elektrosmogtionsbroschÜre - naturprodukte vertrieb

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ELEKTROSMOG INFORMATIONSBROSCHÜRE

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Page 1: ELEKTROSMOGTIONSBROSCHÜRE - Naturprodukte Vertrieb

ELEKTROSMOGINFORMATIONSBROSCHÜRE

Page 2: ELEKTROSMOGTIONSBROSCHÜRE - Naturprodukte Vertrieb

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Impressum:

Verleger: Stadtgemeinde Bruneck, Rathausplatz 1, I-39031 Bruneck> www.gemeinde.bruneck.bz.it

Herausgeber und Redaktion: Dr.med.univ. Gerd Oberfeld, Postfach 527, A-5010 Salzburg © 2009> www.salzburg.gv.at/umweltmedizin Dr. Luigi Minach, Landesagentur für Umwelt, Amba-Alagi-Str. 35, I-39100 Bozen> www.provinz.bz.it/umweltagentur

Grafik: alias idee+form, Vahrn

Druck: Dipdruck, Bruneck

Gesamtkoordination: creARTiv, Dr. Judith Steinmair, Michael-Pacher-Str. 1, I-39031 Bruneck

Ausgabe: März 2009

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

Landesagentur für Umwelt

Agenzia provinciale per l’ambiente

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

Wir erleben unsere Umwelt mit all unseren Sinnen, mit ihren positiven und negativen Sei-ten. Vieles können wir begreifen. Wie schaut es aber mit den unsichtbaren nicht-fassbaren Wellen aus, den elektromagnetischen Strahlungen, denen wir uns aussetzen und denen wir ohne unser Zutun ausgesetzt sind? Haben sie Auswirkungen auf unser Befinden, auf unsere Gesundheit und auf die Lebensqualität? Was kann ich gegen den Elektrosmog in den eigenen vier Wänden oder an meinem Arbeitsplatz tun? Wie kann ich Elektrosmogquellen selbst erkennen? Wie sieht ein bewusster Umgang mit Mobiltelefonen aus? Wie schütze ich meine Kinder vor Elektrosmogbelastungen?Die vorliegende Informationsbroschüre soll auf diese und viele weitere Fragen eingehen. Im Rahmen der Projekttage „Elektrosmog“ war es uns als Klimaschutzgemeinde und als Ge-sunde Gemeinde wichtig, ein nachhaltiges Dokument zu erstellen, welches Sie als Ratgeber durch die Thematik begleitet. Die Informationsbroschüre soll Hintergründe verständlicher machen, Zusammenhänge und Lösungsvorschläge aufzeigen aber auch Vorurteile widerle-gen. Zudem finden Sie eine Reihe von nützlichen Adressen baubiologischer Messtechniker und Internetseiten, sowie eine entsprechende Literaturliste.Wir bedanken uns bei allen Projektpartnern und im Besonderen, für die Redaktion und Mitarbeit, bei Dr.med. Gerd Oberfeld und Dr. Luigi Minach und wünschen allen Bürgerinnen und Bürgern eine spannende und informationsreiche Lektüre!

Der Bürgermeister Die Stadträtin für UmweltChristian Tschurtschenthaler Brigitte Pezzei Valentin

Mit freundlicher Unterstützung von:

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6 7Elektrosmog und Gesundheit:Was jeder selbst tun kann

Was ist Elektrosmog?Elektrosmog ist die Umweltverschmutzung durch technische Felder und Strahlung und geht von elektrischen Leitungen, Geräten, Sendern, elektrisch geladenen Oberflächen und magnetisierten Materialien aus. Elektrosmog wird physikalisch in fünf unterschiedliche Bereiche gegliedert:

• ElektrischeWechselfelder• MagnetischeWechselfelder• ElektromagnetischeStrahlung• ElektrischeGleichfelder• MagnetischeGleichfelder

Kann Elektrosmog den Körper beeinflussen?Zellen, Gewebe und Organe in unserem Körper verständigen sich nicht nur über chemische Botenstoffe, sondern auch über elektrische Signale. Die Herzspannungskurven, die als EKG sichtbar werden, sowie die Gehirnspannungskurven, die als EEG abgeleitet werden, sind be-kannte Beispiele. Wir Menschen sind damit auch elektromagnetische Wesen. Elektrosmog kann unter anderem das vegetative und zentrale Nervensystem, Hormone, Chromosomen und Zellen beeinflussen und stören. Eine zu starke und zu lange Elektrosmogbelastung kann darüber hinaus zu verschiedenen Krankheiten führen. Weltweit wird über das Thema sehr kontrovers diskutiert.

Kann man Elektrosmog spüren?In einer im Jahr 2004 in der Schweiz durchgeführten Telefonerhebung ergab sich eine Häufigkeit von 5% für die selbst zugeordnete „Diagnose“ elektromagnetische Überempfind-lichkeit. Es besteht der begründete Verdacht, dass in weiten Teilen der Welt immer mehr Menschen elektrosensibel werden.Die wahrscheinlichste Ursache ist die in den letzten Jahren steigende Belastung im Kilohertz-Bereich (z.B. Monitore, Notebooks, Energiesparlampen, Netzteile, elektronische Steuerungen, Motoren und Geräte) und im oberen Megahertz-Bereich (z.B. Mobiltelefone, Mobilfunksendeanlagen, Schnurlostelefone, drahtlose Internetzugänge). Menschen reagie-ren auf Elektrosmog mit teils erheblichen Störungen des Wohlbefindens. Elektrosensibilität kann je nach Schweregrad zu einer deutlichen Minderung der Lebensqualität und der Arbeitsleistung führen. In Schweden ist das Bewusstsein für elektrosmogreduzierte Woh-nungen und Arbeitsplätze deutlich höher als z.B. in Österreich.

Elektrosmogreduktion – eine Win-win-Situation Bei der Reduzierung des Elektrosmogs gibt es viele Gewinner:

• MenschenerhaltenihreVitalitätzurück.• DasGesundheitssystemwirdmittel-undlangfristigentlastet.• Arbeitgeber freuen sich überwenigerKrankenstände und leistungsfähige,motivierte Mitarbeiter.• Industrie,GewerbeundHandelhabenAufträgeundkönnenneueProdukteundDienst- leistungen anbieten, die der Gesellschaft nützen.

