichen Annahmen.
KO
NZ
ER
NA
BS
CH
LU
SS
118_GfK
+ Erläuterungen zur Konzernbilanz
Custom
Research
Retail and
Technology Media
Buchwert der Geschäfts- oder
Firmenwerte zum 30. September 2009 499.818 137.463 138.594
Dauer des Detailplanungszeitraums 5 Jahre 5 Jahre 5 Jahre
Durchschnittliches jährliches Wachs-
tum des externen Umsatzes im Detail-
planungszeitraum 4 % 6 % 5 %
Durchschnittliche Marge (angepasstes
operatives Ergebnis/externer Umsatz)
im Detailplanungszeitraum 8 % 29 % 14 %
Wachstum pro Jahr nach dem Ende
des Detailplanungszeitraums 1,7 % 1,7 % 1,7 %
Diskontierungszinssatz
zum 30. September 2009 7,7 % 7,6 % 7,4 %
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die im Impairment-
Test getesteten wesentlichen immateriellen Vermögenswerte mit
unbestimmter Nutzungsdauer sowie die in den jeweiligen Impair-
ment-Test eingefl ossenen wesentlichen Annahmen.
Panel „us
Agronomics“
Marke
„nopr“
Marke
„mri“
Buchwert 7.492 7.061 11.216
Basis des erzielbaren Betrags Nutzungs-
wert
beizulegen der
Zeitwert abzüg-
lich Veräuße-
rungskosten
Nutzungs-
wert
Dauer des Detailplanungszeitraums 3 Jahre 3 Jahre 5 Jahre
Durchschnittliches jährliches
Wachs tum des externen Umsatzes
im Detailplanungszeitraum 4 % 4 % 5 %
Durchschnittliche Marge (angepass-
tes operatives Ergebnis/externer
Umsatz) im Detailplanungszeitraum 38 % 5 % 26 %
Wachstum pro Jahr nach dem Ende
des Detailplanungszeitraums 1,7 % 1,7 % 1,7 %
Diskontierungszinssatz 7,5 % 7,7 % 7,5 %
Das durchschnittliche jährliche externe Umsatzwachstum steht im
Einklang mit Erfahrungswerten und dem Umsatzwachstum der
Marktforschungsbranche vor der Finanz- und Wirtschaftskrise.
Die geplanten Margen basieren auf Erfahrungswerten der Vergan-
genheit, wobei zukünftige Margenverbesserungen in den Sektoren
Custom Research und Media insbesondere aus dem antizipierten Ende
der Finanz- und Wirtschaftskrise sowie aus den positiven Effekten
aus dem Fitness- und Effi zienzsteigerungsprogramm biss resultieren.
Im Sektor Custom Research werden weitere Synergieeffekte im über-
greifenden Einsatz von Technologien, bei der Datenerhebung und
der Verwendung von einheitlichen Methoden sowie durch ein ge-
meinsam abgestimmtes globales Key Account Management erwartet.
Auch unter der Annahme, dass bereits im Planjahr 2013 und 2014
nur die Wachstumsrate für die ewige Rente in Höhe von 1,7 % zu-
grunde gelegt wird, ergibt sich bei keinem Sektor ein Wertminde-
rungsbedarf hinsichtlich der Geschäfts- oder Firmenwerte.
Unter der Annahme eines Diskontierungszinssatzes von ca. 9,1%
für Custom Research bzw. ca. 9,0 % für Media beim Impairment-
Test für Geschäfts- oder Firmenwerte entspräche der beizulegende
Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bei sonst unveränderten
Annahmen jeweils dem Buchwert des Vermögens.
Geschäfts- oder Firmenwerte
Die Verteilung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf die Zahlungsmit-
tel generierenden Einheiten ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich.
31.12.2008 31.12.2009
Custom Research 476.929 504.968
Retail and Technology 125.124 145.487
Media 134.413 140.620
Geschäfts- oder Firmenwerte 736.466 791.075
Der Anstieg der Geschäfts- oder Firmenwerte um 54.609 teur setzt
sich zusammen aus einem Zuwachs in Höhe von 42.756 teur aus Ver-
änderungen des Konsolidierungskreises und sonstigen Zugängen so-
wie einer währungskursbedingten Steigerung in Höhe von 11.853 teur.
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
Die selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte enthalten haupt-
sächlich selbst erstellte Software in Höhe von 42.471 teur (2008: 40.016 teur) sowie Panelaufbaukosten in Höhe von 13.425 teur (2008: 13.695 teur).
Panelaufbaukosten haben nur dann eine begrenzte Nutzungsdauer,
wenn das Panel für einen speziellen, begrenzt laufenden Kunden-
auftrag erstellt wurde. Aktivierte Panelaufbaukosten in Höhe von
9.486 teur (2008: 9.525 teur) haben eine unbestimmte Nutzungsdauer.
Die Zuordnung dieser Panelaufbaukosten zu den Sektoren wird in
der anschließenden Tabelle dargestellt.
31.12.2008 31.12.2009
Custom Research 6.972 7.644
Retail and Technology 1.478 894
Media 1.075 948
Panelaufbaukosten 9.525 9.486
Übrige immaterielle Vermögenswerte
Die Zusammensetzung der übrigen immateriellen Vermögenswerte
ist in nachstehender Tabelle dargestellt.
31.12.2008 31.12.2009
Aufgedeckte stille Reserven aus der
Kaufpreis allokation:
Kundenstämme 36.520 44.070
Marken 32.155 29.508
Panels 7.225 26.856
Studien 40.794 25.131
Auftragsbestand 364 344
Verträge 400 88
Software 16.056 13.907
Panels 404 430
Verbleibende immaterielle Vermögenswerte 4.328 4.753
Übrige immaterielle Vermögenswerte 138.246 145.087
Marken, die im Rahmen der Kaufpreisallokation identifi ziert und
aktiviert wurden, haben eine unbestimmte Nutzungsdauer. Es han delt
sich um etablierte Marken mit einem hohen Bekanntheitsgrad.
Die Zuordnung der Marken zu den Sektoren wird in der anschlie-
ßenden Tabelle dargestellt.
31.12.2008 31.12.2009
Custom Research 19.882 17.467
Retail and Technology 64 70
Media 12.209 11.971
Marken 32.155 29.508
Daneben wurden im Rahmen der Kaufpreisallokation auch Panels
identifi ziert, die größtenteils eine unbestimmte Nutzungsdauer
haben. Die Zuordnung der Panels mit unbestimmter Nutzungsdauer
zu den Sektoren wird in der folgenden Tabelle dargestellt.
KO
NZ
ER
NA
BS
CH
LU
SS
fK_119G
31.12.2008 31.12.2009
Custom Research 456 10.296
Retail and Technology 5.318 15.388
Panels 5.774 25.684
Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr im Sektor Retail and Tech-
nology resultiert größtenteils aus dem Ausbau des Netzwerks in
Indien sowie der Übernahme der GfK Music sarl, Rueil-Malmaison,
Frankreich. Die Steigerung im Sektor Custom Research resultiert
aus Panels der dmrkynetec Gruppe.
—
17. sachanlagen
Die Entwicklung der Sachanlagen kann nachfolgender Tabelle
entnommen werden.
Anschaffungs- und
Herstellungskosten
Grundstücke
und Gebäude
Betriebs-
und Ge-
schäftsaus-
stattung
Summe
Sach-
anlagen
Stand am 1. Januar 2008 48.790 216.890 265.680
Wechselkursänderungen 1.510 – 5.696 – 4.186
Veränderungen des
Konsolidierungskreises 35 1.388 1.423
Zugänge 388 34.269 34.657
Abgänge – 302 – 10.560 – 10.862
Umbuchungen – 35 5 – 30
Stand am 31. Dezember 2008 50.386 236.296 286.682
Stand am 1. Januar 2009 50.386 236.296 286.682
Wechselkursänderungen – 18 1.396 1.378
Veränderungen des
Konsolidierungskreises 150 2.906 3.056
Zugänge 1.176 31.161 32.337
Abgänge – 85 – 13.499 – 13.584
Umbuchungen 109 – 326 – 217
Stand am 31. Dezember 2009 51.718 257.934 309.652
Kumulierte Abschreibungen
Stand am 1. Januar 2008 18.341 165.166 183.507
Wechselkursänderungen 600 – 3.770 – 3.170
Veränderungen des
Konsolidierungskreises 0 963 963
Zugänge 1.274 20.510 21.784
Abgänge – 3 – 10.103 – 10.106
Wertminderungen 0 225 225
Wertaufholungen 0 0 0
Umbuchungen 0 – 17 – 17
Stand am 31. Dezember 2008 20.212 172.974 193.186
Stand am 1. Januar 2009 20.212 172.974 193.186
Wechselkursänderungen 0 1.177 1.177
Veränderungen des
Konsolidierungskreises 0 1.468 1.468
Zugänge 1.237 20.893 22.130
Abgänge – 85 – 12.935 – 13.020
Wertminderungen 0 0 0
Wertaufholungen 0 0 0
Umbuchungen 351 – 460 – 109
Stand am 31. Dezember 2009 21.715 183.117 204.832
Buchwerte
Stand am 1. Januar 2008 30.449 51.724 82.173
Stand am 31. Dezember 2008 30.174 63.322 93.496
Stand am 1. Januar 2009 30.174 63.322 93.496
Stand am 31. Dezember 2009 30.003 74.817 104.820
Auf ein Grundstück mit Firmengebäude in Nürnberg mit einem
Buchwert von 9.073 teur (2008: 9.304 teur) wurde eine Grundschuld
für die potenzielle Darlehensgewährung durch ein Kreditinstitut
eingetragen. Am Bilanzstichtag bestanden ebenso wie im Vorjahr
keine gesicherten Verbindlichkeiten.
Leasing
Die GfK Gruppe ist Leasingnehmer für Büroräume und Geschäftsaus-
stattung im Rahmen von langfristigen Leasingverträgen. Die Leasingraten
bestehen in der Regel aus einer Mindestleasingzahlung zuzüglich einer
bedingten Leasingzahlung, deren Höhe vom Umfang der Nutzung des
Leasinggegenstands abhängig ist. In den Fällen, in denen die GfK Gruppe
die Chancen und Risiken aus der Nutzung der Leasinggegenstände im
Wesentlichen übernimmt, wurden diese aktiviert (Finance Lease). Ansons-
ten werden die Leasingraten aufwandswirksam (Operating Lease) erfasst.
Operating Lease
Im Rahmen von Operating-Lease-Verträgen wurden die in der fol-
genden Tabelle aufgeführten Zahlungen aufwandswirksam erfasst:
2008 2009
Mindestleasingzahlungen 29.022 50.465
Bedingte Leasingzahlungen 78 213
Abzüglich erhaltener Unterleasingzahlungen – 390 – 393
Leasingzahlungen 28.710 50.285
Die Steigerung zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der
Anmietung eines Gebäudes, das als zweiter Standort in Nürnberg,
dem Hauptsitz der GfK, dient.
Die zukünftigen Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Verträ-
gen sind zum 31. Dezember 2009 wie folgt fällig:
Fälligkeit 31.12.2008 31.12.2009
Innerhalb eines Jahres 27.531 31.746
Zwischen einem und fünf Jahren 69.940 92.716
Nach mehr als fünf Jahren 31.799 21.518
Künftige Mindestleasingzahlungen
aus Operating Lease 129.270 145.980
Bei den wesentlichen Operating-Lease-Verträgen der GfK Gruppe
handelt es sich um Grundstücks- und Gebäudeleasingverträge, für
die zum Teil Mietverlängerungsoptionen bestehen. Sie laufen zu
verschiedenen zukünftigen Terminen aus.
Finance Lease
Die Buchwerte der zum 31. Dezember 2009 aktivierten geleasten
Vermögenswerte werden in der anschließenden Tabelle dargestellt.
31.12.2008 31.12.2009
Gebäude 9.635 9.237
Übrige geleaste Vermögenswerte 3.717 2.529
Aktivierte geleaste Vermögenswerte 13.352 11.766
Die Ermittlung des Barwerts und die Fälligkeit der künftigen Min-
destleasingzahlungen sind aus nachfolgenden Tabellen ersichtlich.
31.12.2008
Mindest- Barwert
leasing- Abzüglich Mindestleasing-
Fälligkeit zahlungen Zinsen zahlungen
Innerhalb eines Jahres 2.932 – 133 2.799
Zwischen einem und fünf Jahren 13.446 – 1.902 11.544
Nach mehr als fünf Jahren 0 0 0
Künftige Mindestleasingzahlungen 16.378 – 2.035 14.343
KO
NZ
ER
NA
BS
CH
LU
SS
120_GfK
+ Erläuterungen zur Konzernbilanz
31.12.2009
Fälligkeit
Mindest-
leasing-
zahlungen
Abzüglich
Zinsen
Barwert
Mindestleasing-
zahlungen
Innerhalb eines Jahres 2.504 – 105 2.399
Zwischen einem und fünf Jahren 11.008 – 1.206 9.802
Nach mehr als fünf Jahren 0 0 0
Künftige Mindestleasingzahlungen 13.512 – 1.311 12.201
Im Berichtsjahr fi elen keine bedingten Leasingraten an, die als
Aufwand zu erfassen waren. Es bestehen keine Unterleasingver-
hältnisse aus Finance-Lease-Verträgen.
Die wesentlichen Finance-Lease-Verträge der GfK Gruppe bestehen
für Gebäude und Gebäudeteile, Software sowie Betriebs- und Ge-
schäftsausstattung.
Im April 1992 ging die GfK se einen Sale-Leaseback-Vertrag für einen
Teil des Bürogebäudes Nordwestring 101, Nürnberg, ein, der als
Finance Lease zu qualifi zieren ist. Der Leasingvertrag wurde auf
30 Jahre abgeschlossen mit einer ursprünglichen Gesamtverpfl ich-
tung (Original Obligation Amount) in Höhe von 13.012 teur. Im
März 2012 endet die Grundmietzeit ohne Kündigungsmöglichkeit
mit der Option, das Gebäude für 7.533 teur zu erwerben.
Die Verbindlichkeiten aus Finance Lease betragen 12.201 teur (2008: 14.343 teur), wovon 2.399 teur (2008: 2.799 teur) eine
Restlaufzeit von weniger als einem Jahr haben.
—
18. finanzanlagen
Anteile an assoziierten Unternehmen
Die Anteile der GfK Gruppe an assoziierten Unternehmen sind aus
der Liste des Anteilsbesitzes ersichtlich, die in diesem Anhang in
Kapitel 42. enthalten ist.
Die unten stehende Tabelle zeigt zusammenfassende Finanzinfor-
mationen der wesentlichen Anteile an assoziierten Unternehmen,
die im Konzernabschluss at equity bewertet wurden.
2008 2009
Vermögenswerte 99.383 59.193
Schulden 37.339 18.594
Umsatzerlöse 75.365 61.838
Periodenergebnis 13.745 12.073
Der Rückgang der in vorstehender Tabelle aufgeführten Werte resul-
tiert im Wesentlichen aus der dmrkynetec Gruppe. Die Beteiligung
an der Muttergesellschaft der hauptsächlich in den usa und Groß-
britannien tätigen Firmengruppe, der dmrkynetec Group Limited,
St Peter Port, Guernsey, Großbritannien, wurde am 1. Februar
2009 von 26% auf 75% aufgestockt. Zum gleichen Zeitpunkt wur-
de die Firmengruppe erstkonsolidiert.
In der Berichtsperiode gab es keine wesentlichen anteiligen Ver-
luste an assoziierten Unternehmen.
Bei folgenden assoziierten Unternehmen wurden wie im Vorjahr
für die Equitybewertung Abschlüsse mit abweichendem Abschluss-
stichtag herangezogen:
• Media Focus (arge), Hergiswil, Schweiz (30. November 2009)
• Sports Tracking Europe, b.v., Amstelveen, Niederlande
(30. September 2009)
• npd Intelect, l.l.c., Port Washington, New York, New York, usa
(30. September 2009)
Der Buchwert dieser Anteile sowie der Ertrag aus assoziierten
Unternehmen werden durch den Einbezug dieser Abschlüsse mit
abweichendem Abschlussstichtag nicht wesentlich beeinfl usst.
Die Erstellung von Zwischenabschlüssen wäre zudem aus Praktika-
bilitätsgründen nicht durchführbar gewesen.
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Die Zusammensetzung der sonstigen fi nanziellen Vermögenswerte
geht aus der folgenden Tabelle hervor.
31.12.2008 31.12.2009
Anteile an verbundenen Unternehmen 3.410 4.393
Sonstige Beteiligungen 1.500 1.500
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 992 2.190
Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 0 675
Sonstige Ausleihungen 254 252
Sonstige Available-for-Sale-Wertpapiere 343 410
Langfristige Festgelder 115 124
Sonstige fi nanzielle Vermögenswerte 6.614 9.544
Die Anteile an verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen sowie
an sonstigen Beteiligungen sind als „zur Veräußerung verfügbar“
klassifi ziert und werden zu fortgeführten Anschaffungskosten aus-
gewiesen, da keine Marktpreise hierfür existieren, andere Metho-
den zur vernünftigen Schätzung des beizulegenden Zeitwerts nicht
praktikabel sind und eine verlässliche Ermittlung des Marktwerts
nur im Rahmen von konkreten Verkaufsverhandlungen möglich
wäre. Eine Veräußerung der Anteile ist zurzeit nicht vorgesehen.
Weitere Informationen zu den Anteilen der GfK Gruppe an verbun-
denen Unternehmen sowie sonstigen Beteiligungen fi nden sich in
der Anteilsbesitzliste in Kapitel 42. dieses Anhangs.
—
19. sonstige vermögenswerte und abgrenzungen
31.12.2008 31.12.2009
Langfristige sonstige fi nanzielle Vermögenswerte
und Abgrenzungen mit einer Restlaufzeit von über
einem Jahr
Vermögenswerte aus Share und Asset Deals 8 1.550
Kautionen 1.138 1.350
Forderungen gegenüber Lieferanten 195 382
Übrige langfristige fi nanzielle Vermögenswerte
und Abgrenzungen 2.377 697
Langfristige sonstige fi nanzielle Vermögens-
werte und Abgrenzungen 3.718 3.979
Kurzfristige sonstige fi nanzielle Vermögenswerte
und Abgrenzungen mit einer Restlaufzeit von bis
zu einem Jahr
Forderungen gegenüber Lieferanten 895 2.363
Kautionen 1.789 1.456
Zinsforderungen 897 1.115
Vermögenswerte aus Share und Asset Deals 401 341
Derivative Finanzinstrumente
(mit Hedge-Beziehung) 1.062 28
Derivative Finanzinstrumente
(ohne Hedge-Beziehung) 1.134 535
Übrige kurzfristige fi nanzielle Vermögenswerte
und Abgrenzungen 6.708 5.250
Kurzfristige sonstige fi nanzielle Vermögens-
werte und Abgrenzungen 12.886 11.088
KO
NZ
ER
NA
BS
CH
LU
SS
GfK_121
Im Berichtsjahr wurden 402 teur Wertberichtigungen auf sonstige
fi nanzielle Vermögenswerte und Abgrenzungen erfasst (2008: 0 teur). Diese sind unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausge-
wiesen. Erträge aus der Aufl ösung von Wertberichtigungen sind nicht
angefallen. Einen Verbrauch an Wertberichtigungen gab es nicht
(2008: 780 teur).
Die sonstigen nicht-fi nanziellen Vermögenswerte und Abgrenzun gen
stellen sich am Bilanzstichtag wie folgt dar:
31.12.2008 31.12.2009
Langfristige sonstige nicht-fi nanzielle Vermögens-
werte und Abgrenzungen mit einer Restlaufzeit
von über einem Jahr
Forderungen gegenüber Finanz- und anderen
Behörden 201 1.113
Forderungen aus Ertragsteuern 3.787 914
Übrige langfristige nicht-fi nanzielle Vermö-
genswerte und Abgrenzungen 707 628
Langfristige sonstige nicht-fi nanzielle Vermö-
genswerte und Abgrenzungen 4.695 2.655
Kurzfristige sonstige nicht-fi nanzielle Vermögens-
werte und Abgrenzungen mit einer Restlaufzeit
von bis zu einem Jahr
Rechnungsabgrenzungsposten 12.451 13.094
Forderungen gegenüber Finanz- und anderen
Behörden 4.440 3.320
Forderungen gegenüber
Versorgungseinrichtungen 301 857
Forderungen gegenüber Mitarbeitern 720 825
Übrige kurzfristige nicht-fi nanzielle
Vermögenswerte und Abgrenzungen 5.436 2.084
Kurzfristige sonstige nicht-fi nanzielle
Vermögenswerte und Abgrenzungen 23.348 20.180
—
20. forderungen aus lieferungen und leistungen
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie
folgt zusammen:
31.12.2008 31.12.2009
Fakturierte Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen 230.751 224.326
Noch nicht fakturierte Forderungen 45.378 51.097
276.129 275.423
Abzüglich Wertberichtigungen – 5.429 – 4.740
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 270.700 270.683
Der Wertminderungsaufwand betrug 3.525 teur (2008: 2.607 teur). Er wird als separater Wertberichtigungsposten erfasst und in der
Gewinn- und Verlustrechnung im Posten Vertriebs- und allgemeine
Verwaltungskosten ausgewiesen. Die Zuführung zu den Wertbe-
richtigungen belief sich auf 3.525 teur (2008: 2.607 teur), die Auf-
lösung von Wertberichtigungen auf 1.093 teur (2008: 812 teur). Verbraucht wurden Wertberichtigungen in Höhe von 2.899 teur (2008: 1.143 teur).
—
21. kurzfristige wertpapiere und festgelder
In den kurzfristigen Wertpapieren und Festgeldern in Höhe von
957 teur (2008: 928 teur) sind keine Geldmarktfonds enthalten.
—
22. zahlungsmittel und zahlungsmitteläquivalente
Die Zusammensetzung der Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-
äquivalente wird in nachfolgender Tabelle dargestellt.
31.12.2008 31.12.2009
Guthaben bei Kreditinstituten 29.627 39.138
Zahlungsmitteläquivalente und Festgelder mit
einer Restlaufzeit von unter 3 Monaten 7.086 3.186
Unterwegs befi ndliche Schecks – 552 – 1.249
Kassenbestand, Schecks 509 1.286
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 36.670 42.361
Bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten bestehen
keine wesentlichen Verfügungsbeschränkungen.
—
23. fälligkeit von vermögenswerten
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die sons-
tigen kurzfristigen Vermögenswerte und Abgrenzungen sind wie in
den folgenden Tabellen dargestellt zur Zahlung fällig.
31.12.2008 31.12.2009
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 270.700 270.683
davon: weder wertberichtigt noch überfällig 161.901 173.481
davon: nicht wertberichtigt und in den folgenden
Zeitbändern überfällig
seit bis zu 30 Tagen fällig 69.802 63.389
seit 31 bis 90 Tagen fällig 24.681 24.555
seit 91 bis 180 Tagen fällig 9.511 6.500
seit 181 bis 360 Tagen fällig 4.135 1.648
seit mehr als 360 Tagen fällig 670 1.110
In der GfK Gruppe sind wesentliche Teile der Forderungen aus Liefe-
rungen und Leistungen mit Rechnungsstellung fällig. Die nicht fälligen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten noch nicht
fakturierte Forderungen in Höhe von 51.097 teur (2008: 45.378 teur).
Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die nicht wert-
gemindert sind, lagen zum Bilanzstichtag keine Anzeichen auf
Sachverhalte vor, die die Werthaltigkeit negativ beeinfl ussen könnten.
Informationen zur konzernweit geltenden Richtlinie, die das Monitoring
von Forderungen und der Bonität von Kunden sowie die Kriterien zur
Bildung von Wertberichtigungen auf Forderungen festlegt, sind in
Kapitel 3. unter den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zu fi nden.
31.12.2008 31.12.2009
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte und
Abgrenzungen (ohne Vorräte und Forderungen
gegen Mitarbeiter) 34.760 29.815
davon: weder wertberichtigt noch überfällig 26.976 21.577
davon: nicht wertberichtigt und in den folgenden
Zeitbändern überfällig
seit bis zu 30 Tagen fällig 2.601 2.337
seit 31 bis 90 Tagen fällig 2.867 2.610
seit 91 bis 180 Tagen fällig 976 2.142
seit 181 bis 360 Tagen fällig 1.147 432
seit mehr als 360 Tagen fällig 193 717
Hinsichtlich des nicht wertgeminderten Bestands an sonstigen
kurzfristigen Vermögenswerten und Abgrenzungen deuten zum
Abschlus s stichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner
ihren Zahlungsverpfl ichtungen nicht nachkommen werden.
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122_GfK
+ Erläuterungen zur Konzernbilanz
—
24. eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Das gezeichnete Kapital in Höhe von 150.297 teur, die Kapitalrück-
lage in Höhe von 197.278 teur und die Anzahl der ausgegebenen
nennwertlosen Inhaber-Stammaktien der GfK se blieben im Jahr
2009 unverändert.
Die 35.947.363 Stückaktien sind voll einbezahlt. Jeder Aktionär ist
berechtigt, Dividenden aus seinen Aktien gemäß dem jeweiligen
Gewinnausschüttungsbeschluss zu erhalten. Jede Aktie gewährt ein
Stimmrecht bei der jährlichen Hauptversammlung.
Genehmigtes Kapital
Die GfK se verfügt über ein genehmigtes Kapital, wodurch der Vor-
stand ermächtigt ist, das Grundkapital mit Zustimmung des Auf-
sichtsrats bis zum 22. Mai 2012 gegen Bar- und/oder Sacheinlage
einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu 55.000 teur zu erhöhen,
wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann.
Bedingtes Kapital
Im Juni 1999 haben die Aktionäre einer bedingten Erhöhung des
Grundkapitals der Gesellschaft um 5.120 teur durch die Ausgabe
von bis zu 2.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien
zugestimmt. Die Aktionäre haben im Rahmen der außerordentli chen
Hauptversammlung vom 3. September 1999 beschlossen, dass sich
die Gewinnberechtigung auf den Beginn des Geschäftsjahres be-
zieht, in dem die Ausübung erfolgt. Die bedingte Kapitalerhöhung
dient der Gewährung von Optionsrechten an Führungskräfte der
Gesellschaft und der mit ihr verbundenen Unternehmen im Sinne
der §§ 15 ff. Aktiengesetz. Voraussetzung zum Erwerb ist ein mit
den Berechtigten individuell vereinbarter Mindestzielerreichungs-
grad für ihren unmittelbaren Verantwortungsbereich.
