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Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis Ammerland NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG

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Gewerbeflächenentwicklungskonzeptfür den Landkreis Ammerland

NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUTFÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG

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NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG

Königstraße 53 ! D - 30175 Hannover Tel.: 0511 / 12 33 16 - 30 ! Telefax: 12 33 16 - 55 ! E-Mail: [email protected]: Prof. Dr. Ludwig Schätzl (Vorsitz), Prof. Dr. Lothar Hübl (Stellvertr.) ⋅⋅⋅⋅ Geschäftsführer: Dr. Rainer Ertel

Gewerbeflächenentwicklungskonzept

für den Landkreis Ammerland

von

Prof. Dr. Hans-Ulrich Jung (Projektleiter)

Matthias Franck

Timur Habekost

Kai Weber

gefördert mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums

für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

im Auftrag des

Landkreises Ammerland

Hannover, März 2003

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II Gewerbeflächenentwicklungskonzept

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III Landkreis Ammerland

Das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung (NIW) hat sich in der Vergangenheit bereitsin zahlreichen Regionen Niedersachsens mit den verschiedenen Aspekten der Gewerbeflächenpoli-tik auseinander gesetzt und verfügt daher über breit gefächerte Erfahrungen zu diesem Thema.

Alle diesbezüglichen Arbeiten des NIW verwenden eine regionale Betrachtungsebene, die zumZiel hat, die Gewerbeflächenentwicklung zwischen den verschiedenen Gemeinden abzustimmenund Möglichkeiten der interkommunalen Kooperation auszuloten. Eine regionale Herangehensweisehat allerdings nur dann Erfolg, wenn sie die kommunale Planungshoheit respektiert, d.h. dieKommunen eng in die Erarbeitung einer Gewerbeflächenentwicklungsstrategie eingebunden wer-den. Ein solches durch Information, Transparenz, Koordination und Kooperation gesteuertesVerfahren ermöglicht es, den Städten und Gemeinden einerseits hochwertige Flächen für die zu-künftige Entwicklung zu sichern und andererseits durch eine mit den Nachbargemeinden abge-stimmte �Gewerbeflächenpolitik mit Augenmaß� Kosten für überdimensionierte Planungen und über-zogene Bodenbevorratung zu sparen.

Diese Grundsätze gelten auch für das vorliegende �Gewerbeflächenentwicklungskonzept für denLandkreis Ammerland� 1. Eine unverzichtbare Säule der Untersuchungen für den vorliegenden Bau-stein war deshalb die Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden des Landkreises. Inallen sechs Städten und Gemeinden wurden Anfang August 2002 ausführliche Gespräche mit denHauptverwaltungsbeamten und den für Bau- bzw. Planungsangelegenheiten sowie Wirtschaftsför-derung zuständigen Fachleuten der Verwaltung zur Situation und zu den Perspektiven der Gewer-beflächenentwicklung geführt. Eine umfangreiche schriftliche Gewerbeflächenerhebung in denStädten und Gemeinden ergänzte die Gespräche.

Eine weitere elementare Säule des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes war die Begleitungdurch eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Wirtschaftsförderung des Landkreises Ammerland,dem Amt für Kreisentwicklung sowie aller Städte und Gemeinden. Die Koordination der Bearbei-tungsschritte und die Diskussion der Zwischenergebnisse erfolgte in enger Abstimmung mit demAuftraggeber und der Arbeitsgruppe. Das Gewerbeflächenentwicklungskonzept besteht aus folgen-den Bausteinen:

- Als Rahmenbedingungen der Gewerbeflächenentwicklung werden in Abschnitt 2 zunächst aufder Grundlage der NIW-Regionaldatenbanken und aufgrund von Sonderauswertungen des NIWdie Wirtschaftsentwicklung sowie die Standortbedingungen im Landkreis Ammerland nä-her betrachtet (S. 6). Die Aktivitäten der kommunalen Gewerbeflächenpolitik und der Wirt-schaftsförderung im Landkreis sowie seinen Städten und Gemeinden (S. 38) wurden im Rah-men der Gemeindegespräche erörtert. Auch sie werden in Abschnitt 2 zusammengefasst darge-stellt.

- Zur Erfassung des Gewerbeflächenangebots und der Flächennachfrage wurden in allen Städtenund Gemeinden des Landkreises die Gewerbegebiete mit noch verfügbaren Flächen, die Ge-werbeflächenplanungen sowie der Flächenumsatz der vergangenen zehn Jahre schriftlich erho-ben sowie im Rahmen von Gesprächen diskutiert. Die Ergebnisse werden im Abschnitt 3 Ge-werbeflächenangebot und -nachfrage dokumentiert und bewertet (S. 50). Zusätzlich wird dieGewerbeflächensituation in den umliegenden Landkreisen und kreisfreien Städten kurz charakte-risiert (S. 71).

1 Das �Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis Ammerland� ist ein Baustein des Gesamtgutachtens

�Gemeinsames Gewerbeflächenentwicklungskonzept für die Städte Oldenburg und Delmenhorst sowie die umlie-genden Landkreise Ammerland, Oldenburg und Wesermarsch�.

Vorwort

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IV Gewerbeflächenentwicklungskonzept

- Eine zentrale Aufgabe des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes ist die Zusammenstellungund Bewertung potenzieller Gewerbeflächen in Abschnitt 4 Für jede dieser sogenannten Vor-schauflächen wurde ein Profil erstellt (S. 78).

- Auf Grundlage der Abschnitte 2 (Standortbedingungen), 3 (Gewerbeflächenangebot und-nachfrage) und 4 (Vorschauflächen) werden in Abschnitt 5 Konsequenzen und Handlungs-empfehlungen für die künftige Gewerbeflächenentwicklung sowie das Gewerbeflächen-marketing abgeleitet (S. 137). Insbesondere werden die Vorschauflächen vor dem Hintergrundder Standortbedingungen und der derzeitigen Gewerbeflächensituation bewertet und mit Emp-fehlungen für die weitere Entwicklung versehen. Dieser Abschnitt behandelt alle relevantenAspekte und Handlungsempfehlungen für die künftige Gewerbeflächenpolitik und dasGewerbeflächenmarketing im Landkreis Ammerland. Um die Bedeutung dieses Abschnitts zubetonen, ist er auf farbigem Papier gedruckt worden.

Die Erarbeitung des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes bildet nur den ersten Schritt zur Um-setzung einer langfristigen Strategie der Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung für denLandkreis Ammerland. Bei der Realisierung der vorliegenden Handlungsempfehlungen kommt denpolitischen Vertretern der Städte und Gemeinden sowie des Landkreises eine zentrale Rollezu. Sie müssen einen Großteil der erforderlichen Rahmenbedingungen für die umsetzenden Akteureder Verwaltungen schaffen. Teilweise ist in der Politik das Bewusstsein hierfür noch nicht hinrei-chend ausgeprägt. In den Fraktionen der Gemeinderäte und des Kreistages muss deshalb intensivfür die Erreichung der im Gewerbeflächenentwicklungskonzept formulierten Ziele geworbenwerden.

Das vorliegende Gutachten konnte nur durch eine intensive Zusammenarbeit und in enger Ab-stimmung mit den relevanten Akteuren im Landkreis Ammerland erarbeitet werden. Die Städte undGemeinden, das Amt für Kreisentwicklung und insbesondere die Wirtschaftsförderung des Land-kreises haben umfangreiche Arbeitsunterlagen zur Verfügung gestellt, die Erhebungen unterstütztund in Arbeitsgesprächen die Befunde erläutert und diskutiert. Allen Beteiligten sei an dieser Stellefür ihre konstruktive Mitarbeit gedankt.

Die Arbeiten sind im NIW begleitet worden von Klaus-Jürgen Hentschel (Datenauswertungen), vonMareike Bode und Susanne Endres (Redaktionsarbeiten, Datenauswertungen) sowie von HendrikNee (Karten). Auch ihnen gilt unser Dank.

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V Landkreis Ammerland

Inhalt

Seite

1. Ziele und Methodik des Konzeptes

1.1 Ziele des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes 1

1.2 Ablauf der Erhebungen 3

2. Standortbedingungen, Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungim Landkreis Ammerland 6

2.1 Standortbedingungen und Wirtschaftsentwicklung des Landkreises Ammerland 6

2.2 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten desLandkreises Ammerland und seiner Städte und Gemeinden 38

2.2.1 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitätender Städte und Gemeinden 38

2.2.2 Strategische Positionen der Gemeindeentwicklung 442.2.3 Wirtschaftsförderung des Landkreises Ammerland 45

3. Gewerbeflächenangebot und -nachfrage im Landkreis Ammerland 50

3.1 Verfügbare Gewerbeflächen 53

3.2 Gewerbeflächenplanungen 63

3.3 Gewerbeflächennachfrage 66

3.4 Verfügbare Gewerbeflächen im Umfelddes Landkreises Ammerland 71

4. Vorschauflächen 77

4.1 Vorschauflächen im Überblick 77

4.2 Beschreibung und Bewertung der einzelnen Vorschauflächen 78

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VI Gewerbeflächenentwicklungskonzept

5. Konsequenzen und Empfehlungen für die künftige Gewerbeflächenpolitik 137

5.1 Zusammenfassende Bewertung der Flächenpotenziale undEmpfehlungen für die einzelnen Kommunen und Teilräume 137

5.2 Empfehlungen für eine nachfragegerechte Sicherung undEntwicklung von Gewerbeflächen 146

5.2.1 Zielgruppenspezifische Belegung von Gewerbegebieten 1465.2.2 Anzustrebender Umfang des Gewerbeflächenangebots im Landkreis

Ammerland 1505.2.3 Strategische Flächenvorratspolitik 1525.2.4 Differenzierte Gestaltung von Gewerbegebieten 1535.2.5 Interkommunale Kooperationen 155

5.3 Empfehlungen zur Ausgestaltung und Organisation desGewerbeflächenmarketings 161

5.3.1 Wirtschaftsförderung und Standortmarketing als Voraussetzungfür ein erfolgreiches Gewerbeflächenmarketing 161

5.3.2 Zielgruppen des Gewerbeflächenmarketings 1645.3.3 Organisation des Gewerbeflächenmarketings 1665.3.4 Instrumente für das Gewerbeflächenmarketing 1685.3.5 Gewerbeflächenspezifische Profilierungs- und Vermarktungsoptionen 173

5.4 Fazit und Zusammenfassung der Handlungsempfehlungen 176

Anhang 179

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1 Landkreis Ammerland

Im Rahmen des wirtschaftlichen Strukturwandels von Regionen hat, trotz der zu-nehmenden Relevanz weicher Standortfaktoren, die Ausstattung mit Gewerbeflä-chen weiterhin entscheidende Bedeutung. Umfragen bestätigen, dass die meistenKommunen in Deutschland die Gewerbeflächenpolitik als eines der wichtigstenInstrumente ihrer Wirtschaftsförderungsaktivitäten ansehen.

Die aktuellen Rahmenbedingungen der Gewerbeflächenpolitik stellen die Kommu-nen vor besondere Herausforderungen:

- Überregionale Neuansiedlungen von klassischen Produktionsbetrieben sindimmer schwieriger zu realisieren, wogegen Neugründungen und die Bestands-entwicklung, d.h. Verlagerungen und Erweiterungen innerhalb von Kommunenund Regionen, für die Flächenpolitik stark an Bedeutung gewonnen haben.

- Die gewerbliche Nachfrage richtet sich zunehmend auf qualitativ hochwertigeGewerbeflächen mit einer attraktiven Ausstattung an Standortfaktoren. Dasbedeutet, dass es an den Standorten, auf die sich die Nachfrage konzentriert,häufig nicht gelingt, in ausreichendem Maße Gewerbeflächen bereitzustellen,sich aber in den Kommunen mit ungünstigen Standortbedingungen und gerin-ger Entwicklungsdynamik z.T. große ungenutzte Flächenreserven ergeben.

- Die Anforderungen seitens der Unternehmen an die Gestaltung und den Bran-chenmix in Gewerbegebieten steigen. Auch wenn sich die meisten Betriebenoch wenig mit diesen Aspekten der Qualität von Gewerbeflächen auseinandersetzen, so sind doch zumindest bei hochwertigen Dienstleistungs- und Produk-tionsbetrieben zunehmend höhere Ansprüche an das unmittelbare Unterneh-mensumfeld zu verzeichnen.

- Zahlreiche Städte und Gemeinden haben sich im Hinblick auf ihr Gewerbeflä-chenangebot neu positioniert und so den Wettbewerbsdruck unter den Wirt-schaftsstandorten erhöht. In einigen Landkreisen wird das Gewerbeflächenan-gebot in Flächenpools regional gebündelt und somit effizienter vermarktet.

- Die notwendigen finanziellen Mittel zur Entwicklung hochwertiger und gut ver-marktbarer Gewerbeflächen sind in den Städten und Gemeinden i.d.R. knapp.Das bedeutet, dass die vorhandenen Ressourcen gebündelt und auf die Pro-jekte mit den besten Realisierungschancen konzentriert werden müssen.

- Der seit geraumer Zeit zu beobachtende Suburbanisierungsprozess, d.h. dieVerlagerung von Betrieben aus den Zentren (beispielsweise Oldenburg) in dasnähere Umland, hat maßgeblichen Einfluss auf die Gewerbeflächennachfragein den umliegenden Standorten.

- Ein Trend zur intensiveren Nutzung von Gewerbegrundstücken nicht auszuma-chen. Vor allem bei Verlagerungen und Neugründungen wird betriebsbedingtoftmals flächenextensiv, meist eingeschossig gebaut und ein möglichst hoherAnteil an Reserveflächen angestrebt, um jederzeit flexibel reagieren zu kön-nen.

1. Ziele und Methodik des Konzeptes

1.1 Ziele des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes

Ausstattung mit Gewerbe-flächen hat weiterhin ent-scheidende Bedeutung

Herausforderungen fürdie Kommunen:

... wenig Neuansiedlungen

... räumliche Konzentrati- on der Nachfrage

... Qualitätsanforderungen

... Wettbewerbsdruck

... knappe Ressourcen

... Suburbanisierung

... Reserveflächen

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2 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

- Unternehmen, die sich in Gewerbegebieten ansiedeln, werden auch künftig ihrBetriebsgrundstück überwiegend selbst kaufen. Investorenmodelle gewinnenzwar derzeit allgemein an Bedeutung, sind aber immer noch die Ausnahme.Die anbietenden Kommunen müssen sich deshalb in der Gewerbeflächenent-wicklung und -vermarktung weiterhin unmittelbar mit den unternehmerischenZielgruppen auseinander setzen.

- Insbesondere ansiedlungsinteressierte, aber auch ansässige Betriebe erwartenüber den reinen Grundstücksverkauf hinaus zunehmend eine Reihe weiterge-hender Dienstleistungen. Die lokalen und regionalen Wirtschaftsförderungsak-teure sind deshalb aufgefordert, ihr Dienstleistungsangebot rund um das Ge-werbegebiet zu erweitern.

Für die Kommunen im Landkreis Ammerland ist es unumgänglich, sich diesenHerausforderungen zu stellen und das eigene Gewerbeflächenangebot vor demHintergrund der aktuellen Rahmenbedingungen sowohl im Hinblick auf seineQuantität als auch seine Qualität einzuordnen, weiter zu entwickeln und möglichsteffizient zu vermarkten.

Das vorliegende Gewerbeflächenentwicklungskonzept soll hierzu einen wichtigenBeitrag leisten, indem es schwerpunktmäßig zwei Zielrichtungen verfolgt:

- Potenzielle Standorte der Gewerbeflächenentwicklung - die sogenannten Vor-schauflächen - werden vor dem Hintergrund des derzeitig verfügbaren und ge-planten Angebots, der zu erwartenden Flächennachfrage sowie der Standort-bedingungen im Landkreis und seinem Umfeld ausgewählt und bewertet.

- Für die Mobilisierung, Entwicklung und Vermarktung dieser Vorschauflächenwerden Handlungsempfehlungen formuliert, um das künftige Flächenangebotim Landkreis Ammerland bestmöglich auf die innerregionale Nachfrage ansäs-siger Betriebe und den interregionalen Wettbewerb auszurichten.

Von zentraler Bedeutung für die Entwicklung des kommunalen Gewerbeflächen-angebots sind die nachfragenden Betriebe. Die Vermarktungschancen der Ge-werbegrundstücke sind in starkem Maße davon abhängig, dass das Angebot,insbesondere in qualitativer Hinsicht, bestmöglich auf die betriebliche Nachfrageabgestimmt ist. Das vorliegende Gewerbeflächenentwicklungskonzept berück-sichtigt in seinen Empfehlungen deshalb auch die potenziellen unternehmerischenZielgruppen des Flächenangebots.

Das Gewerbeflächenentwicklungskonzept geht dabei bewusst über die einzelge-meindliche Betrachtung hinaus und verfolgt einen regionalen Ansatz. Interkom-munale Kooperationen oder zumindest die regionale Koordination und Schwer-punktsetzung werden künftig Bestandteile einer effizienten Entwicklung und Ver-marktung eines hochwertigen Gewerbeflächenangebots im Landkreis Ammerlandsein.

Hierbei muss intensiv geprüft werden, inwiefern Kooperationen auch über dieLandkreisgrenzen hinaus sinnvoll sein können. Die Einbindung des Gutachtens�Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis Ammerland� als Bau-stein II in das �Gemeinsame Gewerbeflächenentwicklungskonzept für die StädteOldenburg und Delmenhorst sowie die umliegenden Landkreise Ammerland, Ol-

... Grundstückskauf

... weitere Leistungen der Wirtschaftsförderung

Städte, Gemeinden undLandkreis müssen sichden Herausforderungenstellen

Zielrichtungen des vorlie-genden Konzeptes:

... Vorschauflächen aus- wählen und bewerten

... Empfehlungen zur Mo- bilisierung, Entwick- lung, und Vermarktung

Unternehmerische Ziel-gruppen von zentralerBedeutung

Regionaler Ansatz desGewerbeflächenentwick-lungskonzeptes ...

... auch über die Land- kreisgrenzen hinaus

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3 Landkreis Ammerland

denburg und Wesermarsch� macht bereits deutlich, dass im Interesse aller Partnerdie Zusammenarbeit an Stadt- und Landkreisgrenzen nicht Halt machen darf.

Die Entwicklung von Gewerbeflächen ist und bleibt ureigenste kommunale Aufga-be. Die Kreisebene und z.T. auch die Bezirksebene sind zwar in die Planungs-und Genehmigungsprozesse eingebunden, doch ausführliche Informationen zumStand der Planungsprozesse, zur Qualität und Ausgestaltung der Flächen undnicht zuletzt zu Erfahrungen bei der Vermarktung und zu den angesiedelten Be-trieben sind nur vor Ort bei den Städten und Gemeinden zu erhalten. Die einzel-nen Aspekte der Gewerbeflächenentwicklung wurden deshalb im Rahmen derGemeindegespräche mit den Hauptverwaltungsbeamten und weiteren Vertreternder Verwaltung behandelt. Als Grundlage für eine fundierte Analyse der Gewerbe-flächensituation wurden bei den Kommunen Daten aus folgenden Bereichen ab-gefragt:

- Gewerbegebiete mit noch verfügbaren Flächen,

- Gewerbegebietsplanungen,

- Umsatz von Gewerbeflächen und Betriebsansiedlungen in der Vergangenheitsowie

- künftig zu entwickelnde, potenziell hochwertige Gewerbeflächen (Vorschauflä-chen)

In einem detaillierten Fragebogen ist der Bestand an verfügbaren Gewerbeflächenin den Kommunen erhoben worden. Dabei wurde von den Gemeindeverwaltungenfür jedes räumlich getrennte Gewerbegebiet mit noch verfügbaren Flächen eineigener Fragenkatalog mit folgenden Informationen ausgefüllt:

- Name des Gewerbegebietes,

- Lage innerhalb der Gemeinde,

- Verkehrsanbindung des Gewerbegebietes,

- Flächengröße und Art der möglichen Nutzung 1 (v.a. GE- und GI-Nutzung),

- Eigentumsverhältnisse,

- Angaben zum Kaufpreis (soweit möglich),

- Angaben zu möglichen Konflikten mit Nachbarnutzungen.

In einem weiteren Fragebogen wurden bei den Städten und Gemeinden Informati-onen zur Planung von Gewerbegebieten erfragt. Zusätzlich zu den o.g. Merkma-len für bestehende Gewerbegebiete - soweit sinnvoll und bereits möglich - standdabei der Planungsstand der Vorhaben im Vordergrund. In diesem Zusammen-hang sind nur Flächen aufgenommen worden, bei denen die formalen Planungen

1 Die Begriffe �Gewerbeflächen� oder �Gewerbegebiet� werden im Folgenden grundsätzlich als

Sammelbegriff für GE-, GI- und bestimmte SO-Nutzungen (z.B. Einzelhandel) benutzt. Wirdnach den einzelnen Nutzungen unterschieden, so ist dieses ausdrücklich erwähnt.

1.2 Ablauf der Erhebungen

Quellen:Gemeindegespräche undGewerbeflächenerhebung

Detaillierte Erhebung dereinzelnen Gewerbegebietemit noch verfügbarenFlächen

Zusammenstellung allerGewerbeflächen-planungen

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4 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

bereits begonnen hatten, d.h. mindestens ein Aufstellungsbeschluss für eine Flä-chennutzungsplanänderung vorlag.

Um die Gewerbeflächennachfrage in der Vergangenheit abschätzen zu können,wurde der Umsatz (bzw. Verkauf) von Gewerbeflächen für die einzelnen Jahre1992 bis 2001 bei den Städten und Gemeinden erhoben. Sämtliche Fälle der Ge-werbeflächennachfrage, d.h. Betriebserweiterungen, Umsiedlungen innerhalb derStädte und Gemeinden, Neugründungen und Ansiedlungen von außerhalb derKommunen wurden berücksichtigt. Betriebe, die vor 1992 Flächen nachgefragthaben, blieben unberücksichtigt. Folgende Informationen wurden abgefragt:

- Name, Standort und Gewerbegebiet,

- Branche,

- Beschäftigtenzahl,

- belegte Fläche,

- Ansiedlungsjahr,

- Herkunft des Betriebes.

Schwerpunkt der flächenbezogenen Untersuchungen des Gutachtens ist die Zu-sammenstellung und Bewertung von potenziell hochwertigen, zukünftig zu entwi-ckelnden Gewerbeflächen (Vorschauflächen), die über die bestehenden und (for-mal) geplanten Gewerbegebiete hinaus gehen. Auf Basis der Gemeindegesprä-che sowie des von den Kommunen zur Verfügung gestellten Datenmaterials wur-den für alle in Betracht genommenen Vorschauflächen Profile erstellt (Ab-schnitt 4.2).

Im Rahmen der Gemeindegespräche wurden die wichtigsten verfügbaren undgeplanten Gewerbeflächen sowie alle Vorschauflächen in Augenschein genom-men, um unabhängig von der Datenlage einen Eindruck von den Standorten zuerhalten.

Für das vorliegende Gewerbeflächenentwicklungskonzept wurde die folgendeAbgrenzung von Gewerbeflächen gewählt:

- Vollständig belegte Gewerbegebiete: Es sind keine Flächen oder nur nocheinzelne kleine Grundstücke verfügbar. Diese Gewerbegebiete sind im Rah-men dieser Untersuchung ausgeblendet worden. Erhoben wurden lediglich dieansässigen Betriebe, sofern sie sich seit 1992 dort angesiedelt oder erweitert,d.h. Flächen nachgefragt haben.

- Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen: Für diese Gebiete existiert einrechtsgültiger Bebauungsplan und es sind noch Grundstücke verfügbar. Diefreien Flächen sind nicht in allen Fällen sofort verfügbar, d.h. die Verfügbarkeitkann durch z.B. mangelnde Verkaufsbereitschaft der Eigentümer, Optionierungvon Grundstücken oder noch fehlende Erschließung eingeschränkt sein. In derAnalyse des Gewerbeflächeangebots wird deshalb nach �sofort� und �nichtsofort� verfügbaren Flächen unterschieden.

Gewerbeflächenumsatzund angesiedelte Betriebein den Kommunen

Untersuchung von Vor-schauflächen als Schwer-punkt des Gutachtens

Besichtigung der Gewer-beflächen

Abgrenzung von Flächenarten

Abgrenzung der Gewerbe-flächenarten

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5 Landkreis Ammerland

- Geplante Gewerbegebiete: Die entsprechenden Flächen sind noch nicht ver-fügbar, befinden sich aber im Planungsverfahren. In den meisten Fällen sinddie geplanten Flächen bereits im F-Plan dargestellt, im Einzelfall ist der Pla-nungsprozess schon soweit vorangeschritten, dass eine Darstellung im B-Planerfolgt.

- Vorschauflächen: Für diese potenziellen Gewerbeflächen existieren höchs-tens informelle Planungen, ein formeller Aufstellungsbeschluss für eine Flä-chennutzungsplanänderung erfolgte noch nicht. In der Regel handelt es sichbei den Vorschauflächen um reine �Zukunftsideen�, für die bislang wenig bzw.keinerlei schriftliches Datenmaterial vorliegt.

Die Einstufung der untersuchten Flächen in verfügbare Gewerbeflächen, geplanteGewerbegebiete und langfristige Vorschauflächen war bei einigen Flächen nichtimmer eindeutig möglich:

- Der Übergang zwischen Gewerbegebieten mit verfügbaren Flächen und sol-chen, die sich noch in Planung befinden, ist fließend. So werden z.B. teilweisePlanungsverfahren nicht bis zur endgültigen Bebauungsplanreife durchgeführt,d.h. der Satzungsbeschluss wird verzögert, wenn beispielsweise die Verkaufs-bereitschaft seitens der Eigentümer dann doch nicht gegeben ist. Solche Ge-werbegebiete sind formell noch in Planung, können aber bei sich änderndenUmständen innerhalb kürzerer Zeit zur Erschließung freigegeben werden.

- Auch zwischen bereits in Planung befindlichen Gebieten und Vorschauflächenist eine Unterscheidung nicht immer klar zu bestimmen. So sind z.B. bei eini-gen Vorschauflächen bereits umfangreiche, aber informelle Vorarbeiten für einkünftiges Planungsverfahren geleistet worden, ohne dass die eigentlichen Pla-nungen schon formell begonnen hätten. Das eigentliche Planungsverfahrenkann hierdurch merklich verkürzt werden.

Bei den Vorschauflächen sind die räumliche Abgrenzung und die Angaben vonFlächengrößen nur größenordnungsmäßig möglich. In der Regel handelt es sichbei den betrachteten Flächen um Bruttoangaben, von denen möglicherweise le-diglich Teilflächen realisiert werden sollen. Die Aussagekraft addierter Flächen-größe ist demzufolge eingeschränkt.

Die Realisierungschancen und zeitlichen Planungshorizonte von Vorschauflächensind je nach Rahmenbedingungen (z.B. Verkaufbereitschaft der Eigentümer, Nut-zungskonflikte, Auflagen des Natur- und Landschaftsschutzes, noch vorhandenesGewerbeflächenangebot der Gemeinde) sehr unterschiedlich. Im Falle einigerFlächen ist sogar eine relativ kurzfristige Realisierung innerhalb der nächsten zweiJahre geplant, für die Mehrzahl der Flächen ist der zeitliche Planungshorizontallerdings noch nicht weiter festgelegt.

Einstufung der Flächen in�verfügbar�, �geplant�und �Vorschauflächen�nicht immer eindeutig

Flächenangaben von Vor-schauflächen nur größen-ordnungsmäßig

Realisierungschancenund zeitliche Planungsho-rizonte unterschiedlich

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6 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Die folgende Grundlagenanalyse des Landkreises Ammerland basiert auf denAuswertungen der Regionaldatenbanken des NIW sowie weiterer Datengrundla-gen. Für Vergleichszwecke werden als übergeordnete administrative Ebenen dasLand Niedersachsen und das frühere Bundesgebiet (Bundesgebiet West) heran-gezogen. Im Einzelnen werden betrachtet:

- Lage und Standortbedingungen, Verkehrsanbindung,

- Bevölkerungsstruktur und �entwicklung, Wohnbauentwicklung

- Arbeitsmarktverflechtungen,

- Wirtschaftsstruktur und �entwicklung,

- Arbeitsmarkt, Ausbildung, Qualifikation und Einkommen sowie

- Öffentliche Finanzen.

Der Landkreis Ammerland liegt im Nordwesten des Oldenburger Landes zwischender Region Ostfriesland im Westen und der Stadt Oldenburg im Südosten. Er be-findet sich also im Spannungsfeld des Oberzentrums Oldenburg auf der einen unddes ländlichen Weser-Ems-Raums auf der anderen Seite. Im Süden grenzen dieLandkreise Oldenburg und Cloppenburg, im Westen der Landkreis Leer sowie imNorden bzw. Nordosten die Landkreise Friesland und Wesermarsch an.

Der Landkreis Ammerland ist mit 112.000 Einwohnern, d.h. lediglich 153 Einwoh-nern je km² wie auch weite Teile seines räumlichen Umfeldes eher dünn besiedeltund entsprechend ländlich strukturiert. Landwirtschaftliche Flächen machen über70 % des Kreisgebietes aus. Mit etwa 10 % ist ein nur vergleichsweise geringerTeil bewaldet, während rund 14 % der Fläche des Landkreises Ammerland bebautsind.

Im Hinblick auf Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung des räumlichen Umfel-des des Landkreises Ammerland ist ein Süd-Nord-Gefälle zu verzeichnen. Deninsgesamt eher entwicklungsschwächeren Landkreisen Friesland und Weser-marsch sowie der Stadt Wilhelmshaven im Norden des Oldenburger Landes ste-hen die dynamischeren Landkreise Oldenburg, Cloppenburg und Vechta im Sü-den sowie das vergleichsweise entwicklungsstarke Oberzentrum Oldenburg ge-genüber.

- Die kreisfreie Stadt Oldenburg (155.000 Einwohner 2, 65.000 Beschäftigte 3) istdie größte Stadt im Weser-Ems-Raum und das kulturelle sowie wirtschaftliche

2 Bevölkerung, 1.1.2001

2. Standortbedingungen, Gewerbeflächenpolitik undWirtschaftsförderung im Landkreis Ammerland

2.1 Standortbedingungen und Wirtschaftsentwicklung desLandkreises Ammerland

Grundlagenanalyse aufBasis der NIW- Regional-datenbanken

Lage und Standortbedingungen

Landkreis Ammerland imNordwesten des Olden-burger Landes

In weiten Teilen dünnbesiedelter ländlicherRaum

Sehr unterschiedlicheBevölkerungs- und Wirt-schaftsentwicklung desUmfeldes ...

... Stadt Oldenburg

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7 Landkreis Ammerland

Zentrum des Oldenburger Landes. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrundder Ausstattung mit Dienstleistungs- und Einzelhandelsfunktionen, Bildungs-,Hochschul- und Forschungsinfrastruktur, öffentlicher Verwaltung sowie Kultur-einrichtungen. Insbesondere im Vergleich mit den übrigen norddeutschenGroßstädten zeigt sich eine überdurchschnittliche Bevölkerungs- und Wirt-schaftsentwicklung. Oldenburg ist in erster Linie Dienstleistungsstandort, dieBedeutung des Produzierenden Gewerbes ist unterdurchschnittlich. Branchen-schwerpunkte in der Stadt Oldenburg liegen v.a. in den Bereichen Wissen-schaft und Bildung, Öffentliche Dienstleistungen, Medien, Finanzdienstleistun-gen, Unternehmensorientierte Dienstleistungen sowie Einzelhandel und Ge-sundheitswesen. Im Produzierenden Gewerbe sind das Druckereigewerbe unddie Energiewirtschaft überdurchschnittlich vertreten.

- Von zentraler Bedeutung für die Standortpotenziale des Landkreises Olden-burg (121.000 Einwohner, 27.000 Beschäftigte) ist die Lage zwischen den be-nachbarten Zentren Stadt Oldenburg im Nordwesten sowie den Städten Bre-men und Delmenhorst im Osten. Das Kreisgebiet selbst hat eine polyzentraleStruktur von Wohn- und Wirtschaftstandorten. Auf Grund der Lagegunst undder Suburbanisierungseffekte aus den umliegenden Zentren war die Bevölke-rungs- und Wirtschaftsentwicklung des Landkreises in der Vergangenheitüberdurchschnittlich. Branchenschwerpunkte im Landkreis Oldenburg sind dasBaugewerbe, der Maschinenbau, das Nahrungsmittelgewerbe sowie das Gast-gewerbe und der Handel. Der Landkreis hat mit Abstand den höchsten Aus-pendlerüberschuss in der Region.

- Im Hinblick auf seine Bevölkerungsentwicklung zählt der Landkreis Cloppen-burg (150.000 Einwohner, 41.000 Beschäftigte) zu den dynamischsten Land-kreisen in Niedersachsen. Alleine in den 90er Jahren war ein Zuwachs vonrund 30.000 Einwohnern zu verzeichnen. Ebenfalls stark überdurchschnittlichwar die Beschäftigtenentwicklung. Insbesondere im Produzierenden Gewerbekonnten während der 90er Jahre entgegen dem Bundestrend durchgängig Be-schäftigungsgewinne erzielt werden. Branchenschwerpunkte liegen im Land-kreis Cloppenburg insbesondere im Produzierenden Gewerbe. Dienstleistun-gen sind insgesamt deutlich unterrepräsentiert.

- Die Wirtschaftsentwicklung im Landkreis Leer (161.000 Einwohner, 35.000Beschäftigte) war in der 80er Jahren deutlich durch den industriellen Struktur-wandel und eine entsprechend negative Entwicklung im Produzierenden Ge-werbe gekennzeichnet. In der Folgezeit konnte der Landkreis wieder aufholenund lag über dem Bundestrend. Die Bevölkerungsentwicklung war in der Ver-gangenheit insgesamt überdurchschnittlich, erreichte aber nicht die starke Dy-namik der Landkreise Cloppenburg, Oldenburg und Ammerland. Branchen-schwerpunkte im Landkreis Leer sind das Baugewerbe, das Gastgewerbe, derVerkehrssektor, der Handel und die Öffentliche Verwaltung.

- Sowohl die Bevölkerungs- als auch die Beschäftigtendynamik des LandkreisesFriesland (101.000 Einwohner, 26.000 Beschäftigte) sind in der Vergangenheitinsgesamt unterdurchschnittlich gewesen und stark durch die Entwicklungs-probleme der Stadt Wilhelmshaven und ihres Umlandes geprägt worden. Ins-besondere der industrielle Strukturwandel und die Stellenreduzierungen bei derBundeswehr haben zu teils massiven Beschäftigungsverlusten in der Region

3 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort, 30.6.2000

... Landkreis Oldenburg

... Landkreis Cloppenburg

... Landkreis Leer

... Landkreis Friesland

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8 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

geführt. Die überdurchschnittliche Beschäftigtenentwicklung im Dienstleis-tungssektor des Landkreises konnten diese Verluste v.a. in der zweiten Hälfteder 90er Jahre zumindest teilweise kompensieren. Branchenschwerpunkte imLandkreis Friesland sind das Baugewerbe, der Luftfahrzeugbau, das Nah-rungsmittelgewerbe, das Gastgewerbe, die Öffentliche Verwaltung (Bundes-wehr), das Gesundheitswesen und die Unternehmensbezogenen Dienstleis-tungen.

- Durch einen sehr hohen Beschäftigtenanteil im Produzierenden Gewerbe so-wie eine beträchtliche Anzahl von Großbetrieben ist der Landkreis Weser-marsch (94.000 Einwohner, 25.000 Beschäftigte) geprägt. Die Standortbedin-gungen im Landkreis Wesermarsch sind auf Grund der verkehrlichen Lagezwischen der Weser und dem Jadebusen ungünstiger als im restlichen Umlandder Stadt Oldenburg. Gleiches gilt auch für die Wirtschafts- und Bevölkerungs-entwicklung. Branchenschwerpunkte im Landkreis Wesermarsch sind derLuftfahrzeug- und Schiffbau, die Elektrotechnik, die Energieerzeugung, dieKunststoffverarbeitung, die Chemische Industrie und der Verkehrssektor. Einewichtige Rolle spielen zudem Tourismusfunktionen im Norden des Kreisgebie-tes.

An das Bundesautobahnnetz ist der Landkreis Ammerland überwiegend sehr gutangebunden (Karte 2-1). Über Anschlussstellen unmittelbar in ihrem Gemeinde-gebiet verfügen Bad Zwischenahn, Rastede, die Stadt Westerstede und Wiefels-tede. Aber auch von den übrigen Gemeinden sind Autobahnanschlussstellen rela-tiv schnell zu erreichen. Das Kreisgebiet durchlaufen die Autobahnachsen

- A 28 von Bremen / Delmenhorst nach Leer / Niederlande und

- A 29 von Wilhelmshaven zur A 1 (Dreieck Ahlhorner Heide).

Im Hinblick auf die überregionalen Verkehrsströme liegt der Landkreis Ammerlandjedoch weniger günstig. Sowohl national als auch international gesehen befindetsich der Landkreis eher in einer Randlage. Die nächste auch überregional bedeu-tende Verkehrsachse ist die A 1 (Rhein-Ruhr-Raum - Osnabrück - Bremen - Ham-burg). Die Distanzen von der Kreisgrenze betragen gut 40 km über die A 29 (Drei-eck Ahlhorner Heide) sowie 45 km über die A 28 / B 322 (Anschlussstelle Del-menhorst-Ost).

Die Ausstattung mit Bundesstraßen spielt für den Landkreis Ammerland auf Grundder sehr guten Autobahnanbindung nur eine untergeordnete Rolle. Die einzigenBundesstraßen im Kreisgebiet sind die B 401 (Gemeinde Edewecht) entlang desKüstenkanals in Richtung Emsland und A 31 sowie die B 211 (Gemeinde Raste-de) von Oldenburg nach Brake. Die B 401 hat für die Gemeinde Edewecht alsschnelle Straßenverbindung zur Stadt Oldenburg eine hohe Bedeutung.

Zentrale Engpässe mit besonderem Handlungsbedarf im regionalen Umfeld desLandkreises Ammerland bestehen derzeit auf folgenden Bundesfernstraßen:

... Landkreis Weser-marsch

Verkehrsanbindung

Landkreis Ammerlandsehr gut an das Bundes-autobahnnetz ange-schlossen ...

... aber national und inter-national gesehen eher ineiner Randlage

Engpässe mit besonde-rem Handlungsbedarf

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9 Landkreis Ammerland

- A 1 zwischen Osnabrück und Delmenhorst-Ost: Unzureichender Ausbauzu-stand mit nur zwei Fahrstreifen je Richtung,

- B 322 im Raum Delmenhorst / Stuhr: Fehlende direkte Anbindung der A 28 andie A 1.

An den Schienenverkehr ist der Landkreis über die Bahnstrecken Wilhelmshaven -Oldenburg (Bahnhof Rastede) sowie Bremen - Leer (Bahnhöfe Bad Zwischenahn,Westerstede-Ocholt und Augustfehn) angebunden. Verbindungen des Personen-schienenverkehrs 4 bestehen u.a.

- mit dem IC der Deutsche Bahn AG von Norddeich über Emden und Leer nachBremen und Hannover (2 werktägliche Verbindungen je Richtung von Bad Zwi-schenahn sowie je einmal von Westerstede-Ocholt und Augustfehn. Darüberhinaus verkehren je Richtung werktäglich 17 Regionalexpress- und Regional-bahnzüge auf dieser Strecke.

- mit der NordWestBahn nach Wilhelmshaven und Osnabrück (21 werktäglicheVerbindungen je Richtung von Rastede.

Vom Hauptbahnhof Oldenburg verkehren zudem

- ein ICE der Deutsche Bahn AG über Hannover nach München (1 werktäglicheTagesrandverbindung je Richtung, Fahrtzeit 1 Std. 30 Min. nach Hannover und6 Std. 30 Min. nach München) sowie

- sechs weitere IC 5 der Deutsche Bahn AG über Bremen nach Hannover(Fahrtzeit 1 Std. 40 Min. nach Hannover und 30 Min. nach Bremen)

Der nächstgelegene Anschluss an das Binnen- und das Seeschifffahrtsstraßen-netz besteht in der Stadt Oldenburg. Der Hafen Oldenburg befindet sich im Kreu-zungspunkt der Seewasserstraße Hunte / Weser und der BinnenwasserstraßeKüstenkanal. Eine kleinere Umschlagstelle befindet sich auf dem Gebiet der Ge-meinde Edewecht am Hansaweg im Ortsteil Husbäke. Der Küstenkanal erreichtbei Dörpen die Ems, wo Anbindungen an die Hafenstadt Emden sowie im Südenan den Dortmund-Ems-Kanal, den Mittellandkanal und das Ruhrgebiet bestehen.Mit einem jahresdurchschnittlichen Güterumschlag von 1,6 Mio. Tonnen ist derHafen Oldenburg der umschlagstärkste Binnenhafen Niedersachsens 6. Umge-schlagen werden in erster Linie

- landwirtschaftliche Güter (Getreide, Futter- und Düngemittel - Anteil am Ge-samtumschlag: 51 %) sowie

- Baustoffe (Sand, Kies, Natursteine und Split - Anteil am Gesamtumschlag:42 %).

In Wilhelmshaven wird bis Ende dieses Jahrzehnts mit dem Jade-Weser-Port dereinzige deutsche Tiefwasserhafen 7 für den Containerumschlag in Betrieb ge-nommen werden. Mit dem Projekt verknüpfen sich in der Region große Erwartun-

4 Fahrplan vom 16.06.2002 bis 14.12.2002, IC Verbindungen erst ab Fahrplan vom15.12.025 werktägliche Verbindungen je Richtung6 Quelle: Stadt Oldenburg: Hafen Oldenburg, Lagebericht 20017 Der Jade-Weser-Port eignet sich bei einer Wassertiefe von 18 Metern für Containerschiffe der

neuen Generation mit bis zu 12 000 TEU.

Anbindungen an den Per-sonenschienenverkehr imLandkreis Ammerland ...

... und der Stadt Olden-burg

See- und Binnenschiffan-bindung durch den HafenOldenburg

Jade-Weser-Port in Nähedes Landkreises Ammer-land in Planung

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10 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

gen hinsichtlich der damit verbundenen wirtschaftlichen Entwicklungsimpulse.Dies gilt insbesondere für die Entstehung neuer Beschäftigungsmöglichkeiten.Nach dem derzeitigen Stand der Verkehrsinfrastruktur wird der überwiegende Teildes landseitig, d.h. über Straße und Schiene, abgewickelte Containertransportüber die A 29 und die Bahnstrecke Wilhelmshaven - Oldenburg, d.h. durch denLandkreis Ammerland verlaufen. Dies eröffnet Potenziale u.a. für Verkehrs- undLogistikfunktionen.

Der nächstgelegene internationale Flughafen für die Region ist der Airport Bre-men. Die Entfernung von der Kreisgrenze Ammerland beträgt gut 50 km. Auf demFlughafen wurden im Jahr 2001 rund 1,8 Mio. Fluggäste abgefertigt. Der AirportBremen bietet zwar keine Interkontinentalverbindungen, aber Linienflüge zu ins-gesamt sechs Flughäfen in Deutschland und acht im europäischen Ausland. ImTouristikverkehr werden 25 Ziele in den wichtigsten europäischen Ferienregioneninsgesamt 58 mal pro Woche angeflogen 8.

8 Auskunft des Flughafens lt. Sommerflugplan 2002

Nächstgelegener interna-tionaler Flughafen: Air-port Bremen

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11 Landkreis Ammerland

Der Landkreis Ammerland hatte in den vergangen zwei Jahrzehnten eine bemer-kenswert dynamische Bevölkerungsentwicklung (Abb. 2-1). Im Vergleich mit derbundes- und landesweiten Entwicklung war die Dynamik während der 80er Jahreund insbesondere in den letzen zehn Jahren deutlich überdurchschnittlich. Ledig-lich von den allgemein starken Bevölkerungszuwächsen unmittelbar nach derWiedervereinigung konnte der Landkreis Ammerland nur wenig profitieren.

Die positive Einwohnerentwicklung des Landkreises Ammerland fand in eineminsgesamt sehr dynamischen regionalen Umfeld statt. Die Bevölkerungsentwick-lung im Regierungsbezirk Weser-Ems insgesamt war in den letzten zwanzig Jah-ren ebenfalls überdurchschnittlich. Unter den umliegenden Landkreisen konntenaber lediglich der Landkreis Oldenburg sowie insbesondere der Landkreis Clop-penburg einen noch stärkeren Bevölkerungszuwachs als der Landkreis Ammer-land verzeichnen (Abb. 2-2).

Abb. 2-1: Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Ammerland insgesamt

1980=100

98

100

102

104

106

108

110

112

114

116

118

120

122

124

80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01

LK Ammerland Niedersachsen früheres Bundesgebiet

N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 07.05.02

C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980 bzw 1989 6Feb02.xls]AMM

Bevölkerungsentwicklung

Bemerkenswert dynami-sche Bevölkerungsent-wicklung im LandkreisAmmerland

Relativ starke Bevölke-rungsdynamik auch imUmfeld des Landkreises

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12 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Innerhalb des Landkreises lagen die Schwerpunkte der Einwohnerentwicklung -v.a. während der letzten zehn Jahre - in den Gemeinden Edewecht und Wiefelste-de. In der ersten Hälfte der 90er Jahre konnten zudem die Gemeinde Apen unddie Stadt Westerstede starke Bevölkerungszuwächse aufweisen. Die schwächsteBevölkerungsentwicklung in den 90er Jahren hatten die Gemeinden Bad Zwi-schenahn und Rastede.

Entscheidenden Anteil an der positiven Bevölkerungsentwicklung des LandkreisesAmmerland hatte erwartungsgemäß die Zuwanderung von Einwohnern. Per Sal-do 9 konnte der Landkreis Ammerland durch Wanderungen seit 1980 mehr als18.000 Einwohner hinzu gewinnen. Von der sog. �Suburbanisierung� im Umfeldder Stadt Oldenburg, d.h. der Wanderung von Bevölkerung aus der Kernstadt insUmland auf Grund von attraktiveren Wohnstandortbedingungen haben im Land-kreis besonders stark die Gemeinden Edewecht und Wiefelstede profitiert.

9 Zuzüge abzüglich Fortzüge

Abb. 2-2: Komponenten der Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Ammerland undseinem Umland 1989 bis 2001

Bevölkerungsentwicklung, jeweils 1.1. bis 1.1.

-5 0 5 10 15 20 25

LK Wesermarsch

LK Friesland

Oldenburg(Oldb), Stadt

LK Leer

LK Ammerland

LK Oldenburg

LK Cloppenburg

Niedersachsen

früheres Bundesgebiet

Deutschland

in v.T. (jahresdurchschnittlich)

WanderungssaldoNatürliche BevölkerungsentwicklungBevölkerungsentwicklung

LK Ammerland

NIW N iedersächsisches Institu t für W irtscha fts forschung e.V ., H annover2.12.02

C:\E igene D ateien\D aten\BILD E R\[D iverse B ilder für K reise mit V E s Apr2002 .xls]LK A M M

Schwerpunkte der Ein-wohnerentwicklung: Ge-meinden Edewecht undWiefelstede

Positive Einwohnerent-wicklung v.a. durch starkeWanderungsgewinne

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13 Landkreis Ammerland

Von Mitte der 80er Jahre an war zudem auch die natürliche Bevölkerungsent-wicklung 10 deutlich überdurchschnittlich, was zu einem weiteren Zuwachs von3.000 Einwohnern führte. Abweichend davon hatten nur die Gemeinden Bad Zwi-schenahn und Rastede keinen Geborenenüberschuss.

10 Geborene abzüglich Gestorbene

Abb. 2-3: Bevölkerung des Landkreises Ammerland nach Altersjahren und Geschlechtam 1.1.2001

Männer

0,00,20,40,60,81,01,21,41,61,82,0

0 - 1

3 - 4

6 - 7

9 - 10

12 - 13

15 - 16

18 - 19

21 - 22

24 - 25

27 - 28

30 - 31

33 - 34

36 - 37

39 - 40

42 - 43

45 - 46

48 - 49

51 - 52

54 - 55

57 - 58

60 - 61

63 - 64

66 - 67

69 - 70

72 - 73

75 - 76

78 - 79

81 - 82

84 - 85

87 - 88

90 - 91

93 - 94

96 - 97

99 -

früheres Bundesgebiet __________

Frauen

2,01,81,61,41,21,00,80,60,40,20,0

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover7.5.02

C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[bevpyr Bevölkerungspyramide Dez2000.xls]Tabelle311200

Aber auch natürliche Be-völkerungsentwicklungüberdurchschnittlich

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14 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Der Landkreis Ammerland verfügt insgesamt über eine Altersstruktur mit einemvergleichsweise hohen Anteil junger Familien.

- Insbesondere die unter 18-Jährigen und die Altergruppen zwischen 30 und 40Jahren sind überdurchschnittlich vertreten (Abb. 2-3). Dies hängt auch mit derZuwanderung zusammen, denn junge Familien stellen den größten Teil der inden Landkreis zuwandernden Bevölkerung.

- Etwas stärker als im Bundesdurchschnitt sind zudem die Altersgruppen zwi-schen 45 bis 65 Jahren vertreten.

- Unterrepräsentiert sind dagegen sind die Altersgruppen der 20- bis 30-Jährigen, die den Landkreis zu Ausbildungszwecken verlassen, sowie ältereMenschen über 65 Jahre.

Unter den umliegenden Landkreisen hat insbesondere Cloppenburg eine durch-gängig jüngere Altersstruktur. Im Durchschnitt etwas älter ist die Bevölkerung inden Landkreisen Friesland und Wesermarsch. Bemerkenswert ist, dass auch diebenachbarte Stadt Oldenburg auf Grund ihrer Funktion als Hochschulstandort füreine Stadt dieser Größenordnung eine relativ junge Altersstruktur aufweist.

Zwischen den Gemeinden des Landkreises gibt es deutliche Unterschiede in derAltersstruktur der Einwohner.

- Deutlich älter als im Landkreisdurchschnitt ist die Bevölkerung in der GemeindeBad Zwischenahn, die u.a. auf Grund ihrer Kurfunktionen als Altersruhesitz att-raktiv ist. Auch die Gemeinde Rastede weist im regionalen Vergleich einen hö-heren Anteil älterer Menschen auf.

- Auf Grund der starken Zuwanderung ist vor allem die Altersstruktur in den Ge-meinden Edewecht und Wiefelstede durch jüngere Haushalte und vergleichs-weise hohe Zahlen von Kindern und Jugendlichen geprägt. Dies gilt mit Ein-schränkungen auch für die Stadt Westerstede und die Gemeinde Apen.

Altersstruktur

Relativ junge Altersstruk-tur der Bevölkerung imLandkreis Ammerland ...

... und in seinem Umland

Höhere Anteile ältererBevölkerung in den Ge-meinden Bad Zwischen-ahn und Rastede

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15 Landkreis Ammerland

Zwischen der Zuwanderung von Bevölkerung bzw. dem Wanderungssaldo einer-seits und der Wohnbauentwicklung andererseits besteht grundsätzlich ein engerZusammenhang. Ein nachhaltig positiver Wanderungssaldo, d.h. spürbare Bevöl-kerungszuwächse sind i.d.R. nur dann zu erreichen, wenn ihnen eine entspre-chende Wohnbauflächenausweisung und die daraus folgende Wohnbautätigkeitzugrunde liegen. Entsprechend ist im Landkreis Ammerland ein starker Zugang anWohnungen festzustellen.

