geschäftsbericht - vr payment · 2018-10-31 · udo-peter ullmann christoph lauffer außerdem...
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Geschäftsbericht
Inhalt
Wir setzen unseren Weg in die Spitzengruppe fort .......................................................................................................................... 4
Zielsicher – Zahlungssysteme der Zukunft ............................................................................................................................................ 6
Gesellschafter und Aufsichtsrat ................................................................................................................................................................. 8
Geschäftsführung und Beirat ................................................................................................................................................................... 10
Zuverlässig – Transaktionen werden in Echtzeit autorisiert .......................................................................................................... 12
Wir ernten, was wir säen ........................................................................................................................................................................... 14
SERVODATA .................................................................................................................................................................................................... 20
Sicher – Betrugsprävention wird immer wichtiger .......................................................................................................................... 22
Mitarbeiter ....................................................................................................................................................................................................... 24
Bericht des Aufsichtsrats ............................................................................................................................................................................ 26
Unentbehrlich – Multi-Channel-Payment wird Standard .............................................................................................................. 28
Jahresabschluss – Bilanz zum 31. Dezember 2010 ......................................................................................................................... 30
Gewinn- und Verlustrechnung ................................................................................................................................................................. 32
Anhang 2010 ................................................................................................................................................................................................. 33
Wiedergabe des Bestätigungsvermerks ............................................................................................................................................... 38
Lagebericht 2010 .......................................................................................................................................................................................... 39
Redaktion: Andrea Kebbel, Dr. Markus SchefflerGestaltung: eobiont GmbH, BerlinBildquellen: © Jo Neander, © iStockphoto.com / James Charron / Morgan Lane Studios / Jacob Wackerhausen, © fotolia.de / sportgraphic,© Getty Images / blue jean images, © Bundesministerium des Innern
CardProcess hat das Geschäftsjahr 2010 mit einer
erfolgreichen Bilanz abgeschlossen: In einem dyna-
mischen Umfeld hat CardProcess mit innovativen
Produkten und Leistungen seine Stellung in einem
umkämpften Markt gestärkt. Der erfolgreiche
Geschäftsverlauf spiegelt sich in soliden Erträgen,
stabilen Preisen und beachtlichen Kostenvorteilen
für die Volksbanken Raiffeisenbanken wider. Ein
Erfolg, der auch 2010 dazu beigetragen hat, die
Wettbewerbsfähigkeit der genossenschaftlichen
Institute durch Mehrwerte zu stärken.
Unsere Aktivitäten im Geschäftsjahr 2010 standen im
Zeichen der Sicherheit, Transparenz und Information.
Zu den wichtigsten Projekten zählte die Einführung
neuer Sicherheitsstandards. In enger Zusammenarbeit
mit den Zentralbanken gab CardProcess den Start-
schuss für das neue Sicherheitsprotokoll 3D-Secure.
Ein großer Erfolg: Das neue Verfahren von Master-
Card und Visa zur Reduzierung von Missbrauch bei
Kreditkartenzahlungen im Internet stößt auf enorme
Resonanz und zeigt sich in deutlich gesunkenen Miss-
brauchsquoten.
Wir setzen unseren Weg in die spitzen-gruppe fort
Um mehr Sicherheit ging es auch bei der Umrüstung
der Terminals auf den neuen Standard TA 7.0. Wir
haben das Projekt mit hoher Priorität vorangetrieben:
Als einer der ersten Netzbetreiber erfüllte CardProcess
die Vorgaben des Zentralen Kreditausschusses. Außer-
dem haben wir als einziger Anbieter die angefallenen
Investitionskosten nicht an unsere Kunden weiterge-
geben. Unsere Partnerbanken profitieren von einem
Kostenvorteil von insgesamt 2,5 Mio. EUR.
Ein weiterer Schwerpunkt im vergangenen Jahr war
die Verbesserung der Transparenz rund um das Kar-
ten- und Händlergeschäft. Das Angebot an Karten-
Statistiken wurde um weitere Reports ergänzt. Damit
stellt CardProcess den Partnerbanken zusätzliche
wertvolle Informationen für die Planung, Kontrolle
und Durchführung ihrer Aktivitäten zur Verfügung.
Die erfreuliche Entwicklung und die Bündelung der
Kräfte ermöglichten es CardProcess, die Preise im
Issuing Processing um zehn Prozent zu senken. Zu
niedrigeren Stückkosten führte auch die wachsende
Zahl der Volksbanken Raiffeisenbanken, die ihre Ter-
minals im POS-Netzbetrieb von CardProcess aufschal-
ten: Dadurch konnten wir die Terminalpreise und die
4YOU-Transaktions-Bezugspreise um bis zu 21 Prozent
reduzieren.
Unser Erfolg ist ein gemeinsamer Erfolg
4 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
Christoph LaufferUdo-Peter Ullmann
Außerdem konnte CardProcess den Banken der Ge-
nossenschaftlichen FinanzGruppe zum Jahresende
5,2 Mio. EUR für abgewickelte Debit- und Kreditkar-
ten sowie für die Terminalabnahme rückerstatten.
Das wurde vor allem durch Synergien, Skalen- und
Sondereffekte ermöglicht.
Auch im Geschäftsjahr 2011 werden wir uns mit zu-
kunftsfähigen Produkten und Systemen den Heraus-
forderungen eines hochentwickelten Marktes stellen.
Im Mittelpunkt unserer Aktivitäten steht die Gründung
eines zentralen Verbundacquirers und die Akquisition
von Akzeptanzverträgen für Visa und MasterCard.
Unser Erfolg ist ein gemeinsamer Erfolg. Deshalb
danken wir unseren Kunden für ihr Vertrauen und
ihre Wertschätzung, dem Aufsichtsrat für die ver-
trauensvolle Zusammenarbeit und dem Kundenbeirat
für seine Unterstützung. Vor allem aber danken wir
unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit
großem Engagement und hoher Motivation diese
Bilanz ermöglichten.
CardProcess GmbH
Christoph Lauffer Udo-Peter Ullmann
5CardProcess | Geschäftsbericht 2010
ZielsicherZahlungssysteme der Zukunft: ZUvErlässIg, sIchEr, UnEntbEhrlIch
CardProcess | Geschäftsbericht 20106
ZielsicherDie Entwicklung elektronischer Zahlungssysteme schreitet unaufhaltsam voran. Multi-mediale Kanäle wie das Internet und das Mobiltelefon in verschiedenen Ausprägungen (z. B. Smartphones) haben in den letzten Jahren neue Bezahlverfahren hervorgebracht.
Die Entwicklung innovativer Sicherheitstechnologien, Kosteneffzienz in der Abwicklung und Echtzeit-Verarbeitung sind die künftigen Herausforderungen unserer Branche. Wir können dabei nicht nur auf einen erfolgreichen Start zurückblicken, sondern sind mit dem exzellenten Know-how unserer rund 190 Mitarbeiter an zwei Standorten für diesen Zukunftsmarkt hervorragend aufgestellt.
7 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
DZ bAnK Ag
Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank
Frankfurt am Main
Gesellschaftsanteil: 29,7 %
FIDUcIA It Ag
Karlsruhe
Gesellschaftsanteil: 25,1 %
Michael Krings
vorsitzender des Aufsichtsrats
Vorstandsvorsitzender, FIDUCIA IT AG
Karlsruhe
thomas Ullrich
stellv. vorsitzender des Aufsichtsrats
Mitglied des Vorstands, WGZ BANK AG
Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank
Düsseldorf (bis 31. 03. 2010)
Mitglied des Vorstands, DZ BANK AG
Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank
Frankfurt am Main (ab 01. 04. 2010)
claude brun
Directeur, Banque Fédérative du Crédit Mutuel
Straßburg
Klaus-Peter bruns
Stellv. Vorsitzender des Vorstands, FIDUCIA IT AG
Karlsruhe
Anno lederer
Vorstandsvorsitzender, GAD eG
Münster
gesellschafter
Aufsichtsrat
8 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
gAD eg
Münster
Gesellschaftsanteil: 25,1 %
WgZ bAnK Ag
Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank
Düsseldorf
Gesellschaftsanteil: 10,1 %
Dg vErlAg eg
Deutscher Genossenschafts-Verlag
Wiesbaden
Gesellschaftsanteil: 5,0 %
EUrO-Information s. A.
