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Beteiligungen - Allianzen - Restrukturierungen - Divestments 1/ 2003 www.mareview.de Due Diligence in China Strategien & Visionen Successfully Buy-In-Investing in Distressed Companies xxxxx xxxxx M&A Markt - Langfristig ist eine Belebung zu erwarten Industry Special Kooperationen in der mittel- ständischen Pharmaindustrie

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Page 1: Due Diligence in China - ma-review.de · Höhe –, die internationalen Rating Agentu-ren haben zum Teil deutlich herabgestuft und die Liquiditätssituation wird zähflüssi-ger

Beteiligungen - Allianzen - Restrukturierungen - Divestments

1/ 2003

www.mareview.de

Due Diligence in China

Strategien & VisionenSuccessfully Buy-In-Investing

in Distressed Companies

xxxxxxxxxxM&A Markt - Langfristig ist

eine Belebung zu erwarten

IndustrySpecialKooperationen in der mittel-

ständischen Pharmaindustrie

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Ja, ich bestelleExpl. 3-406-49507-9 Nörr/StiefenhoferTakeover Law in Germany2003. Kartoniert e 34,– inkl. MwSt, zzgl. Vertriebskosten.

Name/Firma

Straße

PLZ/Ort

Datum/Unterschrift B/127285

F A X - C O U P O N

Nörr/StiefenhoferTAKEOVER LAW INGERMANYA Handbook and Practitioners´ GuideEditors: Dr. Rudolf Nörr, Dr. Alfred Stiefenhofer.Coordinating Editor: Dr. Markus Stadler,LL.M./M.B.A. Authors: Prof. Dr. Holger Altmeppen,University of Passau, School of Law; Dr. TobiasBürgers, Attorney at Law; Iliana Duderstadt,Solicitor; Austin Dunne, Solicitor; Dr. Gerald Reger,Attorney at Law; Dr. Dieter Schenk, Attorney atLaw and Tax Advisor; Dr. Markus Stadler,LL.M./M.B.A., Attorney at Law

2003. XIX, 230 Seiten.Kartoniert e 34,–ISBN 3-406-49507-9

GERMAN TAKEOVER LAW – WHY IN ENGLISH?

Durch das zum 1. 1. 2002 in Kraft getretene Wertpapiererwerbs- undÜbernahmegesetz hat der deutsche Kapitalmarkt erstmals einenumfassenden und bindenden rechtlichen Rahmen für öffentliche Ange-bote zum Erwerb von Wertpapieren erhalten. In Zeiten internationalerVerflechtungen muß man das neue Übernahmerecht in jedem Fall auchin Englisch parat haben.

TAKEOVER LAW – TAKE THIS!

Dieses Praktiker-Handbuch behandelt alle wesentlichen Fragen desdeutschen Übernahmerechts in englischer Sprache. Zu den Schwer-punkten der Darstellung zählen die Abgabe des Übernahmeangebots,die Reaktion des Zielunternehmens, Squeeze-Out von Minderheitsaktio-nären und mögliche Rechtsbehelfe. Ob Sie also außerhalb Deutschlandsals Berater im Bereich Mergers & Acquisitions und Capital Markets tätigsind oder als deutscher Rechtsanwalt bzw. Jurist in Rechtsabteilungenvon Banken und Unternehmen arbeiten ... der Griff zum neuen„Nörr/Stiefenhofer“ lohnt sich immer.

TABLE OF CONTENTS:

� The Corporate Structure of a German Stock Corporation� Development of Takeover Law in Germany� Need for Efficient Takeover Regulations� Takeovers under the new Takeover Act� Merger of Equals� Squeeze-Out� Comparison with UK City Code on Takeovers and Mergers� Appendix 1: The Act on the Purchase of Securities and on Takeovers� Appendix 2: Public Offer Regulation.

ALL YOU NEED IS „NÖRR/STIEFENHOFER“

Das Handbuch für in- und ausländische Investmentbanken, M&A Abtei-lungen, Investoren, Rechtsanwälte und Berater aus dem M&A Bereich.

EDITORS AND AUTHORS

Die Herausgeber Dr. Rudolf Nörr und Dr. Alfred Stiefen-hofer sind als Rechtsanwälte in der renommierten KanzleiNörr Stiefenhofer Lutz tätig und Experten auf dem Gebietdes Übernahmerechts. Zu den Autoren zählen neben demdurch zahlreiche gesellschaftsrechtliche Veröffentlichun-gen ausgewiesenen Prof. Dr. Holger Altmeppen weitere inder Materie besonders versierte in- und ausländischePraktiker.

Bitte bestellen Sie bei Ihrer Buchhandlung oder beim

VERLAG C.H.BECK 80791 MÜNCHENbeck.de · E-Mail: [email protected] · Fax: 089/3 81 89-402

Sie haben das Recht, die Ware innerhalb von 2 Wochen nach Lieferungohne Begründung an Ihre Buchhandlung oder an den Verlag C.H.Beck,c/o Nördlinger Verlagsauslieferung, Augsburger Straße 67a, 86720Nördlingen, zurückzusenden, wobei die rechtzeitige Absendung genügt.Kosten und Gefahr der Rücksendung trägt der Empfänger. Ihr Verlag C.H.Beck oHG, Wilhelmstr. 9, 80801 München.

New rules Financial transactions in GermanyBest advice in English

Deutsches Recht – englisch übersetzt

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A merikas Konjunktur-Motor – im-

mer noch hauptverantwortlich

für die PS-Leistung der Weltkon-

junktur – stockt noch immer. Japan und

Deutschland – zur Zeit gern zu Unrecht

verglichen – haben die strukturellen Pro-

bleme noch nicht hinreichend mit einem

nachhaltigen Reformpaket lösen können.

Die Pole-Position in diesem Formel 2000-

Mittelkasserennen wird immer schwerer

zu verteidigen. Die Börsen erlebten ein-

mal mehr einen Nachkriegsrekord: Erst-

malig waren die Renditen in drei aufein-

anderfolgenden Jahren negativ.

Die Folgeerscheinung: Die Eigenkapi-

talbasis der Unternehmen hat sich zum

Teil dramatisch verschlechtert. Die au-

genscheinlichste Branche sind die Versi-

cherer. Der Rückgang des Eigenkapitals

durch die Baisse übersteigt die Schäden

aus dem Terroranschlag vom 11. Septem-

ber 2001 um ein Vielfaches. Aber auch

die Banken geraten ins Blickfeld: Die Ra-

tingagentur Standard and Poor´s sieht die

deutschen Banken in einer anhaltenden

Ertragsschwäche.

Zeit für einen Boxenstop im M&A-

Geschäft?

Über die Konsequenzen für den M&A-

Markt haben wir M&A REVIEW vielfältig

geschrieben. Im Gesamtjahr gehen wir von

einem weiteren Rückgang um 30 Prozent

auf knapp 1,3 Billionen Dollar (2001: 1,86

Billionen Dollar). Der Anteil von Transaktio-

nen in Westeuropa hat sich hingegen in der

Krise von 32 auf gut 40 Prozent erhöht.

Aber auch in der Krise sind zwei wesent-

liche Treiber für das M&A-Jahr 2003 zu

erkennen: Privatisierung und Restruktu-

rierung.

Die Haushaltssituation der öffentlichen

Hand steht nicht nur durch blaue Briefe in

der Diskussion. Insbesondere die kritischen

kommunalen Budgets werden die beste-

henden politischen Widerstände gegen Pri-

vatisierungen mindern. Für viele ist dieser

Weg der einzige Ausweg aus der Finanz-

misere. Die Privatisierung der Bankgesell-

schaft Berlin bzw. die France Telekom sind

da nur die prominentesten Beispiele. Der

Strom- und Gasmarkt, die Wasser- und Ab-

fallwirtschaft sowie der öffentlichen Perso-

nennahverkehr sind die Branchen, aus de-

nen weiterhin Impulse zu erwarten sind.

Die Versorger waren weltweit mit Trans-

aktionen von knapp 85 Mrd. Dollar in den

ersten neun Monaten einer der aktivsten

Branchen.

Ein weiterer Trend zeichnet sich ab: Pu-

blic Merger. Während die Fusion der 350

Krankenkassen von Gesundheitsministerin

Schmidt noch im Gespräch ist, fusionieren

andere Öffentliche Institutionen, Kreise

und Kommunen bereits. Die neue Mit-

telstandsbank – entstehend aus der Deut-

schen Ausgleichsbank und der Kreditan-

stalt für Wiederaufbau – oder der Zusam-

menschluß der Kommunen auf Sylt sind in-

teressante Beispiele.

In schweren Zeiten gilt wie immer die gol-

dene Regel: Liquidität vor Ertrag. Die Ver-

schuldungsgrade sind gestiegen – bei man-

chem Unternehmen in schwindelerregende

Höhe –, die internationalen Rating Agentu-

ren haben zum Teil deutlich herabgestuft

und die Liquiditätssituation wird zähflüssi-

ger. Der Schuldenabbau und die Verstär-

kung der Eigenmittelquote gewinnen da-

mit an Bedeutung. So wird der das Emis-

sions- und M&A-Geschäft wieder belebt.

Auf dem ausgetrockneten Markt erschei-

nen wieder Verkäufer. Die Deutsche Tele-

kom ist bereits seit einigen Monaten ak-

tiv, um den Abbau der Finanzschulden zu

erwirken. TV-Kabel, Immobilien aber auch

Beteiligungen an Satellitenbetreibern ste-

hen zum Verkauf; die Veräußerung der T-

Online-Beteiligung zeigt bereits den Weg.

Auch ABB fokussiert den Verkauf der

nicht-strategischen Bereiche. Ein weiteres

Beispiel ist die Deutsche Bank, die mit einer

Portfoliobereinigung begonnen hat, nicht

nur durch Unternehmensverkäufe, sondern

auch durch den Abbau ihrer Industriebetei-

ligungen (Münchner Rück AG, Deutsche

Börse AG, Continental AG).

Mit der Thematik der Restrukturierung

beschäftigt sich im weitesten Sinne auch

Dr. Marcus Labbé. In der derzeitigen wirt-

schaftliche Situation sehen sich Finanzin-

vestoren immer häufiger auch mit poten-

ziellen Turnaround-Fällen konfrontiert.

Diese Art der Transaktion verspricht zwar

im Erfolgsfall sehr hohe Renditen, bringt

jedoch auch hohe Risiken mit sich, die

Labbé beschreibt.

Der asiatische und insbesondere der chine-

sische Markt bietet für viele Unternehmen

auf den ersten Blick verlockende Wachs-

tumsoptionen. Insbesondere das Akquisi-

tionsgeschäft wird nun zunehmend in Un-

ternehmen als eine strategische Alternati-

ve geprüft. Gerade vor dem Hintergrund

der bisherigen Erfahrungen in China sind

häufig Rückschläge und teilweise sogar

Totalverluste zu konstatieren gewesen. Dr.

Bernd-Uwe Stucken zeigt im Rahmen der

Due Diligence-Serie, wie bei deutsch-chi-

nesischen Transaktionen bereits in der Pre

Merger-Phase mögliche Stolpersteine ent-

deckt werden können.

Trotz eines weltweit rückläufigen M&A-

Marktes sind in der Pharma-Branche noch

immer eine Vielzahl von Kooperationen zu

beobachten. Ein Beispiel hierfür ist der Zu-

sammenschluss von Pharmacia und Pfizer,

doch auch in mittelständisch geprägten

Unternehmen der Branche können über-

betriebliche Kooperationen in verschiede-

nen Formen in vielerlei Hinsicht Sinn ma-

chen. Patrick Da-Cruz beschreibt die Op-

tionen in verschiedenen Abschnitten der

Wertschöpfungskette und stellt insbeson-

dere auch die Unterschiede zu Großunter-

nehmen heraus.

In der „Switzerland Column“ gibt Markus

Schweizer einen Überblick über die Trans-

aktionen der vergangenen drei Monate.

Raimund Herden und Nicole Göldner

zeigen in der „International Column“ die

Entwicklungen auf dem internationalen

M&A-Markt auf. Daneben stehen aktuel-

le Trends sowie ein Ausblick auf das Jahr

2003 im Fokus.

Wir wünschen Ihnen eine interessante

Lektüre und gut geölte Motoren für das

Jahr 2003

Stephan A. Jansen

Motorengeräusche in der Boxengasse

Rückblick und Ausblick für das M&A-Geschäft im Zeichen der Restrukturierung

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Top Deals

Standpunkt 1China – Cross-Border-Markt für M&A?

(Gerdard Picot)

Due Diligence 2 Due Diligence in China

(Dr. Bernd-Uwe Stucken)

Strategien & Visionen 5Successfully Buy-In-Investing in Distressed Companies: Key success factors

for bearing turnaround investments

(Marcus Labbé)

Industry Special 8Aufbau von Kooperationen in der mittelständischen Pharmaindustrie

(Patrick Da-Cruz und Oliver Jacob)

International Column 11M&A Markt – Langfristig ist eine Belebung zu erwarten

(Raimund W. Herden und Nicole Göldner)

Switzerland Column 15Strukturanpassung im Schweizer Milchmarkt

(Markus Schweizer)

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Top Deals

Energiewirtschaft 21 Chemie 24 Pharma 26 Metallverarbeitung/Anlagenbau 27 Maschinenbau 28 Automobilindustrie 30 Elektrotechnik 31 Computerindustrie/Telekommunikation 33 Luft- und Raumfahrtindustrie 33 Baustoffindustrie 34 Holz, Papier und Verpackungen 35 Textil und Bekleidung 36 Nahrungs- und Genussmittel 37 Handel 37 Finanzdienstleistungen 37 Versicherungen 38 Transport und Verkehr 39 Dienstleistungen 46 Medien 48

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Zusammenlegung von KfW und DtA zur Mittel-standsbank des Bundes

Der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit (BMWA), Wolfgang Clement, und der Bundesminister der Finanzen, Hans Eichel, informierten am 10. Dezember 2002 über die Eckwerte und nächs-ten Schritte zur Schaffung einer Mittel-standsbank des Bundes. Die Zusammen-legung der beiden Institute war im Koali-tionsvertrag vom 16. Oktober 2002 ver-einbart worden und ist Bestandteil der Mittelstands- und Gründeroffensive der Bundesregierung. Alle Förderprogram-me für den Mittelstand, die bisher von der DtA und KfW getrennt durchgeführt wurden, werden nun unter einem Dach zusammengeführt. Die Mittelstandsbank tritt unter eigenem Namen und eigenem Logo auf. Der KfW-Vorstand wird um ein zusätzliches Vorstandsmitglied erweitert. Die Mittelstandsbank wird für den Mit-telstand und die Hausbanken zum al-leinigen Ansprechpartner in allen Fra-gen der Mittelstandsförderung. Die Pro-gramme werden hinsichtlich ihrer Über-schneidungen sukzessive bereinigt und neu strukturiert.

DSW prämiert beste Neu-emission: Deutsche Börse AG setzt sich durch

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Krone als beste Neuemission der Jahre 2000/01 lieferten sich zwei hessische Unter-nehmen. Die Nase vorn hat die Deutsche Börse AG, dicht gefolgt vom Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport AG. Platz drei sicherte sich die Deutsche Post World Net AG. Knapp geschlagen auf Platz vier der beste Neuer-Markt-Wert, die init AG. Be-wertet wurden insgesamt 80 Unterneh-men. Die Vielzahl von Insolvenzen und freiwilligen Rückzügen wurden von der DSW bereits im Vorfeld ausgesiebt. Die Hauptkriterien für die Prämierung wa-ren der Kursverlauf, die Aussagekraft des Geschäftsberichts inklusive Lagebe-richt sowie die Erreichung der beim Bör-sengang prognostizierten Gewinne. Die Preisverleihung wurde von DSW-Präsi-dent Roland Oetker vorgenommen. Wie die Gesamtbetrachtung aller bewerte-ten Unternehmen zeigt, hat die Quali-tät der Geschäftsberichte deutlich zuge-nommen. Offenbar sind hier die Forde-rungen der DSW in punkto Transparenz

größtenteils umgesetzt worden. Für den Anleger im Vordergrund steht aber auch nach wie vor die Kursentwicklung. Un-tersucht wurde deshalb die Performance seit Erstnotiz bis zum Stichtag, dem 31. August 2002. Bis zu diesem Tag lag al-lein die init AG im Plus. 30 der 80 Ge-sellschaften bescherten die Anlegern so-gar schmerzliche Verluste. Fazit: Insge-samt waren die bewerteten Neuemissi-onen für die Anleger materiell enttäu-schend. Darüber tröstet auch die ver-besserte Transparenz der Unternehmen nicht hinweg.

Bertelsmann plant weiter IPO

Das Thema Börsengang bleibt für Bertels-mann weiter aktuell: In einem Interview mit dem Handelsblatt (Ausgabe vom 9. Dezember 2002) hat Bertelsmann-Erbin Liz Mohn entsprechende Pläne bekräf-tigt. Anteile aus Familien-Besitz (75%) sollen dazu aber nicht abgegeben wer-den. Platziert werden sollen die 25%, die bei der Groupe Bruxelles Lambert (GBL) liegen. GBL hatte mit den Anteilen das Recht erworben, sie ab 2005 über die Börse zu verkaufen. Liz Mohn bezeichne-te die Vorbereitungen zum Börsengang als „wichtigen Ansporn“ für alle Mitar-beiter des Gütersloher Konzerns.

Studie: VC-Markt in Deutschland: Aussichten weiterhin trüb

Der Venture Capital Markt in Deutsch-land ist nach einer Studie der Deutsche Bank Research vom 28. November 2002 durch anhaltende Unsicherheit gekenn-zeichnet: Die Liquidität in den Portfoli-os ist zwar auf historisch hohem Niveau, die Investitionen, speziell im Early-Stage-Bereich, gehen jedoch deutlich zurück. Die Abschreibungsraten sind aufgrund zahlreicher Totalverluste sehr hoch. Der Börsengang als lukrativer Exitkanal wird nach dem Niedergang des Neuen Marktes praktisch nicht mehr genutzt. Die Konsolidierung am deutschen VC-Markt ist nach Meinung der Verfasser der Studie noch nicht abgeschlossen. Speziell Beteiligungen, die in der Über-hitzungsphase eingegangen wurden, werden sukzessive abgebaut. So lange der Börsengang als Divestmentkanal ver-stopft sei, würden Trade-Sales und Buy-

Backs die wichtigsten Exitkanäle bilden. Der Anteil der Totalverluste werde aber noch darüber liegen. Einige VC-Gesell-schaften werden aus dem Markt aus-scheiden. Der wichtigste Hebel, um den deutschen VC-Marktes wieder aufs Gleis zu bringen, sei die Börse als Desinvestiti-onskanal. Die Alternative zur “nationa-len Umetikettierung” des Neuen Mark-tes sei eine Wachstumsbörse mit euro-päischer Reichweite. Mit der Bündelung von Liquidität könnten Größenvortei-le genutzt werden und die derzeit ho-hen Kosten für Cross-Border-Settlement deutlich gesenkt werden.

EU geht streng gegen In-sidergeschäfte vor

Die Europäische Union verschärft ihre Gangart gegen illegale Machenschaften an den Finanzmärkten. Künftig werden nach einer Meldung des Handelsblatts vom 4. Dezember 2002 Insidergeschäfte bei sämtlichen Finanzinstrumenten ver-boten sein. Das sieht die neue EU-Richt-linie gegen Marktmissbrauch vor, die der EU-Finanzministerrat am 3. Dezem-ber 2002 verabschiedet hat. Die Richtli-nie tritt Anfang 2003 in Kraft und muss danach binnen 18 Monaten in nationales Recht umgesetzt werden. Die Richtlinie enthält im Anhang eine Liste aller Finan-zinstrumente, für das das Insiderhandels-verbot gilt. Diese Liste wird vom EU-Aus-schuss der Wertpapierregulatoren (CESR) derzeit ausgearbeitet und danach immer wieder aktualisiert. Die EU-Richtlinie gilt prinzipiell für alle Akteure an den Finanz-märkten, also Händler, Finanzvorstände von Unternehmen, Finanzanalysten und Finanzjournalisten. Finanzanalysten wer-den außerdem dazu verpflichtet, ihr persönliches Interesse an Wertpapieren, bspw. ihre privaten Aktienpakete, offen zu legen. Das gilt auch für Finanzjour-nalisten, die Anlageempfehlungen aus-sprechen. Damit will die EU Interessen-konflikten vorbeugen. Laut EU-Richt-linie muss jeder Mitgliedstaat eine Fi-nanzaufsichtsbehörde damit beauftra-gen, die Geschehnisse an den Märkten zu überwachen und mögliche Insiderge-schäfte aufzudecken. In Deutschland ist dafür die Bundesanstalt für Finanzdienst-leistungen (BAFin) zuständig. Die neue Richtlinie gegen den Marktmissbrauch ist ein wichtiges Element des EU-Vor-habens, einen einheitlichen Rechtsrah-men für die europäischen Finanzmärk-te zu schaffen.

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1China – Cross-Border-Markt für M&A?

Seit dem Beitritt Chinas zur WTO vor gut einem Jahr ist das Interesse ausländischer Investoren am „Reich der Mitte“ weiter gestiegen. Auch eine ständig wachsende Zahl deutscher Firmen wagt den Schritt nach China. Angesichts der Größe des chinesi-schen Marktes und des immensen Wachs-tumspotenzials ist dies kaum verwunder-lich. Mit rund 1,3 Mrd. Einwohnern hat China mehr als doppelt so viele Einwoh-ner und damit auch potenzielle Konsumen-ten wie die USA und die EU zusammen. Die Kaufkraft der chinesischen Volkswirt-schaft beträgt bereits heute 50% derjeni-gen der USA und das Wirtschaftwachstum von derzeit mehr als neun Prozent pro Jahr scheint sich nicht abzuschwächen. Sollte Chinas Wirtschaft weitere fünfzehn Jahre um fünf Prozent schneller wachsen als die der USA, könnte China die Vereinigten Staa-ten sogar von ihrer weltwirtschaftlichen Führungsposition verdrängen.

Im Jahr 2002 hat China die USA hinsicht-lich der zufließenden ausländischen Direk-tinvestitionen bereits von Platz eins ver-drängt. Dazu haben natürlich das Ende der „New Economy“ und die Abschwächung des Wirtschaftswachstums in den USA bei-getragen. China profitiert aber nicht nur von der Schwäche anderer Märkte. Die Aufnahme in die WTO und die damit ein-hergehende Umsetzung einheitlicher Min-deststandards haben den Zugang zum chi-nesischen Markt erleichtert. Insbesondere Zollsenkungen und die Reform vieler Han-delsgesetze werden von Chinas Wirtschafts-partnern gelobt. Darüber hinaus hat China zum 1. Dezember 2002 den Kapitalmarkt für institutionelle ausländische Investoren geöffnet, wenngleich die Anlagemöglich-keiten für Ausländer durch das Erfordernis einer Erlaubnis der chinesischen Regierung und zusätzliche Anforderungen immer noch erheblich eingeschränkt sind.

Die Autoindustrie hatte bereits vor meh-reren Jahren angefangen, massiv in China zu investieren; dies scheint sich jetzt aus-zuzahlen. Bereits im Zeitraum von Januar bis November 2002 wurden mehr als eine Million Neufahrzeuge verkauft, das bedeu-tet im Vergleich zum Vorjahr eine Steige-rung um 55%. Für Volkswagen ist China

mittlerweile der größte einzelne Markt außerhalb Deutschlands. Gleichzeitig plant Volkswagen, die Investitionen in der Volks-republik auf ca. 600 Mio. Euro pro Jahr zu erhöhen. Bis 2007 sollen 2,9 Mrd. Euro, das sind zehn Prozent des weltweiten Investiti-onsvolumens des Unternehmens, auf China entfallen. Als weiterer deutscher Autobauer bemüht sich BMW zur Zeit, auf dem chine-sischen Markt Fuß zu fassen: Mit dem chi-nesischen Autohersteller Brilliance wollen die Bayern ein Joint Venture gründen, das in Zukunft jährlich 30.000 BMW-Limousi-nen in China produzieren soll.

Immer mehr Unternehmen folgen inzwi-schen dem Beispiel von Konzernen wie Volkswagen, General Motors, Toyota, PSA Peugeot Citroen, Bayer, Lucent oder Nokia, die sich bereits fest im „Reich der Mitte“ etabliert haben. Den Zugang zum chinesi-schen Markt suchen westliche Firmen dabei in vielen Fällen zunächst über Joint-Ventures und andere Formen der Kooperation.

Um nur einige Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit zu nennen, hat beispiels-weise der Logistikkonzern Stinnes im November 2002 bekannt gegeben, dass sein Tochterunternehmen Schenker zusam-men mit der Beijing International Techno-logy Cooperation Center (BITCC) in Peking das Gemeinschaftsunternehmen Schenker BITTC Logistics für Logistikdienstleistun-gen gegründet hat. Der Chiphersteller Infi-neon erklärte im Dezember 2002, dass er der Firma SMIC in Shanghai vorläufig bis 2007 die Technologie zur Fertigung von sogenannten DRAM-Speichern zur Verfü-gung stellen werde, um im Gegenzug die exklusiven Bezugsrechte für die damit pro-duzierten Chips zu erhalten. Und Palm, der weltweit größte Hersteller von Taschen-Computern, hat im Dezember 2002 mit der in Hongkong gelisteten Legend Group einen vierjährigen Lizenzvertrag über Palm-Produkte abgeschlossen.

Auch die Zahl potenzieller chinesischer Über-nahmekandidaten wächst ständig. In den letzten zehn Jahren sind in der Volksre-publik 25 Mio. neue Privatunternehmen entstanden. Diese erwirtschaften mittler-weile nach Schätzungen zwischen 40 und

60% des Bruttoinlandsprodukts gegenü-ber 20% vor nur fünf Jahren.

Gleichzeitig lassen sich aber auch ver-mehrt Übernahmen westlicher Firmen durch chinesische Unternehmen beo-bachten. Beispielsweise übernahm der Elektronikkonzern TLC Holdings Teile der insolventen Schneider Technologies. Und auch für den angeschlagenen Grun-dig-Konzern war neben einem taiwanesi-schen zeitweilig ein chinesischer Geldgeber im Gespräch. Während westliche Inves-toren ihre Chance aber vor allem in dem riesigen Wachstumsmarkt und den nied-rigen Produktionskosten in China sehen, richten chinesische Investoren bei Mer-gers & Acquisitions von westlichen Unter-nehmen ihr Augenmerk vornehmlich auf den Erwerb von Technologien und Know-How oder auf den Zugang zu ausländi-schen Märkten.

Angesichts zahlreicher gesetzlicher Beschränkungen und bürokratischer Hür-den, die den freien Zugang zum chinesi-schen Markt immer noch erheblich behin-dern, stehen viele ausländische Investoren derzeit noch wartend in den Startlöchern. Auch schreckt das kommunistische System momentan einige westliche Investoren noch ab, wenngleich zunehmend ein langsamer Wandel der Volksrepublik in eine soziale Marktwirtschaft erkennbar wird. Gleichzei-tig lernt China jedoch auch die Schatten-seiten der Marktwirtschaft in Form steigen-der Arbeitslosigkeit und sozialer Unruhen kennen. Dem versucht die Regierung entge-genzuwirken, indem sie erhebliche Summen in marode Staatsbetriebe lenkt. Das Geld stammt von den vier großen Staatsbanken, die unter der Last fauler Kredite zusam-menzubrechen drohen.

Wenn China diese Probleme in den Griff bekommt und die marktwirtschaftliche Ori-entierung beibehält, spricht vieles dafür, dass sich das Land zu einem gewichtigen global Player im Bereich der cross-border Mergers & Acquisitions entwickelt.

Gerhard Picot

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1. Einleitung

Die Investitionswelle nach China rollt ungebremst. So prognostiziert Goldman Sachs für das Jahr 2005 rea-lisierte ausländische Investitionen von rund 100 Mrd. US-$ pro Jahr im Vergleich zu 47 Mrd. US-$ in 2001. Ein beträchtlicher Anteil wird in Neugründungen flie-ßen, doch die Bedeutung von echten Unternehmenskäu-fen wächst. Ursprünglich war der M&A-Markt auf aus-ländisch investierte Unternehmen, sogenannte Foreign Invested Enterprises (FIE) beschränkt1. Mit der angelaufe-nen Entflechtung von Staat und Wirtschaft, dem chinesi-schen Weg der Privatisierung, der aus politischen Grün-den freilich nicht so bezeichnet wird, stehen zunehmend auch ehemalige Staatsunternehmen als Akquisitionsob-jekte zur Verfügung. Die Stadt Shanghai hat eigens ein State-Owned Enterprise Administration Office eingerich-tet, das M&A-Transaktionen in diesem Bereich koordinie-ren soll. Zugleich bieten sich aber auch zahlreiche private chinesische Unternehmen sowie taiwanesische Unter-nehmen auf dem chinesischen Festland an. Sie suchen den Kontakt ins Ausland, da sie aufgrund organisatori-scher Schwächen, notwendige Wachstumsschritte aus eigener Kraft nicht schaffen. Insgesamt werden daher M&A-Transaktionen bald auch in China zum Alltagsge-schäft gehören.

In allen Fällen, in denen Unternehmen in China erwor-ben werden sollen, stellt sich die Frage, wie man diese einschätzen und bewerten soll. Oft steht man vor einer Black Box, die aufgrund komplexer Verbindungen mit dem chinesischen Umfeld und nicht zuletzt auch der Sprach-barrieren kaum durchschaubar erscheint. In der Vergan-genheit war es nur sehr schwer möglich, Licht ins Dunkel zu bringen. Als Folge wurden zahlreiche Joint Ventures gegründet, ohne dass man den Partner und sein Umfeld verstand. Man verließ sich auf die freundliche Verhand-lungsatmosphäre und vertraute darauf, dass mit einem in der Form eines Asset Deals strukturierten Joint Ventu-res schon nichts passieren werde. Intensive Restrukturie-rungen der frühen Joint Ventures haben uns inzwischen eines Anderen belehrt2: Ein chinesisches Unternehmen kann nie aus dem sozialen Beziehungsnetz herausgelöst werden, in dem es sich befindet. Kunstvolle juristische Gebilde helfen meist nur an der Oberfläche. Umso mehr ist es wichtig, sich vor der Transaktion einen klaren Ein-druck von der Zielgesellschaft zu verschaffen.

Das beste Instrument, Transparenz zu erlangen ist die Durchführung einer Due Diligence, die alle Aspekte der

Zielunternehmung erfasst. Während es in der Vergan-genheit in China nahezu unmöglich war, eine Due Dili-gence durchzuführen, gewöhnen sich inzwischen auch chinesische Unternehmen an diesen Prozess und stel-len die verlangten Informationen zur Verfügung, sofern man die Grundregeln der Geschäftskommunikation mit Chinesen beherrscht. Dieser Beitrag beschreibt Erfahrun-gen, die bei der Durchführung von Due Diligences als integrierte Prozesse in China gemacht wurden.

2. Den ersten Eindruck nutzen

Am Beginn der Untersuchungen steht meist die Besichti-gung der Zielgesellschaft. Geschickte Investoren nutzen bereits diese Phase zu einer gezielten Informationsge-winnung. Ein wirksames Instrument hat der Amerikaner Eugene Gooson kürzlich im Harvard Business Review unter dem Titel „Read a Plant – Fast“ vorgestellt3. Dieses lässt sich auch in China gut einsetzen. Die Idee beruht darin, dass sich das Prüfungsteam bei einem ersten Rund-gang auf visuelle Informationen verlässt und mit dem Management und – soweit möglich – mit der Belegschaft spricht. Jedes Teammitglied konzentriert sich auf einen Themenkomplex. Schriftliche Aufzeichnungen werden vermieden, da sie von einer effektiven visuellen Infor-mationsaufnahme und Gesprächen mit der Belegschaft ablenken. Unmittelbar nach dem Rundgang setzt sich das Team zusammen und nimmt eine schnelle Auswer-tung der frischen Eindrücke anhand eines Fragebogens und eines Bewertungsbogens vor. Dieser erste Eindruck vermittelt bereits erstaunlich treffsichere Aussagen, die oft von den nachfolgenden Due Diligence-Maßnahmen bestätigt werden, sie zum Teil aber auch erst in die rich-tige Richtung lenken.

3. Financial Due Diligence

Einen geeigneten Einstieg in die Detailprüfung bietet regelmäßig die Financial Due Diligence. In chinesischen Unternehmen sind die Buchhaltungen oft die am besten organisierten Abteilungen, ein kleines positives Erbe der sozialistischen Vergangenheit. Zwar fehlen regelmäßig das Wissen und die Systeme, um aus dem Datenmaterial Informationen abzuleiten. So sind die Buchhalter selten

Due Diligence in ChinaRechtsanwalt Dr. Bernd-Uwe Stucken MBA, Haarmann Hemmelrath, Shanghai

1 Vgl. zu den FIE statt anderer, Wolff, Das internationale Wirtschaftsrecht der VR China, 1998, S. 77 ff.

2 Zusammenfassende Darstellung bei Stucken, Reorganization of Joint Ventures, in: Moser, China Troubelshooter, 2000, S. 179 ff.3 Gooson, Read a Plant-Fast, Harvard Business Review, May 2002, S. 105 ff. 4 Dieser Umstand ist insbesondere für eine geordnete Legal Due Diligence von hoher Bedeutung.

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in der Lage eine vernünftige Kostenrechnung zu erstellen. Jedoch laufen bei ihnen wichtige Daten und Informatio-nen zusammen. Da beispielsweise ein Vertrags-Control-ling kaum existiert, landen viele wichtige Verträge in den Buchhaltungen und werden als Belege verarbeitet4.

Die Financial Due Diligence-Aufgabe sieht anfänglich meist einfach aus, da regelmäßig testierte Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen sowie Kapitalflussrechnungen vorge-legt werden5. In der Struktur folgen diese Gliederungen, die im Westen bekannt sind, so dass auch der Prüfungsab-lauf vertrauten Mustern folgen kann. Der Teufel steckt jedoch im Detail. Auch wenn ordnungs-gemäß testierte Bilanzen existie-ren, ist es nicht unwahrschein-lich, dass die Bücher nur einen Teil der tatsächlichen Transak-tionen wiedergeben. Gerade bei privaten Unternehmen ist nicht selten ein erheblicher Teil des Geschäftsvolumens „unac-counted“. Dieser Umstand geht regelmäßig einher mit erheb-lichen Abgabenhinterziehun-gen6. Gelingt es den Prüfern in die tieferen Strukturen ein-zusteigen, ergibt die Financial Due Diligence oft, dass Steu-ern, Sozialabgaben, Zölle und andere staatlich vorge-schriebene Zahlungen nicht oder nur unvollständig abge-führt wurden.

Sofern die Due Diligence-Prüfung in eine Unternehmens-bewertung überleiten soll7, sind an dieser Stelle auch Geschäftsprognosen zu entwickeln. Man wird fast nie verlässliche Planungsrechnungen aus chinesischen Unter-nehmen erhalten. Chinesische Manager verlassen sich lieber auf ihr Gefühl, als auf Zahlenfolgen, deren Ver-lässlichkeit sie grundsätzlich bezweifeln. Daher müssen potenzielle Erwerber aus den erlangten Daten eigene Ein-schätzungen entwickeln, um eine einigermaßen realisti-sche Prognose zukünftiger Cash-Flows zu erlangen. Das gelingt nicht immer. Insbesondere, wenn für die Transak-tion nur ein knapper Zeitraum angesetzt ist, können ver-nünftige Grundlagen für eine zukunftsorientierte Unter-nehmensbewertung nicht geschaffen werden. Es sind dann andere, eher vergangenheitsbezogene Methoden heranzuziehen.

4. Business Due Diligence

Die Financial Due Diligence sollte um eine Business Due Diligence ergänzt werden, insbesondere um Umsätze zu validieren und Entwicklungspotenziale zu identifizieren. Grund für eine Akquisition in China ist es bislang regel-mäßig, den chinesischen Markt zu erschließen. Viele

gescheiterte Joint Ventures haben in der Vergangen-heit aber gezeigt, dass es hier zu den größten Fehlein-schätzungen kommen kann. Für Außenstehende ist oft der Unterschied zwischen alten sozialistischen Vertei-lungsstrukuren und modernen Vertriebsstrukturen nicht zu erkennen. Deshalb sollte die Business Due Diligence einen besonderen Schwerpunkt auf Vertriebsthemen legen. Die chinesischen Märkte bewegen sich schnell,

sind hochgradig segmentiert und teilweise stark auf per-sönliche Beziehungen aufgebaut, so dass ein „Desktop Research“ kaum zu aussagekräftigen Ergebnissen führen kann. Einziges Mittel um für den Markt, die Vertriebs-kanalstruktur und die Kunden ein Gefühl zu bekommen, sind persönliche Gespräche. In strukturierten Interviews mit der Sales Force, den Partnern in den Vertriebskanä-len und vor allem natürlich den Kunden erschließt sich erst ein Bild für die wirkliche Positionierung des Zielun-ternehmens im Markt.

