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D ie Vorstellung ist ver- lockend: Man öffnet eine Schachtel, nimmt alle Ingre- dienzen eines SAN heraus, stöpselt sie ineinander, drückt auf einen Einschaltknopf – und fertig ist das Speichernetz mit modernster Technik. Einige Hersteller erwecken tatsächlich den Anschein, als könnten sie das den Kunden liefern. Unter dem Titel „My very first SAN“ offeriert Fujitsu Siemens Computers so ein An- fängergebilde: ein „Storage Area Network leicht gemacht“, „kostengünstig“ und „einfach“. Für Unternehmen aller Größen- ordnungen, aber besonders kleinere Unternehmen, Filialen und Zweigstellen, gebe es „heute gute Gründe, ein SAN aufzubauen, mit dem sie die wachsende Datenmenge effi- zient sichern und die Storage- Umgebung konsolidieren kön- nen“, äußerte sich Dr. Helmut Beck, Vice President Storage Business bei FSC. Pakete im Sonderangebot Aus „vorgetesteten und am Markt erfolgreich eingeführten Komponenten“ bietet FSC, vor allem als Reseller tätig, das Softbundle „My very first SAN“. Etwas irreführend bezeichnet der Hersteller dieses Paket als „Komplettlösung“, obwohl es jeweils nur eine Zusammen- stellung von Komponenten ent- hält, die die Basisausstattung eines SAN bieten. Bereits 2006 hatte FSC so ein Softbundle aus einem FibreCAT-SX-Speicher- system SX60 oder SX80, Swit- ches von Brocade und HBAs (Host Bus Adapter) von Emulex vorgestellt. Der Kunde, so FSC, könne sich aber auch andere Komponenten aussuchen, da das Bundle ja nicht fest, son- dern nur „soft“ geschnürt sei. Der Kunde erhalte vor allem einen Preisvorteil, heißt es. Eigentlich handelt es sich laut FSC mehr um ein Channel- Thema, da man durch Tests und Dokumentation den Chan- nel-Partnern Arbeit abnehme. FSC bezeichnet „My very first SAN“ als „Dauerbrenner“, gibt aber keine genauen Verkaufs- zahlen heraus. Der Einstiegs- preis soll bei etwa 5000 Euro liegen. Da das Bundle auf Fibre- Channel-Komponenten aufbaut, erscheint es kaum vorstellbar, dass alles mit Auspacken und Anschließen geschehen sein soll. Die Leistungsfähigkeit eines SAN hängt von der Zahl der angeschlossenen Server, Storage extra Speichertrend SAN in a Box? SAN-Pakete für Anfänger Schachtelteufel Seite I Rechenzentren in der Kiste für KMU Kampf um die Mitte Seite VI Vorschau Networking Kommunikations- konvergenz – Voice over IP Seite VIII Veranstaltungen 6. – 9. April 2009, Rosen Shingle Creek, Orlando, Florida Storage Networking World www.snwusa.com 20. – 24. April 2009, Hannover Hannover Messe 2009 www.hannovermesse.de 28. – 29. April, Hannover Cisco Expo 2009 www.cisco-expo.de iX extra Storage zum Nachschlagen: www.heise.de/ix/extra/storage.shtml I Storage Ein Verlagsbeihefter der Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG Schachtelteufel SAN-Pakete für Anfänger Ex und hopp. Der beliebte Slogan suggeriert höchste Einfachheit beim Konsum. Ob er die Massen wirklich beflügelt hat, steht auf einem anderen Blatt. Ähnlich unsicher ist die Lage bei jenen etwas vollmundigen Ankündigungen, die ein „SAN in a Box“ versprechen. Was steckt wirklich dahinter? sponsored by:

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Page 1: Ein Verlagsbeihefter der Heise Zeitschriften Verlag GmbH ... · einem FibreCAT-SX-Speicher-system SX60 oder SX80, Swit- ... Voice over IP Seite VIII Veranstaltungen 6. ... einen kleinen

D ie Vorstellung ist ver-lockend: Man öffnet eine

Schachtel, nimmt alle Ingre-dienzen eines SAN heraus,stöpselt sie ineinander, drücktauf einen Einschaltknopf – undfertig ist das Speichernetz mitmodernster Technik.

Einige Hersteller erweckentatsächlich den Anschein, alskönnten sie das den Kundenliefern. Unter dem Titel „Myvery first SAN“ offeriert FujitsuSiemens Computers so ein An-fängergebilde: ein „StorageArea Network leicht gemacht“,„kostengünstig“ und „einfach“.Für Unternehmen aller Größen-ordnungen, aber besonderskleinere Unternehmen, Filialenund Zweigstellen, gebe es„heute gute Gründe, ein SANaufzubauen, mit dem sie diewachsende Datenmenge effi-zient sichern und die Storage-Umgebung konsolidieren kön-nen“, äußerte sich Dr. HelmutBeck, Vice President StorageBusiness bei FSC.

Pakete imSonderangebotAus „vorgetesteten und amMarkt erfolgreich eingeführtenKomponenten“ bietet FSC, vorallem als Reseller tätig, dasSoftbundle „My very first SAN“.

Etwas irreführend bezeichnetder Hersteller dieses Paket als„Komplettlösung“, obwohl esjeweils nur eine Zusammen-stellung von Komponenten ent-hält, die die Basisausstattungeines SAN bieten. Bereits 2006hatte FSC so ein Softbundle auseinem FibreCAT-SX-Speicher-system SX60 oder SX80, Swit-ches von Brocade und HBAs(Host Bus Adapter) von Emulexvorgestellt. Der Kunde, so FSC,könne sich aber auch andereKomponenten aussuchen, dadas Bundle ja nicht fest, son-dern nur „soft“ geschnürt sei.Der Kunde erhalte vor allemeinen Preisvorteil, heißt es.

