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LWL-MUSEUM FÜR NATURKUNDE Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium Geologie und Paläontologie in Westfalen Heft 84 Stratigraphie und kalkige Nannofossilien des Unter-Apt von Alstätte (NRW) Jörg Mutterlose & Cinzia Bottini Randlich marine Sedimente der tiefen Ober-Kreide von Bochum – Biostratigraphie und Ablagerungsraum Christian Linnert & Jörg Mutterlose Die tiefe Ober-Kreide des Haarstrangs (Frömern, Ense-Bremen) Biostratigraphie und Ablagerungsraum Christian Linnert & Jörg Mutterlose Fossilerhaltung und Taphonomie von Stramentum (Stramentum) pulchellum (SOWERBY, 1843) (Crustacea: Stramentidae) aus dem Unterturon des Teutoburger Waldes (Nordrhein-Westfalen, Deutschland) Lothar Schöllmann & Norbert Hauschke

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Page 1: Geologie und Paläontologie in Westfalen Heft 84 - lwl.org · Hinweise für die Autoren In der Schriftenreihe Geologie und Paläontologiewerden geowissenschaftliche Beiträge veröffentlicht,

LWL-MUSEUM FÜR NATURKUNDEWestfälisches Landesmuseum mit Planetarium

Geologie und Paläontologie in Westfalen

Heft 84

Stratigraphie und kalkige Nannofossilien des Unter-Apt von Alstätte(NRW)

Jörg Mutterlose & Cinzia Bottini

Randlich marine Sedimente der tiefen Ober-Kreide von Bochum – Biostratigraphie und Ablagerungsraum

Christian Linnert & Jörg Mutterlose

Die tiefe Ober-Kreide des Haarstrangs (Frömern, Ense-Bremen) Biostratigraphie und Ablagerungsraum

Christian Linnert & Jörg Mutterlose

Fossilerhaltung und Taphonomie von Stramentum (Stramentum) pulchellum (SOWERBY, 1843) (Crustacea: Stramentidae) aus dem Unterturon

des Teutoburger Waldes (Nordrhein-Westfalen, Deutschland)

Lothar Schöllmann & Norbert Hauschke

ISSN 0176-148XISBN 978-3-940726-21-6

84

Umschlag_84_5mm_Layout 1 05.11.13 11:34 Seite 1

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Hinweise für die Autoren

In der Schriftenreihe Geologie und Paläontologie werden geowissenschaftliche Beiträge veröffentlicht,die den Raum Westfalen betreffen.

Druckfertige Manuskripte sind an die Schriftleitung zu schicken.Aufbau des Manuskriptes1. Titel kurz und bezeichnend.2. Klare Gliederung.3. Zusammenfassung in Deutsch am Anfang der Arbeit.

Äußere Form

4. Manuskriptblätter einseitig und weitzeilig beschreiben; Maschinenschrift, Verbesserungen inDruckschrift.

5. Unter der Überschrift: Name des Autors (ausgeschrieben), Anzahl der Abbildungen, Tabellen undTafeln; Anschrift des Autors auf der 1. Seite unten.

6. Literaturzitate im Text werden wie folgt ausgeführt: (AUTOR, Erscheinungsjahr: evtl. Seite) oderAUTOR (Erscheinungsjahr: evtl. Seite). Angeführte Schriften werden am Schluss der Arbeitgeschlossen als Literaturverzeichnis nach den Autoren alphabetisch geordnet. Das Literaturver-zeichnis ist nach folgendem Muster anzuordnen:

SIEGFRIED, P. (1959): Das Mammut von Ahlen (Mammonteus primigenius BLUMENB.).-Paläont.Z. 30,3: 172-184, 3 Abb., 4 Taf.; Stuttgart.

WEGNER, T. (1926): Geologie Westfalens und der angrenzenden Gebiete. 2. Aufl. – 500 S., 1 Taf.,244 Abb.; Paderborn (Schöningh).

7. Schrifttypen im Text:doppelt unterstrichen = Fettdruckeinfach unterstrichen oder g e s p e r r t = S p e r r u n gGattungs- und Artnamen unterschlängeln = KursivdruckAutorennamen durch GROSSBUCHSTABEN wiedergeben.

Abbildungsvorlagen

8. In den Text eingefügte Bilddarstellungen sind Abbildungen (Abb. 2). Auf den Tafeln stehen Figu-ren (Taf. 3, Fig. 2) oder Profile (Taf. 5, Profil 2).

9. Strichzeichnungen können auf Transparentpapier oder Fotohochglanzpapier vorgelegt werden.Fotografien müssen auf Hochglanzpapier abgezogen sein.

Korrekturen

10. Korrekurfahnen werden den Autoren einmalig zugestellt. Korrekturen gegen das Manuskriptgehen auf Rechnung des Autors.

Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren allein verantwortlich.

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Geol. Paläont.Westf. 84 77 S.

23 Abb.6 Tab.5 Taf.

MünsterDezember 2012

Geologie und Paläontologiein Westfalen

Heft 84

Stratigraphie und kalkige Nannofossilien des Unter-Apt von Alstätte(NRW)

Jörg Mutterlose & Cinzia Bottini

Randlich marine Sedimente der tiefen Ober-Kreide von Bochum – Biostratigraphie und Ablagerungsraum

Christian Linnert & Jörg Mutterlose

Die tiefe Ober-Kreide des Haarstrangs (Frömern, Ense-Bremen) Biostratigraphie und Ablagerungsraum

Christian Linnert & Jörg Mutterlose

Fossilerhaltung und Taphonomie von Stramentum (Stramentum) pulchellum (SOWERBY, 1843) (Crustacea: Stramentidae) aus dem Unterturon

des Teutoburger Waldes (Nordrhein-Westfalen, Deutschland)

Lothar Schöllmann & Norbert Hauschke

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Impressum

Geologie und Paläontologie in Westfalen

Herausgeber: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)LWL-Museum für Naturkunde, MünsterSentruper Str. 285, 48161 MünsterTelefon 02 51/591-05, Telefax: 02 51/591 60 98www.lwl-naturkundemuseum-muenster.de

Druck: DruckVerlag Kettler GmbH, Bönen/Westf.

Schriftleitung: Dr. Peter Lanser

ISSN 0176-148XISBN 978-3-940726-21-6

© 2012 Landschaftsverband Westfalen-Lippe

Alle Rechte vorbehalten. Kein Titel des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung desLWL reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitetwerden.

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Geol. Paläont.Westf. 84 5 - 15

5 Abb.1 Taf.

MünsterDezember 2012

5

Stratigraphie und kalkige Nannofossilien des Unter-Apt von Alstätte(NRW)

Jörg Mutterlose & Cinzia Bottini*

Kurzfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .06

Abstract . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .06

Schlüsselworte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .06

1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .07

2 Geologischer Rahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .07

3 Profil Alstätte 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .073.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .073.2 Litho- und Biostratigraphie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .08

4 Material und Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .084.1 Material . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .084.2 Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .09

5 Befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .105.1 Kalkige Nannofossilien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .105.2 Geochemie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10

6 Diskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .116.1 Stratigraphie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .116.2 Paläobiogeographie und Paläoozeanographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11

7 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12

8 Taxonomischer Appendix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12

9 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13

* Anschrift der Verfasser:Institut für Geologie, Mineralogie und Geophysik, Ruhr-Universität Bochum, Universitätsstr. 150, 44801 Bochum,BRD. E-mail: [email protected]

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Kurzfassung

Ein bisher nicht dokumentierter Tagesaufschluss aus dem Raum Alstätte (westliches Münsterland), indem siltige Tonsteine der Unter-Kreide (Unter-Apt) anstehen, wird hier beschrieben. Neben der Litho- undBiostratigraphie, werden die kalkigen Nannofossilassoziationen und die stabilen Isotopensignale (ð13Corg)erfasst. Ausgehend von einer lithofaziellen Profilaufnahme wird die Biostratigraphie mit Hilfe der kalkigenNannofossilien diskutiert. Die bearbeitete Schichtenfolge kann der Flabellites oblongus Nannofossil Zonedes Unter-Apt zugeordnet werden.

Abstract

A new outcrop of Lower Cretaceous marine sediments (Lower Aptian) is described from Alstätte (west-ern part of the Münsterland). The lithostratigraphy, the biostratigraphy, the calcareous nannofossil assem-blages and the stable isotope signal (ð13Corg) are documented. Based on a detailed lithological log the calcareous nannofossil biostratigraphy is being discussed. The studied succession can be attributed to theFlabellites oblongus nannofossil zone of early Aptian age.

Schlüsselworte: Alstätte 2, Unter-Apt, kalkiges Nannoplankton, Biostratigraphie

Abb. 1: Lage des bearbeiteten Aufschlusses Alstätte 2 (Stern).

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1 Einleitung

Im Raum Alstätte erfolgte bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts der Tonabbau für Ziegeleizwe-cke in mehreren Gruben, die inzwischen alle verfüllt und nicht mehr zugänglich sind. Diese Aufschlüsse,die Unterkreidetone des Barrême und Apt erschlossen, wurden von KEMPER (1963, 1976) kurz beschrie-ben. Die marinen Tonsteinfolgen lieferten reiche Fossilfunde, die vor allem gut erhaltene Ammoniten desoberen Barrême und Unter-Apt umfassen. Diesem Material kommt neben den Ammonitenfunden aus demOstteil des Niedersächsischen Beckens eine Schlüsselrolle zum Verständnis der Ammonitenabfolgen desUnter-Apt zu. Eine im Jahr 2009 neu aufgefahrene Tongrube etwa 500m östlich der Deponie Alstätteerschloss eine 13m mächtige Schichtenfolge von Ton- und Mergelsteinen. Die reichen Ammoniten- und Belemnitenfaunen dieses Aufschlusses wurden dem mittleren Unter-Apt zugeordnet. Die Lithologie,Fauna und marine Mikroflora dieser Grube, die auch die feinlaminierten Sedimentes des Fischschiefers (= ozeanisches anoxisches Event 1a) umfasst, beschreiben HOFFMANN und MUTTERLOSE (2011), BOTTINI und MUTTERLOSE (2012), sowie LEHMANN et al. (2012).

Etwa 2 km südöstlich von Alstätte existiert seit einigen Jahren eine Grube (hier als Alstätte 2 bezeichnet)in der siltige Tonsteine abgebaut werden (Abb. 1). Da von dem Aufschluss Alstätte 2 bisher noch keinepublizierten Daten vorliegen, sollen hier erstmalig paläontologische Befunde dokumentiert werden. Grund-lage der vorliegenden Arbeit war eine Profilaufnahme und Probennahme für eine mikropaläontologischeBearbeitung. Hier sollen die Schichtenfolge, die Lithologie und die kalkigen Nannofossilvergesellschaftun-gen der erschlossenen Sedimente dargestellt und die stratigraphische Position des Aufschlusses geklärtwerden.

2 Geologischer Rahmen

Die Grube liegt im südwestlichen Randgebiet des Niedersächsischen Beckens (=NB), eines Schollen-randtroges, der sich in frühkretazischer Zeit etwa von der holländischen Grenze im Westen über ca. 400kmbis Brandenburg erstreckte. Das in Nord – Süd Richtung 100km breite Ablagerungsgebiet war im Südendurch die Festlandsbereiche der Rheinischen Masse (Küstenverlauf südlich Gronau – Rheine – Bielefeld –Goslar) und im Norden durch die Pompeckj’ sche Schwelle (Großraum Bremen) gekennzeichnet. Infolgestarker Subsidenz kamen im NB Sedimente mit z. T. über 2000m Mächtigkeit zur Ablagerung (SCHOTT etal. 1967, 1969; MICHAEL 1974, 1979; KEMPER 1979; MUTTERLOSE und BORNEMANN 2000). Wie auchim Osten war der Küstenverlauf im westlichen und südwestlichen Randgebiet des NB durch zahlreicheBuchten gegliedert. Im Gebiet um Alstätte reichte zeitweise eine 20km breite Meeresbucht nach Südwes-ten bis in den Raum Borken (Abb. 2). Die barrême- und aptzeitlichen Abfolgen der Aufschlüsse von Alstät-te stammen aus dem küstennahen Randbereich der Alstätter Bucht (KEMPER 1963). Die Entfernung zurPaläoküstenlinie betrug nach Süden ca. 15km (SCHOTT et al. 1967, 1969). Diese küstennahe Positionmacht sich in den Sedimenten durch wiederholte Sandschüttungen bemerkbar, die die Ton- Siltsteinseri-en des Barrême und Apt in diesem Raum kennzeichnen.

Das Arbeitsgebiet liegt auf der Nordwestflanke des Lüntener Sattels. Diese Südwest – Nordost strei-chende Sattelstruktur, in deren Kernbereich Muschelkalk ansteht, ist auf mehrere Bewegungsphasen imJura, in der Unterkreide und in der späten Oberkreide zurückzuführen (BENTZ 1933). Etwa 5km nördlich von Alstätte liegt der West - Ost streichende Eper Sattel der im Süden durch eine breite Verwerfungszonevon der Eper Mulde getrennt ist. Im Kern des Sattels liegt in 1000m Tiefe das bis zu 400m mächtige Salz-kissen Gronau-Epe mit Zechstein-Steinsalzen des Werra-Zyklus (HILDEN et al. 1993; Hiss 1995). BeideStrukturen kommen als Liefergebiete für die Klastika in Frage.

3 Profil Alstätte 2

3.1 Allgemeines

In der vor 2002 angelegten Grube, die hier als Alstätte 2 bezeichnet wird, werden Tonsteine für die FirmaHagemeister in Nottuln gewonnen. Der ca. 2km südöstlich von Alstätte und nordöstlich der LandstraßeAlstätte – Wessum gelegene Aufschluß hat die Koordinaten N 52°07’15.5’’, E 6°56’30.3’’. Die Grube befin-det sich noch im Abbau, derzeit erfolgt eine Erweiterung nach Norden.

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3.2 Litho- und Biostratigraphie

Das im Sommer 2011 aufgenommene 4,1m mächtige Profil kann biostratigraphisch in die Flabellitesoblongus Nannofossil Zone des tiefen Unter-Apt eingestuft werden (Abb. 3, 4). Es handelt sich um eine mittel- bis hellgraue siltige Tonstein Abfolge, die durch mehrere sideritische Konkretionslagen gegliedertwerden kann. Überlagert wird die unterkretazische Sequenz durch eine geringmächtige Grundmoräne.

Im unteren derzeit erschlossenen Profilabschnitt tritt ein markanter 0,2m mächtiger, sandig-siltiger Side-rithorizont auf (Schicht 100). Die horizontbeständigen Konkretionen, die z. T. als Septarien entwickelt sind,bilden einen markanten Leithorizont. Schicht 100 führt häufig z. T. großwüchsige Ammoniten, die hier demFormenkreis um Deshayesites tenuicostatus zugeordnet wurden. Es folgen mittel- hellgraue siltige Ton-steine, die mitunter auch sandstreifig ausgebildet sind. Mehrere sideritische Konkretionslagen unterglie-dern diese Abfolge. Diese Sideritlagen bilden z. T. sehr dünnplattige, nur 2cm starke rotbraune Lagen aus(Abb. 4).

4 Material und Methoden

4.1 Material

Aus dem Profil der Grube Alstätte 2 sind insgesamt 7 Proben auf kalkige Nannofossilien bearbeitet wor-den. Weiterhin wurden geochemische Daten (CaCO3, TOC, ð13Corg) gewonnen.

Abb. 2: Paläogeographische Karte des Arbeitsgebietes mit Lage des bearbeiteten Aufschlusses (Stern).Modifiziert nach SCHOTT et al. (1967, 1965).

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4.2 Methoden

Für die Bearbeitung der kalkigen Nannofossilien wurden einfache Schmierpräparate angefertigt. Zurnachfolgenden lichtmikroskopische Bearbeitung wurde ein Olympus BH-2 Polarisationsmikroskop miteiner Vergrößerung von 1500x benutzt. Je Präparat wurden mindestens 300 bestimmbare kalkige Nanno-fossilien gezählt. Ergänzend wurde das Präparat über die Länge seiner Längs- und Querachse auf weite-re, biostratigraphisch wichtige Arten durchgesehen. Die Präparate werden in der Sammlung des Institut fürGeologie, Mineralogie und Geophysik der Ruhr-Universität aufbewahrt. Die Erstautoren aller aufgeführtenFossiltaxa werden nicht im laufenden Text aufgeführt; sie sind aus dem taxonomischen Index (Kapitel 8)ersichtlich. Die Bestimmung der kalkigen Nannofossilien erfolgte nach PERCH-NIELSEN (1985) und BOWN(1998). Weitere zur Bearbeitung herangezogene Arbeiten sind der Taxonomieliste im Anhang bzw. der Lite-raturliste zu entnehmen.

Die Farbansprache, die in hohem Maße von der Durchfeuchtung des Gesteins, den Lichtverhältnissenusw. beeinflusst wird, wurde im Gelände vorgenommen. Die Karbonatgehalte der Proben wurden mit Hilfeeiner Karbonatbombe ermittelt (MÜLLER und GASTNER 1971). Der TOC-Gehalt einer Probe wird durch dieAnalyse des CO2-Gehalts des Gesamtkohlenstoffs mittels Coulomat (Verbrennung) und des CaCO3 (Säure)bestimmt. Der TOC-Gehalt berechnet sich dann aus der Differenz des Gesamtkohlenstoffgehalts und desCaCO3-Gehalts (TOC=TC-IC) (I: inorganisch, karbonatisch; T: total, gesamt).

Der ð13C Wert, der sich aus dem Verhältnis der beiden stabilen Isotopen des Kohlenstoffs 12C und 13Cberechnet, ist ein Proxy für die Produktivität. Das Verhältnis der beiden Isotope wird in Sedimenten des Känozoikums und der Kreide aber auch erfolgreich als stratigraphisches Hilfsmittel eingesetzt (z. B.WEISSERT et al. 2008). In der Kreide ist neben dem Valangin und dem Cenoman/Turon insbesondere dasUnter-Apt durch signifikante Schwankungen der d13C Werte gekennzeichnet. Diese zeigen für die dreigenannten Abschnitte der Kreidezeit eine markante stratigraphisch gut nutzbare Signatur. Die gemörsertenProben wurden durch Zugabe von 100%iger Phosphorsäure in einer Gasbench aufgeschlossen, das ent-weichende CO2 wurde dann in einem ThermoFinnigan Five Plus Massenspektrometer auf seine stabilenKohlenstoffisotope gemessen. Durchgeführt wurden die Messungen am Isotopenlabor des GeoZentrumsNordbayern an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Prof. Dr. M. Joachimski).

Abb. 3: Biostratigraphie und Reichweite des bearbeiteten Aufschlusses.

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5 Befunde

5.1 Kalkige Nannofossilien

Die Erhaltung der kalkigen Nannofossilien ist im unteren Profilabschnitt (Proben 101/1 – 101/2) als mode-rat bis gut zu bezeichnen. Im oberen Teil (Proben 101/3 – 105/1) hingegen konnten keine Nannofossilienbeobachtet werden (Abb. 5).

Die einfache Diversität (Anzahl der Arten pro Probe) beträgt 22 für die beiden nannofossilreichen Proben(101/1, 101/2). Diese Diversität ist damit im Vergleich zu altersgleichen stärker pelagischen Profilen als gering einzustufen. Die Gattung Watznaueria vertreten vor allem durch Watznaueria barnesiae ist beiweitem die häufigste Art, gefolgt von Rhagodiscus asper. Weitere häufige Arten umfassen Zeugrhabdotuserectus, Discorhabdus rotatorius, Crucibiscutum hayi, Biscutum constans, Cretarhabdus surirellus undCyclagelosphaera margerelii. Deutlich seltener sind die Taxa Repagulum parvidentatum, Lithraphidites carniolensis, Manivitella pemmatoidea, Microstaurus chiastius, Rotelapillus laffittei und Staurolithites strad-neri (Abb. 5).

Biostratigraphisch wichtige Taxa beinhalten Chiastozygus litterarius und Flabellites oblongus. Das Erstauftreten von C. litterarius erfolgt im Ober-Barreme und definiert die Basis der C. litterarius Zone, dasErstauftreten von F. oblongus markiert die Barreme /Aptgrenze und die Basis der F. oblongus Zone. Beigleichzeitigem Fehlen von Eprolithus floralis kann die in Alstätte 2 erschlossene Abfolge dem tiefen Unter-Apt unterhalb des in Alstätte 2 nicht erschlossenen Fischschiefers zugeordnet werden.

5.2 Geochemie

Die Kalziumkarbonatwerte der Abfolge von Alstätte 2 sind mit Werten von 1.1 % bis 0.8% insgesamtsehr gering und erklären die relativ gering diversen Nannofossil Vergesellschaftungen (Abb. 4). Auch derTOC Gehalt ist mit Werten von 0.55 bis 0.72% als gering einzustufen.

Das ð13Corg Signal (Gesamtgestein) der Proben von Alstätte 2 zeigt einen Rückgang der Werte von -25‰auf -27‰.

Abb. 4: Lithologie und Biostratigraphie des Profils Alstätte 2.

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6 Diskussion

6.1 Stratigraphie

Für das Boreale Reich sind biostratigraphische Zonierungen, die auf kalkigen Nannofossilien beruhen,von JAKUBOWSKI (1987), MUTTERLOSE (1992a), BISCHOFF und MUTTERLOSE (1998), BOWN et al.(1998), AINSWORTH et al. (2000), JEREMIAH (2001), MALKOC et al. (2010) und jüngst von BOTTINI undMUTTERLOSE (2012) erstellt worden. Dem Schema von BISCHOFF und MUTTERLOSE (1998) folgendkann die Schichtenfolge des Profils Alstätte 2 dem tiefen Unter-Apt zugeordnet werden. Das gemeinsameVorkommen von C. litterarius und F. oblongus bei einem gleichzeitigen Fehlen von Eprolithus floralis undEprolithus apertior erlaubt eine stratigraphische Zuordnung der Schichtenfolge von Alstätte 2 in das tiefeUnter-Apt der Flabellites oblongus Nannofossilzone.