Was sollte das Ziel sein?Das Ziel sollte sein, das Auftreten der Elektrosensibilität durch vorbeugende Maßnahmen – Reduktion einer zu starken Elektrosmog-Belastung – zu vermeiden. Eine Elektrosensibilität sollte zu einem möglichst frühen Zeitpunkt erkannt werden. Einer weiteren möglichen Ver-schlimmerung des Beschwerdebildes kann durch Elektrosmogsanierung des Lebensumfeldes und Änderung des Verhaltens begegnet werden.Diese Zusammenstellung soll ein Anstoß für Überlegungen zur Reduktion und Vermeidung von Elektrosmog in Ihrem persönlichen Lebensumfeld sein. Für eine verlässliche Elektro- smogreduktion ist es notwendig, sich mit dem Thema vertieft auseinander zusetzen, Erfahrungen auszutauschen und Experten wie etwa versierte baubiologische Messtechniker beizuziehen.Zur Beurteilung der für die Erholung besonders wichtigen Schlafphase wird die Orientie-rung an den Baubiologischen Richtwerten für Schlafplätze aus dem Jahr 2008 empfohlen (SBM-2008) die in dieser Infomappe angeführt sind.

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8 9Informieren Sie sich über Elektrosmog!Im Internet unter> www.salzburg.gv.at/umweltmedizin> www.consumer.bz.it

Erkennen Sie Elektrosmogquellen selbst!Gewisse Elektrosmogquellen sind ohne Messung erkennbar und können so vermieden oder reduziert werden. Im Folgenden werden Sie mehrere Elektrosmogquellen erkennen lernen. Zur Entdeckung weiterer Auffäl-ligkeiten sind Messungen unumgänglich. Elektrosmogmessgeräte für orientierende Untersuchungen siehe > www.gigahertz-solutions.de

Lassen Sie Elektrosmog messen!Eine gute Investition in die Gesundheit, sowohl als Vorbeugung als auch zur Unterstützung der Gesundung, ist die Erhebung der persönlichen Elektrosmogsituation. Lassen Sie elektrische und magnetische Felder und elektromagnetische Strahlung am Schlafplatz, im Wohnbereich und am Arbeitsplatz von einem qualifizierten Messtechniker messen und Vorschläge zur Reduzierung machen. Messergebnisse und Vorschläge müssen in schriftlicher Form vorliegen.

Adressen finden Sie in dieser Informationsmappe und unter> www.salzburg.gv.at/adressen_elektrosmog> www.archeB.org

Seien Sie vorsichtig bei Personen oder Organisationen, die Ihnen z.B. über Werbeaktionen oder Telefonanrufe Messungen anbieten und/oder „Abschirmpickerl“, Abschirmmatten und ähnliches verkaufen möchten.

Elektrische WechselfelderEinheitElektrische Feldstärke, Volt pro Meter [V/m]

Frequenzbereich>0 Hz bis 30 kHz, 1 Hertz [Hz] = 1 Schwingung pro Sekunde, 1 kHz = 1.000 Hz

MessgeräteMessgeräte für elektrische Wechselfelder mit isotroper E-Feldsonde mit verschiedenen Frequenzfiltern z.B. getrennt für 16,7 Hz und 50 Hz und/oder TCO-Band I (5 Hz-2 kHz) und II (2 kHz-400 kHz). Bei Expositionsmessungen sollte das elektrische Wechselfeld (Volt/m) potentialfrei gemessen werden. Bei Gerätemessungen nach TCO wird hingegen gegen das Erdpotential gemessen. Die Messung der sg. Ankoppelspannung (Volt) ist zur Feststellung der Absolutwerte der Feldstärke ungeeignet.

Physikalisches VerhaltenBei einem Unterschied im Spannungsniveau (Potentialunterschied) bildet sich ein elek-trisches Feld mit seinen Feldlinien aus. Die elektrische Feldstärke nimmt bei einem Kabel bestehend aus Phase und Nullleiter in der Regel mit dem Quadrat der Entfernung (1/r²) von der Quelle ab. Typische Feldquellen sind unter Spannung stehende Phasenleiter der Elektroinstallation, von Geräteanschlusskabeln und Elektrogeräten ohne Schutzleiter (Erde). Elektrische Felder breiten sich in Wänden in Leichtbauweise (z.B. Gipskarton, Holz) stärker aus als in massiven Wänden (z.B. Ziegel, Beton) – man bezeichnet das als sg. Feldver-schleppung.

FeldreduktionElektrische Wechselfelder können durch eine Umschließung mit einem leitfähigen Material, das geerdet ist, deutlich reduziert werden. Vorsicht ist bei sogenannten geerdeten Ab-schirmmatten geboten, hier kommt es unter Umständen zu einer Erhöhung der Feldstärke, wenn Feldlinien durch das Erdpotential „angezogen“ werden. Dies wird bei Anwendung der potentialfreien Messung erkannt, durch die methodisch dafür ungeeignete Messung der Ankoppelspannung jedoch nicht.

Baubiologische Richtwerte für Schlafbereiche

Einheit [V/m] unauffälligschwachauffällig

starkauffällig

extremauffällig

potentialfrei gemessen –Werte gelten für den Bereich um 50 Hz

<0,3 0,3-1,5 1,5-10 >10

Page 5: ELEKTROSMOGTIONSBROSCHÜRE - Naturprodukte Vertrieb

10 11Netzabkoppler können elektrische Wechselfelder reduzieren

Ungeschirmte Leitungen, Kabel und Geräte, die unter Spannung stehen, geben ein elektrisches Wechselfeld ab und können Schlaf und Wohlbefinden stören.Die gerade weiße Linie soll eine unter Spannung stehen-de Elektroinstallationsleitung (230 Volt), die gebogenen Linien die Feldlinien des elektrischen Wechselfeldes, die sich in Richtung des Erdpotentials (0 Volt) krümmen, symbolisieren.

Ein Netzabkoppler (auch Netzfreischalter) trennt die Phase vom Netz sobald alle Verbraucher abgeschal-tet sind und schaltet die Phase wieder zu, wenn Strom fliesen soll.

Lassen Sie sich nach vorhergehender potentialfreier Mes-sung der elektrischen Wechselfelder vom Elektriker in Ihrem Sicherungskasten oder in einer Verteilerdose in der Wand einen Netzabkoppler für Ihre Schlafbereiche einbau-en. Unter Umständen kann es notwendig sein auch Nach-barstromkreise mit einem Netzabkoppler zu versehen.

Kontrollieren Sie die regelrechte Funktion mit einem Steckdosenkontrolllämpchen im Schlafraum.

Feldquelle Elektroinstallation

Elektroinstallationen mit sg. Stegleitungen oder Einzel-drähten ohne Schutzleiter können zu hohen elektrischen Wechselfeldern im Raum führen.