5. Technical Due Diligence

Die Technical Due Diligence stellt in China in den meis-ten Fällen noch keine hohen Ansprüche an die Kompe-tenz des Prüfer-Teams. Dennoch ist sie ein wesentlicher Bestandteil der Untersuchungen8. Sie hilft einzuschätzen, welche Maßnahmen notwendig sind, um nach erfolg-ter Transaktion das Zielunternehmen auf internationa-len Standard zu heben. Oft erkennen ausländische Spe-zialisten schnell Verbesserungspotenziale, die sich allein schon aus einer besseren Organisation der Material-

5 Vgl. z.B. Gensler (Hrsg.) China Tax & Accounting Manual, 2. Aufl. 1998.6 Diese mögen zum Teil auch der Grund sein, weshalb private chinesische Unterneh-

men über extrem günstige Kostenstrukturen verfügen.7 Siehe auch Stucken/de Wall, Unternehmensbewertung in China, zur Veröffentlichung

vorgesehen8 Vgl. allgemein Hilbert, Technische Due Diligence bei Unternehmensakquisitionen,

M&A 2002, S. 376 ff.

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flüsse ergeben. Bei chinesischen Staatsunternehmen findet man auch immer wieder Maschinen und Anla-gen, die zwar modernen technischen Standards ent-sprechen, aber von den Belegschaften nicht gesteuert werden können und daher abgeschaltet werden oder ihre vollen Potenziale nicht entfalten. Umgekehrt sind viele Transaktionen wegen des schlechten Wartungszu-standes der Anlagen, völlig unzureichenden Maßnahmen zum Arbeitsschutz und erheblichen Belastungen für die Ökologie an dieser Stelle abgebrochen worden.

6. Legal Due Diligence

In engem Zusammenhang mit der Financial Due Dili-gence steht auch die Legal Due Diligence, die am besten parallel aber zeitlich etwas versetzt abläuft. Auf der Grundlage eigener Checklisten und nach den Maßga-ben, die sich aus der Financial Due Diligence ergeben, werden wie in der westlichen Welt alle wesentlichen Rechtsverhältnisse auf ihr Risikopotenzial durchgeprüft. Da die ersten Prüfungsschritte meistens schon erheb-liche „hidden liablities“ aufdecken, die vertraglich nur schwer in den Griff zu bekommen sind, wird die Legal Due Diligence in China häufig schon auf die Situation eines Asset Deals getrimmt. Im Vordergrund steht dann die Beurteilung der Vermögensgegenstände, die in ein Joint Venture eingelegt oder im Rahmen einer Akquisi-tion erworben werden sollen.

Ein zentrales Problem am Beginn der Prüfung stellen häufig die Landnutzungsrechte dar. Auch wenn diese in den Bilanzen aktiviert sind, bedeutet das nicht, dass sie nach westlichem Verständnis auch verkehrsfähig sind. Oft verfügen nämlich chinesische Unternehmen nur über sogenannte „allocated land use rights“, die anders als die „granted land use rights“ nicht eigentumsähnlich ausgestaltet sind, und daher weder verkehrsfähig sind, noch als Kreditsicherheit genutzt werden können9. Aber auch andere Vermögenswerte müssen geprüft werden. So kommt es vor, dass ein Partner versucht, geleaste oder belastete Vermögensgegenstände zu veräußern oder einzulegen. Gerade bei Staatsunternehmen, die häufig intern Assets verschieben, ist es schwer, die wirk-liche Eigentumslage zu ermitteln. Zum Teil hilft es, sich über Finanzierungsverträge, deren Existenz sich unter Umständen über die Bilanzen erschließt, an eigentums-rechtliche Problemlagen heranzuarbeiten.

7. Integrierte Due Diligence

Wenn Transaktionen schnell durchgezogen werden sollen oder bei komplexen Unternehmensstrukturen wie zum Beispiel chinesischen Staatsunternehmen bietet es sich an, eine integrierte Due Diligence durchzuführen. Eine strikte Trennung zwischen den verschiedenen Teilen einer Due Diligence führt zu erheblichen Informationsverlus-ten. Eine Legal Due Diligence ist beispielsweise auf Infor-mationen aus der Buchhaltung angewiesen, die oft das Financial Due Diligence-Team am besten einholen kann. Ebenso ist für die Verläßlichkeit der Gewinn- und Ver-

lustrechnung wichtig zu wissen, ob die Business Due Diligence entsprechende Vertriebsaktivitäten nachweisen kann und ob eine Technical Due Diligence der Anlagen die Kapazitäten und Produktionsmengen belegt, die zu den Umsätzen passen. In der Praxis hat es sich daher für China bewährt, die einzelnen Due Diligence-Elemente zu integrieren und als einheitliches Projekt durchzufüh-ren. Dieses Vorgehen erlaubt es, Verfahren und Struk-turen in ein effizientes Projektmanagement einzubin-den (vgl. Abb. 1).

Wenn es der Projektleitung gelingt, die Kommunikation zwischen den einzelnen Teams herzustellen, können in relativ kurzer Zeit verlässliche Entscheidungsgrundlagen geschaffen werden. Die Integration der einzelnen Diszi-plinen vermeidet zudem doppelte Prüfungen und redu-ziert so die Gesamtkosten. Höhere Informationsgehalte, kürzere Prüfungsdauer und Kosteneinsparungen spre-chen gerade in China, wenn ein Unternehmen über große räumliche, aber auch kulturelle Distanzen geprüft werden sollen, für den integrierten Ansatz.

8. Erfolgsfaktor Kommunikation

Während, wie eingangs erwähnt, in früheren Jahren die Durchführung einer Due Diligence in China sehr schwierig war, weil chinesische Unternehmen eingehende Unter-suchungen von außen nicht gewohnt waren, hat sich die Bereitschaft zur Kooperation in letzter Zeit deutlich verbessert. Wichtig ist es natürlich immer noch diese Prüfungen in einem kooperativen Stil und nicht konfron-tativ durchzuführen. Wer seine Prüfer mit der Arroganz des Übernehmers in das Zielunternehmen schickt, kann schon an dieser Stelle den Deal zum Scheitern bringen. Die Kunst der Due Diligence besteht in China gerade darin, möglichst viele Kommunikationskanäle zu öffnen. Da zahlreiche Umstände nicht dokumentiert werden, ist es besonders wichtig in Gesprächen mit Management wie Mitarbeitern Informationen zu erheben, die zu dem Bild über das Unternehmen beitragen. Gut geschulte Teams wissen, wie man eine Atmosphäre des Vertrau-ens aufbaut und diese nutzt, um an die notwendigen Informationen zu gelangen10. Geschickte Prüfer haben im Gespräch bereits wesentliche Daten ermittelt, die weder aus den Dokumenten ersichtlich waren, noch von dem Zielunternehmen ungefragt zur Verfügung gestellt wurden. China ist ein Land, in dem das persönliche Ver-hältnis eine wichtige Rolle spielt. Das gilt es auch bei der Durchführung einer Due Diligence zu beachten. Wie in vielen Bereichen des chinesischen Lebens gilt auch im Geschäftsleben, dass wirklich wichtige Informati-onen nur unter befreundeten Geschäftspartnern aus-getauscht werden. Erst wenn eine hinreichende gute Beziehung besteht, kommt der Gesprächsfluss in Gang. Dann freilich ist man oft erstaunt, welche Informatio-nen man erhält.

9 Vgl. Wolff, Das internationale Wirtschaftsrecht der VR China, 1998, S. 123 ff.10 Vgl. aus der umfangreichen interkulturellen Literatur z. B. Tang/Reisch, Erfolg im Chi-

nageschäft, 1995, S. 95 ff., Nass. Interkulturelles Management in Südostasien, 1998, S. 219 ff.

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Each turnaround situation is marked by different diffi-culties, therefore there cannot exist an instant recipe for successful investments in distressed companies. Never-theless, there are some success factors which have to be taken into particular consideration in turnaround invest-ments. Some of these factors are of a common nature and also account for other private equity financing steps. Amongst them are for example the acquisition of port-folio companies at a reasonable price, the speed in exe-cuting a clear exit strategy and its very existence. Other success factors exclusively refer to turnaround invest-ments, such as a correct understanding of the problems and risks as well as the existence of a consistent turn-around plan and its stringent realisation.

Who, how and other necessary resources of a Private Equity firm

In the long run the success of a company depends on the competence and abilities of its executives and employees. This conclusion also applies to private equity companies. However, one often forgets the professionals’ quality of a private equity company – probably because it is implic-itly taken for granted. But it is in view of a consistent capi-tal flow into the private equity market, which during the past years has led to an explosion-like increase in found-ing bonds, where an outstanding team is far from being normal. The quality of the management team depends not only upon the competence, the reputation and the experience of the single professionals but also upon the optimal combination of their skills.

It’s decisive for turnaround investors to have at their dis-posal not only the required financial engineering know-how, skills in negotiating and experience in taking trans-actions but also operative management experience and competence. When it comes to turnaround investments which require intensive attention a detailed knowledge of the branch as well as experience in dealing with dis-

tressed companies play an important part not only in the direction of the portfolio company but also in the selec-tion of the involvement, in due diligence and in the pre-paration of exit strategies. However, beside management competence and capacity the available capital of a pri-vate equity company means resources of utmost impor-tance particularly with reference to the capital inflow into the private equity business.

Many well established bonds do have more capital than attractive investment opportunities but nevertheless the availability of sufficient financial means for investing in distressed companies may not be underestimated. First, the target companies of turnaround investors are often manufacturing companies with a high value of fixed assets. Even if one applies low valuation multiples these companies are because of their high substance expensive to acquire in comparison with new or fast grown com-panies especially if majority positions shall be achieved. Second, many distressed companies make high losses at the time when they are taken over, so that the turn-around investor has to settle them until he reaches the break even. Third, in turnaround investments unlike in traditional buyouts often a significant reduction of the level of indebtedness is necessary by redeeming outside capital and increasing the company capital. Forth, suf-ficiently available capital makes a turnaround investor more flexible in the strategic reorganisation of his port-folio company, e.g. by further acquisitions.

Which opportunities to invest in are after all accessible?

The total supply of companies in need is highly defined by their national economic environment. As the cycles

Successfully Buy-In-Investing in Distressed Companies:

Key success factors for bearing turnaround investmentsMarcus Labbé *, Open University, Milton Keynes (UK)

Capital alone does not ensure a successful turnaround investment: The vision to see opportunities and the willingness to take on and manage the special risks make the critical difference. These are the fundamentals of any successful investment but particularly of a turnaround investment. Certainly turnaround investments in comparison to other private equity financing steps do have a particularly attractive risk-yield structure. The risk-yield profile must not hide the fact that investments in dis-tressed companies bear a high number of risks. The major part of them can be influenced directly by the turnaround investor. The prerequisite of a successful risk management, however, is to know the typical critical success factors.

* Dr. Marcus Labbé is General Manager with an Industrial Group in the Chemicals Industry and Assistant Professor at the Open University, Milton Keynes (UK). Before, he had been Senior Vice President of a Corporate Recovery consulting firm in New York and worked as Associate Partner with an International Management Services firm being in charge of Corporate Finance & Restructuring issues.

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of economic trends of different industrial sectors do not move completely synchronously one can always count on a certain number of distressed companies in a national economy. The flow of transactions of every single turn-around investor, therefore, depends strongly upon his strategy in looking for an involvement and upon his transaction resources. Traditionally, private equity com-panies try to generate their transaction flow passively i.e. by increasing their own degree of fame and trust upon being contacted by interesting companies or their agents. But it’s the distressed companies which start searching for partners no sooner than when the crisis has already far advanced, at this point the opportunities for getting over the crisis are very few, the probability of a success-ful turnaround is very low. Successful turnaround inves-tors, therefore, concentrate on companies in an early stage of crisis and on an active strategy in searching for an involvement.

As at company auctions generally the highest bidder gets the lot there is a high risk for interested buyers either not to get the lot or to pay an excessive price. This phenom-enon is also known as “the winner’s curse”. Successful turnaround investors therefore disapprove of auctions. Thus, for them it is important to open other transaction resources for which a big number of agents is available. The three most important transaction resources for turn-around investors are their personal connection network, workout departments of banks and other private equity bonds which want to throw distressed companies out of their portfolios. In order to guarantee a high quality of the deal-flow a turnaround investor should build a close relationship to his agent based on mutual trust and aim at long-term cooperation.

Efficiently selecting investment opportunities is a major step-stone

The approach to a high number of attractive investment opportunities is only valuable in combination with an effi-cient method of selecting the involvement. The selecting method of most private equity companies is a selecting process in three steps marked by an increasing level of detail of the tests and analyses. The first step is a rough screening of the investment proposals. Here it is of vital importance for a private equity company to co-ordinate the investment preferences with its own resources (capi-tal available, experience and skills of the professionals, management capacities). Around 75% of all investment proposals are turned down after the first screening. Suc-cessful turnaround investors even reject around 90% of all investment proposals at this step.

The second step of the selecting process is a somehow more exact analysis of the distressed company’s business model whereby three questions are important: Does the company have a viable core? Can the reasons for the crisis be unambiguously identified? Is there a (new) turn-around management team available? Empirical surveys reveal that only about 10% of all investment proposals

get through the second step and are subject to a more detailed due diligence. All in all successful turnaround investors only invest in around 2-3% of all investment proposals. Less successful bonds, however, are forced to invest in more than 12% of the companies due to a smaller number of investment proposals. This underlines the fact that the approach to a high number of invest-ment proposals and the strictness of the selecting method are closely connected.

Total failure prediction: critical evaluation of the capability to survive

Lenders, customers, suppliers, and stockholders are keenly interested in being warned before a company becomes financially distressed. This also applies to normal Private Equity (PE) investors, but even more to investors in already distressed companies. These parties risk sub-stantial financial losses when the bought-in firm has to be filed for bankruptcy. Therefore, turnaround investors have to explicitly treat failure as a nonzero probability risk and to avoid the costs of failure by predicting it. Now failure prediction is not a modern idea. Lenders histor-ically have tried to determine the quality of loan appli-cants. What is new is the application of scientific skills to the ancient art of failure prediction by private equity investors in turnaround. In particular, two modelling tech-niques gain momentum: the Altman-Z-score and the Platt and Platt industry-relative model.

The Z-score is derived using multiple-discriminate analysis. Firms with Z-scores above a certain value are expected to survive, while firms below are expected to fail. Now Altman-Z-score is particularly valuable to turnaround investors since studies prove that its validity is above 95% for a period of two years before filing a bankruptcy. Platt and Platt resolved Altman’s multiple-industry base by developing industry-relative ratios, while comparing company ratios to industry averages. However, both the Altman-Z-score and the Platt and Platt industry-relative model suffer from a shared objection: neither corrects for the effects of temporary distortions on variable values. Unlike those models, some corporate renewal special-ists eschew statistical modelling techniques and rely on more elemental methods such as financial-ratios analysis in order to predict total failure before investing in dis-tressed companies.

Now what are the relevant problems and what’s the price?

Always, the complete knowledge of the problem fields of a distressed company before the final decision to invest is another crucial factor for successful turnaround inves-tors. Here it is not only about realising the reasons and the extent of the crisis but also defining the necessary turnaround measures, carrying out a detailed turnaround plan as well as estimating time and costs of a reorgani-sation. Nevertheless, in distressed companies it is very problematic to get information so that an evaluation

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can become expensive and time consuming. Further-more, there is often a high time pressure as the situa-tion of the company constantly worsens and the prob-ability of a successful turnaround decreases.

Because of the lack of transparency of many distressed situations and the numerous hidden risks and liabili-ties turnaround investors should not accept to be put under pressure and should not cut back the intensity of due diligence in order to define a suitable price. It is the distressed situations which create potentially good opportunities to acquire a company at a favour-able price as because of the economic need, the high time pressure and few interested buyers the single pur-chaser can predominate the negotiations about the acquisition. For the turnaround investor it is important to convert the good initial position in the negotiations into an attractive purchasing price. Here the constella-tion between the company owners and the investors is of central importance. Sureties and guarantees of the former partners, the influence of the investors and psy-chological factors offer possible reasons for reducing the purchasing price.

Controlling the distressed company but the turnaround process, too

Generally, private equity companies can be distinguished into two different philosophies according to the level of control aimed at: On the one hand the purchase of minority shares of a high number of companies, on the other hand taking over supervising majority posi-tions and focussing on a smaller number of portfolio companies. The philosophies are based on two differ-ent strategies of risk management: on the one hand risk reduction by diver sification, on the other hand risk reduction by active influence. With reference to turnaround investments the results of empirical surveys show clearly: first, majority investors achieve signifi-cantly higher yields than minority investors, and second, turnaround investors have a particularly attractive risk-yield structure.

In comparison to other private equity financing steps investments in distressed companies require a high level of attention and involvement during the turnaround phase. Failure occurs for many reasons, among the most mean-ingful are that management lacks leadership, is not aware of its turnaround methodology, tries to fix the present as opposed to finding the future and ignores the pro-cess. These tasks are add-ons on a turnaround investor’s agenda. However, besides successfully managing the crisis are among others optimising the capital structure of the distressed company, establishing/improving control and information systems as well as introducing incentive sys-tems for the management team. Furthermore, a stable relationship based on mutual trust between the private equity company and the management of the portfolio company is an important basis for a successful realisa-tion of the turnaround plan.

Actively managing the exit and the strategic network

Private equity investments are time limited. The comple-tion of the involvement is an integral part of the invest-ment process. Trade sales are the far most important exit channel for turnaround investments. A successful sale to a strategic investor requires profound preparation which begins already when identifying possible purchasing par-ties during the selection of the involvement. When struc-turing the deal the exit oriented quality of the incentive systems has to be born in mind and within the first period of attention active marketing of the portfolio company should be started to achieve a high sales price. Analo-gous to creating a deal-flow network to assure a high transaction flow turnaround investors ought to create a connection network for the exit-flow.

The connection network of a private equity firm is an important success factor for investments in turnarounds, particularly for identifying and selecting suitable dis-tressed companies, for achieving necessary management capacity and identifying potential strategic buyers. Finally, according to empirical surveys more than a quarter of all turnaround investments are generated by the per-sonal connection network of the professionals of a pri-vate equity firm. Personal contacts also play an impor-tant part for approaching other transaction resources. Deal-flow network, management network and exit net-work highly depend upon the professionals’ experience. It’s a people’s business, here as well.

VORSCHAU

MACRO:

Das M&A-Jahr 2002

Rückblick und Analysen

2/2003

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Abstract

In der sich weiter konsolidierenden und internationa-lisierenden Pharmaindustrie müssen kleine und mittel-ständische Pharmaunternehmen (KMPUs) ihre „profi-table Wachstumsnische“ finden, sei es in bestimmten Indikationen, Wertschöpfungsstufen oder Regionen. Neben grundsätzlichen Wachstumsoptionen wie dem Greenfield Investment oder Akquisionen rücken v.a. Kooperationen unterschiedlichster Natur immer stär-ker in den Vordergrund. Im folgenden Beitrag wird anhand einer Fokussierung auf F&E/Marketing- und Vetriebskooperationen erläutert, wie der Aufbau der-artiger Kooperationen schrittweise erfolgen kann und welche Erfolgsfaktoren im Pharmamittelstand eine besondere Rolle spielen.

1. Mittelstand vs. Big Pharma

Im ethischen Pharmageschäft hängen Wachstum und Erfolg wie in kaum einer anderen Branche von erfolg-reichen Innovationen ab. Gleichzeitig sind diese nicht nur besonders teuer (rund 0,4 Mrd. Euro je Arzneimittel nach neuesten Schätzungen der Tufts University), sondern deren Realisierung wird immer noch aufwendiger und komplexer, z.B. aufgrund zunehmender Anforderungen durch die Zulassungsbehörden. Ein übliches Industriere-zept ist die Hoffnung, mit Großfusionen die Produktivität im F&E-Bereich drastisch zu erhöhen, durch gewaltige Schlagkraft in Marketing und Vertrieb die erforderlichen Marktanteile zu erkämpfen und über Kostensynergien die Rentabilitätsziele zu erreichen.

In diesem Umfeld, in dem Größe oft als Allheilmittel ange-sehen wird, haben es KMPUs strukturbedingt besonders schwer, sich zu behaupten. Hält man sich vor Augen, dass 94% der mehr als 1.000 deutschen Pharmaunter-nehmen einen Umsatz von unter 50 Mio. Euro erzielen (ähnlich fragmentiert stellen sich auch Märkte wie Frank-reich, Spanien oder Italien dar), wird deutlich, welche Anzahl an Unternehmen sich hier tatsächlich verbirgt. Gleichwohl zeigen Beispiele wie Altana oder Shire, dass Erfolgsgeschichten (auch aus Kapitalmarktsicht) selbst im Mittelstand und auch ohne größere Fusionen erreichbar sind. Ein wesentliches Instrument sind dabei Kooperati-onen unterschiedlichster Natur.

Für die Großen der Branche ist es längst nichts Beson-deres mehr, strategische Allianzen oder Joint Ventures mit z.B. Biotech-Unternehmen einzugehen. So können

die Forschungsproduktivität gesteigert, Forschungsan-sätze diversifiziert und Risiken im Sinne einer Portfolio-überlegung minimiert werden.

Marktseitig gehört der internationale Vertrieb etwa über Co-Promotion- oder Co-Marketing- Abkommen bereits zum Standard. Die globale Markenführung wurde bei Neuprodukteinführungen schon mehrfach erfolgreich erprobt und wird sicher zunehmend zum Maßstab. Umfassende Kooperationen gehören also für

„Big Pharma“ seit Jahren zum Standard-Repertoire der Unternehmensentwicklung. Eine methodische Kompe-tenz, die bislang bei vielen KMPUs noch nicht in diesem Ausmaß vorzufinden ist.

Grundsätzlich können Partnerschaften in sämtlichen funk-tionalen Bereichen eingegangen werden, vom Rohstoff-einkauf bis zum Vertrieb. Die folgenden Ausführungen konzentrieren sich jedoch insbesondere auf F&E- sowie Marketing-/Vertriebs-Kooperationen, da sie für KMPUs im derzeitigen Umfeld eine besondere Rolle spielen.

2. Kooperationen im Bereich F&E

Bei zahlreichen kleinen und mittelständischen forschen-den Pharmafirmen hängt der zukünftige Unternehmens-erfolg ganz wesentlich von einem oder zwei größeren F&E-Projekten ab. Einerseits ist eine effektive Risikodi-versifizierung bei einem derart kleinen „Projektportfo-lio“ schlichtweg nicht möglich. Andererseits stellt sich für viele Unternehmen nicht die Frage, die Forschung aufzugeben und sich strategisch auf Einlizensierungen in sehr späten Entwicklungsphasen zu fokussieren, da es nicht selten auch als eine „Frage der Ehre“ angesehen wird, sich als traditionelles ethisches Unternehmen for-schend zu betätigen. Vor dem Hintergrund eines immer komplexeren Instrumentariums im Bereich der Grund-lagenforschung (beispielhaft seien hier nur die Biotech-nologie oder -informatik genannt) wird schnell deutlich, wie schmal der Grat zwischen Gedeih und Verderb ist. Die forschungsseitigen Anforderungen in finanzieller und kompetenzmäßiger Hinsicht können von vielen KMPUs alleine immer seltener abgedeckt werden.

Mit Kooperationen im F&E-Bereich kann das Risiko zwischen den beteiligten Partnerunternehmen geteilt werden. Darüber hinaus werden vor allem Kostensy-nergien angestrebt. So können sich die Partner bei-spielsweise Kosten für klinische Studien, Spezialge-räte oder bestimmtes Fachpersonal teilen. Letztlich

Aufbau von Kooperationen in der mittelständischen PharmaindustrieVon Patrick Da-Cruz und Oliver Jacob, Merckle/ratiopharm Unternehmensgruppe

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wird eine F&E-Kooperation, die eine gewisse Mindest-größe aufweist, auch für weitere Partner wie Auftrags-forschungsinstitute oder universitäre Forschungsinstitu-tionen interessanter.

Eine wesentliche Frage für KMPUs besteht darin, ab wel-cher Phase man Projekte einlizensieren möchte, die dann weiterentwickelt und zugelassen werden. Während Big Pharma hier zunehmend frühere Phasen ins Kalkül nimmt und zum Teil dreistellige Millionenbeträge für Kandidaten in vermeintlich attraktiven Indikationen zu zahlen bereit ist, müssen KMPUs ihre finanziellen Möglichkeiten und Kompetenzen sehr sorgfältig prüfen.

3. Kooperationen im Bereich Marketing und Vertrieb

Im Marketing- und Vertriebsbereich geht es zunächst einmal um die Nutzung von Außendienst-Ressourcen des Part-ners, sei es in bestimmten Ländern, Vertriebskanälen oder Therapiegebieten oder die Ein- und Auslizensierung von Produkten. Vor dem bereits erwähnten Hintergrund einer zunehmenden Internationalisierung der Pharmaindustrie und der langsam fortschreitenden europäischen Harmoni-sierung kommt dem Bereich Marketing und Vertrieb eine gesonderte Stellung im Hinblick auf Einlizensierungen zu. Amerikanische oder japanische Firmen (zunehmend auch aus dem Biotech-Bereich) ohne eigene Präsenz in Europa vergeben ihre Lizenzen vorzugsweise an einen europäi-schen Vertriebspartner. Auch europäische Unternehmen, die Lizenzen anbieten, die aufgrund der Fokussierung auf bestimmte Therapiegebiete oder zu geringer Produktum-sätze nicht mehr in das eigene Portfolio passen, bevorzu-gen Lizenzpartner, die wenigstens die europäischen Kern-länder abdecken.

KMPUs können genau diesen europaweiten Vertrieb in der Regel nicht anbieten. Viele sind nur in einem Land aktiv. Einige haben zwar Vertriebsgesellschaften in weite-ren Ländern, die aber die kritische Größe unterschreiten. Eine erhebliche Anzahl an Einlizensierungsopportunitäten, also zukünftige Umsatz- und Wachstumschancen, kann daher von ihnen nicht wahrgenommen werden. Diesem Dilemma kann entkommen werden. Über Koo-perationsabkommen können sich geeignete europäische Mittelständler zusammenschließen, die in ihren jeweili-gen Märkten bedeutend sind und gemeinsam die wich-tigen europäischen Länder abdecken (mindestens also Deutschland, Italien, Frankreich und England). Dieser Zusammenschluss der „Leidensgenossen“ kann eine Stärke ausspielen, die sonst nur Große erreichen. Er kann poten-ziellen Lizenzgebern als eigenständige Einheit gegen-übertreten und reduziert so dessen Koordinationsauf-wand für eine länderweise Auslizensierung erheblich. Für den Lizenzgeber existiert nur noch einen Ansprech- und Vertragspartner. Des Weiteren kann im Rahmen derarti-ger europäischer Kooperationen auch über gemeinsame Aktivitäten im Zulassungsbereich oder die europaweite Ansprache von Meinungsbildnern nachgedacht werden.

Viele KMPUs verfügen in diesen Bereichen auf nationa-ler Ebene durchaus über gute Kontakte.

Gerade im Marketingbereich bieten sich darüber hinaus noch zahlreiche weitere Kooperationsmöglichkeiten. So ist es z.B. im Rahmen der von der Gesundheitspo-litik stark forcierten Disease-Management Programme denkbar, Pakete bestehend aus Diagnostika, Arzneimit-teln und Informationsdienstleistungen, anzubieten. Dies kann dann erfordern, dass Kooperationen mit Medizin-technikherstellern, IT-Dienstleistern oder Krankenkassen ins Leben gerufen werden

4. Kooperationen als Wachstumsoption

Grundsätzlich stehen drei Wachstumsoptionen zur Wahl:

1. Das Greenfield Investment, also organisches Wachstum aus eigener Kraft, hat den Vorteil, volle Entschei-dungsfreiheit zu ermöglichen, dauert aber meist ausgesprochen lang und ist sehr kapitalintensiv. Der

„jump start“ ist nur selten zu realisieren. Auch darf die Komplexität eines derartigen Vorhabens nicht unter-schätzt werden, insbesondere bei einem Schritt ins Ausland. Fremde Sprache und Kultur, lokale Auflagen oder mangelnde Bekanntheit bei Ärzten, Patienten und Arbeitnehmern haben hier schon manches ambitionierte Vorhaben kläglich scheitern lassen.

2. Die Akquisition eines Unternehmens oder eine Betei-ligung sind zum einen angesichts der momentanen Bewertungen im Pharmasektor eher unattraktiv. Außer-dem ist der Markt in zukunftsorientierten Indikatio-nen und strategisch wichtigen regionalen Märkten regelrecht „leergefischt“ – Big Pharma beschäftigt hier üblicherweise Stäbe, die ein kontinuierliches Screening potenzieller Übernahmekandidaten durchführen und die entsprechenden Kontakte zu Investmentbanken und anderen Intermediären pflegen und damit näher am Markt sind. Überdies haben gerade KMPUs oft geringe Erfahrung im Umgang mit M&A-Angelegenheiten. Vor allem Integrationserfahrung größeren Umfangs fehlt vielen KMPUs.

3. In Anbetracht der Alternativen erscheinen Koopera-tionen gleich nochmal so attraktiv. Auch hier muss jedoch mit so mancher Vorstellung aufgeräumt werden. Bei Kooperationen kann man zunächst zwischen informellen (z.B. Industriestandards) und formellen Kooperationen unterscheiden. Eine wesentliche Unterscheidung formeller Kooperationen besteht darüber hinaus in der Kapitalbeteiligung. Beim Equity Joint Venture (JV) wird eine neue Gesellschaft gegründet („NewCo“, vergleichbar dem „share deal“ bei Akquisitionen), an der die Partner in bestimmtem Verhältnis kapitalmäßig beteiligt sind. Innerhalb der Equity JVs eröffnet sich eine buchstäblich unbeschränkte Vielfalt an Varianten bzgl. Beteiligungs-/Rechtsform, Stimm-

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rechten etc. Bei Non Equity JVs (oder Contractual JV) findet dagegen keine Kapitalverflechtung statt. Beispielhaft sind hier etwa Co-Marketing-, Co-Pro-motion-Abkommen oder Einkaufskooperationen zu nennen. Die finanziellen Risiken sind in diesen Fällen in der Regel überschaubar. Die Wahl der geeigne-ten Kooperationsform hängt aber vom Einzelfall ab. Je nach Ziel der Kooperation, zu bedienenden Kundengruppen, inhaltlichem Umfang etc. können ganz unterschiedliche Konstrukte Sinn machen.

5. Vorgehen beim Aufbau von Kooperationen

Für den Aufbau jeder Kooperation empfiehlt sich ein systematisches, stufenweises Vorgehen, das im folgen-den kurz umrissen wird. Vier Kernfragen sollten geklärt werden bevor man mit potenziellen Partnern in Kon-takt tritt.

1. Die Sinnhaftigkeit einer Kooperation kann nur vor dem Hintergrund einer klaren Unternehmensstra-tegie beurteilt werden. In nicht wenigen KMPUs sind derartige Strategien nicht verfügbar bzw. nur in den Köpfen des Managements vorhanden und damit nicht ausreichend operationalisiert. Der erste Schritt besteht folglich darin, intern vorab klare, transparente und in Folgejahren auch mess- und verfolgbare Ziele zu vereinbaren. Es empfiehlt sich, sehr sorgfältig zu prüfen, welchen konkreten Nutzen die Kooperation erbringen soll und ob sich dieser nicht evtl. anderweitig, etwa durch eine Akquisition oder internes Wachstum besser erreichen ließe. Nur wenn Geschäftsführung, Leiter Lizenzen und Vertrieb ähnliche Vorstellungen von den Unternehmenszie-len und den Strategien zur Erreichung dieser Ziele entwickeln, können im zweiten Schritt einheitliche Anforderungen an eine mögliche Kooperation fomu-liert werden.

2. Alsdann sollte man sich darüber klar werden, wie ein idealer Partner1 exakt beschaffen sein sollte. Welche Kriterien (Größe, Eigentümerstruktur, technologische Kompetenz, Produktportfolio, Außendienststruktur etc.) muss und welche sollte mein Wunschkandidat erfüllen? Einen Außendienst, der bspw. überwiegend Kardiologen besucht, kann evtl. mit geringem Aufwand auf eine andere Facharztgruppe geswitcht werden. Bei einem ZNS- Entwicklungsprojekt in Phase III sehen die Möglichkeiten eines Indikationsswitches natürlich anders aus.

3. Der nächste Schritt ist die Identifikation geeigneter Partner. Die überdurchschnittlich guten Analysemög-lichkeiten im Bereich der Pharmamarktforschung (IMS Datenbanken u.ä.), Kooperationsbörsen der verschie-denen Pharmaverbände oder spezielle Kongresse ermöglichen in der Regel trotz der fragmentierten Marktstruktur die zügige Erstellung einer umfassen-den „longlist“ mit allen potenziellen Partner. Diese

gilt es dann, anhand vorab definierter Filterkriterien, zu einer „shortlist“ zusammenzuführen.

4. Auch der anschließenden Ansprache des potenziellen Partner sollte, insbesondere in der eher verschwie-genen und überschaubaren Pharmaindustrie, die erforderliche Aufmerksamkeit geschenkt werden. Selbst bei einem noch so guten Fit zwischen den potenziellen Partnern kann bereits an dieser Stelle, bevor es überhaupt zu Detaildiskussionen über das Kooperationsvorhaben kommt, viel „Porzellan zerschlagen werden“. Sind Kooperationen mit anderen Partnern im Gesundheitswesen (z.B. Dia-gnostikunternehmen oder Logistikdienstleistern) oder in Indikationen/Regionen beabsichtigt, in den das Unternehmen über keine bzw. geringe Exper-tise verfügt, kann der Einsatz externer Berater Sinn machen. Gerade im Pharmamarkt gibt es mittlerweile eine ganze Anzahl von spezialisierten Beratern, die den entsprechenden Beratungsbedarf von KMPUs erkannt haben und über das nötige Spezial-Know-how verfügen.

6. Erfolgsfaktoren für Kooperationen im Pharmamittelstand

Kooperationen sind ein reizvolles, aber wie man an obi-gen Ausführungen erkennt, nicht ganz triviales Konstrukt. Dennoch lassen sich aus Sicht der Autoren fünf Erfolgs-faktoren destilieren:

Ziele/Strategie: n Klare, gemeinsam getragene und verabschiedete

Ziele n Strategie zur Erreichung der Ziele

Dieser Punkt gilt nahezu analog zu den oben gemach-ten Ausführungen zur Unternehmensstrategie. Ist eine solche nicht vorhanden oder nur unzureichend, dann wird man die Sinnhaftigkeit einer Kooperation nur sub-optimal beurteilen können.

Committment/Incentives: n Bindende Selbstverpflichtung der Partner bzgl. des

Vorhabens (nicht nur finanzielle Beteiligung) n Führungscrew reist auf „one-way-tickets“ n inhärente Anreize für alle Beteiligten, das JV zum

Erfolg zu führen

Gerade bei F&E-Kooperationen, die in der Pharmaindus-trie naturgemäß einen langen Zeithorizont haben, muss auch die Erreichung von Milestones entsprechend hono-riert werden – das Committment der Geschäftsführung/Gesellschafter muss in diesem Zusamemnhang über län-gere Zeiträume hinweg auf dem erforderlichen Niveau gehalten werden.

1 Der Einfachheit halber hier immer nur im Singular. Tatsächlich sind die Autoren der Auffassung, dass mehrere Partner nur erwägen sollte, wer über ausgeprägte Koo-perationserfahrung verfügt, da die Komplexität mit zunehmender Partnerzahl enorm steigt und die Erfolgswahrscheinlichkeit erfahrungsgemäß rapide abnimmt.

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Führung/Kompetenz:n Vollzeit CEO im Equity JV n Top-Leute in der Führungscrew n regelmäßige Meetings des Top-Managements der

Muttergesellschaften n nur erstklassige Partner wählen n notwendige Fähigkeiten (Sprachen etc.) vorab auf-

bauen n dem JV unternehmerische Freiheiten lassen (nicht am

„Gängelband“ der Muttergesellschaften führen)

Gerade in KMPUs tun sich Geschäftsführer/Gesellschafter nicht selten schwer damit, ihre „besten Pferde“ aus dem Stall ziehen zu lassen und die unternehmerische Verant-wortung entsprechend zu delegieren. Auch werden in KMPUs Aufbau und erfolgreiches Management einer Kooperation nicht immer als Personalentwicklungsmaß-nahme zur Vorbereitung auf höhere Aufgaben gese-hen – Personalentwicklungskonzepte sind hier oftmals wesentlich weniger ausgereift als bei Big Pharma.