Die Wohnbautätigkeit im Landkreis Ammerland war in der Vergangenheit auch imVergleich mit den umliegenden Landkreisen überdurchschnittlich (Abb. 2-4). Diesgilt insbesondere für die zweite Hälfte der 90er Jahre, die nach der stark expansi-ven Entwicklung während des Wiedervereinigungsbooms allgemein durch eineKonsolidierung des Wohnungsbaumarktes gekennzeichnet war. Lediglich dieLandkreise Cloppenburg und Oldenburg konnten eine ähnlich dynamische Wohn-bauentwicklung aufweisen.

Abb. 2-4: Wohnbautätigkeit im Landkreis Ammerland und seinem Umland 1993 bis 1996und 1996 bis 2001

Zugang an Wohnungen (in Wohn- und Nichtwohngebäuden), jeweils 1.1. bis 1.1.

0 1 2 3 4 5

LK Wesermarsch

Oldenburg(Oldb), Stadt

LK Friesland

LK Leer

LK Oldenburg

LK Cloppenburg

LK Ammerland

Niedersachsen

früheres Bundesgebiet

Deutschland

in % (jahresdurchschnittlich)

1993 - 19961996 - 2001

LK Ammerland

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover2.12.02

C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]LK AMM

Wohnbauentwicklung

Bereitstellung von Wohn-bauland für Zuwanderungvon hoher Bedeutung

Wohnbautätigkeit imLandkreis Ammerland imVergleich zu anderenLandkreisen überdurch-schnittlich

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16 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Die Struktur des Wohnungsbestandes im Landkreis Ammerland ist stark durchEin- und Zweifamilienhäuser geprägt (81 %). Während in der ersten Hälfte der90er Jahre noch ein beträchtlicher Anteil des Wohnungsbaus auf Mehrfamilien-häuser entfiel, ist seitdem der Geschosswohnungsbauanteil an der gesamtenWohnbautätigkeit wieder deutlich gesunken (Abb. 2-5). Über einen nennenswer-ten Anteil an Mehrfamilienhäusern verfügen nur die Gemeinde Bad Zwischenahn(29 %) und die Stadt Westerstede (22 %).

Dagegen stehen in den übrigen Gemeinden Ein- und Zweifamilienhäuser mit An-teilen zwischen 85 % und 89 % eindeutig im Vordergrund. Angesichts des in derBevölkerung anhaltenden Trends zum Eigenhausbau ist der Anteil von Einfamili-enhäusern an der gesamten Wohnungsbautätigkeit ein wesentlicher Grund fürden positiven Wanderungssaldo des Landkreises Ammerland.

Abb. 2-5: Entwicklung und Struktur der Wohnbautätigkeit im Landkreis Ammerland1990 bis 2000

Wohnungen in Gebäuden mit ...

0

250

500

750

1.000

1.250

1.500

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000

... 3 und mehrWohnungen

... 1 und 2 Wohnungen

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 19.8.02

C:\Eigene Dateien\Daten\DATBANK\STANDORT\[wohn97 Wohngebäude und Wohnungen.xls]Bilder

ÜberdurchschnittlicherAnteil von Ein- und Zwei-familienhäuser ...

... ein wesentlicher Grundfür den positiven Wande-rungssaldo des Landkrei-ses

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A 28

A 28

A 29

A 1

A 27

A 28

A 1

Autobahn

Bundesstraße

Bahntrasse

IC ICE Wichtige Bahnhöfe

NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUTFÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort 2000 Kartengrundlage:ÜKN

1:500.000Landesvermessung

undGeobasisinformation

Niedersachsen(Maßstab verändert)

100.000

50.000

10.000

2.000

> +20 %

-30 % bis < -10 %

-50 % bis < -30 %

< - 50 %

-10 % bis < +10 %

+10 % bis +20 %

Pendlerbilanz (Einpendler abzgl. Auspendler) 2000 in % d. SVaW

in Bau

Hafenstandorte

Karte 2-1: Wirtschaftsstandorte und Grundzüge der Raumstruktur im Umfeld des Landkreises Ammerland

IC

ICE

IC

ICE

IC

ICICIC

Landkreis Ammerland

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19 Landkreis Ammerland

Der Landkreis Ammerland hat - gemessen an der Zahl der Ein- und Auspendler -ausgesprochen enge Arbeitsmarktverflechtungen mit seinem Umland. Besondersintensiv sind die Verflechtungen mit der Stadt Oldenburg.

Im Landkreis Ammerland sind insgesamt rund 31.000 Beschäftigte 11 tätig. Hier-unter sind mit rund 35%, d.h. 11.000 Beschäftigten überdurchschnittlich viele Ein-pendler von außerhalb des Landkreises. Mit Abstand die größte Bedeutung hathier die Stadt Oldenburg, aus der rund 30% der Einpendler stammen (Über-sicht 2-1). Zahlreiche im Landkreis Ammerland Beschäftigte kommen zudem ausden Landkreisen Cloppenburg, Leer und Friesland.

Von den rund 35.000 Beschäftigten, die im Landkreis Ammerland ihren Wohnsitzhaben, pendeln 43% (15.000) aus. Die detaillierte Auswertung der Pendlerströme(Übersicht 2-1) macht deutlich, dass als Arbeitsort der Auspendler die Stadt Ol-

11 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, 30.6.2000

Abb. 2-6: Pendlerbilanz des Landkreises Ammerland und seines Umlandes 1995 und2000

Pendlerbilanz (Ein- abzgl. Auspendler) in % der sozialvers.pfl. Besch. am Wohnort

-40 -30 -20 -10 0 10 20 30

LK Oldenburg

LK Leer

LK Wesermarsch

LK Friesland

LK Ammerland

LK Cloppenburg

Oldenburg(Oldb), Stadt

Niedersachsen

früheres Bundesgebiet

Deutschland

in %

19952000

LK Ammerland

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover2.12.02

C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]LK AMM

Arbeitsmarktverflechtungen

Enge Arbeitsmarktver-flechtungen mit dem Um-land

Rund 31.000 Beschäftigteim Landkreis, davon mehrals ein Drittel Einpendler

Fast die Hälfte der Be-schäftigten pendelt aus

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20 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

denburg mit gut 61% (9.200) dominiert. Alle anderen Landkreise spielen als Zielder Pendlerströme nur eine untergeordnete Rolle.

Zusammen genommen hat der Landkreis Ammerland einen gemäßigten negati-ven Pendlersaldo von -11,6 % 12 (entspricht per Saldo rund 4.000 Auspendlern)(Abb. 2-6). Während der Landkreis erwartungsgemäß gegenüber der Stadt Ol-

12 Einpendler abzgl. Auspendler in v.H. der Sozialversicherungspfl. Beschäftigten am Wohnort

Übersicht 2-1: Pendlerverflechtungen des Landkreises Ammerland 1999

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 30.6.1999

abs. in % der Besch. in % der Pendler

Beschäftigte am Arbeitsort 30.922 100,0Nichtpendler 19.950 64,5Einpendler 10.918 35,3 100,0dar. Stadt Oldenburg 3.370 10,9 30,9

Landkreis Cloppenburg 1.599 5,2 14,6Landkreis Leer 1.232 4,0 11,3Landkreis Friesland 1.036 3,4 9,5Landkreis Oldenburg 697 2,3 6,4Landkreis Wesermarsch 690 2,2 6,3

übrige Region Ostfriesland 380 1,2 3,5

übriger Regierungsbezirk Weser-Ems 292 0,9 2,7

übriges Niedersachsen 310 1,0 2,8

Stadt Bremen 53 0,2 0,5

übriges Deutschland 1.259 4,1 11,5

Beschäftigte am Wohnort 34.934 100,0Nichtpendler 19.950 57,1Auspendler 14.975 42,9 100,0dar. Stadt Oldenburg 9.201 26,3 61,4

Landkreis Cloppenburg 510 1,5 3,4Landkreis Leer 435 1,2 2,9Landkreis Friesland 662 1,9 4,4Landkreis Oldenburg 578 1,7 3,9Landkreis Wesermarsch 416 1,2 2,8übrige Region Ostfriesland 239 0,7 1,6

übriger Regierungsbezirk Weser-Ems 410 1,2 2,7

übriges Niedersachsen 661 1,9 4,4

Stadt Bremen 687 2,0 4,6

übriges Deutschland 1.176 3,4 7,9

Pendlerbilanz -4.057 -11,6dar. Stadt Oldenburg -5.831 -16,7

Landkreis Cloppenburg 1.089 3,1Landkreis Leer 797 2,3Landkreis Friesland 374 1,1Landkreis Oldenburg 119 0,3Landkreis Wesermarsch 274 0,8

übrige Region Ostfriesland 141 0,4

übriger Regierungsbezirk Weser-Ems -118 -0,3

übriges Niedersachsen -351 -1,0

Stadt Bremen -634 -1,8

übriges Deutschland 83 0,2

Quelle: Bundesanstalt für ArbeitN I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung

Negativer Pendlersaldomit der Stadt Oldenburg

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21 Landkreis Ammerland

denburg als dem wirtschaftlichen Zentrum der Region einen deutlichen Auspend-lerüberschuss aufweist, hat er gegenüber allen anderen umliegenden Landkreiseneinen positiven Pendlersaldo. Dies gilt insbesondere für die Landkreise Cloppen-burg und Leer.

Die Arbeitsplatzzentren innerhalb des Landkreises, d.h. die Wirtschaftsstandortemit einem Einpendlerüberschuss sind die Gemeinde Bad Zwischenahn und dieStadt Westerstede. Bei den übrigen Gemeinden steht auf Grund des deutlich ne-gativen Pendlersaldos die Funktion als Wohnstandort im Vordergrund. Besondersdeutlich ist der Auspendlerüberschuss in den Gemeinden Wiefelstede und Apen.

Nach der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung beträgt die Zahl der Erwerbstäti-gen (am Arbeitsort) im Landkreis Ammerland etwa 46.700 Personen 13.

- Die Landwirtschaft ist in der Wirtschaftsstruktur des Landkreises mit 5.300Erwerbstätigen und einem Anteil von 11,4 % an allen Erwerbstätigen (477 14)fast fünf mal so stark vertreten wie im Bundesdurchschnitt. Dies ist hier auf diebesondere Bedeutung des Gartenbaus (Baumschulen) zurückzuführen. Keinanderer Landkreis in Niedersachsen weist einen annähernd so hohen Anteil anErwerbstätigen in der Landwirtschaft auf.

- Das Produzierende Gewerbe insgesamt ist mit 12.200 Erwerbstätigen oder26,2 % (88) unterdurchschnittlich vertreten. Dies gilt insbesondere für das Ver-arbeitende Gewerbe, während das Baugewerbe überrepräsentiert ist.

- Auch die Dienstleistungen insgesamt sind mit 29.100 Erwerbstätigen oder62,4 % aller Erwerbstätigen (92) leicht unterdurchschnittlich vertreten.

13 Erwerbstätige am Arbeitsort, 2000. Zusätzlich zu den Sozialversicherungspflichtig Beschäftig-

ten umfasst die Zahl der Erwerbstätigen u.a. auch Beamte, Soldaten, Selbständige und mit-helfende Familienangehörige sowie geringfügig Beschäftigte. Differenzen zur Statistik der So-zialversicherungspflichtig Beschäftigten betreffen daher insbesondere den Dienstleistungs-sektor (öffentlicher Sektor) und die Landwirtschaft. Im Folgenden wird nur noch die Statistik derSozialversicherungspflichtig Beschäftigten verwendet, da sie aktuellere Zahlen als die Volks-wirtschaftliche Gesamtrechung umfasst und eine sehr viel detailliertere Auswertungen u.a.nach einzelnen Branchen sowie der Pendlerverflechtungen ermöglicht.

14 Anteil an den Erwerbstätigen insgesamt, Bundesgebiet = 100

Wichtigste Arbeitsplatz-zentren im Landkreis:Bad Zwischenahn undStadt Westerstede

Wirtschaftsstruktur

46.700 Erwerbstätige imLandkreis Ammerland

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22 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Im Landkreis Ammerland haben die Produzierenden Bereiche 15 einen überdurch-schnittlichen Anteil an den Gesamtbeschäftigten (110 16). Besondere Schwer-punkte liegen im Baugewerbe, in der Landwirtschaft sowie innerhalb des Verar-beitenden Gewerbes in der Nahrungsmittelindustrie und der Kunststoffindustrie(Abb. 2-7):

- Das Baugewerbe mit etwa 3.400 Beschäftigten (162) ist durch zahlreiche mit-telgroße und kleinere Betriebe geprägt.

- Die gewerbliche Landwirtschaft mit etwa 2.500 Beschäftigten ist durch zahlrei-che Baumschulen und andere gartenwirtschaftliche Betriebe bestimmt.

15 Produzierendes Gewerbe einschließlich Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau16 Anteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten insgesamt, Bundesgebiet West = 100,

30.6. 2001

Abb. 2-7: Branchenspezialisierung des Produzierenden Gewerbes im Landkreis Am-merland 2000

Anteil der Wirtschaftszweige an den Beschäftigten insgesamt in %

0

1

2

3

4

5

6

7

8

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10

11

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im LK Ammerland im früheren Bundesgebiet

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 19.08.02

C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Badsvbb mit2000.xls]LK Amm

Produzierender Bereich

Schwerpunkte: Bauge-werbe, Landwirtschaft,Nahrungsmittelindustrieund Kunststoffindustrie

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23 Landkreis Ammerland

- Das Ernährungsgewerbe ist mit über 1.700 Beschäftigten (233) sehr stark ver-treten. Wichtige Betriebe sind u.a. Meica Fleischwaren (Edewecht), Käserei derNordmilch e.G. (Edewecht), Rügenwalder Wurst (Bad Zwischenahn) sowieMilchwerke Ammerland (Wiefelstede).

- Die Kunststoffverarbeitung ist mit knapp 1.000 Beschäftigten (224) ebenfallsstark überrepräsentiert. Zur Branche zählen u.a. Hüppe (Bad Zwischenahn undWesterstede,), Pipelife Rohrsysteme (Bad Zwischenahn) sowie ChallengeCard Design (Plastikkarten im Kreditkartenformat, Rastede).

Weitere wichtige Branchen sind:

- der Maschinenbau mit gut 1.100 Beschäftigten (93), u.a. Brötje (Herstellungvon Heizungsanlagen an den Standorten Rastede, Wiefelstede und Au-gustfehn), Bruns (Förder- und Bandanlagen, Apen), NEMA-Engeneering (För-der-, Umschlags- und Siloanlagen, Wiefelstede) sowie eine Reihe weiterer, z.T.sehr innovativer Kleinbetriebe,

- die Holzverarbeitung mit knapp 800 Beschäftigten (165), u.a. Steinhoff Möbel(Westerstede),

- der Stahlbau mit 550 Beschäftigten (228) und die Herstellung von Eisen-,Blech-, Metallwaren mit 550 Beschäftigten (108),

- die Industrie der Steine und Erden mit knapp 300 Beschäftigten (129), u.a.Röben (Klinker, Bad Zwischenahn) sowie

- die Bekleidungsindustrie mit etwa über 200 Beschäftigten (210), u.a. Gardeur(Augustfehn) und Poppken (Rastede).

Die Bedeutung der Landwirtschaft (v.a. Pflanzenbau) im Landkreis Ammerland istauch im regionalen Vergleich herausragend. Das Baugewerbe ist in allen umlie-genden Landkreisen überdurchschnittlich vertreten, während das VerarbeitendeGewerbe insbesondere in den Landkreisen Cloppenburg (u.a. Nahrungsmittel,Elektrotechnik, Maschinenbau) und Wesermarsch (u.a. Luftfahrzeugbau, Elektro-technik, Schiffbau) sehr stark überrepräsentiert ist.

Innerhalb des Landkreises konzentriert sich der Pflanzenbau insbesondere auf dieGemeinden Edewecht, Bad Zwischenahn und Wiefelstede sowie die Stadt Wes-terstede. Das Verarbeitende Gewerbe hat v.a. in den Gemeinden Apen und Ede-wecht einen überdurchschnittlichen Anteil an der Gesamtbeschäftigung.

Das Verarbeitende Gewerbe im Landkreis Ammerland ist in besonderem Maßedurch mittlere Betriebe geprägt. Lediglich ein Betrieb hat mehr als 500 Beschäf-tigten und ist insofern als Großbetrieb einzustufen. 36 Betriebe weisen eine mittle-re Größenordnung zwischen 50 und 500 Beschäftigten auf. 77 Kleinbetriebe mitunter 50 Beschäftigten haben einen Anteil von etwa 20 % aller Beschäftigten desVerarbeitenden Gewerbes.

Weitere wichtige Bran-chen im ProduzierendenBereich

Umland: Verarb. Gewerbein den Landkreisen Clop-penburg und Weser-marsch überrepräsentiert

Pflanzenbau insbesonde-re in Edewecht, Bad Zwi-schenahn, Wiefelstedeund Westerstede

Verarbeitendes Gewerbeim Landkreis durch mittle-re Betriebe geprägt

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24 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Innerhalb des insgesamt nur unterdurchschnittlich vertretenen Dienstleistungs-sektors (93 17) mit zusammen 18.900 Beschäftigten sind die einzelnen Zweigeunterschiedlich vertreten. Überrepräsentiert sind im Dienstleistungssektor derHandel, das Gesundheitswesen sowie das Gast- und Beherbergungsgewerbe(Abb. 2-8):

- Der Einzelhandel ist mit gut 3.600 Beschäftigten (137 18) in der Wirtschafts-struktur des Landkreises überrepräsentiert 19. Der Einzelhandelsbesatz 20 im

17 Anteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten insgesamt, Bundesgebiet West = 100,

30.6. 200118 Spezialisierung: Anteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten insgesamt, Bundes-

gebiet West = 100, 30.6. 200019 Ein wesentlicher Grund hierfür ist der Unternehmenssitz der Firma Ulla Popken (Versand- und

Filialhandelsgruppe, spezialisiert auf Damenmode in großen Größen und Umstandsmode) inRastede mit rund 500 Beschäftigten.

Abb. 2-8: Branchenspezialisierung des Dienstleistungssektors im Landkreis Ammer-land 2000

Anteil der Wirtschaftszweige an den Beschäftigten insgesamt in %

0

1

2

3

4

5

6

7

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9

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im LK Ammerland

im früheren Bundesgebiet

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 19.08.02

C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Badsvbb mit2000.xls]LK Amm

Dienstleistungssektor

Schwerpunkte: Handel,Gesundheitswesen sowieGast- und Beherber-gungsgewerbe

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25 Landkreis Ammerland

Landkreis Ammerland (118) ist der höchste unter den umliegenden Landkrei-sen. Nur das benachbarte Oberzentrum Oldenburg (172) hat erwartungsge-mäß einen deutlich stärkeren Besatz an Beschäftigten im Einzelhandel.

- Der Großhandel ist mit knapp 2.300 Beschäftigten (122) ebenfalls überreprä-sentiert, von Bedeutung ist u.a. das Edeka-Logistik-Zentrum (Wiefelstede).

- Der große Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens ist in der Wirtschafts-struktur des Landkreises mit 3.700 Beschäftigten 21 (110) ebenfalls überdurch-schnittlich vertreten. Besondere Bedeutung hat dabei der Kurort Bad Zwi-schenahn u.a. mit den Einrichtungen Landeskrankenhaus Wehnen (Bad Zwi-schenahn), Kur- und Rehabilitationseinrichtungen (Bad Zwischenahn), Bun-deswehrkrankenhaus Rostrup 22 (Bad Zwischenahn) sowie Ammerlandklinik(ehemaliges Kreiskrankenhaus, Westerstede).

- Das eng mit dem Kurwesen verbundene Gast- und Beherbergungsgewerbe istmit 1.100 Beschäftigten (126) ebenfalls deutlich überrepräsentiert. Von deninsgesamt mehr als 700.000 Übernachtungen 23 entfallen etwa 530.000 aufBad Zwischenahn, das auf Grund seiner Kurfunktionen der herausragendeTourismusstandort im Landkreis Ammerland ist.

Mehr oder weniger stark unterrepräsentiert in der Wirtschaftsstruktur des Land-kreises Ammerland sind

- Wissenschaft und Bildung mit knapp 900 Beschäftigten (90),

- die Öffentliche Verwaltung mit 1.500 Beschäftigten (83),

- Verkehr und Nachrichtenübermittlung mit 1.100 Beschäftigten (66) sowie

- die bundesweit ausgesprochen dynamischen UnternehmensbezogenenDienstleistungen mit zusammen 2.200 Beschäftigte (62) und die

- Finanzdienstleistungen mit etwa 600 Beschäftigen (46).

Der regionale Vergleich macht deutlich, dass auch in den umliegenden Landkrei-sen der Dienstleistungssektor eher unterrepräsentiert ist (Abb. 2-9). Lediglich inden Landkreisen Friesland (v.a. Tourismus, Bundeswehr und Unternehmensbe-zogene Dienstleistungen) sowie Leer (v.a. Tourismus, Bundeswehr und Verkehrs-gewerbe) haben die Dienstleistungsbranchen einen leicht überdurchschnittlichenAnteil an der Gesamtbeschäftigung.

Herausragender Dienstleistungsstandort des nördlichen Regierungsbezirks We-ser-Ems ist die Stadt Oldenburg. Vor dem Hintergrund der Ausstattung mitDienstleistungs- und Einzelhandelsfunktionen, Bildungs-, Hochschul- und For-schungsinfrastruktur, öffentlicher Verwaltung sowie Kultureinrichtungen geht derEinzugsbereich des Oberzentrums deutlich über das engere regionale Umfeldhinaus.

20 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Einzelhandel je 1.000 Einwohner, 2000, Bundes-

gebiet West = 10021 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, 30.6.200122 Eingliederung in die Ammerlandklinik Westerstede geplant23 Beherbergungsbetriebe mit mindestens 9 Betten, ohne Campingplätze, 2000

Alle weitere Dienstleis-tungsbranchen unterrep-räsentiert

Auch in den umliegendenLandkreisen nur unter-durchschnittlicherDienstleistungsanteil

Stadt Oldenburg als her-ausragender Dienstleis-tungsstandort der Region

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26 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Innerhalb des Landkreises Ammerland sind die Gemeinde Bad Zwischenahn (Ge-sundheitswesen, Gastgewerbe, Öffentliche Verwaltung, Erziehung und Unterricht)sowie die Stadt Westerstede (Handel, Öffentliche Verwaltung, Gesundheitswesen)mit Abstand die größten Dienstleistungsstandorte.

Der Landkreis Ammerland hatte in der Vergangenheit eine insgesamt günstigeBeschäftigtenentwicklung (Abb. 2-10). Diese Feststellung gilt sowohl im Vergleichmit der bundes- als auch mit der landesweiten Entwicklung. Bis Mitte der 80erJahre war die Beschäftigtendynamik im Landkreis noch verhalten. Es setzte dannaber in der Folge eine überdurchschnittliche Entwicklung ein, die bis Mitte der90er Jahre andauerte. Insbesondere die Rezession nach Auslaufen des Wieder-vereinigungsbooms hat die Wirtschaft des Landkreises sehr gut überstanden. Seit1996 verlief die Beschäftigtenentwicklung in etwa im Bundes- und Landesdurch-schnitt.

Abb. 2-9: Beschäftigtenanteil des Dienstleistungssektors im Landkreis Ammerland undseinem Umland 1989 und 2000

Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungssektor an allen Beschäftigten am 30.6.

0 10 20 30 40 50 60 70 80

LK Cloppenburg

LK Wesermarsch

LK Ammerland

LK Oldenburg

LK Leer

LK Friesland

Oldenburg(Oldb), Stadt

Niedersachsen

früheres Bundesgebiet

Deutschland

in %

19892000

LK Ammerland

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover2.12.02

C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]LK AMM

Wichtigste Dienstleis-tungsstandorte im Land-kreis: Bad Zwischenahnund Westerstede

Beschäftigtenentwicklung

ÜberdurchschnittlicheBeschäftigtenentwicklungim Landkreis Ammerland

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27 Landkreis Ammerland

Die positive Entwicklung des Landkreises Ammerland hat in einem ebenfalls dy-namischen regionalen Umfeld stattgefunden. Dieses gilt auch für die Stadt Olden-burg, die zu den entwicklungsstärksten Großstädten in Norddeutschland zählt.Noch stärker als im Landkreis Ammerland waren in den 90er Jahren die Beschäf-tigungszuwächse in den umliegenden Landkreisen Cloppenburg und Oldenburg(Abb. 2-11). Nur der besonders deutlich durch den wirtschaftlichen Strukturwandelgekennzeichnete Landkreis Wesermarsch hatte eine eher schwache Beschäftig-tenentwicklung. Im Bundesvergleich lediglich durchschnittlich war die Entwicklungzudem im Landkreis Friesland.

Abb. 2-10: Beschäftigtenentwicklung im Landkreis Ammerland insgesamt

1980=100

7580859095

100105110115120125130135140145150155160165170175180185

80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00

LK Ammerland Niedersachsen früheres Bundesgebiet

N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 07.05.02

C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980 bzw 1989 6Feb02.xls]AMM

Positive Entwicklung desLandkreises in einemdynamischen regionalenUmfeld

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28 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Die Beschäftigtenentwicklung im Produzierenden Gewerbe verlief insgesamt nurwenig günstiger als der Bundes- und Landestrend. Während bis Mitte der 80erJahre deutliche Einbrüche hingenommen werden mussten, war in der Folgezeitbis Mitte der 90er Jahre die Entwicklung überdurchschnittlich (Abb. 2-12). In derzweiten Hälfte der 90er Jahre verlief die Entwicklung im Produzierenden Gewerbedagegen wieder deutlich negativ.

Abb. 2-11: Beschäftigtenentwicklung insgesamt im Landkreis Ammerland und seinemUmland 1989 bis 2000

Beschäftigtenentwicklung, jeweils 30.6.

-3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6

LK Wesermarsch

LK Ammerland

Oldenburg(Oldb), Stadt

LK Leer

LK Oldenburg

LK Friesland

LK Cloppenburg

Niedersachsen

früheres Bundesgebiet

Deutschland

in % (jahresdurchschnittlich)

1989 - 19921992 - 19951995 - 2000

LK Ammerland

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover2.12.02

C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]LK AMM

Entwicklung im Produzie-renden Gewerbe: Nurwenig günstiger als derBundes- und Landestrend

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29 Landkreis Ammerland

Seit Ende der 80er Jahre haben v.a. der Bereich Steine und Erden, die Textilher-stellung sowie die Hersteller von Eisen-, Blech- und Metallwaren überdurch-schnittlich Beschäftigung abgebaut. Entgegen dem Bundestrend konnten in derLandwirtschaft, der Kunststoffverarbeitung, dem Baugewerbe sowie im Stahlbauund Maschinenbau Zuwächse verzeichnet werden. Damit haben seit 1989 - abge-sehen von der Nahrungsmittelindustrie - insbesondere die Branchen hinzugewon-nen, die heute die Branchenstruktur des Produzierenden Gewerbes im LandkreisAmmerland überdurchschnittlich prägen.

Abb. 2-12: Beschäftigtenentwicklung im Produzierenden Gewerbe im Landkreis Am-merland

1980=100

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75

80

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90

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130

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145

150

155

80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00

LK Ammerland Niedersachsen früheres Bundesgebiet

ab 1998 neue Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1993 (WZ93),

Zeitreihen vor und nach 1998 nur eingeschränkt miteinander vergleichbar.

N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 19.08.02

C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980 bzw 1989 6Feb02.xls]AMM

Positiv: Landwirtschaft,Kunststoffverarbeitung,Baugewerbe, Stahlbauund Maschinenbau

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30 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Demgegenüber war die Beschäftigtenentwicklung im Dienstleistungssektor deut-lich dynamischer (Abb. 2-13). Wesentlich an den Gewinnen beteiligt war der Ein-zelhandel, der ein Viertel des gesamten Beschäftigungszuwachses seit 1989ausmacht. Diese überdurchschnittlich positive Entwicklung verteilt sich auf eineVielzahl von einzelnen Betrieben. Herausragende Neuansiedlungen in diesemBereich sind nicht der Grund für den Zuwachs. Weitere Dienstleistungsbranchenmit überdurchschnittlichen Beschäftigungsgewinnen sind u.a. der Bereich Gast-gewerbe und Heime sowie die Unternehmensbezogenen Dienstleistungen.

Abb. 2-13: Beschäftigtenentwicklung im Dienstleistungssektor im Landkreis Ammerland

1980=100

95

100

105

110

115

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185

80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00

LK Ammerland Niedersachsen früheres Bundesgebiet

ab 1998 neue Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1993 (WZ93),

Zeitreihen vor und nach 1998 nur eingeschränkt miteinander vergleichbar.

N I W Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 19.08.02

C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980 bzw 1989 6Feb02.xls]AMM

Deutlich überdurch-schnittliche Beschäftig-tenentwicklung im Einzel-handel

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31 Landkreis Ammerland

Mit rund 4.700 Arbeitslosen und einer Arbeitslosenquote von 8,7 % 24 (110 25)liegt der Landkreis Ammerland im Vergleich mit den umliegenden Landkreisen imMittelfeld (Abb. 2-14). Niedriger ist die Arbeitslosenquote in den Landkreisen Ol-denburg (101) und Cloppenburg (94), höher dagegen in den Landkreisen Leer(134), Friesland (122) und Wesermarsch (118). Verglichen mit Niedersachseninsgesamt (122) hat der Landkreis Ammerland geringere Arbeitsmarktprobleme.

Zwischen den einzelnen Gemeinden im Landkreis Ammerland differieren die Ar-beitslosenquoten deutlich:

- Die Gemeinde Apen hat mit 10,3% die mit Abstand höchste Arbeitslosenquote.

- Des weiteren haben auch die Gemeinden Bad Zwischenahn und Rastede (je8,9%) etwas höhere Arbeitslosenquoten als der Landkreis insgesamt.

24 30.6.200125 Bundesgebiet West = 100

Abb. 2-14: Arbeitslosigkeit im Landkreis Ammerland und seinem Umland 1997 und 2000

Arbeitslosenquote am 30.6.

0 20 40 60 80 100 120 140

Oldenburg(Oldb), Stadt

LK Leer

LK Friesland

LK Wesermarsch

LK Ammerland

LK Oldenburg

LK Cloppenburg

Niedersachsen

Bundesgebiet West, oh.B.(W)

Deutschland

WD = 100

19972002

LK Ammerland

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover2.12.02

C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Diverse Bilder für Kreise mit VEs Apr2002.xls]LK AMM

Arbeitsmarkt

4.700 Arbeitslose imLandkreis Ammerland,Arbeitslosenquote 8,7 %

Höchste Arbeitslosenquo-te in der Gemeinde Apen

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32 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

- Günstiger als der Landkreisdurchschnitt liegen die Gemeinde Edewecht, dieStadt Westerstede (beide 8,3%) sowie die Gemeinde Wiefelstede (8,1%).

Die Arbeitsmarktprobleme des Landkreis Ammerland waren Ende der 80er Jahrenoch sehr viel ausgeprägter als heute. In Zusammenhang mit der äußerst positi-ven Beschäftigtenentwicklung seit Anfang der 90er Jahre konnte aber der Abstandzum Bundesdurchschnitt bis Mitte der 90er Jahre spürbar verringert werden (Abb.2-15). Im Verlauf der zweiten Hälfte der 90er Jahre haben sich die Arbeitslosen-zahlen im Landkreis Ammerland dann allmählich wieder ungünstiger entwickelt alsder Bundestrend. Dies gilt besonders auch für die Jahre 2000 und 2001.

Zur Zeit sind zwei Arbeitsverwaltungen für den Landkreis Ammerland zuständig.Die Gemeinde Rastede wird vom Arbeitsamt Oldenburg betreut, alle übrigenKommunen vom Arbeitsamt Bad Zwischenahn. Diese Unterteilung der Arbeits-marktregion sollte im Sinne einer effektiveren Arbeitsverwaltung aufgehoben wer-den.

Abb. 2-15: Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Landkreis Ammerland

-2

-1

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

8 8 8 9 9 0 9 1 9 2 9 3 9 4 9 5 9 6 9 7 9 8 9 9 0 0 0 1 0 2Ende des Quartals

ArbeitslosenquotenQuartalswerte und Trendwerte in %

früheres Bundesgebiet

LK Ammerland

Differenz zum Bundeswertin %-Punkten

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 19.08.02

C:\Eigene Dateien\Daten\BILDER\[Alalqkrs ALQ seit 88.xls]Tabelle1

Noch größere Arbeits-marktprobleme Ende der80er Jahren

Einräumigkeit der Ar-beitsverwaltung anzu-streben

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33 Landkreis Ammerland

Der Landkreis Ammerland verfügt über je ein Gymnasium in der Gemeinde BadZwischenahn und der Stadt Westerstede sowie eine Kooperative Gesamtschule inder Gemeinde Rastede. Daneben sind in Rostrup (Gemeinde Bad Zwischenahn)die Berufsbildenden Schulen Ammerland mit sechs Abteilungen angesiedelt:

- Abteilung I: Wirtschaft und Verwaltung, Gesundheit, Zusammenarbeit mit denHochschulen, dem Studienseminar und den Volkshochschulen,

- Abteilung II: Metalltechnik, Elektrotechnik, Umweltschutz, Informatik,

- Abteilung III: Bautechnik, Holztechnik,

- Abteilung IV: Farbtechnik und Raumgestaltung, Körperpflege, Ernährung, Si-cherheit,

- Abteilung V: Agrarwirtschaft, einschl. Gartenbau, Hauswirtschaft, Altenpflege,Sozialpflege, Sozialassistenz,

- Abteilung VI: Berufsvorbereitungsjahr, Werkstatt für Behinderte, Zusammenar-beit mit den allgemein bildenden Schulen, den Jugendeinrichtungen sowie derArbeitsverwaltung.

Der Anteil der Auszubildenden an den Beschäftigten insgesamt liegt im LandkreisAmmerland mit 7,1 % (125 26) an den Beschäftigen insgesamt über dem Durch-schnitt des früheren Bundesgebietes und des Landes Niedersachsen. Den Betrie-ben im Ammerland können damit überdurchschnittliche Ausbildungsanstrengun-gen im bescheinigt werden. Dies gilt auch für die umliegenden Landkreise sowiedie Stadt Oldenburg (116). Insbesondere in den Landkreisen Leer (155) undCloppenburg (143) ist der Anteil der Auszubildenden an den Beschäftigten sehrhoch. Innerhalb des Landkreises ist der Auszubildendenanteil insbesondere in derStadt Westerstede (7,7%) sowie den Gemeinden Apen und Bad Zwischenahn(beide 7,5%) überdurchschnittlich.

Wichtigste Hochschule der Region ist die Carl von Ossietzky Universität Olden-burg mit insgesamt 11.500 Studierenden 27. Hinzu kommt die FachhochschuleOldenburg / Ostfriesland / Wilhelmshaven mit den fünf Studienstandorten Olden-burg, Leer, Emden, Elsfleth und Wilhelmshaven und über 8.200 Studierenden.Weitere wichtige Hochschulstandorte im Umfeld des Landkreises Ammerland sinddie Städte Bremen und Osnabrück.

26 Bundesgebiet West = 10027 WS 2001/02, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur: Hochschulen in

Niedersachsen 2002. Zahlen, Daten, Fakten.

Ausbildung

Bedeutung des Landkrei-ses Ammerland alsSchulstandort

ÜberdurchschnittlicheAusbildungsanstrengun-gen der Betriebe im Am-merland

Hochschulen der Region

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34 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Rund ein Sechstel (85 28) aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten imLandkreis Ammerland haben keine abgeschlossene Berufsausbildung. Damit liegtder Landkreis in etwa im niedersächsischen Durchschnitt (Abb. 2-16). In den um-liegenden Landkreisen ist der Anteil der Unqualifizierten allerdings noch geringer.Lediglich der Landkreis Cloppenburg (117) hat einen überdurchschnittlich hohenAnteil von Beschäftigten ohne Ausbildung.

Erwartungsgemäß verfügt mit 80 % (111 29) der überwiegende Teil der Beschäf-tigten im Landkreis über eine mittlere Qualifikation 30. Dies gilt in ähnlichem Maßeauch für das Umland des Landkreises Ammerland. Demgegenüber steht - fürländliche Räume typisch - ein unterdurchschnittlicher Besatz an Beschäftigen mitHochschul- bzw. Fachhochschulabschluss (46). Bundesweit ist zu beobachten,

28 Bundesgebiet West = 10029 Bundesgebiet West = 10030 mit abgeschlossener Berufsausbildung, aber ohne Fachhochschul-/Hochschulabschluss

Abb. 2-16: Beschäftigte ohne abgeschlossene Berufsausbildung im Landkreis Ammer-land und seinem Umland 1990 und 2000

Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ohne abgeschlossene Berufsausbildung an insgesamt am 30.6.

0 5 10 15 20 25

LK Cloppenburg

LK Ammerland

LK Oldenburg

LK Wesermarsch

LK Friesland

Oldenburg(Oldb), Stadt

LK Leer

Niedersachsen

früheres Bundesgebiet

Deutschland

in %

19902000

LK Ammerland

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Qualifikation

Anteil von Unqualifizier-ten an den Beschäftigten

Schwerpunkt der Qualifi-kationsstruktur: MittlereQualifikationen

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35 Landkreis Ammerland

dass sich hochqualifizierte Arbeitskräfte vorwiegend in den großstädtischen Zent-ren konzentrieren. Innerhalb des Landkreises verfügt die Stadt Westerstede übereinen etwas höheren Anteil an Hochqualifizierten (65), während Beschäftigte ohneabgeschlossene Berufsausbildung in der Gemeinde Apen (117) überdurchschnitt-lich vertreten sind.

Das durchschnittliche Entgeltniveau in den Wirtschaftsbereichen insgesamt 31

liegt im Landkreis Ammerland (91 32) deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. DieVerdienstmöglichkeiten im Landkreis Ammerland sind sogar noch geringer als inden umliegenden Landkreisen Wesermarsch (101), Cloppenburg (97), Friesland(95), Leer (93) und Oldenburg (93). Die Löhne der Arbeiter (82) und die Gehälterder Angestellten (76) im Verarbeitenden Gewerbe des Landkreises Ammerlandliegen ebenfalls deutlich unter dem Bundes- und Landesdurchschnitt.

31 Entgeltstatistik der sozialversicherungspflichtigen Entgelte, 199632 Bruttojahresentgelt je Person; jeweiliger Bundeswert (alte Bundesländer) = 100

Abb. 2-17: Pro-Kopf- Einkommen im Landkreis Ammerland und seinem Umland 1989und 1995

in DM je Einwohner

0 20 40 60 80 100

LK Leer

LK Cloppenburg

LK Wesermarsch

LK Friesland

LK Oldenburg

LK Ammerland

Oldenburg(Oldb), Stadt

Niedersachsen

früheres Bundesgebiet

Deutschland

BG = 100

19891995

LK Ammerland

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Einkommen

Entgeltniveau im Land-kreis Ammerland unterdem Bundesdurchschnitt

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36 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Das niedrige regionale Lohn- und Gehaltsniveau im Landkreis Ammerland kannaus unternehmerischer Sicht als wichtiger Standortfaktor im überregionalen Wett-bewerb um ansiedlungsinteressierte Industriebetriebe interpretiert werden. Ande-rerseits ergeben sich aus der Sicht der Beschäftigten Auswirkungen auf die Ein-kommenssituation der privaten Haushalte, die sich letztlich im Konsumverhalten,d.h. u.a. in der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft niederschlagen können.

Das niedrige Entgeltniveau wirkt sich nur in begrenztem Maße auf das Einkom-men der privaten Haushalte 33 aus. Mit rund � 10.700,- (96 34) liegt das Pro-Kopf-Einkommen im Landkreis Ammerland nur leicht unterhalb des Bundes-, aber o-berhalb des Landesdurchschnitts (Abb. 2-17). Auch bei der Betrachtung der um-liegenden Landkreise liegt der Landkreis Ammerland an der Spitze.

Innerhalb des Landkreises differiert das Pro-Kopf-Einkommen sehr stark. Einesehr gute Einkommenssituation weist die Gemeinde Bad Zwischenahn (111) auf.Ebenfalls überdurchschnittlich ist das Einkommen der privaten Haushalte in denGemeinden Rastede (107) und Wiefelstede (106). In etwa im Bundesdurchschnittliegen die Gemeinde Edewecht (102) und die Stadt Westerstede (98), währenddas Pro-Kopf-Einkommen in der Gemeinde Apen (80) deutlich niedriger ist.

Die Steuereinnahmekraft 35 des Landkreises Ammerland (87 36) liegt unterhalbdes niedersächsischen Landesdurchschnitts. Unter den umliegenden Vergleichs-landkreisen liegt der Landkreis Ammerland damit im Mittelfeld (Abb. 2-18). Einehöhere Steuereinnahmekraft können die Landkreise Wesermarsch (101, v.a. ü-berdurchschnittliches Gewerbesteueraufkommen), Cloppenburg (92) und Olden-burg (89) aufweisen, geringer ist diese dagegen in den Landkreisen Friesland (84)und Leer (68).

Vergleichsweise gering ist im Landkreis Ammerland das Gewerbesteueraufkom-men 37 (58), während der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer (92) überdem Durchschnitt der umliegenden Landkreise liegt. Hier befindet sich der Land-kreis Ammerland gemeinsam mit dem Landkreis Oldenburg an der Spitze in derRegion.

33 Gesamtbetrag der Einkünfte der privaten Haushalte je Einwohner, 199534 Bundesgebiet West = 10035 Die Steuereinnahmekraft ergibt sich aus der Realsteueraufbringungskraft (Grundsteuern A und

B sowie Gewerbesteuer) abzüglich der Gewerbesteuerumlage zuzüglich des Gemeindeanteilsan der Einkommenssteuer.

36 Niedersachsen = 10037 Netto-Gewerbesteuereinnahmen je Einwohner, 2000

Niedriges Lohn- und Ge-haltsniveau in der Indust-rie als Standortfaktor imüberregionalen Wettbe-werb

Insgesamt aber relativhohes Pro-Kopf-Einkommen

ÜberdurchschnittlichesPro-Kopf-Einkommen inBad Zwischenahn Raste-de und Wiefelstede

Öffentliche Finanzen

Steuereinnahmekraft desLandkreises unterhalbdes Landesdurch-schnitts ...

... insbesondere aufgrundgeringer Gewerbesteuer-einnahmen

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37 Landkreis Ammerland

Innerhalb des Landkreises hat die Gemeinde Bad Zwischenahn (103) die mit Ab-stand höchste Steuereinnahmekraft. Sowohl bei den Gewerbesteuereinnahmenals auch beim Gemeindeanteil an der Einkommensteuer und der Grundsteuer Bist die Gemeinde im Landkreis führend. Ausgesprochen gering ist die Steuerein-nahmekraft dagegen in der Gemeinde Apen (64).

Abb. 2-18: Steuereinnahmekraft im Landkreis Ammerland und seinem Umland 1989 und2000

Steuereinnahmekraft je Einwohner

0 20 40 60 80 100

LK Leer

LK Friesland

LK Ammerland

LK Oldenburg

LK Cloppenburg

LK Wesermarsch

Oldenburg(Oldb), Stadt

Niedersachsen

früheres Bundesgebiet

Deutschland

Nds = 100

19892000

LK Ammerland

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Höchste Steuereinnahme-kraft im Landkreis:Bad Zwischenahn

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38 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Die Bestandsaufnahme der Gewerbeflächenpolitik sowie der Wirtschaftsförde-rungsaktivitäten der Kommunen erfolgte im Rahmen der GemeindegesprächeAnfang August 2002. Gesprächspartner vor Ort waren neben den Hauptverwal-tungsbeamten weitere Fachleute aus der Verwaltung, im Regelfall Kämmerer undBauamtsleiter sowie ggf. das für Wirtschaftsförderung und Kommunalmarketingzuständige Fachpersonal.

Im Bereich Gewerbeflächenpolitik wurden in den Gesprächen schwerpunktmäßigfolgende Themen behandelt:

- Zuständigkeiten für die Gewerbeflächenentwicklung innerhalb der Verwaltung,

- Strategie der Mobilisierung von Gewerbeflächen durch die Städte und Ge-meinden sowie die (kommunale) Finanzierung der Entwicklung von Gewerbe-flächen,

- Aktivitäten zur Vermarktung von Gewerbeflächen sowie

- Möglichkeiten zur interkommunalen Kooperation.

Darüber hinaus wurden mit den Vertretern der Städte und Gemeinden deren Akti-vitäten der kommunalen Wirtschaftsförderung erörtert. Hierbei ging es vornehm-lich um:

- Aufgaben, Schwerpunkte und Instrumente der lokalen Wirtschaftsförderung,

- die Zuständigkeiten und Organisation innerhalb der Verwaltung sowie perso-nelle und finanzielle Ressourcen für Wirtschaftsförderungsaktivitäten,

- weitere lokale Akteure außerhalb der Verwaltung sowie

- die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung des Landkreises und über-regionalen Institutionen.

Die Gewerbeflächenentwicklung der Kommunen im Landkreis Ammerland erfolgtin der Regel im Zusammenspiel der jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten mit demBauamt (Bauleitplanung) sowie der Kämmerei (Liegenschaften / Vermarktung /Wirtschaftsförderung) unter Einbeziehung der entsprechenden politischen Gre-mien. Im Fall der Gemeinde Rastede existiert eine �Stabstelle Kommunalmarke-ting�, deren Leiter in Kooperation mit weiteren Entscheidungsträgern und Fach-leuten der Verwaltung (Bürgermeister, Stadtdirektor, Bauleitplanung) u.a. für dieGewerbeflächenentwicklung zuständig ist. Die überschaubare Größe der einzel-nen Stadt- und Gemeindeverwaltungen ermöglicht in der Regel eine direkte undunkomplizierte Abstimmung zwischen den Verantwortungsträgern der beteiligten

2.2 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten des

Landkreises Ammerland und seiner Städte und Gemeinden

2.2.1 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten der

Städte und Gemeinden

Im Rahmen der Gemein-degespräche: Be-standsaufnahme der ...

... Gewerbeflächenpolitiksowie der ...

... Wirtschaftsförderungs-aktivitäten der Kommunen

Zuständigkeiten sowie Strategien der Entwicklung von Gewerbeflächen

Abstimmung der Gewer-beflächenentwicklung inden Städten und Gemein-den

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39 Landkreis Ammerland

Ämter bzw. Fachbereiche unter Federführung des jeweiligen Hauptverwaltungs-beamten.

Aufgrund der damalig angespannten Situation auf dem Grundstücksmarkt grün-dete die Stadt Westerstede 1997 die �Stadtentwicklungsgesellschaft WesterstedembH� (SEG) als einhundertprozentige Tochter. Die SEG verfolgt im Rahmen ihrerWohnbauflächenentwicklung vor allem sozioökonomische und ökologische Ziele.Die Baugrundpreise sollen niedrig und die Konflikte mit anderen Nutzungen mög-lichst gering gehalten werden. Bisher hat die SEG lediglich eine Rohbaulandflächezum Zwecke gewerblicher Mischnutzung erworben. Gewerbeflächenentwicklungund �vermarktung betreibt die Stadt weiterhin selbst. Auf der Website der SEG38

werden die vorhandenen Gewerbeflächen mit noch verfügbaren Flächen sehr kurzvorgestellt.

Die Gemeinde Apen entwickelt Wohnbaugebiete ebenfalls in Zusammenarbeit miteiner Entwicklungsgesellschaft, für gewerbliche Flächen zeichnet sich dies aller-dings nicht ab.

Derzeit stehen fast alle Städte und Gemeinden im Landkreis Ammerland, bis aufdie Stadt Westerstede, der Beteiligung einer Entwicklungsgesellschaft an der Ge-werbeflächenentwicklung und Vermarktung eher skeptisch gegenüber und ver-sprechen sich hiervon keine entscheidenden Vorteile. Sie betreiben entsprechendalle Schritte vom Flächenerwerb bis zur Vermarktung der Gewerbegrundstücke ineigener Regie.

Ein Hauptproblem bei der Mobilisierung und Entwicklung von Gewerbeflächen istfür alle Kommunen im Landkreis der Erwerb bzw. die eigentumsrechtliche Siche-rung der erforderlichen Grundstücke durch die Kommune. In einigen Fällen be-steht lediglich eine eingeschränkte Verkaufsbereitschaft der privaten Eigentümer.Vereinzelt führt das Bekanntwerden von Planungsvorhaben vor eigentumsrechtli-cher Sicherung der Flächen zu Preissteigerung. Dadurch verschlechtern sich dieVermarktungschancen bzw. werden die kommunalen Haushalte stärker belastet.Insgesamt hat die Mehrzahl der Gemeinden, trotz angespannter Haushaltslage,noch ausreichend finanziellen Spielraum, Flächen im Bedarfsfall zu erwerben.Teilweise wird das Umlegungsverfahren nach BBauGB als Druckmittel ange-wandt, um den Einkaufspreis für geplante Gewerbeflächen niedrig zu halten.

Derzeit bewegen sich die Grundstückspreise für Gewerbeflächen im LandkreisAmmerland (je m², voll erschlossen) zwischen 8 � (�Im Brannen�, Edewecht) und30 � (�Schwarzer Weg�, Wiefelstede).

Die überwiegende Zahl der Städte und Gemeinden im Landkreis Ammerlandstrebt grundsätzlich an, Grundstücke, die für die Entwicklung von Gewerbeflächengedacht sind, bereits vor bzw. während der Durchführung der Bauleitplanung ei-gentumsrechtlich zu sichern. Dies ist bei 58 % der in Bebauungsplänen ausgewie-senen und verfügbaren Gewerbeflächen auch gelungen, allerdings befinden sichdemzufolge derzeit noch 42 % in privatem Eigentum. Im Falle der in Planung be-findlichen Gewerbeflächen beträgt der nicht in kommunalem Besitz befindlicheAnteil sogar 93 %. 38 http://www.seg-westerstede.de/

Stadt Westerstede: Stad-tentwicklungs GmbH(SEG)

Apen: Beteiligung einerEntwicklungsgesellschaftan der Wohngebietsent-wicklung

Gewerbeflächenentwick-lung und -vermarktung inEigenregie der Städte undGemeinden

Engpässe bei der Mobili-sierung von Flächen:Haushaltslage, Verkaufs-bereitschaft + Preisforde-rungen

Grundstückspreise fürGewerbeflächen im Land-kreis Ammerland

Frühzeitige eigentums-rechtliche Sicherung derFlächen nicht immer ge-lungen

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40 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Zukünftig wird nach Angaben der Mehrzahl der Kommunen weiterhin die Strategieeiner langfristigen, bedarfsorientierten Flächenvorratspolitik verfolgt, um einerseitsdie kommunalen Einstandspreise für künftige Gewerbegrundstücke so gering wiemöglich zu halten, andererseits aber auch eine übermäßige Flächenbevorratungzu vermeiden.