Die Anzahl der jedem Berechtigten zustehenden Optionen ergibt sich
aus dem jedem Berechtigten in einem individuellen Anschreiben mit-
geteilten variablen Gehaltsbestandteil, der unter Verzicht auf einen
Teil der zugesagten Prämie im Verhältnis 1:2,5 durch Optionen er-
setzt werden kann. Die effektive Anzahl der Optionen ergibt sich durch
die Division dieses Betrags durch den Faktor 4,5 für die Tranchen 1
bis 3. Das Optionsrecht kann frühestens zwei Jahre nach Ausgabe
ausgeübt werden. Eine Ausübung ist dabei nur in fest defi nierten
Ausübungsfenstern möglich. Der Ausübungspreis entsprach für die
Tranchen 2000/2005 und 2001/2006 120 Prozent des Durchschnitts-
kurses der GfK-Aktie in der Xetra-Schlussauktion an den fünf Börsen-
tagen vor Ausgabe der Optionsrechte beziehungsweise 120 Prozent
des Kurses der GfK-Aktie in der Xetra-Schlussauktion am Ausgabe-
tag, sofern dieser höher war als der vorgenannte Durchschnittskurs.
Im Juni 2002 haben die Aktionäre der Aufhebung der bestehenden
Ermächtigung zur Gewährung von Optionsrechten, einer neuen
Ermächtigung und einer Erhöhung des bedingten Kapitals auf
6.687 teur zugestimmt.
Im Jahr 2004 erhöhte sich das bedingte Kapital durch die Ausgabe
von Gratisaktien im Verhältnis 5:1 auf 13.262 teur.
Die beschlossenen Optionsbedingungen gelten für die Tranchen
2002/2007, 2003/2008, 2004/2009, 2005/2010 und 2006/2011 und
weichen in folgenden Punkten von denen der vorhergehenden
Tranchen des Programms ab:
Auf die Mitglieder des Vorstands der GfK se dürfen höchstens
30 Prozent (vormals 20 Prozent) der jeweils zu gewährenden Opti-
onsrechte entfallen.
Eine Ausübung ist unzulässig jeweils 14 Tage vor Veröffentlichung
von Quartals-, Halbjahres-, Jahres- oder vorläufi gen Jahreszahlen.
Darüber hinaus steht es der Gesellschaft frei, weitere Zeiträume
festzulegen, in denen die Optionen nicht ausgeübt werden dürfen.
Ausübungspreis zum Erwerb einer Aktie ist für jede der auszuge-
benden Tranchen der durchschnittliche Xetra-Kurs der Aktie zwi-
schen der jeweiligen vorangegangenen Bilanzpressekonferenz und
der Hauptversammlung, oder, sofern dieser höher ist, der Kurs der
Aktie in der Xetra-Schlussauktion am Börsentag der Ausgabe der
jeweiligen Tranche, jeweils zuzüglich eines Aufschlags von 5 Prozent.
Börsentage sind hierbei Tage, an denen die Frankfurter Wertpapier-
börse einen Kurs für die Aktien der Gesellschaft feststellt.
Das bedingte Kapital (Bedingtes Kapital i und ii) zur Ausübung der
Stock Options betrug zum Jahresbeginn 2009 7.702 teur, entspre-
chend 2.460.358 auf den Inhaber lautenden Stückaktien. Durch
Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Mai 2007 wurde das
Grundkapital der Gesellschaft durch Ausgabe von bis zu 5.000.000
neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien um 21.250 teur be-
dingt erhöht (Bedingtes Kapital iii). Das bedingte Kapital iii dient
der Gewährung von Aktien an die Inhaber oder Gläubiger von Op-
tions- und/oder Wandelschuldverschreibungen, die auf Grund der
Ermächtigung der Hauptversammlung vom 23. Mai 2007 begeben
werden.
Das bedingte Grundkapital der Gesellschaft beträgt zum 31. Dezem-
ber 2009 28.952 teur. Dieser Wert entspricht 7.460.358 Stückaktien.
Stock Options
Durch die im Jahr 2004 durchgeführte Kapitalerhöhung aus Gesell-
schaftsmitteln und die Ausgabe von Gratisaktien im Verhältnis 5:1
erhöhte sich das Bezugsrecht für die ausgegebenen Optionen der
Tranchen 1 bis 6 von einer Aktie auf 1,2 Aktien pro Option. Die
Ausübungspreise wurden im gleichen Verhältnis angepasst. Für
die Tranche 7, die nach der Kapitalerhöhung im Jahr 2004 den
Führungskräften zur Zeichnung angeboten wurde, entspricht eine
Option dem Recht auf Bezug einer Aktie.
Lauf-
zeit
Optionen
gesamt
davon
Vor-
stand
Aus-
übungs-
preis
in eur von bis
Optio-
nen
ausge-
übt
Aktien
ausge-
geben
5 2004/
2009 418.720 128.1101) 25,81 2006 2009 246.964 296.356
6 2005/
2010 424.731 122.2211) 31,92 2007 2010 73.415 88.098
7 2006/
2011 494.320 119.998 33,48 2008 2011 – –
1) Einschließlich Mitgliedern, die inzwischen ausgeschieden sind.
Tra
nch
e
ausübbar
Die Entwicklung der ausgegebenen Stock Options wird in nachfol-
gender Tabelle dargestellt.
2008 2009
Anzahl
der
Options-
rechte
Gewichteter
Durchschnitts-
preis in eur
je Stück
Anzahl
der
Options-
rechte
Gewichteter
Durchschnitts-
preis in eur
je Stück
Bestand am
Jahresanfang 1.157.045 29,12 1.075.194 29,91
Gewährte
Optionen – – – –
Ausgeübt 70.277 16,72 – –
Verwirkt 11.574 31,00 57.802 31,66
Verfallen – – 171.756 25,81
Rückzahlungen – – – –
Bestand am Jah-
resende 1.075.194 29,91 845.636 30,62
Ausübbar am Jah-
resende 1.075.194 29,91 845.636 30,62
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GfK_123
Ab dem Geschäftsjahr 2009 entsteht aus dem Stock-Option-Pro-
gramm kein Personalaufwand mehr (2008: 334 teur).
Der Zeitwert der von der GfK in den Jahren 2001 bis 2006 ausge-
gebenen Stock Options wurde zum Gewährungszeitpunkt auf Basis
eines die Ausgabekonditionen berücksichtigenden Black-Scholes-
Optionspreismodells kalkuliert. Die bei der Ermittlung des Zeitwerts
eingefl ossenen Parameter sowie die darauf basierenden Gesamt-
werte werden in der anschließenden Tabelle dargestellt.
Tranche 5 6 7
Implizite Volatilität zum Ausgabetag in
Prozent 34 26 22
Risikofreier Anlagezins in Prozent1) 3,2 2,5 3,9
Laufzeit in Jahren 5,5 5,6 5,6
Zeitwert je Optionsrecht in eur 6,66 5,04 3,14
Gesamtwert je Programm 2.809 2.289 1.730
1) Zinssatz einer Zero-Coupon-Anleihe mit einer Laufzeit von drei Jahren
Die Berechnung der Volatilität basiert auf historischen Volatilitäts-
daten der GfK-Aktie (Wochendurchschnittskurse, bereinigt um
etwaige außergewöhnliche Vergangenheitswerte) für den Zeitraum
der erwarteten Laufzeit der Optionen.
Die durchschnittliche gewichtete Restlaufzeit der Stock Options be-
trug zum 31. Dezember 2009 1,6 Jahre (2008: 2,3 Jahre).
Eigenkapitalveränderungsrechnung
Die Eigenkapitalveränderungsrechnung ist diesem Anhang voran-
gestellt.
Im Anfangs- und Endbestand der Gewinnrücklagen sind auch die
erfolgsneutral erfassten versicherungsmathematischen Gewinne
und Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen berück-
sichtigt. Dementsprechend enthält das Gesamtergebnis in der
Spalte „Gewinnrücklagen“ neben dem Konzernergebnis in Höhe
von 50.975 teur (2008: 73.161 teur) auch die laufende Verände-
rung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus
leistungsorientierten Pensionsplänen in Höhe von –3.490 teur (2008: -4.809 teur).
Die erfolgsneutrale Veränderung des Unterschieds aus der Währungs-
umrechnung in Höhe von 12.898 teur im Berichtsjahr resultiert
hauptsächlich aus der Aufwertung des britischen Pfunds. Von den in
den sonstigen Rücklagen erfassten Beträgen wurden im Geschäfts-
jahr 2009 ebenso wie im Jahr 2008 keine wesentlichen Gewinne
oder Verluste in die Gewinn- und Verlustrechnung transferiert.
Im Berichtsjahr wurden 16.536 teur (2008: 16.138 teur) an die
Anteilseigner der GfK se ausgeschüttet. Dies entspricht 0,46 eur (2008: 0,45 eur) je Aktie.
Gewinnverwendungsvorschlag
Nach dem deutschen Aktiengesetz bemisst sich die ausschüttungs-
fähige Dividende nach dem Bilanzgewinn, der im Jahresabschluss
der Muttergesellschaft GfK se ausgewiesen wird. Dieser wird ge-
mäß den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (hgb) aufgestellt. Die nach den Vorschriften des hgb ermittelten Gewinn-
rücklagen und der Bilanzgewinn der GfK se stehen voll zur Aus-
schüttung an die Aktionäre zur Verfügung. Die Kapitalrücklage darf
nicht ausgeschüttet werden.
Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn
des Jahres 2009 in Höhe von 120.040 teur eine Dividende von
10.784 teur (0,30 eur je Stückaktie) an die Aktionäre auszuschüt-
ten und 109.256 teur in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen.
—
25. langfristige rückstellungen
Die langfristigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
31.12.2008 31.12.2009
Rückstellungen für Pensionen 41.491 46.010
Sonstige langfristige Rückstellungen 15.073 19.677
Langfristige Rückstellungen 56.564 65.687
Rückstellungen für Pensionen
Die betriebliche Altersvorsorge in der GfK Gruppe beruht sowohl
auf beitrags- als auch auf leistungsorientierten Pensionsplänen der
jeweiligen Gesellschaften.
Für beitragsorientierte Altersversorgungssysteme (defi ned contri-
bution plans), die ausschließlich über externe Fonds fi nanziert
werden, bestehen für GfK-Gesellschaften außer der Zahlung von
Beiträgen keine weiteren Verpfl ichtungen. Im Aufwand für bei-
trags orientierte Versorgungspläne sind auch Arbeitgeberbeiträge
an gesetzliche Rentenversicherungen enthalten.
Pensionszusagen erfolgen aufgrund von gesetzlichen oder vertrag-
lichen Bestimmungen beziehungsweise auf freiwilliger Basis. Be-
messungsgrundlage für die beitragsorientierten Pensionspläne sind
hauptsächlich die Dauer der Betriebszugehörigkeit und die Gehalts-
stufe des betreffenden Mitarbeiters. Diese Leistungen sind jedoch
abhängig von den rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Rah-
menbedingungen des jeweiligen Landes und können deshalb variieren.
Im Jahr 2009 wurden Aufwendungen für beitragsorientierte Versor-
gungspläne in Höhe von 14.790 teur (2008: 14.089 teur) erfasst.
Die Pensionsverpfl ichtungen aus leistungsorientierten Plänen (defi ned
benefi t plans) werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren
ermittelt. Für die leistungsorientierten Pläne werden jährlich durch
unabhängige Aktuare versicherungsmathematische Gutachten er-
stellt. Diese führen statistische und versicherungsmathematische
Berechnungen durch, um die zu bilanzierenden Vermögenswerte
und Rückstellungen zu ermitteln. Die Ermittlung des Barwerts der
leistungsorientierten Verpfl ichtungen sowie des Pensionsvermö-
gens basiert auf empirisch und statistisch ermittelten Schätzgrößen
wie zum Beispiel den zukünftigen Gehaltssteigerungen, der Sterbe-
wahrscheinlichkeit beziehungsweise der erwarteten langfristigen
Verzinsung des Planvermögens.
Abweichungen der tatsächlich eingetretenen Werte für diese
Schätzgrößen von den geschätzten Werten schlagen sich als
versicherungsmathematische Gewinne beziehungsweise Verluste
nieder. Die GfK Gruppe wendet das Wahlrecht des ias 19 an,
wonach versicherungsmathematische Gewinne und Verluste nicht
ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst,
sondern ergebnisneutral ins Eigenkapital eingestellt werden. Im
Berichtsjahr wurden versicherungsmathematische Verluste in
Höhe von 4.618 teur (2008 Verluste: 5.283 teur) auf diese Weise
erfasst. Diese Veränderung enthält auch Effekte aus der Wäh-
rungsumrechnung. Der Bestand der kumulierten diesbezüglichen
in den Gewinnrücklagen erfassten Beträge belief sich zum
31. Dezember 2009 auf –11.464 teur (2008: –6.846 teur). Bei allen dargestellten Werten handelt es sich um Angaben vor
Berücksichtigung latenter Steuern und ohne Minderheitenanteile.
Die Berechnung der Verpfl ichtungen sowie des in bestimmten
Fällen zugehörigen Planvermögens beruht auf den in der folgenden
Tabelle aufgeführten versicherungsmathematischen und statis-
tischen Annahmen (gewichtete Durchschnittswerte).
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124_GfK
+ Erläuterungen zur Konzernbilanz
2008 2009
Diskontierungszinssatz 4,38 % 4,14 %
Gehaltssteigerungsrate 2,35 % 2,39 %
Fluktuationsrate 0,41 % 0,41 %
Erwartete Rentenentwicklung 1,05 % 0,91 %
Erwartete langfristige Verzinsung des
Pensionsvermögens 3,98 % 3,48 %
Die Sterblichkeitsraten für die deutschen GfK-Gesellschaften wur-
den den Richttafeln 2005 g von Dr. Klaus Heubeck entnommen.
Die Herleitung des in der Bilanz erfassten Werts der Rückstellun gen
für Pensionen kann nachstehender Tabelle entnommen werden.
31.12.2008 31.12.2009
Barwert nicht fondsfi nanzierter Verpfl ichtungen 32.779 37.296
Barwert fondsfi nanzierter Verpfl ichtungen 53.671 54.072
Barwert der Verpfl ichtungen gesamt 86.450 91.368
Zeitwert des Planvermögens – 45.039 – 45.473
Erstattungsansprüche – 162 – 179
Auswirkungen der Obergrenze gemäß ias 19.58 (b) 80 23
Barwert der Verpfl ichtungen netto 41.329 45.739
Rückstellungen für Pensionen 41.491 46.010
Sonstige Vermögenswerte – 162 – 271
In der Bilanz erfasster Nettobetrag 41.329 45.739
Die Entwicklung des Barwerts der erdienten Ansprüche der Arbeit-
nehmer (defi ned benefi t obligation, dbo) während der Berichts-
periode ist aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich.
31.12.2008 31.12.2009
Barwert der erdienten Ansprüche der Arbeit-
nehmer zum 1. Januar 75.336 86.450
Veränderungen des Konsolidierungskreises 1.813 295
Laufender Dienstzeitaufwand 3.324 2.961
Zinsaufwand 3.207 3.656
Beiträge der Teilnehmer des Plans 1.142 1.609
Versicherungsmathematische Gewinne
und Verluste – 1.669 5.211
Wechselkursänderungen 5.555 – 231
Gezahlte Leistungen – 2.127 – 4.872
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 33 40
Plankürzungen 0 – 664
Planabgeltungen – 164 – 3.087
Barwert der erdienten Ansprüche der
Arbeitnehmer zum 31. Dezember 86.450 91.368
In unten stehender Tabelle wird die Entwicklung des Planvermögens
dargestellt.
2008 2009
Zeitwert des Planvermögens zum 1. Januar 40.754 45.039
Veränderungen des Konsolidierungskreises 1.368 0
Erwarteter Ertrag aus Planvermögen 1.983 1.701
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste – 6.601 556
Wechselkursänderungen 4.816 – 119
Beiträge des Arbeitgebers 3.265 3.011
Beiträge der Teilnehmer des Plans 1.137 1.604
Gezahlte Leistungen – 1.532 – 3.232
Planabgeltungen – 151 – 3.087
Zeitwert des Planvermögens zum 31. Dezember 45.039 45.473
Das Planvermögen für fondsfi nanzierte Versorgungsverpfl ichtungen
beinhaltet im Wesentlichen Finanzinstrumente in Höhe von
30.167 teur (2008: 31.339 teur).
Zur Bestimmung der allgemein erwarteten Rendite des Planvermö-
gens wurden als Grundlage überwiegend die Erfahrungen aus den
letzten zehn Jahren herangezogen. Die erwartete Rendite auf das
Planvermögen in der im Abschluss dargestellten Berichtsperiode
beträgt durchschnittlich 3,48 Prozent (2008: 3,98 Prozent). Die tat-
sächlichen Ergebnisse aus Planvermögen beliefen sich im Jahr
2009 auf 2.264 teur (2008: – 4.690 teur).
Nach Schätzung der GfK sind im kommenden Jahr Beiträge an
fondsfi nanzierte Versorgungspläne in Höhe von rund 2.329 teur (2008: 2.067 teur) zu zahlen.
Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Beträge setzen
sich wie folgt zusammen:
2008 2009
Dienstzeitaufwand 3.324 2.961
Zinsaufwand 3.207 3.656
Erwarteter Ertrag aus Planvermögen – 1.983 – 1.701
Erwarteter Ertrag aus Erstattungsansprüchen – 6 – 7
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 33 40
Gewinn/Verlust aus der Kürzung oder Schließung
von Pensionsplänen – 17 – 664
Pensionsaufwand 4.558 4.285
Der Pensionsaufwand ist größtenteils in den Umsatzkosten, Vertriebs-
und allgemeinen Verwaltungskosten und in den Zinsaufwendungen
enthalten.
Der Finanzierungsstatus wird in nachstehender Tabelle aufgezeigt.
2005 2006 2007 2008 2009
Pensionsschulden 77.831 81.998 75.336 86.450 91.368
Pensionsvermögen – 39.388 – 41.627 – 40.754 – 45.201 – 45.652
Auswirkungen der Ober-
grenze gemäß ias 19.58 (b) 0 0 58 80 23
Finanzierungsstatus 38.443 40.371 34.640 41.329 45.739
Erfahrungsbedingte
Anpassung der Schulden 26,92 % 5,35 % – 8,12 % – 2,77 % – 0,10 %
Erfahrungsbedingte An-
passung des Vermögens 16,67 % 5,68 % – 2,10 % 15,60 % – 1,18 %
Sonstige langfristige Rückstellungen
Die Entwicklung der sonstigen langfristigen Rückstellungen im
Berichtsjahr ist aus nachfolgender Tabelle ersichtlich.
Personal-
bereich
Drohende
Verluste aus
Verträgen Übrige Gesamt
Stand 1. Januar 2009 9.894 4.370 809 15.073
Währungseinfl üsse 41 – 220 – 16 – 195
Veränderungen des
Konsolidierungskreises 0 0 716 716
Zuschreibungen auf
abgezinste Rückstellungen 0 358 0 358
Zuführungen 6.707 3.616 451 10.774
Verbrauch – 3.660 0 – 377 – 4.037
Aufl ösung – 195 0 0 – 195
Umbuchungen in kurz-
fristige Rückstellungen – 1.919 – 898 0 – 2.817
Stand 31. Dezember 2009 10.868 7.226 1.583 19.677
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GfK_125
Die Rückstellungen aus dem Personalbereich bestehen hauptsächlich
aus Verpfl ichtungen im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von
Mitarbeitern und aus Rückstellungen für Jubiläumsaufwendungen,
die auf vertraglichen Vereinbarungen basieren. Des Weiteren sind
Rückstellungen für das 5 Star Long Term Incentive Programm in
Höhe von 5.554 teur (2008: 3.376 teur) enthalten.
Die Rückstellung für drohende Verluste aus Verträgen betrifft
drei langfristige Mietverträge zu nicht marktüblichen Konditionen.
Alle drei Verträge bestehen bei Gesellschaften der ehemaligen
nop World. Die betragsmäßig größten Verträge bei GfK Mediamark
Research & Intelligence, llc, New York, New York, usa, und
GfK Custom Research, llc, New York, New York, usa, bestehen
seit 2002. Die Restlaufzeit beträgt sieben bzw. neun Jahre. Der
vereinbarte Mietpreis wurde mit dem herrschenden und für zu-
künftige Perioden geschätzten Marktpreis verglichen. Der über-
steigende Betrag wurde in die Rückstellung eingestellt. Da es sich
um eine unverzinsliche Verpfl ichtung handelt, wurde der Barwert
angesetzt. Die Abzinsung der betragsmäßig größten Verträge
wurde mit einem Zinsfuß von 7 bzw. 5 Prozent berechnet. Der
Nennbetrag der Verpfl ichtung von GfK Mediamark Research &
Intelligence, llc, New York, New York, usa, betrug zum Stichtag
4.285 teur (6.148 tusd). Der Nennbetrag der Verpfl ichtung von
GfK Custom Research, llc, New York, New York, usa, betrug zum
Stichtag 3.826 teur (5.489 tusd). Im Berichtsjahr wurde eine
Zuschreibung auf diese abgezinsten Rückstellungen in Höhe von
358 teur vorgenommen.
—
26. verzinsliche finanzverbindlichkeiten
Die Zusammensetzung der Finanzverbindlichkeiten geht aus der
nachstehenden Tabelle hervor.
31.12.2008 31.12.2009
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 389.384 400.426
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 103.374 97.280
davon mit einer Restlaufzeit zwischen einem
und fünf Jahren 286.010 303.146
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als
fünf Jahren 0 0
Verbindlichkeiten aus Finance Lease 14.343 12.200
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 2.799 2.399
davon mit einer Restlaufzeit zwischen einem
und fünf Jahren 11.544 9.801
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als
fünf Jahren 0 0
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 73.911 84.492
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 58.265 36.546
davon mit einer Restlaufzeit zwischen einem
und fünf Jahren 14.004 44.968
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als
fünf Jahren 1.642 2.978
Finanzverbindlichkeiten 477.638 497.118
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 164.438 136.225
davon mit einer Restlaufzeit zwischen einem
und fünf Jahren 311.558 357.915
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als
fünf Jahren 1.642 2.978
In den sonstigen Finanzverbindlichkeiten sind zum 31. Dezember
2009 Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von 5.404 teur (2008: 5.245 teur) enthalten, davon gegenüber nahe stehenden Personen
und Gruppen 4.904 teur (2008: 4.631 teur).
Darüber hinaus sind in den sonstigen Finanzverbindlichkeiten von
zukünftigen Ereignissen abhängige Kaufpreisverbindlichkeiten
(Put-Optionen oder Obligationen) für den Erwerb von Beteiligungen
in Höhe von 78.277 teur (2008: 67.613 teur) enthalten.
Zum 31. Dezember 2009 betragen die gewogenen Durchschnitts-
zinssätze bei Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2,85 Pro-
zent nach Zinssicherungen (2008: 3,49 Prozent).
Die Finanzverbindlichkeiten werden in den nächsten fünf Jahren
und danach wie in der folgenden Tabelle dargestellt fällig.
Fälligkeit 31.12.2008 31.12.2009
Bis zu einem Jahr1) 164.438 136.225
Ein bis zwei Jahre 60.155 58.289
Zwei bis drei Jahre 54.616 234.251
Drei bis vier Jahre 195.766 62.888
Vier bis fünf Jahre 1.021 2.487
Mehr als fünf Jahre 1.642 2.978
Finanzverbindlichkeiten 477.638 497.118
1) enthält täglich fällige Kontokorrent-Verbindlichkeiten im Rahmen von Kreditlinien
Der gewichtete durchschnittliche Zinssatz der Darlehen und Kredit-
linien beträgt 2,78 Prozent (2008: 3,51 Prozent) vor Zinssicherungen.
Für die Bank- und Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 412.626 teur (2008: 403.727 teur) bestehen keine Sicherheiten (2008: 113 teur).
—
27. sonstiges fremdkapital und abgrenzungen
Die lang- und kurzfristigen Posten sonstiges Fremdkapital und Ab-
grenzungen unterteilen sich in sonstiges fi nanzielles und sonstiges
nicht-fi nanzielles Fremdkapital und Abgrenzungen. Es stellt sich
am Bilanzstichtag wie folgt dar:
31.12.2008 31.12.2009
Langfristiges sonstiges fi nanzielles Fremdkapital
und Abgrenzungen mit einer Restlaufzeit von
über einem Jahr
Verbindlichkeiten aus Mieten 1.495 341
Sonstige fi nanzielle Verbindlichkeiten aus dem
operativen Geschäft 922 524
Verbindlichkeiten gegenüber Related Parties 4 4
Übriges langfristiges fi nanzielles Fremdkapital
und Abgrenzungen 1.581 987
Langfristiges sonstiges fi nanzielles Fremdkapital
und Abgrenzungen 4.002 1.856
Kurzfristiges sonstiges fi nanzielles Fremdkapital
und Abgrenzungen mit einer Restlaufzeit von bis
zu einem Jahr
Sonstige fi nanzielle Verbindlichkeiten aus dem
operativen Geschäft 20.302 20.708
Sonstige fi nanzielle Verbindlichkeiten aus dem
nicht operativen Geschäft 4.651 6.123
Verbindlichkeiten aus Mieten 2.980 2.746
Verbindlichkeiten gegenüber Related Parties 2.501 1.636
Zinsverbindlichkeiten 2.086 1.165
Derivative Finanzinstrumente
(mit Hedge-Beziehung) 1.067 1.124
Derivative Finanzinstrumente
(ohne Hedge-Beziehung) 80 144
Übriges kurzfristiges fi nanzielles Fremdkapital
und Abgrenzungen 3.987 2.450
Kurzfristiges sonstiges fi nanzielles Fremdkapital
und Abgrenzungen 37.654 36.096
KO
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SS
126_GfK
+ Erläuterungen zur Konzernbilanz
Die kurzfristigen sonstigen fi nanziellen Verbindlichkeiten aus dem ope-
rativen Geschäft bestehen im Wesentlichen gegenüber Haushalten
und Befragten (6.937 teur), gegenüber Interviewern (5.659 teur) sowie gegenüber Kunden (2.124 teur).
Zu den kurzfristigen sonstigen fi nanziellen Verbindlichkeiten aus
dem nicht operativen Geschäft zählen vor allem Verbindlichkeiten
für externe Abschluss kosten (2.759 teur) sowie Rechts- und Bera-
tungskosten (1.271 teur).
