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kurier Endress+Hauser Deutschland/Österreich/Schweiz – Ausgabe 02/2012 Ein Partner für alles – und die Welt der Prozessautomatisierung ist komplett.

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Ein Partner für alles – und die Welt der Prozessautomatisierung ist komplett.

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Einfach alles. Alles einfach. Single Sourcing beim Komplettanbieter für die Prozessautomatisierung ..........4Ein Partner für alles - und Sie bekommen die geballte Automatisierungskompetenz. ............6

Qualität in der Fertigung ...................8Die Zukunft hat ein Gesicht- Einheitlich perfektioniert .................10Positiv entwickelt ..............................13 Hochtemperaturmessung ...................14

Know-how

Temperaturmessung für anspruchsvolle Milchprodukte ...........15Dichte ist der Schlüssel .....................16EtherNet/IP auf der grünen Wiese ....18

Applikationen

16Wir bringen Effizienz... ..................20

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04

Insights

Fokus

Produktneuheiten .......... 21

Mitteilungen .................. 24

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Endress+Hauser kurier 02/201244

Fokus

Einfach alles. Alles einfach.Single Sourcing beim Komplettanbieter für die Prozessautomatisierung

Ein Partner für alles – und die Welt der Prozessautomatisierung ist komplett. Endress+Hauser ist der weltweite Hersteller mit dem komplet-ten Leistungsspektrum für die Prozessautomatisierung, von der vollumfänglichen Feldinstrumentierung bis hin zu Automatisie-rungslösungen und attraktivem Life Cycle Management. Dabei sind alle Geräte, Komponenten und Systeme exakt aufeinander abgestimmt und arbeiten perfekt zusammen. Das bedeutet für Sie: überragenden Nutzen und Wettbewerbs-vorteile beim Single Sourcing für die Prozessautomatisierung. Auf der ganzen Welt betreuen wir seit Jahrzehnten Kunden aus allen Branchen der Verfahrenstechnik. Als solides, finanzkräftiges und global agierendes Familienunter-nehmen mit 60 Jahren Erfahrung in der Prozessautomatisierung steht Endress+Hauser für Fairness und Verlässlichkeit, für lang-fristige Geschäftsbeziehungen, höchste Qualität im gesamten Leistungsangebot sowie für Innovationskraft und Technologie-führerschaft. Aus dieser Position heraus können wir Ihnen versprechen: Mit uns als Partner ist die Welt der Prozessautomatisierung für Sie komplett.

Ein Partner für alles – und Sie bekommen immer das volle Sortiment. Single Sourcing bei Endress+Hauser bedeutet: Vieles, was Sie für die Prozessautomatisierung brauchen, bekommen Sie von uns. Aus einem Haus. Das beginnt bei der umfassenden Beratung und hört beim Service noch lange nicht auf. Sind Sie einmal unser Kunde, ist das der sicherste, komfortabelste und kostengünstigste Weg für Sie, eine Anlage zu planen, zu bauen und zu betreiben.

Die Vorteile liegen klar auf der Hand, sowohl für Ihren Einkauf als auch für Ihr Projektmanagement, für Ihre Logistik, für die Wartung und Instandhaltung. Die wichtigsten Vorteile sind: Sie haben nur einen kompetenten Ansprechpartner; die Anzahl der Schnittstellen wird deutlich reduziert, dadurch werden Abstimmungen einfacher, die Pro-zesse werden schlanker, sicherer und schneller; Sie sparen Zeit und Ressourcen, so können Sie sich besser auf Ihre Kernkompe-tenzen konzentrieren; Sie setzen auf beste Qualität und erhalten langfristige Investitionssicherheit. Das alles und vieles mehr steckt dahinter, wenn wir sagen: Mit uns als Partner bekommen Sie immer das volle Sortiment.

5Endress+Hauser kurier 02/2012

Fokus

Nachgefragt bei

Christoph Lammertz Leiter Global Category Management Technical & Packaging der LANXESS Deutschland GmbH

Herr Lammertz, bei der Lanxess haben Sie sich schon vor einigen Jahren entschieden, Endress+Hauser als bevorzugten Lieferanten für die Prozess automatisierung zu wählen. Was sind die Hintergründe?Lammertz: Die Situation bei LANXESS bezogen auf Process Control Technology (PCT) ergab ein heterogenes technisches Umfeld, teilweise historisch bedingt durch Zukäufe von Anla-gen. Wir hatten einen hohen Aufwand durch viele individuelle Verhandlungen und durch die breite Bedarfsverteilung nur mittelmäßige Preise. Das Know-how für die Feldebene war teilweise nur lokal vorhanden. Deshalb haben wir angestrebt, ein „preferred supplier Konzept“ im Konzern einzuführen. Wir wollten erreichen, dass mindes-tens 80 % des Bedarfs durch einen Lieferanten abgedeckt werden. In 2005 fiel dann die Entscheidung für Endress+Hauser bei den Messverfahren Füllstand und Durchfluss. 2007 folgten Tempe ratur und Analyse, 2008 die Druckmesstechnik.

Welche Vorteile haben Sie heute dadurch, dass Sie alles bei einem Lieferanten beziehen?Lammertz: Da kann ich einige nennen. Dazu zählen insbeson-dere die Bündelung und Standardisierung von PCT-Geräten, die vereinfachte Lagerhaltung an den Produktionsstandorten und ein zentraler Zugriff auf die Dokumentation des Lieferanten. Das führt zu einer Verbesserung von Qualität und Sicherheit und dadurch auch zu weniger Qualitätsaudits.Ein sehr großer Vorzug ist, dass wir nur einen zentralen An-sprechpartner haben und einen engen Kontakt pflegen. Dadurch reduzieren wir natürlich auch administrative und operative Tätigkeiten und erhalten ein hohes Service-Niveau. Weitere Vorteile sind die attraktiven Preise sowie die Preisfestlegung für einen längeren Zeitraum.

Machen Sie sich nicht ein Stück abhängig?Lammertz: Nein. Das Risiko, dass bei technischen Problemen viele Geräte betroffen sein können, wird durch Fehlerstatistiken minimiert. Und bei möglichen Lieferengpässen haben wir ent-sprechende Absprachen mit Endress+Hauser.

Sehen Sie weiteres Einsparpotenzial für Lanxess?Lammertz: Insbesondere im administrativen Bereich, etwa durch engere elektronische Vernetzung unserer SAP-Systeme (EDI) und die Ausweitung unseres elektronischen Katalogs.

Wie sind Ihre Erfahrungen nach den letzten Jahren?Lammertz: Wir sind mit der Performance von Endress+Hauser sehr zufrieden und kaufen mittlerweile 86 % des gesamtem Bedarfes dort. Wir bewerten regelmäßig die Entwicklung von Endress+Hauser hinsichtlich Bonität, Qualität, Service und Technologieführerschaft. Basierend auf den bisherigen Erfah-rungen können wir uns gut vorstellen, die enge Zusammen-arbeit langfristig fortzusetzen.

Ein Partner für alles – und Sie bekommen das umfassendste Produkt­programm für die Feldinstrumentierung.Endress+Hauser bietet Ihnen das umfangreichste und tech-nologisch führende Produktprogramm für die Feldinstru-mentierung. In vielen Messtechnologien übernehmen wir immer wieder die Innovationsführerschaft, basierend auf den konkreten Anforderungen unserer Kunden. Kaum ein anderer Anbieter beherrscht die Vielfalt in der Feldebene in dieser Tiefe und mit einer absolut durchgängigen Techno-logiekonzeption. Ganz gleich, um welche Messtechnologie es sich handelt, Sie bekommen von uns immer die richtigen Produkte, um die richtigen Informationen aus Ihren Prozessen herauszu-holen: Sei es bei Füllstand, Druck, Temperatur, Durchfluss oder bei der Flüssigkeitsanalyse.

Ein ergänzendes, breites Angebot an Produkten zur digitalen Erfassung und Analyse von Messdaten sowie systemtech-nischen Komponenten zum Speisen, Trennen und Auswer-ten runden unser Programm ab. Mit insgesamt über 350 Produktlinien zu allen Messparametern versetzen wir Sie in die Lage, einen äußerst breitbandigen Einsatzbereich abzu-decken, selbstverständlich auch unter dem Aspekt Process Safety.Sie sehen: Mit uns als Partner haben Sie das ganze Pro-gramm für die Feldinstrumentierung.

Stefan Menschel,

Abteilungsleiter Marketing Füllstand

Die ausführliche Broschüre „Einfach alles. Alles einfach.“ mit allen Facetten zum Single Sourcing bei Endress+Hauser können Sie sich mit dem Faxformular auf der vorletzten Seite des kuriers bestellen oder herunterladen unter www.de.endress.com/broschueren_kompetenz.

Endress+Hauser kurier 02/20126

Automatisierungslösungen von Endress+Hauser zeichnen sich durch einzigartige Alleinstellungs­merkmale und Vorteile für unsere Kunden aus: durch maximale Kompetenz in der Feldebene, durch die Kompetenz zur Integration in alle wich ti­gen Leitsysteme bis hin zur Business Process Integration. Darüber hinaus bieten wir auf Wunsch auch die Lösung für das Plant Asset Management.

Die Kombination unserer Kompetenzen in Verbindung mit dem Know-how und der Erfahrung unserer Mitarbeiter in allen Phasen des Automatisierungsprozesses macht uns zum qualitätsorientierten und zuverlässigen Partner im gesamten Engineering, in der Projektierung und Realisie-rung, bei der Schulung, Wartung und im Service Ihrer Automatisierungsanlagen. Allein in Deutschland stehen für Ihre Automatisierungslösungen mehr als 70 Engineering- und 100 Branchen-Spezialisten zur Verfügung. Mit uns als Partner profitieren Sie von einer hohen Kom-petenz und Erfahrung für Ihre nationalen und internatio-nalen Automatisierungsaufgaben.

Warum Automatisierung? Kostenreduzierung, Rationalisierungsbedarf oder gestie-gene Qualitätsanforderungen sind die häufigsten Gründe, um über dieses Thema nachzudenken. Denn nur selten beschäftigt sich ein Unternehmer freiwillig mit so einer komplexen Sache gespickt mit verwirrend vielen Techno-logien, Vorschriften und Normen. Hier braucht er einen zuverlässigen Partner, der das nötige Know-how hat, seine Branche kennt und seine Sprache spricht – in allen Phasen eines Automatisierungsprojekts.

Beratung: Eine gute Beratung ist die Basis eines guten Projektverlaufs. Durch eine genaue Analyse der Anfor-derungen erstellt Endress+Hauser zusammen mit dem Kunden ein fundiertes Automatisierungskonzept unter Berücksichtigung brancheneigener Vorschriften, Richt-linien und Standards. Jahrzehntelange Erfahrung in der Prozessautomatisierung quer durch alle Industrien und eine branchenorientierte Ausrichtung der einzelnen Geschäftsbereiche ermöglichten es Endress+Hauser, das dafür nötige Know-how aufzubauen.

