eigenes reich in uni-nähe universitätsjournal · in diesem zusammenhang wird gegen-wärtig auch...

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Dresdner UniversitätsJournal 13. Jahrgang • Nr. 14 17. September 2002 Qual des Wassers: Fluten verursachen an Uni Millionenschäden.............. Seiten 5 bis 9 Qual der Wahl: Sind Wahlumfragen wirklich schädlich?......................... Seite 3 Qual(ität) der Grafik: Corporate Design zum Uni-Jubiläum steht ....................... Seite 4 Qual des Marketings: TU-Studenten helfen Jazzklub auf die Sprünge ........ Seite 12 Wie feiert die TUD ihr Jubiläum nach der Flut? Angesichts der gewaltigen Schäden, die die Hochwasserkatastrophe an der TU Dresden hinterlassen hat, wird das Festprogramm anlässlich des 175-jährigen Jubiläums im nächsten Jahr eingeschränkt. Das be- schloss kürzlich die Universitätsleitung. So wird die Zahl der für 2003 geplanten Veranstaltungen wesentlich reduziert, um den Charakter der Jubiläumsfeierlichkeiten der aktuellen Situation anzupassen. Natürlich wird es in der Festwoche trotzdem einige Höhepunkte geben, so das Festkonzert in der Semperoper, die ins Jubiläumsjahr integrierte Jahrestagung der Hochschulrektorenkonferenz, der Aka- demische Festakt, die Festsitzung des Senates, der »Dixie auf dem Campus« oder der UNI-Tag 2003. Motto und Logo des Festjahres »WISSEN SCHAFFT BRÜCKEN« sollen beibehalten werden. Nicht zuletzt, weil dieser Gedanke seit der Jahrhundert-Flut eine neue Dimension erhalten hat, die gerade in den nächsten Wochen und Monaten Symbol des Wiederaufbaus sein wird. Völlig überraschend muss die TUD nun alle Kräfte darauf richten, reale Brücken wieder aufzubauen, ganze Gebäude neu zu errichten oder zu sanieren und zerstörte wissenschaftliche Geräte neu zu be- schaffen. Das ehrgeizige Ziel der TUD, Sponsoren und Spender zur Finanzierung der Jubiläumsfeierlichkeiten zu finden, ist vorerst in den Hintergrund getreten. Sponsoren, die bereits Interesse am Jubiläum bekundet haben, werden schnellstmöglich auf die veränderten Gegebenheiten aufmerksam gemacht. Für solche Firmen werden konkrete Angebote einer Zusammenarbeit unter den so drastisch geänderten Bedingungen er- arbeitet. In diesem Zusammenhang wird gegen- wärtig auch darüber nachgedacht, im Rahmen der Festwoche im Mai 2003 eine Art erste Bilanz der Schäden und des Wiederaufbaus in Form einer Foto- Dokumentation beziehungsweise einer Ausstellung zu präsentieren. Wie das veränderte Jubiläums-Pro- gramm im Detail aussieht, darüber wird das UJ in einer seiner kommenden Aus- gaben berichten. M. B. Lesen Sie dazu auch S. 4. Am 24. August 2002 beging der Kanzler der TU Dresden, Alfred Post, seinen 60. Ge- burtstag. Zwei Tage später ehrte die TU Dresden ihren Verwaltungschef mit einem Festakt. Angesichts der Hochwasser- katastrophe verzichtete der Jubilar auf eine Feier und bat alle Gratulanten um Spenden für die TU Dresden Stiftung zur Beseitigung der Hochwasserschäden an der TU Dresden. Im Beisein des sächsischen Wissen- schaftsministers Dr. Matthias Rößler dank- te Magnifizenz Professor Achim Mehlhorn dem Kanzler mit einer außergewöhnlich persönlichen Rede. Posts erfolgreiche Ar- beit in den vergangenen elf Jahren machte er an fünf besonderen Begabungen fest: Posts Fähigkeit zu generalistischem Denken, strategisches Talent, Tatkraft, Gefühl für die eigenen Wurzeln und das Talent zu originellen Revitalisierungs- mechanismen. »Es ist unser aller Wunsch, dass die beschriebenen, vermuteten Quellen Ihrer Kraft auch die Gewähr dafür geben, dass es auch in Zukunft kreativ, dynamisch und interessant zugehen wird an unserer Universität und dass wir Fort- schritt auch weiterhin – um mit Brecht zu sprechen – als Fortschreiten begreifen und nicht etwa als Fortgeschrittensein«, sagte der Rektor. Alfred Post kam 1991 von der Univer- sität GH Essen als Kanzler an die TU Dresden. Mit Erfahrung, Energie und Ge- schick leitete er die strukturelle Er- neuerung der TU Dresden. Innerhalb weniger Monate gab es unter seiner Führung eine neue Verwaltungsstruktur, der sich eine neue Fakultätsstruktur und die Neuordnung des Personals anschloss. Die schnelle und sachgerechte Neuord- nung der Universität verhalf ihr zur Chan- ce, ihren guten wissenschaftlichen Ruf zu erhalten und auszubauen. Post gilt als ge- schickter Stratege und erfolgreicher Ver- handler mit Führungsqualitäten und Organisationstalent. Seine neuen Ideen zur Budgetierung, zum modernen Univer- sitätsmanagement und zu neuen Möglich- keiten der Wissensvermarktung für die Universität trugen maßgeblich dazu bei, dass die TU Dresden Reformuniversität des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft wurde. Karsten Eckold Ein etwas anderer Geburtstag Je eine gelbe Rose bekam Alfred Post von seinen Mitarbeiterinnen. Foto: UJ/Eckold Die Jahrhundertflut der Weißeritz und der Elbe hinterließ eine Spur der Verwüstung.An der TU Dresden waren vor allem viele Einrichtungen in Tharandt, aber auch der Komplex Johannstadt sowie Objekte in Pirna, Kaditz und Freital-Hainsberg mit einem Gesamtschaden von 30 Millionen Euro betroffen. Doch nach dem Aufräumen und parallel zum Wiederaufbau geht das Uni- Leben weiter – der Semesterstart erfolgt pünktlich. Lesen Sie die Berichte auf den Seiten 5 bis 9. Foto: UJ/Eckold Nach der Katastrophe: Jetzt erst recht! TU-Wissenschaftler an WHO-Projekt beteiligt Wie gesund sind unsere Kinder? Welche Faktoren gefährden deren Gesundheit? Diese Fragen umreißen nur einen kleinen Teil des Gesamtspektrums eines welt- umspannenden Projektes, das die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2001/2002 durchführt. An dieser interna- tionalen Studie (HBSC-Studie – Health Behaviour in School-Aged Children) über den Gesundheits- und Krankenstatus von Kindern und Jugendlichen sind 37 Länder beteiligt – darunter Deutschland mit vier Bundesländern (Berlin, Hessen, Nord- rhein-Westfalen und Sachsen). In diesem Rahmen werden Schüler der 5., 7. und 9. Jahrgangsstufen mit Hilfe einer interna- tionalen Standardversion des HBSC-Kern- fragebogens befragt. Auf der Fachtagung »Kinder- und Jugendgesundheit – Möglichkeiten der Prävention und Gesundheitsförderung in Schulen« am 22. September im Deutschen Hygienemuseum Dresden werden erst- malig Daten über die sächsische Re- präsentativbefragung zum Gesundheits- und Krankenstatus von Kindern und Jugendlichen (WHO-Studie)vorgestellt. In der sächsischen Schülerbefragung sollen die subjektiven Dimensionen des Gesund- heits- und Krankenstatus der Heran- wachsenden, wie zum Beispiel negative psychosoziale Befindlichkeiten im Vorfeld manifester Erkrankungen, die Wahr- nehmungen eigener Gesundheitsstörungen u.a.m., erhoben werden. Tagung »Kinder- und Jugend- gesundheit – Möglichkeiten der Prävention und Gesundheitsförderung in Schulen«, Projektleitung: Prof. Wolfgang Melzer,Tel:(0351)463-34858 Wie gesund sind unsere Kinder? Am Wochenende ins Konzert Kulturpalast am Altmarkt 0351 · 4866 - 306 / 286 www.dresdnerphilharmonie.de [email protected] 21./22. und 28./29.9.2002 Uni 5 min, Bahnhof 2 min, Stadt 3 min, Kino in Hausschuhen… Wir bieten Euch Ein- und Zweiraum-Wohnungen in der St. Petersburger Str. 26/32, teilweise sogar mit Balkon. Sogar mit Single-Küche, wenn Ihr bis 31. Dezember 2004 bleibt. Meldet Euch bei: Jana Schmidt Telefon: (0351) 8181-784 Mail: [email protected] Eigenes Reich in Uni-Nähe Physiotherapie 1/30 Schaufuß 1/56 SHS 1/50 Radio Körner 1/60 Einladung zur Personalversammlung Am Montag, 30. September 2002, lädt der Personalrat um 14.45 Uhr alle Beschäftig- ten der Technischen Universität Dresden (außer Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus) ins Hörsaalzentrum (HSZ 0003) zur Personalversammlung ein. Folgende Themen werden unter ande- rem besprochen: Die TU Dresden nach dem Hochwasser • Sicherheit und Ordnung an der TU Dresden • Öko-Audit – umweltfreundliche TU Dresden. Rektor und Kanzler der TU Dresden beab- sichtigen teilzunehmen. Dr.A. Schindler

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Page 1: Eigenes Reich in Uni-Nähe UniversitätsJournal · In diesem Zusammenhang wird gegen-wärtig auch darüber nachgedacht, im Rahmen der Festwoche im Mai 2003 eine Art erste Bilanz der

DresdnerUniversitätsJournal

13. Jahrgang • Nr. 14 17. September 2002

Qual des Wassers:Fluten verursachen an UniMillionenschäden.............. Seiten 5 bis 9

Qual der Wahl:Sind Wahlumfragenwirklich schädlich?......................... Seite 3

Qual(ität) der Grafik:Corporate Design zumUni-Jubiläum steht ....................... Seite 4

Qual des Marketings:TU-Studenten helfenJazzklub auf die Sprünge ........ Seite 12

Wie feiert die TUDihr Jubiläumnach der Flut?Angesichts der gewaltigen Schäden, die dieHochwasserkatastrophe an der TU Dresdenhinterlassen hat, wird das Festprogrammanlässlich des 175-jährigen Jubiläums imnächsten Jahr eingeschränkt. Das be-schloss kürzlich die Universitätsleitung.

So wird die Zahl der für 2003 geplantenVeranstaltungen wesentlich reduziert, umden Charakter der Jubiläumsfeierlichkeitender aktuellen Situation anzupassen.Natürlich wird es in der Festwochetrotzdem einige Höhepunkte geben, so dasFestkonzert in der Semperoper, die insJubiläumsjahr integrierte Jahrestagung derHochschulrektorenkonferenz, der Aka-demische Festakt, die Festsitzung desSenates, der »Dixie auf dem Campus« oderder UNI-Tag 2003.

Motto und Logo des Festjahres »WISSENSCHAFFT BRÜCKEN« sollen beibehaltenwerden. Nicht zuletzt, weil dieser Gedankeseit der Jahrhundert-Flut eine neueDimension erhalten hat, die gerade in dennächsten Wochen und Monaten Symboldes Wiederaufbaus sein wird.

Völlig überraschend muss die TUD nunalle Kräfte darauf richten, reale Brückenwieder aufzubauen, ganze Gebäude neu zuerrichten oder zu sanieren und zerstörtewissenschaftliche Geräte neu zu be-schaffen.

Das ehrgeizige Ziel der TUD, Sponsorenund Spender zur Finanzierung derJubiläumsfeierlichkeiten zu finden, istvorerst in den Hintergrund getreten.Sponsoren, die bereits Interesse amJubiläum bekundet haben, werdenschnellstmöglich auf die verändertenGegebenheiten aufmerksam gemacht. Fürsolche Firmen werden konkrete Angeboteeiner Zusammenarbeit unter den sodrastisch geänderten Bedingungen er-arbeitet.

In diesem Zusammenhang wird gegen-wärtig auch darüber nachgedacht, imRahmen der Festwoche im Mai 2003 eineArt erste Bilanz der Schäden und desWiederaufbaus in Form einer Foto-Dokumentation beziehungsweise einerAusstellung zu präsentieren.

Wie das veränderte Jubiläums-Pro-gramm im Detail aussieht, darüber wirddas UJ in einer seiner kommenden Aus-gaben berichten. M. B.

Lesen Sie dazu auch S. 4.

Am 24. August 2002 beging der Kanzler derTU Dresden, Alfred Post, seinen 60. Ge-burtstag. Zwei Tage später ehrte die TUDresden ihren Verwaltungschef mit einemFestakt. Angesichts der Hochwasser-katastrophe verzichtete der Jubilar auf eineFeier und bat alle Gratulanten umSpenden für die TU Dresden Stiftung zurBeseitigung der Hochwasserschäden an derTU Dresden.

Im Beisein des sächsischen Wissen-schaftsministers Dr. Matthias Rößler dank-te Magnifizenz Professor Achim Mehlhorndem Kanzler mit einer außergewöhnlichpersönlichen Rede. Posts erfolgreiche Ar-beit in den vergangenen elf Jahren machteer an fünf besonderen Begabungen fest:Posts Fähigkeit zu generalistischem

Denken, strategisches Talent, Tatkraft,Gefühl für die eigenen Wurzeln und dasTalent zu originellen Revitalisierungs-mechanismen. »Es ist unser aller Wunsch,dass die beschriebenen, vermutetenQuellen Ihrer Kraft auch die Gewähr dafürgeben, dass es auch in Zukunft kreativ,dynamisch und interessant zugehen wirdan unserer Universität und dass wir Fort-schritt auch weiterhin – um mit Brecht zusprechen – als Fortschreiten begreifen undnicht etwa als Fortgeschrittensein«, sagteder Rektor.

Alfred Post kam 1991 von der Univer-sität GH Essen als Kanzler an die TUDresden. Mit Erfahrung, Energie und Ge-schick leitete er die strukturelle Er-neuerung der TU Dresden. Innerhalb

weniger Monate gab es unter seinerFührung eine neue Verwaltungsstruktur,der sich eine neue Fakultätsstruktur unddie Neuordnung des Personals anschloss.Die schnelle und sachgerechte Neuord-nung der Universität verhalf ihr zur Chan-ce, ihren guten wissenschaftlichen Ruf zuerhalten und auszubauen. Post gilt als ge-schickter Stratege und erfolgreicher Ver-handler mit Führungsqualitäten undOrganisationstalent. Seine neuen Ideenzur Budgetierung, zum modernen Univer-sitätsmanagement und zu neuen Möglich-keiten der Wissensvermarktung für dieUniversität trugen maßgeblich dazu bei,dass die TU Dresden Reformuniversität desStifterverbandes für die DeutscheWissenschaft wurde. Karsten Eckold

Ein etwas anderer Geburtstag

Je eine gelbe Rose bekam Alfred Post vonseinen Mitarbeiterinnen. Foto:UJ/Eckold

Die Jahrhundertflut der Weißeritz und der Elbe hinterließ eineSpur der Verwüstung.An der TU Dresden waren vor allem vieleEinrichtungen in Tharandt, aber auch der Komplex Johannstadtsowie Objekte in Pirna, Kaditz und Freital-Hainsberg mit einem

Gesamtschaden von 30 Millionen Euro betroffen. Doch nachdem Aufräumen und parallel zum Wiederaufbau geht das Uni-Leben weiter – der Semesterstart erfolgt pünktlich.Lesen Sie dieBerichte auf den Seiten 5 bis 9. Foto:UJ/Eckold

Nach der Katastrophe: Jetzt erst recht!

TU-Wissenschaftler anWHO-Projekt beteiligt

Wie gesund sind unsere Kinder? WelcheFaktoren gefährden deren Gesundheit?Diese Fragen umreißen nur einen kleinenTeil des Gesamtspektrums eines welt-umspannenden Projektes, das dieWeltgesundheitsorganisation (WHO)2001/2002 durchführt. An dieser interna-tionalen Studie (HBSC-Studie – HealthBehaviour in School-Aged Children) überden Gesundheits- und Krankenstatus vonKindern und Jugendlichen sind 37 Länder

beteiligt – darunter Deutschland mit vierBundesländern (Berlin, Hessen, Nord-rhein-Westfalen und Sachsen). In diesemRahmen werden Schüler der 5., 7. und 9.Jahrgangsstufen mit Hilfe einer interna-tionalen Standardversion des HBSC-Kern-fragebogens befragt.

Auf der Fachtagung »Kinder- undJugendgesundheit – Möglichkeiten derPrävention und Gesundheitsförderung inSchulen« am 22. September im DeutschenHygienemuseum Dresden werden erst-malig Daten über die sächsische Re-präsentativbefragung zum Gesundheits-und Krankenstatus von Kindern und

Jugendlichen (WHO-Studie)vorgestellt. Inder sächsischen Schülerbefragung sollendie subjektiven Dimensionen des Gesund-heits- und Krankenstatus der Heran-wachsenden, wie zum Beispiel negativepsychosoziale Befindlichkeiten im Vorfeldmanifester Erkrankungen, die Wahr-nehmungen eigener Gesundheitsstörungenu.a.m., erhoben werden.

Tagung »Kinder- und Jugend-gesundheit – Möglichkeiten der

Prävention und Gesundheitsförderungin Schulen«, Projektleitung: Prof.Wolfgang Melzer,Tel: (0351)463-34858

Wie gesund sind unsere Kinder?

Am Wochenende insKonzertKulturpalast am Altmarkt0351 · 4866 - 306 / 286

[email protected]

21./22. und 28./29.9.2002

Uni 5 min, Bahnhof 2 min, Stadt 3 min, Kino in Hausschuhen…

Wir bieten Euch Ein- und Zweiraum-Wohnungen in der St. Petersburger Str. 26/32,teilweise sogar mit Balkon.

Sogar mit Single-Küche, wenn Ihr bis 31. Dezember 2004 bleibt.

Meldet Euch bei: Jana Schmidt Telefon: (0351) 8181-784Mail: [email protected]

Eigenes Reichin Uni-Nähe

Physiotherapie

1/30

Schaufuß1/56

SHS1/50

RadioKörner

1/60

Einladung zurPersonalversammlungAm Montag, 30. September 2002, lädt derPersonalrat um 14.45 Uhr alle Beschäftig-ten der Technischen Universität Dresden(außer Medizinische Fakultät Carl GustavCarus) ins Hörsaalzentrum (HSZ 0003)zur Personalversammlung ein.

Folgende Themen werden unter ande-rem besprochen:• Die TU Dresden nach dem Hochwasser• Sicherheit und Ordnung an der TU

Dresden• Öko-Audit – umweltfreundliche TU

Dresden.Rektor und Kanzler der TU Dresden beab-sichtigen teilzunehmen. Dr.A. Schindler

Page 2: Eigenes Reich in Uni-Nähe UniversitätsJournal · In diesem Zusammenhang wird gegen-wärtig auch darüber nachgedacht, im Rahmen der Festwoche im Mai 2003 eine Art erste Bilanz der

13. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 14/2002 Seite 2

ImpressumHerausgeber des »Dresdner Universitätsjournals«:Der Rektor der Technischen Universität Dresden.V. i. S. d. P.: Mathias Bäumel.Besucheradresse der Redaktion:Nöthnitzer Str. 43, 01187 Dresden,Tel. (03 51)4 63 - 328 82. Fax: (03 51)4 63 - 371 65,E-Mail: uni_ [email protected]: Petra Kaatz, Universitätsmarketing,Tel. (03 51)4 63 - 36656, Fax: (0351)4 63 - 3 7791.Anzeigenverwaltung:Uwe Seibt, Sächsische Presseagentur Seibt, Bertolt-Brecht-Allee 24, 01309 Dresden, Tel. : (03 51) 31 99- 26 70, Fax: (03 51)3 17 99 36; E-Mail: [email protected] in den Beiträgen vertretenen Auffassungen stimmennicht unbedingt mit denen der Redaktion überein. Fürden Inhalt der Artikel sind die Unterzeichner voll ver-antwortlich. Die Redaktion behält sich sinnwahrendeKürzung eingereichter Artikel vor. Nachdruck ist nurmit Quellen- und Verfasserangabe gestattet.Redaktionsschluss: 6. September 2002.Satz: Redaktion, Stellenausschreibungen: IMAGIC,Publigraphische Systeme, Dresden.Druck: Lausitzer Druck- und Verlagshaus GmbH,Töpferstraße 35, 02625 Bautzen.