Kommunikation:n Regelmäßige, rechtzeitige, offene Kommunikations-

veranstaltungen über alle Ebenen hinwegn intensive informelle Kontakten „overcommunicate“

Kultur/Werte:n Ähnliche Führungs-/Managementstile n ähnliche Grundüberzeugungen ggü. z.B. Qualität,

Zeit und Kosten.

Viele KMPUs sind nach wie vor stark durch die Familienei-gentümer und das regionale Umfeld geprägt. Dem kul-turellen Fit mit einem potenziellen Kooperationspartner kommt daher eine wesentliche Bedeutung zu.

Leider reicht es nicht, lediglich einige dieser Faktoren zu erfüllen. Um erfolgreich zu sein sollten schon alle Krite-rien erfüllt werden. Gelingt dies, kann eine Kultur gegen-seitigen Vertrauens geschaffen werden, ohne die keine Kooperation erfolgreich sein wird.

7. Ausblick

In dem sich konsolidierenden und nach wie vor inter-nationalisierenden Pharmamarkt müssen KMPUs ihre Nische finden. Viele Unternehmen haben dies erreicht, indem sie sich auf Nischenindikationen fokussieren und somit den unmittelbaren Wettbewerb mit Big Pharma bei Blockbusterpräparaten vermeiden. Auch wenn diese Strategie einzelnen Unternehmen zum Erfolg verholfen hat, hat dies nichts an den grundlegenden Entwicklun-gen geändert, mit denen sich die Pharmaindustrie kon-frontiert sieht: Abnehmende Forschungsproduktivität in Verbindung mit steigenden Zulassungsanforderun-gen im F&E Bereich, steigende Marketingaufwendun-gen und verkürzte Zeiten mit Patentschutz im Vermark-tungsbereich. Intelligent ausgestaltete Kooperationen vor allem in diesen Bereichen sind auch für KMPUs eine Chance, Größenvorteile zu realisieren, ohne ihre Eigenständigkeit zu gefährden – und dies bei begrenz-tem finanziellen Risiko.

Überblick über das 3. Quartal 2002

Das Gesamtvolumen an M&A Transaktionen im 3. Quar-tal 2002 betrug 345 Mrd. US-$ weltweit. Der Abwärt-strend hat sich kontinuierlich fortgesetzt. Das Transak-tionsvolumen ist im Vergleich zum Q 3 des Vorjahres um 21% gefallen, im Verhältnis zum Q 2 2002 ergibt sich ein Rückgang um 5%. Inzwischen wird mit rund 1.000 Mrd. US-$ in drei Quartalen das gleiche Volumen

erreicht wie in den Boomjahren 1999 und 2000 in einem Quartal. Die Quartalszahlen sind auf dem niedrigsten Niveau seit 1996. Auch im Oktober und November ist noch kein deutlicher Anstieg gegenüber den Vormona-ten zu erkennen.

Dagegen fiel die Anzahl der M&A Transaktionen im Q 3 im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 8% oder um 15% im Vergleich zum Q 2 2002 auf 5.575 Transaktionen

M&A Markt – Langfristig ist eine Belebung zu erwartenRaimund W. Herden/Nicole Göldner, LL.M., Dresdner Kleinwort Wasserstein, Frankfurt am Main

Dresdner Kleinwort Wasserstein war oder ist im Zuge ihrer weltweiten M&A Beratung in mehreren der nachfolgenden erwähnten Transaktionen involviert. Die hier getroffenen Aussagen basieren jedoch aus-schließlich auf allgemein zugänglichen Informationen.

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zurück. Der stärkere Rückgang bei den Transaktionsvolu-mina spiegelt die gesunkenen Unternehmenswerte ange-sichts der schwachen Börsen und insbesondere auch den Rückgang von großvolumigen Transaktionen mit einem Wert über 1 Mrd. US-$ wider.

Regional gesehen war der stärkste Rückgang im größten Markt, den USA, zu verzeichnen. Das Transaktionsvolu-men fiel um 33%, nämlich von 266 Mrd. US-$ in 2001 auf jetzt noch 179 Mrd. US-$.

Obwohl alle Sektoren vom Rückgang betroffen sind, sind einige Industrien relativ aktiv. Hierzu gehört beispielsweise der Finanzsektor, gefolgt von der Telekommunikation, den Versorgern sowie den Bereichen Chemie und Pharma.

Trends im M&A Markt

Anhaltende Unsicherheit über gesamtwirtschaftliche Rahmensituation und Volatilität der Aktienmärkte

Die Kapitalmärkte werden durch die weltweite Rezes-sion, die Gefahr eines Krieges im Irak und mögliche Ter-roranschläge negativ beeinflusst. Noch stockt die USA als Motor der Weltkonjunktur, während die zwei nächst-größten Volkswirtschaften, Japan und Deutschland, nicht in der Lage sind, mit einschneidenden Reformen ihre großen strukturellen Probleme zu lösen.

An den Aktienmärkten erleben wir zudem die anhal-tendste und schärfste Krise der Nachkriegszeit. Erstma-lig seit 1945 waren die Renditen in drei aufeinanderfol-genden Jahren negativ. Dadurch hat sich nicht nur das Privatvermögen deutlich verringert und der Konsum abgenommen, sondern auch die Eigenkapitalbasis der Unternehmen hat sich massiv verschlechtert. Prominentes Beispiel sind die Versicherer, bei denen die Eigenkapital-vernichtung durch den Verfall der Aktienmärkte die Schä-den aus dem Terroranschlag vom 11. September 2001 um

ein Vielfaches übersteigt. Einige Marktsegmente sind in den vergangenen Jahren nachhal-tig geschädigt worden. Hierzu gehört insbesondere auch der Neue Markt in Deutschland. Die Deutsche Börse hat daraufhin eine Neustrukturierung der Börsensegmente und Indices beschlossen, die Anfang des Jahres in Kraft treten wird.

Diese gesamtwirtschaftlichen und kapitalmarktbedingten Fak-toren beeinflussen den M&A Markt in vielerlei Punkten: es besteht erstens eine große Unsi-cherheit über die Verlässlichkeit von Planungsprognosen; zwei-tens lassen die niedrigen Bewer-tungen Aktien als Akquisitions-

währung ausfallen und die Angst der Unternehmen vor negativen Reaktionen der Analysten auf mögliche Akqui-sitionen steigt; und drittens ist es sehr schwierig, an den derzeitigen Kapitalmärkten nicht nur Eigen- sondern auch Fremdkapital zu erhalten. In diesem Umfeld erfordert es entweder einen echten äußeren Zwang (Vermeidung von finanziellen Engpässen), oder aber den Mut, eine gewählte Strategie auch in schwierigen Zeiten konse-quent umzusetzen (und dabei opportunistisch von nied-rigen Bewertungen zu profitieren). Erste positive Anzei-chen für eine langsam einsetzende Erholung sind jedoch erkennbar. Insbesondere ist das verstärkte Engagement von Finanzinvestoren zu beobachten; viele potentielle Investoren verfügen über erhebliche Liquidität. Daneben gibt es strategische Rahmenbedingungen, wie zum Bei-spiel die angespannte Situation der öffentlichen Haus-halte, die nur durch Privatisierungen entspannt werden kann, die Nachfolgeproblematik im deutschen Mittel-stand sowie weitreichende Veränderungen des Wettbe-werbsumfeldes wie Globalisierung und Liberalisierung, die zu M&A Transaktionen führen werden.

M&A als konsequente Umsetzung einer langfristigen Strategie

Einige Beispiele zeigen, dass es möglich ist, aus einer Position der Stärke heraus zu handeln und M&A als stra-tegische Maßnahme auch in schwierigen Zeiten gezielt einzusetzen.

Ein Beispiel für diesen Trend stellt Pfizer dar. Das Unter-nehmen konzentriert sich auf internes und externes Wachstum im Bereich der verschreibungspflichtigen Arzneimittel und hat durch die Übernahme von Warner-Lambert im Jahr 2000 und durch die Übernahme von Pharmacia, der größten Transaktion des zweiten Quar-tals dieses Jahres, seine führende Rolle ausgebaut. Eine nennenswerte Transaktion des letzten Quartals war der Spin-off von Tetra, einem Lieferanten von Aquaristik- und

Abb. 1: Gesamtwert der weltweit angekündigten TransaktionenQuelle: Dealogic

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* 2002 Zahlen annualisiertauf Basis 30/11/02.

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Gartenteichprodukten, der durch die Warner-Lambert Akquisition in den Konzern gekommen war und nun für 238,5 Mio. US-$ an Triton, einen europäischen Private Equity Fond, verkauft wurde. Auch mit der Akquisition von Pharmacia sind Geschäftsfelder im Bereich Konsum-güter und nicht-verschreibungspflichtige Medikamente in den Konzern gekommen, die im Rahmen von Auktionen verkauft werden. Hierzu gehören der Rasurproduktherstel-ler Schick-Wilkinson und der Kaugummihersteller Adams. Für Adams, eine amerikanische Tochter, haben Cadbury Schweppes, Nestlé, und Kraft laut Presseberichten Ange-bote von bis zu 4,3 Mrd. Euro abgegeben. Ein weiteres Beispiel ist die Deutsche Bank, die unter ihrem neuen Vorstandsvorsitzenden mit einer Portfolio-bereinigung begonnen hat. Die Deutsche Bank führt nicht nur Unternehmensverkäufe durch, wie beispiels-weise die Veräußerung des US-Leasinggeschäftes an GE Commercial Finance für 2,9 Mrd. US-$ und die Teilabgabe der Wertpapierdienste mit einem verwalteten Vermö-gen von rund 2,2 Mrd. Euro an State Street für 1,5 Mrd. US-$, sondern reduziert auch konsequent ihre Industrie-beteiligungen. Neben der Veräußerung des Anteils an der Münchner Rück, hat die Deutsche Bank kürzlich ihre 9% Beteiligung an der Deutschen Börse für 360 Mio. Euro und ihr 7,5% Paket an der Continental AG für 140 Mio. Euro abgegeben und sich von 3,1% ihres Buderus-Anteils für 42 Mio. Euro getrennt. Im Portfolio der Deutschen Bank befinden sich unter anderem noch Anteile an DaimlerChrysler (12%), an Gerling (34,5%) sowie an der Allianz (3,6%).

Letztes Beispiel ist der Bereich der Finanzierungsdienst-leistungen außerhalb des klassischen Bankgeschäfts, aus diesem Bereich sind in den letzten drei Monaten wichtige Transaktionen hervorgegangen. Einerseits kaufte HSBC Household International, den in Refinanzierungsschwie-rigkeiten befindlichen und führenden Anbieter von Kon-sumentenkrediten in den USA, für 14,4 Mrd. US-$, und profitierte damit von der derzeitigen niedrigen Bewer-tung des Zielunternehmens. Die Aktienmärkte, die Akqui-sitionen im momentanen Umfeld generell eher kritisch gegenüber stehen, haben wohlwollend reagiert und der Kurs der HSBC Aktie hat im vergangenen Monat um 23% angezogen. Andererseits akquirierte GE weiterhin sowohl in Europa als auch in den USA Leasing-Dienstleister und erwarb wie bereits erwähnt das US-Leasinggeschäft der Deutschen Bank als auch einen Großteil der Finanzdienst-leistungsaktivitäten von ABB für 2,3 Mrd. US-$.

M&A als notwendige Maßnahme zur Verbesserung der Finanzlage

Vor dem Hintergrund hoher Verschuldungsgrade, Her-abstufungen durch die internationalen Rating Agentu-ren sowie akuter Liquiditätsengpässe rücken bilanzielle Betrachtungen gegenüber Einkommens- und Cash Flow- Betrachtungen bei vielen Investoren in den Vordergrund; der Schuldenabbau und die Verstärkung der Eigenmittel-quote gewinnen damit an Bedeutung. Verschuldete Unter-

nehmen sind zunehmend auf den Aktienmarkt angewie-sen, um Eigenkapital aufzunehmen. Dies kann zu einer quasi zwangsweise Wiederbelebung der Märkte für Aktie-nemissionen führen. Gerade die Versicherer (z. B. die Swiss Life und Zürich Financial Services) sind mit Kapitalerhöhun-gen meist mit Bezugsrechten zu einem hohen Abschlag an den Markt getreten. In der Telekommunikationsbran-che hat die Deutsche Telekom erst kürzlich ihre Beteili-gung an der T-Online veräußert und damit einen steuer-freien Erlös von etwa 730 Mio. Euro erzielt.

Oft ist der Verkauf von Unternehmensanteilen das einzige probate Mittel um die Finanzsituation zu verbessern. Die Restrukturierung ist daher gerade in schwierigen Zeiten einer der Haupttreiber von M&A Aktivitäten. Die Deut-sche Telekom hat beispielsweise zum Abbau der Finanz-schulden angekündigt, nicht strategische Aktiva, wie TV-Kabel, Immobilien aber auch Beteiligungen an Satel-litenbetreibern zu veräußern. France Telekom bemüht sich ebenfalls um eine Lösung der Liquiditätskrise und konzentriert sich strikt auf Festnetz-, Mobilfunk-, Inter-net und Geschäftskunden in Frankreich und Großbritan-nien; alle nicht strategischen oder finanziell unrentablen Bereiche sowie Aktiva bei denen eine Mehrheitsüber-nahme nicht möglich sind, stehen auf dem Prüfstand. ABB hat sich entschlossen nach dem Verkauf der Leasing Aktivitäten alle nicht-strategischen Bereiche außerhalb von Power- und Automation Technologien zur Disposi-tion zu stellen, um seine Schuldenlast bei einer sich ver-schlechternden operativen Ergebniskraft abzubauen und drohenden zukünftigen Asbestverbindlichkeiten vorzu-beugen. Der Fiat-Konzern muss nach Zeitungsberichten seine Verbindlichkeiten bis Ende 2002 auf 3 Mrd. Euro halbieren und befindet sich derzeit Gerüchten zur Folge in Verkaufsverhandlungen mit General Motors.

Verstärktes Auftreten von Finanzinvestoren

Insbesondere für renditeorientierte Käufer sind nied-rige Unternehmensbewertungen kein zweischneidiges Schwert, vielmehr stellen sie ein attraktives Einstiegs-niveau dar. Die Zahl der Finanzinvestoren ist in Europa in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. Sie verfügen über beträchtliche Summen, die für Investi-tionen zur Verfügung stehen. Dabei haben einige Fonds noch keine nennenswerten Transaktionen durchgeführt und sind derzeit auf der Suche nach Investitionsmöglich-keiten. In Deutschland werden trotz der schlechten kon-junkturellen Aussichten eine Reihe attraktiver Firmen im Rahmen von Auktionen verkauft, wie zum Beispiel der Fachverlag Bertelsmann Springer, die E.ON-Tochterge-sellschaft Viterra und die Brenntag, der Chemie-Bereich von Stinnes, der jetzt zur Deutschen Bahn gehört. All diese Auktionen haben hohes Interesse bei Finanzinves-toren geweckt. Im vergangenen Jahr wurden 15% aller europäischen M&A Transaktionen mit einem Volumen von über 150 Mio. Euro von Private Equity Investoren durchgeführt. Der Gesamtwert der durch Private Equity finanzierten Übernahmen in Europa betrug in den letz-ten zwölf Monaten ca. 40 Mrd. Euro. Aktuelle Beispiele

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für das Engagement von Beteiligungsgesellschaften ist die Übernahme von insgesamt sieben Siemens Töchtern aus den Bereichen Maschinenbau und Netzwerktechnik für 1,7 Mrd. Euro durch Kohlberg, Kravis, Roberts & Co. (KKR) im August diesen Jahres, und die Übernahme des Automobilzulieferers Edscha durch Carlyle. Thema Privatisierung bleibt aktuell

Die Haushaltslage der öffentlichen Hand ist mehr als ange-spannt. Daher kann man davon ausgehen, dass trotz des politischen Widerstandes viele Privatisierungen erfolgen werden, da dies die einzige Möglichkeit für die Kommu-nen und Länder ist, Geld aufzunehmen. Ein aktuelles und kontrovers diskutiertes Beispiel ist die Privatisierung der Bankgesellschaft Berlin. Das Land Berlin befindet sich derzeit in Verhandlungen über den Verkauf der Bankge-sellschaft Berlin an BGB Capital Partner, einem Konsor-tium, an dem der US Investor Chris Flowers und die Texas Pacific Group beteiligt ist. Eine Entscheidung über den Verkauf und damit über die Privatisierung will der Senat des Landes Berlin im Januar 2003 treffen. Dabei ist aller-dings zu beachten, dass das Land Berlin von Seiten der EU strikte Auflagen hinsichtlich des Restrukturierungspro-zesses einzuhalten hat, die den Verhandlungsspielraum und damit auch die Entscheidung über eine Privatisierung einengen könnten. Die Diskussion um Privatisierungen ist jedoch nicht auf Deutschland beschränkt. Auch der fran-zösische Staat beabsichtigt, trotz zu beachtender innen-politischer Sensibilitäten mittelfristig seine Mehrheit an der France Telecom abzugeben und damit die unvollen-dete Privatisierung fortzusetzen. Das Gleiche trifft auch auf die Beteiligungen an EDF und GDF zu.

Die positiven Erfahrungen mit der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes aus den 90er Jahren werden nunmehr auf die Bereiche des Strom- und Gasmarkts, der Wasser- und Abfallwirtschaft sowie des öffentlichen Per-sonennahverkehrs übertragen. Beispiele erfolgreicher Teil-privatisierungen sind HEW, ZEAG, Stadtwerke Bielefeld und EnBW. Die Versorgungsunternehmen zählen zu den wenigen Branchen, die vom allgemeinen ungünstigen wirtschaftlichen Umfeld weniger stark erfasst sind. Es ist mit einer weiteren Konsolidierungswelle, insbesondere auch unter Beteiligung von ausländischen Unternehmen, zu rechnen. Mit einem M&A Volumen von knapp 85 Mrd. US-$ und 425 Transaktionen weltweit zählte die Branche in den ersten neun Monaten dieses Jahres zu den aktivsten. Im November hat RWE die Übernahme des Warschauer Stromversorgers Stoa für 350 Mio. Euro abgeschlossen. Und auch im deutschen Gasmarkt ist Bewegung: der Verkauf der Gasversorgung Süddeutschland (GVS), dem fünftgrößten Ferngasunternehmen Deutschlands, an ein Konsortium aus EnBW und ENI, wird derzeit von der Kar-tellbehörde geprüft. Angesichts von Transaktionen der Größenordnung von E.ON/Ruhrgas ist es aber unwahr-scheinlich, dass der Verkauf der GVS scheitert. Die Über-nahme von Ruhrgas durch den Energiekonzern E.ON ist jedoch noch immer nicht gesichert, der Kartellsenat hat hierzu noch keine Entscheidung getroffen.

Industrielle Logik für anhaltende Konsolidierung

Trotz der schon beginnenden Konsolidierung sind einige Industriezweige immer noch hochgradig fragmentiert.

Insbesondere mittelständische Unternehmen verfügen oft nicht über die notwendige kritische Masse und befin-den sich sozusagen im „strategischen Niemandsland“. Sie sind zu klein, um die Kostenvorteile/Skaleneffekte zu nutzen, die große Marktteilnehmer sich zu eigen machen, und andererseits zu groß, um mit den flexib-len Nischenanbietern erfolgreich zu konkurrieren. Diese Unternehmen sind daher oftmals gezwungen, durch stra-tegische Akquisitionen oder Fusionen zu wachsen oder zu verkaufen.

Der deutsche Biermarkt (Nr. 1 in Europa) verdeutlicht diesen Trend eindrucksvoll. Die deutsche Brauereiwirt-schaft steht vor dem Problem eines ständig sinkenden Pro-Kopf-Verbrauchs, sinkender Margen und Überkapa-zitäten. Vor diesem Hintergrund schreitet die Konsolidie-rung sowohl in Deutschland als auch in Europa voran. Internationale Brauereikonzerne bauen ihre Marktposi-tionen weiter aus. So hat der belgische Brauereinkon-zern Interbrew nach eigenen Angaben nahezu vollstän-dig die Anteile an der hannoverschen Traditionsbrauerei Gilde zu einem Gesamtpreis von 575 Mio. Euro übernom-men. Mit der Gilde Brauerei und den schon übernomme-nen Brauereien Beck´s und Diebels Alt wird Interbrew zu einem bedeutenden Player auf dem deutschen Biermarkt. Zugleich hält der weltweit drittgrößte Bierbrauer Ausschau nach weiteren Übernahmemöglichkeiten in Deutschland. Für eine Übernahme von Gilde hatten sich laut Pressebe-richten auch der niederländische Konzern Heineken und die britisch-südafrikanische Brauerei SAB Miller interes-siert. SAB Miller ist ebenso wie die große englische Brau-erei Scottish & Newcastle noch nicht in Deutschland aktiv und es stellt sich die Frage, wie lange Premium-Braue-reien wie Holsten, Bitburger, Krombacher und Warstei-ner noch unabhängig bleiben können.

Eine andere Branche ist der deutsche Bankenmarkt. Die Branche leidet ebenfalls unter Überkapazitäten und einer damit verbundenen strukturellen Einkommensschwäche. Der deutsche Bankenmarkt wird von Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken dominiert, die zusammen auf einen Marktanteil von 75% kommen. Die Anteile der börsennotierten deutschen Großbanken nehmen sich im Gegensatz dazu mit jeweils deutlich unter zehn Prozent bescheiden aus. Dabei stellt sich die Frage, wie die Marktaufteilung zukünftig aussehen wird. Nach der Übernahme der Dresdner Bank durch die Allianz und der Konzentration der Deutschen Bank auf das internationale Investmentbanking verbleiben als unabhängige deutsche Großbanken im traditionellen Bankgeschäft lediglich die HypoVereinsbank und die Commerzbank, über die in den Medien in regelmäßigen Abständen als Ziel einer Über-nahme spekuliert wird. Sowohl die Münchner HypoVe-reinsbank als auch die Frankfurter Commerzbank teilen sich einen Großaktionär, die Münchner Rück, die einen

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Anteil von über 10% an der Commerzbank und einen Anteil von 25% an der HypoVereinsbank hält. Insofern folgen die kürzlich am Markt aufgetauchten Gerüchte über einen Zusammenschluss einer zwingenden Logik, auch wenn sowohl die HypoVereinsbank wie die Com-merzbank noch jede Absicht einer Fusion dementieren (und letztendlich die für ihre Verschwiegenheit bekannte Münchner Rück die entscheidende Rolle spielen wird). Der Markt reagierte positiv auf die Gerüchte.

Going Private

Eine weitere Art von Transaktionen, die den M&A Markt beleben werden, ist das Going Private. Mittelständer finden sich oftmals in der Situation wieder, dass sie am Kapital-markt nicht in befriedigendem Maße Kapital aufnehmen können. Diese Tatsache und die derzeit niedrigen Bewer-tungen veranlassen immer mehr Unternehmen über einen Rückzug vom Kapitalmarkt nachzudenken und eigene Aktien auf einem relativ günstigen Kursniveau zurück-zukaufen. Der Rückzug vom Kapitalmarkt ermöglicht den Unternehmen sodann eine langfristige strategische Neuausrichtung ohne dem Druck der Quartalsbericht-erstattung zu unterliegen. Dazu kommt, die Einsparung der erheblichen mit einem Listing verbundenen Kosten für Publizitätspflichten samt Geschäftsbericht, das Aus-richten von Hauptversammlungen und die Unterhaltung einer Investor Relations Abteilung. Beispiele für erfolg-

reich durchgeführte Transaktionen sind Zellweger Luwa, der Autozulieferer Edscha und Honsel.

Ausblick

Wie schon in den vorherigen Ausgaben beschrieben, ist nicht davon auszugehen, dass sich die Kapitalmärkte kurzfristig erholen. Hier sei auf die eingangs erwähnte gesamtwirtschaftliche Rahmensituation und die Volati-lität der Aktienmärkte verwiesen.

Trotzdem bieten sich im jetzigen Umfeld besondere Chan-cen, M&A Transaktionen durchzuführen. Das derzeitige relativ niedrige Preisniveau ermöglicht attraktive Akqui-sitionen und bereitet den Rahmen für das Going Pri-vate. Daneben erfolgen in einem schwierigen Umfeld Restrukturierungen mit dem Zwang zur strategischen Neuausrichtung.

Darüber hinaus haben die langfristigen Trends auch wei-terhin ihre Gültigkeit und werden zu einer nachhalti-gen Erholung des M&A Marktes führen. Hierzu gehö-ren beispielsweise das veränderte Wettbewerbsumfeld in einer globalisierten Welt, die Konsolidierung hoch fra-gementierter Märkte, die Nachfolgeproblematik – ins-besondere im Mittelstand –, die Reaktionen auf Trans-aktionen von Wettbewerbern (Dominoeffekt) und das günstige Zinsniveau.

Das vierte Quartal 2002 wird insbesondere aufgrund der Zerlegung der Swiss Dairy Food in ihre Einzelteile in Erinnerung bleiben. Die unzähligen Produktionsstand-orte werden einer Due Dilligence unterzogen. Interessen-ten verzichten auf eine Übernahme, neue Interessenten stoßen dazu und der Staat und die Banken versuchen dieses emsige Verhandlungstreiben durch Finanzspritzen aufrechtzuerhalten. Dank dieser finanziellen Unterstüt-zung und der Nachlassstundung ist es der Swiss Dairy Food möglich, den Ausverkauf in geordneten Bahnen durchzuführen. Dieser Prozess dürfte noch einige Monate in Anspruch nehmen.

Energie

Die Ems-Chemie Holding verkauft die eigenen, vor-wiegend der Selbstversorgung dienenden Wasser-kraftwerke sowie die zugehörigen Leitungen an den Axpo-Konzern. Im Gegenzug gewährt Axpo dem Che-miekonzern ein langfristiges Strombezugsrecht zu vor-teilhaften Konditionen. Von der Handänderung sind die 100%-ige Ems-Tochter Patvag Kraftwerke AG sowie die 75%-ige Beteiligung an der Kraftwerke Reichenau AG betroffen. Insgesamt verfügen die betroffenen Kraft-werke über eine Leistung von rund 50 MW, eine Jah-

Strukturanpassung im Schweizer MilchmarktMarkus Schweizer, M&A Review

Novartis erhält Zuschlag zur Übernahme der Lek Going Private der Zellweger Luwa Ausverkauf der Swiss Dairy Food (SDF) Weitere Konzentration im Schweizer Detailhandel

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resproduktion von rund 260 Mio. kWh und beschäfti-gen 23 Personen.

Chemie / Pharma

Der Basler Pharmakonzern Roche Holding AG und die US-Firma Kosan Biosciences Incorporated haben eine Zusam-menarbeit in der Entwicklung und Vermarktung eines neuartigen Krebsmedikaments beschlossen. Das Medi-kament befindet sich derzeit in der klinischen Prüfung. Der Kooperationsvertrag sieht vor, dass Roche das welt-weite Exklusivrecht für das Marketing und den Verkauf des Medikaments erhält. Als Gegenleistung kommt der Schweizer Konzern für sämtliche künftigen Forschungs- und Entwicklungskosten bis zu einem Betrag von 220 US-$ auf.

Die Novartis AG, Basel, hat ihre Offerte zur Akquisition des slowenischen Generika-Herstellers Lek nach oben angepasst (vgl. MAR 10/02). Die Kaufsumme wurde von 1,19 Mrd. SFr auf 1,3 Mrd. SFr erhöht. Dieser Preiskor-rektur gingen harte Verhandlungen mit dem engeren Aktionärskern der Lek voraus. Insbesondere die beiden staatlichen Anlagefonds KAD und SOD, die 27,5% des Lek-Aktienkapitals kontrollieren, haben ihre Forderun-gen stets hoch gehalten – und haben damit schließlich gewonnen. Die Anlagefonds haben auf die nachgebes-serte Offerte positiv reagiert und ihre Zeichnungsbereit-schaft signalisiert. Damit dürfte der Übernahme von Lek durch Novartis nichts mehr im Wege stehen. Mit der Zusammenlegung entsteht ein führendes Unternehmen für patentfreie Medikamente in den USA, West- und Ost-europa und der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten.

Die Clariant AG, Muttenz, verkauft das Dispersions-Geschäft für rund 214 Mio. SFr an den deutschen Che-miekonzern Celanese AG. Die Desinvestition erfolgt im Rahmen einer weiteren Konzentration auf die Fein- und Spezialchemikalien. Die veräußerten Geschäftseinheiten erwirtschaften mit 700 Beschäftigten einen Umsatz von rund 450 Mio. SFr.

Clariant hat außerdem den Verkauf der Zwei-Drittel-Betei-ligung am portugiesischen Joint Venture Resiquimica-Resi-nas Quimicas an den bisherigen Partner, Sociedade Cen-tral de Resinas (Socer) S.A., Lissabon, bekannt gegeben. Diese Transaktion umfasst das gesamte Dispersionsge-schäft auf dem Gebiet der Anstriche und Klebstoffe in Portugal mit rund 120 Beschäftigten.

Die Sarna Kunststoff Holding AG, Sarnen, verkauft die Sar-natech (Schweiz) AG, Vallorbe, an die US-amerikanische Galt Industries. Mit diesem Verkauf schließt Sarna ihre Fokussierungsstrategie ab. Künftig wird sich das Unter-nehmen auf die Bereiche Sarnafil (Abdichtungssysteme für den Bau) und Sarnamotive (Kunststoffspritzguss für die Autoindustrie) konzentrieren können.

Die in der Spezialitätenchemie tätige Sika Finanz AG, Baar, hat die deutsche Tivoli Klebstoffe GmbH vollum-

fänglich akquiriert. Für den restlichen Anteil von 49% zahlt das Unternehmen 44 Mio. Euro. Vor zwei Jahren hatte Sika bereits 51% der Anteile gekauft. Die Kleb-stoffe der Tivoli-Marken sollen zum raschen Wachstum im Fahrzeugmarkt beitragen.

Die Basler Schweizerhall Holding AG übernimmt für 40 Mio. US-$ Minderheitsbeteiligungen von 14 nicht kotierten Biotech-Unternehmen. Schweizerhall nutzte die derzeit tiefe Bewertung für neue Engagements in den Bereichen Biotechnologie und Healthcare. Die neuen Beteiligungen seien eine ideale Ergänzung für das bereits aufgebaute Portfolio. Als Verkäufer tritt die Genfer Privatbank Lom-bard Odier Darier Hentsch & Cie. auf.

Die in der Biotechnologie tätige Modex, Lausanne, hat die Absicht bekundet, mit dem niederländischen Konkur-renten Isotis zu fusionieren. Die Isotis-Aktionäre sollen für jeden abgetretenen Titel 1,4 Modex-Aktien erhal-ten. Um dieses Unterfangen durchführen zu können, ist Modex auf eine Kapitalerhöhung angewiesen. Die Isotis-Aktionäre würden nach abgeschlossener Trans-aktion zwei Drittel an Modex halten. Das Management der neu zu formierenden Firma wird sich indessen zu einem wesentlichen Teil in Schweizer Hand befinden und unter dem Namen Isotis in Zürich beheimatet sein. Modex ist auf die Behandlung von Hautverletzungen und -krankheiten spezialisiert, während sich Isotis auf die Herstellung von menschlichem Gewebe konzent-riert hat.

Die vom Finanzier Martin Ebner kontrollierte BZ-Gruppe verkauft ihre 19,8%-ige Beteiligung an der Lonza Group AG. Sowohl über die Käuferschaft als auch über den Ver-kaufspreis sind keine Angaben gemacht worden.

Metallverarbeitung / Anlagenbau

Die Georg Fischer AG (GF), Schaffhausen, überträgt die Mehrheit an der Anlagenbau-Gruppe Coperion an die WestLB / West Private Equity. Coperion ist Ende 2000 aus den Firmen Buss und Waeschle von Georg Fischer sowie Werner & Pfleiderer aus dem deutschen Thyssen-Krupp-Konzern entstanden. Finanziert wurde der Zusammen-schluss von der WestLB / West Private Equity, die den Schaffhausern 50,1% des Grundkapitals überließ. GF hat nie einen Zweifel daran gelassen, auf den Anlagenbau verzichten und sich auf die drei Bereiche Fahrzeugtech-nik, Rohrleitungssysteme und Fertigungstechnik konzen-trieren zu wollen. Überraschend kommt jedoch der Aus-stieg nach nur drei Jahren.

Des Weiteren hat sich die UBS Fund Management AG im Dezember mit 5,07% an der Georg Fischer AG beteiligt, was insgesamt 177.577 Namenaktien entspreche.

Die Zellweger Luwa AG, Uster, gliedert die Textilelekt-ronik über ein Management Buyout aus. An der neu zu gründenden Uster Technologies AG werden zehn Füh-rungskräfte der heutigen Zellweger Uster und mehrheit-

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lich die beiden Finanzgesellschaften CapVis Equity Part-ners AG, Zürich, und Quadriga Capital Ltd., Frankfurt, beteiligt sein. Der Kaufpreis beträgt brutto 160 Mio. SFr. Die Textilelektronik generierte im letzten Betriebsjahr mit 470 Mitarbeitern einen Umsatz von 925 Mio. SFr und einen Gewinn von 47 Mio. SFr. Mit diesem MBO zieht sich die Zellweger Luwa auf die zwei Bereiche Gaswarnsys-teme (Zellweger Analytics) sowie Luft- und Klimatechnik (Luwa) zurück. Beide Bereich bedürfen für den Ausbau und die Restrukturierung einige Jahre Zeit, weshalb ein Going Private mit Dekotierung in Erwägung gezogen wurde. Das Übernahmeangebot kommt von der heuti-gen Mehrheitsaktionärin Hesta AG, Zug.

Die in der Fertigungs-, Klima- und Heiztechnik tätige Walter Meier Holding (WMH) hat den Klimageräteher-steller Climate Equipment Ltd. von der britischen Inter-serve Plc übernommen. Climate Equipment hat 2001 mit 70 Mitarbeitern einen Umsatz von 35 Mio. SFr erzielt.

Der Rohwarenkonzern Xstrata, Zug, befindet sich in Über-nahmegesprächen mit der australischen MIM, einem Pro-duzenten von Koks, Kupfer, Gold, Zink, Blei und Silber. Eine Akquisition der MIM könnte den Zugern die erwünschte Diversifizierung sowohl der Absatzmärkte als auch der Produkte ermöglichen. Die Australier weisen eine Bör-senkapitalisierung von rund 2,4 Mrd. SFr, Xstrata eine solche von 3,4 Mrd. SFr aus.

Des Weiteren kauft Xstrata über seine Konzerngesell-schaft Asturiana de Zinc S.A. von Metaleurope S.A. (ME) die Nordenham Zinkhütte für 100 Mio. US-$. Von dem genannten Kaufpreis entfielen 13 Mio. US-$ auf Zin-klager. Xstrata werde die Übernahme aus eigenen Mit-teln finanzieren. Der Xstrata-Großaktionär Glencore hält ebenfalls 33% an ME. Die Anlage, die in der Nähe von Bremerhaven steht, komme auf eine Jahreskapazität von 133.000 Tonnen Zink. Es handle sich um eine der pro-fitabelsten und kosteneffizientesten Anlagen der Welt. Xstratas Zinkkapazität steige mit der Übernahme auf über 600.000 Tonnen, was 20,5% der europäischen Zinkpro-duktion und 6,4% des weltweiten Zinkoutputs entspre-che. Nordenham rechne im Jahr 2002 mit einem Betriebs-gewinn EBITA von 20 Mio. US-$. In dem Werk seien 296 Mitarbeiter beschäftigt.

Elektrotechnik

Die beiden Waadtländer Unternehmen Analysa und AMS, die beide im Bereich der medizinischen Analysen tätig sind, schließen sich zusammen. Die neu zu grün-dende Unternehmung wird als GSLab Holding firmieren und hat sich zum Ziel gesetzt, hinter Unilabs und dem Basler Institut Viollier, die dritte Position im Markt zu besetzen. Die GSLab Holding generiert einen Umsatz von 35,8 Mio. SFr und hält in der Westschweiz einen Markt-anteil von 40%.