Eigentlich handelt es sichlaut FSC mehr um ein Channel-Thema, da man durch Testsund Dokumentation den Chan-nel-Partnern Arbeit abnehme.FSC bezeichnet „My very firstSAN“ als „Dauerbrenner“, gibtaber keine genauen Verkaufs-zahlen heraus. Der Einstiegs-preis soll bei etwa 5000 Euroliegen.

Da das Bundle auf Fibre-Channel-Komponenten aufbaut,erscheint es kaum vorstellbar,dass alles mit Auspacken undAnschließen geschehen seinsoll. Die Leistungsfähigkeiteines SAN hängt von der Zahlder angeschlossenen Server,

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Speichertrend SAN in a Box?SAN-Pakete für Anfänger

Schachtelteufel Seite I

Rechenzentren in der Kiste für KMU

Kampf um die Mitte Seite VI

Vorschau

NetworkingKommunikations-konvergenz – Voice over IP Seite VIII

Veranstaltungen6. – 9. April 2009, Rosen Shingle Creek, Orlando, FloridaStorage Networking Worldwww.snwusa.com

20. – 24. April 2009, Hannover Hannover Messe 2009www.hannovermesse.de

28. – 29. April, HannoverCisco Expo 2009www.cisco-expo.de

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zum Nachschlagen:

www.heise.de/ix/extra/storage.shtml

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SchachtelteufelSAN-Pakete für Anfänger

Ex und hopp. Der beliebte Slogan suggeriert höchsteEinfachheit beim Konsum. Ob er die Massen wirklichbeflügelt hat, steht auf einem anderen Blatt. Ähnlichunsicher ist die Lage bei jenen etwas vollmundigenAnkündigungen, die ein „SAN in a Box“ versprechen.Was steckt wirklich dahinter?

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der I/O-Performance und nicht zuletzt deneingebundenen Applikationen und der Ska-lierbarkeit ab. Insofern erweckt der Name„My very first SAN“ letztlich falsche Erwar-tungen in Richtung „Kiste auf und fertig“.Selbst beim Anschluss nur an einen Serverkann noch nicht von einem voll funktions-fähigen SAN die Rede sein [1].

Daneben bringt der Anbieter seit Januar2009 ein „Rechenzentrum in a Box“ her-aus, das nicht der Storage-, sondern derServer-Unit zugeordnet ist. Diese Schachtelenthält eine Blade für Network AttachedStorage (NAS): Im Einzelnen besteht es auseiner Primergy NX650 NAS-Blade, einerStorage-Blade mit einer Kapazität von 438 GByte und sechs LAN-Anschlüssen. Einvorkonfiguriertes System kostet etwa 6000Euro aufwärts. Es stellt seine Speicher-kapazität weiteren Blade-Servern oder Ser-vern im gleichen iSCSI-Netz zur Verfügung.Die Rechenzentrums-Box für File-Storagepositioniert FSC unterhalb der „zusätzlichenKomplexität eines SAN“, während „My veryfirst SAN“ laut Firmensprecher zur SAN-Konsolidierung taugen soll.

Türöffner für SAN-Anbieter

Für Peter Fischer vom FSC-Partner BechtleLogistik & Service in Neckarsulm liegt diewesentliche Bedeutung von „My very firstSAN“ in ihrer Funktion als „Türöffner“. Sol-che Angebote erlauben es Bechtle, nebenden Systemhausaktivitäten eine E-Com-merce- oder Lead-Aktion in Gang zu set-zen, um mit potenziellen Kunden in Kontaktzu kommen. Der Erfolg besteht für Fischerdarin, dass die Kunden aufgrund des Bau-steincharakters andere Komponenten wäh-len können und dies auch tun. Hat manerst einmal den Fuß in der Tür, so Fischer,

gelingt es meistens, dem Kunden aucheine Backup-Lösung oder einen Hardware-Ersatz zu verkaufen. FSC unterstütze daswie andere Anbieter durch gezielte Rück-kaufaktionen.

Im Übrigen erhält der Kunde laut Fischer mit „My very first SAN“ nicht nureine Art Mini-SAN, sondern ein vollständi-ges Speichernetz, das er je nach gewähl-ten Switches und HBAs mit mehreren Ser-vern zusammenhängen kann, um zumBeispiel eine Oracle-Datenbank oderVMware-Maschinen zu integrieren. Undverfüge er noch nicht über eine funktionie-rende Backup- oder Archivierungsumge-bung, bewähre sich das FSC-Bundle ja ge-rade in seiner Lead-Funktion, um übermehr zu reden. Noch umfangreichere SAN-Implementierungen wie eine Replikationoder Spiegelung an einen zweiten Standortstießen bei seiner Klientel aus dem klas-sischen Mittelstand allerdings an eineKostengrenze.

Unter den großen Speicherherstellernhat nur Hitachi Data Systems eine expliziteSAN-Einsteigerlösung im Angebot. Hinterdem Namen „Simple SAN“ versteckt sichallerdings nur ein hübsch aufgemachterKarton, der folgende Komponenten enthält:zwei HBAs, einen kleinen FC-Switch mit 10Ports, alles von QLogic, ein paar FC-Kabel,Netzteile und eine einsteigergerechte Be-schreibung des Ganzen sowie eine Installa-tions-CD. Die beiden letztgenannten Be-standteile stammen von HDS. JürgenKrebs, Marketingmanager bei HDS, weistdarauf hin, dass das mitgelieferte Know-how des Herstellers auch die Zertifizierungmit Microsofts SQL-Umgebung einschließt.