Der Teilbetrag sonstiges nicht-fi nanzielles Fremdkapital und Ab-
grenzungen setzt sich am Bilanzstichtag wie folgt zusammen:
31.12.2008 31.12.2009
Langfristiges sonstiges nicht-fi nanzielles Fremdka-
pital und Abgrenzungen mit einer Restlaufzeit von
über einem Jahr
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 1.251 1.096
Übriges langfristiges nicht-fi nanzielles
Fremdkapital und Abgrenzungen 43 437
Langfristiges sonstiges nicht-fi nanzielles Fremd-
kapital und Abgrenzungen 1.294 1.533
Kurzfristiges sonstiges nicht-fi nanzielles Fremd-
kapital und Abgrenzungen mit einer Restlaufzeit
von bis zu einem Jahr
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 59.402 55.503
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 23.672 24.776
Übriges kurzfristiges nicht-fi nanzielles
Fremdkapital und Abgrenzungen 788 862
Kurzfristiges sonstiges nicht-fi nanzielles
Fremdkapital und Abgrenzungen 83.862 81.141
In den kurzfristigen nicht-fi nanziellen Verbindlichkeiten gegenüber
Mitarbeitern sind vor allem Verbindlichkeiten aus Tantiemen, Prä-
mien und Gratifi kationen (23.622 teur) enthalten sowie Verbind-
lichkeiten aus Urlaubsansprüchen (10.788 teur) und Verbindlich-
keiten im Rahmen der sozialen Sicherheit (9.823 teur).
—
28. kurzfristige rückstellungen
Die Entwicklung der kurzfristigen Rückstellungen im Berichtsjahr
ist in nachstehender Tabelle dargestellt.
Personal-
bereich
Drohende
Verluste
aus Ver-
trägen
Behörden
und Ver-
siche-
rungen
Ver-
kaufs-
bereich Übrige Gesamt
Stand 1. Januar
2009 4.821 1.611 1.416 862 549 9.259
Währungs-
einfl üsse 145 – 81 12 9 – 11 74
Verände-
rungen des
Konsolidie-
rungskreises 109 0 0 223 37 369
Zuführungen 1.600 1.773 710 921 43 5.047
Verbrauch – 3.018 – 1.252 – 1.199 – 264 – 165 – 5.898
Aufl ösung – 78 – 208 – 89 – 22 – 382 – 779
Umbuchun-
gen aus lang-
fristigen Rück-
stellungen 1.919 898 0 0 0 2.817
Stand
31. Dezember
2009 5.498 2.741 850 1.729 71 10.889
—
29. finanzinstrumente
In den Tabellen auf den Seiten 128 bis 131 werden die Buchwerte,
Wertansätze sowie beizulegenden Zeitwerte aller Finanzinstrumente
der GfK Gruppe nach den Bewertungskategorien des ias 39 aufge-
führt.
Nachfolgend werden die zum Bilanzstichtag zum beizulegenden
Zeitwert ausgewiesenen fi nanziellen Vermögenswerte und fi nan-
ziellen Verbindlichkeiten nach der Bedeutung der für die Bewer-
tung benötigten Eingangsgrößen voneinander abgegrenzt. Dafür
werden ihre Buchwerte in drei Ebenen aufgeteilt: auf aktiven
Märkten beobachtbare Werte (Ebene 1), beobachtbare Eingangs-
größen, die basierend auf einem Bewertungsmodell zur Ermittlung
des beizulegenden Zeitwerts beitragen (Ebene 2) sowie Eingangs-
größen, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren (Ebene 3).
31.12.2009 Ebene 1 Ebene 2 Ebene 3
Zum beizulegenden Zeit-
wert bewertete fi nanzielle
Vermögenswerte
Derivative Finanz-
instrumente ohne Hedge-
Beziehung 535 0 535 0
Derivative Finanz-
instrumente mit Hedge-
Beziehung 28 0 28 0
Kurzfristige Wertpapiere
und Festgelder 957 957 0 0
Zum beizulegenden Zeit-
wert bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten
Derivative Finanz-
instrumente ohne Hedge-
Beziehung – 144 0 – 144 0
Derivative Finanz-
instrumente mit Hedge-
Beziehung – 1.124 0 – 1.124 0
Gesamt 252 957 – 705 0
Im Rahmen der erfolgsneutralen Erfassung der Wertveränderung
von Finanzinstrumenten der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“
wurden im Geschäftsjahr 2009 keine wesentlichen Bewertungser-
gebnisse im Eigenkapital erfasst.
Der nach der Effektivzinsmethode berechnete Zinsertrag für fi nan-
zielle Vermögenswerte oder fi nanzielle Verbindlichkeiten, die nicht
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, belief
sich auf 3.244 teur (2008: 11.458 teur). Dem stehen entsprechende
Zinsaufwendungen in Höhe von 19.639 teur (2008: 32.414 teur) gegenüber.
—
30. risikomanagement von markt-, kredit-
und liquiditätsrisiken
Die GfK Gruppe ist durch den Einsatz von Finanzinstrumenten
Marktrisiken, Liquiditätsrisiken und Ausfallrisiken ausgesetzt.
Marktrisiken
Marktrisiken entstehen aus einer möglichen Veränderung von
Risikofaktoren, die zu einer Verringerung des Marktwerts der
diesen Risikofaktoren unterliegenden Transaktionen führt. Für
die GfK Gruppe sind vor allem Fremdwährungsrisiken und Zins-
risiken von Relevanz.
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GfK_127
Fremdwährungsrisiken
Auswirkungen aus Fremdwährungsrisiken können sich in der
GfK Gruppe aus Transaktionen ergeben, die in einer von der
jeweiligen funktionalen Währung abweichenden Währung durch-
geführt werden. Die wesentlichen Währungen in Tausend Euro
sind nachfolgend dargestellt.
31.12.2008 EUR USD GBP CHF SGD JPY
Ausleihungen 946 297.789 55.021 4.974 595 0
Forderungen aus
Lieferungen und
Leistungen 11.093 4.261 125 289 623 92
Zahlungsmittel
und Zahlungs-
mitteläquivalente 1.717 338 23 2 0 19
Verzinsliche
Finanzverbindlich-
keiten – 650 – 247.463 – 5.302 – 8.777 0 – 4.365
Verbindlichkeiten
aus Lieferungen
und Leistungen – 3.289 – 3.899 – 1.009 – 6.968 – 297 – 279
Verpfl ichtungen
aus Aufträgen in
Bearbeitung – 1.272 – 2.022 – 7 0 – 82 – 12
Derivative
Finanz-
instrumente 0 – 496 4.377 – 4.558 – 1.025 1.984
Netto-Exposure 8.545 48.508 53.228 – 15.038 – 186 – 2.561
31.12.2009 EUR USD GBP CHF SGD JPY
Ausleihungen 1.377 260.991 59.521 0 988 0
Forderungen aus
Lieferungen und
Leistungen 7.890 2.833 160 54 595 0
Zahlungsmittel
und Zahlungs-
mitteläquivalente 2.531 383 17 199 0 0
Verzinsliche
Finanzverbindlich-
keiten – 514 – 185.641 – 8.358 0 – 2.485 – 9.358
Verbindlichkeiten
aus Lieferungen
und Leistungen – 3.264 – 4.252 – 989 – 3.550 – 186 – 223
Verpfl ichtungen
aus Aufträgen in
Bearbeitung – 238 – 3.103 – 19 0 – 109 0
Derivative
Finanz-
instrumente 0 – 3.664 7.698 3.790 1.327 7.112
Netto-Exposure 7.782 67.547 58.030 493 130 – 2.469
Die Wechselkurse der wichtigsten Währungen zum Euro sind in
Kapitel 3., Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, dargestellt.
Durch die Sensitivitätsanalyse wird näherungsweise das Risiko
quanti fi ziert, das im Rahmen gesetzter Annahmen auftreten kann,
wenn bestimmte Parameter verändert werden. In der nachfolgen-
den Tabelle wird dargestellt, wie eine gleichzeitige parallele Auf-
wertung aller Fremdwährungen um 10 Prozent gegenüber dem
Euro bei gleichzeitiger Konstanz aller anderen Faktoren das Eigen-
kapital und das Ergebnis beeinfl ussen würde.
31.12.2008 31.12.2009
Eigen-
kapital
Gewinn-
und Ver-
lustrech-
nung
Gesamt-
auswir-
kung
Eigen-
kapital
Gewinn-
und Ver-
lustrech-
nung
Gesamt-
aus-
wirkung
EUR 0 – 941 – 941 0 – 745 – 745
USD 9.072 – 4.172 4.900 12.261 – 5.139 7.122
GBP 5.309 – 424 4.885 5.778 – 744 5.034
CHF 0 – 1.048 – 1.048 0 – 330 – 330
SGD 0 84 84 0 – 120 – 120
JPY 0 – 455 – 455 0 – 958 – 958
Summe 14.381 – 6.956 7.425 18.039 – 8.036 10.003
Auswirkungen aus Wechselkursschwankungen konzentrieren sich
insbesondere auf den us-Dollar und das Britische Pfund.
Zinsänderungsrisiken
Auswirkungen aus Zinsänderungsrisiken können sich für variabel
verzinsliche und für nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete fest verzinsliche Finanzinstrumente ergeben.
Marktwertveränderungen von fest verzinslichen fi nanziellen Ver-
mögenswerten und Verbindlichkeiten werden nicht ergebniswirk-
sam erfasst; ferner existieren keine Zinsderivate, die als Fair Value
Hedge gemäß ias 39 fest verzinslichen Instrumenten zugeordnet
und im Rahmen des Fair Value Hedge Accountings verbucht werden.
Eine Veränderung des Zinsniveaus am Bilanzstichtag hat somit
keine Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung oder das
Eigenkapital, da diese Posten zu fortgeführten Anschaffungs kosten
bewertet werden.
Die folgenden Tabellen geben einen Überblick über die variabel
verzinslichen Finanzinstrumente:
Restlaufzeit
31.12.2008
Gesamt-
betrag
bis zu
1 Jahr
1 bis
5 Jahre
mehr als
5 Jahre
Ausleihungen 1.246 74 1.172 0
Finanzverbindlichkeiten – 384.487 – 101.637 – 282.850 0
Verbindlichkeiten
gegenüber nahe stehenden
Personen und Gruppen – 4.981 – 3.740 – 1.241 0
Derivate 212.435 72.125 140.310 0
Netto-Exposure – 175.787 – 33.178 – 142.609 0
Restlaufzeit
31.12.2009
Gesamt-
betrag
bis zu
1 Jahr
1 bis
5 Jahre
mehr als
5 Jahre
Ausleihungen 3.117 1.103 2.014 0
Finanzverbindlichkeiten – 340.791 – 50.543 – 290.248 0
Verbindlichkeiten
gegenüber nahe stehenden
Personen und Gruppen – 5.154 – 4.041 – 1.113 0
Derivate 159.952 139.952 20.000 0
Netto-Exposure – 182.876 86.471 – 269.347 0
Eine Veränderung der Zinssätze für variabel verzinsliche Instrumente
am Bilanzstichtag um 100 Basispunkte hätte auf das Eigenkapital
und die Gewinn- und Verlustrechnung die in der folgenden Tabelle
ausgewiesenen Effekte vor Steuern. Die Veränderung der Marktwerte
wurde nur bis zu einem minimalen Zinssatz von 0 Prozent berück-
sichtigt. Diese Analyse unterstellt, dass alle anderen Variablen,
insbesondere aber die Fremdwährungskurse, konstant bleiben.
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128_GfK
+ Finanzinstrumente
Bewertungskategorie nach ias 39Buchwert
am 31.12.2008
Aktiva
Übrige Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte 3.410
Sonstige Beteiligungen Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte 1.500
Ausleihungen an verbundene Unternehmen Kredite und Forderungen 992
Sonstige Ausleihungen Kredite und Forderungen 254
Sonstige AfS-Wert papiere Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte 343
Langfristige Festgelder Kredite und Forderungen 115
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Kredite und Forderungen 270.700
Kurzfristige Wertpapiere und Festgelder Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte 928
Sonstige fi nanzielle Vermögenswerte und Abgrenzungen
Kautionen Kredite und Forderungen 2.927
Forderungen gegenüber Lieferanten Kredite und Forderungen 1.090
Vermögenswerte aus Share und Asset Deals Kredite und Forderungen 409
Zinsforderungen Kredite und Forderungen 897
Derivative Finanzinstrumente (mit Hedge-Beziehung) – 1.062
Derivative Finanzinstrumente (ohne Hedge-Beziehung) Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte 1.134
Übrige fi nanzielle Vermögenswerte und Abgrenzungen Kredite und Forderungen 9.085
Zahlungsmittel und Zahlungsmittel äquivalente – 36.670
Passiva
Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 389.384
Verbindlichkeiten aus Finance Lease – 14.343
Sonstige Finanzverbindlichkeiten Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 73.911
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 62.969
Sonstiges fi nanzielles Fremdkapital und Abgrenzungen
Sonstige fi nanzielle Verbindlichkeiten aus dem operativen Geschäft Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 21.224
Finanzielle Verbindlichkeiten aus dem nicht operativen Geschäft Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 4.651
Verbindlichkeiten aus Mieten Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 4.475
Verbindlichkeiten gegenüber Related Parties Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 2.505
Zinsverbindlichkeiten Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 2.086
Derivative Finanzinstrumente (mit Hedge-Beziehung) – 1.067
Derivative Finanzinstrumente (ohne Hedge-Beziehung) Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Verbindlichkeiten 80
Übriges fi nanzielles Fremdkapital und Abgrenzungen Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 5.568
Davon aggregiert nach Bewertungs kategorien
gemäß ias 39
Kredite und Forderungen 286.469
Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte 5.253
Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte 2.062
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 566.773
Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Verbindlichkeiten 80
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BS
CH
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SS
GfK_129
Wertansatz in der Bilanz nach ias 39Wertansatz in der
Bilanz nach ias 17Beizulegender Zeit wert
am 31.12.2008
Fortgeführte Anschaf-
fungskosten Anschaffungskosten
Beizulegen der Zeit wert
er folgs neutral
Beizulegen der Zeitwert
er folgswirksam
3.410 3.410
1.500 1.500
992 992
254 254
343 343
115 115
270.700 270.700
928 928
2.927 2.927
1.090 1.090
409 409
897 897
1.062 1.062
1.134 1.134
9.085 9.085
36.670 36.670
389.384 392.145
14.343 14.343
73.911 73.911
62.969 62.969
21.224 21.224
4.651 4.651
4.475 4.475
2.505 2.505
2.086 2.086
1.067 1.067
80 80
5.568 5.568
286.469
5.253
2.062
569.534
80
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130_GfK
+ Finanzinstrumente
Bewertungskategorie nach ias 39Buchwert
am 31.12.2009
Aktiva
Übrige Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte 4.393
Sonstige Beteiligungen Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte 1.500
Ausleihungen an verbundene Unternehmen Kredite und Forderungen 2.190
Ausleihungen an assoziierte Unternehmen Kredite und Forderungen 675
Sonstige Ausleihungen Kredite und Forderungen 252
Sonstige AfS-Wert papiere Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte 410
Langfristige Festgelder Kredite und Forderungen 124
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Kredite und Forderungen 270.683
Kurzfristige Wertpapiere und Festgelder Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte 957
Sonstige fi nanzielle Vermögenswerte und Abgrenzungen
Kautionen Kredite und Forderungen 2.806
Forderungen gegenüber Lieferanten Kredite und Forderungen 2.745
Vermögenswerte aus Share und Asset Deals Kredite und Forderungen 1.891
Zinsforderungen Kredite und Forderungen 1.115
Derivative Finanzinstrumente (mit Hedge-Beziehung) – 28
Derivative Finanzinstrumente (ohne Hedge-Beziehung) Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte 535
Übrige fi nanzielle Vermögenswerte und Abgrenzungen Kredite und Forderungen 5.947
Zahlungsmittel und Zahlungsmittel äquivalente – 42.361
Passiva
Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 400.426
Verbindlichkeiten aus Finance Lease – 12.200
Sonstige Finanzverbindlichkeiten Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 84.492
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 60.231
Sonstiges fi nanzielles Fremdkapital und Abgrenzungen
Sonstige fi nanzielle Verbindlichkeiten aus dem operativen Geschäft Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 21.232
Finanzielle Verbindlichkeiten aus dem nicht operativen Geschäft Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 6.123
Verbindlichkeiten aus Mieten Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 3.087
Verbindlichkeiten gegenüber Related Parties Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 1.640
Zinsverbindlichkeiten Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 1.165
Derivative Finanzinstrumente (mit Hedge-Beziehung) – 1.124
Derivative Finanzinstrumente (ohne Hedge-Beziehung) Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Verbindlichkeiten 144
Übriges fi nanzielles Fremdkapital und Abgrenzungen Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 3.437
Davon aggregiert nach Bewertungs kategorien
gemäß ias 39
Kredite und Forderungen 288.428
Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte 6.303
Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte 1.492
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete fi nanzielle
Verbindlichkeiten 581.833
Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Verbindlichkeiten 144
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BS
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SS
GfK_131
Wertansatz in der Bilanz nach ias 39Wertansatz in der Bilanz
nach ias 17Beizulegender Zeit wert
am 31.12.2009
Fortgeführte Anschaf-
fungskosten Anschaffungskosten
Beizulegen der Zeit wert
er folgs neutral
Beizulegen der Zeitwert
er folgswirksam
4.393 4.393
1.500 1.500
2.190 2.190
675 675
252 252
410 410
124 124
270.683 270.683
957 957
2.806 2.806
2.745 2.745
1.891 1.891
1.115 1.115
28 28
535 535
5.947 5.947
42.361 42.361
400.426 394.331
12.200 12.200
84.492 86.576
60.231 60.231
21.232 21.232
6.123 6.123
3.087 3.087
1.640 1.640
1.165 1.165
1.124 1.124
144 144
3.437 3.437
288.428
6.303
1.492
577.822
144
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132_GfK
+ Risikomanagement
31.12.2008
Eigenkapital
Gewinn- und
Verlustrechnung
Zinsänderung
in Prozentpunkten + 1 – 1 + 1 – 1
Variable
Zinsinstrumente 0 0 – 3.792 3.792
Zinsswaps 1.528 – 1.558 2.047 – 2.047
Cashfl ow
Sensitivität 1.528 – 1.558 – 1.745 1.745
31.12.2009
Eigenkapital
Gewinn- und
Verlustrechnung
Zinsänderung
in Prozentpunkten + 1 – 1 + 1 – 1
Variable
Zinsinstrumente 0 0 – 2.238 2.238
Zinsswaps 480 – 119 1.514 – 1.517
Cashfl ow
Sensitivität 480 – 119 – 724 721
Die Spalte Eigenkapital zeigt nur die Auswirkung der ergebnisneu-
tral zu erfassenden Veränderungen. Veränderungen, die sich in der
Gewinn- und Verlustrechnung auswirken würden, sind nicht in der
Spalte Eigenkapital enthalten.
Derivative Finanzinstrumente
Die GfK Gruppe setzt derivative Finanzinstrumente zur Absiche-
rung von Währungs- und Zinsrisiken ein. Sofern die Vorausset-
zungen für die Anwendung von Hedge Accounting erfüllt sind,
werden diese im Rahmen von Cashfl ow Hedges abgebildet.
Derivative Finanzinstrumente 31.12.2008 31.12.2009
Aktiva
Buch-
wert
Nominal-
volumen
Buch-
wert
Nominal-
volumen
Zinsswaps
als Cashfl ow Hedges 1.006 79.200 0 0
Zinswährungsswaps
ohne Hedge Beziehung 836 4.239 125 2.091
Zinscaps
als Cashfl ow Hedges 0 11.078 0 0
Devisentermingeschäfte
ohne Hedge Beziehung 298 12.811 410 24.299
als Cashfl ow Hedges 56 1.311 28 3.255
Passiva
Zinsswaps
als Cashfl ow Hedges 941 133.235 1.120 159.952
Zinswährungsswaps
ohne Hedge Beziehung 0 0 44 2.977
Zinscaps
als Cashfl ow Hedges 0 0 0 3.903
Devisentermingeschäfte
ohne Hedge Beziehung 80 7.234 100 12.295
als Cashfl ow Hedges 126 3.264 4 382
Das Nominalvolumen der derivativen Finanzinstrumente besteht
aus der Summe der Nominalbeträge der einzelnen Ein- und Ver-
kaufskontrakte. Der beizulegende Zeitwert errechnet sich aus der
Bewertung sämtlicher Kontrakte zu den Preisen des Bewertungs-
stichtags.
Die gesamten Zinsswaps werden in den nächsten fünf Jahren wie
in nachstehender Tabelle dargestellt fällig.
Fälligkeit 31.12.2008 31.12.2009
Bis zu einem Jahr 72.125 139.952
Ein bis zwei Jahre 140.310 0
Zwei bis drei Jahre 0 20.000
Drei bis vier Jahre 0 0
Vier bis fünf Jahre 0 0
Nominalvolumen Zinsswaps 212.435 159.952
Die derivativen Finanzinstrumente werden nach der Marking-to-
Market-Methode gemäß den Marktbedingungen am Bilanzstichtag
bewertet. Zusätzlich werden die eigenen Berechnungen durch die
von Banken zur Verfügung gestellten Marktbewertungen auf ihre
Plausibilität überprüft.
Zum 31. Dezember 2009 hat die GfK Gruppe im Wesentlichen
Währungssicherungskontrakte zur Absicherung von australischen
Dollar, us-Dollar, Singapur-Dollar, schwedischen Kronen, japa-
nischen Yen, britischen Pfund und Schweizer Franken im Bestand.
Die GfK se erhebt von ihren Tochtergesellschaften eine Manage-
ment Fee für zentrale Konzerndienstleistungen. Um ausgewählte
Tochtergesellschaften vor möglichen Währungsrisiken zu schützen,
werden diese Konzerndienstleistungen von der GfK se in lokaler
Währung fakturiert. Das dadurch entstehende Währungsrisiko
steigender Euro-Kurse gegenüber den fakturierenden Fremd-
währungen bei der GfK se wird durch Devisentermingeschäfte
mit verschiedenen Banken zu den jeweiligen Zahlungsterminen
eliminiert.
Zur Absicherung von Nettoinvestitionen in ausländische Tochter-
unternehmen verwendete die GfK Gruppe das Sicherungsinstrument
des Net Investment Hedges. Im Berichtsjahr wurden effektive
Wertänderungen eines Darlehens in us-Dollar, das im Rahmen des
Erwerbs der ehemaligen nop World abgeschlossen wurde, sowie
bereits existierender us-Dollar-Darlehen für die Finanzierung von
GfK arbor, llc, Media, Pennsylvania, usa, und GfK v2, llc, Blue
Bell, Pennsylvania, usa, in Höhe von 3.919 teur vor Steuern
(2008: –4.717 teur) beziehungsweise 2.686 teur nach Steuern
(2008: –3.233 teur) erfolgsneutral gegen das Eigenkapital gebucht.
Bei Derivaten im Rahmen eines Cashfl ow Hedges werden die Wert-
veränderungen in den sonstigen Rücklagen ausgewiesen. Im Be-
richtsjahr veränder ten sich die sonstigen Rücklagen um –594 teur
vor Steuern (2008: –7.453 teur) beziehungsweise –407 teur nach
Steuern (2008: –5.108 teur).
Die Verbindlichkeiten aus Cashfl ow Hedges haben einen Buchwert
von 159.887 teur (2008: 211.920 teur). Der erwartete Mittelab-
fl uss aus den Grundgeschäften, die durch diese Cashfl ow Hedges
abgesichert wurden, beläuft sich auf 4.467 teur (2008: 13.700 teur). Hiervon werden 3.514 teur (2008: 9.273 teur) in einem Zeitraum
bis zu einem Jahr und 953 teur (2008: 4.427 teur) in einem Zeit-
raum zwischen einem und fünf Jahren eintreten und erfolgswirk-
sam werden.
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GfK_133
Im Berichtsjahr lagen keine wesentlichen Ineffektivitäten aus
Cashfl ow Hedges und Net Investment Hedges vor.
Die Gewinne und Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten sind
in den sonstigen Finanzerträgen beziehungsweise sonstigen Finanz-
aufwendungen enthalten. Die darin enthaltenen Erträge aus Finanz-
instrumenten, die nicht im Rahmen des Hedge Accountings ausge-
wiesen wurden, beliefen sich insgesamt auf 4.323 teur (2008: 8.776 teur), während Aufwendungen in Höhe von 4.239 teur (2008: 8.822 teur) anfi elen.
Kreditrisiken
Das Ausfallrisiko im Zusammenhang mit den positiven beizule-
genden Zeitwerten der Derivate wird als gering eingeschätzt,
da Geschäfte nur mit namhaften in- und ausländischen Banken
abgeschlossen werden. Ferner reduziert sich das Ausfallrisiko
durch Verteilung der Geschäfte auf mehrere Banken.
Das maximale Ausfallrisiko der GfK Gruppe beläuft sich im Wesent-
lichen auf den bilanzierten Wert aller fi nanziellen Vermögenswerte.
Aufgrund der globalen Tätigkeit der GfK Gruppe und der großen
Anzahl an Kunden, unter denen sich viele namhafte Großunterneh-
men befi nden, ist die Konzentration des Ausfallrisikos begrenzt.
Liquiditätsrisiken
Zum 31. Dezember 2009 verfügt die GfK Gruppe über zugesagte
Darlehen und Kreditlinien in Höhe von 566.116 teur (2008: 501.264 teur), davon sind 165.690 teur (2008: 111.880 teur) nicht in Anspruch genommen.
Die GfK Gruppe hat sich im Rahmen der syndizierten Kreditfazilität
sowie der Emission eines Schuldscheindarlehens zur Einhaltung
bestimmter Covenants verpfl ichtet: Das Verhältnis der nach vorge-
gebenen Kriterien ermittelten Nettoverschuldung zum modifi zierten
ebitda muss unter 3,25 liegen. Das Verhältnis des modifi zierten
ebitda zum Zinsaufwand muss mehr als 4,0 betragen. Werden
diese Covenants verletzt, erhöht sich die Kreditmarge der fi nanzie-
renden Banken, und mit den Gläubigern ist eine neue Vereinba-
rung hinsichtlich der künftig einzuhaltenden Covenants zu treffen.
Beide Covenants wurden durch die GfK Gruppe zum 31. Dezember
2009 erfüllt.