Ein Partner für alles – und Sie bekommen die geballte Automatisierungskompetenz.

Fokus

7Endress+Hauser kurier 02/2012

Projektmanagement: Eine Projektabwicklung nach Endress+Hauser Standard ermöglicht eine einheitliche Planung und Steuerung der Projektressourcen und Termine sowie die Überwachung der Projektkosten gemäß dem Motto „Gleiches gleich und gleich richtig tun“. Durch eine klar definierte, standardisierte Kommunikation wird eine zuverlässige und effiziente Zusammenarbeit zwischen allen am Projekt beteiligten Bereichen gewährleistet.

Systemwahl: Integration in ein bestehendes System? Der Kun-de favorisiert aus bestimmten Gründen ein spezielles Leistsys-tem? Nicht immer kann ein Automatisierer auf sein vertrautes „Stamm-System“ zurückgreifen. Endress+Hauser ist hier völlig ungebunden und bietet Engineering-Kompetenz auf einer brei-ten System-Palette, wie z. B. Siemens, Rockwell, Honeywell, ABB, B&R, WAGO, Beckhoff und weitere System-Hersteller. Auch bei der Frage, welches Bussystem im jeweiligen Projekt am besten geeignet ist, berät Endress+Hauser herstellerun-abhängig, auch im Hinblick auf mögliche Erweiterungen der Anlage.

Feldgeräte­Auslegung direkt vom Hersteller: Endress+Hauser wählt die passende Messtechnik aus, über-nimmt die Auslegung der Feldgeräte und Regelkreise gemäß den Anforderungen der Applikation, integriert die Sensoren in das Prozessleitsystem und liefert diese natürlich auch aus – welt-weit!

Elektroplanung: Die Hardware-Projektierung ist bei Endress+Hauser mehr als nur Schaltpläne zeichnen. Hierzu gehört im Vorfeld auch die Auslegung der kompletten Automa-tisierungshardware und ihrer Schnittstellen – damit eins zum anderen passt. Und zwar zuverlässig!

Programmierung SPS/Leitsystem: Anhand des projektierten R+I Schemas und der Daten aus der Verfahrenstechnik sowie der Elektroplanung kann der Anlage nun „Leben eingehaucht“ werden. Die Steuerungssoftware wird zunächst auf einer virtu-ellen Simulationsumgebung entwickelt, wo der gesamte Prozess abgebildet und durchgetestet werden kann. Eventuelle Soft-ware-Fehler werden rechtzeitig erkannt und können eliminiert werden noch bevor die reale Anlage in Betrieb genommen wird und eine Fehlersuche dann Zeit, Geld und Nerven kostet.

Design/Entwicklung Visualisierung: Endress+Hauser ist auf den gängigsten Visualisierungssystemen zu Hause, sei es „WinCC“ und „WinCC-flexible“ von Siemens, „Intouch“ von Wonderware, „iFIX“ von GE Fanuc oder andere. Ein durch-dachtes Usability-Engineering sorgt zudem für eine übersicht-liche und benutzerfreundliche Gestaltung der Bedienoberflä-chen.

Schaltschrankbau: Die „People for Process Automation“ arbeiten mit bewährten, lokalen Partnern zusammen und gewährleis ten einen fach- und normgerechten Bau sowie die Prüfung der Schaltschränke.

Elektro­Montage: Endress+Hauser überwacht die terminge-rechte Lieferung und die fachgerechte Montage und Verkabe-lung der Feldgeräte, Schaltschränke und Hardware-Komponen-ten des Automatisierungssystems beim Kunden vor Ort.

Inbetriebnahme: Ein kompletter, dokumentierter Systemcheck der Anlage von Endress+Hauser ist die Grundlage für einen erfolgreichen Factory bzw. Site Acceptance Test beim Kunden.

Schulung: Eine gründliche Schulung durch Projektingenieure oder spezielles Schulungspersonal von Endress+Hauser gewähr-leisten eine optimale Bedienung der Anlage. Darüber hinaus bietet Endress+Hauser regelmäßig Fachseminare zu projektspe-zifischen Themen an wie z. B. Bustechnologien, Ex-Schutz oder SIL.

Wartung und Service: Maßgeschneiderte Wartungs- und Kalibrierungspläne sowie das web-basierte Life Cycle Manage-ment W@M sorgen für einen reibungslosen Betrieb während des gesamten Lebenszyklus der Anlage. Zudem ist ein Service-Helpdesk rund um die Uhr erreichbar. Via Fernwartung der Steuerung über Online-Verbindung oder durch Einsatz eines Feldservice-Experten vor Ort wird eine Störung schnell und effizient beseitigt.

Während eines Projektes und darüber hinaus liefert Endress+Hauser seinen Kunden als verlässlicher Partner einfach alles. Und alles einfach!

Ralf Willmes,

Marketingmanager Prozessautomatisierung

Fokus

Die ausführliche Broschüre „Einfach alles. Alles einfach.“ mit allen Facetten zum Single Sourcing bei Endress+Hauser können Sie sich mit dem Faxformular auf der vorletzten Seite des kuriers bestellen oder herunterladen unter www.de.endress.com/broschueren_kompetenz.

Endress+Hauser kurier 02/20128

Know-how

Die Nähe zum Kunden und kurze Kommunikations­wege gepaart mit fachlicher Kompetenz bilden ein solides Fundament für dauerhafte Partnerschaften. Ein Höchst maß an Qualität und Termintreue sind für den Erfolg unserer Kunden maßgeblich und für Endress+Hauser selbstverständlich. Darum ist es nur logisch, dass die Fertigungsanlagen zu den mo dernsten Anlagen weit und breit zählen. Das Produktionszentrum für Druckmesstechnik im südbadischen Mauburg ist Sitz der größten und ältesten Produktionsstätte von Endress+Hauser. Die Endress+Hauser GmbH+Co. KG zählt heute zu den führenden Herstellern von Füllstand­ und Druck­mess technik. Weltweit beschäftigt das Werk über 1.800 Menschen. Als besonderes Highlight gilt die Sensorikfertigung mit höchster Reinraumklasse und die Zertifizierung nach ISO 9001:2000.

Nicht nur die Produktionsanlagen werden laufend auf dem neuesten Stand der Technik gehalten. Auch die motivierten Mitarbeiter stellen sich den steigenden tech-nischen Anforderungen durch externe wie auch interne Weiterbildungsmaßnahmen.

Michael Natschke, Gruppenleiter aus der Differenzdruck-messgeräte-Fertigung:

„Nur ein kontinuierlicher Verbesserungs-prozess sichert einen dauerhaft hohen Qualitätsstandard.“

Er erklärt weiter, dass jeder Mitarbeiter aktiv seine Ver-besserungsvorschläge einbringe und diese auch zeitnah umgesetzt werden.

Qualität in der Fertigung

Die statistischen Auswertungen sind für alle Mitarbeiter täglich sichtbar, da sie die Grundlage für ein effizientes Controlling darstellen. Lieferzeiten, Planungskapazitäten, Auftragseingang, Anzahl Aufträge oder Produktivität sind nur einige Kennzahlen für eine erfolgreiche Produktionsplanung.

Qualität ist die Erfüllung der gestellten Anforderungen: Nach der Kalibrierung stehen die Differenzdruckmessumformer zur Weiterverarbeitung bereit.

Nachhaltige Qualität wird nicht durch Prüfungen erreicht, sondern muss

bereits in die Entwicklung einfließen und in der Produktion täglich gelebt werden.

9Endress+Hauser kurier 02/2012

Know-how

„Wir wollen, dass unsere Kunden zurückkommen, nicht unsere Geräte.“

Durchdachte Produktionssteuerung schafft Qualität während der FertigungEine ausgeklügelte Logistik, beginnend bei der Warenliefe-rung über die Fertigungssteuerung bis zum Warenausgang unterstützt die effizienten Produktionseinheiten. Ein eigens von Endress+Hauser entwickeltes Produktions-steuerungsprogramm sichert die fehlerfreie Fabrikation der kundenspezifischen Differenzdruckmessgeräte. Alle Arbeitsschritte werden sicher überwacht. Erst wenn die Fertigungssteuerung einen Auftrag frei gibt,kann die Fertigung beginnen. Nun listet die Steuerungs-software alle benötigten Gerätekomponenten auf. Um die Verbauung falscher Gerätekomponenten auszuschließen,werden nur die Teile aufgelistet, die tatsächlich benötigt werden. Jede einzelne Komponente wurde nach Kritikalität bewertet und erhält bei entsprechender Beurteilung einen Barcode als unverwechselbare und stets rückverfolgbare Kennzeichnung.Geht die Monteurin an die Arbeit, liest sie jeden Arbeits-schritt und die gekennzeichneten Bauteile per Barcode-Leser zur Kontrolle in das Steuerungsprogramm ein. Ein falscher Arbeitsschritt oder ein falsches Bauteil wirdsofort erkannt. Das hat zur Folge, dass weitere Arbeits-schritte bedingungslos verweigert werden. Damit ist ein falscher Zusammenbau oder die Verwechslung von Bautei-len durch Mitarbeiter ausgeschlossen.Selbst der Drehmomentschrauber erkennt das anzuwen - dende Drehmoment automatisch. Über das Fertigungssteu-erungsprogramm werden die Materialkennzeichnun gen bzw. die kundenspezifischen wie auch die geräte - technischen Kennzeichnungen an die Laserbeschriftungs-maschine weitergegeben. Der kundenspezifische Messbe-reich wird ohne Zutun der Mitarbeiter eingestellt.

Zahlreiche Tests bestätigen die einwandfreie Qualität der EndprodukteDie kundenspezifisch eingestellten Messbereiche werden mit hochgenauen, DKD-zertifizierten Kalibrieranlagen überprüft. Jede Anlage ist mit einem präzisen und hoch-empfindlichen Quarzwendelmanometer ausgestattet. Bevor das Differenzdruckmessgerät die Endmontage verlässt, muss der Transmitter verschiedene Testdurchläufe bestehen. Eine Druckprüfanlage kontrolliert die Dichtheit mit 1,5-fachem Überdruck.

Vor der Auslieferung muss das robuste Messgerät seine industrielle Praxistauglichkeit u. a. durch einen Hochspan-nungstest bei satten 850 V bestehen. Nach dem Durchlaufen aller Arbeitsschritte und notwen-digen Tests wird dem Gerät die spezifische Dokumentation zugewiesen und es kann verpackt werden. Bei der Ver-packung wird selbstverständlich auf umweltgerechte und recyclingfähige Materialien geachtet. Alle auftragsspezifischen Daten werden automatisch der Transmitter-Seriennummer zugeordnet und archiviert. Messbereich, Materialien, Prozessanschluss, Prüf- und Ma-terialzeugnisse oder Verpackungsgewicht sind nur einige Beispiele der vielfältigen Daten, die Endress+Hauser für seine Kunden bereithält. Über das Internet sind alle Daten zu jeder Zeit und von jedem Ort abrufbar. In der Praxis kann der schnelle Zugriff auf die wertvollen Informationen die Inbetriebnahme wesentlich vereinfachen und die Effizienz der Instandhaltung und Wartung steigern. Sind z. B. alle 3.1-Zeugnisse auf Knopfdruck einsehbar, geht die Anlagenabnahme noch schneller von der Hand.

