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medianet.at Spektakulär Wie sich Holz als Bau- stoff immer stärker emanzipiert. financenet & real:estate Freitag, 3. Juni 2016 COVER 33 © Pantermedia.net/Andriy Kravchenko Frankfurt lässt Versicherern auf den Zahn fühlen Im Auftrag der europäischen Aufsicht EIOPA führt die heimische FMA Stresstests bei den österreichischen Assekuranzen durch. 34 © Land OÖ Erneute Beteiligung aws Gründerfonds setzt auf Online- Reiseplattform TourRadar 35 Massivbau Bedeutend für heimischen Arbeitsmarkt und regionale Wertschöpfung 38 Luxusimmobilien Die Preise in Kitzbühel, Velden und Wien steigen – aber moderat 39 Recommender FMVÖ feiert zehnjähriges Jubiläum des Branchen-Awards 40 VERMITTLUNG VERWALTUNG BEWERTUNG BAUMANAGEMENT www.ehl.at ATX (Schluss 1.6.) 2.222,12 -2,23% Top 5 ATX Prime Flop 5 ATX Prime RHI 3,94% Verbund 2,84% Rosenbauer 2,29% Strabag 1,61% EVN 1,36% Do & Co -8,19% OMV -6,63% Uniqa -5,64% Schoeller-Bleckmann -4,44% Erste Group Bank -3,79% 3,94% RHI -8,19% Do & Co ATX 25. Mai–1. Juni 2016 IATX (Schluss 1.6.) 231,28 -0,55% Atrium 5,67% Warimpex 1,21% conwert 0,72% Immofinanz 0,39% Buwog -0,60% CA Immo -2,18% S Immo -2,22% 5,67% Atrium -2,22% S Immo IATX 25. Mai–1. Juni 2016 36

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Spektakulär Wie sich Holz als Bau-stoff immer stärker emanzipiert.

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Frankfurt lässt versicherern auf den Zahn fühlenIm Auftrag der europäischen Aufsicht EIOPA führt die heimische FMA Stresstests bei den österreichischen Assekuranzen durch. 34

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erneute Beteiligung aws Gründerfonds setzt auf Online-Reiseplattform TourRadar 35

Massivbau Bedeutend für heimischen Arbeitsmarkt und regionale Wertschöpfung 38

Luxusimmobilien Die Preise in Kitzbühel, Velden und Wien steigen – aber moderat 39

recommender FMVÖ feiert zehnjähriges Jubiläum des Branchen-Awards 40

VERMITTLUNGVERWALTUNGBEWERTUNGBAUMANAGEMENT

www.ehl.at

ATX (Schluss 1.6.) 2.222,12 -2,23%

Top 5 ATX Prime

Flop 5 ATX Prime

▲ rHI 3,94%

▲ verbund 2,84%

▲ rosenbauer 2,29%

▲ Strabag 1,61%

▲ evN 1,36%

▼ Do & co -8,19%

▼ oMv -6,63%

▼ Uniqa -5,64%

▼ Schoeller-Bleckmann -4,44%

▼ erste Group Bank -3,79%

3,94%rHI

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ATX 25. Mai–1. Juni 2016

IATX (Schluss 1.6.) 231,28 -0,55%

▲ Atrium 5,67%

▲ Warimpex 1,21%

▲ conwert 0,72%

▲ Immofinanz 0,39%

▼ Buwog -0,60%

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medianet.at

••• Von Gerald Stefan

WIEN/FRANKFURT. Österreichs Versicherer werden gestresst – doch ihr Trost ist, dass sie damit nicht allein dastehen: Die europäi-sche Versicherungsaufsicht EIOPA mit Sitz in Frankfurt sowie die na-tionalen Finanzaufsichtsbehörden stellen in den nächsten Wochen die europäischen Versicherer auf den Prüfstand. Die Assekuranzen müssen in einem neuen Stresstest ihre Stabilität im Krisenfall unter Beweis stellen; im Zentrum stehen die Auswirkungen der anhaltenden Niedrigzinsen, zusätzlich kombi-niert mit einem (simulierten) neu-en Schock an den Finanzmärkten, so die EIOPA.

Die ganze Branche betroffenBis Mitte Juni müssen die Versi-cherer dazu ihre Daten bei den nationalen Aufsichtsbehörden ein-reichen. In Österreich ist das die Finanzmarktaufsicht (FMA). Es ist erst der zweite Stresstest dieser Art. Und diesmal will die EIOPA ihre Überprüfung ausweiten: In jedem

EU-Land sollen die Aufsichtsbe-hörden so viele Institute unter die Lupe nehmen, dass mindestens 75% des Lebensversicherungsmarkts abgedeckt sind. (2014 lag die Quo-te nur bei 50%.) Was Österreich

betrifft, so wird dieses Ziel mehr als erfüllt: Vom Stresstest umfasst sind alle österreichischen Versi-cherungsunternehmen, die unter die neuen EU-Versicherungsregeln Solvency 2 fallen. Das sind de facto alle Branchenvertreter – ausgenom-men nur die kleinen Versicherungs-vereine auf Gegenseitigkeit, so ein FMA-Sprecher: „In Summe werden daher in Österreich 41 Versiche-rungsunternehmen dem EIOPA-Stresstest 2016 unter zogen.“

Laut EIOPA-Präsident Gabri-el Bernardino soll dabei nicht im Fokus stehen, welche Unterneh-men die vorgeschriebenen Kapi-talquoten im Krisenfall einhalten; vielmehr gehe es darum, welche Auswirkungen eine Schieflage

von Versicherern auf das gesamte Finanzsystem in der EU hätte.

Solvency II ist gestartetDem Stresstest liegen die neu-en Kapital- und Aufsichtsregeln zugrunde, die unter dem Namen Solvency II Anfang 2016 in Kraft getreten sind; Stichtag der un-tersuchten Finanzzahlen ist der 1. Jänner 2016. Die Ergebnisse des Tests sollen im Dezember vorlie-gen. Die Testergebnisse einzelner Versicherer will die EIOPA allen-falls anonymisiert oder in Gruppen zusammengefasst veröffentlichen.

