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Durchgängige sprachliche Bildung in Eving Angebote für alle Altersstufen SPRACHBILDUNG

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Durchgängige sprachliche Bildung in EvingAngebote für alle Altersstufen

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SPRA

CHBI

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NGDurchgängige

sprachliche Bildung in EvingAngebote für alle Altersstufen

Das Konzept „durchgängige Sprachbildung“ wurde im Modell-programm „Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrations-hintergrund-FörMig“ (2004–2009) entwickelt und erprobt. Es hat eine neue Kultur der Sprachbildung in Deutschland angestoßen. Im Anschluss an das Modellprogramm wurde das FörMig-Kompetenz-zentrum an der Universität Hamburg gegründet. Es handelt sich um ein Forschungstransferzentrum und trägt dazu bei, dass die Entwick-lungen des Modellprogramms in Kooperation mit Partnern aus Wissenschaft, Bildungsadministration und Praxis weitergehen.

Kontakt: [email protected]

Herausgeber: Stadt Dortmund, Fachbereich Schule, RAA Redaktion: Ulrike Klingsporn (verantwortlich), Sigrid Czyrt (RAA Dortmund), Heike Tekath (Familienbüro Eving), Ute Kampmann (Aktionsraumbeauftragte Eving), Edda Benthaus (Stadtteilbibliothek Eving), Elvedina Okic (AWO-Integrationsagentur, Evinger Infokarawane) Fotos: Thomas Kampmann (S. 11, 12, 56 und Titel), Stadt Dortmund, Joe Kramer (S. 22), Peter Brenneken (S. 5, 24, 26, 37, 40), Archiv Familien-Projekt, Stefanie Hofschläger (S. 25, 36, 48) und Franz Mairinger (S. 34) pixelio.de, Stefanie Kleemann (S. 27), Vanessa Kohaupt (S. 19)Kommunikationskonzept, Layout, Druck: Dortmund-Agentur – 12/2011

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Inhaltsverzeichnis Seite

Überblick Durchgängige Sprachbildung (Grafik) 6

Vorwort Waltraut Bonekamp 8

Vorwort Helmut Adden 9

1. Eine gute Idee: Durchgängige sprachliche Bildung in Eving 10

Die Bibliothek – ein Sprachbildungsort für alle Altersstufen2. Staunen, sprechen, lesen, verstehen ... in der Bibliothek Eving 12

Die ganz Kleinen – von 0 bis 3 Jahren 3. Willkommen in DO-Eving! Willkommensbesuche – Grundinformationen zur Sprachförderung ab Geburt 144. „Griffbereit“ fördert Kleinkinder und Mütter mit Zuwanderungsgeschichte 16

Das Kindergartenalter5. Delfin4 – Der Sprachtest für alle vierjährigen Kinder 186. Städtische Tageseinrichtungen für Kinder (TEK) FABIDO 206.1 Förderkonzept 206.2 Abenteuer Sprache 226.3 Förderprogramm „Sprache und frühkindliche Bildung“ nach Zvi Penner 246.4 Das Hocus und Lotus-Konzept oder wie kleine Kinder eine zweite Sprache lernen können 26 7. Tageseinrichtungen der freien Träger 287.1 Förderkonzept des Evangelischen Familienzentrums Brechten 28 7.2 Katholischer Kindergarten St.Barbara – „Farbenfrohe Sprachpalette“ und „Apropos Sprache“ 307.3 Sprachförderkonzept Ev. Kindergarten „Märchenland“ 32 7.4 Sprachförderkonzept Elterninitiative „Rappelkiste“ 34 7.5 Kindergarten – Elterninitiative Sonnenkinderhaus e.V. 367.6 Sprachförderung im Kindergarten Rumpelwichte e.V. 378. Rucksack in der KiTa Sprachförderung und Elternbildung im Elementarbereich 38 9. „Lesebrücke – Okuma Köprüsü“ Vorlesepatinnen lesen Kindergartenkindern zweisprachige Kinderbücher vor Schulkinder 40

Schulkinder10. Sprachbildung an Evinger Schulen 4210.1 Deutsch als Zweitsprache (DaZ) an der Minister-Stein-Schule 4410.2 Sprachbildung am Heisenberg-Gymnasium 4611. „Sprache verbindet“ Schüler/-innen helfen jüngeren Mitschülern/-innen 4812. Dortmunder Modell – Sprachliche Kompetenz für Schüler/-innen mit Migrationshintergrund 50

Sprachliche Bildung für Erwachsene – besonders für Eltern13. Alevitische Gemeinde Dortmund – Elternsensibilisierung Sprachförderung 5414. Mama lernt Deutsch – Papa darf auch mitmachen – Ein Sprachkurs für Anfängerinnen und Anfänger 5515. Deutsch-türkischer Frauengesprächskreis – ein Kooperationsprojekt zwischen Stadtteilbibliothek und Selimiye-Moschee 56 16. Deutsche Sprache ist (nicht) schwer: Integrationskurse 5817. Bunter Besuch – Kennenlernen im Gespräch 60 Ansprechpartnerinnen 62

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Die Bibliothek ein Sprachbildungsort für alle Altersstufen Staunen, sprechen, lesen, verstehen ... in der Bibliothek Eving

Durchgängige sprachliche Bildung in Eving

• Willkommensbesuchezur Geburt

• „Griffbereit“

• Delfin4

• FABIDO - „Abenteuer Sprache“ - „Sprache und frühkindliche Bildung“ Zvi Penner - „Hocus und Lotus“

• KitasderfreienTräger - „Farbenfrohe Sprachpalette“ - „Apropos Sprache“

• WeitereAngebote - „Rucksack in der Kita“ - „Lesebrücke–Okuma Köprüsü“

• Sprachbildungan Evinger Schulen

• Sprachbildungsnetzwerk9 „SchulenimTeam“

• DortmunderModell– Sprachliche Kompetenz

• „Spracheverbindet“

• AlevitischeGemeinde– Elternsensibilisierung Sprachförderung

• MamalerntDeutsch–Papa darf auch mitmachen

• Deutsch-türkischer Frauengesprächskreis

• Integrations(sprach)kurse

• „BunterBesuch“

Die Kleinen

Kindergartenalter Schulkinder

Erwachsene

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Sprachliche Potenziale des Stadtbezirks nutzen

Entscheidend nicht nur für den Schulerfolg, son-dern auch für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist für Kinder, Jugendliche und auch für Erwachsene, dass sie einen möglichst hohen Grad an sprachlicher Kompetenz erlangen. Bildung ist eine zentrale Zielsetzung kommunaler Politik. Sprachliche Bildung ist eine ihrer Hauptaufgaben. Dabei geht es nicht nur um punktuelle Förder-maßnahmen. Vielmehr sollte für Kinder, Jugend-liche und Erwachsene ein Angebot von durch-gängiger sprachlicher Bildung entwickelt werden. In dieser Broschüre wird am Beispiel des Stadtteils Eving deutlich aufge-zeigt, dass ein biografisch vernetztes, wohnortnahes Angebot gute Mög-lichkeiten bietet, von Kindern und Eltern auch wahrgenommen zu werden. Bemerkenswert ist es, dass sich hier Fachleute und Laien auf den Weg gemacht haben, um die sprachlichen Potenziale des Stadtteils zu nutzen und zu stärken. Gerade in den nördlichen Stadtbezirken leben viele mehr-sprachige Bürgerinnen und Bürger, die damit eine wertvolle Kompetenz besitzen. Das Erlernen der deutschen Sprache und Bildungssprache ist zentral. Mehrsprachigkeit für die sprachliche und kulturelle Bildung zu nutzen, ist ein Gewinn.Ich bin überzeugt davon, dass diese Broschüre über Eving hinaus auch für die anderen Stadtbezirke viele Anregungen zum Dialog über eine durch-gängige sprachliche Bildung bieten wird.Ich bedanke mich bei allen Beteiligten und wünsche bei der Umsetzung viel Erfolg.

Waltraud BonekampDezernentin für Schule, Jugend und Familie

Liebe Evinger Bürgerinnen und Bürger,

Sprache ist der Schlüssel zur Bildung – und eine gute Bildung und Ausbildung sind die Schlüssel zu einem guten Beruf und einer gleichberechtig-ten Teilhabe an allen gesellschaftlichen Berei-chen. Daher ist es besonders wichtig, unseren Kindern möglichst schon vor dem Eintritt in die Schule eine gute sprachliche Förderung zuteil werden zu lassen. In Eving wachsen 60 Prozent der Kinder mit Migrationshintergrund auf. Hier gilt es, so früh wie möglich sprachlich zu fördern und insbesondere das Geschenk der Zweisprachigkeit zu nutzen. Mit dieser Broschüre werden die umfangreichen Sprachbildungsangebote in unserem Stadtbezirk dargestellt. Ob es die Stadtteilbibliothek Eving, die Kindergärten, die Schulen, die alevitische Gemeinde, die Moscheevereine oder die freien Träger sind – alle bieten in unserem Stadtbezirk eine exzel-lente Sprachförderung an. Ich kann nur an alle interessierten Eltern und Kinder appellieren, diese umfangreiche Information zu nutzen und über die Sprache ihre Bildungschancen zu optimieren.Den Verfasserinnen dieser Broschüre möchte ich für dieses Kompendium der sprachlichen Bildung in unserem Stadtbezirk Eving danken.

Helmut AddenBezirksbürgermeister

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1. Eine gute Idee: Durchgängige sprachliche Bildung in Eving

Ob junge Menschen sich bilden können, Erfolg im Leben haben, hängt davon ab, ob sie das, was sie lernen sollen und wollen, sowohl inhaltlich als auch sprachlich verstehen können. Kinder, die zu Hause wenig oder gar nicht Deutsch sprechen, kommen zwar im Alltag oft gut zurecht, doch in der Schule können die im Unterricht verwendete Bildungssprache und die Fachsprachen in den Unterrichtsfächern vor allem im Schriftlichen zu einer hohen Hürde werden.