Von den Städten und Gemeinden im Landkreis Ammerland werden unterschiedli-che Vermarktungsaktivitäten betrieben, u.a.:

- Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen sind im Gewerbeflächen-Informations-System RegIS-Online / KomSIS über das Internet für sämtlicheKommunen des Landkreises Ammerland abrufbar, die Mehrzahl der Kommu-nen präsentiert die verfügbaren Gewerbeflächen zusätzlich im Rahmen des ei-genen Webauftritts,

- Vereinzelt werden Internet-Dienstleistungsangebote in Anspruch genommen(Bsp.: http://www.Standortpool.de), oder deren Nutzung wird in näherer Zukunftin Erwägung gezogen (Bsp.: http://www.gewerbeflaechen24.de),

- Teilweise werden Prospekte in Umlauf gebracht,

- Vereinzelt Anzeigen in lokalen, regionalen und überregionalen Zeitungen, nachErfahrung der Kommunen wenig sinnvoll,

- Gemeinsamer Informationsstand mit der Wirtschaftsförderung des Landkreisesauf Messen und Gewerbeschauen (Gründermesse NEXT 2000 und 2001),

- Veröffentlichung verschiedener Informationen zur wirtschaftlichen Entwicklung,Ankündigung von Seminaren und weiteren Veranstaltungen im Wirtschaftsblattder Wirtschaftsförderung des Landkreises,

- Rastede versendet einen eigenen Wirtschafts-Newsletter per E-Mail,

- Am Gewerbegebiet sowie an Durchgangsstraßen werden Werbetafeln aufge-stellt.

Die Mehrzahl der Kommunen betreibt keine aktive Vermarktung ihrer Gewerbeflä-chen, d.h. eine zielgerichtete Ansprache von Unternehmen (regional und überre-gional), mit der Absicht, sie zur Ansiedlung zu bewegen, findet nicht statt. Viel-mehr wird auf eine Nachfrage seitens potenziell interessierter Unternehmen ge-wartet und daraufhin reagiert. Sämtliche Gesprächspartner aus den Kommunenbewerten die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung des Landkreises beider Gewerbeflächenvermarktung als gut bis sehr gut.

Oftmals sind es nach Einschätzung und Erfahrung der Städte und Gemeindennicht unbedingt die aktiven Vermarktungsbemühungen, die zum Erfolg führen. Invielen Fällen seien die grundstücks- und ansiedlungsinteressierten Unternehmenbereits vor Ort oder zumindest in unmittelbarer Nähe ansässig und von sich ausan die Kommunalverwaltungen herangetreten. Deswegen ist für sämtliche Kom-munen die Bestandsentwicklung von entscheidender Bedeutung. Die verantwortli-

Strategie: bedarfsorien-tierte Flächenvorratspoli-tik

Aktivitäten zur Vermarktung von Gewerbeflächen

Vermarktungsaktivitätender Kommunen im Land-kreis Ammerland

In den Kommunen teil-weise keine personellenRessourcen für aktiveGewerbeflächenvermark-tung

Aktive Vermarktungsbe-mühungen oftmals wenigerfolgreich, Bestandsent-wicklung entscheidend

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41 Landkreis Ammerland

chen Personen innerhalb der Verwaltung versuchen mit unterschiedlicher Intensi-tät, den Kontakt zu ansässigen Betrieben zu halten, um über anstehende Verän-derungen, beispielsweise Erweiterungs- und Umsiedlungswünsche, frühzeitiginformiert zu sein und adäquat reagieren zu können. Diese Beobachtung decktsich mit den Erhebungen des Gewerbeflächenumsatzes und der Betriebsansied-lungen (Abschnitt 3.3), die zeigen, dass der Großteil der Gewerbeflächennachfra-ge aus den jeweiligen Städten und Gemeinden selbst stammt.

Im Hinblick auf die Zielgruppen der Gewerbeflächenvermarktung bzw. die ansied-lungswilligen Betriebe sind die meisten Kommunen für ein breites Branchenspekt-rum offen. Bad Zwischenahn als Kur- und Urlaubsort ist bestrebt, Konflikte zwi-schen gewerblicher und touristischer Nutzung zu vermeiden bzw. zu entschärfen.Demzufolge sind in den letzten Jahren durch gezieltes Vorgehen der Verwaltungim Rahmen der Bestandsentwicklung sukzessive Betriebe aus dem Ortskern BadZwischenahn an andere Standorte (bspw. Kayhauserfeld) verlagert worden.

Die Gemeindevertreter haben sich in den Gesprächen im Hinblick auf die Mög-lichkeit interkommunaler Kooperation bei der Gewerbeflächenentwicklung grund-sätzlich aufgeschlossen gezeigt. Allerdings wurden auch Bedenken bezüglich derdamit verbundenen Schwierigkeiten geäußert (Rastede). Offensichtlich ist aller-dings, dass die beteiligten Städte und Gemeinden im Allgemeinen von interkom-munalen Ansätzen reelle Vorteile erwarten.

In den Städten und Gemeinden des Landkreises Ammerland besteht im Hinblickauf eine zwischengemeindliche Kooperation bei der Gewerbeflächenentwicklungbislang ein Beispielfall. Es handelt sich um das Gewerbegebiet �Leuchtenburg /Königsstraße�, das von den beteiligten Gemeinden Rastede und Wiefelstede in-terkommunal entwickelt wurde. Der Schwerpunkt des Erschließungsaufwandesund der Vermarktung liegt, mit Zustimmung Wiefelstedes, bei Rastede.

Gespräche mit der Zielrichtung einer zukünftigen Kooperation werden auf Arbeits-kreisebene zwischen Wiefelstede, Bad Zwischenahn und der Stadt Oldenburg imFalle des Fliegerhorstes Oldenburg geführt. Eine Konkretisierung wird sich spä-testens bis zum Jahr 2007 ergeben, da dann die militärische Nutzung der Flächeaufgegeben wird.

Die Gemeinden Bad Zwischenahn und Wiefelstede hätten aufgrund der räumli-chen Gegebenheiten im Bereich Westerholtsfelde die Möglichkeit, eine gemein-same Gewerbegebietsentwicklung zu planen.

Die Gemeinden Apen und Uplengen planen ein grenzübergreifendes interkommu-nales Gründerzentrum am Gewerbegebiet �Augustfehn II�. Für die Realisierungdes Projektes ist ein Zeitraum von 2 � 3 Jahren angesetzt.

Nach Einschätzung der Gesprächspartner funktioniert die interkommunale Koope-ration im touristischen Sektor im Landkreis zwar gut, im Falle der gemeinsamenGewerbeflächenentwicklung ist jedoch noch Überzeugungsarbeit zu leisten, vor

Keine enge Abgrenzungvon Zielgruppen der Ge-werbeflächenvermarktung

Möglichkeiten zur interkommunalen Kooperation

Kommunen zeigen grund-sätzliche Bereitschaft zurinterkommunalen Koope-ration

Bisher nur relativ wenigErfahrung bei der ge-meinsamen Gewerbeflä-chenentwicklung

Interkommunaler Arbeits-kreis Fliegerhorst Olden-burg

Interkommunaler Gewer-bestandort Westerholts-felde

Kreisübergreifende Ko-operation zwischen Apenund Uplengen in Planung

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42 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

allem auf der politischen Ebene, um ein offenes Kooperationsklima zwischen denKommunen und Kreisen zu schaffen. Die höheren Auflagen bei der Fördermittel-vergabe dürften in näherer Zukunft zur Intensivierung der kooperativen Tenden-zen beitragen.

Die generelle Bereitschaft zur interkommunalen Kooperation lässt sich im Falleder Vorschauflächen, die von den Gemeindevertretern ausgewählt wurden, nuransatzweise belegen. Lediglich 6 der 18 Standorte sind als interkommunale Ge-werbegebiete prädestiniert bzw. enthalten Ansätze interkommunaler Zusammen-arbeit. Sicherlich erschweren es die Raumstrukturen im Landkreis Ammerland,geeignete Flächen zu finden, da die entscheidenden Verkehrsachsen nur ab-schnittweise entlang der Gemeindegrenzen verlaufen sowie teilweise auch natur-schutzrechtliche und touristische Belange zu berücksichtigen sind. Die Mehrzahlder vorhandenen, geplanten und potenziellen Gewerbegebiete ist eher im Innerender jeweiligen Gemeindegebiete lokalisiert und weniger in den Grenzbereichen,wodurch die für kooperative Projekte immer noch wichtige räumliche Nähe nur anrelativ wenigen Standorten gegeben ist. Dies soll jedoch nicht darüber hinwegtäu-schen, dass die Prioritätensetzung der beteiligten Kommunen oft der entschei-dende Faktor ist, wie im Rahmen einzelner Gemeindegespräche deutlich wurde.

Die Vorteile gemeinsamer Gewerbegebiete werden von den Städten und Gemein-den u.a. in der Zusammenarbeit bei der Finanzierung (Erschließung) und Ver-marktung der Flächen, hinsichtlich der Möglichkeit einer Konzentration auf qualita-tiv absolut hochwertige Gewerbegebiete (z.B. hohe Verkehrsgunst) sowie im Hin-blick auf bessere Chancen für Infrastrukturförderung gesehen.

Sehr vereinzelt wird die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen allgemein alsschwierig eingestuft und demzufolge der Anreiz zur interkommunalen Kooperationals nicht sehr groß bezeichnet.

Wirtschaftsförderung wird in den Kommunen des Landkreises Ammerland über-wiegend federführend von den Hauptverwaltungsbeamten wahrgenommen undhat damit einen entsprechend hohen Stellenwert unter den kommunalen Aufga-ben. Ergänzend hierzu sind je nach Gemeinde die Leiter der Fachbereiche bzw.Ämter für Bauen, Planung, Liegenschaften (Bad Zwischenahn, Westerstede,Wiefelstede) und der Kämmerei (Apen, Bad Zwischenahn, Edewecht) in die Wirt-schaftsförderungsaktivitäten eingebunden. Rastede besitzt eine eigene Abteilungfür Kommunalmarketing, in der neben dem Leiter noch ein Sachbearbeiter sowieeine Assistenzkraft unter anderem für die Wirtschaftsförderung zuständig sind.Einige Gemeinden stellen ebenfalls weiteres Personal, vornehmlich Sachbear-beiter, für die Wirtschaftsförderung zur Verfügung (Bad Zwischenahn, Wiefelste-de).

Schwerpunkte der Wirtschaftsförderungsaktivitäten sind nach Angaben der Ge-sprächspartner die Entwicklung des Unternehmensbestandes und die Kontakt-pflege zur lokalen Wirtschaft. Die Kommunen Bad Zwischenahn, Edewecht undRastede betreiben bereits vergleichsweise aktivere Bestandspflegestrategien, die

Raumstrukturen im Land-kreis erschweren die Ent-wicklung interkommuna-ler Gewerbegebiete

Vorteile: GemeinsameFinanzierung und Ver-marktung, bessere Chan-cen für Förderung

Nachteile: Zusammenar-beit wird vereinzelt alsschwierig eingestuft

Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Städte und Gemeinden

Personelle Zuständigkei-ten für Wirtschaftsförde-rung in den Städten undGemeinden

Bestandsentwicklung alsSchwerpunkt der Wirt-schaftsförderung

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43 Landkreis Ammerland

beispielsweise regelmäßige Besuche ansässiger Betriebe beinhalten. Die StadtWesterstede hat ebenfalls damit begonnen, sich stärker der Bestandspflege zuwidmen. Trotzdem sehen sämtliche Kommunen im Aufgabenfeld Kontaktpflegeweiterhin Verbesserungsbedarf, allerdings fehlt es dazu generell an personellenRessourcen.

Darüber hinaus gehende Aufgaben der Wirtschaftsförderung wie z.B. die Beratungvon Existenzgründern oder Komponenten des Standort- und Stadtmarketingswerden lediglich von der Gemeinde Rastede, die über entsprechende personelleRessourcen verfügt, selbst wahrgenommen. In Bad Zwischenahn wurde eine �Ar-beitsgruppe Stadtmarketing� mit dem Ziel gegründet, die Interessen verschiedenerInstitutionen zu bündeln, um die Gemeinde nach außen möglichst positiv darzu-stellen. In diesem Zusammenhang wird auch der Bereich Wirtschaftsförderungberührt. Seit Mitte des Jahres 2002 existiert zudem in der Stadt Westerstede einStadtmarketingprojekt, in das die lokale Wirtschaftsförderung stark involviert ist.Bad Zwischenahn und Edewecht veranstalten alle zwei Jahre eigene Gewerbe-schauen, die sich sehr gut etabliert haben. In der Stadt Westerstede und der Ge-meinde Apen haben sich ebenfalls regionale Gewerbeschauen etabliert.

Bei spezialisiertem Beratungsbedarf - überwiegend handelt es sich hierbei umFördermittel- und Existenzgründungsberatung - werden die Unternehmen von denStädten und Gemeinden in der Regel an die Wirtschaftsförderung des Landkrei-ses weiter vermittelt. Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung des Land-kreises wird durchweg als sehr positiv bezeichnet. Sie gilt unter den Gemeindenals zentraler regionaler Ansprechpartner in weitergehenden Fragen der Wirt-schaftsförderung.

In drei Städten und Gemeinden des Landkreises haben sich verschiedene Verei-ne, Aktivkreise und Verbände etabliert, die sich z.T. auch mit der Wirtschaftsförde-rung im weiteren Sinne befassen. Hierzu zählen das Wirtschaftsforum und zweiGewerbevereine in Westerstede sowie ein weiterer in Bad Zwischenahn. In Ede-wecht ist der �Aktivkreis Handel und Handwerk Edewecht e. V.� tätig neben zweilokalen Initiativen (�Interessengemeinschaft Friedrichsfehn e.V.� und der �Aktions-kreis Handel/Gewerbe Jeddeloh II e.V.�). Die Bad Zwischenahner Touristik GmbHund der Gäste & Tourismusverband (GUT) haben eine hohe Bedeutung für dietouristische Entwicklung Bad Zwischenahns, sind aber nur peripher mit Wirt-schaftsförderungsaktivitäten befasst. In Apen wurde ein �Arbeitskreis Wirtschaft�eingerichtet, in dem sich acht in der Gemeinde ansässige Unternehmer, dreiRatsmitglieder und zwei Mitglieder der Verwaltung mit Fragen zur wirtschaftlichenEntwicklung der Gemeinde befassen.

Insgesamt haben die Gespräche gezeigt, dass sich die Gemeinden im LandkreisAmmerland der Bedeutung kommunaler Wirtschaftsförderung für die Entwicklungder Unternehmen vor Ort natürlich bewusst sind. Allerdings sind die personellenRessourcen für Wirtschaftsförderungsaktivitäten eingeschränkt. Vorwiegend liegtdie Zuständigkeit für Wirtschaftsförderung bei den Hauptverwaltungsbeamtensowie weiteren leitenden Mitarbeitern der Verwaltung, speziell den Kämmerern,die allerdings auch eine Vielzahl anderer kommunaler Aufgaben zu erledigen ha-ben. Der Wunsch der Städte und Gemeinden, in naher Zukunft zusätzliches Per-sonal für diese Aufgaben zur Verfügung zu stellen, wird sicherlich aufgrund derfinanziellen Lage nicht gerade einfach.

Weitere Aufgaben derWirtschaftsförderung

Bei spezialisiertem Bera-tungsbedarf Weiterleitungan die Wirtschaftsförde-rung des Landkreises

Weitere Wirtschaftsförde-rungsakteure

Personelle und finanzielleRessourcen für Wirt-schaftsförderung weiterausbaufähig

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44 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Ergänzend zur Bestandsaufnahme der Gewerbeflächenpolitik und der Wirt-schaftsförderungsaktivitäten wurden in den Gemeindegesprächen die allgemeinenZiele und Strategien der Gemeindeentwicklung diskutiert. Hierbei ging es vor al-lem um die Position der jeweiligen Gemeinde im Spannungsfeld zwischen denFunktionen als Wohn-, Wirtschafts-, Einkaufs- sowie Freizeit- und Tourismus-standort.

Die Städte und Gemeinden im Landkreis Ammerland konnten seit 1980 und vorallem in der zweiten Hälfte der 90er Jahre durch expansive Wohnbaulandauswei-sungen eine sehr überdurchschnittliche Bevölkerungs- und Wohnbauentwicklungverzeichnen.

Inzwischen verfolgt die Mehrzahl der Kommunen die Strategie einer bedarfsge-rechten Ausweisung von Wohnbauflächen. Einzelne Kommunen reduzieren dieWohnbaulandausweisung unter Bedarf, um örtliche Siedlungs- und Sozialstruktu-ren zu schonen. �Vor Ort Wohnende sollen sich nicht als Fremde fühlen.� Haupt-ziel ist, eine Entwicklung zu monofunktionalen Auspendlerstandorten zu vermei-den. Entsprechend ist die Funktion als Wirtschaftsstandort im Rahmen der Stadt-und Gemeindeentwicklung für die einzelnen Kommunen von entscheidender Be-deutung, um Beschäftigungsmöglichkeiten vor Ort zu schaffen und zu bewahren.

Die Gemeinde Bad Zwischenahn ist als Kur- und Urlaubsort mit ihren naturräumli-chen Potenzialen im Umfeld des Zwischenahner Meeres und der historisch ge-wachsenen Bedeutung als Moorheilbad der touristische Schwerpunkt im Land-kreis Ammerland. Dies zeigt sich auch anhand der mehr als 600.000 Übernach-tungen pro Jahr. Durch die Erweiterung des Angebots und den Ausbau der touris-tischen Infrastruktur ist es der Gemeinde sukzessive gelungen, die Saison zuverlängern. Hierzu tragen auch der Gäste & Tourismusverein, die Bad Zwische-nahner Touristik GmbH sowie die Kurverwaltung bei, die sich um die Vermarktungkümmern und mit Hilfe von Veranstaltungen und Aktionen den Aufenthalt derGäste so attraktiv wie möglich gestalten wollen. Die Landesgartenschau, die vonApril bis Oktober 2002 in der Gemeinde stattfand, zog fast 1 Mio. Besucher an,von denen auch andere Kommunen des Landkreises profitierten. Ein Nachfolge-konzept zur weitergehenden Nutzung des Geländes und der im Kreisgebiet ver-teilten Aussichtstürme wurde mit dem �Park der Gärten� bereits erstellt. Generellmöchte die Gemeindeverwaltung eine monostrukturelle Entwicklung Bad Zwi-schenahns als Tourismusstandort vermeiden und strebt demzufolge auch eineausgewogene Entwicklung als Gewerbe- und Wohnstandort an.

Alle weiteren Städte und Gemeinden im Landkreis sehen den Tourismus ebenfallsals wichtigen und ausbaufähigen Wirtschaftsfaktor. Demzufolge gibt es in fastallen Kommunen Touristikvereine, die meistens finanziell von der Gemeinde ge-tragen werden. Schwerpunktmäßig ist das Angebot auf Radtouristen (Fernrad-wanderroute, Ammerlandroute, Paddel&Pedal) ausgerichtet und soll weiterhinausgebaut werden. Aber auch für Camper sind adäquate Angebote vorhanden.Rastede könnte sich auch vorstellen, touristische Großprojekte im Stile des �Cen-ter-Park� umzusetzen, allerdings haben sich bisher keine Investoren gefunden.Die Vermarktung des touristischen Angebots wird vornehmlich auf Kreisebene

2.2.2 Strategische Positionen der Gemeindeentwicklung

Wohn-, Wirtschafts-, Ein-kaufs-, Freizeit- und Tou-rismusfunktionen derGemeinden

Wohnbaulandausweisun-gen in den 80er und 90erJahren expansiv ...

... aktuell wird die Strate-gie einer bedarfsgerech-ten Entwicklung verfolgt

Tourismus ist für BadZwischenahn ein sehrwichtiger Wirtschaftsfak-tor

Für alle anderen Kommu-nen ist der Tourismus einzweites Standbein

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45 Landkreis Ammerland

organisiert (www.ammerland-touristik.de, Prospekte, Gastgeberverzeichnis). BadZwischenahn betreibt allerdings auch in hohem Maße Tourismusmarketing in ei-gener Regie, hauptsächlich über die Bad Zwischenahner Touristik GmbH und dieTouristikzentrale. Die Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden im touristi-schen Bereich wird von allen Beteiligten als sehr gut bewertet.

Die Übergänge zwischen Naherholung und Tourismus sind fließend. Für die nichtunbeträchtlichen Einwohnerzahlen in der benachbarten Stadt Oldenburg und dieeigene Bevölkerung bieten die Städte und Gemeinden des Ammerlandes ein instetigem Ausbau befindliches Angebot (Freibad in Rastede, speziell von Olden-burgern genutzt, Reitmöglichkeiten in Westerstede, Paddel&Pedal in Apen). Hierwerden von den Gemeinden noch weitergehende Entwicklungsmöglichkeiten ge-sehen.

Dominierender Einzelhandelsstandort im Kreis Ammerland ist die Stadt Westers-tede, gefolgt von Bad Zwischenahn und Rastede. Bad Zwischenahn weist eingutes Angebot im Segment gehobener Bedarf auf, so dass auch viele Oldenbur-ger vor Ort einkaufen (�jeder dritte Scheck aus Oldenburg�). Generell besteht sei-tens der Einwohner im Landkreis die Tendenz, Güter des längerfristigen Bedarfs(u.a. Textilien) auch im Oberzentrum Oldenburg oder in der Stadt Leer nachzufra-gen, da Auswahl, Angebot und Einkaufsatmosphäre im Landkreis teilweise nichtso positiv bewertet werden. Die recht guten ÖPNV-Verbindungen, beispielsweisezwischen der Stadt Oldenburg und Bad Zwischenahn, unterstützen ebenfalls dieräumlich übergreifenden Einkaufsaktivitäten der Bevölkerung.

Insgesamt wurde in den Gesprächen betont, dass die Kommunen im LandkreisAmmerland eine ausgewogene Stadt- und Gemeindeentwicklung anstreben. Ein-deutige Schwerpunkte, d.h. die Konzentration auf einzelne Funktionen, sind nichtauszumachen.

Die Wirtschaftsförderung des Landkreises Ammerland mit Sitz in der KreisstadtWesterstede ist dem Amt für Kreisentwicklung zugeordnet, das für die Aufgaben-bereiche Kreisplanung und Entwicklung, den ÖPNV, den Fremdenverkehr und dieÖffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Zuständig für die Bereiche Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit ist derLeiter der Abteilung Wirtschaftsförderung, nach Bedarf unterstützt von Sachbear-beitern der Kreisverwaltung.

Hauptziel der Wirtschaftsförderung des Landkreises ist die Bestandspflege undBestandsentwicklung, d.h. es wird angestrebt, bereits ansässigen Unternehmenoptimale Arbeits- und Entwicklungsbedingungen zu bieten. Die Wirtschaftsförde-rung des Landkreises versteht sich als Dienstleistungsanbieter und Ansprechpart-ner für wirtschaftsrelevante Fragestellungen und Probleme, speziell für die Unter-nehmen und fungiert als Schnittstelle zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Politik.Zur Erreichung dieser Oberziele nimmt die Wirtschaftsförderung des Landkreises

Potenziale für Freizeit undErholung

Wichtigste Einkaufs-standorte im Landkreis:Stadt Westerstede, Ras-tede und Bad Zwischen-ahn

Insgesamt ausgewogeneStadt- und Gemeindeent-wicklung angestrebt

2.2.3 Wirtschaftsförderung des Landkreises Ammerland

Organisationsstruktur derWirtschaftsförderung

Personelle und finanzielleRessourcen

Hauptziele der Wirt-schaftsförderung desLandkreises

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46 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

vielfältige Aufgaben der kommunalen Wirtschaftsförderung und des Regionalmar-ketings wahr.

Die Arbeitsfelder der Wirtschaftsförderung des Landkreises sind, in Anbetracht derverfolgten Ziele, weit gefächert. Dabei ist einerseits die Förderung von Existenz-gründern und die Unterstützung ansiedlungswilliger Unternehmen (Bsp. Förder-mittelberatung), andererseits die Bestandsentwicklung von entscheidender Be-deutung; in diesem Zusammenhang sind auch Aktivitäten zur Innovations- undTechnologietransferförderung zu sehen. Dabei arbeiten die Wirtschaftsfördererdes Landkreises und der Gemeinden kooperativ zusammen, um das wirtschafts-freundliche Umfeld in den relevanten Bereichen auszubauen und die Rahmenbe-dingungen unternehmerischer Tätigkeit stetig zu verbessern39.

Das Leistungsangebot der Wirtschaftsförderung des Landkreises umfasst:

- Existenzgründungsberatung (schriftliche Informationen, Einzelberatungen,Sprechtage, Seminare und Vorträge),

- Fördermittelberatungen bei Unternehmensgründungen oder �erweiterungen,

- Kreiseigenes Zinszuschussprogramm für Existenzgründer (seit 1997),

- Generell Vermittlung von Darlehnsprogrammen verschiedener Institutionen(DtA, KfW, LTS-Nds.),

- Beratung über Inanspruchnahme öffentlicher Finanzierungshilfen,

- Vermittlung von Kontakten innerhalb des Hauses, zu Behörden (Arbeitsämter),Kammern (Handwerkskammer, IHK) und Institutionen (Kreditinstitute im Am-merland), Herausgabe eines Genehmigungswegweisers (Lotsen- und Schar-nierfunktion),

- Förderung des Technologietransfers, z.B. durch kooperative, kreisübergreifen-de Finanzierung eines Technologietransfer- und Innovationsberaters für KMU(seit 1998) am Regio Institut Oldenburg; die vom Kreistag bereitgestellten fi-nanziellen Mittel betragen pro Jahr 15.000 �; für Unternehmen ist die Beratungkostenfrei,

- Aufnahme von Firmen (UNS) und Gewerbeflächen (GewIS) in ein qualifiziertesWirtschaftsinformationssystem (RegIS-Online/KomSIS), das im Internet zu-gänglich ist. Dies geschieht im Verbund mit Gebietskörperschaften Nordwest-bzw. gesamt Niedersachsens und Bremens in Kooperation mit dem Regio In-stitut in Oldenburg,

- Betrieb und Ausbau einer lokalen Unternehmensdatenbank mit zur Zeit 1.400eingetragenen Unternehmen und Institutionen, die von Unternehmen kostenfreieingesehen werden kann,

- Herausgabe von Informationsauszügen aus dem beim Landkreis geführtenGewerbeflächen � GIS,

- Zusammenarbeit mit dem Schul- und Kulturamt im Rahmen der �AmmerländerAusbildungsplatzinitiative�, nahezu sämtlichen Schulabgängerinnen und Schul-abgängern konnten auf diese Weise geeignete Stellen vermittelt werden,

39 Herr Strebel, Aktivitäten der Kreiswirtschaftsförderung, 24.09.2002

Aufgabenschwerpunkte

Aufgaben im Einzelnen

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47 Landkreis Ammerland

- Teilnahme an verschiedenen Arbeitskreisen, z.B. der Strukturkonferenz LandOldenburg, der RIS AG, dem Arbeitskreis Wirtschaft der Regionalen Arbeits-gemeinschaft Bremen/Niedersachsen, der IPA-Niedersachsen und den Gre-mien des Regio Instituts,

- Seit 1992 Herausgabe und Versendung des �Wirtschaftsinfos Ammerland�, seit2002 auch per E-Mail oder Fax, an ansässige Unternehmen, �Multiplikatoren�und weitere Interessenten; 2001 bezogen 1.300 Personen das ca. viermal imJahr erscheinende Wirtschaftsinfo,

- Erstellung und Verteilung von Informationsbroschüren zu Seminarangeboten(RKW-Seminare40), öffentlichen Finanzierungshilfen und Kreisverwaltungsad-ressen in jährlichem Turnus.

- Seit 1997 organisiert die Wirtschaftsförderung des Landkreises den �Ammer-länder Gründertreff�, der durchschnittlich vier mal jährlich als Abendveranstal-tung stattfindet und an dem sich im Schnitt 80 Gründer/innen und Expertenbeteiligen. Er findet an wechselnden Standorten im Landkreis statt.

Folgende Maßnahmen werden von der Wirtschaftsförderung des Landkreisesumgesetzt:

- Die Vermarktung wird von den Gemeinden selbst durchgeführt, beim Kreis keinzentrales Marketing 41,

- Herausgabe (Erstausgabe 1995) und Aktualisierung des Produkthandbuchs�Made in Ammerland�, in dem eine Übersicht der von Ammerländer Unterneh-men hergestellten Produkte und angebotenen Dienstleistungen aufgeführt ist;in der aktuellen Ausgabe sind 208 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft ver-treten,

- Das 1995 aufgelegte und mittlerweile weitgehend vergriffene �Förder- und In-formationshandbuch� informiert über die wichtigsten Förderprogramme und de-ren Konditionen, es soll in Zukunft im Rahmen der Internetpräsentation veröf-fentlicht werden, dies ist auch für die anderen Handbücher geplant (s.o.),

- Herausgabe eines kostenpflichtigen (15 �), regelmäßig aktualisierten Existenz-gründerhandbuchs (A4-Ordner) an Interessenten, das in Zusammenarbeit mitmehreren Nachbarlandkreisen und in Abstimmung mit den Wirtschaftskam-mern und ansässigen Kreditinstituten erstellt wurde,

- Bereitstellung von Wirtschaftsinformationen auf der kreiseigenen Website,

- aktive Pressearbeit,

- Präsenz auf verschiedenen überregionalen Messen, 2000 und 2001 beispiels-weise auf der Gründermesse �NEXT� in Oldenburg mit eigenem Stand, 1998auf der Existenzgründermesse �START� zusammen mit Wirtschaftsförderernangrenzender Kreise.

Im Jahr 2001 wurden durch die Wirtschaftsförderung des Landkreises mehr als554 Unternehmenskontakte und Anfragen gezählt, dies entspricht einem Rück-gang von ca. 11 % gegenüber dem Vorjahr (624 Kontakte 2000):

40 Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V.41 Gespräch mit den Herren Strebel und Wolke am 28.05.2002

Marketingmaßnahmen

stetige Dienstleistungen

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48 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

- 39 bearbeitete Förderanträge, davon 23 aus eigener Förderrichtlinie (2000: 58und 32),

- 201 persönliche Beratungen, davon 120 Existenzgründungsberatungen (2000:223 und 127),

- 179 Begleitungen in behördlichen Antragsverfahren (2000: 223),

- 18 mal wurden schriftliche Informationen versandt (2000: 7),

- 35 Betriebsbesuche (2000: 40),

- 39 Seminarangebote (2000: 30),

- jährlich ca. 12 Seminare für kleine und mittlere Unternehmen der Region aufEbene der Strukturkonferenz Land Oldenburg in Kooperation mit dem RKWNiedersachsen,

- 23 Vorträge und Veranstaltungen (2000: 18),

- 20 Innovations- und Technologieberatungen in Kooperation mit dem Regio-Institut Oldenburg (2000: 25).

Im Jahr 2000 wurden für insgesamt 26 Projekte 5,3 Mio. DM Fördermittel einge-worben (GA und EU-Förderung). Das Investitionsvolumen geförderter Aktivitätender gewerblichen Wirtschaft betrug 200 Mio. DM. Die Verschärfung der Förderkri-terien und Verminderung der Förderhöchstsätze durch das NiedersächsischeWirtschaftsministerium wird in 2002 und den folgenden Jahren zu einer er-schwerten und reduzierten Förderung führen.

Der Landkreis Ammerland ist �phasing-out� Gebiet, es erfolgt demnach keineZiel-2 Förderung im klassischen Sinne, sondern lediglich eine Übergangsförde-rung mit dem Schwerpunkt gewerbliche Wirtschaft und Infrastruktur. Im Jahr 2001gab es noch einige Förderfälle, beispielsweise in Apen und Westerstede, aktuelllaufen laut Angabe der Kommunen keine entsprechend geförderten Projekte.

Um Existenzgründer/innen zu unterstützen, wurde 1997 ein Programm zur Förde-rung begonnen. Die Anzahl der Anträge pro Jahr liegt zwischen 27 und 41. Bewil-ligt werden ca. 90 % der Anträge, der Förderungszeitraum umfasst drei Jahre. ProJahr werden vom Landkreis zur Zeit im Durchschnitt 90.000 � für dieses Pro-gramm bereitgestellt.

Seitens der Kreiswirtschaftsförderung wird die Bestandspflege als Mittelpunkt derTätigkeiten definiert. Demzufolge ist ein regelmäßiger Kontakt und Informations-austausch zwischen den bereits angesiedelten Unternehmen und der Wirt-schaftsförderung ein Ziel, das durch Unternehmensbesuche und eine rege Infor-mationspolitik (Newsletter etc.) seitens der Wirtschaftsförderung des Landkreisesverfolgt wird. Weitere kostenfreie Dienstleistungen, beispielsweise die Möglichkeit,eine Technologieberatung in Anspruch zu nehmen, dienen ebenfalls dazu, ansäs-sige Unternehmen im Falle von betriebsinternen Problemen zu unterstützen, umderen nachhaltigen Bestand vor Ort zu gewährleisten. Entsprechende Beratungs-und Informationsangebote richten sich allerdings nicht nur an bereits ansässigeUnternehmen, sondern sind auch für Existenzgründerinnen und -gründer gedacht,für die auch spezielle Angebote, beispielsweise im Rahmen der 1996 ins Lebengerufenen Existenzgründungsinitiative, bestehen.

Investitionsvolumen dergeförderten Aktivitäten

EU - Förderung

Zinszuschuss fürExistenzgründer

Zielgruppe Unternehmenund Existenzgründer

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49 Landkreis Ammerland

Die seitens der Wirtschaftsförderung des Landkreises für die 6 Städte und Ge-meinden erbrachten Dienstleistungen, besonders im Bereich der Fördermittelbe-antragung, der Koordination und Kontaktvermittlung aber auch was touristischeFragestellungen anbelangt, werden von den Kommunen als sehr positiv bewertet.Seitens der Wirtschaftsförderung des Landkreises wird die arbeitsteilige Koopera-tion in den wirtschaftsförderungsrelevanten Aufgabenfeldern mit den Kommunenebenfalls als produktiv und sehr gut bewertet und soll künftig noch weiter verstärktwerden.

Verglichen mit anderen Regionen in Niedersachsen sind die Wirtschaftsförde-rungsaktivitäten auf Landkreisebene von den unternommenen Anstrengungen herals überdurchschnittlich einzustufen. Für die zu bewältigenden Aufgaben ist dieAusstattung der Wirtschaftsförderung des Landkreises in finanzieller und vor allempersoneller Hinsicht knapp bemessen. Insofern wäre darüber nachzudenken, wiein naher Zukunft eine Verbesserung der Situation bewerkstelligt werden könnte.

Zielgruppe Städte undGemeinden

Wirtschaftsförderung aufLandkreisebene über-durchschnittlich

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50 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Die Erhebung des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Ammerland wurde mitHilfe einer schriftlichen Befragung aller Gemeinden durchgeführt42. Zusätzlichwurden die Gewerbeflächenstandorte mit noch verfügbaren Flächen und die Pla-nungsvorhaben im Rahmen der Gemeindegespräche ausführlich erörtert. Darüberhinaus wurde eine am Amt für Kreisentwicklung geführte Gewerbeflächendaten-bank ausgewertet. Ergänzende Informationen sind der im Internet verfügbarenGewerbeflächendatenbank GewIS (KomSIS, Regis-Online) entnommen worden.

Die Untersuchung des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Ammerland erfolgtauf drei Ebenen:

- Gesamtschau aller im Landkreis verfügbaren (Abschnitt 3.1) und geplanten(Abschnitt 3.2) Gewerbeflächen sowie die Analyse nach Flächeneigenschaftenwie Nutzungsart, Eigentum, Verfügbarkeit und Entfernung zu den Autobahnenund Bundesstraßen.

- Beschreibung und Bewertung der einzelnen Gewerbeflächenstandorte mitverfügbaren Flächen (Übersicht 3-1) sowie der einzelnen Planungsvorhaben(Übersicht 3-2).

- Ausführliche Auswertung der Gemeindeangaben zu den Gewerbeflächenum-sätzen und den angesiedelten Betrieben (Abschnitt 3.3).

Die Bewertung der Gewerbeflächen (Übersichten 3-1 und 3-2) erfordert die Einbe-ziehung vielfältiger Kriterien, da sich die Flächen hinsichtlich ihrer Standortqualitätund der Eignung für unternehmerische Zielgruppen erheblich unterscheiden. Nachder NIW-Klassifikation für Gewerbegebiete werden demzufolge grundsätzlich dreiKategorien von Gewerbeflächenstandorten gebildet:

- Überregional bedeutsame Flächen (Ü), d.h. absolut hochwertige Flächen(ohne nennenswerte Nutzungseinschränkungen), die sich in besonderer Weiseauch für die überregionale Akquisition eignen,

- Regional bedeutsame Flächen (R), d.h. Flächen mit gewissen qualitativenNutzungseinschränkungen und damit Einschränkungen der überregionalenAkquisition, schwerpunktmäßig für die regionale Um- und Ansiedlung von Be-trieben,

- Lokale Flächen (L), d.h. Flächen mit deutlichen Einschränkungen der überre-gionalen und regionalen Akquisition, für die Umsiedlung und Erweiterung vonlokal gebundenen Betrieben.

- Aufgrund des differenzierten Angebots werden neben den Kategorien �Ü�, �R�und �L� auch die Misch- oder Zwischenformen �Ü/R� bzw. �R/L� zugewiesen.

42 Die Gemeinde Rastede stellte diesbezüglich keinerlei Daten zur Verfügung, demzufolge

musste auf lückenhafte Werte aus dem GIS des Landkreises und dem Internet (Regis-Onlind/KomSIS) sowie weitere Quellen (Prospekte) zurückgegriffen werden.

3. Gewerbeflächenangebot und �nachfrage im LandkreisAmmerland

Erhebung von Gewerbe-flächenangebot und �nachfrage im Landkreis Am-merland

Untersuchung des Ge-werbeflächenangebots imLandkreis Ammerland aufdrei Ebenen

Überregional, regionalund lokal bedeutsameGewerbeflächen

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51 Landkreis Ammerland

Zur Bewertung und Einordnung der Gewerbeflächen werden im Wesentlichen diefolgenden Kriterien herangezogen:

- Verkehrsanbindung,

- Bedeutung des Wirtschaftsstandortes,

- Verfügbarkeit der Fläche (kein Kriterium für geplante Gewerbegebiete),

- Größe der Gewerbefläche,

- planerische Ausweisung,

- angesiedelte Betriebe (kein Kriterium für geplante Gewerbegebiete).

Kriterien Ausprägungen der Kriterien Konsequenzen für die Bewertung

Bedeutung desWirtschafts-standortes

- großer, dominierender Wirtschaftstandort:angrenzende Stadt Oldenburg, sowie mitEinschränkungen Wilhelmshaven,

- mittelgroßer Wirtschaftstandort im Land-kreis: > 4.500 Beschäftigte,

- kleiner Standort im Landkreis: 2.500 bis4.500 Beschäftigte,

- sehr kleiner Standort im Landkreis: < 2.500Beschäftigte.

! Ü müssen in unmittelbarer Nähe zu einemder dominierenden Wirtschaftsstandorteliegen.

! R müssen entweder in oder unmittelbaran einem mittelgroßen Wirtschaftsstandortliegen.

Verkehrs-anbindung

- Nähe zur Autobahn, zu einer bedeutendenBundesstraße oder sonstigen wichtigenVerbindungen,

- Zahl der Ortsdurchfahrten zur nächstenbedeutenden Verkehrsachse,

- konfliktfreie Anbindung im Ort,

- Nähe zu wichtigen Wasserstraßen (Unter-weser),

- ggf. Anbindung anderer Verkehrsträger(Bahn, Binnenschiff).

! Ü, Ü/R und R sollten möglichst direkt aneiner wichtigen Verkehrsachse liegen; an-sonsten sollte der Weg dorthin keine nen-nenswerten Ortsdurchfahrten enthaltenund maximal wenige Kilometer lang sein.

! Standorte direkt an einer Autobahnan-schlussstelle sind i.d.R. mindestens Ü/R.

! Nur L dürfen in Wohnsiedlungsbereichenliegen.

! Die Anbindung an andere Verkehrsträgerkann die Gewerbefläche aufwerten.

Verfügbarkeitder Flächen

- öffentliches oder privates Eigentum bzw.Verkaufbereitschaft privater Eigentümer,

- sofort oder nicht sofort verfügbar (nur beiGewerbegebieten mit verfügbaren Flä-chen).

! Sofort verfügbare Flächen in öffentlichemEigentum sind grundsätzlich höher zu be-werten, da sie uneingeschränkt zur Verfü-gung stehen und zudem als Instrumentder Wirtschaftsförderung eingesetzt wer-den können.

Größe derGewerbefläche

- < 10 ha 43 Nettofläche: klein

- 10 bis 25 ha Nettofläche: mittelgroß

- > 25 ha Nettofläche: groß

! Ü und Ü/R sollten mindestens mittelgroß(besser: groß) sein.

! L sind i.d.R. klein, ggf. auch mittelgroß.

PlanerischeAusweisung

- Industriegebiet (GI), Gewerbegebiet (GE)oder andere (Sonderbaufläche SO, Misch-gebiet MI)

! GI-Ausweisung wertet ein Gewerbegebietauf, da die Nutzungseinschränkungen fürdie ansässigen Betriebe geringer sind.

43 einschließlich bereits belegter Grundstücke

Kriterien für die Bewer-tung von Gewerbegebie-ten

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52 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Kriterien Ausprägungen der Kriterien Konsequenzen für die Bewertung

AngesiedelteBetriebe

- Magnetbetriebe

- Wertigkeit des Branchenmixes

- Größe der Betriebe (Beschäftigtenzahl)

! Bei Ü, Ü/R und R sollten die angesiedel-ten Betriebe der Wertigkeit des Gewerbe-gebietes entsprechen, d.h. es müssenmindestens einige hochwertige Unter-nehmen (ggf. Magnetbetriebe) und mög-lichst wenige minderwertige Betriebe (z.B.Schrotthändler, reine Lagerhallen) vor-handen sein.

! Nur bei L und R/L darf der Branchenmixlediglich aus kleinteiligen, relativ unbe-deutenden Betrieben bestehen.

Daneben spielen mögliche Nutzungskonflikte im Umfeld der Gewerbefläche, dieWertigkeit der Gewerbegebietsgestaltung (nur bei verfügbaren Flächen) sowie diestädtebauliche Einbindung der Gewerbefläche eine Rolle. Für die Einschätzungder Vorschauflächen ist zudem die Frage der regionalplanerischen und natur-schutzrechtlichen Bewertung der Flächen teilweise von entscheidender Bedeu-tung. Beispielsweise können Auflagen des Naturschutzes die Verwirklichung eineransonsten hochwertigen potenziellen Gewerbefläche verhindern oder die Kostenfür die Entwicklung der Flächen soweit in die Höhe treiben, dass kein marktgängi-ger Verkaufspreis mehr zu erreichen ist. Ebenso verhält es sich mit eventuell vor-handenen Altlasten, deren Sanierung zu einer Erhöhung des Verkaufspreises undinfolgedessen zu einer geringeren Attraktivität der Fläche für potenzielle Investo-ren führt.

Die oben gewählte Reihenfolge entspricht in etwa dem Gewicht der einzelnenFaktoren, d.h. die Frage der Nähe zu einem der großen Wirtschaftsstandorte so-wie die verkehrliche Anbindung sind von ganz besonderer Bedeutung für die Be-wertung einer Gewerbefläche. Mängel bei einzelnen Faktoren können nur z.T.durch andere Qualitäten ausgeglichen werden.

Weitere Bewertungskrite-rien

Bedeutung der Standort-faktoren

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53 Landkreis Ammerland

Nach den Ergebnissen der Gewerbeflächenerhebung gibt es im Landkreis Am-merland insgesamt 30 Gewerbegebiete mit z. Zt. noch verfügbaren Gewerbeflä-chen 44. In der Summe haben diese Gewerbegebiete eine Größe von 364 ha,darunter sind rund 163 ha an noch verfügbaren Flächen. Diese lassen sich nachden Einschätzungen der Gemeinden in 122 ha sofort und 41 ha nicht sofort ver-fügbare Flächen unterteilen 45. Sämtliche Kommunen im Landkreis Ammerlandhaben ein Angebot an verfügbaren Gewerbeflächen von über 10 ha:

44 Stand: Dezember 200245 Kriterien, welche die sofortige Verfügbarkeit für die Vermarktung im Rahmen der kommunalen

Wirtschaftsförderung einschränken können, sind z.B. fehlende Erschließung oder einge-schränkte Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer.

Abb. 3.1-1: Sofort verfügbare Gewerbeflächen in den Standorten im Landkreis Ammer-land

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand August 2001

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand Dezember 2002

Flächen in ha

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

Apen

Raste

de

Bad

Zwisc

hena

hn

Wie

felst

ede

Edew

echt

Wes

ters

tede

nicht sofort verfügbarSonstigeGE-FlächenGI-Flächen

3.1 Verfügbare Gewerbeflächen

163 ha verfügbare Gewer-beflächen, davon 122 hasofort verfügbar

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54 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Gemeinde Verfügbare Flächeninsgesamt (in ha)

davon:sofort verfügbar (in ha)

Apen 47,7 33,9

Bad Zwischenahn 29,2 13,7

Edewecht 18,1 14,1

Rastede 33,3 30,0

Westerstede 15,3 11,7

Wiefelstede 19,6 19,1

Summe 163,1 122,4

Nach Nutzungsmöglichkeiten sind von den verfügbaren Flächen im LandkreisAmmerland insgesamt 91 ha oder 56 % für gewerbliche Nutzung (GE), 66 ha(40 %) als Industrieflächen (GI) und 6 ha (4 %) als sonstige Nutzungen (SO) aus-gewiesen. Die GI-Flächen sind:

Gewerbegebiet VerfügbareGI-Fläche

(in ha)

davon sofortverfügbare

GI-Fläche (in ha)

�Augustfehn II�, Apen 23,2 23,2

�Liethe�, Rastede46 13,9 13,9

�Abraham�, Edewecht 6,0 6,0

�Im Brannen�, Edewecht 5,8 3,3

�Hüllsteder Esch I + II�, Westerstede 4,5 4,0

�Haarenstroth�, Bad Zwischenahn 4,3 4,3

�Moorburg I + II�, Westerstede 3,9 3,5

�Hansaweg�, Edewecht 2,0 2,0

�Industriestr./Lehmplackenweg�, Bad Zwischenahn

2,0 0,0

Von diesen GI-Flächen sind 61 ha (92 %) sofort verfügbar, die sich vor allem aufdie Standorte �Augustfehn II� in Apen, �Liethe� in Rastede �Abraham� und �ImBrannen� in Edewecht, �Hüllstedter Esch I + II� und �Moorburg I + II� in Westerste-de sowie �Haarenstroth� in Bad Zwischenahn verteilen, wobei �Augustfehn II� mitAbstand über das größte Flächenangebot verfügt (Abb. 3.1-1). Lediglich in derGemeinde Wiefelstede werden z. Zt. keine GI-Flächen vorgehalten. Die verfügba-ren GI-Flächen der Standorte �Abraham�, �Liethe�, �Hansaweg� und �Industrie-straße/Lehmplackenweg� befinden sich jeweils vollständig in privatem Besitz, alleweiteren Flächen wurden bereits eigentumsrechtlich durch die Kommunen gesi-chert.

Der Anteil von GI-Flächen am gesamten Flächenangebot im Landkreis Ammer-land ist aufgrund von Erfahrungswerten des NIW im Vergleich zu anderen Regio-

46 im Falle der Gemeinde Rastede liegen keine aktuellen Daten vor, die Aussagen sind dement-

sprechend zu bewerten

91 ha Gewerbe- und 66 haIndustrieflächen

Anteil von Industrieflä-chen (GI) an verfügbarenFlächen insgesamt über-durchschnittlich

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55 Landkreis Ammerland

nen Niedersachsens, als überdurchschnittlich zu bezeichnen. Dieses gilt vor allembei Betrachtung des Anteils der sofort verfügbaren Flächen.

Die größten derzeit sofort zur Vermarktung stehenden Flächen 47 im LandkreisAmmerland mit mindestens 2 ha verfügbarer Fläche (GE und GI) sind:

Gewerbegebiet Sofort verfüg-bare Fläche

(in ha)

davon inöffentlichem

Eigentum (ha)

�Augustfehn II�, Apen 29,7 29,7

�Liethe�, Rastede 13,9 0,0

�Ipwege / Schafjückenweg�, Rastede 8,6 8,6

�Westerholtsfelde, BP Nr. 113�, Wiefelstede 7,6 0,0

�Hüllsteder Esch I + II�, Westerstede 6,0 6,0

�Abraham�, Edewecht 6,0 0,0

�Im Brannen�, Edewecht 5,8 3,3

�Leuchtenburg / Königstr.�, Rastede 5,5 5,5

�Westseite Feldlinie�, Bad Zwischenahn 5,0 3,8

�Haarenstroth�, Bad Zwischenahn 4,5 4,5

�Schwarzer Weg�, Wiefelstede 4,0 0,0

�Westerholtsfelde, BP Nr. 110�, Wiefelstede 3,5 3,5

�Moorburg I + II�, Westerstede 3,5 3,5

�Friedrichsfehn, südl. L828�, Edewecht 2,8 2,0

�Apen�, Apen 2,1 2,1

�Augustfehn I / Hengstforde�, Apen 2,1 1,0

Weitere Gewerbegebiete mit sofort verfügbaren Flächen unter 2 ha existierendarüber hinaus in Bad Zwischenahn, Edewecht, Rastede, Westerstede und Wie-felstede.

47 Sofort verfügbar sind solche Flächen, die ohne nennenswerte zeitliche Einschränkung ansied-

lungswilligen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden können.

Flächen zur sofortigenVermarktung

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56 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Eine wichtige Voraussetzung für die Vermarktung von Gewerbeflächen sind dieEigentumsverhältnisse. Da die Nutzungs- bzw. Preisvorstellungen privater Eigen-tümer durchaus andere sein können, sind die Vermarktbarkeit und die Verfügbar-keit von privaten Flächen für die Zwecke der kommunalen Wirtschaftsförderungoftmals eingeschränkt bzw. unsicher. Städte und Gemeinden haben im Falle pri-vater Flächen kaum Einfluss auf die Vergabe an spezifische Betriebe und könnenden Flächenpreis nicht als strategisches Element der kommunalen Wirtschaftsför-derung einsetzen (Abb. 3.1-2). Im Rahmen der Gemeindegespräche hat sich er-geben, dass in einigen Städten und Gemeinden tatsächlich eine Vermarktung vonGewerbeflächen durch mangelnde Verkaufsbereitschaft von privaten Grund-stückseigentümern erschwert wird.

Von den verfügbaren Gewerbeflächen insgesamt befinden sich im Landkreis Am-merland 57 % (93 ha) in öffentlichem Eigentum; 43 % (70 ha) befinden sich inprivater Hand (Abb. 3.1-2). Die sofort verfügbaren Gewerbeflächen sind zu 68 %(84 ha) überwiegend in öffentlicher Hand.

In qualitativer Hinsicht ist das Gewerbeflächenangebot im Landkreis - vor allem imHinblick auf die Anbindung an den Fernverkehr - als sehr günstig zu bewerten.Dieser Standortfaktor wird von vielen Unternehmen als einer der wichtigsten ge-werbeflächenrelevanten Faktoren bezeichnet. Lediglich bei 5 % (7 ha) der sofort

Abb. 3.1-2: Eigentumsverhältnisse der sofort verfügbaren Gewerbeflächen in den Stand-orten im Landkreis Ammerland

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand Dezember 2002

Flächen in ha

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

Apen

Raste

de

Bad

Zwisc

hena

hn

Wief

elste

de

Edew

echt

Wes

ters

tede

nicht sofort verfügbarprivates Eigentumöffentliches Eigentum

Verfügbarkeit von priva-ten Flächen für Zweckeder Wirtschaftsförderungeingeschränkt

57 % der verfügbarenGewerbeflächen in öffent-lichem Eigentum

Hoher Anteil verkehrlichgut angebundener Flä-chen

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57 Landkreis Ammerland

verfügbaren Gewerbeflächen liegt die Autobahn mehr als 10 km entfernt. 11 %(13 ha) sind in einer Entfernung zwischen 5 und 10 km lokalisiert. Zwei Drittel derFlächen (78 ha) liegen weniger als 5 km von einer Autobahnanschlussstelle ent-fernt, fast ein Fünftel der Flächen (20 %, rund 24 ha) liegt sogar direkt an einerAnschlussstelle (Abb. 3.1-3 und Karte 4-1).