Wie steht Europa da?Beim letzten Stresstest vor zwei Jahren hatte sich herausgestellt, dass bei einem Szenario lang an-haltender niedriger Zinsen rund jedes vierte untersuchte Unter-nehmen die Kapitalanforderungen nach Solvency II verfehlen könnte. Einen Teil der Gesellschaften setzte die EIOPA zudem einem extremen Stress-Szenario mit fallenden Akti-en- und Anleihekursen sowie wei-teren Schocks wie hohen Schäden durch Naturkatastrophen und ei-ner Kündigungswelle ihrer Kunden aus; in diesem Fall erfüllten nur noch 56% die Anforderungen.

Während die EIOPA vor zwei Jahren auch das Abschneiden von Versicherungskonzernen als Grup-pe betrachtete, will sie diesmal aber lediglich das Abschneiden der jeweiligen Einzelgesellschaften in den Blick nehmen. Sie wolle die Unternehmen bei der Datenerhe-bung nicht überfordern, heißt es. Bestimmte Teilgesellschaften seien mit ihrem langfristigen Geschäft besonders anfällig für die anhal-tenden Niedrigzinsen. So macht das Zinstief vor allem Lebensver-

sicherern zu schaffen, die ihre al-ten Lebensversicherungsverträge erfüllen müssen.

Die Branche ist am WerkÖsterreichische Versicherer geben sich angesichts Solvency II, Nied-rigzinsen und aktuellem Stresstest gelassen, doch wird allerorten an den Herausforderungen gearbeitet.

Das Vorsteuerergebnis (EGT) bei der Uniqa sank im 1. Quartal 2016 um 55,7% auf 41,6 Mio. €; dazu trug ein deutlicher Rückgang der Net-toerträge aus Kapitalanlagen (u.a. wegen der Niedrigzinsen) bei. Das Konzernergebnis reduzierte sich um 56,9% auf 33,2 Mio. €. Uniqa-Chef Andreas Brandstetter hat einen schwachen Jahresstart bereits an-gekündigt und sieht sich auf Kurs, die Erträge sollen in Zukunft wieder steigen. Mit der laufenden Vereinfa-chung der Organisation will man bis Anfang 2017 fertig sein.

Bei der Vienna Insurance Group (VIG) sank der Gewinn vor Steuern im 1. Quartal 2016 um 22,5% auf 101,5 Mio. €, das Konzernergebnis gab um 21,5% auf 77,6 Mio. € nach. Im Gesamtjahr will VIG-Chefin Elisabeth Stadler das EGT aller-dings auf bis zu 400 Mio. € verdop-peln; an diesem Plan hält die VIG weiterhin fest.

41 Versicherer auf dem PrüfstandDie Finanzmarktaufsicht (FMA) unterzieht Österreichs Versicherungsbranche im Auftrag der Europa-Aufsicht EIOPA im Juni einem neuen Stresstest: Geprüft wird, wie Niedrigzinsen und eventuelle Krisen wirken.

GeprüftAuch die Vienna Insurance Group unter Elisabeth Stadler und die Uniqa mit CEO Andreas Brands-tetter werden von der FMA geprüft.

AssekuranzenDie europäische Versicherungsauf-sicht will diesmal die Anzahl der geprüften Versi-cherer erhöhen; in Österreich kom-men 41 Unter-nehmen dran.

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finanzmarktaufsicht

Lebenssparte ist im fokusBei ihrem neuen Stresstest haben die EIOPA und die nationalen Aufsichtsbehör-den vor allem die Lebensversicherer im Visier; die Sparte leidet unter dem Problem, dass Altverträ-ge relativ hoch verzinst sind, die

Neuveranlagung aber nicht mit entsprechender Performance möglich ist. Dazu kommt ein Druck auf die laufenden Prämieneinnah-men: Im 4. Quartal 2015 gab es einen Rückgang der LV in Österreich um 3,72% auf 1,66 Mrd. €.

Die Branche

eU-Aufsicht eioPA waltetDie Europäische Aufsichtsbe-hörde für das Versicherungs-wesen und die betriebliche Altersversorgung (European Insurance and Occupational Pensions Authority, EIOPA) mit Sitz in Frankfurt ist Teil der Antwort Europas auf die

Finanzkrise: Sie ist Bestand-teil des neuen Europäischen Finanzaufsichtssystems (ESFS), gemeinsam mit Europäischer Bankenaufsicht (European Banking Authority, EBA) und Wertpapieraufsicht (European Securities and Markets Authority, ESMA).

Die Neuordnung

Geprüft werden alle Versicherer, die unter Solvency II fallen, also alle außer kleine Versicherungsvereine.

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medianet.at Freitag, 3. Juni 2016 INVESTING/INSURANCE:WATCH 35

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. TourRadar, der größte On-line-Marktplatz für mehrtägige Gruppenreisen, ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen und hat seinen Umsatz im vergan-genen Jahr mehr als verdreifacht.

Das österreichische Unterneh-men mit Sitz in Wien und regiona-len Büros in Brisbane, Australien, und Toronto, Kanada, hat im glei-chen Zeitraum die Zahl der Partner-Reiseveranstalter auf 500 ausge-baut und bedient damit rund 200 Reiseziele weltweit. Zudem wur-den wichtige strategische Partner-schaften mit Amadeus und Rough Guides geschlossen.

Das Unternehmen hat jetzt als Teil der Series-A-Finanzierung sechs Mio. USD (5,4 Mio. €) einge-sammelt. Die Finanzierung wurde von Cherry Ventures und Hoxton Venture angeführt, die österreichi-schen Investmentfonds aws Grün-derfonds und Speedinvest haben sich ebenfalls beteiligt.

Teilnahme an FolgefinanzierungMit der Series-A-Finanzierung will TourRadar das Team im kommen-den Jahr auf 70 Mitarbeiter erwei-tern und die Marketingaktivitäten auszubauen; derzeit beschäftigt TourRadar 40 Reiseexperten.

Das Unternehmen hat in den letzten Jahren über 50.000 Reise-bewertungen gesammelt und sich damit als vertrauenswürdige Platt-form etabliert. Dieses Vertrauen ist essenziell für das Online-Buchen von Touren im Wert von durch-schnittlich mehr als 1.800 €. Im Luxussegment wurde zuletzt ein immenses Wachstum registriert.