In Dortmund-Eving wachsen ca. 60 Prozent der Kinder mehrsprachig auf. Viele Familien, sowohl mit Migrationshintergrund als auch deutscher Her-kunft, haben zu wenig Möglichkeiten, ihre Kinder sprachlich so zu unter-stützen, dass sie für die Schule gut vorbereitet sind. Das führt dazu, dass diese Kinder oft keinen hochwertigen Schulabschluss erreichen. Damit sind sie von der Ausbildung meist ausgeschlossen, kommt gar ein Studium an einer Hochschule gar nicht in Frage. Sprachliche Bildung beginnt nicht erst in der Schule und findet auch nicht nur dort statt. Deshalb ist der Grund- gedanke der durchgängigen Sprachförderung: Jedes Kind soll von Anfang an und in seiner gesamten Bildungsbiografie durchgängig gefördert wer-den. In Eving gibt es bereits auf vielen Ebenen Angebote der sprachlichen Bildung, und zwar sowohl für sehr kleine Kinder als auch für Erwachsene. Sprachliche Bildung beginnt mit den Willkommensbesuchen zur Geburt, setzt sich in der Frühförderung fort, sei es durch die Eltern, die Tageseinrich-tungen für Kinder oder Kindergärten, findet natürlich in der Schule statt, aber auch in vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen, den städtischen Einrichtungen, wie Bibliotheken, Familienbüro, in den Religionsgemein-schaften und Sprachenschulen. Sprachliche Bildung in Eving berücksichtigt, dass ein Großteil der Kinder und Erwachsenen mehrsprachig ist und oft nicht mit Deutsch als Mutter-sprache aufwächst. v.l.n.r.: Heike Tekath/Familienbüro Eving, Edda Benthaus/Bibliothek Eving,

Sigrid Czyrt/Dortmunder Modell – RAA Dortmund, Ute Kampmann/Aktionsraumbeauftragte Eving I + II, Elvedina Okic/AWO-Integrationsagentur – Projekt: Evinger Infokarawane

Die Wertschätzung der Herkunftssprachen ist eine wichtige Voraussetzung, damit sprachliche Kompetenz im Deutschen aufgebaut werden kann. Dabei ist Mehrsprachigkeit eine wertvolle Fähigkeit.Diese Broschüre zeigt, welche Sprachbildungsangebote und -projekte in Eving es für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gibt. Es wird verdeutlicht, in welchen Einrichtungen die Angebote durchgeführt werden und wer die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sind. So ist die Broschüre zur Information sowohl für Eltern als auch für Fachleute gedacht. Der Überblick erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und enthält keine Bewertungen. Vielmehr wollen die fünf Initiatorinnen die Vielfalt von Angeboten von der Wiege bis ins (hohe) Erwachsenenalter mit entsprechenden Kontaktmöglichkeiten im Stadtbezirk Eving aufzeigen.

Initiiert wurde das Projekt von der Koordinatorin für das Dortmunder Modell Sprachliche Kompetenz bei der RAA Dortmund (Regionale Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien). Die Idee zur Darstellung der Sprachbildungsangebote in Eving in dieser Broschüre entstand im Herbst 2009 in der Bibliothek Eving. Dazu bildete sich ein fach-übergreifendes Netzwerk folgender Evinger Akteurinnen:

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• Sach- und Fachliteratur zum Thema Sprachförderung und Spracherwerb für Eltern und Pädagogen

• Themenboxen – ein Service, zugeschnitten auf die Wünsche von Lehrern und Erziehern: „Fertig geschnürte Pakete“ mit jeweils ca. 25 Medien.

• Klassenführungen mit spielerischen Elementen• Wöchentliches Vorlesen mit einem Team ehrenamtlicher Lesepatinnen,• Vorlesewettbewerb aller 4. Schuljahre• Dialog in Deutsch: wöchentliches Treffen des deutsch-türkischen

Frauengesprächskreises• „Sprache verbindet“, ein Projekt mit der RAA und Rotary Dortmund:

Besuch unserer Sprach-Scouts (meist Oberstufenschüler/-innen) bei 4- bis 10-jährigen Kindern zu Hause mit altersgemäßen Spielen und Büchern.

OrtderFörderungundKontakt:Stadtteilbibliothek EvingEvinger Platz 2–444339 Dortmund Frau Edda Benthaus Tel.(0231)50-25446E-Mail: [email protected]

Stadt- undLandesbibliothek Dortmund

Die Bibliothek – ein Sprachbildungsort für alle Altersstufen

2. Staunen, sprechen, lesen, verstehen ... in der Bibliothek Eving

Die Bibliothek verleiht Bücher und andere Medien, sie vermittelt Informationen und sie tut viel dafür, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene gerne lesen und kom-petent lesen. Deshalb ist es ein selbst-verständlicher Teil unserer Arbeit, auch die sprachliche Kompetenz zu fördern. Unsere Medien geben besonders Kindern die Chance, quasi nebenbei die deutsche Sprache zu erlernen und zu festigen – und dabei noch jede Menge Spaß zu haben. Darüber hinaus bietet die Bibliothek denje-nigen viele Möglichkeiten, die Kinder beim

Sprechen lernen unterstützen und ihre Sprachfähigkeit fördern. Das können Eltern genau wie Lehrende oder Erzieherinnen und Erzieher sein. Sie finden in unserer Stadtteilbibliothek:

• Kinderbücher für alle Alterstufen – textlose Bilderbücher zur Sprachani-mation, Bildwörterbücher, Wimmelbücher, ABC-Bücher, Erstlesebücher, Bilderlesebücher zur Lesemotivation, Vorlesebücher, Reime und Lieder

• „Lernsprachspiele“ – vom einfachen Puzzle über Ratespiele bis zum Sprech- und Sprachtrainingsprogramm als Gesellschaftsspiel

• Lernhilfen zum Spracherwerb und zur Verbesserung der Deutschkennt-nisse für Klein-, Vorschul- und Schulkinder

• Zwei- und mehrsprachige Bücher – besonders für Kinder und Eltern mit Migrationshintergrund

• Sprachkurse „Deutsch als Zweitsprache“ für Kinder, Jugendliche und Erwachsene

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Die ganz Kleinen – von 0 bis 3 Jahren

3.WillkommeninDO-Eving!Willkommensbesuche – Grundinformationen zur Sprachförderung ab der Geburt

Familien sollen sich in Dortmund wohlfühlen. Deshalb werden alle Eltern eines neugeborenen Kindes und alle Familien mit Kindern unter sechs Jah-ren, die nach Dortmund ziehen, besucht. Zu diesen Willkommensbesuchen bringt die Mitarbeiterin des Familienbüros Eving eine Vielzahl an Informa-tionsmaterial mit. Ob es um Bildungs- oder Betreuungsangebote geht oder um Informationen zu Ernährung, Bewegung oder Sprachentwicklung: Das Familienbüro vor Ort kennt das passende Angebot. In einem Gespräch mit den Eltern, in der Regel im Haus der Familie oder im Familienbüro Eving, gibt die Mitarbeiterin des Familienbüros u.a. Informationen und Anregun-gen zur spielerischen Förderung, zum allgemeinen Spracherwerb sowie Fördermöglichkeiten zum Zweitspracherwerb. Wenn Eltern das wünschen, bleibt es nicht bei diesem ersten Kontakt.

pro ektD O R T M U N D

familien

Das Familienbüro Eving macht jedes Jahr ca. 380 Willkommensbesuche. Darüber hinaus ist es Service- und Anlaufstelle für alle Eltern und Familien in Eving. Die Mitarbeiterin in Eving informiert über bestehende Betreuungs-angebote, hilft bei der Suche nach Sport-, Kultur- und Freizeitangeboten, gibt Auskunft über Projekte wie „Sprache verbindet“ oder vermittelt in geeignete Sprach- und Integrationskurse. Durch die ständig ausgebaute Vernetzungsstruktur im Stadtbezirk können bei Bedarf passgenaue Ange-bote entwickelt werden, wie z. B. die „Griffbereit“-Gruppen.

Die Besuche sind kostenlos und werden durch das Familien-Projekt der Stadt Dortmund finanziert.

OrtderFörderungFamilienbüro EvingEvinger Platz 2–444339 Dortmund

Kontakt: FrauHeikeTekathTel.(0231)50-27923Fax(0231)50-27950E-Mail: [email protected]

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4. „Griffbereit“ fördert Kleinkinder und Mütter mit Zuwanderungsgeschichte

Das Projekt richtet sich an zugewanderte und deutsche Eltern und deren ein bis drei Jahre alten Kinder. „Griffbereit“ fördert sowohl die allgemeine kindliche Entwicklung und die Mehrsprachigkeit von Kindern und Eltern als auch die Erziehungskompetenz der Eltern. Die Gruppentreffen finden in Kindertagesstätten statt, so sind Eltern wie Kinder bereits auf den Alltag in der Kindertageseinrichtung vorbereitet. Die gleichwertige Stellung der Herkunftssprache und der Umgebungssprache Deutsch ist zentrales Kenn-zeichen des Projektes.

Zu den wöchentlichen Gruppentreffen kommen durchschnittlich sechs Mütter unterschiedlicher Herkunft mit ihren Kindern. Mütter und Kinder spielen miteinander, singen, turnen, malen, basteln, machen Ausflüge, wie z. B. in den Zoo.Es wird vorgelesen. Zweisprachige Bilderbücher unterstützen die Sprachent-wicklung der Kinder, dabei erweitern auch die Mütter ihre Deutschkenntnisse. Die RAA stattet jede Gruppe mit einer Bücherkiste aus, die neben Büchern auch CDs in mehreren Sprachen enthält.Zwei Kursleiterinnen, von denen eine selbst zugewandert ist, leiten die Mutter-Kind-Gruppe an. Die RAA bildet die Kursleiterinnen aus und begleitet ihre Arbeit.

Das Materialpaket „Griffbereit“ liegt in deutscher Sprache und in mehreren Migrantensprachen (türkisch, russisch, polnisch, arabisch, albanisch und vietnamesisch, eine englische Version ist in Vorbereitung) vor. Es regt die Eltern an, sich auch zu Hause mit ihren Kindern zu beschäftigen und sie zu fördern.