Persönliche Verantwortung für jedes ProduktJeder Mitarbeitende arbeitet eigenverantwortlich. Das be deu tet, dass er sich durch seinen persönlichen Code für die Montage des Endgeräts verantwortlich zeichnet und damit seine Arbeitsqualität kontrolliert und gegebe-nenfalls auch Nacharbeiten in eigener Regie durchführt. Somit wurde die Arbeit der Warenausgangskontrolle auf ein Minimum reduziert. Kommt es trotz dem sehr großen Automatisie rungsaufwand zu Fehlproduktionen, werden diese anhand eines sogenannten Fehlertisches, auf dem die entsprechen den Geräte landen, besprochen. Das Team legt gemeinsam Abstell- und Früherkennungsmaßnahmen fest. Den „People for Process Automation“ von Endress+Hauser ist bewusst, dass die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Kunden durch die Qualität, Sicherheit und Effizienz der Druck-messgeräte-Fertigung beeinflusst und gesteigert werden kann. Das ist für die Fertigungsmannschaft im Produk-tionszentrum Maulburg Grund genug, mit Motivation und hohem Verantwortungsbewusstsein die eigene wie auch die Zukunft der Endress+Hauser Kunden zu sichern.

Roland Keser,

Fachverantwortlicher Marketing Druck

www.pcm.endress.com/betriebsrundgang

Virtueller Betriebsrundgang

So denken nicht nur Michael Natschke und sein Team aus der Differenzdruck­messgeräte­Fertigung. Dieser Motivation folgen alle Endress+Hauser Mitarbeiten­den rund um den Globus.

Endress+Hauser kurier 02/201210

Endress+Hause

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Einfachheit und Einheitlichkeit – zwei Merkmale, die in der komplexer werdenden

Welt der Prozessautomatisierung immer mehr an Bedeutung gewinnen. Einfachheit

durch Einheitlichkeit über das gesamte Produktportfolio des Komplett anbieters in

der Feldinstrumentierung bringt nachhaltigen Nutzen über den gesamten Lebens-

zyklus. Erfahren Sie mehr über die Vorteile des durchgängigen Zweileiter-Konzepts.

Schwerpunkt in diesem kurier ist die Einheitlichkeit. Weitere Vorteile präsentieren

wir in den nächsten Ausgaben.

Die Zukunft hat ein Gesicht

Know-how

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„Einfachheit durch Einheitlichkeit schafft Sicherheit im Tun und reduziert den Auf­wand!“ Eine einfache und eindeutige Aussa­ge, die banal klingt, jedoch aufgrund der Kom plexität und Vielfalt in der heutigen Feldins trumentierung schwierig umzusetzen ist.

Endress+Hauser vereinheitlicht die Gerätebe-dienung mit der „Unified Instrumentation“ über Produktfamilien bzw. Messparameter hinweg. Hierzu wurde ein firmeninterner Human-Ma-chine-Interface Standard geschaffen, der zukünftig bei allen neuen Gerätefamilien die Einheitlichkeit und Durchgängigkeit sicherstellt.

Einheitlichkeit auf allen Bedien­Ebenen:• Vor-Ort-Bedienelemente

(z. B. via Drei-Tasten-Bedienung)• Bedienmenü/Software

(Struktur und Bezeichnung der Parameter)• Schnittstelle (CDI – Common Data Interface)

zur Parametrierung über PC-basierte Bedientools• Parametriersoftware (FieldCare) nach DTM-

Standard• Systemintegration in die Leitsystemebene

Sichere und einfache BedienungDie Geräte des Zweileiter-Gerätekonzepts bein-halten je nach Gerätetechnologie eine Vielzahl an Funktionalitäten, die einen breitbandigen Einsatz ermöglichen. In Standardanwendungen werden jedoch meist nur wenige Parametrierfunktionen der Messstelle benötigt. Aus diesem Grund wird der komplette Leistungs-umfang an Geräte-Funktionalitäten zielgruppen-orientiert für drei unterschiedliche Benutzergrup-pen zur Verfügung gestellt:

• Anlagenfahrer (Bediener)• Betriebliche Instandhaltung • Service-/Wartungspersonal

Für die drei Benutzergruppen bietet die Menü-struktur einen optimalen Zugriff und schafft Sicherheit durch Vermeidung von Parametrier-fehlern.

Das Bedienkonzept zeichnet sich durch weitrei-chende Funktionalitäten und hilfreiche Werkzeuge aus, die trotz der Fülle eine einfache und sichere Bedienung ermöglichen.

Ihre Vorteile:• Cleveres Verriegelungskonzept gewährleistet

Sicherheit im Anlagenbetrieb und Nachvollzieh-barkeit von Gerätezugriffen.

• Hilfreiche Tastenkombinationen erlauben einen schnellen Zugriff auf häufig genutzte Grundfunk-tionen.

• Das Display gibt es optional mit Hintergrundbe-leuchtung für eine gute Ablesbarkeit auch bei ungünstiger Beleuchtung. Dabei hat der sichere Messbetrieb im Energiemanagement des Gerätes immer Vorrang.

• Die absetzbare Anzeige ermöglicht einen optimalen Bedienzugang auch bei ungünstigen Einbau orten.

• Das Vier-Zeilen-Grafik-Display bietet maxima-len Informationsgehalt bei gleichzeitig guter Ablesbarkeit.

• Integrierter Vier-Kanal-Linienschreiber gibt höchste Transparenz an der Messstelle.

• Weitreichende Gerätesimulations-, Verifikations- und Diagnosefunktionen schaffen größtmögliche Sicherheit im Anlagenbetrieb.

• Die abrufbare Hilfefunktion vereinfacht die Geräteparametrierung.

• Ereignislogbuch sichert die Nachvollziehbarkeit von Prozess- und Geräte-Parameteränderungen.

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Die Zukunft hat ein Gesicht

Einheitlichkeit perfektioniert Neuer Standard für einheitliche und intuitive Bedienung schafft Sicherheit und senkt die Kosten.

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Endress+Hauser kurier 02/201212

Know-how

Einheitlichkeit perfektioniertDer neue Human-Machine-Interface-Standard von Endress+Hauser reduziert die

Komplexität und schafft Sicherheit und Einfachheit bei der Geräteparametrierung durch

benutzergruppen-optimierte Bedienstruktur.

Hilfe­Kommentare

Exakte Geräte­ und Prozessdiagnose

Integrierter Linienschreiber

Das einfach strukturierte Bedienkonzept reduziert den Aufwand und bringt Sicherheit bei Inbetriebnahme, Wartung und Betrieb und reduziert den Schulungsaufwand.

SpracheAlle Benutzer (Anlagenfahrer, Betriebliche Instandhaltung, Ser-vice-/Wartungspersonal) wählen an erster Stelle die Menü-Spra-che. Je nach Geräteausführung stehen bis zu 17 verschiedene Sprachen zur Verfügung. Die Geräte können mit der gewünsch-ten Sprache voreingestellt bestellt werden.

Anzeige Unter diesem Menüpunkt werden Displayeinstel-lungen wie Kontrast, For-mat oder Hintergrundbe-leuchtung gewählt. Auch die Parametrierverriege-lung kann hier über einen individuellen Code eingeschaltet werden. Das Grafik-Display ermöglicht auch eine Linienschreiber-Funktion von bis zu vier Messgrößen.

Einstellung Im Setup-Menü sind die wichtigsten Grundparameter zur Inbetriebnahme einer Standardmessstelle zusammengeführt. Der Bediener wird bei der Parametrierung zielsicher durch die einzelnen Funktionen geführt. Dabei kann er für die einzelnen Funktionen mit einer definierten Tastenbelegung einen Erläu-terungstext abrufen. Im Advanced Setup sind alle Einstell parameter, die über die Inbetriebnahme von Standardmessstellen hinausgehen, dargestellt.

DiagnoseInstandhalter finden hier alle Parameter für eine optimierte Geräte- und Prozessdiagnose. Das Gerätekonzept setzt dabei die Kategorisierung der Diagnosemeldungen nach NE 107 um. Im Ereignislogbuch werden alle wichtigen Geräte-Ereignisse aufgezeichnet. Mit dem integrierten Betriebs stundenzähler können damit alle Änderungen zeitlich nachvollzogen werden. Dabei werden sowohl Diagnosemel-dungen als auch sonstige wichtige Ereignisse aufgezeichnet wie zum Beispiel:

• Gerätestart• Nullpunktabgleich durchgeführt• Konfiguration geändert• Sensor getauscht

ExpertenDieser Bereich ist für die Belange von spezialisier tem Service-Personal. Zur Zielgruppe gehören entweder Endress+Hauser eigene Service-Techniker oder von Endress+ Hauser ausgebildetes Anlagen- und Service-Personal, das häufig Parametrierungen an den Geräten vornimmt. Hier wird der Anwender nicht wie in den übrigen Bereichen durch eine Menüstruktur geführt, sondern kann direkt auf die einzelnen Funktionen des Geräts zugreifen. Die Parameter sind je nach Benutzerrolle schreibgeschützt und werden erst nach Eingabe des Kunden- oder Service-Codes freigeschaltet. Dies hat den Vorteil, dass auch Anlagenfahrer Lesezugriff auf alle wichtigen Informationen zum Gerät oder zum Prozess haben, ohne Änderungen vornehmen zu können. Neben dieser Soft-ware-Verriegelung gibt es zusätzlich auch Hardware-Verriege-lungsmechanismen.

Unter dem Siegel der „Unified Instrumentation“von Endress+Hauser wird die neue Bedienstrukturzukünftig für alle Neuentwicklungen derEndress+Hauser Produktpalette umgesetzt. Das schafft un-schätzbare Vorteile durch Einfachheit und Einheitlichkeit über Messparameter hinweg!

Christian Rützel,

Abteilungsleiter Marketing Durchfluss

www.de.endress.com/zweileiter­geraetekonzept

13Endress+Hauser kurier 02/2012

Know-how

Positiv entwickelt

Noch vor wenigen Jahren wurden Messverfahren in

„klassisch“ und „hochmodern“ unterteilt. Das Bild von Dreh-

flügel-Grenzschaltern hat sich aktuell ins Positive gewandelt.

Davon profitiert auch der neue Soliswitch FTE20.

Er erfüllt alle entscheidenden Anforderungen an ein Schütt-

gutmessgerät mit konsequenter Einfachheit – zu einem fairen

Preis-Leistungsverhältnis!

Soliswitch FTE20 ist der Grenzschalter für granulare Feststoffe. Sein robuster und kompakter Aufbau macht ihn zum favorisierten Grenzschalter für Anwen­dungen in der Lebensmittel­ und Grund­stoffbranche als Voll­, Leer­ oder Bedarfs­melder. Typische Anwendungsbeispiele sind Getreide, Zucker, Kakao, Futtermit­tel, Waschmittel, Kreide, Gips, Zement, Granulate oder Holzspäne.