Was wann und wo an derTU Dresden los ist, kannbald per Internet sehrschnell überblickt werden

»Na hör’n Sie mal, Sie müssen dochwissen, was an Ihrer Uni los ist«, krähte esungehalten aus der Telefonmuschel, alsich im Internet auf den TU-Seiten ver-gebens nach einer Konferenz eines Indus-trieunternehmens suchte, das sich – demmit mir telefonierenden Journalisten zu-folge – »irgendwo« an der Uni amSoundsovielten eingemietet haben soll. Ichfand aber nichts, konnte dem Anruferkeine Auskunft geben und dessen Puls warnun als Wummern durchs Telefon zuhören. – Klar, es gibt den Veranstaltungs-kalender, auch im Internet. Abersystematisch nach Schlagworten,Terminen und Veranstaltungsräumen su-chen – das ging bisher ebenso wenig wiemehrere Monate im Voraus.

Das wird nun anders! ProjektmanagerinKatharina Leiberg und vor allem SvenWeingartner, Informatikstudent im 6. Semester, engagierten sich, um einendatenbankgestützten, suchfähigen Ver-anstaltungskalender ins Internet zustellen. Damit können nun alle Mitarbeiterder Universität tagesaktuell Ver-anstaltungen im Internet veröffentlichen,Veranstaltungen über den jeweilslaufenden Monat und das jeweils laufendeJahr hinaus aufnehmen lassen sowie Än-

derungen zu Veranstaltungen schnell undunkompliziert realisieren. Die gedruckteAusgabe des Veranstaltungskalenders bleibtdabei erhalten; sie wird aus der online-Ver-sion am jeweiligen Stichtag (10. des Vor-monats) generiert.

»Und welche Vorteile soll das bringen?«,würde der Skeptiker fragen. »Mehrere«,lautet die Antwort.

Erstens: Der Online-Veranstaltungs-kalender kann tagesaktuell sein; das ist vorallem praktisch bei kurzfristigen Än-derungen oder gar Absagen. Zweitens: Erkann Veranstaltungen weit über dasMonatsintervall hinaus ankündigen.Drittens: Man kann in ihm suchen nachVeranstaltungen an einem bestimmtenTag, nach Sachworten, nach Räumen undanderem mehr. Auskünfte können so –siehe oben – schneller oder überhaupt erstgegeben werden. Viertens: Ein Teil der

telefonischen Anfragen nach bestimmtenVeranstaltungen entfällt – gewiefte Interes-senten suchen nämlich erst im Internetnach Auskünften, bevor sie zum Hörergreifen. Fünftens: Doppelarbeit wird ver-mieden – die beim Veranstalter sowiesoschon in den Computer getipptenAnkündigungstexte können nun direktgenutzt werden, ein nochmaliges Abtippenim SG Marketing entfällt.

Als Studentische Hilfskraft arbeiteteSven Weingartner seit Ende April andiesem Projekt. »Bis zur endgültigen Über-gabe wird mich das Projekt dann voraus-sichtlich etwa 150 Arbeitsstunden gekostethaben«, schätzt er ab. Schon allein einenackte Zahl zeigt, welch beeindruckendeLeistung Weingartner erbracht hat: derProgramm-Code des Projektes umfasst2400 Zeilen! Das Ganze habe er in PERLprogrammiert, auch die Datenbank, die erselbst konzipiert habe.

Und was, wenn er mal die TU verlässt?»Daran ist gedacht, alles ist sehr gutdokumentiert, das Programm ist sauberund übersichtlich geschrieben, so dass sichjeder mit entsprechenden Kenntnissenproblemlos hineindenken kann«, betontder Computer-Fuchs.

Nun liegt es an den Nutzern, die nacheiner kurzen Einarbeitungszeit sehrschnell und problemlos ihre Ver-anstaltungen online bekannt machenkönnen. Das Kanzler-RundschreibenD5/07/02 steckt dafür den Rahmen ab, imInternet gibt’s eine Anleitung.

Mathias Bäumel

Veranstaltungskalender nun online

Nachdem die Veranstalter ihre Termine und Themen selbst in den Kalender eingetragen haben, prüfen Mitarbeiterinnen des Univer-sitätsmarketings die Liste und schalten sie zeitnah frei. So wird missbräuchlicher Nutzung des Kalenders vorgebeugt. Foto:UJ/Eckold

Sven Weingartner. Foto:UJ/Eckold

Der Sächsische Staatsminister fürWissenschaft und Kunst, Dr. MatthiasRößler, empfing am 8. August 2002 denVorsitzenden des Sprecherrates derDresdner Gruppe des Deutschen Hoch-schulverbandes (DHV), Professor KurtReinschke, zu einem Gespräch.

Der DHV-Sprecher erläuterte demWissenschaftsminister die Position des DHVzur Hochschuldienstrechtsreform, dasheißt zum 5. Änderungsgesetz, zum Hoch-schulrahmengesetz (HRG) und zum Pro-fessorenbesoldungsreformgesetz. Bei dernoch ausstehenden Umsetzung dieserReformgesetze in Landesrecht komme esdarauf an, die vorhandenen Gestaltungs-spielräume zu nutzen, um die langfristigeLeistungsfähigkeit und internationale

Attraktivität der sächsischen Hochschulenzu stärken.

Der Minister wies auf den Normenkon-trollantrag der Freistaaten Thüringen,Bayern und Sachsen hin, der auf eine ver-fassungsgerichtliche Überprüfung des 5.HRG-Änderungsgesetzes hinausläuft. Erstnach dem Urteilsspruch der KarlsruherRichter werde in Sachsen die landesrecht-liche Umsetzung erfolgen.

Der Minister nahm die Einladung an,auf einer DHV-Mitgliederversammlung zuBeginn des Wintersemesters an der TUDresden ein »Impulsreferat« zu halten,dabei das Konzept der Sächsischen Staats-regierung zur Hochschulreform vor-zustellen und darüber mit den Teil-nehmern zu diskutieren. K. R.

Wissenschaftsministerempfing DresdnerDHV-SprecherHotel am

Blauen Wunder2/125

TU-Konferenz mitCelestí Alomar

Kürzlich fand an der TU Dresden eineFachkonferenz mit hochrangigen Teil-nehmern aus (Tourismus-)Wissenschaft,Politik und Wirtschaft im Rahmen einesInformationsbesuches des balearischenTourismusministers Celestí Alomar inDeutschland statt. Der Minister wollte dietouristische Situation in Deutschland »vorOrt« kennen lernen, die balearischenGedanken, Probleme und Einstellungennach Deutschland tragen, aber auch dieStimmung im wichtigen »Quellgebiet«Deutschland erkunden.

Die TUD ist die einzige deutsche Univer-sität mit einer Professur Tourismuswirt-schaft und nimmt eine führende Positionin der deutschen und internationalenTourismusforschung ein. Seit 1996 bestehteine Hochschulpartnerschaft mit der Uni-versität der Balearen (Universitat de lesIlles Balears (UIB)) und seit Ende 2000 einzusätzliches Forschungsabkommen. DieWissenschaftler analysieren die wirt-schaftlichen Effekte einer touristischenÖkosteuer und Reaktionen bei deutschenReisenden, ermitteln das Image derBalearen in Deutschland sowie beobachtenallgemein den deutschen Tourismusmarkt.

Die siebenköpfige balearischeDelegation unter Leitung des Tourismus-ministers Celestí Alomar wurde von derProrektorin für Bildung und Interna-tionale Beziehungen der TUD, Professorin

Monika Medick-Krakau, und vom Wirt-schaftsbürgermeister der Stadt Dresden,Dirk Hilbert, begrüßt. Die Tagungsleitunghatten Professor Walter Freyer, Inhaber derProfessur Tourismuswirtschaft der TUD,und sein Kollege von der Universität derBalearen, Professor Antoni Serra.

Im Rahmen der Fachkonferenz dis-kutierten die Experten zu den Themen»Ökotourismussteuer auf den Balearen«,»Aktuelle Studien zur Ökosteuer und zumdeutschen Reisemarkt«, »Buchungsent-wicklung in Deutschland« und »Hoch-schulabkommen«.

Im Ergebnis der Konferenz schätzten dieExperten eine touristische Ökosteuer weit-gehend positiv ein. Vor allem langfristiggesehen können Kosten vor allem auf-grund geringerer Umweltkosten eingespartund positive soziale Auswirkungen (z.B.bessere Lebensbedingungen für die Einhei-mischen) festgestellt werden. Danebenwird ein positiv verändertes Image mit denBalearen verbunden werden.

Diese erste sehr erfolgreichewissenschaftliche Konferenz mit Vertreternder balearischen und deutschenTourismuswirtschaft sowie der Univer-sitäten soll auch in Zukunft fortgesetzt bzw.auf andere Gebiete ausgeweitet werden. Diebalearische Regierung plant, in einerSolidaritätsaktion von der Flutkatastrophebetroffene Kinder für eine Woche nachMallorca einzuladen und arbeitet auchhier eng mit der Professur für Tourismus-wirtschaft der TUD zusammen.

wf/sg/as/ke

Tourismus-Kongress mitbalearischem Minister

Der balearische Tourismusminister Celestí Alomar (vorn, 2. v. l.) besuchte dieFachkonferenz an der TU Dresden auch wegen des guten Rufs der deutschland-weit einzigen Professur für Tourismuswirtschaft. Foto: AVMZ/Liebert

Page 3: Eigenes Reich in Uni-Nähe UniversitätsJournal · In diesem Zusammenhang wird gegen-wärtig auch darüber nachgedacht, im Rahmen der Festwoche im Mai 2003 eine Art erste Bilanz der

13. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 14/2002 Seite 3

Studie: 63 Prozent könntensich Manipulationenvorstellen

55 Prozent der deutschen Bundespresse-konferenzmitglieder sehen Wahlumfragenfür ihre Arbeit zwar als »hilfreich«, al-lerdings glauben auch 83 Prozent, dasssich die Veröffentlichung von Umfra-geergebnissen auf das Wählerverhaltenauswirkt. Zu diesem Ergebnis kommtFrank Brettschneider, Kommunikations-wissenschaftler an der Universität Augs-burg, der die 713 Mitglieder der Bundes-

pressekonferenz nach ihren Einstellungenzu Wahlumfragen befragt hat. Dies be-richtete der Informationsdienst derWissenschaft (IDW) in einer Aussendung.

Von diesen 83 Prozent halten 42 Prozentden Einfluss von Wahlumfragen für»negativ«, nur elf Prozent finden ihn »po-sitiv«. Diejenigen, die den Einfluss als»negativ« empfinden, sprechen sich zu 94Prozent für Veröffentlichungsverbot in derletzten Woche vor der Wahl aus. Zudemsind insgesamt 20 Prozent der Bundes-pressekonferenzmitglieder der Meinung,dass Umfrageinstitute häufiger ihre Ergeb-nisse manipulieren, um ihrem Auftrag-

geber Vorteile zu verschaffen. 63 Prozentsagen, dies komme vor, sei aber die Aus-nahme.

70 Prozent der deutschen Befragten sindüberzeugt davon, dass man mit Hilfe vonUmfragen die Einstellungen derBevölkerung zu politischen Themen, zuParteien und zu Politikern messen kann.Ein Drittel der befragten Journalisten ver-wendet selbst Wahlumfragen »häufig« alsZusatzinformation in der politischen Be-richterstattung, 50 Prozent greifen»manchmal« auf Umfragen zurück, 22Prozent arbeiten »selten« oder »nie« mitUmfragen.

Im Gegensatz zur Meinung derJournalisten seien Auswirkungen von Um-fragen auf die Wahlbeteiligung bislangaber weder in Deutschland noch in denUSA – wo sie umfangreicher und besseruntersucht wurden – nachgewiesenworden, erklärte der Kommunikations-wissenschaftler. Ein Großteil der Wählerverfolge zwar mit zunehmender Aufmerk-samkeit Umfragen, lässt sich laut Umfrageaber kaum davon beeinflussen. Nur einsehr kleiner Teil der Wähler, vor allemWähler von kleinen Parteien, ließen sichdurch Umfragen gering zu »taktischen«Entscheidungen verleiten.

Brettschneider hatte seit 1980 auch fürdeutsche Bundestagswahlen die Medien-berichterstattung in den jeweils dreiMonaten vor der Bundestagswahl einerInhaltsanalyse unterzogen.

Und schließlich wurde ebenfalls fürBundestagswahlen seit 1980 anhand re-präsentativer Wahlumfragen die Wirkungveröffentlichter Umfrageergebnisse auf dieWahlbeteiligung und auf die Stimmabgabezugunsten einer Partei deutschlandweituntersucht.

(http://www.philso. uni-augs-burg.de/web2/KW/KW.htm)�

Journalisten halten Wahlumfragen für schädlich

Drehen wir gleich zu Anfang einmalden Spieß um! In unseren Unter-suchungen finden wir immer wieder,dass die politische Berichterstattungder Medien einen Einfluss auf dasWahlverhalten hat. Man stelle sich vor,nun würden Politiker,Wissenschaftleroder gar die Journalisten selbst für einVeröffentlichungsverbot von Kom-mentaren und Leitartikeln eintreten.Unerhört und undenkbar!

Genau das aber will ein Drittel dervom Augsburger Kollegen Brett-schneider befragten Mitglieder derBundespressekonferenz für Wahl-umfragen erreichen. Das sind zwarrund 20 Prozent weniger als noch1988, als ich der gleichen Gruppeähnliche Fragen stellte, aber immernoch 30 Prozent zu viel.

Wer für ein Veröffentlichungsverbotvon Wahlumfragen und -prognoseneintritt, muss auch konsequenterweisealles verbieten, was einen Einfluss aufden Wahlausgang haben kann – einabsurdes Unterfangen.

Journalisten sind nicht die einzigen,die mit solchen Gedanken immer malwieder spielen. Besonders beliebt sindVerbotsforderungen bei Politikern, diesich kurz nach verlorenen Wahlen aufder Suche nach Sündenböcken

machen (Psychologen nennen dies»externe Attributierung von Miss-erfolgen«). Erst letztes Jahr hatte ichGelegenheit, einer Enquete-Kommis-sion des Österreichischen Parlamentsentsprechende Ansinnen durchsozialwissenschaftliche Fakten sowierechtliche und demokratie-theoretische Rhetorik auszureden.

Rein rechtlich betrachtet ist der Fallohnehin klar. Gegen ein Verbot vonWahlumfragen sprechen die ver-brieften Wissenschafts-, die Wirt-schafts-, die Presse- und vor allem dieInformationsfreiheit der Bürger. Auchdemokratietheoretisch gibt es keineBedenken.Wissenschaftlich erhobeneUmfrageergebnisse sind im Meerinteressengebundener Aussagen überden Wahlausgang durch Politiker oderVermutungen und Wunschdenkenvon Journalisten geradezu eine Inselder Rationalität. Zudem spräche auchgegen einen Einfluss auf das Wahlver-halten nichts:Wenn Bürger ihreStimmabgabe danach ausrichten, wassie als Wahlausgang erwarten, handelnsie taktisch, aber nicht irrational. ImGegenteil: Sie tun das, was Politikermanchmal von ihnen erwarten, zumBeispiel dann, wenn es um Leih-stimmen geht.

Die von Brettschneider befragtenJournalisten glauben zu 83 Prozent aneinen Einfluss der Wahlumfragen. Sieirren. Die sozialwissenschaftlicheForschung zeigt dagegen, dass mess-bare Einflüsse eher selten sind. Dasliegt an vielen Faktoren. Umfragenwerden selektiv entsprechend der ei-genen Wahlabsicht wahrgenommen.Die meisten Äußerungen zum Wahl-ausgang kommen aus anderenQuellen. Aussagen von Einzelper-sonen (»Fallbeispiele«, »Straßen-interviews» der Medien) sind laut ex-perimenteller Forschung beimDurchschnittsbürger viel wirkungs-voller als statistische Zahlen.

Der Journalismus hat seit jeher eingespanntes Verhältnis zu Umfragen.Spiegel-Herausgeber Rudolf Augsteinnannte die Umfragen einmal das »ge-fräßige Brüderlein« der Medien.Wa-rum gefräßig? Weil es den Journalistenein Jahrhunderte altes Monopolgeraubt hat: zu bestimmen, was dieöffentliche Meinung denkt. DieMeinungsforschung, vor allem, wennsie gut und intelligent gemacht wird,kann das viel besser und objektiver.Das bedeutete natürlich auch einenpolitischen Machtverlust für denJournalismus. Wolfgang Donsbach

Schwierig: Journalisten und Meinungsumfragen

Wer die Wahl hat, hat die Qual.Veröffentlichungen zu Konzepten, Erfolgen, Chancenund Absichten von Kandidaten können den Leser / Wähler souveräner machen und so-mit dessen Stimme subjektiv begründeter. Die Kehrseite könnte sein, dass Politiker zu-nehmend nach ihrem Medien-Image gewählt werden. Foto: UJ/Eckold

Wissenschaftler derMedizinischen Fakultät derTU Dresden nutzen dasnatürliche Immunsystemim Kampf gegen denBrustkrebs

In vielen Fällen ist Brustkrebs allein miteiner erfolgreichen Operation nicht zu be-siegen. Schon in sehr frühen Phasen bildetdieser Tumor Mikrometastasen, die zumBeispiel im Knochenmark nachweisbarsind. Sie bleiben unentdeckt und könnennicht gezielt behandelt werden. Teilweiseüber Jahre verhalten sich diese Mikro-metastasen ruhig, bis sich aus einigen vonihnen klinisch manifeste Metastasen ent-wickeln. »Das ist heute das größte, nochungelöste Problem in der Behandlung vonBrustkrebs«, erklärt Prof. Ernst PeterRieber, Direktor des Instituts fürImmunologie.

Mit einem von der Düsseldorfer PinguinStiftung geförderten Forschungsprojektwill ein dreiköpfiges Wissenschaftsteamum Prof. Rieber nun das Immunsystemdes Körpers dazu einsetzen, die Mikro-metastasen so früh wie möglich zubekämpfen. Die von Dr. Jürgen Manchot,einem Mitglied des Gesellschafter-ausschusses der Henkel KGaA, initiierteStiftung unterstützt dieses zweijährige For-schungsvorhaben mit 148 000 Euro. Zieldes geförderten Forschungsprojekts ist es,

zytotoxische T-Lymphozyten – eine be-sondere Form der so genannten »weißenBlutkörperchen« – gegen die Tumorzellender Patientinnen zu aktivieren. Dieser An-satz wird auch bei anderen Krebsartenangewandt – vor allem bei Prostata- undHauttumoren. Während zu den letzt-genannten Tumorformen bereits erste kli-nische Studien laufen, befinden sich dieForschungen zu dieser immunologischenTherapie von Brustkrebs-Mikrometastasennoch in einer frühen Phase.

Um die T-Lymphozyten erfolgreichgegen Mikrometastasen zu aktivieren,mussten die Immunologen erst einmalSubstanzen identifizieren, anhand dererdie T-Lymphozyten die Metastasen er-kennen können.

Gefunden haben die Wissenschaftlereine Reihe von Genprodukten, die in dieserForm nur in Brustkrebszellen vorkommen.In Kooperation mit der amerikanischenFirma Avalon hat einer der Wissenschaftler,Dr. Bernd Weigle, hierfür eine der weltweitgrößten Transkriptomdatenbanken durch-forstet.

Auf diesem Wege ist es den Wissen-schaftlern um Prof. Rieber gelungen, ei-nige Sequenzen von Ribonukleinsäuren(RNA) zu identifizieren, die nachbisheriger Erkenntnis ausschließlich inBrustkrebszellen vorkommen. Das hatte sieAnfang des Jahres ermutigt, sich umStiftungsgelder zu bewerben, um die Ar-beiten zügig vorantreiben zu können. DieZusage der Pinguin Stiftung kam nur

wenige Tage vor dem bereits zum viertenMal von Mitgliedern der MedizinischenFakultät veranstalteten »InternationalDresden Symposium on Immunotherapyof Cancer«. Auf diesem Treffen stelltenForscher aus Deutschland, Norwegen, denNiederlanden, der Schweiz und den USAam 21. und 22. Juni ihre Arbeiten zurKrebsbekämpfung durch das körpereigeneImmunsystem vor.

Das von der Pinguin Stiftung unter-stützte Forschungsprojekt baut auf den be-reits identifizierten RNA-Sequenzstückenauf: Es muss zunächst geklärt werden, obsie Eiweißen zugeordnet werden können.Hierzu setzen die Wissenschaftler wiede-rum Methoden der Bioinformatik undMolekularbiologie ein. Sind die Zuord-nungen erfolgreich, suchen sie aus denAminosäuresequenzen mit Hilfe vonAlgorithmen Peptide aus, die sich für eineAktivierung der T-Lymphozyten eignen, dieschließlich im Körper der Brustkrebs-patientinnen die Mikrometastasen ver-nichten sollen.