Straßburg
Gesellschaftsanteil: 5,0 %
Franz-Josef Köllner
Mitglied des Vorstands, DG VERLAG eG
Deutscher Genossenschafts-Verlag
Wiesbaden
gregor roth
Bereichsleiter Operations / Services, DZ BANK AG
Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank
Frankfurt am Main (bis 31. 03. 2010)
Dr. Elmar Pritsch
Stellv. Vorsitzender des Vorstands, GAD eG
Münster
Dr. christian brauckmann
Stellv. Mitglied des Vorstands, WGZ BANK AG
Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank
Düsseldorf (ab 01. 04. 2010)
9CardProcess | Geschäftsbericht 2010
christoph lauffer
Udo-Peter Ullmann
Matthias schröder
Vorsitzender des Beirats
Vorstand, Hamburger Volksbank eG
Hamburg
herbert Maurer
Stellv. Vorsitzender des Beirats
Vorstand, Bank 1 Saar eG
Saarbrücken
ralf-christoph Arnoldt
Abteilungsleiter, Bundesverband der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. (BVR)
Berlin
stephan böhse
Vorstand, Volksbank Kierspe eG
Kierspe
Klaus-Peter bruns
Stellv. Vorsitzender des Vorstands
FIDUCIA IT AG
Karlsruhe
Karl heinz gingter
Bereichsleiter, Volksbank Köln-Nord eG
Köln
Jens holeczek
Leiter Direktbank, Volksbank Gütersloh eG
Gütersloh
geschäftsführung
beirat
10 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
André Kasten
Vorstand, Raiffeisen-Volksbank eG Aurich
Aurich
rainer Kattinger
Sprecher des Vorstands, Stuttgarter Volksbank AG
Stuttgart
Franz-Josef Köllner
Vorstand, DG VERLAG eG
Deutscher Genossenschafts-Verlag
Wiesbaden
(bis 14. 12. 2010)
Dr. Peter söhne
Bereichsleiter, DG VERLAG eG
Deutscher Genossenschafts-Verlag
Wiesbaden
(ab 15. 12. 2010)
Wolfgang Mainardy
Sprecher des Vorstands, Volksbank Aschaffenburg eG
Aschaffenburg
Erhard Probst
Vorstand, Volksbank Hildesheimer Börde eG
Söhlde-Hoheneggelsen
gregor roth
Bereichsleiter, DZ BANK AG
Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank
Frankfurt am Main
hermann sander
Vorstandsbeauftragter Verbund, GAD eG
Münster
helmut sandkaulen
Bereichsleiter, WGZ BANK AG
Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank
Düsseldorf
thomas vogl
Vorstand, VR Bank
Starnberg-Herrsching-Landsberg eG
Starnberg
Peter völker
Stellv. Vorsitzender des Vorstands
Frankfurter Volksbank eG
Frankfurt am Main
Dieter Zeiß
Vorstand, VR Bank Südpfalz eG
Landau
11CardProcess | Geschäftsbericht 2010
ZuverlässiGTransaktionen werden in Echtzeit autorisiert
12 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
Der elektronische Zahlungsverkehr befindet sich in einem dynamischen Wandlungspro-zess. Die Zukunft ist Echtzeit: Händler werden nicht mehr Tage oder gar Wochen auf den Eingang ihrer Kartenumsätze warten müssen – der Umsatz wird ihrem Geschäfts-konto beinahe in Echtzeit gutgeschrieben.
Mit den ausfallsicheren und leistungsstarken Rechenzentralen stellen wir die Weichen und garantieren bereits heute, dass Kartenzahlungen am POS jederzeit problemlos, auch und gerade in umsatzstarken Zeiten, gewährleistet werden. Denn wer elektronische Transaktionen zuverlässig und sicher abwickeln lässt, stellt höchste Anforderungen an Zahlungssysteme und Dienstleister.
13 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
Mit zahlreichen neuen und weiterentwickelten
Produkten, Systemen und Services hat CardProcess
im Berichtsjahr erneut seine Innovationsfähigkeit
und Leistungsstärke als Dienstleister der Genossen-
schaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisen-
banken unter Beweis gestellt und seine Position
als Kompetenzcenter rund um das elektronische
Bezahlen nachhaltig gestärkt.
CardProcess hat durch die Weiterentwicklung und
Zusammenführung von Produkten, Systemen und
Services über alle Geschäftsfelder hinweg zukunftssi-
chere Lösungen, zusätzliche Synergien und deutliche
Kostenvorteile für die Primärbanken geschaffen. Damit
trug CardProcess im Berichtsjahr erneut dazu bei, die
Wettbewerbsfähigkeit und Marktposition der Genos-
senschaftlichen FinanzGruppe zu stärken.
Einführung der leistungsstarken Optimum-serie
Im POS-Netzbetrieb hat CardProcess nach umfassen-
den Hard- und Softwareprüfungen im Herbst 2010 die
leistungsstarke Optimum-Serie von Hypercom für den
Netzbetrieb freigegeben. Die leichten und kompakten
Bezahlterminals setzen neue Maßstäbe im bargeld-
losen Zahlungsverkehr und lösen die portablen und
mobilen Terminals der Modellreihe Artema ab.
Die neuen Geräte der Optimum-Serie erfüllen nicht
nur die hohen Anforderungen an eine sichere und
stabile Abwicklung aller gängigen Zahlverfahren. Sie
machen den Bezahlvorgang in Verbindung mit um-
fangreichen Komfortfunktionen einfach und schnell.
Alle Modelle der Optimum T- und M-Serie sind EMV-
und TA 7.0-fähig.
neue Produkte sichern Erfolg der volksbanken raiffeisenbanken
Wir ernten, was wir säen
14
Unter hochdruck zum Ziel:
Umstellung auf tA 7.0
Der Abschluss der Umstellung auf den vom Zentralen
Kreditausschuss (ZKA) vorgegebenen neuen Standard
TA 7.0 zählte 2010 zu den wichtigsten Projekten
im Bereich Systemerweiterung und Sicherheit im
POS-Netzbetrieb. Als einer der führenden Anbieter in
Deutschland schloss CardProcess im Berichtsjahr die
Umstellung aller Kartenterminals ab.
Die Umrüstung wurde mit höchster Priorität vorange-
trieben – mit beeindruckendem Erfolg: Bereits Ende
Juni 2010 erfüllten gut 98 Prozent aller Terminals im
CardProcess POS-Netzbetrieb die neuen Zulassungsbe-
dingungen. Ende Dezember 2010 waren rund 80.000
Terminals umgestellt.
Der ZKA hat mit dem „Technischen Anhang zum
Netzbetreibervertrag in der Version 7.0“ auf Vorgaben
der Europäischen Union zur Vereinheitlichung des
europäischen Zahlungsverkehrsraums (SEPA) reagiert
und neue Regeln für Kartenterminals definiert. Im
Zuge dessen mussten unter anderem alle Terminals
mit Software-Updates auf die neue Codierung der
Magnetstreifendaten auf deutschen Bankkarten nach
dem europäischen Standard umgestellt werden.
Sicherheit ist eines der zentralen Kriterien im bargeld-
losen Zahlungsverkehr. TA 7.0 berücksichtigt deshalb
auch die Einführung des international gültigen Sicher-
heitsstandards EMV. Der Einsatz dieser Technologie
trägt dazu bei, die Zahlungssicherheit zu erhöhen und
Missbrauch zu verhindern.
schnell und reibungslos:
terminalumrüstung auf EMv
Ab 2011 erlaubt der ZKA demnach nur noch Terminals
im girocard-System, die dem EMV-Standard entspre-
chen. CardProcess hat deshalb mit größter Effizienz
dafür gesorgt, die Sicherheitsstandards an den aktu-
ellen Stand der technischen Entwicklung anzupassen:
Als einer der ersten Netzbetreiber in Deutschland hat
CardProcess die EMV-Umstellung im Jahr 2010 abge-
schlossen und in enger Abstimmung mit den Partner-
banken die Terminals bei allen Händlern ausgetauscht.
Die Investitionskosten für die Umstellung auf TA 7.0
und EMV hat CardProcess im Gegensatz zu anderen
Anbietern nicht weitergegeben. Daraus ergab sich
für die Banken und Händler der Genossenschaftli-
chen FinanzGruppe ein Kostenvorteil von mehr als
2,5 Mio. EUR.
höhere sicherheit mit sEccOs 6
CardProcess hat im Geschäftsfeld Issuing Processing
mit der EMV-Umstellung auch die technischen Vor-
aussetzungen geschaffen, um die mit dem EMV-Chip
ausgestatteten Debitkarten des girocard-Systems
verarbeiten zu können. Diese Karten nutzen das leis-
tungsfähige Chipkarten-Betriebssystem SECCOS 6.
SECCOS 6-Debitkarten bieten einen wesentlichen Vor-
teil: Nicht alle Transaktionen müssen online erfolgen.
Sie können auf Wunsch der Karten ausgebenden Bank
auch offline auf Basis des EMV-Standards durchge-
führt werden.
15CardProcess | Geschäftsbericht 2010
Banken, die SECCOS 6-Debitkarten in ihrem Bestand
führen und ihren Kunden einen Offline-Verfügungs-
rahmen einräumen, profitieren nicht nur von einer
erhöhten Sicherheit, sondern auch von sinkenden
Autorisierungskosten.
Derzeit ist knapp die Hälfte aller Debitkarten in der
Genossenschaftlichen FinanzGruppe mit dem Betriebs-
system SECCOS 6 ausgestattet. Anfang 2013 werden
es 100 Prozent sein. Dann werden alle Institute der
FinanzGruppe, die ihre Leistungen von den genossen-
schaftlichen Dienstleistern beziehen, von den vielfälti-
gen Anwendungsmöglichkeiten der neuen Chipkarten
profitieren.
3D-secure:
mehr sicherheit im ecommerce
Auch beim Handel im Internet ist die Zahlungssicher-
heit eines der wichtigsten Themen für Käufer und
Händler. Konsumenten in Deutschland kauften 2009
für rund 15,5 Mrd. EUR Waren und Dienstleistungen
im Internet. Gleichzeitig nehmen Missbrauch und Be-
trug beim Bezahlen am virtuellen Point of Sale zu. Vor
diesem Hintergrund gab CardProcess in Abstimmung
mit den Zentralbanken im Jahr 2010 den Startschuss
für die Einführung eines neuen Sicherheitsverfahrens –
3D-Secure.
Nach einer kurzen Pilotierung im Juni 2010 wurde
das von MasterCard und Visa entwickelte Sicherheits-
protokoll im Spätsommer flächendeckend eingesetzt.
Damit trägt CardProcess wesentlich dazu bei, das
Bezahlen im Internet mit Kreditkarten sicherer zu
machen und das Haftungsrisiko zu minimieren. Die
neue Technologie stärkt das Kundenvertrauen in
eCommerce-Transaktionen, führt zu einem verstärkten
Kreditkarteneinsatz und damit zu höheren Zahlungs-
verkehrserträgen für die Banken der FinanzGruppe.
