effizienz in der milchproduktion · 2016. 10. 10. · ufa-revue, 3360 herzogenbuchsee. gratis 50kg...
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Effizienz in der MilchproduktionLANGLEBIGE KÜHE mit angemessener Leistung sind in der Bio-Milchproduktiondas Ziel. Eine bedarfsgerechte Fütterung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Wirt-
schaftlich interessant ist es, möglichst viel Energie aus dem Grundfutter bereitzustellen.An der UFA-Tagung Mitte März in Sursee gab es dazu zahlreiche Praxistipps. Fleissig
diskutiert wurden auch allfällige Verordnungsrevisionen.
IdemGrundfutter setzt ein professionel-
es Wiesenmanagement voraus. «Ob je-
Zu den wichtigsten Ursachen für mand auf seinen Wiesen Top- oder Flop-
Fruchtbarkeitsprobleme bei Kühen Qualität produziert, gibt fast gleich viel
gehören eine zu geringe Energieauf- Arbeit», stellt Dominik Fischer, UFA-Sa-
nahme nach dem Kalben, eine fal- men, fest. Die ideale Wiese hat 60 bissche Körperkondition und Strukturman- 80% Futtergräser, 10 bis 30% Legumi-
gel, führte Rolf Steffen, UFA-Verkaufs- nosen und 5 bis 10% Kräuter. Wichtigleiter Sursee, an der Bio-Tagung vom 14. ist, das Grünland bestandesgerecht zu
März 2012 aus. Wer die Effizienz in der nutzen. Bei Parzellen mit Englisch Rai-
Bio-Milchproduktion steigern will, setzt gras und Wiesenrispe bedeutet dies viergenau bei diesen Punkten an. bis sechs Nutzungen pro Jahr. Aber: Je-Preisdifferenz wird sinken Eine de Nutzung führt zu rund 70 Fr. varia-zusätzliche Motivation bietet der wach- blen Maschinenkosten. Und: Vier Nut-sende Bio-Milchmarkt. «Aktuell zahlen zungen bringen beim Einsatz von 20 kgwir 21 Rp. mehr für Knospe-Milch, zu N/ha/Schnitt nicht nur mehr Trocken-diesem Preisvorteil wollen wir Sorge tra- substanz-Ertrag als sechs Nutzungen,gen», betont Pirmin Furrer, Geschäfts- sondern auch mehr NEL und APDE.führer der Zentralschweizer Milchpro- Lücken sollen rasch mit nützlichenduzenten (ZMP), zu denen rund 250 Pflanzen gefüllt werden. «Jedes JahrBio-Betriebe zählen. Im Vergleich zu zu Vegetationsbeginn etwas übersäenDeutschland liegt der Schweizer Preis beugt Unkrautproblemen vor», emp-um über 10% höher. «Längerfristig wer-
fiehlt Dominik Fischer. Nach Übersaatenden wir nicht mehr so hohe Differenzen sollte möglichst aufs Güllen verzichtethaben», ist Pirmin Furrer überzeugt. werden, um die neuen Pflanzen nicht zu
Im Jahr 2011 fiel im ZMP-Gebiet beschädigen. Kurze Schnittintervalle er-3.6% mehr Bio-Milch an. Zwar konnte höhen die Bestandesdichte rasch.wegen dem Importdruck etwas weniger
Käse verkauft werden, dafür gab es ei- Energie aus Grundfutter Für ei-nen Zugewinn im Konsummilch- und ne optimale Ergänzung des GrundfuttersButterbereich. eignet sich das Fütterungssystem UFABestandesgerechte Wiesennut-
W-FOS, das die Abbaugeschwindigkeitzung Eine hohe Milchleistung ausund -anteile der gefütterten Energie-
und Proteinkomponenten im Pansen
berücksichtigt. «Zuckerreiche Grassilage
aus dem ersten Schnitt sollte wennmöglich nicht im Frühling zu Weidegras
verabreicht werden, da auch das Weide-
gras zu diesem Zeitpunkt zuckerreich
sein kann», rät Urs Spescha, Ressortlei-
ter Milchvieh UFA Sursee. Meist sei es
am wirtschaftlichsten, den Energiebe-
darf möglichst aus dem Grundfutter zu
decken und das Eiweiss zu ergänzen.
Der Betrieb Rölli, St. Erhard,wo an der Bio-Tagung eine Besichtigung
stattfand, füttert im Winter eine Teil-mischration aus 45% Maissilage, Gras-
silage und 1 kg UFA 287 pro Kuh. Inder Startphase wird bedarfsgerecht bis
2.5 kg UFA 278 Leistungsfutter über die
Abrufstation verabreicht. Das Dürrfutter
besteht allein aus Ökoheu-Ballen, in de-
ren Genuss das Galtvieh und die älteren
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ARGUS der Presse AGRüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 ZürichTel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01www.argus.ch
UFA Revue8401 Winterthur058 433 65 30www.landi.ch
Datum: 05.04.2012
Medienart: PrintMedientyp: FachpresseErscheinungsweise: monatlich
Themen-Nr.: 541.3Abo-Nr.: 1008268Seite: 56Fläche: 75'176 mm²
Argus Ref.: 45711414Ausschnitt Seite: 1/3
Rinder kommen. In der Vegetationspe-
riode wird Vollweide betrieben und im
Stall nur Maissilage zugefüttert. Die Mi-
neralstoffergänzung erfolgt im Frühling
mit dem magnesiumreichen UFA 994,um Tetanie und Fruchtbarkeitsproble-
men vorzubeugen.