Elektroinstallationen mit gelb-grünem Schutzleiter in un-geschirmten Mantelleitungen zeigen etwas reduzierte elektrische Wechselfelder.

Elektroinstallationen sollten vorzugsweise mit geschirm-ten Mantelleitungen und geschirmten Installations- und Hohlraumdosen ausgeführt werden. Dies trifft insbeson-dere bei Leicht- und Holzbauweisen sowie Aufputzinstal-lationen zu. Die Mehrkosten für Material und Arbeit sind gut investiert.

Beachten Sie, dass der Schirm (mittels des sg. Beidrah-tes) nur einmal im Verteiler geerdet wird und sonst keine Verbindungen etwa zum Schutzleiter (gelb-grün) ge-schirmter Dosen haben darf.

Der Schirm (gelb-grüner Draht) geschirmter Dosen (Schutzklasse 1) ist mit dem Schutzleiter der Elektro- installtion zu verbinden.

Geräteanschlußkabel

Geräte- und Leuchtenanschlusskabeln mit Euroflachste-cker oder Konturenstecker fehlt der gelb-grüne Schutzlei-ter. Diese Kabel und die daran angeschlossenen Geräte können hohe elektrische Wechselfelder abgeben. Solche Geräte sollten abseits von Daueraufenthaltsplätzen auf-gestellt werden und ev. mit einem geschirmten Verlänge-rungskabel auf Distanz gehalten werden.

Geräteanschlusskabel mit Schukostecker reduzieren durch ihren gelb-grünen Schutzleiter die Abgabe elek- trischer Felder. Die angeschlossenen Geräte entsprechen in der Regel der Schutzklasse 1 mit geerdetem Gehäuse und damit verringertem elektrischem Wechselfeld.

Mit einem Zweiphasenschalter können ungeschirmte Geräteanschlusskabel bzw. Geräte spannungsfrei abge-schaltet und damit feldfrei geschalten werden.

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12 13Geschirmte Geräteanschlusskabel (die Abbildung zeigt ein geschirmtes Kaltgeräteanschlusskabel „von innen“) haben einen gelb-grünen Schutzleiter und einen umhül-lenden Folienschutzschirm mit Beidraht. Das elektrische Wechselfeld des Kabels wird durch den geerdeten Schirm stark reduziert.

Verlängerungskabel und Tischverteiler

Ungeschirmte Verlängerungskabel und Tischverteiler ge-ben elektrische Wechselfelder ab. Das elektrische Wech-selfeld kann sich dabei in metallene Tischgestelle einkop-peln und dadurch weiterverschleppen.

Im Nahbereich des Menschen sollten geschirmte Verlän-gerungskabel und geschirmte Tischverteiler verwendet werden. Diese reduzieren die Belastung durch elektrische Wechselfelder.

Leuchten

Ungeschirmte Leuchten bzw. Leuchtenanschlusskabel können, insbesondere wenn sie einpolig „falsch“ abge-schaltet werden, auch im „ausgeschalteten“ Zustand hohe elektrische Wechselfelder abgeben und werden nicht empfohlen.

Leuchten im Nahbereich (1 bis 2 m) des Menschen wie z.B. Nachttischleuchten, Schreibtischleuchten, Lese-leuchten, Stehleuchten, Hängeleuchten etc. sollten mit geschirmten Leuchtenanschlusskabeln ausgerüstet sein. Als Fassung für die Glüh- oder Halogenlampe sollte eine mit dem Schutzleiter kontaktierte Metallfassung verwen-det werden. Sprechen Sie mit Ihrem Elektriker wegen einer Nachrüstung der Leuchten.

Geschirmte Nachrüstmaterialien für Leuchten, geschirmte Verlängerungsleitungen, geschirmte Verteilerdosen und fertig geschirmte Leuchten finden Sie unter > www.biosol.de > www.danell.de > www.yshield.de

Leuchtmittel und Dimmer

Kompaktleuchtstofflampen s.g. Energiesparlampen mit elektronischen Vorschaltgeräten sowie solche für Leucht-stofflampen und elektronische Dimmer können zum Teil starke elektrische und magnetische Felder im Kilohertz-bereich (25 bis 70 kHz) abgeben und werden nicht emp-fohlen.

Geringe elektrische Wechselfelder finden sich bei Glüh-birnen oder 230 V Halogenlampen mit geerdeter Metall-fassung und geerdetem Metallschirm. Der gegenüber anderen Lampen höhere Energieverbrauch sollte durch eine dem Bedarf angepasste zeitliche und örtliche Nut-zung reduziert werden.

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14 15Magnetische WechselfelderEinheit

• MagnetischeFeldstärke,AmpereproMeter[A/m]• MagnetischeFlussdichte,Tesla[T], typisch 1 Mikrotesla [µT] = 1.000 nT

Frequenzbereich>0 Hz bis 30 kHz, 1 Hertz [Hz] = 1 Schwingung pro Sekunde, 1 kHz = 1.000 Hz50 Hz = Hausstrom16 2/3 Hz = Bahnstrom in Österreich, Deutschland, Schweiz

MessgeräteIsotrope Magnetfeldsonden möglichst mit Datenaufzeichnungsmöglichkeit (Datenlogger) mit Frequenzfilter getrennt für 16 2/3 Hz und 50 Hz und/oder TCO-Band I (5 Hz-2 kHz) und II (2 kHz-400 kHz)

Physikalisches VerhaltenEin Magnetfeld tritt nur auf wenn Strom fliest. Die Feldlinien ordnen sich dabei ringförmig um den Leiter an. Die Größe der Feldstärkeabnahme mit der Entfernung ist unter anderem von der sg. Kompensation abhängig. Bei Einleitersystemen wie z.B. bei Ausgleichsströmen und Bahnlinien erfolgt die Abnahme mit etwa 1/r, bei Zweileitersystemen mit etwa 1/r², bei Trafospulen mit etwa 1/r³ bis 1/r4.

FeldreduktionMagnetische Wechselfelder durchdringen fast alle Materialien ohne Verluste. Mit Hilfe von MU-Metalllegierungen und ähnlicher Materialien können die Magnetfeldlinien in einen vorgegebenen Raum gedrängt werden.