Bevor diese Therapie jedoch angewandtwerden kann, werden noch Jahre vergehen.Neben den Tests, ob die auf diese Weise ak-tivierten weißen Blutkörperchen tatsäch-lich wirksam gegen die Mikrometastasenvorgehen, müssen auch Nebenwirkungeneiner solchen Behandlung erforschtwerden. Schließlich soll das so gezielt ak-tivierte Immunsystem nicht andere,gesunde Zellen oder Organe angreifen.

Holger Ostermeyer

Brustkrebs: Neue TherapiekonzeptePreisgekrönte Arbeit zurChemie des Goldes

Vom 24. bis 26. September 2002 findet ander TU Dresden die 11. Vortragstagung derFachgruppe Festkörperchemie undMaterialforschung der GesellschaftDeutscher Chemiker (GDCh) statt. Die Ver-anstalter, das Institut für AnorganischeChemie der TU Dresden und die GDCh,erwarten über 250 nationale und interna-tionale Gäste .

In Hauptvorträgen werden neueste Ent-wicklungen in der grundlagen- und an-wendungsorientierten Forschung zu nicht-stöchiometrischen Festkörpern vorgestellt.Nichtstöchiometrische Festkörper erlaubendie Kontrolle von physikalisch-chemischenEigenschaften und eröffnen den Zugangzu optimierten Materialien für Supraleiter,Brennstoffzellen, Sensoren, Laser und

andere Anwendungsbereiche. Ein Höhe-punkt der Tagung ist die Verleihung desStarck-Promotionspreises 2002 für an-organische Festkörperchemie an Dr. Anja-Verena Mudring (Iowa State University,Ames).

Die Preisträgerin stellt in ihrem Vortrag»Neue Einblicke in die Chemie desGoldes« die Sonderstellung von Gold undseine Fähigkeit zur Ausbildung des stabilenAurid-Anions vor, das in der Struktur-chemie und in der chemischen ReaktivitätParallelen zu den Halogenen aufweist.

Ihre preisgekrönte Arbeit »Darstellung,Struktur und Eigenschaften von Auriden,Auraten und Auridauraten« wurde an derUniversität Bonn und am Max-Planck-In-stitut für Festkörperforschung Stuttgartangefertigt.

Peer SchmidtInstitut für Anorganische Chemie

der TU Dresden

Forschung an Festkörpern

Mit den Firmen Air Liquide GmbH, LindeAG und Messer Griesheim GmbH werdendie bestehenden Beschaffungsrahmenver-träge zum Bezug technischer Gase miteiner Laufzeit bis Ende 2003 vom Sach-gebiet Zentrale Beschaffung verlängert.Durch den Wegfall der Mietfreiheit fürStahlflaschen ist die individuelle Nutzungvon Langzeitmieten im direkten Kontaktmit den Gaselieferanten zu prüfen. Für die

Anwender an der TU Dresden besteht absofort die Möglichkeit, sämtliche Kon-ditionen auf einen Blick zu erfassen. Eineentsprechende Liste ist über das SachgebietZentrale Beschaffung erhältlich. Flade

SachgebietsleiterinSachgebiet Zentrale Beschaffung

Anfragen: Lutz Geißler, (03 51)4 63-3 36 85.�

Neues zum Bezug Technischer Gase

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13. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 14/2002 Seite 4

LDVH2/55

Optiker Kuhn2/50

1001 Märchen2/150

Im Jahr 1951 erhielt sie die Lizenz-Nummer 1461 vom »Presseamt beim Vor-sitzenden des Ministerrats der DeutschenDemokratischen Republik« , heute kanndie »Wissenschaftliche Zeitschrift der TUDresden« auf ein halbes Jahrhundert ihresErscheinens zurückblicken. Grund genugfür ein nicht alltägliches Sonderheft. Statt-liche 286 Seiten geben viele seit 1952erschienene Beiträge im Original wieder.Darunter sind solche Raritäten wie »DieEntwicklung der Luftfahrtindustrie derDDR und einige interessante Tatsachenvom Bau des Düsenverkehrsflugzeugs›152‹« von 1958/59 und »Untersuchungenam schwingenden Bienenflügel« von1967. Neben solch historisch anmutendenAbhandlungen spannt sich der Bogen derBeiträge bis in die Gegenwart. So findensich unter den zahlreichen nach-gedruckten Veröffentlichungen aller TU-Fakultäten auch »Das ersteMauerschützenurteil des Bundesgerichts-hofs in der rechtswissenschaftlichenKritik« (1994) und »Glaskeramiken alsHartgewebsersatz in der Medizin« (1997). Ein Vorwort des Rektors Professor AchimMehlhorn und ein geschichtlicher Abrissder Chefredakteurin Ute Hendlmeier er-gänzen das Heft. Mit dieser WZ-Ausgabeliegt ein spezifischer Beitrag zur Ge-

schichte von Lehre und Forschung an derTU Dresden zum Unijubiläum im kom-menden Jahr vor. ke

Für 12,50 Euro ist das Hefterhältlich in der Redaktion der

Wissenschaftlichen Zeitschrift,Nöthnitzer Str. 43, Zimmer 5 (Tel.4 63 -3 27 73), auch über Bestellungper Fax an 4 63 -3 77 68 oder E-Mail:wz-tud@rcs. urz.tu-dresden.de.

Jubiläumsheft der WZ

NachrufMit aufrichtiger Anteilnahme und tieferBestürzung haben wir zur Kenntnisnehmen müssen, dass unser Mitarbeiterder Zentralwerkstatt des Dezernates Tech-nik, Timm Rudolf, nach schwererKrankheit im Alter von 37 Jahren am 31.Juli 2002 verstorben ist.

Timm Rudolf begann seine Tätigkeit ander TU Dresden mit der Lehre als Fein-mechaniker im Jahre 1982 und war da-nach hier als Facharbeiter bis 1992 tätig.

Im Ergebnis der Neustrukturierung derUniversität arbeitete er zunächst alsHausmeister. 1997 wurde er in die Zentral-werkstatt als Mechaniker übernommen.Rasch hat er sich bei seinen Kolleginnenund Kollegen durch zuverlässige Arbeit,Engagement, Aufgeschlossenheit undHumor Anerkennung und Achtung er-worben.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterdes Dezernates Technik, seine Freunde undBekannten trauern um den Tod von TimmRudolf. Wir werden ihn in ehrender Er-innerung behalten. Dr. Joachim Knop

Dezernent

Am 19. Juli 2002 wurde Christa Schmidt (l.), Leiterin des Geschäftsbedarfslagersder TU Dresden, feierlich verabschiedet. Sie geht nach über 30-jähriger Tätigkeitan der TUD in den wohlverdienten Ruhestand. Christa Schmidt hatte maßgeb-lichen Anteil am Aufbau des Geschäftsbedarfslagers. Foto: Doreen Thierfelder

Abschied nach über 30 Jahren

Einen 175-sten Geburtstag kann nichtjeder feiern. Auch nicht jede Universität.Und erst recht nicht jede Technische Uni-versität. Aber die TU Dresden kann das –sie geht auf die 1828 gegründete Tech-nische Bildungsanstalt zurück und gehörtdamit zu den ältesten akademischen tech-nischen Bildungseinrichtungen Europas.

Damit möglichst viele – innerhalb derUniversität, in der Stadt Dresden, inSachsen und sogar deutschlandweit – aufdieses Jubiläum aufmerksam werdenkönnen, ist extra dafür eine grafische Aus-stattung entwickelt worden, nach der allemit dem Jubiläum zusammenhängendenKommunikationsmittel gestaltet werden.Und gerade diese Gestaltung hat es in sich.Als Ergebnis einer Kooperation zwischender Uni selbst und einer Marketingagenturbesticht sie mit Symbolkraft, grafischerDynamik und »Luftigkeit«, auch durcheine gewisse »Rotznäsigkeit« undLebendigkeit. Der hintersinnige Slogan»Wissen schafft Brücken« hat durch diekonstruktive Rolle, die TU-Wissenschaftlerbei der Analyse der Hochwasserursachenund bei der Erstellung von künftigen Vor-beugekonzepten spielten, eine aktuelleBedeutungsdimension hinzugewonnen.Der Slogan, der TU-intern von einer Ar-beitsgruppe entwickelt wurde, und das Brü-

cken-Signet (Entwurf Professor AndreasRoloff) wurden künstlerisch vereint durchdie Schlüssel-Idee von der Wandtafel undder Kreide-Schreibschrift. Claudia Melzer-Schawinsky, Art Direktorin von Heimrich &

Hannot und Schöpferin der »Tafel«-Idee:»Gedanklich entscheidend war für michder Aspekt der Lehre, die ja von Anbeginnan zentrale Aufgabe der TU und aller ihrerVorgängereinrichtungen war.« Und»Lehre«, so Melzer-Schawinsky, lasse sichnun mal durch eine solche Wandtafel kurzund bündig grafisch symbolisieren – auchwenn heutzutage andere Lehrmittel gangund gäbe seien. Das Symbol der Wandtafelhabe auch etwas von Schnelligkeit, Impro-visationsvermögen und Diesseitigkeit: Problemdiskussionen im Team an derTafel, wo man wegwischen und neuschreiben kann und gemeinsamgewonnene Gedanken sofort manifestiertwerden, gehören trotz Computer,Powerpoint und Overheadprojektor zu denInsignien kreativen Arbeitens.

Bereits zum anstehenden Semester-beginn bekommt jede Fakultät Aufklebermit dieser Grundgestaltung zugeschickt; sokann jeder ausgehende Brief vom TUD-Jubiläum zeugen. Auch alle direkt mitJubiläumsveranstaltungen verbundenenDruckerzeugnisse (Poster, Einladungen,Eintrittskarten, Flyer, Ankündigungen)werden entsprechend gestaltet. Für weitereIdeen und Wünsche steht Frank Seidel (SGUniversitätsmarketing, HA 34288) mit Ratund Tat zur Seite. M. B.

Jubiläum grafisch – Wissen schafft Brücken

Wandtafel, Kreideschreibschrift undstilisierte Brücke sind die Gestaltungsele-mente der grafischen Ausstattung allerKommunikationsmittel zum Jubiläum derTU Dresden im Jahr 2003.

Anfang August nahmen Magdalena Cerfas(2. v. l.) für ihrenhervorragenden Magister-Abschluss des Aufbaustudiengangs»Gemeinsame Wege nach Europa« und Sabine Hansen (2.v. r.) für ihre Diplomarbeit an der Fakultät Wirtschafts-wissenschaften den Commerzbankpreis 2001 und den Dr.-Walther-Seipp-Preis 2001 der Commerzbank-Stiftung ent-gegen. Er wurde ihnen übergeben von Wilhelm vonCarlowitz, Mitglied der Geschäftsleitung der Commerzbank

in Sachsen (l.), und dem Rektor der TU Dresden, ProfessorAchim Mehlhorn. Mit insgesamt 45 000 Euro hat dieCommerzbank in den letzen sechs Jahren wissenschaftlicheAbschlussarbeiten an der TU Dresden gefördert, die sichaus den verschiedensten Blickwinkeln der wirtschaftlichenZusammenarbeit Sachsens mit anderen Ländern und ins-besondere den Staaten Osteuropas widmen.

Foto: Heinrich

Ausgezeichnete Abschlüsse

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Das Hochwasser-Desasterrückt Fragen nach denUrsachen solcherKatastrophen wieder mehrin den Vordergrund – dochErklärungen gibt es viele,und zwar verschiedene

Prof. Dr. Horst Malberg, Direktor des In-stitutes für Meteorologie der FU Berlin, undProf. Dr. Heinrich Miller, Alfred-Wegener-Institut für Polar- und MeeresforschungBremerhaven, gehen davon aus, dass esnoch längst nicht erwiesen ist, dass derdurch Menschen verursachte hohe CO2-Ausstoß die wesentliche Ursache für dieglobale Erwärmung ist.

Für Malberg steht fest, dass die in denvergangenen 150 Jahren stark an-gestiegene Sonnenaktivität zu drei Viertelfür diese globale Erwärmung verantwort-lich ist. Und Miller, selbst Klima-Historiker,hält es für nicht erwiesen, dass die in denletzten Jahren registrierte Erderwärmungstatistisch gesehen schon als Klima-Än-derung interpretiert werden könne.

Beide vertreten sie die Meinung, dass diediesjährigen Überschwemmungen reinmeteorologische Ursachen haben undnichts mit der allgemeinen Erderwärmungzu tun haben. Dr. Mojib Latif, Max-Planck-Institut für Meteorologie Hamburg, ist daganz anderer Meinung. Latif behaupteteben gerade, dass zu zwei Dritteln derMensch und dessen CO2-Ausstoß verant-wortlich für die globale Erwärmung sei.Durch seine Voraussagen des El-Nino-Effektes verfügt Latif in der Öffentlichkeitüber ein hohes Publicity-Gewicht – kaumein Beitrag von überregionaler Reichweite,an dem Latif nicht beteiligt ist. Welche Auf-fassungen hat Professor ChristianBernhofer, Inhaber der Professur fürMeteorologie der TU Dresden, zu diesemThemenkreis? Das Universitätsjournalstellte ihm und seinen Kollegen einigeFragen.

Welche Positionen und Auffassungenzur Erklärung der globalen Erwärmungkennen Sie und wie bewerten Sie diese?

Es gibt eine Erklärung der globalenErwärmung, die von mehr als 90 Prozentaller Wissenschaftler geteilt wird, nämlichein verstärkter Treibhauseffekt aufgrundanthropogener Emissionen zusätzlicherTreibhausgase. Das sind in der Reihenfolgeihrer Bedeutung Kohlendioxid, Methan,Lachgas und die Fluorkohlenwasserstoffe.Diesem verstärkenden Effekt stehen Ver-minderungen aufgrund des erhöhtenStaubanteils gegenüber. Nach Modell-berechnungen, die alle diese Effekte best-möglich berücksichtigen, wird dadurch dieglobale Mitteltemperatur bereits heute umbis zu einem Grad Celsius erhöht. Für dasEnde dieses Jahrhunderts werden durchweitere Erhöhungen der Konzentrationender Treibhausgase Temperaturerhöhungenzwischen 1,4 bis 5,8 Grad vorhergesagt.Wobei die Spannbreite durch dieUnsicherheit in der ökonomischen Prog-nose bestimmt ist. Eine kleine Minderheitder Forscher vermutet dagegen, dass dieschon heute beobachtete Erwärmung aufÄnderungen der Sonnenaktivität zurück-zuführen ist. Eine größere Sonnenaktivitätführt zu höheren Temperaturen und damit– weil sich die Aufnahmefähigkeit des Oze-ans für CO2 reduziert – zu höherenKohlendioxidkonzentrationen. So ist etwader Übergang zu höheren Temperaturenam Ende der letzten Eiszeit mit einer Er-höhung der CO2-Konzentrationen ver-bunden gewesen. Dabei war der Auslöserdie veränderte Sonnenstrahlung aufgrundregelmäßiger Änderungen der Erdbahnund der Neigung der Erdachse. Diese heuteallgemein akzeptierte Eiszeiterklärungwird als Milankovitch-Theorie bezeichnet.Für die heute beobachtete Erwärmungkommt sie nicht in Frage, sie würde viellangsamer erfolgen.

Worin sehen Sie das Ursachenbündelfür die diesjährige Regen- und Hoch-wasserkatastrophe in Mitteleuropa?

Die Ursachen der Hochwasser-katastrophe sind ja schon breit diskutiertworden. Tatsache ist, dass etwa im Osterz-gebirge Niederschläge auftraten, welchedie bisherigen Maximalwerte um dasDreifache übertrafen! Auffällig sind auchdie Häufung und räumliche Ausdehnungder Hochwasser. Daher ist es naheliegend,

einen Teil der Ursache in der schon auf-getretenen Erwärmung zu sehen. Damitkann mehr Wasserdampf in der At-mosphäre gehalten werden und zumNiederschlag beitragen und gleichzeitigwird die Temperaturdifferenz zwischenKontinentaleuropa und dem Atlantik ver-größert, was die Tiefdruckgebiete verstärktund ihren Niederschlag erhöht. Außerdemwerden Hochwasser, die ja bei uns seltenauftreten, oft nach kurzer Zeit vergessen, sodass nach der Reparatur der Schäden zuwenig in die Konzeption eines angepasstenHochwasserschutzes investiert wird. Dazugehört entsprechende Forschungsarbeit,die die notwendigen Grundlagen für einenUmgang mit Hochwasser, aber auch mitWassermangel unter dem Aspekt desglobalen Wandels erarbeitet.

In der Presse werden durch ver-schiedene Fachleute verschiedene Er-klärungen sowohl für die gegenwärtigeHochwasserkatastrophe als auch für dieglobale Erwärmung gegeben. Wie undwomit kann sich der Laie da überhauptnoch orientieren?

Man sollte einfach seinem gesundenMenschenverstand vertrauen. Und bei denunterschiedlichen Meinungen berück-sichtigen, welche Interessen dahinter ste-cken. Damit kann man sich auch als Laieein sehr gutes Bild machen.

Offenbar wissen die Politiker immerbesser über die Ursachen von Umwelt-phänomenen Bescheid als dieWissenschaftler. Entsprechend schnellgeben sie dann auch kurzschlüssigepolitische Empfehlungen, die einanderhäufig sogar widersprechen. WelcheChance hat die Wissenschaft diesbezüg-lich bei Politikern?

Die Chance der Wissenschaft beiPolitikern folgt immer wieder demgleichen Verlauf – das lässt sich sogar alsKurve darstellen! Daher ist es notwendig,die Erkenntnisse etwa zum globalenWandel oder zu Hochwasserfragen durchauch fachlich besetzte Gremien behandelnzu lassen. Ein sehr gutes Beispiel ist der In-ternational Panel for Climatic Change(IPPC), den die UNO eingerichtet hat, umsich in Fragen des Klimawandels beraten

zu lassen. Dabei sind Politiker immereingebunden, so dass sie dieInformationen zuverlässig erfahren. Eineähnliche Vorgehensweise bietet sich imHochwasserschutz an. Das heißt, esmüssen Institutionen geschaffen werden,die länger erhalten bleiben, als es dempolitischen Tagesgeschäft entspricht.

Was halten Sie von der These, dassdie Änderungen im Wetter Mittel-europas in den letzten fünf bis 10Jahren (Hochwasser, Orkan) vom Zu-sammenbruch der Industrie in den ost-und ostmitteleuropäischen Ländernwesentlich mitverursacht sind, da dortdie Luftverunreinigungen um Größen-ordnungen zurückgegangen sind und so-mit durch den viel klareren Himmel

andere Erwärmungsverhältnisse ent-standen sind?

Die Verringerung der Schadstoffe im sogenannten »Schwarzen Dreieck« ist sichereine wesentliche Verbesserung der Lebens-bedingungen der Bewohner dieser Regionund eine Voraussetzung zur Erholung derWaldökosysteme. Eine geringfügige Beein-flussung der Niederschlagstätigkeit istdenkbar, aber es ist unklar, in welcherRichtung. Das Fehlen von speziellenAerosolen auch aus anthropogenenQuellen, den Eiskeimen, reduziert sogardie Niederschlagswahrscheinlichkeit. Ichwill aber eine geringfügige Beeinflussungder Bahnen von Tiefdruckgebieten nichtausschließen.

Die Fragen stellte Mathias Bäumel

Welche Chance hat Wissenschaft bei Politikern?

Wissenschaft,Verwaltung und Politikarbeiten zusammen – manchmal. Soin den Fällen zweier Projekte, die diekünftigen Wetter- und Klimatrends inder Region Sachsen untersuchten. DieAbschlussberichte beider Projekteliegen bereits seit einigen Monatenvor. Zum einen ist da der Bericht»Statistische Untersuchungen re-gionaler Klimatrends in Sachsen«, er-stellt von Professor ChristianBernhofer und Dr.Valeri Goldberg(Institut für Hydrologie undMeteorologie der TU Dresden), zumanderen der Bericht »Klimaprognosefür Sachsen«, gegeben vonWissenschaftlern des Institutes fürMeteorologie der Freien UniversitätBerlin. In beiden Fällen forschten dieWissenschaftler in Kooperation mitbzw. im Auftrag des SächsischenLandesamtes für Umwelt und Geo-logie, am Bericht der BerlinerKollegen war auch das sächsischeUmweltministerium beteiligt.

Und was sind die Kernaussagen derBerichte hinsichtlich von Hochwasser-

bedrohungen? Bernhofer und Gold-berg formulieren als eine These:»Einen großen Einfluss auf die re-gionale Verteilung des Trends (ge-meint ist der Niederschlagstrend; M.B.) haben lokale Starkniederschlags-ereignisse.«

Und die Berliner Kollegen kommenzu den selben Erkenntnissen, die sienoch etwas deutlicher formulieren:»Mit Blick auf die zu erwartendenNiederschlagsverhältnisse zeigt sich,dass im Gegensatz zur deutlichen Ab-nahme der mittleren monatlichenNiederschlagssummen im Frühlingund Sommer die extremen Ereignisse,also vor allem lokale Starknieder-schläge, gegenüber den simuliertenNiederschlagssummen offensichtlichzunehmen werden.«

Wissenschaft,Verwaltung undPolitik arbeiten zusammen – bis zurErstellung von Abschlussberichten.Doch ob Politik und Verwaltung ausden wissenschaftlichen Erkenntnissendie nötigen Schlussfolgerungenziehen, bleibt eine Frage… M. B.