Ein Proteinmanko mit Harnstoff-werten unter 15 ist auf Bio-Betrieben
häufig. Das Eiweisskonzentrat gehört in
die Mischung, damit das Futter pansen-
synchron abgebaut wird. Auf dem Be-trieb Rölli hat sich die Milchleistungnach der Pansensynchronisierung der
Ration deutlich erhöht. Ideal ist einleichter Proteinüberhang, um Verfet-tung zu vermeiden.
Im Futterbau hat Michael Rölli ge-staunt, wie die Erträge nach der Umstel-
lung auf Bio purzelten. Heute führt er
mehr Flächen in der Fruchtfolge und setzt
Bio-Stickstoffdünger sowie Schweine-
gülle (Hofdüngervertrag) ein.
Tranverbot und 75 % Gras? Ak-
tuell werden von Bio-Suisse einige Än-
derungen der Fütterungsanforderungen
erwogen, erzählte Tobias Studer, For-
schungsinstitut für biologischen Land-bau (FiBL). In Diskussion sei ein Verbot
von Lebertran, wobei der Einsatz nurnoch mit einer Bewilligung des Tierarz-
tes möglich wäre. Beim Bund in Prüfung
befinde sich ausserdem der Vorschlag,
für Bio-Wiederkäuer mindestens 75%Grasfütterung vorzuschreiben und den
Maisanteil zu reglementieren. Das hätte
einen Haken, wo die Maissilage mit sel-
ber produzierter Luzerne ergänzt wirdund weil Mais ein wertvoller, einfachanbaubarer Energieträger ist, argumen-
tierten Praktiker. Gegen Mais spreche,
dass er den Gehalt an Omega-3-Fett-säuren in der Milch reduziere.
Chancen beim Geflügel Bio-Be-
trieben, welche die Effizienz im Milch-
viehbereich so gesteigert haben, dass sie
sich nach weiteren Erwerbszweigen um-
sehen, bietet die Eier- und Pouletspro-
duktion interessante Perspektiven. «Im
Bio-Geflügelbereich haben die Entschei-
dungsträger die Menge im Griff», weiss
Urs Heer aus seiner zehnjährigen Tätig-
keit als UFA-Geflügelspezialist.
Autor Matthias Roggli,UFA-Revue,3360 Herzogenbuchsee.
Gratis 50kg Viehsalzbeim Kauf von 100 kgBio-Mineralsalz vonUFA. Bis 12.5.2012.
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Argus Ref.: 45711414Ausschnitt Seite: 2/3
1 «Als Unternehmenim Besitz der Landwir-te setzen wir uns mitunseren Partnerfirmenfür Bio-Betriebe ein»,Rolf Steffen, UFA.
2 Genossen dasschöne Frühlingswet-ter an der Bio-Tagung:Michael RöllisFleckvieh-Kühe.
3 Pirmin Furrer, ZMP:«Der Bio-Milchpreis
wird seit Herbst 2011vom ÖLN-Preis ent-koppelt festgelegt.»
4 Über 40% Trocken-substanz führt zuschlechter Silierbarkeitund der Verzehr sinkt.
5 Tobias Studer, FiBL:«100% Bio-Fütterung,90% Raufutter,maximal 10% Kraftfut-ter und RAUS dassind die Vorteile von
Knospe-Milch.»
6. Gemäss Urs Heerwerden für die Bio-Geflügelhaltung nochBetriebe gesucht.
7 Dominik Fischer:«Ein pH-Wert um 6.5ist in den Bödenideal, weil dann andereNährstoffe wieStickstoff oder Bor gutverfügbar sind.»
8 Gewannen je einenSack UFA 170 F Bio-Aufzuchtfutter: RolandLichtsteiner, JosefImfeld und OthmarWiederkehr (v.r.n.l.).Links Urs Spescha,UFA, der den Anlassorganisierte.
9. Knapp 60 Landwirtebesuchten die Bio-Tagung der UFA. Fürsleibliche Wohl sorgtedie Familie Rölli.
10 «Dank TMRfüttern wir nur nocheinmal pro Tag undbenötigen dazu bloss45 Minuten», soMichael Rölli.
11 Der Betrieb Röllibewirtschaftet 31 haund hält 45 Milchkühe,die eine Laktations-leistung von 7000 kgerreichen.
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