Um eine schnelle Absicherung von eCommerce-Trans-
aktionen zu erreichen, wurde 3D-Secure mit einem
vom Karteninhaber selbst vergebenen statischen Pass-
wort eingeführt. Diese Authentifizierungsmethode soll
Ende 2011 durch ein dynamisches Passwort abgelöst
werden. Die transaktionsgebundene Authentifizierung
verhindert u. a. den Missbrauch von Phishing und
Malware. Der Karteninhaber erhält dann zu jeder
3D-Secure-basierten Transaktion ein Einmalpasswort,
das ihm per SMS übermittelt wird. Durch diese Vorge-
hensweise werden vorhandene Strukturen und dem
Kunden vertraute Verfahren wie z. B. die mobile TAN
genutzt.
16 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
3D-Secure stößt auf überaus große Resonanz: Bis
Ende Dezember haben sich knapp 290.000 Kartenin-
haber der FinanzGruppe für das Verfahren registriert.
Mit etwa 90 Prozent meldete sich ein Großteil der
Karteninhaber im Zuge eines Einkaufs im Internet
an. Bis 31. Dezember 2010 wurden fast 687.000
3D-Secure-Transaktionen gezählt.
Das attraktive Add-on:
die elektronische KreditkartenumsatzAufstellung
Fast 26 Millionen Bankkunden in Deutschland erledi-
gen ihre Bankgeschäfte inzwischen online. Das ist das
Ergebnis einer Studie, die im Mai 2010 vom Bitkom,
dem Bundesverband Informationswirtschaft, Telekom-
munikation und neue Medien, veröffentlicht wurde.
Dieser Entwicklung trägt CardProcess im Geschäfts-
feld Kreditkarte Issuing Processing mit einem neuen
attraktiven Service Rechnung: In Zusammenarbeit
mit den Zentralbanken und Rechenzentren schuf
CardProcess die Voraussetzung für die elektronische
KreditkartenumsatzAufstellung. Sie ermöglicht den
Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken, ihre
Kreditkartenumsätze im Homebanking auch als PDF-
Datei abzurufen.
Im November 2010 wurde die neue Funktionalität
mit elf Partnerbanken gestartet. Die Testphase verlief
äußerst zufriedenstellend. Die Markteinführung erfolgt
ab April 2011.
17
Die elektronische KreditkartenumsatzAufstellung ist
mehrfarbig und kann – wie das papierhafte Pendant –
individuell gestaltet werden. Somit können Logo und
Kontaktdaten der Karten ausgebenden Bank sowie
Infotexte eingebunden werden.
Unverzichtbarer service:
die Kartenstatistiken von cardProcess
CardProcess hat im Geschäftsfeld Issuing Processing
den genossenschaftlichen Instituten der FinanzGruppe
bereits im Jahr 2009 in Abstimmung mit den Zentral-
banken DZ BANK AG und WGZ BANK AG mit der
Einführung zahlreicher KartenStatistiken überaus wert-
volle Entscheidungshilfen an die Hand gegeben. Im
Jahr 2010 hat CardProcess das umfassende Angebot
erweitert: So wurde der Report Aufwand und Ertrag
im Juni 2010 um die Angaben aus der monatlichen
Institutsabrechnung ergänzt. Die Informationen über
die Anzahl und Nutzung der einzelnen Kreditkartenty-
pen stoßen bei den Banken auf großes Interesse. Die
Reports bieten eine unverzichtbare Entscheidungs-
grundlage für die Planung, Steuerung und Kontrolle
von Kreditkarten- und Vertriebsaktivitäten.
18
Das Informationsangebot von CardProcess umfasst
unter anderem
• die Auswertung des Kreditkartenportfolios nach
Abrechnungsart,
• die Auswertung des Kreditkartenportfolios nach
Kartentyp,
• die Verteilung des Kreditkartenbestandes nach
Altersgruppen und
• einen Überblick über Kartentypen, die nur selten
oder gar nicht eingesetzt werden.
Acquiring-Portal um wertvolle reports erweitert
Im Zuge einer kontinuierlichen Verbesserung von Ser-
vices für die Banken in der Genossenschaftlichen Fi-
nanzGruppe und ihre Firmen- und Händlerkunden hat
CardProcess das Leistungsangebot des im Jahr 2009
eingeführten Acquiring-Portals ausgebaut. So stellte
CardProcess den Banken 2010 zusätzliche Reports zur
Verfügung:
• Versandkosten-Report: Er liefert wertvolle Informa-
tionen zu den Konditionen der einzelnen Händler
und den jeweils belasteten Versandkosten.
• Chargeback-Report: Er kann monatlich abgeru-
fen werden und ermöglicht unter anderem eine
einfache Zuordnung der Gebühren, die bei der
Bearbeitung von Chargebacks im Handel oder am
Geldautomaten angefallen sind.
• Report Beleganforderungen: Er bietet einen Über-
blick über die Beleganforderungen der Banken bei
den Händlern.
Außerdem kann der Kreditkartenumsatz-Report seit
Oktober 2010 auch als CSV-Datei abgerufen werden.
In elektronischer Form bietet der Report zusätzliche
Informationen. Die papierhafte Anlage des Umsatz-
reports wird voraussichtlich noch bis Mitte 2011 von
CardProcess zur Verfügung gestellt.
vorbereitung für die Umsetzung der
PIn-selbstwahl
CardProcess hat im Jahr 2010 auf nationaler Kopfstel-
lenebene und im Issuing Processing auch die Weichen
für ein weiteres wichtiges Projekt gestellt: So berei-
tete CardProcess ihre Systeme, gemeinsam mit den
Rechenzentralen GAD eG und Fiducia IT AG, für die
Umsetzung der PIN-Selbstwahl für Debitkarten und
Kreditkarten am Geldautomaten vor. Die Pilotierung
soll im Laufe des kommenden Jahres starten.
Die PIN-Selbstwahl bietet Karteninhabern die Möglich-
keit, ihre persönliche Geheimzahl (PIN) für Bargeld-
verfügungen am Geldautomaten selbst zu definieren.
Die Änderung erfolgt direkt am Geldautomaten. Von
diesem Leistungsangebot profitieren alle Bankkunden,
die über eine Debitkarte der Genossenschaftlichen
FinanzGruppe verfügen, sowie Inhaber einer Kredit-
karte, die im technischen Processing von CardProcess
abgewickelt wird.
Mit der geplanten Realisierung der PIN-Selbstwahl ge-
neriert CardProcess den genossenschaftlichen Banken
einen Wettbewerbsvorteil, denn dieser Service wird
bislang nur von wenigen Banken angeboten.
19CardProcess | Geschäftsbericht 2010
bleibt auf Erfolgskurs
Die CardProcess-Tochter SERVODATA GmbH hat mit
zukunftsfähigen Produkten und leistungsstarken
Services das Jahr 2010 erfolgreich abgeschlossen
und einen wertvollen Beitrag dazu geleistet, die
Genossenschaftliche FinanzGruppe zu stärken. Der
Geschäftsverlauf war in allen Geschäftsfeldern posi-
tiv und übertraf die Erwartungen. Die überzeugende
Performance ist das Ergebnis einer stabilen Preisent-
wicklung und eines strikten Kostenmanagements.
servODAtA
Im Zentrum des Geschäftsjahres 2010 stand ein ganz
besonderes Jubiläum: Am 16. April feierte SERVODATA
ihren 35. Geburtstag. Das Unternehmen ist seit seiner
Gründung 1975 sowohl im Drittmarkt als auch als
Dienstleister der Genossenschaftlichen FinanzGruppe
für Volksbanken und Raiffeisenbanken tätig. In diesen
Jahren entwickelte sich das Unternehmen zum führen-
den Lösungsanbieter für Sperren und Notrufe.
sicherheit und service auf höchstem niveau
Unter der einprägsamen Rufnummer 116 116 als der
bundesweiten Sperr-Notrufnummer garantiert die
SERVODATA Sicherheit und Service auf allerhöchstem
Niveau. Und dies wurde dem Unternehmen 2010
erneut bescheinigt: Am 15. Juli wurde die Rezertifizie-
rung des Unternehmens nach dem internationalen
Sicherheitsstandard PCI-DSS erfolgreich abgeschlos sen.
Bereits zuvor war die externe Überprüfung der Prozess-
qualität und des Services DIN EN ISO 9001: 2008 mit
sehr gutem Ergebnis bestätigt worden.
Angebot noch weiter ausgebaut
SERVODATA hat im Jahr 2010 mit der Erweiterung des
Leistungsangebotes ihre führende Position als Betrei-
berin von Sperr- und Service-Hotlines erneut unterstri-
chen. So gelang mit dem Aufbau der Sperr-Hotline für
den Heilberufsausweis mit elektronischer Signatur der
Einstieg in die Wachstumsbranche Gesundheit. Seit
Jahresbeginn stellt SERVODATA Ärzten und Apo-
thekern mit der 116 116 eine Sperrfunktion für die
digitale Signatur bereit.
Reibungslos verlief auch die Einführung eines mit dem
Bundesministerium des Innern (BMI) entwickelten
Sperrkonzeptes für den elektronischen Personalaus-
weis: Seit Anfang November 2010 kann der elektro-
nische Identitätsnachweis (eID) des neuen Personal-
ausweises auch über den zentralen Notruf 116 116
gesperrt werden.