Gewusst, was manhätte wissen können?

Luftbild von Dresden nach der Flut der Weißeritz und während der Elbflut. Gut erkennbar sind die Verwirbelungen, die jeweils nachden Brücken im Wasser entstanden.Auch weitere Einzelheiten sind sichtbar, so das Ufergelände der »Filmnächte am Elbufer« (maka-ber: am Beginn des Hochwassers stand »In der Mitte entspringt ein Fluss« auf dem Programm…). Foto:LfUG

Überflutetes Dresden

Die Nachberichterstattung über das Hoch-wasser und dessen Folgen an der TUDresden nimmt verständlicherweise indieser UJ-Ausgabe viel Platz ein.

Deshalb bitten wir um Verständnis, dassnicht alle der geplanten, erbetenen und

angebotenen Artikel nun in der ersten Aus-gabe nach der Sommerpause Berück-sichtigung finden können.

Einige konnten wir auf eine dernächsten Ausgaben schieben, anderemüssen völlig entfallen. Die Redaktion

In eigener Sache

TUD-Kartographenreagierten schnell

Schon ab 19. August 2002 wurde sehrschnell eine Kooperation zwischen demUmweltamt der Landeshauptstadt Dresdenund dem Institut für Kartographie der TUDresden vereinbart, um Ausdehnung undHauptabflusswege des Weißeritzhoch-wassers möglichst schnell und genau zuerfassen, in ein Geoinformationssystem(GIS) einzubinden und daraus einethematische Karte abzuleiten.

Da Beräumung und Reinigung der be-troffenen Areale sofort nach der Ka-tastrophe einsetzten, drohten die Spuren,vor allem die Flutmarken, schnell zu ver-wischen. Nach dem Start am Dienstag-morgen zog bereits um 14.15 Uhrdesselben Tages ein aus Institutsmit-arbeitern, Mitarbeitern des Umweltamtesund Studenten der Kartographie be-stehendes Team zur Geländeaufnahme vonder Nossener Brücke los. Die Ausrüstungbestand aus GPS-Handempfängern (GPS= Global Positioning System, Navigation

mit Hilfe von Satelliten), Kartenvorlagenund Protokollformularen. Zur Effizienz-steigerung wurden drei Gruppen gebildet,zwei für die Kartierung stromab bis Haupt-bahnhof, Innen- und Friedrichstadt undeine stromauf vom Startpunkt bis zurStadtgrenze in Höhe des Eisenhammers imPlauenschen Grund. In etwa drei Arbeits-tagen konnte der Flutbereich abgegangenwerden. Die zirka 300 GPS-Messpunkte er-fuhren – wo erkennbar – sowohl durchprotokollierte relative Wasserstände wieauch durch Angaben betroffener Anliegerund zahlreiche Fotos Ergänzung.

Sofort schrieben die TU-Mitarbeiter anProgrammen, um die GPS-Messwerte fürdas Geoinformationssystem importfähig zumachen und um den Gesamtdatenbestandin eine praxistaugliche Datenstruktur zuüberführen. Schon nach einer Arbeits-woche gelang es, am 27. August 2002einen geschlossenen Datenbestand undeine als Planungsgrundlage sicher nichtunwichtige Karte des Schadereignisses vor-zulegen. Dr. N. Prechtel

UJ wird in einer der nächsten Aus-gaben genauer berichten.

Weißeritz-Flut kartiert

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Erster Dank an Helferbereits am 22.August

Die Stadt Tharandt wurde vom Hochwasserheimgesucht wie die alttestamentarischeWelt von der Sintflut. Insbesondere das Ge-biet rund um die Pienner Straße an derWilden Weißeritz und damit viele der Ge-bäude der Fachrichtung Forstwissenschaftsind von den verheerenden Zerstörungenbetroffen. Die Fluten gurgelten am 13.August mit reißender Strömungs-geschwindigkeit durch die gesamte Breiteder Talaue und machten aus den Erd-geschossen des Hauptgebäudes, des Roß-mäßler- und des Cotta-Baues eisig-lehmigeHochtempo-Unterwasser-Horror-Katakomben.Aufgrund fehlender Vorwarnungen ent-stand ein enormer Sachschaden. Wiedurch ein Wunder kamen dabei aber keineMenschen ums Leben.

»Niemand hätte sich zuvor vorstellenkönnen, dass dieses beschauliche Flüss-chen zu solchen Dimensionen anschwellenkann, vor allem, da es etwa 20 km entferntdurch eine Talsperre fließt, die neben der

Trinkwasserspeicher-Funktion auch fürden Hochwasserschutz gebaut worden war.Gerade diese Talsperre wurde denTharandtern jedoch zum Verhängnis, dennobwohl die Meteorologen bereits drei Tagevorher schwere und lang anhaltende Re-genfälle vorhergesagt hatten, wurde diefast volle Talsperre nicht vorher abge-lassen, so dass sie am 13. August überlief.

An den TU-Gebäuden inklusive Inventarund Geräten sind Schäden in Höhe vonüber 10 Millionen Euro entstanden. DieStadt war tagelang ohne Wasser, Strom,Telefon und Gas, und auch fünf Tage nachder Katastrophe stand das Wasser in denGebäuden immer noch bis zur Kellerdecke,das Auspumpen wurde sofort durch nach-drückendes Grundwasser kompensiert. Ineinem beispiellosen Einsatz von Studentenund TU-Angehörigen mit ihren Familiensowie Einwohnern, Soldaten undangereisten Helfern wurden ziemlichschnell die Gebäude wieder begehbar, teil-weise sogar schon eingeschränkt benutzbargemacht. Sogar die Kollegen vom Campus-Stützpunkt der Techniker Krankenkassehalfen eine ganze Woche lang in Tharandt. Am Nachmittag des 22. August

fand dann bei bestem Wetter auf der Wiesehinterm nahezu unversehrt gebliebenenJudeich-Bau eine relaxte Festveranstaltungstatt, mit der die Universitätsleitung, dasDekanat und der Bürgermeister allenHelfern der ersten Stunde gedankt hat.»Wenn wir nun Namen nennen, soll dasnicht bedeuten, dass die Nichtgenanntenhintenan gestellt werden«, hob TU-RektorProfessor Achim Mehlhorn hervor. »Ichverneige mich vor der Leistung aller, diehier außerordentlich Großes vollbrachthaben und die damit außerdem demNamen der TU Dresden deutschlandweithohe Ehre verschafft haben.«

Der Rektor hob dann die KollegenKunze und Dr. Richter für ihren Einsatz imJudeich-Bau, Dr. Vogel, Müller und Dr.Triebel für die Rettung der Bücher imAltbau sowie Haubrich und Dr. Klinger fürdie Rettung der Geräte im Cottabau be-sonders hervor. Die zuletzt genanntenbeiden mussten sogar, so aufopferungsvollwaren sie mit der Geräterettung be-schäftigt, mit einem Hubschrauber vomDach des Cotta-Baus ausgeflogen werden.

In einem war ziemlich schnell Klarheit:»Durch die große Einsatzbereitschaft unddie bewundernswerten Aufbauleistungenvon Ihnen allen werden wir in der Lagesein können, hier in Tharandt zum Se-mesterbeginn mit dem Studium ohnewesentliche Einschränkungen zu be-ginnen«, versicherte der Rektor denAnwesenden.

TU-Kanzler Alfred Post berichtete, dassdie TU Dresden abgestimmt mit demWissenschaftsministerium sofort Mittel fürdie Rekonstruktion des Hauptgebäudesund des Cotta-Baus in Höhe von 70 Pro-zent der Neubaukosten beantragen werde.»Damit können wir die diesbezüglichenProbleme relativ schnell und gutbeheben«, hob Post hervor. Dagegen sei dieZukunft des Roßmäßler-Baus und desMeteorologie-Gebäudes noch offen. Mitt-lerweile hat sich zumindest für dieMeteorologen eine mittelfristige Lösunggefunden: nach dessen Sanierung werdensie, vielleicht 2005, in den Stöckhardt-Bauauf der Pienner Straße 23 ziehen. An einerkurzfristigen Interimslösung bis dahinwird gegenwärtig gearbeitet, ebenso an

Plänen für die künftige Verwendung desbisherigen Meteorologie-Gebäudes nachdessen Sanierung.

In seiner Funktion als Geschäftsführerder Gesellschaft von Freunden und För-derern (GFF) der TU Dresden kündigte Al-fred Post außerdem an, dass die GFF einenBetrag von 10 000 Euro für jene Studentenkurzfristig zur Verfügung stellen werde,die, nachdem sie zunächst mit den Folgender Flut zu kämpfen hatten, nun wissen-schaftliche Exkursionen unternehmenwollen.

Ein völlig anders geartetes Projektwurde von Professor Andreas Roloff, demDirektor des Institutes für Forstbotanik undForstzoologie, angekündigt. Unter RoloffsLeitung soll ein Buch entstehen, das dieChronologie der Flutkatastrophe, die Ab-folge der Hilfs- und Wiederaufbaumaß-nahmen, viele Fotodokumentationen undvor allem einen ganzen Packen Erlebnis-berichte enthalten soll. »Schicken Siebaldmöglichst Ihre Erlebnisberichte anuns, unkompliziert, zur Not auch mitHand geschrieben, authentisch«, forderteer die Anwesenden auf. Mathias Bäumel

Tatkraft und großerOptimismus nach derFlut in Tharandt

Die TU-Leitung, die Leitung der Fachrichtung Forstwissenschaftund der Bürgermeister von Tharandt sagen den Helfern Dank.Berufsfeuerwehr, Freiwillige Feuerwehr, Technisches Hilfswerk,

Bundeswehr sowie Studenten und Mitarbeiter waren beteiligt.Auch Leute von »außerhalb«, so die Kollegen der TechnikerKrankenkasse im TU-Campus,packten an. Foto:AVMZ/Liebert

Nach der Flut in Tharandt:Drei Studentinnen reinigen einen Tisch aus dem Cotta-Bau inder Weißeritz,während Schutt abtransportiert wird. Foto:UJ/Eckold

Dezernat 6 im Einsatz

»Wir haben geschuftet bis zum Umfallen,aber am Ende war die Natur stärker.« DieTrafostationen an der Holbeinstraße undGrundigstraße konnten nicht gehaltenwerden und liefen voll Wasser. Die Strom-versorgung des Maschinenwesenkomplexesan der Marschnerstraße und derInformatik an der Grundigstraße musstenabgeschaltet werden. So, wie Dezernent Dr.Joachim Knop den Kampf seiner Mit-arbeiter um die Trafostation beschreibt,ging es in den Hochwassertagen vielen Mit-arbeitern an der TU Dresden.

Da wurde in Windeseile geräumt,wurden Sandsäcke geschleppt und auf-geschichtet, um das Ärgste zu verhindern.Mittendrin und meist an vorderster Frontdie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter desDezernates Technik. Mit 24-h-Dienstenund Wochenendeinsätzen versuchten dieMitarbeiter der Zentralwerkstatt, des Fuhr-parks sowie der Bau- und Betriebstechnikzusammen mit Mitarbeitern undStudenten der betroffenen Institute die In-frastruktur in den Einrichtungen zusichern. Dennoch waren die Fluten u. a. inder Johannstadt stärker und spätestens am16. August 2002 wurde klar, dass das

Wasser auch vor den Kellergeschossen derGebäudekomplexe an der Marschner-,Grundig- und Holbeinstraße nicht zuhalten ist.

Strom- und Telekommunikationsnetzebrachen zusammen, die Verteilerschränkestanden teils komplett im Wasser, derWindkanal an der Marschnerstraße lief fastbis zur Kellerdecke voll Wasser, ebenso derHyperschallkanal und weitereEinrichtungen der Fakultäten Maschinen-wesen und Informatik sowie Labore derMedizinischen Fakultät in der Grundig-straße. In kurzer Zeit wurden verfügbarePumpen und Notstromaggregate heran-geschafft und Pendelverkehr für den Kraft-stoffnachschub der Notstromaggregateeingerichtet, schildert Dr. Knop.

Vor Ort, im extrem betroffenenTharandt, in Pirna-Copitz, Kaditz und inder Johannstadt wurden erste Hilfs- undAufbaumaßnahmen abgestimmt. Ohne diehervorragende Zusammenarbeit mit dendortigen verantwortlichen Mitarbeitern dereiligst gebildeten Katastrophenstäbe, mitden Kameraden der FreiwilligenFeuerwehren der TU Dresden und des In-stitutes für Festkörper- und Werkstoff-forschung, den Berufsfeuerwehren, demTechnischen Hilfswerk sowie den Einsatz-

kräften der Bundeswehr wäre nicht viel ge-laufen, meint Dr. Knop, »man kann diesehervorragende Teamarbeit mit Worten garnicht richtig ausdrücken«.

Auch das Forschungszentrum Rossen-dorf sowie zahlreiche Leiter der DezernateTechnik an anderen Hochschulen in derBundesrepublik halfen und stellten Trock-nungsgeräte, Lüfter etc. bereit. Von derFreien Universität Berlin holte u. a. einTU-Transporter eine umfangreiche MengeHilfsgüter ab. So wurde in gemeinsamerArbeit, mit großartiger Unterstützung desStaatshochbauamtes Dresden, dessenAmtsgebäude selbst unter Wasser stand,alles getan, um die betroffenen Einheitenschnell wieder zum Leben zu erwecken.Dies gilt insbesondere für die Schaffungvon Provisorien für die Ver- undEntsorgung von Medien sowie für die Ein-leitung von erforderlichen Maßnahmenzur Instandsetzung von Gebäuden und be-triebstechnischen Anlagen. Es war gut,dass sich an der TU Dresden mit demDezernat Technik und der Vielzahl der Mit-arbeiter schnell eine technische Einsatz-gruppe gebildet hat, resümiert DezernentTechnik, Dr. Knop. Nur so konnte nochgrößerer Schaden verhindert werden.

Karsten Eckold

Schnelle technische Einsatzgruppehat sich gut bewährt

Die TU Dresden wird finanzielle Hilfe in Höhe der eingetretenen Hochwasserschädenerhalten, kündigte Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn am 9. September 2002bei einem Kurzbesuch in Tharandt an.Vorrangig müsste jetzt die technische Ausrüstungder betroffenen Institute nach einer TU-Prioritätenliste beschafft werden, betonte sie.Begleitet von Sachsens Wissenschaftsminister Matthias Rößler (2. v .r.),TU-Kanzler Al-fred Post (l.) und Professor Jörn Erler besichtigte sie beschädigte Gebäude der FakultätForst-, Geo- und Hydrowissenschaften. Anschließend informierte sie sich am Univer-sitätsklinikum Carl Gustav Carus über mögliche Hilfsmaßnahmen. Foto:UJ/Eckold

Bundesministerin vor Ort

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So makaber es klingt – aber angesichts der Unmassen derüberalterten und nicht mehr verwendungsfähigen Geräte,Materialien und Gegenstände, die nach der Flut aus denKellern der Gebäude des Komplexes Johannstadt ge-schleppt wurden, rutscht einem doch resignier t dieFormulierung über die Lippen: »Wozu so ein Hochwasserdoch alles gut ist…« Nicht nur die Insignien einstigenpolitischen Plakat-Denkens (hier demonstrier t von SybillFriese, Gestalterin im SG Universitätsmarketing), sondernnoch viele weitere, übrigens auch viel schwerere, mitWasser vollgesogene Artefakte der Vergangenheit er-blickten nun endlich das Tageslicht: zentnerweise lochper-forier tes Computer-Druckerpapier aus den R-300- und

BESM6-Zeiten, Kisten voller Lochstreifen-Computerpro-gramme, uralte 8-Bit-Rechner (KC 85/2) mit Kassettenlauf-werken, längst erblindete Monitore, angerostete Drucker,müde Kopierer, Serien von nagelneuen, aber jahrealtenWerkzeugen und Instrumenten (sogar massenweiseSchraubstöcke!), Schränke, Tische, Stühle, jede MengeFarben, Lampen, Neonröhren, Glühbirnen, alte Bücher undGebrauchsanweisungen für längst nicht mehr vorhandeneGeräte! »Was fünfzehn, zwanzig oder dreißig Jahre vor sichhindämmerte, haben wir nun endlich rausgeräumt«, meinteschweißtriefend ein Helfer aus der Verwaltung. Und fügtehalb ärgerlich, halb amüsier t eben den weisen Satz an:»Wozu so ein Hochwasser doch gut ist…« M. B.

»Wozu so ein Hochwasser doch gut ist…«

TU-Student Jaafar Naitlhowar Mitinitiator einererfolgreichen Benefiz-Party

Eine Benefizveranstaltung in der Straße Ehat am Abend des 30. August Geld- undSachspenden im Gesamtwert von 156 270Euro für das Müglitztal eingebracht.

Die Gemeinde Müglitztal in derSächsischen Schweiz, zu der auch Weesen-stein gehört, war von der Flutkatastropheschwer getroffen. Die Veranstaltung standunter der Schirmherrschaft von Dr. LutzVogel, dem 1. Bürgermeister der Landes-hauptstadt Dresden. Er gab die Botschaftdes Abends aus: »Die Menschen in Sachsensind nicht mutlos!«

Der Abend begann mit einem Empfangfür 150 geladene Gäste aus Politik, Wirt-schaft, Kultur und Sport. Mit dabei warenunter anderem Michael Geisler, Landratder Sächsischen Schweiz, Klaus BrähmigMdB, der diese Region im DeutschenBundestag vertritt, MLP AG-Vorstand PeterSchneider, Polizei-Sprecher WolfgangKießling und René Beuchel von DynamoDresden. Durch den Abend führte MDR-Moderator Steffen Urban (»Sachsen-An-halt heute«).

Der Kölner Musik-Professor AlfonsSauer spielte am Piano, das Duo »MaliZiös« interpretierte Chansons aus den 20erJahren. Höhepunkt des Empfangs: DerBürgermeister des Müglitztals, JörgGlöckner, nahm von Herrn Peter Schneidereinen Scheck über 50 000 Euro entgegen.

»Das Geld soll dem Kindergarten inMühlbach zugute kommen«, so Glöckner.

Er bedankte sich im Namen allerBürger recht herzlich. Der Kindergartenwar erst am Tag vor der Flut fertig einge-

richtet worden. Eine Tombola brachteeinen Erlös von 2545 Euro, der ebenfallsdirekt an die Gemeinde Müglitztal wei-tergeleitet wird.

Der Lebensmittelhersteller Zamek stellteTütensuppen im Wert von 100 000 Eurozur Verfügung, mit denen in Zusammen-arbeit mit der Dresdner Tafel Helfer undOpfer in den betroffenen Regionen versorgtwerden sollen. Im Anschluss an den Emp-fang fand in der Straße E eine House-Partystatt. Bei der »DJ Convention« legten dieprominentesten DJs der Dresdner Party-Szene auf. Zahlreiche junge Menschenwaren dabei, der Eintrittspreis in Höhe von8 Euro kommt vollständig dem Müglitztalzugute. Schließlich kündigte das Straße-E-Management an, alle Erlöse aus dem Ge-tränkeverkauf dieses Abends ebenfalls zuspenden.

Die Veranstaltung geht auf die privateInitiative von Claudia May (MLP) und Jaa-far Naitlho (www.afterpartychat.de) zu-rück. »Wir sind mit dem Ergebnis desAbends sehr zufrieden«, so Claudia May.»Wir hoffen, dank dieser hohen Spenden-bereitschaft die Not im Müglitztal etwaslindern zu können.« Beide waren vor zweiWochen noch vor Ort. »Wir haben dortBekannte, haben Schlamm geschippt undmit aufgeräumt – bis uns die Kräfte ver-lassen haben«, so Jaafar Naitlho, ein inDeutschland lebender Marokkaner.

»Dann überlegten wir, wie wir andershelfen können.« Alle Einnahmen desAbends gehen direkt und zu hundert Pro-zent an die betroffene Region.

»Ob Räumlichkeiten, Buffet, Tombola-Preise, Pianist, Moderator, Sängerinnenoder DJs sowie alle Helfer haben ehren-amtlich die Veranstaltung unterstützt«, soClaudia May. (K.R. /SZ-online)

156 270 Euro für dasMüglitztal

Montag, 12. 08.Wasser dringt durch die Kanalisation in

die Kellerräume der Fakultät Informatikan der Grundigstraße ein.Dienstag, 13. 08. bis Donnerstag15. 08.