Der Rückgang der ð13Corg Werte auf Werte um -27‰ bei einem gleichzeitigen leichten Anstieg des TOCGehalts und einem leichten Rückgang der Karbonatwerte könnte in Alstätte 2 die Verschiebung zu stärkernegativen Werten kurz unterhalb des Fischschiefers (= Ozeanisches Anoxisches Event 1a) andeuten. Aller-dings ist die bearbeitete Abfolge zu geringmächtig und der Probenumfang deutlich zu klein, um hier siche-re Aussagen machen zu können.

6.2 Paläobiogeographie und Paläoozeanographie

Das Barrême war durch regressive Tendenzen gekennzeichnet, es kam zu einer Aussüßung der Karpatenstraße und einer Unterbrechung der Verbindung zur Tethys. Die marinen Floren und Faunen desBarreme haben entsprechend eindeutig boreales oder endemisches Gepräge (MUTTERLOSE 1992b). DieBenthosvergesellschaftungen belegen im Laufe des Barrême eine kontinuierliche Verarmung infolge einesreduzierten Sauerstoffangebotes (MICHAEL 1967). Typisch für das Barrême sind feinlaminierte Tonsteine,die Blättertone, die unter anoxischen Bedingungen abgelagert wurden. Eine im tiefen Apt einsetzendeTransgression führte zu einer großräumigen Änderung der paläoozeanographischen Rahmenbedingungen.Es erfolgte ein Wechsel von der relativ abgeschlossenen Nebenmeersituation zu einem stärker pelagischbeeinflußten Randmeer. Diese Entwicklung ist allerdings erst im mittleren Apt (Eprolithus apertior/Eprolithusfloralis Zone sensu BISCHOFF und MUTTERLOSE 1998) abgeschlossen.

Floristisch und faunistisch ist der Barreme/Apt Grenzbereich im Niedersächsichen Becken (NB) durchdas Aussterben von endemischen Formen gekennzeichnet, die im Barrême häufig vorkommen. Im Apt set-zen dann verstärkt kosmopolitische Taxa bei den kalkigen Nannofossilien, Calcisphären und Foraminiferenein (MUTTERLOSE 1991, 1992a,b; KEUPP und MUTTERLOSE 1994; BISCHOFF und MUTTERLOSE 1998;MUTTERLOSE und BÖCKEL 1998; HABERMANN und MUTTERLOSE 1998; diese Arbeit). Dieser Abschnittkorrespondiert mit raschen globalen Änderungen, die mit weltweit verstärkten Speziationsraten der mari-nen Biota einhergehen. Das verstärkte Auftreten von neuen Arten im NB ist hier jedoch eher gekoppelt andie transgressiven Bedingungen und die Öffnung einer neuen Meeresverbindung zur Tethys über denProto-Ärmelkanal (MUTTERLOSE 1991, 1992a,b; KEUPP und MUTTERLOSE 1994; BISCHOFF und MUT-TERLOSE 1998; MUTTERLOSE und BÖCKEL 1998; HABERMANN und MUTTERLOSE 1998).

Abb. 5: Verteilung der kalkigen Nannofossilien im Profil Alstätte 2. Erhaltung: m = moderat, g = gut.

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Die im Profil Alstätte 2 angetroffenen kalkigen Nannofossilien spiegeln stärker regional-boreale Einflüssewider, die im Zusammenhang mit den paläogeographischen Verhältnissen zu sehen sind. Der eigentlicheUmbruch zu kosmopolitischen Floren erfolgt etwas später, oberhalb des Fischschiefer Horizontes. Rhago-discus spp., ein vermutliches Warmwassertaxon, ist recht häufig und deutet damit auf Warmwasserbedin-gungen hin. TEX86 Daten aus dem Ostteil des NB machen Temperaturen von > 28°C für die Abfolge desUnter-Apt wahrscheinlich (MUTTERLOSE et al. 2010). R. parvidentatum, eine Art der hohen Latituden(MUTTERLOSE 1992a; STREET und BOWN 2000; MUTTERLOSE et al. 2009), kann als Hinweis auf dieboreale Affinität der Vergesellschaftungen angesehen werden. Die recht häufig vorkommenden Arten Biscutum spp., Z. erectus und D. rotatorius werden als Proxies für höhere Primärproduktivitäten untermeso-eutrophic Bedingungen gewertet (e.g. ROTH und KRUMBACH 1986; WATKINS 1989; ERBA 2004;MUTTERLOSE et al. 2005; TIRABOSCHI et al. 2009).

7 Zusammenfassung

Das neue Profil von Alstätte 2 kann stratigraphisch der Flabellites oblongus Zone des Unter-Apt zuge-ordnet werden. Die Abfolge ist relativ arten- und individuenarm an kalkigen Nannofossilien, ein Hinweis aufrelativ küstennahe Bedingungen. Die Nannofossilassoziationen zeigen ein deutlich regional-borealesGepräge, bei vermutlich relativ hohen Primärproduktivitäten. Grosse Häufigkeiten von meso- eutrophenTaxa gehen einher mit einem starken siliziklastischen Eintrag.

8 Taxonomischer Index

Taxonomischer Index der im Text und in den Tabellen aufgeführten Gattungen und Arten.Kalkiges Nannoplankton (in alphabetischer Reihenfolge nach Gattungen):Biscutum Black in Black and Barnes 1959Biscutum constans (Górka 1957) Black in Black and Barnes 1959Chiastozygus Gartner 1968Chiastozygus litterarius (Górka 1957) Manivit 1971Cretarhabdus Bramlette & Martini, 1964Cretarhabdus surirellus (Deflandre, 1954) Reinhardt, 1970Crucibiscutum Jakuboski 1986Crucibiscutum hayi (Black 1973) Jakubowski 1986Cyclagelosphaera Noël 1965Cyclagelosphaera margerelii Noël 1965Discorhabdus Noël 1965Discorhabdus rotatorius (Bukry, 1969) Thierstein, 1973Eiffellithus striatus (Black 1971) Applegate & Bergen 1988Flabellites Thierstein 1973Flabellites oblongus (Bukry 1969) Crux in Crux et al. 1982Litraphidites Deflandre 1963Litraphidites carniolensis Deflandre, 1963Manivitella Thierstein 1971Manivitella pemmatoidea (Deflandre in Manivit 1965) Thierstein 1971Microstaurus chiastius M. BlackRepagulum Forchheimer 1972Repagulum parvidentatum (Deflandre and Fert 1954) Forchheimer 1972Rhagodiscus Reinhardt 1967Rhagodiscus asper (Stradner 1963) Reinhardt 1967Rotelapillus Nöel 1973 Rotelapillus laffittei (Nöel 1957) Nöel 1973 Staurolithites Caratini 1963Staurolithites stradneri (Rood et al., 1971) Bown, 1998Tubodiscus Thierstein 1973Watznaueria Reinhardt 1964Watznaueria barnesiae (Black 1959) Perch-Nielsen 1968Watznaueria britannica (Stradner 1963) Reinhardt 1964

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Zeugrhabdotus Reinhardt 1965Zeugrhabdotus diplogrammus (Deflandre in Deflandre and Fert 1954) Burnett in Gale et al. 1996Zeugrhabdotus erectus (Deflandre in Deflandre and Fert 1954) Reinhardt 1965Zeugrhabdotus scutula (Bergen 1994) Rutledge & Bown 1996Zeugrhabdotus xenotus (Stover, 1966) Burnett in Gale et al., 1996

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Tafel 1: Kalkige Nannofossilien aus dem Profil Alstätte 2.

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Randlich marine Sedimente der tiefen Ober-Kreide von Bochum – Biostratigraphie und Ablagerungsraum

Christian Linnert & Jörg Mutterlose*

Inhaltsverzeichnis

Kurzfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Abstract . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Schlüsselworte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

1 Einleitung und Problemstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

2 Geologischer Rahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

3 Lage und Profilbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

4 Material und Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

5 Befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235.1 Karbonatgehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235.2 Erhaltung der kalkigen Nannofossilien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245.3 Biostratigraphie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245.4 Diversität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245.5 Palökologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

6 Diskussion des Ablagerungsraumes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

7 Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

8 Taxonomischer Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

9 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

* Anschrift der Verfasser:Institut für Geologie, Mineralogie und Geophysik, Ruhr-Universität Bochum, Universitätsstr. 150, 44801 Bochum,BRD. E-mail: [email protected]; [email protected]

Geol. Paläont.Westf. 84 17 - 32

5 Abb.1 Tab.2 Taf.

MünsterDezember 2012

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Kurzfassung

Aus einer Baugrube in Bochum (Aufschluss „Am Glockengarten“) wird eine 3.5m mächtige marine Ab-folge des Turon (Ober-Kreide) dokumentiert. Die makrofossilreichen feinkörnigen Mergelsteine (Büren-Formation), die direkt auf Sandsteinen des Ruhrkarbons auflagern, wurden mikropaläontologisch auf ihrekalkigen Nannofossilien bearbeitet. Das Profil Glockengarten ist durch eine gut erhaltene und artenreicheVergesellschaftungen von kalkigen Nannofossilien gekennzeichnet. In den 20 untersuchten Proben konn-ten insgesamt 90 Arten nachgewiesen werden. Anhand der biostratigraphisch relevanten MarkerspeziesQuadrum gartneri wird das Alter der beprobten Sedimente als frühes Turon (UC7) datiert. Die häufigstenTaxa sind Watznaueria spp. (18,2%), Zeugrhabdotus spp. (17,5%), Prediscosphaera spp. (13,7%), Bis-cutum spp. (11,8%) und Tranolithus orionatus (8,1%). Der relativ hohe Anteil nährstoffliebender Taxa (Bis-cutum spp., T. orionatus und Zeugrhabdotus spp.) impliziert eine Sedimentation in Küstennähe, in einemLebensraum, der durch fluviatilen Nährstoffeintrag vom Festland beeinflusst wurde. Die insgesamt hohenWerte für Abundanz, Artenzahl und die Shannon Diversität (um 3) weisen auf stabile Verhältnisse für diekalkigen Primärproduzenten hin, die für derartig randliche marine Ablagerungsbedingungen ungewöhnlichsind. Diese Befunde weichen von klassischen Vorstellungen zur Palökologie der kalkigen Nannofossilien inder Ober-Kreide ab und dürften in Zukunft neues Licht auf die ökologische Deutung dieser Gruppe werfen.

Abstract

A 3.5m thick sequence of marine sediments of Turonian age is documented from a construction site inBochum (“Am Glockengarten”). The fine grained marlstones of the Lower Turonian Büren-Formation, whichare rich in macrofossils, are directly resting on Carbonifereous sandstones of the Westfalian. The sedimentshave been analysed micropalaeontologically for their calcareous nannofossil content. The studied samplesare characterized by well preserved and highly diverse calcareous nannofossil assemblages, consisting ofa total of 90 species. The occurrence of the biostratigraphic marker species Quadrum gartneri is used todate the studied sequence as early Turonian The most common taxa are Watznaueria spp. (18.2%), Zeu-grhabdotus spp. (17.5%), Prediscosphaera spp. (13.7%), Biscutum spp. (11.8%) and Tranolithus orionatus(8.1%). The relatively high frequency of eutrophic taxa (Biscutum spp., T. orionatus und Zeugrhabdotusspp.) implies sedimentation in a near shore setting influenced by the fluvial input of nutrients from the near-by hinterland. The extrem high values of the abundance, species richness and Shannon Diversity (approx-imate 3) suggest rather stable conditions for the primary producers, conditions quite unusual in such a nearcoast setting. These findings clearly differ from the traditional understanding of the palaeoecology of UpperCretaceous calcareous nannofossils, they may shed new light on the future palaeoecologic interpretationof this group.

Schlüsselworte: Ober-Kreide – Turon – randlich marin – kalkige Nannofossilien – Paläoozeanographie –Ruhrgebiet

1 Einleitung und Problemstellung

Im Raum Bochum – Essen – Mühlheim lagern weitflächig marine Abfolgen des Cenoman und Turon diskordant verfalteten Sand- Siltsteinen und Kohleflözen des Westfal A des Ober-Karbons auf. Die trans-gressiven Serien des Cenoman und Turon, die hier in einer küstennahen Randfazies ausgebildet sind,sowie der Kontaktbereich zu ihrem karbonzeitlichen Unterlager sind in einer Reihe von zugänglichen Auf-schlüssen (Mühlheim-Kassenberg, Bochum-Geologischer Garten, Frömern, Bremen-Ense) gut dokumen-tiert (z. B. HISS et al., 2008).

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Frühe Bearbeitungen der Makrofauna der cenoman- und turonzeitlichen Abfolgen der südlichen Rand-fazies gehen zurück auf DEICKE (1876, 1878), der sich eingehend mit der Fauna des Kassenberg bei Mühl-heim beschäftigte. Es folgte eine detaillierte Analyse der Sedimente am Kassenberg durch KAHRS (1927);eine zusammenfassende Übersicht des paläontologischen Bearbeitungsstandes des Materials vom Kassenberg geben SCHEER & STOTTROP (1995). Stärker regionalgeologisch-sedimentologische Studiender südlichen Randfazies wurden von BÄRTLING (1921) und später durch HISS (1982a, 1982b) angefer-tigt. Die jüngste Übersicht zu dieser Abfolge geben HISS et al. (2008).

Im Sommer 2007 war in Bochum bei Bauarbeiten für die Neubausiedlung „Am Glockengarten“ eine meh-rere Meter mächtige sedimentäre Abfolge erschlossen (Abb. 1). In diesem Aufschluss lagerte eine 3,5mmächtige Abfolge oberkreidezeitlicher Kalkmergel direkt auf Sandsteinen des Ober-Karbons auf. Die Kalkmergelfolge wurde lithologisch aufgenommen, beprobt und mikropaläontologisch bearbeitet. Die aufkalkige Nannofossilien ausgewerteten 20 Proben zeigen gut erhaltene, erstaunlich hoch diverse Assozia-tionen. Derartig stabile Vergesellschaftungen, die typisch sind für offen ozeanische Verhältnisse, werdenerstmalig aus einer derartig küstennahen Situation beschrieben.

Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, mit Hilfe der kalkigen Nannofossilien eine genauere biostratigra-phische Einstufung der kreidezeitlichen Deckschichten zu erlangen. Weiterhin soll versucht werden,anhand der artlichen Zusammensetzung der kalkigen Nannofossilien eine Aussage über die paläoozeano-graphischen Verhältnisse während der Ablagerung der Kreidebasis Schichten zu treffen.

Abb. 1: Geographischer Überblick und Lage des bearbeiteten Aufschlusses Glockengarten in Bochum.

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2 Geologischer Rahmen

Regionalgeologisch liegt der hier bearbeitete Ober-Kreideaufschluss im südwestlichen Teil des Münster-länder Kreidebeckens (Abb. 1, 2).

Nach einer Festlandsphase in der Unter-Kreide wurde das Münsterland seit dem Mittel-Alb marin beein-flusst. Die bis in das Turon andauernde Transgressionsphase überflutete das gesamte Münsterland, dassich zu einem epikontinentalen Flachmeer entwickelte. Die eigentliche Beckenentwicklung dauerte vomMittel-Coniac bis zum Ober-Santon und war durch die Inversion des sich nördlich anschließenden Nieder-sächsischen Tektogens bedingt. In dieser Zeit tiefte sich das Becken, besonders im östlichen Münsterlandim Bereich der Vorosning-Senke, stark ein und die mächtige Abfolge der Emscher Formation kamen zurAblagerung. Im weiteren Verlauf (Ober-Santon – Campan) intensivierten sich die inversionsbedingtenBewegungen und es kam zu einer langsamen Verflachung des Ablagerungsraumes. Dabei wurde dasMünsterländer Kreidebecken in kleinräumige Becken- und Schwellenregionen gegliedert, turbiditischeSchüttungen und subaquatische Rutschungen waren die Folge. Zu Beginn des Maastricht wurde dasMünsterländer Kreidebecken erneut zum Festland. Eine eingehendere Darstellung der Entwicklung desMünsterländer Kreidebeckens geben Hiss (1995), Hiss et al. (2008) sowie Mutterlose & Wilmsen (2008).

Die marinen Sedimente des Cenoman und Turon, die im Süden des Münsterlandes (Duisburg – Mühl-heim – Essen – Bochum – Dortmund) abgelagert wurden, liegen weitflächig diskordant Sedimenten desOber-Karbon auf (Abb. 2). Im Raum Bochum sind diese in einer randlich marinen Fazies als glaukonitischeGrünsande (Essen Grünsand; Cenoman) und als Mergel (Büren Formation; Turon) ausgebildet (Abb. 3). InBochum liegen im Aufschluss „Geologischer Garten“ ca. 4m mächtige Grünsande des Cenoman trans-gressiv dem verfaltetem Westfal A in einer Klippen- oder Inselsituation auf. Von Norden her kommendtransgredierte das Cenomanmeer im Raum Bochum auf eine karbonzeitliche Landoberfläche mit einemkretazischen Paläorelief von ~7 – 8m Höhenunterschied. Die verwitterungsbeständigen Sandsteine desWestfal A (z. B. Dickebank Sandstein) bildeten dabei leichte morphologische Erhebungen, die aus demMeer als kleine Inseln oder Halbinseln herausragten. Erst im Laufe des Turon wurden diese Klippen- undInselpositionen endgültig überflutet. Die Südgrenze der ehemaligen Verbreitung der Ober-Kreide Sedimen-te lag jedoch wohl etwas weiter südlich, die heutige südliche Verbreitungsgrenze kann als Erosionsgrenzeangesehen werden (Bärtling, 1923).

Abb. 2: Geologische Übersichtskarte des Münsterländer Kreidebeckens und Lage des bearbeiteten Auf-schlusses Glockengarten in Bochum.

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3 Lage und Profilbeschreibung

Das Profil Glockengarten (51°28’24.3‘‘ N, 7°13’56,5‘‘ E) befand sich in Bochum Altenbochum, ca. 450mnördlich des Aufschlusses „Geologischer Garten Bochum“ in der Straße „Am Glockengarten“. Das Profilerstreckte sich mit 2-3m Böschungshöhe über 20m in einer E-W verlaufenden Baugrube.

Im September 2007 wurde das Profil Glockengarten lithologisch aufgenommen und für eine mikropalä-ontologische Studie beprobt. Es umfasst stratigraphisch Teile des Karbons, des Turons und des Quartärs(Abb. 4). Das Karbon wird durch einen markanten Sandstein der mittleren Bochum Schichten (Westfal) imHangenden von Flöz Präsident vertreten (STEHN, 1988). Dieser feinkörnige Sandstein besteht am Glo-ckengarten aus 10cm - 1m mächtigen, steilgestellten Bänken. Den Großteil des Profils stellten die Schich-ten des Turons mit einer erschlossenen Gesamtmächtigkeit von 3,5m. Die Basis bildet eine sandige Linse(Schicht 99), überlagert von einer Mergellage (Schicht 100). Darauf folgen für das Turon typische Wechsel-folgen von Kalk- und Tonmergelsteinen, in denen mehrfach Mytiloides labiatus gefunden wurden. Abge-schlossen wird das Profil durch nicht näher untersuchte Quartärablagerungen anthropogenen Ursprungs,die diskordant aufliegen. Die stratigraphischen und lithologischen Verhältnisse sind in Abb. 4 dargestellt.

4 Material und Methoden

Aus dem Profil Glockengarten wurden 13 Proben auf ihren Karbonatgehalt analysiert. Die Karbonatbe-stimmung erfolgte mit einer sogenannten „Karbonatbombe“ oder auch „Müllerbombe“ (MÜLLER & GASTNER,1971). Weiterhin wurden 23 Proben auf ihren Gehalt an kalkigen Nannofossilien untersucht. Die Herstellungeinfacher Schmierpräparate folgte der Standardtechnik nach BOWN & YOUNG (1998). Mit Hilfe dieserSchmierpräparate wurde die Erhaltung und die Häufigkeit kalkiger Nannofossilien geschätzt. Nur Probenmit mäßig bis guter Erhaltung wurden dann für die weitere Bearbeitung ausgesucht. Von diesen 20 Probenwurden sogenannte Settling-Präparate nach der Methode von GEISEN et al. (1999) hergestellt. Das Settling-Verfahren erlaubt eine genaue Bestimmung der absoluten Abundanz kalkiger Nannofossilien.Außerdem sind die Partikel in Settling-Präparaten gleichmäßig verteilt, so dass die Auszählung der kalki-gen Nannofossilien erleichtert wird. Die Untersuchung der Proben erfolgte unter gekreuzten Polarisatorenbei 1.250-facher Vergrößerung an einem OLYMPUS BH-2 Polarisationsmikroskop. Die stratigraphischeEinordnung sowie die taxonomische Zuordnung erfolgte nach PERCH-NIELSEN (1985) und BURNETT(1998). Weitere zur Bearbeitung herangezogene Arbeiten sind dem taxonomischen Index (Kap. 8) zu ent-nehmen. Eine Charakterisierung des Erhaltungszustands der Nannofossilien wurde nach visuellen Kriterien(Anlösung, Überwachsung) vorgenommen. Die Schmier- und Settling-Präparate werden in der Sammlungdes Instituts für Geologie, Mineralogie und Geophysik der Ruhr-Universität Bochum aufbewahrt.

Abb. 3: Lithostratigraphie des Cenoman und Turon im Münsterland und stratigraphische Reichweite desProfils Glockengarten in Bochum (aus Hiss et al., 2008).