Im Zuge der Umsetzung der EU-Zahlungsverkehrs-
richtlinie (Payment Services Directive) wurde darüber
hinaus der Rahmenvertrag mit dem Bundesverband
der Volksbanken Raiffeisenbanken in Deutschland
zur Teilnahme am Sperr-Notruf erweitert. Seit Anfang
April können dadurch neben Debitkarten auch Online-
Banking- und Telefon-Banking-Accounts der Genos-
senschaftlichen FinanzGruppe auf Basis einer ver-
traglichen Grundlage über den Sperr-Notruf 116 116
gesperrt werden.
20 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
Das geschäftsjahr in Zahlen
Insgesamt wurden von SERVODATA 2,2 Millionen
Calls abgewickelt. Das ist ein Plus von 4,6 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr. Calls und Transaktionsvolumen
haben sich damit im Berichtsjahr erwartungsgemäß
entwickelt.
Der Sperr-Notruf setzt sich mehr und mehr als die
zentrale Anlaufstelle für alle sperrbaren elektronischen
Medien durch. Allein im vergangenen Jahr wurden
knapp 685.000 Transaktionen über 116 116 abgewi-
ckelt. Das entspricht einem Plus von vier Prozent. Die
positive Entwicklung ist vor allem darauf zurückzu-
führen, dass auch Online-Banking-, Telefon-Banking-
Accounts sowie der neue Personalausweis über
116 116 gesperrt wurden.
Wie in den Jahren zuvor setzte sich auch 2010 die
Verlagerung der Notrufe von der früheren Hotline
01805 021 021 zum Sperr-Notruf 116 116 fort: Die
Anzahl der via 01805 021 021 gesperrten Karten sank
um drei Prozent auf etwa 477.000 Transaktionen.
Einen Zuwachs verzeichneten dagegen die Service-
Hotlines: Hier wurden im Gesamtjahr 302.000 Anrufe
gezählt. Das entspricht einer Steigerung von knapp
sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
großes Interesse an neuer 3D-secure-hotline
Vor dem Hintergrund steigender Betrugs- und
Missbrauchsfälle beim Bezahlen mit Kreditkarten im
Internet stieß vor allem der neue Info-Service rund um
das Thema 3D-Secure auf große Resonanz bei Karten-
inhabern der Volksbanken Raiffeisenbanken: Seit die
neue Hotline im Juni 2010 an den Start ging, wurden
bis Ende Dezember bereits 18.000 Calls gezählt.
Zu dem Erfolg von SERVODATA trug vor allem auch
die Kompetenz und das große Engagement der
Mitarbeiter bei, für das wir uns bedanken möchten.
Der im Vergleich zur Call-Center-Branche sehr niedrige
Krankenstand und die geringe Fluktuation zeugen von
einer überaus hohen Motivation, Zufriedenheit und
Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter.
Wir bedanken uns beim Kundenbeirat für das Ver-
trauen in die Geschäftsführung und die engagierte
Unterstützung.
21CardProcess | Geschäftsbericht 2010
sicherBetrugsprävention wird immer wichtiger
22 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
Vertrauen ist das Fundament unseres Erfolges. Unsere Kunden profitieren schon jetzt von einem hohen Sicherheitsniveau, das weit über den Standards der Kreditkarten-organisationen liegt. Der informationstechnologische Wandel, der den weltweiten Einsatz offener Netze vorangetrieben hat, erfordert zunehmend eine ausgeklügelte Sicherheitsarchitektur. Denn digitale Angriffe auf die Infrastrukturen elektronischer Zahlungssysteme nehmen zu und erreichen eine neue Qualität. Daher konzentrieren wir uns nicht nur auf die kontinuierliche Weiterentwicklung innovativer Sicherheitstechnologien, sondern arbei-ten verstärkt auch an Maßnahmen zur Betrugsprävention.
23 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
vertrauensvolle Zusammenarbeit
Die Anzahl der in unserem Unternehmen beschäf-
tigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sich im
Geschäftsjahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr im
Jahresdurchschnitt von 187 auf 194 erhöht. Zum
Bilanzstichtag ist die Anzahl der Beschäftigten von
190 auf 194 gestiegen.
Zu den 111 (Vorjahr 109) weiblichen und 83 (Vorjahr
81) männlichen Beschäftigten zählen 21 (Vorjahr 22)
Teilzeitbeschäftigte.
Am 31. 12. 2010 waren 74 (Vorjahr 61) Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeiter – das entspricht 38 Prozent – fünf
Jahre und länger bei der CardProcess GmbH oder in
den Vorgängerunternehmen beschäftigt. Das Durch-
schnittsalter aller im Hause Beschäftigten betrug wie
im Vorjahr am Bilanzstichtag 38 Jahre.
29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben unverfall-
bare Pensionszusagen erhalten. 36 Beschäftigte und
zwei ehemalige Geschäftsführer erhalten aufgrund
früherer Zusagen laufende Pensionszahlungen. Bei der
Berechnung wurden die Richttafeln 2005 G von Prof.
Dr. Heubeck zugrunde gelegt. Die Teilwerte bezie-
hungsweise Barwerte der Pensionsverpflichtungen
betragen zum 31. 12. 2010 unter Berücksichtigung
von saldierungsfähigen Vermögen 12.306 TEUR. Im
Rahmen der Personalentwicklung wird CardProcess
ab Herbst 2011 eine weitere Ausbildungsstelle zum
Kaufmann für Bürokommunikation anbieten.
Mitarbeiter
Mit dem Betriebsrat wurden regelmäßig alle perso-
nellen, sozialen und wirtschaftlichen Angelegenheiten
auf der Grundlage vertrauensvoller Zusammenarbeit
eingehend erörtert und für die Beschäftigten zufrie-
denstellende Regelungen gefunden.
Für die im abgelaufenen Geschäftsjahr erbrachten
guten Leistungen spricht die Geschäftsführung allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Dank und Anerken-
nung aus.
Wir bedanken uns auch beim Betriebsrat für die gute
und konstruktive Zusammenarbeit.
24 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
Die oben stehende grafik gibt einen Überblick über die
Mitarbeiterverteilung nach Unternehmensbereichen.
Anzahl der Mitarbeiter in den bereichen
customer care
95 Mitarbeiter75 weiblich / 20 männlich
Produktmanagement
21 Mitarbeiter9 weiblich / 12 männlich
Prozessmanagement
34 Mitarbeiter8 weiblich / 26 männlich
vertrieb
20 Mitarbeiter7 weiblich / 13 männlich
Finanzen und services
11 Mitarbeiter7 weiblich / 4 männlich
strategisches controlling
Marketing und Kommunikation
9 Mitarbeiter3 weiblich / 6 männlich
geschäftsführungund sekretariat
4 Mitarbeiter2 weiblich / 2 männlich
25CardProcess | Geschäftsbericht 2010
berichtsjahr 2010
Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr 2010 die ihm
nach dem Gesellschaftsvertrag übertragenen Rechte
und Pflichten wahrgenommen. In drei Sitzungen ha-
ben Aufsichtsrat und Geschäftsführung Angelegenhei-
ten von grundsätzlicher geschäftspolitischer Bedeu-
tung und wichtige Entwicklungsprojekte erörtert. Der
Aufsichtsrat hat sich von der Ordnungsmäßigkeit der
Geschäftsführung überzeugt und die zu den an seine
Zustimmung gebundenen Maßnahmen erforderlichen
Beschlüsse gefasst.
Der Aufsichtsrat begleitete u. a. die Einführung
„3D-Secure code“ / Verified by VISA im Issuing Proces-
sing, die Umsetzung PIN-Selbstwahl (Debit) sowie den
Abschluss der TA 7.0-Migration / EMV-Verarbeitung.
Darüber hinaus wurde das Projekt „Verbundacquirer“
intensiv behandelt.
Der Aufsichtsrat hat sich in seiner Besetzung gegen-
über 2009 wie folgt verändert:
Als Nachfolger für den zum 31. 03. 2010 ausgeschie-
denen Herrn Gregor Roth wurde seitens der DZ BANK
AG mit Wirkung zum 01. 04. 2010 Herr Thomas Ull-
rich, Mitglied des Vorstands der DZ BANK AG seit dem
01. 10. 2009, zum Mitglied des Aufsichtsrats der
CardProcess GmbH berufen. Für den am 31. 03. 2010
aus dem Vorstand der WGZ BANK AG ausgeschiede-
nen Herrn Thomas Ullrich wurde seitens der
bericht des Aufsichtsrats
WGZ BANK AG mit Wirkung zum 01. 04. 2010 Herr
Dr. Christian Brauckmann, ab 01. 04. 2010 stellver-
tretendes Vorstandsmitglied der WGZ BANK AG, zum
Mitglied des Aufsichtsrats der CardProcess GmbH
berufen.
Turnusgemäß wurde in der Aufsichtsratssitzung im
September 2010 Herr Michael Krings für weitere drei
Jahre als Vorsitzender des Aufsichtsrats wieder ge-
wählt. Als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender
wurde Herr Thomas Ullrich ebenfalls für weitere drei
Jahre im Amt bestätigt.
Zusammen mit dem wieder gewählten Herrn
Franz-Josef Köllner bilden die Herren Krings und
Ullrich den Personalausschuss.
Der Jahresabschluss 2010 ist durch die von den
Gesellschaftern zum Abschlussprüfer bestellte DGR
Deutsche Genossenschafts-Revision Wirtschaftsprü-
fungsgesellschaft GmbH, Bonn, geprüft und mit dem
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen
worden.
26 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
Der Aufsichtsrat empfiehlt der Gesellschafterversamm-
lung, den Bilanzgewinn – entspricht dem Jahresüber-
schuss 2010 – in Höhe von 3.281.891,45 EUR den
Gewinnrücklagen zuzuführen.