In Dortmund koordiniert die RAA derzeit „Griffbereit“-Gruppen an vierzehn Tageseinrichtungen für Kinder bzw. Familienzentren in der Nordstadt, in Hombruch, Eving, Lütgendortmund und Wickede. RAA und Familien-Projekt bzw. die Tageseinrichtungen finanzieren die Kurse. Die Eltern zahlen einen geringen Beitrag für Materialien.

OrtederFörderunginEving:FABIDO-TEKRotbuchenwegRotbuchenweg14744339 Dortmund

FABIDO-FamilienzentrumProbstheidastraßeProbstheidastraße 244339 Dortmund

FABIDO-FamilienzentrumSteiermarkstraßeSteiermarkstraße 244339 Dortmund

FABIDO-TEKFröbelwegFröbelweg 1–344339 Dortmund

Kontakt:RAA DortmundBurgholzstraße15044145DortmundTel.(0231)50-26313,(0231)50-25830

pro ektD O R T M U N D

familien

(FABIDO = „Familienergänzende Bildungseinrichtungen für Kinder in Dortmund“, siehe auch Beitrag in dieser Broschüre)

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Das Kindergartenalter

5.Delfin4–derSprachtestfürallevierjährigenKinderDelfin4 bedeutet: Diagnostik, Elternarbeit und Förderung derSprachkompetenzVierjährigerinNRW

„Delfin4“ hilft dabei, schon vor der Einschulung festzustellen, ob ein Kind sprachlich gefördert werden sollte. Für alle vierjährigen Kinder in NRW ist diese Sprachstandserhebung verpflichtend. Sie wird jedes Jahr im Frühling mit den Kindern durchgeführt, die zwei Jahre später eingeschult werden. Spielerisch wird geprüft, wie gut Kinder sich ausdrücken und verständigen können. Das Verfahren für Delfin4 wurde an der Universität Dortmund entwickelt und wird in ganz NRW einheitlich angewandt.

Wie läuft die Überprüfung konkret ab?Eine Erzieherin oder ein Erzieher und eine Lehrerin oder ein Lehrer aus einer nahe gelegenen Grundschule führen mit den Kindern, die eine Kindertages-einrichtung besuchen, in kleinen Gruppen die 1. Stufe des Sprachspiels „Besuch im Zoo“ durch. Dabei werden die Kinder angeregt eigenständig zu sprechen oder Worte nachzusprechen und kleine Aufgaben zu erledigen. Für Kinder, bei denen sich herausstellt, dass ihre Deutschkenntnisse ausreichend sind und ihre Sprachentwicklung aus pädagogischer Sicht altersgemäß ist, ist das Verfahren nach der 1. Stufe beendet. Stellen alle am Test Beteiligten fest, dass ein Kind die deutsche Sprache nicht hinreichend beherrscht oder Unter-stützung in seiner Sprachentwicklung benötigt, wird bereits in dieser Stufe die Notwendigkeit einer zusätzlichen Sprachförderung festgestellt. Wenn das der Fall ist, erhält das Kind eine zusätzliche Sprachförderung. Für die Kinder, für die in der 1. Stufe noch keine eindeutigen Aussagen getroffen werden konnten oder die keine Kindertageseinrichtung besuchen, wird die Sprachstandsfeststellung durch geschulte Grundschullehrkräfte mit „Besuch im Pfiffikus-Haus“ fortgesetzt. Am Ende teilt die Lehrerin oder der Lehrer den Eltern mit, ob das Kind eine zusätzliche Sprachförderung benötigt.

Das Kind kann somit bereits zwei Jahre vor der Einschulung zielgerichtet gefördert werden – unabhängig davon, ob es bislang eine Kindertagesein-richtung besucht oder nicht.

Die zusätzlichen Förderangebote sind für Eltern und Kinder kostenlos.

OrtederFörderung:Wenn das Kind eine Kindertageseinrichtung in Dortmund-Eving besucht, wird diese zusätzliche Sprachförderung dort im Rahmen des normalen Tagesablaufes von qualifizierten Fachkräften durchgeführt. Wenn das Kind noch keine Kindertageseinrichtung besucht, aber Unterstützungbenötigt, wird den Eltern empfohlen, ihr Kind in einer Kindertageseinrich-tung anzumelden. Melden Eltern ihr Kind ungeachtet des Förderbedarfs nicht in einer Kindertageseinrichtung an, verpflichtet das Schulamt die Eltern, ihr Kind an der vorschulischen Sprachfördermaßnahme teilnehmen zu lassen. Diese Maßnahme kann z. B. in einer Kindertageseinrichtung oder in einem Familienzentrum durchgeführt werden.

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6.StädtischeTageseinrichtungenfürKinder(TEK)FABIDO

6.1. Sprachförderkonzept Im Stadtteil Eving gibt es zehn städtische Kindertageseinrichtungen. FABIDO steht für „Familienergänzende Bildungseinrichtungen für Kinder in Dort-mund“. Die Tageseinrichtungen unterstützen Eltern in ihrem Erziehungs-alltag und begleiten Kinder in vielen Lebens- und Lernsituationen. Dabei ist dem wichtigen Thema „Sprache“ ein eigener Bildungsbereich zugeordnet und konzeptionell verankert. Wer sich eine Sprache zu eigen machen will, braucht ein kontinuierliches, intensives Sprachangebot, idealerweise ein „Sprachbad“. Sprachförderung geschieht im pädagogischen Alltag und in vielen Spiel-situationen. Kinder, mit denen Bilderbücher gelesen werden, die Spielkreise erleben, Lieder singen und vieles mehr im Alltag einer Kindertageseinrich-tung erleben, werden spielerisch gefördert und entwickeln kindliche Freude am Sprechen. Bewegung und Sprache gehören dabei eng zusammen.

Über das alltägliche „Sprachbad“ hinaus gibt es gezielte Sprachförderange-bote. In FABIDO-eigenen Fortbildungen werden Erzieher und Erzieherinnen in Sprachprogrammen wie Hocus und Lotus, Zvi Penner, Abenteuer Sprache und weiteren ausgebildet. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse fließen hier ein und werden im Alltag weiterentwickelt.

Um festzustellen, welche Sprachkompetenz einzelne Kinder haben, werden in den FABIDO-Tageseinrichtungen die Beobachtungsverfahren Infans/Grenzsteine der Entwicklung, SISMIK und SELDAK angewandt.

Die TEK sind Erziehungspartner der Eltern, ihnen kommt eine wichtige Rolle zu: Eltern nehmen an vielen Aktionen teil wie mehrsprachige Leseangebote, Elternnachmittagen zum Thema Sprache (auch muttersprachlich), Hospi-tationen usw. Einige Einrichtungen haben inzwischen kleine Büchereien: Bücher und Spiele können für zu Hause ausgeliehen werden. Eltern-Kind-Kurse wie z. B. „Rucksack in der KiTa“ oder „Starke Eltern, starke Kinder“ vermitteln Eltern, wie sie die Entwicklung ihres Kindes optimal begleiten können.

Die FABIDO-Tageseinrichtungen für Kinder, insbesondere die zertifizierten Familienzentren, arbeiten mit vielen Kooperationspartnern in Eving zusam-men, um dem gemeinsamen Anliegen, die Bildungschancen aller Kinder zu verbessern, gerecht zu werden.

DieTageseinrichtungenimEinzelnen:FABIDO-TEKBörgerhoffwegBörgerhoffweg 344339 DortmundTel.(0231)851524

FABIDO-FamilienzentrumExternberg 14imVerbundmitTEKGrävingholzstraße5944339 DortmundTel.(0231)855340

FABIDO-TEKPreußischeStraßePreußische Straße 18344339 DortmundTel.(0231)851556

FABIDO-TEK„HausPutzmunter“Rotbuchenweg14744339 DortmundTel.(0231)2865353

FABIDO-TEK„Lilliput“Evinger Straße 60044339 DortmundTel.(0231)800240

FABIDO-TEKFröbelwegFröbelweg 1–344339 DortmundTel.(0231)858233

FABIDO-FamilienzentrumProbstheidastraßeProbstheidastraße 244339 DortmundTel.(0231)851559

FABIDO-FamilienzentrumSteiermarkstraße 69imVerbundmitTEKOsterfeldstraße13144339 DortmundTel.(0231)806268

FABIDO-TEKRotbuchenwegRotbuchenweg14744339 DortmundTel.(0231)2865353

Stadt DortmundFABIDO

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6.2 Abenteuer Sprache

FABIDO hat 1999 in enger Verzahnung von Theorie und Praxis das Fortbildungskonzept „Abenteuer Sprache“ entwickelt und Fachkräfte konti-nuierlich darin geschult. In der Fortbildung geht es um sprachliche Bildungs-prozesse von Kindern. Kinder lernen über vielfältige Sinneserfahrungen. Bildung ist ihre eigene Konstruktionsleistung. Sprache kommt somit in allen Bildungssituationen und -bereichen vor. Wenn Fachkräfte wissen, welche Zielbereiche der zu lernenden Sprache bedeutsam sind, können sie ihr Sprachangebot im Alltag oder in Kleingruppen gezielt und mit allen Sinnen erlebbar planen und umsetzen.

Grundkenntnisse werden vermittelt, um sich in der Vielfalt der Förder- ansätze und -konzepte zu orientieren und eigene fachliche Wege z. B. für eine systematische und alltagsbezogene Förderung der Delfin4-Kinder festzulegen.

Die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügen über ein reichhaltiges Repertoire an Handwerkszeug für die Sprachbildung der Kin-der: Reime, Fingerspiele, Kinderlieder, Abzählverse, Geschichten, Theater-spiel, Kasperletheater, Bilderbücher, Stegreifspiele, Zungenbrecher, Rätsel usw. Die Fortbildung greift diese Kompetenzen und fachlichen Schwer-punkte der Fachkräfte auf und zielt darauf ab, sie für eine systematisch angelegte Förderung zu nutzen: Singen ist z.B. ein Königsweg zur Sprache. Die Freude der Kinder, ihr emotionales Engagement für Themen und Methoden und ihre neugierige, mit allen Sinnen forschende Herangehens-weise an die Welt sind Leitfaden für die Planung.