Die Plattform bietet insgesamt über 20.000 Gruppenreisen in über

200 Ländern an. „Seit dem Einstieg des aws Gründerfonds Ende 2014 konnte sich das Unternehmen sehr erfolgreich am Markt positionieren und stetig wachsen. Gemeinsam mit Business Angels und Speed-invest haben wir das Unternehmen auf die Finanzierung von weiteren

internationalen Investoren vorbe-reitet und das Wachstum durch sig-nifikante Investments begleitet. Die Teilnahme an der Folgefinanzierung zeigt einmal mehr, wie sehr wir an dieses Unternehmen glauben“, sagt Ralf Kunzmann, Geschäftsführer aws Gründerfonds.

aws setzt auf Online-MarktplatzMehrtägige Gruppenreisen werden immer beliebter – auch eine Folge einer alternden Bevölkerung. Der aws Gründer-fonds hat sich jetzt erneut am Anbieter TourRadar beteiligt.

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AblEbENSVERSICHERUNG

Raucher müssen heftig blechenWIEN. Raucher zahlen deutlich mehr Prämie, zumindest in der Ablebensversicherung. Ein Ver-gleich der Prämien zeigt den Vor-teil für Nichtraucher: Bei einer Uniqa Risikolebensversicherung, mit der sich die Familie oder Na-hestehende für den Todesfall absi-chern lassen, zahlt ein 30-jähriger Raucher bei einer Laufzeit von 20 Jahren und einer Deckungssumme von 100.000 € beispielsweise 16,58 € Prämie im Monat, ein Nichtrau-cher hingegen zahlt 7,75 €, kann also mehr als die Hälfte sparen. Bei privaten Krankenversiche-rungen stellt sich die Lage ganz anders dar: Tariflich kann man bei Krankenversicherungen keinen Unterschied zwischen Rauchern und Nichtrauchern machen. Da-für gibt es Unterstützung von der Uniqa beim Aufhören.

Ralf Kunzmann, aws Gründerfonds: „Glauben an dieses Unternehmen“.

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medianet.at36 HOLZBAU Freitag, 3. Juni 2016

••• Von Paul Christian Jezek

Die Canary Wharf Crossrail Station ist für London nicht „nur“ ein städte­baulicher Meilen­stein, sondern be­eindruckt auch mit

ihren Dimensionen. Entworfen von Architekturguru Norman Foster, er­innert die Haltestelle an ein Schiff, dessen krönenden Abschluss eine rund 300 m lange Holzdachkons­truktion der Wiehag GmbH aus Altheim (OÖ) darstellt.

„Um die architektonischen Vorga­ben zu erfüllen, haben wir die Kon­struktion ein ganzes Jahr lang opti­miert“, erklärt Wiehag­Projektleiter Clemens Huber die Pionier arbeit an der Themse. „Ursprünglich wa­ren hochaufwendige, zugefräste Holzteile geplant. Dann haben wir den Metallknoten komplexer ge­macht, wodurch die Holzbauteile einfacher zu fertigen waren.“

100 Meter im VisierÄhnlich anspruchsvoll ist auch die Errichtung des HoHo in der See­stadt Aspern: Mit 84 m wird dieses Leuchtturmprojekt nach der Fer­tigstellung 2018 das höchste Holz­hochhaus der Welt sein.

Die entscheidende Vorgabe für den Architekten Rüdiger Lainer war, ein Gebäude zu entwerfen, das den Baustoff Holz im wahrsten Sinne des Wortes spürbar macht. Daher wurde das Hoho mit einem Betonkern samt angedockten Holz­konstruktionen sowie Decken aus Holz­Beton­Verbund geplant. So wird das Holz in der Untersicht der Decken, in den Außenwand­ und Fassadenelementen sowie den Stützen stets sicht­ und fühlbar bleiben.

Dass die Höhe des Gebäudes ins­besondere die Statik vor ganz neue Herausforderungen stellt, liegt auf der Hand. „Das Hochhaus besteht aus drei Einzeltürmen, die sich gegenseitig stützen und ein intel­ligentes Aussteifungskonzept ha­ben“, erläutert HoHo­Tragwerks­planer Richard Woschitz. „Wir ha­ben die statischen Probleme gut in den Griff bekommen; daher glaube ich nicht, dass mit 84 Metern be­reits das Limit erreicht ist – 100 Meter für Holzhochhäuser sind durchaus realistisch.“

Ausgezeichneter oö. HolzbauDurchaus ähnlich spektakulär ent­wickelt sich die Holzbau­Erfolgs­geschichte in Oberösterreich.

In den vergangenen Jahren wur­de der Werkstoff Holz in seiner enormen Vielfalt einem immer brei­teren Anwender­ und Kundenkreis bewusst, und infolgedessen gab es beim diesjährigen oö. Holzbaupreis gleich 126 Einreichungen – vom klassischen Ein­ und Mehrfamili­enhaus zum Schulgebäude in Hy­bridbauweise, vom Kindergarten

zur modernen Messehalle, vom Holzlager zum Musikpavillon oder vom Beach­Club bis zur Crossrail Station.

„Der OÖ Holzbaupreis erfüllt vie­le wichtige Funktionen“, sagt Um­welt­Landesrat Rudolf Anschober. „Er stellt die Naturressource Holz als zukunftsträchtiges Baumate­rial in den Mittelpunkt, streicht die wertvollen technischen Eigen­schaften hervor, zeigt die vielfäl­tigen Gestaltungsmöglichkeiten in der modernen Holzbauarchitektur und ist Dokument für wirtschaft­lich erfolgreichen Klimaschutz. Einer der ältesten Baustoffe der Welt wird heute – dank des Um­denkens in Richtung Ressourcen­schonung – neu entdeckt.“

Die Möglichkeiten, die der Holz­bau bietet, hat das Bundesland er kannt, weshalb 2013 eine Geset­zesnovelle in Kraft getreten ist, die es erlaubt, dass in Oberösterreich auch vier­ und mehrgeschossige Gebäude in Holzbauweise errichtet werden können. Für die Holzbau­betriebe, deren Zulieferer, die Ar­chitekten ebenso wie für den länd­lichen Raum bietet sich somit ein großes wirtschaftliches Potenzial.

Beim diesjährigen oö. Holzbau­preis wurden sieben Siegerprojek­te ausgezeichent und zusätzlich ein Publikumspreis vergeben:

Wohnbauten & öffentlicher BauIn der Kategorie „Wohnbauten“ wurde ein Einfamilienhaus am östlichen Ende des Mondsees aus­gezeichnet, das als Holzrahmenbau ausgeführt wurde.