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5.1 Karbonatgehalt

Der Karbonatgehalt schwankt in den untersuchten Proben von 0,0% (Proben 99/1 – 100/2) bis 68,8%(Probe 101/1), der durchschnittliche Karbonatgehalt (Proben 100/3 – 108/1) liegt bei 44,6%. Die Ergebnis-se der Messungen sind in Tab. 1 sowie in Abb. 4 zusammengefasst.

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5.2 Erhaltung der kalkigen Nannofossilien

Die untersten drei karbonatfreien Proben (Proben 99/1, 100/1, 100/2) des Profils Glockengarten sindbezüglich kalkiger Nannofossilien steril, diese Proben wurden daher für die weitere Bearbeitung ausge-schlossen. Die nachfolgenden Proben (Proben 100/3 – 106/09) weisen eine durchgängig moderat – guteErhaltung kalkiger Nannofossilien auf. Die oberste Probe des Profils (Probe 108/1) zeigt eine gering abun-dante, schlecht erhaltene Vergesellschaftung kalkiger Nannofossilien.

5.3 Biostratigraphie

Zur biostratigraphischen Einteilung des Profils Glockengarten wird die UC-Zonierung (Upper Cretaceous)von BURNETT (1998) verwendet, diese basiert auf dem Erstauftreten (EA) und Letztauftreten (LA) diverserLeitarten. Im Profil Glockengarten wurden folgende Leitarten nachgewiesen: Eprolithus octopetalus (EA inUC6a; Taf. 2, Fig. 20), Eprolithus eptapetalus (EA Basis von UC6b; Taf. 2, Fig. 18) und Quadrum gartneri(EA Basis von UC7; Taf. 2, Fig. 21). Diese Taxa deuten auf eine zeitliche Einordnung der Abfolge in das früheTuron hin. Andererseits treten keine Vertreter von Eiffellithus eximius (EA Basis von UC8) auf, das Fehlendieser Leitart schließt ein jüngeres Alter als die UC7-Zone des frühen Turons aus.

5.4 Diversität

Insgesamt wurden 90 Arten an kalkigen Nannofossilien nachgewiesen, davon wurden 19 Arten in allen,11 weitere Arten wurden in mindestens 19 der 20 nannofossilhaltigen Proben beobachtet. Demgegenüberwaren 18 Arten nur in drei oder weniger Proben nachweisbar. Die Anzahl der Arten je Probe variiert zwischen 28 (Probe 108/1) und 66 Arten (106/05), die durchschnittliche Anzahl an Arten beträgt 55 jeProbe. Die Heterogenität (Shannon-Index) berücksichtigt die statistische Häufigkeit einzelner Arten. EineVergesellschaftung mit vielen gleich häufigen Arten ist heterogener, als wenn diese von nur einer oder zweiArten dominiert wird. Im Profil Glockengarten schwankt die Heterogenität zwischen 1,5 (Probe 108/1) und3,2 (Probe 106/01). Ähnlich der Heterogenität berücksichtigt auch die Gleichförmigkeit (Eveness) die Ver-teilung der Arten in einer Vergesellschaftung. Ein Wert von 0 entspricht einer monospezifischen Vergesell-schaftung, während ein Wert von 1 eine hoch diverse Assoziation widergibt, in der die Arten jeweils gleich häufig vorkommen. Im Profil Glockengarten reicht die Gleichförmigkeit von 0,45 (Probe 108/1) bis 0,84 (Probe 106/01). Die Absoluthäufigkeit schwankt zwischen 0,04 *109 (Probe 108/1) und 3,02 *109

(Probe 106/07) Individuen/g Sediment (Tab. 1, Abb. 5), durchschnittlich sind es 1,18 * 109 Individuen/gSediment.

5.5 Palökologie

Innerhalb der hochdiversen Vergesellschaftung stellen nur vier Taxa (Watznaueria spp., Zeugrhabdotusspp., Prediscosphaera spp., Biscutum spp.) jeweils mehr als 10% der Gesamtabundanz. Zwei weitere Taxa(Tranolithus orionatus, Eiffellithus spp.) erreichen Häufigkeiten von über 5%. Die innerhalb der Nannolithenhäufigste Gruppe der Polycyclolithaceae (Eprolithus spp., Quadrum spp.) stellt nur 2,6% der Gesamt-abundanz (Tab. 1, Abb. 5).

Im Profil Glockengarten treten fünf Arten der Gattung Watznaueria auf. Watznaueria barnesiae ist die mitAbstand häufigste Art innerhalb dieser Gattung. Die nächst häufigste Art ist Watznaueria fossacincta, wäh-rend die übrigen Arten (Watznaueria biporta, Watznaueria cf. britannica, Watznaueria ovata) sehr seltensind. Watznaueria ist die häufigste Gattung, ihr Anteil an der Gesamtvergesellschaftung (Mittelwert 18,2%)reicht von 8,7 (Probe 106/01) bis 65,9% (Probe 108/1). In 15 der untersuchten 20 Proben liegt jedoch derAnteil von Watznaueria spp. zwischen 12 und 20%.

Es wurden acht Arten der Gattung Zeugrhabdotus beobachtet, wobei die Häufigkeiten der Arten Zeugrhabdotus noeliae und Zeugrhabdotus elegans innerhalb der Gattung dominieren. Die übrigen Arten(Zeugrhabdotus erectus, Zeugrhabdotus scutula, Zeugrhabdotus bicrescenticus, Zeugrhabdotus trivectis,Zeugrhabdotus diplogrammus, Zeugrhabdotus embergeri) sind eher selten bis sehr selten. Die durch-schnittliche relative Abundanz von Zeugrhabdotus entspricht 17,5%, ihr Anteil an der Gesamtvergesell-schaftung schwankt zwischen 1,2 (Probe 108/1) und 23,2% (Probe 104/2). In 19 der untersuchten 20 Pro-ben ist die relative Häufigkeit von Zeugrhabdotus stets größer als 14%.

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Die Gattung Prediscosphaera wird überwieged durch die Art Prediscosphaera cretacea vertreten, wobeiauch Prediscosphaera spinosa etwas häufiger anzutreffen ist. Die dritte Art (Prediscosphaera serrata) wurdenur einmal angetroffen. Prediscosphaera ist mit durchschnittlich 13,7% die dritthäufigste Gattung im ProfilGlockengarten. Ihr Anteil schwankt von 0,3 (Probe 108/1) bis 21,7% (Probe 100/3), wobei jedoch der Anteilin 18 Proben immer über 11% liegt.

Die Gattung Biscutum wird durch die sehr häufige Art Biscutum constans, der weniger häufigen Art Bis-cutum ellipticum sowie der sehr seltenen Art Biscutum melaniae vertreten. Die durchschnittliche relativeHäufigkeit von Biscutum spp. beträgt 11,8%. Die Abundanz schwankt zwischen 1,2 (Probe 108/1) und16,2% (Probe 106/06), wobei sie in 17 der 20 bearbeiteten Proben über 10% liegt.

Tranolithus orionatus, die einzige Art der Gattung Tranolithus, ist mit einer durchschnittlichen relativenHäufigkeit von 8,1% die fünfthäufigste Gruppe, sie reicht von 0,9 (Probe 108/1) bis 12,7% (Probe 106/1).In 15 der 20 untersuchten Proben liegt die relative Häufigkeit von T. orionatus immer über 6%.

Die Gattung Eiffellithus wird durch die mehr oder weniger gleich häufigen Arten Eiffellithus gorkae undEiffellithus turriseiffelii vertreten. Die durchschnittliche relative Abundanz von Eiffellithus beträgt 6,4%.Diese relative Abundanz schwankt von 2,2 (Probe 108/1) bis 10,7% (Probe 100/3). In 18 der 20 untersuch-ten Proben ist die Abundanz höher als 5%. Der vertikalen Schwankungen relativer Abundanzen der hierbeschriebenen sowie weiterer Taxa sind in Abbildung 5 dargestellt.

6 Diskussion des Ablagerungsraumes

Die Erhaltung kalkiger Nannofossilien ist im Profil Glockengarten ähnlich oder zum Teil sogar besser alsim Unter-Turon anderer nordwesteuropäischer Profile (Wunstorf: LINNERT et al., 2010; Eastbourne: PAULet al., 1999, LINNERT et al 2011a; Goban Spur: LINNERT et al., 2011b). Vergleicht man etwa die durch-schnittliche Heterogenität, die etwas über die Qualität der Nannofossilvergesellschaftung aussagt, so liegt diese für das Profil Glockengarten mit einem Wert von 2,86 höher als die Werte für das Turon vonWunstorf (2,56), Goban Spur (2,51) und Eastbourne (2,72). Dies wird noch deutlicher, wenn die schlechterhaltene Probe 108/1 aus der Berechnung ausgeschlossen wird, der Wert für die Heterogenität beträgtdann 2,94. Dabei ist anzumerken, dass die Profile Wunstorf und Eastbourne als Sedimente eines küsten-fernen Schelfmeeres entstanden sind, Goban Spur ist sogar offen ozeanisch. Damit wurden also in demsehr küstennahen Profil Glockengarten (ca. 10km Küstenentfernung) heterogenere und damit ausgegliche-ner-stabilere Vergesellschaftungen beobachtet als in den hemipelagischen Profilen. Diese Beobachtungsteht im Gegensatz zu der Annahme, dass der offen-ozeanische Bereich eher stabile, der küstennaheRaum eher instabile Bedingungen widerspiegelt. Diese Beobachtung wirft die Frage auf, ob kalkige Nan-nofossilien tatsächlich eine rein pelagische Gruppe sind oder ob im Turon pelagische Bedingungen bis insehr küstennahe Regionen vorherrschten.

Abb. 5: Verteilungsmuster verschiedener Arten von kalkigen Nannofossilien im Profil Glockengarten.

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Betrachtet man die Zusammensetzung der kalkigen Nannofossilien selbst, so gab es im Turon nähr-stoffliebende Arten, von denen man vermutet, dass diese eher küstennah vorkamen. Für Biscutum spp.,Zeugrhabdotus spp. (vor allem kleine Arten) und Tranolithus orionatus wird angenommen, dass sie eineAffinität zu hohen Nährstoffgehalten hatten (WATKINS, 1989; ERBA, 1992; ERBA et al., 1992; MUTTER-LOSE et al., 2005; LINNERT & MUTTERLOSE, 2008; TIRABOSCHI et al., 2009; LINNERT et al., 2011b).Andererseits hatte Watznaueria spp. wahrscheinlich eine Affinität zu offen ozeanischen Lebensräumen,möglicherweise in Verbindung mit niedrigen Nährstoffgehalten (ERBA et al., 1992; WILLIAMS & BRALO-WER, 1995; WATKINS et al., 1996; KESSELS et al., 2003; BORNEMANN et al., 2005). Rechnet man dieschlecht erhaltene Probe 108/1 heraus so betragen die relativen Abundanzen der nährstoffliebenden Taxa18,4% für Zeugrhabdotus spp. (7,7% kleine Zeugrhabdotus spp.), 12,3% für Biscutum spp. und 8,5% fürTranolithus orionatus. Damit weisen 39,2% der Individuen auf erhöhte Produktivität hin. Die oligotropheGattung Watznaueria hat unter Ausschluss der schlecht erhaltenen Probe 108/1 einen durchschnittlichenAnteil von 15,7%. Der deutliche Überhang nährstoffliebender Taxa gegenüber Watznauria spp. würde alsoeher küstennahe Bedingungen implizieren.

Vergleicht man die Zusammensetzung der Nannofossilvergesellschaftung des Profils Glockengarten mitweiteren turonzeitlichen Vergesellschaftungen, so zeigt sich, dass der Anteil von Watznaueria spp. mitzunehmendem Abstand zur einstigen Küste ansteigt. Während er im Profil Glockengarten nur 15,7%beträgt, so sind es in Wunstorf (LINNERT et al., 2010) bereits 27,9%, in Eastbourne 29,7% (LINNERT et al.,2011a) und in Goban Spur 40,9% (LINNERT et al., 2011b). Einen umgekehrten Trend zeigen die nährstoff-liebenden Taxa Biscutum spp. (Glockengarten: 12,3%; Wunstorf: 12,8%; Eastbourne: 10,2%; Goban Spur:5,8%) und T. orionatus (Glockengarten: 8,5%; Wunstorf: 6,0%; Eastbourne: 6,5%; Goban Spur: 2,8%).Keine wirkliche Tendenz zeigt Zeugrhabdotus spp. (Glockengarten: 18,4%; Wunstorf: 11,9%; Eastbourne:15,6%; Goban Spur: 15,1%). Dieser Vergleich der Daten aus küstennahen und –fernen Profilen dokumen-tiert, dass im frühen Turon im küstennahen Raum Bochum deutlich mehr nährstoffliebende Taxa auftraten,als in den weiter von der Küste entfernten Lokalitäten (Wunstorf, Eastbourne, Goban Spur). Der küstenna-he Raum wurde damit stärker als die pelagischen-küstenfernen Profile vom fluviatilen Nährstoffeintrag desnahen Festlandes aus beeinflusst.

Anderseits sind kalkige Nannofossilien eher als oligotroph offen ozeanische Gruppe bekannt (BRAND,1994; BAUMANN et al., 2005; MUTTERLOSE et al., 2005), so dass selbst nährstoffliebende Taxa eher alsmesotroph denn als eutroph anzusprechen sind. Extrem nährstoffreiche Regionen würden eher von eutro-phen Phytoplanktongruppen wie Dinoflagellaten und Diatomeen bevölkert als von kalkigen Nannoplank-ton. Die dennoch hohe Abundanz und Diversität kalkiger Nannofossilien im Profil Glockengarten impliziertdaher eher stabile mesotrophe Bedingungen. Vermutlich reichten stärker pelagische Bedingungen bis nahean die Küste des Turonmeeres heran. Der fluviatile Nährstoffeintrag vom Festland hätte so einen einge-schränkten Einfluß gehabt (höherer Anteil nährstoffliebender Nannofossiltaxa). Unter der Annahme, dassdie autökologische Deutung von Nannofossilien als eher oligotrophen Gruppe nicht zutrifft, besteht dieMöglichkeit, dass diese Gruppe des Phytoplanktons wohl doch bis in extrem nährstoffreiche Küstenregio-nen vorgedringen konnte.

7 Ergebnisse

Im nicht mehr erschlossenen Profil Glockengarten im Stadtgebiet Bochums sind gut erhaltene, individu-enreiche hoch diverse kalkige Nannofossilien zu beobachten. Biostratigraphisch kann die in diesem Auf-schluss erschlossene Sedimentabfolge dem Unter-Turon zugeordnet werden. Die durchgehend hoheDiversität und die hohen Absoluthäufigkeiten deuten auf stabile, offen ozeanische Bedingungen im frühenTuron hin. Diese Befunde sind für den Bochumer Süden ungewöhnlich, da das bearbeitete Profil nur weni-ge Kilometer von der ehemaligen Küstenlinie entfernt lag. Vergleicht man die Vergesellschaftung kalkigerNannofossilien aus Bochum mit der aus küstenferneren Profilen (Wunstorf, Eastbourne, Goban Spur), sozeigt sich ein mäßig starker Einfluss vom nahen Festland. Mesotrophe kalkige Nannofossiltaxa wie Biscu-tum spp., T. orionatus und Zeugrhabdotus spp. kommen im küstennahen Bochum deutlich häufiger vor, alsin den küstenfernen Profilen. Der fluviatile Nährstoffeintrag war aber vermutlich nicht so stark, dass die kal-kigen Nannofossilien von anderen nährstoffliebenden Phytoplanktongruppen (Dinoflagellaten, Diatomeen)verdrängt werden konnten.

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8 Taxonomischer Index

Taxonomischer Index der im Text aufgeführten Arten und Gattungen (in alphabetischer Reihenfolge nach Gattungen)

Ahmuellerella Reinhardt 1964Ahmuellerella octoradiata (Górka 1957) Reinhardt 1967Amphizygus Bukry 1969Amphizygus brooksii Bukry 1969Assipetra Roth 1973Biscutum Black in Black & Barnes 1959 Biscutum constans (Górka 1957) Black in Black & Barnes 1959Biscutum ellipticum (Górka 1957) Grün in Grün & Allemann 1975Biscutum melaniae (Górka 1957) Burnett 1997Braarudosphaera Deflandre 1947Braarudosphaera bigelowii (Gran & Braarud 1935) Deflandre 1947Broinsonia Bukry 1969Broinsonia enormis (Shumenko 1968) Manivit 1971Broinsonia signata (Noël 1969) Noël 1970Bukrylithus Black 1971Bukrylithus ambiguus Black 1971Calculites Prins & Sissingh in Sissingh 1977Chiastozygus Gartner 1968Chiastozygus bifarius Bukry 1969Chiastozygus litterarius (Górka 1957) Manivit 1971Chiastozygus platyrethus Hill 1976Chiastozygus trabalis (Górka 1957) Burnett 1998bCorollithion Stradner 1961Corollithion exiguum Stradner 1961Corollithium signum Stradner 1963Cribrosphaerella Deflandre in Piveteau 1952Cribrosphaerella ehrenbergii Deflandre in Piveteau 1952 Crucibiscutum Jakubowsky 1986Cylindralithus Bramlette & Martini 1964Cylindralithus serratus Bramlette & Martini 1964Discorhabdus Noël 1965Discorhabdus ignotus (Górka 1957) Perch-Nielsen 1968Eiffellithus Reinhardt 1965Eiffellithus eximius (Stover 1966) Perch-Nielsen 1968Eiffellithus gorkae Reinhardt 1965Eiffellithus turriseiffelii (Deflandre in Deflandre & Fert 1954) Reinhardt 1965Eprolithus Stover 1966Eprolithus eptapetalus Varol 1992Eprolithus floralis (Stradner 1962) Stover 1966Eprolithus octopetalus Varol 1992Flabellites Thierstein 1973Flabellites oblongus (Bukry 1969) Crux in Crux et al. 1982Gartnerago Bukry 1969Gartnerago obliquum (Stradner 1963) Noël 1970Gartnerago segmentatum (Stover 1966) Thierstein 1974Grantarhabdus Black 1971aGrantarhabdus coronadventis (Reinhardt 1966) Grün in Grün & Allemann 1975Haquis Roth 1978Haquis circumradiatus (Stover 1966) Roth 1978Helicolithus compactus (Bukry 1969) Varol & Girgis 1994Helicolithus trabeculatus (Górka 1957) Verbeek 1977Kamptnerius Deflandre 1959Kamptnerius magnificus Deflandre 1959Lapideacassis Black 1971bLapideacassis glans Black 1971b

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Lithraphidites Deflandre 1963Lithraphidites carniolensis Deflandre 1963Loxolithus Noël 1965Loxolithus armilla (Black in Black & Barnes 1959) Noël 1965Manivitella Thierstein 1971Manivitella pemmatoidea (Deflandre in Manivit 1965) Thierstein 1971Microrhabdulus Deflandre 1959Microrhabdulus decoratus Deflandre 1959Miravestina Grün in Grün & Allemann 1975Miravetesina berganii Lees 2007Nannoconus Kamptner 1931Neocrepidolithus Romein 1979Octocyclus Black 1972Octocyclus reinhardtii (Bukry 1969) Wind & Wise in Wise & Wind 1977Owenia Crux 1991bOwenia hillii Crux 1991bPercivalia Bukry 1969Percivelia fenestrate (Worsley 1971) Wise 1973Placozygus Hoffman 1970Placozygus fibuliformis (Reinhardt 1964) Hoffman 1970Pervilithus Crux 1981Pervilithus varius Crux 1981Prediscosphaera Vekshina 1959Prediscosphaera cretacea (Arkhangelsky 1912) Gartner 1968Prediscosphaera spinosa (Bramlette & Martini 1964) Gartner 1968Quadrum Prins & Perch-Nielsen in Manivit et al. 1977Quadrum gartneri Prins & Perch-Nielsen in Manivit et al. 1977Quadrum intermedium Varol 1992Radiolithus Stover 1966Radiolithus planus Stover 1966Repagulum Forchheimer 1972Repagulum parvidentatum (Deflandre & Fert 1954) Forchheimer 1972Retecapsa Black 1971Retecapsa angustiforata Black 1971Retecapsa crenulata (Bramlette & Martini 1964) Grün in Grün & Allemann 1975Retecapsa ficula (Stover 1966) Burnett 1998bRetecapsa surirella (Deflandre & Fert 1954) Grün in Grün & Allemann 1975Rhagodiscus Reinhardt 1967Rhagodiscus achlyostaurion (Hill 1976) Doeven 1983 Rhagodiscus angustus (Stradner 1963) Reinhardt 1971 Rhagodiscus asper (Stradner 1963) Reinhardt 1967 Rhagodiscus reniformis Perch-Nielsen 1973Rhagodiscus splendens (Deflandre 1953) Verbeek 1977Rotelapillus Noël 1973Rotelapillus biarcus (Bukry 1969)Rotelapillus crenulatus (Stover 1966) Perch-Nielsen 1984Scapholithus Deflandre in Deflandre & Fert 1954Scapholithus fossilis Deflandre in Deflandre & Fert 1954Sollasites Black 1967Sollasites horticus (Stradner et al. in Stradner & Adamiker 1966) Cepek & Hay 1969Staurolithites Caratini 1963Staurolithites ellipticus (Gartner 1968) Lambert 1987Staurolithites imbricatus (Gartner 1968) Burnett 1998bStaurolithites mutterlosei Crux 1989Stoverius Perch-Nielsen 1986Stoverius achylosus (Stover 1966) Perch-Nielsen 1986Tegumentum Thierstein in Roth & Thierstein 1972Tegumentum stradneri Thierstein in Roth & Thierstein 1972Tetrapodorhabdus Black 1971aTetrapodorhabdus decorus (Deflandre in Deflandre & Fert 1954) Wind & Wise in Wise und Wind 1977Tranolithus Stover 1966

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Tranolithus minimus (Bukry 1969) Perch-Nielsen 1984Tranolithus orionatus (Reinhardt 1966a) Reinhardt 1966bWatznaueria Reinhardt 1964Watznaueria barnesae (Black 1959) Perch-Nielsen 1968 Watznaueria biporta Bukry 1969Watznaueria britannica (Stradner 1963) Reinhardt 1964 Watznaueria fossacincta (Black 1971) Bown in Bown & Cooper 1989 Watznaueria ovata Bukry 1969Zeugrhabdotus Reinhardt 1965Zeugrhabdotus bicrescenticus (Stover 1966) Burnett in Gale et al. 1996Zeugrhabdotus diplogrammus (Deflandre in Deflandre & Fert 1954) Burnett in Gale et al. 1996 Zeugrhabdotus embergeri (Noël 1958) Perch-Nielsen 1984Zeugrhabdotus elegans (Gartner 1968) Burnett in Gale et al. 1996Zeugrhabdotus erectus (Deflandre in Deflandre & Fert 1954) Reinhardt 1965Zeugrhabdotus noeliae Rood et al. 1971Zeugrhabdotus scutula (Bergen 1994) Rutledge & Bown 1996Zeugrhabdotus trivectis Bergen 1994

9 Literatur

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Tafel 1: Typische Arten kalkiger Nannofossilien aus dem Unter-Turon des Profils Glockengarten.Maßstab: 10µm.