Baubiologische Richtwerte für Schlafbereiche

Einheit [nT] unauffälligschwachauffällig

starkauffällig

extremauffällig

Werte gelten für den Bereich um 50 Hz <20 20-100 100-500 >500

Ausgleichsströme

Ausgleichsströme auf Datenkabeln, Schutzleitern, Wasser- leitungen, Gasleitungen, Fernwärmerohren etc. sind die Hauptursachen für großflächig erhöhte magnetische Wechselfelder in Wohn- und Büroräumen. Ausgleichs-ströme sind Ströme vom Verbraucher zurück zum Trafo, der z.B. einen Ortsteil versorgt. Entdeckt werden Aus-gleichströme in der Regel bei der Messung magnetischer Wechselfelder oder durch Bildstörungen bei Kathoden-strahlmonitoren durch Bahnstromfrequenzen 16 2/3 Hz.

Auf Datenkabeln, Schutzleitern, Wasserleitungen, Gaslei-tungen, Fernwärmerohren etc. sollten keine Ausgleichs-ströme fließen. Maßnahmen zur Reduktion von Ausgleich-strömen sind z.B. 5-Leiter Systeme, nur einmaliges Verbinden aller leitfähigen Rohre und Systeme sowie Kabelschirme zum zentralen Erdungspunkt.

Hochspannungsleitungen, Bahnstromanlagen und Trafos

Im Nahbereich von Hochspannungsleitungen, Bahnstrom-anlagen und gewissen Trafos sowie bei Dachständerüber-spannungen mit Einzelleitungen können hohe magnetische Wechselfelder auftreten. Da der Stromverbrauch in der Regel schwankt, sind Langzeitmessungen der magneti-schen Wechselfelder getrennt nach 16 2/3 Hz und 50 Hz z.B. über 24 Stunden zielführend.

Die nebenstehende Abbildung zeigt eine Dachzuleitung in feldreduzierender kompakter verdrillter Kabelform. Da-nach sind die Einzelleiter wieder aufgeteilt und werden so durch den bewohnten Dachboden bis zum anderen Ende des Hauses zur Versorgung weiterer Gebäude geführt. Dies führt je nach Stromverbrauch zu erhöhten magne-tischen Wechselfeldern im Nahbereich des Verlaufs der Leitung im Haus. Hinsichtlich Feldreduktion ist in der Re-gel die Hauszuleitung als Erdkabel günstiger.

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16 17Achten Sie auf einen ausreichenden Abstand zu Hoch-spannungsfreileitungen, Bahnstromanlagen und Trafos. Nähere Auskünfte über die Höhe der magnetischen Wechselfelder (Mittelwert, Maximalwert) können neben Messungen in der Regel die jeweiligen Energieversor-gungsunternehmen (EVUs) erteilen.

Elektrische Fußbodenheizungen und Heizdecken

Elektrische Fußbodenheizungen und Heizdecken ohne Kompensationsmaßnahmen (Führung des Rückleiters eng am Phasenleiter) führen zu hohen magnetischen Wech-selfeldern. Bei solchen Heizdecken empfiehlt sich die Vor-wärmung des Bettes, anschließend sollte zum Schutz vor elektrischen Wechselfeldern der Stecker gezogen werden oder zweipolig mit einem Zweiphasenschalter abgeschal-tet werden.

Magnetische Wechselfelder können durch Kompensa-tionsmaßnahmen in ihrer räumlichen Ausdehnung stark reduziert werden. Dazu sind Hinleiter (Phase) und Rück-leiter (Neutralleiter) möglichst nahe aneinander zu führen und nach Möglichkeit zusätzlich zu verdrillen. Elektrische Fußbodenheizungen und Heizdecken mit verdrillter Pha-se und Neutralleiter zeigen stark reduzierte magnetische Wechselfelder. Verlangen Sie vom Hersteller oder Händ-ler Angaben zur Höhe des magnetischen Wechselfeldes.

Starke lokale Magnetfelder

Im Nahbereich von Elektromotoren wie z.B. von Aquari-umpumpen, Overheadprojektoren, Beamern, elektrischen Uhren und Kompressorkühlgeräten, sowie bei gewissen Elektroherden, Trafos, Ladegeräten, Netzteilen in Radios, Radioweckern, CD- Playern, TV-Geräten, Rechenmaschi-nen, elektrischen Schreibmaschinen, Niedervolt-Seilsys-temen (z.B.12 V), Aktivboxen (Lautsprecher), bei feldin-tensiven Kopfhörern und Telefonhörern etc. können starke lokale Magnetfelder auftreten.

Niedervolt-Seilsysteme (12 V) können in Abhängigkeit von der Last (Anzahl der Lampen und Wattzahl) und Dis-tanz zwischen Hin- und Rückleiter zu hohen magnetischen Wechselfeldern führen.Der Trafo stellt eine eine je nach Modell und Last erhebli-che Magnetfeldquelle dar und sollte an einer unkritischen Stelle mit einem Abstand von etwa 1 bis 2 m von Dauer-aufenthaltsplätzen situiert sein.

Bei der Verwendung von Niedervoltschienensystemen (12 V) kommt es durch die Nähe von Hin- und Rückleiter zu keinen nennenswerten Magnetfeldern.Der Trafo stellt eine eine je nach Modell und Last erhebli-che Magnetfeldquelle dar und sollte an einer unkritischen Stelle mit einem Abstand von etwa 1 bis 2 m von Dauer-aufenthaltsplätzen situiert sein.

Halten Sie ausreichenden Abstand zu starken Magnet-feldquellen. Magnetische Wechselfelder durchdringen alle üblichen Baustoffe wie Stahlbetonwände, Ziegel etc. Bei Unklarheiten sollte eine isotrope Messung der mag-netischen Wechselfelder erfolgen.

feldreduzierte Kopfhörer und Headsets unter > www.ultrasone.comfeldreduzierte Schnurtelefone (Hörerlautsprecher) unter > www.umweltanalytik.com/ing92.htm

Page 9: ELEKTROSMOGTIONSBROSCHÜRE - Naturprodukte Vertrieb

18 19Elektromagnetische StrahlungEinheit

• Strahlungsdichte,LeistungsflussdichteoderelektromagnetischeStrahlung, Watt pro m² [W/m²] typisch 1.000 Mikrowatt pro m² [µW/m²] = 1 Milliwatt pro m² [mW/m²]• ElektrischeFeldstärke,VoltproMeter[V/m]• MagnetischeFeldstärke,AmpereproMeter[A/m]• MagnetischeFlussdichte,Tesla[T],typisch1Mikrotesla[µT]=1.000nT

Frequenzbereich30 kHz bis 300 GHz, 1 Hertz [Hz] = 1 Schwingung pro Sekunde1 Kilohertz [kHz] = 103 Hz = 1.000 Hz,1 Megahertz [MHz] = 106 Hz, 1 Gigahertz [GHz] = 109 Hz

MessgeräteSpektrumanalysatoren zur frequenzselektiven Messung, Differenzierung, Analyse und Quel-lenzuordnung einzelner Signale, bandselektive Messgeräte (erfassen die Summenpegel in bestimmten Frequenzbändern z.B. GSM 900 getrennt nach Mobiltelefonen und Basissta-tionen) oder Breitbandmessgeräte mit der Erfassung eines undifferenzierten Summenpe-gels. Die elektromagnetische Strahlung wird mittels elektrischer oder magnetischer Son-den (Antennen) erfasst und als Antennenspannung dem Messgerät zugeleitet.