Durch die hohe Transparenz der Fassade im Obergeschoss erleben die Bewohner eine innige Verbin­dung von Innen­ und Außenraum und genießen die herrliche Aus­sicht auf den See und die umliegen­de Berglandschaft.

Speziell im Wohn­, Ess­ und Kochbereich herrscht durch die ge­wählten Holz­ und Lehmputzober­flächen warme Wohnlichkeit. Durch die allseitig weiter nach außen füh­rende Zwischendecke und das weit auskragende Flachdach erfährt das Gebäude einen vorbildlich ge­lösten, konstruktiven Witterungs­

schutz, und andererseits ergeben sich zwei großzügig überdachte, sehr einladende Terrassenaußen­bereiche. Nach außen hin wird der Holzcharakter besonders in der hinterlüfteten Dreischicht­Lär­chenfassade des Erdgeschosses deutlich. Auf eine sehr sorgfältige Verarbeitung speziell in der Ein­bindung der Fensterlaibungen und der Eckausführungen wurde viel Wert gelegt.

Beim Siegesprojekt in der Kate­gorie „Öffentlicher Bau“ handelt es sich um den Kindergarten V in Marchtrenk: Schon am Gehsteig­

Haus im Grünen Klarer Sieg beim Publikumspreis für das Holzhaus der Familie Stein-kellner in Arbing: Mehr als 2.800 Oberösterreicher stimmten für diesen Wohnbau.

Wie sich Holz als Baustoff immer stärker emanzipiertSpektakuläre Holzbau-Projekte wie Canary Wharf Crossrail Station in London oder das 24 Stockwerke hohe HoHo in der Seestadt Aspern sorgen weltweit für Furore – und auch in Oberösterreich agiert man innovativ.

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Roland Gnaiger Architekt, Juryvorsitzender

Am wichtigsten ist die Tatsache, dass Holzbau im gebauten Alltag und in den Köp­fen und Herzen der Menschen angekommen ist.

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Vier SonderpreiseSieger in der Kategorie „Außer Lan­des“ wurde ein in seiner Charakte­ristik sehr markanter Bau in einem neuen Strandbad am Bodensee, der in seiner städtebaulichen Aufgabe als Landmark am Ortseingang der Gemeinde Wallhausen wie auch als hervorragendes Beispiel modernen, konstruktiv durchdachten Holz­baus überzeugt.

Auf einem zum Teil erdberührten Sockelgeschoss in Stahlbeton ent­wickelt sich der Holzbau über eine im Inneren sichtbare Tragstruktur in Form von differenzierten Raum­sequenzen in die Höhe. Im Außen­bereich unterstreicht der Einsatz von silbergrau patinierten Holz­schindeln aus Eiche an den Wand­ und Dachflächen die konsequente architektonische Haltung in Kombi­nation mit vorbildhaftem Umgang und Einsatz des Materials Holz.

Das Healthcare­Centre Mon­dikolok – „Sonderpreis studenti­sches Holzbau­Engagement“ – ver­dankt seine Existenz im Südsudan studentischem Engagement auf höchstem Niveau. Bei der Realisie­rung wurde auf enge Zusammenar­beit zwischen den österreichischen Projektbeteiligten, den lokalen Pro­jektpartnern, Facharbeitern und Helfern vor Ort Wert gelegt.

Das 5­Sterne­Q­Hotel wiederum zeigt, wie effizient Holz eingesetzt werden kann. Die gesamte „Wert­schöpfungskette Holz“ präsentiert sich in diesem Bau: die Forstwirt­schaft, die holzverarbeitende In­dustrie und die Holzbau­Meister.

Das statische Konzept ist klar und einfach, die gesamte Tragkon­struktion wirkt luftig und leicht. Es wird die gesamte Fläche stützenfrei mit Holzleimbindern überspannt, dies lässt eine uneingeschränkte Nutzung der gesamten Fläche zu.

Last but not least hatten die Oberösterreicher die Möglichkeit, über ein Internetportal unter al­len Einreichungen der Kategorie „Wohnbau“ ihr Traumhaus zu wäh­len und damit den Publikumspreis zu küren. Mehr als 51.500 Votes wurden abgegeben, als Siegerob­jekt ging das „Haus im Grünen“ in Arbing mit mehr als 2.800 Stimmen hervor.

Das Objekt zeichnet sich durch optimale Nutzung des Baugelän­des aus, sichtbares Holz ist das dominierende Gestaltungselement.

Die komplette Fassade wurde bis hin zum Flachdach mit Lärchen­holz ausgeführt – ebenso wie der überdachte Terrassengang. Die zeitgemäße Architektur ließ einen hohen Vorfertigungsgrad im Werk der Buchner GmbH zu. Die rasche Hausmontage kam der Baufamilie dabei ebenso entgegen wie die tro­ckene Holzbauweise mit bezugsfer­tigen Räumen schon wenige Wo­chen nach Abschluss der Baustelle.

Freitag, 3. Juni 2016 HOLZBAU 37

rand werden die Besucher von einem weit ausladenden Vordach aufgenommen und in eine weite, lichte Halle hineingeführt, die in alle Richtungen Blick­ und Raum­bezüge herstellt und gleich einem Stadtplatz Wege vernetzt und den Teilbereichen eine Mitte schenkt. Für die helle Grundstimmung des ganzen Hauses sind die Holzober­flächen verantwortlich, die man erst bei genauem Hinsehen als das rohe, in die Tiefe reichende Schicht­holz der massiven Konstruktion identifiziert.

Weitere SiegesprojekteIn der Kategorie „Wohnbauten“ wurde ein Einfamilienhaus am östlichen Ende des Mondsees aus­gezeichnet, das als Holzrahmen­

bau ausgeführt wurde. Die HTBLA Hallstatt Bauteil Werkstatt W3 – Siegesprojekt bei den gewerb­lichen und landwirtschaftlichen Bauten – ist ein Musterbeispiel für eine Hybridbauweise. Differenzier­te Anforderungen aus funktionaler, städtebaulicher und konstruktiver Sicht werden hier in einem schlüs­sigen Gesamtkonzept gelöst.