Wortfelder und Themenbereiche, die Kinder interessieren und motivieren, werden in den Blick genommen. Angebote werden intensiviert, um diese „Wortschätze“ zu verfestigen. Typische Muster und grammatische Struktu-ren der deutschen Sprache werden verstärkt in Alltagssituationen einge-baut, damit Kinder sie häufig hören und sich spielerisch einprägen können. Auch Aussprachehilfen fließen in den Alltag ein. Verwechselt ein Kind z. B. häufig die Konsonanten „k“und „t“ oder „g“ und „d“, braucht es Hilfen zur Unterscheidung und Aussprache dieser Laute. Sprechspiele und Lieder, in denen sie vorkommen, werden in das Alltagsgeschehen eingebaut. Das Kind übt sie spielerisch gemeinsam mit den anderen. Kennt ein mehrspra-chiges Kind aus dem Lautrepertoire seiner Herkunftssprache den schwach gehauchten deutschen Laut „h“ nicht, muss es begleitet werden, diesen zu entdecken und zu artikulieren. Lieder wie „Hoppe, hoppe, Reiter“ und „Hopp, hopp, hopp, Pferdchen lauf Galopp“, Bilderbücher wie „He, du da“ oder ähnliche Texte helfen, den Anlaut „h“ immer wieder aufzugreifen und zu schulen.

OrtderFörderungundKontakt:FABIDO-TEKRotbuchenwegRotbuchenweg14744339 DortmundTel.(0231)2865353

Stadt DortmundFABIDO

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6.3 Förderprogramm „Sprache und frühkindliche Bildung“ nach Zvi Penner

Was bedeutet Kon-Lab? Kon-Lab steht für Konstanzer Labor. Hier, an der Konstanzer Universität, hat Dr. Zvi Penner das Kon-Lab-Sprachförder-programm entwickelt. „Neue Wege der sprachlichen Frühförderung von Migrantenkindern“ – das Sprachförderkonzept nach Zvi Penner ist sowohl für Kinder mit Migrationshintergrund konzipiert als auch für Kinder geeig-net, die eine Spracherwerbsverzögerung oder ein Risiko für Lese-Recht-schreibschwäche aufweisen.Sprachunauffällige Kinder sollen ebenso von der gezielten Förderung profitieren. Der Altersbereich, in dem das Programm angewandt werden kann, umfasst für alle Kinder laut Penner die ersten sieben Lebensjahre. Die Förderung erfolgt in Gruppen. Die einzelnen Übungseinheiten sollten drei bis fünfmal wöchentlich für ca. zehn Minuten durchgeführt werden.

Die Förderung geht davon aus, dass das kindliche Wissen sich allmählich ausweitet und durch eine parallele Sprachentwicklung sehr stark begünstigt wird. Das heißt, die Kinder lernen für neue Wissensbausteine auch die ent-sprechenden Wörter und sprachlichen Mittel wie zum Beispiel bestimmte

Satzstrukturen, um neues Wissen auch verknüpfen zu können. Im Rahmen des Förderprogramms werden den Kindern sprachliche Merkmale des Deutschen systematisch dargeboten. Das Sprachförderprogramm verhilft sprachschwachen Kindern zu ihrer natürlichen sprachlichen Intuition. Dabei werden nicht wie bei herkömmlichen Trainings Begriffe auswendig gelernt, sondern auf eine spielerische Weise sprachliche Regeln vermittelt und so die Sprechfreude angeregt. Das Programm kann sich auf die Lernfelder Literacy (Literatur), Naturwissenschaft und Mathematik beziehen. Es ist in drei auf-einander aufbauende Module gegliedert, die die Bereiche „Sprachrhythmus und Wortbildung“, „Grammatik“ und den Bereich des „Sprachverstehens“ abdecken. Die Förderung wird in den Tageseinrichtungen für Kinder durch speziell geschulte pädagogische Fachkräfte durchgeführt.

OrtederFörderungnachdiesemKonzept:FABIDO-FamilienzentrumSteiermarkstraßeSteiermarkstraße 6944339 Dortmund

FABIDO-FamilienzentrumProbstheidastraßeProbstheidastraße 244339 Dortmund

Stadt DortmundFABIDO

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6.4 Das Hocus und Lotus-Konzept oder wie kleine Kinder eine zweite Sprache lernen können

Warum wird ein Kind eine neue Sprache lernen? Weil sie so schön klingt? Weil sie ihm gefällt? Nein, ein Kind wird eine neue Sprache lernen wollen, weil ihm der Mensch gefällt, der sie spricht. Jedes Kind mit einer anderen Muttersprache, das in der Kindertageseinrichtung mit einer neuen Sprache konfrontiert wird, hat das Bedürfnis nach einem Kommunikationsmittel, mit dem es sich die umgebende Umwelt erschließen und neue Bindungen ein-gehen kann. Die Lust, jemandem, den man mag, etwas zu sagen, ist eine Grundvoraussetzung zum Sprechen. Man spricht, damit ein anderer etwas tut oder über etwas informiert ist. In den Geschichten von Hocus und Lotus geht es immer auch um Bindungen zum anderen und den Wunsch nach Kommunikation.

Hocus und Lotus sind zwei Dino-kroks, eine Mischung aus Dinosau-rier und Krokodil. Hocus kommt aus einem Ei geschlüpft und ist plötzlich da. Die Kinder erleben sein Werden mit. Hocus trifft Lotus, und die bei-den leben miteinander. Gerade aus dem Ei geschlüpft, erleben sie die Welt aus Kindersicht.Die Suche nach dem eigenen Ich spielt eine große Rolle. Sie probie-ren viel aus, lernen andere Wesen und die Naturgewalten kennen, schließen Freundschaften, erleben Abenteuer und machen Dummhei-ten, sie zanken und vertragen sich.

Die Geschichten sind in jeweils sechs Formate für die Dauer eines Jahres aufgeteilt. In deutscher Sprache gibt es das Programm zurzeit für ein drei Jahre beanspruchendes Lernpaket, zwei weitere Jahre sind in Vorbereitung. Weitere verfügbare Sprachen sind Italienisch, Spanisch, Französisch und Englisch. Die Formate sind so aufeinander aufgebaut, dass der Schwie-rigkeitsgrad von Format zu Format zunimmt. Die Abenteuer von Hocus und Lotus wurden an der Universität La Sapienza in Rom von Prof. Traute Taeschner und ihrem Team entwickelt und durch die finanzielle Unterstüt-zung aus dem Lingua und Sokrates-Programm der EU in den Niederlanden, Großbritannien, Spanien und Italien erprobt. Das Programm will helfen, europäische Sprachen schon im Frühkindalter zu verbreiten.

OrtderFörderung:FABIDO-TEK„Lilliput“Evinger Straße 60044339 Dortmund

Stadt DortmundFABIDO

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7.TageseinrichtungenderfreienTräger

7.1FörderkonzeptdesEvangelischenFamilienzentrumsBrechten

Die Förderung der Sprachentwicklung ist ein wichtiger Baustein unserer Konzeption sowie unserer Bildungsarbeit. Im Kindergartenalltag regen wir die Kinder immer wieder zu Gesprächen mit uns und untereinander an.Im Stuhlkreis, beim gemeinsamen Frühstück, beim Mittagessen usw. äußern die Kinder ihre Wünsche, ihre Bedürfnisse, berichten von ihren Erfahrungen, die sie im Laufe des Kindergartentages gesammelt haben.Sie lernen ihre eigenen Gefühle in Worte zu fassen, aber auch anderen Kindern zuzuhören und sie ausreden zu lassen.Ein Teil der allgemeinen Sprachförderung wird im täglichen Miteinander über Fingerspiele und Spielliedern, mit Rollenspielen, mit Kinderreimen, Bilderbüchern und Geschichten verwirklicht.In der eigenen Bibliothek können die Kinder sich in Ruhe Bücher anschau-en bzw. sich in ihrer „Erzählsprache“ vorlesen oder etwas vorgelesen bekommen.

Einmal in der Woche besucht uns „Tante Ruth“ und erzählt den Kindern Geschichten.Über diese allgemeine Sprachförderung hinaus bieten wir jeden Morgen zwischen 8.00 bis 8.30 Uhr eine „Sprachförderung nach Zvi Penner“ für die Kinder an, die nach Delfin4 eine zusätzliche Sprachförderung erhalten. Wir haben diese Sprachförderung für weitere Kinder in unserer Einrich-tung geöffnet.

Die Förderung wird zurzeit von drei Mitarbeiterinnen durchgeführt und besteht aus drei Förderstufen, die innerhalb eines Kindergartenjahres stattfinden: • GrundlagendesWortschatzerwerbes

(Rhythmus, Wortbildung und Wortlernprinzip)• BasisgrammatikderNominalenphase

(die grammatikalische Funktion des Artikels)• WeiterführendeVerstehensmerkmale(Mengen,Fragen,etc.) Des Weiteren bieten wir im Rahmen der Sprachförderung seit dem Jahr 2002 jährlich das Bielefelder Screening an.

Im Rahmen des Screening-Verfahren werden Kinder, deren Eltern dies wünschen, zehn Monate vor der Einschulung im Hinblick auf eventuell vorhandene Defizite in ihrer Entwicklung bezüglich des Lesenslernens und Schriftspracherwerbs getestet.Stellt sich heraus, dass es in diesem Bereich sogenannte „Risikokinder“ gibt, werden sie 20 Wochen lang täglich mit einem bestimmten Trainings-programm (HLL) versorgt. Über die Förderung der Sprachentwicklung hinaus, bieten wir speziell für die zukünftigen Schulkinder ein Musikprojekt an: „Musik, Sprache und Bewegung“.Einmal in der Woche erhalten die Kinder einen gezielten Musikunterricht (singen, trommeln, usw.) durch einen externen Musikpädagogen.