Das MessprinzipEin Synchron-Motor treibt über ein Getriebe eine Welle mit dem Messflügel an. Wird der Messflügel durch das Schüttgut gebremst oder angehalten, bewegt sich der drehbar gelagerte Motor im Gehäuse von einer Ruhe- in eine Schaltlage. Dabei werden zwei Kontakte um-geschaltet. Der erste signalisiert den Füllstand nach außen, der zweite schaltet intern den Motor ab. Gibt das Schüttgut den Messflügel wieder frei, dreht der Motor in die Ruhelage zurück. Die zwei Kontakte schalten ebenfalls in die Ruhelage zurück und der Messflügel dreht sich weiter. Belastungsstöße auf den Messflügel, die gegen oder mit der Drehrichtung wirken, werden durch eine Rutschkupplung abgefangen.

Mehr Sicherheit – weniger AufwandAuf der Antriebsachse des Paddels ist eine Reflektorscheibe montiert, wodurch die Kontrolle der Drehbewegung der Welle im Gehäuse ermöglicht wird. Zur Verbesserung

dieser optischen Anzeige ist der Sichtbereich der Reflektorscheibe mit einer LED ausge-leuchtet und von außen durch den Klarsicht-deckel deutlich erkennbar. Die Drehbewegung der Achse kann somit gesichtet werden, ohne den Soliswitch FTE20 auszubauen oder den Prozess zu unterbrechen. Ebenso kann der Schaltkontakt im Gehäuse des Drehflüglers mit einem Schrauben zieher ausgelöst und dadurch eine Prüfung des Messgeräts durchgeführt wer-den. Zur erhöhten Sicherheit detektiert eine optional erhältliche Drehüberwachung, ob eine Blockade oder ein Ausfall der Antriebseinheit vorliegt und das Messgerät gewartet werden muss.

Alles einfach!Zur optimalen Anpassung an das Schüttgutge-wicht kann die Federkraft variabel zwischen 80 g/l bis 120 g/l per Hand eingestellt wer-den, auch während des Betriebs. Einfachheit gilt aber schon bei der Inbetriebnahme: Die Kabel werden durch die Kabeleinführungen direkt an die Anschlussklemmen geführt und von den „push in“-Klemmen automatisch fixiert. Dank des aufgelaserten Schaltdia-gramms ist eine Verwechslungsgefahr beim Anschließen minimiert. Durch das klappbare Paddel, das sich automatisch wieder ausklappt, können auch Prozessanschlüsse mit G 3/4" realisiert werden.

Markus Schmid,

Produktmanager Füllstand

Soliswitch FTE20 mit klappbarem Paddel

Soliswitch FTE20

• Temperaturbereich: -20...+80 °C• Prozessdruck: 0,8 bar Überdruck

bei Silofüllung• Schüttgewicht ab 80 g/l• Korngröße ab 50 mm• Prozessanschlüsse: G 3/4", G 1½"

(PBT/303)• Schaft: 75/100/120/200/300;

bis 2 m Seil• Hilfsenergie: 20 - 28 V DC/24 V

AC/115 V AC/230 V AC• Signallampe optional• Drehüberwachung• Faltbares Paddel• Wetterschutzhaube• Zulassungen: ATEX/FM/CSA

Optische Anzeige der Drehbewegung im Gehäuse

Endress+Hauser kurier 02/201214

Know-how

ochtemperatur-messung

Prozesse mit extrem hohen Temperaturen fordern höchste Beständigkeit von

den eingesetzten Materialien. Endress+Hauser hat seine Temperaturmess-

geräte für diese Ansprüche ausgerüstet.

Die Temperaturmessung in Prozessen mit über 800 °C ist keine leichte Aufgabe. Hier werden alle Teile der Thermometer stark beansprucht. Zuerst die Schutzrohre. Außer der enormen Hitze müssen sie in den meisten Anwendungen auch aggressive Atmosphären, turbulente Strömungen, Explosionen und nicht zuletzt Ein­schläge von Partikeln auf sich wirken lassen. Im Übergangsbereich zur Behälter- oder Ofenwand bilden sich Kondensat und Anbackungen. Damit hat das Schutzrohr eine extrem wichtige Funktion in einer Hochtemperaturanwendung.

Durch die Auswahl des Materials, aus dem das Schutz rohr aufgebaut wird, lässt sich die Lebenszeit des Thermometers entscheidend beeinflussen. Denn die Hauptaufgabe des Schutzrohrs ist der Schutz des eingesetzten Messelements. Bei Temperaturen>800 °C kommen Thermoelemente zum Einsatz. Je höher die Prozesstemperaturen, desto edler und wertvoller sind die Materialien für die eigentlichen Thermoelemente. Hier wird zum Teil auch Platin eingesetzt. Die Thermoelemente werden aus feinem Drahtmaterial gefertigt. Ohne Schutzrohr würden sie im Prozess nur sehr kurze Zeit überstehen. Das Schutzrohr verhindert nicht nur die mechanische Zerstörung, es soll auch sicherstellen, dass keine aggressiven Gase auf die Thermoelemente einwirken. Diese Gase verändern durch Korrosion das Metallgitter und damit die thermoelektrischen Eigenschaften der Drähte, also das elektrische Potenzial in Abhängigkeit der Temperatur. Diese Effekte werden dann durch ein „Temperaturdrift“ erkennbar. Ist das Thermoelement

gedriftet oder das Schutzrohr verbraucht, bleibt nur noch der Austausch des kompletten Thermometers. Über die Einsatzzeit des Thermometers werden die preisrelevanten Bauteile, Schutzrohr und Thermo-element so beansprucht, dass die Weiterverwendung eines der Bauteile Unsicherheit brächte. Es ist nicht abschätzbar, wie lange die weiterverwendete Kompo-nente noch halten würde! Ungeplante Abschaltungen bringen höhere Kosten mit sich. Für maximale Pro-zesssicherheit ist damit ein Komplettgerät die richtige Wahl.

Gerade im Hochtemperaturbereich sind die Prozessbe-dingungen nicht nur besonders anspruchsvoll, sondern auch höchst unterschiedlich. Jede Applikation muss zuerst genau betrachtet werden. In der Praxis ist die absolute Zusammensetzung der Prozessatmosphäre oft nicht bekannt oder ändert sich auch. Um die passende Auswahl für maximale Standzeit und Prozesssicherheit treffen zu können, sind unterschiedliche Schutzrohr-materialien eine Voraussetzung. Hier gibt es heute innovative, metallische und keramische Schutzrohrma-terialien, die die Spezialisten bei Endress+Hauser mit Erfolg getestet haben. Nun sind diese Materialien in der Hochtemperatur-Linie Omnigrad S TAF11, TAF12 und TAF16 im Produktstandard verfügbar. Einige der Materialien wie SiN und NiCo zeigen in der Praxis, dass eine Vervielfachung der Standzeit möglich ist. Das ermöglicht eine höhere Prozesssicherheit und eine deutlich verlängerte Anlagenlaufzeit.

Dirk Lahme,

Produktmanager Druck

www.de.endress.com/hochtemperaturfuehler

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15Endress+Hauser kurier 02/2012

Milch war eines der ersten Nahrungsmittel, das zum Grundbestandteil unserer Ernährung gehör ­ te. Die Molkerei Gropper hat sich dem Natur­produkt seit 1929 verpflichtet. Der traditions-reiche Familienbetrieb liegt eingebettet in die naturbelassene Hügellandschaft des Kesseltals bei Bissingen in Bayern. Die Molkerei wird in­zwischen in der dritten Generation durch Hein­rich Gropper geführt und erzeugt Milchprodukte von höchster Qualität. Wenn es um Messtech­nik geht, setzt die Molke rei in allen Bereichen auf Endress+Hauser, dem Spezialis ten für die Lebens mittelindustrie. Die Temperaturmessung stellt besondere Ansprüche.

Für Dampf- und Kondensatströme werden häufig schmale Rohr-nennweiten DN 8…15 verwen-det. Die Messung der Temperatur in diesen kleinen Nennweiten stellt eine messtechnische Heraus-forderung dar und kann mittels Temperatur-Anlegefühler TST4 gelöst werden.Eine invasive Lösung ist in Sachen Genauigkeit und Ansprechzeit auf jeden Fall die beste. Für eine optimale Messung muss der Pt100 mittig im Medienstrom platziert sein. Darüber hinaus gibt es im Lebensmittelbereich sehr hohe Anforderungen an die Qualität der medienberührenden, metallischen Komponenten wie z. B. eine Oberflächenrauigkeit von < 0,38 μm, einen Delta-Ferritgehalt von <1 %, die vollständige Doku-mentation dieser Spezifikationen im 3.1 Zeugnis sowie die Elektropolitur.

Die Endress+Hauser Einschweißschutzrohre TMR35F inklusive Temperaturfühler TMR35 oder TR47 sind hier die ideale Lösung. Die Schutzrohre sind als T- oder Eckstück auch in diversen ISO-Nennweiten verfügbar und erfüllen die oben genannten Qualitäts-kriterien. Der zugehörige Temperaturfühler (TMR35 mit Pt100 oder 4…20 mA oder TR47 mit HART®

oder PROFIBUS PA) ist einfach ohne Öffnung zum Prozess über eine gefederte G 3/8" Überwurfmutter zu tauschen. Die Messeinsatzlänge von 83 mm ist unabhängig vom Rohrdurchmesser und gewährleistet ein genaues und reproduzierbares Kalibrierergebnis.

Bei der Molkerei Gropper wird mit Hilfe der Anlege-fühler TST4 die Überwachung der Sterilisation an den Fruchtstationen realisiert. Die Sterilisation reicht bis zu den Containern, die über Schläuche angeschlossen sind. Der Hauptvorteil ist der robuste, nicht abstehen-de Fühler. Vor Verwendung des Anlegefühlers war das nicht so, da alle Einbaufühler beim Containerwechsel

immer mechanisch abgescherrt wurden.Mit den Anlegefühlern kann die Ersatzteilhaltung minimiert werden, da die Messeinsatzlänge immer gleich ist. Neuerdings kommen die Einschweißschutzrohre auch bei den sogenannten „Freeze & Thaw“ Appli-kationen („Einfrieren & Auftauen“) in Kühlmitteln bis - 80 °C zum Einsatz. Aufgrund der starken Eisbildung an den Rohrwandungen stellen auch hier die Schutzrohre mit entspre-chendem Fühler eine effiziente messtechnische Lösung dar. Der Anlegefühler TST4 wird von au-ßen auf die Rohrleitung gesetzt und misst die Oberflächentemperatur der Leitung. So bietet der Fühler beson-ders in Pharma- und Lebensmittel-anlagen einen Vorteil, denn an dieser

Messstelle gibt es keine Tot räume. Jede Messstelle besteht aus einer PVDF-Rohrschelle, einem speziellen Pt100 mit optimierter Wärmeübertragung durch eine formbündige, gefederte Silberplatte und einem Verlängerungskabel, das optional an einen Transmitter angeschlossen werden kann. Für die Wartung oder Rekalibrierung kann der Fühler leicht abgezogen und remontiert werden. Die Position der Fühlerschelle auf der Rohrleitung wird dabei durch eine spezielle Fixierung nicht verändert.