Physikalisches VerhaltenAusbreitung mit Lichtgeschwindigkeit, Verdoppelung der Entfernung führt zur Abnahme der Strahlungsdichte auf ¼ (1/r²). Bei höheren Frequenzen finden sich zunehmend quasiopti-sche Eigenschaften wie z.B. Reflexion, Beugung und Brechung.

FeldreduktionDer Reduktionsgrad ist von Frequenz und Material abhängig. Literaturtipp: Pauli P., Moldan D., Reduzierung hochfrequenter Strahlung im Bauwesen (Bezug: > www.drmoldan.de )

Baubiologische Richtwerte für Schlafbereiche

Einheit [µW/m²] unauffälligschwachauffällig

starkauffällig

extremauffällig

gilt für die Summe einzelner Frequenz-bänder als Spitzenwert (Peak)

<0,1 0,1-10 10-1.000 >1.000

Heim- und Bürotelefone

Herkömmliche schnurlose Telefone nach dem DECT Stan-dard (Digital Enhanced Cordless Telecommunications) senden ständig gepulste Mikrowellenstrahlung aus und werden nicht zur Anwendung empfohlen. Der Mobilteil führt zu einer hohen Strahlenbelastung des Kopfes. Da-her sollten diese Geräte wie das Handy nur für sehr kurze Gespräche verwendet werden! Verwenden Sie keine Baby-phone oder Babyüberwachungskameras mit Funk, insbe-sondere auf DECT Basis!

Seit 2007 werden spezielle schnurlose Telefone mit Be-zeichnungen wie „strahlungsarm“, „Low Radiation“, „Eco-mode“, „DECT-Light“ etc. angeboten. Viele, aber nicht alle dieser Basisstationen senden nur mehr beim Gespräch.> www.baubiologie-virnich.de/pdf/DECT_zero.pdfAchtung! Der Mobilteil führt zu einer hohen Strahlenbelas-tung des Kopfes. Daher sollten auch diese Geräte wie das Handy nur für sehr kurze Gespräche verwendet werden!

Lassen Sie am besten herkömmliche Telefone mit Schnur an den erforderlichen Stellen installieren.

Funkbabyphone und die elektrische Zuleitung sollten in einem Abstand von zumindest 2 Meter vom Kind aufge-stellt werden. Die Empfindlichkeit des Mikrophons sollte so eingestellt werden, dass das Babyphon nicht ständig funkt. Testsieger bei Ökotest: > www.babyfon.de/de/pro-dukte/bm_440_eco_plus.php

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20 21Computernetzwerke und Powerline

Drahtlose Computernetzwerke nach dem WLAN Stan-dard (Wireless Local Area Network) senden über den sg. Access Point ständig gepulste Mikrowellenstrahlung aus. Der Nutzer und seine Umgebung sind über die Sendean-tenne des Notebooks einer weiteren, oft noch näheren und damit stärkeren Strahlenexposition ausgesetzt.

Bei Powerline (PLC) werden über die Elektroinstallation Signale im Kilohertz- oder Megahertzbereich übertragen und führen zu unerwünschten Abstrahlungen von Elektro-installationen und Geräten und werden nicht empfohlen.

Drahtgebundene Computernetzwerke „Kabel-LAN“ geben keine Strahlung ab. Beachten Sie bitte die Ausführungen zu den Ausgleichsströmen, die unter Umständen am Ka-belschirm auftreten können und zu unerwünschten Mag-netfeldern führen können.

Mobilfunksendeanlagen (Handymasten), DECT und WLAN Sender

Im Nahbereich von Mobilfunksendeanlagen (GSM, UMTS, TETRA), DECT-Telefonen, WLAN Sendern und WiMAX-Sendern kann es zu hohen Strahlenbelastungen mit Mi-krowellen kommen. Die Höhe der Belastung kann durch eine Messung festgestellt werden.

Die Strahlungsdichte (Feldstärke) durch Mobilfunksender und andere Sendeanlagen kann durch Berechnungsmo-delle ermittelt und sichtbar gemacht werden. Dadurch ist unter Umständen eine bessere Standortwahl und eine Reduktion der Strahlungsdichte möglich.> www.nirview.com

Ein ausreichender Abstand und/oder eine entsprechen-de Abschirmung zu Mobilfunksendeanlagen, sowie DECT-Telefonen und WLAN Sendern aus benachbarten Woh-nungen oder Büros kann notwendig sein. Vor allfälligen Abschirmungen sollte die aktuelle Feldsituation im Detail erhoben werden und eine Prognose über die erwartbare Reduktion erstellt werden. Siehe auch Punkt Feldredukti-on am Beginn des Kapitels A3.

Mobiltelefone

GSM-Mobiltelefone geben beim Gespräch eine erhebliche Mikrowellenstrahlung ab. Davon ist nicht nur der Nutzer, sondern auch sein Umfeld betroffen. Mobiltelefone soll-ten nur für wichtige und dringende Gespräche verwendet werden. Im Standby werden von GSM und UMTS-Handys ständig kHz Pulse abgestrahlt – Mobiltelefone daher nicht am Körper tragen!

Mobiltelefone und mobiles Internet

Datenkarten und USB-Modems für GSM/GPRS und UMTS/HSPDA geben bei der Nutzung eine erhebliche Mikrowel-lenstrahlung ab.