Die GfK Gruppe schließt Finanzierungsgeschäfte nur mit namhaften
in- und ausländischen Banken ab. Das Ausfallrisiko und die Risiko-
konzentration werden weiter reduziert durch Verteilung der Geschäfte
auf mehrere Banken.
Zur weiteren Stärkung der Finanzierungsbasis begab die GfK se
trotz anhaltender Finanzkrise in der ersten Jahreshälfte 2009 ein
weiteres Schuldscheindarlehen in Höhe von 58,5 Millionen Euro
mit einer Laufzeit bis April 2012 (endfällige Tilgung). Zusätzliche
Liquidität sicherte sich die GfK Gruppe über drei bilaterale Bank-
darlehen in Höhe von 75,0 Millionen Euro und eine längerfristig
zugesagte Kreditlinie bis Juni 2011 in Höhe von 30,0 Millionen
Euro, die zum Jahresende nicht in Anspruch genommen wurde.
Die genannten Finanzierungselemente sowie ein zum Stichtag vor-
handener Zahlungsmittelbestand von 42,4 Millionen Euro stellen
die Finanzierung des Konzerns sicher. Basierend auf dem Budget-
prozess 2010 wird eine detaillierte 12-Monats-Liquiditäts- und
Finanzplanung erstellt und mit den verfügbaren Kreditlinien ver-
glichen, damit frühzeitig sicher gestellt ist, dass die GfK Gruppe
auf mögliche Liquiditätsengpässe reagieren kann.
Aus den folgenden Tabellen sind die vertraglich vereinbarten, un-
diskontierten Zins- und Tilgungszahlungen der originären fi nan-
ziellen Verbindlichkeiten sowie der derivativen Finanzins trumente
mit negativem beizulegendem Zeitwert der GfK Gruppe für die
Jahre 2008 und 2009 ersichtlich.
Restlaufzeit bis
31.12.2008
Buch wert
Brutto-
abfl üsse 2009 2010 2011 2012 > 2013
Nicht-derivative fi nanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 389.384 423.527 116.460 59.713 58.959 188.395 0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 14.343 16.378 2.932 2.497 2.479 8.195 275
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 73.911 76.557 58.333 7.996 1.294 5.331 3.603
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 62.969 62.969 62.969 0 0 0 0
Übrige fi nanzielle Verbindlichkeiten 40.509 40.509 36.507 4.002 0 0 0
Derivative fi nanzielle Verbindlichkeiten 1.147 225 26 199 0 0 0
Summe 582.263 620.165 277.227 74.407 62.732 201.921 3.878
Restlaufzeit bis
31.12.2009
Buch wert
Brutto-
abfl üsse 2010 2011 2012 2013 > 2014
Nicht-derivative fi nanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 400.426 418.756 105.086 57.414 225.666 30.590 0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 12.200 13.512 2.504 2.478 8.229 293 8
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 84.492 93.803 37.628 4.875 5.205 37.993 8.102
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 60.231 60.231 60.231 0 0 0 0
Übrige fi nanzielle Verbindlichkeiten 36.684 36.684 34.828 1.856 0 0 0
Derivative fi nanzielle Verbindlichkeiten 1.268 1.290 1.333 14 – 57 0 0
Summe 595.301 624.276 241.610 66.637 239.043 68.876 8.110
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134_GfK
+ Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung
Diese Darstellung zeigt keine Planzahlen, sondern die Finanz-
instrumente, die am Bilanzstichtag im Bestand waren und für
die vertragliche Vereinbarungen über die Zahlungen bestehen.
Fremdwährungsbeträge wurden zum Stichtagskurs umgerechnet.
Es wurden keine wesentlichen fi nanziellen Vermögenswerte als
Sicherheiten gestellt.
—
31. erläuterungen zur konzern-kapitalfl ussrechnung
Die Kapitalfl ussrechnung ist diesem Anhang vorangestellt. Sie
weist die Veränderungen der Bilanzposition „Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente“ der GfK Gruppe im Berichtsjahr aus.
Entsprechend ias 7 wird zwischen Zahlungsströmen aus laufender
Geschäftstätigkeit, aus Investitionstätigkeit und aus Finanzierungs-
tätigkeit unterschieden. Der in der Kapitalfl ussrechnung betrachtete
Finanzmittelfonds umfasst die Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-
äquivalente. Diese bestehen aus den Kassenbeständen, Schecks,
Zahlungsmitteläquivalenten und Festgeldern, soweit sie innerhalb
von drei Monaten verfügbar sind.
Der Cashfl ow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug 134.650 teur (2008: 145.836 teur). Durch ihn wurden die Investitionen in Höhe
von 106.641 teur (2008: 101.484 teur) vollständig abgedeckt. Hier-
von entfi elen 48.978 teur (2008: 50.483 teur) auf Erhaltungs- und
Ersatzinvestitionen. Die Auszahlungen für den Erwerb von kon-
solidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten beliefen
sich auf 54.770 teur (2008: 48.980 teur), während die Summe
der zahlungswirksamen Kaufpreise gemäß dem Kapitel „Konsoli-
dierungskreis und wesentliche Akquisitionen“ 32.783 teur betrug.
Die Differenz entfällt im Wesentlichen auf Zuerwerbe an bereits
konsolidierten Unternehmen und nachträgliche Kaufpreiszahlun gen
für bereits in Vorjahren erworbene Beteiligungen.
Darüber hinaus wurde der Cashfl ow aus laufender Geschäftstätig-
keit teilweise auch zur Tilgung von Finanzkrediten verwendet
(142.391 teur; 2008: 114.090 teur). Dem stand die Neuaufnahme
von Finanzkrediten in Höhe von 154.047 teur (2008: 108.569 teur) gegenüber. Per Saldo war der Cashfl ow aus Finanzierungstätigkeit
negativ (–26.229 teur; 2008: –46.417 teur). Im Berichtsjahr wur-
den Zinsen in Höhe von 17.876 teur (2008: 33.579 teur) gezahlt.
Zugefl ossen sind Zinsen in Höhe von 3.447 teur (2008: 10.332 teur). Die erhaltenen Zinsen wurden im Berichtsjahr ebenso wie die ge-
zahlten Zinsen dem Cashfl ow aus Finanzierungstätigkeit zugeordnet,
da darin im Wesentlichen Zahlungen im Zusammenhang mit deri-
vativen Zinssicherungskontrakten enthalten sind. Der Vorjahresaus-
weis in Höhe von 10.332 teur wurde entsprechend vom Cashfl ow
aus Investitionstätigkeit in den Cashfl ow aus Finanzierungstätigkeit
umgegliedert.
An Aktionäre der GfK se und an Minderheitsgesellschafter von
Tochtergesellschaften wurden Dividenden in Höhe von 23.456 teur (2008: 19.059 teur) gezahlt. Die bilanziellen Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente nahmen um 5.691 teur zu (2008: Ab-
nahme um 1.076 teur).
Ertragsteuerzahlungen führten im Geschäftsjahr 2009 insgesamt zu
Mittelabfl üssen von 36.290 teur (2008: 35.955 teur).
Die durch die Käufe von Tochtergesellschaften erworbenen Finanz-
mittel belaufen sich auf 2.151 teur (2008: 1.841 teur).
—
32. nahe stehende personen und gruppen
Nahe stehende Personen und Gruppen sind Personen oder Gruppen,
die durch die GfK Gruppe beeinfl usst werden können oder die auf
die GfK Gruppe Einfl uss nehmen können. Im Berichtsjahr erfolgten
folgende wesentliche Transaktionen mit nahe stehenden Personen
und Gruppen:
Gegenüber The npd Group Inc., Port Washington, New York, usa,
bestanden Verbindlichkeiten aus noch nicht ausgezahlten Ergeb-
nisanteilen in Höhe von 1.295 teur (2008: 1.191 teur).
Gegenüber GfK-Nürnberg, Gesellschaft für Konsum-, Markt-
und Absatzforschung e.V., Nürnberg, dem Mehrheitsanteilseigner
der GfK se, bestanden Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von
2.560 teur (2008: 1.900 teur). Der korrespondierende Zins-
aufwand betrug 23 teur (2008: 141 teur). Darüber hinaus wurden
mit diesem Anteilseigner Umsatzerlöse in Höhe von 1.530 teur (2008: 1.421 teur) realisiert.
Die Rückstellungen im Zusammenhang mit dem 5 Star Long
Term Incentive Programm (7.413 teur; 2008: 5.250 teur) stellen
eine Verpfl ichtung gegenüber ausgewählten Führungskräften
der GfK Gruppe dar. Davon haben 5.554 teur (2008: 3.376 teur) eine Restlaufzeit von über einem Jahr.
Die Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehen -
den Personen und Gruppen haben, falls nicht anders erwähnt, im
Wesentlichen eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Wesentliche Forderungen, Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwen-
dungen mit nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen, mit
assoziierten Unternehmen und mit sonstigen Beteiligungen der
GfK Gruppe werden im vorstehenden Anhang unter den jeweiligen
Positionen angegeben.
—
33. haftungsverhältnisse, eventualschulden und
sonstige finanzielle verpflichtungen
Die Haftungsverhältnisse und sonstigen fi nanziellen Verpfl ichtun gen,
die nicht in der Konzernbilanz passiviert werden, sind zu Nominal-
werten angesetzt und werden in der folgenden Tabelle untergliedert.
31.12.2008 31.12.2009
Verpfl ichtungen aus
Wartungs-, Service- und Lizenzverträgen 6.996 4.477
Bürgschaften und Garantien 4.656 1.229
Bestellobligo 2.658 2.638
Von diesen Verpfl ichtungen haben 5.834 teur (2008: 8.166 teur) eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Darüber hinaus bestehen die folgenden Haftungsverhältnisse und
fi nanziellen Verpfl ichtungen:
Die bwv Holding ag, St. Gallen, Schweiz, hat mit Vertrag vom
28. Juli 2004 Anteile an zwei schweizerischen und einer österrei-
chischen Kapitalgesellschaft veräußert. Für Ansprüche des Erwer-
bers, welche sich aus Vertragsverstößen ergeben, hat die GfK se
eine Einstandspfl icht bis zu 5.057 teur (7.500 tchf) übernommen.
Diese endet zum 31. Dezember 2014.
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GfK_135
Im Rahmen des Erwerbs der nop-World-Gruppe im Jahr 2005
wurde die GfK Gruppe teilweise umstrukturiert, und es wurden
Teilkonzerne mit Zwischenholdings gebildet. Für drei der Holding-
Geschäftsführer hat die GfK se eine eingeschränkte Erklärung ab-
gegeben, sie grundsätzlich von allen Forderungen freizustellen, die
möglicherweise in Zukunft von dritter Seite im Zusammenhang
mit ihrer Geschäftsführerposition für diese Gesellschaften geltend
gemacht werden.
Des Weiteren ist es möglich, dass im Rahmen von zukünftigen
steuerlichen Außenprüfungen bei Gesellschaften der GfK Gruppe
Steuernachzahlungen festgesetzt werden. Dasselbe gilt für mög-
liche Verpfl ichtungen gegenüber Sozialversicherungsträgern. Ein-
tritt und Höhe solcher zukünftigen Verpfl ichtungen können nicht
eingeschätzt werden.
Die zukünftigen Verpfl ichtungen aus Leasingverträgen werden im
Kapitel 17., Sachanlagen, im Unterpunkt Leasing dargestellt.
—
34. segmentberichterstattung
Im November 2006 hat das International Accounting Standards
Board (iasb) ifrs 8 „Geschäftssegmente“ verabschiedet. ifrs 8
ersetzt ias 14 „Segmentberichterstattung“ und ist für Berichts-
perioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009
beginnen. Eine frühere Anwendung ist jedoch zulässig. Die
GfK Gruppe hat sich für eine vorzeitige Anwendung von ifrs 8 be-
reits für das Geschäftsjahr 2008 entschieden. Nach ifrs 8 erfolgt
die externe Segmentberichterstattung auf Basis der konzerninter-
nen Organisations- und Managementstrukturen sowie der internen
Finanzberichterstattung an die Hauptentscheidungsträger (Chief
Operating Decision Maker). In der GfK Gruppe ist der Vorstand ver-
antwortlich für die Bewertung und Steuerung des Geschäftserfolgs
der Sektoren und gilt als oberstes Führungsgremium im Sinne des
ifrs 8. Die Vorjahres-Vergleichsinformationen zu den Sektoren
wurden gemäß den Anforderungen von ifrs 8 dargestellt.
Die Organisationsstruktur der GfK gliedert sich in die drei Sektoren
Custom Research, Retail and Technology und Media, ergänzt um
den Bereich Sonstige. Die Untergliederung der GfK Gruppe in Sekto-
ren basiert auf der Herkunft der Marktforschungsdaten. Das interne
Berichtswesen an die Hauptentscheidungsträger wurde entspre-
chend angepasst.
Der Sektor Custom Research bietet Informations- und Beratungs-
services für operative und strategische Marketingentscheidungen.
Custom Research verfügt über ein breit gefächertes Angebot an Tests
und Studien insbesondere zu Produkt- und Preispolitik, Marken-
führung, Kommunikation, Distribution und Kundenloyalität. Damit
begleitet die GfK Produkte und Dienstleistungen vom Entwurf der
ersten Idee bis in die Reifestadien des Produktlebenszyklus. Die
Quelle der Daten für den Sektor Custom Research liefern insbeson-
dere Konsumenten.
Im Sektor Retail and Technology ist der Handel die Quelle der Daten.
Kunden werden mit Informations- und Beratungsdienstleistungen
versorgt, die auf kontinuierlichen Erhebungen und Analysen der
Umsätze von Gebrauchsgütern und Dienstleistungen im Einzelhandel
basieren. Die Services umfassen regelmäßig erscheinende Studien.
Der Sektor Media bietet Informationsservices zu Reichweiten,
Inten sität und Art der Nutzung von Medien und Medienangeboten
sowie zu deren Akzeptanz. Das Angebot richtet sich an Kunden aus
Medienunternehmen, Agenturen und der Markenartikelindustrie.
Es beinhaltet sowohl kontinuierliche als auch spezielle, einmalig
durchgeführte Studien und Analysen. Die Quelle der Informationen
für den Sektor Media sind Medien jeglicher Art.
Ergänzt werden die Sektoren um den Bereich Sonstige, in dem
insbesondere zentrale Dienstleistungen der GfK für ihre Tochter-
unternehmen sowie marktforschungsfremde Leistungen zusam-
mengefasst werden. Der Bereich beinhaltet im Wesentlichen Teile
der GfK Switzerland ag, Hergiswil, Schweiz, sowie folgende Be-
reiche der GfK se: die GfK Data Services, die GfK Methoden- und
Produktentwicklung sowie Abteilungen der GfK Group Services.
Der Konzern misst den Erfolg seiner Sektoren anhand des ange-
passten operativen Ergebnisses gemäß interner Berichterstattung.
Das angepasste operative Ergebnis eines Sektors wird aus dem
operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern ermittelt, indem da-
raus die folgenden Aufwendungen und Erträge eliminiert werden:
Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang mit Umstrukturie-
rungen und Unternehmenstransaktionen, Abschreibungen auf
aufgedeckte stille Reserven aus der Kaufpreisallokation, Personal-
aufwendungen aus aktienbasierten Vergütungssystemen und
langfristigen Prämiensystemen, verbleibende sonstige betriebliche
Erträge und verbleibende sonstige betriebliche Aufwendungen.
Die Segmentberichterstattung zu den Sektoren beinhaltet keine
Informationen zu Segmentvermögenswerten und Investitionen,
da diese im internen Reporting und zur internen Steuerung nicht
für die einzelnen Sektoren ermittelt und an den Vorstand berichtet
werden.
Die Erträge mit Dritten umfassen die nach ifrs ermittelten Umsatz-
erlöse. Erträge mit anderen Sektoren werden ausschließlich vom
Bereich Sonstige getätigt. Diese Erträge werden in der Überleitung
zum Konzernumsatz eliminiert. Konzerninterne Transaktionen
werden grundsätzlich zu Bedingungen wie mit fremden Dritten
getätigt. Die planmäßigen Abschreibungen (ohne Wertminderungen)
um fassen die Abschreibungen nach ifrs auf immaterielle Vermögens-
werte und Sachanlagen, ohne Abschreibungen auf aufgedeckte stille
Reserven aus der Kaufpreisallokation.
Die Segmentinformationen für die Sektoren für die Geschäftsjahre
2008 und 2009 werden in folgender Tabelle abgebildet.
Erträge mit Dritten
Erträge mit anderen
Sektoren
Planmäßige
Abschreibungen
Angepasstes
operatives Ergebnis
2008 2009 2008 2009 2008 2009 2008 2009
Custom Research 782.754 709.171 0 0 19.645 21.346 56.072 39.538
Retail and Technology 304.052 325.840 0 0 8.109 8.160 82.599 95.852
Media 130.143 126.376 0 0 5.612 6.036 23.766 16.555
Sonstige 3.484 3.145 55.105 49.483 343 372 – 3.690 – 4.791
Überleitung 0 0 – 55.105 – 49.483 0 0 0 0
Konzern 1.220.433 1.164.532 0 0 33.709 35.914 158.747 147.154
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136_GfK
+ Segmentberichterstattung
Die Überleitung der planmäßigen Abschreibungen zu den im Kon-
zernanlagenspiegel für immaterielle Vermögenswerte und Sachan-
lagen dargestellten Zugängen bei den (planmäßigen) Abschrei-
bungen stellt sich wie folgt dar:
2008 2009
Planmäßige Abschreibungen 33.709 35.914
Abschreibungen auf aufgedeckte stille
Reserven aus der Kaufpreisallokation 14.355 15.597
Abschreibungen in Konzernanlagenspiegeln
(siehe Kapitel 16.,17.) 48.064 51.511
Für die Überleitung des angepassten operativen Ergebnisses zum
operativen Ergebnis wird auf Kapitel 11. des Anhangs verwiesen.
Die Informationen über geografi sche Bereiche beinhalten Angaben
über die Regionen, in denen die GfK Gruppe aktiv ist. Dabei handelt
es sich um die Regionen Deutschland, Westeuropa/Mittlerer Osten/
Afrika, Zentral- und Osteuropa, Nordamerika, Lateinamerika sowie
Asien und Pazifi k.
Die Regionen Westeuropa/Mittlerer Osten/Afrika, Zentral- und Ost-
europa beinhalten alle Länder der Europäischen Union sowie sons-
tige Staaten Europas außer Deutschland, in denen die GfK Gruppe
vertreten ist. Außerdem sind Ägypten, Nigeria, Südafrika, die Ver-
einigten Arabischen Emirate und Israel dem Segment Westeuropa/
Mittlerer Osten/Afrika zugeordnet. Zum Segment Zentral- und
Osteuropa zählen zudem Russland und Kasachstan. Im Segment
Nordamerika sind die Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada
vertreten. Brasilien, Chile, Venezuela, Argentinien, Kolumbien,
Ecuador und Mexiko sind dem Segment Lateinamerika zugeordnet.
Das Segment Asien und Pazifi k beinhaltet Tochtergesellschaften
in den Ländern Japan, Vietnam, Thailand, Singapur, Malaysia,
Indonesien, Südkorea, China, Indien, Pakistan und Australien.
Die Informationen über geografi sche Bereiche basieren auf den
Finanzinformationen, die für die Erstellung des Konzernabschlusses
verwendet werden. Die anzugebenden langfristigen Vermögens-
werte beinhalten gemäß ifrs 8 keine Finanzinstrumente, latenten
Steueransprüche, Leistungen nach Beendigung des Arbeitsver-
hältnisses und Rechte aus Versicherungsverträgen.
Die Informationen für die Regionen für die Geschäftsjahre 2008
und 2009 werden in nachstehender Tabelle dargestellt. Dabei
wurden die Erträge mit Dritten den einzelnen Regionen nach dem
Sitz der Tochtergesellschaft zugeordnet. Die langfristigen Ver mö-
genswerte beinhalten auch die Anteile an assoziierten Unternehmen.
Erträge mit
Dritten
Langfristige
Vermögenswerte
2008 2009 2008 2009
Deutschland 316.053 301.265 157.587 175.671
Westeuropa/
Mittlerer Osten/Afrika 487.257 458.119 463.991 505.785
Zentral- und Osteuropa 87.190 71.744 18.700 22.428
Nordamerika 219.706 207.165 333.964 322.945
Lateinamerika 35.458 39.366 26.173 30.128
Asien und Pazifi k 74.769 86.873 47.951 58.828
Konzern 1.220.433 1.164.532 1.048.366 1.115.785
Die Überleitung der langfristigen Vermögenswerte zur Konzern-
bilanz stellt sich wie folgt dar:
2008 2009
Langfristige Vermögenswerte 1.048.366 1.115.785
Sonstige fi nanzielle Vermögenswerte 6.614 9.544
Latente Steueransprüche 30.048 32.600
Langfristige Vermögenswerte gemäß
Konzernbilanz 1.085.028 1.157.929
Die Aufteilung der Erträge mit Dritten auf Gruppen vergleichbarer
Dienstleistungen entspricht den oben dargestellten Segmentangaben
für die Sektoren Custom Research, Retail and Technology und Media.
Im Berichtsjahr wurden ebenso wie im Vorjahr in keinem Sektor
Erträge mit Dritten von mehr als 10 Prozent des Konzernumsatzes
mit einzelnen Kunden getätigt.
—
35. pro-forma-rechnung nach ifrs 3
Da aufgrund unterjähriger Unternehmenskäufe im Jahr 2009 die
Vergleichbarkeit mit den Zahlen des Konzernabschlusses zum
31. Dezember 2008 nicht wesentlich beeinträchtigt wird, ist eine
Pro-Forma-Rechnung gemäß ifrs 3 nicht erforderlich.
—
36. schwebende rechtsstreitigkeiten und
schadenersatzansprüche
Zum 31. Dezember 2009 bestanden keine Rechtsstreitigkeiten mit
voraussichtlich wesentlichen Auswirkungen mit Beteiligung der
GfK se oder eines ihrer Tochterunternehmen.
—
37. ereignisse nach dem bilanzstichtag
Im Februar 2010 verlängerte der Aufsichtsrat der GfK se den Ver-
trag mit dem Vorstandsmitglied Debra A. Pruent, die für den Sektor
Custom Research mitverantwortlich ist, um fünf Jahre. Der neue
Vertrag gilt vom 1. Januar 2011 bis zum 31. Dezember 2015.
Weitere Ereignisse mit wesentlichem Einfl uss auf die GfK Gruppe
haben sich nach dem Bilanzstichtag nicht ereignet.
—
38. änderungen in ifrs-standards und
-interpretationen
Erstmalige Anwendung von Standards oder Interpretationen
Im Mai 2008 veröffentlichte das iasb in einem Dokument mit
dem Titel „Cost of an Investment in a subsidiary, jointly controlled
entity or associate“ die Amendments zu ifrs 1 („First-time
Adoption of International Financial Reporting Standards”) und
ias 27 („Consolidated and Separate Financial Statements“). Die
Änderungen ermöglichen es Unternehmen, bei erstmaliger An-
wendung der ifrs in ihren ifrs-Einzelabschlüssen die Anschaf -
fun gskosten einer Beteiligung entweder in Höhe des beizulegenden
Zeitwerts oder des Buchwerts nach den zuvor angewendeten
nationalen Rechnungslegungsvorschriften zu bestimmen. Die
Amendments zu ifrs 1 und ias 27 wurden im Januar 2009 durch
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GfK_137
die Europäische Union übernommen. Die Änderungen sind auf
Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009
beginnen. Aus den Amendments zu ifrs 1 und ias 27 ergeben sich
keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der GfK Gruppe.
Das iasb veröffentlichte im Januar 2008 das Amendment zu ifrs 2
(„share-based payment: vesting conditions and cancellations“).
Durch die Änderung wird klargestellt, dass Ausübungsbedingun gen
nur Leistungsbedingungen und Zielerreichungsbedingungen sind.
Als Folge der geänderten Defi nition von Ausübungsbedingungen
sind nun Nicht-Ausübungsbedingungen bei der Bewertung des bei-
zulegenden Zeitwerts des gewährten Eigenkapitalinstruments zu
berücksichtigen. Das Amendment zu ifrs 2 wurde im Dezember
2008 durch die Europäische Union anerkannt. Die Änderungen sind
rückwirkend auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem
1. Januar 2009 beginnen. Aus den Amendments zu ifrs 2 ergeben
sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der GfK Gruppe.
Im März 2009 veröffentlichte das iasb das Amendment zu ifrs 7
(„Improving Disclosures about Financial Instruments – Amend-
ments to ifrs 7“). Die Angaben zur Fair Value-Ermittlung werden
dahingehend spezifi ziert, dass eine tabellarische Aufgliederung für
jede Klasse von Finanzinstrumenten anhand der aus dem us-gaap
Standard sfas 157 bekannten, dreistufi gen Fair Value-Hierarchie
eingeführt und der Umfang der Angabepfl ichten erweitert wird.
Darüber hinaus werden die Angaben zum Liquiditätsrisiko klarge-
stellt und erweitert. Die Änderungen sind anzuwenden auf Ge-
schäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. Die
Anerkennung durch die Europäische Union erfolgte im November
2009. Die Änderungen führten zu erweiterten Anhangangaben im
Konzernabschluss der GfK Gruppe.
Die Amendments zu ias 1 („Presentation of Financial Statements:
A revised Presentation”) sollen den Anwendern die Analyse und
den Vergleich von Abschlüssen erleichtern. Unter anderem müssen
sämtliche nicht anteilseignerbezogenen Eigenkapitalverände-
rungen in einem einzelnen „statement of comprehensive income“
oder in zwei getrennten Berichtskomponenten mit einer zuvor aus
dem „statement of comprehensive income“ separierten Gewinn-
und Verlustrechnung dargestellt werden. Für die einzelnen Kom-
ponenten des „other comprehensive income“ ist der korrespon-
dierende Ertragsteuereffekt anzugeben. Die Amendments zu ias 1
wurden im September 2007 veröffentlicht und im Dezember 2008
durch die Europäische Union übernommen. Die neue Fassung des
ias 1 ist auf Geschäftsjahre verpfl ichtend anzuwenden, die am
oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. Die GfK Gruppe hat die
Darstellung des Abschlusses an die neuen Regelungen des ias 1
im Geschäftsjahr 2009 angepasst.