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Tafel 2: Typische Arten kalkiger Nannofossilien aus dem Unter-Turon des Profils Glockengarten.Maßstab: 10µm.

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Die tiefe Ober-Kreide des Haarstrangs (Frömern, Ense-Bremen) Biostratigraphie und Ablagerungsraum

Christian Linnert & Jörg Mutterlose*

Inhaltsverzeichnis

Kurzfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Abstract . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Schlüsselworte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

1 Einleitung und Problemstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

2 Geologischer Rahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

3 Lage und Profilbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373.1 Frömern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373.2 Ense-Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

4 Material und Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

5 Befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 395.1 Biostratigraphie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 395.2 Karbonatgehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 425.3 Diversität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 425.4 Palökologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

6 Diskussion des Ablagerungsraumes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 456.1 Frömern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 456.2 Ense-Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

7 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

8 Taxonomischer Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

9 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

* Anschrift der Verfasser:Institut für Geologie, Mineralogie und Geophysik, Ruhr-Universität Bochum, Universitätsstr. 150, 44801 Bochum,BRD. E-mail: [email protected]

Geol. Paläont.Westf. 84 33 - 54

8 Abb.2 Tab.2 Taf.

MünsterDezember 2012

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Kurzfassung

In zwei ehemaligen Steinbrüchen am Haarstrang südöstlich von Unna sind marine Sedimente des Ceno-mans und z. T. auch des Turons (Oberkreide) erschlossen. Das 3m mächtige Profil in Frömern umfasst dieEssen Grünsand-Formation, die Brochterbeck-Formation (beide Cenoman) und die Büren-Formation(Turon). Der Aufschluss in Ense-Bremen dokumentiert eine 7m mächtige Kreideabfolge, die der EssenGrünsand-Formation und der Baddeckenstedt-Formation (beide Cenoman) angehört. Aus beiden Profilenwurden Proben mikropaläontologisch auf ihren Gehalt an kalkigen Nannofossilien untersucht.

Das Profil in Frömern ist durch moderat gut erhaltene und mäßig artenreiche Vergesellschaftungen gekenn-zeichnet, während die Erhaltung der kalkigen Nannofossilien im Aufschluss Ense-Bremen schlecht bis sehrschlecht ist. In den 16 Proben des Aufschlusses Frömern wurden insgesamt 88 Arten beobachtet, im ProfilEnse-Bremen konnten in den 23 bearbeiteten Proben hingegen nur 68 Arten nachgewiesen werden.

Die cenomanzeitlichen Sedimente von Frömern lassen sich aufgrund der Indexart Lithraphidites acutus(Biozone UC3) in das Ober-Cenoman einordnen, während die jüngeren Sedimente mit Hilfe von Quadrumgartneri dem Unter-Turon (Biozone UC7) zugeordnet wurden. In Frömern sind die häufigsten Taxa bei denkalkigen Nannofossilien Watznaueria spp. (32,2%), Biscutum spp. (16,5%), Zeugrhabdotus spp. (11,7%),Tranolithus orionatus (8,7%) und Prediscosphaera spp. (8,6%). Die Nannofossilvergesellschaftungen vonFrömern ähneln stark den pelagischen Assoziationen des ca. 100km weiter nordwestlich liegenden ProfilsWunstorf (bei Hannover). Diese Befunde implizieren, dass in Frömern der Eintrag von Nährstoffen vomnahen Festland eher gering gewesen sein muss.

Durch das Auftreten der Leitform Staurolithites glaber, sowie das Fehlen von Lithraphidites acutus lässtsich der untersuchte Teil des Profils Ense-Bremen in das Unter- bis Mittel-Cenoman datieren (BiozoneUC1-UC2). In Ense-Bremen ist die Nannofossilvergesellschaftung stark diagenetisch überprägt. Die deut-lich niedrigere Diversität (durchschnittlich 31 Arten/Probe, in Frömern durchschnittlich 45 Arten/Probe)zeigt, dass große Teile der Nannofossilien durch Lösung verloren gegangen sind. In Ense-Bremen sind diehäufigsten Taxa Watznaueria spp. (48,3%), Biscutum spp. (15,5%), Tranolithus orionatus (14,8%) undZeugrhabdotus spp. (8,6%).

Abstract

Two sedimentary successions of Cenomanian and in one case early Turonian age are documented fromformer quarries of the Haarstrang southeast of Unna (Frömern and Ense-Bremen). The 3m thick Frömernsection exposes the Essen Grünsand-Formation, the Brochterbeck-Formation (Cenomanian) and theBüren-Formation (Turonian). In Ense-Bremen a 7m thick sedimentary sequence crops out, which can beattributed to the Essen Grünsand-Formation and the Baddeckenstedt-Formation (Cenomanian). Samplesfrom both outcrops have been investigated with respect to their contents in calcareous nannofossils.

The samples of the Frömern section are characterised by moderately preserved, diverse calcareous nan-nofossil assemblage, whereas the preservation is poor in the samples from Ense-Bremen. A total of 88nannofossil species have been encountered in the 16 samples studied from Frömern, only 68 species arerecorded from the 23 samples from Ense-Bremen.

The lowermost part of the succession exposed in Frömern has been dated as late Cenomanian (biozoneUC3) due to the presence of Lithraphidites acutes, followed by sediments of early Turonian age, based onthe occurrence of Quadrum gartneri (biozone UC7). The nannofossil assemblages in Frömern are domi-nated by Watznaueria spp. (32,2%), Biscutum spp. (16,5%), Zeugrhabdotus spp. (11,7%), Tranolithus ori-onatus (8,7%) and Prediscosphaera spp. (8,6%). The composition of the Frömern assemblages is similarto that of the pelagic associations observed in the Wunstorf section (near Hannover) approximately 100kmfurther northeast, implying thereby only a weak nutrient input from the nearby landmass.

The presence of the marker species Staurolithites glaber and the absence of Lithraphidites acutus giveall samples from Ense-Bremen an Early to Middle Cenomanian age (biozone UC1-UC2). In Ense-Bremen,however, the nannofossil assemblages are heavily altered by diagenesis. The species richness in the Ense-Bremen samples (mean 31 species/sample compared to 45 species/sample in Frömern) is low andsuggests, that large parts of the assemblages are missing due to dissolution. The most common taxa in

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Ense-Bremen are Watznaueria spp. (48,3%), Biscutum spp. (15,5%), Tranolithus orionatus (14,8%) andZeugrhabdotus spp. (8,6%).

Schlüsselworte: Oberkreide – Cenoman – Turon – randlich marin – kalkige Nannofossilien – Paläoozea-nographie – Haarstrang

1 Einleitung und Problemstellung

In der Oberkreide verlief die südliche Küstenlinie des Münsterländer Beckens etwa in West- Ostrichtungsüdlich einer Linie Duisburg – Mühlheim – Bochum – Anröchte. Eine Reihe von gut dokumentierten Tages-aufschlüssen (Mühlheim Kassenberg, Bochum Geologischer Garten, Frömern, Ense-Bremen) erschliessenhier die küstennahe Randfazies mit Grünsanden des Cenoman (Essen Grünsand) und Kalkmergeln desTuron (Büren-Formation). Diese Abfolgen lagern hier direkt auf verfalteten Sedimenten des Ober-Karbon.Die Aufschlüsse erlauben einen ausgezeichneten Einblick in den Ablauf der cenoman- und turonzeitlichenTransgression.

In den beiden Aufschlüssen Frömern und Ense-Bremen, südöstlich von Unna am Haarstrang gelegen,überlagert eine mehrere Meter mächtige Abfolge oberkreidezeitlicher Grünsande und Kalkmergel des Cenoman, in Frömern auch des Turons die Sandsteine des Ober-Karbons. Diese bereits in früherenStudien gut dokumentierten kreidezeitlichen Abfolgen (z.B. HISS, 1982a, b; HISS et al., 2008) wurden litho-logisch aufgenommen, beprobt und mikropaläontologisch bearbeitet. Ziel der Studie ist es, ökologischeInformationen über die Zusammensetzung der kalkigen Nannofossilien aus der Essen Grünsand-Formati-on, der Brochterbeck-Formation und der Büren-Formation dieses randlich marinen Ablagerungssystem zuerhalten. Die 39 ausgewerteten Proben zeigen relativ artenarme, aber z.T. hoch abundante Assoziationen.

Abb. 1: Geologische Karte des Münsterlandes mit Lage der hier bearbeiteten Profile Frömern (1) und Ense-Bremen (2).

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2 Geologischer Rahmen

Die beiden hier bearbeiteten Ober-Kreideaufschlüsse Frömern und Ense-Bremen liegen regionalgeolo-gisch im südlichen Teil des Münsterländer Kreidebeckens im Haarstrang (Abb. 1). Dieser ca. 200 – 250mhohe Bergrücken, der aus verwitterungsresistenten Kalken des Cenoman und Turon besteht, bildet denSüdrand des Münsterländer Beckens.

Einer Festlandsphase in der Unter-Kreide folgend, wurde das Münsterland seit dem Mittel-Alb maringeprägt. Die bis in das Turon andauernde Transgressionsphase überflutete das gesamte Münsterland, das sich zu einem epikontinentalen Flachmeer entwickelte. Die sich anschließende Beckenentwicklung, dievom Mittel-Coniac bis zum Ober-Santon andauerte, war durch die Inversion des sich nördlich anschließen-den Niedersächsischen Tektogens bedingt. In dieser Zeit tiefte sich das Becken, besonders im östlichenMünsterland im Bereich der Vorosning-Senke, stark ein und die mächtige Abfolge der Emscher Formationkamen zur Ablagerung. Im weiteren Verlauf (Ober-Santon – Campan) intensivierten sich die inversionsbe-dingten Bewegungen und es kam zu einer langsamen Verflachung des Ablagerungsraumes. Dabei wurdedas Münsterländer Kreidebecken in kleinräumige Becken- und Schwellenregionen gegliedert, turbiditischeSchüttungen und subaquatische Rutschungen waren die Folge. Zu Beginn des Maastricht wurde dasMünsterländer Kreidebecken erneut zum Festland. Eine eingehendere Darstellung der Entwicklung desMünsterländer Kreidebeckens geben HISS (1995), HISS et al. (2008) sowie MUTTERLOSE & WILMSEN (2008).

Die marinen Sedimente des Cenoman und Turon, die den Haarstrang aufbauen, liegen in Frömern undEnse-Bremen diskordant Sedimenten des Ober-Karbons auf (Abb. 2). In diesen Aufschlüssen sind dieSedimente in einer randlich marinen Fazies als glaukonitische Grünsande (Essen Grünsand-Formation;Cenoman) und als Kalkmergel (Büren-Formation; Turon) ausgebildet. Von Norden her kommend transgre-dierte das Cenomanmeer auf einer karbonzeitlichen Landoberfläche mit einem kretazischen Paläorelief von~9m Höhenunterschied in Frömern. Die Südgrenze der ehemaligen Verbreitung der Ober-Kreide Sedimen-te lag jedoch wohl etwas weiter südlich, die heutige südliche Verbreitungsgrenze kann als Erosionsgrenzeangesehen werden (BÄRTLING, 1923).

Abb. 2: Stratigraphische Tabelle mit den lithologischen Einheiten der tiefen Ober-Kreide und Reichweiteder bearbeiteten Profile (HISS et al., 2008).

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3 Lage und Profilbeschreibung

3.1 Frömern

Die drei aufgelassenen, aber noch gut zugänglichen Steinbrüche liegen an der Straße Frömern - Ost-büren (N 51° 30’31.9’’, E 7° 45’17.1’’; vgl. Abb. 1). Detaillierte Beschreibungen jüngeren Datums dieserregionalgeologisch wichtigen Aufschlüsse geben HISS (1982a, 1982b) und HISS et al. (2008).

In den Steinbrüchen ist im tiefen Teil ein dickbankiger Sandstein erschlossen, der insbesondere im Nord-westen des Aufschlussareals deutliche Schrägschichtungen erkennen lässt. Lithostratigraphisch lässt sichder Sandstein dem Oberkarbon (Namur B) zuordnen. Der Karbon-Sandstein bildete bei der Transgressionim Cenoman eine Untiefe oder Klippe, die während des gesamten Cenoman Bestand hatte und erst imUnter-Turon mit Sedimenten der Büren-Formation überdeckt wurde. Vom Fuß der Karbonklippe im nord-westlichen Steinbruch bis zum Klippentop im südöstlichen Bruch ist über ca. 200m ein kontinuierlicherAnstieg der Karbonoberfläche zu beobachten, bei einem gleichzeitigen Ausdünnen der Kreidesedimente.

Im nordwestlichen Steinbruch ist am Fuß der Sandstein-Klippe ein Kreide-Profil mit etwa 2,3m mächti-gem Cenoman und einigen Dezimetern Unter-Turon aufgeschlossen (vgl. Abb. 3). Dieses Profil, das lateralrasch schwankende Mächtigkeiten zeigt, wurde für diese Studie aufgenommen, beprobt und auf kalkige Nannofossilien bearbeitet. Gegenüber vollständigeren Profilen im südöstlichen Teil des Münsterländer Kreide-Beckens, wo das Cenoman 50m und mehr erreicht, ist hier nur eine stark kondensierte und lücken-hafte Schichtenfolge entwickelt (für Details vgl. HISS, 1982a, 1982b; HISS et al., 2008). Die ca. 1,3m mäch-tige Essen Grünsand-Formation (Schicht 100, 7 Proben), die mit einem Transgressionskonglomeratbeginnt, setzt sich mit glaukonitischen Sand- und Sandmergelsteinen fort und wird von einem glaukoniti-schen, teils sandigen Kalkmergelstein abgeschlossen. Es folgt in ebenfalls stark kondensierter Abfolge dieca. 1m mächtige Brochterbeck-Formation (Schicht 101, 6 Proben), eine Wechselfolge von Mergelkalkstei-nen mit dünnen Mergelstein-Zwischenlagen. Den Abschluss des Profils bilden >0,8m mächtige hellgrauebis grünlichgraue Mergelsteine der Büren-Formation des Unter-Turon (Schicht 102, 3 Proben).

Abb. 3: Aufschluss Frömern (nordwestlicher Bruch) mit den untersuchten lithofaziellen Einheiten. 99= Kar-bon, 100= Essen Grünsand-Formation, 101= Brochterbeck-Formation, 102= Büren-Formation.

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3.2 Ense-Bremen

Der 2010 frisch aufgewältigte Steinbruch befindet sich am westlichen Ortseingang von Ense-Bremenöstlich der Kläranlage (N 51° 30’14.7’’, E 7° 56’55.1’’; vgl. Abb. 1). Über einer steilgestellten, dickbankigenSandsteinsteinfolge, die dem Oberkarbon (Namur; Arnsberg-Formation) zuzuordnen ist, folgt diskordanteine ca. 7m mächtige Grünsandstein- und Kalkmergelfolge der tiefen Oberkreide (Cenoman).

Der 2,4 - 2,8m mächtige untere Abschnitt der horizontal lagernden Oberkeideabfolge (Abb. 4) kann litho-stratigraphisch der Essen Grünsand-Formation zugeordnet werden. Diese lässt sich aufgrund ihrer wech-selnden Glaukonitführung in einen unteren 1 - 1,4m mächtigen Grünsandmergel (Schicht 100, 14 Proben)und einen höheren 1,4m mächtigen glaukonitischen Kalkmergel (101, 7 Proben) gegliedern. Der glaukonit-reiche Grünsandmergel, der dem Karbon undulös aufliegt, ist in unterschiedlichen Verwitterungszuständenerschlossen. In dem frischen Anschnitt auf der Südseite des Aufschlusses wurden die Proben 100*/1,100*/2 und 100*/3 in 5cm Abständen direkt über dem Karbonsandstein entnommen. Proben 100/1 –100/11 stammen hingegen aus dem stärker verwitterten Grünsand der Ostseite des Profils. Der glaukoni-tische Kalkmergel, der durch eine nach oben abnehmende Glaukonitführung gekennzeichnet ist, wird seinerseits überlagert von einer mindestens 4m mächtigen, glaukonitfreien Kalkmergelwechselfolge (102,2 Proben). Diese Einheit, die der Baddeckenstedt-Formation entspricht, besteht aus z. T. intensiv biotur-bierten Kalkmergeln und Mergelkalken, in denen Flinte vorkommen.

Abb. 4: Aufschluss Ense-Bremen (Ostwand) mit den untersuchten lithofaziellen Einheiten. 99= Karbon,100, 101= Essen Grünsand-Formation, 102= Baddeckenstedt-Formation. Die Zahlen in den ein-zelnen Schichten entsprechen den Probennummern. Die Proben 100*/1, 100*/2 und 100*/3 stam-men aus der Südwand, die hier nicht dargestellt ist.

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4 Material und Methoden

Im Profil Frömern wurden im nordwestlichen Aufschluss aus der 3,1m mächtigen Grünsandstein- undüberlagernden Kalkmergelfolge 16 Proben entnommen. Alle Proben wurden auf ihren Gehalt an kalkigenNannofossilien untersucht. Aus dem Profil Ense-Bremen wurden insgesamt 23 Proben aus der EssenGrünsandstein- und der Baddeckenstedt-Formation, die über dem Karbonsandstein liegt, auf Nannofossi-lien hin untersucht.

Die Herstellung einfacher Schmierpräparate folgte der Standardtechnik nach BOWN & YOUNG (1998).Mit Hilfe dieser Schmierpräparate wurde die Erhaltung und die Häufigkeit kalkiger Nannofossiliengeschätzt. Nur Proben mit mäßig bis guter Erhaltung wurden für die weitere Bearbeitung ausgesucht (16 Proben aus Frömern; 13 Proben aus Ense-Bremen). Von diesen 29 Proben wurden sogenannte Settling-Präparate nach der Methode von GEISEN et al. (1999) hergestellt. Das Settling-Verfahren erlaubteine genaue Bestimmung der absoluten Abundanz kalkiger Nannofossilien. Außerdem sind die Partikel in Settling-Präparaten gleichmäßig verteilt, so dass die Auszählung der Nannofossilien erleichtert wird. Die Untersuchung der Proben erfolgte unter gekreuzten Polarisatoren bei 1.250-facher Vergrößerung an einem OLYMPUS BH-2 Polarisationsmikroskop. Die stratigraphische Einordnung sowie die taxonomi-sche Zuordnung erfolgte nach PERCH-NIELSEN (1985) und BURNETT (1998). Weitere zur Bearbeitungherangezogene Arbeiten sind dem taxonomischen Index (Kap. 8) zu entnehmen. Eine Charakterisierungdes Erhaltungszustands der Nannofossilien wurde nach visuellen Kriterien (Anlösung, Überwachsung) vor-genommen (ROTH & THIERSTEIN, 1972; ROTH, 1983). Die Diversitäts Indizes (Heterogenität, Gleichför-migkeit) wurden mit Hilfe der Statistiksoftware MVSP 3.1 berechnet. Die Schmier- und Settling-Präparatewerden in der Sammlung des Instituts für Geologie, Mineralogie und Geophysik der Ruhr-UniversitätBochum aufbewahrt. Der Karbonatgehalt der einzelnen Proben wurde mit Hilfe der Karbonatbombe nachder Methode von MÜLLER & GASTNER (1971) bestimmt.

5 Befunde

5.1 Biostratigraphie

Zur biostratigraphischen Einteilung der Profile Frömern und Ense-Bremen wird die UC-Zonierung (UpperCretaceous) von BURNETT (1998) verwendet, diese basiert auf dem Erstauftreten (EA) und Letztauftreten(LA) der verschiedenen Leitarten.

Frömern: In den cenomanzeitlichen Proben (100/1 bis 100/7, 101/1 bis 101/6; Essen Grünsand-Forma-tion, Brochterbeck-Formation) des Profils Frömern (Abb. 5) wurden die folgenden Leitarten nachgewiesen:Axopodorhabdus albianus (LA Top von UC5a; Taf. 1, Fig. 19), Corollithion kennedyi (LA Top von UC3d; Taf.1, Fig. 18) und Lithraphidites acutus (EA Basis von UC3; Taf. 2, Fig. 14). Bis zur Probe 100/3 wurde auchStaurolithites gausorhetium (LA Top von UC3b; Taf. 1, Fig. 4) angetroffen. Insgesamt lassen sich die Pro-ben 100/1 bis 101/6 anhand der kalkigen Nannofossilien in das Ober-Cenoman einordnen. In den Proben102/1 bis 102/3 (Büren-Formation) wurden die folgenden Leitarten beobachtet: Eprolithus octopetalus (EAin UC6a; Taf. 2, Fig. 18), Eprolithus eptapetalus (EA Basis von UC6b; Taf. 2, Fig. 16) und Quadrum gartneri(EA Basis von UC7; Taf. 2, Fig. 19). Damit können diese Proben in das Unter-Turon eingestuft werden. DieBefunde belegen, dass der engere Cenoman/Turon-Grenzbereich (Biozonen UC3e – UC6) innerhalb einesHiatus liegt.