Führen Sie Gespräche möglichst kurz und mit einem Headset bzw. im Auto gar nicht (Freisprecheinrichtung + Dachantenne). Halten Sie Abstand zu anderen Perso-nen! Die Anzahl und Dauer der Telefonate beeinflusst die Netzkapazität und führt ev. zu zusätzlichen Sendeanlagen. Headset z.B.: > www.gigahertz-solutions.de/PRODUKTE/headset.htm

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22 23Computerbildschirme, Notebooks und Fernseher

Für elektrische und elektronische Geräte wie Röhrenmonitore, Flachbildschirme, Drucker, Fernseher etc. sind die schwedischen TCO Richtwerte (TCO’95, TCO’99, TCO’03) ein ers-ter Anhaltspunkt. Das TCO Band I gilt für den breitbandig gemessenen niederfrequenten Bereich von 5 Hz bis 2 kHz. Das TCO-Band II für den breitbandig gemessenen Bereich, der von 2 kHz bis 400 kHz auch noch in den Hochfrequenzbereich hineinreicht.

Die nachfolgende Tabelle führt die TCO-Richtwerte mit der jeweiligen Messentfernung an.

Ungeprüfte Computerbildschirme, Notebooks und Fern-seher können unter Umständen hohe elektrische und ma-gnetische Wechselfelder im Bereich 50 Hz sowie elek-trische und magnetische Strahlung im Kilohertzbereich abgeben.

Computerbildschirme und Fernseher sollten ein Prüfzei-chen nach TCO (schwedische Norm für elektrosmogredu-zierte und ergonomische Geräte) haben. Das Prüfzeichen kann vorne (rechts oben) oder an der Geräterückwand gemeinsam mit anderen Zeichen angebracht sein. Die zweistellige Ziffer nach der Abkürzung steht für das Her-ausgabejahr des Standards. Im Hinblick auf den Elektro-smog ist das Jahr ohne Belang.

Notebooks sollten zur Reduktion elektrischer Wechselfel-der einen Schukostecker (= Erdung) haben.

Die Einhaltung der TCO-Kriterien ist ein guter Beginn für emissionsarme Geräte, jedoch keine Garantie, dass deutlich elektrosensible Menschen noch Reaktionen zei-gen können.

Durchsuchen Sie die TCO Datenbank nach elektrosmog-armen Produkten: > www.tcodevelopment.com/pls/nvp/ !tco_search

Frequenzbereich magnetisch elektrisch

TCO-Band I 5 Hz bis 2 kHz 250 nT (30 cm) 10 V/m (30 cm)

TCO-Band II 2 kHz bis 400 kHz 25 nT (50 cm) 1 V/m (30 cm)

Adressen (baubiologischer) Messtechniker (Auswahl)

Dr. Moldan UmweltanalytikDr. Ing. Dietrich Moldan

D-97346 Iphofen, Am Henkelsee 13; A-5090 Lofer 281

Tel. +49 9323 8708-10

[email protected]

> www.drmoldan.de

Martin SchauerD-97074 Würzburg, Gertrud-v.-le-Fort-Str. 8

Tel. +49 931 702880

[email protected]

> www.sv-schauer.de

Südtirol:

Bauer Matthias39019 Dorf Tirol, St.Peter 10

Tel. +39 0473 220 286

Fax +39 0473 220 558

Privat +39 0473 220 255

[email protected]

Comploi Hubert39048 Wolkenstein, Plan da Tieja 82

Tel. +39 0472 837 910

[email protected]

Eisendle Chistian39040 Mareit/Ratschings, Kirchdorf 4

Tel. +39 349 36 26 332

[email protected]

Larcher Mario39032 Sand in Taufers, Hugo v. Taufers Str. 38

Tel +39 348 55 02 843

[email protected]

Plattner Leo39050 Jenesien, Botengasse 1C

Tel. +39 0471 354 093, +39 335 58 44 199

[email protected]

Seyr Tilman 39031 Bruneck, Am Langen Rain 3

Tel. +39 0474 410 888

[email protected]

Sparer Armin39100 Bozen, Fagenstr. 7

Tel +39 0471 283 013, +39 339 12 70 749

[email protected]

Stauder Christian39030 Kiens/Ehrenburg, Wiesengrund 4A

Tel. +39 0474 565 255, 348 51 04 162

Fax +39 0474 561 535

[email protected]

Ungerer Georg I-39040 Kurtatsch, In der Wies 7 – Penon

Tel. & Fax: +39 0471 880 414

[email protected]

Weber Christian 39040 Aldein, Eggererweg 16

Tel. +39 0471 886 525

Büro +39 0471 886 946

[email protected]

Messtechniker ArcheB:Raumklima, Schimmel

Oberrauch BernhardArchitekt

39100 Bozen, Penegalstr. 21/a

Tel & Fax +39 0471 408 722

Tel. +39 329 05 14 476

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> www.a-bo.net

Palla GabrielaEnergieberatung und Planung, Biologin

39042 Brixen, Köstlanerstraße 119a,

Tel. +39 349 40 42 472, +39 0472 971 053

Fax +39 0472 971 051

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Thar StefanHolzbauingenieur

39030 Percha, Pustertaler Str. 19A

Tel. & Fax +39 0474 401 494

Tel. +39 349 24 82 097

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> www.biokonstrukt.com

Weitere baubiologische Berater> www.archeB.org

Page 12: ELEKTROSMOGTIONSBROSCHÜRE - Naturprodukte Vertrieb

24 25

Grenz- und Richtwerte [V/m] [µW/m²]

ICNIRP/WHO/EU-Ratsempfehlung (1800 MHz zB GSM) 60 9.000.000

Deutschland (1800 MHz zB GSM) 60 9.000.000

Belgien (exklusive Wallonien)Wallonien

20,53

1.115.00024.000

Österreich – –

Russland (Summe Hochfrequenz) 6 100.000

China (Summe Hochfrequenz) 6 100.000

Schweiz (je GSM-Mobilfunkanlage 1800 MHz) (Innen) 6 100.000

Luxemburg 6 100.000

Italien (Summe Hochfrequenz)Italien (Qualitätsziel je Anlage)

60,6

100.0001.000

Liechtenstein ab 1.1.2013 für Summe GSM+ UMTS (innen) 0,6 1.000

Wien (Gemeindebauten Summe GSM, Innen u. Außen) 2 10.000

Salzburg 1998 (Summe GSM Außen), BioInitiative 2007 0,6 1.000

EU-Parlament 2001, GD Wissenschaft, STOA zu GSM 0,2 100

Salzburg 2002 (Summe GSM Außen) 0,06 10

Salzburg 2002 (Summe GSM Innen) 0,02 1

Baubiologische Richtwerte für Schlafbereiche 2008 (Summe bestimmter Frequenzbänder)

unauffällig 0,006 <0,1

schwach auffällig 0,006–0,06 0,1–10

stark auffällig 0,06–0,6 10–1.000

extrem auffällig >0,6 >1.000

Technik

Konzessionsbedingung MindestversorgungspegelSchweiz (im Freien) GSM 900

GSM 18000,00020,00035

0,0000840,000334

Exposition bei GSM-Mobiltelefon in 1,0 m Entfernung (Peak) 4 44.000

Exposition bei DECT-Schnurlostelefon in 1,0 m Entfernung (Peak) 2,7 20.000

Exposition bei WLAN (100 mW EIRP) in 1,0 m Entfernung (Peak) 1,7 8.000

Grenz- und Richtwerte hochfrequente Strahlung (Auswahl)