Durch das Amendment zu ias 23 („Borrowing Costs”) sind Fremd-
kapitalkosten, die direkt dem Erwerb, Bau oder der Herstellung
eines qualifi zierten Vermögenswerts zugeordnet werden können,
zu aktivieren. Das bislang geltende Wahlrecht in Bezug auf die
Aktivierung von Fremdkapitalkosten wurde gestrichen. Das Amend-
ment zu ias 23 wurde im März 2007 veröffentlicht und im Dezem -
ber 2008 von der Europäischen Union übernommen. Es ist erst-
mals auf Fremdkapitalkosten für qualifi zierte Vermögenswerte
anzuwenden, deren Anfangszeitpunkt für die Aktivierung am oder
nach dem 1. Januar 2009 liegt. Aus den Amendments zu ias 23
ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern-
abschluss der GfK Gruppe.
Im Februar 2008 veröffentlichte das iasb in einem Dokument mit
dem Titel „Puttable Financial Instruments and Obligations Arising
on Liquidation“ die Amendments zu ias 32 („Financial Instruments:
Presentation“) und ias 1 („Presentation of Financial Statements“).
Die Änderungen betreffen im Wesentlichen Fragen zur Abgrenzung
zwischen Eigen- und Fremdkapital. Insbesondere besteht nun im
Rahmen der Neufassung unter bestimmten Voraussetzungen die
Möglichkeit, kündbare Instrumente als Eigenkapital zu klassifi zieren.
Die Amendments zu ias 32 und ias 1 wurden im Januar 2009 durch
die Europäische Union übernommen. Die Änderungen sind auf Ge-
schäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009
beginnen. Aus den Amendments zu ias 32 ergeben sich keine Aus-
wirkungen auf den Konzernabschluss der GfK Gruppe.
Im November 2008 veröffentlichte das iasb eine überarbeitete
Fassung der am 13. Oktober 2008 veröffentlichten Amendments zu
ias 39 („Financial Instruments: Recognition and Measurements“)
und ifrs 7 („Financial Instruments: Disclosures“), welche die Um-
klassifi zierung bestimmter Finanzinstrumente betrafen, mit dem
Titel „Reclassifi cation of Financial Assets: Effective Date and Tran-
sition“. Hintergrund der aktuellen Änderungen ist die Klarstellung
des Anwendungszeitpunkts. Die Anerkennung durch die Europäische
Union erfolgte im November 2009. Diese Änderung ist zeitgleich
zu der Änderung an ias 39 und ifrs 7 ab dem 1. Juli 2008 rück-
wirkend anzuwenden. Aus den Änderungen ergeben sich keine
Auswirkungen auf den Konzernabschluss der GfK Gruppe.
Mit Änderungen von ifric 9 und ias 39 wird klargestellt, wie ein-
gebettete Derivate zu behandeln sind, wenn ein hybrider Vertrag
aus der Kategorie „ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertet“ umgegliedert wird. Der im März 2009 veröffentlichte
Standard wurde im November 2009 von der Europäischen Union
anerkannt und ist rückwirkend ab dem 1. Januar 2009 verpfl ichtend
anzuwenden. Aus diesen Änderungen ergeben sich keine Auswir-
kungen auf den Konzernabschluss der GfK Gruppe.
ifric 13 („Customer Loyalty Programmes“) befasst sich mit der
Bilanzierung und Bewertung von Kundenbindungsprogrammen.
Danach sind Prämien, die im Rahmen eines Kundenbindungspro-
gramms gewährt werden, separat vom Basisgeschäft als künftige
Verkaufstransaktion zu behandeln. ifric 13 wurde im Juni 2007
veröffentlicht und im Dezember 2008 von der Europäischen Union
übernommen. Die Interpretation ist für Geschäftsjahre verpfl ich-
tend anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen.
Aus ifric 13 ergibt sich keine wesentliche Auswirkung auf den
Konzernabschluss der GfK Gruppe.
Der im Juli 2007 durch das iasb veröffentlichte ifric 14 („ias 19
The Limit on a Defi ned Benefi t Asset, Minimum Funding Require-
ments and their Interaction”) gibt Hinweise, wie die Begrenzung
nach ias 19 für einen Überschuss festzulegen ist, der als Vermö-
genswert angesetzt werden kann. Zudem wird erläutert, welche
Auswirkungen sich auf die Bewertung von Vermögenswerten und
Rückstellungen aus leistungsorientierten Plänen aufgrund einer
rechtlichen Verpfl ichtung zu einer Mindestbeitragszahlung erge-
ben. Die Interpretation wurde im Dezember 2008 von der Euro-
päischen Union übernommen und ist verpfl ichtend anzuwenden
für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 begin-
nen. Aus ifric 14 ergibt sich keine wesentliche Auswirkung auf
den Konzernabschluss der GfK Gruppe.
Im Mai 2008 veröffentlichte das iasb im Rahmen des ersten „annu-
al improvements project“ die „Improvements to ifrss“ zur Ände-
rung einer Reihe von ifrs-Standards. Ziel ist die Anpassung von
Formulierungen in einzelnen ifrs zur Klarstellung der bestehenden
Regelungen sowie die Beseitigung von Inkonsistenzen zwischen
einzelnen Standards. Die Änderungen wurden im Januar 2009 durch
die Europäische Union übernommen. Die Improvements zu den
ifrs, sofern im jeweiligen Standard nicht gesondert geregelt, sind
auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar
2009 beginnen. Aus den Änderungen ergeben sich keine wesent-
lichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der GfK Gruppe.
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+ Zusatzangaben
Standards und Interpretationen, die von der eu übernommen
wurden, aber für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2009 noch
nicht verpflichtend sind
Im November 2008 veröffentlichte das iasb eine überarbeitete Ver-
sion des ifrs 1 („First Time Adoption of ifrs“), die den gegenwär-
tigen ifrs 1 ersetzt und die Klarheit und die Anwendbarkeit des
Standards verbessern soll. Die Änderungen betreffen ausschließlich
den formalen Aufbau von ifrs 1. Der Standard ist anzuwenden auf
Unternehmen, die ab dem 1. Januar 2010 erstmalig einen ifrs-Ab-
schluss erstellen. Die frühere Anwendung ist zulässig. Die Anerken-
nung durch die Europäische Union erfolgte im November 2009.
Aus den Änderungen werden sich keine Auswirkungen auf den
Konzernabschluss der GfK Gruppe ergeben.
Im Januar 2008 veröffentlichte das iasb die überarbeitete Fassung
des ifrs 3 („Business Combinations“) und der Amendments zu
ias 27 („Consolidated and Separate Financial Statements“) und be-
endet damit die zweite Phase des Projekts „Business Combinations“.
Die wesentlichen Änderungen betreffen unter anderem die bilanzielle
Behandlung von Minderheitenanteilen sowie die erfolgswirksame
Neubewertung bereits bestehender Anteile im Zeitpunkt der Erlan-
gung der Kontrolle für sukzessive Unternehmenserwerbe. Ände-
rungen in der Beteiligungsquote ohne Verlust der Beherrschung
sind ausschließlich als Eigenkapitaltransaktion zu erfassen. Anschaf-
fungsnebenkosten sind künftig als Aufwand zu berücksichtigen.
Für mögliche Anpassungen der Anschaffungskosten in Abhängig-
keit von künftigen Ereignissen, die im Erwerbszeitpunkt als Ver-
bindlichkeiten zu erfassen sind, ist in der Folgebewertung keine
Anpassung des Geschäfts- oder Firmenwerts mehr möglich. Die
von der Europäischen Union im Juni 2009 anerkannten Änderun gen
des ifrs 3 und des ias 27 sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die
am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen, wobei eine frühere An-
wendung erlaubt ist. Eine frühere Anwendung eines der beiden
Standards setzt jedoch die gleichzeitige frühere Anwendung des
jeweiligen anderen Standards voraus. Diese Änderung wird insbe-
sondere dazu führen, dass bislang ergebnisneutral erfasste Ände-
rungen von Verbindlichkeiten aus Earn-Outs und Andienungsrechten
von Minderheitsgesellschaftern (Put-Optionen, Obligationen) im
Konzernabschluss der GfK Gruppe ergebniswirksam werden. Auch
Anschaffungsnebenkosten im Zusammenhang mit Unternehmens-
zusammenschlüssen werden zukünftig aufwandswirksam erfasst.
Das iasb hat im Oktober 2009 das Amendment zu ias 32 („Amend-
ments to ias 32 Classifi cation of Rights Issues“) veröffentlicht, das
im Dezember 2009 von der Europäischen Union anerkannt wurde.
Mit dieser Änderung von ias 32 wird klargestellt, wie bestimmte
Bezugsrechte zu bilanzieren sind, wenn die emittierten Instrumente
nicht auf die funktionale Währung des Emittenten lauten. Werden
solche Instrumente den gegenwärtigen Eigentümern anteilsgemäß
zu einem festen Betrag angeboten, so sollten sie auch dann als
Eigenkapitalinstrumente eingestuft werden, wenn ihr Bezugsrechts-
kurs auf eine andere Währung als die funktionale Währung des
Emittenten lautet. Die Änderung ist erstmals auf Geschäftsjahre an-
zuwenden, die am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnen. Aus
dieser Änderung werden sich keine wesentlichen Auswirkungen
auf den Konzernabschluss der GfK Gruppe ergeben.
Im Juli 2008 veröffentlichte das iasb das Amendment zu ias 39
(„Financial Instruments: Recognition and Measurement: Eligible
Hedge Items“). Nach den bestehenden Regelungen kann ein Unter-
nehmen das gesamte Risiko oder nur bestimmte Risiken eines
Grundgeschäfts in einen Hedge einbeziehen. Um die Anwendung
der unveränderten Grundprinzipien zu vereinfachen, wurden die
Grundsätze hierfür hinsichtlich der Bestimmung von Infl ationsri-
siken als Grundgeschäft sowie der eines einseitigen Risikos in
einem Grundgeschäft ergänzt. Das Amendment ist auf Geschäfts-
jahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen
und wurde von der Europäischen Union im September 2009 aner-
kannt. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Aus den Änderungen
werden sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernab-
schluss der GfK Gruppe ergeben.
Im Juli 2008 veröffentlichte das iasb den ifric 16 („Hedges of a
Net Investment in a Foreign Operation“), der Fragen im Zusam-
menhang mit der Bilanzierung der Absicherung von Fremdwäh-
rungsrisiken innerhalb eines Unternehmens und seiner auslän-
dischen Geschäftsbetriebe nach den Regelungen von ias 21 und
ias 39 klarstellt. ifric 16 ist erstmals verpfl ichtend auf Geschäfts-
jahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen.
Eine frühere Anwendung ist zulässig. Die Anerkennung durch die
Europäische Union erfolgte im Juni 2009. Aus den Änderungen
werden sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernab-
schluss der GfK Gruppe ergeben.
Im November 2008 veröffentlichte das iasb den ifric 17 („Distri-
butions of Non-cash Assets to Owners“). Die Interpretation regelt,
wie ein Unternehmen andere Vermögenswerte als Zahlungsmittel
(„non-cash assets“) zu bewerten hat, die es als Gewinnausschüt-
tung an die Anteilseigner überträgt. ifric 17 ist verpfl ichtend auf
Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. November
2009 beginnen. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Die Anerken-
nung durch die Europäische Union erfolgte im November 2009.
Aus den Änderungen werden sich keine Auswirkungen auf den
Konzernabschluss der GfK Gruppe ergeben.
Standards oder Interpretationen, die vom iasb beschlossen sind,
aber noch nicht von der eu übernommen wurden
Das iasb hat im Juni 2009 Änderungen an ifrs 2 herausgegeben
(„Group Cash-settled Share-based Payment Transactions“), mit denen
die Bilanzierung von anteilsbasierten Vergütungen mit Barausgleich
im Konzern klargestellt werden. Ein Unternehmen, das Güter oder
Dienstleistungen im Rahmen einer anteilsbasierten Vergütungs-
vereinbarung erhält, muss diese Güter oder Dienstleistungen bilan-
zieren, unabhängig davon, welches Unternehmen im Konzern die
zugehörige Verpfl ichtung erfüllt oder ob die Verpfl ichtung in Antei-
len oder in bar erfüllt wird. Ein „Konzern“ beinhaltet – analog zu
ias 27 – nur das Mutterunternehmen und seine Tochterunterneh-
men. Die Änderungen sind erstmals auf Geschäftsjahre anzuwen-
den, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen. Eine Aner-
kennung durch die Europäische Union ist noch nicht erfolgt. Aus
den Änderungen werden sich keine Auswirkungen auf den Kon-
zernabschluss der GfK Gruppe ergeben.
Im November 2009 hat das iasb den ifrs 9 („Financial Instruments“)
veröffentlicht. Dieser regelt zunächst die Anforderungen an die
Klassifi zierung und Bewertung von Finanzinstrumenten. Durch ifrs 9
werden nur noch zwei Bewertungskategorien geschaffen. Die
Änderungen sind anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder
nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Eine frühere Anwendung be-
reits in 2009 ist zulässig. Die Anerkennung durch die Europäische
Union steht noch aus. Aus den Änderungen werden sich hinsicht-
lich der Klassifi zierung und Bewertung von Finanzinstrumenten
Auswirkungen auf den Konzernabschluss der GfK Gruppe ergeben.
Im November 2009 hat das iasb Änderungen an ifric 14 („Amend-
ment to ifric 14 Prepayments of a Minimum Funding Requirement”)
veröffentlicht. Die Änderung von ifric 14 ist relevant, wenn ein
Unternehmen Mindestdotierungsverpfl ichtungen unterliegt und
Beitragsvorauszahlungen leistet, um diese Mindestdotierungsver-
pfl ichtungen zu erfüllen. Die Änderung erlaubt den Unternehmen
in diesen Fällen, den Vorteil aus einer solchen Vorauszahlung als
Vermögenswert zu erfassen. Die Änderung von ifric 14 ist ver-
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GfK_139
pfl ichtend ab 1. Januar 2011 anzuwenden; eine vorzeitige Anwen-
dung für Abschlüsse zum 31. Dezember 2009 ist erlaubt. Die Aner-
kennung durch die Europäische Union steht noch aus. Aus den
Änderungen werden sich keine wesentlichen Auswirkungen auf
den Konzernabschluss der GfK Gruppe ergeben.
Im November 2009 hat das iasb den ifric 19 („Extinguishing
Financial Liabilities with Equity Instruments“) veröffentlicht. Die
Interpretation stellt klar, dass die zur Tilgung einer fi nanziellen
Verbindlichkeit an einen Gläubiger ausgegebenen Eigenkapital-
instrumente Bestandteil des „gezahlten Entgelts“ im Sinne von
ias 39.41 sind. Die entsprechenden Eigenkapitalinstrumente sind
grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert („fair value“) zu bewer-
ten. Die Differenz zwischen dem Buchwert der auszubuchenden
fi nanziellen Verbindlichkeit und dem erstmaligen Wertansatz der
ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente ist in der Gewinn- und
Verlustrechnung zu erfassen. ifric 19 ist auf Geschäftsjahre anzu-
wenden, die am oder nach dem 1. Juli 2010 beginnen. Eine Aner-
kennung durch die Europäische Union steht noch aus. Aus den
Änderungen werden sich keine Auswirkungen auf den Konzern-
abschluss der GfK Gruppe ergeben.
Im April 2009 veröffentlichte das iasb im Rahmen des „annual
improvements project“ die „Improvements to ifrss 2009“ zur
Änderung einer Reihe von ifrs-Standards. Die Improvements zu
den ifrs, sofern im jeweiligen Standard nicht gesondert geregelt,
sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem
1. Januar 2009 beginnen. Eine frühere Anwendung ist erlaubt.
Eine Aner kennung durch die Europäische Union ist noch nicht
erfolgt. Aus den Änderungen werden sich keine wesentlichen
Auswirkungen auf den Konzernabschluss der GfK Gruppe ergeben.
Im Januar 2010 hat das iasb eine Änderung zu ifrs 1 veröffentlicht
(„Limited Exemption from Comparative ifrs 7 Disclosures for First-
time Adopters“). Diese Änderungen befreien ifrs-Erstanwender
von den in 2009 zusätzlich veröffentlichten Angaben nach ifrs 7.
Sie sind ab dem 1. Juli 2010 verpfl ichtend anzuwenden. Die Aner-
kennung durch die Europäische Union steht noch aus. Aus den
Änderungen werden sich keine Auswirkungen auf den Konzernab-
schluss der GfK Gruppe ergeben.
—
39. zusatzangaben
Honorar für Dienstleistungen des Abschlussprüfers
Der Aufwand für das Honorar des Abschlussprüfers der GfK se
betrug im Jahr 2009 1.585 teur (2008: 1.127 teur) und beinhaltet
auch die vom Abschlussprüfer der GfK se und seinen verbundenen
Unternehmen geprüften Abschlüsse der englischen, spanischen
und schweizerischen Tochtergesellschaften und seit 2009 auch der
us-amerikanischen, belgischen und niederländischen Tochter-
gesellschaften. Das Honorar umfasst die Prüfung des Jahresab-
schlusses der GfK se nach hgb, des Konzern-Berichtspackages
nach ifrs sowie des Konzernabschlusses nach ifrs. Darüber hinaus
beinhaltet das Honorar die vom Abschlussprüfer und seinen ver-
bundenen Unternehmen geprüften Abschlüsse von deutschen,
englischen, spanischen, schweizerischen, us-amerikanischen,
belgischen und niederländischen Tochterunternehmen nach
Landes recht (soweit erforderlich) sowie die ifrs-Berichtspackages.
Für steuerliche Beratung durch den Abschlussprüfer in Deutschland,
England, Spanien, Schweiz und den Niederlanden wurden 516 teur (2008: 514 teur) und für sonstige Leistungen des Abschlussprüfers
152 teur (2008: 3.779 teur) aufgewendet.
Befreiung von Tochtergesellschaften von der Pflicht zur
Abschlusserstellung
Die GfK Retail and Technology GmbH, Nürnberg, die encodex Inter-
national GmbH, Nürnberg, sowie die GfK GeoMarketing GmbH,
Bruchsal, sind gemäß § 264 Absatz 3 hgb davon befreit, einen
Jahresabschluss und einen Lagebericht nach den Vorschriften für
Kapitalgesellschaften gemäß §§ 264 ff. hgb aufzustellen, prüfen
zu lassen und offenzulegen.
Mitarbeiterzahl
Im Berichtsjahr wurden durchschnittlich 10.307 (2008: 9.539) Mitarbeiter beschäftigt. Die Anzahl der Arbeitnehmer im Jahres-
durchschnitt wurde auf Basis von Vollzeitkräften ermittelt. Die Be-
rechnung des Durchschnitts erfolgte mit den Stichtagen 31. März,
30. Juni, 30. September und 31. Dezember.
Die Zuordnung der Mitarbeiter zu den Sektoren ist in der
folgenden Tabelle dargestellt.
2008 2009
Custom Research 5.789 6.010
Retail and Technology 2.629 3.183
Media 564 560
Sonstige 401 384
9.383 10.137
Geschäftsführer/Vorstände 93 108
Auszubildende 63 62
Vollzeitbeschäftigte 9.539 10.307
Gesamtbezüge und Aktienbesitz des Vorstands und des
Aufsichtsrats
Angaben zur Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie zu
deren Aktienbesitz können den Tabellen und Ausführungen im
Vergütungsbericht innerhalb des Corporate-Governance-Berichts
auf Seite 15ff. entnommen werden.
Darlehen und Vorschüsse an Vorstands- oder Aufsichtsratsmit-
glieder bestanden keine.
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+ Aufsichtsrat
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40. aufsichtsrat
Dr. Arno Mahlert
Vorsitzender
Kaufmann
Mandate in anderen Aufsichtsräten und in vergleichbaren
Kontrollgremien:
• Springer Science + Business Media s.a., Luxemburg
(Vorsitzender)
• Tchibo GmbH, Hamburg
(Vorsitzender; bis 8. April 2009)
• Saarbrücker Zeitung GmbH, Saarbrücken
(stellvertretender Vorsitzender)
• Beiersdorf ag, Hamburg
(stellvertretender Vorsitzender; bis 30. April 2009)
• dal Deutsche Afrika-Linien GmbH & Co. kg, Hamburg
• maxingvest ag, Hamburg
• Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co., Hamburg
Stefan Pfander
Stellvertretender Vorsitzender
Unternehmensberater
Mandate in anderen Aufsichtsräten und vergleichbaren
Kontrollgremien:
• Sweet Global Network e.V., München
(stellvertretender Vorsitzender)
• Barry Callebaut ag, Zürich, Schweiz
• maxingvest ag, Hamburg
Dr. Christoph Achenbach
Geschäftsführer und Partner der intes-Gruppe, Bonn
Mandate in anderen Aufsichtsräten und vergleichbaren
Kontrollgremien:
• SinnLeffers GmbH, Hagen
Dr. Wolfgang C. Berndt
Non-Executive Director
Mandate in anderen Aufsichtsräten und vergleichbaren
Kontrollgremien:
• Bank of Scotland plc, Edinburgh, Schottland
• Cadbury plc, London, Großbritannien
• hbos plc, Edinburgh, Schottland
• Lloyds Banking Group plc, London, Großbritannien
• Lloyds tsb Bank plc, London, Großbritannien
• miba ag, Laakirchen, Österreich
• miba Beteiligungs ag, Laakirchen, Österreich
Kerstin Döpfert
(bis 2. Februar 2009)
Freigestellte Betriebsrätin bei der GfK se, Nürnberg
Stephan Gemkow
(seit 20. Mai 2009)
Mitglied des Vorstands Deutsche Lufthansa ag
Mandate in anderen Aufsichtsräten und vergleichbaren
Kontrollgremien:
• Delvag Luftfahrtversicherungs-ag, Köln (Vorsitzender)
• lsg Lufthansa Service Holding ag, Neu-Isenburg (Vorsitzender)
• Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH, Neu-Isenburg
(Vorsitzender)
• Lufthansa Cargo ag, Kelsterbach (Vorsitzender)
• Lufthansa Systems ag, Kelsterbach (Vorsitzender)
• Lufthansa Technik ag, Hamburg (Vorsitzender)
• Amadeus it Group s.a., Madrid, Spanien
• Evonik Industries ag, Essen
• JetBlue Airways Corp., New York, usa
• wam Acquisition s.a., Madrid, Spanien
Sandra Hofstetter
(bis 2. Februar 2009)
Freigestellte Betriebsrätin bei der GfK se, Nürnberg
Stephan Lindeman
(seit 2. Februar 2009)
Director Retail bei Intomart GfK b.v., Hilversum, Niederlande
Shani Orchard
(seit 2. Februar 2009)
Director Human Resources bei GfK Retail and Technology uk Ltd,
West Byfl eet/Surrey, Großbritannien
Jürgen Schreiber
(bis 20. Mai 2009)
Hauke Stars
(seit 20. Mai 2009)
Geschäftsführerin bei Hewlett-Packard Schweiz GmbH,
Dübendorf, Schweiz
Dieter Wilbois
Freigestellter Betriebsrat bei der GfK se, Vorsitzender des
Konzernbetriebsrats und des europäischen se Works Council
Dr. Raimund Wildner
(8. Januar 2009 bis 20. Mai 2009)
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41. vorstand
Professor Dr. Klaus L. Wübbenhorst
Vorsitzender des Vorstands (ceo)
Verantwortlich für die Bereiche Strategie, Internal Audit,
Methoden- und Produktentwicklung, Unternehmenskommunikation
und it Services.