Auf einem aus Stahlbeton errich­teten Sockel kommt der zweige­schossige Holzbau in Brettsperr­holz zu liegen, der durch seine Auskragung den Vorbereich der Bootsbauhalle stützenfrei über­deckt und somit nach außen funk­tional erweitert.

Der Hof O. – Sieger bei „Umbau­ten, Zubauten und Sanierungen“ – war in seiner ursprünglichen Typo­logie ein Dreiseithof und wuchs in verschiedenen Ausbaustufen in der Vergangenheit zu einem Einsprin­gerhof zusammen. Die Raumer­weiterung wurde zur Gänze in die historische Holzkonstruktion der ehemaligen Tenne eingefügt; beste­chend dabei ist die komplexe Qua­lität der Detaillösungen, die sich in einer scheinbar handwerklichen Einfachheit auf das Wesentliche reduzieren.

Gepriesen Q-Hotel von Rubner Holzbau (gr. Bild), HTBLA Hallstatt (li.) und Wohnhaus a_m (u.), „Hof O.“ von Holzbau Hurth (li.u.).

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7. Oberösterr. Holzbaupreis126 Gebäude wurden 2016 eingereicht,603 Fotos und 629 Pläne wurden dafür am Online-tool hochgeladen.590 km legten die Juroren und das Organisati-onsteam auf der zweitägigen Ju-ryfahrt zurück, 16 Objekte wurden dabei im Detail besichtigt.4 Auszeichnun-gen, 3 Sonder-preise und 1 Publikumspreis wurden vergeben.

126 Gebäude

Rudolf Anschober Umwelt-Landesrat Oberösterreich

Einer der ältesten Bau­stoffe der Welt wird heute – dank des Umdenkens in Richtung Ressourcen­schonung – neu entdeckt.

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medianet.at38 MÄRKTE Freitag, 3. Juni 2016

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. In der Produktion stehen Zement, Ziegel, Beton und Putze hierzulande für rund 34.000 Be-schäftigungen. In ihrer weiteren Verwertung sorgen massive Bau-stoffe für knapp 65.000 Beschäftig-te im Bauwesen. Vor- und nachgela-gerter Bereich eingerechnet, sichert die Massivbaustoffindustrie die wirtschaftliche Existenz von rund 200.000 Menschen in Österreich, und ein Arbeitnehmer sichert die Existenz von 25 Personen.

Zu 55% entfaltet sich dieser Ef-fekt im ländlichen Raum. Ein Euro, der im Massivbau eingesetzt wird, löst Folgeinvestitionen von 3,15 € aus, was einer Wertschöpfung von rund 2 Mrd. € entspricht.

Massive Werte für das ganze LandEine aktuelle Studie belegt die zentrale Rolle der Massivbauhersteller für den heimischen Arbeitsmarkt und für die regionale Wertschöpfung.

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••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Das Eckzinshaus wurde 1906 erbaut; seit 2014 befand sich an der Ecke Davidgasse/Van-der-Nüll-Gasse eine Baustelle – nun sind die ersten Mieter ins frisch renovierte Haus eingezogen.

Ein ganz neues DachgeschossIm Zuge der Revitalisierung wur-den alle 20 Wohnungen in den Re-gelgeschoßen im Standard angeho-ben und verfügen nun über geräu-mige, hohe Räume, moderne Bäder sowie über neue Einbau küchen. Auch der Dachboden wurde zur Gänze abgetragen und ein neues Dachgeschoss errichtet.

Vier neue Dachgeschoss-Woh-nungen mit Terrassen bieten jetzt schöne Ausblicke über Wien.

Besonderes Augenmerk wurde auf die fachgerechte Restaurierung der attraktiv strukturierten Fas-sade gelegt – diese erstrahlt nun

neu im historisch authentischen Gelbton. So kommen die für die Gründerzeit typischen Fassaden-elemente schön zur Geltung. „Diese

Fassade ist ein typisches Beispiel für die Architektur um 1900“, er-klärt Ernst Kreihsler, Geschäfts-führer der CPI Immobilien Gruppe, die das Gründerzeithaus revitali-siert hat. „Wir haben darauf geach-tet, möglichst viele Originalteile zu erhalten; die machen den Charme des Gebäudes aus, den die Mieter zu schätzen wissen.“

Beim Betreten des Gründerzeit-Juwels lassen sich bereits im Ein-gangsbereich typische Verzierun-gen, wie etwa strukturierte Putz-felder, Ornamente und Lisenen mit Kapitellen, erkennen. „Wohnimmo-bilien sind die einzige Anlageform, die sowohl Sicherheit als auch Er-trag bieten“, sagt Kreihsler. „Da ist es nicht verwunderlich, dass das Wiener Zinshaus auch bei Investo-ren aus anderen europäischen Län-dern immer mehr Anklang findet.“

Rund ein Viertel des Wiener Bau-bestands wurde vor 1920 gebaut; die CPI Immobilien Gruppe ent-wickelt und bewirtschaftet aus-schließlich Zinshäuser aus diesem Zeitraum und hat durch den erfolg-reichen Ausbau von mehr als 200 Gründerzeit-Häusern umfangrei-ches Know-how aufgebaut.

Zinshaus in neuem GlanzDas repräsentative Jahrhundertwendehaus Davidgasse 34 in 1100 Wien wurde in den letzten zwei Jahren aufwendig saniert.

Das Haus Davidgasse 34 bietet nun modernen Komfort mit historischem Wert.

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Massive Baustoffe sind Motor für Regionen Ös-terreichs (Bild: Wienerberger-Ziegel verfüll-anlage im ober-österreichischen Haiding).

NEUE DEUTSCHE FLÄCHEN

UBM baut angelo weiter ausMÜNCHEN. Das 2008 eröffnete angelo Leuchtenbergring im Stadtteil Haidhausen zählt zu den profitabelsten Immobilien im UBM-Portfolio. Aufgrund der von Jahr zu Jahr gestiege-nen Auslastung wird das Hotel nun um 131 auf 279 Zimmer, ein Restaurant sowie einen großzügigen Konferenzbereich erweitert.