Ense-Bremen: Im Profil Ense-Bremen haben alle 13 Proben, die näher untersucht wurden, ein Cenoma-nalter. Es konnten folgende Leitarten beobachtet werden: Corollithion kennedyi (EA Basis von UC1) undGartnerago segmentatum (ab Probe Bremen 100/3; EA Basis von UC2; Taf. 2, Fig. 13), Gartnerago theta(LA Top von UC3a), Staurolithites gausorhetium (LA Top von UC3b), Staurolithites glaber (LA in UC1d). DieLeitform für das Ober-Cenoman, Lithraphidites acutus, fehlte in allen Proben. Somit sind die hier bearbei-teten Proben aus den Schichten 100, 101 und 102 älter, sie können damit in das Unter- bis Mittel-Ceno-man eingeordnet werden.

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Abb. 5: Lithologie, Biostratigraphie und Karbonatwerte des Profils Frömern.

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Abb. 6: Lithologie, Biostratigraphie und Karbonatwerte des Profils Ense-Bremen.

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5.2 Karbonatgehalt

Frömern: Der Karbonatgehalt reicht in der Essen Grünsand-Formation des Profils Frömern von 53,5%(Probe 100/2) bis 75,0% (Probe 100/1). In der Brochterbeck-Formation liegt der Karbonatgehalt dann zwi-schen 58,1% (Probe 101/1) und 75,5% (Probe 101/4), in der turonzeitlichen Büren-Formation variiert derKarbonatgehalt zwischen 60,5% (Probe 102/3) und 65,0% (Probe 102/2).

Ense-Bremen: In den 23 Proben aus Ense-Bremen liegt der Karbonatgehalt deutlich unter den Wertenvon Frömern. In der Essen Grünsand-Formation (Schichten 100, 101) reicht der Karbonatgehalt von 0%(Proben 100*/1) bis 72,2% (Probe 101/2). In der Baddeckenstedt-Formation (Schicht 102) schwankt derKarbonatgehalt von 20,5% (Probe 102/2) bis 40,5% (Probe 102/1). Die vollständigen Ergebnisse der Mes-sungen sind in Tab. 1 sowie in Abb. 5, 6 zusammengefasst.

5.3 Diversität

Frömern: Im Profil Frömern wurden insgesamt 88 Arten kalkiger Nannofossilien nachgewiesen, 19 Artenwurden in allen und 4 weitere Arten wurden in 15 der 16 Proben beobachtet. Demgegenüber waren 26Arten nur in drei oder weniger Proben nachweisbar. Die Anzahl der Arten variiert zwischen 37 (Probe 101/1)und 52 Arten (Probe 102/3), die durchschnittliche Diversität beträgt 45 Arten je Probe. Die Heterogenität(Shannon-Index) berücksichtigt die statistische Häufigkeit einzelner Arten. Eine Vergesellschaftung mit vie-len gleich häufigen Spezies ist heterogener, als wenn diese nur von einer oder zwei Arten dominiert wird.Im Profil Frömern schwankt die Heterogenität zwischen 2,2 (Probe 100/3) und 2,7 (Probe 102/3). Ähnlichder Heterogenität berücksichtigt auch die Gleichförmigkeit (Eveness) die Verteilung der Arten in der Verge-sellschaftung; ein Wert von 0 entspricht einer monospezifischen Vergesellschaftung, während ein Wert von1 auf eine hoch diverse Vergesellschaftung hinweist, in der jede Art gleich häufig vorkommt. Im Profil Frömern reicht die Gleichförmigkeit von 0,64 (Probe 100/3) bis 0,75 (Probe 102/3). Die Absoluthäufigkeitschwankt zwischen 125,4 *106 (Probe 100/7) und 1004,6 * 106 (Probe 101/3) Individuen/g Sediment (Tab. 1, Abb. 7), durchschnittlich sind es 524,7 * 106 Individuen/g Sediment.

Ense-Bremen: In den 13 näher untersuchten Proben des Profils Ense-Bremen wurden insgesamt 68 Arten kalkiger Nannofossilien nachgewiesen, jedoch nur 7 in allen und 4 weitere in 12 der 13 Proben. InEnse-Bremen waren 27 Arten in drei oder weniger Proben nachweisbar. Die Artenzahl variiert zwischen 16 (Probe 100/6) und 48 Arten (Probe 100*/1) durchschnittlich sind es 31 Arten pro Probe. Die Heteroge-nität reicht von 1,2 (Probe 100/8) bis 2,5 (Probe 100*/1). Die Gleichförmigkeit liegt zwischen 0,39 (Probe100/8) und 0,69 (Probe 100*/1). Die Absoluthäufigkeit ist mit Werten zwischen 11,6 *106 (Probe 100/9) und65,9 *106 (Probe 100*/3) Individuen/g Sediment (Tab. 1, Abb. 8) deutlich niedriger als in Frömern, im Durch-schnitt sind es dort 35,9 *106 Individuen/g Sediment.

5.4 Palökologie

Frömern: Innerhalb der kalkigen Nannofossilien des Profils Frömern stellen nur drei Taxa (Watznaueriaspp., Biscutum spp., Zeugrhabdotus spp.) jeweils mehr als 10% der Gesamtabundanz. Zwei weitere Taxa(Tranolithus orionatus, Prediscosphaera spp.) erreichen Häufigkeiten von über 5%. Die innerhalb der Nan-nolithen häufigste Gruppe der Polycyclolithaceae (Eprolithus spp., Quadrum spp.) liefert nur 1,3% derGesamtabundanz.

Es treten vier Arten der Gattung Watznaueria auf. Watznaueria barnesiae ist die mit Abstand häufigste Artinnerhalb dieser Gattung. Die nächsthäufigste Art ist Watznaueria fossacincta, während die übrigen Arten(Watznaueria biporta, Watznaueria ovata) sehr selten sind. Watznaueria ist die häufigste Gattung im ProfilFrömern. Ihr Anteil an der Gesamtvergesellschaftung (Mittelwert 32,2%) reicht von 26,0 (Probe 101/4) bis39,0% (Probe 100/3).

Die Gattung Biscutum wird durch die sehr häufige Art Biscutum constans und die seltenere Art Biscutumellipticum vertreten. Die durchschnittliche relative Häufigkeit von Biscutum beträgt 16,5%. Die Abundanzschwankt zwischen 7,4 (Probe 101/6) und 22,3% (Probe 100/4).

Es wurden acht Arten der Gattung Zeugrhabdotus beobachtet, wobei die Arten Zeugrhabdotus noeliaeund Zeugrhabdotus elegans innerhalb der Gattung dominieren. Die übrigen Arten (Zeugrhabdotus bicres-centicus, Zeugrhabdotus diplogrammus, Zeugrhabdotus embergeri, Zeugrhabdotus erectus, Zeugrhab-dotus scutula, Zeugrhabdotus trivectis) sind eher selten bis sehr selten. Die durchschnittliche relative Abundanz von Zeugrhabdotus entspricht 11,7%, ihr Anteil an der Gesamtvergesellschaftung schwanktzwischen 9,3 (Probe 100/7) und 16,9% (Probe 102/3).

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Abb. 7: Verteilungsmuster verschiedener Arten von kalkigen Nannofossilien im Profil Frömern.

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Abb. 8: Verteilungsmuster verschiedener Arten von kalkigen Nannofossilien im Profil Ense-Bremen.

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Tranolithus orionatus ist mit einer durchschnittlichen relativen Häufigkeit von 8,7% die vierthäufigsteGruppe im Aufschluss Frömern. Die relative Abundanz reicht von 4,3 (Probe 100/3) bis 14,2% (Probe101/6).

Die Gattung Prediscosphaera wird überwieged durch die Art Prediscosphaera cretacea vertreten, Pre-discosphaera spinosa ist nur selten anzutreffen. Die dritte Art (Prediscosphaera cf. serrata) wurde nur ineiner einzigen Probe beobachtet. Prediscosphaera ist mit durchschnittlich 8,6% die fünfthäufigste Gattung.Ihr Anteil schwankt von 3,7 (Probe 101/6) bis 13,4% (Probe 102/1). Der vertikalen Schwankungen der rela-tiven Abundanzen diverser Nannofossiltaxa im Profil Frömern sind in Abb. 7 dargestellt.

Ense-Bremen: Die kalkigen Nannofossilien des Profils Ense-Bremen werden durch die Taxa Watznaue-ria spp., Biscutum spp. und T. orionatus dominiert, die alle jeweils häufiger als 10% sind. Die GattungZeugrhabdotus kommt häufiger als 5% vor. Die Nannolithen der Gattung Eprolithus treten mit 0,6% nurselten auf.

Im Profil Ense-Bremen wurden insgesamt fünf Arten der Gattung Watznaueria angetroffen, wobei W. bar-nesiae die häufigste Art ist. Es folgt W. fossacincta, die übrigen Arten (W. biporta, W. cf. britannica, W. ovata)treten nur selten auf. Mit einer durchschnittlichen Abundanz von 48,3% ist Watznaueria die mit Abstandhäufigste Gattung. Die relative Abundanz schwankt von 25,8 (Probe 100*/1) bis 73,8% (Probe 100/8).

Die häufigste Art der Gattung Biscutum ist B. constans, etwas seltener ist B. ellipticum anzu treffen. Ausserdem wurden noch zwei weitere sehr seltene Arten (B. melaniae, B. cf. notaculum) in Ense-Bremenbeobachtet. Mit einer durchschnittlichen Häufigkeit von 15,5% ist Biscutum die zweithäufigste Gattung inEnse-Bremen. Die relative Abundanz dieser Gattung reicht von 3,3 (Probe 100/7) bis 32,7% (Probe 100*/3).

T. orionatus repräsentiert mit durchschnittlich 14,8% die dritthäufigste Gruppe. Die relative Abundanzdieser Art reicht von 9,8 (Probe 101/3) bis 18,4% (Proben 100*/1, 100/3).

Die Gattung Zeugrhabdotus spp. wird durch die beiden Arten Z. noeliae und Z. elegans dominiert. Dieübrigen Arten (Z. bicrescenticus, Z. diplogrammus, Z. embergeri, Z. erectus, Z. scutula, Z. trivectis) sind nurselten anzutreffen. Die relative Abundanz von Zeugrhabdotus beträgt durchschnittlich 8,6%, sie reicht von5,2 (Probe 101/3) bis 14,8% (Probe 100*/2).

6 Diskussion des Ablagerungsraumes

6.1 Frömern

Die kalkigen Nannofossilgesellschaftungen der cenomanzeitlichen Sedimente von Frömern zeigen großeÄhnlichkeit mit gleichalten Vergesellschaftungen der Bohrung Wunstorf (LINNERT et al., 2010). Die häu-figsten Taxa im Cenoman von Frömern sind Watznaueria spp. (32,7%), Biscutum spp. (17,4%), Zeugrhab-dotus spp. (11,1%), T. orionatus (8,9%) und Prediscosphaera spp. (8,1%). Dieselben Taxa dominieren dasCenoman in Wunstorf: Watznaueria spp. (26,9%), Biscutum spp. (14,2%), Zeugrhabdotus spp. (9,8%), T.orionatus (7,4%) und Prediscosphaera spp. (15,6%).

Für die Taxa Biscutum spp., Zeugrhabdotus spp. (vor allem kleine Arten) und Tranolithus orionatuswird vermutet, dass sie eine Affinität zu hohen Nährstoffgehältern hatten (ROTH & KRUMBACH, 1986; WATKINS, 1989; ERBA, 1992; ERBA et al., 1992; MUTTERLOSE et al., 2005; LINNERT & MUTTERLOSE,2008; TIRABOSCHI et al., 2009; LINNERT et al., 2011). Die Häufigkeit dieser nährstoffliebenden Taxa imCenoman des Profils Frömern ist mit 37,4% geringfügig höher als im Cenoman der Bohrung Wunstorf(31,4%). Andererseits hatte Watznaueria spp. wahrscheinlich eine Affinität zu offen ozeanischen Lebens-räumen, möglicherweise in Verbindung mit niedrigen Nährstoffgehältern (ERBA et al., 1992; WILLIAMS &BRALOWER, 1995; WATKINS et al., 1996; KESSELS et al., 2003; BORNEMANN et al., 2005). Watznaueriaspp. ist geringfügig häufiger im Cenoman von Frömern zu finden, als in Wunstorf. Die geringen Unter-schiede in der Zusammensetzung der cenomanzeitlichen Nannofossilvergesellschaftungen beider Lokali-täten deuten darauf hin, dass dort ähnliche Paläoumweltbedingungen während des Cenomans geherrschthaben. Dabei ist aber anzumerken, dass gemäß der paläogeographischen Rekonstruktionen (z. B. VOIGTet al., 2004, 2008) Wunstorf mehr als 100km von der Küste entfernt lag, während Frömern eine relativ küs-tennahe Position einnahm.

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Vergleicht man die turonzeitlichen Nannofossilgesellschaftungen von Frömern (küstennah) mit denen ausWunstorf (küstenfern) und Bochum (küstennah; LINNERT & MUTTERLOSE, 2012) so liegt für Frömern derAnteil der nährstoffliebenden Taxa (Biscutum spp., T. orionatus, Zeugrhabdotus spp.) mit 35,1% zwischenden Werten von Wunstorf (30,7%) und Bochum (39,4%). Bei dem Anteil der pelagischen Gattung Watz-naueria spp. entsprechen die turonzeitlichen Nannofossilvergesellschaftung von Frömern (30,2%) eherdenen von Wunstorf (27,9%) als den extrem küstennahen Vergesellschaftungen von Bochum (15,7%).

Die hier bearbeiteten cenoman- und die turonzeitlichen Nannofossilvergesellschaftungen implizieren alsoeher pelagische als küstennahe Bedingungen für Frömern (Watznaueria spp. > 30%, Nährstofftaxa ähnlichwie Wunstorf). Vermutlich lag Frömern nicht ganz so dicht an der Küste wie das Profil Glockengarten(Bochum), dessen Nannofossilvergesellschaftung klare Unterschiede zu der des offen ozeanischen Wuns-torf aufweist. Alternativ könnte der hohe Nährstoffeintrag in Bochum (Profil Glockengarten) auf ein nahesFlussdelta hinweisen.

Hohe Abundanzen von Watznaueria sind jedoch auch ein Indikator für schlechte Erhaltung und Lösung(THIERSTEIN, 1980, ROTH & KRUMBACH, 1986). Ein Vergleich der durchschnittlichen Heterogenitäten derProfile Frömern (2,45), Wunstorf (2,50 Cenoman; 2,56 Turon) und Bochum (2,94) zeigt, dass die Nannofos-silvergesellschaftungen in Frömern und Wunstorf ähnlich divers, die Vergesellschaftungen in Bochumjedoch höher divers sind. Damit könnte der hohe Anteil von Watznaueria spp. in Frömern und in Wunstorfmit der schlechteren Erhaltung der kalkigen Nannofossilien an beiden Lokalitäten zusammenhängen.

6.2 Ense-Bremen

In Ense-Bremen ist der Anteil der lösungsresistenten Gattung Watznaueria (THIERSTEIN, 1980) mitdurchschnittlich 48,3% noch deutlich größer als in Frömern. Gemäß ROTH & KRUMBACH (1986) deutetein Anteil dieser Gattung von mehr als 40% auf eine starke diagenetische Überprägung der Nannofossil-vergesellschaftung hin. Diese diagenetische Überprägung lässt sich an der deutlich niedrigeren Diversitätin den Proben von Ense-Bremen (31 Arten/Probe) im Vergleich zu den Proben von Frömern (45Arten/Probe) erkennen. Des weiteren ist die absolute Abundanz an Nannofossilien in Ense-Bremen mitdurchschnittlich 35,9 *106 Individuen/g Sediment wesentlich niedriger als in Frömern (524,7 * 106 Individu-en/g Sediment). Würde man in Frömern also von einer vollständig erhaltenen Nannofossilvergesellschaf-tung ausgehen, so würden im Vergleich zu dieser in Ense-Bremen über 90% der Nannofossilien gelöst sein.

Es zeigt sich jedoch in einzelnen Proben des Profils Ense-Bremen, dass die relative Abundanz der nähr-stoffliebenden Gattung Biscutum (bis zu 32%) die des Profils Frömern (maximal 22%) übersteigt. Dabei istanzumerken, dass Biscutum eine lösungsanfällige Gattung ist (THIERSTEIN, 1980), deren Anteil bei star-ker Diagenese eher sinken würde. Eine höhere relative Abundanz an Biscutum spp. impliziert, dass derNährstoffeintrag in Ense-Bremen stärker gewesen sein muss, als in Frömern. Möglicherweise lag alsoEnse-Bremen näher an der cenomanzeitlichen Küste. Allerdings ist anzumerken, dass die hohen Anteile anBiscutum spp. nur in einzelnen Proben des Unter- bis Mittel-Cenomaniums nachgewiesen wurden. In denSchichten nahe des Cenoman/Turon-Übergangs und auch im Unter-Turon war die Erhaltung der Fossilienso schlecht, dass keine Daten erhoben werden konnten.

7 Zusammenfassung

Im Profil Frömern ist eine mäßig gut erhaltene und diverse Vergesellschaftung kalkiger Nannofossilien zubeobachten. Stratigraphisch stammen die älteren Schichten des Profils (Essen Grünsand-Formation,Brochterbeck-Formation) aus dem Ober-Cenoman, der jüngere Teil (Büren-Formation) aus dem Unter-Turon. Der engere Cenoman/Turon-Grenzbereich fällt in eine Schichtlücke. Die Zusammensetzung der Nannofossilvergesellschaftung (Anteile an Watznaueria spp., Biscutum spp., Zeugrhabdotus spp., T. orionatus, Prediscosphaera spp.) des küstennahen Profils Frömern hat große Ähnlichkeit mit der Verge-sellschaftung des offen ozeanischen Profils Wunstorf. Diese Gemeinsamkeit machen für Frömern stärkerpelagische Bedingungen wahrscheinlich, als ursprünglich vermutet.

Im Profil Ense-Bremen ist die Erhaltung der Nannofossilvergesellschaftung schlecht. Gerade einige Probennahe des Cenoman/Turon-Überganges sind vollständig steril. Die Diversität und die Absoluthäufigkeit an kal-kigen Nannofossilien ist in Ense-Bremen wesentlich niedriger als im Profil Frömern. Proben aus dem älterenTeil des Profils Ense-Bremen (Essen Grünsand-Formation) lassen sich biostratigraphisch in das Unter- bisMittel-Cenoman einordnen. Eine Datierung des jüngeren Teils (Baddeckenstedt-Formation) war aufgrund dersehr schlechten Fossilerhaltung nicht möglich. Eine hohe relative Abundanz der nährstoffliebenden GattungBiscutum impliziert, dass während des Unter- Mittel-Cenoman im Gebiet des heutigen Ense-Bremen einhöherer Eintrag von Nährstoffen vorgeherrscht habe muss, als im Ober-Cenoman von Frömern.