Mandate in Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien:
• bu Holding GmbH & Co. kg, Nürnberg (Vorsitzender)
• ergo Versicherungsgruppe ag, Düsseldorf
Pamela Knapp
(seit 1. November 2009)
Personal- und Finanzvorstand (cfo)
Verantwortlich für die Bereiche Financial Services,
Human Resources und Central Services
Mandate in Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien:
• Monier Holdings gp s.a., Luxemburg, Luxemburg
Christian Weller von Ahlefeld
(bis 31. Oktober 2009)
Personal- und Finanzvorstand (cfo)
Petra Heinlein
Chief Operation Offi cer (coo)
Sektor Custom Research
Dr. Gérard Hermet
Chief Operation Offi cer (coo)
Sektor Retail and Technology
Mandate in Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien:
• npd Intelect, l.l.c., New York, New York, usa
Debra A. Pruent
Chief Operation Offi cer (coo)
Sektor Custom Research
Wilhelm R. Wessels
Chief Operation Offi cer (coo)
Sektor Custom Research und Sektor Media
Mandate in Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien:
• Leoni ag, Nürnberg
• s taedtler Noris GmbH, Nürnberg
• staedtler Stiftung, Nürnberg
• TriStyle Mode GmbH & Co. kg, Fürth
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NA
BS
CH
LU
SS
142_GfK
+ Anteilsbesitz
—
42. anteilsbesitz der gfk gruppe
Stand 31. Dezember 2009
Name und Sitz der Gesellschaft
Anteil am Kapital
in Prozent
Geschäfts-
jahr
Eigen kapital
(teur)
Verbundene Unternehmen (Inland), die in den Konzernabschluss einbezogen sind
(Angaben nach Handelsbilanz ii ifrs)
encodex International GmbH, Nürnberg 95,00 2009 3481)
enigma GfK Medien- und Marketingforschung GmbH, Wiesbaden 100,00 2009 6471)
GfK GeoMarketing GmbH, Bruchsal 100,00 2009 1.0671)
GfK North America Holding GmbH, Nürnberg 100,00 2009 188.9151)
GfK North America Investment GmbH, Nürnberg 100,003) 2009 178.5201)
GfK Retail and Technology GmbH, Nürnberg 95,00 2009 139.0681)
ifr Deutschland GmbH, Düsseldorf 100,003) 2009 – 1.742
media control GfK international GmbH, Baden-Baden 70,004) 2009 2.397
Media Markt Analysen GmbH & Co. kg, Frankfurt/Main 100,00 2009 437
Modata GmbH, Berlin 100,003) 2009 249
Verbundene Unternehmen (Ausland), die in den Konzernabschluss einbezogen sind
(Angaben nach Handelsbilanz ii ifrs)
Adimark Investigaciones de Mercado Ltda., Providencia, Santiago, Chile 99,003) 2009 2.437
Adimark s.a., Providencia, Santiago, Chile 65,90 2009 118
afi Investments ulc, London, Großbritannien 100,003) 2009 297
Ascent Market Intelligence Ltd, West Byfl eet/Surrey, Großbritannien 100,00 2009 251
Barterstore ulc, London, Großbritannien 100,003) 2009 4.792
Beijing Sino Market Research Co., Ltd., Peking, China 100,003) 2009 606
Bilesim Internasyonal Arastirma Organizasyon Danismanlik ve Ticaret a.s.,
Istanbul, Türkei 100,003) 2009 112
Chart Track Limited, London, Großbritannien 55,003) 2009 246
China Market Monitor Co., Ltd., Peking, China 100,003) 2009 659
Collect Investigaciones de Mercado s.a., Providencia, Santiago, Chile 100,003) 2009 489
Corporación Empresarial asa sa de cv, Mexiko-Stadt, Mexiko 51,003) 2009 170
Datarectory, Inc., Saint Louis, Missouri, usa 100,003) 2009 – 192
Dealtalk Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 2.950
dmrkynetec France sas, Saint Aubin, Frankreich 100,003) 2009 – 434
dmrkynetec Group Limited, St Peter Port, Guernsey, Großbritannien 75,00 2009 20.716
dmrkynetec Limited, Bristol, Großbritannien 100,003) 2009 1.764
Doane Marketing Research, Inc., Saint Louis, Missouri, usa 100,003) 2009 3.896
Encodex Japan k.k., Osaka, Japan 63,003) 2009 478
Etilize (Private) Limited, Karatschi, Pakistan 100,003) 2009 54
Etilize, Inc., Rolling Hills Estates, Kalifornien, usa 51,003) 2009 7.001
GfK - Centar za istrazivanje trzista d.o.o., Zagreb, Kroatien 100,003) 2009 686
GfK (u.k.) Ltd., West Byfl eet/Surrey, Großbritannien 100,003) 2009 5.599
GfK Animal Healthcare Limited, West Byfl eet/Surrey, Großbritannien 100,003) 2009 3.470
GfK Arastirma Hizmetleri a.s., Istanbul, Türkei 100,00 2009 4.181
GfK Asia Pte Ltd., Singapur, Singapur 89,503) 2009 13.118
GfK asw Retail and Technology us, llc, Wilmington, Delaware, usa 100,003) 7) 2009 3449)
GfK Audimetrie n.v., Brüssel, Belgien 100,003) 2009 1.801
1) Ergebnisabführungsvertrag
2) Angaben gemäß Handelsbilanz II
3) vollständig mittelbarer Anteilsbesitz
4) teilweise mittelbarer Anteilsbesitz
5) Angaben liegen nicht vor
6) Angaben gemäß vorläufigem landesrechtlichem
Jahresabschluss
7) Neugründung im Jahr 2009
8) in Liquidation
9) Rumpfwirtschaftsjahr
KO
NZ
ER
NA
BS
CH
LU
SS
GfK_143
1) Ergebnisabführungsvertrag
2) Angaben gemäß Handelsbilanz II
3) vollständig mittelbarer Anteilsbesitz
4) teilweise mittelbarer Anteilsbesitz
5) Angaben liegen nicht vor
6) Angaben gemäß vorläufigem landesrechtlichem
Jahresabschluss
7) Neugründung im Jahr 2009
8) in Liquidation
9) Rumpfwirtschaftsjahr
GfK Austria GmbH, Wien, Österreich 94,803) 2009 9.796
GfK Belgrade d.o.o., Belgrad, Serbien 100,003) 2009 387
GfK bh d.o.o., Sarajevo, Bosnien-Herzegovina 100,00 3) 2009 95
GfK Blue Moon Quantitative Research Pty. Limited, St Leonards, Australien 100,003) 2009 520
GfK Blue Moon Research and Planning Pty. Limited, St Leonards, Australien 100,003) 2009 526
GfK Colombia s.a., Bogotá, Kolumbien 99,403) 7) 2009 389)
GfK Custom Research Australia Holding Pty. Limited, Sydney, Australien 100,00 2009 2.464
GfK Custom Research Baltic, Riga, Lettland 51,003) 2009 – 566
GfK Custom Research Beijing Co., Ltd., Peking, China 66,00 2009 847
GfK Custom Research Brasil Pesquisa de Mercado Ltda., São Paulo, Brasilien 95,00 2009 3.744
gfk custom research france sarl, Rueil-Malmaison, Frankreich 100,00 2009 4.550
GfK Custom Research Japan kk, Tokio, Japan 66,007) 2009 9179)
GfK Custom Research Pte. Ltd., Singapur, Singapur 100,00 2009 1.913
GfK Custom Research, llc, New York, New York, usa 100,003) 2009 44.849
GfK Czech, s r.o., Prag, Tschechische Republik 100,003) 2009 – 536
GfK Danmark a/s, Frederiksberg, Dänemark 100,00 2009 486
GfK Daphne Communication Management b.v., Amstelveen, Niederlande 100,003) 2009 – 450
gfk emer Ad Hoc Research, s.l., Valencia, Spanien 50,10 2009 4.707
GfK Equity Research Inc., Boston, Massachusetts, usa 100,003) 2009 1.065
GfK eurisko rom s.r.l., Iasi, Rumänien 100,003) 2009 24
GfK Eurisko S.r.l., Mailand, Italien 100,003) 2009 – 12.340
GfK Healthcare Holding, Inc., Wilmington, Delaware, usa 100,003) 2009 440
GfK HealthCare Nederland b.v., Bussum, Niederlande 100,003) 2009 211
GfK Healthcare, lp, East Hanover, New Jersey, usa 100,003) 2009 8.432
gfk hellas e.p.e., Athen, Griechenland 99,50 2009 1.206
gfk holding mexico, s.a. de c.v., Mexiko-Stadt, Mexiko 100,00 2009 714
GfK Holding, Inc., Wilmington, usa 100,003) 2009 163.079
GfK Hungária Piackutató Kft., Budapest, Ungarn 100,003) 2009 1.980
GfK Immobilier Société à responsabilité limitée, Rueil-Malmaison, Frankreich 100,003) 2009 285
gfk isl sas, Issy les Moulineaux, Frankreich 82,603) 2009 2.425
GfK Kasachstan too, Almaty, Kasachstan 100,003) 2009 105
GfK Kleiman Sygnos s.a., Buenos Aires, Argentinien 80,00 2009 – 131
gfk latinoamerica holding, s.l., Valencia, Spanien 51,003) 2009 1.204
GfK Malta Holding Limited, Portomaso, Malta 100,00 2009 253.918
GfK Malta Services Limited, Portomaso, Malta 100,003) 2009 129.659
GfK Market Consulting (Beijing) Co. Ltd., Peking, China 99,003) 2009 904
GfK Marketing Services Argentina s.a., Buenos Aires, Argentinien 95,103) 2009 380
GfK Marketing Services España, s.a., Valencia, Spanien 50,103) 2009 7.726
GfK Marketing Services Hong Kong Limited, Hong Kong, China 89,503) 2009 168
GfK Marketing Services Japan k.k., Tokio, Japan 84,203) 2009 11.335
GfK Retail and Technology South Africa (Proprietary), Sandton, Südafrika 100,003) 2009 320
GfK Mediamark Research & Intelligence, llc, New York, New York, usa 100,003) 2009 17.405
GfK Mode Pvt Ltd, Kalkutta, Indien 51,003) 2009 1.965
Name und Sitz der Gesellschaft
Anteil am Kapital
in Prozent
Geschäfts-
jahr
Eigen kapital
(teur)
KO
NZ
ER
NA
BS
CH
LU
SS
144_GfK
+ Anteilsbesitz
1) Ergebnisabführungsvertrag
2) Angaben gemäß Handelsbilanz II
3) vollständig mittelbarer Anteilsbesitz
4) teilweise mittelbarer Anteilsbesitz
5) Angaben liegen nicht vor
6) Angaben gemäß vorläufigem landesrechtlichem
Jahresabschluss
7) Neugründung im Jahr 2009
8) in Liquidation
9) Rumpfwirtschaftsjahr
GfK Music sarl, Rueil-Malmaison, Frankreich 100,003) 2009 195
GfK Mystery Shopping Services Ltd., London, Großbritannien 100,003) 2009 0
GfK Nielsen India Private Limited, Mumbai, Indien 50,103) 2009 1.009
GfK nop Field Interviewing Services Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 0
GfK nop Field Marketing Services Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 4
GfK nop Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 56.141
GfK nop Mystery Shopping Services Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 0
GfK nop Services Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 4
GfK nop Telephone Interviewing Services Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 2
GfK nop u.k. Holding Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 27.441
GfK Norge a/s, Oslo, Norwegen 100,00 2009 754
GfK Optics Japan kk, Tokio, Japan 100,00 2009 441
GfK Panelservices Benelux b.v., Dongen, Niederlande 100,003) 2009 8.748
GfK Polonia Sp. z o.o., Warschau, Polen 100,003) 2009 2.915
GfK portugal - Marketing Services, Limitada, Lissabon, Portugal 80,003) 2009 2.616
GfK Research Dynamics, Inc., Mississauga, Kanada 100,00 2009 467
GfK Research Matters ag, Basel, Schweiz 100,00 2009 1.110
GfK Retail and Technology (Thailand) Ltd., Bangkok, Thailand 100,003) 2009 116
GfK Retail and Technology Baltic sia, Riga, Lettland 100,003) 2009 456
GfK Retail and Technology Benelux b.v., Amstelveen, Niederlande 100,003) 2009 7.126
GfK Retail and Technology Brasil Ltda., São Paulo, Brasilien 95,003) 2009 1.687
GfK Retail and Technology Chile Limitada, Santiago, Chile 100,003) 2009 976
GfK Retail and Technology China Co. Ltd., Shanghai, China 100,003) 2009 18.536
Gfk Retail and Technology France sas, Rueil-Malmaison, Frankreich 100,003) 2009 6.900
GfK Retail and Technology Hong Kong Limited, Hong Kong, China 100,003) 2009 1.663
GfK Retail and Technology Italia S.r.l., Mailand, Italien 100,003) 2009 6.474
GfK Retail and Technology Korea Limited, Seoul, Korea 100,003) 2009 1.375
GfK Retail and Technology Malaysia Sdn. Bhd., Kuala Lumpur, Malaysia 100,003) 2009 654
GfK Retail and Technology Market Research Vietnam Limited,
Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam 100,003) 7) 2009 809)
GfK Retail and Technology Taiwan Ltd, Taipeh, Taiwan, China 100,003) 2009 83
GfK Retail and Technology uk Ltd., West Byfl eet/Surrey, Großbritannien 100,003) 2009 9.208
GfK Retail and Technology, Australia Pty. Limited, Sydney, Australien 100,003) 2009 6.085
GfK Romania-Institut de Cercetare de Piata Srl, Bukarest, Rumänien 100,003) 2009 1.207
GfK Slovakia Inštitút pre prieskum trhu s r.o., Bratislava, Slowakische Republik 100,003) 2009 – 422
gfk slovenija, tržne raziskave d.o.o., Ljubljana, Slowenien 100,003) 2009 239
GfK Sverige Aktiebolag, Lund, Schweden 100,00 2009 2.001
GfK Switzerland ag, Hergiswil, Schweiz 100,00 2009 27.549
GfK Telecontrol ag, Hergiswil, Schweiz 100,003) 2009 8.120
GfK uk Entertainments Ltd., London, Großbritannien 70,00 2009 79
GfK Ukraine, Kiew, Ukraine 100,003) 2009 1.124
GfK us Holdings, Inc., Wilmington, Delaware, usa 100,003) 2009 217.958
GfK-Bulgaria, Institut für Marktforschung EGmbH, Sofi a, Bulgarien 100,003) 2009 660
Name und Sitz der Gesellschaft
Anteil am Kapital
in Prozent
Geschäfts-
jahr
Eigen kapital
(teur)
KO
NZ
ER
NA
BS
CH
LU
SS
GfK_145
1) Ergebnisabführungsvertrag
2) Angaben gemäß Handelsbilanz II
3) vollständig mittelbarer Anteilsbesitz
4) teilweise mittelbarer Anteilsbesitz
5) Angaben liegen nicht vor
6) Angaben gemäß vorläufigem landesrechtlichem
Jahresabschluss
7) Neugründung im Jahr 2009
8) in Liquidation
9) Rumpfwirtschaftsjahr
GFKEcuador s.a. Investigacion Estrategica, Quito, Ecuador 99,803) 2009 57
GfK-Memrb Marketing Services fz-llc, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate 100,003) 2009 2.889
GfK-memrb Marketing Services Limited, Nicosia, Zypern 60,003) 2009 386
GfK-rus Gesellschaft mbH, Moskau, Russland 100,003) 2009 4.162
ifr Europe Ltd., London, Großbritannien 100,003) 2009 512
ifr France s.a., Rueil-Malmaison, Frankreich 100,003) 2009 671
ifr Italia S.r.L., Mailand, Italien 100,003) 2009 180
ifr Marketing España s.a., Madrid, Spanien 100,003) 2009 397
ifr Monitoring Canada Inc., Niagara Falls, Kanada 100,003) 2009 155
ifr Monitoring usa Inc., Niagara Falls, New York, usa 100,003) 2009 693
incoma Research, s.r.o., Prag, Tschechische Republik 75,003) 2009 79
Informark Pty. Ltd., Braddon, Australien 100,003) 2009 121
Institut Français de Recherche-i.f.r. s.a., Rueil-Malmaison, Frankreich 100,00 2009 16.002
Interactive Research Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 – 638
intercampus-recolha, tratamento e distribuição de informação, Limitada, Lissabon, Portugal 69,103) 2009 1.007
Intomart GfK b.v., Hilversum, Niederlande 100,003) 2009 13.520
Intomart GfK Group b.v., Hilversum, Niederlande 100,003) 2009 – 1.347
Marketeam Associates of Missouri, Inc., Saint Louis, Missouri, usa 100,003) 2009 – 2.150
Marketeam Associates of Ohio, Inc., Cleveland, Ohio, usa 100,003) 2009 – 175
merc Analistas de Mercados c.a., Caracas, Venezuela 100,003) 2009 979
merc Analistas de Mercados s.a. de c.v., Mexiko-Stadt, Mexiko 51,003) 2009 3.987
metris-métodos de recolha e investigação social, lda, Lissabon, Portugal 71,003) 2009 772
mil Research Group Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 554
National Opinion Polls Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 2.595
nop World Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 51.382
Numbers Services Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 916
Orange Interactive Research ab, Stockholm, Schweden 100,003) 2009 74
Oz Toys Marketing Services Pty. Ltd., Sydney, Australien 51,003) 2009 – 68
pt. GfK Retail and Technology Indonesia, Jakarta, Indonesien 100,003) 2009 91
Roperasw Europe Limited, Leatherhead/Surrey, Großbritannien 100,003) 2009 3.680
Shopping Brasil Tecnologia da Informação Ltda, Porto Alegre, Brasilien 51,003) 2009 2.003
Signifi cant GfK bvba, Heverlee, Belgien 100,003) 2009 3.594
Telecontrol Bulgaria – Switzerland ag, Hergiswil, Schweiz 100,003) 2009 – 983
Verbundene Unternehmen (Inland), die nicht in den Konzernabschluss einbezogen sind
(Angaben nach Handelsbilanz i hgb)
1-2-3 MysteryWorldNet GmbH, Nürnberg 100,00 2009 19
GfK Middle East cr Holding GmbH, Nürnberg 51,00 2009 176
GfK Siebte Vermögensverwaltungs GmbH, Nürnberg 100,00 2009 23
GfK Vierte Vermögensverwaltungs GmbH, Nürnberg 100,00 2009 251)
Media Markt Analysen Verwaltungs-GmbH, Frankfurt/Main 100,00 2009 28
Name und Sitz der Gesellschaft
Anteil am Kapital
in Prozent
Geschäfts-
jahr
Eigen kapital
(teur)
KO
NZ
ER
NA
BS
CH
LU
SS
146_GfK
+ Anteilsbesitz
1) Ergebnisabführungsvertrag
2) Angaben gemäß Handelsbilanz II
3) vollständig mittelbarer Anteilsbesitz
4) teilweise mittelbarer Anteilsbesitz
5) Angaben liegen nicht vor
6) Angaben gemäß vorläufigem landesrechtlichem
Jahresabschluss
7) Neugründung im Jahr 2009
8) in Liquidation
9) Rumpfwirtschaftsjahr
Verbundene Unternehmen (Ausland), die nicht in den Konzernabschluss einbezogen sind
Adfi nders b.v., Hoofddorp, Niederlande 100,003) 2009 – 6546)
bdi Research Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 0
bem Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 0
bwv Holding ag, St. Gallen, Schweiz 100,003), 8) 2009 – 1.2326)
caticall - recolha de informação assistida por computador, lda., Lissabon, Portugal 100,003) 2009 22
dmrkynetec Poland, Posen, Polen 100,003) 2009 – 140
GeoAdimark s.a., Providencia, Santiago, Chile 100,003) 2009 32
GfK - Conecta s.a.c., Lima, Peru 51,003) 2009 52
GfK - Retail and Technology Colombia Limitada, Bogotá, Kolumbien 99,503), 7) 2009 5)
GfK Albania, Tirana, Albanien 100,003) 2009 20
GfK Audience Research Bulgaria ag, Sofi a, Bulgarien 100,003) 2009 – 1.2636)
GfK Custom Research Development and Training Center eig, Brüssel, Belgien 81,004) 2009 06)
GfK Custom Research Latam Holding, s.l., Valencia, Spanien 95,00 2009 149
gfk Egypt ltd, Kairo, Ägypten 74,003) 2009 187
GfK m2 GmbH, Hergiswil, Schweiz 70,00 2009 – 422
GfK Marketing Services Eastern Europe Holding spol. z o. o., Warschau, Polen 100,003) 2009 4
GfK Marknadsundersökning Sverige ab, Lund, Schweden 100,003) 2009 61
GfK Martin Hamblin Inc., Hartford, Connecticut, usa 100,008) 2009 0
GfK Martin Hamblin Limited, London, Großbritannien 100,00 2009 0
GfK Mediacontrol Latina s.l., Valencia, Spanien 53,45 2009 – 6
GfK memrb Marketing Services Maroc, Casablanca, Marokko 100,003) 2009 209
Gfk Middle East fz-llc, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate 100,003), 7) 2009 – 989)
GfK Retail & Technology Ltd., Ramat Gan, Israel 98,003) 2009 55
gfk Skopje ltd Skopje, Skopje, Mazedonien 51,003) 2009 5
GfK Stratégie et développement Groupement d‘intérêt Economique,
Rueil-Malmaison, Frankreich 100,003) 2009 139
GfK-Media Research Middle East sa, Hergiswil, Schweiz 67,003) 2009 33
GfK-memrb Marketing Services Nigeria Limited, Lagos, Nigeria 100,003) 2009 13
ifr Asia Co. Ltd., Peking, China 100,003) 2009 167
ifr Central Europe Market Research llc, Budapest, Ungarn 100,003) 2009 226
ifr Field sarl, Rueil-Malmaison, Frankreich 100,003) 2009 56
ifr Nederland b.v., Amsterdam, Niederlande 100,003) 2009 148
ifr Polska Sp. z o.o., Warschau, Polen 100,003) 2009 31
ifr rus Limited, Moskau, Russland 100,003) 2009 106
ifr South America, sa, Buenos Aires, Argentinien 70,003) 2009 239
ifr u.k. Ltd., London, Großbritannien 100,003) 2009 135
intercampus estudos de mercado, lda, Maputo, Mosambik 80,003) 2009 – 104
Intomart DataCall b.v., Hilversum, Niederlande 100,003) 2009 – 3376)
Media Control ag, Zürich, Schweiz 100,003) 2009 160
Media Control Marketing Research España, s.l., Madrid, Spanien 100,003) 2009 135
nop Market Research Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 0
nopw Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 0
Server s.a., Providencia, Santiago, Chile 100,003) 2009 15
Name und Sitz der Gesellschaft
Anteil am Kapital
in Prozent
Geschäfts-
jahr
Eigen kapital
(teur)
KO
NZ
ER
NA
BS
CH
LU
SS
GfK_147
1) Ergebnisabführungsvertrag
2) Angaben gemäß Handelsbilanz II
3) vollständig mittelbarer Anteilsbesitz
4) teilweise mittelbarer Anteilsbesitz
5) Angaben liegen nicht vor
6) Angaben gemäß vorläufigem landesrechtlichem
Jahresabschluss
7) Neugründung im Jahr 2009
8) in Liquidation
9) Rumpfwirtschaftsjahr
Name und Sitz der Gesellschaft
Anteil am Kapital
in Prozent
Geschäfts-
jahr
Eigen kapital
(teur)
Assoziierte Unternehmen (Inland) (Angaben nach Handelsbilanz i hgb)
Ernst und GfK Grundstücksgesellschaft, Nürnberg 50,00 2009 8212)
Infotab Research GmbH, München 20,003) 2009 5)
Assoziierte Unternehmen (Ausland)
agb Nielsen, medijske raziskave, d.o.o., Ljubljana, Slowenien 21,003) 2009 7036)
Bureau voor Reclame Statistiek Hoofddorp b.v., Hoofddorp, Niederlande 49,003) 2009 – 616)
Common Technology Centre eeig, London, Großbritannien 25,003) 2009 06)
Consumer Zoom sas, Rueil-Malmaison, Frankreich 30,004) 2009 622
Europanel Raw Database gie, Brüssel, Belgien 50,004) 2009 5)
ggc-nop Limited, London, Großbritannien 25,003), 8) 2009 5)
i + g Infratest Medical Research Inc., Rhode Island, usa 50,008) 2009 5)
MarketingScan snc, Rueil-Malmaison, Frankreich 50,00 2009 2.406
Media Focus (arge), Hergiswil, Schweiz 50,003) 2008/2009 524
mrc-Mode Pvt. Limited, Dhaka, Bangladesch 36,003) 2008/2009 1
npd Intelect, l.l.c., Port Washington, New York, usa 25,003) 2008/2009 38.292
Phononet ag, Zürich, Schweiz 20,003) 2009 5)
Sports Tracking Europe b.v., Amstelveen, Niederlande 25,00 2008/2009 5)
St. Mamet Saisie Informatique (smsi) s.a.r.l., Saint Mamet la Salvetat, Frankreich 20,403) 2009 628
Starch Research Services Limited, Toronto, Ontario, Kanada 20,003) 2008/2009 92
Watch Media (Cyprus) ltd, Nicosia, Zypern 25,00 2009 5)
Sonstige Beteiligungen (Inland)
tmc Thomson Media Control GmbH & Co. kg, Baden-Baden 5,00 2009 – 13
Sonstige Beteiligungen (Ausland)
iri Infoscan Ltd., Maidenhead/Berkshire, Großbritannien 5,804) 2009 5)
Qosmos sa, Amiens, Frankreich 7,80 2009 4.796
KO
NZ
ER
NA
BS
CH
LU
SS
148_GfK
—
43. erklärung zum corporate governance kodex
Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung
wurde vom Vorstand und vom Aufsichtsrat abgegeben und den
Aktionären dauerhaft unter der Internetadresse www.gfk.com
zugänglich gemacht.
—
44. freigabe zur veröffentlichung
Der Vorstand der GfK se hat den Konzernabschluss am 17. März 2010
zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat
hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären,
ob er den Konzernabschluss billigt.
—
45. versicherung der gesetzlichen vertreter
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwen-
denden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver-
mögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und
im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des
Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt
sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der
voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Nürnberg, den 17. März 2010
Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst
Pamela Knapp
Petra Heinlein
Dr. Gérard Hermet
Debra A. Pruent
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Wilhelm R. Wessels
K
GfK_149
ON
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RN
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SC
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Bestätigungsvermerk
—
bestätigungsvermerk des abschlussprüfers
Wir haben den von der GfK se, Nürnberg, aufgestellten Konzern-
abschluss – bestehend aus Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung,
Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzernbilanz, Konzern-Kapital-
flussrechnung, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und
Konzernanhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäfts-
jahr vom 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2009 geprüft. Die Auf-
stellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den
ifrs, wie sie in der eu anzuwenden sind, und den ergänzend nach
§ 315a Abs. 1 hgb anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften
sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegt in der
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere
Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten
Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den
Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 hgb
unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (idw) fest-
gestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss-
prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf
die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung
der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch
den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicher-
heit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen
werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das
wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Er-
wartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der
Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im
Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der
Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurtei -
lung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezoge -
nen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises,
der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze
und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter
sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernab-
schlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung,
dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere
Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewon-
nenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den ifrs, wie
sie in der eu anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a
Abs. 1 hgb anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie
den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter
Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des
Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzern-
abschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage
des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen
Entwicklung zutreffend dar.