Abb. 3.1-3: Entfernung der sofort verfügbaren Gewerbeflächen zu den nächsten Auto-bahnanschlussstellen

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand Dezember 2002

Flächen in ha

0

5

10

15

20

25

30

35

40

Apen

Raste

de

Wief

elste

de

Edew

echt

Bad

Zwisc

hena

hn

Wes

ters

tede

über 10 km5 bis 10 kmunter 5 kmunter 1 km

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58 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Stadt /Gemeinde

Gewerbe-gebiet

verfüg-bare

Fläche

davonsofort

verfügb.

Be-wer-tung

Beschreibung des Gewerbegebietes

Apen Apen 10,6 ha 2,1 ha R/L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort, Grundzentrum � mittel-großes Gewerbegebiet � relativ kurze Entfernung zur A 28,Anschlussstelle �Apen-Remels�, vergleichsweise großeEntfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Olden-burg � 7,7 ha in privatem Eigentum, allerdings nicht sofortverfügbar (2 ha Optionsflächen) � lediglich 1,6 ha in öffent-lichem Eigentum und sofort verfügbar � nach Angabe derGemeinde keine Nutzungskonflikte � bereits 17 Betriebeangesiedelt, Branchenmix

Apen Au-gustfehn I/Hengstforde

2,8 ha 2,1 ha R/L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort, Grundzentrum � mittel-großes Gewerbegebiet � relativ kurze Entfernung zur A 28,Anschlussstelle �Apen-Remels�, vergleichsweise großeEntfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Olden-burg � Bahnhof Augustfehn in unmittelbarer Nähe, Lagedirekt an der Bahnstrecke � 1,8 ha in privatem Eigentum,davon 0,8 ha nicht sofort verfügbar � lediglich 1 ha in öf-fentlichem Eigentum und sofort verfügbar, diese Fläche istseitens der Gemeinde für produzierendes Gewerbe mitüberregionalem Ansatz vorgesehen � bereits 19 Betriebeangesiedelt, breiter Branchenmix

Apen Au-gustfehn II

34,3 ha 29,7 ha Ü/R Sehr kleiner Wirtschaftsstandort, Grundzentrum � großesGewerbegebiet � kurze Entfernung zur A 28, Anschluss-stelle �Apen-Remels�, vergleichsweise große Entfernungzum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg � 23,2 haGI-Flächen in öffentlichem Eigentum frei und sofort verfüg-bar � 4,5 ha der GE-Flächen befinden sich in privatemEigentum und sind nicht sofort verfügbar � Tankstellen undVergnügungsstätten sind ausgeschlossen � bisher wurden5 Betriebe angesiedelt, z. Zt. vornehmlich Bausegment(Baustoffhandel, Stuckateur, Putz- und Estricharbeiten)

Bad Zwi-schenahn

WestseiteFeldlinie,BP Nr.103 A

3,8 ha 3,8 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum � kleinesGewerbegebiet � Lage direkt an der L 815 � kurze Entfer-nung zur A 28 �Neuenkruge�, vergleichsweise nah ambedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg � ÖPNV-Anschluss (Bus) vorhanden � 3,8 ha GE-Flächen in öffentli-chem Eigentum frei und sofort verfügbar � Tankstellen,Vergnügungsstätten und Betriebe mit einem Schallleis-tungspegel von über 65 dB(A)m2 am Tag und 50 dB(A)m2in der Nacht werden ausgeschlossen � Bisher wurdenFlächen mit einer Gesamtgröße von 1,5 ha vergeben �angrenzend sind weitere Gewerbegebiete vorhanden

Bad Zwi-schenahn

Gewerbe-park östlichFeldlinie,BP Nr. 106

4,3 ha 0,0 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum � kleinesGewerbegebiet � Lage direkt an der L 815 � kurze Entfer-nung zur A 28 �Neuenkruge�, vergleichsweise nah ambedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg � ÖPNV-Anschluss (Bus) vorhanden � 4,3 ha verfügbare GEE-Flächen befinden sich in privatem Eigentum, die Verkaufs-bereitschaft ist eingeschränkt � Tankstellen, Vergnügungs-stätten und Betriebe mit einem Schallleistungspegel vonüber 65 dB(A)m2 am Tag und 50 dB(A)m2 in der Nachtwerden ausgeschlossen - bereits 4 Betriebe angesiedelt

Übersicht 3-1: Bewertung der Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen

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59 Landkreis Ammerland

Stadt /Gemeinde

Gewerbe-gebiet

verfüg-bare

Fläche

davonsofort

verfügb.

Be-wer-tung

Beschreibung des Gewerbegebietes

Bad Zwi-schenahn

Gewerbe-gebiet Haa-renstroth,BP Nr. 120

7,5 ha 4,5 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum � mittelgro-ßes Gewerbegebiet � Lage direkt an der L 815 � kurzeEntfernung zur A 28 �Neuenkruge�, vergleichsweise nah ambedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg � ÖPNV-Anschluss (Bus) vorhanden � es sind sowohl GE- (3,3 ha)als auch GIE- Flächen (1,3 ha) sofort verfügbar, weiterhinsind 3 ha nicht sofort verfügbare GIE-Optionsflächen vor-handen � Tankstellen und Einzelhandelsbetriebe (außerhandwerksbezogenen) werden ausgeschlossen, flächenbe-zogene Schallleistungspegel müssen eingehalten werden �4 Betriebe haben sich bereits angesiedelt

Bad Zwi-schenahn

Hahnen-kamp Süd,BP Nr. 110

0,7 ha 0,7 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum � kleinesGewerbegebiet � vergleichsweise etwas weiter von derAutobahn (A 28 �Neuenkruge�) entfernt, vergleichsweisemittlere Entfernung zum bedeutenden WirtschaftsstandortOldenburg � ÖPNV-Anschluss (Bus) vorhanden � GEE-Flächen (0,7 ha) sofort verfügbar (in privatem Eigentum) �Beschränkt auf Betriebe, die nicht wesentlich stören � aufder belegten Fläche befinden sich Hallen, die zur Zeit nichtgenutzt werden

Bad Zwi-schenahn

Gewerbe-park Pe-tersfehn, BPNr. 99

1,3 ha 1,3 R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum � kleinesGewerbegebiet � vergleichsweise kurze Entfernung zurAutobahn (A 28 �Wechloy�) allerdings durch das Stadtge-biet Oldenburg, Lage in unmittelbarer Nähe zu Oldenburg �ÖPNV-Anschluss (Bus) vorhanden � GE-Flächen (1,3 ha)sofort verfügbar und in öffentlichem Eigentum � es habesich bereits 12 Betriebe angesiedelt, Schwerpunkt Bau-segment

Bad Zwi-schenahn

Ekern �Süd, BP Nr.46

5,8 ha 0,0 ha R/L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum � kleinesGewerbegebiet � vergleichsweise weit von der Autobahn(A 28 �Neuenkruge�) entfernt, vergleichsweise mittlereEntfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Olden-burg � 4,8 ha GE-Flächen sind jedoch noch nicht sofortverfügbar �aufgrund fehlender Erschließung ist keine sofor-tige Verfügbarkeit gegeben � 6 ha GIE-Flächen und 1,7 haGE-Flächen sind vollständig von einem Betrieb belegt(Herstellung von Kunststoffrohren)

Bad Zwi-schenahn

Industrie-straße /Lehmpla-ckenweg,BP Nr. 83

5,4 0,0 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum � mittelgro-ßes Gewerbegebiet � kurze Entfernung zur A 28 �Neuen-kruge� (3 km), relativ nah am bedeutenden Wirtschafts-standort Oldenburg � ÖPNV-Anschluss (Bus) vorhanden �GE- und GI-Flächen geplant � Erschließung teilweise vor-handen (über angrenzend Gewerbegebiete) � Verkaufsbe-reitschaft privater Eigentümer eingeschränkt � keine Nut-zungseinschränkungen � keine besonderen Zielvorstellun-gen seitens der Gemeinde � angrenzend weitere GE-Flächen (Kayhauserfeld)

Edewecht Sommerfeld 1,5 ha 0,0 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Grundzentrum � kleinesGewerbegebiet � relativ autobahnnahe Lage (A 28 �E-versten�) allerdings Anbindung über die L 828, kurze Ent-fernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg �ÖPNV Anbindung gegeben � 1,5 ha GE-Flächen befindensich in privatem Besitz, aufgrund geringer Verkaufsbereit-schaft sind die Flächen nicht sofort verfügbar � das Gewer-begebiet ist noch komplett frei

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60 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Stadt /Gemeinde

Gewerbe-gebiet

verfüg-bare

Fläche

davonsofort

verfügb.

Be-wer-tung

Beschreibung des Gewerbegebietes

Edewecht Friedrichs-fehn, südl. L828

0,8 ha 0,8 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Grundzentrum � kleinesGewerbegebiet � relativ autobahnnahe Lage (A 28 �E-versten�) allerdings Anbindung über die L 828, vergleichs-weise kurze Entfernung zum bedeutenden Wirtschafts-standort Oldenburg � ÖPNV Anbindung gegeben � 0,8 haGE-Flächen befinden sich in privatem Besitz, sofort verfüg-bar � das Gewerbegebiet ist mittlerweile zur Hälfte belegt

Edewecht Hansaweg 2,0 ha 2, 0 ha R/L(Ü48)

Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Grundzentrum � kleinesGewerbegebiet � relativ große Entfernung zur Autobahn(A 28 �Eversten�), relativ kurze Entfernung zur B 401 �vergleichsweise mittelweite Entfernung zum bedeutendenWirtschaftsstandort Oldenburg � angrenzend sind NSG-Flächen lokalisiert � die 2 ha GE-Flächen befinden sich inprivatem Besitz und sind sofort verfügbar � von Betrieben,die auf das Transportmittel Binnenschiff angewiesen sind,könnte die Fläche überregional nachgefragt werden

Edewecht Im Brannen 5,8 ha 3,3 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Grundzentrum � großesGewerbegebiet � etwas verkehrsungünstige Lage (14 kmbis zur A 28 �Eversten�), relativ kurze Entfernung zur B 401� vergleichsweise mittlere Entfernung zum bedeutendenWirtschaftsstandort Oldenburg � die 0,8 ha GE-Restflächenbefinden sich in privatem Besitz und sind sofort verfügbar �breiter Branchenmix angesiedelter Betriebe vorhanden

Rastede Liethe 13,9 ha 13,9 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum � großesGewerbegebiet � kurze Entfernung zur Autobahn (A 29�Hahn-Lehmden�), Lage an der L 825 � vergleichsweisemittelweite Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstand-ort Oldenburg � Nähe zum Ort Rastede � die 13,9 ha GI-Flächen befinden sich in privatem Besitz und sind sofortverfügbar � nur wenige Auflagen für Betriebe � bereitseinige Betriebe angesiedelt, Schwerpunkte Fleischverar-beitung und chemische Industrie

Rastede Leuchten-burg / Königsstraße

5,5 ha 5,5 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum � mittelgro-ßes Gewerbegebiet � unmittelbare Lage an der Autobahn(A 29 �Rastede�), Lage an der L 826 � relativ nah am be-deutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg � unmittelbar amOrt Rastede � die 5,5 ha GE-Flächen befinden sich inöffentlichem Besitz und sind sofort verfügbar � interkom-munale Entwicklung und Vermarktung zusammen mit Wie-felstede � bisher einige Betriebe angesiedelt (Branchenmix)

Rastede Brombeer-weg

5,3 ha 2 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum � kleinesGewerbegebiet � direkt an der Autobahn (A 29 �KreuzOldenburg-Nord�) � unmittelbar am bedeutenden Wirt-schaftsstandort Oldenburg gelegen � 2 ha GE-Flächen sindsofort verfügbar � bisher 1 Betrieb angesiedelt

Rastede Ipwe-ge / Schafjückenweg

8,6 ha 8,6 ha Ü/R(-Ü)

Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum � mittelgro-ßes Gewerbegebiet � direkt an der Autobahn (A 29 �KreuzOldenburg-Nord�) � unmittelbar am bedeutenden Wirt-schaftsstandort Oldenburg gelegen � 8,6 ha GE-Flächensind sofort verfügbar � bisher 1 Betrieb angesiedelt

48 im Hinblick auf die Eignung für binnenschiffaffines Gewerbe ggf. auch überregionale Bedeutung

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61 Landkreis Ammerland

Stadt /Gemeinde

Gewerbe-gebiet

verfüg-bare

Fläche

davonsofort

verfügb.

Be-wer-tung

Beschreibung des Gewerbegebietes

Westerste-de

Moor-burg I+II

3,9 ha 3,5 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum und Kreis-stadt � mittelgroßes Gewerbegebiet � unmittelbare Nähezur Autobahn (0,9 km zur A 28 �Westerstede-West�) �vergleichsweise weit vom bedeutenden WirtschaftsstandortOldenburg entfernt, allerdings gute Anbindung über BAB �sämtliche verfügbaren Flächen (3,9 ha) befinden sich imBesitz der Stadt, 0,4 ha sind allerdings Optionsfläche unddemzufolge nicht sofort verfügbar � der Flugplatz Westers-tede-Felde befindet sich in der Nähe (2 km) � breiter Bran-chenmix angesiedelter Betriebe vorhanden � aus Sicht derStadt besonders für Industrie, Transport und Logistik geeig-net

Westerste-de

OcholterfeldWillerfang

3,4 0,7 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum und Kreis-stadt � kleines Gewerbegebiet � vergleichsweise mittelmä-ßige Straßenanbindung (Lage an der L 820, 11 km zurA 28), allerdings direkt an der Güterbahnlinie (Bf Westers-tede�Ocholt 1 km) � vergleichsweise große Entfernung zumbedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg � lediglich 0,7ha der verfügbaren Flächen befinden sich im Besitz derStadt und sind sofort verfügbar, 2,7 ha in privatem Eigen-tum und nicht sofort verfügbar (Verkaufsbereitschaft einge-schränkt), Rückkauf im Rahmen eines Insolvenzverfahrensbis vermutlich 2004 � bisher 4 Betriebe angesiedelt

Westerste-de

HüllstederEsch I + II

6,5 ha 6 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum und Kreis-stadt � mittelgroßes Gewerbegebiet � Lage an der K 124,unmittelbare Nähe zur Autobahn A 28 �Westerstede�, ver-gleichsweise große Entfernung zum bedeutenden Wirt-schaftsstandort Oldenburg, allerdings gute Anbindung überBAB � alle verfügbaren GE und GI-Flächen befinden sichim Besitz der Stadt und sind, bis auf 0,5 ha GI-Optionsfläche, sofort verfügbar � bisher 14 Betriebe ange-siedelt, Branchenmix

Westerste-de

Eichen-dorffstraße

1,0 ha 1,0 ha R/L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum und Kreis-stadt � kleines Gewerbegebiet � Lage in unmittelbare Nähezur Autobahn A 28 �Westerstede�, vergleichsweise großeEntfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Olden-burg, allerdings gute Anbindung über BAB � alle verfügba-ren GE-Flächen befinden sich in privatem Besitz � bisher 7Betriebe angesiedelt, vornehmlich Handels- und Dienst-leistungsbetriebe

Westerste-de

Burgstraße 0,5 ha 0,5 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum und Kreis-stadt � kleines Gewerbegebiet � Lage in unmittelbare Nähezur Autobahn A 28 �Westerstede�, vergleichsweise großeEntfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Olden-burg, allerdings gute Anbindung über BAB � alle verfügba-ren GE-Flächen befinden sich in privatem Besitz � bisher 2Betriebe angesiedelt (Handel/Dienstleistungen)

Wiefelstede SchwarzerWeg, BPNr. 36

4 ha 4 ha Ü/R Kleiner Wirtschaftsstandort, Grundzentrum � mittelgroßesGewerbegebiet � Lage direkt an der L 824, kurze Entfer-nung zur Autobahn (A 293 �Bürgerfelde�), allerdings Orts-durchquerung � unmittelbar am bedeutenden Wirtschafts-standort Oldenburg gelegen � Konflikt Wohnen/Gewerbegegeben � GE- und GI-Flächen vorhanden - alle GE-Flächen in privatem Besitz und sofort verfügbar � bislang15 Betriebe angesiedelt (Branchenmix)

Wiefelstede Eisenstr. II,BP Nr. 118

2 ha 2 ha R/L Kleiner Wirtschaftsstandort, Grundzentrum � kleines Ge-werbegebiet � 0,4 km bis zur L 824, relativ verkehrsgünsti-ge Lage (4,7 km zur A 29 �Rastede�, 7 km bis zur A 28�Zwischenahner Meer�), allerdings Ortsdurchquerungen �sofort verfügbare GE-Flächen vollständig im Besitz derGemeinde � angrenzend sind weitere Gewerbegebietevorhanden � 1 Betrieb siedelt sich gerade an (Umsiedler)

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62 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Stadt /Gemeinde

Gewerbe-gebiet

verfüg-bare

Fläche

davonsofort

verfügb.

Be-wer-tung

Beschreibung des Gewerbegebietes

Wiefelstede Eisenstr. I,BP Nr. 74

0,3 ha 0,3 L Kleiner Wirtschaftsstandort, Grundzentrum � kleines Ge-werbegebiet � 0,4 km bis zur L 824, relativ verkehrsgünsti-ge Lage (4,7 km zur A 29 �Rastede�, 7 km bis zur A 28�Zwischenahner Meer�), allerdings Ortsdurchquerungen �sofort verfügbare GE-Flächen vollständig im Besitz derGemeinde � angrenzend sind weitere Gewerbegebietevorhanden � bislang 3 Betriebe angesiedelt

Wiefelstede Leuchten-burg, BP Nr.111

1,9 ha 1,7 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort, Grundzentrum � kleines Ge-werbegebiet � nah an der Autobahn (1,2 km zur A 29�Rastede�) � nah am bedeutenden WirtschaftsstandortOldenburg � unmittelbar am Mittelzentrum Rastede gelegen� Bahnhof Rastede 4 km � die 1,9 ha GE-Flächen befindensich in öffentlichem Besitz und sind, bis auf 0,2 ha Options-fläche, sofort verfügbar � interkommunale Entwicklungzusammen mit Rastede � bisher 4 Betriebe angesiedelt(Handel, Dienstleistungen)

Wiefelstede Westerholtsfelde, BPNr. 110

3,8 ha 3,5 ha Ü/R(Ü)

Kleiner Wirtschaftsstandort, Grundzentrum � kleines Ge-werbegebiet � unmittelbare Lage an der Autobahn (A 29�Neuenkruge�) � nah am bedeutenden WirtschaftsstandortOldenburg � die 3,8 ha GE-Flächen sind öffentliches Ei-gentum und bis auf 0,2 ha Optionsfläche, sofort verfügbar �bisher 6 Betriebe angesiedelt, 3 weitere Betriebe befindensich im Ansiedlungsprozess

Wiefelstede Westerholtsfelde, BPNr. 113

7,6 ha 7,6 ha Ü/R(Ü)

Kleiner Wirtschaftsstandort, Grundzentrum � kleines Ge-werbegebiet � unmittelbare Lage an der Autobahn (A 29�Neuenkruge�) � nah am bedeutenden WirtschaftsstandortOldenburg � die 7,6 ha GE-Flächen befinden sich in priva-tem und sind sofort verfügbar � die Fläche ist komplett frei

Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 55)

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63 Landkreis Ammerland

Bei den Gewerbeflächenplanungen sind verschiedene Stadien der �Planungsreife�zu unterscheiden. Grundsätzlich sind nur solche Gewerbeflächenplanungen in dieErhebung aufgenommen worden, für die mindestens eine Flächennutzungsplan-änderung in Vorbereitung ist oder bereits ein Aufstellungsbeschluss existiert. Da-mit sind zunächst Flächen ausgeblendet, die zwar als langfristige �Vorschauflä-chen� in Frage kommen könnten, deren Realisierung aber noch sehr unsicher ist.Aber auch rechtswirksam in Flächennutzungsplänen dargestellte gewerblicheBauflächen sind dann nicht einbezogen worden, wenn die Gemeinden diese Pla-nungen offensichtlich nicht mehr weiter verfolgen. Bei den im Folgenden betrach-teten Planungsvorhaben liegen noch keine rechtskräftigen Bebauungspläne vor,womit diese gegenüber den oben genannten Gewerbegebieten mit verfügbarenFlächen abgegrenzt sind.

Nach der Gewerbeflächenerhebung gibt es derzeit im Landkreis Ammerland4 Planungsvorhaben mit zusammen rund 43 ha Gewerbefläche (brutto). AbzüglichInfrastruktur- und Ausgleichsflächen entspricht dies annähernd 31 ha Nettofläche(Abb. 3.2-1). Allerdings planen zur Zeit nur drei Kommunen (Bad Zwischenahn,Edewecht und die Stadt Westerstede) neue Gewerbegebiete. In den übrigen Ge-meinden sind keine Aktivitäten dieser Art zu verzeichnen. Eine größere Gewerbe-gebietsplanung mit über 5 ha Nettofläche ist:

geplantes Gewerbegebiet Fläche(netto)

�Kayhauserfeld, BP 103�, Bad Zwischenahn 19,3 ha

Darüber hinaus existieren noch drei weitere Planungsvorhaben mit einer Größeunter 5 ha:

geplantes Gewerbegebiet Fläche(netto)

�Specken�, Bad Zwischenahn 4,4 ha

�Im Brannen�, Edewecht 4,2 ha

�Neuenburger Str.�, Westerstede 2,8 ha

3.2 Gewerbeflächenplanungen

Abgrenzung der aufge-nommenen Gewerbeflä-chenplanungen

5 Gewerbeflächenplanun-gen mit zusammen 41 haNettofläche

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64 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Die Planungsstände der genannten Gewerbeflächenplanungen sind unterschied-lich. Rechtskräftige Flächennutzungspläne mit entsprechender Darstellung als�Gewerbliche Baufläche� liegen für die geplanten Gewerbegebiete �Specken� und�Kayhauserfeld, BP 103� in Bad Zwischenahn und �Im Brannen� in Edewecht vor.Für das Planungsvorhaben �Neuenburger Str.� der Stadt Westerstede werdenF-Plan und B-Plan parallel aufgestellt und befinden sich bereits in der Auslegung.Der Bebauungsplan zur Fläche �Im Brannen� (Edewecht) befindet sich bereits imStadium der Abwägung, die Verfügbarkeit der Fläche ist für 2003/2004 projektiert.

Für sämtliche geplanten Flächen stehen die beabsichtigten Nutzungsarten bereitsfest. Hiervon sind ca. 26 ha (86 %) für GE-Nutzung und ca. 4 ha (14 %) für indus-trielle Nutzungen (GI-Flächen) vorgesehen.

Von den in Planung befindlichen Flächen sind derzeit lediglich 9 % (2,8 ha) inöffentlichem Eigentum. Was die in privatem Besitz befindlichen Flächen (28 ha,91 %) anbelangt, ist seitens der Eigentümer die Verkaufsbereitschaft zum Teilgegeben. Bereits in öffentlichem Eigentum befinden sich lediglich die Flächen desPlanungsvorhabens �Neuenburger Straße�.

Abb. 3.2-1: Gewerbeflächenplanungen in den Standorten im Landkreis Ammerland

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand Dezember 2002

Flächen in ha

0

5

10

15

20

25

Bad

Zwisc

hena

hn

Edew

echt

Wes

ters

tede

Apen

Raste

de

Wie

felst

ede

noch offenGE-FlächenGI-Flächen

Planungsstand der Vor-haben unterschiedlich

Geplante Nutzungsarten

Lediglich 9 % der geplan-ten Nettoflächen in öf-fentlichem Eigentum

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65 Landkreis Ammerland

Stadt /Gemeinde

Planungs-vorhaben

geplan-te

Fläche(netto)

Bewer-tung

Beschreibung des Planungsvorhabens

Bad Zwi-schenahn

Kayhau-serfeld, BPNr. 103

19,3ha

Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum � mittelgroßesPlanungsvorhaben � kurze Entfernung zur A 28 �Neuenkruge�(3 km), relativ nah am bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg� ÖPNV-Anschluss (Bus) vorhanden � GE-Flächen geplant � Er-schließung teilweise vorhanden (über angrenzend Gewerbegebiete)� Nutzungseinschränkungen (Vorsorgegebiet Landwirtschaft, Naturund Landschaft, sowie Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung)

Bad Zwi-schenahn

Specken 4,4 L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum � kleines Planungs-vorhaben � vergleichsweise etwas weitere Entfernung (9 km) zurA 28 �Neuenkruge�, mittlere Entfernung zum bedeutenden Wirt-schaftsstandort Oldenburg � ÖPNV-Anschluss (Bus, 0,2 km) vor-handen � GE-Flächen geplant, teilweise MI � Gebäude einer ehm.Spedition sind noch vorhanden, möglicherweise altlastenrelevant �Konflikt mit Wohnnutzung �An den Kämpen�

Edewecht Im Brannen 4,2 Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Grundzentrum � kleines Pla-nungsvorhaben � etwas verkehrsungünstige Lage (15 km bis zur A28 �Eversten�), relativ kurze Entfernung zur B 401 (2 km) � ver-gleichsweise mittelweite Entfernung zum bedeutenden Wirtschafts-standort Oldenburg � GI-Flächen geplant � die 4,2 ha befinden sichin privatem Besitz, Verkaufsbereitschaft gegeben � Nutzungskon-flikte bestehen nicht

Westerstede Neuenbur-ger Straße

2,8 Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum und Kreisstadt �kleines Planungsvorhaben � Lage an der L 815, nah an der Auto-bahn A 28 (1,5 km), vergleichsweise große Entfernung zum be-deutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg � nur GE-Flächen ge-plant � Nutzungskonflikte bestehen nicht � keine Branchenpräfe-renz seitens der Gemeinde

Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 55)

Übersicht 3-2: Bewertung der geplanten Gewerbegebiete

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66 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Von 1992 bis 2001 wurden im Landkreis Ammerland rund 104 ha Gewerbeflächenumgesetzt; dies entspricht einem Jahresdurchschnitt von 10 ha. Die ermitteltenHektarangaben schwankten hierbei zwischen 1,5 ha im Jahre 1993 und 30 ha imJahr 2000 (Abb. 3.3-1). Tendenziell ist im Landkreis Ammerland seit Beginn der90er Jahre - wie auch in anderen Regionen Niedersachsens - ein Anstieg derFlächennachfrage zu verzeichnen. Die hohen Flächenumsätze der Jahre 1999und 2000 sind vor allem in der Ansiedlung einzelner großflächiger Betriebe49 be-gründet. So hat sich im Jahr 1999 die Firma Goldland (6 ha) in der GemeindeEdewecht und im Jahr 2000 Edeka (18,5 ha) in der Gemeinde Wiefelstede ange-siedelt, wodurch eine starke Beeinflussung der entsprechenden Jahresgesamt-umsätze gegeben ist. Generell ist anzumerken, dass für die Gemeinde Rastedekeine Flächenumsätze ermittelt werden konnten, da diesbezüglich keine Informa-tionen vorlagen. Die Flächenumsätze im Landkreis dürften deshalb noch höherliegen.

Alleine in den zwei umsatzstärksten Standorten des Landkreises, den GemeindenWiefelstede (rund 31 ha) Edewecht (27 ha) wurden zusammen im Zeitraum von1992 bis 2001 über die Hälfte (55 %) aller Gewerbeflächen im Landkreis Ammer-land verkauft. Allerdings sind auch Bad Zwischenahn (21 ha) und Westerstede(19 ha) als umsatzstarke Standorte einzustufen, vor allem wenn relativierend be-rücksichtigt wird, dass alleine 18,5 ha Umsatz in der Gemeinde Wiefelstede durchdie Ansiedlung eines Betriebes entstanden sind. In der Gemeinde Apen ist imVergleich ein deutlich geringerer Umsatz zu verzeichnen.

Insgesamt konzentrierten sich die Flächenumsätze stark auf ausgewählte Gewer-begebiete. Über 50 ha, d.h. 80 % der Grundstücksverkäufe, wurden alleine in dendrei umsatzstärksten Gewerbestandorten des Landkreises realisiert, �Im Brannen�in Edewecht, �Kayhauserfeld� in Bad Zwischenahn und im Falle der Edeka An-siedlung in Wiefelstede, die allerdings einen Sonderfall darstellt. Bei Summierungder Flächenumsätze in den fünf umsatzstärksten Gewerbegebieten (rund 63 ha)werden 60 % des Gesamtumsatzes abgedeckt. Im Einzelnen waren dies:

Gewerbegebiet Flächenumsatz1992 bis 2001

�Im Brannen�, Edewecht 20,1 ha

�Edeka�, Wiefelstede50 18,5 ha

�Kayhauserfeld�, Bad Zwischenahn51 11,9 ha

�Am Kronenkamp�, Edewecht 6,5 ha

�Apen�, Apen 6,2 ha

49 Betriebe mit einer Größe über 5 ha50 Sonderfall großflächiger Einzelbetrieb51 Summierung der aneinandergrenzenden Gewerbeflächen mit den B-Plan Nummern: 42, 57,

79, 83, 103A, 106 und 120 im Bereich Kayhauserfeld

3.3 Gewerbeflächennachfrage

Umsatz von Gewerbeflächen in der Vergangenheit

94 ha Gewerbeflächen-umsatz zwischen 1992und 2001, eine Berück-sichtigung Rastedes imRahmen dieser Auswer-tung aufgrund der Daten-lage nicht möglich

Schwerpunkte der Flä-chennachfrage: Wiefels-tede und Edewecht

Fünf umsatzstärkste Ge-werbeflächenstandorte:62 % des Umsatzes

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67 Landkreis Ammerland

Abb. 3.3-1: Entwicklung des Gewerbeflächenumsatzes im Landkreis Ammerland

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand Dezember 2002 *vorläufiger Umsatz, in der Auswertung nicht berücksichtigt

Die Gemeinde Rastede konnte aufgrund fehlender Daten nicht berücksichtigt werden.

Fläche in ha

0

5

10

15

20

25

30

35

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002*

Anteil großflächige AnsiedlungUmsatz

Abb. 3.3-2: Gewerbeflächenumsatz der Standorte im Landkreis Ammerland 1992-2001

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des NIW, Stand Dezember 2002

Fläche in ha

0

5

10

15

20

25

30

35

Wiefels

tede

Edewec

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Bad Zwisc

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Wester

stede

Apen

Rasted

e

Anteil großflächige AnsiedlungUmsatz

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68 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Eine vereinfachte Gegenüberstellung von Flächenumsatz und -angebot zeigt,dass im Landkreis Ammerland insgesamt in reichlichem Umfang z. Zt. sofort ver-fügbarer Flächen vorhanden sind. Hinzu kommt eine beträchtliche Zahl nicht so-fort verfügbarer Flächen, bei denen größtenteils mit einer Verfügbarkeit in dennächsten Jahren gerechnet werden kann.

Dieser zunächst pauschale Vergleich von Gewerbeflächenangebot und -nachfragedarf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass an einigen Standorten mit derzeitgeringerem Flächenangebot - insbesondere in den Gemeinden Edewecht undWiefelstede - in näherer Zukunft Engpässe auftreten können. Dies gilt vor allem,weil sich in diesen Gemeinden keine bzw. nur kleine Gewerbegebiete in Planungbefinden.

Im Vergleich mit anderen Regionen Niedersachsens weist der Landkreis Ammer-land - bei einem leicht überdurchschnittlichen Flächenumsatz - ein insgesamtquantitativ überdurchschnittliches Gewerbeflächenangebot auf. Die Entwicklungund Vermarktung weiterer Gewerbeflächen sollte demzufolge auf Grundlage vonregional angepassten, bedarfsorientierten und qualitativen Schwerpunktsetzungenerfolgen.

Die im Rahmen der Gemeindebefragung durchgeführte Erhebung der Belegungvon Gewerbeflächen mit Betrieben gibt Auskunft über die in der Vergangenheitangesiedelten Zielgruppen. Einbezogen wurden solche Unternehmen, die ihrenBetrieb von 1992 bis 2001 in Gewerbegebieten eröffnet oder erweitert haben 52.Bei den Ansiedlungen von außerhalb der Gemeinde wurde zwischen Ansiedlun-gen aus anderen Standorten des Landkreises (regionale Ansiedlungen) und Be-triebsansiedlungen von außerhalb des Landkreises (überregionale Ansiedlungen)unterschieden.

Die Qualität der erhobenen Daten ist nicht in allen Gemeinden gleich. Vor allemBeschäftigtenzahl und Herkunft der Betriebe, teilweise auch das Ansiedlungsjahr,waren in einigen Fällen von den Gemeinden nicht zu ermitteln. Im Fall der Ge-meinde Rastede konnten überhaupt keine Daten erhoben werden. Insofern kön-nen die folgenden Ausführungen nur als Anhaltspunkte für die Struktur der ange-siedelten Betriebe dienen. Insgesamt wurden 168 Betriebe in die Analyse einbe-zogen, wobei den einzelnen Auswertungen - je nach Vollständigkeit der Informati-onen � z.T. niedrigere Bezugszahlen zugrunde liegen.

Die Auswertung der betrieblichen Nachfrage macht deutlich, dass die Bereitstel-lung von Gewerbeflächen überwiegend der Sicherung des Bestandes und derEntwicklung der ortsansässigen bzw. im Landkreis Ammerland beheimateten Be-triebe dient. Von den insgesamt 102 Ansiedlungen, deren Herkunft bekannt ist,

52 Dieses betrifft sowohl Betriebe in Gewerbegebieten mit noch verfügbaren Flächen als auch

solche, die sich in mittlerweile vollständig belegten Gewerbegebieten angesiedelt haben.

Flächenumsatz und -angebot im Vergleich

Angebot an sofort verfüg-baren Flächen groß

Standortbezogen teilwei-se Engpässe möglich

Flächenangebot quantita-tiv überdurchschnittlich

Ansiedlung von Betrieben in Gewerbegebieten

In der Vergangenheit an-gesiedelte Zielgruppen

Qualität der Unterneh-mensdaten sehr unter-schiedlich

Gewerbeflächennachfrageüberwiegend für Be-standsentwicklung

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69 Landkreis Ammerland

betreffen 81 % der Grundstücksverkäufe innergemeindliche (69 %) und innerregi-onale (12 %) Erweiterungen, Verlagerungen und Neugründungen; 19 % derGrundstücke wurden von Betriebe erworben, die ihren Ursprung außerhalb desLandkreises hatten (Übersicht 3-3).

Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass jeder achte Gewerbeflächenverkaufauf Suburbanisierungsprozesse aus Oldenburg zurückging. Dies verdeutlicht,dass die unmittelbare Nähe und gute Erreichbarkeit der Herkunftsstadt für dieumgesiedelten Unternehmen von großer Bedeutung sein muss.

Alle weiteren überregionalen Ansiedlungen kommen aus Nachbargemeinden an-grenzender Kreise. Ansiedlungen über größere Distanzen lassen sich anhand derverfügbaren Daten nicht nachweisen. Die Verlagerungsdistanzen sind somit, wiein anderen Regionen auch, insgesamt gering.

Die Analyse der Unternehmen nach Branchen zeigt, dass unter den Gewerbeflä-chennachfragern im Landkreis Ammerland Betriebe des Produzierenden Gewer-bes (59 %) stärker vertreten sind als Dienstleistungsunternehmen (41 %). DerGewerbeflächenumsatz verteilt sich folgendermaßen auf die einzelnen Wirt-schaftszweige:

Übersicht 3-3: Herkunft der betrieblichen Gewerbeflächennachfrage im Landkreis Ammer-land (1992 bis 2001 )

Herkunft der Betriebe Anzahl derBetriebe

Anteil(in %)

aus dem Landkreis Am-merland

innerhalb der eigenen Gemeinde Erweiterungen 2 2,0

(innerregional) Verlagerungen 57 55,9

Neugründungen 12 11,8

Verlagerungen zwischen denGemeinden des Landkreises

12 11,8

von außerhalb desLandkreises Ammerland

Oldenburg, Stadt 13 12,7

(überregional) andere Nachbargemeinden desLandkreises Ammerland

6 5,9

übrige überregionale Ansiedlungen 0 0,0

Summe 102 100

überregionale Ansiedlun-gen vornehmlich ausOldenburg ...

... und aus Gemeindenangrenzender Kreise,allgemein geringe Verla-gerungsdistanzen

Verteilung der erhobenenBetriebe auf einzelneWirtschaftszweige

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70 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Aus dem produzierenden Gewerbe zählen vor allem Handwerksbetriebe und Be-triebe des Verarbeitenden Gewerbes zu den in Gewerbegebieten dominierendangesiedelten bzw. erweiterten Unternehmen. Betriebe des verarbeitenden Ge-werbes sind auch unter den überregionalen Ansiedlern anteilig besonders hochvertreten. Im Dienstleistungsbereich dominieren die Handelsbetriebe, vor allembei überregionalen Ansiedlungen. Verkehrsbetriebe sind im Falle überregionalerAnsiedlungen ebenfalls von höherer Bedeutung (16 %) als bei innerregiona-len (6 %).

Die Gewerbeflächennachfrage seit 1992 saldiert sich auf gut 104 ha (s.o.). Diedurchschnittliche Grundstücksgröße je Betrieb lag damit bei 6.200 m². Die Größender einzelnen Gewerbegrundstücke differieren sehr stark und bewegen sich ineiner Spanne zwischen 1.000 m² und 18,5 ha. 59 % der Grundstücksgrößen lie-gen aber zwischen 2.000 m² und 5.000 m². Die erhobenen Betriebe verteilen sichauf die Grundstücksgrößenklassen wie folgt:

Übersicht 3-4: Verteilung der erhobenen Betriebe im Landkreis Ammerland auf einzelneWirtschaftszweige (1992 bis 2001 )

Branchen Anzahl der Betriebe(innerreg. Herkunft)

Anteil(in %)

Anzahl der Betriebe(überreg. Herkunft)

Anteil(in %)

sonstiges Handwerk 20 24,1 2 10,5

Baugewerbe 8 9,6 0 0,0

Kfz-Gewerbe 8 9,6 0 0,0

Verarbeitendes Gewerbe 14 16,9 8 42,1

Handel 16 19,3 4 21,1

Unternehmensbezogene Dienstl. 1 1,2 0 0,0

Verkehr 5 6,0 3 15,8

sonstige Dienstleistungen 11 13,3 2 10,5

Summe: 83 100% 19 100%

Überregionale Ansiedlun-gen: Verarbeitendes Ge-werbe und Händler

Verteilung auf Grund-stücksgrößenklassen

Übersicht 3-5: Grundstücksgrößenklassen der erhobenen Betriebe imLandkreis Ammerland (1992 bis 2001 )

Grundstücksgrößenklassen Anzahl derBetriebe

Anteil(in %)

< 2.000 m² 25 15

2.000 m² bis < 3.000 m² 42 25

3.000 m² bis < 5.000 m² 56 34

5.000 m² bis < 1 ha 25 15

1 ha bis 2 ha 12 7

> 2 ha 7 4Summe: 167 100%

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71 Landkreis Ammerland

Im Folgenden wird die Gewerbeflächensituation in den angrenzenden Städten undLandkreisen des Ammerlandes betrachtet. Einzelne herausragende Standorte, dieaufgrund ihrer Lage, Größe oder sonstigen Standortqualitäten als Konkurrenz-standorte für die Gewerbeflächenentwicklung im Landkreis Ammerland von Be-deutung sein können, werden besonders hervorgehoben 53.

Auch die Gewerbeflächensituation in der Stadt Oldenburg ist durch zunehmendeFlächenknappheit gekennzeichnet. Allerdings besteht derzeit noch ein ausrei-chendes verfügbares Angebot auch hochwertiger Gewerbeflächen. Darüber hin-aus bieten der Flächennutzungsplan der Stadt sowie die im Rahmen des Gewer-beflächenentwicklungskonzeptes für die Stadt ermittelten Vorschauflächen nochReserven für die künftige Entwicklung. Der Grundstückspreis je m² erschlossenerGewerbefläche liegt mit 23 bis 31 � für eine Stadt von der Größenordnung Olden-burgs auf einem relativ niedrigen Niveau.

Der Landkreis Oldenburg ist über die Autobahnen A 1, A 28 und A 29 sehr gut andie Städte Bremen, Oldenburg und Delmenhorst angebunden. Zentraler Standort-vorteil des Landkreises ist die Lage zwischen diesen Wirtschaftszentren. Entlangder Autobahnachsen befinden sich diverse hochwertige Gewerbegebiete mit regi-onaler und überregionaler Bedeutung. Die im Rahmen des Gewerbeflächenent-wicklungskonzeptes für den Landkreis vorgeschlagenen Vorschauflächen werdendarüber hinaus langfristig ein hochwertiges Flächenangebot sichern. Die Quad-ratmeterpreise für Gewerbeflächen liegen zwischen 16 und 31 �.

Im südlichen Nachbarkreis des Landkreises Ammerland sind z.T. sehr umfangrei-che Gewerbeflächenangebote verfügbar. Die meisten Gewerbeflächenstandortebefinden sich verkehrsgünstig in Nähe der A 1. Allerdings ist die Entfernung zuden bedeutenden Zentren wirtschaftlicher Aktivität (z.B. Bremen und Oldenburg)aus dem Landkreisen Cloppenburg deutlich größer als aus den meisten Kommu-nen des Landkreises Ammerland. Die Grundstückspreise je m² liegen überwie-gend zwischen 6 � und 25 �

Herausragender Gewerbeflächenstandort im Landkreis Cloppenburg ist der �Eco-park� in der Gemeinde Emstek, ein interkommunales Gewerbegebiet unter Beteili-gung des Landkreises Cloppenburg und einiger seiner Gemeinden. Neben einem 53 Quellen:

- GewIS (Gewerbeflächeninformationssystem von RegIS-Online, www.regis-online.de),- Flächennutzungsplan 1996 der Stadt Oldenburg, www.oldenburg.de

3.4 Verfügbare Gewerbeflächen im Umfeld des Landkreises Ammerland

Besonders hervorzuhe-ben: Konkurrenzstandortein angrenzenden Städtenund Landkreisen

Stadt Oldenburg

Relativ niedrige Grund-stückspreise in der StadtOldenburg

Landkreis Oldenburg

Qualitativ hochwertigeGewerbegebiete entlangder Autobahnen A 1, A 28und A 29

Landkreis Cloppenburg

Sehr umfangreiches Ge-werbeflächenangebot

�Ecopark� als herausra-gendes Gewerbegebiet

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72 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

sehr großen Flächenpotenzial von 145 ha und einem Quadratmeterpreis zwischen15 � und 20 � erschlossen zeichnet sich das Gewerbegebiet v.a. durch eine Ziel-gruppenstrategie 54 und eine Reihe von speziellen Dienstleistungen für ansied-lungsinteressierte und ansässige Unternehmen aus. Dieses Dienstleistungsange-bot umfasst z.B.

- die Planung, Realisierung und den Betrieb einer gemeinsamen Informations-und Kommunikationsinfrastruktur,

- Kooperationsanbahnung und Netzwerkbetreuung für die unternehmerischenZielgruppen,

- Unternehmensberatung (u.a. Markteintrittsberatung, Markt- und Unterneh-mensanalyse, Businessplanung).

In der Nähe des Ecoparks verfügt die Stadt Cloppenburg über weitere umfangrei-che Gewerbeflächen, die insbesondere zahlreiche GI-Flächen beinhalten. AlleGewerbegebiete sind direkt an die B 71 und damit kreuzungsfrei an die A 1 ange-bunden.

Der Landkreis Wesermarsch weist vornehmlich entlang der Weser und B 212umfangreiche Flächenpotenziale auf, die teilweise als Vorranggebiete für hafen-orientiertes Gewerbe ausgewiesen oder speziell für Zulieferer der bereits ansässi-gen Großbetriebe für Fahrzeugbau von Interesse sind. Die im Rahmen des Ge-werbeflächenentwicklungskonzept ermittelten Vorschauflächen sind in der Mehr-zahl auf aktuelle und zukünftige Verkehrsplanungen ausgerichtet und werden zueiner langfristigen Sicherung der vornehmlich lokalen bis regionalen Nachfragebeitragen. Die Verkaufspreise für Gewerbeflächen liegen im Landkreis Weser-marsch zwischen 9 � und 18 �. Lediglich in den Gewerbegebieten �Edenbüttel�,Lemwerder (20,50 �) und �Hammelwarden�, Brake (25 �) liegen sie über 20 �.

Im Landkreis Friesland befinden sich die hochwertigen Gewerbegebiete mit grö-ßerem Flächenpotenzial tendenziell im Umfeld der A 29. Das Angebot verfügbarerFlächen ist im Vergleich zum Landkreis Wesermarsch quantitativ deutlich gerin-ger. Im Rahmen der Entwicklung des Jade-Weser-Ports ist allerdings eine Aus-weitung und Aufwertung des Gewerbeflächenangebots vorgesehen. Insbesonderedie geplante Entwicklung eines zentralen, interkommunalen Gewerbegebietes mitAusrichtung auf den neuen Tiefwasserhafen wird die Wettbewerbsposition desLandkreises Friesland stärken.

54 Angestrebt wird die Ansiedlung von Unternehmen aus dem Bereich Life Science und ver-

wandten Branchen. Im einzelnen sind dies Nahrungs- und Genussmittel, Agrar- und Umwelt-technik, Medizin-, Bio- und Gentechnologie, Gesundheits- und Pharmaindustrie, Kunststoffeund Neue Materialien, Maschinenbau sowie Informationstechnologie (http://www.ecopark.devom 11.11.2002)

Landkreis Wesermarsch

Großes Flächenpotenzialvorhanden

Landkreis Friesland

Gewerbeflächenentwick-lung vornehmlich entlangder Autobahn A 29

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73 Landkreis Ammerland

Im Stadtgebiet Wilhelmshaven bestehen umfangreiche Gewerbeflächenreserven(760 ha), von denen der Großteil als �Vorranggebiet für hafenorientierte indus-trielle Anlagen� ausgewiesen ist. Die Vorranggebiete liegen überwiegend auf denGrodenflächen entlang des Jadeufers (730 ha). Hiervon befinden sich 400 ha imEigentum des Landes Niedersachsen, 40 ha gehören dem Bund und 250 ha dendort ansässigen großen Industrieunternehmen. Durch die Realisierung des Jade-Weser-Ports kommen in der ersten Bauphase durch Aufspülungen vor dem Vos-lapper Groden weitere 460 ha hinzu, die überwiegend für Hafenanlagen bestimmtsind. Im landseitigen Bereich der aufgespülten Fläche sollen aber auch Gewerbe-flächen für Logistikdienstleister und andere besonders hafenaffine Unternehmenzur Verfügung gestellt werden. 55 Die Gewerbeflächen sind über die A 29, dieB 210 und die L 810 gut an das überregionale Verkehrsnetz angebunden.

Der Landkreis Leer wird über die A 28 und A 31 gut erschlossen, die Entfernungzum bedeutsamen Wirtschaftsstandort Oldenburg ist im Vergleich jedoch ungüns-tiger. Das Gewerbeflächenangebot ist umfangreich, konzentriert sich allerdings inhohem Maße auf das Gewerbegebiet �Leer-Nord� in der Nähe der A 31. In derGemeinde Uplengen befindet sich direkt an der A 28 in unmittelbarer Nachbar-schaft zur Gemeinde Apen das Gewerbegebiet �Uplengen-Jübberde� in dem nochFlächen verfügbar sind. Die Verkaufspreise im Landkreis Leer liegen in der güns-tigen Preisspanne zwischen 5 � und 18 �.

55 BAW/NIW 2001: Wirtschaftliche Entwicklungsperspektiven des Jade-Weser-Raums, S 14

Stadt Wilhelmshaven

Gewerbeflächenentwick-lung vornehmlich entlangder Autobahn A 29

Landkreis Leer

Gewerbeflächenentwick-lung vornehmlich imwestlichen und südlichenKreisgebiet

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74 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

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IC

IC

ICIC

1

2

3

4

5 67

8

9

10

11 12

13

14

17

1816

15

Vorschauflächen

5 ha

15 ha

30ha

Verfügbare Gewerbeflächen

Geplante Gewerbeflächen

(Außerhalb des LK Ammerlandnur ausgewählte Standorte)

2 ha

5 ha

10 ha

Flächengrößen(Brutto)

NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUTFÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG

Kartengrundlage:ÜKN 1:500.000

Landesvermessung undGeobasisinformation

Niedersachsen(Maßstab verändert)

NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUTFÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG

Kartengrundlage:ÜKN 1:500.000

Landesvermessung undGeobasisinformation

Niedersachsen(Maßstab verändert)

Teilräume

AutobahnKüstenautobahn A 22 (geplant,Trassenführung noch offen)

Bundesstraße

Bahnverbindung

IC ICE Wichtige Bahnhöfe

wichtige Landesstraße

WesertunnelB 212 neu (geplant)

(in Bau), B 211 neu (geplant),

(Rastede ohne Angabeder Flächengröße)

Karte 4-1: Geplante, verfügbare und potentielle Gewerbeflächen im Landkreis Ammerland

Wesertunnel(in Bau)

Landkreis Ammerland

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77 Landkreis Ammerland

Ein Blick auf die Verteilung der Vorschauflächen im Landkreis (Karte 4-1, Über-sicht 4-1) verdeutlicht, dass sich die erhobenen Vorschauflächen überwiegendentlang der Autobahnen A 28 und A 29 bzw. im Umland der Stadt Oldenburg be-finden. Die B 401 in Kombination mit dem Küstenkanal stellt eine weitere Ver-kehrsachse dar, in deren Umfeld Vorschauflächen liegen. Bei der Mehrzahl derVorschauflächen handelt es sich um Erweiterungen und Ergänzungen bereitsvorhandener Gewerbegebiete.

Nr. BeteiligteGemeinden

Ortsteil Arbeitstitel derVorschaufläche

Bruttofläche(in ha)

1 Apen Augustfehn II Augustfehn II 22

2 Apen Nordloh Nordloh 5

3 Bad Zwischenahn Petersfehn I Gewerbepark Petersfehn 8

4 Bad Zwischenahn Westerholtsfelde Westerholtsfelde 25

5 Edewecht Süd Edewecht Im Brannen 5

6 Edewecht Nord Edewecht Im Brannen 10

7 Edewecht Wildenloh (Friedrichsfehn) B 401 10-20

8 Edewecht Jeddeloh II Hafenstraße 3-4

9 Edewecht Jeddeloh I Hinterm Rhaden/HintermEsch

7

10 Edewecht Husbäke Hansaweg 5

11 Rastede Rastede Rastede k.A.

12 Rastede Wahnbek Wahnbek k.A.

13 Rastede Hahn-Lehmden Hahn-Lehmden k.A.

14 Rastede Wapeldorf Wapeldorf k.A.

15 Stadt Westerstede Hollwege / Moorburg / Hollriede Moorburg 20

16 Stadt Westerstede Westerstede, Burgforde Neuenburger Str. 10

17 Wiefelstede Westerholtsfelde Westerholtsfelde 25

18 Wiefelstede Wiefelstede Eisenstraße 8Die Flächengrößen sind nur ungefähre Angaben, i.d.R. handelt es sich um Bruttogrößen. Teilweise sind die betrachtetenFlächen Suchräume, von denen nur ein noch nicht definierter Teilbereich realisiert werden soll. Die Flächenangaben zusummieren ist methodisch daher nicht sinnvoll.