OrtderFörderungundKontakt:Evangelisches Familienzentrum BrechtenWidumerStraße17undIndenWeidbüschen444339 DortmundTel.(0231)802667

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7.2KatholischerKindergartenSt.Barbara– „Farbenfrohe Sprachpalette“ und „Apropos Sprache“

Der katholische Kindergarten St. Barbara legt Wert auf eine ganzheitliche Förderung im Alltagsgeschehen, deshalb hat bei uns die Sprachförderung einen besonderen Stellenwert. Die Einrichtung nutzt zwei konzeptionelle Zugänge:

• Das Konzept „Farbenfrohe Sprachpalette“ Ziel dieser Sprachförderung ist der Aufbau einer emotionalen und

zwischenmenschlichen Kompetenz. Um diese Kompetenz zu erlangen, reichen isolierte Sprachübungen zu den einzelnen Bereichen nicht aus. Das Kind sollte durch den Aufbau eines intakten Verhältnisses zu seiner Umwelt und seinen Mitmenschen und einer entsprechenden Sensibilität für die Bedürfnisse und Wünsche anderer Menschen in der Lage sein, adäquat auf die Signale der Umwelt zu reagieren. Denn nur die kom-munikative Kompetenz befähigt das Kind, sich anderen situations- und gesprächsgerecht mitzuteilen. Das bedeutet, dass das Kind ein fundiertes sprachliches Grundgerüst braucht, um aktiv und selbständig an unserer Gesellschaft teilnehmen zu können. Deshalb ist diese Sprachförderung als Bausteinprogramm aufgebaut. (siehe auch www.farbenfrohe-sprachpalette.de/das-programm)

• Das Konzept „Apropos Sprache“ Die Förderung der Sprache, Schriftsprache und der Sinneswahrnehmun-

gen im Vorschulalter macht Spaß! Dies ist die zentrale Botschaft des Apropos Sprache- und Schriftsprachfördermaterials. Zugleich kann es als Training für die Vorläufer-Fähigkeiten im Lese- und Rechtschreibbereich eingesetzt werden und schließt so die Lücke zwischen Kindergarten und Grundschule.

Ganz besonders profitieren von diesem anschaulichen und motivierenden Material Kinder mit Migrationshintergrund, da sie spielend und handelnd ihren Wortschatz erweitern. Auf vielfältige Art und Weise werden sie mit der deutschen Sprache vertraut gemacht und erobern sich diese über

viele Sinneskanäle. Darüber hinaus zeigt „Apropos Sprache“ kind-gerecht auf, wie Lese-Rechtschreibförderung und das Entdecken der Schriftsprache bereits im Kindergarten beginnen kann. Ebenso kann es auch zur Förderung lese-rechtschreibschwacher und legasthener Kinder in der Grundschule oder außerschulischen Förderung eingesetzt werden

(siehe auch www.apropos-sprache.de). Gefördert werden alle Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren im Kindergartenalltag.

Die Vier- bis Sechsjährigen erhalten eine spezielle Förderung, wenn der Delfin4-Test zeigt, dass das erforderlich ist. Neben der ganzheit-lichen Förderung in der Regelgruppe (25 Kinder) gibt es momentan eine Sprachfördergruppe mit sieben Kindern, vier Kinder werden im Rahmen der gemeinsamen Erziehung gefördert. Durchgeführt werden die Programme vom pädagogischen Fachpersonal der Tageseinrichtung. Die Förderung zielt auf die deutsche Sprache und wird mit öffentlichen Mitteln finanziert.

OrtderFörderungundKontakt:Katholischer Kindergarten St. BarbaraKappenberger Straße 1644339 DortmundTel.(0231)859085

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7.3SprachförderkonzeptEv.Kindergarten„Märchenland“

Wir beteiligen uns an der Sprachentwicklung des Kindes im Sinne von bestmöglicher Förderung. Dazu steht uns ein breit gefächertes Repertoire an Möglichkeiten zur Verfügung:

• Eine von der Stadt Dortmund finanzierte Sprachambulanz wurde vor vielen Jahren für unsere Einrichtung genehmigt. In Absprache und mit dem Einverständnis der Eltern werden fünf Kinder einmal wöchentlich individuell von der Sprachtherapeutin gefördert, und das Kindergarten-Team wird kompetent beraten und unterstützt.

• Das Sprachförderprogramm nach „Kon-Lab“, welches sich zwei unserer Erzieherinnen durch eine Fortbildung angeeignet haben, wird für die Kinder, die im Delfin4-Test auffällig geworden sind, angewendet.

• Pro Gruppe gibt es ein Laptop, welches mit Sprachspielen aus dem „Kon-Lab“-Förderprogramm eingesetzt wird.

• Der „BISC“-Test, eine Früherkennung von Lese- und Rechtschreibschwä-che, wird durch eine zertifizierte Erzieherin unseres Teams durchgeführt.

• Das Sprachschul-Training „Hören, lauschen, lernen“ ist für Kinder gedacht, die bei dem „BISC“-Test auffällig geworden sind. Diese Fördermaßnahme wird von einer pädagogisch tätigen Mitarbeiterin übernommen.

• Das gruppenübergreifende Projekt „Bewegung und Sprache“, das für vorwiegend sprachauffällige Kinder eine zusätzliche Unterstützung bietet, wird durchgeführt.

• Alle vier- bis fünfjährigen Kinder besuchen im 14-tägigen Rhythmus als „Bücherei-Gruppe“ unsere Gemeindebücherei, um dort mit der großen Auswahl an Kinderliteratur vertraut zu werden.

Die aus Delfin4 resultierende Fortbildung wird mit öffentlichen Geldern und die Sprachambulanz von der Stadt Dortmund finanziert.

OrtderFörderungundKontakt:Evangelischer Kindergarten „Märchenland“Gretelweg544339 DortmundTel.(0231)4762005

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7.4SprachförderkonzeptElterninitiative„Rappelkiste“

In der eingruppigen Elterninitiative „Rappelkiste“ e.V. in Dortmund- Brechten praktizieren wir die ganzheitliche Sprachförderung. Diese soll die Kinder mit all ihren Sinnen ansprechen. Die Kinder müssen Wörter riechen, schmecken, fühlen und erleben können; zugleich muss ihr Entdeckerdrang, ihre Bewegungsfreude, ihre Neugier befriedigt und ihr soziales Lernen gefördert werden. Die Förderung in unserem Kindergarten gliedert sich in drei große Bereiche:

1. Das Lernen am Modell. Erwachsene und andere Kinder sind Sprachvorbilder, von denen

Kinder lernen.

2. Das Erlernen der Sprache in Alltagssituationen und im Freispiel.

3. Die gezielte Förderung der Kinder in einem gelenkten pädagogischen Angebot.

Hierzu zählt die Arbeit unserer Mitarbeiterin Alexandra Henter. Sie arbeitet mit zwei Kleingruppen jeweils einmal in der Woche zusammen. Die Kinder – zurzeit werden insgesamt fünf gefördert – sind zwischen vier und sechs Jahren alt. Es handelt sich um Kinder, die beim Delfin4-Test Schwächen in der Umsetzung von Sprache gezeigt haben. Gefördert werden Wortschatz, Artikulation und Erzählfähigkeit. Hierfür steht unter anderen Material aus dem Finken Verlag zur Verfügung. Wir stellen auch eigene Sprachspiele wie Tiermemory, Domino, Lotto oder Bingo her und spielen mit der „Puste-bahn“ um die Mundmotorik zu fördern. Große Unterstützung bei der Auswahl der Materialien haben wir durch die logopädische Praxis Melanie Thiemann in Lünen, in der wir auch regelmäßig an der Fortbildungsmaß-nahme „Sprachfördernetzwerk“ teilnehmen.

OrtderFörderungundKontakt:Brechtener Kindergarten „Rappelkiste“ e. V. Evinger Straße 600 44339 Dortmund Tel.(0231)803939

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7.5Kindergarten–ElterninitiativeSonnenkinderhause.V.

Die Einrichtung bietet ein Sprachförderorientierungsprogramm nach Delfin4 an (siehe auch Beitrag zu Delfin4). Unabhängig vom Testergebnis werden bei uns alle Kinder sprachlich gefördert. Darüber hinaus fördert die Einrich-tung mit ihrem Programm bereits Kinder von zwei Jahren bis zur Einschu-lung mit sechs Jahren. Jede Woche sind etwa zwei Stunden reserviert, um in Kleingruppen von zwei bis sechs Kindern die einsprachige Förderung zu gewährleisten. Das Förderkonzept beinhaltet systematische Sprachübungen im Bereich des Wortschatzerwerbs, zur Schulung der Grammatik, im Bereich des Erzählens und der Artikulation sowie alltagsintegrierte Sprachübungen. Die Finanzierung erfolgt durch öffentliche Mittel.

OrtderFörderungundKontakt:Elterninitiative Sonnenkinderhaus e. V.Kindergarten(Nebenraum)Alter Heideweg 3144339 DortmundTel.(0231)855697

7.6SprachförderungimKindergartenRumpelwichtee.V.

Die sprachliche Förderung in der Einrichtung findet regelmäßig in Stuhlkrei-sen mit Fingerspielen und Sprachförderspielen statt. Besonderer Wert wird auf Leseförderung und Sprachspiele gelegt. Hinzu kommt eine individuell an die Kinder angepasste logopädische Förderung für Kinder mit Sprach-defiziten. Alle Kinder werden im Sinne eines Sprachbades täglich gefördert. Die Logopädin steht für eine Zeitstunde täglich innerhalb der Gruppe zur Verfügung. In dem Kindergarten werden in der Gruppe von 21 Kindern drei Kinder integrativ mit Einzelförderung unterstützt. Die Förderung wird von Erzieher/ -innen und der Logopädin durchgeführt und zielt auf die Förderung der deutschen Sprache.

Die Logopädin wird aus den Mitteln für Sprachförderung finanziert.