Die Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Ge-
schäftsführung war auch im Jahr 2010 vertrauensvoll
und gut. Der Aufsichtsrat spricht der Geschäftsführung
sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seinen
Dank für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete
gute Arbeit aus.
CardProcess GmbH
Karlsruhe, den 02. Mai 2011
Der Aufsichtsrat
Vorsitzender
Michael Krings
27CardProcess | Geschäftsbericht 2010
unentbehrlichMulti-Channel-Payment wird Standard
28 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
Für viele Unternehmen wird der Verkauf von Waren und Dienstleistungen über mehrere Kanäle zunehmend wichtiger. Die intelligente Verzahnung unterschied licher Schnittstel-len stellt daher eine der wichtigsten Herausforderungen künftiger Bezahlsysteme dar.
Schon heute sind wir einer der führenden Anbieter innovativer Lösungen für den elek-tronischen Zahlungsverkehr am realen Point of Sale und im eCommerce. Diese hohe fachliche Kompetenz als Multi-Channel-Player macht CardProcess zum unentbehrlichen Partner für alle, die auch in Zukunft auf eine bewährte und zuverlässige Zahlungsab-wicklung setzen.
29 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
Aktiva
bilanz zum 31. Dezember 2010 (Kurzfassung)
Jahresabschluss
Stand 31. 12. 2010 Stand 31. 12. 2009
eur eur teur
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche schutzrechte und ähnliche rechte und Werte sowie lizenzen an solchen rechten und Werten 4.021.313,59 2.952
2. Geleistete Anzahlungen 825.829,40 992
4.847.142,99 3.944
II. Sachanlagen
1. vermietvermögen 5.484.376,87 6.642
2. Andere Anlagen, betriebs- und Geschäftsausstattungen 336.183,66 345
5.820.560,53 6.987
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen unternehmen 52.000,00 52
2. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 6.350,00 6
58.350,00 58
10.726.053,52 10.989
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
fertige erzeugnisse und Waren 1.106.283,02 825
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. forderungen aus lieferungen und leistungen 10.384.356,64 12.312
2. forderungen gegen verbundene unternehmen 531.670,83 591
3. sonstige vermögensgegenstände – davon mit einer restlaufzeit von mehr als einem Jahr: eur 1.355.196,45 (vorjahr eur 2.080.686,73) 6.437.201,70 11.692
17.353.229,17 24.595
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecksdavon gegen beteiligungsunternehmen und gegen Gesellschafter: eur 24.494.165,36 (vorjahr eur 10.499.146,36) 32.990.385,77 23.620
51.449.897,96 49.040
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.419.600,90 591
63.595.552,38 60.620
30 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
Passiva
Stand 31. 12. 2010 Stand 31. 12. 2009
eur eur teur
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 1.950.000,00 1.950
II. Kapitalrücklage 11.870.250,00 11.870
III. Gewinnrücklagen – Andere Gewinnrücklagen 6.120.000,00 6.120
IV. Jahresüberschuss 3.281.891,45 2.645
23.222.141,45 22.585
B. Rückstellungen
1. rückstellungen für Pensionen und ähnliche verpflichtungen 12.305.536,01 13.161
2. steuerrückstellungen 498.500,00 210
3. sonstige rückstellungen 3.198.401,43 3.148
16.002.437,44 16.519
C. Verbindlichkeiten
1. verbindlichkeiten aus lieferungen und leistungen •davonmiteinerRestlaufzeitvonbiszueinemJahr: eur 2.787.481,10 (vorjahr eur 1.619.414,73) 2.787.481,10 1.620
2. verbindlichkeiten gegenüber unternehmen, mit denen ein beteiligungsverhältnis besteht •davongegenGesellschafter: eur 2.741.503,94 (vorjahr eur 2.447.205.56) •davonmiteinerRestlaufzeitvonbiszueinemJahr: eur 2.741.503,94 (vorjahr eur 2.447.205.56) 2.741.503,94 2.447
3. sonstige verbindlichkeiten •davonmiteinerRestlaufzeitvonbiszueinemJahr: eur 5.584.557,20 (vorjahr eur 3.006.547,55) •davonausSeuern:EUR208.626,99 (vorjahr eur 188.789,50) 5.621.164,49 3.046
11.150.149,53 7.113
D. Rechnungsabgrenzungsposten 13.220.823,96 14.403
63.595.552,38 60.620
31CardProcess | Geschäftsbericht 2010
gewinn- und verlustrechnung
vom 1. Januar 2010 bis zum 31. Dezember 2010
2010 2009
Anhang eur eur teur
1. umsatzerlöse 62.773.858,29 58.855
2. sonstige betriebliche erträge 8.208.417,91 8.511
70.982.276,20 67.366
3. Materialaufwand a) Aufwendungen für roh-, hilfs- und betriebsstoffe und für bezogene Waren -2.951.054,36 -3.462
b) Aufwendungen für sonstige bezogene leistungen -33.015.393,29 -30.332
-35.966.447,65 -33.794
rohergebnis 35.015.828,55 33.572
4. Personalaufwand a) löhne und Gehälter -9.680.748,75 -9.360
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für unterstützung • davon für Altersversorgung eur 803.540,45 (vorjahr eur 1.678.528,44) -2.398.767,18 -3.137
-12.079.515,93 -12.497
5. Abschreibungen auf immaterielle vermögensgegenstände des Anlagevermögens und sachanlagen -5.388.309,34 -5.435
6. sonstige betriebliche Aufwendungen -13.296.759,53 -12.171
4.251.243,75 3.469
7. erträge aus Gewinnabführungsverträgen • davon aus verbundenen unternehmen eur 300.644.42 (vorjahr eur 299.797,47)
300.644,42 300
8. erträge aus Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 555,30 0
9. sonstige Zinsen und ähnliche erträge • davon aus verbundenen unternehmen eur 0,00 (vorjahr eur 417,99) • davon aus Abzinsung eur 0,00 (vorjahr eur 0,00) 149.238,12 190
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen • davon aus Aufzinsung eur 8.125,00 (vorjahr eur 0,00) -11.388,97 -8
439.048,87 482
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 4.690.292,62 3.951
12. Außerordentliche erträge 21.204,00 0
13. Außerordentliche Aufwendungen -10.215,00 0
14. Außerordentliches Ergebnis 10.989,00 0
15. steuern vom einkommen und vom ertrag -1.414.394,84 -1.300
16. sonstige steuern -4.995,33 -6
Jahresüberschuss 3.281.891,45 2.645
32 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
Allgemeine Angaben und Erläuterungen
zum Jahresabschluss
bilanzierungs- und bewertungsmethoden
Der Jahresabschluss ist nach den Vorschriften des
Handelsgesetzbuches in der Fassung des Bilanzrechts-
modernisierungsgesetzes vom 25. 05. 2009 (BilMoG)
aufgestellt. Auf eine Anpassung der Vorjahresbeträ-
ge an die im Zuge der erstmaligen Anwendung des
BilMoG geänderte Form der Darstellung oder die
geänderten Bewertungsmethoden wurde gemäß
Art. 67 Abs. 8 Satz 2 EGHGB verzichtet.
Die immateriellen Vermögensgegenstände des An-
lagevermögens werden zu den Anschaffungskosten
abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen unter
Zugrundelegung einer betriebsgewöhnlichen Nut-
zungsdauer von drei Jahren bewertet. Die Bewertung
der Sachanlagen erfolgt zu den Anschaffungskosten,
vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen
unter Zugrundelegung einer betriebsgewöhnlichen
Nutzungsdauer von vier bis dreizehn Jahren. Ver-
mögensgegenstände mit Anschaffungskosten bis zu
150,00 EUR werden im Zugangsjahr als Aufwand
behandelt, Vermögensgegenstände mit Anschaffungs-
kosten kleiner 410,00 EUR werden als Geringwertiges
Wirtschaftsgut sofort abgeschrieben. Die Entwicklung
des Anlagevermögens ist in Form eines Anlagenspie-
gels gesondert dargestellt (siehe Seite 34).
Die Vorräte sind zu Anschaffungskosten nach der
permanent-gleitenden Durchschnittsmethode be-
wertet, soweit nicht nach Maßgaben des Niederst-
wertprinzips ein niedrigerer Ansatz geboten war.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
sowie die liquiden Mittel sind mit dem Nominalwert
angesetzt. Erkennbaren Einzelrisiken im Forderungsbe-
stand ist durch Bildung von Einzelwertberichtigungen
Rechnung getragen. Dem Ausfallrisiko bei bereits zum
Bilanzstichtag bestehenden Rücklastschriften aus dem
Geschäftsfeld POS-Netzbetrieb wurde durch mahn-
kennzeichenbezogene Pauschalwertberichtigungen
Rechnung getragen.
Die Rückstellungen und Verbindlichkeiten sind mit
dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Rückstellungen sind
so bemessen, dass sie nach vernünftiger kaufmänni-
scher Beurteilung allen erkennbaren Risiken ange-
messen Rechnung tragen. Rückstellungen mit einer
Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden entspre-
chend § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB abgezinst.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen wurden durch versicherungsmathe-
matische Gutachten nach der Projected Unit Credit
Method (PUC-Methode) auf Grundlage der Richt-
tafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem
Rechnungszins von 5,15 Prozent, einem Anwart-
schafts- und Gehaltstrend von 3,00 Prozent und
einem Rententrend von 2,00 Prozent berechnet. Dabei
wurde der Rechnungszins gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2
HGB nach der Vereinfachungsregelung ermittelt und
die Fluktuation aufgrund der Struktur der Bezugsbe-
rechtigten nicht berücksichtigt.