4. Vorschauflächen

4.1 Vorschauflächen im Überblick

Vorschauflächen v.a.entlang der AutobahnenA 28 und A 29 und imUmland der Stadt Olden-burg

Übersicht 4-1: Vorschauflächen im Landkreis Ammerland - Lage und Flächengröße

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78 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Auf Basis der Gespräche in den Gemeinden und der erhobenen Fragebögen wur-de für jede der 18 Vorschauflächen ein Gewerbeflächenprofil erstellt, das denjeweiligen Standort detailliert beschreibt (Übersicht 4-2). Diese Profile dienen zurBewertung der Lagegunst und Standortqualität der einzelnen Flächen und ermög-lichen die Konkretisierung der Empfehlungen für vorrangig zu entwickelnde Pro-jekte.

Die Qualität zu entwickelnder Projekte und damit die Verfügbarkeit der zu einerumfassenden Bewertung notwendigen Informationen sind sehr unterschiedlich.Für einige Vorschauflächen sind bei den Stadt- und Gemeindeverwaltungen relativdetaillierte Entwicklungsvorstellungen vorhanden bzw. laufen bereits informellePlanungsvorbereitungen. Bei anderen Flächen wiederum existieren nur vage Vor-stellungen bzw. die jeweilige Projektidee ist erst im Verlauf der Gemeindegesprä-che entwickelt worden. Im Einzelnen wurden folgende Daten abgefragt:

- Stadt / Gemeinde / Ortsteil

- Name der Vorschaufläche (+ lfd. Nummer)

- Bedeutung des Projektes für die Kommunen

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde

- Erweiterung / Anschluss an bestehende Gewerbeflächen

- Entfernungen zu Autobahn-Anschlussstellen, Bundesstraßen sowie Kreis- bzw.Landesstraßen

- Anbindung durch andere Verkehrsträger und den ÖPNV

- Die Flächenangaben sind überwiegend nur grobe Schätzungen bzw. die erho-bene Fläche ist ein Suchraum für das zu entwickelnde Gewerbegebiet.

- Planungsstand (z.B. informelle Planungsvorbereitungen, Grundstückverhand-lungen)

- voraussichtliche Planungsabschnitte

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit

- geplante Aufteilung in GE- / GI- / SO-Flächen

- bisherige Darstellung im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP)

- Einschränkungen bzw. Nutzungsausschluss

- Eignung für bestimmte Zielgruppen

- bisherige Nutzung

- Erschließung (sofern bereits Ansätze vorhanden sind)

4.2 Beschreibung und Bewertung der einzelnen Vorschauflächen

Gewerbeflächenprofile zurBeschreibung und Bewer-tung der Vorschauflächen

Qualität und Verfügbarkeitder Flächeninformationensehr unterschiedlich

Grunddaten

Lage / Anbindung

Flächengröße

Planungsstand

Geplante Einschränkun-gen / Zielgruppen

Flächeneigenschaften

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79 Landkreis Ammerland

- Einschränkung, z.B. durch Bodenbeschaffenheit

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat)

- Verkaufsbereitschaft (Privateigentum)

- Erwerbsabsichten

- Bodenpreis (kommunaler Erwerb)

- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)

- naturschutz-, gewässerschutz- und wasserschutzrechtliche Auflagen

- Altlasten (-verdacht)

- Konflikte mit Nachbarnutzungen

- Konflikte mit zu- und abfließendem Verkehr

- Vorteile und Nachteile der Vorschauflächen unter Berücksichtigung der Be-sichtigung durch die Gutachter im Rahmen der Gemeindegespräche

- Bewertung der Vorschauflächen und ihre Bedeutung für die künftige Gewerbe-flächenentwicklung im Landkreis Ammerland

- Empfehlungen für das weitere Vorgehen (einschließlich noch offener Fragen,die vor der Entwicklung der Vorschauflächen geklärt werden müssen)

Analog zur Bewertung der verfügbaren und geplanten Gewerbeflächen (Ab-schnitt 3.) gilt für die Vorschauflächen, dass die Wertigkeit einer Gewerbeflächestark von der Bedeutung des jeweiligen Wirtschaftsstandortes beeinflusst wird.Entsprechend muss auch die Bewertung der einzelnen Vorschauflächen vor demHintergrund des wirtschaftlichen Potenzials und der Lagegunst des jeweiligenWirtschaftsstandortes und seines Umfeldes gesehen werden (Abschnitt 2.1).

Die Vorschauflächen werden ebenfalls im Wesentlichen nach den im Abschnitt 3genannten Kriterien und den daraus resultierenden Einstufungen in die Klassen�Ü�, �R� oder �L� bzw. deren Mischformen bewertet. Priorität und Zeithorizontder Projektumsetzung sind für die Kommunen ebenfalls entscheidende Parame-ter. Die Bandbreite reicht von Vorschauflächen, die z.B. aufgrund eines akutenFlächenengpasses kurzfristig realisiert werden sollten, bis zu Flächen, für die aufabsehbare Zeit kein Bedarf gesehen wird. Entsprechend werden die Vorschauflä-chen ergänzend zur Bewertung �Ü� bis �L� in folgende Prioritätengruppen einge-stuft (Übersicht 4-2):

I: Prioritär d.h. kurzfristig zu entwickelnde Projekte (Flächenentwicklung),

II: Mittelfristig bzw. langfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu ent-wickelnde Projekte (Flächensicherung),

III: Nachrangige, z. Zt. weniger bedeutsame Projekte (ggf. sehr langfristig weiterzu verfolgen oder als Alternativflächen zu entwickeln, falls sich prioritär einge-stufte Standorte nicht realisieren lassen).

Eigentumsverhältnisse

Umweltkonflikte

Konflikte im Umfeld derVorschaufläche

Abschließende Bewertungder Vorschauflächen

Standort- und Vorschau-flächenbewertung

Verschiedene Prioritätender Vorschauflächen

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80 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Bei den Prioritätensetzungen handelt es sich um Empfehlungen der Gutachter vordem Hintergrund der jeweiligen Standort- und Nachfragebedingungen sowie derweiteren Flächenpotenziale im Umfeld. Spezifische Probleme bei der Flächenmo-bilisierung, insbesondere die mangelnde Verkaufsbereitschaft privater Grund-stückseigentümer, kann aber die Entwicklung von prioritär eingestuften Vorschau-flächen erheblich verzögern. Dann kann es erforderlich sein, dass die Gemeindenandere zunächst nachrangig bewertete Flächenprojekte vorziehen.

Bei allen Vorschauflächen ist zu beachten, dass die Maßnahmen zur eigentums-rechtlichen Sicherung der Grundstücke und zur Beplanung der Flächen teils er-hebliche Zeit in Anspruch nehmen können. Selbst die Realisierung prioritär einge-stufter, d.h. kurzfristig zu entwickelnder Vorschauflächen kann einige Jahre dau-ern.

Übersicht 4-2: Bewertung der Vorschauflächen im Landkreis Ammerland

Nr. Gemeinde Vorschaufläche Bewertung und Priorität

1 Apen Augustfehn II - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter Verkehrsan-bindung

- II: Langfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu ent-wickelndes Projekt

- Aufgrund der räumlichen Trennung zu Wohnfunktionen könnenauch emittierende Betriebe angesiedelt werden.

2 Apen Nordloh - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit eher ungünstiger Ver-kehrsanbindung

- III: Nachrangiges, z. Zt. weniger bedeutsames Projekt

3 Bad Zwi-schenahn

GewerbeparkPetersfehn

- R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche mit kurzerAnbindung an die Stadt Oldenburg und deren überregionalesVerkehrsnetz

- II: Mittelfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zuentwickelndes Projekt

4 Bad Zwi-schenahn

Westerholtsfel-de

- Ü/R-Ü: Überregional bis regional bedeutsame Vorschauflächemit hervorragender Verkehrsanbindung in kurzer Entfernung zurStadt Oldenburg

- II: Mittelfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zuentwickelndes Projekt

5 Edewecht Im Brannen - Ü/R: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche mit etwasungünstiger Verkehrsanbindung, überregional bedeutsame Be-triebe vor Ort ansässig

- I: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt

6 Edewecht Im Brannen - Ü/R: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche mit etwasungünstiger Verkehrsanbindung

- I: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt

Probleme bei der Flä-chenmobilisierung

Lange Entwicklungszeit-räume

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81 Landkreis Ammerland

Nr. Gemeinde Vorschaufläche Bewertung und Priorität

7 Edewecht B 401 - R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche mit Nähezur Stadt Oldenburg

- III: Nachrangiges, d.h. langfristig weiter zu verfolgendes Projekt(Konflikt mit landschafts- und naturschutzrechtlichen Belangen)

8 Edewecht Hafenstraße - R/L (Ü56): Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche

- III: Nachrangiges, ggf. sehr langfristig zu entwickelndes Projekt

9 Edewecht Hinterm Rha-den/HintermEsch

- L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche

- II: Mittel- bis langfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennach-frage zu entwickelndes Projekt

10 Edewecht Hansaweg - R/L (Ü57): Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche

- II: Mittel- bis langfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennach-frage zu entwickelndes Projekt

- Vorschaufläche kann als sinnvolle Abrundung der bereits vor-handenen Gewerbeflächen betrachtet werden

11 Rastede Rastede - Ü/R-Ü: Überregional bis regional bedeutsame Vorschauflächemit hervorragender Verkehrsanbindung

- II: Mittel- bis langfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennach-frage zu entwickelndes Projekt

12 Rastede Wahnbek - Ü/R-Ü: Überregional bis regional bedeutsame Vorschauflächemit sehr guter Verkehrsanbindung und kurzer Entfernung zurStadt Oldenburg

- Von den Vermarktungschancen her niedriger als Schafjücken-weg einzuschätzen

- II: Langfristig, in Abhängigkeit von der Nachfrage zu entwickeln-des Projekt

13 Rastede Hahn-Lehmden - Ü/R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragenderVerkehrsanbindung

- III : Nachrangiges, ggf. sehr langfristig zu entwickelndes Projekt

14 Rastede Wapeldorf - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mitsehr guter Verkehrsanbindung

- II: Langfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage undRealisierung der A 22 zu entwickelndes Projekt

15 Stadt Wes-terstede

Moorburg - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mitsehr guter Verkehrsanbindung

- II: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zuentwickelndes Projekt

16 Stadt Wes-terstede

NeuenburgerStr.

- Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mitguter Verkehrsanbindung

- I: Prioritäres, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu ent-wickelndes Projekt

17 Wiefelstede Westerholtsfel-de

- Ü/R-Ü: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche

- II: Mittelfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zuentwickelndes Projekt

56 seitens binnenschiffsaffiner Branchen eventuell auch geringes überregionales Nachfragepotenzial57 seitens binnenschiffsaffiner Branchen eventuell auch geringes überregionales Nachfragepotenzial

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82 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Nr. Gemeinde Vorschaufläche Bewertung und Priorität

18 Wiefelstede Eisenstraße - R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche mit ver-gleichsweise guter Verkehrsanbindung

- II: Mittel- bis langfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfra-ge zu entwickelndes Projekt

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83 Landkreis Ammerland

1. GRUNDDATEN Nr. 1- Stadt / Gemeinde Apen- Ortsteil Augustfehn II

- Name der Vorschaufläche Augustfehn II- Bedeutung des Projektes für die Stadt /

Gemeindelängerfristig von Bedeutung

2. LAGE / ANBINDUNG

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Nördliches Gemeindegebiet, nordöstlich der OrtschaftApen, in der Nähe der Autobahnanschlussstelle A-pen/Remels

- Erweiterung / Anschluss an bestehendesGewerbegebiet

Erweiterung des vorhandenen Gewerbegebietes

- Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 39 km über die A 28

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 �Apen/Remels�: ca. 2 km

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 72: 10 km über die A 28

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen K 114: direkt

- Anbindung durch andere Verkehrsträger Bahnhof: 3 km in Augustfehn I

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle

direkt (Bus)

3. FLÄCHENGRÖßEN

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 22 ha

4. PLANUNG

- Planungsstand noch nicht weiter beplant

- voraussichtliche Planungsabschnitte nach Bedarf

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch nicht bekannt

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE und GI

- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Vorsorgegebiet für Landwirtschaft

Übersicht 4-3: Vorschauflächenprofile

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84 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss keine Tankstellen und Vergnügungsstätten

- Eignung für bestimmte Zielgruppen keine Festlegung

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN

- bisherige Nutzung Landwirtschaftliche Nutzfläche

- Erschließungsansätze noch nicht vorhanden

- Einschränkungen durch Bodenbeschaf-fenheit

nicht bekannt

7. EIGENTUM

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat

- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) noch nicht erfolgt

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja

- Bodenpreis (kommunaler Erwerb) noch unklar

- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Er-schließung)

noch unklar

8. UMWELTKONFLIKTE

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz

- Auflagen Wasserschutz

- Altlasten (-verdacht) nicht bekannt

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...

... Nachbarnutzungen nein

... zu- und abfließendem Verkehr nicht zu erwarten

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85 Landkreis Ammerland

10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE

- Vorteile - Nähe zur Autobahn A 28- konfliktfrei aufgrund räumlicher Trennung zu Wohn-

gebieten- Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation mit

der Gemeinden Uplengen- Nachteile - vergleichsweise weite Entfernung zum bedeuten-

den Wirtschaftsstandort Oldenburg- Bewertung der Fläche - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter

Verkehrsanbindung- II: langfristig, in Abhängigkeit von der Flächennach-

frage zu entwickelndes Projekt- Aufgrund der räumlichen Trennung zu Wohnfunkti-

onen können auch emittierende Betriebe angesie-delt werden

- Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch diebeteiligten Kommunen sichern

- ausreichend GI-Flächen ausweisen- Aufgrund des mittelgroßen Flächenpotenzials prü-

fen, ob Grundstücke für die Ansiedlung von großflä-chigen Betrieben reserviert werden können

- geeignet für �störende Betriebe�- prüfen, ob eine Entwicklung als interkommunales

Gewerbegebiet zusammen mit der Gemeinde Up-lengen möglich ist

- Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mitdem bereits vorhandenen Gewerbegebiet Au-gustfehn II

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86 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

1. GRUNDDATEN Nr. 2- Stadt / Gemeinde Apen- Ortsteil Nordloh

- Name der Vorschaufläche Nordloh- Bedeutung des Projektes für die Stadt /

Gemeinde

2. LAGE / ANBINDUNG

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde südliches Gemeindegebiet, an der Kreisgrenze in derNähe der Ortschaft Barßel

- Erweiterung / Anschluss an bestehendesGewerbegebiet

Erweiterung eines bestehenden Gewerbegebietes

- Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 47 km über die L 827 und die A 28

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 �Apen/Remels�: 10 km

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 72: 11 km

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 829: direkt

- Anbindung durch andere Verkehrsträger Bahnhof Augustfehn I: 5 km

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle

ÖPNV (Bus): direkt

3. FLÄCHENGRÖßEN

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 5 ha

4. PLANUNG

- Planungsstand noch nicht weitergehend beplant

- voraussichtliche Planungsabschnitte bedarfsorientierte Planung

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch nicht bekannt

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE

- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Vorranggebiet für ruhige Erholung in Natur und Land-schaft

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87 Landkreis Ammerland

5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss entfällt

- Eignung für bestimmte Zielgruppen

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN

- bisherige Nutzung Land- und Forstwirtschaft

- Erschließungsansätze noch nicht vorhanden

- Einschränkungen durch Bodenbeschaf-fenheit

nicht bekannt

7. EIGENTUM

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) 12 % öffentlich, 88 % privat

- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum)

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja

- Bodenpreis (kommunaler Erwerb) noch nicht geklärt

- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Er-schließung)

noch nicht geklärt

8. UMWELTKONFLIKTE

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz

- Auflagen Wasserschutz

- Altlasten (-verdacht) nicht bekannt

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...

... Nachbarnutzungen nein

... zu- und abfließendem Verkehr nicht zu erwarten

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88 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE

- Vorteile - Ergänzung bestehender Gewerbeflächen- Nachteile - verkehrlich ungünstige Anbindung

- große Entfernung zur Stadt Oldenburg- Konflikt mit Vorgaben der Raumordnung (Vorrang-

gebiet Erholung)- geringes Flächenpotenzial

- Bewertung der Fläche - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit eher un-günstiger Verkehrsanbindung

- III: Nachrangiges, z. Zt. weniger bedeutsames Pro-jekt

- Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Bereinigung des Konflikts mit Vorgaben der Raum-ordnung

- privaten Flächenanteil eigentumsrechtlich durch dieKommune sichern

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89 Landkreis Ammerland

1. GRUNDDATEN Nr. 3- Stadt / Gemeinde Bad Zwischenahn- Ortsteil Petersfehn I

- Name der Vorschaufläche Gewerbepark Petersfehn- Bedeutung des Projektes für die Stadt /

Gemeindemittel bis hoch

2. LAGE / ANBINDUNG

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde östlich des Ortsteils Petersfehn in Richtung Oldenburg

- Erweiterung / Anschluss an bestehendesGewerbegebiet

Gewerbepark Petersfehn, B-PLAN 99

- Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 6,2 km über K 138

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 �Eversten�: 4,4 km

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 401: 5,6 km

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 828: 3,2 km

- Anbindung durch andere Verkehrsträger

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle

ÖPNV (Netz der VWG Oldenburg und der Weser-Ems-Bus) direkt

3. FLÄCHENGRÖßEN

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 8 ha

4. PLANUNG

- Planungsstand der B-PLAN 99 soll quasi entlang der Erschließungs-straße �An den Kolonaden� gespiegelt werden

- voraussichtliche Planungsabschnitte

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO bis 50 m Entfernung von der Kreisstraße MI, im An-schluss GE

- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf teilweise Vorsorgegebiet für Rohstoffgewinnung (Torf)

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90 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss

- Eignung für bestimmte Zielgruppen

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN

- bisherige Nutzung Landwirtschaftliche Nutzfläche

- Erschließungsansätze über die vorhandene Straße �An den Kolonaden�

- Einschränkungen durch Bodenbeschaf-fenheit

7. EIGENTUM

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat

- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum)

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja

- Bodenpreis (kommunaler Erwerb)

- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Er-schließung)

8. UMWELTKONFLIKTE

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz

- Auflagen Wasserschutz

- Altlasten (-verdacht)

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...

... Nachbarnutzungen Wohngebäude entlang der Kreisstraße

... zu- und abfließendem Verkehr

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91 Landkreis Ammerland

10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE

- Vorteile - unmittelbar am Oberzentrum Oldenburg gelegen- Anschluss an bereits vorhandene GE-Flächen und

deren Erschließung- kurze Entfernung zur A 28

- Nachteile - Anbindung über die K 138, nicht unmittelbar an derAutobahn gelegen

- möglicherweise Konflikte mit angrenzender Wohn-bebauung

- in Teilbereichen Konflikt mit Raumordnung (Vorsor-geflächen für die Rohstoffgewinnung)

- Bewertung der Fläche - R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschauflächemit kurzer Anbindung an die Stadt Oldenburg undderen überregionales Verkehrsnetz

- II: Mittelfristig, in Abhängigkeit von der Flächen-nachfrage zu entwickelndes Projekt

- Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch dieKommune sichern

- auf längere Sicht eine Kooperation mit Oldenburganstreben

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92 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

1. GRUNDDATEN Nr. 4- Stadt / Gemeinde Bad Zwischenahn- Ortsteil Westerholtsfelde

- Name der Vorschaufläche Westerholtsfelde- Bedeutung des Projektes für die Stadt /

Gemeindemittel

2. LAGE / ANBINDUNG

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde an der Autobahnanschlussstelle Neuenkruge, im östli-chen Randbereich des Gemeindegebietes an derGrenze zu Wiefelstede

- Erweiterung / Anschluss an bestehendesGewerbegebiet

Gewerbegebiet Westerholtsfelde der Gemeinde Wie-felstede bzw. dessen mögliche Erweiterung

- Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 12 km über die A 28 und die A 293

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 �Neuenkruge�: 0,5 km

- Entfernungen zu Bundesstraßen

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen K 137: direkt

- Anbindung durch andere Verkehrsträger

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle

Bus: 0,2 km

3. FLÄCHENGRÖßEN

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 25 ha

4. PLANUNG

- Planungsstand informelle Planungen

- voraussichtliche Planungsabschnitte noch nicht bekannt

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch nicht abschätzbar

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO noch nicht abschätzbar, jedoch kein SO

- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Vorsorgegebiet für Landwirtschaft

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93 Landkreis Ammerland

5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss

- Eignung für bestimmte Zielgruppen

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN

- bisherige Nutzung Landwirtschaftliche Nutzfläche

- Erschließungsansätze

- Einschränkungen durch Bodenbeschaf-fenheit

7. EIGENTUM

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat

- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) unbekannt

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja

- Bodenpreis (kommunaler Erwerb)

- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Er-schließung)

8. UMWELTKONFLIKTE

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz

- Auflagen Wasserschutz

- Altlasten (-verdacht)

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...

... Nachbarnutzungen Wohnbebauung angrenzend, Konflikte möglich

... zu- und abfließendem Verkehr

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94 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE

- Vorteile - unmittelbare Nähe zur A 28- kurze Entfernung zum bedeutenden Wirtschafts-

standort Oldenburg- Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation der

Gemeinden Bad Zwischenahn und Wiefelstede- Nachteile - Konflikte mit angrenzender Wohnnutzung möglich- Bewertung der Fläche - Ü/R-Ü: Überregional bis regional bedeutsame Vor-

schaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindungin kurzer Entfernung zur Stadt Oldenburg

- II: Mittelfristig, in Abhängigkeit von der Flächen-nachfrage zu entwickelndes Projekt

- Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Frühzeitige eigentumsrechtliche Sicherung der Flä-chen durch die beteiligten Kommunen

- interkommunale Entwicklung und Vermarktung un-ter Beteiligung der Gemeinden Bad Zwischenahnund Wiefelstede anstreben

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95 Landkreis Ammerland

1. GRUNDDATEN Nr. 5- Stadt / Gemeinde Edewecht- Ortsteil Süd Edewecht

- Name der Vorschaufläche Im Brannen- Bedeutung des Projektes für die Stadt /

GemeindeWesentliche Weiterentwicklung des bestehenden In-dustriegebietes

2. LAGE / ANBINDUNG

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde unmittelbar am Hauptort

- Erweiterung / Anschluss an bestehendesGewerbegebiet

Erweiterung des Gewerbegebietes �Im Brannen�

- Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 18 km über die L 829 und die B 401

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 �Eversten�: 18 km, über die L 829 und B 401

A 28 �Eversten�: 15 km übe die L 828

A 28 �Neuenkruge�: 16 km

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 401: 2 km

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen K 321: direkt

- Anbindung durch andere Verkehrsträger Küstenkanal: 2 km, nächste Anlegestelle �Hansaweg�:5 km

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle

Bushaltestelle > 0,5 km

3. FLÄCHENGRÖßEN

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 5 ha

4. PLANUNG

- Planungsstand Planungen noch nicht begonnen

- voraussichtliche Planungsabschnitte

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit 2004

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE: 50 %, GI: 50 %

- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf keine spezifische Ausweisung

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96 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss

- Eignung für bestimmte Zielgruppen

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN

- bisherige Nutzung landwirtschaftliche Nutzfläche

- Erschließungsansätze Kreisstraße 321

- Einschränkungen durch Bodenbeschaf-fenheit

7. EIGENTUM

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat

- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) noch unbekannt

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja

- Bodenpreis (kommunaler Erwerb)

- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Er-schließung)

8. UMWELTKONFLIKTE

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz keine

- Auflagen Wasserschutz keine

- Altlasten (-verdacht) keine

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...

... Nachbarnutzungen Wohnen, daher z.T. GE

... zu- und abfließendem Verkehr

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97 Landkreis Ammerland

10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE

- Vorteile - Erweiterung bereits vorhandener Gewerbeflächenim gewerblichen Schwerpunktstandort der Gemein-de

- städtebauliche Einbindung in das Hauptsiedlungs-gebiet der Gemeinde

- Ausweisung von GI-Flächen geplant- bereits ansässige Großbetriebe- günstige Anbindung über die B 401

- Nachteile - Vergleichsweise weite Entfernung zur nächstenAutobahnanschlussstelle

- Konflikt mit angrenzender Wohnnutzung möglich- Bewertung der Fläche - Ü/R: Regional bis lokal bedeutsame Vorschauflä-

che mit etwas ungünstiger Verkehrsanbindung, ü-berregional bedeutsame Betriebe vor Ort ansässig

- I: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Pro-jekt

- Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch dieGemeinde sichern

- Industrieflächen räumlich von Siedlungsbereichentrennen

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98 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

1. GRUNDDATEN Nr. 6- Stadt / Gemeinde Edewecht- Ortsteil Nord Edewecht

- Name der Vorschaufläche Im Brannen- Bedeutung des Projektes für die Stadt /

Gemeindewesentliche Weiterentwicklung des bestehenden In-dustriegebietes �Im Brannen�

2. LAGE / ANBINDUNG

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde unmittelbar am Hauptort an der L 828

- Erweiterung / Anschluss an bestehendesGewerbegebiet

Erweiterung des Industriegebietes �Im Brannen� inRichtung Norden

- Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 15 km über die L 828

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 �Eversten�: 13 km über die L 828

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 401: 5 km

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 282: direkt

- Anbindung durch andere Verkehrsträger Küstenkanal 5 km, Anlegestelle �Hansaweg�: 7 km

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle

Bushaltestelle: > 0,5 km

3. FLÄCHENGRÖßEN

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 10 ha

4. PLANUNG

- Planungsstand informelle Planungen

- voraussichtliche Planungsabschnitte

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit 2005 - 2006

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO 1/3 GE, 2/3 GI

- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf größtenteils Vorranggebiet für industrielle Anlagen,teilweise Vorsorgegebiet für die Landwirtschaft

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99 Landkreis Ammerland

5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss

- Eignung für bestimmte Zielgruppen z.T. hervorragende Lagen für Betriebe, die Laufkund-schaft benötigen

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN

- bisherige Nutzung landwirtschaftliche Nutzflächen

- Erschließungsansätze L 828

- Einschränkungen durch Bodenbeschaf-fenheit

7. EIGENTUM

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat

- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) noch unbekannt

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja

- Bodenpreis (kommunaler Erwerb) noch unbekannt

- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Er-schließung)

noch unbekannt

8. UMWELTKONFLIKTE

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz

- Auflagen Wasserschutz

- Altlasten (-verdacht)

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...

... Nachbarnutzungen Wohnnutzung in relativer Nähe

... zu- und abfließendem Verkehr

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100 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE

- Vorteile - Erweiterung bereits vorhandener Gewerbeflächenim gewerblichen Schwerpunktstandort der Gemein-de

- städtebauliche Einbindung in das Hauptsiedlungs-gebiet der Gemeinde

- Ausweisung von GI-Flächen geplant- bereits ansässige Großbetriebe- günstige Anbindung über die B 401

- Nachteile - Vergleichsweise weite Entfernung zur nächstenAutobahnanschlussstelle

- Konflikt mit angrenzender Wohnnutzung möglich- Bewertung der Fläche - Ü/R: Regional bis lokal bedeutsame Vorschauflä-

che mit etwas ungünstiger Verkehrsanbindung- I: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Pro-

jekt- Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die

Gemeinde sichern- Industrieflächen räumlich in möglichst weitem Ab-

stand zu Siedlungsbereichen ausweisen

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101 Landkreis Ammerland

1. GRUNDDATEN Nr. 7- Stadt / Gemeinde Edewecht- Ortsteil Wildenloh (Friedrichsfehn)

- Name der Vorschaufläche B 401- Bedeutung des Projektes für die Stadt /

GemeindeGroßflächige Neuansiedlungsmöglichkeit in BAB �Nähe; es handelt sich um eine städtebaulich unge-prüfte, noch nicht konkretisierte Vorüberlegung

2. LAGE / ANBINDUNG

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Stadtrand Oldenburg

- Erweiterung / Anschluss an bestehendesGewerbegebiet

Neugründung

- Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 8 km über die B 401

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 � Eversten�: 6,5 km

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 401: direkt

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 828: 2 km

- Anbindung durch andere Verkehrsträger

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle

> 0,5 km

3. FLÄCHENGRÖßEN

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 10 � 20 ha Suchraum

4. PLANUNG

- Planungsstand noch keine Planungsansätze, Vision einer Entwick-lungsmöglichkeit

- voraussichtliche Planungsabschnitte keine Abstimmung bisher

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GI, untergeordnet GE

- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Vorsorgegebiet für Natur und Landschaft, teilweiseVorranggebiet

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102 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss noch nicht bekannt

- Eignung für bestimmte Zielgruppen noch nicht bekannt

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN

- bisherige Nutzung

- Erschließungsansätze

- Einschränkungen durch Bodenbeschaf-fenheit

noch nicht bekannt

7. EIGENTUM

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) öffentlich (Land Niedersachsen)

- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) noch nicht bekannt

- öffentlicher Erwerb angestrebt?

- Bodenpreis (kommunaler Erwerb) noch nicht bekannt

- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Er-schließung)

noch nicht bekannt

8. UMWELTKONFLIKTE

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz noch unklar

- Auflagen Wasserschutz noch unklar

- Altlasten (-verdacht)

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...

... Nachbarnutzungen westlich befinden sich gehobene Wohngebiete, östlichdas NSG Moslesfehn

... zu- und abfließendem Verkehr

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103 Landkreis Ammerland

10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE

- Vorteile - Nähe zum bedeutenden Wirtschaftsstandort StadtOldenburg

- möglicherweise könnte eine interkommunale Ent-wicklung der Fläche in Kooperation mit der StadtOldenburg erfolgen

- Nachteile - nicht direkt an einer Autobahn gelegen- vollkommen neues Gewerbegebiet, keine städte-

bauliche Einbindung- Konflikte mit Wohnbebauung, Erholung und Belan-

gen des Naturschutzes möglich- eventuell Konflikt mit der Stadt Oldenburg bezüglich

des Standortes- Bewertung der Fläche - R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche

mit Nähe zur Stadt Oldenburg- III: Nachrangiges, d.h. langfristig weiter zu verfol-

gendes Projekt (Konflikt mit landschafts- und natur-schutzrechtlichen Belangen)

- Empfehlungen für das weitere Vorgehen - mögliche Nutzungskonflikte im Rahmen informellerVorplanungen überprüfen und Realisierungschan-cen abwägen

- Flächen frühzeitig eigenturmsrechtlich durch dieGemeinde sichern

- eine interkommunale Kooperation mit der Stadt Ol-denburg in Erwägung ziehen

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104 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

1. GRUNDDATEN Nr. 8- Stadt / Gemeinde Edewecht- Ortsteil Jeddeloh II

- Name der Vorschaufläche Hafenstraße- Bedeutung des Projektes für die Stadt /

GemeindeNeues Gebiet mit Wasserstraßenanschluss

2. LAGE / ANBINDUNG

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde südlich des Küstenkanals, westlich der Ortschaft Jed-deloh II

- Erweiterung / Anschluss an bestehendesGewerbegebiet

neues Gewerbegebiet

- Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 14,4 km über die B 401

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 �Eversten�: 13 km

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 401: 1 km

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen K 142: 1 km

- Anbindung durch andere Verkehrsträger Küstenkanal

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle

> 0,5 km

3. FLÄCHENGRÖßEN

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 3 � 4 ha

4. PLANUNG

- Planungsstand noch nicht begonnen

- voraussichtliche Planungsabschnitte

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit 2003/2004

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GI

- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Ausweisung als Umschlagplatz

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105 Landkreis Ammerland

5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss keine

- Eignung für bestimmte Zielgruppen binnenhafenaffines Gewerbe

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN

- bisherige Nutzung Landwirtschaftliche Nutzung, teilweise Brachland

- Erschließungsansätze über Gemeindestr.

- Einschränkungen durch Bodenbeschaf-fenheit

z.T. Torfauflage

7. EIGENTUM

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat

- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum)

- öffentlicher Erwerb angestrebt? unklar

- Bodenpreis (kommunaler Erwerb)

- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Er-schließung)

8. UMWELTKONFLIKTE

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz noch unbekannt

- Auflagen Wasserschutz noch unbekannt

- Altlasten (-verdacht) noch unbekannt

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...

... Nachbarnutzungen noch unbekannt

... zu- und abfließendem Verkehr noch unbekannt

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106 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE

- Vorteile - Lage an einem Binnenschifffahrtsweg- relativ kurze Entfernung zur B 401

- Nachteile - vergleichsweise weite Entfernung zur Autobahn- relativ kleiner Standort- etwas ungünstige Straßenanbindung an die Stadt

Oldenburg- geringes Flächenpotenzial- mooriger Untergrund ist im Falle von Baumaßnah-

men zu berücksichtigen (zusätzliche Baukosten)- Bewertung der Fläche - R/L (Ü1): Regional bis lokal bedeutsame Vorschau-

fläche- III: Nachrangiges, ggf. sehr langfristig zu entwi-

ckelndes Projekt- Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Vorschaufläche unter Berücksichtigung der Nach-

frage im Bereich �Hansaweg� entwickeln- Flächen rechtzeitig eigentumsrechtlich durch die

Kommune sichern1) im Hinblick auf die Eignung für binnenschiffaffines Gewerbe ggf. auch überregionale Bedeutung

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107 Landkreis Ammerland

1. GRUNDDATEN Nr. 9- Stadt / Gemeinde Edewecht- Ortsteil Jeddeloh I

- Name der Vorschaufläche Hinterm Rhaden/Hinterm Esch- Bedeutung des Projektes für die Stadt /

GemeindeErgänzungsgebiet

2. LAGE / ANBINDUNG

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde östlich der Ortschaft Jeddeloh I

- Erweiterung / Anschluss an bestehendesGewerbegebiet

Anschluss an zwei vorhandene Betriebsflächen

- Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 13 km über die L 828

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 �Eversten�: 11 km

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 401: 5 km

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 828: direkt

- Anbindung durch andere Verkehrsträger

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle

> 500 m

3. FLÄCHENGRÖßEN

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 7 ha

4. PLANUNG

- Planungsstand Planungen sind noch einzuleiten

- voraussichtliche Planungsabschnitte

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO

- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf keine Vorgaben

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108 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss nein

- Eignung für bestimmte Zielgruppen

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN

- bisherige Nutzung landwirtschaftliche Nutzfläche

- Erschließungsansätze

- Einschränkungen durch Bodenbeschaf-fenheit

z.T. Moor (1-2m)

7. EIGENTUM

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat

- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) nicht bekannt

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja

- Bodenpreis (kommunaler Erwerb)

- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Er-schließung)

8. UMWELTKONFLIKTE

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz

- Auflagen Wasserschutz

- Altlasten (-verdacht)

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...

... Nachbarnutzungen östlich angrenzend Mischnutzungsflächen

... zu- und abfließendem Verkehr

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109 Landkreis Ammerland

10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE

- Vorteile - Erweiterungsflächen für vorhandene Betriebe- Nachteile - vergleichsweise weite Entfernung zur Autobahn

(11 km)- geringes Flächenpotenzial- möglicherweise Nutzungskonflikte mit östlich an-

grenzender Wohnbebauung- Bewertung der Fläche - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche

- II: Mittel- bis langfristiges, in Abhängigkeit von derFlächennachfrage zu entwickelndes Projekt

- Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Flächen rechtzeitig eigentumsrechtlich durch dieGemeinde sichern

- die Flächen vor allem bereits angesiedelten Betrie-ben mit Erweiterungs- oder Verlagerungswunschanbieten

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110 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

1. GRUNDDATEN Nr. 10- Stadt / Gemeinde Edewecht- Ortsteil Husbäke

- Name der Vorschaufläche Hansaweg- Bedeutung des Projektes für die Stadt /

GemeindeErweiterung des bestehenden Gebietes Hansaweg

2. LAGE / ANBINDUNG

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde südlich des Küstenkanals, westlich der Ortschaft Hus-bäke

- Erweiterung / Anschluss an bestehendesGewerbegebiet

Erweiterung

- Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 19 km über die B 401

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 �Eversten�: 18 km

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 401: 1,7 km

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 831: 1,7 km

- Anbindung durch andere Verkehrsträger Küstenkanal

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle

1 km

3. FLÄCHENGRÖßEN

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 5 ha

4. PLANUNG

- Planungsstand noch keine Planungen eingeleitet

- voraussichtliche Planungsabschnitte

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO

- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf als Umschlagplatz ausgewiesen

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111 Landkreis Ammerland

5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss

- Eignung für bestimmte Zielgruppen Massengutumschlag

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN

- bisherige Nutzung Landwirtschaftliche Nutzfläche

- Erschließungsansätze Kreisstraße

- Einschränkungen durch Bodenbeschaf-fenheit

geringe Torfauflage

7. EIGENTUM

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat

- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) noch unklar

- öffentlicher Erwerb angestrebt? noch unklar

- Bodenpreis (kommunaler Erwerb)

- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Er-schließung)

8. UMWELTKONFLIKTE

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz noch nicht bekannt

- Auflagen Wasserschutz noch nicht bekannt

- Altlasten (-verdacht)

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...

... Nachbarnutzungen östlich angrenzend befindet sich ein Vorranggebiet fürNatur und Landschaft (RROP 1996) sowie NSG

... zu- und abfließendem Verkehr

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112 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE

- Vorteile - Lage am Küstenkanal mit Umschlagmöglichkeit- Erweiterung bereits bestehender Gewerbeflächen

- Nachteile - vergleichsweise weite Entfernung zur Autobahn- etwas ungünstige Straßenanbindung zur Stadt Ol-

denburg- Konflikte mit in der Nähe befindlichen NSG möglich

- Bewertung der Fläche - R/L (Ü1): Regional bis lokal bedeutsame Vorschau-fläche

- II: Mittel- bis langfristiges, in Abhängigkeit von derFlächennachfrage zu entwickelndes Projekt

- Vorschaufläche kann als sinnvolle Abrundung derbereits vorhandenen Gewerbeflächen betrachtetwerden

- Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommunesichern

- Flächen rechtzeitig eigentumsrechtlich durch dieKommune sichern und für binnenschiffaffines Ge-werbe vorhalten

1) im Hinblick auf die Eignung für binnenschiffaffines Gewerbe ggf. auch überregionale Bedeutung

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113 Landkreis Ammerland

1. GRUNDDATEN Nr. 11- Stadt / Gemeinde Rastede- Ortsteil Rastede

- Name der Vorschaufläche Rastede- Bedeutung des Projektes für die Stadt /

Gemeindekeine Angaben

2. LAGE / ANBINDUNG

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde 2 km westlich des Ortszentrums Rastede direkt an derBAB Auffahrt Rastede

- Erweiterung / Anschluss an bestehendesGewerbegebiet

Erweiterung / Anschluss Leuchtenburg/Königsstr.

- Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburgund weiteren Wirtschaftsstandorten

Oldenburg: 13 km über die A 29 und A 293

Wilhelmshaven: 42 km über die A 29

Bremen: 55 km über die A 29 und B 75

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 29 �Rastede� : 0,7 - 1 km

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 211: 5,5 km

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen direkt

- Anbindung durch andere Verkehrsträger Bahnhof Rastede: 1,5 km

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle

0,5 km

3. FLÄCHENGRÖßEN

- Flächengröße (ungefähre Angabe) noch unbekannt

4. PLANUNG

- Planungsstand allgemeine Überlegungen

- voraussichtliche Planungsabschnitte noch unbekannt

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch unbekannt

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO noch unbekannt

- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Grünland (Gebiet zur Verbesserung der Landschafts-struktur und des Naturhaushaltes)

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114 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss noch unklar

- Eignung für bestimmte Zielgruppen noch unklar

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN

- bisherige Nutzung Grünland

- Erschließungsansätze noch unklar

- Einschränkungen durch Bodenbeschaf-fenheit

noch unklar

7. EIGENTUM

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat

- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) noch unklar

- öffentlicher Erwerb angestrebt? noch unklar

- Bodenpreis (kommunaler Erwerb) noch unklar

- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Er-schließung)

noch unklar

8. UMWELTKONFLIKTE

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz noch unklar

- Auflagen Wasserschutz noch unklar

- Altlasten (-verdacht) nein

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...

... Nachbarnutzungen noch unklar

... zu- und abfließendem Verkehr noch unklar

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115 Landkreis Ammerland

10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE

- Vorteile - unmittelbare Nähe zur A 29- kurze Entfernung zum bedeutenden Wirtschafts-

standort Oldenburg- städtebauliche Einbindung in das Hauptsiedlungs-

gebiet der Gemeinde- Erweiterung und Ergänzung bereits vorhandener

Gewerbegebiete- Nachteile - Konflikte mit angrenzender Wohnbebauung möglich

(Einzelgehöfte)- Bewertung der Fläche - Ü/R-Ü: Überregional bis regional bedeutsame Vor-

schaufläche mit hervorragender Verkehrsanbindung- II: Mittel- bis langfristiges, in Abhängigkeit von der

Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt- Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune

sichern- Entwicklung der Flächen sollte vom Flächenumsatz

im vorhandenen Gewerbegebiet Leuchten-burg II / Königsstraße abhängig gemacht werden

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116 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

1. GRUNDDATEN Nr. 12- Stadt / Gemeinde Rastede- Ortsteil Wahnbek

- Name der Vorschaufläche Wahnbek- Bedeutung des Projektes für die Stadt /

Gemeindenoch unbekannt

2. LAGE / ANBINDUNG

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde BAB Kreuz Nord

- Erweiterung / Anschluss an bestehendesGewerbegebiet

noch unbekannt

- Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 12 km über die B 211 und die A 293

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 29 �Kreuz Oldenburg-Nord�: 3,5 km

A 293 �Kreuz Oldenburg-Nord�: 3,5 km

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 211: 1,5 km

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen direkt

- Anbindung durch andere Verkehrsträger Bahnhof Rastede: 5 km

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle

0,3 � 0,7 km

3. FLÄCHENGRÖßEN

- Flächengröße (ungefähre Angabe) noch unbekannt

4. PLANUNG

- Planungsstand Aufnahme in den F-Plan wird überdacht

- voraussichtliche Planungsabschnitte nicht bekannt

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit nicht bekannt

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO nicht bekannt

- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Grünfläche (Gebiet zur Verbesserung der Land-schaftsstruktur und des Naturhaushaltes)

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117 Landkreis Ammerland

5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss noch unbekannt

- Eignung für bestimmte Zielgruppen noch unbekannt

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN

- bisherige Nutzung Grün- / Ackerland

- Erschließungsansätze nicht vorhanden

- Einschränkungen durch Bodenbeschaf-fenheit

noch unbekannt

7. EIGENTUM

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat

- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) noch unbekannt

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja

- Bodenpreis (kommunaler Erwerb) noch unbekannt

- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Er-schließung)

noch unbekannt

8. UMWELTKONFLIKTE

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz noch unbekannt

- Auflagen Wasserschutz noch unbekannt

- Altlasten (-verdacht) nein

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...

... Nachbarnutzungen keine

... zu- und abfließendem Verkehr keine

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118 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE

- Vorteile - unmittelbar an den bedeutenden Wirtschaftsstand-ort Oldenburg angrenzend

- unmittelbare Nähe zum Autobahnkreuz �Oldenburg-Nord� (A 29 / A 293)

- weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zuWohngebieten

- Erweiterung und Ergänzung bereits vorhandenerGewerbegebiete

- Nachteile - etwas ungünstige Auffahrtsituation zur Autobahn(die Gewerbefläche �Schafjückenweg� liegt diesbe-züglich günstiger, dort sind noch Flächen verfügbar)

- Bewertung der Fläche - Ü/R-Ü: Überregional bis regional bedeutsame Vor-schaufläche mit sehr guter Verkehrsanbindung undkurzer Entfernung zur Stadt Oldenburg

- Von den Vermarktungschancen her niedriger alsSchafjückenweg einzuschätzen

- II: Langfristig, in Abhängigkeit von der Nachfrage zuentwickelndes Projekt

- Empfehlungen für das weitere Vorgehen - in Abhängigkeit von den Vermarktungsfortschrittender bestehenden Gewerbegebiete �Schafjücken-weg� und Brombeerweg entwickeln

- Flächen frühzeitig durch die Kommune eigentums-rechtlich sichern

- die Ausweisung von GI-Flächen in Erwägung zie-hen

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119 Landkreis Ammerland

1. GRUNDDATEN Nr. 13- Stadt / Gemeinde Rastede- Ortsteil Hahn � Lehmden

- Name der Vorschaufläche Hahn - Lehmden- Bedeutung des Projektes für die Stadt /

Gemeindenoch unbekannt

2. LAGE / ANBINDUNG

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde BAB Hahn � Lehmden

- Erweiterung / Anschluss an bestehendesGewerbegebiet

Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet

- Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburgund weiteren Wirtschaftsstandorten

Varel: 16 km über die A 29

Oldenburg: 18 km über die A 29 und A 293

Wilhelmshaven 38 km über die A 29

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 29 �Hahn � Lehmden�: 0,5 km

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 211: 10 km

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen direkt

- Anbindung durch andere Verkehrsträger Bahnhof Rastede: 6 km

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle

1 km

3. FLÄCHENGRÖßEN

- Flächengröße (ungefähre Angabe) noch unbekannt

4. PLANUNG

- Planungsstand Überlegung die Fläche im F-Plan darzustellen

- voraussichtliche Planungsabschnitte noch unbekannt

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch unbekannt

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE

- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Grünfläche (Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung)

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120 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss noch unbekannt

- Eignung für bestimmte Zielgruppen noch unbekannt

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN

- bisherige Nutzung Grünfläche

- Erschließungsansätze keine

- Einschränkungen durch Bodenbeschaf-fenheit

noch unbekannt

7. EIGENTUM

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat

- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) negativ

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja

- Bodenpreis (kommunaler Erwerb) noch unbekannt

- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Er-schließung)

noch unbekannt

8. UMWELTKONFLIKTE

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz noch unbekannt

- Auflagen Wasserschutz Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung

- Altlasten (-verdacht) nein

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...

... Nachbarnutzungen Gewerbe

... zu- und abfließendem Verkehr nein

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121 Landkreis Ammerland

10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE

- Vorteile - unmittelbare Lage an der Autobahnachse A 29- relativ kurze Entfernung zum bedeutenden Wirt-

schaftsstandort Oldenburg- Lage zwischen den Mittelzentren Rastede und Va-

rel- Ergänzung des bestehenden Gewerbegebietes

�Nethen�- Nachteile - Auflagen zum Wasserschutz sind zu beachten

- möglicherweise geringe Verkaufsbereitschaft desEigentümers

- Ausweisung von GI-Flächen vermutlich nicht mög-lich (Vorranggebiet Trinkwassergewinnung)

- Bewertung der Fläche - Ü/R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit her-vorragender Verkehrsanbindung

- III : Nachrangiges, ggf. sehr langfristig zu entwi-ckelndes Projekt

- Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Flächen rechtzeitig eigentumsrechtlich durch dieKommune sichern

- es können nur Betriebe angesiedelt werden, diewasserschutzrechtlichen Vorschriften genügen

- Vorschaufläche �Wapeldorf� bevorzugt entwickeln

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122 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

1. GRUNDDATEN Nr. 14- Stadt / Gemeinde Rastede- Ortsteil Wapeldorf

- Name der Vorschaufläche Wapeldorf- Bedeutung des Projektes für die Stadt /

Gemeindeeher gering

2. LAGE / ANBINDUNG

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde BAB Anschluss Wapeldorf

- Erweiterung / Anschluss an bestehendesGewerbegebiet

Neugründung

- Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburgund weiteren Wirtschaftsstandorten

Oldenburg: 23 km über die A 29 und A 293

Wilhelmshaven: 33 km über die A 29

Varel: 11 km über die A 29 und B 437

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 29 �Jaderberg�: direkt

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 211: 8 km

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen direkt

- Anbindung durch andere Verkehrsträger nicht vorhanden

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle

4 km

3. FLÄCHENGRÖßEN

- Flächengröße (ungefähre Angabe) noch unbekannt

4. PLANUNG

- Planungsstand Überlegungen

- voraussichtliche Planungsabschnitte noch unbekannt

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch unbekannt

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO noch unbekannt

- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Grünfläche (Vorsorgegebiet für Landwirtschaft, Gebietzur Verbesserung der Landschaftsstruktur und desNaturhaushaltes)

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123 Landkreis Ammerland

5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss noch unbekannt

- Eignung für bestimmte Zielgruppen noch unbekannt

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN

- bisherige Nutzung Grünfläche

- Erschließungsansätze nein

- Einschränkungen durch Bodenbeschaf-fenheit

noch unbekannt

7. EIGENTUM

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat

- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) noch unbekannt

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja

- Bodenpreis (kommunaler Erwerb) noch unbekannt

- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Er-schließung)

noch unbekannt

8. UMWELTKONFLIKTE

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz noch unbekannt

- Auflagen Wasserschutz noch unbekannt

- Altlasten (-verdacht) nein

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...

... Nachbarnutzungen nein

... zu- und abfließendem Verkehr nein

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124 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE

- Vorteile - unmittelbare Nähe zur A 29- bei Verwirklichung der Küstenautobahn A 22 zu-

sätzliche Verbesserung der Anbindung an das über-regionale Straßennetz

- Lage zwischen den Wirtschaftsstandorten Olden-burg und Wilhelmshaven, Nähe zum Jade-Weser-Port

- Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation mitder Gemeinde Jade (Landkreis Wesermarsch)

- Nachteile - vergleichsweise weite Entfernung zum bedeuten-den Wirtschaftsstandort Oldenburg

- Nutzungskonflikt durch Streusiedlung- Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vor-

schaufläche mit sehr guter Verkehrsanbindung- II: Langfristig, in Abhängigkeit von der Flächen-

nachfrage und Realisierung der A 22 zu entwi-ckelndes Projekt

- Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Fläche rechtzeitig eigentumsrechtlich durch dieKommune sichern

- eine interkommunale Kooperation mit der Gemein-de Jade bei der Entwicklung und Vermarktung derGewerbeflächen entlang der L 862 in Erwägungziehen

- für �störende� Betriebe geeignet

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125 Landkreis Ammerland

1. GRUNDDATEN Nr. 15- Stadt / Gemeinde Stadt Westerstede- Ortsteil Hollwege/Moorburg/Hollriege

- Name der Vorschaufläche Moorburg- Bedeutung des Projektes für die Stadt /

GemeindeSicherung Industriestandort in Nähe zur BAB AbfahrtWesterstede-West und der Küstenautobahn

2. LAGE / ANBINDUNG

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde östliche von Westerstede zwischen BAB und L 824

- Erweiterung / Anschluss an bestehendesGewerbegebiet

teils neu, teils Erweiterung Industriegebiet Moorburg,Leerer Straße

- Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 30 km über die A 28 und die A 293

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 � Westerstede-West�: 1 km

- Entfernungen zu Bundesstraßen

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 24 direkt

- Anbindung durch andere Verkehrsträger

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle

3. FLÄCHENGRÖßEN

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 30 ha

4. PLANUNG

- Planungsstand informelle Planungsvorbereitungen

- voraussichtliche Planungsabschnitte noch nicht absehbar

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit unbekannt

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GI + GE

- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Verbesserung der Landschaftsstruktur und des Natur-haushaltes, Vorsorgegebiet für die Landwirtschaft

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126 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss kein großflächiger Einzelhandel

- Eignung für bestimmte Zielgruppen

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN

- bisherige Nutzung Landwirtschaftliche Nutzfläche

- Erschließungsansätze

- Einschränkungen durch Bodenbeschaf-fenheit

unbekannt

7. EIGENTUM

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat

- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) wird geklärt

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja

- Bodenpreis (kommunaler Erwerb) offen

- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Er-schließung)

offen

8. UMWELTKONFLIKTE

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz

- Auflagen Wasserschutz

- Altlasten (-verdacht)

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...