Speichersysteme exklusive

Das Angebot verweist mit seiner Ausrich-tung auf die Windows-Plattform auf dieschon seit mehreren Jahren propagierte,aber immer noch erst in Ansätzen realisierteHDS-Strategie, sich von einem Highend-Lieferanten für Storage in Richtung Mittel-stand und kleinere Unternehmen zu ent-wickeln. Denn in der Schachtel wird derAnwender vergeblich nach einem StorageArray suchen, das er ja irgendwie auch fürsein „simple“ SAN braucht – hier kommenHDS und seine Partner so richtig ins Spiel.„Simple SAN“ ist nicht einmal ein „SoftBundle“, sondern der Kunde muss zwangs-läufig Fibre-Channel-Subsysteme mit Fest-platten hinzukaufen, außer er hat noch einpaar ungenutzte in seinem Unternehmenherumstehen.

HDS verspricht sich damit Absatzchan-cen für einige seiner AMS- und WMS-Pro-dukte – darunter AMS 200, 500 und 1000sowie WMS 100. Laut Krebs bereitet HDSsogar echte Bundles vor, Konkretes stehejedoch noch nicht fest. Für den Käufer kannbei solchen Marketing-Aktionen zumindestein Preisvorteil entstehen, zusätzlich sollteer sich auf die Interoperabilität der SAN-Schachtel mit dem Drumherum an HBAs,Switches und so weiter mit den HDS-Arraysverlassen können.

Dass sich allerdings mit SAN-Karton undangeschlossenen Arrays allein ein StorageArea Network auf Fibre-Channel-Basis auf-bauen lässt, bezweifelt selbst HDS. FürMarketing-Mann Krebs ist die reine Umset-zung der Bauanleitung, mit der sich sogarZones und LUNs einrichten lassen, keines-wegs identisch damit, darüber Bescheid zuwissen, was man gerade Schritt für Schrittausgeführt hat. Es bestehe die Gefahr, dassder Kunde so letztlich im Dunkeln herum-tappe. Ohne eine einführende Beratung –sei es durch einen Partner oder HDS selbst– ließe sich kein richtiges SAN- und FC-Verständnis erreichen.

Ob es HDS gelungen ist, mit „SimpleSAN“ wirklich in die Welt der KMU vorzu-stoßen, bleibt offen. Genaue Zahlen möchteauch Krebs nicht nennen. Es sei jedochklar, dass der Absatz bei den Highend-Ma-schinen Universal Storage Platform nichtgeschrumpft sei. Und dass die Unterneh-men nicht gerade nach hübsch verpacktenSAN-Boxen gerufen haben, wird spätestensdann deutlich, wenn HDS einräumt, dass essich hierbei eher um ein „Trendchen“ alsum eine wirkliche Nachfrage vonseiten derKunden handele. Wirklich angekommen beiHerstellern und Kunden sind dagegenTrends wie iSCSI oder Solid State Disks(SSDs): Hier gebe es Anforderungen vonden Unternehmen, und das schlage sichbereits in den Umsatzzahlen nieder.

So viel Einstieg war nie

Hewlett-Packard reklamiert für sich, gleichmehrere Angebote im Portfolio zu haben, dieden Anspruch eines „SAN in a Box“ erfüllenkönnen. In einem „Leitfaden My First SAN“listet der Hersteller mehrere Möglichkeitenauf, komplizierte und einfachere SAN-Infra-strukturen aufzubauen. Dazu gehören:

All-in-one-Speichersysteme: AlsBlade, Rack oder Tower umfassen dieseServer mit angeschlossenem Storage eineNAS-Lösung für File Services und eineiSCSI-basierte Lösung für Block-Storage.

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HP sieht das als einen Einstieg in ein SAN.In der Blade-Variante ist die Kapazität auf-grund des Formfaktors auf derzeit 1,5 Tera-byte begrenzt. Mit einer solchen Lösung,und das zeigt bereits ihren beschränktenEinsatzzweck, lassen sich zum Beispieletwa 500 Exchange-User abdecken. [2]

MSA-Starter-Kit: Damit soll der Kunde„eine vollständige SAN-Lösung“ erhalten,die ohne eine komplette Neukonfigurationauskommt. Die erforderlichen Speicher-komponenten umfassen ein Plattengehäuseohne Festplatten, einen FC-Switch undzwei FC-HBAs.

Cluster-Paket: Es bietet den gleichenLieferumfang sowie zwei clusterfähige Pro-Liant DL380 Server.

MSA1000 Small Business SAN Kit:Es enthält neben den Bestandteilen des erwähnten Starter-Kits QLogics SoftwareSANsurfer Express Management. Preise be-ginnen bei 5000 Euro ohne Festplatten fürdas MSA-Gehäuse.

Simple SAN Connection Kit: Für dieKombination mit EVA- und MSA-Speicher-systemen bietet HP außerdem dieses Network-Paket an, das aus einem 8-Gbit-FC-Switch von QLogic, vier 81Q HBAs(ebenfalls von QLogic), Kabeln, 8-Gbit-SFPs(Small Form-Factor Pluggable), Dokumen-tation und der SSCM-Software (Simple SAN

Connection Manager) von HP besteht. DenListenpreis gibt der Hersteller mit 2299Euro an. QLogic und Konkurrent Emulexhaben mit fast allen großen Server- undSpeicherherstellern solche OEM-Verträgelaufen – für sie eine Möglichkeit, sich vorallem über die Preisschiene Marktpositio-nen gegen die dominierenden FC-Switch-Anbieter Cisco und Brocade zu erkämpfen.