Dirk Dohse,

Produktmanager Druck & Temperatur

Applikationen

Temperaturmessung für anspruchsvolle Milchprodukte

Temperaturmessung in kleinen Rohrnennweiten mit TMR35 und

Anlegefühler TST4

Easytemp TMR35

• -50 °C bis 150 °C , mit Halsrohr bis 200 °C

• Klein und kompakt, komplett aus Edel-stahl

• Extrem kurze Ansprechzeiten

• Hohe Messgenauig-keit auch bei kurzen Einstecklängen

• Dünnschicht-Sensorelement Pt100, Genauigkeitsklasse A (IEC 60751)

• Mit voreingestelltem Messbereich be-stellbar

• Variable Einbaulängen von 40 bis 600 mm

• Gerätesicherheit nach UL 61010B-1

• EMV gemäß NAMUR NE 21

• Ausfallinformation bei Fühlerbruch oder -kurzschluss, einstell-bar nach NAMUR NE 43

• Hygienegerechtes Design mit 3-A Kennzeichnung und EHEDG-Zertifizierung

www.e­direct.de/TMR35

Temperatur­Anlegefühler TST4 überwacht die Sterilisation an der Fruchtstation.

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Endress+Hauser kurier 02/201216

Dichte ist der Schlüssel

Hefe ist nicht gleich Hefe – deswegen haben sich die Wissenschaftler des Fachbereichs Gärungstechnologie an der Universität Hohenheim unter anderem der Erforschung der Fermentation verschrieben. PD Dr. Thomas Senn arbeitet zusammen mit seinen Studenten an der Verfahrensoptimierung der Gärung von Getreide zu Bioethanol. Jede Hefe­Art und jede Änderung einer Prozessbedingung wirkt sich dabei anders auf den Verlauf aus. Um die Leistung und die Fermentations geschwindigkeit unter verschiedenen Bedingungen beur teilen zu können, waren die Forscher nun auf der Suche nach einer einfachen messtechnischen Lösung. Als Schlüsselparameter dient die Dichte des Mediums.

Der Geruch von Hefe steigt uns sofort in die Nase als wir das Gebäude der Lehr- und Forschungsbrennerei der Universität Hohenheim betreten. Neben einem Labor, wo die verschiede nen Prozesse in kleinem Maßstab getestet werden, passieren wir eine kleine Bierbrauerei und die Brennerei, wo sowohl Obstbrände wie auch Bioethanol im Technikumsmaßstab hergestellt werden. Hier treffen wir den Lebensmitteltechnologen Dr. Thomas Senn. Der Wissenschaftler hat selbst in Hohenheim studiert und widmet sich schon seit den 80-er Jahren der Gärungs-technologie. Die Energiewende und damit das Thema Bioethanol haben es ihm schon seit vielen Jahren besonders angetan. So begeistert er als Privat-Dozent jedes Jahr aufs

Neue Studenten für die Herstellung des Biokraftstoffs und forscht mit ihnen an der Optimierung des Fermentationspro-zesses. Für handfeste Ergebnisse und Beweise müssen die Prozesse in der Lehrbrennerei praktisch umgesetzt werden.Zur Herstellung von Bioethanol setzt der Lehrstuhl Getreide ein, weil es einfach zu lagern ist und einen hohen Energie-gehalt aufweist. Essenzieller Inhaltsstoff ist die Stärke. Um diese in vergärbaren Zucker umzuwandeln, muss das Getrei-de zerkleinert und die enthaltene Stärke im Maischprozess in Glucose-Einheiten aufgespalten werden. Dazu werden Verflüssigungs- und Verzuckerungsenzyme eingesetzt. Dann kommt der Kernprozess für die Gärungstechnologen – die Fermentation, bei der mit Hilfe von Hefe der Zucker zu Alkohol vergoren wird. Eigentlich ganz einfach.

Transparenz über den GärverlaufDoch Leistung und Geschwindigkeit des Prozesses hängen von der Beschaffenheit der Hefe, der Prozesstemperatur und dem Extraktgehalt ab. „Demnächst bekommen wir genetisch modifizierte Hefen. Da wollen wir natürlich herausfinden, ob diese konkurrenzfähig sind und mit wel-cher Effizienz sie arbeiten“, erklärt Dr. Thomas Senn. „Mit Laborproben ist immer nur ein punktuelles Messergebnis möglich, das wenig Aufschluss über den Fermentationsvor-gang gibt. Fünf Minuten später kann es schon wieder ganz anders ausfallen. Wir können so keine Aussage über den Prozessverlauf treffen.“

Die Dichtemessung unterstützt die Erforschung der Fermentation von Bioethanol.

Applikationen

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Dafür benötigen die Forscher weitgehende Transparenz über die Geschehnisse in den einzelnen Prozessphasen. Doch mit der aufwändigen Standardanalytik im Labor ist es nicht möglich, alle drei bis fünf Minuten einen Messwert zu erfassen. Deshalb war eine kontinuierliche messtechnische Lösung ge-fragt. Doch welche Inline-Messtechnik könnte diese schwierige Aufgabe zuverlässig übernehmen? Das Medium ist weder klar noch homogen, sondern mit Fest-stoffen und Gas versetzt. Vom Getreide sind noch Keimlinge und Schalen enthalten und das CO2 aus der Vergärung bildet Gasbläschen. Keine leichte Aufgabe, die Dr. Thomas Senn und seine Studierenden zu lösen hatten.

Die Fermentation kann über verschiedene Parameter beobachtet werden: Der Gehalt an Glucose und Ethanol oder die Menge an gebildetem Kohlenstoffdioxid erlauben eine Aussage über den Verlauf. Auch die Änderung der Zellzahl durch Hefewachstum oder die Temperaturänderung der Maische könnten in Betracht gezogen werden. Ein weiterer wichtiger Indikator für die Fer-mentation ist der pH-Wert der Maische. Der wohl aufschlussreichste Parameter ist die Dichte. Zu Beginn der Fermentation liegen lösliche Zucker vor, die Maische hat eine Dichte von 1,54 g/cm³. Wird die Stärke in Glucose umge-wandelt, steigt die Dichte zunächst an. Die Reaktionsprodukte Ethanol und Kohlenstoffdioxid haben in Kombination eine deutlich geringere Dichte, wodurch ein deutliches Dichtegefälle zu erwarten ist.

Warum kompliziert, wenn’s einfach gehtFür die Dichte-Messung stehen verschiedene Messverfahren zur Verfügung. Doch fanden die Forscher deutliche Anwendungs-grenzen in der Radiometrie, dem Coriolis-Verfahren und der Differenzdruckbestimmung. Die Radiometrie wirkt sich eventu-ell auf das Medium aus, Coriolis-Massemessgeräte funktionieren nur in strömenden Systemen und fallen für den Gärtank aus und die indirekte Bestimmung über den Differenzdruck wurde in gärenden Maischen noch nicht ausreichend untersucht. Was für Möglichkeiten bleiben also offen?Die zündende Idee für die Dichte-Messung lieferten die Spezia-listen von Endress+Hauser mit dem Liquiphant M Dichte. Das Unternehmen hat sich die Resonanzfrequenz des Schwinggabel-prinzips zu Nutzen gemacht und den millionenfach bewährten und einfachen Vibrationsgrenzschalter Liquiphant für die Dichte messung einsetzbar gemacht.Änderungen der Resonanzfrequenz sind direkt von der Dichte eines Stoffes beeinflusst. Stoffe mit einer geringeren Dichte wie beispielsweise Flüssiggas (0,4 g/cm³) haben eine höhere

Resonanzfrequenz als Stoffe mit einer höheren Dichte wie z. B. Wasser (0,99 g/cm³).Die Dichte des Mediums kann mathematisch eindeutig berech-net werden, indem die Abhängigkeit von Resonanzfrequenz, Temperatur und Prozessdruck berücksichtigt wird. Dafür wird die Frequenzverschiebung bei Dichteänderungen genutzt. Kombiniert mit einer Temperaturmessung und dem Dichterech-ner FML621 wird der Dichtewert des Mediums zuverlässig und hoch reproduzierbar errechnet.Der Liquiphant M Dichte hat sich bereits in vielen Anwen-dungen als einfache und zuverlässige Lösung erwiesen. Anders als beim Bierbrauen stellt der Einsatz in der Maische zur Ethanolherstellung eine besondere Bewährungsprobe dar. Die enthaltenen Feststoffe und das CO2 machen Messsystemen normalerweise schwer zu schaffen. Für Dr. Thomas Senn gab es hier aber keine Zweifel: „Ich weiß von früheren Projekten, dass die Zusammenarbeit mit Endress+Hauser risikolos ist.“So wurde die Idee zunächst in einem Glaskolben im Labor in die Tat umgesetzt und ausgiebig getestet. Seit Mitte 2011 wird der Liquiphant M Dichte nun auch in der Technikumsanlage eingesetzt und liefert aussagekräftige Ergebnisse.Auf die Frage, warum die Wissenschaftler kein Analyse-Messge-rät einsetzen, hat Dr. Senn eine klare Antwort: „Ein einfaches, funktionierendes Verfahren sollte behalten und nicht durch ein komplizierteres ersetzt werden. Wenn ich Analyseparameter off-line messe, kommt Abhilfe meist genauso zu spät wie mit einem anderen System. Oft ist dann die Gärung bereits beendet, wenn das Analysenergebnis vorliegt. Da ist mir ein einfaches und viel kostengünstigeres Messsignal eines Signalgebers lieber, dessen Sensor ich im Zweifel mit einem Wasserstrahl säubern kann.“

Handfeste und reproduzierbare ErgebnisseMit den Messergebnissen des Liquiphant M Dichte sind die Gärungstechnologen nun auf einem neuen Kenntnisstand. Durch eine Vielzahl von Versuchen haben sie bestätigt, dass die Dichtekurve direkte Aussagen über die momentane Gärtätigkeit sowie das Fermentationsende zulässt. „Wir können jetzt die Fermentationsgeschwindigkeit und den -erfolg sehen. Das ist aus meiner Sicht eine wirklich gute Sache“, schwärmt Dr. Senn. „Wir können viel dezidierter herangehen und mit Temperaturen und Extraktgehalten spielen. Für die Zukunft können wir nun ganz gut darstellen, ab welcher Maischekonzentration sich zum Beispiel eine Verlangsamung einstellt und wie effizient unter-schiedliche Hefen arbeiten.“

Daniela Ruta,

MarCom Managerin Corporate Publishing

Mit Hilfe der Dichtemessung (linkes Bild) kann Dr. Thomas Senn von der Forschungs­/Lehr­brennerei der Universität Hohenheim Aussagen über den Gärverlauf treffen. Von der unkon­ventionellen Lösung mit dem Liquiphant Dichte von Endress+Hauser ist der Wissenschaftler begeistert:

„Ich habe das Gefühl, mit einer Firma zusammenzuarbeiten, die in Kunden prozessen denkt und nicht jede Anlage als Gelddruckmaschine sieht. So kommt man eben zu vernünftigen Lösungen.“

Applikationen

Endress+Hauser kurier 02/201218

Applikationen

Für das Nestlé-Werk im Allgäu gehen Automatisierungsstrategie und Produktentwicklung

der Feldgeräte Hand in Hand.