Gleichzeitig mit dem Ausbau des 4-Sterne-Hotels wird am 9.190 m² großen Grundstück auch mit der Errichtung von 12.500 m² Büroflächen und 8.400 m² Shoppingflächen be-gonnen. Die Planung sieht eine sechsgeschoßige Blockrand-bebauung und die Errichtung einer Tiefgarage mit 385 Stellplätzen in zwei Unterge-schoßen vor. Der Neubau soll nach LEED in Gold zertifiziert werden. (pj)

WOHNKOSTEN

Miete steigt auf mehr als 7 EuroWIEN. Die durchschnittliche Höhe der österreichischen Mie-ten inklusive Betriebskosten lag laut Statistik Austria im Jahr 2015 bei 7,1 € monatlich pro m². Zwischen 2011 und 2015 stiegen die Mieten um durchschnittlich 14,9%; noch höher fiel der Anstieg der Net-tomiete mit 15,8% aus.

Für in den letzten beiden Jahren neu vermietete, private Hauptmietwohnungen zahlen die Haushalte im österreich-weiten Durchschnitt 9,7 € pro m² im Monat. Im Gesamt-durchschnitt (inkl. Eigentum) wenden die Privathaushalte in Österreich 16% ihres Haus-haltseinkommens für das Woh-nen auf; 27% der Wohnkosten entfallen auf Ausgaben für Energie. (red)

SHOPPING CENTER

Erfolg für drei EHL-ZentrenSPITTAL. Der Shopping Cen-ter Performance Index der Marktforschungsunternehmen Eco stra und Standort+Markt ist der meistbeachtete Grad-messer für die Mieterzufrie-denheit in Einkaufs- und Fachmarktzentren. Darin wurde das Stadtparkcenter in Spittal an der Drau zum besten Einkaufszentrum in Kärnten in der Größenkategorie 10.000-20.000 m² gekürt: Es erreichte eine Top 10-Platzierung in der österreichweiten Kategorie „Einkaufszentren in Innen-stadtlage“.

Darüber hinaus konnte das FMZ Telfspark den Spitzenplatz aus dem Vorjahr als bestes FMZ in Tirol verteidigen, während das SC17 in Brunn am Gebirge Platz 3 in der Rubrik „Bis zum Jahr 2000 eröffnete FMZ“ be-legte und zu den zehn besten FMZ Österreichs zählt. Die drei Zentren werden von EHL gema-nagt; für den aktuellen Ecostra Shopping Center Performance Index wurden 72 Expansions-manager der in den Einkaufs-zentren am häufigsten vertrete-nen Einzelhändler befragt. (pj)

Alarmsignal Der gesamte Um-satz der Massiv-baubranche von 3,32 Mrd. € im Vorjahr erscheint zwar beachtlich, bedeutet jedoch eine dürftige Stei-gerung von nur 0,26% zu 2014.

3,32 Mrd. €

„Anknüpfend an europäische Studien, bestätigt sich auch in mei-ner Berechnung die starke positive Wirkung dieses Industriezweigs“, erklärt der auf Analysen speziali-sierte Mathematiker Wolfgang E. Baaske vom Institut Studia.

Eine Branche trägt RegionenDie Kombination vorhandener Daten und eigens durchgeführter Untersuchungen in der Stein- und keramischen Industrie zeichnet ein genaues Bild von den vielfäl-tigen Effekten, die von Politik und Öffentlichkeit bis dato so nicht wahrgenommen wurden: Die Her-stellung massiver Baustoffe prägt regionale Strukturen, denn in die-sem Wirtschaftszweig dominieren mittelständische Betriebe. Die Pro-

duzenten massiver Baustoffe be-schäftigen überwiegend Menschen aus der näheren Umgebung, mehr als die Hälfte aus den jeweiligen Standortbezirken; darunter befin-den sich auch überdurchschnittlich viele ältere Arbeitnehmer: 30% sind über 50.

Und nicht nur die Arbeitsplätze, auch die Produkte bleiben regional: Der Transportweg von der Produk-tion bis zum Kunden beträgt nur 35 km. Insgesamt 84 km, berechnet Baaske in seiner Studie, beträgt der Transportweg, der zwischen Roh-stoffgewinnung, Produktion und Endabnehmern zusammenkommt. Freilich ein abstrakter Wert, aber durchaus plausibel: Produzenten massiver Baustoffe siedeln tradi-tionell dort, wo die Ausgangsstoffe leicht verfügbar sind.

Stagnation gibt Grund zur SorgeNicht nur bei Lebensmitteln wird der Faktor „Regionale Produkte“ in den letzten Jahren immer höher geschätzt: Die Umwelt wird durch kurze Wege geschont, die Gesell-schaft insgesamt profitiert von den lokalen Strukturen.

De facto können auch die öster-reichischen Massivbauhersteller diese Qualitäten für sich beanspru-chen; ihre Produktion entspricht den hohen heimischen Umwelt-standards. Gebäude in Massivbau-weise sind durch ihre lange Le-bensdauer sowohl wirtschaftlich wie ökologisch nachhaltig.

Trotzdem zeichnen sich Proble-me ab, den Produzenten massiver Baustoffe fällt es in den aktuel-len Rahmenbedingungen immer schwerer, ihre positive Wirkung zu entfalten. „Der Gesamtumsatz bei massiven Baustoffen stagniert in den letzten Jahren“, warnt Manfred Asamer, Obmann des Fachverbands der Stein- und keramischen Indus-trie. „Wir sind immer noch auf gu-tem Niveau, aber wenn sich dieser Trend verstärkt, gibt es Grund zur Sorge.“ Außerdem spürt die heimi-sche Massivbau-Branche immer stärker billige Bauweisen und die Konkurrenz aus Ländern mit gerin-geren Umweltstandards.

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medianet.at Freitag, 3. Juni 2016 LUXUSIMMOBILIEN 39

••• Von Paul Christian Jezek

KITZBÜHEL. Laut Savills‘ Ultra-Prime Ski Resorts Index ist in den österreichischen Alpen seit 2008 eine Preissteigerung von 41% bei Immobilien zu verzeichnen.

Mit 15.900 € pro m2 ist Kitzbü-hel das teuerste österreichische Skigebiet und wird mit Courche-vel, Gstaad, Val-d’Isère, St. Moritz, Méribel und Crans Montana in ei-nem Atemzug genannt. Laut Savills‘ ist das Preis-Leistungsverhältnis im Vergleich zu Frankreich oder der Schweiz in Österreich deutlich besser. „Wir konnten in den letzten Jahren beobachten, dass die Nach-frage nach Premiumimmobilien in Kitzbühel ungebrochen stark ist“, bestätigt Thomas Hopfgartner, Geschäftsführer des Immo-Unter-nehmens Living de Luxe.