Zusätzlich möchte HP das Ganze flexi-bel halten. Mit einem High Availability Up-grade kann der Kunde einen zweitenArray-Controller, einen Switch und zweiHBAs hinzufügen. Das bedeutet mehr Re-dundanz – aber eine komplette SAN-Instal-lation umfasst auch den Anschluss weite-rer Server mit ihren Applikationen sowieausreichenden Speicherplatz. Alle „Kits“oder „Pakete“ erfordern also jeweils mehr,als in ihnen eingepackt ist – letztlich stel-len sie eine weitere Variante des „Türöff-ner-Modells“ dar.

Die Marketing-Leute von HP seheneinen Großteil ihrer Produkte als „SAN in a Box“ und subsumieren unter diesemStichwort folglich auch einzelne StorageArrays wie ProLiant Storage Server, dieMSA2000-Produktfamilie mit iSCSI oderdie EVA – eigentlich ein Midrange- undHighend-Produkt – mit iSCSI-Schnittstellesowie das „Virtualisierte Rechenzentrum“

(VRZ) im Rack. Und um das Maß vollzuma-chen, sollen auch die kürzlich eingekauftenLefthand-Speichersysteme in die Kategorieder Einstiegssysteme fallen. Bei HP begreift man durch Virtualisierung oderspezifische Tools vereinfachtes Speicher-management ebenfalls als Unterabteilungvon „SAN in a Box“. Vorkonfigurierte Be-standteile, Tools und Speichermanagementsollen den Anwendern teilweise das benö-tigte SAN-Know-how abnehmen. Mit dieserDenkweise schafft es HP, auch komplizier-te Highend-Arrays als „Box“- oder „Ein-stiegs“-Lösung zu klassifizieren. Sogar einvereinfachtes Bestellnummern-Systemlässt sich so gesehen als „vorkonfiguriert“ausgeben.

Alles eignet sich für den EinstiegSenior Marketing Manager Guido Klennervon HP verweist auf Konfigurationstools fürMSA- oder EVA-Umgebungen, die eine ArtSAN-Installations-Wizard enthalten und esIT-Abteilungen mit wenig personellenRessourcen erleichtern, ein Speichernetzaufzubauen. Die Komponenten eines SANwie HBAs, Switches oder Platten ändertensich kaum, aber es werde mehr und mehrTools geben, die es letztlich wie ein „SAN ina Box“ aussehen lassen. So ließe sich etwadie EVA 4400 innerhalb von 15 Minuten soweit installieren, dass man die ersten Ser-ver anschließen könne, sagt Klenner. BeiLowcost-Angeboten auf IP-Basis mit RAID 1und zwei Platten mit jeweils einem TerabyteKapazität, wie sie andere Hersteller auf denMarkt bringen und die eher einem „SAN in a Box“ entsprächen, stelle sich jedoch dieFrage, ob das professionellen Zwecken ge-nüge oder mehr auf den Heimanwenderausgerichtet sei.

HP sieht den Bedarf für das breiteSpektrum an Einstiegslösungen von denKunden ausgehend, wie Klenner erläutert:„Hier geht der Trend sehr stark vom An-wender aus, da sich SAN-Lösungen in denletzten Jahren vom Enterprise-Bereichkommend sehr stark bis in den Mittelstandbewegt haben und hier vielfach keine dedi-zierten Storage-Experten die Aufgaben derSpeicherbereitstellung mit abdecken müs-sen. Der Anwender kann durch die Wizardsund Tools der Lösungen sehr stark von dengesammelten Erfahrungen profitieren.“ Diesteigenden Datenmengen zwingen laut HPauch kleinere Unternehmen, die bisher mitJBODs ausgekommen sind, dazu, überSpeichernetze nachzudenken: „Häufig fehlt

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ANBIETER VON SAN-EINSTIEGSLÖSUNGEN UND TOOLS

Die folgende Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Hersteller Produkt WebsiteBechtle FSC My Very First SAN www.bechtle.deCitrix Xen-Server, Tools www.citrix.deDell (EqualLogic) iSCSI-SAN www.dell.deEurostor iSCSI-SAN, NAS www.eurostor.deFujitsu Siemens Computers My Very First SAN www.fujitsu-siemens.deHewlett-Packard All-in-One, MSA-Bundles, VRZ www.hp.comHitachi Data Systems Simple SAN www.hds.comIBM ehem. Simple SAN Express Kit, www.ibm.com

DS 3000 ExpressIntel Modular Server www.intel.deMicrosoft Hyper V, Tools www.microsoft.deNetApp FAS-Series, Unified Storage www.netapp.dePyramid Modular Server www.pyramid.deQLogic SAN Connectivity Kits www.qlogic.comStarline easyRAID NAS www.starline.deThomas Krenn Modular Server www.thomas-krenn.deTIM AG iSCSI-SAN, NAS www.tim.detranstec Modular Server www.transtec.deVMware VMware, Tools www.vmware.deWortmann Modular Server www.wortmann.de

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hier aber das notwendige Wissen. Daherfinden paketierte und vorkonfigurierteSAN-Lösungen immer mehr Interesse.“

Auf Nachfrage räumen die HP-Mar-ketiers ein, dass der Umsatzanteil vonsolchen „In-a-Box“-Produkten wenigerals 15 Prozent, gemessen an den SAN-und NAS-Verkaufszahlen, ausmacht.Das Bedürfnis nach einem SAN, in demmehrere Server auf zentralisierten Spei-cher zugreifen, sei heute aber auchbeim Mittelstand zu sehen, während esnoch vor fünf Jahren eine reine Enter-prise-Angelegenheit war. Das macht HPoptimistisch, mehr seiner paketiertenAngebote zu verkaufen, meint HP-MannIngo Kraft. Insofern könne von einemTrend die Rede sein.