Für die Pensionsrückstellung wurde in Ausübung des
Wahlrechtes gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB der
höhere Vorjahreswert beibehalten. Der Überdeckungs-
betrag beläuft sich vor der nachfolgend beschriebenen
Saldierung auf 204 TEUR.
Gem. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB wurde das ansonsten
unter dem Posten „Sonstige Vermögensgegenstände“
auszuweisende saldierungsfähige Vermögen in Höhe
seines beizulegenden Zeitwertes von 867 TEUR mit
dem Posten „Rückstellungen für Pensionen und ähnli-
che Verpflichtungen“ verrechnet. Der Erfüllungsbetrag
dieser Pensionsrückstellungen beträgt 1.162 TEUR.
Die Bewertung des saldierungsfähigen Vermögens
Anhang 2010
33CardProcess | Geschäftsbericht 2010
Anlagenspiegel per 31. Dezember 2010
Anschaffungskosten Abschreibungen RBW
AK Gj.-beginnAK Gj.-ende
+ Zugänge+ umbuch.
./. Abgänge./. umbuch.
AfA kum.Gj.-beginnGj.-ende
+ Zug. Gj.+ umbuch.
./. Abg. AfA Gj../. umbuch.
Gj.-beginnGj.-ende
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. software und immaterielle vermögensgegenstände
23.501.570,8926.860.675,84
2.366.824,88992.280,07
0,000,00
20.550.001,3222.839.362,25
2.289.360,930,00
0,000,00
2.951.569,574.021.313,59
2. Geschäfts- oder firmenwert 3.351.197,793.351.197,79
0,000,00
0,000,00
3.351.197,793.351.197,79
0,000,00
0,000,00
0,000,00
3. Geleistete Anzahlungen software 992.280,07825.829,40
825.829,400,00
0,00992.280,07
0,000,00
0,000,00
0,000,00
992.280,07825.829,40
Summe immaterielle Vermögensgegenstände
27.845.048,7531.037.703,03
3.192.654,28992.280,07
0,00992.280,07
23.901.199,1126.190.560,04
2.289.360,930,00
0,000,00
3.943.849,644.847.142,99
II. Sachanlagen
1. vermietvermögen 15.109.477,5213.025.430,89
2.254.180,960,00
4.338.227,590,00
8.467.214,357.541.054,02
2.874.999,900,00
3.801.160,230,00
6.642.263,175.484.376,87
2. betriebs- und Geschäftsausstattungen 3.771.536,523.820.427,54
134.211,990,00
85.320,970,00
3.426.647,763.484.243,88
142.039,100,00
84.442,980,00
344.888,76336.183,66
3. GWG 0,0081.909,41
81.909,410,00
0,000,00
0,0081.909,41
81.909,410,00
0,000,00
0,000,00
Summe Sachanlagen 18.881.014,0416.927.767,84
2.470.302,360,00
4.423.548,560,00
11.893.862,1111.107.207,31
3.098.948,410,00
3.885.603,210,00
6.987.151,935.820.560,53
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen unternehmen (servODAtA)
52.000,0052.000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
52.000,0052.000,00
2. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 6.350,006.350,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
6.350,006.350,00
Summe Finanzanlagen 58.350,0058.350,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
58.350,0058.350,00
Anlagevermögen gesamt 46.784.412,7948.023.820,87
5.662.956,64992.280,07
4.423.548,56992.280,07
35.795.061,2237.297.767,35
5.388.309,340,00
3.885.603,210,00
10.989.351,5710.726.053,52
34 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
Anschaffungskosten Abschreibungen RBW
AK Gj.-beginnAK Gj.-ende
+ Zugänge+ umbuch.
./. Abgänge./. umbuch.
AfA kum.Gj.-beginnGj.-ende
+ Zug. Gj.+ umbuch.
./. Abg. AfA Gj../. umbuch.
Gj.-beginnGj.-ende
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. software und immaterielle vermögensgegenstände
23.501.570,8926.860.675,84
2.366.824,88992.280,07
0,000,00
20.550.001,3222.839.362,25
2.289.360,930,00
0,000,00
2.951.569,574.021.313,59
2. Geschäfts- oder firmenwert 3.351.197,793.351.197,79
0,000,00
0,000,00
3.351.197,793.351.197,79
0,000,00
0,000,00
0,000,00
3. Geleistete Anzahlungen software 992.280,07825.829,40
825.829,400,00
0,00992.280,07
0,000,00
0,000,00
0,000,00
992.280,07825.829,40
Summe immaterielle Vermögensgegenstände
27.845.048,7531.037.703,03
3.192.654,28992.280,07
0,00992.280,07
23.901.199,1126.190.560,04
2.289.360,930,00
0,000,00
3.943.849,644.847.142,99
II. Sachanlagen
1. vermietvermögen 15.109.477,5213.025.430,89
2.254.180,960,00
4.338.227,590,00
8.467.214,357.541.054,02
2.874.999,900,00
3.801.160,230,00
6.642.263,175.484.376,87
2. betriebs- und Geschäftsausstattungen 3.771.536,523.820.427,54
134.211,990,00
85.320,970,00
3.426.647,763.484.243,88
142.039,100,00
84.442,980,00
344.888,76336.183,66
3. GWG 0,0081.909,41
81.909,410,00
0,000,00
0,0081.909,41
81.909,410,00
0,000,00
0,000,00
Summe Sachanlagen 18.881.014,0416.927.767,84
2.470.302,360,00
4.423.548,560,00
11.893.862,1111.107.207,31
3.098.948,410,00
3.885.603,210,00
6.987.151,935.820.560,53
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen unternehmen (servODAtA)
52.000,0052.000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
52.000,0052.000,00
2. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 6.350,006.350,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
6.350,006.350,00
Summe Finanzanlagen 58.350,0058.350,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
58.350,0058.350,00
Anlagevermögen gesamt 46.784.412,7948.023.820,87
5.662.956,64992.280,07
4.423.548,56992.280,07
35.795.061,2237.297.767,35
5.388.309,340,00
3.885.603,210,00
10.989.351,5710.726.053,52
35CardProcess | Geschäftsbericht 2010
erfolgte aufgrund einer Versicherungsmitteilung.
Aus den „Rückstellungen für Pensionen und ähnli-
che Verpflichtungen“ resultieren im Geschäftsjahr
keine Aufwendungen oder Erträge, da das Beibe-
haltungswahlrecht nach Art 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB
in Anspruch genommen wird. Die Erträge aus dem
saldierungsfähigen Vermögen belaufen sich auf 15
TEUR und sind unter dem Posten „Sonstige Zinsen und
ähnliche Erträge“ ausgewiesen.
Angaben und Erläuterungen zur bilanz sowie zur
gewinn- und verlustrechnung
Die Forderungen gegen verbundene Unterneh-
men in Höhe von 532 TEUR betreffen ausschließlich
die SERVODATA GmbH und setzen sich im Wesentli-
chen wie folgt zusammen: Forderungen aus Lieferun-
gen und Leistungen in Höhe von 248 TEUR, Ergebnis-
abführung in Höhe von 301 TEUR, Forderungen aus
Umsatzsteuer in Höhe von 59 TEUR und Verbindlich-
keiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von
76 TEUR.
Der nicht angesetzte Überhang aktiver Steuerlatenzen
in Höhe von 2.090 TEUR ergibt sich im Wesentlichen
aus abzugsfähigen temporären Differenzen der Posten
Geschäfts- oder Firmenwert, Sachanlagen, Rückstel-
lungen für Pensionen und Sonstige Rückstellungen.
Passive latente Steuern ergeben sich bei einer posten-
bezogenen Betrachtungsweise nicht. Die Berechnung
der latenten Steuern erfolgte auf Grundlage eines
kombinierten Steuersatzes von 30,35 Prozent.
Die sonstigen rückstellungen enthalten im We-
sentlichen Verpflichtungen aus dem Personalbereich
in Höhe von 1.293 TEUR (Ansprüche aus Urlaubs- und
Gleitzeitguthaben, variablen Lohn- und Gehaltsbe-
standteilen sowie aus weiteren Verpflichtungen des
Personalbereiches) sowie Verpflichtungen für aus-
stehende Rechnungen und Gutschriften in Höhe von
1.905 TEUR.
Die verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein beteiligungsverhältnis besteht, be-
laufen sich auf 2.742 TEUR und setzen sich wie folgt
zusammen: Forderungen aus Lieferungen und Leis-
tungen 631 TEUR, sonstige Forderungen 165 TEUR,
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in
Höhe von 1.035 TEUR und Verbindlichkeiten gegen-
über den genossenschaftlichen Zentralbanken aus
Umlagen in Höhe von 2.503 TEUR.
Der passive rechnungsabgrenzungsposten enthält
Umlagebeträge für die Ausführung der Börsenevidenz-
zentrale für Chipkarten sowie für Verarbeitung von
Kreditkarten in Höhe von 13.221 TEUR. Die Auflösung
der Abgrenzungsposten erfolgt linear über die jeweili-
gen Kartenlaufzeiten bzw. über die Gebührenlaufzeit.
In der Position sonstige betriebliche Erträge sind
periodenfremde Erträge in Höhe von 190 TEUR (Vor-
jahr 316 TEUR) enthalten.
In der Position sonstige betriebliche Aufwendun-
gen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von
12 TEUR (Vorjahr 121 TEUR) enthalten.
36 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
sonstige Angaben
Als Geschäftsführer der Gesellschaft sind bestellt:
Dipl.-Kaufmann Christoph Lauffer, Karlsruhe,
Dipl.-Betriebswirt Udo-Peter Ullmann, Alsbach-
Hähnlein.