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8 Taxonomischer Index

Taxonomischer Index der im Text aufgeführten Arten und Gattungen (in alphabetischer Reihenfolge nach Gattungen)

Ahmuellerella Reinhardt 1964Ahmuellerella octoradiata (Górka 1957) Reinhardt 1967Amphizygus Bukry 1969Amphizygus brooksii Bukry 1969Assipetra Roth 1973Axopodorhabdus Wind & Wise in Wise & Wind 1977Axopodorhabdus albianus Wind & Wise in Wise & Wind 1977Biscutum Black in Black & Barnes 1959 Biscutum constans (Górka 1957) Black in Black & Barnes 1959Biscutum ellipticum (Górka 1957) Grün in Grün & Allemann 1975Biscutum melaniae (Górka 1957) Burnett 1997Biscutum notaculum Wind & Wise in Wise & Wind 1977Braarudosphaera Deflandre 1947Braarudosphaera bigelowii (Gran & Braarud 1935) Deflandre 1947Broinsonia Bukry 1969Broinsonia enormis (Shumenko 1968) Manivit 1971Broinsonia signata (Noël 1969) Noël 1970Bukrylithus Black 1971Bukrylithus ambiguus Black 1971Calculites Prins & Sissingh in Sissingh 1977Chiastozygus Gartner 1968Chiastozygus bifarius Bukry 1969Chiastozygus litterarius (Górka 1957) Manivit 1971Chiastozygus trabalis (Górka 1957) Burnett 1998bCorollithion Stradner 1961Corollithion kennedyi Crux 1981Corollithion exiguum Stradner 1961Corollithium signum Stradner 1963Cretarhabdus Bramlette & Martini 1964Cretarhabdus striatus (Stradner 1963) Black 1973Cribrosphaerella Deflandre in Piveteau 1952Cribrosphaerella ehrenbergii Deflandre in Piveteau 1952 Cyclagelasphaera Noël 1965 Cyclagelosphaera reinhardtii (Perch-Nielsen 1968) Romein 1977Discorhabdus Noël 1965Discorhabdus ignotus (Górka 1957) Perch-Nielsen 1968Eiffellithus Reinhardt 1965Eiffellithus gorkae Reinhardt 1965Eiffellithus turriseiffelii (Deflandre in Deflandre & Fert 1954) Reinhardt 1965Eprolithus Stover 1966Eprolithus eptapetalus Varol 1992Eprolithus floralis (Stradner 1962) Stover 1966Eprolithus octopetalus Varol 1992Flabellites Thierstein 1973Flabellites oblongus (Bukry 1969) Crux in Crux et al. 1982Gartnerago Bukry 1969Gartnerago nanum Thierstein 1974Gartnerago praeobliquum Jakubowski 1986Gartnerago segmentatum (Stover 1966) Thierstein 1974Gartnerago theta (Black in Black & Barnes 1959) Jakubowski 1986Grantarhabdus Black 1971aGrantarhabdus coronadventis (Reinhardt 1966) Grün in Grün & Allemann 1975Haquis Roth 1978Haquis circumradiatus (Stover 1966) Roth 1978Helenea Worsley 1971Helenea chiastia Worsley 1971

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Helicolithus compactus (Bukry 1969) Varol & Girgis 1994Helicolithus trabeculatus (Górka 1957) Verbeek 1977Lithraphidites Deflandre 1963Lithraphidites acutus Verbeek & Manivit in Manivit et al. 1977Lithraphidites alatus Thierstein in Roth & Thierstein 1972Lithraphidites carniolensis Deflandre 1963Loxolithus Noël 1965Loxolithus armilla (Black in Black & Barnes 1959) Noël 1965Manivitella Thierstein 1971Manivitella pemmatoidea (Deflandre in Manivit 1965) Thierstein 1971Microrhabdulus Deflandre 1959Microrhabdulus decoratus Deflandre 1959Miravestina Grün in Grün & Allemann 1975Miravetesina berganii Lees 2007Nannoconus Kamptner 1931Neocrepidolithus Romein 1979Octocyclus Black 1972Octocyclus reinhardtii (Bukry 1969) Wind & Wise in Wise & Wind 1977Placozygus Hoffman 1970Placozygus fibuliformis (Reinhardt 1964) Hoffman 1970Prediscosphaera Vekshina 1959Prediscosphaera cretacea (Arkhangelsky 1912) Gartner 1968Prediscosphaera serrata Noël 1970Prediscosphaera spinosa (Bramlette & Martini 1964) Gartner 1968Quadrum Prins & Perch-Nielsen in Manivit et al. 1977Quadrum gartneri Prins & Perch-Nielsen in Manivit et al. 1977Quadrum intermedium Varol 1992Radiolithus Stover 1966Radiolithus planus Stover 1966Retecapsa Black 1971Retecapsa angustiforata Black 1971Retecapsa crenulata (Bramlette & Martini 1964) Grün in Grün & Allemann 1975Retecapsa ficula (Stover 1966) Burnett 1998bRetecapsa surirella (Deflandre & Fert 1954) Grün in Grün & Allemann 1975Rhagodiscus Reinhardt 1967Rhagodiscus achlyostaurion (Hill 1976) Doeven 1983 Rhagodiscus angustus (Stradner 1963) Reinhardt 1971 Rhagodiscus asper (Stradner 1963) Reinhardt 1967 Rhagodiscus reniformis Perch-Nielsen 1973Rhagodiscus splendens (Deflandre 1953) Verbeek 1977Rotelapillus Noël 1973Rotelapillus biarcus (Bukry 1969)Rotelapillus crenulatus (Stover 1966) Perch-Nielsen 1984Scapholithus Deflandre in Deflandre & Fert 1954Scapholithus fossilis Deflandre in Deflandre & Fert 1954Seribiscutum Filewicz et al. in Wise & Wind 1977Seribiscutum gaultensis Mutterlose 1992aSeribiscutum primitivum (Thierstein 1974) Filewicz et al. in Wise & Wind 1977Sollasites Black 1967Sollasites horticus (Stradner et al. in Stradner & Adamiker 1966) Cepek & Hay 1969Staurolithites Caratini 1963Staurolithites ellipticus (Gartner 1968) Lambert 1987Staurolithites flavus Burnett 1998bStaurolithites glaber (Jeremiah 1996) Burnett 1998bStaurolithites imbricatus (Gartner 1968) Burnett 1998bStaurolithites mutterlosei Crux 1989Stoverius Perch-Nielsen 1986Stoverius achylosus (Stover 1966) Perch-Nielsen 1986Tegumentum Thierstein in Roth & Thierstein 1972Tegumentum stradneri Thierstein in Roth & Thierstein 1972

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Tetrapodorhabdus Black 1971aTetrapodorhabdus decorus (Deflandre in Deflandre & Fert 1954) Wind & Wise in Wise und Wind 1977Tranolithus Stover 1966Tranolithus minimus (Bukry 1969) Perch-Nielsen 1984Tranolithus orionatus (Reinhardt 1966a) Reinhardt 1966bWatznaueria Reinhardt 1964Watznaueria barnesae (Black 1959) Perch-Nielsen 1968 Watznaueria biporta Bukry 1969Watznaueria britannica (Stradner 1963) Reinhardt 1964 Watznaueria fossacincta (Black 1971) Bown in Bown & Cooper 1989 Watznaueria ovata Bukry 1969Zeugrhabdotus Reinhardt 1965Zeugrhabdotus bicrescenticus (Stover 1966) Burnett in Gale et al. 1996Zeugrhabdotus diplogrammus (Deflandre in Deflandre & Fert 1954) Burnett in Gale et al. 1996 Zeugrhabdotus embergeri (Noël 1958) Perch-Nielsen 1984Zeugrhabdotus elegans (Gartner 1968) Burnett in Gale et al. 1996Zeugrhabdotus erectus (Deflandre in Deflandre & Fert 1954) Reinhardt 1965Zeugrhabdotus noeliae Rood et al. 1971Zeugrhabdotus scutula (Bergen 1994) Rutledge & Bown 1996Zeugrhabdotus trivectis Bergen 1994

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Tab. 1: Zählliste der kalkigen Nannofossilien aus dem Profil Frömern.

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Tafel 1: Typische Arten kalkiger Nannofossilien aus den Profilen Frömern und Ense-Bremen.

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Tafel 2: Typische Arten kalkiger Nannofossilien aus den Profilen Frömern und Ense-Bremen.

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Fossilerhaltung und Taphonomie von Stramentum (Stramentum) pulchellum (SOWERBY, 1843) (Crustacea: Stramentidae) aus dem Unterturon

des Teutoburger Waldes (Nordrhein-Westfalen, Deutschland)

Preservation and taphonomy of Stramentum (Stramentum) pulchellum (SOWERBY, 1843) (Crustacea: Stramentidae) from the Lower Turonian

of the Teutoburger Wald (Nordrhein-Westfalen, Germany)

Lothar Schöllmann & Norbert Hauschke*

Kurzfassung

Im Rahmen eines Ausgrabungsprojektes des LWL-Museums für Naturkunde in Münster, Nordrhein-Westfalen (Paläontologische Bodendenkmalpflege), konnten im Steinbruch der Dyckerhoff AG in Lengerich 20 Skelette bzw. Teilskelette des lepadomorphen Cirripediers Stramentum (Stramentum) pulchellum ausder Hesseltal-Formation geborgen werden. Bei den ins Unterturon eingestuften Fundschichten handelt essich um Schwarzpelite. Die weitgehend intakten, nur schwach disartikuliert vorliegenden Neufunde werdenbeschrieben. Es ist belegt, dass sich Cirripedier als Larven auf Gehäusen lebender Ammoniten orientiertfesthefteten, von diesen im Verlauf ihres Lebenszyklus schließlich überwachsen wurden und so artikulierterhalten blieben. Bei den vorliegenden Stramentiden-Skeletten ist ein Zusammenhang mit Ammonitennicht ableitbar. Die Befunde sprechen allerdings dafür, dass Cirripedier von ihrer ursprünglich festen Unter-lage abgerissen wurden. Die Art der Besiedlung, die Taphonomie und das Überlieferungspotential der Stra-mentiden werden diskutiert.

Abstract

During an excavation project of the LWL Museum of Natural History in Münster, Nordrhein-Westfalen(LWL-Museum für Naturkunde, Paläontologische Bodendenkmalpflege), in the Hohne quarry of the Dycker-hoff AG in Lengerich 20 skeletons or parts of skeletons of the stalked cirripede Stramentum (Stramentum) pulchellum were excavated. The layers in which the fossils were found are black shales of lower Turonianage. The mostly intact and only weakly disarticulated finds are described. It is supposed that cirripedes as larval stages also fixed themselves oriented to shells of live ammonites. In the case of settlement onplanispirally coiled ammonites cirripedes live cycles ended abruptly at that time when smothered by thegrowing ammonite shell. However, the results suggest that the cirripedes were torn away from their firmbase. The kind of settlement, the taphonomy and the potential of fossilization of Stramentids is discussed.

* Anschrift der Verfasser:Dr. Lothar Schöllmann, LWL-Museum für Naturkunde, Sentruper Straße 285, D-48161 Münster, e-mail: [email protected]. Norbert Hauschke, Institut für Geowissenschaften und Geographie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Von-Seckendorff-Platz 3, D-06120 Halle (Saale), e-mail: [email protected]

Geol. Paläont.Westf. 84 55 - 77

5 Abb.2 Tab.1 Taf.

MünsterDezember 2012

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1. Einführung

Vollständig erhaltene lepadomorphe Cirripedier werden selten fossil überliefert. Dem gegenüber tretenisolierte Skelettelemente weit häufiger auf. So berichtete WITHERS (1923) von entsprechenden Funden ausder Schreibkreide Rügens und HATTIN (1977) aus der nordamerikanischen Oberkreide. Aus Tonmergelndes Unteren Santon von Wanne-Holsterhausen erwähnte ARNOLD (1964a) isolierte Scalpellum-Platten.Auch in der Ziegelei Ridderbusch westlich von Dorsten konnte ARNOLD (1964b) in der Bottrop-Formation(Campan) isolierte Platten von Pollicipes glaber nachweisen.

Von der Gattung Stramentum sind derzeit 15 Arten bekannt, die sich auf die beiden Untergattungen Stramentum und Angulatergum verteilen (HAUSCHKE 1994). Funde der Gattung Stramentum wurden mitt-lerweile aus Europa, Nord- und Südamerika, aus Vorderasien, Japan und Afrika beschrieben. Die bislangauf Europa beschränkte Art Stramentum (Stramentum) pulchellum besitzt hier eine stratigraphische Reichweite vom Cenoman bis zum Turon (Abb. 1). IFRIM et al. (2011) konnten Stramentum (Stramentum)pulchellum nun auch in Mexiko nachweisen.

In Ermangelung geeigneter Hartgründe besiedelten Larven von Cirripediern auch die Gehäuse lebenderAmmonoideen (vgl. DRUSHCHITS & ZEVINA 1969, HAUSCHKE 1994). Im Verlauf des Wachstums derAmmoniten-Gehäuse wurden die Epizoen schließlich überwachsen und blieben so fossil weitgehend voll-ständig erhalten. Doch auch auf einem baculitiden Ammoniten, der in Schwarzpelite eingebettet wurde,konnte Bewuchs durch Stramentiden nachgewiesen werden (HAUSCHKE et al. 2011). Zur Taphonomie derStramentiden existieren zahlreiche Annahmen und Vermutungen, die kritisch hinterfragt werden müssen,was im Rahmen der vorliegenden Arbeit versucht wird.

2. Die Cirripedier-Gattung Stramentum - Ein historischer Abriss

Die Erforschungsgeschichte der Cirripedier-Gattung Stramentum reicht bis in die erste Hälfte des 19.Jahrhunderts zurück. Auffällig ist, dass die Stramentiden nicht selten Ammonitengehäusen aufsitzen. Daden Autoren nur ein Teil des umfangreichen Fundmaterials vorlag und überprüft werden konnte, werden diein der Literatur verwendeten Gattungs- und Artbezeichnungen für diese Funde, die teilweise revidiert sind,dennoch in ihrer ursprünglichen Form wiedergegeben; ansonsten wird der Systematik von BUCKERIDGE& NEWMAN (2006) gefolgt. In Abb. 1, siehe Anhang werden die einzelnen Stramentum-Arten in ihrer stratigraphischen und regionalen Verbreitung dargestellt. Tabellarisch wurden die in der weit verstreutenLiteratur nachgewiesenen Stramentiden-Funde erfasst (Tab. 1, siehe Anhang).

Abb. 1: Paläogeographische Karte der Oberen Kreide (umgezeichnet nach Scotese 2002) mit allen weltweitpublizierten Funden der Cirripedier-Gattung Stramentum. Die Arten der Gattung Stramentum vertei-len sich auf fast alle Kontinente (außer Australien und Antarktis); vgl. dazu Tab. 1 siehe Anhang.

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SOWERBY (1843) beschrieb mit Loricula pulchella erstmals einen Vertreter der lepadomorphen Cirripe-dier, der später dem von LOGAN (1897) begründeten Genus Stramentum zugeordnet wurde. Der Holoty-pus ist jedoch nicht vollständig erhalten; es fehlen das Tergum und die Carina. Die ausführliche Beschrei-bung dieses Exemplares und eine Rekonstruktion lieferte DARWIN (1851) in seiner Monographie über dieLepadidae Großbritanniens. Mit einem Neufund aus Irland begründete THOMSON (1858) Loricula maca-dami. Aus Böhmen beschrieb FRITSCH (1877) Loricula gigas. DAMES (1878) wies mit Loricula syriacumaus dem Cenoman des Libanon den ersten Stramentiden im Nahen Osten nach. Dieser sitzt dem planspi-ral eingerollten Gehäuse eines Buchiceras syriacum auf.

Aus dem Senon von Dülmen in Westfalen beschrieb ZITTEL (1885) einen Fund von Loricula laevissima.ZITTEL erkannte als erster, dass Stramentiden lebende Ammoniten besiedelten. Eine Kollektion von 12Stramentiden beschrieben FRITSCH & KAFKA (1887) aus Böhmen als die Varianten L. gigas und L. minorder Art Loricula pulchella. Die Exemplare waren angeheftet an Ammoniten der Arten Pachydiscus peram-plus und Prionotropis woolgari. Den Erstfund eines Stramentiden aus Nordamerika (Fort Benton-Group deskanadischen Manitoba) beschrieb WHITAVES (1889) und begründete darauf die neue Art Loricula cana-densis. WOODWARD (1908a, 1908b) beschrieb drei Stramentiden auf einem Pachydiscus peramplus ausdem Middle Chalk (Turon) von Cuxton bei Rochester, Kent, und stellte diese zur neuen Art Loricula darwi-ni. WITHERS (1920) erkannte schließlich die Synonymie von Stramentum pulchellum, S. darwini und Loricula macadami. In seiner Revision von 1935 erfasste WITHERS alle bis dahin bekannt gewordenenStramentiden. Berücksichtigung fanden hierbei Funde aus dem zentralen Nordamerika, aus Nordwest- undMitteleuropa und dem Nahen Osten.

Die ersten Stramentiden-Funde aus Südamerika beschrieb ROYO Y GÓMEZ (1941) als Stramentum?alvaradoi aus dem Alb und als Stramentum columbiana aus dem Turon von Kolumbien. DAVADIE &EMBERGER (1955) wiesen mit Stramentum saadensis den ersten Stramentiden-Fund auf dem afrikani-schen Kontinent nach. Die neue Art ist mit Vorbehalt zur Untergattung Angulatergum zu stellen (HAUSCH-KE 1994). Den zweiten Nachweis aus Afrika lieferte COLLINS (1986) mit der neuen Art Stramentum incon-stans, die aus Nigeria stammt.

DRUSHCHITS & ZEVINA (1969) griffen die Interpretation von ZITTEL (1885) für ihren Fund eines Chelo-niceras auf, der von Blastolepas orlovi besiedelt wurde. Im Gegensatz zur Besiedlung durch Individuen derGattung Stramentum an den Flanken von Ammonoideen konzentriert sich der Bewuchs durch Blastolepasorlovi auf den Venter. OEKENTORP (1989) wies erstmals artikulierte Skelette von Stramentum pulchellumauch in Deutschland nach und interpretierte diese als Speisereste eines Ammoniten. Es handelt sich dabeium Funde aus dem westfälischen Turon. Die ersten Stramentiden aus dem Cenoman von Westfalenbeschrieb wenige Jahre später HAUSCHKE (1994). Auswertung und Vergleich aller aufgrund der verfüg-baren Literatur zu ermittelnden Stramentiden veranlassten ihn zur Aufstellung der beiden UntergattungenStramentum und Angulatergum.

Über Stramentiden, die einem Peroniceras tridorsatum aus der Oberkreide von Mexiko aufsitzen, berich-teten STINNESBECK et al. (2005). IFRIM & STINNESBECK (2007) konnten in Plattenkalken des Unter-Turon von Nordost-Mexiko insgesamt drei Ammoniten mit Bewuchs nachweisen, wobei die Cirripedier alsEpizoen interpretiert werden. Nach Ansicht dieser Autoren könnten die Cirripedier nach dem Tod derAmmonoideen bis zum Zeitpunkt ihrer Einbettung weitergelebt haben. VEGA et al. (2007) stellten einenFund des Cephalopoden Forresteria (Forresteria) sp. vor, dem 25 Stramentiden aufsitzen. IFRIM et al.(2011) gelang erstmals der Nachweis von Stramentum (Stramentum) pulchellum in Plattenkalken des unte-ren Coniac von Mexiko, womit nicht nur das Verbreitungsgebiet der Art, sondern auch deren stratigraphi-sche Reichweite erheblich ausgedehnt werden kann. Den ersten Stramentum-Fund aus dem westpazifi-schen Raum (Japan) beschrieben ebenfalls erst kürzlich NOMURA et al. (2009).

Tab. 1: Zusammenstellung der publizierten Stramentum-Funde. Die Nummern beziehen sich auf die jewei-ligen Fundorte und -schichten in Abb. 1. (s. Seite 72-77 Anhang)

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Abb. 2: Lage der Ausgrabung im Steinbruch der Dyckerhoff AG, Werk Lengerich, Teutoburger Wald(rechts), Nordrhein-Westfalen (links unten), Deutschland (links oben). Geobasisdaten© Land NRW,Bonn. Karte entnommen aus der CD Top50 NRW.

3. Fundsituation

In verschiedenen Lokalitäten des Teutoburger Waldes ist die Hesseltal-Formation aufgeschlossen, dieden Grenzbereich Obercenoman / Unterturon umfasst (Abb. 2). In den Jahren 1999-2002 fanden dort wie-derholt Ausgrabungen statt: 1999 im Steinbruch Hesseltal bei Halle in Westfalen, 2000 im Steinbruch derDyckerhoff AG, Werk Lengerich, in Lengerich, 2001 in der Bauschuttdeponie Borgholzhausen und 2002 imSteinbruch Wallmayer in Brochterbeck. Neben Crustaceen, die auf die hier beschriebenen Stramentidenbeschränkt bleiben, konnten Teleoster und Ammonoideen (WIPPICH 2005: Bearbeitung von Ammonoide-en-Kiefern) geborgen werden. Die hier beschriebenen Stramentiden-Funde stammen von der in Lengerichdurchgeführten Ausgrabung. Es handelt sich um insgesamt 20 Skelette bzw. Teilskelette der Art Stramen-tum (Stramentum) pulchellum.

Im Steinbruch der Dyckerhoff AG, Werk Lengerich (TK 25, Blatt 3813 Lengerich, R 34 25.000, H 5784.300:zentraler Wert; Abb. 2) stehen Schichten der oberen Hesseltal-Formation an (Abb. 3).

4. Stratigraphie

Die Hesseltal-Formation setzt sich im nördlichen Westfalen aus einer Wechsellagerung von Schwarzpeli-ten und Rotplänern, mit eingeschalteten Karbonaten, zusammen (HISS et al. 2006). Diese Sedimentabfolgeüberlagert mit scharfem Fazieswechsel die Karbonate der Brochterbeck-Formation. Die Hangendgrenze derHesseltal-Formation wird durch die letzte markante Schwarzpelit-Lage bzw. den Top des Rotpläners gebil-det. Im Raum Lengerich erreicht die Hesseltal-Formation eine Mächtigkeit von 21m (LEHMANN 1999).

Die regionale Ammoniten-Stratigraphie wurde von KAPLAN et al. (1984), KAPLAN (1986) sowie WIED-MANN et al. (1989) erstellt und lehnt sich eng an die des Anglo-Pariser Beckens an. Biostratigraphischreicht die Hesseltal-Formation von der M. geslinianum-Zone bis zur basalen M. nodosoides-Zone (NIEB-UHR et al. 2007). Die Sedimentation der Schwarzpelite erfolgte unter sauerstoffarmen Bedingungen undist dem „Oceanic Anoxic Event 2“ (OAE 2) zuzuordnen (TURGEON & CREASER (2008).

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Abb. 3: Freilegung der Grabungsfläche in der Hesseltal-Formation im Steinbruch der Dyckerhoff AG, WerkLengerich. Die Strecke markiert das Profil der Ausgrabung.

Die Grenze Cenoman-Turon liegt innerhalb der Hesseltal-Formation (=jüngeres Synomym für dieschwarzbunte Wechselfolge). Da sich die Leitformen Neocardioceras judii für das Ober-Cenomanium undWatinoceras devonense für das Unter-Turonium nur durch den Verlauf der Rippen über dem Venter unter-scheiden (WRIGHT & KENNEDY 1981), was an den flachgedrückten, nur in Abdruckerhaltung vorliegen-den Ammoniten aus den Schwarzpeliten nicht erkennbar ist, lassen sich die beiden Arten hier nicht zwei-felsfrei voneinander unterscheiden. Nach KAPLAN (1992) kommt im Bereich der Hesseltal-Formation W.devonense bereits zusammen mit Mammites nodosoides vor, der Leitart der nächst jüngeren Zone. DieStramentiden-Funde von der Grabung in Lengerich stammen aus den Schichten 5, 6 und 7 des Gra-bungsprofils Tab. 2, die dem Neocardioceras judii-Event sensu KAPLAN (1992) entsprechen. Nach neue-ren Untersuchungen (LEHMANN 1999, VOIGT et al. 2007), die Kohlenstoffisotopen-Daten mit einbeziehen,sind diese Schichten bereits in das tiefere Turon einzustufen. Biostratigraphisch beginnt das Turon mit demersten Auftreten des Ammoniten Watinoceras devonense.