Soldaten der Bundeswehr pumpenWasser aus den Kellerräumen. Teile derBibliothek werden auf Initiative vonHubertus Neuhausen (SLUB) vonStudenten und Mitarbeitern in das Erd-geschoss getragen.Mittwoch, 14. 08.

Mitarbeiter der Medizinischen Fakultätbeginnen mit dem Beräumen derLaborräume im Keller, Kühlschränkewerden im 1. Stock der Fakultät gelagert.Sandsäcke werden angeliefert und vorFenster und Türen gelegt; weiteresBeräumen der Bibliothek. Donnerstag, 15.08.

Die Bundeswehr wird von der Feuerwehrabgelöst; Bibliotheksbestand im Keller wirdvollständig beräumt, weiteres Beräumendes Kellers; zwei kleine Notstromaggregate(eins TU, eins privat organisiert) sicherndie Beleuchtung des Innenhofes und Ein-gangsbereiches; Meldung von der TU, dassWasser bis 1 m steigen soll; Anweisung,Rechner runter zu fahren, da Stromausfallmöglich, Stromausfall ab 8 Uhr, Ver-bindung zur TU bricht ab;

Studenten organisieren umgehendNachtwache, da Sicherheitssystem außerBetrieb, abends Benachrichtigung der Mit-arbeiter per Telefon, dass Freitag kein Ar-beiten möglich ist.Freitag 16.08.

Mailserver wird ins BZW umgesetzt, sodass Mailbetrieb ohne Unterbrechung läuft(sofern man über einen Rechner am Netzund unter Strom verfügt).Samstag, 17.08.

Feuerwehr schaltet Pumpen ab, da dieeinströmenden Wassermengen die Pump-leistung übersteigen; letzte Bergung von

Geräten/Mobiliar aus dem Keller – dietechnische Ausrüstung ist fast komplettgerettet! 17 Uhr Krisensitzung, Koor-dinationsleitung übernimmt das TeamProf. Klaus Kabitzsch, Prof. AndreasPfitzmann, Lars Reuther und dieStudenten Hendrik Strobelt und ChristianJungstand, Errichten eines »Kom-munikationszentrums« auf Handy-Basisüber Prof. Andreas Pfitzmann, Einteilungvon Wachdiensten am Wochenende,Drucken von Mitarbeiterpässen; Zent-ralbüro in den Räumen Prof. Pfitzmanns.Sonntag, 18.08.

Wasser steht im Altbau der Fakultät zumTeil bis zu 3 Meter hoch, einige Räumesind bis zur Decke überflutet.Montag, 19.08.

Wachdienst, an der Pforte werden Pässefür alle Mitarbeiter ausgegeben, Arbeitenwerden z.T. nach Hause verlagert;

Besichtigung: gesamte Elektroanlage istzerstört, Archiv zum Teil unter Wasser, 3-D-Labor und Sprachlabor sind vernichtet,Lager und Handwerkerräume unterWasser;

11 Uhr Fakultätsvollversammlung,Sachlage wird erläutert, Aufgaben geklärt;mit langsam fallendem Wasserspiegelsetzen im Neubau, wo das Wasser nur ca.1,20 m stand, die Aufräumarbeiten ein;Organisation von Sperrmüll-Containern;Studenten, Mitarbeiter und Hochschul-lehrer beginnen mit der »Entrümpelung«und Säuberung, Koordination der Arbeitendurch Andrea Bandura und Silvia Kapp-lusch; der durchnässte Archivbestand wirdteilweise in den 3. Stock zum Trocknen ge-tragen, das Archiv völlig geräumt, Not-stromaggregat der ESAG wird über privateKontakte organisiert und trifft abends ein,vorerst Notstromversorgung für Beleuch-tung des Gebäudes nachts; kostenlose Ver-sorgung der Helfer im Notbüro und inKantinen organisiert, zudem Sicherungdurch drei Mitarbeiter des Sicherheits-

dienstes in der Pförtnerloge bis auf wei-teres;

wertvolle Technik des Informatik-Museums wurde vernichtet.Dienstag, 20.08. bis Freitag 23.08.

Müllberge stapeln sich im Innenhof derFakultät, 564 qm werden beräumt, die TU-Pressestelle organisiert Helfer, Archiv-bestände werden zum Trocknen ausgelegt.Dienstag, 20.08.

Mit dem Notstromaggregat werden ersteTelefonverbindungen hergestellt, Organi-sationsbüro entsteht; die nassen Archiv-bestände werden zum Gefriertrocknennach Kamenz geschafft, nach und nachwerden die überfluteten Räumeleergeräumt; Fach-Bibliothek öffnet provisorisch.Mittwoch, 21.08.

Erstes Notbüro arbeitet mit Fax, Telefon,Drucker, Stromversorgung für Neubau wird

errichtet, Prüfungsamt arbeitet wieder;Berufungsverfahren Professur System-Engineering läuft normal; Grillabend alsDankeschön für die Helfer sorgt für »gast-rale Glückseligkeit«….Donnerstag, 22.08.

Neubau ist mit Strom versorgt, Telefon-anlage der Fakultät arbeitet wieder, nasseBaupläne der Fakultät werden gerettet, Notstromversorgung über gekaufte Kabel-rollen im Altbaubereich (Dekanat!); Voll-versammlung zur Klärung Sachlage/wei-tere Arbeiten.Freitag, 23.08.

Beräumen der Keller wird bis auf denBereich der Medizinischen Fakultät abge-schlossen; erste Reinigungsarbeiten be-ginnen; Netzanschluss.Sonnabend, 24.08.

Beladen und Abtransport der Containerwird fortgesetzt, Wachdienste rund um die

Uhr von Studenten und Mitarbeiterngesichert.Montag 26.8. bis Freitag 30.8.

Container beladen und abtrans-portieren; Ausräumen der MedFak-Labore,Reinigungsarbeiten, Vorreinigen der ge-samten elektrischen Anlage; Koordinierender ersten Spendenangebote.Montag, 26.08.

Notstromversorgung im Altbaubereichwird erweitert, Mitarbeiter können z.T.wieder an ihren Computern arbeiten,Schlammbeseitigung und Abspritzen derKellerräume; erste Ersatzteile werden anelektrischer Anlage ausgewechselt; Eröff-nung der Fachbibliothek.Mittwoch, 28.08.

Elektrische Anlage für Rechenzentrumist funktionstüchtig; ab 15 Uhr Strom imFlügel Rechenzentrum, Multimedia-Labore und großer Rechnerraum sind zumArbeiten freigegeben, Prüfungsamt arbeitetmit normalen Öffnungszeiten, 9 Uhr: Ver-treterin von AMD besichtigt Haus und ver-spricht Hilfe; 9.30 Uhr: TU-Kanzler danktallen Mitarbeitern und Studenten für dieHilfe.Donnerstag, 29.08.

Beginnende Sicherung des Gebäudesdurch Vernageln der defekten unterenFenster, Sondermüll wird abgeholt, Vollver-sammlung Dürerstraße, nach wie vor ohneTelefon – Lieferung von Not-Handys; Er-satzteile für elektrische Anlage treffen ein.Freitag, 30.08.

Sicherungsarbeiten am Gebäude werdenabgeschlossen, die einstmals einge-richteten Wachdienste entfallen, die letztenErsatzteile von ABB treffen ein.

Sonnabend, 31.08.Die Arbeiten an der Elektroanlage

werden vorerst abgeschlossen (Austauschvon zwei Großschaltern kann spätererfolgen). Die gesamte Fakultät Informatikist wieder mit Strom versorgt. Normal-betrieb. Silvia Kapplusch

Hochwasser in der Fakultät Informatik – eine Chronologie

Die Leitung der Fakultät Informatikdankt an dieser Stelle allen Helfern,die bei der Beseitigung der Hoch-wasserschäden in der Hans-Grundig-Straße geholfen haben.

Mit Ihrer Hilfe wurden in kürzesterZeit alle Räume des völlig über-fluteten Untergeschosses beräumtund gesäubert. Sie schufen dieGrundlage, dass die zerstörten elek-trischen Anlagen so schnell repariertund damit der Normalbetrieb an derFakultät bereits zwei Wochen nachder Katastrophe wieder auf-genommen werden konnte.

Dank auch an die Helfer, die denBestand des stark betroffenen Archivsgeborgen haben und seitdem bei derBearbeitung des Materials mitwirken.Durch schnelles und umsichtiges

Handeln konnten die gesamteFachbibliothek und ein Großteil dertechnischen Ausrüstung gerettetwerden.

Ein besonderer Dank geht an dieStudierenden der Fakultät Informatik,die in einer beispiellosen Aktion seitBeginn des HochwassereinbruchesWachen organisiert und somit zweiWochen lang die Sicherung des Ge-bäudes rund um die Uhr gewähr-leistet haben.

Der Einsatz und das Engagementaller Helfer ermöglichten in derInformatik einen regulären Studien-beginn zum Wintersemester.

Prof. Dr. rer. nat. habil.Alexander Schill

Dekan

Dank der Informatik

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DZzM2/80

Imbau1/80

Konvekta2/90

Gleich nach der Flut kamen die Hilfs-angebote. Viele Einzelpersonen und auchHochschulen wollten der TU Dresden beider Beseitigung der Hochwasserschädenhelfen.

Die ersten, die sich meldeten, warenKollegen der Bauhausuniversität Weimar;mit technischem Großgerät und kräftigen,bauerfahrenen Studenten wollten dieWeimaraner schon ab 17. August inTharandt anrücken – danke, auch wenndas Angebot aus logistischen Gründennicht realisiert werden konnte!

Nur wenig später landeten dann, ini-tiiert von zwei rührigen Studentinnen derHumboldt-Uni und der TU Berlin (Danke,Tina und Ulrike!), 150 Eimer und 200Paar Handschuhe, später auch Studentenaus der Bundeshauptstadt zur tatkräftigenHilfe an der TUD. Der Hilfeaufruf vonTUD-Kanzler und -Rektor wurde umge-hend von der Hochschulrektorenkonferenzunterstützt, nahezu alle akademischenBildungseinrichtungen riefen und rufenihre Mitarbeiter und Studenten über dasInternet zur Solidarität auf. Nur ein Bei-spiel unter vielen: Die Ruhr-UniversitätBochum veranstaltet im November einBenefiz-Konzert für die TUD. Nicht zu ver-

gessen die professionellen Helfer vonFeuerwehren, Technischem Hilfswerk undBundeswehr, die vor allem in TharandtGroßes geleistet haben. In dem Forststädt-chen halfen dann auch für volle vier Tagevier Kollegen der Uni-Geschäftsstelle derTechniker Krankenkasse bei den Auf-räumungsarbeiten. »Klar, dass wir da mit-machen wollten«, so TK-Mitarbeiter AndréKeller.

Auch emotional rührende Angebote gabes. Andrei Andreescu, Student aus Iasi, Ost-Rumänien, schrieb: » Ab 1.Oktober werdeich ein Semester in Dresden studieren. Estut mir leid für das, was passiert ist. Fallsich Ihnen helfen kann, bitte schicken Siemir ein E-mail.« Aus Chile kam eine Mail,in der Professor Luis Cerda, vor rund 30Jahren selbst Wissenschaftler an der TUDresden, für eine hochwassergeschädigteFamilie gar ein möbliertes Haus inSantiago de Chile zur Verfügung stellte.

Doch auch das gab’s: Eine Hochschulewollte wohl eher ihre Gebrauchtlager aus-räumen und bot ältere Möbel und nichtmehr benötigte Laboreinrichtungen an,ein Mann fragte, nachdem er seine Hilfeangeboten hatte, sofort nach demStundenlohn… M. B./K.E.

Hilfsangebote von allen Seiten

Bereits am Abend des 12. August ging inDresden und Umgebung telefonisch nichtsmehr; von da an und noch Tage späterwaren teils Mobilfunknetze überlastet undFestnetzanschlüsse tot. Telefonate geradein die TU-Institute in den Krisengebieten –nach Tharandt, etwas später auch in denKomplex Johannstadt, nach Pirna odernach Dresden-Kaditz – waren teils völligunmöglich.

Hier rächte sich, dass im TU-Telefonver-zeichnis lediglich die herkömmlichen Fest-netznummern in den Büros, nicht aber dieMobilnummern der entsprechendenKollegen eingetragen sind. So war es an-fangs ein Akt organisatorischer Höchstleis-tung, Informationen aus den betroffenenTU-Teilen zu bekommen. Nach zweiWochen der improvisierten Hilfe machte

schließlich der Slogan von den »Mobil-funkbetreibern als den Flut-Gewinnlern«die Runde... Immerhin: Wer zwei Wochenlang nur über Handy kommunizierenkonnte, darf sich nun auf eine gepfefferteRechnung »freuen«. O2 (ehemals ViagInterkom) hat das erkannt und schreibtetwa 10 000 seiner Kunden – den von derFlut betroffenen – 35 Euro gut. Auswahl-kriterium ist O2-Sprecher Roland Kuntzezufolge die Wohnadresse des Vertrags-inhabers. Eine noble Geste, die zumindesteinigen der Betroffenen recht schnell hilft.Andere Unternehmen, die ein solches Gut-schriftverfahren aus Gründen der Un-gleichbehandlung nicht realisieren,denken noch darüber nach, wie sie mitSpenden den Flutopfern unter die Armegreifen können. M. B.

Mobilfunk – Retter in der Flut?

Helfen in der Not nicht nur innerhalb derUniversität – das war für die TU-Mit-arbeiter selbstverständlich. Nichtannähernd alle können hier genanntwerden. Stellvertretend für die vielenEngagierten seien erwähnt:

Professor Martin Jehne und Dr. DietrichHerrmann waren bei »Hilfe für Dresden«sehr aktiv, Herrmann war sogar einer derOrganisatoren des Ganzen. AuchMarketingchefin Kim-Astrid Magister halfmit Nachtschichten. M. B.

Helfen in der Stadt

Wohnheime wiederbewohnbar –Millionenschadenfür Studentenwerk

Die Weißeritz und das Elbehochwassersorgten vor einem Monat auch in vielenWohnheimen des Dresdner Studenten-werkes und einigen Studentenclubs für be-trächtlichen Schaden. Am schlimmsten ge-troffen hat es das Wohnheim auf derNeuberinstraße, den Bärenzwinger, denClub Aquarium auf der St. PetersburgerStraße und die Mensa in Tharandt. Ins-gesamt schätzt die Abteilungsleiterin fürMarketing, Soziales und Kultur imStudentenwerk Dresden, Hannelore Webel,den Schaden auf 2,4 Millionen Euro.

Das Wasser drang auf der Neuberin-straße in den Keller und das gesamte Erd-geschoss ein. Letzteres ist als Wohnetagevöllig zerstört. Außerdem wurde die Haus-technik arg beschädigt. »Das Wohnheimbleibt auch als einziges bis Ende Oktoberteilweise nicht bewohnbar«, meintHannelore Webel. Vom Hochwasser be-troffen waren außerdem die Wohnheimeauf der Gerokstraße, der St. PetersburgerStraße, Columbusstraße und der Parkstra-ße. Auch der Anbau des Wohnheimes aufder St. Petersburger Straße 21 bereitet demStudentenwerk Probleme. Diese Woh-nungen sind ebenfalls erst Ende Oktoberkomplett saniert.

Im Keller der St. Petersburger Straße 21ist der Club Aquarium ansässig. BeimWeißeritzhochwasser standen die Räume

fast vollständig unter Wasser. Als dieWassermassen abgeflossen waren, bot sichein Bild der Verwüstung. »Wir wussten garnicht, wo wir mit dem Aufräumen an-fangen sollten«, beschreibt die stellver-tretende Vorstandsvorsitzende des Clubs,Melanie Ducke, ihre ersten Eindrücke vonder Katastrophe. Mittlerweile ist klar, dassder Club vor Jahresende seine Pforten nichtwieder öffnen kann. »Es müssen alleWände und Decken komplett erneuertwerden«, erklärt Hannelore Webel.Außerdem wird neues Mobiliar heran-geschafft.

Ein ähnliches Bild bot sich während desElbehochwassers auch im StudentenclubBärenzwinger. Das Wasser stand dort bis zueiner Marke von 2,50 Metern. Das gesamteMobiliar, der Fußboden, die Wände und dieTechnik sind zerstört. Dazu kommt noch,dass die Musikanlage, welche imRobotron-Gebäude am Pirnaischen Platzlagerte, durch die Weißeritz ebenfalls ver-nichtet wurde. Jetzt ist das Land Sachsenals Vermieter dabei, die Räume des Bären-zwingers wieder herzurichten. »Ende desJahres können wir bestimmt wieder auf-machen«, blickt Jens Eichler von der Ge-schäftsführung des Studentenclubs in dieZukunft.

Die Mensaleitung in Tharandt kannnicht so optimistisch sein. Das Erd-geschoss, die Küchengeräte, das Mobiliarund die technischen Anlagen sind kom-plett zunichte gemacht. »Die Mensa ist auflängere Zeit nicht betriebsfähig«, meintHannelore Webel. Wie lange die Sanierungdauert, ist noch nicht abzusehen. Im Foyerdes Judeich-Baues ist eine Interimsmensa

eingerichtet. Allerdings ist dort nurBarzahlung möglich. Die Mensen amWettiner Platz, auf der Reichenbachstraßeund im Uniklinikum sind ebenfalls vomHochwasser betroffen. Teilweise herrschtdort noch eingeschränkter Kochbetrieb.

Im Erdgeschoss der Parkstraße 5 ist derClub P 5 angesiedelt. Da auch in diesemWohnheim die Kellerräume überflutetwurden und das Erdgeschoss ebenfallsnicht verschont blieb, müssen die Lüftungund die Fußböden auf Vordermann ge-bracht werden. Auch der Club Dürerstraßehat beim Studentenwerk Schädenangemeldet. In welchem Ausmaß ist nochnicht gewiss.

Wie hoch die Schäden für das Stu-dentenwerk Dresden und die Studen-tenclubs auch ausfielen, über eines sindsich alle einig: die Hilfsbereitschaft istenorm. »Ohne die vielen Helfer wären wirmit den Aufräumarbeiten nicht so schnellvorangekommen«, meint Melanie Duckevom Club Aquarium. Ob Spenden, Benefiz-veranstaltungen oder direkte Hilfe –Studentenwerke in ganz Deutschland,studentische Gruppen, Firmen und Pri-vatleute haben keine Kosten und Mühengescheut. Allein die Musikmesse PopKommin Köln spendete dem StudentenclubBärenzwinger 10 000 Euro. Außerdem willzum Beispiel eine studentische Wohnheim-selbstverwaltung in München einemDresdner Studentenclub unter die Armegreifen. Unter dem Motto »Clubs helfenClubs« veranstalten der Klub Neue Mensaund der Bärenzwinger am 30. Oktober einBenefizkonzert. Näheres dazu auf Seite 12.

Dörte Grabbert

Wohnheime und Klubs gewässert

Das Wasser im Bärenzwinger stand dort bis zu einer Markevon 2,50 Metern. Das gesamte Mobiliar, der Fußboden, dieWände und die Technik sind zerstört. Dazu kommt noch,dass die Musikanlage, die im Robotron-Gebäude am

Pirnaischen Platz lager te, durch die Weißeritz-Über-schwemmung ebenfalls vernichtet wurde. Jetzt ist das LandSachsen als Vermieter dabei, die Räume des Bärenzwingerswieder herzurichten. Foto: UJ/Eckold

Spenden für die TU Dresden sind nach wievor unter den Kennwörtern »Hilfe für dieTU Dresden« oder »Mitarbeiter helfen Mit-arbeitern« beim Spendenkonto 4 630 373

bei der Dresdner Bank, BLZ 850 800 00,willkommen. Spendenempfänger ist dieTU Dresden Stiftung, Spendenquittungenwerden ausgestellt. keck

Spenden nach wie vor nötig!

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13. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 14/2002 Seite 9

Labor Grundigstraße sowieNeubau der Kinder- undFrauenklinik am stärkstenbetroffen/Forschungsprojekte sindnicht in Gefahr

Beim Besuch der Bundesministerin fürForschung und Bildung, EdelgardBulmahn, präsentierten am 9. September2002 die Medizinische Fakultät CarlGustav Carus sowie das Universitäts-klinikum eine erste Schadensbilanz. Beibeiden Institutionen sind erhebliche In-vestitionen notwendig, um stark betroffeneBereiche wieder voll arbeitsfähig zumachen. Um diesen Mehraufwand fi-nanzieren zu können, bedarf es nebenMitteln, die über Institutionen der For-schungsförderung abgedeckt werden, auchder Unterstützung des Bundes. Dies unter-strichen Dekan Professor Hans-DetlevSaeger und das Medizinische Vorstands-mitglied des Universitätsklinikums, Pro-fessor Detlev Michael Albrecht, gegenüberder Bundesministerin.