... Nachbarnutzungen

... zu- und abfließendem Verkehr

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127 Landkreis Ammerland

10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE

- Vorteile - unmittelbare Nähe zur A 28- bei Verwirklichung der Küstenautobahn A 22 zu-

sätzliche Verbesserung der Anbindung an das über-regionale Straßennetz

- Erweiterung und Ergänzung bereits vorhandenerGewerbegebiete

- Ausweisung von GI-Flächen geplant- Nachteile - bereits etwas größere Entfernung zum bedeuten-

den Wirtschaftsstandort Oldenburg- Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vor-

schaufläche mit sehr guter Verkehrsanbindung- II: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächen-

nachfrage zu entwickelndes Projekt- Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Fläche eigentumsrechtlich durch die Kommune si-

chern- Zielgruppe Logistikbetriebe

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128 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

1. GRUNDDATEN Nr. 16- Stadt / Gemeinde Stadt Westerstede- Ortsteil Westerstede, Burgforde

- Name der Vorschaufläche Neuenburger Str.- Bedeutung des Projektes für die Stadt /

GemeindeErweiterung Gewerbestandort

2. LAGE / ANBINDUNG

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde nördlich der Stadt Westerstede

- Erweiterung / Anschluss an bestehendesGewerbegebiet

Erweiterung des Gewerbegebietes Neuenburger Stra-ße

- Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 28 km über die A 28 und die A 293

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 �Westerstede�: 1 km

- Entfernungen zu Bundesstraßen

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen direkt

- Anbindung durch andere Verkehrsträger Güterbahnanschluss

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle

3. FLÄCHENGRÖßEN

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 15 ha

4. PLANUNG

- Planungsstand informelle Planungsvorbereitungen

- voraussichtliche Planungsabschnitte noch nicht absehbar

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit unbekannt

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE + GI

- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf im RROP als Vorranggebiet für industrielle Anlagenausgewiesen

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129 Landkreis Ammerland

5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss

- Eignung für bestimmte Zielgruppen

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN

- bisherige Nutzung Landwirtschaftliche Nutzfläche

- Erschließungsansätze

- Einschränkungen durch Bodenbeschaf-fenheit

unbekannt

7. EIGENTUM

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat

- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) noch ungeklärt

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja

- Bodenpreis (kommunaler Erwerb) offen

- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Er-schließung)

offen

8. UMWELTKONFLIKTE

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz

- Auflagen Wasserschutz

- Altlasten (-verdacht)

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...

... Nachbarnutzungen

... zu- und abfließendem Verkehr

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130 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE

- Vorteile - Nähe zur A 28- Erweiterung und Ergänzung bereits vorhandener

Gewerbegebiete- städtebauliche Einbindung in das Hauptsiedlungs-

gebiet der Stadt Westerstede- Ausweisung von GI-Flächen geplant

- Nachteile - bereits etwas größere Entfernung zum bedeuten-den Wirtschaftsstandort Oldenburg

- Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vor-schaufläche mit guter Verkehrsanbindung

- I: Prioritäres, in Abhängigkeit von der Flächennach-frage zu entwickelndes Projekt

- Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Fläche eigentumsrechtlich durch die Kommune si-chern

- als Erweiterung vorhandener Gewerbegebiete be-trachten

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131 Landkreis Ammerland

1. GRUNDDATEN Nr. 17- Stadt / Gemeinde Wiefelstede- Ortsteil Westerholtsfelde

- Name der Vorschaufläche Westerholtsfelde- Bedeutung des Projektes für die Stadt /

Gemeinde

2. LAGE / ANBINDUNG

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Direkt an der Südwestgrenze des Gemeindegebietesan der K 137

- Erweiterung / Anschluss an bestehendesGewerbegebiet

Erweiterung des vorhandenen GewerbegebietesWesterholtsfelde

- Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburg Oldenburg: 12km über die K 137 und A 28

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 �Neuenkruge�: 1 km

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 401: 11 km

B 211: 12 km

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen direkt

- Anbindung durch andere Verkehrsträger Bahnhof Oldenburg: 8 km

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle

1 km

3. FLÄCHENGRÖßEN

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 25 ha

4. PLANUNG

- Planungsstand Rahmenplanung

- voraussichtliche Planungsabschnitte nicht bekannt

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit 10 � 15 Jahre

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO voraussichtlich GE

- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Vorsorgegebiet für Natur und Landschaft, Vorsorge-gebiet für Landwirtschaft

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132 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss nicht bekannt

- Eignung für bestimmte Zielgruppen nicht bekannt

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN

- bisherige Nutzung landwirtschaftliche Flächen

- Erschließungsansätze

- Einschränkungen durch Bodenbeschaf-fenheit

nicht bekannt

7. EIGENTUM

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat

- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) nicht bekannt

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja

- Bodenpreis (kommunaler Erwerb) nicht bekannt

- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Er-schließung)

nicht bekannt

8. UMWELTKONFLIKTE

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz noch nicht bekannt

- Auflagen Wasserschutz noch nicht bekannt

- Altlasten (-verdacht) noch nicht bekannt

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...

... Nachbarnutzungen noch nicht bekannt

... zu- und abfließendem Verkehr noch nicht bekannt

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133 Landkreis Ammerland

10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE

- Vorteile - unmittelbare Nähe zur A 28- kurze Entfernung zum bedeutenden Wirtschafts-

standort Oldenburg- Erweiterung des bereits vorhandenen Gewerbege-

bietes- Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation der

Gemeinden Bad Zwischenahn und Wiefelstede- Nachteile - Konflikte mit angrenzender Wohnnutzung möglich- Bewertung der Fläche - Ü/R-Ü: Überregional bis regional bedeutsame Vor-

schaufläche- II: Mittelfristig, in Abhängigkeit von der Flächen-

nachfrage zu entwickelndes Projekt- Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Flächen möglichst frühzeitig durch die Gemeinde

eigentumsrechtlich sichern- eine interkommunale Entwicklung und Vermarktung

in Kooperation mit der Gemeinde Bad Zwischenahnanstreben

- mit größtmöglichem Abstand zur Wohnbebauungausreichend GI-Flächen ausweisen

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134 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

1. GRUNDDATEN Nr. 18- Stadt / Gemeinde Wiefelstede- Ortsteil Wiefelstede

- Name der Vorschaufläche Eisenstraße � Erweiterung- Bedeutung des Projektes für die Stadt /

Gemeinde

2. LAGE / ANBINDUNG

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde 1,5 km südlich des Ortszentrums Wiefelstede / zent-rale Lage innerhalb der Gemeinde

- Erweiterung / Anschluss an bestehendesGewerbegebiet

Erweiterung des Gewerbegebietes Eisenstraße

- Entfernung zum Stadtzentrum Oldenburgund weiteren Wirtschaftsstandorten

Oldenburg: 17 km über die L 826, die A 29 und dieA 293

Rastede: 6 km über die L 826

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 �Zwischenahner Meer�: 7 km

A 29 �Rastede�: 4,4 km

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 211: 11 km

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen 1 km

- Anbindung durch andere Verkehrsträger Bahnhof Rastede: 6 km

Bahnhof Oldenburg 19 km

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle

1 km

3. FLÄCHENGRÖßEN

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 8 ha

4. PLANUNG

- Planungsstand noch keine Planung, da zur Zeit kein Bedarf besteht

- voraussichtliche Planungsabschnitte nicht bekannt

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit nicht bekannt

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO voraussichtlich GE

- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf keine Vorgaben

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135 Landkreis Ammerland

5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss nicht bekannt

- Eignung für bestimmte Zielgruppen nicht bekannt

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN

- bisherige Nutzung Landwirtschaftliche Nutzung

- Erschließungsansätze über die vorhandenen Erschließungsstraßen

- Einschränkungen durch Bodenbeschaf-fenheit

nicht bekannt

7. EIGENTUM

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat

- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) nicht bekannt

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja

- Bodenpreis (kommunaler Erwerb) nicht bekannt

- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Er-schließung)

nicht bekannt

8. UMWELTKONFLIKTE

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz noch nicht bekannt

- Auflagen Wasserschutz noch nicht bekannt

- Altlasten (-verdacht) noch nicht bekannt

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...

... Nachbarnutzungen noch nicht bekannt

... zu- und abfließendem Verkehr noch nicht bekannt

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136 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE

- Vorteile - relativ kurze Entfernung zur Autobahn- relative Nähe zum großen Wirtschaftsstandort Ol-

denburg- Erweiterung eines bestehenden Gewerbegebietes- weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu

Wohngebieten, keine Konflikte mit Umweltbelangen- Nachteile - nicht unmittelbar an der Autobahn gelegen- Bewertung der Fläche - R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche

mit vergleichsweise guter Verkehrsanbindung- II: Mittel- bis langfristig, in Abhängigkeit von der

Flächennachfrage zu entwickelndes Projekt- Empfehlungen für das weitere Vorgehen - Flächen rechtzeitig durch die Kommune sichern

- vornehmlich für die Bestandsentwicklung geeignet

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137 Landkreis Ammerland

Aus den veränderten Rahmenbedingungen und Aufgabenschwerpunkten derGewerbeflächenpolitik (Abschnitt 1.1), den Standortbedingungen (Abschnitt 2),dem Gewerbeflächenangebot und der Flächennachfrage (Abschnitt 3) sowie denim Abschnitt 4 dargestellten Vorschauflächen werden im Folgenden Konsequen-zen für die künftige Gewerbeflächenentwicklung und -politik im Landkreis Am-merland abgeleitet.

Um eine Bewertung der Vorschauflächen im Landkreis Ammerland unter Berück-sichtigung der verfügbaren und bislang geplanten Gewerbeflächen vornehmen zukönnen, ist die Vorgehensweise einer isolierten Betrachtung der einzelnen Städteund Gemeinden nicht sinnvoll. Vielmehr sind die aktuelle Situation und möglichezukünftige Entwicklungen in einem größeren räumlichen Zusammenhang zu se-hen, da Umfang, Qualität und Vermarktungschancen eines kommunalen Flächen-angebots immer durch im Umfeld befindliche, geplante und potenzielle Gewerbe-flächen beeinflusst werden.

Andererseits ist der Landkreis Ammerland aufgrund seiner flächenmäßigen Aus-dehnung und seiner teilräumlich differierenden Standortqualitäten als alleinigeräumliche Untersuchungsebene zu groß. Daher wird im vorliegenden Gutachtenneben einer einzelgemeindlichen und landkreisweiten Betrachtung zusätzlich eineAnalyse der Vorschauflächen auf der Basis von Teilräumen vorgenommen. Fürdie Abgrenzung dieser Teilräume ist die Lage der jeweiligen Vorschauflächen zuvorhandenen (A 28, A 29, B 401, B 211) und geplanten (A 22) Verkehrsachsenund die Nähe zum überregional bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg so-wie zu den wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten Bad Zwischenahn, StadtWesterstede, Edewecht und Rastede entscheidend. Die Definition der Teilräumedient lediglich als Arbeitshilfe für die Bewertung der Gewerbeflächensituation undberührt keine weiteren Felder der Kreisentwicklung. Folgende Kommunen wurdenzu Teilräumen zusammengefasst:

- Südöstliches Kreisgebiet (Umland der Stadt Oldenburg): Bad Zwischen-ahn (Ost), Edewecht (Ost), Wiefelstede (Süd) und Rastede (Süd)

- Mittleres und südliches Kreisgebiet: Bad Zwischenahn (West) und Ede-wecht (West)

- Nordöstliches Kreisgebiet: Rastede (Nord) und Wiefelstede (Nord)

- Nordwestliches Kreisgebiet: Stadt Westerstede und Gemeinde Apen

5. Konsequenzen und Empfehlungen für die künftige Gewerbe-flächenpolitik

5.1 Zusammenfassende Bewertung der Flächenpotenziale und Empfeh-

lungen für die einzelnen Gemeinden und Teilräume

Isolierte Betrachtung derGewerbeflächensituationin den einzelnen Gemein-den nicht sinnvoll ...

... demzufolge Untersu-chung der Gewerbe- undVorschauflächen auf derBasis von Teilräumen

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138 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Insgesamt gesehen ist der südöstliche Teilraum durch eine sehr hohe Lagegunstgekennzeichnet, zum einen aufgrund der großen Nähe zum Oberzentrum Olden-burg, zum anderen wegen der günstigen verkehrsinfrastrukturellen Ausstattung.Zwei Autobahnen (A 28 und A 29) und zwei Bahnstrecken durchqueren den Teil-raum. Der südliche Bereich dieses Teilraumes wird durch die B 401 erschlossen,die entlang der südlichen Kreisgrenze parallel zum Küstenkanal verläuft, der wie-derum für die Binnenschifffahrt von überregionaler Bedeutung ist.

Die Gewerbeflächen in diesem Teilraum stehen vor allem in Konkurrenz zuStandorten in der Stadt Oldenburg und im südöstlich angrenzenden LandkreisOldenburg. Dabei weisen Standorte im Landkreis Oldenburg aufgrund ihrer Lagezwischen den Wirtschaftszentren Bremen und Oldenburg und der größeren Nähezur A 1 teilweise etwas höhere Standortqualitäten zu vergleichbaren Quadratme-terpreisen auf. Einige Standorte im Stadtgebiet Oldenburg sind qualitativ ebenfallsgünstiger ausgestattet, allerdings könnte das Umland der Stadt langfristig vombegrenzten Flächenpotenzial in Oldenburg profitieren. Die Standortqualitäten derGewerbegebiete im südlich angrenzenden Landkreis Cloppenburg sind im Durch-schnitt geringer als in diesem Teilraum. Zwar befinden sich hochwertige Gewer-beflächen in unmittelbarer Nähe der A 1, beispielsweise der �Ecopark�. Allerdingsliegen diese Flächen in vergleichsweise größerer Entfernung zu den überregionalbedeutenden Wirtschaftszentren Oldenburg und Bremen.

Die Gemeinde Bad Zwischenahn weist als mittelgroßer Wirtschaftsstandort imUntersuchungszeitraum 1992 bis 2001 jährlich schwankende Gewerbeflächenum-sätze auf. Im Durchschnitt sind es über 2 ha pro Jahr. 80 % der Ansiedlungenerfolgten in den verschiedenen Gewerbegebieten zwischen den Ortsteilen Kay-hauserfeld und Aschhausen. 20 % der dorthin verlagerten oder neu angesiedeltenBetriebe sind aus der Stadt Oldenburg umgesiedelt. Das Flächenpotenzial sofortverfügbarer GE- und GI-Flächen ist z. Zt. vergleichsweise gering. Da sich bereitsweitere Gewerbeflächen im Bereich Kayhauserfeld in Planung befinden, wird sichin näherer Zukunft eine Erweiterung des Angebots ergeben.

Aufgrund der starken Gewerbeflächennachfrage in der Gemeinde Bad Zwischen-ahn besteht im Interesse einer nachfrageorientierten Flächenvorratspolitik dieNotwendigkeit, neben den bereits geplanten Gewerbeflächen weitere Optionen zuerschließen. Hierzu bietet sich die mittel- bis kurzfristige Entwicklung der erhobe-nen Vorschauflächen �Westerholtsfelde� (Nr. 4) und �Petersfehn� (Nr. 3) an. Spe-ziell die Vorschaufläche Nr. 4, die sich in unmittelbarer Nähe zur Autobahnan-schlussstelle �Neuenkruge� befindet und interkommunal zusammen mit der Vor-schaufläche Nr. 17 der Gemeinde Wiefelstede entwickelt werden könnte, solltekurzfristig und nachfrageorientiert in Planung genommen werden, da aufgrund derLage von einem sehr guten Vermarktungspotenzial für die überregionale bis regi-onale Nachfrage ausgegangen werden kann. Die Vorschaufläche �Petersfehn�,die eine Erweiterung des bereits vorhandenen Gewerbegebietes darstellt, ist vorallem für den lokalen und innerregionalen Bedarf von Bau-, Handwerks- und Han-delsbetrieben interessant.

Südöstliches Kreisgebiet

Sehr hohe Lagegunst desTeilraumes

Konkurrenzstandorte imUmfeld

Bad Zwischenahn (Ost):Nachfragepotenzial undderzeitiges Angebot

Bad Zwischenahn (Ost):Empfehlungen für die zu-künftige Flächenentwicklung

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139 Landkreis Ammerland

In dem mittelgroßen Wirtschaftsstandort Edewecht befinden sich im östlichenGemeindegebiet zwei Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen bei der OrtschaftFriedrichsfehn. Weil diese vergleichsweise neu sind, ist im Untersuchungszeit-raum kein Flächenumsatz erfolgt. Im Verlauf des Jahres 2002 konnte allerdingsungefähr die Hälfte (2 ha) der Flächen veräußert werden. Folglich ist kurz- bismittelfristig von einer vollständigen Belegung auszugehen.

Im östlichen Gemeindegebiet sind z. Zt. keine weiteren Gewerbegebiete geplant.Von Seiten der Gemeinde bestehen Überlegungen, die Vorschaufläche Nr. 7�B 401� gemeinsam mit angrenzenden Kommunen zu entwickeln. Da es sich aberbislang um einen einseitigen Ansatz der Gemeinde Edewecht handelt, bestehtnoch erheblicher Diskussionsbedarf. Konflikte mit den Zielen des Natur- undLandschaftsschutzes bestehen auf dem Gebiet der Gemeinden Edewecht undWardenburg sowie insbesondere in der Stadt Oldenburg (NSG). Erweist sich ausSicht der Gemeinde die Entwicklung der Fläche langfristig als notwendig, ist einsensibles Vorgehen mit dem Ziel einer Minimierung des Konfliktpotenzials vonentscheidender Bedeutung. Die aktuellen Entwicklungsschwerpunkte liegen vor-nehmlich im mittleren Gemeindegebiet (siehe Teilraum �mittleres bis südlichesKreisgebiet�).

Im südlichen Gemeindegebiet sind noch große Flächenreserven vorhanden. NachAussagen der Gemeinde ist beabsichtigt, vorerst das aufgrund der intensivenFlächenvorratspolitik in der Vergangenheit vorhandene Flächenpotenzial zu ver-markten, bevor neue Flächen ausgewiesen werden.

Da eine Entwicklung weiterer Flächen in nächster Zeit nicht notwendig sein wird,ist für die Vorschauflächen Nr. 11 �Rastede� und Nr. 12 �Wahnbek� eine mittel- bislangfristige Planungsperspektive anzunehmen.

In den Gewerbegebieten im südlichen Teilbereich der Gemeinde wurde im Unter-suchungszeitraum ein hoher Gewerbeflächenumsatz erzielt, vornehmlich im Um-feld der Autobahnanschlussstelle �Neuenkruge� und im Gewerbegebiet �Schwar-zer Weg� an der Stadtgrenze zu Oldenburg. Die Umsiedlung eines flächenexten-siven Betriebes (EDEKA) aus der Stadt Oldenburg ist allerdings ein Sonderfall,demzufolge ist in Zukunft eher von einer geringeren Nachfrage auszugehen. Imsüdlichen Gemeindegebiet besteht für die nächsten Jahre noch ein ausreichendesAngebot sofort verfügbarer Flächen, schwerpunktmäßig im Bereich �Westerholts-felde�. Dort ist auch in Zukunft weiterhin mit einer Nachfrage auswärtigen Ur-sprungs, vornehmlich aus der Stadt Oldenburg, zu rechnen.

Kurzfristig plant die Gemeinde keine neuen Gewerbegebiete. Demzufolge ist dasAugenmerk auf die Vorschauflächen zu richten. Entscheidende Bedeutung kommtdabei der Fläche Nr. 17 �Westerholtsfelde� zu, die eine Erweiterung und Ergän-zung der bereits vorhandenen Gewerbegebiete im Umfeld der Autobahnauffahrtdarstellt und mittelfristig interkommunal in Kooperation mit der Gemeinde BadZwischenahn (Vorschaufläche Nr. 4) entwickelt werden sollte.

58 Das Nachfragepotenzial in der Gemeinde Rastede kann aufgrund fehlender Daten nicht er-

mittelt werden. Die Hektarangaben bezüglich der verfügbaren Flächen sind ebenfalls nicht aufdem neusten Stand.

Edewecht (Ost):Nachfragepotenzial undderzeitiges Angebot

Edewecht (Ost):Empfehlungen für die zu-künftige Flächenentwicklung

Rastede58 (Süd):Nachfragepotenzial undderzeitiges Angebot

Rastede (Süd):Empfehlungen für die zu-künftige Flächenentwicklung

Wiefelstede (Süd):Nachfragepotenzial undderzeitiges Angebot

Wiefelstede (Süd):Empfehlungen für die zu-künftige Flächenentwicklung

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140 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Zusammenfassung: Südöstliches Kreisgebiet

" Im �südöstlichen Kreisgebiet�, dem Umland der Stadt Oldenburg, wurde in denGewerbegebieten, soweit ermittelbar, über ein Drittel des Gesamtumsatzes anGewerbeflächen des Kreises erzielt. 22 % dieser Ansiedlungen und Neugrün-dungen hatten ihren Ursprung in Oldenburg, ein deutlicher Beleg dafür, dassdieser Teilraum von Suburbanisierungsprozessen profitiert. Zurzeit sind in denverschiedenen Gewerbegebieten noch Flächen verfügbar. Da das Nachfrage-potenzial in diesem Teilraum aufgrund seiner Nähe zur Stadt Oldenburg ten-denziell etwas höher liegt, sollten in den nächsten Jahren in den besondershochwertigen Gewerbegebieten Vorschauflächen entwickelt werden.

" Besonders hochwertige potenzielle Gewerbeflächen sind die VorschauflächenNr. 4 / 17 �Westerholtsfelde� (Bad Zwischenahn / Wiefelstede), Nr. 11 �Raste-de� und Nr. 12 �Wahnbek� (Rastede), die bereits vorhandene Gewerbegebieteerweitern und direkt an den Autobahnachsen in der Nähe zur Stadt Oldenburglokalisiert sind. Der interkommunale Standort �Westerholtsfelde� eignet sichzur Entwicklung eines großflächigen interkommunalen Gewerbegebietes, dasals �Vorranggebiet für Industrielle Anlagen� und als Standort mit der Schwer-punktaufgabe �Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten� im RROP desLandkreises dargestellt werden könnte. Durch eine hochwertigere Gestaltungvon Teilbereichen und eine Untergliederung in verschiedene Nutzungsberei-che (GI-, GE-Flächen) könnte �Westerholtsfelde� ein breites Spektrum poten-zieller Nutzer ansprechen. Ansiedlungen von außerhalb des Landkreises, vor-nehmlich aus der Stadt Oldenburg, könnten dabei an Bedeutung gewinnen.

Das Gebiet, in dem sich die wirtschaftlichen Schwerpunktstandorte Bad Zwi-schenahn und Edewecht befinden, weist zwar keine direkte Autobahnanbindungauf, dafür verlaufen dort die B 401 und die Bahnstrecke Bremen � Leer. Die relati-ve Nähe zur Stadt Oldenburg ist ebenfalls gegeben, wenn auch teilweise Landes-straßen wie die L 828 entscheidende Anbindungsfunktionen übernehmen. DerKüstenkanal ist speziell für die Gemeinde Edewecht von Bedeutung, da sich imOrtsteil Husbäke eine Anlege- und Umschlagstelle befindet.

Konkurrenzstandorte befinden sich vor allem im südöstlich angrenzenden Land-kreis Oldenburg entlang der A 29, in der Gemeinde Wardenburg. Die vorhande-nen und geplanten Gewerbegebiete in diesem Bereich sind sehr gut an die StadtOldenburg angebunden und können weiterhin mit einem nicht unerheblichenNachfragepotenzial rechnen. Allerdings ist auch eine innerregionale Konkurrenzmit dem Umland der Stadt Oldenburg (südöstliches Kreisgebiet) gegeben.

Im westlichen Gemeindegebiet von Bad Zwischenahn befinden sich zwei Gewer-begebiete mit verfügbaren Flächen. Es ist in Anbetracht der räumlichen Lage(ungünstige Anbindung, Ortsquerungen) von einem nur geringen Nachfragepo-tenzial, vornehmlich aus der Gemeinde selbst, auszugehen.

Nachfragepotenzial undderzeitiges Angebot

Vorschauflächen, inter-kommunale Kooperatio-nen

Mittleres und südliches Kreisgebiet

Lagegunst

Konkurrenzstandorte imUmfeld

Bad Zwischenahn (West):Nachfragepotenzial undderzeitiges Angebot

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141 Landkreis Ammerland

In unmittelbarer Nähe zum vorhandenen Gewerbegebiet �Hahnenkamp Süd� be-findet sich die Gewerbefläche �Specken� in Planung. Aufgrund der Größe undLage eignet sich diese Fläche, wie auch die dort bereits vorhandenen Gewerbe-gebiete, vornehmlich für lokale kleine und mittelständische Betriebe. Da sich dieSchwerpunkte gewerblicher Entwicklung eher im Bereich �Kayhauserfeld� undzukünftig vor allem in �Westerholtsfelde� im östlichen Gemeindegebiet befinden,ist im mittleren und westlichen Gemeindegebiet weiterhin die Entwicklung vonFlächen für den lokalen Bedarf zu empfehlen.

Mit dem Gewerbegebiet �Im Brannen� befindet sich der dominierende Gewerbe-standort der Gemeinde Edewecht im westlichen Gemeindegebiet. 80 % des ge-meindlichen Flächenumsatzes wurden an diesem Standort erzielt. Aufgrund einerkurzfristigen Erweiterung sind derzeit noch an die 6 ha verfügbar. Trotzdem be-steht in naher Zukunft weiterhin Handlungsbedarf. Zwar sind am Standort �Abra-ham� auch noch Flächen vorhanden, allerdings ist die Entfernung und Anbindungzur Stadt Oldenburg ungünstiger, außerdem fehlen dort die gewerblichen Agglo-merationsvorteile, die der Standort �Im Brannen� aufgrund seines Branchenmixesund der ansässigen Magnetbetriebe bieten kann. Die überregional bekanntenBetriebe sind sicherlich ein wichtiger Grund für die positive Entwicklung diesesStandortes etwas abseits der Autobahn. Nachfragende Betriebe stammen vor-nehmlich aus der Gemeinde selbst, allerdings haben sich ebenfalls Betriebe ausanderen Teilen des Landkreises Ammerland und aus angrenzenden Landkreisenangesiedelt. Umsiedlungen aus der Stadt Oldenburg sind im Untersuchungszeit-raum allerdings � soweit ermittelbar � nicht erfolgt. In Zukunft dürfte weiterhin voneiner großen Nachfrage zum Teil auch aus angrenzenden Landkreisen auszuge-hen sein, wenn ein entsprechendes Flächenangebot gewährleistet werden kann.

Demzufolge befindet sich bereits eine Erweiterung des Gewerbegebietes �ImBrannen� in Planung. Weiterhin beabsichtigt die Gemeinde, in den nächsten vierJahren sukzessive die Vorschauflächen Nr. 5 und 6 zu entwickeln, die das Ge-werbegebiet ebenfalls zusätzlich erweitern werden. Dieses ist in Anbetracht derbisherigen Nachfrage auch anzuraten, um den notwendigen Handlungsspielraumfür eine erfolgreiche Flächenvermarktung zu gewährleisten. Die VorschauflächeNr. 10 �Hansaweg� ist als Erweiterung bestehender verfügbarer Flächen am Küs-tenkanal vorgesehen und sollte mittel- bis langfristig entwickelt und für Branchen,die eine Umschlagstelle am Küstenkanal benötigen, vorbehalten werden. Dieebenfalls am Kanal gelegene Vorschaufläche Nr. 8 �Hafenstraße� ist in Abhängig-keit von der Nachfrage im Gewerbegebiet �Hansaweg� zu entwickeln. Für denlokalen Erweiterungsbedarf bereits ansässiger Unternehmen bietet sich die Vor-schaufläche Nr. 9 �Hinterm Rhaden/Hinterm Esch� an, deren Entwicklung eben-falls nachfrageorientiert mittel- bis langfristig vorzunehmen ist.

Bad Zwischenahn (West):Empfehlungen für die zu-künftige Flächenentwicklung

Edewecht (West):Nachfragepotenzial undderzeitiges Angebot

Edewecht (West):Empfehlungen für die zu-künftige Flächenentwicklung

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142 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Zusammenfassung: Mittleres und südliches Kreisgebiet

" Der Gewerbeflächenumsatz konzentrierte sich in der Vergangenheit in hohemMaße auf das Gewerbegebiet �Im Brannen� in Edewecht. Zurzeit sind an die-sem hochwertigen Standort, der bisher nicht nur in hohem Maße die lokaleNachfrage bedienen konnte, sondern auch ein überregionales Nachfragepo-tenzial ansprach, nur noch wenige Hektar zu vergeben. Alle weiteren verfügba-ren Gewerbegebiete in diesem Teilraum sind aufgrund ihrer Größe und Lagevornehmlich für Betriebsansiedlungen aus den Gemeinden selbst interessantoder eignen sich nur beschränkt, im Falle binnenschiffsaffiner Branchen, auchfür Betriebe überregionaler Herkunft.

" Das �mittlere und südliche Kreisgebiet� verfügt über sechs potenzielle Gewer-beflächen(-erweiterungen), von denen die Vorschauflächen Nr. 5 und 6 als be-sonders hochwertig einzustufen sind, da sie die Flächenreserven des Vorrang-standortes �Im Brannen� erweitern würden. Für Gewerbeflächen am Küsten-kanal bestehen ebenfalls Erweiterungsmöglichkeiten. Eine interkommunaleKooperation mit angrenzenden Kommunen bietet sich aufgrund raumstruktu-reller Gegebenheiten lediglich im Falle der Vorschaufläche �B 401� an. In die-sem Bereich bestehen allerdings Konflikte mit Natur- und Landschaftsschutz(Vorranggebiet für Natur und Landschaft laut RROP, NSG auf dem Gebiet derStadt Oldenburg).

Die Lagegunst des �nördlichen Kreisgebietes� ist aufgrund der größeren Entfer-nung zum wirtschaftlichen Zentrum Oldenburg etwas geringer einzustufen als diedes direkten Umlandes. Trotzdem ist die Nord-Süd Anbindung über die A 29 sehrgut. Nach Fertigstellung des Jade-Weser-Ports wird sich eine Aufwertung desTeilraumes ergeben. Falls die Küstenautobahn A 22 realisiert werden sollte, wür-de dies zu einer zusätzlichen Aufwertung des Teilraumes beitragen, vor allem imHinblick auf Verkehre zwischen dem Wesertunnel und dem Jade-Weser-Port.

Konkurrenzstandorte befinden sich im Landkreis Friesland sowie in der StadtWilhelmshaven, häufig in direkter Nähe zur A 29. Diese sind, vor allem was denBezug zum geplanten Jade-Weser-Port anbelangt, besser positioniert. Ein ent-scheidender Konkurrenzvorteil des �nordöstlichen Kreisgebietes� ist allerdingsdessen kürzere Entfernung zur Stadt Oldenburg.

Im nördlichen Gemeindegebiet sind im Bereich �Liethe� noch größere GI-Flächenverfügbar, die sofort zur Verfügung gestellt werden können. Nach Auskunft derGemeinde Rastede gab es in den letzten Jahren keine Nachfrage in diesem In-dustriegebiet.

Die Vorschauflächen Nr. 13 �Hahn-Lehmden� und Nr. 14 �Wapeldorf� sollten vor-erst nicht entwickelt werden. Langfristig ist jedoch eine Flächensicherung anzu-streben. Die Vorschaufläche �Wapeldorf� würde sich auch für eine interkommu-nale Entwicklung zusammen mit der Gemeinde Jade (Landkreis Wesermarsch)eignen. Die Vorschauflächen im südlichen Gemeindegebiet sind aufgrund ihrer

Nachfragepotenzial undderzeitiges Angebot

Vorschauflächen, inter-kommunale Kooperatio-nen

Nordöstliches Kreisgebiet

Lagegunst

Konkurrenzstandorte imUmfeld

Rastede (Nord):Nachfragepotenzial undderzeitiges Angebot

Rastede (Nord):Empfehlungen für die zu-künftige Flächenentwicklung

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143 Landkreis Ammerland

Lage jedoch hochwertiger und demzufolge bevorzugt zu entwickeln. Eine Reali-sierung der Küstenautobahn A 22 würde eine erhebliche Aufwertung des poten-ziellen Gewerbegebietes �Wapeldorf� bewirken.

Südöstlich an den Ort Wiefelstede angrenzend befindet sich ein Gewerbegebiet,das sich aus verschiedenen Abschnitten zusammensetzt (Eisenstr., Stahlstr.).Insgesamt wurde dort im Untersuchungszeitraum ein Viertel des Gesamtumsat-zes der Gemeinde erzielt. Vornehmlich handelte es sich bei den Ansiedlungenund Neugründungen um Handwerks-, Kfz- sowie Verkehrsbetriebe, die in hohemMaße aus der Gemeinde selbst stammen, vereinzelt auch aus der Region sowieder Stadt Oldenburg. Da in der Zukunft mit einem vergleichbaren Nachfragepo-tenzial zu rechnen ist, dürften die vorhandenen Flächenreserven noch einige Zeitausreichen.

Da der Schwerpunkt der gemeindlichen Gewerbegebietsentwicklung im südlichenGemeindegebiet in �Westerholtsfelde� liegt, sollte die Vorschaufläche Nr. 18 �Ei-senstraße� als Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets in mittel- bis lang-fristiger zeitlicher Perspektive entwickelt werden, vornehmlich zur Bestandsent-wicklung vor Ort.

Zusammenfassung: Nordöstliches Kreisgebiet

" Im Gewerbegebiet �Liethe� der Gemeinde Rastede stehen noch in hohem Ma-ße Flächenreserven (GI) zur Verfügung. Am Standort �Eisenstraße� (Wiefels-tede) sind vor allem für die Bestandsentwicklung Flächen verfügbar. Es istvornehmlich von einem regionalen bis lokalen Nachfragepotenzial auszuge-hen.

" Im �nordöstlichen Kreisgebiet� befinden sich auf dem Gebiet der GemeindeRastede zwei Vorschauflächen (Nr. 13 �Hahn-Lehmden� und 14 �Wapeldorf�),die aufgrund ihrer unmittelbaren Lage an der A 29 auch für Unternehmen mitHerkunft von außerhalb der Region interessant sind. Sollte die Küstenauto-bahn A 22 verwirklicht werden, würde vor allem die Vorschaufläche Nr. 14 auf-gewertet. In interkommunaler Zusammenarbeit mit der Gemeinde Jade (Land-kreis Wesermarsch) könnte zwischen der Autobahnanschlussstelle �Jader-berg� und der Ortschaft Jade sukzessive ein hochwertiges Gewerbegebietentwickelt werden, das sehr gut an das Autobahnnetz angebunden wäre.

Im �nordwestlichen Kreisgebiet� befindet sich mit der Stadt Westerstede derzweitgrößte Wirtschafts- und Wohnstandort des Landkreises Ammerland. Sowohldie A 28 als auch die Bahnstrecke Bremen � Leer verlaufen in diesem Teilraum.Die Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Stadt Oldenburg ist aller-dings größer als in den übrigen Teilräumen. Durch den Bau der A 22, die im Be-reich Moorburg auf die A 28 treffen würde, wäre eine erhebliche Aufwertung derLagegunst zu erreichen. Aufgrund der räumlichen Lage hat die Stadt Leer, spe-

Wiefelstede (Nord):Nachfragepotenzial undderzeitiges Angebot

Wiefelstede (Nord):Empfehlungen für die zu-künftige Flächenentwicklung

Nachfragepotenzial undderzeitiges Angebot

Vorschauflächen undinterkommunale Koopera-tionen

Nordwestliches Kreisgebiet

Lagegunst

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144 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

ziell für die Gemeinde Apen, eine vergleichsweise große Bedeutung als Wirt-schafts- und Einkaufsstandort.Konkurrenzstandorte befinden sich im Landkreis Leer in der Gemeinde Uplengen(�Jübberde/Uplengen�) direkt an der A 28 und im Süden des Landkreises Fries-land im Umfeld der A 29.

Die Gemeinde Apen als kleinster Wirtschaftsstandort des Landkreises wies in denletzten zehn Jahren lediglich einen geringen Gewerbeflächenumsatz auf, vor-nehmlich in den Gewerbegebieten �Augustfehn I/Hengstforde� und �Apen�. Aller-dings verfügt die Gemeinde über das größte Flächenpotenzial im Landkreis Am-merland, vornehmlich am relativ neuen Standort �Augustfehn II�. Somit kann auflängere Sicht nicht nur das vorwiegend endogene Nachfragepotenzial befriedigtwerden, vielmehr sind auch Flächen für überregional und innerregional nachfra-gende Betriebe vorhanden.

Aufgrund der Flächenreserven besteht langfristig kein Handlungsbedarf. Falls sicheine unvorhergesehene Nachfrage flächenextensiver Betriebe einstellen sollte,steht mit der Vorschaufläche Nr. 1 eine ausreichend dimensionierte Erweiterungs-fläche zur Verfügung.

In der Stadt Westerstede ist im Untersuchungszeitraum ein mittelgroßer Gewer-beflächenumsatz erzielt worden. Bevorzugt wurde der Standort �Moorburg�, andem sich auch Betriebe aus angrenzenden Gemeinden und Kreisen ansiedelten,gefolgt vom Gewerbegebiet �Hüllsteder Esch�, das z. Zt. über die größten Flä-chenreserven der Stadt verfügt. Die Gewerbegebiete im Bereich der OrtschaftOcholt sind vor allem für die innerkommunale Nachfrage von Bedeutung.

Unter der Voraussetzung, dass sich die Nachfrage in Zukunft vergleichbar ge-staltet wie bisher, ist mittelfristig Handlungsbedarf gegeben. Zunächst sollte dieVorschaufläche Nr. 16 �Neuenburger Straße�, die städtebaulich zu einer Ergän-zung und Abrundung der bereits vorhandenen Gewerbeflächen in diesem Bereichbeitragen würde, entwickelt werden. Die Vorschaufläche Nr. 15 als Erweiterungder bereits vorhandenen Gewerbeflächen im nahen Umfeld der Autobahnan-schlussstelle �Westerstede-West� würde, bei entsprechender Gestaltung undStrukturierung, die Entwicklung eines hochwertigen Gewerbegebietes im Bereich�Moorburg� ermöglichen. Durch die Schaffung eines Autobahndreiecks im Falleeiner Realisierung der A 22 wäre eine erhebliche Aufwertung dieses Standortesgegeben.

Konkurrenzstandorte imUmfeld

Apen:Nachfragepotenzial undderzeitiges Angebot

Apen:Empfehlungen für die zu-künftige Flächenentwicklung

Westerstede:Nachfragepotenzial undderzeitiges Angebot

Westerstede:Empfehlungen für die zu-künftige Flächenentwicklung

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145 Landkreis Ammerland

Zusammenfassung: Nordwestliches Kreisgebiet

" Für die zukünftige Gewerbeentwicklung sind z. Zt. vier Gewerbeflächen mitentsprechenden Reserven vorhanden. �Apen� und �Hüllsteder-Esch� dienenvornehmlich der Deckung des lokalen Bedarfs, die Standorte �Augustfehn II�und �Moorburg� nebst ihren potenziellen Erweiterungsflächen können zusätz-lich auch für überregional nachfragende Betriebe interessant sein.

" Zwei Vorschauflächen (Nr. 15 u. 16) in diesem Teilraum sind als besondershochwertig einzustufen. Es handelt sich dabei um Erweiterungsflächen derGewerbegebiete �Neuenburger Str.� und �Moorburg� der Stadt Westerstede,die aufgrund ihrer unmittelbaren Nähe zur Autobahn überregional gut ange-bunden sind. Es wird seitens der Stadt Westerstede erwogen, den Standort�Moorburg� interkommunal mit der Gemeinde Uplengen (Landkreis Leer) zuentwickeln. Die Zielvorstellungen der Gemeinde Uplengen sind in diesem Zu-sammenhang allerdings noch unbekannt.

Die Vorschaufläche Nr. 1 �Augustfehn II� in der Gemeinde Apen weist auf-grund der größeren Entfernung zu den Städten Westerstede und Oldenburgeine etwas geringere Standortqualität auf. Eine interkommunale Kooperationmit der Gemeinde Uplengen ist im Bereich des Gewerbegebietes �Au-gustfehn II� beabsichtigt. Beide Gemeinden planen, in zwei bis drei Jahren andiesem Standort ein interkommunales, kreisgrenzenübergreifendes Gründer-zentrum zu errichten. Hiermit soll ein breites Zielgruppenspektrum angespro-chen werden.

Nachfragepotenzial undderzeitiges Angebot

Vorschauflächenund interkommunale Ko-operationen

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146 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Um die ansässige Wirtschaft und die Ansiedlung neuer Betriebe zu fördern, damitwohnstandortnahe Arbeitsplätze entstehen sowie eine nachfragegerechte Siche-rung und Entwicklung von Gewerbeflächen realisieren zu können, sind folgendeZiele zu verfolgen:

- eine langfristig orientierte, strategische Vorratspolitik zur Sicherung der hoch-wertigen Gewerbeflächenstandorte,

- ein an der zu erwartenden unternehmerischen Nachfrage ausgerichtetes An-gebot von hochwertigen Gewerbeflächen,

- eine an den Bedürfnissen der Betriebe und dem Erscheinungsbild der Gewer-begebiete ausgerichtete zielgruppenspezifische Belegung der (Teil-) Flächen,

- die Förderung von Synergieeffekten und Kooperationen in Gewerbegebieten,

- eine nachfragegerechte und differenzierte städtebauliche Gestaltung von Ge-werbegebieten,

- die effiziente Bündelung der kommunalen Ressourcen zur Flächenentwicklungdurch zwischengemeindliche Kooperationen

• Der Branchenmix ist für Unternehmen, die von Frequenzbringern (Handel,Haushaltsorientierte Dienstleistungen) profitieren und für hochwertige Unter-nehmen von besonderer Bedeutung.

• Konsumentenorientierte Betriebe (v.a. Einzelhandel und HaushaltsorientierteDienstleistungen) sollten in Nähe zueinander angesiedelt werden.

• Eine teilräumliche Untergliederung einzelner Gewerbegebiete nach Zielgrup-pen wäre im Falle der großflächigen, hochwertigen Gewerbegebiete in Erwä-gung zu ziehen.

• An besonders hochwertigen Gewerbeflächenstandorten ist bei der Auswahlund der Platzierung von Unternehmen sorgfältig vorzugehen.

• �Filetstücke� des Gewerbeflächenangebots sollten nicht durch eine willkürlicheAnsiedlung verschiedener, nicht zueinander passender Betriebe entwertetwerden.

• Die Förderung von Synergieeffekten und Kooperationen in Gewerbegebietensollte als Aufgabe der lokalen Wirtschaftsförderung wahrgenommen werden.

• Bei der Ansiedlung von �störenden Betrieben� muss sensibel verfahren werden(räumliche Trennung zu anderen Unternehmen).

5.2 Empfehlungen für eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung

von Gewerbeflächen

Ziele für eine nachfrage-gerechte Sicherung undEntwicklung von Gewer-beflächen

5.2.1 Zielgruppenspezifische Belegung der Gewerbegebiete

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147 Landkreis Ammerland

Der Branchenmix, d.h. die Belegung eines Gewerbegebietes mit verschiedenenBetrieben, ist unter bestimmten Bedingungen von besonderer Bedeutung:

- Für Unternehmen, deren Umsatz durch den Kundenverkehr profitiert, der vonso genannten Frequenzbringern ausgeht (Einzelhandel und Haushaltsorien-tierte Dienstleistungen), hat der Branchenmix eine hohe Bedeutung.

- Je hochwertiger ein Unternehmen ist, desto mehr legt es Wert auf die Art unddas Erscheinungsbild der benachbarten Betriebe.

- Die Nähe zu unansehnlichen Betriebsstätten und stark emittierenden Betrie-ben wird von den meisten Unternehmen als negativ bewertet und möglichstvermieden.

Bei der Entwicklung und Vermarktung von Gewerbegebieten ist aber insgesamtzu beachten, dass für viele Betriebe, insbesondere des Produzierenden Gewer-bes, eine vollständig branchenspezifische Belegung im engeren Sinne nicht erfor-derlich ist. Zudem besteht die Gefahr, dass bei einer zu starken Einengung aufZielgruppen nicht ausreichend Nachfragepotenzial vorhanden ist und Flächensehr langfristig vorgehalten werden müssen (Ecopark). Trotzdem ist es an denbesonders hochwertigen Standorten aus Gründen der Profilierung von Vorteil, aufTeilflächen einen branchenspezifischen Schwerpunkt zu setzen.

Konzeptionell besteht die Möglichkeit, Gewerbegebiete in verschiedene Nut-zungssektoren für unterschiedliche Zielgruppen, beispielsweise mit Hilfe begrün-ter Trennstreifen und einer gezielten Verkehrsführung zu untergliedern (Dienst-leistungen, GE, GI). Eine gewisse räumliche Trennung nicht zueinander passen-der Nutzungen kann auf diese Weise erreicht werden. Die Gemeinde wird somit indie Lage versetzt, die Anordnung und Kombination der Betriebe positiv zu steuernund behält dennoch eine ausreichende Flexibilität bei der Vergabe von Gewerbe-grundstücken.

Die Untergliederung eines Gewerbegebietes könnte sogar noch weiter geführtwerden, indem z.B. nicht-innenstadtrelevanter und nicht-großflächiger Einzelhan-del und haushaltsorientierte Dienstleistungen einbezogen werden und auch die-sen Branchen ein abgegrenzter Teil des Gewerbegebietes reserviert wird. Hier-durch verbreitert sich das Dienstleistungsangebot im Gewerbegebiet, und dieAttraktivität des Standortes erhöht sich. Außerdem können konsumentenorien-tierte Betriebe vom Kundenverkehr der jeweils anderen profitieren. Die Umset-zung einer solchen Untergliederung setzt aber eine gewisse Mindestgröße desgesamten Vorhabens voraus.

Aus Sicht der Gutachter eignen sich insbesondere hochwertigere Gewerbeflä-chenstandorte für ein solches Konzept, da die hier zu erwartende Nachfrage dieSteuerung der Grundstücksvergabe erleichtert und zudem mit einer größerenBandbreite an ansiedlungsinteressierten Betrieben gerechnet werden kann. Alsmögliche Modellflächen wären die besonders hochwertigen Gewerbeflächen-standorte geeignet, deren zusammenhängendes Flächenpotenzial mindestensmittelgroß bis groß ist. Dazu zählen �Westerholtsfelde� (Nr. 4 u 17) und �Moor-burg� (Nr. 30). Das regional bedeutsame Gewerbegebiet �Augustfehn II� eignetsich aufgrund seiner Größe und Erweiterungsmöglichkeiten ebenfalls zur Unter-teilung.

Branchenmix als wichti-ger, aber nicht bedeu-tendster Standortfaktor

BranchenspezifischeBelegung im engerenSinne in der Regel nichterforderlich

Unterteilung eines Ge-werbegebietes ...

... für unterschiedlicheZielgruppen

Vor allem hochwertigeGewerbeflächenstandortefür Unterteilung geeignet

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148 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Da die hochwertigeren Gewerbeflächenstandorte auch für hochwertigere Betriebeinteressant sind, sollte bei der Auswahl und der Platzierung von Unternehmensorgfältig vorgegangen werden. Eine Entwertung von �Filetstücken� des Gewer-beflächenangebots im Landkreis Ammerland durch eine willkürliche Ansiedlungverschiedenster, nicht zueinander passender Betriebe sollte verhindert werden.Als Standorte mit der Eignung und dem Potenzial für die Ansiedlung hochwertigerUnternehmen gelten die im vorigen Absatz genannten Gewerbegebiete.

Aber auch für die übrigen Standorte gilt, dass die Mischung der Betriebe die Wer-tigkeit eines Gewerbegebietes mit beeinflusst. Die Auswahl der Betriebe gilt als�Visitenkarte� eines Gewerbegebietes. Um in dieser Hinsicht von Seiten derKommunen positiv Einfluss nehmen zu können, ist es erforderlich, nicht alleGrundstücke pauschal allen ansiedlungsinteressierten Unternehmen anzubieten.Unter Umständen müssen die Unternehmen überzeugt werden, dass ein anderesals das zunächst ins Auge gefasste Grundstück im Interesse des eigenen Betrie-bes, der anderen ansässigen Betriebe sowie des Erscheinungsbildes des Gewer-begebietes, insgesamt geeigneter ist. Gegebenenfalls sollten den Betrieben auchGrundstücke an anderen Gewerbeflächenstandorten der Kommunen angebotenwerden. Den Betrieben dies zu vermitteln, ist in Anbetracht der teilweise geringenNachfrageintensität keine leichte Aufgabe, allerdings ist dieses Vorgehen im Sin-ne einer nachhaltigen und umfassend positiven Entwicklung der verschiedenenGewerbegebiete anzustreben.

In Gewerbegebieten ist oftmals zu beobachten, dass es trotz der räumlichen Nähezueinander an Austausch oder Kooperationen zwischen den ansässigen Betrie-ben mangelt. Gemeint ist hierbei weniger eine Zusammenarbeit, welche die zent-ralen Geschäftsfelder sich ergänzender Unternehmen betrifft, sondern vielmehrdie Nutzung von Synergieeffekten teils ganz unterschiedlicher Betriebe. Hierzuzählen beispielsweise

- die Einrichtung einer Gewerbeflächen- und Gewerberaumbörse, d.h. einerDatenbank aller ungenutzten privaten Grundstücke und Gebäude, um diese anandere erweiternde Betriebe mit Flächen- oder Raumbedarf weitervermittelnzu können,

- der gemeinschaftliche Einkauf (z.B. Material, Energieversorgung), um hier-durch Kostenvorteile zu erzielen,

- die gemeinsame Inanspruchnahme von Sicherheitsdienstleistungen zumSchutz der Betriebe,

- die gemeinsame Nutzung vorhandener Ressourcen (z.B. Spezialmaschinen,Messmittel, Geräte, Kantine), um diese besser auszulasten und Betrieben, dieüber diese Ressourcen nicht verfügen, den Zugang zu erleichtern,

- gemeinsame Werbeaktionen aller ansässigen kundenorientierten Unterneh-men, um das Image und den Bekanntheitsgrad des Gewerbegebietes zu för-dern 59 ,

- die Einstellung gemeinschaftlicher Sicherheits- und Umweltschutzbeauftragter,um die diesbezüglichen gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen sowie

59 Im Gewerbegebiet �Im Brannen� laufen bereits entsprechende Maßnahmen

Bei besonders hochwerti-gen Gewerbegebieten istsorgfältige Auswahl derBetriebe anzuraten

Auswahl und Anordnungder Betriebe als �Visiten-karte� des Gewerbegebie-tes

Kaum Austausch oderKooperationen zwischenBetrieben in einem Ge-werbegebiet

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149 Landkreis Ammerland

- der Austausch von Mitarbeitern, um den Beschäftigungsbedarf zu Spitzenzei-ten kurzfristig decken zu können.