Die Vorkommen von Schwarzpeliten im Bereich der Ausgrabung sind in Karbonate eingeschuppt. Diesetektonischen Befunde sind Ausdruck der Inversionstektonik zwischen dem Niedersächsischen Becken undder Rheinischen Masse an der Wende Oberkreide/Tertiär.

5. Material

Die Neufunde aus Lengerich liegen weitgehend vollständig erhalten vor.

In keinem Fall gelang bei den hier untersuchten Stramentum-Funden der eindeutige Nachweis einesZusammenhanges mit Ammonoideen. Lediglich bei den Stücken P13644a, b aus Schwarzpeliten vonBorgholzhausen (HAUSCHKE 1994) sowie P40727, P40729a, b und P40736 von der Grabung in Lengerichliegen die Stramentiden z. T. auf einer glatten, blassgrünen Fläche, bei der es sich um den Abdruck einesAmmoniten handeln könnte. Die organischen Reste eines Sipho sind auf diesen Platten jedoch nicht nach-weisbar. Lediglich das Exemplar P40727 zeigt an der Basis eine Struktur von 0,6 cm Länge und 0,025 cmBreite, die möglicherweise auf einen Sipho hindeuten könnte. Hier fehlt jedoch die durch die Septen her-vorgerufene Segmentierung, so dass eine solche Deutung höchst fraglich erscheint.

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Abb. 4: Skelettnomenklatur von Stramentum (Stramentum) pulchellum (nach HAUSCHKE 1994: Abb. 3).

5.1. Beschreibung

Die Stramentiden zeigen eine deutliche Gliederung in Capitulum und Pedunculus, die durch eine von dor-sal nach ventral schräg abwärts verlaufende Naht voneinander getrennt sind (Abb. 4).

Das Capitulum, das etwa die Form eines Dreiecks besitzt, besteht aus insgesamt zehn Platten, vondenen vier paarig (Scutum, oberer Latus, Tergum, carinaler Latus) und 2 unpaarig (Rostrum, Carina) aus-gebildet sind. Die Skelette liegen weitgehend vollständig vor, doch lediglich bei einem Exemplar sind auchdie Basisplatten des Pedunculus vorhanden (P40729a, b; Taf. 1, Fig.3). Das Rostrum besitzt einen etwadreieckigen Umriss, wobei der basale Rand konvex gebogen ist. Die Anwachsstreifung verläuft parallelzum basalen Rand. Das Rostrum greift auf der linken und rechten Seite des Capitulum mit seinem dorsa-len Rand auf das Scutum über. Der Umriss des Scutum ist etwa rautenförmig-trapezoidal. Der basale Randund der dorsale Rand schließen dabei einen Winkel von etwa 90° ein; die Zuwachstreifen im Randbereichder Platte zeigen den gleichen winkelförmigen Verlauf. Ventral biegen die Zuwachslinien dicht vor Erreichendes ventralen Randes leicht aufwärts. Dieser Bereich wird vom benachbarten Rostrum überdeckt. Derbasale Rand verläuft gerade bis schwach konvex.; alle anderen Begrenzungsflächen besitzen einen gera-den Rand. Die Lage des Umbo befindet sich, vom Apex aus gesehen, bei ca. ¼ bis 1/3 der Länge des ven-tralen Randes des Scutum. Die Form des oberen Latus entspricht etwa einem gleichschenkeligen Dreieck,wobei die Zuwachslinien parallel zum basalen Rand verlaufen. Das annähernd dreieckige Tergum reicht mitseiner Basis nicht bis zur Naht zwischen Capitulum und Pedunculus hinab. Der ventrobasale Rand wirdvon der dorsalen Kante des oberen Latus überlagert (Taf. 1, Fig. 3, 4 und 7: P40729, P40736; siehe auchHAUSCHKE 1994, Taf. 2, Fig. 4). Der dorsale Rand des Tergum verläuft deutlich konvex. Ventrobasal undapikal ist diese Platte gerade bis schwach konvex ausgebildet. Tergum und carinaler Latus liegen an ihremgemeinsamen Rand ohne Überlappung nebeneinander (Taf. 1, Fig. 7). Die Zuwachslinien verlaufen parallelzum ventrobasalen Rand. Zum ventroapikalen Rand hin biegen die Linien bogenförmig aufwärts. Am dor-salen Rand ist ein leichtes Hochbiegen der Zuwachslinien erkennbar. Der carinale Latus besitzt annähernd

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den Umriss eines rechtwinkeligen Dreiecks, wobei der ventrale Rand einen konkaven Verlauf besitzt. DieZuwachslinien verlaufen schwach bogenförmig und biegen kurz vor Erreichen des ventralen Randeshakenförmig hoch (P40736). Die Carina ist in Lateralansicht etwa dreieckig. Ihr Querschnitt besitzt die Formeines U. Der ventrale Rand der Carina überlappt den carinalen Latus und verhakt sich mit dem nach obengeknickten Rand (P40736). Die Zuwachslinien verlaufen gerade, in etwa parallel zum basalen Rand.

Der Pedunculus ist leicht asymmetrisch ausgebildet und besitzt etwa die Form eines Dreiecks. Der ven-trale und der dorsale Rand verlaufen deutlich konvex. Die Kalkplatten, die den Pedunculus überziehen undsich dachziegelartig überlagern, sind in insgesamt acht Reihen angeordnet, von denen die äußeren Reihenjeweils unpaarig und die drei mittleren Reihen paarig vorhanden sind. Die Platten der drei mittleren Reihensind etwa doppelt so breit wie lang. Die Längsseiten sind schwach nach außen gewölbt; die Querseitenverlaufen bogenförmig. Durch die Überlagerung der Platten in den einzelnen Reihen wird hier eine dreiek-kige Querseite vorgetäuscht. Die Lateralkanten der äußeren Platten überlagern die Querseiten der sichnach Innen anschließenden mittleren Platten in deren unteren Hälfte. Die apikalen Hälften der Lateralkan-ten dieser Platten überlagern die beiden Querseiten der außen gelegenen Platten.

5.2. Erhaltungszustand

Die am besten fossil überlieferten Exemplare von Stramentum (St.) pulchellum aus der Grabung im Stein-bruch Hohne in Lengerich werden im Folgenden beschrieben. Die Beschreibung orientiert sich dabei ander von HAUSCHKE (1994: Abb. 3) gegebenen Rekonstruktion und Skelettnomenklatur (Abb. 4).

Exemplar P40736 (Taf. 1, Fig. 7): Dieses am besten und vollständigsten erhaltene Exemplar besitzt einweitgehend intaktes Capitulum, dem lediglich das Rostrum fehlt. Bereits HATTIN (1977) wies darauf hin,dass das Rostrum immer als erste Platte verloren geht. Die Platten des Capitulum überlagern die proxi-malen Platten des Pedunculus. In diesem Plattenabschnitt haben sich die Pedunculusplatten deutlichdurchgepaust. Dem Pedunculus fehlen die basalen Platten. Da das Capitulum am ventralen Rand stärkerüber den Pedunculus geschoben wurde als am dorsalen Rand, sind von der dorsalen Plattenreihe 21 Plat-ten und von der ventralen Plattenreihe nur 15 Platten sichtbar. Der Pedunculus ist im proximalen Bereichgestaucht, so dass die Platten teilweise übereinander geschoben sind. In der mittleren Plattenreihe befin-den sich als Folge der Stauchung einige Platten in Schräglage, so dass die ventralen Plattenenden überden jeweiligen Nachbarplatten zu liegen kommen.

Exemplar P40728 (Taf. 1, Fig. 2): Bei dem Stück handelt es sich um ein fast vollständiges Skelett. DemPedunculus fehlen einige wenige Platten im basalen Abschnitt. Die 14 erhaltenen basalen Platten befindensich noch in ihrer ursprünglichen Position. Weiter apikal gelegene Platten des ventralen Randes desPedunculus sind sehr stark zusammengeschoben, so dass die einzelnen Platten nur noch als schmaleStreifen erkennbar sind. Durch die starke Verkürzung bilden die Platten der mittleren und dorsalen Plat-tenreihe einen Winkel von 12° zu den basalen, noch unverstellten Skelettelementen. Diese Platten sinddeutlich zur Ventralseite des Pedunculus hin verschoben. Das Capitulum liegt, bis auf das fehlendeRostrum, vollständig und im Verband vor.

Exemplar P40729a, b (Taf. 1, Fig. 3): Das Skelett besitzt einen vollständig erhaltenen Pedunculus. DiePlatten des Capitulum sind bis auf das Rostrum vollständig vorhanden und befinden sich noch imursprünglichen Verband. Das Capitulum ist jedoch vom Pedunculus getrennt und gegen diesen verscho-ben, so dass zwischen Pedunculus und Capitulum (Carina, carinaler Latus und oberer Latus) ein V-förmi-ger Spalt besteht. Das Tergum liegt teilweise unter bzw. zwischen den Platten des Pedunculus.

Exemplar P40733 (Taf. 1, Fig. 6): Das unvollständig erhaltene Skelett ist S-förmig gekrümmt. Die 17 vor-liegenden basalen Plattenreihen des Pedunculus befinden sich in ihrer ursprünglichen Artikulation. Die wei-ter proximal gelegenen Plattenreihen sind stark nach ventral gekrümmt, so dass die Platten der ventralenReihe einander stark überlagern. In der dorsalen Plattenreihe befindet sich zwischen der 17. und 18. erhal-tenen Platte ein V-förmiger Spalt. Die Platten des Capitulum liegen artikuliert vor. Das gesamte Capitulumist nach ventral und zur Basis des Pedunculus hin verschoben.

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Abb. 5: Stramentum (Stramentum) pulchellum (P57870). Exemplar mit teilweise disartikulierten Peduncu-lus- und Capitulum-Platten.

Exemplar P57870 (Abb. 5): Das Skelett liegt weitgehend zerstört vor. Die dorsal und in der Mitte gelegenen Platten des Pedunculus fehlen bis auf wenige basale Platten. Da es sich um das einzige Stückhandelt, bei dem mehrere Platten des Capitulum aus dem Verband gelöst sind, wird das Skelett in dieBeschreibung mit aufgenommen. Das Scutum liegt noch mit dem Pedunculus artikuliert vor. Tergum undcarinaler Latus befinden sich zwar noch im Verband, sind aber vom Pedunculus abgetrennt und leicht nach ventral verschoben.

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Inventarnummer Individuenzahl Schicht der Ausgrabung

P40724 1 6

P40726 1 6

P40727 3 6

P40728 1 5

P40729 a und b 2 5

P40730 a und b 2 6

P40731 a und b 1 5

P40732 1 6

P40733 1 Lesefund

P40736 4 6

P40737 1 5

P40738 1 7

P57870 1 5

Tab. 2: Liste der in der vorliegenden Arbeit untersuchten Exemplare von Stramentum (Stramentum) pul-chellum aus dem Profil in Lengerich.

Die 20 geborgenen Stramentum-Exemplare liegen als weitgehend vollständige Skelette vor, zeigenjedoch in einem eng begrenzten Umfang unterschiedliche Erhaltungszustände. Isolierte Platten von voll-ständig zerfallenen Cirripediern, wie sie WITHERS (1923) von Rügen oder HATTIN (1977) aus Nordamerikabeschrieben haben, konnten allerdings in dem vorliegenden Material nicht nachgewiesen werden. Dasssolche isolierten Platten während der Ausgrabung übersehen worden sind, ist auszuschließen. So wurdenselbst kleinste Fischschuppen und Pflanzenreste auf den Spaltflächen entdeckt und protokolliert. Die ausdem Profil entnommenen Gesteine wurden sehr fein aufgespalten, so dass selbst kleinste Fossilien nichtübersehen werden konnten.

6. Diskussion

Das Überlieferungspotential ist bei Cirripediern generell relativ gering. Als Bedingungen, unter denenvollständige Skelette von Stramentiden fossil überlieferbar sind, kommen in Betracht: 1) wenn Larvalsta-dien von Cirripediern auf lebenden, planspiral eingerollten Ammoniten siedelten und im Verlauf des Grö-ßenwachstums der Cephalopoden von diesen überwachsen wurden und 2) wenn Cirripedier in Schwarz-pelite eingebettet wurden (HAUSCHKE 1994, HAUSCHKE et al. 2011). 3). Auch rasche Einbettung könnteStramentiden, die Hartsubstrate besiedelten, vor dem Zerfall bewahrt haben (HATTIN & HIRT 1991).

Um einen Zusammenhang zwischen der Fazies sowie der Fossilerhaltung der Cirripedier herstellen zukönnen und um gleichfalls Materialien für weiterführende Untersuchungen leichter verfügbar zu machen,wurden alle den Autoren bekannten Publikationen über die Gattung Stramentum ausgewertet und dieErgebnisse tabellarisch erfasst (Tab. 1). Leider fehlen gerade in der älteren Literatur in vielen Fällen wichti-ge Angaben zur Fazies, Lithologie und zur Fundsituation, weshalb eine befriedigende Auswertung diesesDatenmaterials derzeit nicht möglich ist.

Die Lebensweise der Stramentiden und deren enge Beziehung zu Ammonoideen wird in jüngster Zeitwieder kontrovers diskutiert. So interpretieren FRAAYE & SUMMESBERGER (1999), wie schon OEKEN-TORP (1989), Cirripedier-Funde als Mageninhalte von Ammoniten. Diese Deutung ist jedoch schwer nach-vollziehbar, denn die Cephalopoden hätten danach die Stramentiden als Beutetiere von ihrem Substratabgerissen und anschließend mit ihren Kiefern zerkleinert. In diesem Fall wären als Mageninhalt disartiku-lierte Einzelplatten und keine weitgehend intakten Skelette zu erwarten gewesen. Deshalb distanziert sichauch OEKENTORP (mdl. Mittlg.) mittlerweile von seiner früheren Deutung (vgl. HAUSCHKE 1994: 29;Anmerkungen 4). Wie HATTIN (1996) belegen konnte, zählten Stramentiden zu den Beutetieren bestimm-ter Fische. Das dokumentieren Einzelplatten von Stramentum (Stramentum) haworthi im Koprolithen einesFisches aus der Oberkreide von Kansas.

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Während der Ausgrabungen im Steinbruch der Dyckerhoff AG in Lengerich konnten 20 Stramentiden-Skelette geborgen werden. Alle Skelette liegen isoliert vor, ohne dass ein Bezug zu Ammonitenschalenerkennbar wäre. Bis auf ein Exemplar (P40729; Taf. 1, Fig. 3) sind alle diese Stramentiden an der Basis desPedunculus beschädigt. Ammoniten konnten übrigens in den untersuchten Schichten geborgen werden.Es waren ca. 70 Exemplare, die in „Sipho-Erhaltung“ oder als schemenhafte Abdrücke vorliegen. Über ver-gleichbare Erhaltungsformen in Schwarzpeliten berichtete auch KEUPP (1977, 2000), der zeigen konnte,dass organische Reste des Siphos fossil erhaltungsfähig sind, während das aragonitische Ammoniten-Gehäuse vollständig aufgelöst wird oder im günstigsten Falle noch als Abdruck vorliegt. Nach KEUPP(1977) sind diese Erhaltungszustände charakteristisch für euxinische Faziesbereiche.

Diesen Erklärungszusammenhang griff DIEDRICH (1999) auf, um die von HAUSCHKE (1994) auf einerSchwarzpelit-Platte orientiert vorgefundenen und weitgehend vollständig erhaltenen 14 Skelette, darunterdrei juvenile Entwicklungsstadien, von Stramentum (Stramentum) pulchellum neu zu interpretieren. DieseDeutungen betreffen gleichermaßen die hier vorgestellten Neufunde, die im basalen Bereich des Pedun-culus ebenfalls Beschädigungen aufweisen. Hatte HAUSCHKE (1994) die Orientierung der Stramentiden-Skelette nach Abwägung verschiedener anderer Deutungsmöglichkeiten auf sedimentäre Einregelungs-prozesse zurückgeführt, so ging DIEDRICH (1999) davon aus, dass die Stramentiden ursprünglich einemgrößeren Ammonitengehäuse aufsaßen, dessen Schale in dem euxinischen Milieu später diagenetisch voll-ständig weggelöst wurde. DIEDRICH favorisierte bei seiner Interpretation, anders als HAUSCHKE, dieBesiedlung leerer, auf dem Meeresboden liegender Ammonitengehäuse. Gegen diese Interpretation sprichtjedoch, dass die Schwarzpelite in einem lebensfeindlichen Milieu zur Ablagerung kamen, in dem Hinweiseauf benthonisches Leben weitgehend fehlen. Die Lamination der Sedimente ist völlig intakt. Lediglich inlokalen und eng begrenzten Bereichen konnten Vorkommen von Zoophycos, Chondrites und auchMuscheln nachgewiesen werden. Keine der Muscheln (Inoceramus, Mytiloides) weist jedoch eine Besied-lung durch Stramentiden auf. Für die Muscheln wird eine chemobiontische Lebensweise angenommen(KAUFMANN 1988, TEUWSEN 2004). Cirripedier zeigen einen sehr geringen Toleranzbereich gegenüberniedrigen Sauerstoffgehalten (SEILACHER 1982), so dass die von DIEDRICH gegebene Deutung als sehrunwahrscheinlich erscheint. Die Interpretation von DIEDRICH (1999) setzt zudem voraus, dass die Ammo-nitengehäuse vollständig aufgelöst wurden, denn die Funde von HAUSCHKE (1994) und auch die hier vor-gestellten Stramentiden zeigen keinerlei Zusammenhang mit Ammoniten. Angesichts von etwa 70 Ammo-nitenfunden, die im Verlauf der Grabungskampagne in „Sipho-Erhaltung“ geborgen wurden, erscheint eswenig wahrscheinlich, dass ausgerechnet die von Stramentiden besiedelten Ammoniten nicht mehr nach-weisbar sein sollten. Die Befunde deuten vielmehr darauf hin, dass die Stramentiden vor der Einbettungvon ihrem Substrat abgerissen worden sind. Eine Beschädigung der Pedunculus-Basen muss allerdingsnicht zwangsläufig ein Hinweis darauf sein, dass die Cirripedier gewaltsam von ihrer Unterlage getrenntund dann als isolierte Skelette im Sediment eingebettet wurden. Denn auch von Cephalopoden über-wachsene Stramentiden können Beschädigungen an den Pedunculus-Basen aufweisen.

Der Prozess, bei dem Cirripedier durch Ammoniten überwachsen werden, womit der Zerfall ihrer Skelet-te verhindert wird, wird von den verschiedenen Bearbeitern (z. B. DRUSHCHITS & ZEVINA 1969, HAUSCH-KE 1994, WITTLER 1996, DIEDRICH 1999) unterschiedlich bewertet. So geht WITTLER (1996) davon aus,dass die Stramentiden beim Weiterwachsen des Ammonitengehäuses letztendlich zwischen die alte besie-delte und die sich neu bildende Windung geraten seien, wodurch die Cirripedier ihrer Unterlage direkt auf-gepresst wurden. Aufgrund der Befunde, die am untersuchten Material und aus der Literatur gewonnenwerden konnten, kommen die Autoren dieses Beitrages zu einer abweichenden Deutung. Danach setztesich die Stramentiden-Larve, mit dem Capitulum in Richtung der Schwerkraft orientiert, so auf dem Ammo-nitengehäuse fest, dass die Cirren dem Fahrtstrom entgegen ausgebreitet werden konnten. Im günstigstenFalle heftete sich die Larve an einer der Flanken im unteren Gehäusebereich des schwimmenden Cepha-lopoden fest. Im Verlauf des Wachstums und nach einer Rotation des Gehäuses um etwa 360° gerieten die Cirripedier, die sich auf der äußeren Windung festgeheftet hatten, schließlich in den Mantelbereich desAmmonitentieres. Aufgrund der punktuellen Anheftung der Stramentiden-Skelette müssten diese vomMantel erfasst, deren Längsachsen in Wachstumsrichtung des Ammonitengehäuses umgebogen und der alten Windung vollständig aufgepresst worden sein. Allerdings legen die Befunde eine etwas andereDeutung nahe. Auffällig ist nämlich, dass den untersuchten Exemplaren zum größten Teil die Basis desPedunculus fehlt. Diese Faktenlage lässt sich nur so erklären, dass die Stramentiden-Skelette beim wachs-tumsbedingten Vorrücken des Mantels abgeschert wurden. Einmal unter den Mantel geraten, können diejetzt isolierten Skelette verrutschen und eine Lage einnehmen, die von der ursprünglich auf dem Ammoni-tengehäuse eingenommenen Position und Orientierung verschieden sein kann. Die leicht disartikuliertenStramentiden-Skelette und auch die Stauchungen im Bereich von Pedunculus und Capitulum lassen sich somit zwanglos auf Bewegungen des Mantels zurückführen. Bei den schwach disartikulierten Stra-mentiden aus Schwarzpeliten (z. B. die von HAUSCHKE 1994 beschriebenen Exemplare) ist jedoch nicht

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auszuschließen, dass es sich dabei um Individuen handelt, die gar nicht von Ammoniten überwachsen,sondern durch ein nicht näher einzugrenzendes Ereignis von ihrer Unterlage abgerissen wurden, in dieSchwarzpelit-Fazies gelangten und aufgrund der dort herrschenden besonderen Erhaltungsbedingungennahezu vollständig fossil überliefert worden sind. Den Schlüssel zu dieser Deutung liefert der Fund des baculitiden Ammoniten Sciponoceras mit angeheftetem Stramentiden aus der Schwarzpelit-Fazies(HAUSCHKE et al. 2011).