> www.salzburg.gv.at/umweltmedizin Stand: März 2009

Schule & Handys, Handymasten, WLAN, DECT...Salzburg, März 2009

Neben Wohnungen und Arbeitsplätzen werden auch immer mehr Schulen durch elektroma-gnetische Strahlung belastet. Sei es, dass ein Handymast (Mobilfunksendeanlage) direkt in eine Schule strahlt, oder dass im Schulhaus DECT-Schurlostelefone oder WLAN-Sender betrieben werden. In diesen Fällen handelt es sich um Mikrowellensender, die zum Teil ständig hochfrequente Wellen abstrahlen. Die Expositionswerte können dabei typisch im Bereich von 0,001 bis 10.000 µW/m² liegen.

Durch empirische Untersuchungen konnte das Referat Umweltmedizin bei Wohnungen er-mitteln, dass Expositionswerte für GSM-Sendeanlagen und DECT-Schnurlostelefonen im Bereich über 1 µW/m² unter Umständen bei den Bewohnern zu verschiedenen Störun-gen des Wohlbefindens und der Gesundheit führen können. Die britische Expertengruppe (IEGMP) empfahl im Mai 2000: „Für Handymasten auf dem Schulgelände empfehlen wir, dass der stärkste Funkstrahl nicht auf irgendeinen Teil des Schulgeländes oder des Ge-bäudes treffen soll. Ähnliche Überlegungen gelten für Handymasten im Nahbereich des Schulgeländes.“

Die Strahlung von WLAN (Funk-LAN) liegt ebenfalls im Mikrowellenbereich und ist wie GSM und DECT gepulst. Bei der Installation wird in der Regel ein sog. Accesspoint eingesetzt, der als Basisstation fungiert und ständig Hochfrequenzstrahlung abgibt. Belastungen tre-ten auch beim Notebook auf, das diese Strahlung während der Nutzung über eine Antenne abstrahlt. Dabei ist nicht nur der Nutzer, sondern auch Mitschüler und Lehrer im Nahbe-reich betroffen.

Handys geben beim Einschalten, Ausschalten, beim Absenden und Erhalt einer SMS sowie im eingeschalteten Zustand (ohne Standortwechsel) periodisch etwa alle 30 bis 60 Minu-ten, für einige Sekunden eine Strahlung, mit maximaler Leistung ab. Beim Telefonieren wird während des Gesprächs elektromagnetische Strahlung abgegeben. Weiters strahlen Mo-biltelefone, sobald sie eingeschalten sind, auch im stand by ständig kHz-Pulse ab – daher sollte Mobiltelefone nicht am Körper getragen werden. Es gibt Menschen, die auf Strah-lung von Mobiltelefonen mit Kopfschmerzen und Konzentrationsproblemen reagieren. Pro-minentes Beispiel ist die ehemalige Direktorin der WHO, Gro Harlem Brundtland, die daher in ihrem Büro ein Handyverbot verhängte. Das britische Gesundheitsministerium empfiehlt: „Wenn Eltern ihre Kinder vor möglichen Risiken, die erst in der Zukunft erkannt werden könnten, schützen wollen, sollten Sie ihre Kinder Mobiltelefone nicht nutzen lassen.“

Zusammenfassend wird empfohlen:• InSchulenkeinehochfrequentenSenderzuinstallieren(GSM,UMTS,DECT,WLAN,...)• IndieSchulordnungeinGebotaufzunehmen,dasdieAbschaltungvonHandysaufdem Schulgelände vorsieht.• Wennerforderlich,Kontaktmit dem jeweiligenMobilfunkbetreiber zurReduktion der Sendeleistung oder Abbau des Senders aufzunehmen.

Page 13: ELEKTROSMOGTIONSBROSCHÜRE - Naturprodukte Vertrieb

26 27INFORMATION zu Kinder und HandysViele Eltern stellen sich die Frage, ob ihre Kinder ein Handy benutzen sollen. Die Sorge um die Gesundheit der Kinder steht dabei immer mehr im Vordergrund.Handys geben wie Rundfunksender, Fernsehsender, Radaranlagen und Mobilfunksender (Handymasten) hochfrequente elektromagnetische Strahlung ab. Die Strahlenbelastung beim Handy erfolgt während der unempfindlicheren Wachphase, ist meist freiwillig und kürzer als die Dauerbelastung, die von fixen Sendeanlagen ausgeht.Untersuchungen in Skandinavien zeigten verschiedene Symptome bei der Handynutzung wie etwa: Wärmegefühl um das Ohr, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsschwie-rigkeiten. Diese Beschwerden nahmen mit steigender Gesprächsdauer zu.Darüber hinaus stehen hochfrequente elektromagnetische Strahlen im Verdacht krebser-regend zu sein. Eine Bestrahlung von genetisch empfindlichen Mäusen mit GSM-Strahlen (2 mal ½ Stunde täglich über 1,5 Jahre) führte zu einer 2,4-fach höheren Lymphknoten-krebsrate bei den bestrahlten Mäusen. Methodisch gut durchgeführte epidemiologische Untersuchungen zeigten bei langjähriger Nutzung ein erhöhtes Risiko für Hörnervtumore und bösartige Hirntumoren. Das höchste Risiko für bösartige Hirntumoren zeigte dabei die Altergruppe der unter 20jährigen (Hardell 2006). Es ist anzunehmen, dass Kinder gegenüber gesundheitlichen Auswirkungen hochfrequenter Strahlung empfindlicher sind als Erwachsene: der kleinere Kopf nimmt mehr Strahlung auf, das Nervensystem steht in Entwicklung, der Schädelknochen dient der Blutbildung (mögli-ches erhöhtes Leukämierisiko), das Immunsystem ist weniger robust. Eine Expertengruppe der englischen Regierung empfahl, dass die Verwendung von Handys durch Kinder einge-schränkt werden sollte. Ebenso wurde die Mobiltelefonindustrie aufgefordert, die Werbung für die Verwendung von Handys durch Kinder zu unterlassen.