Speichernetz-Know-howüberflüssig Nach HPs Beobachtungen ist die Ein-stiegsgrenze für ein SAN in den letztenJahren gesunken. Gerade in virtualisier-ten Umgebungen, die man heute schonin kleinen Unternehmen finden kann,mache sich der Vorteil von zentralisier-tem Speicher so richtig geltend. Konsoli-dierung bei Servern und bei Speicher ge-hört so gesehen zusammen. Da es heuteviel mehr Anwender gebe, die keine aus-gewiesenen Experten sind, stiegen dieMarktchancen für Paketlösungen, Ma-nagement-Tools und Ähnliches. Tatsäch-lich gibt es gerade im Virtualisierungs-umfeld eine steigende Komplexität zubeobachten: Virtuelle Maschinen einzu-richten und zu verwalten oder mit vir-tuellen Speicherlösungen wie Thin Provi-sioning umzugehen, erweist sich in derPraxis als nicht gerade trivial. Dasschafft Third-Party-Anbietern wie Vizion-core und anderen ein breites Betäti-gungsfeld. Unter diesem Gesichtspunktbrechen günstige Zeiten für Systemhäu-ser und klassische Consultants an, dennalle Server- und Speicherhersteller er-weitern Schritt für Schritt ihr Servicege-schäft, selbst solche, die es wie HP oderDell bis vor Kurzem nicht als ihr Kernge-schäft bezeichnet hatten.

All-in-one-Systeme von HP, so Kraft,hätten diesen Trend schon vor zwei Jah-ren vorweggenommen und machten dasExpertenwissen sogar überflüssig: DerAnwender brauche nicht mehr zu wis-sen, was ein SAN oder was NAS ist undwie Datenschutzregeln organisiert sind.Alles sei Wizard-gesteuert, der Wizard

verberge die dahinterstehende Technik.Jeder Nutzer, der mit einer Windows-Umgebung umgehen kann und schoneinmal neue Festplatten oder Partitionenangelegt und vergrößert hat, könne auchseinem Exchange-Server einen entspre-chenden SAN-Bereich zur Verfügungstellen und per Mausklick Datenschutz-regeln oder einen stündlichen Snapshotanstoßen.

Vermarktung mangelsInteresse eingestellt Mit dieser marketinggetriebenen Euphoriesteht HP ziemlich allein da, selbst Anbie-ter wie FSC oder HDS, die ebenfalls mitSAN-Einstiegslösungen experimentieren,geben sich bedeckter und betonen, dasses bei einem SAN ohne entsprechendesFachwissen und Unterstützung von außennicht geht.

Spricht man mit IBM über „SAN in aBox“, wird schnell klar, dass man es hiermit einem Hersteller zu tun hat, der nochimmer in der Welt der großen Unterneh-men zu Hause ist. Dass Einstiegslösun-gen für mittelständische oder kleinereUnternehmen nach wie vor keine großeRolle spielen, heißt nicht, dass IBM nichtimmer wieder in den Chor der Mittel-standskampagnen eingestimmt hätte;sogar eine eigene Mittelstands-Unit exis-tiert bis auf den heutigen Tag.

Bezogen auf „SAN in a Box“ heißt esheute lapidar: „Hatten wir mal.“ Dasentsprechende SAN-Entry-Paket hieß„Simple SAN Express Kit“ und bestandaus einem kleinen Disk-Speicher sowieFC-Switches und den nötigen Kabelnund Host-Bus-Adaptern von Emulex.Damit entsprach es den Lösungen ande-rer Hersteller, die sich bisher auf diesemFeld versucht haben. Natürlich konntendie Kunden aus unterschiedlichen Konfi-gurationen wählen, wenngleich dieUnterschiede laut IBM-Auskunft letztlichnur marginal waren. Offiziell lautet dieSprachregelung nun: „Die Vermarktungals Paket wurde eingestellt. IBM bietetdie Leistungen weiterhin an, sie könnenindividuell an die Kundenbedürfnisseangepasst werden.“ Auf Deutsch: DerSAN-Einstieg in den Mittelstand hatnicht so geklappt, wie man sich das vor-gestellt hatte.

Der Grund liegt ganz einfach darin,dass man IBMs Stammklientel mit sol-chen Angeboten nicht beeindruckenkann: Sie verfügt in der Regel bereits

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Beflügelt durch Krise und Budgetres-triktionen überleben vielleicht jene IT-

Hersteller am längsten, die sich beizeitenetwas Neues einfallen lassen. BilligereKomponenten zusammen mit Virtualisie-rungs- und Management-Software so zuverbauen, dass ältere Installationen über-flüssig und bei Ablauf ihres Lebenszyklusoder steuerlichen Abschreibungen mit ge-ringerem Aufwand als bisher ersetzt wer-den, könnte entscheidende Einsparungenbewirken. US-Theoretiker wie Clayton M.Christensen oder Nicholas Carr, die sich auf einem für deutsche Verhältnisse unge-wohnten Niveau Gedanken über die IT-Branche und die Bedürfnisse der Anwendermachen, haben für diese Entwicklungschon vor einiger Zeit den Begriff „disruptivetechnologies“ geprägt [1]. Gemeint ist eineneue Technik, die unerwartet eine be-stehende obsolet erscheinen lässt undschließlich ablöst.