Wie KEUPP (2000) zeigen konnte, wird beim Fortbau der Wohnkammer zwischen der letzten Ammoni-tenwindung und dem Mantel des Cephalopoden von diesem die innere Prismenschicht ausgeschieden,von der die Stramentiden schließlich überzogen wurden, womit für die artikulierten Skelette ein großes Fos-silisationspotential gegeben war. Nach KEUPP (1987, 2000) liegt die Prismenschicht in drei verschiedenenModifikationen vor. Die erste Modifikation wird dort angelegt, wo Muskeln und andere Gewebe an derSchaleninnenseite angeheftet sind. Durch die zweite Modifikation werden Unebenheiten im inneren Scha-lenrelief geglättet und äußere Störungen, wie Parasiten oder Schalenverletzungen, eingekapselt. Als dritteModifikation tritt eine runzelige Schalenlage auf, die bei Ammonoideen aragonitisch mineralisiert ist. Fürden Weichkörper der Ammonoideen müssen die Stramentiden-Skelette ein nicht unerhebliches Relief dar-gestellt haben. Die taphonomischen Prozesse liefen bei den überwachsenen Cirripediern somit unter sehrspeziellen Bedingungen ab. Ein vollständiger Zerfall der Skelette wurde, wie er unter „normalen“ taphono-mischen Bedingungen sehr rasch erfolgt wäre, infolge der Fixierung durch die vom Cephalopoden aus-geschiedene Prismenschicht gestoppt, wodurch diese exzeptionelle Fossilüberlieferung überhaupt erstmöglich wurde.

Dank

Die Ausgrabungen im Steinbruch Hohne der Dyckerhoff AG, Werk Lengerich, waren möglich dank dergroßzügigen Unterstützung seitens der Firma, vertreten durch Herrn Dr. Rosmanith und Herrn Fischer.Beide Herren stellten uns mehrfach kostenlos schweres Gerät zur Verfügung. Herr U. Kaplan (Gütersloh)und Herr Dr. R. Schoch (Stuttgart) machten uns Literatur zugänglich; bei der Literaturrecherche erhieltenwir ferner Unterstützung durch Frau G. Müller und Herrn M. Scheuplein (beide Halle/Saale). Frau Dr. Chr.Ifrim (Heidelberg) machte uns auf wichtige mittel- und südamerikanische Literatur aufmerksam und über-nahm freundlicherweise den Review unserer Arbeit. B. Oblonczyk (Münster) erledigte die Fotoarbeiten undmontierte die Tafel. Allen genannten Personen danken wir herzlich für ihre Unterstützung. Nicht zuletzt dan-ken wir den Studierenden und Präparatoren des Ausgrabungsteams für die geleistete Arbeit.

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Tafel 1

Fig. 1 Stramentum (Stramentum) pulchellum (Sowerby 1843), P40727. Das Exemplar oben ist weitgehendvollständig; im basalen Bereich des Pedunculus fehlen einige Plattenreihen. Unten ist ein unvoll-ständiges Exemplar erkennbar.

Fig. 2 Stramentum (Stramentum) pulchellum (Sowerby 1843), P40728. Fig. 3 Stramentum (Stramentum) pulchellum (Sowerby 1843), P40729a. Fig. 4 Stramentum (Stramentum) pulchellum (Sowerby 1843), P40729b. Das Exemplar ist weitgehend voll-

ständig erhalten; Capitulum und Pedunculus sind voneinander getrennt.Fig. 5 Stramentum (Stramentum) pulchellum (Sowerby 1843), P40731c. Fig. 6 Stramentum (Stramentum) pulchellum (Sowerby 1843), P40733. Das S-förmig gebogene, unvoll-

ständige Exemplar ist schwach disartikuliert.Fig. 7 Stramentum (Stramentum) pulchellum (Sowerby 1843), P40736. Diesem nahezu vollständigen

Exemplar fehlt lediglich das Rostrum. Daneben sind weitere unvollständige Exemplare erkennbar.

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Geologie und Paläontologie in West falen

Schöllmann, Lothar: Pleurocaris juengeri n. sp., ein neuer Krebs (Ma lacostra-ca, Syncarida) aus dem Namur B von Hagen-Vorhalle (Westf., Deutsch land). Albat, Friedrich: Tetrapodenfährten im Unteren Muschelkalk von Borgholz-hausen. Saloustros, Kai, Speetzen, Eckhard: Aufbau und Genese des saalezeitlichenGrundmorä ne bei Mittel-Gaupel im west lichen Münsterland (Westfalen, NW-Deutsch l.). Speetzen, Eckhard; Weber, Michael: Ein pleistozäner Kalkstein-Schotter beiHoltwick im westlichen Mün ster land (West falen, NW-Deutschland). Lanser, Klaus-Peter; Selmeier, Alfred; Skupin, Klaus: Ein Auenterrassenprofilder Lippe mit Vorkommen von Casta nea sativa MILL. (Edelkastanie, Eßkasta-nie) westlich von Lippstadt.(79 S., 35 Abb., 3 Tab., 7 Taf.)Dezember 1998, Heft 52 15,34 €

Schallreuter, Roger: Ostrakoden aus silurischen Geschieben IV.(69 S., 14 Taf.) Januar 2000, Heft 53 14,57 €

Mutterlose, Jörg; Klein, Christian; Kessels, Kai: Die Floren- und Faunenfüh-rung des Ober-Valangin (Unter-Kreide) in NW Deutschland.(95 S., 29 Abb., 23 Taf.) Januar 2000, Heft 54 17,90 €

Schallreuter, Roger: Ostrakoden aus silurischen Geschieben V. Rödder, Gerhard; Ziegler, Fred-Karsten: Kloedenia saalensis n. sp., eine neueobersi lurische Ostrakodenart aus einem Beyrichienkalk-Geschiebe des Mün-sterländer Hauptkiessandzuges. Braun, Andreas; Gosny, Olaf: Struk turbietend erhaltene Achsen von Biligneaaus Kieselschiefern des Unter-Karbons bei Wuppertal (Bergisches Land,Deutsch land). (117 S., 1 Abb., 2 Tab., 23 Taf. ) November 2000, Heft 55 18,41 €

Wittler, Frank A.; Roth, Rosemarie: Platypterygius (Reptilia, Ichthyosauria) ausdem oberen Untercenoman des Teutoburger Waldes (Oberkreide, NW-Deutschland). Sachs, Sven: Ein Pliosauride (Sauropterygia: Plesiosauria) aus der Oberkreidevon Anröchte in Westfalen.Sachs, Sven: Mosasaurier-Reste aus der Oberkreide von Nordrhein-Westfa-len. Schubert, Siegfried; Metzdorf, Ralf: Ein neues Lias-Profil (Hettangium/Sine-murium) an der neuen Umgehungsstrasse östlich von Heepen bei Bielefeld. Stu we, Thomas: Erstfunde von Ophiuren (Schlangensterne) im Obercam pani-um des östlichen Münsterlandes. (77 S., 20 Abb., 3 Tab., 8 Taf.)November 2000, Heft 56 14,06 €

Kennedy, William James; Kaplan, Ulrich: Ammonitenfaunen des hohen Ober-coniac und Santon in Westfalen (136 S., 21 Abb., 40 Taf.)November 2000, Heft 57 25,31 €

Mutterlose, Jörg; Mecklenbeck, Martin; Rückheim, Sylvia: Die Floren- undFau nenverteilung im Unter-Hauterive (Unter-Kreide) der Ton gruben Heister-holz (NRW). v. Zezschwitz, Ecke: Waldböden des Lipper Berglandes. Josten, Karl-Heinz; Laveine, Jane-Pierre; van Amerom, Hendrik W. J.: EineCalamiten-Modifikation aus dem Oberkarbon. (85 S., 25 Abb., 8 Tab., 10 Taf.) Dezember 2001, Heft 58 25,30 €

Brauckmann, Carsten; Schöllmann, Lothar; Sippel, Wolfgang: Die fossilenInsekten, Spinnentiere und Eurypteriden von Hagen-Vorhalle. (89 S., 24 Abb., 12 Taf.)März 2003, Heft 59 20,00 €

Schubert, Siegfried; Fischer, Rudolf: Lioceratoides sp. indet., ein mediterranesFaunenelement aus der Pleuroceras apyrenum-Subzone (Ober-Pliensba-chium) von Ennigerloh bei Bünde. Harting, Markus; Leiss, Otto; Boenigk, Wolfgang; Kasper, Haino-Uwe;Grumm, Gerd; Semertzidis, Savvas: Geologie im Bereich des Trassenneubaufür die Stadtbahnlinie 4 (Universitätslinie) der Stadt Bielefeld: Beckenanalyse,Fazies und Palaeoenvironment des Keupers im Raum Bielefeld. May, Andreas: Die Fossilführung des Mitteldevons im Raum Attendorn-Olpe(West-Sauerland; Rechtsrheinisches Schiefergebirge). (79 S., 19 Abb., 7 Tab., 3 Taf.) März 2003, Heft 60 15,75 €

Josten, Karl-Heinz; van Amerom, Hendrik W. J.: Die Flora des Namur B ausHagen-Vorhalle. (303 S., 87 Abb., 117 Taf.) März 2003, Heft 61 55,00 €

Skupin, Klaus; Stritzke, Rüdiger: Frühdrenthezeitliche Ablagerungen im östli-chen und südöstlichen Münsterland.Wiese, Frank; Kaplan, Ulrich: Der Mittel-/Ober-Turon Grenzbereich im RaumLengerich.Kaplan, Ulrich: Neue Beobachtungen zu den Stromberg-Schichten, Unter-campan, Oberkreide, südöstliches Münsterland.

Schöllmann, Lothar: Archaeostomatopodea (Malacostraca, Hoplocarida) ausdem Namur B (höheres Marsdenium, Karbon) von Hagen-Vorhalle (NRW,Deutschland) und eine Neudefinition einiger Arten der Familie Tyrannophonti-dae. (141 S., 46 Abb., 2 Tab., 10 Taf.)November 2004, Heft 62 19,90 €

Grzegorczyk, Detlef; Gumprecht, Almuth; Hendricks, Alfred & Lanser, Klaus-Peter mit Beiträgen von Schöllmann, Lothar: Anwendung des Denkmal-schutzgesetzes von Nordrhein-Westfalen im Bereich der Paläontologie.Grzegorczyk, Detlef: In die Denkmallisten eingetragene paläontologischeBodendenkmäler in Westfalen-Lippe (Stand 2004). (77 S., 62 Abb., 1 Tab.)März 2005, Heft 63 29, 90 €

Kaplan, Ulrich; Kennedy, William James & Hiß, Martin: Stratigraphie undAmmonitenfaunen des Campan im nordwestlichen und zentralen Münster-land. (171 S., 12 Abb., 1 Tab., 65 Taf.)Dezember 2005, Heft 64

Schubert, Siegfried: Ein Lias-Profil (Hettangium/Sinemurium) vom Bau desOstwestfalendamm-Tunnels in Bielefeld Stadtmitte nebst einem Profil von derFinkenstraße in Bielefeld.Mutterlose, Jörg; Mecklenbeck, Martin: Die Florenverteilung im Valangin-/Hauterivegrenzbereich (Unterkreide) der Tongrube Nierdermehnen (NRW).Wippich, Max G. E.: Ammonoideen-Kiefer (Mollusca, Cephalopoda) ausSchwarzschiefern des Cenoman/Turon-Grenzbereichs (Oberkreide) im nördli-chen Westfalen.Fesl, Sabine; Bornemann, André & Mutterlose, Jörg: Die Baumberge-Schich-ten (Obercampan) im nordwestlichen Münsterland- Biostratigraphie und Abla-gerungsraum.(116 S., 23 Abb., 8 Tab., 17 Taf.). Dezember 2005, Heft 65 14,50 €

Sligtenhorst, Maik; Speetzen, Eckhard: Eiszeitliche Großgeschiebe („Findlin-ge“) zwischen Rhein und Weser und ihre Aussagen zur Bewegung des Inland-eises. (123 S., 6 Abb., 9 Tab., 3 Beil.)November 2006, Heft 66 19,90 €

Kaplan, Ulrich; Kennedy, William James; Scheer, Udo: Ammoniten der Bott-rop-Formation, Campanium, westliches Münsterland. (71 S., 16 Abb., 13 Tab.)Dezember 2006, Heft 67 14,65 €

Schubert, Siegfried: Das Ober-Pliensbachium (Domerium) der Herforder Liasmulde -Teil 1 – Die Aufschlüsse.(90 S., 8 Abb., 15 Tab.)Oktober 2007, Heft 68 9,80 €

Korn, Dieter: Goniatiten von der Namur/Westfal-Grenze im RheinischenSchiefergebirge (Cephalopoda, Ammonoidea; Oberkarbon; Deutschland)Sorokoletov, Maxim; Mutterlose, Jörg: Kalkige Nannofossilien des Coniac-/Santon-Grenzbereichs Oberkreide) der Mergelgrube Lessmöllmann (Castrop-Rauxel; NRW.Stritzke, Rüdiger; Niggemann, Stefan; Richter, Detlev K.: Neogene und ober-kretazische Mikrofossilien in pleistozänen Höhlenlehmen der Dechenhöhle(NW Sauerland/NRW). (75 S., 38 Abb., 3 Tab.)November 2007, Heft 69 9,50 €

Korn, Dieter; Penkert, Peter: Neue Ammonoideen-Funde aus den Namur-Grauwacken der Umgebung von Arnsberg (Westfalen).Kaplan, Ulrich: Das Albium (Unterkreide) im Teutoburger Wald und Eggege-birge.Müller, Arnold: Ein artikulierter Fund von Ptychodus aus dem Obercenomanvon Westfalen. (63 S., 26 Abb., 3 Tab.)März 2008, Heft 70 9,90 €

Heidelberger, Doris: Revision devonischer Gastropoden aus demFrettertal(Givetium, Sauerland).Jäger, Manfred; Schubert, Siegfried: Das Ober-Pliensbachium (Domerium) derHerforder Liasmulde – Teil 2 – Serpuliden (Kalkröhrenwürmer).Linnert, Christian; Mutterlose, Jörg: Kalkige Nannofossilien des Untercam-pans (Oberkreide) von Buldern (Stadt Dülmen, NRW)(101 S., 8 Abb., 3 Tab., 12 Taf.)Mai 2008, Heft 71 10.80 €

Deppe, Albrecht; Stritzke, Rüdiger: Bodenkundliche und palynologischeUntersuchungen im Naturschutzgebiet Begatal, Kreis Lippe, NRW.Dölling, Manfred; Stritzke, Rüdiger: Geowissenschaftliche Untersuchungen imSubrosionsgebiet des „Heiligen Feldes“ (nördliches Münsterland, Nordwest-deutschland).Ribbert, Karl-Heinz; Skupin, Klaus: Marine und terrestrische Sedimente derKreidezeit im Paläokarst des Briloner Massenkalks (92 S., 51 Abb., 9 Tab.)März 2009, Heft 72 17,90 €

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Kaplan, Ulrich: Naturbausteine historischer Bauwerke des Münsterlandes undseiner angrenzenden Gebiete. (178 S. 90 Abb., 39 Tab.)Dezember 2009, Heft 73, kartoniert 24,80 €

Hardcover 29,80 €

Schubert, Siegfried: Geologische Erkenntnisse aus den Tongruben bei Som-mersell, Stadt Nieheim.Linnert, Christian; Mutterlose, Jörg: Kalkige Nannofossilien des Santon-Cam-pan-Grenzbereichs (Oberkreide) von Westerwiehe (Stadt Rietberg; NRW).Skupin, Klaus; Speetzen, Eckhard; Zandstra, Jacob Gosse: Früh-drenthezeit-liche Moränen der Saale-Kaltzeit im Bereich der Abgrabung Tecklenborg süd-westlich von Coesfeld-Flamschen (westliches Münsterland). (87 S., 19 Abb., 42 Tab., 11 Taf.)Februar 2010, Heft 74 19,80 €

Schöllmann, Lothar; Schlösser, Manfred: Eine fossilführende Karstspalte imSteinbruch Hillenberg bei Warstein.Reimann, Christina: Die Großsäugerfauna der Karstspalte Hillenberg 1 in War-stein.Berger, Martin; Vierhaus, Henning: Die frühholozänen Kleinsäugetiere der War-steiner Karstspalte.(104 S., 65 Abb., 75 Tab.)März 2010, Heft 75 12,90 €

Lanser, Klaus-Peter: Erste Nachweise von Südelefanten aus Westfalen.Lanser, Klaus-Peter: First evidence of southern elephants from Westphalia.Serdyuk, Nataly V.: Some of the small mammals from Haarstrang site (Ger-many). (81 S., 8 Abb., 10 Fig., 7 Tab., 7 Taf.)März 2010, Heft 76 10,90 €

Speetzen, Eckhard: Osningsandstein und Gault-Sandstein (Unterkreide) ausdem Teutoburger Wald und dem Eggegebirge und ihre Verwendung als Natur-bausteine.(59 S., 36 Abb., 11 Tab., 1 Kt.)November 2010, Heft 77, kartoniert 17,80 €

Hardcover 19,90 €

Richardt, Nadine: Das Cenoman im Teutoburger Wald bei Halle/Westfalen(NW-Deutschland): Eine integrierte stratigraphisch-sedimentologische, mikro-fazielle und geophysikalische Analyse.Richter, Detlev K.; Schulte, Ulrike; Mangini, Augusto; Erlemeyer, Andreas &Erlemeyer, Matthias: Mittel- und oberpleistozäne Calcitpartikel kryogener Ent-stehung aus der Apostelhöhle südöstlich Brilon (Sauerland, NRW).Dreyer, Rasmus; Niggemann, Stefan; Richter, Detlev K. & Stritzke, Rüdiger:Eine Mikrofloren-Mischvergesellschaftung in mittelpleistozänen Schichten(MIS 6) der Dechenhöhle (NW Sauerland/NRW).(81 S., 34 Abb., 3 Taf.)Dezember 2010, Heft 78 16,90 €

Schwermann, Leonie; Sander, Martin, P.: Osteologie und Phyllogenie vonWestphaliasaurus simonsensii: Ein neuer Plesiosauride (Sauropterygia) ausdem Unteren Jura (Pliensbachium) von Sommersell (Kreis Höxter), Nordrhein-Westfalen, Deutschland.März 2011, Heft 79 16,80 €

Koch, Lutz; Lemke, Ulrich & Schöllmann, Lothar: Neue Trilobiten-Funde ausdem Ordovizium des Ebbe-Sattels (Rheinisches Schiefergebirge, Deutsch-land).Schallreuter, Roger, Koch, Lutz: Ostracoden aus dem Ordovizium des Ebbe-Sattels (Rheinisches Schiefergebirge, Westfalen, Deutschland).Hoffmann, Rene; Mutterlose, Jörg: Stratigraphie und Cephalopodenfauna desUnterapt von Alstätte (NRW).Aberhan, Martin; Scholz, Annemarie & Schubert, Siegfried: Das Ober-Pliens-bachium (Domerium) der Herforder Liasmulde – Teil 3 – Taxonomie undPaläoökologie der Bivalvia aus der Amaltheenton-Formation (Unterjura) derHerforder Liasmulde.(109 S.; 16 Abb.; 13 Tab.; 9 Taf.)Dezember 2011, Heft 80 30,00 €

Kaplan, Ulrich: Das Cenomanium (Oberkreide) im südlichen Teutoburger Waldund nördlichen Eggegebirge zwischen Berlebeck und Veldrom (SüdöstlichesMünsterländer Kreidebecken.Kaplan, Ulrich: Turonium und Unterconiacium (Oberkreide) im südlichen Teu-toburger Wald und Eggegebirge zwischen Augustdorf und Altenbeken (Süd-östliches Münsterländer Kreidebecken).Kaplan; Ulrich: Turonium und Unterconiacium (Oberkreide) im SteinbruchDIMAC bei Halle (Westfalen), Teutoburger Wald (Östliches Münsterländer Krei-debecken).(105 S., 76 Abb.)Dezember 2011, Heft 81 53,00 €

Ebel, Rainer; Ehling, Angela: Der Porta-Sandstein Geologie, Vorkommen,historischer Abbau und Verwendung.Klassen, Horst: Oberjura-Sandsteine aus dem Wiehengebirge und ihre Ver-wendung als Bausteine historischer Gebäude.(195 S., 233 Abb., 2 Karten, 9 Tab..)Dezember 2012, Heft 82 Preis liegt z.Zt. nicht vor

Kaplan, Ulrich: Der mittelalterliche Steinbruch des Bischofs Meinwerk unddas Unterconiacium (Oberkreide) bei Paderborn (südöstliches MünsterländerKreidebecken) mit Anmerkungen zum historischen Gebrauch regionalerNaturbausteine.(51 S., 45 Abb.)Dezember 2012, Heft 83 Preis liegt z.Zt. nicht vor

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LWL-MUSEUM FÜR NATURKUNDEWestfälisches Landesmuseum mit Planetarium

Geologie und Paläontologie in Westfalen

Heft 84

Stratigraphie und kalkige Nannofossilien des Unter-Apt von Alstätte(NRW)

Jörg Mutterlose & Cinzia Bottini

Randlich marine Sedimente der tiefen Ober-Kreide von Bochum – Biostratigraphie und Ablagerungsraum

Christian Linnert & Jörg Mutterlose

Die tiefe Ober-Kreide des Haarstrangs (Frömern, Ense-Bremen) Biostratigraphie und Ablagerungsraum

Christian Linnert & Jörg Mutterlose

Fossilerhaltung und Taphonomie von Stramentum (Stramentum) pulchellum (SOWERBY, 1843) (Crustacea: Stramentidae) aus dem Unterturon

des Teutoburger Waldes (Nordrhein-Westfalen, Deutschland)

Lothar Schöllmann & Norbert Hauschke

ISSN 0176-148XISBN 978-3-940726-21-6

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