Diese Formen der Kooperation zu fördern, ist grundsätzlich in allen Gewerbege-bieten im Landkreis Ammerland möglich. Hierbei handelt es sich um eine langfris-tige Aufgabe der Wirtschaftsförderung. Größtenteils ist eine Beschränkung auf dieräumlichen Grenzen eines Gewerbegebietes nicht unbedingt erforderlich. Not-wendig ist in jedem Fall das Engagement der beteiligten Betriebe; die Wirt-schaftsförderung kann nur als Initiator aktiv werden.

Für die Belegung von Gewerbegebieten gilt, dass bei der Ansiedlung von �poten-ziell störenden Betrieben� mit Bedacht vorgegangen werden sollte. Zu diesemBetriebstyp zählen z.B. Schrott- und Recyclingbetriebe und Altreifenhändler, Be-triebe mit hohem Verkehrsaufkommen sowie andere emittierende Betriebe. Dar-aus sollte jedoch nicht abgeleitet werden, dass eine Ansiedlung entsprechenderBetriebe verhindert werden sollte. Vielmehr wird empfohlen, Teilflächen geeigne-ter Gewerbegebiete für diesen Betriebstyp zu reservieren und somit zu einerräumlichen Trennung von �störenden� und �nicht-störenden� Betrieben zu gelan-gen. Voraussetzung ist, dass bei den in Frage kommenden Gewerbegebietenkeine Konflikte mit Nachbarnutzungen, beispielsweise Wohngebieten oder NSG-Flächen bestehen und der Gesamteindruck eines Gewerbegebietes nicht erheb-lich beeinträchtigt wird. Folgende Gewerbestandorte wären für eine entsprechen-de Teilnutzung besonders geeignet:

- Augustfehn II (Nr. 1), Gemeinde Apen

- Wapeldorf (Nr. 14), Gemeinde Rastede

- Moorburg (Nr. 15), Stadt Westerstede

Förderung von Synergie-effekten in Gewerbegebie-ten als Aufgabe der Wirt-schaftsförderung

Sensibilität bei Ansied-lung von �störenden Be-trieben� gefragt

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150 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

• Für die zukünftige Gewerbeflächenpolitik ist mit einem Flächenumsatz vonjährlich mindestens 13 ha im Landkreis Ammerland zu rechnen.

• Der Anteil hochwertiger Flächen ist entscheidend, entsprechende Entwick-lungsmöglichkeiten sind gegeben.

• Gewerbegebiete sind schrittweise und den Vermarktungsfortschritten entspre-chend zu erschließen.

• Eine flexible Parzellierung der Gewerbegebiete ist erforderlich.

• GI-Flächen sollten weiterhin in ausreichendem Umfang bereitgestellt werden.

Die Erhebung der Gewerbeflächenumsätze im Landkreis Ammerland (Ab-schnitt 3.3) verdeutlicht, dass die Nachfrage im Verlauf der 90er Jahre tendenziellangestiegen ist. In den letzten drei Jahren (1999 bis 2001) konnte ein von flä-chenextensiven Ansiedlungen bereinigter Umsatz von jahresdurchschnittlich über13 ha realisiert werden, inklusive großflächiger Ansiedlungen waren es sogar21 ha. In den nächsten Jahren ist, unter der Voraussetzung einer generellen Ver-besserung der konjunkturellen Lage, mit einem Umsatz von mindestens 13 ha zurechnen.

Die derzeitigen Planungsvorhaben und die Entwicklung von Vorschauflächen sindvor dem Hintergrund dieser Umsatzzahlen und des vorhandenen Vorrats auf dieunternehmerische Nachfrage auszurichten. Insgesamt gesehen ist das quantitati-ve Gewerbeflächenangebot im Landkreis Ammerland derzeit überdurchschnittlich,allerdings sind an einigen Standorten die verfügbaren Flächen etwas zu knappbemessen, so dass vereinzelte Flächenengpässe nicht auszuschließen sind.Hiervon können in näherer Zukunft z.B. Edewecht oder auch Wiefelstede betrof-fen sein.

Bei einer regionalen Bewertung der Gewerbeflächensituation ist zu beachten,dass die verschiedenen Flächenqualitäten an den einzelnen Standorten im Land-kreis Ammerland nicht gegeneinander aufgerechnet werden können. Das Flä-chenangebot ist vor dem Hintergrund der zu erwartenden Flächennachfrageräumlich sehr unterschiedlich zu bewerten. So kann z.B. ein auf den lokalen Er-weiterungs- und Verlagerungsbedarf ausgerichtetes Gewerbeflächenangebot inder peripher gelegenen Gemeinde Apen nicht mit den erheblich besser angebun-denen und damit überregional vermarktbaren Flächen im Umland der Stadt Ol-denburg verglichen werden.

Da sich die unternehmerische Nachfrage insbesondere auf Flächen mit einer at-traktiven Ausstattung an Standortfaktoren konzentriert, ist für die Beurteilung desGewerbeflächenangebots im Landkreis Ammerland sowie des erforderlichen Vor-rats an verfügbaren Flächen, der Umfang an hochwertigen Gewerbeflächen ent-scheidend. Zu den wichtigsten Kriterien zählen die Verkehrsanbindung, die sofor-tige Verfügbarkeit der Flächen und die Nähe zu einem bedeutenden Wirtschafts-standort sowohl innerhalb als auch außerhalb des Landkreises.

5.2.2 Anzustrebender Umfang des Gewerbeflächenangebots im Landkreis

Ammerland

Gewerbeflächennachfrageim Verlauf der 90er Jahretendenziell angestiegen

Flächenvorrat meist aus-reichend, nur vereinzelteFlächenengpässe

Verschiedene Flächen-qualitäten sind nicht ge-geneinander aufzurech-nen

Umfang an hochwertigenGewerbeflächen ent-scheidend

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151 Landkreis Ammerland

Die Kommunen im Landkreis Ammerland sind in der vorteilhaften Situation, durchdie Anbindung an zwei Autobahnen und eine Bundesstraße sowie die Nähe zumbedeutenden Oberzentrum Stadt Oldenburg über eine vergleichsweise hohe La-gegunst zu verfügen. Als spezifische Standortqualität für ausgewählte Branchensind der Küstenkanal und die Eisenbahn zu erwähnen. Da das Angebot poten-zieller Gewerbeflächen in verkehrlich gut angebundener Lage recht groß ist, ver-fügt der Landkreis im regionalen Vergleich über ein großes hochwertiges Flä-chenpotenzial.

Die Erschließung der Gewerbegebiete sollte grundsätzlich schrittweise und unterBerücksichtigung der Vermarktungsfortschritte erfolgen. Uneingeschränkt lassensich in der Regel aber nur vollständig erschlossene Gewerbeflächen vermarkten,d.h. es ist ständig ein ausreichender Umfang an voll erschlossenen Gewerbeflä-chen in den verschiedenen Teilräumen vorzuhalten. Andererseits muss aber eineübermäßige Bindung kommunaler Finanzmittel durch zu großzügig ausgelegteErschließungen vermieden werden.

Die Analyse der Gewerbeflächennachfrage hat gezeigt, dass die Größen der ver-kauften Grundstücke eine sehr große Spannweite aufweisen. Auch wenn sich derGroßteil der Grundstücksverkäufe in der Größenklasse 2000 bis 5000 m² abge-spielt hat, ist eine flexible Parzellierung der Gewerbegebiete sinnvoll, die es denansiedlungsinteressierten Unternehmen ermöglicht, eine ihren Bedürfnissen ent-sprechende Grundstücksgröße zu erwerben. Dies betrifft insbesondere größereAnsiedlungsvorhaben, schließlich fand über ein Viertel aller Grundstücksverkäufeim Betrachtungszeitraum in der Kategorie über 5000 m² statt.

Da die Ausweisung Industriegebiet (GI) nach Baunutzungsverordnung (BauNVO)eine höhere Emissionslast zulässt als GE-Nutzungen, sind solche Flächen beiUnternehmen teilweise besonders begehrt. Dies gilt nicht nur für die klassischenIndustriebetriebe, sondern auch für Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes oderbeispielsweise Speditionen.

Das Angebot an Industrieflächen (GI) im Landkreis Ammerland ist vor dem Hin-tergrund der potenziellen Nachfrage insgesamt mehr als ausreichend. An einigenStandorten sollte über eine Erweiterung des Angebots nachgedacht werden. Vorallem in den Kommunen Bad Zwischenahn und Wiefelstede ist das Angebot nurgering bzw. fehlt gänzlich. Bezüglich der Gemeinde Bad Zwischenahn ist anzu-merken, dass eine nachfrageorientierte Planung erfolgt, d.h. Industriegebiete wer-den geplant, soweit dies für betriebliche Ansiedlungen notwendig ist. Die Auswei-sung von GI-Flächen im Rahmen der Entwicklung von Vorschauflächen sollte indiesen beiden Gemeinden in Erwägung gezogen werden. Dabei ist die regionalePerspektive entscheidend, d.h. es ist aufgrund der verfügbaren GI-Flächen imLandkreis nicht zwingend notwendig, dass jede Kommune entsprechende Flä-chen ausweist. In den zukünftigen Schwerpunktstandorten der Gewerbeflächen-entwicklung (Karte 5-1) sollten allerdings anteilig GI-Flächen bereitgestellt wer-den.

Vergleichsweise vielfälti-ge Möglichkeiten hoch-wertige Flächen zu entwi-ckeln

Schrittweise Erschließungder Gewerbegebiete an-streben

Flexible Parzellierung derGewerbegebiete erforder-lich

GI-Flächen bei Unterneh-men oftmals besondersbegehrt

Räumliche Divergenzendes GI-Flächenangebotsabmildern

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152 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

• Die eigentumsrechtliche Sicherung künftiger Gewerbegrundstücke sollte so-weit wie möglich noch vor der Darstellung im Flächennutzungsplan erfolgen.

• Eine politische Unterstützung der strategischen Flächenvorratspolitik solltesichergestellt sein.

• Bei zunächst noch fehlender Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer solltebereits mit informellen Planungsvorarbeiten begonnen werden.

• Alternative Gewerbeflächenentwicklungsoptionen stärken die Handlungsfähig-keit der Kommunen im Konfliktfall (beispielsweise fehlende Verkaufsbereit-schaft der Flächeneigentümer).

Mangelnde Verkaufsbereitschaft und zu hohe Preisforderungen privater Eigentü-mer sind zentrale Engpässe bei der Mobilisierung von Gewerbeflächen durch dieKommunen. Zur Nutzung von Gewerbeflächen als strategisches Instrument derWirtschaftsförderung, um beispielsweise die Auswahl der anzusiedelnden Betrie-be steuern zu können, ist es für die Städte und Gemeinden unerlässlich, den ei-gentumsrechtlichen Zugriff auf die Gewerbegrundstücke zu haben.

Erfahrungsgemäß steigen die Preisforderungen der Grundstückseigentümer deut-lich an, wenn durch die Darstellung im Flächennutzungsplan bekannt wird, dassdie Ausweisung von Gewerbeflächen zu erwarten ist. Eine rechtzeitige eigentums-rechtliche Sicherung noch vor dem formellen Planungsverfahren hilft, denEinstandspreis der Kommunen für künftige Gewerbegrundstücke möglichst geringzu halten, so dass anschließend ein größerer Spielraum bei der Preisgestaltungfür Gewerbeflächen besteht.

Die Auswertung der Eigentumsverhältnisse von derzeit bereits verfügbaren Ge-werbeflächen im Landkreis Ammerland hat gezeigt, dass der Anteil von Flächen inöffentlichem Eigentum vergleichsweise hoch ist. In anderen Regionen Nieder-sachsens sind teilweise deutlich mehr Gewerbeflächen in privatem Eigentum.

Bei den geplanten Gewerbegebieten, d.h. bei jenen Flächen, für die derzeit eineFlächennutzungsplanänderung oder die Bebauungsplanung läuft, sieht das Ver-hältnis etwas anders aus. Über 90 % der Flächen befinden sich noch in privaterHand: Daraus folgt, dass es den Kommunen, die z. Zt. Gewerbeflächen planen, inder Mehrzahl nicht gelungen ist, bzw. es nicht beabsichtigt war, Flächen rechtzei-tig eigentumsrechtlich zu sichern.

Demzufolge wird den Städten und Gemeinden im Landkreis Ammerland zur Ent-wicklung der Vorschauflächen eine langfristig orientierte, d.h. strategische Flä-chenvorratspolitik empfohlen. Für die Mehrzahl der erhobenen Vorschauflächensind bislang noch keine formellen Planungsverfahren begonnen worden. Für die-se potenziellen Gewerbegebiete besteht deshalb die Möglichkeit, bereits vor derDarstellung im Flächennutzungsplan Grundstücke eigentumsrechtlich durch dieplanende Kommune zu sichern.

5.2.3 Strategische Flächenvorratspolitik

Mangelnde Verkaufsbe-reitschaft und zu hohePreisforderungen stellenzentrale Engpässe dar

Nach Darstellung derFlächen im Flächennut-zungsplan steigen diePreisforderungen oftmalsdeutlich an

Verfügbare Gewerbeflä-chen in hohem Maße inöffentlicher Hand

Privates Eigentum über-wiegt deutlich im Falle dergeplanten Flächen

Langfristig orientierte,d.h. strategische Flächen-vorratspolitik

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153 Landkreis Ammerland

Dies erfordert von den Gemeinden aufgrund der notwendigen Bindung von Kapitaleinen �langen Atem� der kommunalen Liegenschaftspolitik und setzt seitens derpolitischen Vertreter ein entsprechendes Verständnis voraus. Die Verantwortli-chen für Gewerbeflächenentwicklung und Wirtschaftsförderung in den jeweiligenVerwaltungen müssen für diese politische Unterstützung aktiv werben.

Sollte sich aufgrund mangelnder Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer dieeigentumsrechtliche Sicherung von künftigen Gewerbeflächen und damit auchdas Planungsverfahren verzögern, so besteht für die Kommunen zumindest dieMöglichkeit, mit informellen Planungsvorarbeiten zu beginnen. Auf diese Weisewird eine Verkürzung und Vereinfachung der anschließenden formellen Pla-nungsschritte erreicht.

Darüber hinaus sollten Alternativen in die Gewerbeflächenentwicklung mit einbe-zogen werden. Fast alle Gemeinden sind an mindestens zwei Vorschauflächenbeteiligt und haben somit die Möglichkeit, die Planungen mehrerer Standortegleichzeitig voranzutreiben. Im Falle von Engpässen bei einem Vorhaben kanneine alternative Planung weitergeführt werden.

5.2.4 Differenzierte Gestaltung von Gewerbegebieten

• Besonders hochwertige Standorte, die für die Ansiedlung hochwertiger Betrie-be geeignet sind, sollten sich durch eine entsprechende Gestaltung vom übri-gen Gewerbeflächenangebot abheben.

• Eine hochwertige Erschließung ist das entscheidende Gestaltungsmittel, ggf.sind nur Teilflächen aufwendig zu gestalten.

• Ein ausreichendes Gewerbeflächenangebot für eher preissensible Betriebe,die an einer hochwertigen Gestaltung nicht interessiert sind, ist ebenfalls be-reitzuhalten.

Die Betrachtung weicher, qualitativ orientierter Standortfaktoren hat im Rahmender regionalwissenschaftlichen Standortdiskussion der vergangenen Jahre deut-lich an Gewicht gewonnen. Im Hinblick auf Gewerbeflächen zählen hierzu z.B.das Erscheinungsbild des Gewerbegebietes und die Qualität der Erschließungs-maßnahmen. Vielfach wird konstatiert, dass von den Unternehmen zunehmendeine ansprechende, hochwertige Gestaltung von Gewerbeflächen gefordert wird.Hierbei darf jedoch nicht übersehen werden, dass sich gestalterische Maßnahmeni.d.R. in Kosten für die ansiedlungsinteressierten und ansässigen Unternehmenausdrücken. Längst nicht alle Unternehmen sind bereit, diese zusätzlichen Kostenin Kauf zu nehmen.

Die Frage der Gestaltung von Gewerbegebieten erfordert deshalb eine differen-zierte Herangehensweise:

- Hochwertige Standorte bzw. dortige Teilflächen, die für die Ansiedlung ebensohochwertiger Betriebe geeignet sind, sollten sich durch eine entsprechendeGestaltung vom übrigen Gewerbeflächenangebot abheben. Bei den dort anzu-

Politik muss strategischeFlächenbevorratung mit-tragen

Informelle Planungsvor-arbeiten können Pla-nungsverfahren verkürzen

Alternative Vorschauflä-chenstandorte helfen,Engpässe zu vermeiden

Weiche Standortfaktorenauch in Gewerbegebietenzunehmend bedeutsam

Hochwertige Gestaltunggeeigneter Standorte,zumindest in Teilberei-chen, umsetzen

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154 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

siedelnden Zielgruppen kann erwartet werden, dass sie aufgrund der besonde-ren Qualität eines Standortes höhere Grundstückspreise in Kauf nehmen.

- Auf der anderen Seite ist auch ein ausreichendes Gewerbeflächenangebot füreher preissensible Betriebe bereitzuhalten. Es kann unterstellt werden, dassfür eine Vielzahl von Unternehmen ein günstiger Grundstückspreis sehr vielwichtiger ist als eine hochwertige Gestaltung.

Bei der künftigen Gestaltung der als besonders hochwertig eingestuften Vor-schauflächenstandorte sollte der qualitative Anspruch v.a. über die öffentlicheErschließung des Geländes angestrebt werden. Entsprechende bauplanerischeFestsetzungen für die Unternehmen müssen diese Maßnahmen flankieren. DieseVorgehensweise hat den Vorteil, dass bereits bei der Erschließung des Gewerbe-gebietes der Anspruch einer hochwertigen Gestaltung sichtbar wird und somitfrühzeitig als Vermarktungsargument eingesetzt werden kann. Im Bebauungsplanfestgesetzte gestalterische Auflagen für Unternehmen machen sich in der Regelerst sehr viel später im Erscheinungsbild eines Gewerbegebietes bemerkbar.

Für die im vorliegenden Konzept untersuchten Gewerbe- und Vorschauflächendürfte das Ansiedlungspotenzial für Unternehmen mit hohen Ansprüchen an dasErscheinungsbild voraussichtlich nicht für eine hochwertige Gestaltung des jewei-ligen gesamten Gewerbegebietes ausreichen. Dennoch sollten zumindest Teilflä-chen für eine hochwertige Gestaltung reserviert werden. Ein entsprechendes Vor-gehen wäre z.B. für die Vorschauflächen an den Standorten �Westerholtsfelde�(Bad Zwischenahn / Wiefelstede) oder �Moorburg� (Stadt Westerstede) erstre-benswert, da an diesen Standorten ein besonders großes Flächenpotenzial entwi-ckelt werden könnte.

Der Name eines Gewerbegebietes sollte im Rahmen der vielfältigen Gestal-tungsmöglichkeiten in seiner Bedeutung nicht unterschätzt werden. Die im vorlie-genden Gutachten verwendeten Namen der Vorschauflächen sind nur Arbeitstitel.Es ist empfehlenswert, den Name der Gewerbegebiete, vor allem der besondershochwertigen, so zu wählen, dass er eingängig und positiv besetzt ist und mög-lichst einen lokalen Bezug hat. Eher technische Bezeichnungen wie �Gewerbege-biet Ost� sollten vermieden werden. Zusätzlich förderlich sind die Verwendungeines Logos, das den ausgewählten Namen unterstützt und im Sinne einer �Cor-porate Identity� auch auf den Info-Prospekten verwendet wird, sowie eine anspre-chende und aussagekräftige Beschilderung des Gewerbegebietes.

Für hochwertige Gewer-beflächen hochwertigeErschließung erforderlich

Teilflächen hochwertiggestalten und entspre-chend vermarkten

Name, Logo und Beschil-derung als Gestaltungs-merkmal von Gewerbege-bieten beachten

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155 Landkreis Ammerland

• Interkommunale Kooperationen zur Bündelung der Ressourcen, insbesonderezur Entwicklung hochwertiger Gewerbeflächenstandorte, sollten genutzt wer-den.

• In jedem Teilraum des Landkreises ist eine Konzentration auf ein bis zweiSchwerpunktstandorte zu empfehlen.

• Kosten und Erträge eines interkommunalen Gewerbegebietes sind fair unterden beteiligten Partnern aufzuteilen.

Die kommunale Gewerbeflächenpolitik findet in vielerlei Hinsicht unter zunehmenderschwerten Rahmenbedingungen statt: Steuereinnahmen und Zuweisungengehen zurück, die Entwicklung von gewerblichen Flächen ist teilweise konflikt-trächtig (Preisvorstellungen der Eigentümer, Belange des Umweltschutzes), diezwischengemeindliche Konkurrenz verstärkt sich und der beschleunigte Struktur-wandel der Wirtschaft stellt die Kommunen vor immer neue Herausforderungen.Eine Vielzahl von Gemeinden besitzt zur Bewältigung dieser Probleme nicht dienotwendigen Verwaltungskapazitäten.

Kooperationen in der Gewerbeflächenpolitik können gerade im Hinblick auf einqualitativ hochwertiges Flächenangebot durch eine Bündelung der Kräfte dazubeitragen, die Position aller beteiligten Gemeinden zu stärken und die genanntenSchwierigkeiten zu überwinden. Eine echte zwischengemeindliche Zusammenar-beit umfasst alle Stadien der Planung und Entwicklung bis hin zur gemeinsamenVermarktung der Gewerbegebiete. Interkommunale Kooperationen in der Gewer-beflächenpolitik bieten im Einzelnen folgende Vorteile:

- Es besteht die Möglichkeit zu Flächenoptionen, die Gemeindegrenzen über-schreiten. Hierdurch erhöht sich die Zahl der Alternativen, und es kann einStandort gewählt werden, der in besonderer Weise unternehmerischen Anfor-derungen entspricht.

- Die Schaffung eines zentralen Gewerbegebietes, an dem verschiedene Kom-munen beteiligt sind, verringert im Vergleich zu mehreren kleinteiligen Ent-wicklungen den Flächenverbrauch und die Zersiedelung.

- Kooperationen eröffnen dadurch Chancen zur Entwicklung und Vermarktungvon Gewerbegebieten, die sich mit ihren spezifischen Merkmalen aus derMasse des Gewerbeflächenangebots herausheben.

- Die Bündelung von Finanzkraft und Verwaltungskompetenz stärkt die Positionder Gemeinden gegenüber den nachfragenden Unternehmen, anderen Kom-munen und anderen Verwaltungsebenen.

- Durch eine Kooperation kann die ansonsten teilweise belastende zwischen-gemeindliche Konkurrenz überwunden werden.

- Die derzeitige Förderpolitik begünstigt interkommunale Gewerbegebiete.

5.2.5 Interkommunale Kooperationen

Kommunale Gewerbeflä-chenpolitik unter zuneh-mend erschwerten Rah-menbedingungen

Interkommunale Koopera-tionen stärken die Positi-on aller beteiligten Ge-meinden

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156 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Die Forderung nach interkommunalen Kooperationen darf kein Selbstzweck sein.Möglichkeiten und Grenzen der Zusammenarbeit zwischen Gemeinden sind im-mer im Einzelfall zu prüfen. Sowohl die Kosten als auch die Erträge eines inter-kommunalen Gewerbegebietes sind fair unter den beteiligten Partnern aufzutei-len.

Die interkommunale Kooperation bei der Gewerbeflächenentwicklung ist für dieGemeinden des Landkreises Ammerland noch ein vergleichsweise neues Betäti-gungsfeld. Bislang existiert erst ein interkommunales Gewerbegebiet �Leuchten-burg/Königsstraße�, das mit Zustimmung Wiefelstedes schwerpunktmäßig von derGemeinde Rastede entwickelt und vermarktet wird. Vielversprechende Kooperati-onsansätze bestehen im Falle der Flächen:

- �Westerholtsfelde� (Nr. 4 / Nr. 17), Gemeinden Bad Zwischenahn und Wie-felstede

- �Augustfehn II�, Gemeinde Apen in Kooperation mit der Gemeinde Uplengen(Landkreis Leer)

Eher theoretische und einseitige Kooperationsüberlegungen bestehen im Fallefolgender Flächen:

- �Wapeldorf� (Nr. 14), Gemeinde Rastede in Kooperation mit der GemeindeJade (Landkreis Wesermarsch)

- �Moorburg� (Nr. 15), Stadt Westerstede in Zusammenarbeit mit der GemeindeUplengen

Im Fall der Fläche �Moorburg� handelt es sich um eine einseitige Überlegung derStadt Westerstede. Um die Zielvorstellungen der Gemeinde Uplengen und dieeventuelle Art und Weise der Zusammenarbeit konkretisieren zu können, bestehthier weitergehender Gesprächsbedarf. Ähnlich verhält es sich mit der Fläche�Wapeldorf�. Die Gemeinde Jade zeigt generelles Interesse an einer interkommu-nalen Gewerbeflächenentwicklung im Abschnitt zwischen der Kreisgrenze und derAutobahnanschlussstelle Jaderberg. Rastede sieht die gewerblichen Entwick-lungsschwerpunkte z. Zt. allerdings weniger im Bereich Wapeldorf, sondern viel-mehr in größerer Nähe zur Stadt Oldenburg. Sollte sich hingegen die Realisierungder A 22 als wahrscheinlich herausstellen, würde der Zugewinn an Standortquali-tät sicherlich auch eine Veränderung der Prioritätensetzung bedingen. Generellsollten sich die Gemeinden Rastede und Jade zur Klärung und Konkretisierungder Zielvorstellungen und des Zeitrahmens eventueller Kooperationsmöglichkeitennoch weitergehend abstimmen. Am vielversprechendsten gestalten sich bisher dieKooperationsansätze am Standort �Westerholtsfelde�. Da die beteiligten Gemein-den bereits Interesse bekundet haben, könnte sich dieser Gewerbeflächenstand-ort mittelfristig als das bedeutendste interkommunale Projekt des LandkreisesAmmerland erweisen.

Kosten und Erträge inter-kommunaler Gewerbege-biete gerecht aufteilen

Erste interkommunaleGewerbegebiete im Land-kreis Ammerland in derÜberlegung

Weiterer Gesprächsbedarfbezüglich Prioritätenset-zung und Zielvorstellun-gen

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157 Landkreis Ammerland

Auf der interkommunalen Konversionsfläche �Fliegerhorst Oldenburg� (Stadt Ol-denburg sowie Gemeinden Wiefelstede und Bad Zwischenahn) sollen nach demgegenwärtigen Stand der Überlegungen 60 auf dem Gebiet des Landkreises Am-merland keine Gewerbeflächen geplant werden. Die Gewerbeflächenplanungenbeschränken sich auf die Stadt Oldenburg. Inwiefern die Gemeinden Bad Zwi-schenahn und Wiefelstede hieran beteiligt werden sollen, ist z. Zt. noch offen. AufSeiten des Kreisgebietes sind Wohnbauflächen vorgesehen. Alternative Pla-nungs- und Nutzungsvarianten sollten weiterhin im Rahmen der kooperativenZusammenarbeit erörtert werden.

Von Seiten der Gemeinde Edewecht bestehen Überlegungen, die VorschauflächeNr. 7 �B 401� gemeinsam mit angrenzenden Kommunen zu entwickeln. Da es sichaber bislang um einen einseitigen Ansatz der Gemeinde Edewecht handelt, be-steht noch erheblicher Diskussionsbedarf. Konflikte mit den Zielen des Natur- undLandschaftsschutzes auf dem Gebiet der Gemeinden Edewecht und Wardenburgsowie insbesondere in der Stadt Oldenburg erfordern in diesem Zusammenhangein sensibles Vorgehen. Weitere gewerbliche interkommunale Kooperationsmög-lichkeiten, beispielsweise mit den angrenzenden Landkreisen Cloppenburg undFriesland, bestehen derzeit nicht.

Neben den bereits genannten potenziellen Partnern ist eine Einbindung weitererKommunen in diese interkommunalen Projektansätze zu überlegen. Ziel muss essein, der Entwicklung einiger großflächiger und hochwertiger Vorschauflächenden Vorrang vor der Realisierung vieler kleinerer Standorte zu geben. Dies be-deutet, dass ausgewählte Vorschauflächen zeitnah gemeinsam entwickelt werdenund andere als langfristige Reserveflächen verbleiben. Anzustreben ist die Kon-zentration in den vier Teilräumen des Landkreises Ammerland auf jeweils ein oderzwei hochwertige Schwerpunktstandorte (Karte 5-1):

- Vorerst ist eine Konzentration der Gemeinden im Umland der Stadt Oldenburgauf die Vorschauflächen im Bereich �Westerholtsfelde� (Nr. 4 und 17), zuempfehlen, die in interkommunaler Kooperation zu einem hochwertigenStandort entwickelt werden sollten. Mittel- bis langfristig empfiehlt sich dieEntwicklung der Vorschauflächen Nr. 11 �Rastede� zum hochwertigen Gewer-beflächenstandort. Die Vorschaufläche Nr. 12 �Wahnbek� sollte als Reserve-fläche langfristig zurückgestellt werden.

- Im �mittleren bis südlichen Kreisgebiet� sollte der bedeutende Gewerbestand-ort �Im Brannen� (Edewecht) durch eine Realisierung der VorschauflächenNr. 5 und 6 möglichst kurzfristig erweitert werden.

- An der A 29 im �nordöstlichen Teilraum� liegen die vergleichsweise hochwerti-gen Vorschauflächen Nr. 13 �Hahn-Lehmden� und Nr. 14 �Wapeldorf�. Fallssich die Verwirklichung der A 22 abzeichnet, sollte zunächst die potenziell in-terkommunale Vorschaufläche Nr. 14, möglichst in Kooperation mit den Ge-meinden Jade und Wiefelstede, entwickelt werden.

- Im �nordwestlichen Teilraum� des Kreisgebietes besteht die Möglichkeit, diebereits vorhandenen hochwertigen Standorte �Neuenburger Str.� und �Moor-burg� in Westerstede und den Standort �Augustfehn II� (Apen) mit Hilfe der

60 Interkommunaler Arbeitskreis Stadtentwicklung Fliegerhorst / BUGA: Städtebauliches Ent-

wicklungskonzept Fliegerhorst Oldenburg, 2002

�Fliegerhorst Oldenburg�als großes interkommu-nales Kooperationspro-jekt

Noch erheblicher Diskus-sionsbedarf bei der Vor-schaufläche �B 401�

Soweit möglich Konzen-tration auf Schwerpunkt-standorte im jeweiligenTeilraum

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158 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Vorschauflächen Nr. 16, Nr. 15 und Nr. 1 zu erweitern. In der Stadt Westerste-de sind nur noch geringe Flächenreserven vorhanden. Für eine Erweiterungdes Flächenangebots sollte zuerst die Fläche �Neuenburger Straße� entwickeltwerden. Im nächsten Schritt ist die Erweiterung des Gewerbegebietes �Moor-burg� in Angriff zu nehmen, ggf. in Kooperation mit der Gemeinde Uplengen.Die Erweiterung des Gewerbegebietes �Augustfehn II� ist aufgrund der bereitsverfügbaren Flächen erst in längerfristiger Perspektive notwendig.

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IC

IC

ICIC

“Im Brannen”

“Westerholtsfelde”

“Wahnbek”

“Rastede”

“Wapeldorf”

“NeuenburgerStraße”

“Moorburg”

“Augustfehn II”

NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUTFÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG

Zukünftige Schwerpunktstandorteder Gewerbeflächenentwicklungim Landkreis Ammerland

Kartengrundlage:ÜKN 1:500.000

Landesvermessung undGeobasisinformation

Niedersachsen(Maßstab verändert)

NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUTFÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG

Kartengrundlage:ÜKN 1:500.000

Landesvermessung undGeobasisinformation

Niedersachsen(Maßstab verändert)

AutobahnKüstenautobahn A 22 (geplant,Trassenführung noch offen)

Bundesstraße

Bahnverbindung

IC ICE Wichtige Bahnhöfe

wichtige Landesstraße

WesertunnelB 212 neu (geplant)

(in Bau), B 211 neu (geplant),

Wesertunnel(in Bau)

Landkreis Ammerland

Karte 5-1: Zukünftige Schwerpunktstandorte der Gewerbeflächenentwicklung im Landkreis Ammerland

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161 Landkreis Ammerland

• Die Leistungs- und Marktorientierung der Wirtschaftsförderung im Sinne einerStandortmarketingstrategie sollte weiter ausgebaut werden (Standortmarketingnach innen und nach außen als �Philosophie� der Wirtschaftsförderung).

• Für die Unternehmen sind weiterhin kurze Wege zu kompetenten und ent-scheidungsbefugten Ansprechpartnern in der Kommune anzubieten (�One-Stop-Agency�).

• Wirtschaftsförderung muss als �Chefsache� unter Federführung des jeweiligenHauptverwaltungsbeamten betrieben werden.

• Die Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemeinden sollten, vor allem was diePflege systematischer Unternehmenskontakte vor Ort anbelangt, intensiviertwerden.

• Die bislang schon gute Zusammenarbeit und Arbeitsteilung zwischen den Ge-meinden und der Wirtschaftsförderung des Landkreises sollte weitergeführtwerden (�Wirtschaftsförderungsnetzwerk Landkreis Ammerland�).

Vor dem Hintergrund des verschärften Wettbewerbs der Wirtschaftsstandorte undder sich verändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist weiterhin eineverstärkte Leistungs- und Marktorientierung der Wirtschaftsförderung im Sinneeiner Standortmarketingstrategie notwendig. Standortmarketing wird hierbei alsumfassender strategischer Ansatz (�Philosophie�) der Wirtschaftsförderung ver-standen und beinhaltet

- nicht nur die Vermarktung des Produkts �Wirtschaftsregion� nach außen,

- sondern eng damit verbunden auch die Optimierung des Produkts �Wirt-schaftsförderung� nach innen.

Standortmarketing nach außen, d.h. das Produkt �Wirtschaftsregion� nach außenzu vermarkten heißt u.a.

- die Region und ihre Standorte, ihre spezifischen Standortbedingungen undunverwechselbaren Stärken und Potenziale offensiver nach außen zu vertre-ten,

- zielgerichtet und aktiv, d.h. in Richtung auf spezifische Zielgruppen zu ver-markten und dabei

- neue Medien und neue Kommunikationswege, d.h. vor allem die Chancen derneuen Informations- und Kommunikationstechnologien als Instrument derkommunalen Wirtschaftsförderung zu nutzen.

Die Entwicklung eines erfolgreichen Standortmarketings nach innen (Binnenmar-keting), d.h. der effiziente Prozess der Kommunikation und Kooperation bei der

5.3 Empfehlungen zur Ausgestaltung und Organisation des Gewerbeflä-

chenmarketings

5.3.1 Wirtschaftsförderung und Standortmarketing als Voraussetzung

für ein erfolgreiches Gewerbeflächenmarketing

Leistungs- und Marktori-entierung der Wirtschafts-förderung im Sinne einesStandortmarketings

Standortmarketing nachaußen

Standortmarketing nachinnen

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162 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Umsetzung von Ansiedlungsprojekten oder anderen Anliegen von Unternehmen,ist mindestens ebenso wichtig, wenn nicht gar wichtiger als die reine Akquisitionnach außen. Denn das Wecken von Interesse für einen Standort nützt nichts,wenn Unternehmen dann auf Grund von zu zeitaufwendiger Umsetzung oderanderen Verfahrensmängeln wieder abspringen. Die Optimierung des Produkts�Wirtschaftsförderung� nach innen im Sinne einer verbesserten Leistungs- undMarktorientierung heißt in erster Linie eine strategische Ausrichtung auf

- Dienstleistungs- und Zielgruppenorientierung,

- Koordinations- und Kooperationsorientierung,

- Kommunikationsorientierung,

- Projektorientierung,

- Prozessorientierung sowie

- Kompetenz in allen Wirtschaftsförderungsfragen.

Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, dass sich die einzelnen ansässigenBetriebe im Fokus der Bemühungen befinden.

Dienstleistungsorientierung in der Wirtschaftsförderung bedeutet eine sehr starkeOrientierung am Kunden (Unternehmen) und ein Denken in Zielgruppen mit un-terschiedlichen Bedürfnissen und Ansprüchen, das offensive Zugehen auf poten-zielle Kunden sowie eine sehr hohe Bedeutung �klimatischer Faktoren� wie z. B.der Servicefreundlichkeit. Diese Prinzipien der Wirtschaftsförderung sind nicht andie Größe von Standorten gebunden und sollten besonders auch bei kleinenStädten und Gemeinden ohne eigenes Wirtschaftsförderungspersonal gelten.

Leistungs- und zielgruppenorientierte Wirtschaftsförderung im Sinne von Stand-ortmarketing ist gekennzeichnet durch Kooperationsorientierung und die Einbe-ziehung der unterschiedlichen Akteure der Wirtschaftsförderung in Form vonNetzwerken. Grundvoraussetzung für ein effizientes Standortmarketing ist dieeingespielte projektorientierte Zusammenarbeit. Diese umfasst die enge Koopera-tion der Wirtschaftsförderung mit allen anderen relevanten Akteuren. Dazu zählenneben den verschiedenen Fachressorts der eigenen Gebietskörperschaften sowieden anderen Verwaltungsebenen auch die übrigen wirtschaftsförderungsrelevan-ten Akteure wie Kammern, Gewerkschaften, Verbände, Arbeitsverwaltung sowieprivate Einrichtungen, das Kreditgewerbe und nicht zuletzt die Unternehmen.

Langfristig effiziente Kooperationen, aus denen alle beteiligten Kooperationspart-ner Vorteile schöpfen, setzen eine offene Kommunikationsstrategie voraus. In derKommunikationspolitik im Rahmen des Standortmarketings nach außen geht esneben einer gezielten Vermittlung von Informationen über den Standort vor allemum die Transparentmachung der eigenen Wirtschaftsförderungsdienstleistungen.Befragungen des NIW zeigen, dass die Kenntnisse der Zielgruppen (auch ameigenen Standort) über die Dienstleistungen der Wirtschaftsförderung häufig er-schreckend gering sind. Hier muss durch gezielte Formen der Öffentlichkeitsarbeitgegengesteuert werden.

Durch Projektorientierung soll angestrebt werden, die große Zahl von kleinerenund kleinsten Aktivitäten zu größeren Projekten zu bündeln und mit diesen Pro-jekten vorausschauender und systematischer vorzugehen.

Dienstleistungs- und Ziel-gruppenorientierung

Kooperationsorientierung

Kommunikationsorientie-rung

Projektorientierung

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163 Landkreis Ammerland

Wirtschaftsförderung im Sinne von Standortmarketing ist ein Prozess, der auf diesystematische Planung, Steuerung und Kontrolle von Aktivitäten und deren per-manente Verbesserung ausgerichtet ist. Die Ziel- und Strategieplanung dient da-bei der Grundorientierung für die mittel- und langfristige Ausrichtung der Wirt-schaftsförderungsaktivitäten. Hier ergeben sich naturgemäß Berührungspunkteund Überschneidungen zu anderen Feldern der Stadt- und Regionalentwicklung.Im Schritt der Maßnahmenplanung und �umsetzung wird über die Instrumente zurUmsetzung der Strategien entschieden, um die Standortbedingungen verbessernund die Region als Standort erfolgreich am Markt positionieren zu können. DieErfolgskontrolle soll überprüfen, ob die jeweiligen Ziele erreicht worden sind. Die-ses ist zwar schwierig, da messbare Erfolgsindikatoren in der Regel erst erarbeitetwerden müssen. Trotzdem ist die Erfolgskontrolle zur Optimierung des Prozessesunerlässlich.

Wichtig aus Sicht der Unternehmen ist die Kompetenz der Wirtschaftsförderung inallen Unternehmensbelangen. Die Unternehmen stellen an die Kommunale Wirt-schaftsförderung hohe Anforderungen; sie muss nicht nur über die verwaltungs-internen Abläufe informiert, sondern möglichst auch verantwortlich in sie einge-bunden sein, um von den Unternehmen als kompetenter Partner angenommen zuwerden. Die Wirtschaftsförderung hat die Funktion eines zentralen Ansprechpart-ners für Unternehmensbelange (�One-Stop-Agency�). Dabei werden die Zustän-digkeiten in den Fachverwaltungen nicht aufgehoben, die One-Stop-Agency über-nimmt aber die Koordinierungsfunktionen. Sie kann sozusagen als �Dienstleistungaus einer Hand� dann jederzeit über den Bearbeitungsstand von Projekten infor-mieren. Die Funktion dieses Ansprechpartners im Sinne einer One-Stop-Agencysollte sich möglichst auch in einer Person bündeln. Eine Verteilung auf unter-schiedliche Personen womöglich in verschiedenen Ämtern sollte vermieden wer-den.

Vor diesem Hintergrund ist die direkte Abstimmung bei Unternehmensansiedlun-gen, -verlagerungen und -erweiterungen innerhalb der meist relativ kleinen Ge-meindeverwaltungen des Landkreises Ammerland unter Federführung der Haupt-verwaltungsbeamten als sehr positiv zu bewerten. Dies lässt sich im Vergleich mitgrößeren Städten durchaus als Standortvorteil nutzen.

Wichtig ist zudem, dass Wirtschaftsförderung als eine der zentralen Aufgaben derGemeindeverwaltung begriffen wird. Sie sollte in ihrer Bedeutung als prioritärwahrgenommen und von den jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten als Schwer-punktaufgabe betrieben werden. Der direkte und relativ unkomplizierte Kontakt zuden jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten in den einzelnen Kommunen sowie diekleine und schlagkräftige Organisationsstruktur der Verwaltungen wird von Unter-nehmern in der Regel als sehr positiv bewertet.

Systematische Unternehmenskontakte vor Ort und das �Aufspüren� von Bera-tungsbedarf durch die lokalen Wirtschaftsförderungsakteure sind unabdingbareVoraussetzungen für erfolgreiche regionale Wirtschaftsförderungsaktivitäten undsollten auf jeden Fall, soweit noch nicht geschehen, intensiviert werden. Bei spe-zialisierten Anliegen der Unternehmen - beispielsweise Fördermittelfragen - soll-ten die Städte und Gemeinden die bisherige Praxis einer frühzeitigen Beteiligung

Strategische Ausrichtungund Prozessorientierung

Kompetenz in allen Un-ternehmensbelangen

Kleine und effektive Ver-waltungen im LandkreisAmmerland als positiverStandortfaktor

Wirtschaftsförderung alsSchwerpunktaufgabe

Unternehmenskontaktevor Ort und �Aufspüren�von Beratungsbedarfunverzichtbar

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164 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

der Wirtschaftsförderung des Landkreises fortführen. Schließlich hat sich diesearbeitsteilige Vorgehensweise sehr bewährt.

Die Gemeinden im Landkreis Ammerland werden sich auch künftig aufgrund ihrerbeschränkten finanziellen und personellen Ressourcen überwiegend kein eigenesFachpersonal für Wirtschaftsförderung leisten können, d.h. sie sind auf dieDienstleistungen der Wirtschaftsförderung des Landkreises angewiesen. Dennochdürfte die jeweilige Gemeindeverwaltung für die meisten Unternehmen zunächstdie erste Anlaufstelle sein. Im Rahmen einer regionalen Arbeitsteilung im �Wirt-schaftsförderungsnetzwerk Landkreis Ammerland� müssen die Gemeinden alsoentscheiden, welche Probleme gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung desLandkreises gelöst werden sollen und für welche unternehmerischen Anliegen dieMittel der Gemeinde ausreichen. Dies gilt nicht nur für die Entwicklung und Ver-marktung von Gewerbeflächen, sondern auch für das gesamte Aufgabenspektrumder Wirtschaftsförderung, wie z.B. die Bestandsentwicklung sowie die Förderungvon regionalen Branchenschwerpunkten und Kompetenzfeldern.

Die folgenden Empfehlungen beschränken sich aufgrund des Untersuchungsan-satzes zunächst auf die Gewerbeflächenvermarktung. Selbstverständlich ist dasGewerbeflächenmarketing aber ein integraler Bestandteil des Standortmarketingsund damit der kommunalen Wirtschaftsförderung. Die Aktivitäten des Standort-marketings gehen deutlich über die reine Gewerbeflächenvermarktung hinaus undverfolgen umfassendere Ziele. Es ist also durchaus miteinander vereinbar, einer-seits keine branchenspezifische Belegung von Gewerbegebieten im engeren Sin-ne zu verfolgen (vgl. Abschnitt 5.2.1), aber andererseits bestimmte Wirtschaftsför-derungsaktivitäten auf spezialisierte Kompetenzfelder (z.B. im Rahmen von RIS)auszurichten.

• Die Gewerbeflächenvermarktung innerhalb des Landkreises als Beitrag zurBestandsentwicklung muss auch weiterhin den Schwerpunkt der Vermark-tungsaktivitäten bilden.

• Eine generelle branchenspezifische Einengung des Gewerbeflächenmarke-tings ist nicht zu empfehlen.

• Einzelne Standorte bieten dennoch zielgruppen- bzw. branchenspezifischeEignungen mit interessanten Ansätzen für die Profilierung und Vermarktung.

Hauptzielgruppe des Gewerbeflächenangebots sind auch in Zukunft die bereits imLandkreis Ammerland ansässigen Betriebe, d.h. der lokale und innerregionaleErweiterungs- und Verlagerungsbedarf. Überregionale Ansiedlungen spielen imRahmen der Gewerbeflächennachfrage nur eine untergeordnete Rolle. Selbstinnerregional sind die Verlagerungsdistanzen tendenziell gering.

Demzufolge muss weiterhin die Gewerbeflächenvermarktung innerhalb des Land-kreises Schwerpunkt der Vermarktungsaktivitäten sein. Hauptziel ist es, den Er-weiterungs- und Verlagerungsbedarf im Rahmen der Wirtschaftsförderungsaktivi-täten rechtzeitig zu erkennen und den bereits ansässigen Betrieben die Möglich-

Arbeitsteilung im �Wirt-schaftsförderungs-netzwerk Landkreis Am-merland�

Gewerbeflächenmarketingals Bestandteil desStandortmarketings undder Wirtschaftsförderung

5.3.2 Zielgruppen des Gewerbeflächenmarketings

Hauptzielgruppe des Ge-werbeflächenangebots:Ansässige Betriebe

Aufgabenschwerpunkt:Gewerbeflächenvermark-tung nach innen(Bestandsentwicklung)

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165 Landkreis Ammerland

keit zu bieten, sich im Landkreis weiterentwickeln zu können. Hierzu müssen dieBetriebe über das aktuelle Angebot verfügbarer Gewerbeflächen informiert wer-den. Zusätzlich müssen sich die für Wirtschaftsförderung zuständigen Personen inden Kommunen laufend über die aktuellen Entwicklungen bei den ansässigenBetrieben informieren. Überregionale Vermarktungsanstrengungen werden kon-terkariert, wenn durch unzureichende Bestandsentwicklung vor Ort Unternehmenaus dem Landkreis abwandern.

Eine weitere wichtige Zielgruppe im Landkreis Ammerland sind Unternehmen ausder benachbarten Stadt Oldenburg. Die Abwanderung von Betrieben aus einerStadt in ihr Umland ist ein bundesweit zu beobachtender Prozess, der Teil deswirtschaftlichen Strukturwandels ist und auch ohne gesonderte Marketingmaß-nahmen stattfindet. Das zielgerichtete, offensive Abwerben von Betrieben aus derStadt Oldenburg sollte wegen der damit verbundenen negativen Folgen für dieregionale Kommunikations- und Kooperationskultur vermieden werden. Insbeson-dere die Standorte mit sehr guter verkehrlicher Anbindung in kurzer Entfernungzur Stadt Oldenburg, wie z.B. �Westerholtsfelde� und �Wahnbek�, dürften von denSuburbanisierungstendenzen und der Nähe zur Stadt Oldenburg profitieren.

Im Landkreis Ammerland ist eine generelle branchenspezifische Einengung desGewerbeflächenmarketings nicht zu empfehlen. Ziel sollte es vielmehr sein, denunterschiedlichen ansiedlungsinteressierten Betrieben entsprechend ihrer Eigen-schaften und Ansprüche aus dem vielfältigen Flächenangebot des LandkreisesAmmerland ein optimal geeignetes Gewerbegebiet bzw. -grundstück (vgl. Ab-schnitt 5.2.1 �Zielgruppenspezifische Belegung von Gewerbegebieten�) zur Verfü-gung zu stellen.

Bei einzelnen Gewerbeflächenstandorten lassen sich dennoch zielgruppen- bzw.branchenspezifische Eignungen erkennen, die unter Profilierungs- und Vermark-tungsgesichtspunkten interessante Ansätze bieten. Diese Eignungen ergebensich in erster Linie aus der Lagegunst und aus dem bereits vorhandenen Bran-chenmix:

- Aufgrund der ansässigen Großbetriebe der Nahrungsmittelindustrie eignet sichder Standort �Im Brannen� für weitere Unternehmen aus dieser Branche, z.B.für Zulieferer.

- Durch den Jade-Weser-Port ergeben sich besondere Chancen für die Ansied-lung von Logistikbetrieben vornehmlich am potenziellen Standort �Wapeldorf�und für andere Standorte entlang der A 29, bei Realisierung der Küstenauto-bahn A 22 auch am Gewerbeflächenstandort �Moorburg�. Bei der Küstenauto-bahn ist allerdings von einer sehr langfristigen Entwicklung auszugehen.

- Der Standort �Augustfehn II� bietet aufgrund der schon heute umfangreichenGI-Flächen und des darüber hinaus großen Flächenpotenzials gute Bedingun-gen für großflächige emittierende und andere �störende� Betriebe.

- Die Flächen entlang des Küstenkanals eignen sich v.a. für binnenschiffaffinesGewerbe 61.

61 Für die Vermarktung der Gewerbeflächen am Küstenkanal (Gemeinde Edewecht) sollten

Institutionen wie der BDB (Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V.,www.binnenschiff.de) oder der BÖB (Bundesverband der öffentlichen Binnenhäfen e.V.,

Weitere wichtige Ziel-gruppe: Unternehmen ausder Stadt Oldenburg

Generelle branchenspezi-fische Einengung derVermarktung nicht zuempfehlen ...

... dennoch zielgruppen-bzw. branchenspezifischeEignungen bei einzelnenStandorten

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166 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

• Die lokale Gewerbeflächennachfrage sollte auch weiterhin durch die einzelnenGemeinden betreut werden.

• Bei größeren Verlagerungsvorhaben innerhalb des Landkreises ist die Wirt-schaftsförderung des Landkreises mit einzubeziehen, damit der optimale neueStandort im Landkreis Ammerland gefunden werden kann.

• Die knappen kommunalen Ressourcen für überregionale Vermarktungsaktivi-täten im Landkreis sind zu bündeln, ggf. in Kooperation mit benachbartenLandkreisen und der Stadt Oldenburg.

Bei der innerregionalen Vermarktung von Gewerbeflächen ist zu unterscheidenzwischen

- lokal ausgerichteter Gewerbeflächennachfrage, d.h. Erweiterungen am beste-henden Standort, innergemeindlichen Verlagerungen von Kleinbetrieben etc.sowie

- dem Verlagerungsbedarf regional und überregional ausgerichteter Unterneh-men.

Die Bearbeitung der lokalen Gewerbeflächennachfrage sollte auch weiterhin so-weit wie möglich im Aufgabenbereich der einzelnen Kommunen verbleiben, da siedurch ihre Kenntnisse der spezifischen Bedingungen vor Ort und ihre Kontakte zuden lokalen Unternehmen hierzu die besten Voraussetzungen haben.