Die Entwicklung in KärntenWährend in Kitzbühel der Tennis-schläger auf Sand geschwungen wird, beherrscht etwas weiter süd-lich der Beach Volleyball Grand Slam den Sommer. In Kärnten ha-ben sich die Preise für Premium-immobilien in den vergangenen fünf Jahren im österreichweiten Vergleich am wenigsten, aber immer noch um rund ein Fünftel nach oben entwickelt. Für gebrauchte Woh-nungen ergab sich hier ein Plus von 19%. „Die Nachfrage ist stets hoch, was auch an der Tatsache liegt, dass die Grundstücke am See oder mit Seeblick begrenzt sind“, sagt Hopf-gartner. „Die Grundstückspreise lie-gen hier zwischen 3.000 und 6.000 Euro für gute Lagen.“

Die Entwicklung in WienIn der Bundeshauptstadt sieht Hopfgartner eine „gute und kon-

stante Entwicklung“ im Luxus-immobiliensegment: „Der Bedarf an exquisiten Wohnungen und Häusern ist ungebrochen groß. Die Besonderheit an den Wiener Immobilien ist, dass Kunden vom Penthouse über das Apartment bis hin zur Villa in der Stadt eine große

Auswahl an verschiedenen Angebo-ten haben, die für eine Großstadt einzigartig ist.“

Österreich sei nach wie vor als Immobilienstandort „sehr gefragt“, ist Hopfgartner generell davon überzeugt, „dass der Preisplafond noch nicht erreicht ist“.

Wenn der Luxus locker locktDie Preise für Luxusimmobilien in Kitzbühel, Velden am Wörthersee oder Wien bewegen sich auf einem hohen, aber relativ konstanten Niveau.

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Thomas Hopfgartner, Chef von Living de Luxe (Standorte in Wien und am Wörthersee).

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Prix Victoria für die BuwogWIEN. Die Buwog Group ist bei den 27. Internationalen Wirt-schaftsfilmtagen in der Wiener Wirtschaftskammer mit einem Silbernen „Prix Victoria“ für den Imagefilm „A Taste of Buwog“ ausgezeichnet worden.

Von der Produktionsfirma Zone Media wurde ein eindringlicher Imagefilm erstellt, der mit reiz-vollen Sinneseindrücken spielt. Gedreht wurde an den wichtigsten Standorten der Buwog in Wien, Villach, Berlin, Kiel und Hamburg.

In dem knapp 2½ Minuten lan-gen Video spielen Vorstandsmit-glieder und Mitarbeiter ebenso wie Kunden und Dienstleister des Unternehmens eine Rolle; beson-derer Wert wurde auf die sprach-liche und musikalische Gestaltung des Buwog-Videos gelegt, die sich von herkömmlichen Formen des Imagefilms deutlich abhebt. (pj)

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medianet.at40 FINANZMARKETING Freitag, 3. Juni 2016

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Der Finanz-Marketing Ver-band Österreich verlieh vergangene Woche zum zehnten Mal seinen wich tigsten Preis.

„Als der FMVÖ-Recommender 2007 ins Leben gerufen wurde, war noch nicht vorhersehbar, vor welchen Herausforderungen die Finanz institute in den nächsten Jahren stehen werden“, resümierte FMVÖ-Prä sident Erich Mayer. „Wir freuen uns, dass wir mit diesem Award einen Anstoß dazu gegeben haben, die Kundenorientierung bei Banken, Versicherungen und Bau-

sparkassen (wieder) mehr in den Fokus zu rücken.“

Als Grundlage für den Award wurden vom Marktforschungs-institut Telemark Marketing 9.000 Kunden zu ihrer Weiterempfeh-lungsbereitschaft für ihre Institute befragt. Anhand der Methode des Net Promoter Score (NPS) wurden die Gewinner in zehn Kategorien ermittelt, wobei es eine ex aequo- Platzierung gab. Bei den Großban-ken gewann die Erste Bank, auch bei den Banksektoren ging der FMVÖ-Recommender an die Spar-kassengruppe. Mit der easybank AG konnte sich bei den Direkt-,

Spezial- und Privatbanken ein Seriensieger der Vorjahre durch-setzen. Das Unternehmen erhielt für 61% auch den Sonderpreis für den höchsten NPS-Wert im Bank-bereich und wurde ebenso als In-stitut mit dem besten branchen-übergreifenden NPS-Wert 2016 prämiert. Die Oberbank AG ging in der Kategorie „Regionalbanken“ als eindeutiger Sieger hervor.

Eine ex aequo-Platzierung gab es bei den bundesweiten Versicherun-gen, wo sich Grawe und Zürich den FMVÖ-Recommender holen konn-ten. Bei den Regionalversicherun-gen kam es zu einem Kopf-an-Kopf-

Rennen: Wie im Vorjahr setzte sich die Vorarlberger Landes-Versiche-rung VaG durch; das Institut erhielt mit 38% auch den Sonderpreis für den höchsten NPS-Wert im Versi-cherungsbereich.

Den Award der Bankversicherun-gen nahm die Sparkassen Versi-cherung AG VIG entgegen, und die Österreichische Beamtenversiche-rung (ÖBV) gewann die Kategorie „Direkt- und Spezialversicherun-gen“ (siehe Meldung li.o.). Über die Auszeichnung „Aufsteiger des Jah-res“ freute sich die Kärntner Lan-desversicherung AG, die mit ihrem NPS-Wert seit dem Vorjahr um 33% zulegen konnte. Der FMVÖ-Recom-mender für die Bausparkasse mit der höchsten Weiterempfehlungs-rate ging an die Bausparkasse der österreichischen Sparkassen AG.