Mit 650 Mitarbeitern zählt das Nestlé­Werk in Biessen­hofen zu den größeren Standorten des Nestlé­Konzerns in Deutschland. Das Werk gilt als Kompetenzzentrum für hypoallergene Säuglingsnahrung. Zudem werden Zerea­lien­Breis der Marke Alete und Beba sowie klinische Trinknahrung hergestellt. Weitere Produkte sind Kaffee­drinks der Marke Nescafé Xpress und Thomy­Saucen. Um die Produktionskapazitäten zu erweitern, sollte eine ganzheitliche Lösung konzipiert, ein neuer Werksteil gebaut und von Grund auf automatisiert werden. Sowohl der Prozessbereich als auch Abfüllung und Verpackung waren in das Projekt involviert.

Rockwell Automation und Nestlé blicken bereits auf eine lange, strategische Partnerschaft zurück. „Die Vorteile von Rock-well Automation liegen in dem hohen Leistungsstandard der Automatisierungssysteme und der globalen Verfügbarkeit der Systeme und Komponenten“, erklärt Florian Schreyer, Auto-mation Engineer bei Nestlé in Biessenhofen. „Das Unterneh-men liefert damit die Basistechnologie, mit der Nestlé eigenes Prozess-Know-how automatisierungstechnisch standardisieren kann – ein wesentlicher Schritt, um die Produktsicherheit zu verbessern und Ingenieurleistungen effizienter zu nutzen.“Um dem Anspruch an eine ganzheitliche Lösung zur Prozess-automatisierung zu genügen, ermöglicht die strategische Allianz von Endress+Hauser und Rockwell Automation die Integration intelligenter Geräte und Instrumente in die Lösung, so dass

die vollständige Nutzung präziser Daten und Interoperabilität sichergestellt sind.

Herausforderungen im ProjektSchnelle Reaktionen auf neue Situationen, Kostenbewusstsein und der Erhalt von Transparenz bei der ständig steigenden Kom-plexität im Produktionsgeschehen sind zentrale Anforderungen in der Nahrungsmittelindustrie. Es gibt strenge Hygienevor-schriften, vor allem bei der Produktion von Pulverprodukten für Frühgeborene und Säuglinge. Der komplexe Herstellungsprozess für hypoallergene Babynah-rung ist ohne die rechnergestützte Prozessführung in sehr engen Toleranzen sehr schwierig. Es müssen komplette Prozessabläufe geführt, überwacht und dokumentiert werden.Rockwell Automation erhielt den Auftrag zur Lieferung von Schaltschränken mit ca. 50 programmierbaren Steuerungen Allen-Bradley Control Logix (PACs), dazugehörigen Schaltern und ca. 150 PowerFlex Frequenzumrichtern (0,75 KW - 315 KW). Die Automatisierungstechnik basiert auf der ControlLogix und beinhaltet das Plant Asset Management Tool FieldCare von Endress+Hauser, PowerFlex mit Safe-Torque-off, Flex/Point I/O, Ethernet TCIP, Stratix sowie integrierte Schaltungen.

Ein strategisches bzw. technologisches Ziel bei der Automatisie-rung des Werks Biessenhofen war die Optimierung von Toleranzen und der Reproduzierbarkeit. Des Weiteren ging es darum, Qualitätssicherung, Nachweisführung und Chargenver-

EtherNet/IP auf der grünen Wiese

19Endress+Hauser kurier 02/2012

Applikationen

folgung zu verbessern. Nicht zuletzt sollten auch Maschinen- und Prozessfunktionen flexibilisiert werden. Auf operativer Ebene sollten Verluste und Nachtarbeit vermie-den werden. Auch Durchlaufzeiten und Arbeitskosten wollten die Biessenhofener reduzieren, ihre Bestände, ihren Flächenbe-darf sowie die Überwachungskosten im Allgemeinen waren zu optimieren.

Bei der sicheren Herstellung von Lebensmitteln sind Mess-Systeme zur Erfassung von Prozess- und Produkteigenschaften der Dreh- und Angelpunkt im Automatisierungskonzept. Durch Energiespar- und präventive Instandhaltungsinitiativen entste-hen neue Messaufgaben, die kostengünstig integriert werden müssen. Hierzu gehört die Erfassung und Zuordnung von Ener-gieverbräuchen, Betriebsstunden und Maschinenzuständen.

Die Lösung: EtherNet/IP­TechnologieFür Nestlé war die standardisierte Physik ausschlaggebend für die Installation von EtherNet/IP. Dies hat viele Vorteile bei der Planung und Installation der gesamten Prozessvisualisie-rung. Die Überwachung des gesamten Netzwerks durch den Einsatz zentral verwalteter Switches ist auch im I/O-Netz von enormem Vorteil, um die Verfügbarkeit des Systems besser ge-währleisten zu können. Probleme werden so erkannt, bevor sie zu einem Ausfall führen. Die Performance und Flexibilität bei der Anbindung der Feldgeräte von Rockwell Automation war nicht zuletzt auch eine Entscheidungshilfe für die Projektbetei-ligten von Seiten Nestlé.

„Nestlé hat mit Rockwell Automation und Endress+Hauser bereits viele Projekte reali-siert. Beide Partner haben ihre Produkte und Systeme auf die besonderen Anforderungen der Nahrungsmittelindustrie ausgerichtet und gewährleisten so die globale Verfügbarkeit zur Unterstützung der Systeme und Anwendungen im Lebenszyklus“, so Schreyer.

Geht es um neue Fertigungseinrichtungen, ist man sich in Biessenhofen sicher, wird der Einsatz von EtherNet/IP bei unmittelbaren Erweiterungen der H.A.-Anlage fortgesetzt. „Die konsequente Anwendung richtet sich natürlich auch nach der breiten Verfügbarkeit von Automatisierungskomponenten mit EtherNet/IP-Schnittstelle.“

EtherNet/IP ermöglicht eine einzigartige Durchgängigkeit im Prozessbereich und auch die einfache Anbindung sämtlicher Netz- und Feldgeräte in die Rockwell Automation-Welt. „Als das Thema EtherNet/IP bei Nestlé aufkam, ist man ganz schnell auf Endress+Hauser aufmerksam geworden“, erinnert sich Man-fred Rothen, Sales Manager Germany bei Rockwell Automation. „Die Allianz von Endress+Hauser und Rockwell Automation zeigte sofort deutlich auf, dass Stra-tegie und Produktentwicklung in die gefragte Richtung gehen.“

Da Endress+Hauser, ein Encompass und Alliance Partner von Rockwell Automation, zum Projektstart mit der Produktlinie Promass Coriolis neu die EtherNet/IP-Technologie eingeführt hatte, passte auch von dieser Seite die Zusammenarbeit mit Rockwell Automation hervorragend. Mit dem Level 3 Add-on Profile (AOP) war schließlich auch zertifiziert, dass die Endress+Hauser Durchfluss-Messgeräte bestens in das Leitsys-tem von Rockwell Automation integriert sind. Beide Partner können eine ganzheitliche Lösung anbieten, die fast wie ein USB-Stick plug-and-play-bereit geliefert wird. „Der Anwender“, so erläutert Dion Bouwer, Product Manager Fieldbus Systems von Endress+Hauser, „hat auf diese Weise Daten aus der Anlage in Echtzeit in höher gelegenen Auswer-tungssystemen verfügbar und kann so seine Anlageneffizienz verbessern – das ist Transparenz, die bares Geld wert ist.“

Ergebnisse und AusblickProjektstart im Sommer 2009, die Produktion läuft seit Som-mer 2011 – das Automatisierungsprojekt Biessenhofen ist für beide Seiten ein Erfolg. Marc Scheremet, Account Manager bei Rockwell Automation bestätigt aus eigener Erfahrung: „Für ein Projekt dieser Größenordnung verlief die Umsetzung verhält-nismäßig problemlos.“ Rockwell Automation hat nicht nur die Hardware geliefert, sondern mit seiner SSB-Systemgruppe (Solu-tions und Services Business) das Ganze nach höchsten Stan-dards konzipiert und die Schaltschränke komplett fertiggestellt übergeben. Insbesondere bei der Inbetriebnahme der Hardware konnten hohe Zeitersparnisse erreicht werden. Die Verwendung von Industrie-Standards vereinfacht Instand-haltungsmaßnahmen erheblich und das in Biessenhofen implementierte Asset Management erhöht die Verfügbarkeit der Anlagen und beschleunigt die Dynamik bei jeder Veränderung der Fertigungsanlagen. „Darüber hinaus“, ist Florian Schreyer zuversichtlich, „erwarten wir eine zukunftssichere Verfügbarkeit der EtherNet/IP-Techno-logie. Der Aufwand, die Geräte möglichst effektiv einzubinden, hat den riesigen Vorteil, möglichst viele Informationen von zentraler Stelle aus abfragen zu können.“

Stefanie Philipp,

Fachjournalistin

Coriolis S­M Messgeräte an der Molke­Annahmestation

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Insights

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Sven Vormann,

Online Marketing Manager

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Produktneuheiten 21Endress+Hauser kurier 02/2012

Produktneuheiten

Liquiline CM442/444/448Analyse-Plattform für Wasser- und

Abwasseraufbereitung

Die Multiparameter-Multikanal-Messum-former Liquiline CM442/444/448 und die Sensoren mit Memosens-Tech-nologie ermöglichen den schnellen und komfortablen Zugriff auf alle wichtigen Parameter in der Wasser- und Abwasseraufbereitung. Mit diesen Produkten lässt sich die Leistungsfähig-keit bestehender Anlagen optimieren und Betriebs- und zukünftige Investitionskos ten können reduziert werden.• Die Vierdraht-Geräte unterstützen bis zu acht Ka-

näle mit bis zu zwölf unterschiedlichen Messpara-metern

• Beim Anschluss werden Sensoren automatisch erkannt und sind messbereit

• Intuitive Software erleichtert Bedienung• Parametrierung am PC dank integriertem Web-

server und EtherNet-Schnittstelle • Sicherung der Parametrierung und Logbücher auf