OrtderFörderungundKontakt:Kindergarten Rumpelwichte e. V. Grävingholzstraße5944339 DortmundTel.(0231)857205

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8.„RucksackinderKiTa“Sprachförderung und Elternbildung im Elementarbereich

Das Programm richtet sich an zugewanderte Mütter, deren Kinder drei bis sechs Jahre alt sind und eine Tageseinrichtung für Kinder besuchen.

Ziel des Rucksack-Programms ist es, mehrsprachig aufwachsende Kinder umfassend zu fördern: • Die Eltern fördern ihre Kinder in ihrer Herkunftssprache.• Die Kindertageseinrichtung fördert die Kinder in der deutschen Sprache.• Beide haben die allseitige Förderung der Kinder im Auge.

In wöchentlichen Treffen bereiten sich die Eltern, zumeist Mütter, darauf vor, mit ihren Kindern Themen des „Kindergartencurriculums“ spielerisch in ihrer Herkunftssprache zu „bearbeiten“. Darüber hinaus werden Erzie-hungsprobleme und Fragen an das Bildungssystem angesprochen. In den Gruppen findet ein überaus lebhafter Austausch statt.

Für zu Hause bekommen die Mütter „Hausaufgaben“, sie sollen z. B. ge-meinsam mit ihren Kindern basteln, vorlesen, malen, singen und backen. Auch die Väter entwickeln oft Interesse an den Aktivitäten und machen neugierig mit.

Mit der Müttergruppe koordiniert die Tagesstätte ihr Konzept, wie die Zweitsprache vermittelt werden kann. So kann sie darauf bauen, dass die

Kinder bereits zu Hause das Weltwissen und die sprachlichen Fähigkeiten in der Herkunftssprache erworben haben. Auf dieser Basis kann das Lernen der deutschen Sprache gut gelingen.

Die Kursleiterinnen der Müttergruppen sind selber zugewanderte Frauen, die sich engagiert für ihre Gruppen einsetzen. Sie und auch die Erzieher und Erzieherinnen werden in regelmäßigen Treffen von der RAA fortgebildet und bei ihrer Arbeit begleitet.

Auf der Grundlage von Achtung und Respekt werden die Erziehungskom-petenzen der Eltern gestärkt. Gleichzeitig erfahren die Kinder durch die Förderung die Wertschätzung ihrer Herkunftssprache. Finanziert werden die Gruppen durch die RAA und den Aktionsplan Soziale Stadt. Die Eltern zahlen einen kleinen Beitrag für Material.

OrtederFörderung:FABIDO-TEKRotbuchenwegRotbuchenweg14744339 Dortmund

FABIDO-FamilienzentrumProbstheidastraßeProbstheidastraße 244339 Dortmund

FABIDO-TEKBörgerhoffwegBörgerhoffweg 344339 Dortmund

FABIDO-Familienzentrum SteiermarkstraßeSteiermarkstraße 6944339 Dortmund

Kontakt:RAA DortmundBurgholzstraße15044145DortmundTel.(0231)50-26313,(0231)50-25830

AktionsplanSoziale Stadt Dortmund

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9.„Lesebrücke–OkumaKöprüsü“

Engagierte Lesemütter als Lese-Tandems lesen Kindern zurzeit in vier städtischen Kindertageseinrichtungen jede Woche eine neue interessante Kindergeschichte in den Sprachen Deutsch und Türkisch vor, wobei die eine Lesemutter die Geschichte in deutsch und die andere in türkisch vorliest. Die Lese-Tandems wechseln sich immer wieder ab – Seite für Seite oder aber Sinn-Abschnitt für Sinn-Abschnitt, wobei durch diese Methode die Konzentration und die Spannung bei den Kindern stets aufrecht gehalten werden kann. Die Lesemütter stellen auch an passenden Stellen immer wieder Zwischenfragen und wenden die geeignete Gestik und Mimik an, um ein entsprechendes Verständnis zu gewährleisten sowie die richtige Stimmung zu schaffen.

So können Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren einen spielerischen Umgang mit der Sprache erleben und Begeisterung für Bücher spüren. Seit 2010 lesen ausgebildete Lesepatinnen in vier Kindertageseinrichtungen in Eving, Kemminghausen und Lindenhorst altersgemäße Geschichten vor und bauen so ihre „Brücken“. Der türkische Elternverein Dortmund e. V. (DOTEV) hat dieses Projekt in Kooperation mit der RAA Dortmund und mit

der Aktionsraumbeauftragten für Eving, Lindenhorst und Kemminghausen im Rahmen des Aktionsplanes Soziale Stadt ins Leben gerufen.

Das Projekt „Lesebrücke – Okuma Köprüsü“ wird nicht nur von den Kin-dern und von Erziehern/-innen und Leitungen der Kindertageseinrichtungen mit Begeisterung aufgenommen, sondern auch von Müttern, die die Lese-patinnen z. B. nach geeigneten zweisprachigen Kinderbüchern fragen, um ihren Kindern auch zu Hause entsprechende Geschichten vorzulesen.

Das Projekt wird finanziert aus dem Aktionsplan Soziale Stadt.

OrtederFörderung:StädtischeTagesseinrichtungenfürKinder(TEK):

FABIDO-TEKPreußischeStraße FABIDO-TEKFröbelwegPreußische Straße 183 Fröbelweg 1–344339 Dortmund 44339 Dortmund

FABIDO-TEKRotbuchenweg FABIDO-TEKBörgerhoffwegRotbuchenweg147 Börgerhoffweg344339 Dortmund 44339 Dortmund

Kontakt:DOTEV–TürkischerElternvereinDortmunde.V.DortmundTürkVelilerDernegie.V.Frau Dr. Aysun Aydemir (Vorsitzende)Burgholzstraße15044145DortmundTel.0176-49272870

AktionsplanSoziale Stadt Dortmund

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Schulkinder

10. Sprachbildung an Evinger Schulen

Brechtener Grundschule • Graf-Konrad-Grundschule • Herder-Grundschule Osterfeldgrundschule • Ketteler-Grundschule • Elisabeth-Grundschule • Minister-Stein-Schule • Max-Wittmann-Schule • Hauptschule Am Extern-berg • Theodor-Heuss-Realschule • Heisenberg-Gymnasium

In allen Evinger Grundschulen werden – so wie es die Richtlinien für alle Fächer in der Grundschule vorschreiben – die deutsche Sprache und Deutsch als Zweitsprache (DaZ) gefördert. Auch die weiterführenden Schulen haben Sprachförderung vor allem im Deutschunterricht auf dem Lehrplan.Darüber hinaus bieten die Schulen zusätzliche Förderangebote zur sprachlichen Bildung an.

SprachbildungsschulnetzwerkSechs Schulen bilden seit Mai 2011 ein Netzwerk „Durchgängige Sprach-bildung am Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule“.

Dieses Netzwerk hat zum Ziel die Sprachbildung für jedes Kind von der ersten Klasse an bis in die weiterführende Schule hinein zu dokumentieren und in allen Fächern zu fördern.

Beteiligt sind fünf Evinger Schulen: Herder-Grundschule • Graf-Konrad-Grundschule • Hauptschule Am Externberg • Theodor-Heuss-Realschule • Heisenberg-Gymnasium Anne-Frank-Gesamtschule aus der Nordstadt.

Das Netzwerk verbindet die beiden Projekte „Schulen im Team“ und „Dortmunder Modell“ und ist als neuntes Schulnetzwerk an die bereits bestehenden acht Schulnetzwerke von „Schulen im Team – Transferregion Dortmund“ angebunden. Die Projekte werden gemeinsam von der Stiftung Mercator und der Stadt Dortmund getragen. Alle Netzwerkschulen des „Netzwerk 9“ beteiligen sich am Dortmunder Modell Sprachliche Kompetenz.

Zwei Beispiele für schulische Sprachbildungsmaßnahmen werden im folgenden Kapitel vorgestellt.

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10.1 Deutsch als Zweitsprache (DaZ) an der Minister-Stein-Schule

Die Minister-Stein-Schule ist eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Etwa 34 Prozent der Schüler haben einen Migrationshintergrund. Aufgrund des erhöhten sprachlichen Förderbedarfs ist es für diese Kinder schwieriger, dem Unterricht zu folgen. Der aktive Sprachgebrauch, die Sprechsicherheit und der Sprechrhythmus sind eingeschränkt. Seit dem Schuljahr 2010/11 wird das Förderprogramm „Deutsch als Zweitsprache“

an der Minister-Stein-Schule durchgeführt. Es findet klassen- und fächer-übergreifend statt. Zurzeit gibt es drei Gruppen – jeweils eine in der Unter-, Mittel- und Oberstufe. In jeder Gruppe nehmen ca. acht Schülerinnen und Schüler an diesem Programm teil.In der Unterstufe geht es vor allem darum, den passiven und aktiven Wortschatz zu erweitern. Die Mittelstufe arbeitet an der grammatikalischen Sicherheit (Artikelzuordnung, Ableitungen). Die Oberstufe entwickelt Kom-munikationsstrategien, z. B. in Richtung Bewerbungsgespräch. Wichtig ist vor allem die Verzahnung der Unterrichtsinhalte und des DaZ-Programms, indem Themen aus dem Unterricht vertieft und aufgegriffen werden.

Die TU Dortmund, deren Studierende das Projekt an der Schule durch- führen, und die Stiftung Mercator als Geldgeber sind Kooperationspartner.

OrtderFörderungundKontakt:Minister-Stein-SchuleGretelweg35–3744339 DortmundTel.(0231)477371-0

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10.2 Sprachbildung am Heisenberg-Gymnasium

Besonders begabten und interessierten Schülerinnen und Schülern des Heisenberg-Gymnasiums wird in den Jahrgängen 5–12 eine zweispra-chige (bilinguale) Klasse Englisch-Deutsch angeboten. Dieser erweiterte Fremdsprachenunterricht wird im Fach Englisch und in den gesellschafts-wissenschaftlichen Fächern durchgeführt. Ziel ist die erweiterte Fremd-sprachenkenntnis und die Verbesserung der Möglichkeit, an Universitäten im Ausland zu studieren.