Nürnberg, den 19. März 2010
kpmg ag
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Alfons Maurer
Wirtschaftsprüfer
Sebastian Kiesewetter
Wirtschaftsprüfer
150_GfK
GfK_151 SO
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162
III
IV
V
Sonstige Informationen
—
5-Jahres-Übersicht
—
Glossar finanztechnischer Begriffe
—
Glossar der Fachtermini der Marktforschung
—
Abkürzungsverzeichnis der erwähnten GfK Unternehmen
—
Finanztermine
—
Impressum und Kontakt
—
Werte, die unser Denken und Handeln lenken
—
Schlagwortverzeichnis
—
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5-Jahres-Übersichtfür die Jahre 2005 bis 2009 nach ifrs
Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung
Millionen Euro/Prozent 2005 2006 20072) 2008 2009
Umsatz 937,3 1.112,2 1.162,1 1.220,4 1.164,5
Veränderung in % zum Vorjahr + 40,1 + 18,7 + 4,5 + 5,0 – 4,6
Personalaufwand 373,1 442,3 465,2 494,3 510,5
Veränderung in % zum Vorjahr + 32,0 + 18,5 + 5,2 + 6,3 + 3,3
Abschreibungen1) 44,6 51,2 59,7 59,2 66,3
Veränderung in % zum Vorjahr + 72,5 + 14,8 + 16,6 – 0,8 + 11,9
Angepasstes operatives Ergebnis 125,1 150,5 157,6 158,7 147,2
Veränderung in % zum Vorjahr + 50,9 + 20,3 + 4,7 + 0,7 – 7,3
Marge in % 13,3 13,5 13,6 13,0 12,6
ebitda 153,5 173,1 188,4 192,0 159,1
Veränderung in % zum Vorjahr + 42,4 + 12,8 + 8,8 + 1,9 – 17,2
Marge in % 16,4 15,6 16,2 15,7 13,7
Operatives Ergebnis 80,7 118,5 125,6 128,9 88,9
Veränderung in % zum Vorjahr + 3,9 + 46,9 + 6,0 + 2,6 – 31,0
Marge in % 8,6 10,7 10,8 10,6 7,6
Beteiligungsergebnis 28,3 3,4 3,0 3,9 3,9
Veränderung in % zum Vorjahr + 550,2 – 87,9 – 10,8 + 28,2 – 0,6
ebit 109,0 121,9 128,6 132,8 92,8
Veränderung in % zum Vorjahr + 32,9 + 11,9 + 5,5 + 3,2 – 30,1
Marge in % 11,6 11,0 11,1 10,9 8,0
Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit 92,2 93,5 104,2 113,0 75,5
Veränderung in % zum Vorjahr + 13,3 + 1,4 + 11,5 + 8,4 – 33,2
Konzernergebnis 67,5 71,2 78,9 82,0 60,5
Veränderung in % zum Vorjahr + 27,1 + 5,5 + 10,7 + 4,0 – 26,2
Steuerquote in % 26,8 23,8 24,3 27,4 19,8
1) Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
2) Bereinigt um die Ergebniseinfl üsse aus dem Vergleich mit ubm
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5-Jahres-Übersichtfür die Jahre 2005 bis 2009 nach ifrs
Bilanzkennzahlen
Millionen Euro/Prozent 2005 2006 2007 2008 2009
Langfristige Vermögenswerte 1.097,8 1.120,8 1.088,3 1.085,0 1.157,9
Veränderung in % zum Vorjahr + 215,8 + 2,1 – 2,9 – 0,3 + 6,7
Kurzfristige Vermögenswerte 391,1 375,4 382,5 361,6 363,5
Veränderung in % zum Vorjahr + 81,4 – 4,0 + 1,9 – 5,5 + 0,5
Vermögensstruktur in % 280,7 298,6 284,5 300,1 318,5
Investitionen 681,9 56,6 73,7 101,5 106,7
Veränderung in % zum Vorjahr + 705,8 – 91,6 + 30,2 + 37,7 + 5,1
davon in Sachanlagen1) 35,4 42,6 49,2 50,5 49,0
Veränderung in % zum Vorjahr + 58,2 + 20,2 + 15,7 + 2,5 – 3,0
davon in Finanzanlagen 646,5 14,0 24,5 51,0 57,7
Veränderung in % zum Vorjahr + 938,5 – 97,8 + 74,1 + 108,6 + 13,1
Eigenkapital 426,4 466,4 509,6 500,3 553,0
Veränderung in % zum Vorjahr + 66,1 + 9,4 + 9,3 – 1,8 + 10,5
Fremdkapital 1.062,5 1.029,8 961,2 946,3 968,4
Veränderung in % zum Vorjahr + 246,7 – 3,1 – 6,7 – 1,5 + 2,3
Bilanzsumme 1.488,9 1.496,2 1.470,8 1.446,6 1.521,4
Veränderung in % zum Vorjahr + 164,4 + 0,5 – 1,7 – 1,6 + 5,2
Nettoverschuldung – 523,0 – 542,5 – 472,9 – 481,5 – 499,8
Veränderung in % zum Vorjahr + 1.231,5 + 3,7 – 12,8 + 1,8 + 3,8
1) Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
Cashfl ow-Kennzahlen
Millionen Euro/Prozent 2005 2006 2007 2008 2009
Cashfl ow aus laufender Geschäftstätigkeit 128,9 110,3 168,1 145,8 134,7
Veränderung in % zum Vorjahr + 40,0 – 14,5 + 52,5 – 13,3 – 7,7
Cashfl ow aus Investitionstätigkeit – 651,8 – 48,0 – 64,6 – 100,4 – 104,4
Veränderung in % zum Vorjahr + 705,0 – 92,6 + 34,6 + 55,4 + 4,0
Cashfl ow aus Finanzierungstätigkeit 550,3 – 90,9 – 112,9 – 46,4 – 26,2
Veränderung in % zum Vorjahr + 4.030,7 – 116,5 + 24,3 – 58,9 – 43,5
Freier Cashfl ow 93,5 67,7 118,9 95,4 85,7
Veränderung in % zum Vorjahr + 34,1 – 27,6 + 75,6 – 19,8 – 10,2
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5-Jahres-Übersichtfür die Jahre 2005 bis 2009 nach ifrs
Kennzahlen der Unternehmensbewertung 2005 2006 20072) 2008 2009
Ergebnis je Aktie in Euro1) 1,77 1,86 1,98 2,04 1,42
Angepasstes Ergebnis je Aktie in Euro1) 3,10 2,77 2,88 2,87 3,04
Freier Cashfl ow je Aktie in Euro1) 2,79 1,93 3,33 2,66 2,38
Nettoverschuldung zu
Eigenkapital in % (Gearing) 122,6 116,3 92,8 96,2 90,4
ebit in % 480,1 444,8 367,5 362,6 538,6
ebitda in % 340,6 313,3 251,0 250,8 314,2
freiem Cashfl ow in % 559,2 801,2 397,8 505,0 583,4
Dividende je Aktie in Euro 0,33 0,36 0,45 0,46 0,30
Dividendensumme in Millionen Euro 11,6 12,8 16,1 16,5 10,8
Dividendenrendite in % 1,17 1,10 1,64 2,09 1,24
Jahresschlusskurs in Euro1) 28,30 32,82 27,50 22,02 24,13
Gewichtete Anzahl der Aktien in 1.000 33.486 35.156 35.682 35.884 35.947
1) Angepasst um Kapitalerhöhung
2) Bereinigt um die Ergebniseinfl üsse aus dem Vergleich mit ubm
Rentabilitätskennzahl 2005 2006 2007 2008 2009
ROCE in % 17,9 14,3 14,9 15,1 13,4
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5-Jahres-Übersichtfür die Jahre 2005 bis 2009 nach ifrs
Umsatz der Sektoren und Regionen1)
Millionen Euro/Prozent 2005 2006 2007 2008 2009
Sektoren
Custom Research 624,0 755,2 773,0 782,8 709,2
Veränderung in % zum Vorjahr + 51,5 + 21,0 + 2,4 + 1,3 – 9,4
Retail and Technology 209,6 235,4 260,8 304,1 325,8
Veränderung in % zum Vorjahr + 12,1 + 12,3 + 10,8 + 16,6 + 7,2
Media 96,2 117,0 124,5 130,1 126,4
Veränderung in % zum Vorjahr + 54,5 + 21,7 + 6,4 + 4,5 – 2,9
Regionen
Deutschland 253,6 269,6 290,3 316,1 301,3
Veränderung in % zum Vorjahr + 7,3 + 6,3 + 7,7 + 8,9 – 4,7
Westeuropa/Mittlerer Osten/Afrika 457,7 480,5 487,2 458,1
Veränderung in % zum Vorjahr + 5,0 + 1,4 – 6,0
West- und Südeuropa 257,5 290,3
Veränderung in % zum Vorjahr + 19,4 + 12,7
Nordeuropa 127,2 167,4
Veränderung in % zum Vorjahr + 128,8 + 31,6
Zentral- und Osteuropa 52,7 64,4 73,1 87,2 71,7
Veränderung in % zum Vorjahr + 31,2 + 22,4 + 13,4 + 19,3 – 17,8
Nordamerika 257,3 240,7 219,7 207,2
Veränderung in % zum Vorjahr – 6,5 – 8,7 – 5,7
Lateinamerika 23,7 26,7 35,5 39,4
Veränderung in % zum Vorjahr + 12,9 + 33,0 + 11,0
Amerika 207,0 280,9
Veränderung in % zum Vorjahr + 152,4 + 35,7
Asien und Pazifi k 39,4 39,6 50,8 74,8 86,9
Veränderung in % zum Vorjahr + 0,3 + 0,4 + 28,4 + 47,3 + 16,1
1) Zahlen stammen aus dem Management-Informationssystem
Zahl der Mitarbeiter
zum Jahresende 7.515 7.903 9.070 9.692 10.058
Veränderung in % zum Vorjahr + 35,7 + 5,1 + 14,8 + 6,9 + 3,8
156_GfKSO
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lossare
Glossar finanztechnischer Begriffe
Aangepasstes ergebnis je aktie Das den Anteilseignern der Muttergesellschaft
zuzurechnende > Konzernergebnis zuzüglich der
> hervorgehobenen Posten dividiert durch die
gewichtete durchschnittliche Aktienanzahl.
—
angepasstes operatives ergebnisIm angepassten operativen Ergebnis bleiben die
> hervorgehobenen Posten unberücksichtigt.
Mit dieser Kennzahl steuert das Management
konzernweit das operative Geschäft der GfK.
—
assoziierte unternehmen> Minderheitsbeteiligungen, auf deren Geschäfts-
oder Firmenpolitik ein maßgeblicher Einfluss,
jedoch nicht die Kontrolle ausgeübt werden kann.
Assoziierte Unternehmen werden grundsätzlich
at equity bewertet.
Bbruttoergebnis vom umsatzUmsatzerlöse abzüglich > Umsatzkosten.
CcashflowZahlungswirksamer Saldo aus Mittelzufluss
und -abfluss.
DdividendenrenditeDividende je Aktie im Verhältnis zum Jahres-
schlusskurs.
EebitAbkürzung für „Earnings before Interest and Taxes“.
Berechnung: > Operatives Ergebnis zuzüglich
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen zuzüglich
> sonstiges Beteiligungsergebnis.
—
ebitda Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen.
Abkürzung für „Earnings before Interest, Taxes,
Depreciation and Amortization“. Berechnung:
> ebit zuzüglich Abschreibungsaufwand.
—
eigenkapitalDas Eigenkapital besteht aus den Mitteln, die dem
Unternehmen von den Eigentümern durch Ein-
zahlung und/oder Einlage und aus einbehaltenen
Gewinnen zur Verfügung stehen, sowie den Minder-
heitsanteilen am Eigenkapital.
—
eigenkapitalquoteBilanzielles Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanz-
summe. Je höher die Kennzahl, desto geringer
der Verschuldungsgrad.
—
ergebnis> angepasstes operatives Ergebnis.
—
ergebnis aus laufender geschäftstätigkeit> ebit zuzüglich > sonstige Finanzerträge abzüg-
lich > sonstige Finanzaufwendungen.
Ffreier cashflowCashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
abzüglich Erhaltungs- und Ersatzinvestitionen.
—
fremdkapitalBilanzsumme abzüglich Eigenkapital.
Ggeschäfts- oder firmenwertImmaterielles Wirtschaftsgut, das beim Erwerb
einer Gesellschaft den Wert der immateriellen
Vermögenswerte darstellt, die nicht gesondert
aktivierungsfähig sind, wie zum Beispiel das
Know-how der Mitarbeiter. Berechnung: Kaufpreis
des Unternehmens abzüglich des anteiligen, neu
bewerteten Eigenkapitals. Synonym zu Goodwill.
—
Goodwill
> Geschäfts- oder Firmenwert.
Hhervorgehobene postenDie im > angepassten operativen Ergebnis nicht
berücksichtigten Kosten: Aufwendungen und
Erträge im Zusammenhang mit Umstrukturie-
rungen und Unternehmenstransaktionen, Zu- und
Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven
aus der Kaufpreisallokation, aktienbasierte, lang-
fristige Incentive-Zahlungen, sonstige Erträge
und Aufwendungen, darin insbesondere Wäh-
rungseffekte aus der Stichtagsbewertung.
IiasDie International Accounting Standards (ias) sind vom iasc von 1973 bis 2000 entwickelt und
herausgegeben worden. Solange sie nicht im
Einzelfall aufgehoben wurden, sind sie auch
heute noch im vollen Umfang gültig. Seit einer
2003 vorgenommenen Überarbeitung von ias 1
werden die alten ias unter dem Oberbegriff der
ifrs geführt. Vorhandene Standards werden
unter der Bezeichnung ias weiterentwickelt, neue
Standards unter der Bezeichnung ifrs.
—
ifrsDie International Financial Reporting Standards
(ifrs) sind die vom iasb entwickelten und heraus-
gegebenen Rechnungslegungsstandards. Neben
den eigentlichen ifrs werden unter dem Begriff
der ifrs auch die noch gültigen ias sowie die
Interpretationen des ifric und der sic subsumiert.
—
impairment Abwertung von Vermögenswerten zusätzlich zur
planmäßigen Abschreibung oder, bei immateriel-
len Vermögenswerten mit unbestimmter Nut-
zungsdauer, statt dieser. Mittels eines Werthaltig-
keitstests (Impairment-Test) wird festgestellt, ob
der Buchwert eines Vermögenswerts höher ist als
der erzielbare Betrag für diesen Vermögenswert.
Gegebenenfalls wird der Vermögenswert auf den
erzielbaren Betrag abgewertet. Synonym zu Wert-
minderung.
Kkaufpreisallokation> Purchase Price Allocation.
—
konzernergebnis Konzernergebnis, das den Anteilseignern der
Muttergesellschaft zuzurechnen ist, zuzüglich
Konzernergebnis, das den Minderheitsanteils-
eignern zuzurechnen ist; auch bezeichnet als
Konzernergebnis vor Fremdanteilen.
—
kurzfristiges fremdkapital
Summe der auf der Passivseite der Bilanz ausge-
wiesenen kurzfristigen Rückstellungen, Verbind-
lichkeiten und Abgrenzungen.
—
kurzfristige vermögenswerteSumme der auf der Aktivseite ausgewiesenen
kurzfristigen Forderungen, Abgrenzungen,
Zahlungsmittel, Wertpapiere und Vorräte.
Llangfristiges fremdkapitalSumme der auf der Passivseite der Bilanz ausge-
wiesenen langfristigen Rückstellungen, Verbind-
lichkeiten, latenten Steuerverbindlichkeiten und
Abgrenzungen.
GfK_157 SO
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lossare
—
langfristige vermögenswerteVermögenswerte, die dazu bestimmt sind, lang-
fristig dem Geschäftsbetrieb zu dienen. Diese
beinhalten neben den immateriellen Vermögens-
werten, Sachanlagen und Finanzanlagen die
aktiven latenten Steuern sowie sonstige lang-
fristige Forderungen und Abgrenzungen.
—
Latente Steuern
Aktiv- und/oder Passivposten in der Bilanz zum
Ausgleich des Unterschieds zwischen der tatsäch-
lich veranlagten Steuerschuld und der wirtschaft-
lichen Steuerbelastung, die der Bilanzierung in
der Handelsbilanz nach > ifrs entspricht. Grundla-
ge für die Ermittlung der latenten Steuern ist der
Unterschied zwischen dem Ansatz von Vermö-
gensgegenständen und Schulden in der Bilanz
nach ifrs und der lokalen Steuerbilanz.
MmargeEine Marge ist das Verhältnis einer Kennzahl
(> Ergebnis, > ebit, > ebitda usw.) zu den
Umsatzerlösen.
—
Mehrheitsbeteiligungen
> verbundene Unternehmen.
—
Minderheitsbeteiligungen
Oberbegriff für > assoziierte Unternehmen und
> sonstige Beteiligungen. Die Beteiligungsquote
liegt unter 50 Prozent.
NnettoverschuldungLiquide Mittel und kurzfristige Wertpapiere abzüg-
lich Pensionsverpflichtungen und Finanzverbind-
lichkeiten.
Ooperatives ergebnisBruttoergebnis vom Umsatz abzüglich > Vertriebs-
und allgemeine Verwaltungskosten zuzüglich
> sonstige betriebliche Erträge abzüglich
> sonstige betriebliche Aufwendungen.
Ppurchase price allocationVerteilung des Kaufpreises bei Unternehmens-
zusammenschlüssen auf bislang nicht oder nicht
in dieser Höhe bilanzierte Vermögenswerte und
Schulden. Synonym zu Kaufpreisallokation.
RroceAbkürzung für „Return on Capital employed“.
Das > angepasste operative Ergebnis wird divi-
diert durch das durchschnittliche eingesetzte
Kapital. Zur Ermittlung des eingesetzten Kapitals
wird die Summe der Vermögenswerte korrigiert
um nicht Zins tragende Verbindlichkeiten und
> Impairments auf immaterielle Vermögenswerte
aus der > Kaufpreisallokation.
SsektorDie GfK steuert ihr Geschäft nach den drei Sekto-
ren Custom Research, Retail and Technology und
Media. Die drei Sektoren gingen aus den fünf
Geschäftsfeldern Custom Research, Retail and
Technology, Consumer Tracking, Media und
HealthCare hervor, die bis zum Ende des Jahres
2007 bestanden.
—
sonstige betriebliche aufwendungenAufwendungen im Rahmen der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit ohne Finanzaufwand, die nicht
den > Umsatzkosten oder den > Vertriebs- und all-
gemeinen Verwaltungskosten zuzuordnen
sind. Beispiele dafür sind > Impairments, Verluste
aus Anlagenabgängen oder Währungskursverluste.
—
sonstige beteiligungenFirmen, an denen eine Beteiligung besteht und
auf deren Geschäftspolitik kein maßgeblicher
Einfluss ausgeübt wird. Die Beteiligungsquote
liegt unter 20 Prozent.
—
sonstige betriebliche erträgeErträge aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit ohne
Finanzertrag, die keinen Umsatz darstellen. Bei-
spiele dafür sind Gewinne aus Anlagenabgängen
oder Währungskursgewinne.
—
sonstiges beteiligungsergebnisErgebnis aus nicht konsolidierten > verbundenen
Unternehmen und > sonstigen Beteiligungen sowie
Aufwendungen und Erträge aus der Zu- bzw.
Abschreibung von Beteiligungsbuchwerten
zu züglich Gewinne/Verluste aus dem Abgang von
Beteiligungen.
—
sonstige finanzaufwendungenAufwendungen finanzieller Art, die nicht unmittel-
bar aus Beteiligungsverhältnissen resultieren.
Berechnung: Zinsaufwendungen zuzüglich übrige
Finanzaufwendungen.
—
sonstige finanzerträgeErträge finanzieller Art, die nicht unmittelbar aus
Beteiligungsverhältnissen resultieren. Berechnung:
Zinserträge zuzüglich übrige Finanzerträge.
—
steuerquoteSteuern auf das Ergebnis aus laufender Geschäfts-
tätigkeit im Verhältnis zum > Ergebnis aus lau-
fender Geschäftstätigkeit.
Uumsatzkosten Summe aller betrieblichen Kostenarten, die direkt
Kundenaufträgen zuzuordnen sind. Es handelt
sich insbesondere um Kosten für die externe
Datenbeschaffung, für Probanden und Interviewer.
—
umsatzkostenverfahrenForm der Ergebnisrechnung, bei der die am Markt
realisierte Leistung der Periode abgebildet wird.
Gegensatz: Gesamtkostenverfahren. Hier wird die ge-
samte betriebliche Leistung der Periode dargestellt,
wobei der Umsatz und die Bestandsveränderung
den Gesamtkosten gegenübergestellt werden. Bei-
de Verfahren führen zum selben Periodenergebnis.
Vverbundene unternehmenUnternehmen, über die die Muttergesellschaft die
Kontrolle ausübt. In der Regel besitzt die Mutter-
gesellschaft die Stimmrechts- und Kapitalmehrheit
am verbundenen Unternehmen.
—
vermögensstrukturDie Vermögensstruktur beschreibt die Beziehung
zwischen lang- und kurzfristigen Vermögenswerten.
Sie errechnet sich aus dem Verhältnis langfristige
Vermögenswerte zu kurzfristigen Vermögenswer-
ten multipliziert mit 100.
—
vermögenswerteRessourcen, die auf Grund von Ereignissen der
Vergangenheit in der Verfügungsmacht des
Unternehmens stehen und die künftigen wirt-
schaftlichen Nutzen verursachen sollen.
—
vertriebs- und allgemeine verwaltungskostenBetriebliche Kosten, die keine unmittelbare Ver-
bindung zu einzelnen Kundenaufträgen haben,
wie zum Beispiel Kosten für allgemeine Marke-
ting maßnahmen oder für das Rechnungswesen.
Wwertminderung> Impairment.
158_GfKSO
NS
TIG
ES
G
lossare
Glossar der Fachtermini der Marktforschung
Aad-hoc-forschung Auf eine konkrete Fragestellung hin bezogene,
empirische Untersuchungstätigkeit, die als
Grundlage für Marketingentscheidungen dient
> Custom Research.
—
AdMeasureInstrument der GfK, das Verlagen, Medienhäusern
und Werbeagenturen Informationen darüber zur
Verfügung stellt, wie viele Werbekontakte eine
Printkampagne hat, wie lange die Verweildauer bei
Anzeigen ist und wer sich die Anzeigen ansieht.
—
anschaffungsneigungIndikator des > GfK Konsumklimas, dem folgende
Frage an die Verbraucher zugrunde liegt: „Glauben
Sie, dass es zurzeit ratsam ist, größere Anschaf-
fungen zu tätigen?“ > Einkommenserwartung,
> Konjunkturerwartung.
Bbest-worst choice-based conjoint-analyseWeiterentwicklung der > Choice-Based Conjoint-
Analyse. Mit diesem Verfahren kann der Umfang
der gewonnenen Präferenzinformation pro Wahl-
entscheidung auf einfache und effiziente Weise
deutlich erhöht werden, indem nicht nur nach der
besten, sondern auch nach der schlechtesten der
gezeigten Alternativen gefragt wird. > Conjoint
Analyse, > Choice-Based Conjoint-Analyse.
Cchoice-based conjoint-analyseInstrument der GfK, um individuelle Nutzenwert-
strukturen auf Basis von beobachteten Wahl-
entscheidungen zu ermitteln. > Conjoint Analyse,
> Best-Worst Choice-Based Conjoint-Analyse.
—
conjoint analyseMultivariates Analyseverfahren zur Ermittlung
komplexer Präferenzmuster von Konsumenten.
—
consumer electronicsUnterhaltungselektronik oder auch „Braune
Ware“. Umfasst Produkte wie tv-Geräte,
dvd-Player, Spielkonsolen, mp3-Player.
> Retail and Technology.
—
corporate environmental image studyUmweltstudie der GfK Custom Research North
America; Basis sind Imageerhebungen, die das
GfK-Tochterunternehmen seit mehr als 25 Jahren
durchführt.
—
cross-media-kampagneIntegrierte, medienübergreifende Werbekampagne.
—
custom researchSektor der GfK > Ad-hoc-Forschung.
Ddeep-packet-inspection (dpi)Verfahren, das Datenpakete überwacht und filtert.
Wird im Sektor > Retail and Technology innerhalb
des Instruments > nis zur Analyse des Internet-
surfens von Handy-Nutzern genutzt.
EeinkommenserwartungIndikator des > GfK Konsumklimas. Diesem Indi-
kator liegt folgende Frage an die Verbraucher
zugrunde: „Wie wird sich Ihrer Ansicht nach die
finanzielle Lage Ihres Haushalts in den kommen-
den zwölf Monaten entwickeln?“ (verbessern –
gleich bleiben – verschlechtern) > Konjunktur-
erwartung, > Anschaffungsneigung.
—
esomarWeltweiter Marktforschungsverband.
—
excellence teamIm Rahmen des im Jahr 2001 geschaffenen Excel-
lence-Programms arbeiten weltweit ausgewählte
GfK-Manager jeweils ein Jahr lang gemeinsam an
einem für die GfK strategisch wichtigen Projekt.
Das aktuelle Excellence ix-Team identifiziert
Möglichkeiten und Strategien, um die Effizienz
und Effektivität der GfK Gruppe zu verbessern.
F5 star incentive programmTeil des Vergütungssystems für Führungskräfte
der GfK Gruppe. Die Höhe dieser Teilbezüge
variiert je nach Aktienkursentwicklung und Kenn-
zahlen des Konzernabschlusses.
—
face-to-face-befragungMündliche, persönliche Befragung durch einen
Interviewer. Der Befragte sieht den Fragebogen
nicht, ihm werden die Fragen vom Interviewer
gestellt.
—
fact-based consultancyStrategische Kundenberatung anhand von Zahlen-
material. Eines der fünf Ziele der GfK-Unterneh-
mensstrategie.
—
fernsehzuschauerforschungDient der repräsentativen Ermittlung der Seh-
beteiligung beim Medium Fernsehen: > Media,
> Medienforschung, > Reichweite, > Fernseh-
zuschauerpanel.
—
fernsehzuschauerpanelRepräsentativer Kreis von Haushalten, dessen Fern-
sehnutzungsverhalten kontinuierlich per tv-Meter-
Messung ermittelt wird und als Grundlage für die
Ermittlung der Sehbeteiligung beziehungsweise
der Einschaltquoten dient: > Fernsehzuschauer-
forschung, > Media, > Panel, > Reichweite.
Ggfk cross-touchpoint evaluatorInstrument, um die Verkaufswirkung von Cross-
Touchpoint- und Online-Werbung bereits vor
Kampagnenbeginn zu testen.
—
gfk digital worldWeltweite Datenbank des Sektors > Retail and
Technology in Kooperation mit dem nordamerika-
nischen Industrieverband Consumer Electronics
Association (cea).—
gfk ecoInformationssystem der GfK, das mit Hilfe des
> GfK StarTrack Explorers Informationen zur
Energieeffizienz von Produktsegmenten, Marken
und Gerätemodellen mit den Abverkaufszahlen in
den Bereichen Unterhaltungselektronik, Leucht-
mittel, Klimaanlagen sowie Haushaltsgroßgeräte
kombiniert.
—
gfk EmoSensorInstrument, um differenziert die Emotionen zu
erfassen, die eine Marketingmaßnahme wie bei-
spielsweise ein Werbefilm oder ein neues Produkt
beim Verbraucher auslöst.
—
gfk evogeniusInstrument zur Produktion und Analyse von Medien-
nutzungsdaten. Zunächst für die > Fernsehzu-
schauerforschung ausgelegt, später erweitert für
die Bereiche Radio, Print, Plakat, Online und
Crossmedia: > Media.
—
gfk forecastingInstrument der GfK Retail and Technology, das
innerhalb des > Handelspanels den Verkaufswert,
Umsatz und durchschnittlichen Preis über einzel-
ne Segmente hinweg für die nächsten zwölf bis
18 Monate voraussagen kann.
GfK_159 SO
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lossare
—
gfk konsumklimaIndikator, der sich aus den Ergebnissen der
monatlichen, im Auftrag der eu-Kommission
durchgeführten Befragung der Verbraucher
errechnet. Er gibt Aufschluss über das Niveau
und die allgemeine Entwicklungsrichtung des
gesamten privaten Konsums in einem Land:
> Anschaffungsneigung, > Einkommenser war-
tung, > Konjunkturerwartung.