Mehr als 11,7 Millionen Euro ergab dieerste Bestandsaufnahme der an Fakultätund Universitätsklinikum entstandenenSchäden. »Besonders schwer getroffen hates die Kinder- und Frauenklinik, die An-fang nächsten Jahres eingeweiht werdensollte«, so Professor Albrecht, Medizi-nischer Vorstand des Uniklinikums. Auf

rund 4,9 Millionen Euro werden dieSchäden an dem Neubauvorhaben ge-schätzt. Einen Rückschlag erlitten hatauch die medizinische Forschung. Dennder neue Labortrakt auf der Hans-Grundig-Straße im Wert von drei Millionen Euro fielkomplett den Fluten zum Opfer. DerSchwerpunkt der dort angesiedelten For-schungsvorhaben lag auf dem Gebiet derGenetik. Das Labor wurde von der Klinikund Poliklinik für Kinder- und Jugend-medizin genutzt.

Weitere Kosten kommen auf Fakultätund Klinikum auch in anderen Bereichenzu. Unter anderem für beschädigteMedizintechnik und EDV, für den erheb-lichen Mehraufwand bei Reinigung,externer Essen- und Wäscheversorgungund vielem mehr. Nicht zuletzt schlägtauch der Betriebsausfall des Klinikums imambulanten und stationären Bereich zuBuche: Dieser Verlust allein beläuft sichauf voraussichtlich mehr als 4 MillionenEuro.

Forscher in Not – ersteHilfsangebote liegen vor

Für die Forschung an der medizi-nischen Fakultät wird es in den nächstenWochen und Monaten deutlich beengterzugehen als vor der Flut: Das Forschungs-labor der Kinderklinik und das Ex-perimentelle Zentrum – beide befandensich in dem Labortrakt auf der Hans-Grundig-Straße – sind behelfsmäßig im

Medizinisch-Theoretischen Zentrum mituntergebracht. Allerdings ist der Raum inden Labors hier zu knapp bemessen füralle Mitarbeiter. Ein Ausgleich könntedurch neue Labors im Fakultätsgebäude(Haus 42) und in einer leer stehenden Eta-ge von Haus 25 geschaffen werden. Be-sonders akut von dieser Raumnot betroffenist der wissenschaftliche Nachwuchs.

Erste Lichtblicke gibt es bereits: So vonder Fritz Thyssen Stiftung, die die Fakultätmit 250 000 Euro unterstützt. DasUniklinikum Eppendorf (UKE), ausDresdens Partnerstadt Hamburg, hat demKlinikum eine Spende von 75 000 Euroangekündigt. Das Geld stammt aus demForschungsetat des UKE und soll denDresdnern helfen, dringend benötigtes For-schungsgerät wiederzubeschaffen. Wei-terhin hat der Stifterverband für diedeutsche Wissenschaft 50 000 Euroangekündigt. Nach einem Rundgangdurch die betroffenen Einrichtungen hatauch die VW-Stiftung zugesagt, möglichefinanzielle Unterstützungen wohlwollendzu prüfen. Bereits am Sonnabend hat derPharmakonzern Novartis einen Scheck inHöhe von einer Million Euro überreicht.Das Geld wird nach einem vom Spenderausgearbeiteten Schlüssel zwischen denDresdner Krankenhäusern verteilt. Die teilsüber hundertjährigen Gebäude auf demJohannstädter Klinikgelände haben dieFluten ebenfalls nicht unbeschadet über-standen. Besonders die Elektroversorgungund die Heizungsanlagen hat es schwer ge-

troffen. Das Wasser hatte zudem die Bau-substanz stärker in Mitleidenschaftgezogen als es zunächst aussah: In vielenKellern müssen Fußbodenbeläge und zumTeil der Estrich herausgerissen werden,damit die Häuser austrocknen können. Beiden Aufräum- und Aufbauarbeiten wird die»Wasser-Sicherheit« des Klinikumsgründlich unter die Lupe genommen:»Künftige Hochwasser dürfen nie wieder sodramatische Schäden anrichten«, erklärtProfessor Albrecht. Rund drei MillionenEuro hat das Uniklinikum für Bauten undAnlagen kalkuliert, die Betriebstechnikgegen eindringendes Wasser künftig besserschützen sollen.

Wintersemester startet pünktlich

Für die Studenten der Human- undZahnmedizin beginnt das neue Studienjahrpünktlich mit den Vorlesungen am 14. Ok-tober. »Die Räume für den Lehrbetrieb sindvom Hochwasser zum Glück verschont ge-blieben«, sagt Professor Saeger. Allerdingswerden sie zwischenzeitlich als Lagerräumebenutzt. Aber bis zum Semesterstart sollalles wieder für die Studenten bereitstehen– vom Hörsaal bis zur Bibliothek. DerStudienbetrieb wird somit nicht einge-schränkt sein. Dr.Annegret Liebau

Flutkatastrophe: 12 Millionen EuroSchaden bei Fakultät und Klinikum

Im Dezember des vorigen Jahresunterzeichneten die ThyssenKrupp AG unddie TU Dresden ein Kooperations-abkommen. Der Konzern ermöglicht unteranderem TU-Studenten, durch Exkur-sionen und Praktikumsplätze einmodernes Großunternehmen kennen zulernen. Gleichzeitig erwartet dasUnternehmen, qualifizierten Ingenieur-nachwuchs aus Dresden rekrutieren zukönnen. Nicht zuletzt ist die TU Dresdenals akademischer Partner in der Nähekünftiger EU-Länder in Osteuropa fürThyssenKrupp interessant. UJ sprach mitCarolyn Ries, die als Hochschul-koordinatorin von ThyssenKrupp gemein-sam mit Dr. Joachim Lorenz, Leiter desZentralbereichs Technik bei ThyssenKrupp,kürzlich an der TUD weilte.

UJ: Frau Ries, welche Aufgaben habenSie als Hochschulkoordinatorin derThyssenKrupp AG für die TU Dresden?

Carolyn Ries: Meine Aufgaben als Hoch-schulkoordinatorin stehen in engem Zu-sammenhang mit der Managementent-wicklung des Konzerns. Eines meiner Zielebesteht darin, qualifizierten Personalnach-wuchs für das Unternehmen zurekrutieren. Meine Mitarbeiter und ich sinddarüber hinaus bei ThyssenKrupp Auto-motive für die Führungskräfteentwicklungzuständig, planen und organisierenTraineeprogramme und vermittelnPraktika und Diplomarbeiten. Da unserUnternehmen etwa zwei Drittel seinesUmsatzes im Ausland erzielt, sind wiraußerdem für die internationale Personal-entwicklung zuständig. Dementsprechendfördern wir gerade bei jungen Mitarbeiterndie internationale Facette ganz bewusst, istes doch denkbar, dass sie in Nord- oderSüdamerika, ganz Europa oder auch inAsien arbeiten. Auf den Punkt gebracht, istunser Unternehmen daran interessiert,neben der bereits bestehenden wissen-schaftlichen Kooperation von der TUDresden auch gut ausgebildete jungeFachleute zu bekommen.

ThyssenKrupp arbeitet mit insgesamtsechs Hochschulen zusammen. Welchesind das und warum befindet sich die TUDresden darunter?

Unser Unternehmen ist sehr interessiertan einer engen Verzahnung von Wirtschaftund Wissenschaft sowie Forschung undEntwicklung. Dementsprechend gibt es beiuns ein Konzept der Schwerpunkthoch-schulen. Wir kooperieren mit Hochschulenin Bochum, Dortmund, Aachen, Hamburgund demnächst wahrscheinlich auch mitder TU Berlin. Warum nun geradeDresden? Wir selektieren unter den Besten.Dresden hat einen ausgezeichneten Ruf,hier werden erstklassige Maschinenbau-In-genieure ausgebildet. Zudem gibt es aus-geprägte Forschungsbeziehungen bei-spielsweise zum Institut für Leichtbau undKunststofftechnik. Dessen Direktor, Pro-fessor Werner Hufenbach, koordiniertgleichzeitig die Zusammenarbeit seitensder TUD.

Übrigens steht für jede Hochschule auchein Vorstandsmitglied als Repräsentantunseres Unternehmens zur Verfügung, fürdie TUD Professor Heinrich Igelbüscher,der ja auch Mitglied des Kuratoriums derTUD ist.

Der Kooperationsvertrag zwischenThyssenKrupp und der TUD wurde am3. Dezember 2001 geschlossen.Was hatsich seitdem getan?

Nun, im März 2002 war ich das ersteMal an der TUD und konnte mich davonüberzeugen, dass wir mit der Uni-Leitung,den betreffenden Instituten und der Zent-ralverwaltung, insbesondere dem Dezernat5, an einem Strang ziehen. Eine erste Ak-tion mit Studenten war die Exkursion zumNürburgring und zu Bilstein (siehe neben-stehender Bericht). Wir möchten vorrangigsolche Exkursionen nutzen, um denStudierenden unseren Konzern näher zubringen. Schon jetzt steht eine nächste Exkursion am 24.10.2002 fest. Wir werdenmit Studenten des Instituts für Festkörper-mechanik zu ThyssenKrupp Transrapid

nach Kassel fahren. Daneben werden wirim November ein Fachforum an der TUDresden durchführen, auf dem TU-Experten und Entwicklungsleiter unseresKonzerns gemeinsam beraten. DiesesForum wird ein Pilotprojekt sein.Außerdem planen wir im Dezember ein be-triebswirtschaftliches Unternehmensplan-spiel an der TUD, das mit einem Bewerber-training verbunden sein wird.

Mit Carolyn Ries sprachKarsten Eckold.

Lesen Sie auch nebenstehenden Exkursionsbericht!

ThyssenKrupp:Wir selektierennur unter den Besten

Carolyn Ries’ Karriere bei Thyssen-Krupp begann 1990. Sie absolvier teeine Ausbildung zur Industriekauffrauund studierte parallel in Duisburg Be-triebswir tschaft. Nach erfolgreichenAbschlüssen arbeitete sie vier Jahre alsPersonalreferentin bei Thyssen Pro-duction Systems. 1999 übernahm siedie Leitung der ZentralabteilungManagemententwicklung der Thyssen-Krupp Automotive AG, die die 34-Jäh-rige noch heute inne hat. Foto: Eckold

Trotz unermüdlichen Einsatzes zahlreicher Helfer konnten auch Medizinische Fakultätund Uniklinikum nicht vor Flutschäden bewahrt werden. Foto:UKD

Rennwochenende auf dem Nürburgring,das bedeutet Ausnahmezustand. Undgenau den konnten wir Studenten des In-stitutes für Leichtbau und Kunststofftech-nik auf Einladung der ThyssenKruppTochter Krupp-Bilstein genießen. Nun sindwir als Studenten des umtriebigen Pro-fessors Hufenbach zwar Einladungen undExkursionen an die Brennpunkte derdeutschen Innovation gewöhnt, doch Dankdes allseits bekannten Ingenieurmangelsdurften wir dieses Wochenende inscheinbarer Vollpension erleben. Das be-gann im Bus mit Lunchpaketen undendete mit einem reichhaltigen Mittags-imbiss am Montag im Werk von Krupp-Bil-stein. Doch Essen ist ja nur das halbeLeben, wichtiger als das waren die Autos,Fahrer, Boxenluder und vor allem(natürlich) der Leichtbau.

Zunächst galt es erst mal, den vomDeutschen Sportfahrer Kreis (DSK) präziseerstellten Zeitplan einzuhalten! Dasbedeutete, die Strecke Dresden-Koblenz amSamstag in 5 Stunden zu bewältigen. Wenwundert es da, dass wir mit knapp 2-stündiger Verspätung im Hotel eintrafen,wo uns schon sehnlichst Carolyn Ries vonThyssenKrupp erwartetete. Es galt, keineZeit zu verlieren und so saßen wir kaumeine Stunde später schon wieder im Busauf dem Weg zum 30 km entferntenNürburgring. Schnell noch die Eintritts-

karten und die Einladungen für die VIP-Lounge verteilt und dann geht’s los, dasAbenteuer DTM. Auf dem Programmstanden Besuche in den Boxen vom TeamMercedes Benz 24h Service, dem Krupp-Bilstein-Dämpfer-Mobil, der NürburgLounge und einem anschließendenAbendessen, gefolgt von einer Experten-runde. Alfred Preukschat, der Leiter F&Ebei Krupp-Bilstein, und Klaus Ludwig,mehrfacher DTM- und Le Mans-Sieger,hielten unseren Fragen fabelhaft stand.

Doch das eigentliche Highlighterwartete uns erst am Sonntag. Nach demwirklich spannenden Porsche-Cup ging esunter ohrenbetäubendem Lärm dann los.Von der Dachterrasse des Dorint Hotels, dasdirekt an der Rennstrecke liegt, konntenwir mit direktem Blick auf die Start-Ziel-Gerade und der Coca-Cola-Kurve dasRenngeschehen hautnah miterleben.

Dreher, Verbremser, Überholmanöver –alles konnten wir bestaunen.

Montags durften wir dann noch dasKrupp-Bilstein Werk in Mandern besuchen,in dem Aktive Dämpfersysteme für die der-zeit aktuelle Mercedes-Kollektion her-gestellt werden.

Wir möchten uns ganz herzlich bei denAktiven vom DSK für ihre unermüdlicheBereitschaft, all unsere Fragen zu beant-worten, und bei Krupp-Bilstein für die Ein-ladung bedanken. Marco Zichner

Dresdner Studenten hautnah bei der DTM

TU-Studenten bei der deutschen Tourenwagenmeisterschaft auf dem Nürburgring –dank der Kooperation mit ThyssenKrupp machbar. Foto:Stud.

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Fachsymposium zuSponsoring

Um erfolgreiches Sponsoring geht es beimSymposium »Marketing & Praxis« am 24.Oktober 2002 im Festsaal der FakultätWirtschaftswissenschaften (Hülsse-Bau).

Ab 16.45 Uhr stellen die Professur fürMarketing der TUD und das Institut zurFörderung von Marketing und Markt-forschung e.V. aktuelle Forschungsergeb-nisse zum Thema »Werbewirkung undErfolgskontrolle von Sponsoring« vor.

Zudem diskutieren Sponsor-Geber undSponsor-Nehmer die Vor- und Nachteiledieses Marketing-Instruments. ke

Anja Leuteritz,Tel.: (03 51) 463-35993, Stefan Wünschmann,Tel.:

(03 51) 4 63 -3 39 28, http://www.marketingverein.de

Dienstjubiläen imSeptember

40 JahreDorothea HantschmannKlinik/Poliklinik für Strahlentherapieund RadioonkologieBirgit SchaalPoliklinik für Zahnerhaltung

25 JahreIngrid SperlingKlinik/Poliklinik für Psychiatrie undPsychotherapiePetra LorenzKlinik/Poliklinik für Viszeral-,Thorax-und GefäßchirurgieDipl.-Med. paed. KristinaBochmannMedizinische BerufsfachschuleDipl.-Med. paed. (FH) Elke Weis-hauptMedizinische BerufsfachschuleDr. rer. nat. Steffi KoppraschMedizinische Klinik und Poliklinik IIIDipl.-Ing. Annette BartelsMedizinische Physik ArbeitsbereichDr. med. Ingeborg JachmannPoliklinik für ZahnerhaltungAxel GöresInstitut für Elektrische Energiever-sorgung und HochspannungstechnikMonika HenlichUniversitätsrechenzentrumMartina HertwigSG 2.2Dr. Klaus KermerInstitut für Siedlungs- und Industrie-wasserwirtschaftEckhart KühnelInstitut für Produktionstechnika.o. Prof. Dr. phil. Hans-UlrichWöhlerInstitut für PhilosophieGabriele PötzschProfessur für Wirtschaftsinformatik

Allen Jubilarinnen und Jubilaren herzlichen Glückwunsch!

XXXIV. Kraftwerks-technischesKolloquiumDas Institut für Energietechnik der TUDresden veranstaltet mit Unterstützung desVereins Deutscher Ingenieure (VDI), derVDI-Gesellschaft Energiewirtschaft (VDI-GET), der VGB PowerTech e. V., des VIKVerband der Industriellen Energie- undKraftwirtschaft e. V. und VEAG VereinigteEnergiewerke AG das XXXIV. Kraftwerks-technische Kolloquium – Heizkraftwerke,Fernwärmeversorgung und Thermofluid-technik.

Am 24. (10 Uhr Eröffnung) und 25.September 2002 findet das Kolloquium imWorld Trade Center – in der Komödie undanderen Räumen – statt.

Dr. Karl Nöther,Tel.: (03 51)4 63-3 53 08, Fax: -3 77 53�

Aufruf zur Wahl derSchwerbehinderten-vertretung an derTU Dresden

Der Vorstand für die Wahl der neuenSchwerbehindertenvertretung ruft allewahlberechtigten Angehörigen der TUD zurWahl am 15. Oktober 2002 auf. Es sind so-wohl die Vertrauensperson als auch derenStellvertreter/innen zu wählen.

Das Wahlausschreiben, die Wählerlistenund die Wahlordnung liegen seit 27. Augustim Foyer des Rektorates, im Büro des Per-sonalrates, im Dekanat der FakultätInformatik und im Sekretariat der Fach-richtung Forstwissenschaften öffentlich aus.

Der Wahlvorstand hat die schriftlicheStimmabgabe beschlossen. Die Wahl-berechtigten laut Wählerliste erhalten ab17. September 2002 die Wahlunterlagenzugesandt. Ein Merkblatt über dieschriftliche Stimmabgabe (Briefwahl) liegtden Wahlunterlagen bei. Die Stimmenmüssen bis zum 15. Oktober 2002, 13 Uhr,beim Wahlvorstand eingegangen sein.

Der Wahlvorstand

Schwerbehindertenvertretung:www. tu-dresden.de/˜grasrein/

sb/sb_vertret.htm.�

Mit grundlagen- und anwendungsorientierter Kernphysik be-schäftigen sich Wissenschaftler im kürzlich eingeweihtenNeutronenlabor des TU-Instituts für Kern- und Teilchen-physik. »Weltweit einmalig ist, dass in unserer Anlage sowohlmonoenergetische Neutronen als auch solche mit einembreiten Energiespektrum verfügbar sind«, erläutert ProfessorHartwig Freiesleben (2. v. r.). An der mit HBFG-Mitteln fi-nanzierten Anlage der TUD im Forschungszentrum Rossen-

dorf sollen neuartige Materialien für Fusionsreaktorenuntersucht werden. Diese sollen so zusammengesetzt sein,dass ihre Aktivität schnell abklingt, damit sie bereits nach 50Jahren in mechanischen Werkstätten wieder bearbeitetwerden können. Außerdem soll erforscht werden, wie sichlanglebige radioaktive Abfälle aus Kernkraftwerken durchneutroneninduzierte Kernreaktionen in kurzlebige oder garinaktive Produkte umwandeln lassen. Foto: UJ/Eckold

TU-Neutronenlabor in Rossendorf eingeweiht

Neue Direktorengewählt

Neuer geschäftsführender Direktor des Instituts für Verbrennungsmotoren undKraftmaschinen ist seit 1. August 2002 Pro-fessor Hans-Christian Reuss. Der 43-Jäh-rige hat die Professur für Kraftfahrzeug-elektronik und -elektrik inne und löstProfessor Johann Zellbeck ab.

•Zum neuen Direktor des Instituts für Ma-thematische Stochastik wurde ProfessorKlaus D. Schmidt gewählt. Der Inhaber derProfessur für Versicherungsmathematik/Risikotheorie löst zum 1. Oktober 2002Professor Rolf Kühne ab. ke

Anfangs der Semesterpause besuchte einehochrangige kubanische Delegation unterLeitung des Vizeministers für Hochschul-wesen Dr. José Luis Garcia Cueva imRahmen einer vom BMBF geförderten undvon Dr. Oliver P. Diehl betreuten In-formationsreise an verschiedene deutscheUniversitäten auch die TU Dresden.

Nach einem Empfang durch den Rektorfand eine Beratung mit Hochschullehrernunserer Universität, die schon mit kuba-nischen Hochschuleinrichtungen zu-sammenarbeiten oder anstreben sowieeinem Vertreter von TUDIAS mit dem Zielstatt, vorhandene Beziehungen unterneuen Aspekten zu beleben und die Chancezur Zusammenarbeit auf weiteren Gebietenauszuloten.

Die kubanische Seite brachte dabei ihrallgemeines Interesse an- einer verstärkten Zusammenarbeit in

Form gemeinsamer Projekte- einem Austausch von Informationen,

Lehrpersonal und Studenten- einem Internationalen Graduiertenkolleg- dem Modell der deutsch-viet-

namesischen Schule in Hanoi, ins-besondere auf dem Gebiet derInformatikausbildung, zum Ausdruck.Des Weiteren spielten auf Grund der ge-

änderten wirtschaftlichen Bedingungen inKuba insbesondere die notwendigeReduzierung des Zuckerrohranbaus undder Zuckerindustrie, die Themen Touris-muswirtschaft, Forstwissenschaft, Arznei-mittelherstellung aus heimischen Pflanzenund Umweltprobleme eine besondere Rol-le, zu deren Bearbeitung wissenschaftlichePartner aus Deutschland gewünschtwerden.