Die ABB Ltd. hat nach dem Führungswechsel die Stra-tegie der Fokussierung auf die Kerngeschäfte merklich

beschleunigt. So hat das Unternehmen den Verkauf des Wasser- und Stromzählergeschäfts bekannt gegeben. Der Geschäftsbereich geht für 244 Mio. US-$ an die deut-sche Ruhrgas Industrie GmbH über.

ABB hat außerdem für 55 Mio. US-$ den Hypothekar-bereich der ABB Export Bank an die Zürcher Kantonal-bank (ZKB) veräußert. Der Verkauf ermöglicht es ABB ihre Netto-Verschuldung weiter zu senken und die Fokussie-rung auf die Energie- und Automatisierungstechnik kon-sequent fortzuführen. Im Bereich Finanzdienstleistungen (Structured Finance) stehen nun noch der Rest der ABB Export Bank sowie eine 35%-ige Beteiligung an der Swe-dish Export Credit Corp zur Disposition.

Die schwedische Finanzgesellschaft Investor der Indus-triellenfamilie Wallenberg hat ihren Anteil an ABB durch den Kauf von mehr als 38 Mio. Aktien auf 10% erhöht. Anfang November war bereits der Kauf von 24 Mio. Aktien gemeldet worden, was die Beteiligung damals von 4,8% auf 6,8% gesteigert hatte.

Die Schweizer Jura AG gründete gemeinsam mit der ame-rikanischen Capresso Inc. die Jura-Capresso. Ziel des Joint Ventures ist es, eine Führungsposition im amerikanischen Markt für Haushalt-Kaffeeautomaten zu erlangen. Jura-Capresso wird ab Januar 2003 mit dem Verkauf von fünf Modellen mit der Impressa-Technologie starten.

Nahrungs- und Genussmittel

Der größte Milchverarbeiter der Schweiz, Swiss Dairy Food (SDF), ist überschuldet. Schon die 1993 eingelei-tete Fusion der unrentablen Milchverbände Basel (Miba), Bern (Intermilch), Waadt (Olait) und Winterthur (Toni) zur ToniLait war eine höchst risikoreiche Geburt. Als das marode Fusionsprodukt bis ins Jahr 1999 immer noch nicht auf Vordermann gebracht werden konnte, haben sich die ToniLait und Säntis auf Druck der Banken zur Swiss Dairy Food zusammengeschlossen. Doch die hohe Verschuldung, die verlustreiche Milchwertung (Pulver) und die Überkapazitäten konnten nicht mehr gelöst werden. Die Eigenkapitaldecke reichte für die Existenz-sicherung nicht mehr aus. Banken und Bund haben nun mit rund 160 Mio. SFr den sofortigen Kollaps des Kon-zerns abgewendet und ermöglichen damit einen geord-neten Weiterbetrieb der Geschäfte und den ruhigen Vollzug der Veräußerungen oder Liquidation. Die Suche nach neuen Trägerschaften für die rentablen Geschäfts-teile hat begonnen. Nach intensiven Verhandlungen hat der Sankt-Gallisch-Appenzellische Milchkäuferverband auf die Übernahme des Milchabfüllbetriebs in Gossau verzichtet. Grund für den Verhandlungsabbruch ist der Wechsel von bereits 30% bis 40% der Milchproduzen-ten zu anderen Milchverwertungsunternehmen. Für eine Übernahme hätten 80% bis 90% der Produzenten der SDF treu bleiben müssen.

Die Freiburger Cremo S.A. wird die Kontrolle der Swiss Dairy Food Betriebe in Thun und Lucens sowie die Abfül-

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lung in Mont-sur-Lausanne übernehmen. Die Genfer Lai-teries Réunies (LRG) hat großes Interesse am Standort Ostermundigen und am Frischedienst in Zürich und Mont-sur-Lausanne bekundet. Im Weiteren hat das Innerschwei-zer Milchverarbeitungs- und Nahrungsmittelunternehmen Hochdorf Nutritec eine Grundsatzvereinbarung zur Über-nahme des Milchpulverwerkes im thurgauischen Sulgen unterzeichnet. Sämtliche Verträge müssen nach ihrer definitiven Ausarbeitung noch von Pfandgläubigern sowie vom Sachwalter und dem Nachlassrichter geneh-migt werden.

Die Übernahme des Käsegeschäfts der Swiss-Dairy-Food (SDF) durch Emmi (vgl. MAR 10/02) wird durch die Nach-lassstundung der SDF nicht gefährdet. Nach der erfolgten Zustimmung des SDF-Sachwalters und des Nachlassrich-ters ist es Emmi nun möglich, die Gerberkäse AG sowie neun weitere Handels- und Produktionsfirmen für ver-schiedene Käsesorten zu übernehmen. Aus dem Nach-lass der SDF hofft Emmi auch den Zuschlag für die Rac-lette-Käserei zu bekommen. Ferner übernimmt sie den Maschinenpark für die Käsevorverpackung des zu schlie-ßenden SDF-Betriebes in Gossau und schließlich hat Emmi eine Offerte für die UHT-Abfüllung in Lausanne einge-reicht. Emmi wird nächstes Jahr rund 60% der Schwei-zer Käseexporte tätigen.

Novartis, Basel, verkauft ihren Geschäftsbereich Food & Beverage für rund 400 Mio. SFr an die britische Associa-ted British Foods (ABF). Damit wird innerhalb kürzester Zeit eine weitere traditionsreiche Schweizer Marke ins Ausland verkauft. Wurde im letzten Quartal die Mine-ralwasserquelle Valser an Coca Cola verkauft, trifft es nun Ovomaltine. Mit dem Verkauf hat Novartis einen weiteren Schritt zur Fokussierung auf das weltweite Pharma-Geschäft getan. ABF ist ein internationaler Konzern für Nahrungsmittel (Markenartikel und mar-kenlose Ware), Zutaten (für Nahrungsmittel, Körper-pflegeprodukte und Pharmazeutika) und Einzelhandel (Bekleidung und Textilien) mit einem Umsatz von rund 4.4 Mrd. brit.-£.

Die Mövenpick Holding, Adliswil, hat den Verkauf der Deliciel AG, Birmenstorf, an die Zuger Panetta Holding bekannt gegeben. Deliciel bleibt wichtiger Lieferant für Convenience-Food, Backerei- und Patisserie-Produkte für Mövenpick.

Der Getränke- und Nahrungsmittelhersteller Hero hat die Aktienmehrheit des ägyptischen Konfitüren-Herstellers Vitrac erworben. Zum Preis für die 65% des Aktienkapi-tals wurden keine Angaben gemacht.

Handel

Walter Fust, Mehrheitsaktionär der Jelmoli Holding AG, hat die Veräußerung von zunächst 33% des Kapi-tals und 60% der Stimmen der Holding bekannt gege-ben. Als Käufer tritt die Genfer Pelham Investments S.A. auf, die zu 97,75% durch die breit diversifizierte Basler

Hansa AG kontrolliert wird, welche wiederum vollstän-dig im Besitz des in der Schweiz lebenden Deutschen Georg von Opel ist. Fust bleibt mit 22% des Kapitals und 40% der Stimmen Hauptaktionär und Verwaltungs-ratpräsident.

Der Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) kauft von der Scana Holding AG die Scana Lebensmittel AG. Das Unternehmen gehört zu den bedeutendsten Schweizer Zustellgroßhändlern für Hotels, Restaurants und andere Großkunden. Die Scana Lebensmittel AG wird als eigen-ständiges Unternehmen weitergeführt. Mit der Akquisi-tion baut die Migros ihr Geschäft mit Großverbrauchern weiter aus. Über den Verkaufspreis wurde Stillschwei-gen vereinbart.

Der zweitgrößte Schweizer Einzelhändler Coop über-nimmt von der Familienholding Rast die Waro-Super-marktkette. Die 28 großflächigen Waro-Verkaufsstellen wechseln zu einem nicht genannten Preis den Besitzer. Mit dieser Übernahme erhofft sich Coop (dank einer Umsatz-steigerung von knapp 700 Mio. SFr) den Abstand zum Branchenprimus zu vermindern. Coop wird neu einen Umsatz von 15 Mrd. SFr erzielen. Migros generiert etwas mehr als 20 Mrd. SFr Umsatz. Die Rast Holding will sich künftig auf die Neuausrichtung von Denner konzent-rieren. Auch Carrefour hat sich um die Übernahme von Waro bemüht. Mit der Schweizer Lösung muss Carrefour nun jedoch seine Expansionspläne drastisch zügeln. Es bleibt fortan nur noch der viel schwierigere Weg über eigene Projekte.

Coop übernimmt die Lampenfachmarkt-Kette Lumi-mart in Crissier von der Gonset Holding AG. Die 15 Ver-kaufsstellen werden weiterhin unter dem Namen Lumi-mart geführt.

Die beiden marktführenden Schweizer Versandhänd-ler, die Ackermann Versandhaus AG, Entlebuch, und die Charles Veillon S.A., Bussigny, legen ihre Logistik zusammen. Zu diesem Zweck haben sie eine Betriebs-gesellschaft Schweizer Versandzentrum AG gegründet, an der sie je zur Hälfte beteiligt sind. Die logistische Kooperation tangiert weder den eigenständigen Markt-auftritt noch die juristische, strategische und operative Unabhängigkeit der beiden Firmen, sondern hat einzig zum Zweck, Betriebskosten zu sparen und die Produk-tivität zu steigern.

Finanzdienstleistungen / Versicherungen

Die Schweizer Raiffeisenbanken und die acht im Informa-tikverbund AGI kooperierenden Kantonalbanken von St. Gallen, Luzern, Thurgau, Freiburg, Glarus, Obwalden, Nid-walden und Appenzell haben im Mai den gemeinsamen Aufbau einer Wertschriften-Transaktionsbank bekannt gegeben (vgl. MAR 6/02). Nun steigen die Raiffeisenban-ken aus dem Projekt aus. Begründet wird die Auflösung der Zusammenarbeit mit dem Einbruch der Wertschrif-ten-Umsätze. Mittelfristig wollen sich die Raiffeisenban-

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ken aber durchaus einem Abwicklungszentrum anschlie-ßen. Dieser Austritt soll gemäß dem AGI-Verbund den Aufbau einer Transaktionsbank nicht gefährden oder verzögern.

Die OZ Holding hat ihren Anteil von 1,62% am schwe-dischen Börsenbetreiber OM AB über den Markt ver-kauft. Der durchschnittliche Preis der 1.372.700 Aktien belief sich auf 51 skr, teilte OZ mit. In den ersten neun Monaten 2002 wurde auf die als Finanzanlage gehal-tene Beteiligung ein Verlust von 23,3 Mio. SFr berichtet. Für das Gesamtjahr 2002 reduziert sich die Wertberich-tigung auf rund 19 Mio. SFr, hieß es weiter.

Die Credit Suisse Group (CSG) verkauft der Postbank, einer Tochter der Deutschen Post, zu einem nicht genannten Preis ihre beiden im Vermögensverwaltungsgeschäft täti-gen Gesellschaften CS Advisory AG und CS Direct GmbH. Die Postbank fasst die zwei Gesellschaften in der Post-bank Vermögensberatung AG zusammen.

Die Julius Bär Holding AG, Zürich, hat im Bereich Private Banking ein Joint Venture mit der italienischen Credito Valtellinese vereinbart. Die gemeinsame Gesellschaft Julius Bär Creval Private Banking SpA wird in Mailand ihr Domi-zil haben. Julius Bär wird 51% des Aktienkapitals von 15 Mio. Euro erwerben. Die beiden Partner sind bereits seit mehreren Jahren im Bereich Anlagefonds gemeinsam im italienischen Markt tätig.

Die Banca Monte Paschi (Suisse) S.A. übernimmt die Ster-ling Trust S.A., Genf. Sterling Trust, im Jahr 1973 als unab-hängige Vermögensverwaltungsgesellschaft gegründet, verwaltet Vermögen von Privatkunden.

Die zum Finanzkonzern Credit Suisse Group gehö-rende Privatbank Clariden übernimmt die PBS Privat Bank Schweiz AG (PBS). Über den Kaufpreis wurde Still-schweigen vereinbart.

Die Zurich Finanical Services (ZFS) hat die Private-Equity-Gesellschaft Gresham Investment Trust Plc an das dor-tige Management verkauft. Die ZFS wird laut einem Bericht der Financial Times eine der Hauptstützen von Gresham bleiben und rund 265 Mio. brit.-£ an Kapital in der Gesellschaft lassen. Gresham ging 1998 an die ZFS-Gruppe über, als diese den Finanzbereich der British American Tobacco kaufte.

Die ZFS hat außerdem in Australien ihre Aktivitäten im Bereich Direkt-Personenversicherungen zu einem nicht genannten Preis an die QBE Insurance (Australia) veräu-ßert. Die ZFS will sich in Australien auf Versicherungs-leistungen für Geschäftskunden konzentrieren. Hausrat- und Motorfahrzeug-Policen sollen nur noch über externe Broker vertrieben werden.

Die Bgloise-Holding AG, Basel, übernimmt vom briti-schen Versicherer Royal & Sun Alliance (RSA) den mit-telgroßen Allbranchen-Versicherer Securitas, der im ver-

gangenen Jahr mit 600 Mitarbeitern ein Prämienvolumen von 281 Mio. Euro erzielte. Der ausgehandelte Kaufpreis von 90 Mio. Euro dürfte noch angepasst werden, weil er laut Vertrag um das Ergebnis 2002 adjustiert wird. Die Securitas wird mit der Basler Deutschland zusammenge-führt. Daraus entsteht ein Unternehmen mit 1.300 Mit-arbeitern, 400 Außendienst-Vertriebspartnern und einem Prämienvolumen von 680 Mio. Euro. Zukünftig wird das Unternehmen unter dem Namen Basler Securitas auftre-ten. Zielkunden sind Private sowie kleine und mittelstän-dische Unternehmen.

Der Schweizer Rückversicherungskonzern Converium beteiligt sich mit 25% an der international tätigen Luft-fahrt-Zeichnungsagentur Global Aerospace Underwriting Managers Limited (Gaum). Zudem übernimmt Converium eine 25%-ige Rückversicherungsbeteiligung an den von Gaum verwalteten Luftfahrtpools. Mit der Aktienbetei-ligung an Gaum ist eine Investition von rund 45 Mio. US-$ verbunden.

Transport und Verkehr

Die Schweizerische Bundesbahnen (SBB) und ihre Toch-tergesellschaft Thurbo AG übernehmen fast alle Aktivi-täten der Mittelthurgaubahn (MThB). Damit verliert eine der letzten normalspurigen Privatbahnen ihre Selbstän-digkeit. Die SBB bezahlt 130 Mio. SFr für das Rollmate-rial der MThB und die Güterverkehrstochter Lokoop AG. Diese Summe wurde vielerorts als zu hoch eingestuft. Die seit dem Jahr 1997 auf Wunsch des Kantons Thurgau und auf Weisung des Bundesrates versuchsweise an die MThB verpachtete Seelinie Schaffhausen-Romanshorn fällt an die SBB zurück. Der Bund steuert 23 Mio. SFr bei, damit die Linie Konstanz-Wil der MThB und das Depot Weinfelden an die Thurbo AG übergehen können. Der Kanton Thurgau wird nach Abschluss der Transaktionen 10% des Aktienkapitals der Thurbo AG halten; die SBB wird 90% kontrollieren.

Der Von Roll - Konzern verkauft die Tochtergesellschaft Robert Aebi AG an deren Management. Damit setze Von Roll nach eigenen Angaben die im November ange-kündigte Konzentration auf den Bereich Isoliersysteme fort. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen ver-einbart. Robert Aebi ist im Handel und Service von Bau-maschinen, Kommunalfahrzeugen und Landmaschi-nen tätig. Die Übernahme erfolgt rückwirkend zum 1. August 2002. Der in Schieflage geratene und mit rund 200 Mio. SFr verschuldete Traditionskonzern Von Roll hat jüngst ein Stillhalteabkommen mit den Banken bis zum 30. Juni 2003 geschlossen. Im Zuge der Sanierung sollen die zwei Bereiche Infratec und Inova teilweise oder ganz verkauft werden. Weitergeführt werden solle einzig der Bereich Isola.

Die DB Cargo übernimmt die Aarauer Transportunterneh-mung Hangartner AG und baut damit ihre Position auf der europäischen Nord-Süd-Achse weiter aus. Hangart-ner ist europäischer Marktführer im unbegleiteten Kom-

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biverkehr und hat im Jahr 2002 rund 32.000 Lastwagen-ladungen im alpenquerenden Verkehr auf den Strecken von Skandinavien, Deutschland und der Schweiz nach Italien transportiert.

Das Basler Transport- und Logistikunternehmen Panal-pina übernimmt eine Minderheitsbeteiligung von 12,1% an der luxemburgischen Fluggesellschaft Luxair. Das Schweizer Unternehmen ist bereits heute ein bedeu-tender Kunde der Luxair und deren Beteiligungsgesell-schaft Cargolux. Die Luxair, die über eine Flotte von 17 Maschinen verfügt, wird mehrheitlich durch den luxem-burgischen Staat (26,8%), durch die Banque et Caisse d‘Epargne de l‘Etat (15,6%) und durch die Luxair-Gruppe (13,1%) kontrolliert.

Die englische Investmentgesellschaft 3i hat die Mehr-heit der Aktien (56%) der SR Technics, eine ehemalige SAirGroup-Tochtergesellschaft, erworben. Das gesamte Transaktionsvolumen beträgt 618 Mio. SFr. Die ebenfalls im Private Equity-Geschäft tätige Star Capital sowie zwei weitere nicht genannte Partner werden 20% respek-tive 12% des Kapitals halten. Die restlichen 12% der Aktien sollen in den Besitz des Managements und der Mitarbeiter gelangen. Von dieser Transaktion ist nur die SR Technics Switzerland betroffen. Für die restli-chen Ableger der SR Technics Group wird noch eine Lösung gesucht.

Die Rentenanstalt/Swiss Life hat ihre Beteiligung von 27% an der Jungfraubahn Holding AG veräußert. Die Aktien, die einen Wert von 38 Mio. SFr besitzen, sind paketweise platziert worden. Zur größten Einzelaktionä-rin rückt mit 22% der Stimmen die Global Equity S.A., eine Tochtergesellschaft des US-Unternehmens Pico Hol-dings, auf.

Dienstleistungen

Die Schweizer Großbank UBS hat ihren Mehrheitsanteil von 91,15% an der Zürcher Privatspitalgruppe Hirslan-den für 930 Mio. SFr an die britische Investmentgesell-schaft BC Partners verkauft. Den Minderheitsaktionären soll ein Übernahmeangebot unterbreitet werden. Mit ins-gesamt zwölf Kliniken ist die Hirslanden Holding unan-gefochten die größte Privatspital-Gruppe der Schweiz. Die 1.300 Belegärzte der Gruppe haben im Jahr 2001 rund 68.000 Patientinnen und Patienten behandelt und einen Umsatz von 517 Mio. SFr generiert. BC Partners ist ihrerseits im Besitz der größten britischen Privatspi-talkette BMI Healthcare. Hirslanden erhofft sich vom Besitzerwechsel Know-how und Kapital für eine Expan-sion in die EU.

Medien / Verlage

Der Verlag Marquard Media AG hat in Polen die VIPress, Gdynia, vollständig übernommen. VIPress verlegt die Zeit-schriften Playboy und Voyages. Marquard Media wird in Polen künftig rund 250 Mitarbeiter beschäftigen und die

herausgegebenen Titel dürften pro Ausgabe eine Leser-schaft von über 4,5 Mio. Personen erreichen.

Die Gespräche um einen Zusammenschluss des Schwei-zer Verlaghauses Ringier mit dem deutschen Axel-Sprin-ger-Verlag wurden nach wochenlangen Verhandlungen abgebrochen. Ausschlaggebend für das Beenden der Fusionsverhandlungen ist der Wille der Besitzerfamilie Ringier gewesen, die Eigenständigkeit ihres Verlags und ihrer Zeitungen und Zeitschriften zu bewahren.

Die zum insolventen Kirch-Konzern gehörende Schwei-zer Tochter Kirch Sport AG, Zug, ist an deren Manage-ment verkauft worden. Diese Transaktion schließt auch die verwalteten Fernsehrechte unter anderem an der Fussball-WM 2006 ein. Über die Kaufsumme wurden keine Angaben gemacht. Der unkonventionelle Man-agement Buyout wurde durch einen dreistelligen Mio.-Euro Zuschuss von Robert Louis-Dreyfus, ehemaliger Chef und Großaktionär von Adidas, ermöglicht.

Bau- und Baustoffindustrie

Der Schweizer Zementkonzern Holcim Ltd., Jona, hat über seine australische Tochtergesellschaft Queensland Cement Ltd. (QCL) die Australian Cement Holdings (ACH) akquiriert. Holcim wird seine australischen Aktivitäten in die neue Gesellschaft einbringen, an der sie schließlich 50% halten wird. Die bisherigen Joint Venture-Partner CSR und Hanson Plc werden zu je 25% daran beteiligt sein. Die neue Gruppe wird mit einer Jahreskapazität von mehr als 3 Mio. Tonnen Zement zur größten Zement-gruppe Australiens aufsteigen.

Möbel, Holz und Verpackungen

Der französische Papierkonzern Gascogne hat die Über-nahme der Gesellschaft SJP (Schweiz) angekündigt. SJP wurde bisher von der britischen Gruppe Rutland Trust kontrolliert. Das Unternehmen fertigt selbstklebende Verbundstoffe aus Papier und Plastik und wird künftig unter dem Namen Sopal-Panoval im Markt auftreten. SJP beschäftigt 115 Angestellte und realisierte im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 36,15 Mio. Euro.

Der Verpackungskonzern SIG Holding AG, Neuhausen, hat den kanadischen Formenbauer Ryka Blow Molds über-nommen. Die seit 30 Jahren bestehende Firma erzielt mit 89 Mitarbeitern einen Umsatz von 11 Mio. SFr. Mit der Übernahme stärkt SIG den Marktzugang in Norda-merika und die Kompetenz als Anbieter für komplette Getränkeanlagen. Ryka Blow Molds wird in SIG Beve-rage integriert.

Die Zuger Pelikan Holding AG kauft die Bereiche Stem-peln und Vervielfältigen von der Henkel KGaA zurück. Henkel will im Rahmen einer Sortimentsbereinigung auf einige Geschäftsfelder verzichten. Für Pelikan bedeutet dieser Rückkauf eine sinnvolle Erweiterung des Geschäfts-bereichs Büro.

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Unter dieser Rubrik sollen die spek-

takulärsten und größten Transak-

tionen der einzelnen Branchen im

gesamten deutschsprachigen Raum

dargestellt werden. Dabei sollen

auch rein ausländische Deals auf-

geführt werden, wenn von ihnen

Auswirkungen auf die Branchen-

struktur zu erwarten sind. Die Zu-

ordnung zu den Branchen erfolgte

i.a. nach der Branchenzugehörigkeit

der übernommenen Unternehmen

(-sbeteiligungen). Die nachfolgende

Berichterstattung geht unter ande-

rem auf die Auswertung von Se-

kundärquellen zurück.

In diesem Zusammenhang sind ins-

besondere die Acqusitions Monthly,

Bilanz, Börsenzeitung, Bundeskar-

tellamts-Veröffentlichungen, Die

Zeit, Die Financial Times, Frank-

furter Allgemeine Zeitung, Handels-

blatt, Handelszeitung, Independent

Research, M&A International, Ma-

nager Magazin, Neue Züricher Zei-

tung, Ostwirtschaftsreport, Reuters,

Süddeutsche Zeitung, trend, The

Economist, VDI-Nachrichten, Wirt-

schaftswoche zu nennen.

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Energiewirtschaft Christian Bender

BP verkauft 494 Tankstellen an PKN Orlen TXU zieht sich auch vom deutschen Strommarkt zurück Eni übernimmt Fortum-Tochter und legt Übernahmeangebot für Italgas vor

BP verkauft 494 Tankstellen an PKN Orlen

Die Deutsche BP AG veräußert 494 Tankstellen an den polnischen Erdöl-konzern PKN Orlen für 140 Mio. Euro einschließlich übernommener Schulden. Bislang hatte vor allem der russische Öl-konzern OAO Lukoil Interesse für die als „Nordpaket“ bezeichnete Gruppe von Tankstellen gezeigt (vgl. MAR 12/02). BP erfüllt damit einen beträcht-lichen Teil der kartellrechtlichen Auf-lagen im Zusammenhang mit der Über-nahme der E.ON-Tochter Veba Oel, zu der auch die Aral-Kette gehört. Die Auflage, nach der sich BP von 4% des Marktanteils trennen muss, erfor-dert einen Verkauf von rund 880 Tank-stellen. PKN, die in Polen bereits als Lieferant für BP-Tankstellen fungiert, möchte mit dem Erwerb im deutschen Markt Fuß fassen und neue Absatzka-näle für ihre eigenen Raffinerie- und petrochemischen Produkte erschließen. Branchenkreisen zufolge werde es PKN

allerdings schwer fallen, sich ohne eine etablierte Marke und ohne eigenes Rohöl auf dem umkämpften deutschen Markt zu behaupten.

TXU zieht sich auch vom deut-schen Strommarkt zurück

Der von einer Finanzkrise erfasste US-Energiekonzern TXU Corp. beab-sichtigt, auch seine deutschen Betei-ligungen aufzugeben. Nachdem die Tochter TXU Europe Ltd bereits auf dem britischen Markt wesentliche Teile ihres Geschäfts an die E.ON-Tochter Powergen Plc veräußert hatte (vgl. MAR 12/02), stehen nun auch die deut-schen Aktivitäten zur Disposition. Im einzelnen handelt es sich um Beteili-gungen an den Stadtwerken Braun-schweig (74,9%) und Kiel (51%) sowie um den Berliner Energiehändler Ares (100%). Unter den Interessenten für die Stadtwerksbeteiligungen be-finden sich die Mannheimer MVV En-ergie AG, der niederländische Ver-sorger Essent sowie die EnBW. Sowohl

MVV als auch Essent verfügen über beträchtliche Mittel zur Expansion im deutschen Strommarkt. Die MVV – das einzige deutsche Stadtwerk mit Börsen-notierung – hat nach eigenen Angaben ein Investitionsvolumen von 1,2 Mrd. Euro über fünf Jahre für Akquisitionen eingeplant, ohne zur Finanzierung auf eine Neuemission von Aktien zurück-greifen zu wollen. Nach den Verbund-unternehmen RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall Europe ist der aggressiv ex-pandierende Kommunalversorger der derzeit fünftgrößte Stromlieferant in Deutschland. Auch Essent verfügt nach eigenen Angaben über bis zu 500 Mio. Euro an jährlichen Mitteln für die Ex-pansion in Deutschland, wo das Unter-nehmen in fünf Jahren zwei Millionen Haushalte versorgen will. Die beiden In-teressenten deuteten jedoch an, dass der Preis für die Stadtwerksbeteili-gungen unter dem von TXU selbst ge-zahlten Beträgen liegen müsse. TXU Eu-rope hatte die Beteiligung an den Stadt-werken Kiel im Sommer 2000 für da-mals 450 Mio. DM erworben und für

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die Anteile an den Stadtwerken Braun-schweig im vergangenen Mai 420 Mio. Euro gezahlt. Verzögerungen bei der Veräußerung dieser Anteile könnten sich daraus ergeben, dass die betrof-fenen Gebietskörperschaften Einspruchs-rechte gegen einen Eigentümerwechsel geltend machen können.

Eni übernimmt Fortum-Tochter und legt Übernahmeangebot für Italgas vor

Der italienische Ölkonzern Eni hat die norwegischen Förder- und Produk-tionsanlagen des finnischen Energie-unternehmens Fortum Oyi erworben. Der Kaufpreis für die Fortum-Tochter Fortum Petroleum liegt bei 420 Mio. Euro, wobei die von Eni übernommenen Schulden zusätzlich 660 Mio. Euro be-tragen. Mit diesem Gebot hatte Eni den Vortritt vor der Ruhrgas AG erhalten, die ebenfalls in Verhandlungen mit Fortum stand und mit dem Erwerb des norwegischen Öl- und Gaslieferanten seine Strategie des schrittweisen Aus-baus der Gas-Förderkapazitäten hatte umsetzen wollen. Für Eni bedeutet der Kauf eine Steigerung seiner Förderkapa-zitäten um 40% in Norwegen und um 14% in der Nordsee. Fortum Petroleum ist an wichtigen Feldern an der nor-wegischen Küste, unter anderem in Asgard, Brage und Heidrun, betei-ligt. Fortum will den Transaktionserlös zur Senkung der Nettofinanzschulden nutzen, die infolge der Expansions-strategie der letzten Jahre stark ange-wachsen waren. In Zukunft möchte sich das Unternehmen auf die Bereiche Strom und Wärme im skandinavischen Gebiet konzentrieren.

Mit einem Übernahmeangebot im Wert von 2,5 Mrd. Euro will der Eni-Konzern den größten Gasversorger des Landes, Italgas, vollständig übernehmen. Bis-lang hält Eni 44% der Anteile von Italgas, die mit rund 6,9 Mio. Kunden im In- und Ausland in der ersten Jah-reshälfte 2001 einen Betriebsgewinn von 360 Mio. Euro erzielen konnte. Die Transaktion ist Teil einer schrittweisen Expansionsstrategie des Eni-Konzerns. Neben der Übernahme von Fortum Petroleum kontrolliert Eni seit kurzem (über ein Joint Venture mit der EnBW) auch die Gasversorgung Süddeutsch-land. Der CEO von Eni, Vittorio Min-cato, hält mit diesen Transaktionen –

anders als viele andere Ölkonzerne, die sich zunehmend auf die Sparte Mineralöl konzentrieren – weiterhin an einem Zwei-Säulenkonzept mit Öl und Gas fest. Das Übernahmeangebot an die Italgas-Aktionäre lautet auf 13 Euro je Aktie, was einem Aufschlag von 25,7% auf den Durchschnittkurs im Monat vor der Angebotsabgabe ent-spricht. Die Angebotsfrist läuft voraus-sichtlich noch bis Januar.

Der Berliner Senat hat der Verschmel-zung des Stromversorgers Bewag auf die Vattenfall Europe AG, einer Tochter des gleichnamigen schwedischen En-ergiekonzerns, zugestimmt. Vorausset-zung war die Zusicherung der Vatten-fall Europe AG, bis zum Jahre 2007 auf betriebsbedingte Kündigungen am Standort Berlin zu verzichten und auch den Sitz der neuen Unternehmens-Hol-ding bis 2010 in Berlin zu belassen. Vat-tenfall Europe, seit November mit ei-gener Börsennotierung in Deutschland, hält über die Hamburgischen Electri-zitätswerke (HEW) bereits einen 89%-igen Anteil an der Bewag und bietet im Rahmen der Verschmelzung den ver-bleibenden Bewag-Aktionären für einen ihrer Titel 0,5976 Aktien der Vattenfall Europe AG. Wie berichtet, soll das opera-tive Kerngeschäft der Bewag rückwir-kend zum 1. Juli 2002 auf die Tochter Bewag Operations ausgegliedert werden, die nach Verschmelzung der Bewag AG auf die Vattenfall Europe AG als operative Einheit unterhalb der Hol-dingebene fortgeführt werde (vgl. MAR 11/02). Die Vattenfall Europe AG ver-eint in ihrer Holding-Struktur neben der Bewag und der HEW auch die ostdeut-schen Stromversorger Veag und Laubag und belegt auf dem deutschen Strom-markt nach RWE, E.ON und EnBW die vierte Position.

Die Unsicherheit über den Vollzug der Ruhrgas-Übernahme durch den E.ON-Konzern belastet sowohl die betroffenen Unternehmen als auch den gesamten Industriesektor (vgl. MAR 12/02). Vor einer endgültigen Entschei-dung des Oberlandesgerichts (OLG) Düsseldorf fehlen vor allem der Ruhrgas AG wichtige Planungsgrundlagen. Im Bieterwettstreit um die norwegi-sche Fortum Petroleum (siehe oben) konnte sich Ruhrgas gegenüber Eni auch deshalb nicht durchsetzen, weil Unklarheiten über die finanziellen Spiel-

räume bestanden. Auch wichtige Verän-derungen auf dem deutschen Gasmarkt hängen von der Entscheidung ab, die im Hauptsacheverfahren erst Anfang 2003 entschieden werden soll. So wird das öffentliche Übernahmeangebot der RAG AG für die von E.ON kontrollierte Degussa nur wirksam, wenn RAG bis zum 31. Januar seinen etwa 20%-igen Anteil an Ruhrgas an E.ON veräußern kann. Ebenfalls ungewiss ist vor einer endgültigen Gerichtsentscheidung, ob sich E.ON und Ruhrgas infolge einer entsprechenden Auflage der Minister-erlaubnis aus dem Verbundnetz Gas (VNG), Leipzig, zurückziehen müssen und auf diese Weise dem Stromkon-zern Vattenfall Europe einen Einstieg bei VNG ermöglichen könnten.

Der RWE-Konzern weitet sein Netz von strategischen Beteiligungen an deutschen Stadtwerken weiter aus. Nur wenige Tage nach der Einigung mit der Stadt Wuppertal über eine Beteiligung von 20% an den Stadtwerken Wuppertal, erhielt die RWE-Vertriebs-tochter RWE Plus AG den Zuschlag für eine Beteiligung an den benachbarten Stadtwerken Velbert GmbH. Vorbe-haltlich der Genehmigung durch den Stadtrat und die Kartellbehörden wird der Anteilserwerb zum 1. Januar 2003 wirksam. Angaben über den Kaufpreis machten beide Seiten nicht. In einer ähnlichen Transaktion beabsichtigt RWE zudem den Erwerb einer 20%-igen Be-teiligung am kommunalen Energiever-sorger EWR, einer 80%-igen Tochter der Stadtwerke Remscheid. Die Trans-aktion, die zum 1. Januar abgeschlossen sein soll, sieht vor, dass RWE Plus einen 25%-Anteil an den Stadtwerken erwirbt und somit im Ergebnis mit 20% an EWR beteiligt ist. Die Grenze von 20% ist re-levant, weil die Kartellbehörden keine höheren Anteile der großen Verbund-unternehmen an regionalen Versorgen zustimmen wollen, wenn das jeweilige Großunternehmen bereits eine beherr-schende Stellung im betreffenden Re-gionalmarkt inne hat. Die Stadtwerke spielen in der Strategie der großen Stromversorger, die eine Integration von Erzeugung, Verteilung und Vertrieb an-streben, eine entscheidende Rolle, weil sie den wichtigen Zugang zum End-kunden besitzen.

Vivendi Universal kann einen ersten Erfolg bei der angekündigten

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Trennung von der Versorgungssparte Vivendi Environnement verzeichnen, an dem der Medienkonzern bisher einen Anteil von 40,8% hielt. Die Hälfte davon, 20,4%, sind nun an ein franzö-sisches Konsortium mit elf Mitglie-dern, darunter die Caisse des Dépôts et Consignations, Groupama, BNP Paribas und Société Générale ver-äußert worden. Auch der Energiekon-zern EdF wird mit rund 4% an Vivendi Environnement beteiligt sein. Der Wert der Transaktion beläuft sich auf 1,86 Mrd. Euro. Die verkauften Anteile sind zudem mit einer Option versehen, die die Investoren bis zum 24. Dezember 2004 berechtigt, ihre Anteile an dem Versorger zu verdoppeln. Zusammen mit weiteren Verkäufen konnte Vivendi Universal bis zum Ende des Jahres seine Verschuldung um rund 4 Mrd. Euro auf nun noch 14 Mrd. Euro verringern.

Die österreichische Stromlösung unter dem Namen „Energie Austria“ soll offensichtlich in eine Vollfusion münden. In Brüssel wurde die Koopera-tion zwischen dem landesweit größten Stromproduzenten, dem Verbund, und den in der Energie-Allianz zusam-mengeschlossen regionalen Energiever-sorgern (EVN, WienEnergie, Energie AG Oberösterreich, Bewag/Begas sowie Linz AG) als Fusion angemeldet. Die in Brüssel zur Genehmigung vorge-legten Konsortialverträge fußen auf einer Zusammenarbeit im Stromhandel und im Großkundenvertrieb sowie auf einer ge-meinsamen Steuerung der Stromproduk-tion. Dies sei dem Verbund-Vorstands-sprecher Hans Haider zufolge aber le-diglich ein erster Schritt, die vollen Syner-gien könnten langfristig erst durch die Schaffung eines einzigen Unternehmens mit einer Buchhaltung und einem Vor-stand realisiert werden. Fachleute er-warten bereits für die Zusammenarbeit in der unmittelbar angestrebten Form massive Auflagen von Seiten der EU-Kommission. Die österreichische Stro-mallianz würde rund vier Millionen Ab-nehmer, also rund drei Viertel des Ge-samtmarkts, mit Strom versorgen.