Gesundheitsministerium Großbritannien Kinder unter 16 Jahren sollten:• HandysnurfürwichtigeGesprächenutzen• AlleGesprächekurzhalten• LangeGesprächeerhöhendieExpositionundsolltenunterbleiben• WennElternihreKindervormöglichenRisiken,dieerstinderZukunfterkanntwerden könnten, schützen wollen, sollten sie ihre Kinder Mobiltelefone nicht nutzen lassen (London, Dezember 2000).

Arbeitsgruppe „Gesundheit und Umwelt“ der Konsultativtagung der deutschsprachigen Ärzteorganisationen, Bozen, 12. bis 14. Juli 2001 Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sollten:• MobiltelefonenurfürwichtigeGesprächenutzen• LangeGesprächemeiden,dasiedieExpositionerhöhen• WennElternihreKindervormöglichenRiskenschützenwollen,solltensiedenGebrauch von Mobiltelefonen einschränken. • Die Regierungen der beteiligten Länder werden aufgefordert, die Bevölkerung zu informieren und weitere Arbeiten in Auftrag zu geben, die zur umfassenden Abklärung der möglichen Risken beitragen.

Literatur und Internetadressen zum Bereich elektrische und magnetische Feldersowie elektromagnetische Strahlung

Das Informationsangebot zum Bereich elektromagnetischer Felder im Internet und am Buchmarkt ist sehr groß und wächst täglich. Die Einschätzungen und Standpunkte sind bei diesem Thema sehr unterschiedlich. Die Orientierung ist daher gerade bei einem ersten Einstieg in die Thematik schwierig. So halten etwa WHO und EU-Kommission bis dato an alten Grenzwertkonzepten fest und stehen im Wiederspruch zu anderen Einschätzungen des Risikos durch elektromagnetische Felder.

Literaturliste zum Thema „Elektrosmog“Bücher sind weitgehend in der Stadtbibliothek Bruneck erhältlich.

Lilo Cross/Bernd Neumann; Die heimlichen Krankmacher; Verlag Pendo 2008

Erik Randall Huber/Michaela Knirsch Wager; Nebenwirkung Handy; Verlagsh. d. Ärzte 2007

Hans-Christoph Scheiner/Ana Scheiner; Mobilfunk, die verkaufte Gesundheit; Michaels Verl. ’06

Mara Marken; Machen Handys und ihre Sender krank?; Marken Verlag 2004

Wolfgang Maes u.a.; Elektrosmog – Wohngifte – Pilze; Karl F. Haug Verlag 1999

Gerhard W. Hacker/Ursula Demarmels; Die neue Dimension der Gesundheit; Südwest Verlag 2008

Bienen, Vögel und MenschenDie Gefährdung und Schädigung von KindernWie empfindlich reagieren die Gene? Broschürenreihe der Kompetenzinitiative > www.broschuerenreihe.net

Martin Runge/Frank Sommer/Gerd Oberfeld (Hrsg.); Mobilfunk, Gesundheit und die Politik – Streitschrift und Ratgeber; agenda Verlag Münster 2006

Wolfram Karl/Eduard Christian Schöpfer (Hrsg.); Mobilfunk, Mensch und Recht; Nr. 1 der Schriftenreihe „Menschenrechte konkret“ des Österreichischen Instituts für Menschen-rechte; Österreichisches Institut für Menschenrechte, Salzburg 2006

Gesundheitstipp RATGEBER: Gesundheitsrisiko Elektrosmog; Puls Media AG Zürich 2006

Katalyse Institut (Hrsg.); Elektrosmog – Grundlagen, Grenzwerte, Verbraucherschutz; C.F. Müller Verlag Heidelberg 2002

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28 Berufsverband Deutscher Baubiologen VDB e.V. (Hrsg); Tagungsbände der jährlichen EMVTagungen „Energieversorgung und Mobilfunk“; > www.baubiologie.net/literatur-und- presse/tagungsbaende-des-vdb

Martin Schauer/Martin H. Virnich; Baubiologische Elektrotechnik – Grundlagen, Feld- messtechnik und Praxis der Feldreduzierung, mit Beiträgen von Dr. med. univ. Gerd Oberfeld und Rainer Scherg; Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG Mün-chen/Heidelberg, 2005

Waldmann-Selsam/Säger/Ärzteinitiative Bamberger Appell (Hrsg.); Dokumentierte Gesundheitsschäden unter dem Einfluss hochfrequenter elektromagnetischer Felder (Mobilfunkanlagen, DECT, WLAN u. a.) – 26 Kasuistiken; [email protected]

Pauli/Moldan; Reduzierung hochfrequenter Strahlung – Baustoffe und Abschirmmateri-alien, 2, komplett überarbeitete und erweiterte Auflage 2003; Eigenverlag Dr. Moldan

Wolfgang Maes; Stress durch Strom und Strahlung; IBN – Institut für Baubiologie + Oekologie Neubeuern

Berufsverband Deutscher Baubiologen VDB e.V. (Hrsg.); VDB-Richtlinien – Band 1, Phy-sikalische Untersuchungen; > www.baubiologie.net/verband/richtlinien

Internetadressen

> www.salzburg.gv.at/elektrosmog Umweltmedizin Land Salzburg

> www.kompetenzinitiative.de Kompetenzinitiative (International)

> www.broschuerenreihe.de Broschürenreihe der Kompetenzinitiative

> www.kinder-und-handys.de Kinderinfos der Kompetenzinitiative

> www.diagnose-funk.ch Umweltorganisation Diagnose Funk (Schweiz)

> www.puls-schlag.org/index.htm Baumschäden durch Sender (Deutschland)

> www.risiko-elektrosmog.at Risiko Elektrosmog Kärnten (Österreich)

> www.baubiologie.net Berufsverband Deutscher Baubiologen

> www.ohne-elektrosmog-wohnen.de informatives Portal mit Schutzmaßnahmen

> www.hese-project.org h.e.s.e.-project (Deutschland)

> www.gigaherz.ch Schweizer IG für Elektrosmogbetroffene

> www.buergerwelle.de Bürgerwelle Deutschland (Deutschland)

> www.netzwerk-risiko-mobilfunk.de Netzwerk Risiko Mobilfunk (Deutschland)

> www.microwavenews.com International Journal on EMF (USA)

> www.bioinitiative.org Int. Arbeitsgruppe Bioinitiative

> www.consumer.bz.it Verbraucherschutzzentrale Südtirol

> www.archeB.org Verein für umwelt- und menschengerechtes Bauen und Leben