Das Bündeln von Server-Blades mitFestplatten-Arrays, Netzverbindungen undganz viel Virtualisierung in einem Gehäuseverspricht neue Höchstleistungen bei I/Os,Server-Konsolidierung, Management vonApplikationen, Ersparnis an Speicherkapa-zität und einfacherer Skalierung. Am oberenEnde der Bandbreite bereitet Cisco denMarkteintritt für einen Server-Blade- und

Storage-Schrank vor, mit dem der Netz-Spezialist offenbar einen Generalangriff aufdie Highend-Rechner von IBM und HP plant[2]. Am unteren Ende hat Intel schon letztesJahr den Modular Server herausgebracht,mit dem der Prozessorbauer zusammen mitmehreren Tausend Reseller-Partnern denmittelständischen Markt aufrollen will, wasbis jetzt keiner der etablierten Storage-Her-steller geschafft hat.

Vom Mittelstand und von Einstiegslösun-gen, die sich gleichsam von selbst installie-ren und pflegen, ist viel die Rede gewesen,aber die so Umgarnten zeigten sich wider-spenstig. Wie Andreas Schneider, Produkt-marketing-Manager in der EPS Group von

Intel, berichtet, habe man in seinem Unter-nehmen die Durchschlagskraft der mit IBMins Leben gerufenen Blade-Initiative ausdem Jahr 2006 genau analysiert. Es seiletztlich nicht gelungen, Blades für alle An-wendergruppen marktfähig zu machen, daIBM mit seinem BladeCenter vor allem aufseine angestammte Klientel aus den Re-chenzentren fixiert war.

Die gemeinsam entwickelten und ge-förderten Produkte waren zu teuer undblieben in den Regalen liegen. Intel habesich sehr viel bei den Partnern und auchbei den Anwendern umgehört und schließ-lich eine Art Bedarfsanalyse erstellt. EinBlade-Chassis für mittlere und kleinereUnternehmen, die in der Regel nur fünf bissechs Server im Einsatz haben, darf dem-nach nicht mehr als sechs Servereinschü-be haben, es sollte einfach zu verwaltensein und schließlich über ein integriertesSAN verfügen.

Marktwachstum als EntscheidungshilfeDie Entscheidung für eine SAN-Integrationfiel aus pragmatischen Gründen, weil Spei-cher – so Schneider – nun einmal das amschnellsten wachsende Marktsegment sei.

Kampf um die MitteRechenzentren in der Kiste für KMU

Nachdem die Eroberung des Mittelstands durch Blade-Server-Angebotegründlich schiefgegangen ist, setzen die Server-Bauer jetzt auf Mini-Rechenzentren in a Box, sprich fertige Chassis mit Server-, Netzwerk- undStorage-Einschüben.

Nicht ganz so einfach sieht der Aufbau von Intels Modular Server aus, umsoeinfacher soll er sich einrichten und verwalten lassen.

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über ein SAN, und ihre Experten wissengenau, wie es einzurichten, zu verwaltenund an neuen Anforderungen anzupassenist. Man wollte zwar kleineren Unterneh-men mit der Angst vor einem SAN auchdie Preisangst nehmen, wie Produkt-manager Benedikt Braun erklärt, konnteaber insgesamt keinen großen Trend ent-decken.

Dennoch gibt es Produkte, die eine ge-wisse Einstiegsaffinität aufweisen. Dazugehören die Arrays der DS-3000-Serie –

zum Teil ebenfalls mit dem Etikett „Ex-press“ versehen – oder die N-Series, OEM-Produkte von NetApp, die Anschlüsse fürFibre Channel, iSCSI oder CIFS/NFS auf-weisen. In iSCSI sieht man bei IBM keinProtokoll, das sich bei SANs durchgesetzthätte, entgegen den positiven Prognosenvon Marktforschern wie IDC, die noch vorKurzem den Durchbruch auf breiter Frontprophezeit hatten. Immerhin gibt es die DS 3300 jetzt auch mit iSCSI- und SAS-Ausgang. (sun)

Hartmut Wiehrist Fachjournalist in München und

Herausgeber des Storage Compendium –Das Jahrbuch 2006/2007.

Literatur[1]ˇMario Vosschmidt/Hartmut Wiehr, Spei-

chernetze und ihre Verwaltungsinstru-mente; in: iX, Heft 8/2008, Seite 122

[2]ˇHartmut Wiehr, SAN aus einer Hand; iX extra 4/2007

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Storage

Die Unternehmen seien etwa durch neueEU-Richtlinien gezwungen, immer mehrDaten immer länger aufzubewahren, unddazu reichten ein paar zusätzliche Fest-platten nicht mehr aus, die man bei Be-darf in den Server reinschiebt. Auch klei-nere Unternehmen brauchen heute einzentralisiertes Speichersystem, auf dasmehrere Server Zugriff haben.