Kurzmeldungen

Die Energie Baden-Württem-berg AG, Stuttgart, strebt bei ihrer Tochter Neckarwerke Stuttgart (NWS) ein „Squeeze-Out“ der ver-bliebenen Minderheitsaktionäre und

damit ein Delisting der NWS an. Die EnBW, die nach eigenen Angaben über 99,44% der Anteile an den NWS ver-fügt, wolle vom Vorstand des Unter-nehmens die Einleitung eines ent-sprechenden Zwangsabfindungsver-fahrens verlangen. Ein solches Ver-fahren hatte EnBW zuvor bereits beim ebenfalls beherrschten Schuh- und Dienstleistungsunternehmen Sala-mander herbeigeführt.

Die kommunalen Zweckverbände Gemeindeelektrizitätsverband Schwarzwald Donau (GSD) und der Landeselektrizitätsverband Würt-temberg (LEVW) verkaufen 11,8% ihrer Anteile an der EnBW AG zu glei-chen Teilen an die Deutsche Bank und HSBC Trinkaus & Burkhardt. Bran-chenkreisen zufolge soll der Kaufpreis bei rund 850 Mio. Euro gelegen haben. Das Aktienpaket umfasst 29,7 Mio. Ak-tien im Börsenwert von knapp einer Mil-liarde Euro. Ein Anteil von 2,3% ver-bleibt vorerst bei den beiden Gemein-deverbänden, die etwa 100 Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg ver-treten. Die beiden Käuferbanken wollen die Anteile bis längstens Ende 2004 für eine mögliche Sekundärplatzierung be-reithalten. Sollte es nicht zu einem er-neuten Börsengang kommen, dürfen die Banken die Beteiligungen weiterver-äußern, wobei als Abnehmer vor allem die beiden zu je 34,5% beteiligten Groß-aktionäre der EnBW, die französische EdF und der Zweckverband Ober-schwäbische Elektrizitätswerke (OEW) in Frage kommen dürften. Die beiden Großaktionäre unterstützten den Verkauf, der auch vom Vorstand und Aufsichtsrat der EnBW gebilligt wurde.

Die E.ON-Tochter Thüga erwirbt für 90,3 Mrd. Euro 25,1% an der Energie-Sparte der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU). Damit gaben die Eigentümer Thüga den Vorzug vor den Mitbewer-bern RWE und EnBW. Die SWU Energie erzielte im Vorjahr (2001) bei einem Umsatz von 171 Mio. Euro einen ope-rativen Gewinn von 22 Mio. Euro. Der Kauf soll bis Mitte 2003 abgeschlossen und rückwirkend zum 1. Januar 2003 in Kraft treten. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung und der Zustimmung des Gemeinderats in Neu-Ulm. Bisher hielt die Stadt Neu-Ulm 7% an der SWU En-ergie, die Stadt Ulm 93%.

Die Hamburger Wasserwerke (HWW) haben offenbar Interesse an der E.ON-Tochter Gelsenwasser. Dem HWW-Geschäftsführer Hanno Hames zufolge würde ein Zusammenschluss eine Stärkung der deutschen Wasser-wirtschaft und ihrer Chancen im Aus-land bedeuten. Mit einer Veräußerung käme E.ON einer Auflage der Minister-erlaubnis im Rahmen der Ruhrgas-Über-nahme nach, über deren Zulässigkeit je-doch eine abschließende Gerichtsent-scheidung noch aussteht (siehe oben). Auch der RWE-Konzern hat Interesse an Gelsenwasser bekundet.

Der Magistrat der Stadt Hanau be-absichtigt, einen 49,9%-Anteil an den Stadtwerken Hanau für 100 Mio. Euro an die Mainova Frankfurt zu ver-äußern. Die Mainova setzte sich damit gegen den Mitwerber, die Überland-werke Fulda durch. Den Ausschlag für Mainova gaben offenbar strategi-sche Kriterien und das Bekenntnis zum Standort Hanau.

Der größte deutsche Gasversorger Verbundnetz Gas (VNG) favorisiert einen strategischen Investor mit starker Marktposition im europäischen Gas-markt. Der Vorstand des Unterneh-mens reagiert damit auf das Interesse der Stromkonzerne EnBW und Vatten-fall Europe, die aus der Sicht von VNG über unzureichende strategische Erfah-rungen im Gasmarkt verfügten. RWE Gas, Gaz de France und Wintershall seien als Investoren vorzuziehen. Hinter-grund der Diskussion sind die Auflagen an Ruhrgas und E.ON im Rahmen der geänderten Ministererlaubnis, die eine Veräußerung der VNG-Anteile von 36,84% (Ruhrgas) und 5,26% (E.ON) zur Voraussetzung einer Fusion ma-chen. Eine gerichtliche Entscheidung zur Zulässigkeit dieser Erlaubnis steht jedoch weiter aus (siehe oben).

Die OMV-Tochter OMV-Erdgas GmbH ist ein Joint Venture mit der tür-kischen Botas, der bulgarischen Bul-gargaz und der ungarischen MOL ein-gegangen, um die Machbarkeit einer neuen Erdgas-Pipeline von der Türkei nach Österreich zu prüfen. Die Analysen soll im kommenden Frühjahr beginnen.

Die kroatische Regierung hat die ös-terreische OMV-Gruppe, die ungarische MOL und die russische Rosneft einge-

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laden, Angebote zum Erwerb eines An-teils von 25% plus eine Aktien am bisher staatlichen Öl- und Gaskonzern INA ab-zugeben. Die Frist zur Abgabe der Ge-bote wurde bis zum 22. Januar verlän-gert, um den Bietern ausführlichere In-formationen über das Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Die Teil-Privatisie-rung ist in der kroatischen Öffentlichkeit umstritten und für einen möglichen In-vestor mit umfangreichen Zusicherungen im Hinblick auf Arbeitsplatzsicherheit, zukünftige Investitionen und Dividen-denausschüttungen verbunden.

Der ungarische Ölkonzern MOL hat ein Vorkaufsrecht für Anteile an der slowakischen Slovnaft ausgeübt und seine Beteiligung von 36,2% auf 67,8% aufgestockt. Durch einen Ak-tientausch werden die bisherigen Mehrheitsaktionäre der Slovnaft, Slov-bena und Slovintegra, mit einem An-teil von 10% zweitgrößte Aktionäre bei MOL. Zur Finanzierung dieses Tauschs nutzt MOL einen Teil des genehmigten Kapitals. Dadurch sinkt der Anteil der österreichischen OMV an MOL von der-zeit 10% auf 9,1%. Die OMV prüft, ob sie an der Kapitalerhöhung teilnehmen will, um ihren Anteil zu halten.

Das niederländische Energiever-sorger Eneco, Rotterdam, übernimmt den Regionalversorger Remu in Utrecht. Durch die Übernahme entsteht der nach Nuon und Essent drittgrößte Energie-versorger der Niederlande mit einem Marktanteil von rund 26%, einem Um-satz von zusammen etwa 3 Mrd. Euro und einem Kundenstamm von 2,1 Mil-lionen. Eneco teilte mit, dass das Un-ternehmen nach einer Entscheidung der Regierung über den Privatisierungs-

zeitplan Gespräche über die Integration von Eneco in einen großen europäischen Energiekonzern führen werde.

Der niederländische Energiekon-zern Nuon hat angekündigt, zum 1. Januar 2003 einen 75,1%-igen Anteil am Schweriner Energiehändler Ener-gieunion zu übernehmen. Die Transak-tion umfasst zum einen den Kauf eines 48%-Anteils vom norwegischen Ver-sorger Hafslund sowie die Einlage von Barmitteln in nicht bekannt gegebener Höhe. Mit dem Erwerb will Nuon Syner-gien bei der Belieferung großer Indus-triekunden erzielen und seine Marktprä-senz in Deutschland in diesem Markt-segment stärken. Nuon erreichte nach eigenen Angaben im Vorjahr (2001) einen Umatz von 4,5 Mrd. Euro; die En-ergieunion setzte im gleichen Zeitraum 150 Mio. Euro um.

Der niederländische Energiekonzern Essent übernimmt die Winkra-En-ergie GmbH, Hannover, den größten deutschen Projektierer und Betreiber von Windparks mit einer Gesamtleis-tung von 150 MW. Essent betreibt bisher Windparks mit einer Leistung von 100 MW und beabsichtigt, die Ka-pazität auf diesem Bereich bis 2007 auf 500 MW zu erhöhen.

Das italienisch-belgische Bieter-konsortium aus dem Versorger Acea in Rom und der belgischen Electrabel hat den Zuschlag zum Kauf der Inter-power SpA, einer Tochter der italie-nischen Enel-Gruppe, erhalten (vgl. MAR 12/02). Als Kaufpreis wurden 551 Mio. Euro genannt, wobei zusätz-lich Verbindlichkeiten in der Höhe von 323 Mio. Euro übernommen wurden.

Interpower ist das letzte von drei Stromerzeugungsunternehmen, von denen sich der ehemalige Monopolist Enel auf der Grundlage eines Gesetzes zur Liberalisierung des Strommarktes getrennt hat. Die Auflagen des Ge-setzes sehen vor, dass Enel höchstens 50% des italienischen Stroms produ-zieren darf. Insgesamt hat Enel daher für 8,3 Mrd. Euro rund 15.000 MW an Stromerzeugungskapazität veräußert, was rund 20% der gesamten Kapa-zität in Italien entspricht.

Die spanischen Stromversorger En-desa und Unión Fenosa, Nummer eins und drei auf dem spanischen Strom-markt, haben für 1,34 Mrd. Euro große Teile ihres Übertragungsnetzes an die börsennotierte Gesellschaft Red Eléc-trica de España verkauft. Dabei ent-fallen 950 Mio. Euro auf den Mark-führer Endesa. Zuvor hatte der zweit-größten Stromversorger Iberdrola angekündigt, sein Leitungsnetz für 577 Mio. Euro an die britische CVC Capital Partners abzugeben. Hin-tergrund dieser Transaktionen sind Bemühungen der spanischen Stromver-sorger, ihren Verschuldungsgrad zu ver-ringern. Dieser war infolge fallender Ak-tienkurse und kostspieliger Expansions-bestrebungen in Lateinamerika zuletzt bei allen Versorgern massiv gestiegen.

Der niederösterreichische Versorger EVN AG hat seine knapp 7%-ige Be-teiligung am Schweizer Stromhändler Aare Tessin AG (Atel) verkauft. In einer separaten Meldung wurde bekannt, dass sich der Mailänder Stromversorger AEM mit 5,4% an der Atel beteiligt hat. Der Preis für dieses Paket wurde mit 137,45 Mio. SFr angegeben.

Bayer erhält hohen Kaufpreis für Mückenmittel

Die Bayer AG, Leverkusen hat mitge-teilt, für die Abgabe der Mückenmittel

Autan und Baygol an den US-Konkur-renten SC Johnson einen Kaufpreis von 725 Mio. Euro erzielt zu haben. Beide Unternehmen hatten bereits Mitte Ok-tober 2002 eine Absichtserklärung un-

terzeichnet. Bis zuletzt bedurfte es je-doch noch der Klärung einer Reihe von Detaillefragen. Analysten zeigten sich von der Höhe des Kaufpreises (positiv) überrascht. Nach Unternehmensan-

Chemie Hendrik J. Vater

Bayer erhält hohen Kaufpreis für Mückenmittel Bain Capital übernimmt Teile des Grundchemikaliengeschäfts von Rhodia Verkauf von Rhein Chemie geplatzt

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gaben soll der erzielte Kaufpreis voll-ständig zur Verringerung der Verbind-lichkeiten verwandt werden. Bayer trennt sich jedoch nicht vollständig von dem Geschäft mit Mückenmitteln: Bayer gelang es, sich im Zuge des Desinvest-ments die Rechte an der Produktion der Wirkstoffe für Autan und Baygol und somit einen lukrativen Teil der Wert-schöpfungskette sichern zu können.

Die Degussa AG, Düsseldorf und die Celanese AG werden künftig bei Oxo-Chemikalien zusammenar-beiten. Hierzu legen die beiden Unter-nehmen ihre bisherigen Aktivitäten in ein neues Gemeinschaftsunternehmen zusammen. Die beiden Unternehmen werden an dem Joint Venture je zur Hälfte beteiligt sein. Auf Basis von Pro-forma Zahlen erzielt das neue Unter-nehmen mit 240 Mitarbeitern einen Umsatz von 410 Mio. Euro. Die Trans-aktion bedarf noch der Zustimmung von Kartellbehörden.

Der Verkauf der Rhein-Chemie-Gruppe an die US-Beteiligungsgesell-schaft Advent International ist ge-platzt. Die im Oktober abgeschlossene Vereinbarung über den Verkauf wurde einvernehmlich aufgelöst. Der Verkauf scheiterte angeblich an der Finanzierung des Kaufpreises durch Advent Internati-onal. Zwar scheint sich ein weiterer US-Finanzinvestor für eine Übernahme der Rhein-Chemie-Gruppe zu interessieren, jedoch gilt das Branchenumfeld als äu-ßerst schwierig. Der ursprünglich avi-sierte Verkaufpreis von bis zu 340 Mio. Euro ist derzeit wohl nicht erzielbar.

Die Sidka AG wird ihre Beteiligung an dem deutschen Klebstoffhersteller Ti-voli Klebstoffe GmbH von 51% auf 100% aufstocken. Der Kaufpreis be-trägt 44 Mio. Euro. Mit der vollständigen Übernahme entfallen die jährlichen Aus-gleichszahlungen von rund 2,5 Mio. SFr an den ehemaligen Partner. Weitere fi-nanzielle Einzelheiten wurden nicht be-kannt. Sidka hatte ihre 51% Beteili-gung erst vor zwei Jahren erworben. Tivoli stellt Klebstoffe für den Auto-mobil Rohbau und Innenausbau her und konnte im abgelaufenen Berichtsjahr einen Umsatz von 62 Mio. SFr erzielen.

Clariant wird seine kanadischen Sodium Hydrosulfin Aktivitäten an

das Unternehmen Chemtrade ab-geben. Der vereinbarte Kaufpreis be-trägt 62 Mio. US-$. Chemtrade weitet mit der Übernahme seine bestehenden Aktivitäten aus.

Der Finanzinvestor Bain Capital erwirbt Teile des Grundchemikalien-geschäft des französischen Chemiefa-brikanten Rhodia. Der Kaufpreis für die Sparten, zu denen auch die Her-stellung von Phenol zählt, beträgt dem Vernehmen nach rund 200 Mio. Euro. Rhodia verliert mit der Abgabe der Grundchemikalien ein Umsatzvo-lumen von 280 Mio. Euro. Das Unter-nehmen will sich künftig auf das Spe-zialchemiegeschäft konzentrieren. Bain Capital hat sich jüngst durch eine Reihe von Übernahmen im Chemiegeschäft wie beispielsweise der Übernahme der Farbensparte von Total Elf Fina oder des Foliengeschäftes der Celanese AG hervorgetan.

Die Sarna Kunststoff Holding AG hat die Sarnatech Rolla AG im Rahmen eines Management Buy Out an das bisherige Management ver-äußert. Der Kaufpreis beträgt 4 Mio. SFr. Sarna hatte das Unternehmen erst 1999 erworben, um den Einstieg in die Mikrospritztechnik zu schaffen. Der Verwaltungsrat hat die ursprüng-liche Strategie revidiert und entschloss, sich künftig allein auf die beiden Be-reiche Automobil- und Baustofftechnik zu konzentrieren.

Das Beteiligungsunternehmen Cross Capital Investment AG hat über die Wiener Börse mehr als 5% an der ös-terreichischen Semperit AG erworben. Die Aufstockung der jüngst erwor-benen Beteiligung soll je nach Börsen-lage und Liquidität erfolgen. Nach An-gaben des Finanzinvestors soll die Betei-ligung bis auf 10% erhöht werden. Die bisherigen Großaktionäre Bank Aus-tria-Creditanstalt und Wiener Städ-tische Allgemeine V ersicherung AG haben keine Aktien an Cross Capital ab-gegeben.

Die Schweizer Spezialchemieunter-nehmen Syngenta und Clariant er-wägen eine Angabe ihres Joint Ven-ture SF-Chem (vormals Säurefabrik Schweizerhall). Syngenta hält drei Viertel und Clariant ein Viertel der Anteile an SF-Chem. Nach Unterneh-

mensangaben sondieren beide Un-ternehmen derzeit entsprechende Op-tionen. Analysten erwarten, dass die Schweizer durch die Abgabe von Sf-Chem einen Mittelzufluss von rund 200 Mio. SFr erzielen können. SF-Chem hat zuletzt mit 400 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe von 200 Mio. SFr und ein EBITDA von 42,5 Mio. SFr er-zielen können. Damit würde der Kauf-preis für das Unternehmen dem Umsatz entsprechen. Der Hintergrund für eine mögliche Abgabe von SF-Chem ist bei beiden Eignern eine verstärkte Fokus-sierung auf das Kerngeschäft. Als Inter-essenten gelten die deutsche Dynamit Nobel und die niederländische DSM. Möglicherweise kommen aber auch Fi-nanzinvestoren zum Zug.

Aventis kauft Wandelschuldver-schreibungen mit einem Wandlungs-recht auf Aktien ihrer Konzerntochter Rhodia zurück. Das Transaktionsvo-lumen beträgt 1,05 Mrd. Euro. Die Rückkaufaktion der Wandelanleihen wurde von Spekulationen über einen Verkauf des Tochterunternehmens flan-kiert. Mit der Rücknahme der Wandel-schuldverschreibungen erhöhen sich für Aventis die strategischen Möglichkeiten bzgl. eines potenziellen Desinvestments von Rhodia. Bankkreise zweifeln indes an einer baldigen Abgabe von Rhodia, da der Rückkauf der Wandelanleihen und ein Verkauf von Rhodia (inkl. einer Übernahmeprämie) womöglich den Tatbestand des Insiderhandels erfüllen würde. Nach Angaben von Aventis soll in Kürze ein Cash-Tender-Offer für den Rückerwerb der Wandelanleihen vorge-legt werden.

Die Klöckner Pentaplast über-nimmt den Folienhersteller Neoplas-tica. Der europäische Marktführer für hochwertige Mehrschicht-Verbundfo-lien beschäftigt derzeit 300 Mitarbeiter und erzielte zuletzt einen Umsatz in Höhe von 80 Mio. Euro. Klöckner Pen-taplast gehört seit Dezember 2001 dem Finanzinvestor Cinven.

Die Merck KGaA trennt sich im Zuge ihrer Konzentration auf das Kerngeschäft von ihrem Bereich „Kli-nische Chemie“. Die DiaSys KG wird das weltweite Geschäft mit der kli-nischen Chemie, das in 2001 einen Umsatz von 7,5 Mio. Euro erreichte, übernehmen.

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Pharma Hendrik J. Vater

Kehrtwende bei Bayer Weg frei für Übernahme von Lek durch Novartis

Kehrtwende bei Bayer

Aufgrund der Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Partner hat die Bayer AG nun eine Kehrtwende voll-zogen. Während Bayer bislang darauf beharrte, bei einer Fusion des eigenen Pharmageschäftes mit einem Partner in jedem Fall die Mehrheit und die un-ternehmerische Führung behalten zu wollen, hat das Unternehmen seine Einstellung in diesen Punkten nun geän-dert. Nachdem kein Partner gefunden werden konnte, ist man nun grund-sätzlich auch bereit, eine Minderheits-position einzugehen. Als Interessenten werden Roche und Boehringer Ingel-heim sowie Konkurrenten mit einem starken Standbein in den USA gehan-delt. GlaxoSmithKline und Akzo Nobel haben ein Interesse an der Phar-masparte von Bayer bereits dementiert. Das Pharmageschäft von Bayer umfasst nur die rezeptpflichtigen Medikamente, mithin also nicht Präparate wie Aspirin. Zuletzt sah sich Bayer im Zusammen-hang mit dem Medikament Lipobay Sammelklagen (class action suits) von 5.700 Geschädigten konfrontiert.

Die Eigentümerfamilie des deut-schen Pharmaherstellers Schwarz Pharma hat ihren Anteil an Schwarz Pharma um 5% von 73% auf 68% reduziert. Die Transaktion wurde von der Deutschen Bank begleitet, die im Rahmen eines Block Trade die Anteile breit unter den institutionellen Anle-gern streute. Nach Angaben des Bank-hauses war das Angebot mehrfach überzeichnet. Der Plazierungspreis be-trug 29 Euro je Aktie. Nach Bekanntgabe der Anteilsreduktion stieg der Aktien-kurs von Schwarz Pharma deutlich an.

Weg frei für Übernahme von Lek durch Novartis

Die Aktionäre von Lek haben den Weg frei gemacht für eine Übernahme des

slowenischen Generikaherstellers durch die Schweizer Novartis AG. Nach lang-wierigen Verhandlungen und Kauf-preisaufstockungen, haben die Lek Aktionäre die Stimmrechtsbeschrän-kungen auf einer eigens dafür einbe-rufenen Hauptversammlung aufge-geben. Die Auflösung der Stimmrechts-beschränkungen ist ein unabdingbarer Bestandteil der Übernahmevereinba-rungen. Lek wird im Rahmen der Über-nahme ein Delisting von der Börse er-fahren. Wie bereits bekannt wurde, wird der Nahrungsmittelhersteller Zivila Kranj den Platz übernehmen. Novartis wurden bislang 99,07% der Lek Titel angedient.

Der Schweizer Biotechnologiekon-zern Serono vermeldet, inzwischen über knapp 92% an der französischen Genset S.A. zu halten. Das Unter-nehmen will jedoch auch weiterhin Ak-tien von Genset zum Übernahmepreis von 9,75 Euro je Aktie erwerben. Se-rono hatte ein Übernahmeangebot für Serono lanciert.

Die Biotechnologieunternehmen Cytos und Medarex Inc. haben eine Zusammenarbeit bzgl. der Entwicklung neuer Medikamente in der Immuno-logie bekannt gegeben. Finanzielle Ein-zelheiten wurden indes nicht bekannt.

Die Serono AG hat die US-Vermark-tungsrechte für das Medikament Nov-antrone von Amgene erworben. Bzgl. des Kaufpreises wurden keine Details genannt. Novantrone wird zur Behand-lung von Multipler Sklerose eingesetzt. Serono fokussiert sich auf die Behand-lung von MS-Patienten und versucht derzeit eine erste Pille gegen MS zu ent-wickeln. Bislang müssen alle bekannten Präparate noch injiziert werden.

Das deutsche Biotechunternehmen Evotec will mit British Biotech im Be-reich der medizinischen Chemie koo-

perieren. Die angestrebte Zusammen-arbeit konzentriert sich auf den Be-reich antbiotische Wirkstoffe. Neben Gebühren für erbrachte Leistungen soll Evotec auch sog. Milestone-Zahlungen erhalten. Erst vor kurzem waren Fusionsverhandlungen zwi-schen Morphosys und British Bio-tech als gescheitert vermeldet worden.

Der Konzentrationsprozess im ös-terreichischen Pharmahandel schreitet voran. Die bisherige Nummer Drei der Branche, die F.Joh. Kwidza-Gruppe übernimmt die Mayerhofer Pharma-zeutika GmbH, Linz. Finanzielle Ein-zelheiten wurden nicht bekannt ge-geben. Als Grund für die Transaktion werden vor allem familiäre Interessen genannt. Die Übernahme passt nach Analysten perfekt. Während Kwidza vornehmlich im Apothekengeschäft tätig ist, liegt der Schwerpunkt von Mayerhofer vor allem bei Ärzten. Die Transaktion bedarf noch der Zustim-mung der Kartellbehörden. Kwidza käme künftig auf einen Marktanteil von 16 bis 18%. Marktführer bliebe unangefochten Herba Chemosan mit 40%. Der Konkurrent Phönix Arznei-warengroßhandlung erreicht rund 25%.

Die Generalversammlungen von Modex und IsoTis haben ihre Zustim-mung zu dem vereinbarten Zusammen-schluss gegeben. Nach Angaben von Modex sprachen sich 99,9% der Aktio-näre für die Fusion aus. Das neue Unter-nehmen wird unter dem Namen IsoTis firmieren und im Hauptsegment der SWX Swiss Exchange kotiert sein.

Der Schweizer Pharmagigant Roche hat eine Allianz mit der britischen Anti-soma abgeschlossen. Die Allianz bein-haltet die Übernahme einiger Lizenzen für Krebsmedikamente durch Roche. Die Lizenzübernahme wird durch eine Kapitalbeteiligung von Roche an Anti-

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Metallverarbeitung und Anlagenbau Moritz Jobke

Weitere Babcock-Tochter verkauft Norsk-Hydro verkauft Teile von VAW Xstrata nimmt Expansion in Australien in Angriff

soma unterlegt. Roche wird 10% des Aktienkapitals von Antisoma zu einem Preis von 4,15 Mio. brit.-£ übernehmen. Daneben erhält Antisoma erfolgsab-hängige Zahlungen für die Lizenzertei-lungen, die zunächst 37 Mio. Euro, aber bei vollem Erfolg auch bis zu 500 Mio. Euro betragen können.

Die Novartis AG hat mitgeteilt, dass sich die Abgabe der Nahrungs-mittelsparte aufgrund unzulängli-cher Gebote verzögern wird. Die bis-lang vorgelegten Angebot hätten den Wert des Markenportfolios nicht ausreichend reflektiert. Die Verkaufs-absichten sind Bestandteil der Stra-

tegie einer Refokussierung auf das eigentliche Kerngeschäft. Die betref-fenden Aktivitäten werden daher zu-nächst selbst fortgeführt und in eine eigenständige Gesellschaft mit dem Namen Nutrition et Sante mit Sitz in Revel (Frankreich) ausgegliedert.

Die Altana AG hat mit der japa-nischen Pharmafirma Tanabe Sei-jaku ein Abkommen zur Vermark-tung ihres neuen Atemwegsmedika-ments Roflumilast für den asiatischen Raum geschlossen. Mittelfristig soll je-doch eine eigene Niederlassung von Al-tana Pharma in Japan eröffnet werden. Die beiden Unternehmen wollen das

Präparat gemeinsam auf den japani-schen Markt bringen. Tanabe soll Ver-marktung und Vertrieb übernehmen und dafür einen nicht näher spezifi-zierten Umsatzanteil erhalten.

Der Pharmahersteller Boehringer Ingelheim und das US- Unternehmen Eli Lilly haben eine Übereinkunft über eine Vertriebspartnerschaft für den Pharmawirkstoff Duloxetine verein-bart. Die beiden Unternehmen wollen im kommenden Jahr gemeinsam die Zulassung beantragen. Vertriebspart-nerschaften werden immer wichtiger, um Neuentwicklungen möglichst rasch auf dem Markt durchzusetzen.

Weitere Babcock-Tochter verkauft

Die im Insolvenzverfahren befindliche Babcock Borsig AG, Oberhausen, hat ihre Kraftwerkstechnik und die Um-weltaktivitäten in den USA verkauft. Die Anteile an der Babcock Borsig Capital Corp. (BBCC), Burlington/MA, gehen an die australische Hudson Investment Group Ltd., Sydney. Über den Kauf-preis wurden keine Angaben gemacht, jedoch ließ Vorstandschef Horst Piepen-burg verlauten, dass die ursprünglichen Preiserwartungen von rund 225 Mio. Euro nicht realisierbar waren. Gedrückt worden sei der Preis aufgrund des stark rückläufigen US-Energiemarktes und durch die anhaltende Asbestaltlasten-Diskussion bei US-Firmen.

Norsk-Hydro verkauft Teile von VAW

Der norwegische Industriekonzern Norsk Hydro ASA, Oslo, will einen Teil ihrer deutschen Aluminiumtochter VAW Aluminium AG, Bonn, für 345 Mio. Euro an die kanadische Alcan Inc., Montreal/Kanada, verkaufen. Der

geplante Verkauf der VAW-Tochter Fle-xible Packaging ist Teil des angekün-digten Plans des Unternehmens, sich von Nicht-Kernbereichen zu trennen. Über den Verkauf von Flexible Pa-ckaging sei mit Alcan eine vorläufige Vereinbarung geschlossen worden. Norsk Hydro hatte bisher im Rahmen ihres Entflechtungsprogramms Un-ternehmensteile im Wert von umge-rechnet etwa 820 Mio. Euro verkauft. Flexible Packaging erzielte 2001 mit 5.400 Mitarbeitern einen Umsatz von 637 Mio. Euro.

Der Logistikkonzern Stinnes AG, Mühlheim, verhandelt mit dem schwe-dischen Erzproduzenten LKB über einen Verkauf des Rohstoffhandels, der bei der Frank & Schulte GmbH, Essen, aufgehängt ist. Der Rohstoffhandel er-wirtschaftete im vergangenen Jahr 364 Mio. Euro Umsatz und einen operativen Gewinn von 14,2 Mio. Euro. Damit wird ein Verkauf der gesamten Rohstoffhan-delssparte Interfer unwahrscheinlicher. Im vergangenen Jahr hatte die Sparte einen Umsatz von 1,46 Mrd. Euro und einen operativen Gewinn von 31,5 Mio. Euro erzielt.

Kobe Steel Ltd., Tokio/Japan, und die Wieland-Werke AG, Ulm, beab-sichtigen, ihre Kupferrohr-Fertigungen in den USA zu einem Gemeinschaftsun-ternehmen zusammenzuführen. Wie-land Metals Inc., Wheeling/IL, Pro-duzent von Kupferwalzfabrikaten und Rippenrohren, wird die Rippenrohr-produktion in das neue Unternehmen mit Kobe Copper Products Inc., Pine Hall/NC, einbringen. Wieland Metals ist mit rund 100 Mitarbeitern eine 100%-ige Tochter der Wieland-Werke. Kobe Copper Products gehört zu 65% Kobe Steel, zu 20% Mitsubishi Corp., Tokio/Japan, zu 15% Nissho Iwai Corp., Tokio/Japan, und beschäftigt 450 Mit-arbeiter.

Der Stahlkonzern Salzgitter AG, Salzgitter, wird vom Land Niedersachsen mit einer Sperrminorität deutlich länger als zunächst geplant vor einer feindli-chen Übernahme geschützt. Das Land werde seine Sperrminorität von 25,5% bis mindestens 2010 halten. Eine ent-sprechende Vereinbarung, die 2003 ausgelaufen wäre, sei um sieben Jahre verlängert worden, teilte die SPD-Lan-desregierung mit. Das Land werde auch

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Maschinenbau Daniel von Heimendahl

Maschinenbauer Krones übernimmt Mehrheit der Kosme-Gruppe Thyssen verkauft Hüller Hille an Gildemeister

im Falle einer Kapitalerhöhung bei der Salzgitter AG diese mitgehen, um die Sperrminorität zu halten. Salzgitter ist im M-Dax gelistet und gilt aufgrund seiner geringen Größe international als Übernahmekandidat.

Auslandsmeldungen

Der britisch-niederländische Stahlkon-zern Corus Plc, London/Großbritannien, hat die Fusion mit der brasilianischen Companhia Siderurgica Nacional (CSN), Rio de Janeiro/Brasilien, überra-schend abgesagt (vgl. MAR 9/02). Laut Corus wurde die Entscheidung in erster Linie auf Druck der beratenden Banken getroffen, die nicht bereit waren, nach der Argentinien-Krise mit der Finanzie-rung der 4,8 Mrd. US-$ großen Transak-tion ein milliardenschweres Risiko in La-teinamerika einzugehen. Nach Analys-tenmeinungen hat sich damit die Position von Corus weiter verschlechtert, da das Unternehmen nun auf den hohen Kosten in Europa bei schwachen Marktaussichten sitzen bleibe. Die Absage zog nicht nur die Corus-Aktie massiv nach unten, son-dern den gesamten Stahlsektor, bei dem nun negative Auswirkung durch die ver-passte Gelegenheit zur Reduktion von Überkapazitäten erwartet werden.

Für den insolventen amerikanischen Stahlhersteller Bethlehem Steel Corp., Bethlehem/PA, hat sich ein Interessent gefunden. Die erst in diesem Jahr ent-standene International Steel Group, Cleveland/OH, befindet sich nach ei-genen Angaben in exklusiven Gesprä-chen über einen kompletten oder teil-weisen Kauf des fünftgrößten Stahlher-stellers der USA. Im Falle einer vollstän-

digen Übernahme würde der größte Stahlhersteller Amerikas mit einer jährli-chen Produktionskapazität von 20 Mio. Tonnen entstehen, gefolgt von den bis-herigen Marktführern Nucor Corp., Charlotte/NC, und US Steel Corp., Pittsburgh/PA. Kritischer Punkt der möglichen Akquisition werden jedoch die hohen Pensionsverpflichtungen von Bethlehem sein, die bereits frühere Inte-ressenten vor einer Übernahme zurück-schrecken ließen.

Xstrata nimmt Expansion in Australien in Angriff

Der Rohstoffkonzern Xstrata AG, Zug/Schweiz, plant mit der Übernahme der australischen M.I.M. Holdings Ltd., Brisbane, einen weiteren Expansions-schritt. Xstrata hatte seit längerem angekündigt, weitere Übernahmen ins Auge zu fassen (vgl. MAR 4/02). M.I.M., Produzent von Kohle, Zink und Kupfer würde eine erwünschte geogra-phische und produktmäßige Diversifi-kation bringen. Das australische Unter-nehmen gilt zwar als mittelmäßiger Per-former, stellt aber für Xstrata eine der wenigen Übernahmemöglichkeiten dar, bei der größere Konkurrenten wie BHP Billiton Ltd., Melbourne/Australien, Rio Tinto Plc., London/Großbritannien, oder Anglo American Plc., London/Großbritannien, aus dem Feld ge-schlagen werden könnten. Mit der Übernahme einer australischen Firma könnte Xstrata sich außerhalb ihres Hauptgebietes Südafrika diversifizieren, wo rund 70% ihrer Förderkapazitäten liegen. M.I.M. wurde bei einem Umsatz von gut 4 Mrd. austr.-$ an der Börse mit rund 3 Mrd. austr.-$ bewertet.

Die zur amerikanischen General Electric Company (GE), Fairfield/CT, ge-hörende GE Power Systems plant den Erwerb des Tiroler Anlagenbauers Jen-bacher AG, Jenbach/Österreich. Jen-bacher ist nach eigenen Angaben welt-größter Hersteller von gasbetriebenen Kolbenmotoren zur Stromerzeugung. Mit den Mehrheitseignern, größten-teils Privatstiftungen, hat sich GE über einen Verkauf der kontrollierenden Be-teiligungen geeinigt. Den verbleibenden Streubesitz-Aktionäre, deren Anteil 44,4% am Unternehmen beträgt, plant GE ein freiwilliges öffentliches Über-nahmeangebot von 17,43 Euro zu un-terbreiten. Zuletzt notierten die Jenba-cher-Aktien bei rund 15 Euro. Die Über-nahme basiert auf einer bestehenden Vertriebsbeziehung für den nord- und südamerikanischen Markt zwischen GE Power Systems und Jenbacher. Jenba-cher beschäftigt weltweit rund 1.200 Mitarbeiter und erzielte 2001 bei einem Umsatz von 249 Mio. Euro einen opera-tiven Gewinn von 28,8 Mio. Euro.

Die Arcelor S.A., Luxemburg, will zwei ihrer französischen Stahlwerke an das schweizerische Stahlhandelsun-ternehmen Duferco AG, Lugano, ver-kaufen. Der avisierte Verkauf steht in Zusammenhang mit Auflagen der EU-Kommission zur Genehmigung des Ar-celor-Mergers.

Die drei japanischen Stahlprodu-zenten Nippon Steel Corp., Tokyo/Japan, Sumitomo Metal Industries Ltd., Tokyo/Japan, und Kobe Steel Ltd., Tokio/Japan, haben nach eigenen Angaben eine Überkreuzbeteiligung beschlossen.

Maschinenbauer Krones über-nimmt Mehrheit der Kosme-Gruppe

Der weltgrößte Hersteller von Getränke-Abfüllanlagen, die Krones AG, Neu-

traubling, übernimmt die Mehrheit an der österreichisch-italienischen Kosme-Gruppe, Sollenau, Österreich, die sich im Besitz der Familie Töfferl befindet. Die bereits im April eingegangene Koopera-tion mit Kosme werde durch eine Kapi-

talverflechtung verstärkt, teilte Krones in einer Pflichtmeldung mit. Vom 1. Januar 2003 an erwirbt die Krones AG gemäß einer gegenseitigen Absichtserklärung 75% der Kosme-Gruppe, wobei kein Kaufpreis genannt wurde. Mit den Pro-

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dukten von Kosme erweitert Krones den unteren Leistungsbereich bei Abfüll- und Verpackungsmaschinen für die Geträn-keindustrie. Krones verbuchte allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Umsatz von 981 Mio. Euro (Vor-jahr: 848 Mio. Euro) und einen Nachsteu-ergewinn von 43,8 (36,7) Mio. Euro.