—
gfk linear matchingMethode der GfK, um eine Gruppe von Befragten,
die so genannte Experimentalgruppe, so zu
gewichten, dass sie perfekt mit einer Gruppe
von Befragten, der so genannten Kontrollgruppe,
in allen definierten Variablen übereinstimmt.
> statistische Zwillinge.
—
gfk loyalty plusInstrument der GfK, das die Bedeutung poten-
zieller Kriterien für die generelle Loyalität von
Kunden gegenüber einem Produkt oder einer
Marke beschreibt.
—
gfk loyalty plus simulatorInstrument der GfK, um zu prognostizieren, wie
sich die Zufriedenheit der Kunden gegenüber
einem Unternehmen verändert, wenn ein Faktor
im Angebot des Kunden besser oder schlechter
beurteilt wird.
—
gfk mri starchInstrument der GfK mri, mit dem ermittelt werden
kann, wie viele Leser eine bestimmte Anzeige
wahrgenommen haben. > AdMeasure.
—
gfk nachhaltigkeitsmonitorInstrument der GfK, um zu analysieren, welche
Rolle verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte
wie beispielsweise der Energieverbrauch oder
die Recyclingfähigkeit von Produkten und Ver-
packungen gegenüber Kriterien wie Qualität und
Preis beim Kauf von Elektrogeräten spielen.
—
gfk odeGfK Overall Detail Effectiveness; Instrument der
GfK HealthCare us, das den Kunden eine umfas-
sende Auswertung des Abverkaufs, die durch-
schnittlichen Ergebnisse einzelner Bereiche sowie
den Vergleich mit der Konkurrenz zur Verfügung
stellt.
—
gfk pairMethode der GfK, mit deren Hilfe im Pharmazie-
markt erstmals Produktattribute und Patienten-
charakteristika miteinander verbunden werden
können.
—
gfk retail analyticsErgänzt das > Handelspanel im Sektor > Retail
and Technology. Das Instrument liefert dem Kun-
den zusätzliches Wissen zu Themen wie Preisge-
staltung, Wettbewerbsanalyse, Sortimentsstruktur
sowie Produktmarketing und liefert Details über
Marktbewegungen in einzelnen Geschäften.
—
gfk StarTrackedv-Plattform für die Produktion und Auswer tung
von Daten aus dem Sektor > Retail and Technology.
—
gfk StarTrack-explorerOnline-Portal des Sektors Retail and Technology,
mit dem die Kunden Berichte schnell, in einem
global einheitlichen Format und einer großen
Analysetiefe nach ihren individuellen Bedürfnis-
sen auch online kreieren können.
—
gfk tc scoreIn der > Fernsehzuschauerforschung eingesetztes
Messsystem, das aus einem Zentralgerät und
mehreren Messmodulen mit den Eigenschaften
etwa eines Receivers, einer Set-Top-Box oder
eines dvd-Players besteht. Durch die Erhebung
des Fernsehkonsums sowie der Nutzung von
Zusatzgeräten via tc Score-Geräten wird eine
besonders tiefe Datenschärfe erreicht: > Fernseh-
zuschauerpanel, > Media, > Medienforschung.
—
gfk vertrauensindexMit dem GfK Vertrauensindex ermittelte die
GfK Custom Research in 16 europäischen Län-
dern sowie in den usa das Vertrauen der Bürger
in folgende 20 Berufsgruppen und Organisa-
tionen: Ärzte, Bankangestellte, Beamte, Feuer-
wehr, Gewerkschaftsvertreter, Journalisten,
Kirchenvertreter, Lehrer, Marketingfachleute,
Marktforscher, Militär, Polizisten, Politiker,
Postangestellte, Rechtsanwälte, Richter, Top-
manager, Umweltschutzorganisationen, Werbe-
experten und Wohltätigkeitsorganisationen.
—
gfk web efficiency panelInstrument, um die Synergieeffekte von medien-
übergreifender Werbung auf das tatsächliche
Kaufverhalten zu analysieren.
—
global key account managementAusgewählte GfK-Mitarbeiter, die im Sektor
> Custom Research global agierende Großkunden
betreuen.
—
global market research 2009> esomar-Bericht über das weltweite Umsatzwachs-
tum der Marktforschungsbranche für das Jahr 2008.
—
grundlagenforschungMarktforschung greift auf die Ergebnisse vieler
Wissenschaften zurück, wie der Psychologie, der
Soziologie oder der Statistik. Grundlagenforschung
hat die Aufgabe, die dort gefundenen Ergebnisse zu
sichten und mithilfe eigener Forschung zu überprü-
fen, ob und unter welchen Bedingungen diese für die
Marktforschung nutzbar gemacht werden können.
—
gse professional editionInstrument von GfK Retail and Technology, das
dem Kunden eine freie Berichtsdefinition sowie
die zielgruppengenaue Ergebnisdistribution
über das > GfK StarTrack-Portal ermöglicht. Die
Vorteile liegen in der schnellen Verfügbarkeit
neuer Marktinformationen, einem global einheit-
lichen Format sowie einer großen Analysetiefe
von der Warengruppe bis zum Einzelartikel.
> GfK StarTrack Explorer.
Hhandelspanel/-forschungRegelmäßige Erhebung von Absatz, Produkt-
kategorien und Produkten bei einer Stichprobe
von Händlern verschiedener Handelsformen
und Absatzkanäle: > Retail and Technology,
> Tracking.
—
haushaltspanelRepräsentativ ausgewählte Stichprobe von Haus-
halten, die regelmäßig über ihre Einkäufe
be richten: > ConsumerScan, > ConsumerScope,
> Consumer Tracking, > Panel.
KkesKnowledge Exchange Solution. GfK-Initiative zum
weltweiten Wissensaustausch der Mitarbeiter.
—
konjunkturerwartungIndikator des > GfK Konsumklimas. Diesem Indi-
kator liegt folgende Frage an die Verbraucher
zugrunde: „Was glauben Sie, wie wird sich die
allgemeine wirtschaftliche Lage in den kommen-
den zwölf Monaten entwickeln?“ (verbessern –
gleich bleiben – verschlechtern) > Anschaffungs-
neigung, > Einkommenserwartung.
MmarktsegmentierungAufteilung eines Gesamtmarkts in Teilmärkte
anhand verschiedener Kategorien. Segmentie-
rungen erfolgen nach Gütertypen, Preisklassen,
geografischen Aufteilungen oder psychologischen
und sozioökonomischen Lebensstilmerkmalen
und Wertekategorien von Konsumenten.
—
mediaSektor der GfK, der Informationsservices zu
Reichweiten, Intensität und Art der Nutzung von
Medien und Medienangeboten sowie zu deren
Akzeptanz liefert: > Fernsehzuschauerforschung,
> Fernsehzuschauerpanel, > Medienforschung,
> Reichweitenforschung.
160_GfKSO
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lossare
—
MediaWatchElektronisches, in einer Armbanduhr integriertes
Messgerät, das die Nutzung unterschiedlicher
Medien erfasst: > Media, > Medienforschung,
> Reichweitenforschung.
—
medienforschungSystematische, empirische Untersuchungstätig-
keit, die insbesondere Medienunternehmen und
deren Werbekunden als Entscheidungsgrundlage
dient: > Media, > Fernsehzuschauerforschung,
> Reichweite, > Reichweitenforschung.
—
mobile content tracking and downloadsForschungsmethode, die innerhalb der drei wich-
tigsten Quellen für mobilen Inhalt – internet-
basiertes Fernsehen, Computer und Handy –
exakte und standardisierte Messwerte bis ins
Detail erhebt.
Nnis – network-intelligence systemInstrument der GfK Retail and Technology, das
mit Hilfe der Technologie > Deep-Packet-Inspec-
tion (dpi) weltweit ip-Protokolle im Hinblick auf
das Internetsurfen von Handy-Nutzern analysiert.
Nutzungsarten und -zeiten, Reichweiten, Verweil-
dauer und vieles andere werden in Echtzeit
erfasst, identifiziert und aufbereitet.
Oonline-forschungBefragung von Personen und anderen Untersu-
chungseinheiten via Internet.
PpanelEine Untersuchung von Einzelpersonen, Haushal-
ten und Unternehmen, die sich dadurch auszeich-
net, dass grundsätzlich der stets gleiche Sach-
verhalt zu den stets gleichen, wiederkehrenden
Zeitpunkten bei der stets gleichen > Stichprobe
auf die stets gleiche Art und Weise erhoben
wird: > Consumer Tracking, > ConsumerScan,
> ConsumerScope, > Haushaltspanel, > Fernseh-
zuschauerpanel, > Panelpflege, > Tracking.
Qqualitative insight miningOnline-Studie der GfK Research Matters, um
herauszufinden, inwieweit Ärzte bei der Diagnose
von Auffälligkeiten und genetischen Defekten
involviert sind.
—
qualitative marktforschungStudien, die nicht-standardisierte, wenig struktu-
rierte gesprächsartige Befragungs- und Beob-
achtungstechniken benutzen und interpretativ
ausgewertet werden.
—
quantitative marktforschungStudien, die sich standardisierter Befragungs-
und Beobachtungstechniken bedienen und auf
Basis statistischer Methoden sowie it-Plattformen
analysieren.
RradiohörerforschungMessung der Hörgewohnheiten und Einstellungen
von Radiokonsumenten: > Media, > MediaWatch.
—
rate it!Jugendpanel der GfK nop Media. Mit Hilfe von
täglichen Studien erhalten die Kunden wert -
volle Einblicke in den täglichen Medienkonsum
bei Fernsehen, Internet und Radio von acht- bis
15-Jährigen.
—
reichweiteKennziffer, die besagt, wieviel Prozent der
Gesamtbevölkerung oder einer bestimmten Ziel-
gruppe von einem Medium erreicht werden.
Zentraler Begriff in der Mediaplanung und
> Medienforschung: > Fernsehzuschauerpanel,
> Reichweitenforschung.
—
reichweitenforschungZur > Medienforschung zählende kontinuierliche
Erfassung der Nutzung von Medien: > Media,
> Reichweite.
—
retail and technologySektor der GfK: > Handelspanel.
Ssegmentierung> Marktsegmentierung.
—
statistische zwillingeZwei Beobachtungseinheiten, die in Struktur-
merkmalen weitestgehend übereinstimmen.
Werden für Test- und Kontrollgruppen gebraucht.
—
stichprobeDie Menge an Beobachtungsdaten bzw. Unter-
suchungseinheiten, die aus der Gesamtmenge
aller Einheiten ausgewählt und in eine konkrete
Untersuchung einbezogen werden: > Hochrech-
nung, > Panel.
—
syndiziertes geschäftDabei werden Märkte oder Marktteilnehmer
untersucht, ohne dass hierfür zuvor ein konkreter
Auftrag eines Kunden vorliegt, auf dessen Bedürf-
nisse die Studie maßgeschneidert wird. Die fer-
tige Studie wird ohne kundenspezifische Anpas-
sungen am Markt angeboten. Syndizierte Studien
können einmalig oder wiederkehrend durchge-
führt werden, ohne jedoch die eng eingegrenzten
Merkmale eines Panels zu erfüllen.
TtestmarktWeitestgehend abgeschlossener Teilmarkt, in
dem ein neues Produkt in der Realität – zum Bei-
spiel in einem extra darauf ausgerichteten Super-
markt oder in einer für ein ganzes Land stellver-
tretenden Region – getestet wird.
—
trackingRegelmäßig wiederholte Erhebung bei Personen,
Haushalten und Unternehmen, bei der die
Be fragungsmethode gleich bleibt. Anders als im
> Panel wird die Erhebung nicht notwendigerweise
jedes Mal bei den gleichen Erhebungseinheiten
durchgeführt, sondern bei jeweils strukturgleichen
> Stichproben: > Consumer Tracking.
Vverbraucherpanel> Stichprobe von Haushalten, die regelmäßig
Auskunft über ihre Einkäufe geben: > Panel.
GfK_161 SO
NS
TIG
ES
A
bkü
rzu
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sverz
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is
Abkürzungsverzeichnis der erwähnten GfK-Gesellschaften
Ascent miAscent Market Intelligence Ltd, West Byfleet/Surrey,
Großbritannien
Conecta Asociados
GfK - Conecta s.a.c., Lima, Peru
dmrkynetec
dmrkynetec Group Limited, St Peter Port,
Guernsey, Großbritannien
Datarectory, Inc., Saint Louis, Missouri, usa
dmrkynetec France sas, Saint Aubin, Frankreich
dmrkynetec Limited, Bristol, Großbritannien
dmrkynetec Poland, Posen, Polen
Doane Marketing Research, Inc., Saint Louis,
Missouri, usa
GfK Animal Healthcare Limited, West Byfleet/Surrey,
Großbritannien
Marketeam Associates of Missouri, Inc., Saint
Louis, Missouri, usa
Marketeam Associates of Ohio, Inc., Cleveland,
Ohio, usa
Encodex
encodex International GmbH, Nürnberg,
Deutschland
Etilize
Etilize, Inc., Rolling Hills Estates, Kalifornien, usa
Etilize (Private) Limited, Karatschi, Pakistan
Etilize Inc.
Etilize, Inc., Rolling Hills Estates, Kalifornien, usa
GfK Austria
GfK Austria GmbH, Wien, Österreich
GfK cr Group usaGfK Holding, Inc., Wilmington, usa
GfK Custom Research, llc, New York,
New York, usa
GfK Custom Research Brasil
GfK Custom Research Brasil Pesquisa de Mercado
Ltda., São Paulo, Brasilien
GfK Custom Research Dubai
Gfk Middle East fz-llc, Dubai, Vereinigte
Arabische Emirate
GfK Custom Research France
gfk custom research france sarl, Rueil-Malmaison, Frankreich
GfK Custom Research Japan
GfK Custom Research Japan kk, Tokio, Japan
GfK Custom Research North America
GfK Custom Research, llc, New York,
New York, usa
GfK Data Services
GfK se, Bereich GfK Data Services
GfK Group Services
GfK se, Bereich GfK Group Services
GfK HealthCare
GfK Healthcare, lp, East Hanover, New Jersey, usa
GfK issGfK se, Bereich GfK Integrated Software Services
GfK Malta Group
GfK Malta Holding Limited, Portomaso, Malta
GfK Malta Services Limited, Portomaso, Malta
GfK Methoden- und Produktentwicklung
GfK se, Bereich GfK Methoden- und Produkt-
entwicklung
GfK nop Media
GfK nop Limited, London, Großbritannien
GfK Panel Services Deutschland
GfK se, Bereich GfK Panel Services
GfK Research Matters
GfK Research Matters ag, Basel, Schweiz
GfK Retail and Technology
GfK Retail and Technology GmbH, Nürnberg,
Deutschland
GfK se, vormals GfK agGfK Societas Europaea, Nürnberg, Deutschland
GfK Switzerland
GfK Switzerland ag, Hergiswil, Schweiz
GfK-Nielsen India
GfK Nielsen India Private Limited, Mumbai,
Indien
GfK-Nürnberg e.V., GfK Verein
GfK-Nürnberg Gesellschaft für Konsum-,
Markt- und Absatzforschung e.V., Nürnberg,
Deutschland
ifop Music
GfK Music sarl, Rueil-Malmaison, Frankreich
ifr Monitoring Group
Institut Français de Recherche-i.f.r. s.a., Rueil-Malmaison, Frankreich
ifr Asia Co. Ltd., Peking, China
ifr Central Europe Market Research llc,
Budapest, Ungarn
ifr Deutschland GmbH, Düsseldorf, Deutschland
ifr Europe Ltd., London, Großbritannien
ifr Field sarl, Rueil-Malmaison, Frankreich
ifr France s.a., Rueil-Malmaison, Frankreich
ifr Italia S.r.L., Mailand, Italien
ifr Marketing España s.a., Madrid, Spanien
ifr Monitoring Canada Inc., Niagara Falls, Kanada
ifr Monitoring usa Inc., Niagara Falls,
New York, usa
ifr Polska Sp. z o.o., Warschau, Polen
ifr rus Limited, Moskau, Russland
ifr South America, sa, Buenos Aires, Argentinien
ifr u.k. Ltd., London, Großbritannien
Shopping Brasil Tecnologia da Informação Ltda,
Porto Alegre, Brasilien
Intercampus
intercampus-recolha, tratamento e distribuição de informação, Limitada,
Lissabon, Portugal
GfK mriGfK Mediamark Research & Intelligence, llc,
New York, New York, usa
Metris
metris-métodos de recolha e investigação social, lda, Lissabon, Portugal
Watch Media
Watch Media (Cyprus) ltd, Nicosia, Zypern
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F
inan
zte
rmin
e
Voraussichtliche Finanztermine
Termine 2010
31. märz 2010
Bilanzpressekonferenz, Nürnberg
—
31. märz 2010
Analystenkonferenz, Frankfurt am Main
—
12. mai 2010
Quartalsbericht zum 31. März1)
—
19. mai 2010
Hauptversammlung, Fürth
—
16. august 2010
Halbjahresbericht zum 30. Juni1)
—
15. november 2010
Neunmonatsbericht zum 30. September1)
Termine 2011
25. februar 2011
Vorläufiges Ergebnis 20101)
—
31. märz 2011
Bilanzpressekonferenz, Nürnberg
—
31. märz 2011
Analystenkonferenz, Frankfurt am Main
—
16. mai 2011
Quartalsbericht zum 31. März1)
—
26. mai 2011
Hauptversammlung, Fürth
—
15. august 2011
Halbjahresbericht zum 30. Juni1)
—
14. november 2011
Neunmonatsbericht zum 30. September1)
1) Die Veröffentlichung erfolgt voraussichtlich vor Börsenbeginn
III
Impressum und Kontakt
Dieser Geschäftsbericht liegt in deutscher und
englischer Sprache vor. Beide Fassungen
sowie weitere Informationen stehen auch im
Internet unter www.gfk.com zum Download
bereit.
Geschäftsberichte, Zwischenberichte sowie
Presseinformationen erhalten Sie über
Corporate Communications
Ansprechpartner
Bernhard Wolf
Global Head of Corporate Communications
Tel. + 49 911 395 – 2012
Fax + 49 911 395 – 4075
Marion Eisenblätter
Public Relations
Tel. + 49 911 395 – 2645
Fax + 49 911 395 – 4041
Herausgeber
GfK se
Nordwestring 101
90419 Nürnberg
http://www.gfk.com
Redaktionelle Mitarbeit
Abacus Presse & pr, Jo Clahsen
Gestaltung
Scheufele Hesse Eigler Kommunikations-
agentur GmbH, Frankfurt am Main
Fotografie
Robert Lebeck: Seite 32-33, 35, 37, 38-39,
46-47, 49, 52-53, 60, 62, 63
Jim Rakete: Seite 8, 12-13, 56-57, 59
Lazi & Lazi: Seite 44, 50, 55
Corbis: Seite 41
Better Place: Seite 43
Robert Lebeck
Robert Lebeck gilt als der bedeutendste deutsche Foto-
reporter. Lebeck, 1929 in Berlin geboren, arbeitete
dreißig Jahre lang als Fotoreporter für den „Stern“,
unterbrochen von einem Intermezzo als Chefredakteur
von „Geo“. Im Jahr 1991 erhielt er den Dr. Erich
Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photo-
graphie. Robert Lebeck lebt in Berlin. Im Mai 2007
erhielt er als erster Fotograf für sein Lebenswerk den
Henri-Nannen-Preis.
Jim Rakete
Jim Rakete, geboren 1951 in Berlin, fotografierte bereits
während seiner Schulzeit für Zeitungen, Magazine
und Agenturen. Von 1977 bis 1986 leitete er in Berlin
das Kreativlabor „Fabrik“, wo nicht nur Plattencover
vieler Musiker der Neuen Deutschen Welle entstanden,
sondern Rakete auch als Manager tätig war. In den
90er Jahren pendelte er zwischen Hamburg und Los
Angeles, drehte Musik- und Werbefilme und porträtierte
viele Größen der internationalen Musik- und Film-
branche sowie Politiker.
IV
Werte, die unser Denken und Handeln lenken
Kundenorientierung
Die Bedürfnisse unserer Kunden sind Antriebskraft unseres Geschäfts. Wir sind stets bestrebt, die Bedürfnisse
unserer Kunden besser zu verstehen, all unsere Forschungsinstrumente fortlaufend weiterzuentwickeln und unverzicht-
barer Teil der Informationssysteme unserer Kunden zu werden. Wir erfüllen die Erwartungen unserer Kunden präzise,
mit qualitativ hoch stehenden Methoden und intensiver Kundenbetreuung, flexibel, termintreu und kostenbewusst.
Wir pflegen langfristige Kundenbeziehungen und tragen zum Erfolg unserer Kunden bei.
Unsere Mitarbeiter
Unsere wichtigste Ressource sind die Mitarbeiter. Ihre Weiterentwicklung durch Schulungsangebote, Austausch
von Ideen sowie umfassende praktische Erfahrung ist wesentlich für unseren Erfolg. Wir geben unseren Mitarbeitern
Freiraum, um Dinge auszuprobieren, Begabungen zu entwickeln und Entscheidungskompetenz zu erwerben, damit
wir unsere Ziele erreichen. Wir fördern und belohnen Eigeninitiative und Engagement. Fairer Umgang miteinander,
offene Kommunikation und ein gutes Arbeitsverhältnis auf jeder Ebene in jedem unserer Tochterunternehmen sind
Schlüssel für unseren Erfolg.
Innovation
Wir betrachten Investitionen in kontinuierliche Innovation der Prozesse und Instrumente als entscheidend, um die
Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen. Unser Ziel ist es, in allen unseren Geschäftsfeldern Vorreiter zu sein. Motor
unserer Innovationen sind neben den Bedürfnissen unserer Kunden die sich neu entwickelnden Märkte und Techno-
logien sowie die Ideen und Erfahrungen unserer Mitarbeiter weltweit.
Globales Know-how – lokale Kompetenz
Wir respektieren die lokalen Geschäftspraktiken und -kulturen und lernen aus ihnen. Wir liefern Wissen, das den
Erfordernissen vor Ort jeweils Rechnung trägt. Wir sind ein international organisiertes Unterneh men, das seinen
multinationalen Kunden länderübergreifend vergleichbare Dienstleistungen bietet, zu denen auch internationale
Teams sowie harmonisierte Instrumente und Produkte gehören. Als stolze Mitglieder der GfK Gruppe tauschen
wir untereinander nationale wie internationale Erfahrungen aus, um all unsere geschäftlichen Aktivitäten fortlaufend
weiterzuentwickeln.
Wachstum
Wir wollen profitables Wachstum, um Weiterentwicklungschancen zu verbessern. Als Einzelne, als Teams und als
Geschäftseinheiten sind wir uns der Auswirkungen unserer Entscheidungen und Handlungen auf allen Ebenen bewusst.
Wir messen unsere Leistung an finanziellen ebenso wie an nicht-finanziellen Kriterien und verbessern sie. Durch
Wachstum sichern wir unseren Investoren, die uns ihr Kapital anvertrauen, eine faire Verzinsung.
V
Schlagwortverzeichnis
68, 70f., 73f., 78 Akquisitionen
24f., 98 Aktie
II, 28, 107f., 116, – Ergebnis
154, 155
28 – Kennzahlen
24 – Kursentwicklung
27 Aktionärsstruktur
Angepasstes operatives Ergebnis
siehe Ergebnis
142ff. Anteilsbesitz
66, 73, 76f., 78f., Asien und Pazifik
155
104, 113, 156 Assoziierte Unternehmen
4ff., 139, 140 Aufsichtsrat
26 Ausschüttungsquote
86 Beschaffung
Beschäftigte
siehe Mitarbeiter
69, 106, 152, 156 Beteiligungsergebnis
157 – Sonstiges
Betriebsergebnis
siehe Ergebnis
100 Bilanz
– Erläuterungen
153 – Summe
105ff. Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden
9f., 69, 95 biss
Cashflow
101, 153 – aus der Finanzierungstätigkeit
II, 101, 153 – aus laufender Geschäftstätigkeit
101, 153 – aus der Investitionstätigkeit
88ff. Chancen und Risikolagen
158 Consumer Tracking
86f. Corporate Communications
und Marketing
4, 15ff. Corporate Governance
9, 68, 72, 81f., 91, Custom Research
155
66, 75, 76f., 78, 155 Deutschland
II, 9, 26, 154 Dividende
69, 106, 152, 154 ebit
II, 69, 152, 154 ebitda
100, 111f., 122, 153 Eigenkapital
70 – quote
102 Eigenkapitalveränderungsrechnung
Ergebnis
II, 98, 106, 152 – aus laufender Geschäftstätigkeit
98, 107, 116 – je Aktie
siehe Aktie
– operatives
siehe Operatives Ergebnis
106 Ertragsteuern
74 Fernsehforschung
108, 126 Finanzinstrumente
111 Finanzverbindlichkeiten
79f. Forschung und Entwicklung
125, 153 Fremdkapital
16, 18 5 Star Incentive
71, 154 Gearing
107, 118 Geschäfts- oder Firmenwert
98, 105 Gewinn- und Verlustrechnung
6, 83ff. Human Resources
71, 153 Investitionen
Jahresüberschuss
siehe Konzernergebnis
101, 111, 134 Kapitalflussrechnung
112 Konsolidierungskreis
Konzern-
97ff. – abschluss
II, 70, 98, 99, 101 – ergebnis
74f., 76f., 79, 155 Lateinamerika
101, 115 Latente Steuern
119 Leasing
II, 10, 73f., 152 Marge
9, 72, 74f., 82, 91, Media
155
II, IV, 7, 9, 85, 155 Mitarbeiter
71, 155 Nettoverschuldung
75, 76f., 79, 155 Nordamerika
II, 68, 106, 152 Operatives Ergebnis
85 Organisation und Verwaltung
136 Pro-forma-Rechnung (ifrs 3)
Rendite
siehe Marge
9, 52, 72, 74, 82, 91, Retail and Technology
94, 155
66 Rezession
154 roce
111, 123f. Rückstellungen
108, 119 Sachanlagen
135f. Segmentberichterstattung
22, 104 Societas Europaea
Steuern
siehe Ertragsteuern
II, 152 Steuerquote
II, 67f., 73, 105, 152 Umsatz
86 Umwelt
108, 152 Vermögenswerte
107 – immaterielle
12ff., 16f., 139, 141 Vorstand
75f., 76f., 78, 155 Westeuropa, Mittlerer Osten
und Afrika
74f., 76f., 78, 155 Zentral- und Osteuropa