Darüber hinaus organisiert die Schule Angebote, um die Lese-, und Schreibfähigkeit in der deutschen Sprache zu fördern (zum Beispiel Teil-nahme an Vorlese- und Literaturwettbewerben, Zeitungsprojekten und Bibliotheksbesuchen).

Die Teilnahme an den Projekten „Sprache verbindet“ und „Dortmunder Modell“ wurde an anderer Stelle in dieser Broschüre erwähnt. Vor dem Hin-tergrund der Überlegung, dass es in jedem Unterrichtsfach unerlässlich ist, die (Fach-) Sprache möglichst gut zu beherrschen, um Aufgaben und Texte zu verstehen, gibt es im Jahrgang 5 für alle Schülerinnen und Schüler eine Förderstunde „Sprache“. Diese verfolgt das Ziel, allgemeine, fachsprachli-che und methodische Grundlagen bei den Schülerinnen und Schülern für ein erfolgreiches (Sprachen-) Lernen an der Schule zu legen.

In den Jahrgängen 7 und 8 richtet die Schule aus den Mitteln des Integ-rationszuschlages (Lehrerstellenzuschlag des Landes NRW für Schulen mit hohem Migrationsanteil) ein Förderband „Sprachförderung“ ein. Diese Sprachförderung wird durch Fachlehrer/-innen verschiedener Fächer erteilt.

Hohes Engagement zeigen ca. 35 Schülerinnen und Schüler aus höheren Klassen als „Schüler-Paten“. Sie helfen in einer 1:1-Fördersituation jünge-ren Schülerinnen und Schülern, die in einem Fach – auch in sprachlichen Fächern – Schwierigkeiten haben, einmal in der Woche unentgeltlich. Nicht

nur die schwächeren, sondern auch die stärkeren Schülerinnen und Schüler profitieren von diesem Unterricht, denn sie wiederholen und festigen die Inhalte der unteren Jahrgänge.

OrtderFörderungundKontakt:Heisenberg-GymnasiumPreußischeStraße22544339 DortmundTel.(0231)477374-0

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11.„Spracheverbindet“–Schüler/-innenhelfenjüngerenMitschülern/-innen

Eine wichtige Voraus-setzung für Erfolg in Schule und Beruf ist es, Deutsch zu sprechen. Wir helfen Kindern aus Zuwandererfamilien, die deutsche Sprache zu erlernen. Das Beson-dere dabei ist, dass die betreuten Kinder in ihrer eigenen Familie spiele-risch gefördert werden.

Unsere Sprach-Scouts (meist Oberstufenschülerinnen und Schüler des Heisenberg-Gymnasiums) besuchen die 4- bis 10-jährigen Kinder zu Hause. Die Scouts bringen altersgemäße Spiele, Bilder- und Lesebücher mit und be-schäftigen sich eine Stunde lang mit dem Kind. Fast nebenbei erlernen die Kinder dadurch die deutsche Sprache und haben jede Menge Spaß dabei. Die Scouts erhalten dafür 8,00 € pro Stunde und Kind. Der Vorteil für die Eltern: Sie zahlen nur 4,00 €. Die andere Hälfte zahlen die unterstützenden Dortmunder Rotary Clubs. Für alle Fragen steht der Familie und den Scouts immer ein Clubmitglied von Rotary als Pate zur Verfügung.

Pate im Projekt „Sprache verbindet“ können Mitglieder der Dortmunder Rotary Clubs und deren Partner als engagierte Dortmunder Bürgerinnen und Bürger werden, die sich für die Deutsch-Kenntnisse von Kindern aus Zuwandererfamilien einsetzen wollen.

Der Pate besucht gemeinsam mit seinem Scout die Familie zu einem ersten Kennenlern-Treffen und klärt die organisatorische Durchführung der Förderstunden (u. a. Termine, Regeln bei Terminänderungen, Abrechnung

Scout/Familie). Die monatliche Abrechnung und Auszahlung des Rotary- Anteils von 4,00 € pro Stunde an den Scout übernimmt der Pate. Unabhängig davon ist der Pate bei allen Fragen und auch Problemen der Ansprechpartner des Scouts und der Familie.

Träger des Projektes sind die fünf Dortmunder Rotary Clubs in Kooperation mit der RAA Dortmund und der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund.

OrtederFörderung:Einzelförderung in der Familie der geförderten Kinder (230KinderindenStadtteilenEving,NordstadtundHördeund einiger kleiner Standorte im übrigen Stadtgebiet, in Eving allein 62 Kinder); zusätzlich findet im Rahmen eines PilotprojektesimOffenenGanztagderOsterfeldgrundschule(25Kinder)inEvingeineFörderunginkleinenGruppendurchLehramtsstudierendederTUDortmundstatt.

Kontakt:„Sprache verbindet“Frau Sandra Grünewaldc/o Ecofis GmbHEmil Figge-Straße 8644227DortmundTel.(0231)75456700

Stadt- undLandesbibliothek Dortmund

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12. Dortmunder Modell – Sprachliche Kompetenz für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund

Das Sprachförderprojekt will die sprachlichen Kompetenzen in allen Schulfächern, besonders in Mathematik, Naturwissenschaften und Sach-kunde fördern. Erreicht werden sollen mehr Kompetenzen im Lesen und in der Schriftsprache. Gefördert werden Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund ab Klasse 3 bis zur Sekundarstufe II (Abitur/Berufskolleg). An der Technischen Universität (TU) Dortmund ausgebildete Lehramtstudentinnen/-studenten unterrichten in kleinen Gruppen sechs bis acht Schülerinnen und Schüler zwei Stunden im Unterricht im Team mit den Lehrern/-innen und zwei Stunden zusätzlich zum Unterricht. Das Besondere an dem Projekt ist die Durchgängigkeit: Alle Schulen von der Grundschule über die Förderschule, Haupt- und Realschule, Gesamtschule und Gymna-sium sowie Berufskolleg erhalten Fördergruppen, sofern sie viele Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund unterrichten. Vor allem auch an den Übergängen von der Grundschule zur weiterführenden Schule sowie von der Sekundarstufe I in die Oberstufe oder in den Beruf soll vermieden werden, dass sprachliche Rückstände den Schulerfolg gefährden. Durch die wissenschaftlich-didaktische Ausbildung der Studenten in Seminaren an der TU Dortmund in den Grundlagen von Deutsch als Zweitsprache (DaZ) ist die Förderung fundiert und zeigt deutliche Erfolge. Im Schuljahr 2011/12 finden in Eving 42 Gruppen mit ca. 290 geförderten Schülern/-innen statt.

Das Projekt finanziert sich aus Mitteln des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW (MSW), der Stadt Dortmund, der Trägervereine der Einrichtungen des Offenen Ganztages sowie Eigenmitteln der Schulen, außerdem durch den Aktionsplan Soziale Stadt, das Familien-Projekt Dortmund sowie Dortmund steht zur Sprache (DOsS) e.V. und die Stiftung Mercator (letztere bis Mitte 2012).

OrtederFörderung:Graf-Konrad-GrundschuleGrävingholz59,44339DortmundTel.(0231)477375-0

Osterfeld-GrundschuleOsterfeldstraße131,44339DortmundTel.(0231)286638-60

Herder-GrundschuleGretelweg15,44339DortmundTel.(0231)477348-30

Ketteler-GrundschuleFalläckerweg 23, 44339 DortmundTel.(0231)476425-0

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Stadt DortmundFachbereich Schule

EinKooperationsprojektvon:

Hauptschule Am ExternbergEvinger Parkweg 1044339 DortmundTel.(0231)477322-30

Theodor-Heuss-RealschuleIndergroßenHeide15–1744339 DortmundTel.(0231)985113-0

Heisenberg-GymnasiumPreußischeStraße22544339 DortmundTel.(0231)477374-0

Minister-Stein-FörderschuleGretelweg35–3744339 DortmundTel.(0231)477371-0

Kontakte:TUDortmund,DortmunderKompetenzzentrumfürLehrerbildung und Lehr-/Lernforschung (DoKoLL)Frau Dr. Bettina SeippTel.(0231)755-5586E-Mail: [email protected]

TUDortmund,InstitutfürdeutscheSpracheund Literatur (IsSuL)Herr Dr. Erkan ÖzdilTel.(0231)755-7965E-Mail: [email protected]

RAA DortmundBurgholzstraße150 44145Dortmund

Frau Gabriele KrielingTel.(0231)50-26490

Frau Sigrid CzyrtTel.(0231)50-25839

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Sprachliche Bildung für Erwachsene – besonders für Eltern

13. Alevitische Gemeinde Dortmund – Elternsensibilisierung Sprachförderung

Die Förderung der Erstsprache ist Voraussetzung für den vollständigen Er-werb einer Zweitsprache. Wie Eltern ihre Kinder zu Hause darin unterstützen können, die türkische Muttersprache zu erlernen, ist Thema dieses Kurses. Verschiedene Methoden zur praktischen Sprachförderung werden vermittelt, z. B. das Vorlesen und Erklären von Büchern, das Arbeiten mit Bilderbüchern oder spielerische Lernmethoden.

An dem Kurs nehmen zurzeit Mütter und etwa zehn Kinder teil, die bis sechs Jahre alt sind. Die Mütter sind deshalb auch beteiligt, weil es hauptsächlich darum geht, die Eltern anhand von Beispielmethoden zu informieren, wie sie selbst ihre Kinder beim Erlernen der Muttersprache unterstützen können.

Das Projekt läuft seit 2008 und wird finanziert von unserem Kooperations-partner, dem Bildungswerk Multikulturelles Forum in Lünen.

Die Kursleitung übernehmen zwei Mitglieder aus unserem Verein: Filiz Durmus und Gül Çelik. Der Kurs findet einmal wöchentlich in den Räumlichkeiten der Alevitischen Gemeinde statt.