„Bedingt durch einige ‚Ausreißer‘ ist die ohnehin schon große Kluft bei den NPS-Werten noch einmal gefährlich breiter geworden“, kri-tisierte FMVÖ-Vizepräsident Josef Redl. „So beträgt die Bandbreite zwischen der Bank mit dem besten und jener mit dem schlechtesten Ergebnis sage und schreibe 83 Pro-zentpunkte, bei den Versicherungen sind es 61 Prozentpunkte. Offenbar gibt es immer noch Banken und Versicherungen, die ihre Kunden nicht als mündige und selbst-bewusste Partner betrachten.“

Das digitale ZeitalterDer internationale Thought Lea-der für Innovation und Zukunft, Axel Liebetrau, ging als Keynote-Speaker auf die neuen Spielregeln für Banking & Insurance ein – viele neue Technologien oder Rahmen-bedingungen der zukünftigen Bank und Versicherung kenne oder wür-de man heute noch nicht erkennen.

„Wir müssen daher aufhören, den künftigen Vertrieb und die Produktion ausschließlich anhand unserer bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse zu entwickeln. Entscheidungen der Kunden wer-den beispielsweise künftig getrof-fen, lange bevor klassisches Mar-keting überhaupt eine Chance hat, Einfluss auszuüben. Wir sollten ein bisschen frecher werden!“

Die Spielregeln ändern sich weiterDer FMVÖ feierte zehnjähriges Jubiläum des Recommender Award. Das leicht trotzige Resümee der Finanzmarketing-Branche: „Wir sollten ein bisschen frecher werden!“

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••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Laut Marktbericht des Fach verbands Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) ist 2015 das Volumen der nachhaltigen Fonds und Mandate mit +14% und 10,2 Mrd. € Volumen erstmals auf zwei-stellige Werte angewachsen. Geld-anlagen, bei denen neben Finanz-kennzahlen auch ökologische und soziale Aspekte einfließen, reprä-sentieren damit einen Anteil von 6,3% des heimischen Markts.

Mehr als ein Trend„Es ist ein positives Signal, dass nachhaltige Investmentfonds und Mandate hierzulande innerhalb des Gesamtmarkts überdurch-schnittlich zugelegt haben“, sagt dazu der Leiter des FNG Öster-

reich, Wolfgang Pinner. „Dies be-legt klar, dass es sich bei nachhal-tigen Anlagen um mehr als einen Trend handelt. Nachhaltigkeits-

kriterien im Anlageprozess zu be-rücksichtigen, wird auch mit Blick auf die Analyse und Identifikation von Risiken immer wichtiger.“

Der aktuelle FNG-Marktbericht be-schäftigt sich schwerpunktmäßig mit der globalen Erwärmung. Fi-nanzakteure aus Österreich imple-mentieren Klimastrategien in ers-ter Linie, um ihre gesellschaftliche Verantwortung gegenüber nachfol-genden Generationen wahrzuneh-men; an zweiter Stelle rangiert das Motiv Risiko-Management, dicht gefolgt vom Reputations-Manage-ment. Beliebte Strategien im Um-gang mit dem Klimawandel sind der Ausschluss kohlenstoffintensi-ver Titel – das sogenannte Divest-ment –, grüne Investitionen und die Berücksichtigung des Themas Klimawandel bei Dialogen mit Un-ternehmen und der Ausübung der Stimmrechte. Zunehmend wichtig wird außerdem die Messung des CO

2-Fußabdrucks von Portfolios.

Eine Besonderheit des nachhalti-gen Anlagemarkts in Österreich ist die starke Vorliebe für Ausschlüsse bestimmter Branchen oder Themen.

„Für nahezu 100% aller nachhal-tigen Fonds und Mandate werden Ausschlusskriterien angewendet. Dabei zählen Waffen sowie Kern-kraft auch in diesem Jahr zu den wichtigsten Themen“, erklärt Pinner.

Die Ethik legt erneut zuDer nachhaltige Anlagemarkt in Österreich hat zum ersten Mal den zweistelligen Milliardenbereich übertroffen.

Nachhaltige Geldanlagen haben in Österreich erneut an Bedeutung gewonnen.

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Die FMVÖ-Recommender-Preisträger 2016 mit FMVÖ-Präsident Erich Mayer (li.).

WEITEREMPFOHLEN

Gütesiegel dank SpitzenwertenWIEN. „Die Bereitschaft der Kunden, die ÖBV weiterzu-empfehlen, ist ungebrochen hoch und konnte im Vergleich zum Vorjahr sogar noch weiter gesteigert werden“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Josef Trawöger die Hintergründe für die Auszeichnung des FMVÖ für die Österreichische Beam-tenversicherung.

„Das Gütesiegel zeichnet uns als Unternehmen mit Spitzen-werten in der Kundenorien-tierung aus. Unsere Topwerte bei der Weiterempfehlung zeigen, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben und diesen konsequent verfolgen. Daher wollen wir den Fokus auch weiterhin auf eine hohe Qualität in der Beratung und auf gelebte Kundenorientie-rung legen.“ (red)

REISEVERSICHERUNGEN

Neuer Service bei der ErgoWIEN. Ab sofort können Rei-sende direkt über die Ergo-Website Versicherungen der Europäischen Reiseversiche-rung abschließen.

Die Kooperation der Ergo Versicherung und der Europ. Reiseversicherung umfasst vier Jahresreise-Produkte, die mit verschiedenen Zusatzpake-ten Schutz für jeden Urlaubs-typ bieten. Der Versicherungs-schutz gilt für alle Reisen innerhalb eines Jahres – die einzelnen Reisen sind jeweils bis zu einer Dauer von maxi-mal 42 Tagen versichert. (red)

BAWAG PSK-AKTION

Kreditkosten reduzierenWIEN. Wer in den Bawag PSK Kredit-Tausch-Wochen bis 31.7. einen Konsumkreditver-trag mit einer anderen Bank vorlegt, erhält eine Bawag PSK KreditBox zu besseren Kondi-tionen, mit 0% Bearbeitungs-entgelt und einem günstigeren Nominalzinssatz im Vergleich zur alten Bank angeboten.

Kann die Bawag PSK trotz positiver Boni tätsprüfung kein besseres Angebot machen, weil der Fremdbankzinssatz bereit sehr gut ist, bedankt sich das Institut mit einer Überweisung von 100 € beim Interessenten, dass er sich für den Kredit-Vergleich Zeit genommen hat.

Die Abwicklung funktioniert auch im interaktiven persön-lichen Videogespräch mit dem Bawag PSK-Kundenbera-tungscenter. (red)

Das ÖBV-Team mit Josef Trawöger.