Der Anfang 2008 vorgestellte ModularServer (www.intelmodularserver.com)soll diesen Ansatz durch Verwendung vonStandardkomponenten in einem gemein-samen Chassis von 6ˇHE verwirklichen.Eine Einstiegskonfiguration umfasst dreiFestplatten, die bereits ein RAID 5 erlau-ben, und einen Server-Einschub (IntelMulticore Xeon), der zusätzlich übereinen HBA (Host Bus Adapter) und bis zuvier Ethernet-Ports für ein internes LANverfügt. Das Storage Control Module be-sitzt sechs SAS-Anschlüsse sowie Active-active-Redundanz und erlaubt RAID 0, 1,1E, 5, 6 und 10. Das Ethernet Switch Mo-dule verfügt über bis zu 12 GBit-Ether-net-Ports. Momentan stehen Einschübefür 14 2,5"-SAS- oder sechs 3,5"-SAS/SATA-Festplatten bereit. Ein unge-löstes Problem ist bisher die Vibration,die von den dicht beieinanderliegenden2,5-Zoll-Disks ausgeht.

Schneider betont, dass die Kundendurch die Standardkomponenten nicht aneinen der OEM-Partner gebunden seien.So hätten Maxdata-Kunden nach derPleite des Anbieters problemlos zu ande-ren Partnern wechseln können. Intel hatüberdies eine Bestandsgarantie von zu-nächst fünf Jahren für dieses Produkt-segment gegeben, die bis Ende 2013reicht. Außerdem existiere eine Road-map, die regelmäßige Technik-Refresh-ments bringen soll.

Spricht man mit Partnern wie ThomasKrenn oder Wortmann, verweisen dieseauf eine große Kundennachfrage nachdem Modular Server. Mit der von Intel ent-wickelten Management-Software kämengerade Kunden, die keine voll ausgebilde-ten IT-Mitarbeiter hätten, gut zurecht. Fürdie erwähnte Einstiegsvariante mit Chas-sis, einem Server und drei Platteneinschü-ben muss man immerhin etwa 5500 Eurohinblättern, erst bei drei Server-Blades seider Preis auf dem gleichen Niveau wie beidrei eigenständigen Servern. Laut MartinKlein vom OEM-Partner Wortmann ergibtsich ein eindeutiger Preisvorteil erst abdem vierten oder fünften Servereinschubin den Modular Server.

In der Serversparte von Wortmann ge-hört der Terra Modular Server laut Kleininzwischen zum „Tagesgeschäft“, auchbei Intel selbst gebe es nach seiner Ein-schätzung eine deutliche Ausrichtung aufdieses Segment. Dies sei bei der Unter-stützung der Partner, bei Entwicklungund Marketing zu spüren. Bisher gehörtedas Blade-Segment nicht zum angestreb-ten Volumengeschäft. Auch Intel-PartnerThomas Krenn zeigt sich angesichts derverkauften Stückzahlen ebenfalls „positivüberrascht“.

Bei Wortmann sieht man neben Preisund einfacher Verwaltung den Vorteil desModular Servers vor allem in seinem vir-tuellen Speichermanagement: Der Kundekann insgesamt bis zu 30 virtuelle Servereinrichten, wobei er ihr zugeordnetesSpeichervolumen schnell im laufendenBetrieb vergrößern oder verkleinern kann.Klein sieht hier Parallelen zur Virtualisie-rungssoftware von DataCore. Einzelne Volumes sind dem Serverslot zugeordnetund nicht der Hardware, sodass bei Fail-over-Szenarien eine einfache Umleitungder Volumes möglich sei. Wortmann liefertgegen Aufpreis zudem die Option, SharedLUNs freizuschalten, wodurch internesClustering möglich werde.

Nicht so konkurrenzlos wie behauptetBei Intel erweckt man den Eindruck, derModular Server sei ein „konkurrenzloses“Angebot. Das stimmt nicht ganz, brachtedoch IBM schon 2007, also vor der An-kündigung von Intels Modular Server, das„Blade Center S“ heraus. Der Grundge-danke ist nahezu identisch: Man bestü-cke ein rackfähiges Chassis mit einer begrenzten Anzahl von Server- und Spei-chermodulen sowie Switch, Kabeln et cetera, wobei der Kunde zwischen meh-reren Variationen wählen kann. VerzichtetIntel bewusst auf die Fibre-Channel-Komponente, gehört sie bei IBM mit zurStandardausstattung: Man kann wählenzwischen Ethernet-, SAS- oder FC-Ver-netzung.

In das mit sieben Höheneinheiten et-was höher als bei Intel geratene Gehäusegehen sechs 2-Prozessor- oder drei 4-Prozessor-Einschübe und bis zu 12SAS- oder SATA-Festplatten hinein. Aufder Softwareseite packt IBM diverse Toolszum Hardware- und System-Managementhinzu. Bei den Prozessor-Architekturenstehen x86, Power und Cell zur Auswahl,

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entsprechende Server-Einschü-be lassen sich in einem Chassismischen.

Die auf der IBM-Websiteveröffentlichten deutschenKundenreferenzen stammenmehrheitlich von größerenUnternehmen und aus demUniversitätsbereich, darunterdas Rechenzentrum Garchingder Max-Planck-Gesellschaft(http://www-03.ibm.com/systems/de/bladecenter/references/). Um zusätzliche Kundenanzuwerben, gab es bis EndeMärz folgendes Lockangebot:Erstkunden, die mindestenszwei Server-Blades mit8 GByte RAM orderten, erhiel-ten das Chassis des BladeCenterˇS für einen Euro mitge-liefert – ein Beispiel der auchin der IT um sich greifenden„Abwrackprämien“.