OrtderFörderungundKontakt:Alevitische Gemeinde Dortmund e.V.Aleviler Birgili H.B.V.DernegiBayrische Straße 11344339 DortmundTel.(0231)833926E-Mail: [email protected]

14. „Mama lernt Deutsch – Papa darf auch mitmachen“ – Ein Sprachkurs für Anfängerinnen und Anfänger

In diesem Sprachkurs, der zweimal in der Woche neunzig Minuten statt-findet, geht es insbesondere darum, sich in konkreten Alltagsbereichen (Kindergarten, Schule, Arzt, Einkaufen, Hausaufgaben, Erziehung u. a.) besser beteiligen zu können. Die Inhalte werden auf die sprachlichen Fähig-keiten der Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer abgestimmt. Mit vielen praktischen Übungen wird die Kommunikation im Alltag trainiert.

Mütter und Väter sollen sich in Alltagsbereichen wie z. B. beim Einkaufen sprachlich besser beteiligen können. Des Weiteren soll dieses Projekt Eltern ermutigen, weitergehende Bildungsangebote wahrzunehmen.

Dieses Angebot kann den Einstieg für weitere sprachliche Bildung (Integrationskurse) erleichtern.

Der Kurs wird aus Mitteln des Aktionsplanes Soziale Stadt finanziert.

OrtderFörderungundKontakt:FABIDO-TEKFröbelwegFröbelweg 1–344339 DortmundTel.(0231)858233

Multikulturelles Forum e. V.Frau PetrollTel.(02306)30630-15

AktionsplanSoziale Stadt Dortmund

AktionsraumbeauftragteStadt Dortmund Frau [email protected].(0231)50-26598

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15.Deutsch-türkischerFrauengesprächskreis–einKooperationsprojektzwischenStadtteilbibliothekundSelimiye-Moschee

Viele türkische Frauen der Selimiye-Moscheegemeinde haben schon Sprach-kurse bei unterschiedlichsten Trägern gemacht. Was ihnen fehlte, war die Anwendung des Gelernten. Nicht noch mehr Grammatik – sie wollten Deutsch sprechen! Sechs türkische Frauen der Moscheegemeinde und drei deutsche Frauen der Segenskirchengemeinde taten sich deshalb zum Sprachtraining zusammen. Montags von 9.00 bis 11.00 Uhr treffen sich die-se neun Frauen in der Stadtteilbibliothek in Dortmund-Eving. Die gemeinsa-me Einstiegsrunde ist mit dem Austausch von Neuigkeiten und Organisation ausgefüllt. Der wichtige und größte Teil des Treffens ist das Gespräch in den Kleingruppen. Je zwei türkische Frauen und eine deutsche Frau ziehen sich in eine der Sitzgruppen der Bibliothek zurück. Nun ist Zeit, um in Ruhe zu fragen, zu antworten, das Wörterbuch zu wälzen und zwischendurch immer wieder auch herzhaft zu lachen. Für jedes Treffen wird ein Thema in den Mittelpunkt gestellt (z.B. Essen und Trinken in Deutschland und in der Türkei, Sehenswürdigkeiten in der Heimat, Familie und Kinder, Haus und Garten, Gesundheit usw.). Das Thema ist nicht bindend. Wenn sich im

Gesprächsverlauf etwas anderes ergibt, was oft genug geschieht, dann kann sich der Gesprächsinhalt in eine ganz andere Richtung entwickeln. Hauptsache, es wird Deutsch gesprochen! Für die türkischen Frauen ist es wichtig, in einem geschützten Raum ihre Sprachfähigkeit ausprobieren zu können. Fehler werden auf Wunsch verbessert. Der Sprachfluss soll aber möglichst nicht oft unterbrochen werden. Inzwischen plant die Moscheegemeinde eine zweite ähnliche Gruppe für den Freitagvormittag einzurichten.

Die Teilnahme am Sprachtraining ist für die türkischen Frauen kostenlos. Die deutschen Frauen arbeiten ehrenamtlich.

OrtderFörderung:Stadtteilbibliothek EvingEvinger Platz 2–444339 Dortmund

Selimiye-MoscheeHessische Straße 144339 Dortmund

Kontakt:Frau Magdalena StrugholzTel.(0231)850375

Information und Kontakt für weitere Ehrenamtliche:Frau Reyhan Caliscan (Selimiye-Moschee)Tel.(0231)2785919,mobil0176-48334325

Stadt- undLandesbibliothek Dortmund

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16. Deutsche Sprache ist (nicht) schwer: Integrationskurse

Menschen mit Migrationshintergrund und einem festen Aufenthaltsstatus haben in Deutschland die Möglichkeit, an einem Integrationskurs teilzuneh-men. Ein Integrationskurs dauert insgesamt 645 Stunden und unterteilt sich in einen Sprachkurs (600 Stunden) und einen Orientierungskurs (45 Stun-den). In besonderen Fällen kann der Sprachkurs sogar bis zu 900 Stunden dauern. Es sind Voll- und Teilzeitkurse möglich. Vor einem Integrationskurs wird ein Sprachtest durchgeführt, um festzustellen, in welcher Kursstufe die Teilnehmer mit dem Kurs beginnen können. Am Ende des Kurses wird ein Abschlusstest gemacht, so dass ein Zertifikat erworben werden kann. Die Kurskosten betragen in der Regel 1,00 € pro Unterrichtsstunde. Wer Trans-ferleistungen (ALG, Wohngeld, usw.) bezieht, zahlt nichts für den Kurs. Möglich sind auch Eltern- oder Mütterkurse, die in Schulen oder Tagesein-richtungen für Kinder oder Kindergärten stattfinden. Bei Bedarf wird eine Kinderbetreuung organisiert. Ein solcher Kurs fand bereits in der Vergan-genheit in der Ketteler-Grundschule und im Familienzentrum Probstheida-straße statt.

Die Kurse werden von Sprachkursträgern in Sprachschulen oder an anderen Orten angeboten, wobei die meisten Sprachschulen in Dortmund überwie-gend in der Dortmunder Innenstadt angesiedelt sind. In Eving führt die CJD-Sprachschule in ihren Räumlichkeiten Integrations-kurse durch. Außerdem bietet das Nachbarschaftshaus Fürst Hardenberg Integrationskurse an.

Die Integrationskurse werden durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert.

OrtederIntegrationskursdurchführunginEvingsowieKontakt:CJD-SprachschuleHaus am ParkEvinger Parkweg 1144339 Dortmund

Frau Barbara FertschTel.(0231)985023-99/98mobil0177-7464365

NachbarschaftshausFürstHardenberge.V.Herrekestraße 6644339 Dortmund (Lindenhorst)Tel.(0231)8296630

DieIntegrationskurseimNachbarschaftshauswerdenvondem Kursträger Revierarbeitsgemeinschaft für Kulturelle Bergmannsbetreuung e. V. (REVAG) durchgeführt:Shamrockring 144623 HerneTel.(02323)15-5071/72

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17.BunterBesuch–KennenlernenimGespräch

Dem „Bunten Besuch“ liegt die Idee zugrunde, dass Zuwanderinnen und Zuwanderer, die in der Sprachschule Deutsch lernen, ältere Menschen, die sich Kontakte wünschen, regelmäßig in ihrer Wohnung oder im Seniorenheim besuchen.

Ziel des Projektes ist es, die Lebensqualität sowohl der älteren Menschen als auch der deutschlernenden Migrantinnen und Migranten zu verbessern. Man könnte sagen: eine Win-Win-Situation: Alle Beteiligten gewinnen neue soziale Kontakte. Die Deutschlernenden verbessern zudem ihre Sprachfähigkeit und die Seniorinnen und Senioren vermitteln durch Gespräche wertvolle sprachliche Kompetenzen.

Wie gestaltet sich der Ablauf?In der Sprachschule wird das Projekt in einem Gruppengespräch vorgestellt.Wenn sich daraufhin eine Sprachschülerin oder ein Sprachschüler bereit erklärt, eine Seniorin oder einen Senior zu besuchen, begleitet die Senioren-büro-Mitarbeiterin den ersten Besuch. Nach diesem Kennenlernen werden die weiteren Begegnungen von den Beteiligten selbstständig organisiert. Das Seniorenbüro begleitet das Projekt weiterhin dadurch, dass es sowohl mit den Sprachlernenden als auch mit den Seniorinnen und Senioren Reflexionsgespräche durchführt.

Einen besonderen Anreiz gibt es noch für die Deutschlernenden:Sie erhalten weitere Fortbildungsangebote und können sogar ein „Zertifikat über ehrenamtliche Tätigkeit“ erwerben.

Das Angebot ist für alle Beteiligten kostenfrei.

Angebotsorte:Haushalte der Senioren/-innen

AWO-SeniorenwohnstätteDortmundEving Süggelweg 2–4 44339 Dortmund

EinGemeinschaftsprojektvon:

AWO-UnterbezirkDortmund

pdl-ProjektDeutschlernen

Seniorenbüro Eving

Kontakt: Seniorenbüro Eving Tel.(0231)50-29611

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AnsprechpartnerinnenfürNachfragenzurBroschüre „Durchgängige sprachliche Bildung in Eving“

Stadt DortmundFachbereich Schule RAA Dortmund Sigrid CzyrtBurgholzstraße15044145DortmundTel.(0231)50-25839E-Mail: [email protected]

Stadt DortmundAktionsraumbeauftragte Eving/Kemminghausen/LindenhorstUte KampmannEvinger Platz 2 44339 DortmundTel.(0231)50-26598E-Mail: [email protected]

Stadt DortmundFamilienbüro Dortmund-Eving HeikeTekathEvinger Platz 2 44339 DortmundTel.(0231)50-27923E-Mail: [email protected]

pro ektD O R T M U N D

familien

AktionsplanSoziale Stadt Dortmund

AWOIntegrationsagenturDortmundElvedinaOkicKlosterstraße 8–10 44135DortmundTel.(0231)9934213E-Mail: [email protected]

Stadt Dortmund – KulturbetriebeStadtteilbibliothek Dortmund-Eving Edda BenthausEvinger Platz 2 44339 Dortmund Tel.(0231)50-25446E-Mail: [email protected]

Integrationsagentur

Stadt- undLandesbibliothek Dortmund

Diese Broschüre wurde mit finanzieller Unterstützung des Aktionsplans Soziale Stadt erstellt.

AktionsplanSoziale Stadt Dortmund

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