Die Aufwendungen nach § 285 nr. 9a hgb belaufen
sich für den Aufsichtsrat auf 27 TEUR. Die Gesamtbe-
züge ehemaliger Geschäftsführer nach § 285 Nr. 9b
HGB belaufen sich auf 324 TEUR, die hierfür gebilde-
ten Rückstellungen betragen 4.917 TEUR.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind auf den Seiten 8
und 9 des Geschäftsberichtes aufgeführt.
sonstige finanzielle verpflichtungen bestehen aus
Anmietungen von Büroflächen; in Frankfurt-Niederrad
mit einer Jahresmiete von 252 TEUR bei verbleibender
Grundmietzeit von 10 Monaten und in Ettlingen mit
einer Jahresmiete von 268 TEUR bei einer verbleiben-
den Grundmietzeit von 4 Monaten. Des Weiteren
bestehen Verpflichtungen für Leasing-, Miet- und
Wartungsverträge in Höhe von 209 TEUR p. a.
Die Zahl der Mitarbeiter betrug im Jahresdurchschnitt
194 (Vorjahr 187). Hiervon waren 171 (Vorjahr 163)
Mitarbeiter in den Bereichen Produktmanagement,
Vertrieb, Prozessmanagement und Customer Care
tätig.
Die Gesellschaft hält Anteile an der SERVODATA
GmbH Frankfurt am Main in Höhe von 100 Prozent
oder 52 TEUR. Der Jahresüberschuss vor Ergebnisab-
führung der SERVODATA GmbH betrug im abgelaufe-
nen Geschäftsjahr 301 TEUR.
Das vom Abschlussprüfer berechnete Gesamthono-
rar beläuft sich auf 238 TEUR und teilt sich auf in
Abschlussprüfungsleistungen (76 TEUR) und andere
Bestätigungsleistungen (162 TEUR).
Karlsruhe, den 25. März 2011
CardProcess GmbH
Christoph Lauffer Udo-Peter Ullmann
37CardProcess | Geschäftsbericht 2010
„Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus
Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie An-
hang – unter Einbeziehung der Buchführung und den
Lagebericht der CardProcess GmbH, Karlsruhe, für das
Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010
geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von
Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen
handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden
Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegen in der
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesell-
schaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der
von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über
den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchfüh-
rung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317
HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirt-
schaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsät-
ze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.
Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzufüh-
ren, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf
die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchfüh-
rung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich
auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt
werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen
werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und
über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Ge-
sellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler
berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die
Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen inter-
nen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Anga-
ben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewand-
ten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen
Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die
Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlus-
ses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung,
dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundla-
ge für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der
Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und
den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsver-
trags und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lage-
bericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss,
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der
Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risi-
ken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
Bonn, den 25. März 2011
DGR Deutsche Genossenschafts-Revision
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft GmbH
(Schneider) (Höhler)
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Wiedergabe des bestätigungsvermerks
38 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
lagebericht 2010
rahmenbedingungen und geschäftsverlauf
Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft hat sich im
Jahr 2010 mit einem kräftigen Plus im Export fortge-
setzt. Die Lage am Arbeitsmarkt hat sich außerdem
weiter entspannt: Das Beschäftigungsbarometer des
renommierten Münchner ifo Instituts stieg im De-
zember zum vierten Mal in Folge. Auch der Stellen-
index der Bundesagentur für Arbeit legte weiter zu.
Die Verbraucherpreise gingen vor allem infolge des
Anstieges der Energie- und Nahrungsmittelpreise im
Jahresverlauf spürbar nach oben. Die Inflationsrate im
vergangenen Jahr betrug gemessen am Verbraucher-
preisindex für Deutschland auf Jahressicht 1,7 Prozent.
Der Trend zur bargeldlosen Zahlung setzte sich fort:
Der Anteil der mit Karte getätigten Umsätze im deut-
schen Einzelhandel (ohne Kfz-, Mineralöl-, Tankstel-
len- und Apothekenumsätze) lag laut EHI 2009 bei
37,5 Prozent mit weiter steigender Tendenz, während
Bargeld im Handel an Bedeutung verliert. Mit einer
wachsenden Zahl an Transaktionen und steigenden
Umsätzen im POS-Netzbetrieb profitierte CardProcess
2010 spürbar von dieser Entwicklung.
Der Wettbewerb um Privat- und Firmenkunden der
Banken wurde 2010 noch stärker über das Karten-
und Händlergeschäft ausgetragen. Viele Banken –
nicht nur der Genossenschaftlichen FinanzGrup-
pe – erkennen das Ertragspotenzial im Karten- und
Händlergeschäft und setzen Bezahlkarten gezielt zur
Kundenbindung ein. Volksbanken und Raiffeisenban-
ken nahmen dabei verstärkt die Leistungen von Card-
Process in Anspruch. CardProcess ist in Deutschland
weiterhin der einzige Anbieter eines integrierten Lö-
sungsportfolios für das Karten- und Händlergeschäft.
CardProcess hat auch im Geschäftsjahr 2010 eigene
Systeme konsequent an die aktuelle Marktentwick-
lung sowie an die Anforderungen der deutschen
Kreditwirtschaft, der Kreditkartenorganisationen und
im Besonderen der genossenschaftlichen Banken an-
gepasst. Zu den herausragenden Aktivitäten auf dem
Gebiet der Daten- und Zahlungssicherheit zählten die
reibungslose Umsetzung von TA 7.0, einem von der
deutschen Kreditwirtschaft vorgeschriebenen neuen
Sicherheitsstandard für POS-Terminals, sowie die
Einführung des neuen Sicherheitsprotokolls 3D-Secure
der führenden Kreditkartenorganisationen MasterCard
und VISA in die Systeme von CardProcess. Schließlich
wurde die Funktionalität easyCredit für Kreditkarten
eingeführt. Mit der Full-Chip-Verarbeitung Seccos 6.0
wurde die Kreditkarten-Autorisierung erweitert.
Im Geschäftsfeld Internationale Kopfstelle (Europäi-
sche Routing-, Switching- und Autorisierungsplattform
ERSA) war die Umsetzung des Projekts „Surcharging
am Geldautomaten (GAA)“ sowie die Anbindung
neuer Partner bei der BV Zahlungssysteme erfolgreich.
Im Geschäftsfeld Acquiring Processing wurden weitere
Wettbewerbsverträge für das MasterCard GA-Proces-
sing in das neue Verbundsystem migriert.
CardProcess hat die Mitarbeiter der Volksbanken
und Raiffeisenbanken auch im vergangenen Jahr im
Rahmen zahlreicher Kundenveranstaltungen geschult
und über aktuelle Markt- und Produktentwicklungen
informiert. Dazu gehörten sowohl die erfolgreiche
Veranstaltungsreihe „CardProcess vor Ort“, Foren
und regionale Workshops sowie die CardProcess
Akademie, an deren 57 Seminaren zum Karten- und
Händlergeschäft gut 700 Mitarbeiter der Volksbanken
und Raiffeisenbanken teilnahmen.
CardProcess ist in den Geschäftsfeldern Internatio-
nale Kopfstelle, Börsenevidenzzentrale und Issuing
Processing führender Anbieter im Markt der Volks-
banken und Raiffeisenbanken. Im POS-Netzbetrieb
kooperierten zum 31. 12. 2010 sämtliche Banken der
39CardProcess | Geschäftsbericht 2010
FinanzGruppe mit CardProcess. Im Issuing Processing
führte CardProcess die Verarbeitung für nahezu alle
Kreditkarten der genossenschaftlichen Banken durch.
Ende 2010 wurden mehr als drei Millionen Kredit-
karten der genossenschaftlichen Finanzdienstleister
verarbeitet. Die Zahl der von CardProcess abgewickel-
ten Debitkartentransaktionen im Issuing Processing
stieg 2010 gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent
auf 484,7 Millionen. Im Geschäftsfeld Acquiring Pro-
cessing wuchs die Zahl der Transaktionen von 21,3 auf
23,7 Millionen, im POS-Netzbetrieb um zwölf Prozent
auf rund 112 Millionen.
Ende 2010 waren gut 83.200 Terminals am Netz der
CardProcess aufgeschaltet. Das sind rund zehn Prozent
mehr als ein Jahr zuvor und ist angesichts des stagnie-
renden Marktes im POS-Netzbetrieb eine herausragen-
de Leistung.
Zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit und zur
besseren operativen Steuerung der Gesellschaft
wurde die Balanced Scorecard 2010 auch auf Ab-
teilungsebene eingeführt und Maßnahmen aus der
2009 durchgeführten Kundenzufriedenheitsumfrage
umgesetzt. Dazu gehörten der Relaunch der Webseite,
die monatlichen Kundennewsletter und die Heraus-
gabe eines halbjährlich erscheinenden Printmagazins
„C+Pspektrum“ gemeinsam mit den Verbundpartnern
DZ BANK, WGZ BANK, DG VERLAG und BVR.
Der Kundenbeirat unterstützte CardProcess auch
im Jahr 2010 durch einen konstruktiven Dialog und
passende Anregungen für die weitere Entwicklung der
Gesellschaft.