Thyssen verkauft Hüller Hille an Gildemeister

Die ThyssenKrupp AG, Essen, will das Traditionsunternehmen Hüller Hille GmbH, Ludwigsburg, an die Gilde-meister AG, Bielefeld, verkaufen. Nach Angaben von ThyssenKrupp und Gilde-meister ergänzen sich die Produktpa-letten von Hüller Hille und Gildemeister. Zusätzlich will sich ThyssenKrupp auch von den US-Gesellschaften Giddings & Lewis und Fadal trennen. Zusammen mit Hüller Hille bilden sie den Bereich spa-nende Werkzeugmaschinen, bei dem es sich nicht um einen Ausbaubereich von ThyssenKrupp handelt. Für den Verkauf würde ThyssenKrupp Aktien erhalten und damit mit 20-30% größter Einzelaktionär von Gildemeister werden. Gildemeister beschäftigt knapp 2.500 Mitarbeiter und erzielte 2001 einen Umsatz von 1,1 Mrd. Euro. Durch die Übernahme der Zerpa-nungstechnik von ThyssenKrupp kämen weitere 2.500 Beschäftigte hinzu. Kurzmeldungen

Der deutsche Heizungstechnik-Kon-zern Buderus AG, Wetzlar, hat den bri-tischen Heizkesselhersteller Boulter Boi-lers, Ipswich, England, für 13,4 Mio. Euro übernommen. Die Übernahme war nach Unternehmensangaben Teil der langfristig ausgerichteten Strategie, die Heiztechnik-Aktivitäten in den wich-tigsten europäischen Märkten auszu-bauen. Buderus wird künftig über die Boulter Buderus Ltd. auf dem engli-schen Markt vertreten sein.

Die Deutsche Bank AG, Frankfurt, hat ihren Anteil an der Buderus AG, Wetzlar, von knapp 11% auf 7,51% ge-senkt. Der Erlös beziffert sich auf knapp 44 Mio. Euro. Seit Josef Ackermanns Amtsantritt forciert die Deutsche Bank den Abbau von Industriebeteiligungen und Rand-Geschäftsfeldern.

Das Spezialchemie-Unternehmen Uzin Utz AG, Ulm, will den Spezi-

almaschinenhersteller Wolff GmbH, Vaihingen, vollständig übernehmen. Zur Zeit hält Uzin Utz 62,8% an Wolff und will die verbleibenden 37,2% von drei noch beteiligten Managern über-nehmen. Über den Preis wurde Still-schweigen bewahrt. Wolff stellt Ma-schinen für die Bodenbearbeitung her, was das Geschäft von Uzin Utz mit Teppichklebern, Estrich und Bodenla-cken ergänzt.

Die holländische Buhrmann N.V., Amsterdam, Niederlande, hat sich mit der Heidelberger Druckmaschinen AG, Heidelberg, darauf geeinigt, dass sie für weitere fünf Jahre die Distribu-tionsrechte in sechs europäischen Län-dern wahrnehmen wird.

Die West Private Equity, London, Großbritannien, eine Tochtergesell-schafter der WestLB, Düsseldorf, hat die Kontrolle über den Hersteller von Kunststoffmaschinen Coperion, Konstanz, zu dem auch Werner & Pfleiderer, Stuttgart, gehört, über-nommen. Die West Privat Equity besaß bereits 49,9% der Anteile – diese wurden nun auf über 50% aufge-stockt. Bisher kontrollierte die Georg Fischer AG, Schaffhausen, Schweiz, Coperion, die nun von West Private Equity aus den roten Zahlen geführt werden soll.

Die bremer Kaffeemaschinen GmbH, Igersheim, wird von der Franke Gruppe, Aarburg, Schweiz, über-nommen. bremer Kaffeemaschinen er-zielte bisher mit 100 Angestellten einen Umsatz von rund 35 Mio. Euro.

Ferner kauft die Equita-Gruppe, Bad Homburg, die Division Verpfle-gungstechnik der Franke Gruppe, Aar-burg, Schweiz.

Die schwedische Sandvik, Sand-viken, Schweden, will die Walter AG, Tübingen, komplett übernehmen. Der-zeit befinden sich noch fast 20% der Aktien in Streubesitz. Die frühere Ei-gentümerfamilie Mambretti hatte das Unternehmen im September 2001 an Sandvik verkauft. Nun bietet Sandvik den freien Aktionären 32,50 Euro je Aktie, was einen Aufschlag von 7,50 Euro pro Aktie gegenüber dem letzten Tag vor der Ankündigung des Kaufange-bots am 9. September darstellt.

Die Deutsche Balaton AG, Wies-baden, hat ihre Beteiligung von 14,5% an der Jagenberg AG, Neuss, für rund 3,5 Mio. Euro an deren Groß-aktionär Rheinmetall AG, Düsseldorf, verkauft.

Auslandsmeldungen

Die Freezing & Chilling Beteili-gungs GmbH (FCB), Wien, Österreich, hat die Übernahme der Austria Haus-technik AG (AHT), Rottenmann, Öster-reich, weitgehend abgeschlossen. Be-reits nach Ablauf des Pflichtangebots für den Streubesitz der AHT hatte die Toch-tergesellschaft der Quadriga Capital Ltd. über 94,4% des Kapitals oder 1.529.132 Stückaktien der AHT verfügt – die erforderliche Anzahl an Aktien, um den geplanten Rückzug von der Börse einleiten zu können. FCB hatte das Pflichtangebot für den Streubesitz der AHT von ursprünglich 14. Oktober 2002 bis 12. November 2002 verlängert (vgl. MAR 12/02). Zunächst wurde den ver-bliebenen AHT-Aktionären, die das An-gebot nicht angenommen haben, durch Gesetz eine Nachfrist von einmalig zehn Börsentagen gewährt. Die Frist begann am 18. November 2002 und endete am 29. November 2002. Nun ist FCB nicht mehr verpflichtet, AHT-Aktien für 21 Euro zu kaufen, so dass sich die AHT-Aktie wieder in das übliche Börsenge-schehen einreiht. Quadriga teilte mit, dass aufgrund der geringen Aktienzahl ein liquider Handel der AHT-Aktie offen-sichtlich erschwert sei. Falls zu einem späteren Zeitpunkt nur noch weniger als 10.000 Aktien ausstehen sollten, würde die AHT-Aktie von Amts wegen vom Börsenhandel ausgeschlossen werden. FCB verfügt nun über die Mög-lichkeit, AHT neu zu strukturieren. FCB schließt dabei einen Squeeze-out nicht aus, möchte sich aber „erst einmal den Hausufgaben bei der AHT zuwenden“, sagte Quadriga-Direktor Stephan Jaax. Laut Quadriga können Kleinaktionäre, die nachträglich das Angebot von Qua-driga über 21 Euro je Aktie annehmen wollen, mit einer „wohlwollenden Bear-beitung“ ihres Anliegens rechnen.

Die finnische Metso, Helsinki, Finn-land, möchte das Geschäft mit flexiblen Verpackungen für rund 90 Mio. Euro an die Bobst Group AG, Prilly, Schweiz, verkaufen. Eine entsprechende Ab-sichtserklärung wurde bereits unter-

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zeichnet. Der Verkauf soll nach der Due Diligence-Prüfung im ersten Quartal 2003 abgeschlossen sein.

Das Logistikunternehmen Swisslog, Buchs, Schweiz, hat im Rahmen seines Schuldenreduktionsprogramms eine erste Veräußerung vorgenommen. Der Farbmaschinenhersteller Corob, Emilia, Italien, mit einem Umsatz von 80 bis 90 Mio. SFr geht an die finnisch-niederlänische CPS Color. Zum Verkaufspreis für Corob machte Swisslog keine genauen Angaben. Der

Buchwert werde allerdings nicht un-terschritten, hieß es. Swisslog kün-digte an, die Fixkosten weiter zu redu-zieren und mit dem Devestitionspro-gramm fortfahren zu wollen. Ziel sei weiterhin, die Verschuldung um 100 Mio. SFr zu senken.

Die Vogel & Noot Holding AG, Wartberg, hat die Niemeyer Land-maschinen Gruppe, Hörstel-Riesen-beck, an eine deutsch-niederländi-sche Investorengruppe verkauft. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen

vereinbart. Die gesamte Landma-schinensparte soll im Zug der Sanie-rung der Vogel & Noot abgegeben werden.

Die Aeschimann AG, Interlaken, Schweiz, hat das operative Geschäft der Lenko Schneesysteme Schweiz AG, Sion, Schweiz übernommen. Sie ist damit zuständig für die Wartung der 500 bereits in der Schweiz installierten Lenko-Schneeerzeuger sowie exklusiver Vermarkter der Geräte der schwedi-schen Lenko in der Schweiz.

Automobilindustrie Nicolas Haug

Carlyle Group steigt bei Edscha ein Deutsche Bank verkauft Continental Anteile Northrop Grumman verkauft TRW Automotive

Automobilhersteller

Der Münchner Maschinen- und Nutzfahrzeughersteller MAN spricht nach Angaben aus Branchenkreisen mit dem schwedischen Konkurrenten Scania über eine mögliche Koopera-tion bei Fahrzeugkomponenten. Eine diskutierte Variante sei, dass Scania an MAN Fahrzeugkomponenten wie An-triebstechnik liefern könne. Eine Zusam-menarbeit würde vor allem eine spätere Kapitalverflechtung der beiden Unter-nehmen erleichtern. Ein MAN-Sprecher sagte, es gebe dazu mehrere Gespräche mit verschiedenen Herstellern. Scania tauscht bereits mit Hino Motors, dem Lkw-Bereich des japanischen Autoher-stellers Toyota, Fahrzeugkomponenten aus. MAN kooperiert etwa bei Achsen mit DaimlerChrysler und bei Dieselmo-toren für seine Nutzfahrzeuge mit dem Baumaschinenhersteller Liebherr.

In China steht die BMW AG, Mün-chen, kurz vor dem Abschluss eines Joint Ventures. Der chinesische Mi-nibus-Hersteller Brilliance bestätigte, dass die Genhemigung der staatlichen Planungskommission für eine Produk-tion von Brilliance und BMW kurz be-vorstehe. Auch die Verhandlungen des 50:50 Joint Ventures, das eine Laufzeit

von zunächst 15 Jahren haben soll, nä-hern sich offenbar dem Abschluss. Das bestätigte der Vizepräsident von Brilliance, Lloyd Xing Hong. BMW und Brilliance wollen ab dem vierten Quartal 2003 im nordchinesischen She-nyang 3er- und 5er-Modelle bauen. Doch noch fehlen wichtige Vorausset-zungen: Von den 200 Lieferanten, die man für die Kernkomponenten der Autos braucht, sind laut BMW Asien-Pazifik Chef Lüder Paysen bisher erst 40 vor Ort. Die Startkapazität für das Ge-meinschaftsunternehmen, in das 450 Mio. Euro investiert werden, soll bei 30.000 Fahrzeugen liegen. Im ersten vollen Geschäftsjahr 2004 soll die Ge-winnschwelle erreicht werden.

Automobilzulieferer / Auto-mobilhandel

Carlyle Group steigt bei Edscha ein

Beim Automobilzulieferer Edscha ist der angekündigte Eigentümerwechsel per-fekt. Die Edcar Beteiligungs GmbH & Co. KG, ein neu gegründeter Ableger des US-Finanzinvestors Carlyle Group, hat für 171 Mio. Euro 70,5% des im Smax gelisteten Remscheider Unter-nehmens erworben. Veräußert wurden

die Anteile von den vier Großaktionären PCI Edscha Partners, DBAG, Horst Ku-schetzki und Flint Echo. Den außen-stehenden Anteilseignern unterbreitet Edcar nun ein Übernahmeangebot von 26,5 Euro je Aktie in bar. Die Offerte ist an die Bedingung geknüpft, dass die Kartellbehörden der Transaktion mit den Großaktionären zustimmen und dass – zweitens – Edcar mindestens 75% des Edscha Grundkapitals erwerben kann. Die Carlyle Group gehört zu den welt-weit führenden Private Equity-Häu-sern mit Eigenmitteln von mehr als 13 Mrd. Euro. Edscha, die Scharniere, Ca-brio Dächer, Betätigungssysteme wie Pedale oder Handbremsen sowie Lkw-Schiebeverdecke herstellt und nahezu alle Autohersteller zu ihren Kunden zählt, strebt in dem am 1. Juli begon-nenen Geschäftsjahr mit rund 6.000 Be-schäftigten einen Umsatz von 950 Mio. Euro an.

Die Zeuna Stärker GmbH & CO. KG, Augsburg, der führende deut-sche Produzent von Autoabgasanlagen, wird zum 1. Januar an den US- Konzern Arvin Meritor verkauft. Das amerikani-sche Unternehmen, weltweit einer der größten Automobilzulieferer mit einem Jahresumsatz von 7 Mrd. US-$, hatte 1998 bereits 49% der Gesellschaftsan-

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teile von Zeuna Stärker erworben. Die Kooperation mit dem US-Konzern hat nach Aussage von Firmenchef Hubert Stärker in den vergangenen Jahren be-währt. Die Produktion von Abgasan-lagen an Standorten von Arvin Meritor in Thailand für BMW und in Mexiko für General Motors laufe bestens. Firmen-gründer Stärker begründete die Veräu-ßerung des Unternehmens damit, dass sich nur noch weltweit agierende Firmen auf dem Markt behaupten können. Nach seinen Angaben will der neue Be-sitzer am Standort Augsburg mit derzeit 1.474 Mitarbeitern festhalten.

Der amerikanische Autoteileher-steller Dana Corp. verkauft seine deut-sche Tochtergesellschaft, die Brems- und Kupplungsproduktefirma FTE, an das europäische Finanzunternehmen HgCapital. Das amerikanische Unter-nehmen nannte keinen Verkaufspreis, Branchenbeobachter schätzen diesen jedoch auf 200 Mio. Euro. Die FTE hat ihren Sitz im fränkischen Ebern und er-wartet in diesem Geschäftsjahr einen Umsatz von mehr als 260 Mio. US-$. Die FTE hat Werke in Ebern, Fischbach und Mühlhausen sowie Puebla (Mexiko) und Gravatai (Brasilien) und beschäftigt 2.850 Mitarbeiter.

Der Automobilzulieferer Phoenix AG trennt sich mit Wirkung zum 1. Januar vom europäischen Teil des Ge-schäftsbereiches Industrie-Hydraulik-schlauch. Er wird an die Firma Kna-pheide GmbH Hydraulik-Systeme mit Sitz in Beckum veräußert. Dazu ge-hören die Fertigungsanlagen, die Lager-bestände sowie das Know-How bei der Entwicklung und Produktion von draht-verstärkten Hydraulikschläuchen am Standort Waltershausen in Thüringen.

Der Spezialist für gepanzerte Fahr-zeuge, Trasco Fahrzeuge Bremen GmbH, Bremen, wechselt den Besitzer. Die finanziell angeschlagene Mutterge-sellschaft Sachsenring verkauft Trasco an den amerikanischen Sicherheitskon-zern Armor Holding (Umsatz: knapp 300 Mio. US-$) für knapp 6,5 Mio. Euro. Von den 210 Trasco-Mitarbeitern soll jeder zweite übernommen werden.

. Deutsche Bank verkauft Continental Anteile

Die Deutsche Bank hat für rund 140 Mio. Euro ihren 7,5%-igen Anteil an dem Hannoveraner Reifenhersteller und Automobilzulieferer Continental verkauft. Mit dem Anteilsverkauf der Deutschen Bank erhöht sich der An-teil der fei handelbaren Continental-Ak-tien auf rund 91%. Bei einer Freefloat-Marktkapitalisierung von rund 1,8 Mrd. Euro erwirtschaftete der viertgrößte Rei-fenhersteller der Welt im vergangenen Jahr einen Umsatz in Höhe von 11,23 Mrd. Euro. Die Deutsche Bank setzt mit dem Verkauf den Abbau von Industrie-beteiligungen fort.

AVL List übernimmt den deutschen Motorenentwickler Dr. Schrick GmbH in Remscheid. Zuletzt setzten die Deut-schen mit 200 Mitarbeitern 22 Mio. Euro. um.

Auslandsmeldungen

Northrop Grumman verkauft TRW Automotive

Die Northrop Grumman Corp., Los Angeles, verkauft die Automobil-sparte der TRW Inc, Cleveland, für 4,725 Mrd. US-$ an das Investmen-

tunternehmen Blackstone Group. Die Transaktion werde unter dem Vor-behalt durchgeführt, dass die Fusion von Northrop Grumman und TRW ab-geschlossen werde. Die Summe von 4,725 Mrd. US-$ setze sich aus einer Barzahlung von 3,757 Mrd. US-$, Schuldtiteln von 600 Mio. US-$ und einer anfänglichen Kapitalbeteiligung an TRW Automotive von 368 Mio. US-$ zusammen.

Bucher Industries in Niederwe-ningen verkauft per Anfang 2003 den Bereich Duro-Geländefahrzeuge an die Kreuzlinger Mowag. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Bucher Industries wolle sich im Fahrzeugbau auf Kommu-nalfahrzeuge konzentrieren, begrün-dete die Firmenleitung den Verkauf. Die ursprünglich für die Schweizer Armee entwickelten Duro Gelände-fahrzeuge stehen heute weltweit als Ambulanz- und Transportfahr-zeuge im Einsatz. Mo“wag stellt ge-panzerte Spezialfahrzeuge für den militärischen Gebrauch her und be-schäftigt in Kreuzlingen rund 500 Angestellte.

Der französische Autokonzern Renault S.A. will seinen Anteil am zweitgrößten kolumbanischen Auto-hersteller Sofasa auf 60% erhöhen und dazu Anteile vom Mehrheitsei-gentümer Valores Bavaria abkaufen. Momentan hält Renault 23,7% an Sofasa, die endgültigen Kaufbedin-gungen müssen aber noch verhan-delt werden. Valores Bavaria trennt sich von seinen Anteilen, um aus dem Fahrzeuggeschäft auszusteigen und sich auf andere Gebiete zu kon-zentrieren.

Elektrotechnik Urs Weinwurm

Siemens will Handy-Sparte nicht verkaufen Infineon besiegelt Partnerschaft bei Speicherchips mit Nanya Hesta nimmt Zellweger Luwa von der Börse

Grundig zuversichtlich für Einigung über Verkauf noch dieses Jahr

Der fränkische Elektronikkonzern Grun-dig hofft auf einen Verkauf des Unter-

nehmens noch in diesem Jahr. Dass es sich beim Käufer um den taiwanesi-schen Monitor-Hersteller Sampo han-delt, wollte ein Grundig Sprecher nicht bestätigen. Die in Zeitungsberichten als

Kaufinteressent genannte Sampo hat bisher lediglich Verhandlungen über eine Kooperation mit Grundig bestätigt. Die gleichfalls als Kandidat geltende Beko-Gruppe ist in den Hintergrund gerückt.

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Infineon besiegelt Partnerschaft bei Speicherchips mit Nanya

Infineon hat die Zusammenarbeit bei Speicherchips mit dem erwarteten tai-wanesischen Partner Nanya durch end-gültige Verträge besiegelt. Beide Partner gründen zu gleichen Teilen ein Joint Venture. Die Produktionsstätte soll 2,2 Mrd. Euro kosten, wobei beide Parteien nur 550 Mio. Euro einbringen wollen. Die Finanzierung der restlichen 1,1 Mrd. ist noch offen. Nach Informationen aus Branchenkreisen soll die Summe fremdfinanziert werden. Sowohl die Aufnahme eines Partners, Kredite oder ein Börsengang wären möglich.

Die West LB hat sich im Rahmen einer Private Equity-Transaktion am Ak-quisitionskonsortium zur Übernahme des französischen Elektrokonzerns Legrand mit 200 Mio. Euro beteiligt. Partner des internationalen, von Wendel-Investis-sement und Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) geführten Konsortiums sind unter Management von Goldman Sachs und HSBC stehende Private Equity-Fonds sowie Familiengesellschafter der Grün-dungsfamilien von Legrand. Die Akquisi-tion wurde möglich, nachdem Schneider Electric S.A. entschied, seine Fusion mit dem Wettbewerber nicht zu verwirkli-chen. Der Kaufpreis für 98,04 % des Kapi-tals bzw. 98,2 % der Stimmrechte beträgt 3,63 Mrd. Euro. Damit stellt die Transak-tion den größten Leveraged Buyout Kon-tinentaleuropas der vergangenen Jahre dar. Die Finanzierung des Eigenkapital-anteils des Investments über 1,76 Mrd. Euro wurde von den genannten Private Equity-Investoren vorgenommen. Die ex-terne Neuverschuldung des Unterneh-mens beträgt 2,43 Mrd. Euro, davon 1,83 Mrd. Euro in Form von Bankkrediten und 600 Mio. Euro in Form einer Mezzanine-Finanzierung.

Kurzmeldungen

Die ATB Austria Antriebstechnik in Spielberg in der Steiermark hat 94% der Anteile an der Möller An-triebstechnik GmbH (Nordenham bei Bremen) übernommen. Ein Kauf-preis wurde nicht genannt. Möller An-triebstechnik stellt unter dem Marken-namen Felten & Guilleaume explosions-geschützte und gekapselte Elektromo-toren her und hat in Deutschland einen Marktanteil von über 50%.

Der Mischkonzern 3M will die Sparte TV-Objektive von Corning für 850 Mio. US-$ kaufen. Das Geschäft soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, wie 3M mitteilte. Corning, welt-größter Hersteller von Glasfaserkabeln für die Telekom-Industrie, erhält damit dringend benötigte Barmittel, um seine Schulden reduzieren zu können.

Der Automobilzulieferer W.E.T. Au-tomotive Systems hat den Sensor-technik-Anbieter Ruf Electronics GmbH komplett übernommen. W.E.T. erweitert damit seine Angebotspalette im Bereich Kabeltechnik. Hinsichtlich des Kauf-preises wurde Stillschweigen vereinbart.

Nachdem der Leiterplattenhersteller AT&S seine Beteilung am Funkdaten-Spezialisten Adcon auf rund 10% aufge-stockt hat, kündigte AT&S Chef Willi Dörf-ling an, dass die Möglichkeit einer Über-name der Mehrheit besteht. Adcom zeigte sich von dieser Aussage überrascht.

Kudelski verkauft einen Teil der Schaltkreisherstellerin Precel an die ju-rassische Firma Biwi, die zur Zeit 145 Personen beschäftigt und unter an-derem die Schweizer Identitätskarten fertigt. Prezel bleibt im Besitz der Ku-delski Gruppe. Der Preis der Transaktion wurde nicht genannt.

Der Gründer des Elektro-Unterneh-mens Rein, Werner Rein, verkauft sein Unternehmen an die Voralberger Un-ternehmer Andreas Eggler und Gerhard Ludescher. Neben den 160 Mitarbeitern und Immobilien übernehmen Eggler und Ludescher auch den Firmennamen Rein.

Die LEM-Gruppe, Herstellerin von Elektronikkomponenten sowie Prüf- und Steuergeräten für elektrischen Strom, expandiert weiter in Asien. Sie übernimmt Teilbereiche der japanischen Hinode und der chinesischen Nanjing. Der Anteil am LEM-Umsatz der Region Asien wird sich durch die beiden Akqui-sitionen von 16% auf 23% erhöhen.

Der Voralberger Beleuchtungsher-steller Zumtobel ist durch die teure Übernahme des britischen Konkurrenten Thorn im Jahr 2000 und wegen der Kon-junkturflaute ins Strudeln gekommen. Der US-Investor Kohlberg, Kravis und Roberts (KKR) hat nun 100 Mio. Euro zugeschossen, und im Gegenzug auf

49% des Aktienkapitals aufgestockt. KKR besaß zuvor 34,04%. Die Zumtobel-Familie hält nun mit etwas mehr als 50% noch immer die Mehrheit.

Der Münchener Finanzinvestor Bay-Tech Venture Capitalist hat sich an dem fränkischen Medizin-Laserher-steller WaveLigth Laser beteiligt. Dies im Rahmen einer genehmigten Barkapi-talerhöhung.

K. Capital Partners, Boston, hält 21,53% der Stimmrechte der in der Messtechnik tätigen Leica Geosys-tems. Das teilte Leica Geosystems mit Bezug auf die Offenlegungspflicht mit.

Das Schweizer Medizintechnikunter-nehmen Centerpulse verkauft das Ge-schäft mit mechanischen Herzklappen Carbomedics und Mitroflow an die ita-lienische SNIA SpA. Der Verkaufspreis beträgt 116 Mio. US-$. Der Preis setzt sich aus 80 Mio. in bar und einer Privat-platzierung in der Höhe von 36 Mio. zu-sammen.

Für den Verkauf der Sparte Auto-batterien erhält der Batteriehersteller Varta (Hannover) vom US-Anbieter Johnson Controls 312,5 Mio. US-$. Verkauft wurden die Varta Automo-tive GmbH sowie 80% der VB Auto-batterie GmbH.

Auslandsmeldungen

Investor erhöht Beteiligung an ABB auf 10%

Die schwedische Finanzgesellschaft In-vestor der Industriellenfamilie Wallen-berg hat ihren Anteil an ABB durch den Kauf von mehr als 28 Mio. Aktien auf 10% erhöht. Anfang November war be-reits der Kauf von 24 Mio. Aktien ge-meldet worden, was die Beteiligung von damals 4,8% auf 6,8% gesteigert hatte.

Hesta nimmt Zellweger Luwa von der Börse

Der bisherige Mehrheitsaktionär Hesta AG in Zug will die Technologiegruppe Zellweger Luwa vollständig über-nehmen. Als Begründung wird an-geführt, dass der Turnaround bei der Firma einige Jahre in Anspruch nehmen wird und der Kapitalmarkt diese Zeit nicht gibt.

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Computerindustrie und Telekommunikation Sebastian Späth

Vodafone auf Einkaufstour Cegetel verbleibt bei Vivendi Telekom verkauft 10% von T-Online Privatisierung der Cesky Telekom gestoppt

Computerindustrie

Das Geschäft des insolventen Softwareunternehmens Brain Interna-tional ist an einen US-Investor verkauft worden. Die kalifornische Beteiligungs-gesellschaft Parallax Capital Partners hat mittels eines „Asset Deal“ Verträge, Aufträge und Mitarbeiter von Brain In-ternational erworben. Das Insolvenzver-fahren für die leere Hülle von Brain In-ternational wird unabhängig davon wei-tergeführt und die Firma abgewickelt.

Der Konzern General Electrics ver-kauft seine deutsche Tochter GE Com-puNet, sowie die österreichische GE Capital IT Solutions an die britische Computacenter Plc. Ein deutscher GE-Sprecher bezifferte den Kaufpreis mit 57 Mio. Euro. Sollte GE CompuNet im kommenden Jahr Gewinne schreiben, würden weitere 64 Mio. Euro fällig.

Die österreichische ACP Computer Handels GesmbH hat das Systemhaus ASCAD Informationstechnologie GesmbH in Korneuburg übernommen. ASCAD, die mit 38 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 18 Mio. Euro erreicht, soll in eine bestehende ACP-Tochter integriert werden.

Die beiden österreichischen IT-Sys-temhäuser Naviconsult und Infovi-sion fusionieren und werden dabei unter dem Dach der NAVIConsult AG mit einem Jahresumsatz von neun Mio. Euro und einer Mitarbeiterzahl von 87 der größte österreichische Navision Partner.

Die indische NIIT Ltd. akquirierte die deutsche AD Solutions AG für 3 Mio. US-$, um einen Zugang zum euro-päischen Markt zu bekommen. AD So-lutions schreibt speziell angepasste Soft-ware für Firmen, besitzt Standorte in Ös-

terreich und der Schweiz und beschäf-tigt 75 Softwarespezialisten.

Telekommunikation

Vodafone auf Einkaufstour

Vodafone Group Plc ist weiter auf Einkaufstour. Obwohl sie den Kampf um die französische Cegetel verloren hat, kaufte Vodafone weitere 10,8% der griechischen Panafon für 311 Mio. Euro. Damit hält Vodafone nun einen Anteil von 62,78% an Panafon. Gleichzeitig erwarb sie von der ING Gruppe 7,56% an der niederländi-schen Libertel und stockte ihren Anteil somit auf 77,56% auf. Ein Preis wurde nicht genannt, die Anteile hatten je-doch, Libertels Schlusskurs als Grund-lage genommen, einen Wert von 217 Mio. Euro.

Cegetel verbleibt bei Vivendi

Vivendi Universal S.A. will ihren Anteil von 44% an Cegetel, der Mutter des zweitgrößten französischen Mobil-funkbetreibers SFR, nicht an Vodafone Plc. verkaufen. Weiterhin wird Vivendi versuchen, durch die Ausübung einer Option mit British Telecom weitere 26% der Cegetel Aktien in ihren Besitz zu bringen.

KPN Telecom, bemüht den drü-ckenden Schuldenberg von 15 Mrd. Euro abzubauen, verkaufte ihre bel-gische Tochter KPN Belgium an die ebenfalls niederländische Telekomgesell-schaft Scarlet. Der Deal, der noch von den belgischen Behörden genehmigt werden muss, umfasst den Transfer von ca. 200 Angestellten zu Scarlet. Ein Preis wurde noch nicht bekannt. Anderer-seits kann KPN Schnäppchen nicht wi-derstehen: Firmensprecher verlauteten, dass KPN am UMTS-Netz der deutschen

Mobilcom AG interessiert sei. Über die Tochter E-Plus liebäugelt KPN mit der Akquisition von 880 der rund 3.300 Mobilcom UMTS Standorte.

Deutsche Telekom verkauft 10% von T-Online

Die Deutsche Telekom AG verkauft knapp 10% der Aktien ihrer Tochterge-sellschaft T-Online International AG an verschiedene institutionelle Großan-leger. Die dreifach überzeichnete Pla-zierung bringt der Deutschen Telekom 610 Mio. Euro ein, die dem Abbau des 64 Mrd. Euro großen Schuldenbergs dienen sollen.

Die Telecom Italia (TI) hat 75 Mio. Aktien der Telecom Austria AG ver-kauft, das ist über die Hälfte ihres ur-sprünglichen Anteils von 149 Mio. Ak-tien oder 29,8%. Weiterhin zog sie ihre beiden Vertreter aus dem Vostand der Telecom Austria ab. Mit dem Be-ginn ihres Österreich-Engagement vor 4 Jahren hat die TI bisher 470 Mio. Euro verloren.

Hingegen erwarb die Capital Re-search and Management Company, Los Angeles, Aktien der Telecom Aus-tria und besitzt nun insgesamt 5,3 % der Stammaktien. Der Erwerb geschehe nicht in der Absicht, mit erworbenen Anteilen die Firma zu kontrollieren.

Auslandsmeldungen

Privatisierung der Cesky Telekom gestoppt

Die Privatisierung des tschechischen Te-lekomunternehmens Cesky Telecom ist dem tschechischen Finanzminister zufolge nun endgültig gescheitert. Nachdem ein Angebot der Deutschen Bank, sowie der Tele Danmark abge-

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Luft und Raumfahrt Antonius von Salis-Soglio

Fairchild Dornier vor Zerstückelung Claas übernimmt Brötje Automation

lehnt wurde will die Regierung nun ein neues Privatisierungskonzept erarbeiten. Dies soll allerdings noch bis zum Früh-jahr 2006 dauern.

IBM erwarb für 2,1 Mrd. US-$ das US-Softwareunternehmen Rational Software (Jahresumsatz: 689 Mio. US-$, 3.400 Mitarbeiter). Rational bietet Werkzeuge für die Entwicklung von Software für Pager, Handies, medizi-nische Geräte sowie für Flugverkehrs- und Rüstungssysteme an.

Verizon Communications Inc., New York, verkauft ihre 5,4%-ige Beteiligung an Cable & Wireless, London, als „Schritt im Rahmen der Unternehmensstrategie“. Der Wert der

Beteiligung wird auf 280 Mio. US-$ geschätzt.

Die Hutchinson Whampoa Ltd., Hongkong, wird sich nach Informati-onen der Hong Kong Economic Times im Rahmen des Börsengangs der China Telecom Corp. an dem Unternehmen beteiligen. Weitere Details wurden je-doch noch nicht bekannt.

Australien verschiebt die Privatisie-rung des größten Telekomunternehmens Telstra auf unbestimmte Zeit. Nach der Ankündigung des Premierministers John Howard, dass der Staat die verbliebenen 50,1% erst an die Börse bringe, wenn der Aktienkurs attraktiver sein, sank der Aktienkurs auf ein Fünf-Jahrestief.

Der niederländische Elektronikkon-zern Philips und der spanische Tele-komkonzern Telefónica de España S.A.U. haben sich zu einer auf zwei Jahre begrenzten Allianz zusammen-geschlossen, um die Möglichkeiten der Breitbandtechnologie im Haushalt weiter zu entwickeln. Auch wollen die Firmen bei der Forschung über neue Trends und Technologien zusammen-arbeiten.

Da die japanische NTT DoCoMo keine der neuen Aktien an KPN Mobile erwirbt, die durch eine Umwandlung von Schuldverschreibungen in Aktien in Höhe von 14 Mrd. Euro entstehen, fällt ihr Anteil an KPN Mobile von bisher 15% auf 2,2%.

Der insolvente Regionalflugzeug-bauer Fairchild Dornier wird wahr-scheinlich in Einzelteilen verkauft, da es keinen Bieter mehr für das ganze Un-ternehmen gibt. Das russische Bieter-konsortium bestehend aus den Irkutsk Flugzeugwerken und dem Alumini-umhersteller Basic Elements hat ein neues Angebot vorgelegt, das neben der Airbus-Komponentenfertigung nur noch eine Option zum Kauf der Hoff-nungsbaureihe 728/928 vorsieht. Von den zwei Interessenten für eine Ge-samtübernahme, dem Konsortium Al-liance Aircraft um den Ex-Dornier-Entwicklungschef Earl Robinson sowie dem Schweizer Konsortium Aviation Finance Consulting, gibt es nach wie vor keinen Finanzierungsnachweis. Die Produktion des kleineren 328-Jets soll an die US-Finanzierungsgesellschaft Di-meling, Schreiber & Park gehen. Für die Bereiche Airbus-Komponenten und Wartung bewirbt sich das Schweizer Staatsunternehmen Ruag Aerospace.

Claas übernimmt Brötje Automation

Der Hersteller von Erntemaschinen Claas KGaA, Harsewinkel, übernimmt

von der britischen Baxi Group Ltd., Derby, 51% an der Brötje Automa-tion GmbH, Wiefelstede. Anfang 2004 sollen die restlichen 49% erworben werden, teilte der Finanzchef des Fami-lienunternehmens Rüdiger Günther mit. Der Gesamtkaufpreis liegt bei 25 Mio. Euro und werde aus dem Cash Flow der Claas-Gruppe finanziert. Brötje Auto-mation ist nach eigenen Angaben Welt-marktführer bei Montagezellen für Flug-zeugrümpfe und Tragflächenteile. Auf diesem Gebiet ist Claas bereits mit der Claas Fertigungstechnik tätig, die Ferti-gungsanlagen für die Autoindustrie fer-tigt und als Zulieferer für Flugzeugher-steller tätig ist.

Auslandsmeldungen

Der britische Luftfahrt- und Rüs-tungskonzern BAE Systems plant mit der italienischen Finmeccanica-Gruppe die Bildung eines Joint Ventures mit etwa 3,5 Mrd. Euro Umsatz. Kernstück wäre die Alenia Marconi Systems, die beiden Unternehmen je zur Hälfte ge-hört, mit 1,2 Mrd. Euro Umsatz.

Die drei Private Equity-Firmen Apollo Advisors, Apax Partners und Permira

geben endgültige Angebote für den eu-ropäischen Satellitenbetreiber Inmarsat ab. Inmarsat wird von den größtenteils verschuldeten europäischen Telekom-munikationsfirmen, unter ihnen die BT Group, die Deutsche Telekom, France Telecom und Telenor, zum Verkauf an-geboten und soll rund 1,6 Mrd. US-$ wert sein.

