fünf ethische prinzipien journalistischer praxis

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 Fünf ethische Prinzipien journalistischer Praxis: Zuerst waren die fünf ethischen Prinzipien nur das Resultat aus zahlreichen Fallstudien. Sie mussten aber systematisch begründet werden. Versuch einer systematischen Begründung: Ausgangspunkt sind die Beziehungen, die ein Journalist beim Arbeiten eingeht , und der Journalist selbst. (nicht das System, sondern die handelnde Person) Beziehungen, die der Journalist eingeht:  Quelle, Informant  Akteure und Betroffene: Objekte der Berichterstattung  Inhalte, die er an Rezipienten sendet  Beobachtung von Kollegen und Vorgesetzten  Image in der Öffentlichkeit (mehr als Leser des Mediums) Gefüge von Prinzipien und journalistischer Arbeit: Quellen Informationsschutz Objekte der Berichterstattung Persönlichkeitsschutz Öffentlichkeit Anwendung angemessener Methoden der Recherche Rezipienten Fairness und Sorgfaltspflicht Kollegen/Peers Vermeidung von Interessenskonflik ten Achtung als Struktur im Berufsethos in der Kommunikation  Ansatz wurde allerdings kritisiert und konnte nicht umgesetzt werden. (Rühl/Saxer 80er) = Leitkategorie Die fünf Prinzipien des Journalisten: 1. Journalist und seine Informationen Grundlage des journalistischen Arbeitens, braucht viele, Netzwerk, Informant ist anonym, wenn brisant, Quelle kann versiegen, wenn er will. Informantenschutz ist wichtig, um das Vertrauen der Informanten zu bewahren. Kritisch wird es, wenn Dritte an den Informationen interessiert sind (zb. Gerichte) Zeugnisverweigerungsrecht Konfliktpotenzial kann für Journalisten gefährlich werden. 2. Journalist und die Objekte seiner Berichterstattung Journalist erhebt Informationen über eine Person. Wie weit darf er dabei gehen? Privatsphäre bzw. werden durch den Bericht ideelle oder materielle Schäden verursacht? Wird das Selbstbild des Befragten zerstört?  Kollision zwischen journalistischem Interesse und Menschenwürde  Kollision zwischen Pressefreiheit und Privatsphäre  Leitartikel Achtung wird hier stark gefordert Grenzen sind schwer zu ziehen, weil es immer auf die Situation drauf ankommt. (Zb. Person des öffentlichen Lebens?) Eindeutige Verstöße allerdings, wenn Menschen nach Katastrophen oder Verbrechen in entwürdigender Form dargestellt werden. Durch den Personenschutz entgehen aber Informationen, die er aber bringen muss laut Berufsmuster. Achtung als Korrektiv gegenüber den Berichterstattungsmustern

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5/16/2018 Fünf ethische Prinzipien journalistischer Praxis - slidepdf.com

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Fünf ethische Prinzipien journalistischer Praxis:

Zuerst waren die fünf ethischen Prinzipien nur das Resultat aus zahlreichen Fallstudien. Sie musstenaber systematisch begründet werden.

Versuch einer systematischen Begründung:Ausgangspunkt sind die Beziehungen, die ein Journalist beim Arbeiten eingeht, und der Journalistselbst. (nicht das System, sondern die handelnde Person)Beziehungen, die der Journalist eingeht:

  Quelle, Informant

  Akteure und Betroffene: Objekte der Berichterstattung

  Inhalte, die er an Rezipienten sendet

  Beobachtung von Kollegen und Vorgesetzten

  Image in der Öffentlichkeit (mehr als Leser des Mediums)

Gefüge von Prinzipien und journalistischer Arbeit:

Quellen InformationsschutzObjekte der Berichterstattung PersönlichkeitsschutzÖffentlichkeit Anwendung angemessener Methoden der RechercheRezipienten Fairness und SorgfaltspflichtKollegen/Peers Vermeidung von Interessenskonflikten

Achtung als Struktur im Berufsethos in der Kommunikation – Ansatz wurde allerdings kritisiert undkonnte nicht umgesetzt werden. (Rühl/Saxer 80er) = Leitkategorie

Die fünf Prinzipien des Journalisten:

1.  Journalist und seine InformationenGrundlage des journalistischen Arbeitens, braucht viele, Netzwerk, Informant ist anonym,wenn brisant, Quelle kann versiegen, wenn er will.

Informantenschutz ist wichtig, um das Vertrauen der Informanten zu bewahren.Kritisch wird es, wenn Dritte an den Informationen interessiert sind (zb. Gerichte)ZeugnisverweigerungsrechtKonfliktpotenzial kann für Journalisten gefährlich werden.

2.  Journalist und die Objekte seiner BerichterstattungJournalist erhebt Informationen über eine Person. Wie weit darf er dabei gehen?Privatsphäre bzw. werden durch den Bericht ideelle oder materielle Schäden verursacht?Wird das Selbstbild des Befragten zerstört?  Kollision zwischen journalistischem Interesse und Menschenwürde  Kollision zwischen Pressefreiheit und Privatsphäre  Leitartikel Achtung wird hier stark gefordert

Grenzen sind schwer zu ziehen, weil es immer auf die Situation drauf ankommt. (Zb. Persondes öffentlichen Lebens?) Eindeutige Verstöße allerdings, wenn Menschen nachKatastrophen oder Verbrechen in entwürdigender Form dargestellt werden.

Durch den Personenschutz entgehen aber Informationen, die er aber bringen muss lautBerufsmuster.Achtung als Korrektiv gegenüber den Berichterstattungsmustern

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3.  Journalist und seine Rezipienten:Journalist stellt aktuelle Themen dar. Die Rezipienten erwarten sich einen Wahrheitsgehaltund wollen zugleich eine Übereinstimmung mit ihren Erwartungen haben. Die Erfüllungdieser Erwartungen basiert auf der Glaubwürdigkeit des Journalisten.  Glaubwürdigkeit ist ein wichtiger Imagefaktor

  Fairness- und Sorgfaltspflicht sind einzuhalten, damit die Erwartung des Rezipientengegenüber dem Qualitätsanspruch der Zeitung gerecht wird.

4.  Journalist und seine Kollegen:Das Konkurrenzverhalten in der Redaktion darf nicht zu stark sein, damit die Produktionnicht gefährdet ist. Professionsangehörigen sollen Zugehörigkeit demonstrieren. (Nicht vomBerufsprofil abweichen und PR einfließen lassen)

Vermeidung von Interessenskonflikten:  Exklusive Story (Scoop): Wird das von Kollegen unterstützt / geschieht

das durch Selbstzweck, Selbstantrieb oder Motivation den anderenvoraus zu sein?

 Kommt auch vor, wenn Journalisten Informationen zu ihrem Nutzenprivat verwenden. (zb. Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens)

5.  Journalist und Öffentlichkeit:Nicht nur die Leser eines Mediums, sondern die allgemeine Öffentlichkeit sind hier gemeint.Journalist wird in der Öffentlichkeit auch an gewissen moralischen Kategorien gemessen(Ehrlichkeit, Anständigkeit) – das ist aber von Land zu Land verschieden. Zb. mancheakzeptieren mehr eine härtere Anwendung angemessener Recherchemethoden.

Achtung als zentrale Kategorie der Kommunikationsethik: Dann sind diese fünf Prinzipien

eine Spezifizierung dieser Kategorie. Das sind keine simplen Do’s and Don’ts Anführungen!

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