Bei größeren Verlagerungsvorhaben sollte dagegen der Bedeutung des Unter-nehmens entsprechend die Wirtschaftsförderung des Landkreises als regionalerWirtschaftsförderungsakteur einbezogen werden. Ziel muss sein, für den verlage-rungswilligen Betrieb einen optimalen neuen Standort innerhalb des LandkreisesAmmerland zu finden. D.h. die Gemeinden des Landkreises müssen im Rahmendes Wirtschaftsförderungsnetzwerkes gemeinsam unter Federführung der Wirt-schaftsförderung des Landkreises das Wohl des Kunden �Unternehmen� im Blickhaben und dessen Bedürfnisse optimal befriedigen.

Die erfolgreiche überregionale Vermarktung von Gewerbeflächen erfordert einenhohen finanziellen Aufwand. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis vereinzelter kleinerMarketingaktivitäten ist dabei in der Regel sehr ungünstig. Zudem sind bei denKommunen im Landkreis Ammerland die erforderlichen personellen und finan-ziellen Ressourcen sowie das Know-how für ein effizientes und Erfolg verspre-chendes überregionales Gewerbeflächenmarketing nur unzureichend vorhanden.

www.binnhafen.de) einbezogen werden, die sich mit den verschiedenen Belangen der Binnen-schifffahrt in Deutschland befassen und Kontakte zu entsprechenden Unternehmen haben.

5.3.3 Organisation des Gewerbeflächenmarketings

Innerregionale Gewerbeflächenvermarktung

Lokales Gewerbeflä-chenmarketing durch dieeinzelnen Kommunen

Einbeziehung der Wirt-schaftsförderung desLandkreises bei größerenVerlagerungsvorhaben

Überregionale Gewerbeflächenvermarktung

Kaum Ressourcen fürüberregionales Gewerbe-flächenmarketing in denGemeinden

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167 Landkreis Ammerland

Erschwerend kommt hinzu, dass kleinere Einzelstandorte oder auch einzelneLandkreise überregional kaum wahrgenommen werden.

Die knappen kommunalen Ressourcen können also nur effektiv eingesetzt wer-den, wenn mehrere Partner bei ihren Vermarktungsaktivitäten miteinander koope-rieren. Der Kooperationsansatz hat zudem den Vorteil, dass Ansiedlungsinteres-senten eine sehr breite Palette von unterschiedlichen Flächenqualitäten angebo-ten werden kann.

Die Auswahl der Partner, d.h. in erster Linie der beteiligten Gebietskörperschaf-ten, muss auf einen regionalwirtschaftlich sinnvollen und organisatorisch machba-ren räumlichen Zuschnitt der Region abzielen. Die Region sollte dabei so gewähltsein, dass sie nach außen auch überregional als eigenständiges �Produkt� wahr-genommen werden kann.

Folglich darf eine effiziente überregionale Gewerbeflächenvermarktung nicht aufdie Städte und Gemeinden des Landkreises Ammerland allein beschränkt bleiben.Die Einbeziehung der unmittelbar benachbarten Stadt Oldenburg sowie ausge-wählter weiterer Landkreise bzw. Gemeinden sollte angestrebt werden.

Die Optionen gemeinsamer, überregionaler Vermarktungsaktivitäten könnenerst abschließend bewertet werden, wenn auch die anderen Bausteine desGutachtens �Gemeinsames Gewerbeflächenentwicklungskonzept für dieStädte Oldenburg und Delmenhorst sowie die umliegenden LandkreiseAmmerland, Oldenburg und Wesermarsch� fertig gestellt sind. Es ist in derRegion zu diskutieren, inwiefern im Hinblick auf ein gemeinsames Standort-und Gewerbeflächenmarketing eine Kooperation der am Konzept beteiligtenGebietskörperschaften in einer �Regionalen Arbeitsgruppe Standortmarke-ting� sinnvoll und möglich ist.

Die Darstellung der Ergebnisse dieser Diskussion und eine abschließendeBewertung durch die Gutachter erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt in Bau-stein V �Zusammenfassende Bewertung der regionalen Flächenpotenziale inden Städten Oldenburg und Delmenhorst sowie den umliegenden Landkrei-sen Ammerland, Oldenburg und Wesermarsch sowie Konsequenzen für diekünftige Gewerbeflächenpolitik�.

Bei der Koordination und Bündelung der überregionalen Vermarktungsaktivitätensollte die Wirtschaftsförderung des Landkreises federführend für alle Kommunenim Landkreis Ammerland tätig sein. Die Aktivitäten müssen intern im �Wirt-schaftsförderungsnetzwerk Landkreis Ammerland� abgestimmt werden. Zusätzlichwird empfohlen, weitere Akteure (Unternehmen, Sparkassen, Banken, Verbände,Kammern und Vereine etc.) für die Unterstützung und Durchführung überregio-naler Marketingaktivitäten zu gewinnen. Speziell der IPA, bzw. IN�Bank (nachNeustrukturierung) kommt dabei eine hohe Bedeutung zu. Die Schwerpunkt-standorte des Landkreises sollten den Vertretern der IPA vorgestellt werden, da-mit diese im Rahmen der Vermarktung unterstützend tätig werden können.

Überregionale Vermark-tungsaktivitäten regionalbündeln

Sinnvollen Zuschnitt der�Vermarktungsregion�wählen

Einbeziehung benachbar-ter Städte und Landkreiseanstreben

Weitere Akteure für dasüberregionale Marketinggewinnen

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168 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

• Die Aktivitäten des Gewerbeflächenmarketings sind auf wenige, konzentriertdurchgeführte Maßnahmen und Instrumente zu beschränken.

• Standardinstrumente (Pressearbeit, Infomappen, Broschüren, Internetdarstel-lung etc.) sollten verbessert werden.

• Bedeutende bereits ansässige Unternehmen sollten in den Vermarktungspro-zess integriert werden.

• Die verschiedenen Instrumente sollten nicht nur zu einem konkreten und posi-tiven Image des Landkreises insgesamt beitragen, sondern auch die jeweilsspezifischen Vorteile der verschiedenen hochwertigen Gewerbegebiete an-schaulich und einprägsam vermitteln.

Besondere Aktivitäten für ein regional gebündeltes Gewerbeflächenmarketingsollten sich auf wenige, konzentriert durchgeführte Maßnahmen und Instrumentebeschränken. Für einzelne besonders hochwertige Gewerbegebiete wäre einegewerbestandortspezifische Marketingstrategie anzuraten (5.3.5). Parallel hierzuist vor allem das Internet von entscheidender Bedeutung. Die aktive Pressearbeitist ebenfalls konsequent zu verfolgen. Informationsmaterial (Infomappen, Bro-schüren etc.) sollte auch weiterhin bedarfsgerecht bereitgehalten werden, dürfteallerdings in Zukunft zugunsten des Online-Angebotes an Bedeutung verlieren.Entscheidend ist ein ständiges Monitoring der Vermarktungsaktivitäten. Im Fol-genden werden die möglichen Marketinginstrumente dargestellt und bewertet(Übersicht 5.3-1). Die wesentlichen Instrumente werden im Anschluss noch ein-mal ausführlicher aufgeführt und bewertet.

5.3.4 Instrumente für das Gewerbeflächenmarketing

Marketingaktivitäten aufwenige, konzentriertdurchgeführte Maßnah-men beschränken

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169 Landkreis Ammerland

Marketingmaßnahme Vorteile Nachteile / Grenzen Bewertung / EffizienzImagebroschüre (auchals Online-Version)

- vielfältige Gestaltungsmög-lichkeiten

- kostengünstige Erstellungmöglich

- nur geringe Verbreitungaufgrund vergleichsweisehoher Distributionskosten

- Standardinstrument; darfnicht fehlen

- dient zur Ergänzung ande-rer Instrumente (z.B. Di-rektansprache, Mailaktio-nen)

Gewerbeflächen-broschüre / Infoblätter /Infomappe

- hoher Informationswert

- kostengünstige Erstellungmöglich

- nur geringe Verbreitungaufgrund vergleichsweisehoher Distributionskosten

- Standardinstrument; darfnicht fehlen

- dient zur Ergänzung ande-rer Instrumente (z.B. Di-rektansprache, Mailaktio-nen)

Darstellung der Gewer-beflächen im Internet

- hoher Informationswert

- ständig aktualisierbar undflexibel

- interaktive Präsentationmöglich

- kostengünstige Erstellungmöglich

- kein gezielter Einsatzmöglich

- Standardinstrument; darfnicht fehlen

- dient z. Zt vornehmlich alsErgänzung anderer Instru-mente, allerdings zuneh-mende Bedeutung (Um-schichtung von Print- zuOnlinemedien)

Regionale Zeitschriftfür den Wirtschafts-standort LandkreisAmmerland

- hoher Informationswert

- vielfältige Gestaltungsmög-lichkeiten

- hohe Herstellungskosten

- nur geringe Verbreitungaufgrund vergleichsweisehoher Distributionskosten

- gut geeignet zur Imagebil-dung des LandkreisesAmmerland und zur Infor-mation / Motivation regio-naler Akteure und Unter-nehmen

- auch für überregionalenEinsatz geeignet

- ggf. in Kooperation mitumliegenden Städten undLandkreisen

Anzeige in einschlägi-gen Zeitschriften (z.B.IHK-Nachrichten)

- kostengünstiger als über-regionale Anzeigen

- erreicht alle Unternehmenim Kammerbezirk

- für die überregionale Ver-marktung weniger geeignet

- geeignet zur Informationder bereits ansässigen undregionalen Betriebe (er-gänzendes Instrument derBestandsentwicklung)

Anzeige in regionalenund lokalen Zeitungenund Zeitschriften

- kostengünstiger als über-regionale Anzeigen

- erreicht in erster Liniebereits ansässige Unter-nehmen

- geeignet zur Informationder bereits ansässigen undregionalen Betriebe (er-gänzendes Instrument derBestandsentwicklung)

Anzeige in über-regionalen Zeitungenund Zeitschriften

- Ansprache von Unterneh-men in anderen Regionenmöglich

- nur geringe Wahrnehmungdurch Zielgruppen, hoheStreuverluste

- meist hohe Kosten

- ungünstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis

- nur sinnvoll in speziellenZeitschriften

- in Kooperation mehrererPartner durchzuführen

Pressearbeit - relativ niedrige Kosten beiguten, kontinuierlichenKontakten zur Presse

- i.d.R. gute Verbreitung derInformationen durch dieregionale Presse

- nicht immer direkt steuer-bar

- Standardinstrument; darfnicht fehlen

- muss kontinuierlich durch-geführt werden

Übersicht 5.3-1: Instrumente für das Gewerbeflächenmarketing

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170 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Marketingmaßnahme Vorteile Nachteile / Grenzen Bewertung / EffizienzMailaktion (ggf. mitFaxantwortmöglichkeit)

- Ansprache von Unterneh-men in anderen Regionenmöglich

- gezielt einsetzbar

- hohe Streuverluste

- Adressen der Zielgruppenbzw. der relevanten An-sprechpartner in den Be-trieben schwer zu be-schaffen

- nur sinnvoll bei überschau-barer, zuverlässiger Ad-ressdatenbank

Direktansprache vonUnternehmensberatern,Maklern, Agenturen etc.als Multiplikatoren

- gezieltes Instrument

- mit relativ wenig Aufwandzu realisieren, wenn An-sprechpartner bekannt

- Multiplikatoren vertreten inerster Linie eigene Interes-sen

- Instrument sehr stark vonder Qualifikation, der Moti-vation und dem Arbeitsbe-reich der einzelnen Multi-plikatoren abhängig

Direktansprache vonausgewählten ansässi-gen Unternehmen alsMultiplikatoren

- gezieltes Instrument

- mit relativ wenig Aufwandzu realisieren, wenn An-sprechpartner bekannt

- überregionale Geschäfts-partner der Unternehmer

- Motivation der Multiplikato-ren durch die Wirtschafts-förderung u.U. schwierig

- Instrument sehr stark vonder Qualifikation, der Moti-vation und dem Arbeitsbe-reich der einzelnen Multi-plikatoren abhängig

- nur ausgewählte Unter-nehmer ansprechen

Telefonaktion (ggf.durch Call-Center)

- gezieltes Instrument

- telefonische Kontakteermöglichen persönlichereAnsprache als Mailaktio-nen

- Ansprache von Unterneh-men in anderen Regionenmöglich

- hohe Streuverluste

- Kompetenz von Call-Centern fraglich

- Telefonnummern derZielgruppen schwer zu be-schaffen

- nur zeitlich begrenzt ein-setzbar

- nur sinnvoll bei überschau-barer, zuverlässiger Ad-ressdatenbank

- Kompetenz von Call-Centern kritisch überprüfen

Kombination von- Befragung,- Telefonaktion,- gezielten Mailings- sowie anschließenden

Veranstaltungen /Einladungen

- differenziertes mehrstufi-ges Instrument (mehrereSelektionsebenen)

- selektierte Unternehmengehören zum Kern derZielgruppe und könnensehr gezielt angesprochenwerden

- hoher Aufwand

- Erfolg ungewiss

- aufwändiges zeitintensivesInstrument, dass zur Iden-tifikation einer interessier-ten Zielgruppe führt

Teilnahme an Messenund Gewerbeschauen

- sehr gezielt, da direktesund unmittelbares Reagie-ren auf Anfragen von Be-suchern bzw. ansied-lungsinteressierten Unter-nehmern gegeben

- vergleichsweise sehr zeit-und kostenaufwendig (An-schaffung Messestand,Vorbereitung, Standgebüh-ren, Personalkosten)

- ggf. ungünstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis

- weiterführendes Instrument

- ggf. in Kooperation mehre-rer Partner (z.B. Gemein-den, Kreditinstitute) durch-zuführen

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171 Landkreis Ammerland

Um im Rahmen der interregionalen Konkurrenz der Wirtschaftsstandorte gut posi-tioniert zu sein, ist die Vermittlung eines positiven und unverkennbaren Imagesdes Landkreises Ammerland und vor allem seiner hochwertigen Gewerbegebietevon entscheidender Bedeutung. Ein nachhaltiges positives Image entsteht vorallem durch gute Erfahrungen, die Personen im Rahmen eines Aufenthaltes oderdurch berufliche oder unternehmerische Aktivitäten vor Ort gewonnen haben. ZurVermittlung detaillierterer, standortspezifischer Informationen und zur gezieltenImagebildung, gerade auch im Hinblick auf Interessenten, die das Ammerland nurbedingt oder gar nicht aus eigener Anschauung kennen, ist jedoch der Einsatzweiterer geeigneter Mittel vonnöten.

Hier bietet sich vor allem eine entsprechend optimierte Internetpräsenz als effekti-ves und vergleichsweise günstiges Medium an. Zwar ist eine gezielte Ansprachevon Zielgruppen schwierig, dafür lassen sich Sachinformationen und optischeEindrücke sehr gut vermitteln. Eine Aktualisierung der Informationen ist einfachmöglich und die Kontaktaufnahme durch interaktive Elemente zumindest von Sei-ten der Unternehmen leicht.

Die Website des Landkreises Ammerland www.ammerland.de weist in Bezug aufdie Präsentation der Gewerbeflächen noch erhebliche Defizite auf. Es bestehtlediglich eine Verlinkung zur Regis-Online Datenbank, die Informationen zu sämt-lichen Gewerbeflächen im Nordwesten Niedersachsens enthält. Die Standorte desLandkreises Ammerland werden sozusagen neben einer Fülle von Konkurrenz-standorten präsentiert, wodurch Besonderheiten und spezifische Qualitäten in derMasse nicht zur Geltung kommen.

Eine bessere Herangehensweise ist auf der Website der Gemeinde Bad Zwi-schenahn in Ansätzen zu sehen. Die hochwertigen Gewerbestandorte des Land-kreises sollten jeweils aussagekräftig bebildert (beispielsweise Schrägluftaufnah-men) und mit prägnanten und regelmäßig aktualisierten Sachinformationen verse-hen präsentiert werden. Ein Übersichtsplan, der Verkehrserschließung und Lageverdeutlicht und mit weitergehenden Informationen zu den einzelnen Gewerbeflä-chen verlinkt ist, wäre ebenfalls bereitzustellen. Die Gemeinde Hatten (LandkreisOldenburg / www.hatten.de) kann in diesem Zusammenhang als interessantesBeispiel angeführt werden. Zum �Wirtschaftspark Sandkrug� sind beispielsweiseauch Größen- und Preisinformationen der einzelnen Parzellen sowie deren Ver-fügbarkeit abrufbar.

Was für den Landkreis insgesamt gilt, sollte ebenfalls auf den verschiedenenWebsites der einzelnen Kommunen umgesetzt werden. Vorhandene sowie in na-her Zukunft verfügbare geplante Gewerbeflächen sind auf oben genannte Art undWeise und stets aktualisiert zu präsentieren. Generell wäre das Design der ein-zelnen Websites dahingehend anzugleichen, dass die Zugehörigkeit der einzelnenKommunen zum Landkreis Ammerland auch optisch (Farbwahl, Logo, Gestaltung)betont wird.

Aus regionaler Perspektive wäre die Herausgabe einer Zeitschrift für den Wirt-schaftsstandort Ammerland, möglicherweise auch großräumiger in Kooperationmit den angrenzenden Landkreisen und der Stadt Oldenburg, ein vielverspre-chendes Marketinginstrument, um eine positive Imagebildung zu unterstützen. Für

Positives und unverkenn-bares Image des Land-kreises und seiner Ge-werbegebiete entschei-dend

Optimierte Internetprä-senz als Medium derImagebildung und Infor-mation

Hochwertige Gewerbege-biete ausführlich auf derWebsite des Landkreisesdarstellen �

� Informationsdichte undoptischer Eindruck sindentscheidend ...

�die einzelnen Kommu-nen sollten vergleichbarverfahren

Zeitschrift zum Wirt-schaftsstandort Ammer-land, vornehmlich alsInstrument zur Bestands-pflege

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172 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

den Raum Südniedersachsen wird beispielsweise die Zeitschrift �RegJo�(www.regjo.de) herausgegeben, in der nicht nur Aktuelles aus der Wirtschaft, son-dern ein breites Spektrum touristischer und kultureller Themen behandelt wird.Durch eine ähnliche regional ausgerichtete Zeitschrift im Landkreis Ammerlandwürden vornehmlich bereits ansässige Akteure und Unternehmen angesprochen.In Anbetracht der Bedeutsamkeit einer intensiven Bestandspflege könnte demzu-folge diese Zielgruppe sehr gut erreicht werden. Trotz der vergleichsweise hohenDistributionskosten ist ebenfalls, zumindest im näheren Umfeld, ein überregionalerVertrieb anzuraten. Ein entsprechendes Online-Angebot würde die überregionaleVerbreitung unterstützen.

Eine kontinuierliche Pressearbeit ist nicht nur aufgrund der relativ geringen Kostenein wichtiges Instrument. Wenn seitens der mit Wirtschaftsförderung betrautenPersonen im Landkreis Ammerland eine gute, konsequente und zielorientierteInformationspolitik gegenüber der regionalen Presse praktiziert wird, führt dies inFolge nicht nur zu einer zügigen Informationsverbreitung, sondern ebenfalls zueiner positiven Wahrnehmung des Landkreises und seiner Kommunen durch dieEinwohner und Unternehmen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Landkreis-und Kommunalverwaltungen sowie die Politik bezüglich der Formulierung undVermittlung von Leitbildern, Zielvorstellungen und generellen Informationen aneinem Strang ziehen.

Vor Ort ansässige Unternehmen mit teilweise überregionalem Bekanntheitsgradund entsprechenden geschäftlichen Verbindungen sowie besonders innovativeUnternehmen sollten seitens der Wirtschaftsförderung gezielt angesprochen unddahingehend überzeugt werden, dass sie gegenüber Zulieferern und anderenGeschäftspartnern auf die Vorzüge des Standortes Ammerland verweisen. Diezum Teil langjährig erfolgreich ansässigen Unternehmen könnten demzufolge alsMultiplikatoren für weitere Ansiedlungen fungieren.

Als vergleichsweise aufwendiges Instrument, dass jedoch zur Ansprache spezifi-scher Zielgruppen gut geeignet ist, wäre eine Kombination aus Befragung, Tele-fonaktion und gezielten Mailings inklusive anschließender Veranstaltungen an-wendbar. In diesem Zusammenhang ist es jedoch von hoher Wichtigkeit, dass dieZielgruppe klar umrissen ist und eine überschaubare und zuverlässige Adressda-tenbank besteht. Die Unternehmen werden, je nach Zielgruppe, zeitlich gestaffeltmit Hilfe der verschiedenen genannten Kommunikationsmittel überregional ange-sprochen. Beispielsweise erfolgt im Vorfeld eine erste Kontaktaufnahme per E-Mail, dann mit zeitlicher Verzögerung ein Anruf, um das Interesse des jeweiligenUnternehmens abzuklären und im Bedarfsfall weitere Informationen zu übermit-teln. Anschließend erfolgt die Versendung weiteren Informationsmaterialsund/oder einer Einladung zu konkreten Informationsveranstaltungen. Logistikun-ternehmen könnten beispielsweise mit Hilfe dieses Instruments gezielt angespro-chen und auf speziell zugeschnittene Informationsveranstaltungen eingeladenwerden, in deren Verlauf die besonders geeigneten Standorte des Landkreisesausführlich und anschaulich vorgestellt werden.

Kontinuierlicher kontrol-lierter Informationstrans-fer zur regionalen Presse

Ansässige Unternehmensollten zur Unterstützungder Flächenvermarktunggewonnen werden

Kombination verschiede-ner Kommunikationsmit-tel zur Information undKontaktaufnahme, Einla-dung zu zielgruppenspezi-fischen Informationsver-anstaltungen

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173 Landkreis Ammerland

Für die Profilierung und Vermarktung insbesondere der hochwertigen Gewerbeflä-chenstandorte ist es wichtig, dass ihre jeweiligen spezifischen Qualitäten den po-tenziellen Interessenten mit Hilfe der oben genannten Marketinginstrumente ein-prägsam vermittelt werden. Die positiven Eigenschaften des jeweiligen Gewerbe-gebietes - sei es beispielsweise eine gute infrastrukturelle Ausstattung und Anbin-dung oder ein besonderer Branchenmix bzw. bedeutsame Magnetbetriebe - sindim Rahmen der Vermarktungsaktivitäten besonders zu betonen (Übersicht 5.3-2).Die parallele Ansiedlung von Betrieben aus anderen Branchen wird hierdurchkeinesfalls ausgeschlossen. Bei der Profilierung geht es vornehmlich um eineSchwerpunktsetzung und notwendige Konzentration der Vermarktungsaktivitäten.

Gewerbeflächenstandort �Westerholtsfelde� (Bad Zwischenahn, Wiefelstede)Vorteile- unmittelbare Nähe zur A 28- kurze Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg- Erweiterung des bereits vorhandenen Gewerbegebietes- Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation der Gemeinden Bad Zwischenahn und WiefelstedeNachteile- Konflikte mit angrenzender Wohnnutzung möglichProfilierungs- und Vermarktungsoptionen- Vermarktung als Gewerbestandort mit direkter Anbindung an die A 28 vor den Toren Oldenburgs mit kur-

zer Entfernung zum Wirtschaftsstandort Bad Zwischenahn (größter Wirtschafts- und Industriestandort desLandkreises Ammerland)

- starke Anziehungskraft auf verlagerungswillige Betriebe aus der Stadt Oldenburg- die in der Nähe ansässigen Großbetriebe (Edeka, Hüppe, Rügenwalder) als Multiplikatoren für die Gewer-

beflächenvermarktung gewinnen- Zielgruppen u.a. Logistikbetriebe, Produzierendes Gewerbe, Zulieferer der benachbarten Großbetriebe

5.3.5 Gewerbeflächenspezifische Profilierungs- und Vermarktungsoptionen

Profilierung und Vermark-tung insbesondere derhochwertigen Gewerbe-flächenstandorte

Übersicht 5.3-2: Profilierungs- und Vermarktungsoptionen für die besonders hochwer-tigen Gewerbeflächenstandorte im Landkreis Ammerland

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174 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Gewerbeflächenstandort �Im Brannen� (Edewecht)Vorteile- Erweiterung bereits vorhandener Gewerbeflächen im gewerblichen Schwerpunktstandort der Gemeinde- städtebauliche Einbindung in das Hauptsiedlungsgebiet der Gemeinde- Ausweisung von GI-Flächen geplant- bereits ansässige Großbetriebe- günstige Anbindung über die B 401Nachteile- Vergleichsweise weite Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle- In wenigen Teilbereichen Konflikte mit angrenzender Wohnnutzung möglichProfilierungs- und Vermarktungsoptionen- Vermarktung als Gewerbestandort mit überregional bedeutsamen Betrieben der Nahrungsmittelindustrie

sowie weiteren industriellen Schwerpunkten (Metall- und Maschinenbau), Edewecht als zweitgrößter In-dustriestandort des Landkreises Ammerland

- die am Standort ansässigen Nahrungsmittelhersteller (Meica, Goldland, Nordmilch) als Multiplikatoren fürdie Gewerbeflächenvermarktung gewinnen, Präsentation der Betriebe auf der Website der Gemeinde

- Zielgruppen u.a. Zulieferer der Nahrungsmittelindustrie, Produzierendes Gewerbe, Betriebe mit Ausrich-tung auf die unmittelbar angrenzende Ortschaft Edewecht (Handwerker, Haushaltsorientierte Dienstleister)

Gewerbeflächenstandort �Neuenburger Straße.� (Westerstede)Vorteile- Nähe zur A 28- Erweiterung und Ergänzung bereits vorhandener Gewerbegebiete- städtebauliche Einbindung in das Hauptsiedlungsgebiet der Stadt Westerstede- Ausweisung von GI-Flächen geplantNachteile- Im Vergleich mit Gewerbeflächenstandorten im südöstlichen Kreisgebiet bereits etwas größere Entfernung

zum bedeutenden Wirtschaftsstandort OldenburgProfilierungs- und Vermarktungsoptionen- Vermarktung als Gewerbestandort mit Autobahnanbindung und unmittelbarer Nähe zur Stadt Westerstede

(zweitgrößter Wirtschaftsstandort des Landkreises Ammerland, insbesondere Dienstleistungsstandort)- Zielgruppen u.a. Betriebe mit Ausrichtung auf die unmittelbar angrenzende Stadt Westerstede (Handwer-

ker, Haushaltsorientierte Dienstleister) und mit hohen Ansprüchen an die verkehrliche Anbindung

Gewerbeflächenstandort �Moorburg� (Westerstede)Vorteile- unmittelbare Nähe zur A 28- bei Verwirklichung der Küstenautobahn A 22 zusätzliche Verbesserung der Anbindung an das überregio-

nale Straßennetz- Erweiterung und Ergänzung bereits vorhandener Gewerbegebiete- Ausweisung von GI-Flächen geplantNachteile- Im Vergleich mit Gewerbeflächenstandorten im südöstlichen Kreisgebiet bereits etwas größere Entfernung

zum bedeutenden Wirtschaftsstandort OldenburgProfilierungs- und Vermarktungsoptionen- Vermarktung als Gewerbestandort mit direkter Anbindung an die A 28 und mit kurzer Entfernung zum

Wirtschaftsstandort Stadt Westerstede (zweitgrößter Wirtschaftsstandort des Landkreises Ammerland,insbesondere Dienstleistungsstandort)

- Zielgruppen u.a. Verkehrs- und Logistikbetriebe (insbesondere bei Realisierung der A 22) und andereBetriebe mit hohen Ansprüchen an die verkehrliche Anbindung, auch großflächige Betriebe, Produzieren-des Gewerbe

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175 Landkreis Ammerland

Gewerbeflächenstandort �Rastede� (Rastede)Vorteile- unmittelbare Nähe zur A 29- kurze Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg- städtebauliche Einbindung in das Hauptsiedlungsgebiet der Gemeinde- Erweiterung und Ergänzung bereits vorhandener GewerbegebieteNachteile- Konflikte mit angrenzender Wohnbebauung möglich (Einzelgehöfte)Profilierungs- und Vermarktungsoptionen- Vermarktung als Gewerbestandort mit direkter Anbindung an die A 29 und mit unmittelbarer Nähe zum

Wirtschaftsstandort Rastede sowie kurzer Entfernung zur Stadt Oldenburg- Zielgruppen u.a. Betriebe mit Ausrichtung auf die unmittelbar angrenzende Ortschaft Rastede (Handwer-

ker, Haushaltsorientierte Dienstleister) und hohen Ansprüchen an die verkehrliche Anbindung

Gewerbeflächenstandort �Wahnbek� (Rastede)Vorteile- unmittelbar an den bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg angrenzend- unmittelbare Nähe zum Autobahnkreuz �Oldenburg-Nord� (A 29 / A 293)- weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu Wohngebieten- Erweiterung und Ergänzung bereits vorhandener GewerbegebieteNachteile- etwas ungünstige Auffahrtsituation zur Autobahn (die Gewerbefläche �Schafjückenweg� liegt diesbezüglich

günstiger, dort sind noch Flächen verfügbar)Profilierungs- und Vermarktungsoptionen- Vermarktung als Gewerbestandort mit direkter Anbindung an die A 29 / A 293 vor den Toren Oldenburgs- starke Anziehungskraft auf verlagerungswillige Betriebe aus der Stadt Oldenburg- Zielgruppen u.a. Betriebe mit hohen Ansprüchen an die verkehrliche Anbindung und Ausrichtung auf den

bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg

Gewerbeflächenstandort �Wapeldorf� (Rastede, Jade)Vorteile- unmittelbare Nähe zur A 29- bei Verwirklichung der Küstenautobahn A 22 zusätzliche Verbesserung der Anbindung an das überregio-

nale Straßennetz- Lage zwischen den Wirtschaftsstandorten Oldenburg und Wilhelmshaven, Nähe zum Jade-Weser-Port- Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation mit der Gemeinde Jade (Landkreis Wesermarsch)Nachteile- vergleichsweise weite Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort Oldenburg- Nutzungskonflikt durch StreusiedlungProfilierungs- und Vermarktungsoptionen- Vermarktung von Seiten der Gemeinde Rastede erst bei Realisierung der Küstenautobahn A 22 sinnvoll- Vermarktung als Gewerbestandort an einem künftigen Autobahnkreuz, zwischen den Wirtschaftsstandor-

ten Oldenburg und Wilhelmshaven-- Zielgruppen u.a. Logistikbetriebe und Betriebe mit Ausrichtung auf den Jade-Weser-Port

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176 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Gewerbeflächenstandort �Augustfehn II� (Apen)Vorteile- Nähe zur Autobahn A 28- konfliktfrei aufgrund räumlicher Trennung zu Wohngebieten- Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation mit der Gemeinde UplengenNachteile- vergleichsweise weite Entfernung zum bedeutenden Wirtschaftsstandort OldenburgProfilierungs- und Vermarktungsoptionen- Vermarktung als Gewerbestandort mit guter Autobahnanbindung und Verfügbarkeit von GI-Flächen- Zielgruppen u.a. großflächige, emittierende Betriebe, Baugewerbe, preissensible Betriebe (günstiger

Grundstückspreis)

Empfehlungen für die Sicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen

Eine zielgruppenspezifische Ausrichtung und Belegung von Gewerbegebieten imengeren Sinne ist aufgrund der Nachfragestruktur im Landkreis Ammerland nichtsinnvoll. Anzustreben ist dagegen - insbesondere für großflächige, hochwertigeGewerbegebiete - eine Zonierung des Standortes in Nutzungsbereiche für ver-schiedene Zielgruppen wie z.B. hochwertige Unternehmen, Dienstleister und kon-sumentenorientierte Betriebe. Grundsätzlich gilt, dass �Filetstücke� des Gewerbe-flächenangebots nicht durch eine ungesteuerte Ansiedlung nicht zueinander pas-sender Betriebe entwertet werden dürfen. Insbesondere bei der Ansiedlung von�störenden� Betrieben muss sensibel verfahren werden.

Der Umfang des Gewerbeflächenangebots im Landkreis Ammerland ist mittelfris-tig quantitativ ausreichend. Allerdings dürfen die verschiedenen Flächenqualitätenan den einzelnen Standorten im Landkreis nicht gegeneinander aufgerechnetwerden. Entscheidend ist das Angebot an hochwertigen Gewerbeflächen, für de-ren Entwicklung im Landkreis sehr gute Potenziale bestehen. Für die zukünftigeGewerbeflächenentwicklung im Landkreis Ammerland ist weiterhin mit einem Flä-chenumsatz von jährlich insgesamt mindestens 13 ha zu rechnen. Bei der Bereit-stellung von Gewerbeflächen ist auf einen ausreichenden Umfang an GI-Flächenzu achten.

Die eigentumsrechtliche Sicherung künftiger Gewerbegrundstücke sollte soweitwie möglich vor der Darstellung im Flächennutzungsplan erfolgen, um die Verfüg-barkeit der Flächen für die Zwecke der Wirtschaftsförderung langfristig zu sichern.Für diese strategische Flächenvorratspolitik muss die politische Unterstützung vonSeiten der Gemeinderäte sichergestellt werden. Das Offenhalten verschiedenerOptionen in der Gewerbeflächenentwicklung stärkt die Handlungsfähigkeit derKommunen bei Engpässen, beispielsweise bei fehlender Verkaufsbereitschaft vonGrundstückseigentümern.

5.4 Fazit und Zusammenfassung der Handlungsempfehlungen

ZielgruppenspezifischeZonierung von hochwerti-gen Gewerbegebieten

Hochwertige Gewerbeflä-chen für den Umfang desFlächenangebots ent-scheidend

Strategische Flächenvor-ratspolitik durch frühzei-tige eigentumsrechtlicheSicherung

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177 Landkreis Ammerland

Besonders hochwertige Standorte bzw. entsprechende Teilflächen, die für dieAnsiedlung anspruchsvoller Betriebe geeignet sind, sollten sich durch eine ent-sprechende Gestaltung, insbesondere bei der Erschließung, vom übrigen Gewer-beflächenangebot abheben. Unabhängig davon ist weiterhin ein ausreichendesGewerbeflächenangebot für eher preissensible Betriebe bereitzuhalten, die aneiner hochwertigen Gestaltung nicht interessiert sind.

Für eine regionale bis überregionale Profilierung des Gewerbeflächenangebotswird empfohlen, sich bei der Gewerbeflächenentwicklung in jedem Teilraum desLandkreises Ammerland auf ein bis zwei hochwertige Schwerpunktstandorte zukonzentrieren. Die in diesem Konzept vorgeschlagenen Schwerpunktstandorte derGewerbeflächenentwicklung sind aufgrund ihrer vorhandenen und zu entwickeln-den Standortqualitäten (Karte 5-1):

- im Umland der Stadt Oldenburg das interkommunale Gewerbegebiet�Westerholtsfelde� ergänzt um Flächen im Bereich �Kayhauserfeld� sowie

- Flächen in unmittelbarer Nähe des Autobahnkreuzes Oldenburg-Nord (�Wahn-bek�) und in der Ortschaft Rastede (�Rastede�),

- im Süden des Landkreises in der Gemeinde Edewecht der Standort �Im Bran-nen� mit bedeutenden Großbetrieben der Nahrungsmittelindustrie,

- im Nordwesten in unmittelbarer Nähe zur A 28 die Standorte �NeuenburgerStraße� und �Moorburg� (Westerstede) sowie der Standort �Augustfehn II� in A-pen,

- im Nordosten der Standort �Wapeldorf� (Rastede), der erst langfristig durch dieRealisierung der A 22 interessant werden würde und interkommunal entwickeltwerden könnte.

Die Bereitstellung von ausreichend Gewerbeflächen für den lokalen Verlagerungs-und Erweiterungsbedarf bleibt hiervon unberührt. Die Chancen interkommunalerKooperationen, wie z.B. die Möglichkeit zur Bündelung der Ressourcen, solltendort genutzt werden, wo sie für alle Beteiligten Vorteile bringen.

Empfehlungen für das Gewerbeflächenmarketing

Im Landkreis Ammerland sollte durch die Wirtschaftsförderung eine leistungs- undzielgruppenorientierte Standortmarketingstrategie entwickelt und in Schritten um-gesetzt werden. Die vergleichsweise kleinen, effektiven Gemeindeverwaltungenim Landkreis Ammerland betreiben Wirtschaftsförderung als Schwerpunktaufgabeunter Federführung des jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten. Dieser Standort-vorteil sollte weiter ausgebaut werden. Notwendig ist aber auch, die systemati-schen Unternehmenskontakte vor Ort zu intensivieren, um Beratungsbedarf beiden Betrieben frühzeitig �aufspüren� zu können. Die bislang schon gute Zusam-menarbeit und Arbeitsteilung zwischen den Gemeinden und der Wirtschaftsförde-rung des Landkreises sollte, im Rahmen eines �WirtschaftsförderungsnetzwerkLandkreis Ammerland�, weitergeführt werden. Dies gilt nicht nur für die Entwick-lung und Vermarktung von Gewerbeflächen, sondern für das gesamte Aufgaben-spektrum der Wirtschaftsförderung.

Gehobene Gestaltung beibesonders hochwertigenStandorten bzw. entspre-chenden Teilflächen

Konzentration der Gewer-beflächenentwicklung aufhochwertige Schwer-punktstandorte

Chancen interkommuna-ler Kooperationen nutzen

Weitere Verbesserungund Intensivierung derWirtschaftsförderungsak-tivitäten

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178 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Die ansässigen Betriebe der Region sind und bleiben die Hauptzielgruppe derGewerbeflächenvermarktung. Die Vermarktungsaktivitäten innerhalb des Land-kreises als Beitrag zur Bestandsentwicklung müssen auch weiterhin den Schwer-punkt der Gewerbeflächenvermarktung bilden. Aufgrund von Suburbanisierungs-prozessen dürften auch ohne gesonderte Marketingmaßnahmen die meisten ver-lagernden Unternehmen von außerhalb des Landkreises weiterhin aus der be-nachbarten Stadt Oldenburg kommen. Eine generelle branchenspezifische Einen-gung des Gewerbeflächenmarketings auf einzelne Zielbranchen ist nicht zu emp-fehlen. Dennoch bieten einzelne Standorte sehr wohl die Voraussetzungen fürzielgruppen- bzw. branchenspezifische Profilierungs- und Vermarktungsansätze.

Im Hinblick auf die Organisation und Arbeitsteilung des Gewerbeflächenmarke-tings ist die lokale Gewerbeflächennachfrage auch weiterhin schwerpunktmäßigdurch die einzelnen Gemeinden zu betreuen. Bei größeren Verlagerungsvorhabensollte aber die Wirtschaftsförderung des Landkreises mit einbezogen werden,damit der für das Unternehmen optimale neue Standort im Landkreis Ammerlandgefunden werden kann. Für überregionale Vermarktungsaktivitäten sind die knap-pen kommunalen Ressourcen im Landkreis zu bündeln, ggf. auch in Kooperationmit den benachbarten Landkreisen und der Stadt Oldenburg.

Die Aktivitäten des Gewerbeflächenmarketings müssen notwendigerweise aufwenige, konzentriert durchgeführte Maßnahmen und Instrumente beschränkt wer-den. Zusätzlich gilt es, die Standardinstrumente wie Pressearbeit, Infomappen,Broschüren, Internetdarstellung etc. weiter zu verbessern. Wertvolle Ansatzpunktefür die Gewerbeflächenvermarktung bietet die Einbeziehung bedeutender ansäs-siger Unternehmen in den Vermarktungsprozess. Diese sollten motiviert werden,gegenüber Geschäftspartnern die Stärken der �Wirtschaftsregion Ammerland� zukommunizieren.

Ansässige Betriebe alsHauptzielgruppe der Ge-werbeflächenvermarktung

Einbeziehung der Wirt-schaftsförderung desLandkreises bei größerenVerlagerungsvorhaben

Konzentration der Maß-nahmen und Instrumentedes Gewerbeflächenmar-ketings

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179 Landkreis Ammerland

Nr. BeteiligteGemeinden

Arbeitstitel derVorschaufläche

Empfehlungen für dasweitere Vorgehen

1 Apen / evtl.Uplengen

Augustfehn II - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die beteiligtenKommunen sichern

- ausreichend GI-Flächen ausweisen

- Aufgrund des mittelgroßen Flächenpotenzials prüfen, obGrundstücke für die Ansiedlung von großflächigen Betrieben re-serviert werden können

- geeignet für �störende Betriebe�

- prüfen, ob eine Entwicklung als interkommunales Gewerbegebietzusammen mit der Gemeinde Uplengen möglich ist

- Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mit dem bereitsvorhandenen Gewerbegebiet Augustfehn II

2 Apen Nordloh - Bereinigung des Konflikts mit Vorgaben der Raumordung

- privaten Flächenanteil eigentumsrechtlich durch die Kommunesichern

3 Bad Zwischen-ahn

GewerbeparkPetersfehn

- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die Kommune si-chern

- auf längere Sicht eine Kooperation mit Oldenburg anstreben

4 Bad Zwischen-ahn / Wiefelstede

Westerholtsfel-de

- Frühzeitige eigentumsrechtliche Sicherung der Flächen durchdie beteiligten Kommunen

- interkommunale Entwicklung und Vermarktung unter Beteiligungder Gemeinden Bad Zwischenahn und Wiefelstede anstreben

5 Edewecht Im Brannen - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die Gemeinde si-chern

- Industrieflächen räumlich von Siedlungsbereichen trennen

6 Edewecht Im Brannen - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die Gemeinde si-chern

- Industrieflächen in möglichst weitem Abstand zu Siedlungsberei-chen ausweisen

7 Edewecht B 401 - mögliche Nutzungskonflikte im Rahmen informeller Vorplanun-gen überprüfen und Realisierungschancen abwägen

- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die Gemeinde si-chern

- eine interkommunale Kooperation mit der Stadt Oldenburg inErwägung ziehen

8 Edewecht Hafenstraße - Vorschaufläche unter Berücksichtigung der Nachfrage im Be-reich �Hansaweg� entwickeln

- Flächen rechtzeitig eigentumsrechtlich durch die Kommunesichern und für binnenschiffaffines Gewerbe vorhalten

9 Edewecht Hinterm Rha-den/HintermEsch

- Flächen rechtzeitig eigentumsrechtlich durch die Gemeindesichern

- die Flächen vor allem bereits angesiedelten Betrieben mit Er-weiterungs- oder Verlagerungswunsch anbieten

Anhang

Vorschauflächenspezifische Empfehlungen

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180 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Nr. BeteiligteGemeinden

Arbeitstitel derVorschaufläche

Empfehlungen für dasweitere Vorgehen

10 Edewecht Hansaweg - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern

- Flächen rechtzeitig eigentumsrechtlich durch die Kommunesichern und für binnenschiffaffines Gewerbe vorhalten

11 Rastede Rastede - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern

- Entwicklung der Flächen sollte vom Flächenumsatz im vorhan-denen Gewerbegebiet Leuchtenburg II / Königstraße abhängiggemacht werden

12 Rastede Wahnbek - in Abhängigkeit von den Vermarktungsfortschritten der beste-henden Gewerbegebiete �Schafjückenweg� und Brombeerwegentwickeln

- Flächen frühzeitig durch die Kommune eigentumsrechtlich si-chern

- die Ausweisung von GI-Flächen in Erwägung ziehen

13 Rastede Hahn-Lehmden - Flächen rechtzeitig eigentumsrechtlich durch die Kommunesichern

- es können nur Betriebe angesiedelt werden, die wasserschutz-rechtlichen Vorschriften genügen

- Gewerbefläche �Wapeldorf� bevorzugt entwickeln

14 Rastede / Jade(evtl.)

Wapeldorf - Fläche rechtzeitig eigentumsrechtlich durch die Kommune si-chern

- eine interkommunale Kooperation mit der Gemeinde Jade beider Entwicklung und Vermarktung der potenziellen Gewerbeflä-chen entlang der L 862 in Erwägung ziehen

- für �störende� Betriebe geeignet

15 Stadt Wes-terstede

Moorburg - Fläche eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern

- Zielgruppe Logistikbetriebe

16 Stadt Wes-terstede

NeuenburgerStr.

- Fläche eigentumsrechtlich durch die Kommune sichern

- als Ergänzung vorhandener Gewerbeflächen betrachten

17 Wiefelste-de / Bad Zwi-schenahn

Westerholtsfel-de

- Flächen möglichst frühzeitig durch die Gemeinde eigentums-rechtlich sichern

- eine interkommunale Entwicklung und Vermarktung in Koopera-tion mit der Gemeinde Bad Zwischenahn anstreben

- mit größtmöglichem Abstand zur Wohnbebauung ausreichendGI-Flächen ausweisen

18 Wiefelstede Eisenstraße - Flächen rechtzeitig durch die Kommune sichern

- vornehmlich für die Bestandsentwicklung geeignet

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181 Landkreis Ammerland

Standortbedingungen und Wirtschaftsentwicklung -Gemeindespezifische Abbildungen

Abb. A-1: Komponenten der Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Ammerland undseinen Gemeinden sowie im Umland 1989 bis 2001

Bevölkerungsentwicklung, jeweils 1.1. bis 1.1.

-5 0 5 10 15 20 25

LK Friesland

LK Leer

LK Cloppenburg

LK Oldenburg

LK Wesermarsch

Oldenburg(Oldb), Stadt

Bad Zwischenahn

Rastede

Westerstede, Stadt

Apen

Wiefelstede

Edewecht

LK Ammerland

Niedersachsen

früheres Bundesgebiet

Deutschland

in v.T. (jahresdurchschnittlich)

WanderungssaldoNatürliche BevölkerungsentwicklungBevölkerungsentwicklung

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover10.9.02

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182 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Abb. A-2: Wohnbautätigkeit im Landkreis Ammerland und in seinen Gemeinden sowieim Umland 1993 bis 1996 und 1996 bis 2001

Zugang an Wohnungen (in Wohn- und Nichtwohngebäuden), jeweils 1.1. bis 1.1.

0 1 2 3 4 5

LK Friesland

LK Leer

LK Cloppenburg

LK Oldenburg

LK Wesermarsch

Oldenburg(Oldb), Stadt

Rastede

Westerstede, Stadt

Bad Zwischenahn

Apen

Wiefelstede

Edewecht

LK Ammerland

Niedersachsen

früheres Bundesgebiet

Deutschland

in % (jahresdurchschnittlich)

1993 - 19961996 - 2001

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover19.8.02

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183 Landkreis Ammerland

Abb. A-3: Pendlerbilanz des Landkreises Ammerland und in seinen Gemeinden sowiedes Umlandes 1995 und 2000

Pendlerbilanz (Ein- abzgl. Auspendler) in % der sozialvers.pfl. Besch. am Wohnort

-40 -30 -20 -10 0 10 20 30

LK Friesland

LK Leer

LK Cloppenburg

LK Oldenburg

LK Wesermarsch

Oldenburg(Oldb), Stadt

Apen

Wiefelstede

Rastede

Edewecht

Westerstede, Stadt

Bad Zwischenahn

LK Ammerland

Niedersachsen

früheres Bundesgebiet

Deutschland

in %

19952000

NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover19.8.02

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184 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Abb. A-4: Bedeutung des Tourismus im Landkreis Ammerland und in seinen Gemein-den sowie im Umland 1995 und 2000

Übernachtungen je Einwohner

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550

LK Friesland

LK Leer

LK Cloppenburg

LK Oldenburg

LK Wesermarsch

Oldenburg(Oldb), Stadt

Apen

Edewecht

Rastede

Westerstede, Stadt

Wiefelstede

Bad Zwischenahn

LK Ammerland

Niedersachsen

früheres Bundesgebiet

Deutschland

BG = 100

19952000

geheimzuhalten

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185 Landkreis Ammerland

Abb. A-5: Beschäftigtenanteil des Dienstleistungssektors im Landkreis Ammerland undin seinen Gemeinden sowie im Umland 1989 und 2000

Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungssektor an allen Beschäftigten am 30.6.

0 10 20 30 40 50 60 70 80

LK Friesland

LK Leer

LK Cloppenburg

LK Oldenburg

LK Wesermarsch

Oldenburg(Oldb), Stadt

Apen

Wiefelstede

Edewecht

Bad Zwischenahn

Rastede

Westerstede, Stadt

LK Ammerland

Niedersachsen

früheres Bundesgebiet

Deutschland

in %

19892000

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186 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Abb. A-6: Beschäftigtenentwicklung insgesamt im Landkreis Ammerland und in seinenGemeinden sowie im Umland 1989 bis 2000

Beschäftigtenentwicklung, jeweils 30.6.

-2 0 2 4 6

LK Friesland

LK Leer

LK Cloppenburg

LK Oldenburg

LK Wesermarsch

Oldenburg(Oldb), Stadt

Bad Zwischenahn

Westerstede, Stadt

Rastede

Apen

Edewecht

Wiefelstede

LK Ammerland

Niedersachsen

früheres Bundesgebiet

Deutschland

in % (jahresdurchschnittlich)

1989 - 19921992 - 19951995 - 2000

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187 Landkreis Ammerland

Abb. A-7: Arbeitslosigkeit im Landkreis Ammerland und in seinen Gemeinden sowie imUmland 1997 und 2000

Arbeitslosenquote am 30.6.

0 20 40 60 80 100 120 140

LK Friesland

LK Leer

LK Cloppenburg

LK Oldenburg

LK Wesermarsch

Oldenburg(Oldb), Stadt

Apen

Bad Zwischenahn

Rastede

Westerstede, Stadt

Edewecht

Wiefelstede

LK Ammerland

Niedersachsen

früheres Bundesgebiet

Deutschland

BG = 100

19972001

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188 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Abb. A-8: Beschäftigte ohne abgeschlossene Berufsausbildung im Landkreis Ammer-land und in seinen Gemeinden sowie im Umland 1990 und 2000

Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ohne abgeschlossene Berufsausbildung an insgesamt am 30.6.

0 5 10 15 20 25 30 35 40

LK Friesland

LK Leer

LK Cloppenburg

LK Oldenburg

LK Wesermarsch

Oldenburg(Oldb), Stadt

Apen

Edewecht

Rastede

Bad Zwischenahn

Wiefelstede

Westerstede, Stadt

LK Ammerland

Niedersachsen

früheres Bundesgebiet

Deutschland

in %

19902000

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189 Landkreis Ammerland

Abb. A-9: Pro-Kopf- Einkommen im Landkreis Ammerland und in seinen Gemeindensowie im Umland 1989 und 1995

in DM je Einwohner

0 20 40 60 80 100 120

LK Friesland

LK Leer

LK Cloppenburg

LK Oldenburg

LK Wesermarsch

Oldenburg(Oldb), Stadt

Apen

Westerstede, Stadt

Edewecht

Rastede

Bad Zwischenahn

Wiefelstede

LK Ammerland

Niedersachsen

früheres Bundesgebiet

Deutschland

BG = 100

19891995

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190 Gewerbeflächenentwicklungskonzept

Abb. A-10: Steuereinnahmekraft im Landkreis Ammerland und in seinen Gemeinden so-wie im Umland 1989 und 2000

Steuereinnahmekraft je Einwohner

0 20 40 60 80 100

LK Friesland

LK Leer

LK Cloppenburg

LK Oldenburg

LK Wesermarsch

Oldenburg(Oldb), Stadt

Apen

Wiefelstede

Rastede

Westerstede, Stadt

Edewecht

Bad Zwischenahn

LK Ammerland

Niedersachsen

früheres Bundesgebiet

Deutschland

Nds = 100

19892000

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