Nach dieser Beratung und einem ge-meinsamen Mittagessen auf Einladung desRektors besuchte die Delegation das Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologieund Genetik und das Max-Bergmann-Zentrum für Biomaterialien und lerntedabei vor Ort zwei moderne Modelle desNetzwerkes BioMeT kennen.

Der gesamte Aufenthalt in Dresdenerfolgte dabei in einer offenen und freund-lichen Atmosphäre, da der kubanischeVizeminister durch sein Elektrotechnik-studium an unserer Universität Anfang der60er Jahre und seine Aspirantur an derdamaligen TH Magdeburg Deutsch sprachund er Dresden als Stadt überaus liebt. WasWunder, wenn er während des Stadt-bummels nach Ende des offiziellen Be-

suchsprogramms seinen kubanischen Be-gleitern mit Stolz die besonderen Sehens-würdigkeiten der Innenstadt zeigte undwieder ins Schwärmen kam.

Nun liegt es an den Teilnehmern derBeratung, unter Einbeziehung des AAA zuprüfen, welche der von der kubanischenSeite genannten Probleme in Form ge-meinsamer Projekte gelöst werden können.

Dr. Detlef Weber

Kubanische Delegation lotetemögliche Kooperation aus

Der kubanische Vizeminister für Hochschulwesen Dr. José Luis Garcia Cueva (vorn, 2. v.r.) mit Teilnehmern der Beratung.Er hatte selbst in den 60er Jahren an der TUD Elektro-technik studiert. Foto:AVMZ/Liebert

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Am FORSCHUNGSZENTRUM ROSSENDORF e.V. (FZR) ist zum 1. März 2003 in einem gemeinsamenBerufungsverfahren die Stelle

des/der Wissenschaftlichen Direktors/-in

verbunden mit einer

C4 - Professur an der Technischen Universität Dresden.

wiederzubesetzen (Nachfolge Professor Frank Pobell).

Der Wissenschaftliche Direktor bildet gemeinsam mit dem Kaufmännischen Direktor den Vorstand, der für die Gesamt-leitung des FZR verantwortlich ist. Er ist zugleich Sprecher des Vorstands und wissenschaftlicher Repräsentant des FZR.

Das FORSCHUNGSZENTRUM ROSSENDORF liegt im unmittelbaren Umfeld von Dresden und ist eineEinrichtung der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) mit insgesamt etwa 620 Mitarbeitern.Seine Aufgabe bildet die anwendungsorientierte Grundlagenforschung in den Schwerpunktbereichen Material-forschung, Biomedizin/-chemie, Radioökologie, Sicherheitsforschung sowie Kern- und Strahlungsphysik. Das FZR ar-beitet mit Hochschulen, außeruniversitären Instituten und der Industrie zusammen. Die Arbeiten werden in fünfwissenschaftlichen Instituten durchgeführt, unterstützt durch zwei wissenschaftlich-technische Zentralabteilungen.Das FZR betreibt in den genannten Schwerpunktbereichen größere Experimentiereinrichtungen.

Die Aufgabe verlangt eine Persönlichkeit, die auf einem der Forschungsgebiete des FZR ausgewiesen ist und dieQualifikation für die Leitung eines größeren, interdisziplinär arbeitenden Forschungszentrums besitzt. Die Bewerber/-innen müssen die Berufungsvoraussetzungen gemäß § 40 SächsHG (Sächsisches Hochschulgesetz) vom 11.06.1999erfüllen.

Die Bestellung zum Wissenschaftlichen Direktor des FZR erfolgt für die Dauer von 5 Jahren; Wiederbestellung istmöglich.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt. Die Bewerbungsunterlagen werden den zuständigen Gremien der TU Dresden und des For-schungszentrums Rossendorf e.V. zugänglich gemacht.

Ihre Bewerbung mit Lebenslauf, Zeugnissen, Veröffentlichungsliste und einer kurzen Darstellung der bisherigenwissenschaftlichen Tätigkeit, die selbstverständlich vertraulich behandelt wird, richten Sie bitte in zweifacher Ausfer-tigung bis zum 30.09.2002 (Poststempel) an den Vorsitzenden der Berufungskommission: TU Dresden, Rektor- Herrn Prof. Dr. Achim Mehlhorn (persönlich) -, 01062 Dresden.

Im Universitätsrechenzentrum ist im Projekt “Kompetenzzentrum für Videokonferenzdienste/VCC”(Drittmittelprojekt BMBF/Deutsches Forschungsnetz) ab sofort die Stelle eines/einer

wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

mit 50% der regelmässigen wöchentlichen Arbeitszeit befristet bis zum 31.12.2003 zu besetzen. Die Befristungsdauerrichtet sich nach dem 5.HRGÄndG.Aufgaben: Bearbeitung komplexer Problemkreise für das gesamte Deutsche Wissenschaftsnetz: Auswahl, In-stallation, Test und Bewertung komplexer Videokonferenzlösungen in heterogenen Anwendungsumgebungen;Beratung und Koordinierung von Anwendern und Einrichtungen; Marktbegleitende Forschungs- und Entwicklungs-arbeiten; Mitarbeit bei der Fortentwicklung des Dienstes DFNVideoconference; Durchführung von Schulungen,Tagungen und Workshops sowie Präsentation des VCC in Printmedien und im WWW.Voraussetzungen: Einschlägiger wiss. Hochschulabschluss, bevorzugt Diplom-Informatiker/in; nachgewieseneBerufserfahrung und Spezialkenntnisse im Fachgebiet; hohes Maß an Selbständigkeit, Engagement, Flexibilität undTeamgeist; anwendungsbereite Englischkenntnisse.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigtIhre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 01.10.2002 an: TU Dresden, Univer-sitätsrechenzentrum, Projektleiter Kompetenzzentrum für Videokonferenzdienste, Herrn Dipl.-Ing. paed. W. Wünsch, 01062 Dresden.Tel.: (0351) 463 32593, Fax: (0351) 463 37116, e-mail: [email protected]

Im Dezernat Planung, Datenverarbeitung und Controlling ist ab 01.01.2003 die Stelle eines/einer

EDV-Projekt- und Systembetreuers/-in

zu besetzen.Aufgaben: umfassende Betreuung von IT-Projekten; Systemeinführung und -integration; Erarbeitung von Empfeh-lungen für den Hard- und Softwareeinsatz; Betreuung des Datennetzes und der Server-Technik; Datenbank-Adminis-tration; Programmierarbeiten; Organisation der Wartung und Instandsetzung von PC-Technik (jeweils innerhalb derZentralen Universitätsverwaltung).Voraussetzungen: einschlägiger HSA bzw. FH-Abschluss und mehrjährige Berufserfahrung im IT-Bereich; an-wendungsbereite Kenntnisse zu Betriebssystemen (UNIX und WindowsNT), Datenbanken (vorrangig INFORMIX),Netzwerk-Grundlagen, Office-Produkten (vorrangig Microsoft); Programmiererfahrungen; selbständige und eigen-verantwortliche Arbeitsweise; Flexibilität bei der Mitarbeit an IT-Projekten in der Zentralen Universitätsverwaltung. DieVergütung erfolgt nach BAT-O.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 15.10.2002 an: TU Dresden, DezernatPlanung, Datenverarbeitung und Controlling, Herrn Dr. Rammelt - persönlich -, 01062 Dresden.Tel.: (0351) 463 36066, Fax: (0351) 463 37179.

Am Institut für Soziologie ist am Lehrstuhl für Mikrosoziologie (Integrations- und Sozialisations-forschung) ab sofort die Stelle eines/einer

befr. wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

bis 30.09.2005 zu besetzen. Die Beschäftigungsdauer richtet sich nach dem HRG i.d.j.g.F.Aufgaben: Mitwirkung in Lehre und Forschung in der Mikrosoziologie.Voraussetzungen: wiss. HSA in Soziologie; Promotion; ausgewiesene Kenntnisse im Bereich der Mikrosoziologie,vorzugsweise in der Soziologie persönlicher Beziehungen und/oder der Biografieforschung; Erfahrungen in derempirischen Sozialforschung (qualitativ und quantitativ). Bei fehlender Promotion kann die Stelle mit 50% der regel-mäßigen wöchentlichen Arbeitszeit besetzt werden.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 01.10.2002 an: TU Dresden, Phi-losophische Fakultät, Institut für Soziologie, Herrn Prof. Dr. Karl Lenz, 01062 Dresden.

Am Institut für Romanistik ist am Lehrstuhl für Romanistische Kulturwissenschaften(Spanien/Lateinamerika) ab 01.01.2003 die Stelle eines/einer

wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit für 2 Jahre mit der Möglichkeit einer Verlängerung um ein wei-teres Jahr im Rahmen des von der Fritz Thyssen Stiftung finanzierten Forschungsprojektes “Das Vermächtnis von

Sefarad: Die jüdisch-sephardischen Traditionen im Identitätsdiskurs der jüdischen Literatur Lateinamerikas im 20.Jahrhundert” zu besetzen. Die Beschäftigungsdauer richtet sich nach dem Hochschulrahmengesetz in der jeweilsgeltenden Fassung.Aufgaben: Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes steht die Frage, welche Bedeutung das ‚sephardische Erbe‘ fürden jüdisch-lateinamerikanischen Identitätsdiskurs in Literatur und Essayistik im 20. Jahrhundert hatte, insbesonderein Argentinien. Der zeitliche Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf den vergangenen drei Jahrzehnten - unter Ein-beziehung relevanter Entwicklungen seit dem frühen 20. Jahrhundert. Den Abschluss der Untersuchung soll die Aus-einandersetzung jüdisch-lateinamerikanischer Exil-Schriftsteller in Spanien (seit den siebziger Jahren) mit dessensephardischer Geschichte bilden. Es besteht die Möglichkeit zur Promotion bzw. zur Habilitation.Voraussetzungen: wiss. HSA in einschlägiger Richtung; gründliche Kenntnisse in der Sephardenforschung(Lateinamerika/ Argentinien-Spanien) und über den lateinamerikanisch-jüdischen (primär aschkenasischen)Identitätsdiskurs; fachwiss. Ausweis entsprechender Publikationen.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen (einschließlich relevanter Publikationen) bis zum31.10.2002 an: TU Dresden, Fakultät Sprach- und Literaturwissenschaften, Institut fürRomanistik, Herrn Prof. Dr. Norbert Rehrmann, 01062 Dresden.

Am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht unter besonderer Berücksichtigung von GewerblichemRechtsschutz und Urheberrecht (Prof. Dr. Horst-Peter Götting) sind ab 01.01.2003 zwei Stellen eines/einer

wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit zu besetzen. Die Beschäftigungsdauer richtet sich nach dem 5.HRGÄndG.Aufgaben: Mitarbeit in Lehre und Forschung, insbesondere auf den Spezialgebieten des Lehrstuhls; Unterstützungdes LL.M.-Studiengangs “International Studies in Intellectual Property Law”; Übernahme von Verwaltungsaufgaben.Die Möglichkeit zur Promotion ist gegeben.Voraussetzungen: überdurchschnittl. juristische Qualifikation (Erstes oder Zweites Staatsexamen); Organisations-talent; ausgeprägte Fähigkeit zur Arbeit im Team; gute englische (gern auch weitere) Sprachkenntnisse.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung mit aussagekräftigen Unterlagen richten Sie bitte bis zum 07.10.2002 an: TU Dresden, Ju-ristische Fakultät, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht unter besonderer Berücksichtigung vonGewerblichem Rechtsschutz und Urheberrecht, Herrn Prof. Dr. Horst-Peter Götting, 01062 Dresden.

Am Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik ist zum 01.01.2003 die Stelle eines/einer

wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

für die Dauer von 3 Jahren zu besetzen. Die Möglichkeit zur Verlängerung ist gegeben. Die Beschäftigungsdauer richtetsich nach dem Hochschulrahmengesetz in der jeweils geltenden Fassung. Die Stelle ist auch als Teilzeitarbeitsplatz be-setzbar.Aufgaben: Lehrveranstaltungen im Fach Wirtschaftspädagogik des Diplomstudiengangs Wirtschaftspädagogik; Teil-nahme und Mitgestaltung der Forschungsaktivitäten des Lehrstuhls; Beteiligung an organisatorischen und adminis-trativen Aufgaben des Lehrstuhls. Die Möglichkeit zur Promotion wird gegeben.Voraussetzungen: abgeschlossenes wirtschaftspädagogisches Studium mit mindestens gutem Erfolg; gute wirt-schaftspädagogische Fachkenntnisse in den Bereichen Fachdidaktik, Theorien des Lehrens und Lernens und/oderSchulorganisation sowie Bildungspolitik; gute betriebswirtschaftliche Fachkenntnisse; gute EDV-Kenntnisse; Interessean und Bereitschaft zur akademischen Weiterqualifizierung im Rahmen eigenständiger empirischer Forschung. VonVorteil sind weiterhin Kenntnisse im Umgang mit der einschlägigen Statistik-Software, einschlägige Praktika inUnternehmen oder eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 01.10.2002 an: TU Dresden, Fakultät Wirtschafts-wissenschaften, Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik, Frau Privatdozentin Dr. Bärbel Fürstenau,01062 Dresden.

Folgende Stellen sind zu besetzen:

zum nächstmöglichen Termin

C3-Professur für Prozesskommunikation

Die zu berufende Persönlichkeit soll auf dem Gebiet der Prozesskommunikation durch einschlägige internationaleForschungsarbeiten ausgewiesen sein. Schwerpunkt ist die Umsetzung von Anwendungsfunktionen in vernetzteHardware- und Software-Architekturen im Zusammenwirken mit techn. Systemen. Zu den Schwerpunkten der wiss. Ar-beit sollten insb. mehrere der folgenden Gebiete gehören: Technische Anwendungen eingebetteter Systeme in Geräten,Maschinen, Verkehrsmitteln, Anlagen, Versorgungssystemen, Automatisierungstechnik und Robotik; Kom-munikationsschnittstellen, -netze und -protokolle, Bussysteme und verteilte Implementierung (z.B. Systemkonzeptefür SAN-Architekturen, Feldbusse); Sensoren, Aktoren und die Verarbeitung entsprechender Signale in Hardware undSoftware; Hardware-Software-Codesign, Rapid Prototyping. Die Aufgaben in der Lehre umfassen Lehrveranstaltungenim Widmungsgebiet für die Studiengänge der Fakultät. Vom Stelleninhaber wird erwartet, dass sie/er allg. Lehrver-anstaltungen im Grundstudium und den Lehrexport für die Ingenieurfakultäten (insb. der Fakultät Elektrotechnikund Informationstechnik) mit trägt. Gefordert wird die Bereitschaft zur interdisziplinären Arbeit und engen Koope-ration mit Forschergruppen und Instituten der Fakultät Informatik sowie ein besonderes Engagement für die Zu-sammenarbeit mit Partnern aus der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik. Eine aktive Mitwirkung in derSelbstverwaltung sowie in den Gremien der Fakultät wird gewünscht. Die Bewerber/innen müssen die Berufungs-voraussetzungen nach § 40 SächsHG vom 11.06.1999 erfüllen. Eine Habilitation oder habilitationsäquivalente Leis-tungen werden vorausgesetzt. Es wird darauf hingewiesen, dass sich die besoldungsrechtlichen Grundlagen im Laufedes Ausschreibungs- und Berufungsverfahrens aufgrund der - infolge bundesgesetzlicher Neuregelungen zur Reformder Professorenbesoldung - erforderlich gewordenen landesgesetzlichen Regelungen ändern können.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen (Lichtbild, tabellarischer Lebenslauf, Darstellung deswiss. u. berufl. Entwicklungsweges, Liste der wiss. Arbeiten, 3 Sonderdrucke ausgewählter Publikationen und be-glaubigte Kopien der Urkunde über den erworbenen höchsten akademischen Grad) bis zum 04.10.2002 an: TUDresden, Dekan der Fakultät Informatik, Herrn Prof. Dr. rer. nat. habil. Schill, 01062 Dresden.

Institut für Systemarchitektur, Professur für Rechnernetze, im Rahmen des DFG geförderten Sonderfor-schungsbereichs 358 “Automatisierter Systementwurf”, zum 01.01.2003 für zunächst zwei Jahre

wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Die Beschäftigungsdauer richtet sich nach dem Hochschulrahmengesetz in der jeweils geltenden Fassung.Aufgaben: Analyse und Evaluation von verteilten Systemen in einem Forschungsprojekt zur Entwurfsunterstützungfür komplexe Kommunikationsplattformen, Optimierung und Weiterentwicklung von Kommunikationsprotokollen;Integration von Hardware-Akzeleratoren z.B. Netzwerkprozessoren; Entwurf und Implementierung von Prototypen;Dokumentation und Präsentation von Forschungsergebnissen.Voraussetzungen: wiss. HSA der Informatik oder einer verwandten, der Thematik entsprechenden Fachrichtung;Vertrautheit mit C Programmierung und Linux sowie Englisch in Wort und Schrift; fundierte Kenntnisse in mindestenseinem der Bereiche verteilte Systeme, Softwareoptimierung, Netzwerktechnologien sowie Rechnernetzprotokolle er-wünscht.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Lichtbild, Zeugnisse, Referenzenusw.) bis zum 12.10.2002 an: TU Dresden, Fakultät Informatik, Institut für System-architektur, Herrn Prof. Dr. rer. nat. habil. Alexander Schill, 01062 Dresden. Tel.: (0351) 46338261, Fax: (0351) 463 38251, e-mail: [email protected]

Am Institut für Biomedizinische Technik ist ab 01.01.2003 im Rahmen eines BMBF-Forschungsprojektesdie Stelle eines/einer

wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

vorerst befristet bis Dezember 2003 zu besetzen. Die Beschäftigungsdauer richtet sich nach dem Hochschulrah-mengesetz in der jeweils geltenden Fassung.Aufgaben: Bearbeitung der Schwerpunkte “Stoffaustausch über Versorgungskreislauf”, “Funktionalisierung vonMaterialoberflächen”, “Steuerung physikalischer und chemischer Parameter im Zellkulturraum”, “ ExperimentelleValidierung” im Rahmen von Entwicklung und Aufbau eines modularen Forschungsgerätes (Bioreaktor für Zellkulti-vierung).Der Beginn einer Promotion ist gewünscht.Voraussetzungen: wiss. HSA als Diplomingenieur in geeigneter Richtung. Kenntnisse auf den Gebieten derBiomedizinischen Technik, der Feinwerktechnik und Grundkenntnisse der Zellbiologie sind wünschenswert.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 31.10.2002 an: TU Dresden, FakultätElektrotechnik und Informationstechnik, Institut für Biomedizinische Technik, Herrn Prof. Dr. med. habil. Dipl.-Ing. R. Poll, 01062 Dresden.