Der Geschäftsverlauf der SERVODATA, einer 100-pro-
zentigen Tochter von CardProcess, war im Geschäfts-
jahr 2010 ebenfalls positiv. Insgesamt wurden 2010
2,2 Millionen Calls abgewickelt, wobei sich die Verla-
gerung der Anrufe von der 0180 5 021 021 auf den
zentralen Sperr-Notruf 116 116 erwartungsgemäß
fortsetzte. Der Nutzerkreis des Sperr-Notrufs 116 116
wurde außerdem durch neue Medien erweitert: Eine
überragende Bestätigung für die Zuverlässigkeit und
Leistungsfähigkeit der SERVODATA war die Entschei-
dung des Bundesministerium des Innern, das Sperren
der eID-Funktion des neuen Personalausweises (nPA)
über die SERVODATA abzuwickeln. Ferner sperrt
die SERVODATA seit Januar 2010 die elektronische
Signatur des Heilberufsausweises und arbeitet damit
als von der Bundesnetzagentur bestätigter Dienstleis-
ter für Trust Center gemäß Signaturgesetz. Zwischen
CardProcess und SERVODATA besteht ein Ergebnisab-
führungsvertrag.
Ertragslage
Der Umsatz 2010 der CardProcess liegt mit 62,8 Mio.
EUR um 3,9 Mio. EUR über dem Vorjahresumsatz. Die
wesentlichen Erhöhungen resultieren aus dem POS-
Netzbetrieb und dem Issuing Processing.
Der Materialaufwand liegt mit 36,0 Mio. EUR um
2,2 Mio. EUR über dem Vorjahreswert. Hierbei stehen
gesunkenen Aufwendungen in den Positionen Waren-
einsatz und Fremdleistungen gestiegene Aufwendun-
gen für Porto, Provisionen und EDV-Aufwand gegen-
über. Der Personalaufwand ist um 0,4 Mio. EUR auf
12,1 Mio. EUR gesunken. Dies ist im Wesentlichen auf
den Rückgang der Sozialabgaben und auf die Alters-
versorgung der Mitarbeiter um 0,7 Mio. EUR zurück-
zuführen. Verantwortlich hierfür war die Beibehaltung
des Vorjahresrückstellungswertes für die Pensionsrück-
stellungen zum 31.12.2010.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind
gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent oder
40 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
1,1 Mio. EUR auf 13,3 Mio. EUR gestiegen. Haupt-
ursache hierfür sind die als Werbekostenzuschuss
gewährten Gutschriften an Banken. Wesentliche
Einsparungen mit 1,1 Mio. EUR konnten bei den
Beratungsaufwendungen, den sonstigen Fremdleis-
tungen und dem übrigen Aufwand erzielt werden. Das
Finanzergebnis 2010 liegt infolge des unveränderten
Zinsniveaus mit 0,4 Mio. EUR nur geringfügig unter
dem Vorjahreswert (0,5 Mio. EUR).
CardProcess schließt das Geschäftsjahr 2010 mit
einem Jahresüberschuss von 3.281.891,45 EUR ab.
Finanz- und vermögenslage
Die Eigenkapitalquote steigt von 32,9 Prozent im
Vorjahr auf 36,5 Prozent. Der Cashflow der laufenden
Geschäftstätigkeit reichte aus, um die im Geschäfts-
jahr getätigten Investitionen in Höhe von 5,7 Mio. EUR
zu bedienen. Eine fristenkongruente Finanzierung war
stets gegeben.
Mit der Ertragslage sind wir zufrieden. Die Vermögens-
und Finanzlage ist geordnet; die Zahlungsfähigkeit der
CardProcess war zu jedem Zeitpunkt gegeben.
Die Anzahl der in unserem Hause beschäftigten
Mitarbeiter hat sich von 190 auf 194 zum Bilanzstich-
tag erhöht. Am 31. 12. 2010 waren 74 (Vorjahr 61)
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – das entspricht
38 Prozent – fünf Jahre und länger in der CardProcess
oder in Vorgängerunternehmen beschäftigt. Das
Durchschnittsalter aller im Hause Beschäftigten
betrug am Bilanzstichtag wie im Vorjahr 38 Jahre.
14 Personen erhalten eine Altersversorgung in Form
einer arbeitgeberfinanzierten Direktversicherung.
29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben unverfall-
bare Pensionszusagen. Aufgrund früherer Zusagen
erhalten 36 ehemals Beschäftigte Pensionen.
Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sprechen
wir für die im Geschäftsjahr 2010 erbrachten guten
Leistungen Dank und Anerkennung aus.
nachtragsbericht
Erwähnenswerte Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
haben sich nicht ergeben.
chancen- und risikobericht
Der Früherkennung von Chancen und Risiken haben
wir auch im Berichtsjahr 2010 angemessen Rechnung
getragen. Im Rahmen unseres Risikomanagementpro-
zesses werden alle kurz- und mittelfristigen Risiken
regelmäßig bezüglich der Eintrittswahrscheinlichkeit
und monetären Auswirkung bewertet und monat-
lich an die Geschäftsführung und das Management
berichtet. Nachfolgend sind die wesentlichen von uns
identifizierten Chancen und Risiken dargestellt:
Risiken bestehen durch zusätzliche Aufwendungen in
Folge von Gesetzesänderungen oder neuer Vorgaben
z. B. des Zentralen Kreditausschusses (ZKA) und der
Kreditkartenorganisationen, durch Aufwendungen
im Zuge vom Abgriff von sensiblen Kartendaten,
durch den Ausfall bzw. durch Störungen technischer
Systeme. Dem Risiko einer Abhängigkeit von externen
Beratern in Bezug auf Projektmanagementkompetenz
tragen wir durch den Aufbau von Mitarbeiterressour-
cen Rechnung. Wir begegnen potenziellen Risiken
durch permanente Weiterentwicklung unseres inter-
nen Kontrollsystems (IKS) sowie durch Umsetzung des
Payment Card Industry Data Security Standards/PCI
DSS-Konformität.
Chancen ergeben sich aus der Entwicklung neuer
Produkte bzw. aus Produktweiterentwicklungen im
Rahmen eines effektiven Innovationsprozesses, aus
dem Auffinden und Realisieren von Kosteneinspa-
41CardProcess | Geschäftsbericht 2010
rungspotenzialen und aus einem kontinuierlichen
Verbesserungsprozess.
Bestandsgefährdende Risiken für CardProcess können
wir aus heutiger Sicht ausschließen.
Prognosebericht
In der Genossenschaftlichen FinanzGruppe wird
CardProcess auch in Zukunft der kompetente und
starke Partner der Volksbanken und Raiffeisenban-
ken im Karten- und Händlergeschäft sein. Dafür wird
sich CardProcess kontinuierlich weiterentwickeln,
Leistungsfähigkeit, Know-how und Organisation an
Marktveränderungen anpassen, Prozesse effizient
gestalten und weiterentwickeln und die Qualität auf
hohem Niveau sichern.
Im Geschäftsfeld Issuing Processing zählt 2011 die
Einführung und Verarbeitung neuer Kartenprodukte
wie der Virtuellen PrepaidKarte, Prepaid Business
Card sowie der Picture Card zu den herausragenden
Projekten. Für das Sicherheitsprotokoll 3D-Secure wird
zudem die Einführung des dynamischen Passworts
vorangetrieben und zur Marktreife geführt.
Im ersten Halbjahr startet gemeinsam mit der DZ
BANK der Vertrieb für das neue Komfortprodukt
elektronische KreditkartenumsatzAufstellung eKA.
Im Geschäftsfeld Acquiring Processing wird das Ge-
schäftsjahr 2011 ganz im Zeichen der Gründung des
zentralen Verbundacquirers stehen. Außerdem wird
die Zertifizierung nach dem Payment Card Industry
Data Security Standard/PCI DSS-Konformität ein
Schwerpunkt der Aktivitäten sein.
Im Geschäftsbereich Europäische Routing- und Swit-
chingplattform steht 2011 eine Voruntersuchung
zur Auswirkung des SEPA Card Clearings (SCC) sowie
zum kontaktlosen Bezahlen mit der GeldKarte sowie
Maestro eCommerce im Fokus.
Zu den wichtigsten Projekten im Geschäftsbereich
POS-Netzbetrieb 2011 zählen die Einführung eines
Transaktionsmonitors zur Verfolgung von Transaktio-
nen an POS-Terminals in Echtzeit durch Banken sowie
zum kontaktlosen Bezahlen am Terminal. Des Wei-
teren steht die Umsetzung WebPortal 3.0 für 4YOU-
Banken im Zentrum der Aktivitäten.
Der geschäftsfeldübergreifende Schwerpunkt liegt
2011 auf der PCI-Zertifizierung der Basisdienste sowie
im Acquiring. Darüber hinaus liegt ein besonderes
Augenmerk auf der Zertifizierung der CardProcess
als Zahlungsverkehrsdienstleister gemäß § 8 Abs. 1
ZAG zum Erbringen von Zahlungsdiensten und auf
der Implementierung eines Ideen- und Innovations-
managements.
Das primäre Ziel von CardProcess bleibt es, die Markt-
position der Volksbanken und Raiffeisenbanken durch
ein starkes Leistungsangebot für das Karten- und
Händlergeschäft zu kräftigen – stets auch mit Blick auf
Europa, auf einheitliche Richtlinien und Harmonisie-
rungen im europäischen Zahlungsverkehrsraum. Damit
leistet CardProcess einen entscheidenden Beitrag zur
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Volksbanken
und Raiffeisenbanken.
Für die Geschäftsjahre 2011 und 2012 rechnen wir
mit angemessenen positiven Jahresergebnissen.
Karlsruhe, den 25. März 2011
CardProcess GmbH
Christoph Lauffer Udo-Peter Ullmann
42 CardProcess | Geschäftsbericht 2010
cardProcess gmbhWachhausstraße 476227 Karlsruhe
geschäftsstelle EttlingenAm Hardtwald 376275 Ettlingen
geschäftsstelle FrankfurtHahnstraße 4860528 Frankfurt am Main
www.cardprocess.de