Abwrackprämien alsLockangeboteHP ließ sich nicht lumpen undsetzte mit dem BladeSystemc3000, auch Shorty genannt,zum Gegenangriff an. Bei HPspricht man vom „Business ineiner Box“: Das c3000 sei „dasperfekte Angebot für kleineUnternehmen mit hohen An-sprüchen“. Zur Ausstattung ge-hören bis zu acht HP ProLiantBL460c Server-Blades mit IntelXeon Quad-Core-Prozessoren,während es der „größere Bru-der“ c7000 auf bis zu 16 bringt.Das Chassis fasst ferner eineAll-in-one (AiO) SB600c StorageBlade mit maximal 16 TerabyteKapazität. Sie ist für iSCSI unddie dateiorientierte Anbindung(NAS) ausgelegt. Laut HP lässtsich „Shorty“ an jede Steckdoseanschließen und soll bis zu 30Prozent Strom sparen.

Blade-Server setzten sichbisher nur in Rechenzentrendurch, weil sie ein verbessertesPreis-Leistungs-Verhältnis, nie-drigeren Energieverbrauch, re-duzierte Stellfläche und gegen-über herkömmlichen Servernkomfortableres Managementboten. Server-Konsolidierung

und Skalierbarkeit lauten dieStichworte. Übertragen aufkleine und mittelständischeUnternehmen bringen die Ser-ver-Speicher-Boxen vor allemEinsparungen bei den Arbeits-kosten, da sie weniger Know-how für den Speicheranschlusserfordern. Einsparungen auf derKapitalseite wird es erst abeiner Minimalgröße von vierund mehr Blade-Servern geben– so das Argument der Intel-Fraktion mit dem Modular Ser-ver. Im Einzelfall kann man erstnach genauen Preisvergleichenentscheiden – gerade bei dengroßen Herstellern wie HP undIBM sind Listenpreise in derRegel Fantasiepreise, es gibtjede Menge Rabatte undSonderkonditionen, wie auchdas erwähnte IBM-Beispiel mitdem geschenkten Blade-Chas-sis zeigt. Kleiner Tipp: Alle Her-steller sind ständig auf derSuche nach Referenzkunden.Wer bei Anwenderberichtenmitmacht oder für Gespräche

mit potenziellen Kunden bereit-steht, kassiert wieder ein paarRabattpunkte.

Ausblick

Bei Intel sieht man im Blade-Umfeld viel „verbranntes Land“.Beim Modular Server bedientman sich zwar der Blade-Tech-nik, versucht aber, das Wort„Blade“ und damit negative As-soziationen zu vermeiden. Sonennt man den Server-Einschublieber „Server Compute Modul“.Im Rahmen seiner Diversifizie-rungsmodelle hat der ModularServer strategische Bedeutungfür den Prozessormarktführer.Gemessen daran macht er er-staunlich wenig Aufhebens umden neuen Paketansatz ausServer und Storage, er vertrautvielmehr auf eine sanfte Markt-eroberung über die OEM-Part-nerlandschaft.

Da man bei der maximalenAusbaustufe mit sechs Server-Blades und voller Plattenbe-

stückung immerhin auch in dieRegion von etwa 20ˇ000 bis25ˇ000 Euro vorstößt, bleibtabzuwarten, wie viele KMUsich das leisten wollen. Der Er-folg einer „disruptive technolo-gy“ hängt nicht nur von ihrerInnovationskraft ab, sondernauch davon, wie sie sich amMarkt ausbreitet, welchesImage sie mit der Zeit gewinntund – last, but not least – wieattraktiv ihre Preisgestaltungist. Dann hat man vielleichtgerade in Krisenzeiten die bes-ten Chancen. (sun)

Hartmut Wiehr

Literatur[1]ˇClayton M. Christensen, The

Innovator’s Dilemma, NewYork 2000; Nicholas Carr,The Big Switch, New York2008

[2]ˇAshlee Vance, And So Be-gins the Next MainframeSaga; in: The New YorkTimes online, 17. 2. 2009

VIII iX extra 4/2009

Storage

Die Ära der Sprachkommunika-tion über das klassische Telefon-netz geht dem Ende entgegen.Datennetze übernehmen zuneh-mend die Übertragung derSprachdaten auf Basis desInternetprotokolls (IP). Hinzukommt die steigende Bedeutungder mobilen Kommunikation.

Immer neue Wortschöpfun-gen werden kreiert, die dasgegenwärtige Zusammenwach-sen der Kommunikationsnetzeund -dienste beschreiben:

Sprach-Daten-Konvergenz,Fixed Mobile Convergence oderUnified Communications (kurzUC). Sie zeigen die unterschied-lichen Aspekte der Entwicklung:Vereinigung von Sprach- undDatennetzen, übergreifendeDienste zwischen Fest- undMobilfunknetzen sowie das Ver-knüpfen unterschiedlicher Kom-munikationswege und Endgerä-tefunktionen auf der Nutzerseite.

iX extra 5/09 erklärt die tech-nischen Grundlagen von Voice

over IP als Basis der Konvergenzund zeigt, wie Sprach- und Da-tennetze der Service-Providerzusammenwachsen. Es erläu-tert, wie Unified Communica-tions die Art der Kommunikationund die Arbeitsweisen in Unter-nehmen verändert – und neueMöglichkeiten eröffnet, aberebenso Auswirkungen auf dieKommunikationskultur hat.

Erscheinungstermin: 30. April 2009

In iX extra 5/2009Networking – Kommunikationskonvergenz – Voice over IP

DIE WEITEREN IX EXTRAS:

Ausgabe Thema Erscheinungstermin

06/07 Embedded Systems FPGA – Chips und Tools 28.05.09

07/07 IT-Security Malware-Trends und die Strategien der Hersteller 25.06.09

08/07 Storage Storage via Ethernet 23.07.09

ix.0409.x.01-08 16.03.2009 17:37 Uhr Seite VIII