SD-Karte• Kommunikation mittels 0/4…20 mA, HART®,

PROFIBUS DP (Profile 3.02) oder Modbus• Modularer Aufbau der Liquiline-Geräte erlaubt

einfache, schnelle und kostengünstige Anpassung an neue Messaufgaben

www.de.endress.com/liquiline­cm44x

EngyVoltNeues Mitglied in der Familie der

Energiezähler

Mit dem neuen EngyVolt rundet Endress+Hauser seine Produktpalette der Energieerfassung mit Stromzählern ab. Die multifunktionalen elektrischen Energiezähler dienen zur Erfassung, Darstellung und Übertragung von elektrischen Messwerten in Niederspannungsanlagen mit einer Nenn-spannung von maximal 500 V L-L (289 V L/N), Strom-Anschluss über Niederspannungsstromwandler x/5 A bei einer Nennfrequenz von 45...66 Hz. EngyVolt erfasst u. a. Spannung, Frequenz, Strom, Leistungen, Leistungsfaktor, Klirrfaktor (THD) sowie Wirk- und Blindarbeit. Sie eignen sich zur Verwendung in Einphasennetzen sowie in dreipha-sigen Netzen mit Drei- oder Vierleitern.EngyVolt ist in zwei Varianten verfügbar, der RV12 zur Hutschienenmontage und der RV15 zum Schalttafeleinbau. Beide Geräte sind zum Anschluss an Stromwandler mit 5 AAusgang geeignet. Die Geräte sind mit Impulsausgang als auch mit Modbus RTU-Schnittstelle erhältlich.

www.de.endress.com/RV12

TS111 – Neuer Pt100 in DünnschichttechnologieNeue Generation von Pt100-Thermometereinsätzen

Pt100-Messeinsätze sind das Herz des Thermo-meters und haben direkten Einfluss auf die messtechnischen Eigenschaften der gesamten Temperaturmessstelle. Die Art des verwendeten Pt100-Sensorelements, seine Einbettung und Kap-selung sind wesentlich für die spätere Kennlinien-Langzeitstabilität und die mechanische Belastbar-keit des Messeinsatzes.

www.de.endress.com/TS111

Neues Fertigungskonzept für Pt100-Messeinsätze:• iTHERM® StrongSens ≥ 60 g:

Hohe Vibrationsfestigkeit bei Temperaturen von -50…+500 °C

• iTHERM® QuickSens t90: 1,5 s: Höchste Prozesssicherheit und Produktqualiät durch kurze Ansprechzeit

• Durchmesser: 3/6 Ø mm• Gleichbleibend höchste Qualität durch automati-

sierte Fertigung

22 Produktneuheiten Endress+Hauser kurier 02/2012

Produktneuheiten

Liquipoint FTW33

Universeller Grenzschalter für die

Lebensmittelindustrie

Mit dem neuen Liquipoint FTW33 lassen sich Grenz-stände in nahezu allen Flüssigkeiten leicht und zuver-lässig detektieren. Die hygienische Konstruktion und die Frontbündigkeit des Sensors lassen ein einfaches Reinigen zu. Die aktive Ansatzkompensation erlaubt den Einsatz in sehr anhaftenden Medien. Typische Messstoffe sind hierbei Senf, Mayonnaise, Marmelade, Smoothies, Joghurt und jegliche Getränke.

• Kein kundenseitiger Abgleich notwendig• Ansatzunempfindlich durch aktive Ansatz-

kompensation• LED-Signalisierung des Schaltzustands• Extrem kleine Bauform • Für den Einsatz als Pumpenschutz geeignet• Frontbündigkeit erlaubt leichtes Reinigen (sogar

Molchen)• 100 % Leerfahren von Rohrleitungen reduziert Kosten • Verschiedenste Prozessanschlüsse ab 1/2" möglich

Proline3 t-mass 150 Klare Sicht im Druckluftnetz

Proline t-mass 150 ist das thermische Messsystem für die Erfassung von Druckluft, Stickstoff, CO2 und Argon. Geringe Kosten in der Anschaffung und im Betrieb kom-biniert das robuste Messgerät mit der genauen Messung der Gasmasse und des Normvolumens. Es liefert sofort vergleichbare Messwerte durch die direkte Ausgabe von Gasmasse und Normvolumen ohne zusätzliche Druck- und Temperaturmessung. Das Basisgerät stellt durch seine anpassungsfähige Konfiguration das bestmögliche Kosten-Nutzen-Verhältnis in der Anwendung bereit.

• Erfassung von Teilverbrauchern oder auch Submete-ring: Gute Genauigkeit und hohe Reproduzierbarkeit erlauben eine sichere Zuordnung der Verbräuche auf die einzelnen Kostenstellen

• Zuverlässige Messung auch bei geringsten Fließge-schwindigkeiten z. B. im Wochenendbetrieb oder bei Produktionsstillstand

• Wartungsfrei, da keine beweglichen Bauteile im System

• Langzeitstabile Sensoren liefern dauerhaft genaue und wiederholbare Messergebnisse

• Gerätevoreinstellung ab Werk: einfach einbauen, anschließen und messen

• Klartextdisplay mit Vor-Ort-Bedienung in allen gängigen Sprachen macht die Geräteparametrierung einfach ohne zusätzliche Hilfsmittel

• Konfigurierbare Bestelloptionen: Sie wählen nur die Optionen, die für die Messaufgabe erforderlich sind

• Passende Prozessanschlüsse für jede Anforderung mit Gewinde, Los-Flansch, Festflansch oder in Einsteck-ausführung

www.de.endress.com/t­mass

Anzeiger RIA45/46 und Transmitter RMA42Jetzt mit SIL 2

Die Prozessanzeiger RIA45, Feld-anzeiger RIA46 und Prozesstrans-mitter RMA42 sind nun noch universel ler einsetzbar, denn sie sind für SIL 2-Applikationen zuge lassen. Damit sind erstmals auch Anzeiger mit SIL 2 und optional mit ATEX-Zulassung erhältlich. Einen besonderen Vorteil bieten die Univer-saleingänge der Geräte. So lassen sich sicher-heitsrelevante Tempe ratur überwachungen mit einem Sensor und z. B. einem RIA45 einfach und sicher realisieren.

www.de.endress.com/RIA45www.de.endress.com/RIA46www.de.endress.com/RMA42

Produktneuheiten 23Endress+Hauser kurier 02/2012

Proline3 Promag P/H 200Das erste magnetisch-induktive Durchfluss-

messgerät in Zweileiter-Technik

Endress+Hauser setzt mit dem neuen Promag P/H 200Maßstäbe für Standard anwendungen der Chemie. Den findigen Entwicklern ist es gelungen, die magnetisch-induktive Durchflussmessung in Zweileiter-Technik soumzusetzen, dass die Performance des Zweileiter-Geräts einer Vierleiter-Ausführung in nichts nachsteht. Dabei stand die Messgenauigkeit von 0,5 % v. M. genausoim Fokus wie die Messwertstabilität.

• Breitbandig einsetzbar und optimiert für die chemische Industrie

• Messgrößen: Volumenfluss (leit fähige Flüssigkeiten >20uS/cm)

• Nennweiten: DN 02…200 (PN 40)• Prozesstemperatur: -40…+150 °C• Messdynamik: 1000:1• Ausgangssignal: 4…20 mA HART®,

Impuls-/Frequenz-, Status; PROFIBUS PA (in Vorbereitung)

• Versorgungsspannung: 18…36 V DC (Zweileiter-Technik)

• Messabweichung: 0,5 % v. M.

Proline3 Promass F 200Coriolis-Durchflussmessung in

Zweileiter-Technik

Der neue Promass F 200 bietet höchste Präzision für die Praxis jetzt auch in effizienter Zweileiter-Tech-nik. Der Promass F 200 ist universell in nahezu allen Anwendungen der chemischen Industrie einsetzbar. Das Gerät kombiniert die Vorteile der Zweileiter-Technik mit denen der attraktiven Coriolis-Masse-durchflussmessung. Durch die innovative Zweileiter-Technologie für Coriolis-Geräte können vor allem bei der Planung und Ausführung von Neuanlagen Kosten erheblich reduziert werden.

• Promass F 200 – der Marktführer für Massedurch-flussmessung jetzt auch in effizienter Zweileiter-Technik

• Messgrößen: Masse-/Volumenfluss (Flüssigkeiten und Gase), Dichte, Temperatur

• Nennweiten: DN 08…50• Messdynamik: 1000:1• Ausgangssignal: 4…20 mA HART®,

Impuls-/Frequenz-, Status; PROFIBUS PA (in Vorbereitung)

• Versorgungsspannung: 18…30 V DC (Zweileiter-Technik)

• Messabweichung: 0,1 % v. M.• Prozesstemperatur: -40…+200 °C• Prozessdruck: PN 100

Proline3 Promag 400 und 800Die Spezialisten für die Wasserindustrie

Proline Promag 400 und 800 sind richtungsweisend und innovativ. Neben den Grundanforderungen der Wasser- und Abwasserindustrie an langzeitstabile und genaue Messungen machen Promag 400 und 800 neue fortschrittliche Technolo-gien verfügbar.

• Zeitsparende Bedienung im Feld ohne zusätzliche Software durch modernste Webserver- Technologien

• Maximale Messstellentransparenz durch rückführbare Verifikationskonzepte, permanente Selbstdiagnose und intelligentes Datenmanage-ment (HistoROMTM)

• Flexibler Einsatz des batteriebetriebenen Promag 800, auch in weit abgelegenen Gebieten

• Dauerhafte Beständigkeit unter Wasser oder im Erdreich, ohne kostenintensive Schutzmaßnah-men durch den zertifizierten Korrosionsschutz

• Einfache Inbetriebnahme und geringer Wartungs-aufwand

24 Mitteilungen

Endress+Hauser Mitteilungen

Endress+Hauser kurier 02/2012

Endress+Hauser hat das Jahr 2011 weit über den Erwartungen abgeschlossen. Ein überraschend starker Geschäftsverlauf sorgte für neue Bestmarken bei Umsatz, Beschäftigung und Gewinn. Für das laufende Jahr erwartet die weltweit in der Prozess­messtechnik tätige Firmengruppe mit Sitz in Reinach (Schweiz) solides Wachstum.

Firmenchef Klaus Endress machte bei der Präsentation der Bilanz in Basel kein Geheimnis daraus, dass er eine so gute Entwicklung nicht erwartet hatte. Die Staatsschuldenkrise in Europa und die daraus resultierenden Währungsturbu-lenzen, aber auch die Naturkatastrophen in Asien mit Eng-pässen bei elektronischen Bauteilen hätten die Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter gefordert. „Dennoch konnten wir gut abgestützt über Regionen und Branchen wachsen.“

Endress+Hauser steigerte den Umsatz um 16 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Amerika zeigte noch größere Dyna-mik als Asien, doch auch in Europa wuchsen die Verkäufe zweistellig. Hinter den Erwartungen zurück blieben ledig-lich Afrika und der Nahe Osten; eine Folge der politischen Unruhen im arabischen und nordafrikanischen Raum.

Starke Treiber beflügeln die Entwicklung Michael Ziesemer, Stellvertreter des CEO und verant-wortlich für den Vertrieb, sieht hinter den erfolgreichen Geschäftszahlen „starke Treiber“ – globale Megatrends wie die Nachfrage nach Energie und Ressourcen oder die Notwendigkeit von Energieeffizienz und Umweltschutz. Wichtige, für die Zukunft zentrale Fragen ließen sich nur mit Hilfe der Messtechnik lösen.