Am Institut für Luft- und Raumfahrttechnik ist am Hochgeschwindigkeitskanal (HWK) ab 01.01.2003 dieStelle eines/einer

befr. wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

auf dem Gebiet der experimentellen Strömungsmechanik/-akustik für die Dauer von 5 Jahren zu besetzen. Die Be-schäftigungsdauer richtet sich nach dem 5. HRGÄndG.Das Strömungslaboratorium HWK befindet sich in einem ehemaligen Salzbergwerk in Merkers/ Thüringen und beher-bergt eine Vielzahl unterschiedlicher und teilweise weltweit einmaliger Windkanäle und Prüfstände, die vonUnterschallgeschwindigkeit bis 4-fache Schallgeschwindigkeit arbeiten. Aufgaben: Erbringung von wiss. Forschungsleistungen für die Luft- und Raumfahrtindustrie; wiss. Arbeit auf demGebiet der strömungsmechanischen, -akustischen und gasdynamischen Grundlagenforschung mit den Themen-schwerpunkten: Transition, Turbulenz sowie Widerstandsverminderung. Ein Arbeitsplatz (über Tage) für die theo-retische Auswertung steht zur Verfügung.Voraussetzungen: wiss. HSA im Maschinenbau oder der Physik; Erfahrungen auf dem Gebiet der Strömungs-mechanik und Messtechnik; Interesse an einer Promotion soll bestehen.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 10.10.2002 an: TU Dresden, FakultätMaschinenwesen, Institut für Luft- und Raumfahrttechnik, Herrn Prof. Dr.-Ing. R. Grundmann,01062 Dresden. Tel.: (0351) 463 38086, Fax: (0351) 463 38087, e-mail: [email protected]

Zum Sommersemester 2003 ist die

C 4-Stiftungsprofessur für Stadtumbau und Stadtforschung

zunächst befristet für 5 Jahre zu besetzen. Eine Entfristung ist vorgesehen.Die Professur soll das Themenfeld Stadtumbau, Stadtsanierung und Stadtentwicklung in Lehre und Forschung ver-treten. Getragen von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ist zur Wahrnehmung der Forschungsbelange in Görlitzein internationales Kompetenzzentrum für Stadtumbau aufzubauen, das als An-Institut der TU Dresden anerkanntwerden soll. Diese Aufgabe stellt eine große Herausforderung und zugleich einmalige Chance für die/den Bewerber/indar, die Leitungserfahrung, Tatkraft und größtes Engagement und Präsenz vor Ort voraussetzt. Gesucht wird eine Per-sönlichkeit, die durch einschlägige Praxis in Reflexion mit breiter wiss. Tätigkeit als hochqualifizierte/r Experte/-inauf den o.g. Gebieten ausgewiesen ist und über Fähigkeiten zum interdisziplinären und internationalen Agieren ver-fügt. Von besonderem Interesse sind innovative Ansätze im Bereich der (informellen) Planung zur Revitalisierung derStädte und Stadtbereiche. Die Bewerber/innen müssen die Einstellungsvoraussetzungen gemäß § 40 SächsischesHochschulgesetz vom 11.06.1999 erfüllen.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen (Lichtbild, tabellarischer Lebenslauf, Darstellung deswiss. u. berufl. Entwicklungsweges, Liste der wiss. Arbeiten, Sonderdrucke ausgewählter Publikationen u. beglaubigteKopie der Urkunde über den erworbenen höchsten akademischen Grad) bis zum 20.10.2002 an: TU Dresden,Dekan der Fakultät Architektur, Herrn Prof. Dipl.-Ing. H. Schellenberg, 01062 Dresden.

Folgende Stellen sind zu besetzen:

Fachrichtung Geowissenschaften, Institut für Geographie, zum nächstmöglichen Termin befristet auf 6 Jahre

C3 - Professur für Didaktik der Geographie

Der/Die Stelleninhaber/-in hat folgende Schwerpunkte in Lehre und Forschung zu vertreten:Konzepte geographischer Bildung in verschiedenen Schulstufen und –arten, fachspezifische Unterrichtsmethoden undMedien, Theoretische Grundlagen der Didaktik der Geographie, Umwelterziehung unter geographischem Aspekt.Ihm/Ihr obliegt die Betreuung der Lehramtsstudenten in Praktika und schulpraktischen Übungen. Es wird eine koope-rative Zusammenarbeit mit anderen Fachdidaktiken (künftig im Rahmen eines geplanten Zentrums für Lehren undLernen an der Universität) und mit den Fachlehrstühlen des Instituts erwartet.Wünschenswert ist ein Beitrag zur Mediendidaktik für die anderen am Institut bzw. der Fachrichtung angelagertenStudiengänge.Bewerber/-innen müssen die Einstellungsvoraussetzungen gemäß § 40 Sächsisches Hochschulgesetz vom 11.06.1999erfüllen, dabei sei insbesondere auf die mindestens 3-jährige Arbeit in der Schulpraxis verwiesen. Es wird daraufhingewiesen, dass sich die besoldungsrechtlichen Grundlagen im Laufe des Ausschreibungs- und Berufungsverfahrensaufgrund der - infolge bundesgesetzlicher Neuregelungen zur Reform der Professorenbesoldung - erforderlichgewordenen landesgesetzlichen Regelungen ändern können.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie mit Lichtbild, tabellarischem Lebenslauf, Darstellung des wissenschaftlichen Werdegangs,Verzeichnis der wissenschaftlichen Publikationen, Verzeichnis der Lehrtätigkeit und beglaubigte Kopien von Zeug-nissen und Urkunden bis zum 04.10.2002 an: TU Dresden, Dekan der Fakultät Forst-, Geo- undHydrowissenschaften, Herrn Prof. Dr. W. Killisch, 01062 Dresden.

Centre for International Postgraduate Studies of Environmental Management (CIPSEM), zumnächstmöglichen Zeitpunkt mit zunächst 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit

Fremdsprachensekretär/in (BAT-O VII/VIb)

Aufgaben: selbstständige und verantwortliche Führung des Sekretariats des Centre for International PostgraduateStudies of Environmental Management; umfangreicher Schriftverkehr; Beschaffung und Verwaltung des Geschäfts-bedarfs; Verwaltung von 21 Apartments der Kursteilnehmer; Organisation von Veranstaltungen; Ausfertigung von Ver-trägen; rechnergestützte Überwachung und Abrechnung der Haushalts- und Drittmittel des UNEP-Kurses; Betreuungder graphischen Gestaltung von Belegarbeiten und Vorträgen der Kursteilnehmer; Erstellung von Dokumenten.Voraussetzungen: abgeschlossene Berufsausbildung als Fremdsprachensekretär/in (Englisch) bzw. vergleichbareKenntnisse und Fertigkeiten sowie einschlägige Berufspraxis, Fähigkeiten im Umgang mit moderner Bürotechnik;gute Kenntnisse am PC; organisatorische Fähigkeiten; freundliches und sicheres Auftreten.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihr Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 01.10.2002 an: TU Dresden, FakultätForst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Prodekan, Herrn Prof. Makeschin, 01062 Dresden.

Fakultät Forst-,Geo- und Hydrowissenschaften

Fakultät Architektur

Fakultät Maschinenwesen

Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik

Fakultät Informatik

Fakultät Wirtschaftswissenschaften

Juristische Fakultät

Fakultät Sprach- und Literaturwissenschaften

Philosophische Fakultät

Zentrale Universitätsverwaltung

Zentrale Einrichtungen

Gemeinsame Berufung

Technische Universität Dresden

Am 18. und 19. September 2002 findet inDresden das Dresdner ProduktionstechnikKolloquium DPK 2002 statt.

Es wird organisiert durch mehrere Pro-fessuren des Instituts für Produktionstech-nik der Technischen Universität Dresden.Folgende Themen stehen im Mittelpunkt:

Produktionsdaten-Management, einigeAspekte von Entwicklung und Kon-struktion, Werkzeugfertigung, VirtualReality, Verfahrensverknüpfung, Hybridver-fahren, Hochleistungsprozesse, Thixo-forming, Mikrofertigungstechnik, In-telligente Werkzeugkonzepte, Intelligente

Montage, Offene virtuelle Fabrik undanderes mehr.

Die Konferenzleitungsmitglieder Pro-fessor Volker Thoms (Vorsitzender), Pro-fessor Dieter Fichtner, Professor Uwe Füssel,Professor Horst Kleinert, Professor RolandKoch, Professor Klaus Künanz laden Sie

herzlich ein, am DPK 2002 teilzunehmenund freuen sich darauf, Sie in Dresden –der Stadt der Kunst, Wissenschaft undhochqualifizierten Produktionsstätten –begrüßen zu dürfen.

Veranstaltungsort ist das Hörsaalzent-rum der TU Dresden. Im Rahmen des

Kolloquiums findet eine Ausstellung statt,zu der Interessenten sowohl als Ausstellerals auch als Besucher herzlich eingeladensind.

http://mciron.mw.tu-dresden.de/ipt/dpk-2002/dpk2002.htm.�

Dresdner Produktionstechnik Kolloquium DPK 2002

Page 12: Eigenes Reich in Uni-Nähe UniversitätsJournal · In diesem Zusammenhang wird gegen-wärtig auch darüber nachgedacht, im Rahmen der Festwoche im Mai 2003 eine Art erste Bilanz der

Versuchs- undLehrobjekt Hetzdorfeingeweiht

Hetzdorf bei Tharandt verfügt seit kurzemüber ein neues Versuchs- und Lehrobjekt,das sowohl vom Lehrforstamt Tharandt alsauch von der Fachrichtung Forst-wissenschaften der TU Dresden genutztwird.

Eingeweiht wurde es durch den Rektorder TUD, Professor Achim Mehlhorn, sowieProfessor Hubert Braun, Leiter der Abtei-lung Forsten im Sächsischen Ministeriumfür Umwelt und Landwirtschaft. Theorieund Praxis gehen im Tharandter WaldHand in Hand. Mehlhorn nannte die Zu-sammenarbeit zwischen der FachrichtungForstwissenschaften der TU Dresden unddem Forstamt Tharandt »ungewöhnlichund erfreulich«. Sie hat zwar eine langeTradition, erreichte aber in den ver-gangenen Jahren vor allem durch das En-gagement des Forstamtsleiters Dr. MarioMarsch eine neue Qualität. Marsch, einstselbst Student in Tharandt, weiß um dieBedeutung einer praxisnahen Ausbildung,die Tharandt gegenüber den drei anderenForstfakultäten in Deutschland einenStandortvorteil verschafft. In dem für rund150 000 Euro modernisierten Funktions-gebäude in Hetzdorf findet das Institut fürWaldbau und Forstschutz, das im ver-gangenen Jahr die Versuchsflächen AmSteinbruch in Tharandt räumen musste,beste Bedingungen vor. Die Finanzierungübernahm zunächst die Landesforstver-waltung, der auch das Anwesen in Hetzdorfgehört. »In Zeiten knapper Haushalts-mittel eine intelligente Lösung«, freutesich Institutsdirektor Professor SvenWagner. Aus der ehemaligen staatlichenForstbaumschule, die 1995 aufgegebenwurde, ist in den vergangenen sechs Jahrenein multifunktionales Versuchs- und Lehr-objekt geworden. Hier werden die Lehrlingedes Forstamtes in der Praxis ausgebildet,Studenten können Baumschul- und Holz-einschlagtechnik kennenlernen, Übungenund Praktika auf dem Holzsortierplatzoder Saat-, Mulch- und Pflanzversuchedurchführen. Außerdem hat das Forstamtsein mobiles Sägewerk in Hetzdorfstationiert, das den Studenten erstmals er-möglicht, einen Stamm scheibchenweisebis in den Kern zu untersuchen. Mo/M. B.

13. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 14/2002 Seite 12

Lohn-steuerhilfe

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TU-Kulturmanagement-Studenten basteln mitam Neustart desDresdner Jazzclubsin der Königstraße

Es ist ein Geben und Nehmen wie es besserkaum sein könnte: Auf dem Weg zurück zueiner festen Größe in Dresdens Kulturlebenhat sich der Verein Jazzclub Neue Tonnee.V. »frisches Blut« in Sachen Marketingins Boot geholt: Viktor Slezák und StefanKühn, beide 28, beide Studenten im Fach»Kultur und Management« – Slezák nachvierjährigem Studium an der Fachhoch-schule Görlitz jetzt an der TUD sein Auf-baustudium absolvierend, Kühn, ebenfallsin Görlitz immatrikuliert, gerade überseiner Diplomarbeit schwitzend. WährendViktor Slezák – von Hause aus in Pragdiplomierter Klarinettist – innerhalb desJazzclubs für den technisch-orga-nisatorischen Ablauf des Konzertbetriebsverantwortlich ist, tüftelt Stefan Kühn, dervor dem Studium viele Jahre in dersoziokulturellen Clubszene arbeitete, andiversen Werbemaßnahmen, u.a. der Über-arbeitung des Internet-Auftritts der Tonne.

Es geht dabei keineswegs um Hand-langerdienste: Für die beiden engagiertenStudenten ist dies die knallharte praktischeAnwendung gepaukter Theorie. An derenEnde steht für sie genau wie für die alt-eingesessenen Mitglieder der Tonne dasZiel, diese jetzt, da sie nach dem Auszugaus dem Waldschlösschen-Areal im Kel-lergewölbe des Kulturrathauses in derKönigstraße endlich ein neues, festesDomizil hat, wieder zu dem Jazz-Zentrumzu machen, das sie zu Zeiten des KurländerPalais einmal war.

Slezák und Kühn formulieren präzise,worum es geht: »Jazz-Zentrum meint einwirkliches Zentrum, nicht nur einenKonzertveranstalter. Die Leute sollen hierneben anspruchsvollen Konzerten auflange Sicht auch Jazz-Literatur, einePhonothek, jazzbezogene Kunstausstel-lungen und einen Anlaufpunkt zum Aus-tausch finden.« Die Räume im Kulturrat-haus seien nicht sehr groß, man bräuchtealso keinen Massenansturm, sondern eininteressiertes Stammpublikum. Und umdas zu finden, müsse man in der Stadt wieüberregional überhaupt erst einmal insBewusstsein rufen, dass es die Tonne noch

gibt – seit November 2000 als neugegrün-deter Verein »Jazzclub Neue Tonne«, derseit April 2002 sein Domizil im Musikkellerder Königstraße 15 eingerichtet hat.

Auf dem Weg dahin, mit allem was bishin zur an der Programmstrukturorientierten Sponsorensuche dazugehört,sind die Kulturmanagement-Studentendem Jazzclub eine willkommene Stütze.Haben sie doch bei Dingen wie dem Stellenvon Förderanträgen, dem Lesen vonBilanzen oder bei Fragen der CorporateIdentity ein Wissen zu bieten, das manchVereins-Mitglied bei allem Engagementnicht leisten kann.

Genau dies war der Grund, warumTonne-Chef Helmut Gebauer und seineMitstreiter Prof. Karl-Siegbert Rehberg vomInstitut für Soziologie, bei dem der Auf-baustudiengang angesiedelt ist, um Zu-sammenarbeit baten. Auf diese Weise stießim Mai dieses Jahres zuerst Viktor Slezákzum Club, Stefan Kühn ist seit Anfang

August dabei. Bei beiden beschränkt sichdie Mitarbeit bei weitem nicht auf den zu-gewiesenen Bereich – auch bei Pro-gramm- und Publikumskonzeption etc.sind sie gefragt. Das geht dann über dievertraglich vereinbarten Stunden ganzschnell hinaus. Stefan Kühn: »Es lässteinen auch gar nicht mehr los. Basteltman zum Beispiel am Werbekonzept, danngrübelt man noch nachts im Bett darübernach.« »Und selbst, wenn wir einfach nurin der Kneipe sitzen, sind wir ganz schnellwieder beim Thema Tonne«, setzt ViktorSlezák hinzu.

Einig sind sich beide auch darin, dass esfür ihr Studium einfach unerlässlich ist,solch praktische Arbeit mit der grauenTheorie zu verbinden. »Es nützt nichts,vorgefertigte Schablonen parat zu haben.Projekte mögen Ähnlichkeiten haben,doch letztlich ist jedes anders. Man mussdie Atmosphäre erfühlen, den Umgang derentsprechenden Leute miteinander. Und

das kann man nur in der Praxistrainieren.« Er wie Slezák haben da auchschon reichlich Erfahrung aus Görlitz mit-gebracht, wo fünf Praktika à drei Monatezum Studienprogramm gehören.

Letztlich, so Slezák, wirke die praktischeTätigkeit auch wieder auf das Verhandelnder Theorie im Seminarraum zurück: »Wirliefern uns manchmal heftige Debattenmit unseren Professoren und Dozenten,wenn sie ein Thema referieren, wir abervielleicht abweichende Erfahrungengemacht haben.« Offene Ohren dafürfänden sie immer, nicht zuletzt, weilKulturmanagement noch ein relativjunger Bereich sei, frei von festgefahrenenDogmen und stetig in der Entwicklungbefindlich, so die Studenten.

Fazit: Die Tonne ist gut für sie und siesind gut für die Tonne. Der Mythos, den derJazzclub einst hatte, lebt weiter. Auf ihmlässt sich aufbauen, an ihm kann sich derVerein messen. Sybille Graf

Der Jazzclub als Tummelwiese fürkünftige Kulturmanager

Stefan Kühn (l.) und Viktor Slezák, Studenten des Studienganges »Kultur und Management«,wenden ihr zunächst theoretisches Wis-sen ganz praktisch im Jazzclub Neue Tonne Dresden an. Foto: UJ/Eckold

Tutorenprojekt derZentralen Studienberatung

»Es ist eine wertvolle Erfahrung, sich selbstbeobachten zu können«, erklärt Ines, Teil-nehmerin einer Tutorenschulung, als siesich auf der Videoaufnahme selbst agierensieht. Neben der Videopräsentation sollendie zukünftigen Tutoren in der zweitägigenSchulung Kompetenzen erlernen, die fürihre Aufgabe wichtig sind. Dazu gehörendidaktische und methodische Grundlagen,die Auseinandersetzung mit der eigenenRolle als Tutor, Wissenserwerb überGruppenführungs- und Gesprächskom-petenz sowie der sichere Einsatz vonMedien und Methoden.

Tutoren sind Lehrer auf Zeit. Es sindStudenten, die in ihrem Studium bereitsfortgeschritten sind und Seminare fürStudienanfänger oder als Studien-begleitung zu Vorlesungen halten.

Seit Juli 2001 leitet die Dipl. Psy-chologin Yvonne Kurzbuch das Projekt inAnbindung an die Zentrale Studien-beratung der TU Dresden. »Zusammen mitzwei studentischen Hilfskräften werden dieSchulungen vorbereitet und durch-geführt«, so Kurzbuch.

»Unser Projekt publik zu machen, waram Anfang gar nicht so einfach«, erzähltKurzbuch, »erst Faltblätter, Plakate, Aus-hänge an den Fakultäten und der Kontaktzu den Fachschaftsräten hatten eineimmer größere Resonanz zur Folge undhalfen uns aus den Startlöchern«.

Mit zunehmender Teilnehmerzahlkönnen die Schulungen nun auch fürunterschiedliche Formen von Tutoriendifferenziert werden. Es gibt Kurztutorien,die meist vor Semesterbeginn durchgeführtwerden, semesterbegleitende Einführungs-veranstaltungen oder Übungen zur Ver-tiefung von Studieninhalten – alle er-fordern eine individuelle Planung,Vorbereitung und Durchführung. Nichtnur der Erwerb von Kompetenzen, sondernauch der Erfahrungsaustausch ist für dieTutoren wichtig. Schon nach den erstenSchulungen entstand der Wunsch nach re-gelmäßigen Treffen. Die Reflexion über dieeigene Arbeit gehört zu einem wichtigenBestandteil für die Tutoren. Neben dem ge-meinsamen Erfahrungsaustausch werdendie Tutoren aber auch individuell vomTeam des Tutorenprojektes beraten.

In diesem Jahr wurde wieder ein ge-meinsamer Erfahrungsaustausch derFachschaftsräte in das Tutorenprojekt ein-

bezogen. In einem dreitägigen Treffen inOstrau wurde diskutiert, wie in der Zukunfteine produktive Zusammenarbeit in undzwischen den Fachschaftsräten derFakultäten organisiert werden kann. Yvon-ne Kurzbuch erklärt: »Das Treffen hat ge-zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit ist.Es ist erfreulich, dass nun monatlich ge-meinsame Treffen der Fachschaftsrätestattfinden und wir hoffen, dass es sich alsTradition etabliert.« Auch wenn dasnächste große Fachschaftsratstreffen inOstrau erst wieder im nächsten Jahr statt-finden wird, stehen die Termine für diekommenden Tutorenschulungen bereitsfest. Die Schulungen sind kostenfrei, eineAnmeldung sollte spätestens zwei Wochenvor Beginn der Schulung erfolgen und istverbindlich. Das Tutorenprojekt-Teamfreut sich bereits auf die nächsten Schu-lungen am:

1./2.Oktober 2002 9:00–15:00 Uhr24./25.Oktober 2002 9:00–15:00 Uhr14./15.November 2002 9:00–15:00 Uhr

Nicole Arendt

Zentrale Studienberatung,Yvon-ne Kurzbuch, Mommsenstr. 12, Zi.

214,Tel.: 463 36096, Fax: 463 36157,[email protected]

Tutoren: Junge Lehrer auf Zeit Benefizkonzert fürStudentenklubs

Unter dem Motto »Clubs helfen Clubs«veranstalten der Klub Neue Mensa und derBärenzwinger am 30. Oktober ein Benefiz-konzert in der Mensa Bergstraßezugunsten der Clubs Aquarium und Bären-zwinger. Die Bands stehen zum jetzigenZeitpunkt noch nicht fest. (dg)

• Bärenzwinger e.V.Kontonummer 140001146BLZ 85055142Stadtsparkasse DresdenVerwendungszweck: Flut• Club AquariumKontonummer 349501088BLZ 85055142Stadtsparkasse DresdenStichwort: Hochwasser

Maschinenführer Karl-Heinz Schulze be-arbeitet im mobilen Sägewerk einenEichenstamm. Foto:UJ/Eckold

»die bühne« suchtDarsteller

Das TUD-Theater »die bühne« sucht fürihr Nibelungen-Projekt dringend Darstel-ler. Premiere der drei Inszenierungen sollim Frühjahr 2003 sein. M. B.

Telefon: (0351) 463-36351, [email protected]