Rüstungsindustrie

BAE Systems verkauft Heckler & Koch

Der britische Rüstungskonzern BAE Sys-tems hat den Gewehr- und Handfeu-erwaffenkonzern Heckler & Koch an ein privates Investorenkonsortium ver-kauft. Die Heckler & Koch-Gruppe mit rund 700 Beschäftigten und 130 Mio. Euro Umsatz in 2001 gehört zu den füh-renden und hochspezialisierten Waffen-lieferanten für die NATO-Truppen sowie westliche Sicherheitskräfte. Zu den Inves-toren gehören nach Unternehmensan-gaben die langjährigen Geschäftsführer Ernst Mauch und Dirk Holzknecht sowie Andreas Heeschen, Mehrheitsgesell-schafter und Geschäftsführer des Wup-pertaler Waschmittelkonzerns Luhns.

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Baustoffindustrie Niklas Lang

Neuer italienischer Hauptaktionär stellt Weichen für Dyckerhoff-Übernahme Buderus trennt sich von seiner Zementsparte Neuer Zementkonzern entsteht auf dem fünften Kontinent

Neuer italienischer Haupt-aktionär stellt Weichen für Dyckerhoff-Übernahme

Der Zementhersteller Dyckerhoff AG aus Wiesbaden steht vor einer Über-nahme durch den italienischen Zemen-thersteller Buzzi Unicem SpA. Ein erster Schritt wurde jetzt vollzogen, indem die Familiengesellschafter von Dyckerhoff 10% ihrer Stammaktien di-rekt an Buzzi und weitere rund 24% an die ebenfalls italienische Gesellschaft IMI Investments verkauft haben. Der Verkaufspreis des Gesamtpakets dürfte sich auf rund 400 Mio. Euro belaufen haben. In zwei Jahren hat Buzzi dann die Möglichkeit, für 418,5 Mio. Euro das IMI-Paket zu erwerben. Dann würde Buzzi rund 68% der Stämme und mehr als ein Drittel des Aktienkapitals kon-trollieren. Buzzi hatte im Sommer 2001 rund 30% der Stamm-Aktien gekauft. Spannend bleibt nun die Frage, wie sich die restlichen Großaktionäre Schwenk-Zement (rund 11%), und Holderfin B.V. (knapp 10%) verhalten. Holderfin, einer Tochter von Holcim, wurde selbst Interesse an Dyckerhoff nachgesagt.

Buderus trennt sich von seiner Zementsparte

Der Wetzlarer Heiztechnikspezialist Buderus AG will seine Zementsparte an HeidelCement verkaufen. Im Ge-genzug beteiligt sich Buderus an dem Baustoffhersteller. Über das Volumen des Aktientauschs wollten sich die beiden beteiligten Unternehmen nicht äußern. Buderus begründete den Ab-schied aus dem Zementgeschäft mit dem „attraktiven Angebot der Hei-delCement AG“ und den „schwie-riger werdenden Marktbedingungen in der Zementwirtschaft“, so Buderus-Chef Uwe Lüders. HeidelCement über-nimmt von Buderus ein Zementwerk in Wetzlar samt dazugehörigen Kalk- und Gipssteinbrüchen sowie die Baustoff-Union GmbH. Alle 115 Mitarbeiter

sollen übernommen werden. Der Ver-kauf muss noch von den Aufsichtsräten beider Unternehmen genehmigt werden – sowie vom Bundeskartellamt. Mit der Übernahme des Wetzlarer Zementwerks vergrößert HeidelCement auch seine ge-ographische Streuung – und erhält laut Analysten-Meinung eine hochprofitable Sparte von Buderus.

Kurzmeldungen

Die luxemburgische Tochter der Sommer-Gruppe bietet den freien Ak-tionären der Tarkett Sommer AG für ihre Anteile jeweils 6,50 Euro – knapp 60% mehr als der letzte Kurs vor der Aussetzung vom Handel. Der Mehrheits-eigentümer des größten europäischen Herstellers von Bodenbelägen hält der-zeit rund 82% der Stimmrechte an Tar-kett Sommer. Pläne für einen Squeeze-Out, ein Delisting von der Börse oder die Aufgabe des Firmensitzes in Frankenthal wurden bisher nicht kommentiert.

Der Bauzulieferer Pfleiderer AG aus Neumarkt hat seine Türensparte früher als geplant verkauft und kann sich nun auf seine neuen Kerngeschäfte Holz-werkstoffe und Infrastrukturtechnik konzentrieren. Zum 1. November ist die Türensparte nach Zustimmung der Kartellbehörden an die dänische Vest-Wood-Gruppe übergegangen. Zuvor hatte Pfleiderer schon seine Fensterpro-duktion an das Management und die Dämmstoffsparte an die spanische Ura-lita S.A. verkauft.

Die RWE AG will ihre Beteiligung am Essener Baukonzern Hochtief AG über die Börse verkaufen. Die Veräu-ßerung an eine dritte Partei sei hin-gegen vom Tisch, so Hochtief-Chef Hans-Peter Keitel. Eine kurzfristige Tren-nung ist aber angesichts der schlechten Börsenlage eher unwahrscheinlich. RWE wollte sich ursprünglich bis Ende 2003 von seiner Beteiligung von 57% an Hochtief trennen.

Die Bremer Zechbau Holding schluckt Teile des insolventen Bremer Bauunternehmens Kamü (Kurt A. Müller). Der Name Kamü sowie das Logo sollen bestehen bleiben. Neben dem Renovierungsbereich werden die Hoch-, Tief- und Ingenieur-Aktivitäten übernommen und damit 140 der 165 Beschäftigten.

Auslandsmeldungen

Die Wiener Städtische Allge-meine Versicherung ist neuer Kern-aktionär beim weltmarktführenden Zie-gelhersteller Wienerberger. Die Wiener Städtische übernehme rund 7% der An-teile von der belgischen Koramic Buil-ding Products N.V.., die jetzt noch rund 20% der Anteile hält. Die Betei-ligung der Wiener Städtischen steigt nun auf 9%. Koramic – und auch der zweite Großaktionär, die Bank Aus-tria-Creditanstalt (BA-CA), haben ihren Rückzug schon länger angekün-digt (vgl. MAR 10/02 bis 12/02) – jetzt wurde also der“erste Schritt in Richtung Kapitalmarkt“ getan, wie es Wiener-berger-Chef Reithofer formulierte. Ko-ramic besitzt neu noch etwa ein Fünftel der Anteile – und zusammen mit der Bank Austria (Syndikat) nun weniger als 50%. Somit ist Wienerberger nun mehr-heitlich im Streubesitz. Der Rückzug von Koramic sei „ein sehr stark psycholo-gisches Element“, so Reithofer weiter. Durch den Streubesitz-Anteil von rund 54% wird die Aktie nun auch im ATX und MSCU stärker gewichtet – was be-deutet, dass z.B. ATX-gebundene Fonds die Aktie nachkaufen müssten.

Der Verkauf von Ast-Holzmann, der österreichischen Tochter des in-solventen Holzmann-Konzerns, bleibt spannend: „Es sind jetzt noch zwei Unternehmen im Gespräch“, so Ast-Chef Dieter Mittelmann. Es soll sich um einen deutschen und einen ös-terreichischen Konzern handeln. Wel-cher deutsche Baukonzern Österreich

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Holz, Papier und Verpackungen Nicolas Schoeller

Stora-Enso beabsichtigt Übernahme von AS Sylvester Kneissl-Verkauf gescheitert W. Heinzel AG übernimmt die Gruber+Weber International Holding

im Visir hat, ist nicht klar. Bilfinger-Berger winkte ab („An Österreich sind wir nicht interessiert“) und Hochtief wollte zum Thema Ast keine Stellung-nahme abgeben. Möglicherweise han-delt es sich bei den Interessenten auch um Mischkonzerne, wie Branchen-In-sider vermuten.

Die Baustoffgruppe Leube über-nimmt die Mehrheit an der Ebenseer Betonwerke GmbH in Siezheim. Die Eignerfamilie Rieder zieht sich bis auf einen kleinen Anteil aus dem Be-tonsteingeschäft zurück. Die Leube-Gruppe, die schon zuvor mit 50% an Ebenseer beteiligt war, hat ihren An-teil nun auf über 90% ausgebaut, und gleichzeitig so auch ihren Mitarbeiter-stamm auf 420 und den Umsatz auf 100 Mio. Euro verdoppelt. „Für uns ist wichtig, dass Ebenseer in Öster-reich Marktführer bleibt“, so Leube-Chef Rudolf Zrost. Neben den Leube-Geschäftsfeldern Zement, Kalk und Farben kommen nun Betonsteine für

den Garten- und Lanschaftsbau als weiteres Standbein von Leube hinzu.

Die Conzzeta Holding verkauft rückwirkend auf den 1. November die auf die Herstellung von Baumaterialien spezialisierte Hard AG in Volketswil (ZH) an die Jura Holding in Aarau. Zur Hard (17 Mio. SFr Umsatz) gehören ein Kies-werk, ein Transportbeton-Werk und eine Kalksandstein- Fabrik. Zum Übernahme-preis wurden keine Angaben gemacht. Die Conzzeta Holding setzt durch diese Transaktion ihre Fokussierung auf die Kernbereiche Maschinen- und Anla-genbau sowie Konsum- und Industrie-produkte fort.

Neuer Zementkonzern entsteht auf dem fünften Kontinent

Durch die Fusion der Queensland Ce-ment Ltd. (QCL), einer Tochter der Holcim Ltd., und der Australien Cement Holdings (ACH) entsteht der neue Branchenführer in Austra-

lien. Das neue Unternehmen hat eine Jahreskapazität von mehr als 3 Mio. Tonnen Zement und erwirtschaftet einen Umsatz von über 400 Mio. Euro. Der Zusammenschluss bedarf aller-dings noch der Zustimmung der Wett-bewerbsbehörden. Holcim erwartet den Abschluss der Transaktion im ersten Quartal 2003. Holcim ist an der neuen Gesellschaft mit 50% beteiligt. Je 25% halten die ACH Gesellschafter Hanson Plc und CSR Ltd. Das neue Unternehmen wird landesweit drei Produktionsstätten kontrollieren (in Queensland, New South Wales und Tasmanien). Die Produktionsstätten zeichnen sich durch sehr geringe Pro-duktionskosten aus und nutzen ein enges Netz von Verteilstellen entlang der australischen Ostküste.

Die spanische Investment-Gruppe Nefinsa wurde Hauptaktionär des Bau-konzerns Uralita S. A. Nefinsa besetzt mit ihren 47,7% der Anteile fünf der elf Sitze des Managing Boards.

Holz

Stora-Enso beabsichtigt Über-nahme von AS Sylvester

Der finnisch-schwedische Holzkonzern Stora-Enso strebt eine Mehrheitsbe-teiligung an Estlands größter Sägewerk-Gruppe AS Sylvester an. Stora-Enso würde mit der Übernahme, die bis Januar 2003 abgeschlossen werden soll, zum größten Säge- und Holzbeschaffungsun-ternehmen im Baltikum aufsteigen.

Papier

W. Heinzel AG übernimmt die Gruber+Weber International Holding

Die Papiergruppe W. Heinzel AG hat den Zuschlag für die Übernahme des

Kartonunternehmens Gruber+Weber International Holding B.V. bekommen. Die Akquisition soll das techni-sche Know-how für den Bau einer Papiermaschine in der tschechischen Schwester Biocel Paskov S.A. lie-fern. Damit dient die Übernahme der Markt- und Technologievorbereitung für die Herstellung von Frischfaser-karton und Papier durch die Zellstoff-fabrik Biocel Paskov.

Die Pelikan Holding AG kauft die Bereiche Stempel und Vervielfältigung per Ende Jahr von der Henkel KGaA zurück. Henkel hatte die Bereiche zuvor von Pelikan gekauft, will nun je-doch im Rahmen einer Sortimentsbe-reinigung auf einige Geschäftsfelder verzichten und sich auf die Kernge-schäftsfelder Kleben und Korrigieren konzentrieren.

Der österreichische Anlagenbauer Andritz plant die Zellstoff- und Pa-piersparte von ABB zu übernehmen. Das neue Geschäftsfeld stärkt die Prozess- und Systemkompetenz von Andritz. Ein Vertrag für die Übernahme wesentlicher Teile der Zellstoffsparte mit Standorten in Kanada, Schweden und Finnland ist bereits unterzeichnet.

Verpackung

Die EU-Kommission prüft erneut den geplanten Zusammenschluss des französischen Anlagenbauers Sidel mit dem Kartonverpackungshersteller Tetra Laval. Nachdem das vor einem Jahr von der Kommission ausgesprochene Verbot vor zwei Wochen in erster Instanz von einem EU-Gericht gekippt wurde, ist das Vorhaben nun neu zur Prüfung angemeldet.

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Sonstiges

Die Bechstein AG, berühmter deut-scher Hersteller von Klavieren, führt mit einem führenden asiatischen Her-steller von Musikinstrumenten Ge-spräche über die Bildung einer Part-nerschaft. Die angestrebte Koope-

ration soll Bechstein den Zugang zu etablierten Vertriebskanälen in Asien eröffnen.

Kneissl-Verkauf gescheitert

Der Verkauf des schwer angeschla-genen Skifabrikanten Kneissl Dachstein

AG ist vorerst gescheitert. Die deutsch-französische Sportartikelgruppe adidas-Salomon AG hat laut Österreich-Chef Stefan Schwarz kein Interesse mehr an einem Erwerb von Kneissl. „Verkauf ist kein Thema mehr“, bestätigte auch der Kneissl-Hauptgeschäftsführer Florian Brunner.

Textil und Bekleidung Nicolas Schoeller

EBAI plant Beteiligung an Vossen Palmers Textil AG absorbiert Gazelle PPR verkauft Facet und Finaref

Nahrungs- und Genussmittel Julien Zornig

Interessenten für Süßwarensparte von Pfizer Fusion von Nord- und Westfleisch geplatzt Privatisierung der Bulgartabak weiter verzögert Kaufvertrag zwischen Emmi und SDF über Käsegeschäft unterschrieben

EBAI plant Beteiligung an Vossen

Im Rahmen einer Kapitalerhöhung des Frottierherstellers Vossen beabsichtigt EBAI 1,225 Mio. Aktien für 2 Mio. Euro zu zeichnen. EBAI erlangt damit eine 20%-ige Beteiligung an Vossen. Durch die Eigenkapitalzufuhr kann Vossen sein Wachstum fortsetzen und das Vorhaben 2005 an den Kapitalmarkt zu gehen weiter verfolgen.

Die US-Investmentgesellschaft Ca-pital International reduziert ihre Beteili-gung an dem Vorarlberger Strumpfher-steller Wolford von knapp mehr als 5% auf 4,82%.

Palmers Textil AG absorbiert Gazelle

Die Wäschekette Gazelle, eine Tochter der Palmers Textil AG, geht rückwir-kend zum 31. März 2002 in Palmers auf und verliert damit ihre Eigenstän-digkeit als Aktiengesellschaft. Die getrennten Markenauftritte sollen jedoch beibehalten werden. Palmers verspricht sich von der Verschmelzung „interne und externe Synergien sowie steuerliche Vorteile“.

Nach Abschluss der Kapitalerhö-hung hat der Händler für Motorradbe-kleidung und -zubehör Eurobike zwei neue Hauptaktionäre. Die DIC Deut-

sche Investor Capital Holding ist nun mit 24% und die schweizerische Ver-mögens- und Beteiligungsgesellschaft AG mit 12,9% beteiligt.

PPR verkauft Facet und Finaref

Der französische Luxushersteller Pinault Printemps Redoute S.A. (PPR) hat seine Banktöchter Facet an BNP Paribas und Finaref an Crédit Ag-ricole für insgesamt rund 3,4 Mrd. Euro verkauft. Mit diesem Schritt hat PPR-Vorstandschef Serge Weinberg den Umbau von PPR angestoßen und verschafft dem hochverschuldeten Konzern finanziellen Spielraum.

Mövenpick gibt den Verkauf der Deliciel AG, die neu einen Umsatz von 100. Mio. SFr zu erzielen gedenkt, an die Zuger Panetta Holding bekannt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen be-wahrt. Panetta übernimmt alle 200 De-

liciel-Beschäftigten. Deliciel bleibt aber wichtiger Lieferant für Mövenpick, die aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage auch im zweiten Halbjahr 2002 nicht mit einer Verbesserung des opera-tiven Ergebnisses rechnen.

Brau und Brunnen kauft die Ro-stocker Brauerei

Der Getränkekonzern Brau und Brunnen wird von der belgischen Brau-ereigruppe Interbrew die Rostocker

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Handel Alexander Kudlich

Käufer für Libro gefunden oop übernimmt Waro Deutsche Post verkauft Evita

Brauerei übernehmen. Über den Kauf-preis für die Brauerei mit den Marken Rostocker, Freibeuter und Roter Ok-tober, die mit 120 Angestellten jähr-lich knapp 400.000 Hektoliter Bier pro-duziert, wurde Stillschweigen bewahrt. Der Verkauf von Apollinaris an den bri-tischen Partner Cadbury Schweppes hatte Brau und Brunnen 151 Mio. Euro eingebracht.

Interbrew zahlt hohen Preis für Gilde

Die Stadt Hannover will ihren Anteil an der Gilde-Brauerei AG an die In-terbrew S.A., Leuwen, verkaufen. Der belgische Brauereikonzern teilte mit, die Stadt als größter Aktionär der Brauholding Braugilde Han-nover AG unterstütze ihr öffentli-ches Angebot. Interbrew zahlt aller-dings einen hohen Preis, denn sie ver-pflichtet sich, den Sitz der Brauerei die nächsten 30 Jahre in Hannover zu be-lassen, und die nächsten fünf Jahre auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Die Übernahme hat insge-samt ein Volumen von rund 523 Mio. Euro. Zum Interbrew-Konzern gehören in Deutschland unter anderem bereits die Biermarken Beck´s und Diebels.

Interessenten für Süßwaren-sparte von Pfizer

Im Bietverfahren um die Süsswaren-sparte des amerikanischen Pharmakon-zerns Pfizer wird der schweizerische Lebensmittelkonzern Nestlé als einer von mindestens zwei Kandidaten ge-handelt. Auch der britische Süsswa-renhersteller Cadbury Schweppes hat ein Angebot über angeblich 4 Mrd. US-$ für die Pfizer-Tocher Adams abge-

geben. Adams, zweitgrößter Kaugum-mihersteller der Welt, erzielte im ver-gangenen Jahr einen Umsatz von 1,96 Mrd. US-$. Nestlé hat derzeit noch keine Kaugummis im Sortiment.

Die ostdeutsche Traditionsbrau-erei Wernesgrüner, deren Umsatz auf 62 Mio. Euro beziffert wurde, gehört jetzt vollständig zur Bitburger-Getränk-gruppe. Bitburger übernimmt mit sofor-tiger Wirkung den verbleibenden An-teil von 47%, der bis jetzt im Besitz der Brauerei Riebeck GmbH & Co. war, hinter der der Erfurter Unternehmer Ro-land Müller steht.

Die fest verabredete Fusion der beiden Unternehmen Nordfleisch und Westfleisch zum größten deut-schen Fleischkonzern ist geplatzt. Es habe keine Einigung über die finan-ziellen Rahmenbedingungen erzielt werden können, wobei Einzelheiten nicht genannt wurden. Das neue Un-ternehmen hätte einen Umsatz von drei Mrd. Euro erzielt.

Das schwedische Unternehmen Ce-realia AB kauft 11% am größten eu-ropäischen Mühlenunternehmen, mit einem Umsatz von 430 Mio. Euro, VK Mühlen, ein. Dazu werde das Grund-kapital von 39,6 auf 44,5 Mio. Euro erhöht, teilte die VK Mühlen mit. Die Käufer zahlen 83,50 Euro je Aktie. Ce-realia setzte als einer der größten Le-bensmittelkonzerne in Skandinavien rund 670 Mio. Euro um.

Wie die bulgarische Privatisie-rungsbehörde mitteilte, haben sich alle Bieter für die Bulgartabak Hol-ding auf eine weitere Wartefrist von zwei Monaten verständigt. Der Ver-

kauf des staatlichen Tabakmonopols wird durch einen Rechtsstreit der dor-tigen Behörden bisher verhindert. Zu den Bietern gehört auch weiterhin die Tochter der Deutschen Bank AG, die in Sofia ansässige Tobacco Capital Partners, die einen Preis von 110 Mio. Euro geboten hat.

Der Deal zwischen Swiss Dairy Food (SDF) und Emmi ist nun endgültig abgeschlossen. Der Kaufvertrag ist un-terschrieben, was Emmi zur Nummer Eins im schweizerischen Käsemarkt macht. Emmi hat somit nicht nur 340 SFr mehr Umsatz, sondern auch 350 Angestellte mehr. Emmi wir damit einen Umsatz von insgesamt 1,67 Mrd. SFr erzielen.

Die deutsche Oetker-Gruppe steigt bei der BBAG-Tochter Schwe-chater aus. Ihr 27,2%-Anteil wird an die Hopfen & Malz Holding AG ver-kauft. Über den Kaufpreis wurde nichts bekannt. Als Käufer wurden auch die Interbrew, Heineken oder SAB gehandelt.

Auslandsmeldungen

Die Unilever N.V., Rotterdam, hat eine Vereinbarung über den Verkauf ihrer Anteile an der Unipalmol Ma-laysia und der Palmol Plantations für 152 Mio. Euro getroffen. Käuferin sei die Palmco of Malaysia, eine Tochter der IOI Corporation, wie der Konsum-güterkonzern mitteilte. Die Palmco-Anteilseigner müßten der Transaktion noch zustimmen, die wahrscheinlich Anfang 2003 abgeschlossen werden. Zu dem Verkauf gehören mehr als 20.000 Hektar Palmöl-Plantagen in Malaysia.

Käufer für Libro gefunden

Die Buch- und Medienhandelskette Libro wird nun doch nicht liquidiert.

Praktisch in letzter Minute fand der Masseverwalter des insolventen Unter-nehmens einen Käufer für die noch vor-handenen Assets, wie Markenname,

Warenlager und Mietverträge. Der in-dustrielle Josef Taus zahlt über seine IPO Beteiligungs-Management AG das geforderte Mindestgebot von fünf

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Mio. Euro für Libro. Das Detailkonzept zur Sanierung der im Konkurs befindli-chen Libro AG will der Industrielle und frühere VP-Chef Josef Taus erst zu Jah-resbeginn 2003 bekannt geben, wenn der Kauf wirksam wird. Klar sei, dass 192 von 215 Filialen, oder mehr über-nommen werden.

Coop übernimmt Waro

Die unter anderem den Denner-Kon-zern kontrollierende Rast Holding hat für die Supermarktkette Waro einen dankbaren Käufer gefunden. Zu einem nicht genannten Preis und vorbehält-lich der Zustimmung der Wettbewerbs-kommission erwirbt Coop die 28 Läden der Waro AG, davon sechs in der West-schweiz, und kommt damit zu einem gesamten Umsatzvolumen von rund 650 Mio. SFr. Besonders attraktiv an der Waro Kette sind die großflächigen Läden. Die etwa 1.590 Beschäftigten erhalten einen neuen Arbeitgeber. Der Name Waro verschwindet.

Buch.de übernimmt Teile von BOL

Der Online-Buchhändler Buch.de in-ternetstores hat Teile des vor der Schließung stehenden Konkurrenten BOL des Bertelsmann-Konzerns über-nommen. Damit wird Buch.de zum zweitgrößten Online-Buchhändler im deutschsprachigen Raum nach Amazon. Buch.de kaufe den Kundenstamm von BOL in Deutschland, Österreich und der Schweiz und übernehme auch die BOL Marken sowie die jeweiligen In-ternet-Domains der drei Länder. Ber-telsmann Direct Group erhalte dafür einen Anteil von 25,1% von Buch.de und 800.000 Mio. Euro in bar. Buch.de erzielte in den ersten sechs Monaten

dieses Jahres einen Umsatz von 6,9 Mio. Euro. Dabei entstand ein operativer Ver-lust von 900.000 Euro. Der Gütersloher Konzern hatte Anfang September den Rückzug von BOL bekannt gegeben, da die Tochter die geforderte Rendite auf absehbare Zeit nicht werde erbringen können.

Deutsche Post verkauft Evita

Die Deutsche Post verkauft ihre vor dreieinhalb Jahren gestartete Shopping-Website Evita an das Internetportal Lycos Europe. Der Vertrieb einer bunten Angebotspalette passt nicht mehr in das Geschäftsmodell von Europas größtem Postkonzern. Die Evita Homepage hatte zuletzt magere 4,2 Mio. Seitenzugriffe. Lycos Europe, das Gemeinschaftsunter-nehmen des US Internetportals Lycos und Bertelsmann hat im zweiten Quartal mit Werbung und E-Commerce 30 Mio. Euro umgesetzt.

Der britische Handelsriese Great Universal Stores (GUS) kauft die Bau-marktkette Homebase für 900 Mio. brit.-£ (1,5 Mrd. Euro). Die Private Equity Firma Permira hatte Homebase vor zwei Jahren von der Supermarkt-kette Sainsbury`s für 750 Mio. brit.-£ gekauft. Homebase ist die Nummer Drei der britischen Baumarktbranche und hat 17.000 Beschäftigte.

Der Teilverkauf der Jelmoli Holding an Pelham Investments kann nicht wie geplant vollzogen werden. Ein Ak-tionär habe Einspruch erhoben gegen den Entscheid der Übernahmekom-mission, wonach der Teilverkauf keine Pflicht zu einem Angebot an die Pu-blikumsaktionäre auslöse. Der Verkauf sieht vor, dass die von der Hansa AG beherrschte Pelham 20% der Stimmen

und 10% des Aktienkapitals von Walter Fust übernimmt. Der Preis pro Namens-aktie beträgt 280 SFr. Pelham erhält zudem eine Call-Option auf sämtliche von Walter Fust gehaltene Jelmoli-Ak-tien. Fust hält rund 40% der Stimmen und 23% des Kapitals.

Der britische Medienhandelskon-zern Virgin muss seinen Megastore in Wien, das größte CD-Fachgeschäft des Landes, vorerst selbst weiterführen. Ge-spräche mit der slowenischen Kette Big Bang/ Building of Fun (BoF) über eine Übernahme des Standortes brachten keine Ergebnisse. Ein zuvor angedachter Management Buyout nach dem Beispiel der Megastores in Frankreich kam auch nicht zustande.

Die Lüthy Buchhandlung AG, Solo-thurn übernimmt zum 31. Dezember die Aktienmehrheit an der Stocker Bücher-haus AG, Luzern. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Stocker war bisher ein Joint Venture der St.Galler Rösslitor Bü-cher AG und der Lüthy Buchhandlung AG. Da Lüthy und Stocker schon heute operationell und personell eng zusam-menarbeiten, ändere sich an Konzept und Ausrichtung der Großbuchhand-lung in Luzern nichts. Stocker wolle in den nächsten Jahren die Marktführung in Luzern und der Zentralschweiz aus-bauen.

Die Galenica Gruppe übernimmt rückwirkend zum 01.07.2002 100% der französischen Medipole Distribution. Medipole ist im Bereich Lagerhaltung und Vertrieb von Medikamenten und pharmazeutischen Produkten tätig. Der frühere Besitzer, die Omega Pharma, die im Verkauf von rezeptfreien Medika-menten europaweit tätig ist, bleibe einer der wichtigsten Kunden.

Finanzdienstleistungen Marco Hoffleith

Bieter für Bankgesellschaft Berlin springt ab HVB erwägt Verkauf der Norisbank Commerzbank verkauft US-Vermögensverwalter Montgomery

Bieter für Bankgesellschaft Berlin springt ab

Die texanische Investmentgesellschaft Lone Star hat sich aus dem Bieterver-

fahren um die Bankgesellschaft Berlin (BGB) zurückgezogen. Somit bleibt das US-Konsortium BGB Capital Partners der einzige ernsthafte Interessent für die angeschlagene Bank. Zu diesem ge-

hören eine Investorengruppe um den US-Banker Chris Flowers und die ameri-kanische Beteiligungsgesellschaft Texas Pacific Group. Als Begründung für den Rückzug aus dem Due Dilligence Ver-

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fahren nannte Lone Star, dass die zur Verfügung stehenden Informationen nicht ausreichten, um ihr geplantes Konzept umzusetzen. Danach hätte sich das Land Berlin nicht an weiteren Ri-siken der Bank beteiligen müssen. Vor diesem Hintergrund wird immer wahr-scheinlicher, dass das Land Berlin versu-chen wird, die Bank in eigener Regie zu sanieren und später zu verkaufen. Denn laut Finanzsenator Thilo Sarrazin wird es einen Verkauf um jeden Preis nicht geben.

HVB erwägt Verkauf der Norisbank

Die HypoVereinsbank AG (HVB), München, will nach Angaben aus Ban-kenkreisen die zum Konzern gehörende Nürnberger Norisbank AG, einen Spe-zialist für Verbraucherkredite, verkaufen. Die Bank ist profitabel (mit einer Eigen-kapitalrendite von gut 30% vor Steuern gehört sie zu den profitabelsten Insti-tuten in Deutschland), passt jedoch laut Angaben der HVB nicht mehr in die stra-tegische Ausrichtung des Konzerns. Mit einem Verkauf ist im Jahresverlauf 2003 zu rechnen. Ein Verkauf der Norisbank könnte nach Analystenschätzungen rund 400 bis 500 Mio. Euro einbringen.

Commerzbank verkauft US-Ver-mögensverwalter Montgomery

Die Commerzbank AG, Frankfurt, hat den überwiegenden Teil der Asset-Ma-nagement-Aktivitäten ihrer US-Fonds-tochter Montgomery Asset Manage-ment an den Finanzdienstleister Wells Fargo & Company, San Francisco, ver-kauft. Wells Fargo, der nach eigenen Angaben ein Vermögen von über 200 Mrd. US-$ verwaltet, erwirbt rund 85% des von der Commerzbank-Tochter ver-walteten Fondsvermögens in Höhe von derzeit 5,8 Mrd. US-$. Der Verkaufs-preis wurde nicht genant. Ihre US-Am-bitionen dürften der Commerzbank je-doch teuer zu stehen gekommen sein. Nach Informationen aus Finanzkreisen soll der Verkaufspreis gut 50 Mio. Euro betragen. Für den Kauf des US-Publi-kums- und Spezialfondsanbieter soll die deutsche Bank 1997 jedoch rund 200 Mio. Euro bezahlt haben. Die Transak-tion steht noch unter Vorbehalt von ver-schiedenen Genehmigungen und dürfte in spätestens einem halben Jahr abge-schlossen sein. Nach der Veräußerung

betreut die Commerzbank noch gut 100 Mrd. Euro an privaten und instituti-onellen Vermögen.

Die Deutsche Bank AG, Frankfurt, setzt ihren Kurs des Verkaufs ihrer Rand-aktivitäten weiter fort (vgl. MAR 12/02 und 11/02). Sie verkauft nun ihr in St. Louis beheimatetes US-Konsumen-tenkreditgeschäft für rund 100 Mio. Euro an die US-amerikanische E*Trade Bank. Die in die Transaktion einbezo-genen Einheiten von Deutsche Finan-cial Services (DFS) bieten Privatkunden Finanzierungen von Wohnmobilen und Motorbooten. Ohne verbriefte Forde-rungen und Forderungsverkäufe er-hält E*Trade mit der Übernahme ein Netto-Forderungsvolumen von 1,75 Mrd. US-$. Der deutsche Bankenprimus hat ferner seinen Anteil in Höhe von 28,95% an der Banque de Luxem-bourg S.A. an die Banque Federative du Credit Mutuel veräußert. Ein Kauf-preis wurde nicht bekannt gegeben. Des Weiteren wurde die 100%-ige Tochter easycash GmbH an die GZS Gesell-schaft für Zahlungssysteme mbH für 55 Mio. Euro verkauft. Zudem gab die Bank bekannt, dass sie im Rahmen ihres Aktienrückkaufprogramms die Schwelle von 5% überschritten hat. Für den ge-planten Verkauf großer Teile des Pri-vate Equity-Portfolios zeichnet sich eine Übernahme durch das Management ab. Die Deutsche Bank steht in exklusiven Verhandlungen über den Verkauf au-ßerbörslichen Direktbeteiligungen im Gesamtvolumen von rund 3 Mrd. Euro an das Management-Team von DB Ca-pital um Chairman Ted Virtue und Eu-ropa-Chef Graham Clempson.

Die Dresdner Bank AG, Frankfurt, will sich von einigen ihrer Beteiligungen trennen, die nicht zum Kerngeschäft des Institutes gehören. Zur Debatte steht unter anderem der Verkauf der Mak-lergesellschaft Dr. Lübke Immobilien, des Online-Händlers Allago sowie die auf die Wertpapierabwicklung speziali-sierte Lombardkasse. Die Immobilien-gesellschaft Dr. Lübke, die 1989 von der Dresdner Bank übernommen wurde, ist mit einem Vermittlungsvolumen in 2001 von rund 400 Mio. Euro und 170 Mit-arbeitern einer der größten Immobilien-vermittler für private und gewerbliche Objekte. Die zum Allianz-Konzern ge-hörende Dresdner Bank schlägt mit der Trennung von Randaktivitäten den glei-

chen Kurs ein wie die übrigen deut-schen Finanzinstitute, die zur Zeit alle-samt bemüht sind, ihr Profil zu schärfen und den Markt mit einer klar fokus-sierten Strategie zu überzeugen.

In Finanzkreisen wird es für mög-lich gehalten, dass sich bei der BHF-Bank ein Eigentümerwechsel anbahnt. Die niederländische Finanzgruppe ING, die an BHF seit 1999 die Mehrheit hält, sei unzufrieden mit den Erträgen des Institutes, heißt es im Nachrichten-magazin Der Spiegel. Ferner blieben die erzielten Synergien hinter den Er-watungen. Die Holländer verhandeln mit mehreren Interessenten über den Verkauf der ertragsschwachen Frank-furter Tochter. Die Postbank, die mit der Übernahme ihr Kreditgeschäft deut-lich ausbauen könnte, hat laut Angaben der Financial Times Deutschland erst kürzlich die BHF-Bücher geprüft. Der Ausgang der Gespräche ist allerdings noch offen. Von den Beteiligten wurde keine Stellungnahme abgegeben. ING will jedoch weiter in Deutschland expandieren. Eckpfeiler könnte statt der BHF die Direktbank DiBa werden, an der ING seit Anfang 2002 die Mehrheit hält.

Kurzmitteilungen

Die niederländische Großbank ABN Amro hat nach erfolgreicher Due Dili-gence Prüfung nun den Kaufvertrag für das Kölner Privatbankhaus Dellbrück & Co. unterzeichnet (vgl. MAR 11/02). Le-diglich die Kartellbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen.

Nach Beseitigung aller Hürden ist die OekoGeno bereit für eine Fusion mit der GLS Gemeinschafts-bank. Zum 1. Januar 2003 wird die GLS Gemeinschaftsbank die Geschäfte der einstigen Öko-Bank übernehmen, nachdem die in wirtschaftliche Schief-lage geratene Bank zunächst der BAG Hamm zum Zweck der Sanierung über-tragen worden war. Nunmehr ist auch der Weg frei für eine Fusion der Nach-folgerin der Öko-Bank-Genossenschaft, OekoGeno eG, mit der GLS. Dies wurde auf der Vertreterversammlung der Oe-koGeno Mitte November in Frankfurt beschlossen. Mit der Fusion, die zum 1. Januar 2004 angestrebt wird, wird die größte ethisch-ökologische Bank-genossenschaft mit 30.000 Mitgliedern entstehen.

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Die Hypo Vereinsbank AG (HVB), München, hat bei der geplanten Ab-spaltung ihrer Immobilienbank Real Es-tate Bank AG mit rund 79 Mrd. Euro Bilanzsumme jetzt freie Verfügungsge-walt. Durch das Übernahmeangebot an die außenstehenden Aktionäre stieg der HVB-Anteil auf knapp 97%. Der Preis lag bei 21 Euro je Aktie. Es wurden 8,1 Mio. Aktien oder umgerechnet 15,6% der Stimmrechte gekauft. Die HVB will die Real Estate Bank von der Börse nehmen, mit zwei weiteren Hypothekenbanken fusionieren und anschließend über Re-alteilung von der HVB abspalten.

Deutschlands größte Bausparkasse, Schwäbisch-Hall, hat von Chinas No-tenbank die Genehmigung für ein Joint Venture mit der China Construction Bank erhalten. Die gemeinsame Bau-sparbank soll bis Anfang 2003 den Be-trieb aufnehmen.