Die höchsten Zuwächse erzielte Endress+Hauser in der Öl- und Gasindustrie. Der Rahmenvertrag mit dem En-ergiekonzern Shell zeigt, dass sich das Unternehmen als Lieferant in der Branche etabliert hat. Stark entwickelten sich die Verkäufe in der chemischen Industrie, gefolgt von der Kraftwerkstechnik, der Lebensmittelbranche, der Grundstoffindustrie, den Life Sciences sowie dem Wasser- und Abwassersektor.

Wachstum schafft neue Stellen auch in EuropaMit dem kräftigen Umsatzwachstum ging ein starker Beschäftigungsaufbau einher. 9.414 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählte die Firmengruppe Ende 2011, 820 mehr als vor Jahresfrist (plus 10 Prozent). 474 dieser Stellen wurden in Europa geschaffen, davon 297 in der deutsch-französisch-schweizerischen Region um Basel, in der die beiden größten Produktionsstätten, mehrere Grup-pengesellschaften sowie die Holding angesiedelt sind.

Endress+Hauser übertrifft 2011 die Erwartungen

1,5 Milliarden Euro Umsatz, 820 neue Stellen und 177 Millionen Euro Gewinn

Klaus Endress, Chief Executive Officer (CEO) der Endress+Hauser Gruppe

Mitteilungen 25Endress+Hauser kurier 02/2012 25

Das Executive Board der Endress+Hauser Gruppe (von links): Pieter de Koning (Logistik, Informatik und Organisation) Dr. Gerhard Jost (Produktion) Dr. Luc Schultheiss (Chief Financial Officer) Matthias Altendorf (Innovation) Dr. Heiner Zehntner (Recht) Nikolaus Krüger (Vertrieb und Marketing) Klaus Endress (Chief Executive Officer) Roland Kienzler (Personal) Michael Ziesemer (Chief Operating Officer)

Hohe Auslastung lässt Gewinn steigen Die gute Auslastung der Werke schlug sich in hoher Produktivität nieder. Das Betriebsergebnis stieg um 32 Prozent auf 247 Millionen Euro, das Ergebnis vor Steuern sogar um 46 Prozent auf 243 Millionen Euro. Starke Wechselkursschwankungen prägten das Jahr. Zwar gab der Euro gegenüber dem Schweizer Franken im Schnitt um 10 Prozent nach. Zum Stichtag am Jahresende aber lag der Kurs nur 2,5 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor – die Auswirkungen auf das Finanzergebnis waren im Unter-schied zu 2010 deshalb gering.

Das Ergebnis nach Steuern erreichte 177 Millionen Euro (plus 40 Prozent), ebenfalls ein neuer Bestwert. Endress+Hauser stehe finanziell auf festen Füßen, betonte Chief Financial Officer Dr. Luc Schultheiss. Der 50-Jährige löste Ende 2011 den langjährigen Finanzchef Fernando Fuenzalida (69) ab, der künftig den Verwaltungsrat verstärken wird. Die Eigenkapitalquote erreicht inzwi-schen fast 70 Prozent. Endress+Hauser verfügt über 443 Millionen Euro an flüssigen Mitteln, denen gerade einmal 40 Millionen Euro Bankschulden gegenüberstehen.

Firmengruppe investiert und akquiriertNach zwei Jahren der Zurückhaltung steigerte die Firmen-gruppe die Investitionen um 49 Prozent auf 85 Millionen Euro. Vor allem die Produktionskapazitäten wurden erweitert, so in Maulburg, Gerlingen und Waldheim (Deutschland), Greenwood (Indiana, USA) und Cernay (Frankreich). Der niederländische Vertrieb bezog in Naarden ein neues Gebäude. In Saudi-Arabien gründete Endress+Hauser eine Vertriebsgesellschaft, in Vietnam ein Vertretungsbüro.

Die gute Kapitalausstattung ermöglichte der Firmengruppe zwei strategische Zukäufe. So erwarb Endress+Hauser eine Minderheitsbeteiligung an Finesse Solutions. Das US-Unternehmen ist auf Einweg-Lösungen für biotechno-logische Fertigungsprozesse spezialisiert. Klaus Endress sieht hierin eine „Schlüsseltechnologie“ für viele Zweige der Verfahrenstechnik. Zukunftsträchtig ist dem Firmenchef zufolge auch der Kauf von Systemplan im deutschen Durmersheim. Das Ingenieurbüro berät Unternehmen in Fragen der Energieeffizienz und rundet das entsprechende Angebot von Endress+Hauser an Mess-technik, Software und Ingenieurleistungen ab. Zuversicht trotz UnsicherheitenFür das laufende Jahr hat sich Endress+Hauser ein Um-satzwachstum von 11 Prozent zum Ziel gesetzt. Derzeit liege man noch etwas unter Budget, berichtete Klaus Endress; vor allem China erfülle bislang nicht die Erwar-tungen. „Aber unsere Zahlen sind solide. Von Rezession oder gar Krise kann keine Rede sein.“ Allerdings bestünden weiterhin große Unsicherheiten, so der Firmenchef, etwa durch die Schuldenkrise und die Spannungen in der Eurozone.

140 Millionen Euro will Endress+Hauser im laufenden Jahr investieren, vor allem in Produktionsanlagen. Gestärkt werden Standorte in Deutschland, Frankreich und der Schweiz, aber auch in den USA, China sowie Brasilien, wo eine neue Fertigungsstätte für Durchfluss-, Füllstand- und Druckmesstechnik entsteht. Weltweit sollen rund 700 Stellen geschaffen werden. Zum Jahresende wird Endress+Hauser wohl die Marke von 10.000 Beschäftigten überschreiten.

26 Mitteilungen Endress+Hauser kurier 02/2012

Endress+Hauser Mitteilungen

Die ODVA (Open DeviceNet Vendor Association) gab im April bekannt, dass Endress+Hauser, einer der führenden Anbieter von Messgeräten, Dienstleistun­gen und Lösungen für die industrielle Verfahrenstech­nik, in den Status „Principal Member“ wechselt und sich damit dem Kreis der Herstellerfirmen Bosch Rexroth, Cisco Systems, Rockwell Automation, Omron und Schneider Electric anschließt.

Das verstärkte Engagement von Endress+Hauser in der ODVA passt zur langjährigen Strategie der Unterstützung offener Technologien für industrielle Netzwerke und schließt das Portfolio von Massedurchflussmessgeräten mit EtherNet/IP-Schnittstelle ein.„Die ODVA ist eines der größten Konsortien weltweit, das offene, industrielle Netzwerkstandards für handelsübliche Serienprodukte mit medienunabhängigen Netzwerkproto-kollen vorantreibt“, sagt Katherine Voss, Executive Director der ODVA. „Wir heißen Endress+Hauser in diesem Konsortium willkommen, da wir eine ge-meinsame Vision haben, EtherNet/IP so einzusetzen, dass wir den Kunden eine Vereinfachung ihrer Netzwerkarchitektur anbieten können.“

Mit führenden Anbietern von industriellen Automatisie-rungsprodukten, wie Endress+Hauser, als „Principal Mem-ber“, ist die ODVA einer der ersten Verbände, der sich zum Ziel setzt, Industrielles EtherNet bis in die Feldebene der Prozessautomation zu bringen. Das wird Herstellern helfen, eine komplette, unternehmensweite Netzwerkinfrastruktur für Prozess-, Motion-Control-, Safety- und Discrete-Anwen-dungen anzubieten und das mit einer Durchgängigkeit von der Feldebene bis zu IT Systemen.

Traditionell bauen Geräte, die Mess- und Regelgrößen übertragen, auf Feldkommunikationsnetzwerke, um Infor-mationen zu übertragen. Andere Geräte in einer Anlage benutzen völlig unterschiedliche Netzwerke, um ihre Daten zu kommunizieren.

Diese mehrschichtige Netzwerkstrategie wird mittels einer Standard-Netzwerkarchitektur namens EtherNet/IP verbes-sert. Anwender haben damit sowohl eine vereinfachte Netz-werkinfrastruktur, als auch verbesserten Zugriff auf Informa-tionen der Feldebene. Das erhöht wiederum die Fähigkeit, die Gesamtperformance zu überwachen, die Fehlersuche bezüglich Betriebsausfällen außerhalb der Spezifikation zu erleichtern und Ausfallzeiten zu minimieren.

„Unsere Kunden verlangen offene, interoperable Lösungen wie EtherNet/IP, da es übergeordnete Softwaresysteme, wie ERP-Systeme, Prozessdaten-Archive, Regelkreisoptimie-rungsprogramme und Asset Management Systeme befähigt, auf Daten von Prozessinstrumenten zuzugreifen“, sagt Dr. Raimund Sommer, Geschäftsführer von Endress+Hauser Process Solutions AG. „Wir freuen uns, mit der ODVA daran weiterzuarbeiten, Anwendern eine nahtlose Integration unserer Geräte in Systemarchi-tekturen zu bieten.“

Endress+Hauser bekannte sich 2009 erstmals konkret zur ODVA Technologie, als die Firma den Promass 83 in den Markt brachte – das weltweit erste Coriolis-Massedurch-fluss-Messgerät mit EtherNet/IP-Anschluss. Dieser ist für die Messung von Massedurchfluss, Dichte und Tem-peratur geeignet und mit einem integrierten Web-Server ausgestattet, der es Benutzern mit Berechtigung erlaubt, aus der Ferne Diagnose und Konfiguration des Gerätes durchzuführen oder eine Prozessoptimierung vorzuneh-men. Endress+Hauser brachte erst kürzlich auch sein magnetisch-induktives Durchflussmessgerät Promag 53 mit EtherNet/IP-Anschluss auf den Markt. Damit können bis zu 10 Messgrößen konfiguriert und gleichzeitig übertragen werden, einschließlich Volumendurchfluss, berechneter Massedurchfluss und Summendurchfluss.Die ODVA wird Endress+Hauser als „Principal Member“ anlässlich ihrer 2012 Industry Conference und der 15. Jah-resversammlung vorstellen, die vom 16. - 18. Oktober 2012 in Stone Mountain, Georgia/USA stattfindet. Für weitere Informationen zu dieser ODVA Veranstaltung, besuchen Sie http://www.odva.org.

Endress+Hauser engagiert sich stärker in der ODVA

Nachfrage nach EtherNet/IP-Geräten in der Verfahrenstechnik wächst stetig.

27Endress+Hauser kurier 02/2012

ImpressumHerausgeber: Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co. KG D-79576 Weil am RheinTelefon 07621 [email protected]

Redaktion/Layout: Daniela Ruta Marketing Kommunikation

Co­Autoren:Philipp Garbers, Stefan Menschel, Rudi Schmid

Auflage: 68.200

Druck: Straub Druck+Medien AG, 78713 Schramberg

Verantwortlich für den Inhalt ist der Herausgeber. Ein Nach-druck ist nur nach Genehmi-gung durch den Herausgeber gestattet.

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