Auslandsmeldungen

Die britisch-asiatische HSBC Group Plc, London, verstärkt ihre Präsenz in den USA. Für 14,2 Mrd. US-$ erwirbt die Großbank den zweitgrößten Finanz-dienstleister der Vereinigten Staaten, die Household International. Der Übernahmepreis bewertet die Aktie des führenden amerikanischen Kredit-karten-Anbieters mit 30,04 US-$, was einem Preisaufschlag von 34% gegen-über dem Schlusskurs vor Bekanntgabe entspricht. HSBC wird durch den Zukauf seine Präsenz im amerikanischen Markt deutlich ausbauen: der neue Partner aus Illinois ist mit 1.400 Niederlassungen in 46 Bundesstaaten vertreten und ver-sorgt zur Zeit 50 Mio. Kunden mit Kre-ditkarten, preiswerter Autofinanzierung und Hypotheken. Der Einstieg in preis-aggressive Massengeschäft stellt für HSBC einen Strategiewechsel da. Denn bislang war das 1865 als Hongkong Shanghai Bank Corporation ge-gründete Institut vor allem auf vermö-gende Kunden fixiert. HSBC-Vorstands-chef Keith Whitson begründete den Zu-kauf mit der Aussage, dass der amerika-nische Finanzmarkt einfach zu wichtig sei, um ignoriert werden zu können. Er kündigte weitere Zukäufe an, sofern der Preis stimmt. Vor diesem Hintergrund schien der Zeitpunkt des Einstiges bei Household ideal: Der Aktienkurs der Nummer Zwei der Finanzdienstleister in den USA (Marktführer ist die zur Citi-

group gehörende Associates First Ca-pital) war in diesem Jahr um über 60% gesunken, weil Anleger sich angesichts der schleppenden Konjunktur um stei-gende Kreditausfälle sorgten. Zudem reduzierten mehrere Kreditbewertungs-agenturen die Bonität von Household, nachdem sich das Unternehmen jüngst mit mehreren Bundesstaaten auf einen außergerichtlichen Vergleich wegen ag-gressiver Methoden bei der Kreditver-gabe geeinigt hatten.

Übernahmekampf um Crédit Lyonnais

Durch einen Überraschungscoup ist wieder Bewegung in die festgefahrene Neuordnung der französischen Ban-kenlandschaft gekommen. BNP Pa-ribas, Paris, erwarb bei einer Blitzver-steigerung für rund 2,2 Mrd. Euro (ent-sprechend 58 Euro je Aktie) den staatli-chen Teil von knapp 11% an der Groß-bank Crédit Lyonnais (CL). Der Preis entsprach einem Aufschlag von knapp 50% auf den damaligen Börsenkurs und war das mit Abstand höchste An-gebot aller Teilnehmer an der Auktion. Frankreichs führendes Kreditinstitut ist bei CL nun größter Einzelaktionär. Zuvor hatte Europas größte Bankengruppe rund 1% an der Börse erworben. BNP bootete die genossenschaftliche Finanz-gruppe Crédit Agricole aus, die bisher mit 10,7% stärkster Aktionär bei CL waren. Allerdings können die Agrar-banker auch auf die 3,7% der italieni-schen Banca Intesa zählen, bei der sie größter Aktionär sind. Das drittgrößte Aktienpaket an der 1999 privatisierten CL hält die zur Allianz-Gruppe gehö-rende Versicherung AGF. Sie besitzt 10,5% der Aktien, aber nur 6% der Stimmrechte. Crédit Agricole hat jedoch den Kampf mit der BNP um die Kon-trolle der Großbank CL aufgenommen. Die deutschen CL-Aktionäre Commerz-bank (3.9%) und Allianz (9,9%) halten sich offenbar aus dem Übernahmestreit der zwei französischen Banken heraus. BNP hat knapp zwei Wochen nach dem Überraschungskauf ihren Anteil an CL um weitere 5,3% (auf nun 16,2%) aus-gebaut. Im Gegenzug hat Crédit Ag-ricole ebenfalls ihre Beteiligung an CL auf 12,17% aufgestockt. Abgesehen von BNP und Société Générale, die etwa 4% an CL hält, haben sich alle an-deren CL-Großaktionäre – Agricole, Al-lianz, Axa, Commerzbank, BBVA und

Intesa – in einem Aktionärspaket ver-pflichtet, bei Verkäufen von CL-An-teilen vor Juli 2003 die Aktien zuerst an die anderen Großaktionäre anzubieten. Mit einem neuen Übernahmeangebot in Höhe von 19,5 Mrd. Euro (oder fast 56 Euro je Aktie) für die CL, das der Vor-stand der Crédit Agricole in der Nacht zum 16. Dezember beschlossen hat, scheint Agricole den aggressiven Über-nahmebemühungen der BNP jedoch eine empfindliche Rückschlag verab-reicht zu haben. Der Zusammenschluss der beiden Banken, sofern der CL-Vor-stand das Angebot annähme, würde eine neue Nummer Zwei (hinter der BNP) in Europa entsehen lassen.

Die Credit Swiss Group (CSG), Zü-rich, verkauft einer Tochter der Deut-schen Post AG, Bonn, zu einem nicht genannten Preis ihre beiden im Vermö-gensverwaltungsgeschäft tätigen Ge-sellschaften CS Advisory AG und CS Direct GmbH. Der mobile Vertrieb war 2001 gegründet worden, um für die Schweizer Großbank in Deutsch-land das Segment wohlhabender Pri-vatkunden zu erschließen. Die Post-bank, die durch den Zukauf in den mo-bilen Vertrieb von Finanzprodukten ein-steigt, fasst die zwei Gesellschaften in der Postbank Vermögensberatung AG zusammen, einer Vertriebsgesell-schaft für Bank- und Versicherungspro-dukte. Ab Ende 2005 will die neue Ge-sellschaft, die mit den übernommenen CS-Handelsvertretern Kunden mit einem Anlagevolumen von mindestens 25.000 Euro oder einem monatlichen Nettoein-kommen von 3.000 Euro beraten soll, schwarze Zahlen schreiben.

Die Schweizer Bank Julius Bär hat im Bereich Private Banking ein Joint Ven-ture mit der italienischen Bankengruppe Credito Valtellinese vereinbart. Die gemeinsame Gesellschaft Julius Bär Creval Private Banking SpA. wird ihren Sitz in Mailand haben und soll im kommenden Juni operativ tätig werden. Julius Bär wird 51% des Aktienkapitals von 15 Mio. Euro erwerben.

Während sich der US-Fonds Lone Star aus dem Bietergefecht um die Berliner Bankgesellschaft (vgl. Ar-tikel oben) zurückgezogen hat, geht er in Tokio auf Einkaufstour. Insgesamt 8,3 Mrd. Euro will Lone Star in Japan investieren. Zuerst kauften die Texaner

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das insolvente Kreditunternehmen First Credit und setzten sich gegen starke Konkurrenten wie Lehman Brothers oder CSFB durch. Nach An-gaben des Insolvenzverwalters inves-tierte der US-Fonds rund 826 Mio. Euro. Lone Star kaufte ferner dem an-geschlagenen Einzelhändler Seiyu das Kreditunternehmen Tokyo City Fi-nance (TCF) ab. Ein Preis wurde nicht genannt, der Preis soll aber die Schul-denlast von Seiyu um gut 1,2 Mrd. Euro senken.

Die zur verschuldeten BZ-Gruppe von Financier Martin Ebner gehörende BZ Bank verkauft zum 1. Januar 2003 ihren Geschäftsbereich BZ-Aktien-konto zu einem ungenanten Preis an die in Zürich ansässige Privatbank AIG Privat Bank. Damit wechseln rund 19.000 Konti mit einem durchschnittli-chen Stand von 20.000 SFr den Besitzer, was einem Volumen von 380 Mio. SFr entspricht.

Die Aktionäre der Valiant-Holding haben an einer außerordentlichen Ge-neralversammlung der Fusion der Va-liant-Gruppe mit der IRB Interregio Bank und der Luzerner Regiobank mit großer Mehrheit zugestimmt; die Aktionäre der beiden anderen Banken hatten das Vorhaben zuvor bereits gut-geheißen. Durch die Fusion der drei größten Schweizer Regionalbanken ent-steht ein Bankkonzern mit einer Bilanz-summe von mehr als 17 Mrd. SFr.

Der Börsenbetreiber Euronext Paris verhandelt einem Bericht der Börsen-Zeitung nach über einen Verkauf ihrer 25%-igen Beteiligung an dem Inde-xanbieter Stoxx Ltd. Die Deutsche Börse sowie der SWX Swiss Ex-change und Dow Jones halten eben-falls je ein Viertel an Stoxx. Zur Be-gründung der Verkaufabsichten hieß es, dass durch die Gründung der Euro-next (eine Börsenallianz der Plätze Paris, Amsterdam, Brüssel und Lissabon sowie

der Londoner Derivatebörse Liffe) das Verhältnis der Pariser Börse zu Stoxx schwieriger geworden sei. Die Amster-damer Börse hat traditionell starke Bin-dungen zu FTSE, dem britischen Stoxx-Konkurrenten.

Die Raiffeisen Bank AG (RZB), Wien, hat über die Raiffeisen Inter-national Beteiligungs AG (RIB) in Pris-tina 76% an der American Bank of Ko-sovo (ABK), die in 16 Niederlassungen 282 Mitarbeiter beschäftigt und 27.000 Private sowie 20.100 Firmen als Kunden hat, übernommen. Der Anteil wurde von der US-Entwicklungsagentur U.S. AID übernommen. Die RZB ist damit nach eigenen Angaben die erste westliche Bank, die ein strategisches Investment in der jugoslawischen Provinz Kosovo ein-geht. Die ABK wies nach Angaben der RZB per Ende Oktober 2002 eine Bilanz-summe von 45,6 Mio. Euro aus und ist damit Nummer Zwei unter den sieben im Kosovo tätigen Geschäftsbanken.

Versicherungen Gerling gelingt der Befreiungsschlag

Timo Wolff

Gerling gelingt der Befreiungsschlag

Zum Jahreswechsel übernimmt die vom ehemaligen Vorstandschef der Fran-kona Rückversicherungs-AG, Achim Kann geführte Investorengesellschaft Lago Achte GmbH sämtliche Aktivi-täten des Rückversicherungsgeschäfts des Gerling-Konzerns, der Gerling-Konzern Globale Rückversicherungs-AG. Die Käuferin zahlt erst bei erfolg-reichem Verkauf der Bestandteile 200 Mio. Euro an Gerling, wobei sich diese Summe erhöhen kann, wenn aus der Verwertung der Aktivitäten höhere Er-löse erwirtschaftet werden, die bis 350 Mio. Euro hälftig, darüber hinaus zu drei Vierteln und einem Viertel geteilt werden. Es ist geplant, das profitable Leben-Rückgeschäft, für das bei Gerling ein Wert von bis zu 550 Mio. Euro an-genommen wird, separat zu verkaufen. Über diesen Bereich werden weiter Ver-

handlungen mit der Hannover Rück-versicherungs-AG geführt. Die Sparten für Schaden und Unfall werden voraus-sichtlich abgewickelt. Nach dem Ausstieg aus der Rückversicherung gibt es weiter verschiedene Gerüchte über einen neuen Großaktionär für den verbleibenden Ger-ling-Konzern. Es werden Verhandlungen über eine Fusion mit dem Haftpflicht-verband der Deutschen Industrie (HDI), Muttergesellschaft der Hannover Rück, geführt. Allerdings heißt es aus Branchenkreisen, dass noch immer Inte-resse bei großen deutschen Industriebe-trieben wie der BASF AG, der Bayer AG und der Siemens AG an einem Einstieg über ein Private Equity-Vehikel bei Ger-ling bestehe, um ein Gegengewicht zum Marktführer bei Industrieversicherungen, der Allianz AG, zu erhalten. Mehrheits-eigner Rolf Gerling (65,5%), Minder-heitseigner Deutsche Bank AG (34,5%) und der HDI setzten nach Abschluss der Due Diligence Treffen zum Thema einer Fusion auf Februar 2003 fest. Gerling sei

bereit, mindestens 16% der Anteile ab-zugeben, damit mit den Anteilen der Deutschen Bank ein neuer Mehrheits-aktionär mindestens 50,5% erhalten könne, hieß es. (vgl. MAR 12/02)

Kurzmeldungen

Die Baloise Holding übernimmt die deutsche Tochtergesellschaft der britischen Royal & SunAlliance Plc, die Bremer Securitas. Als Kauf-preise werden 90 Mio. Euro genannt. Die deutsche Tochter der Baloise, die Basler Versicherung, wird mit der Se-curitas in der Basler Securitas in Bad Homburg zusammengeführt. Das Prä-mienvolumen der neuen Gesellschaft auf dem deutschen Markt werde rund 1,5 Mrd. Euro betragen. Die Über-nahme der Securitas ist der Anfang einer Reihe von Verkäufen durch RSA, die bis zu 12.000 Mitarbeiter und Prä-mienvolumen bis zu 3,5 Mrd. brit.-£ abbauen möchte, vor allem in den USA

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und im asiatisch-pazifischen Raum. (vgl. MAR 12/02)

Nachdem die Pensionskasse der No-vartis AG Mitte November den Verkauf ihres 5,4%-igen Anteils an Swiss Life bekanntgegeben hatte, folgte sie nur wenige Tage darauf der Meldepflicht, um einen neuen Anteil von nunmehr 5,8% offenzulegen. Nachdem es zu-nächst hieß, die Pensionskasse werde nicht an der Kapitalerhöhung der Swiss Life teilnehmen, erklärte der Chef der Swiss Life, Rolf Dörig, dass diese Mel-dung falsch sei.

Zurich Financial Services ist nicht am Rückkauf des Ende 2001 an die nie-derländische Strategic Management Corp. (SMM) veräußerten 21%-igen Anteils an der Baloise Holding interes-siert. ZFS hatte den Anteil seinerzeit für 1,72 SFr an SMM verkauft, wobei bisher von einem temporären Parken der Betei-ligung ausgegangen wurde.

Brandes Investment Partners halten seit Ende November einen 8,22%-igen stimmberechtigten Anteil an ZFS, nachdem der Anteil im August erst auf gerade über 10% erhöht worden sei.

Winterthur, Tochter der Credit Suisse Group, verkauft ihre portugiesi-schen Töchter für das Sach- und Lebens-versicherungsgeschäft mit Prämienein-nahmen von je 127 Mio. bzw. 45 Mio. Euro an die Liberty International, Teil der Liberty Mutual Group. Der Kauf-preis wurde nicht genannt.

Der Rückversicherungskonzern Con-verium Holding AG beteiligt sich mit 25% an der international tätigen Luft-fahrt-Zeichnungsagentur Global Aero-space Underwriting Managers Ltd. (GAUM). Ferner übernimmt Converium eine 25%-ige Beteiligung des Rück-versicherungsaufkommens des durch die GAUM verwalteten Luftfahrtpools. Die mit der Aktienbeteiligung verbun-dene Investition betrage weniger als 45 Mio. US-$, hieß es. Ziel ist der wei-tere Ausbau des Spezialitätengeschäfts der Converium. Gleichzeitig kündigten die britischen Versicherer Aviva Plc und Royal & Sun Alliance Plc an, den größten Teil ihrer Beteiligung an GAUM zu verkaufen. Aviva will sich bis Ende 2002 von seiner 50%-ige Beteiligung an GAUM trennen und ferner seine

28%-ige Beteiligung am Rückversiche-rungsaufkommen des Pools zurück-ziehen. RSA will seinen Anteil von 50% an GAUM drastisch auf 10,1% redu-zieren und statt 28% nurmehr 9% des Pools rückversichern.

Fidelity International Ltd. hält seit Mitte November einen 10,06%-igen Anteil an der Converium Holding AG, wurde mit Bezug auf die Offenlegungs-pflicht mitgeteilt. Die Anteile werden in verschiedenen Fonds durch Fidelity ge-halten und verwaltet.

Bank Austria Creditanstalt, Tochter der Hypo Vereinsbank AG, hat ihren 8%-igen Anteil an der Wiener Städti-schen Allgemeine Versicherung AG veräußert. Der Kaufpreis wurde nicht ge-nannt. Die Stammaktien gingen an die Wiener Städtische Wechselseitige Versicherungsanstalt-Vermögensver-waltung, die somit wieder zu 100% das Stammkapital hält. Sollte wieder ein Teil davon veräußert werden, würde er der HUK Coburg angeboten, mit der die Städtische seit dem Vorjahr zusam-menarbeitet. Die BA-CA beabsichtigt, das frei werdende Kapital für die Aus-weitung des Geschäfts in Osteuropa ein-zusetzen. (vgl. MAR 12/02)

Die österreichische Erste Bank und die österreichischen Sparkassen werden ihre Anteile an der s-Versi-cherung, Österreichs größtem Lebens-versicherer, von 70% auf 90% aufsto-cken. Die verbleibenden 10% werden von der zum Wiener Städtischen-Kon-zern gehörenden Donau-Versiche-rung gehalten. Ferner wollen Erste Bank und die Sparkassen ihren Anteil an der Donau-Versicherung von 20% auf 5% zurückschrauben. Die Donau-Versicherung wird dafür exklusiv Sach-versicherungen in Filialen der Ersten Bank und der Sparkassen anbieten, die s-Versicherung Lebensversiche-rungen. Damit kann die Wiener Städ-tische neben dem Netz der Bank Aus-tria Creditanstalt auch das Netz der Ersten Bank nutzen.

Die Victoria-Volksbanken Versi-cherungs-AG übernimmt die Wiener Quelle-Versicherung, mit 40.000 Kunden Österreichs größte Direktversi-cherung, von der Ergo AG. Der Kauf-preis wurde nicht bekannt gegeben. Die Quelle-Versicherung erlöste zuletzt

ein Prämienvolumen von 10 Mio. Euro jährlich.

General Electric Corp. plant den Verkauf ihres Rückversicherungsge-schäfts, der Employers Reinsurance Corp., in der ersten Jahreshälfte 2003. Das volatile Rückversicherungsgeschäft passe nicht zum Rest der auf stabile Ge-winne ausgerichteten Gesellschaft.

Die britische Versicherung Pruden-tial verkauft ihre Deutschlandgeschäft an Canada Life. Der Kaufpreis beträgt 129 Mio. Euro. Rund die Hälfte der Summe wird bar bezahlt, der Rest durch Über-nahme einer Rückversicherungspolice durch Canada Life. Die deutsche Pruden-tial-Tochter generierte 152 Mio. Euro Prä-mienvolumen im Jahr 2001. Canada Life beabsichtigt in Deutschland zu wachsen.

Die EU-Kommission hat das Gemein-schaftsunternehmen Industrieschutz In-surance Broker GmbH zwischen der Sie-mens AG und dem US-amerikanischen Versicherungsmakler Aon genehmigt.

Die kroatische Regierung hat nun-mehr das Privatisierungsverfahren des führenden Versicherers Croatia Osi-guranje endgültig eingestellt. Die Re-gierung werde das Verfahren überholen und im neuen Jahr bis zu 30% der Ge-sellschaft einheimischen Investoren an-bieten. (vgl. MAR 12/02)

Die Regierung von Sri Lanka beabsich-tigt bis zum Jahresende den staatlichen Versicherer Sri Lanka Insurance Corp. (SLIC) zu verkaufen. Vier Bietergruppen für eine 90%-ige Beteiligung wurden zu abschließenden Angeboten eingeladen: Eagle Insurance Co. Ltd., eine Tochter der Zurich Financial Services, DFCC Bank Ltd. und die Commercial Bank of Ceylon Ltd., Janashakthi Insurance und Asian Alliance. SLIC verfügt über eine Anteil von 43% des allgemeinen Ver-sicherungsmarktes und von 34% des Le-bensversicherungsmarktes in Sri Lanka.

Kernaktionäre der börsennotierten Uniqa wollen im Laufe des Jahres 2003 den AXA-Konzern Österreich samt seiner Tochtergesellschaften in Ungarn und Liechtenstein übernehmen. Der Kauf-preis für AXA-Österreich und die Toch-tergesellschaften werde in bar entrichtet, über die Höhe sei von beiden Seiten Still-schweigen vereinbart worden.

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Transport und Verkehr Florian Gräsel

Stinnes-Übernahme schreitet weiter voran Engere Zusammenarbeit zwischen Lufthansa und United Airlines geplant Thomas Cook kauft Vertriebs-Joint Venture mit British Airways auf

Logistik

Stinnes-Übernahme schreitet weiter voran

Die Deutsche Bahn AG will die kom-plette Übernahme des Logistikkonzerns Stinnes AG (vgl. MAR 12/02) bis Ende März abschließen. Zu diesem Zweck ist für Februar eine außerordentliche Hauptversammlung geplant, auf der ein Squeeze-out der restlichen Aktionäre beschlossen werden soll. Nach dem Ab-lauf der Übernahmefrist im Oktober hält die Deutsche Bahn bereits 99,71% der Anteile. Unter dem Dach von Stinnes sollen die Bahntochter Schenker und Deutsche Bahn Cargo zusammenge-legt werden, wobei man in Unterneh-menskreisen nicht von einer Fusion spre-chen will. So sollen auch die momen-tanen Firmenzentralen der beiden Un-ternehmen in Essen bzw. Mainz weiter bestehen. Für die bisherigen Stinnes-Geschäftsbereiche Chemie- und Werk-stofflogistik werden noch Käufer ge-sucht, wobei sich angeblich bereits ein Dutzend Finanzinvestoren für die Be-reiche interessieren.

Erste Gespräch zwischen Deut-scher und Österreichischer Post

Die Deutsche Post AG hat Gespräche mit der Österreichischen Post AG be-züglich einer Beteiligung an dem zur Privatisierung anstehenden österreichi-schen Unternehmen begonnen. Die Zu-stimmung des österreichischen Parla-ments zu dem Verkauf des noch mehr-heitlich im Staatsbesitz stehenden Pos-tunternehmens ist nur eine von vielen zumeist politische Hürden, die eine bal-dige Fixierung einer solchen Transaktion als unwahrscheinlich erscheinen lassen.

Der von der roten Berliner Stadtre-gierung geplante Verkauf der Berliner Hafen- und Lagerhaus Betriebe (Behala)

an die Berliner Stadtreinigung für 100 Mio. Euro ist geplatzt. Zum einen fehle eine Darstellung seitens des Käu-fers, wie das Unternehmen weiterge-führt werden sollte. Zum anderen fehle der Stadtreinigung nach einem Gebüh-renskandal und den daraus folgenden Rückzahlungen an Kunden die notwen-dige finanzielle Basis. Zudem wehrt sich das Management der Hafenbetriebe ve-hement gegen die Übernahme. Der Be-hala-Vorstand legte in diesem Zusam-menhang dem Berliner Senat ein Alter-nativkonzept für eine „Stand-alone“-Lösung des Unternehmens vor, welches momentan geprüft wird.

Die Deutsche Post AG hat den Ku-rier- und Expressdienstleister DHL In-ternational nun endgültig vollständig übernommen (vgl. MAR 12/02). Für die noch ausstehenden 24,4% An-teile, die zu 23% im Besitz zweier In-vestmenfonds und zu 1,4% im Besitz von Japan Airlines, standen zahlte die Post insgesamt 400 Mio. Euro. Im kom-menden Jahr will die Post ihr gesamtes Express- und Logistikgeschäft unter dem Markendach von DHL zusammenlegen. DHL ist die Nummer Eins unter den glo-balen Expresspostmarktteilnehmern. Sein Netzwerk umfasst 120.000 Zielorte in über 220 Staaten. Bereits 1998 und 2000 erwarb die Post für insgesamt 1,3 Mrd. Euro jeweils rund 25% an dem Expressdienst. Ziel ist es mit dem nun-mehrigen Eintritt in den US-Markt zum weltweiten Logistiker Nummer Eins zu avancieren.

Der deutsche Logistikdienstleister Müller-Die Lila Logistik hat Zwei seiner Töchter verkauft. Die erst im März dieses Jahres erworbene 51%-Be-teiligung an der V-Line Europe Export Marketing GmbH wurde an den Altei-gentümer zurückgegeben. Die 51%-ige Beteiligung an der Bau und Standortpla-nungsgesellschaft TKS wurde auf 47% abgebaut. Mit diesen Maßnahmen will

sich der Logistiker in Zukunft vermehrt auf sein Kerngeschäft, Speditionswesen, konzentrieren.

Die Deutsche Bank AG plant, die restlichen 5,4% der portugiesischen Au-tobahnbetreibergesellschaft Brisa der dem portugiesischen Staat gehörenden IPE-Holding abzukaufen.

Das Wiener Logistikunternehmen Schenker (vgl. MAR 12/02) wird die slowenische Spedition Intertrans über-nehmen. Das 200 Mitarbeiter starke Un-ternehmen soll vorbehaltlich der Zustim-mung der Kartellbehörden zu 100% ge-kauft werden.

Die Schenker AG gründet ein Lo-gistik-Joint Venture in China mit dem Beijing International Technology Cooperation Centre bei einer Beteili-gungsquote von 70%.

Jüngste Neuerwerbung der Öster-reichischen Bundesbahn (ÖBB) ist die kleine Wiener Spedition Schwarzinger & Co., die auf die Bereiche Stahl und Schrott spezialisiert ist. Mit dem 100%-igen Kauf will die ÖBB ihre Markposition als eine der größten Speditionen Öster-reichs weiter ausbauen.

Englands zweitgrößter Logistiker Wincanton will verstärkt nach Kon-tinentaleuropa expandieren und wird dafür die Europasparte seines Konkur-renten P&O für insgesamt 152,5 Mio. brit.-£ übernehmen. Wincanton ist Transportlogistiker für führende britische Supermärkte und Handelskaufhäuser.

Das Zusammenführen ihrer beiden Logistiksparten haben die beiden Schweizer Versandhändler Charles Veillon S.A. und Ackermann Ver-sandhaus AG aufgrund heftiger Pro-teste der Gewerkschaften wegen einem geplanten Abbau von 194 Stellen vor-erst auf Eis gelegt (vgl. MAR 12/02).

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Das Basler Logistikunternehmen Panalpina übernimmt 12% der Lu-xemburger Fluggesellschaft Luxair. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben ge-macht.

Luftverkehr

Engere Zusammenarbeit zwischen Lufthansa und United Airlines geplant

Die beiden Luftlinien Lufthansa AG und United Airlines planen, ihre Ko-operation bei Nordatlantikflügen weiter auszubauen. Mit Hilfe eines erweiterten Vertriebsabkommens hofft die vor der Insolvenz stehende United Airlines auf jährliche Mehreinnahmen von rund 90 Mio. US-$. Die Vereinbarung sieht ins-besondere eine verstärkte Koordina-tion von Flugpreisen, Zielen, Dienst-leistungen und Marketing vor. Gleich-zeitig wollen sich die beiden Fluggesell-schaften die Einnahmen aus den Nord-atlantikverbindungen teilen. Die tat-sächliche Durchführung der geplanten Schritte macht Lufthansa jedoch davon abhängig, wie die amerikanische Flug-gesellschaft den drohenden Konkurs abwenden wird. Eine kurzfristige Be-teiligung der Lufthansa an United Air-lines gilt in Analystenkreisen insgesamt als unwahrscheinlich.

Übernahme der Deutschen BA durch Easyjet gefährdet

Die geplante Übernahme der Deut-schen BA (DBA) durch Easyjet könnte am Widerstand der Piloten scheitern, die bis zum heutigen Datum das ihnen von der Billigfluglinie vorgelegte Low-Cost-Konzept ablehnen. Easyjet hatte im Frühsommer eine Kaufoption für die DBA mit Ausübungsfrist August 2003 erworben, was dem bisherigen Eigen-tümer, der British Airways, Verkaufs-einnahmen von 39 Mio. Euro einspielen könnte. Die DBA betreibt momentan mit 16 Flugzeugen ein innerdeutsches Netz mit den Drehkreuzen Berlin und München. Mit der Akquisition will die britische Gesellschaft im deutschen Markt Fuß fassen. Easyjet ist nach der jüngsten Übernahme seines Konkur-renten Go die größte Billigfluglinie Eu-ropas und konnte für das Geschäftsjahr 2002 ein um 78% gesteigertes Ergebnis vor Steuern von 71,6 Mio. Euro bei einem um 67% auf 358 Mio. Euro ge-

wachsenen Umsatz vorlegen. Die Sitze in den 65 Flugzeugen der Flotte waren mit 85% branchenüberdurchschnittlich ausgelastet. Easyjet will weiter expan-dieren und plant bereits den Kauf von 120 Flugzeugen des Typs Airbus.

Der Verkauf aller Anteile der Lufth-ansa AG an ihrer Tochter Start Ama-deus, dem spanischen Betreiber des weltweiten Reservierungssystems Ama-deus, steht unmittelbar vor dem Ab-schluss (vgl. MAR 12/02). Der Käufer, Amadeus Global Travel Distribution S.A. wird für das Aktienpaket rund 100 Mio. Euro zahlen.

Die Lufthansa AG hat ihren An-teil an der zweitgrößten britischen Flug-gesellschaft British Midland auf 30% minus 1 Aktie erhöht. Details zum Preis dieses Zukaufs von 10% wurden nicht genannt.

Die griechische Regierung nimmt einen neuen Anlauf zur Privatisierung der defizitären staatlichen Fluggesell-schaft Olympic Airways. Nach be-reits zweimal fehlgeschlagenen Privati-sierungsversuchen werden nun für min-destens 51% der Anteile Käufer ge-sucht. Bereits sechs Investorengruppen haben ihr Interesse angemeldet dar-unter auch die private griechische Flug-gesellschaft Aegean Airlines. Seit ihrer Verstaatlichung im Jahre 1975 flog die Luftlinie jährlich Verluste ein, im Jahre 2000 waren es 93 Mio. Euro.

Die SAir-Gruppe hat 56% ihrer Wartungsfirma SR Technics an den britischen Wagniskapitalgeber 3i ver-kauft. Das Transaktionsvolumen beläuft sich auf 618 Mio. SFr, wobei in dieser Summe auch Zuwendungen für neue Investitionen enthalten sind. 20% der Wartungsfirma hält ein weiterer briti-scher Wagniskapitalgeber, Star Ca-pital. Weitere 12% gehören dem Ma-nagement und den Angestellten. Die ehemalige Tochter der SAir beschäf-tigt rund 2.900 Mitarbeiter und soll nun mit Hilfe der neuen Finanzinves-toren ohne Abbau von Arbeitsplätzen weiter wachsen.

Trotz der Zustimmung der amerikani-schen Antitrust-Behörden wird die Flug-linie Swiss momentan noch nicht der Allianz Oneworld beitreten. Oneworld, der die Fluglinien American Airlines,

British Airlines und weitere sechs Flug-linien angehören, wolle kurzfristig keine neuen Mitglieder aufnehmen, sondern ihre bestehenden internen Kooperati-onen vertiefen. Gleichzeitig laufen aber zwischen der Swiss und den anderen Mitgliedern bilaterale Übereinkommen. So führen beispielsweise die Swiss und American Airlines bereits jetzt sämt-liche ihrer Nordatlantik-Verbindungen als Code-Share-Flüge. Bemühungen der Swiss, mit der Cathay Pacific ebenfalls Code-Share-Flüge nach Asien durchzu-führen, waren jedoch jüngst geschei-tert.

Die Credit Suisse First Boston hat nach eigenen Angaben ihren vormals 10%-igen Anteil an der österreichi-schen Luftlinie Austrian Airlines (AUA) auf unter 5% reduziert. Für die Aktio-närsstruktur der AUA ergeben sich je-doch keine Konsequenzen. Hauptakti-onär bleibt mit 39,7% noch immer die staatliche Österreichische Industrie-holding AG.

Die australische Fluggesellschaft Quantas wird sich mit 22,5% an der mehrheitlich staatseigenen Air New Zealand beteiligen. Die umgerechnet 275 Mio. Euro teure Transaktion muss jedoch noch von den Kartellbehörden beider Länder genehmigt werden. Die neuseeländische Fluggesellschaft war nach dem Konkurs ihrer australischen Tochter Ansett in die roten Zahlen ge-rutscht und wurde durch ein staatliches Finanzierungsprogramm vor dem Kon-kurs gerettet.

Touristik

Thomas Cook kauft Vertriebs-Joint Venture mit British Air-ways auf

Thomas Cook, Europas zweitgrößter Reisekonzern hat das Joint Venture Ac-coladia zum Verkauf von Urlaubsreisen, an dem die British Airways zu 50% beteiligt war, aufgekauft. Der Kaufpreis für die Anteile betrug laut Unterneh-mensangaben rund 6 Mio. brit.-£. Man wolle nun im Bereich der Linienflug-pauschalreisen die alleinige Kontrolle über die eigene Marke haben, so die Be-gründung für diesen Schritt.

Mit 25,1% wird sich der deutsche Reiseveranstalter TUI mit Wirkung zum

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1. Januar 2003 an der RT Reisen GmbH beteiligen. Das Unternehmen gehört zur Raiffeisen Tours Kooperation und ist mit seinen 1.268 Reisebüros Deutschlands größte Reisebürokooperation.

Mitte November wurde der Grund-stein für ein Joint Venture zwischen der TUI und der China Travel Service Corp. gelegt. In einem Memorandum vereinbarte man die Gründung eines von TUI kontrollierten Gemeinschafts-unternehmens, das erste dieser Art in China.

Der deutsche TUI-Konzern hat den französischen Reiseveranstalter Nou-

velles Frontières Ende Oktober voll-ständig übernommen. Das Unter-nehmen ist mit seinen rund 5.400 Be-schäftigten und einem Umsatz von 1,2 Mrd. Euro Frankreichs größter Reise-veranstalter. Das in den letzten Jahren Verluste verzeichnende Unternehmen, zu dem auch die Fluggesellschaft Cor-sair sowie die Hotelkette Paladien ge-hören, soll durch Umstrukturierungen bereits im Jahr 2003 wieder ein posi-tives Ergebnis verzeichnen.

Der englische Reisekonzern Ho-lidaybreak hat die Marke Eurosites des britischen Reisekonzerns My Travel für 28,9 Mio. brit.-£ in bar

übernommen. Eurosites ist Anbieter von Camping- und Caravan-Urlaub. Mit der Transaktion gehen auch die Verkaufsbüros von Eurosites in Hol-land, Dänemark und Deutschland an My Travel. Holidaybreak ist mit den Marken Eurocamp und Keycamp eu-ropäischer Marktführer von Camping-Urlauben. Eurosites war dessen wich-tigster Wettbewerber in allen großen europäischen Märkten.

Die Österreich-Tochter des Kuoni-Reisekonzerns hat rückwirkend zum 1. Januar 2002 auch die verbleibenden 30% der Restplatzbörse GmbH übernommen.

Dienstleistungen Christian Novosel

Ogilvy sucht nach PR-Agentur im deutschen Markt Deutsche Börse bald als Anbieter von Echtzeit-Finanznachrichten Neue Immobilien-Holding in Österreich

Deutsche Börse bald als Anbieter von Echtzeit-Finanznachrichten

Die Deutsche Börse AG erwirbt für einen unbekannten Betrag 50% der Anteile an der Infobolsa S.A., dem führenden spanischen Anbieter für Fi-nanznachrichten und vorher 100%-ige Tochter der Börse Madrid. Das Ge-schäft wurde von KPMG Corporate Finance betreut und wird auf ca. 20 Mio. Euro geschätzt. Zunächst werden 45% übernommen und die restlichen 5% durch eine Kapitalerhöhung fi-nanziert. Das Geschäft ist nur ein Teil der Erweiterung des Geschäftsmodells der Deutschen Börse, die bald Finanz-informationen über das Internet an-bieten möchte. Infobolsadient hierbei als Zugang zu Software und Satelliten-systemen. Die zu gründende Vertriebs-gesellschaft für den deutschen Markt soll mittelfristig einen Marktanteil von 10% erreichen, so Christoph Lammers-dorf, Vorstandsmitglied der Börse und baldiger Chairman der Infobolsa. Mit einem Basisangebot für 200 Euro im Monat und flexiblen Nutzungsbedin-gungen sollen die Bedürfnisse der mit Einspaarungen beschäftigten Finanz-

dienstleister getroffen werden, welche bisher für vergleichbare Dienste von Reuters oder Bloomberg sehr viel Geld ausgeben mussten.

Die Frankfurter Beteiligungsgesell-schaft WCM hat die meldepflichtige Grenze von 5% an der Agiv Real Es-tate überschritten. WCM hält nun nach eigenen Angaben 10,13% an der im M-Dax gelisteten Gesellschaft. Die Steige-rung resultiert aus Positionen, die durch einen Tausch mit der Familie Ehlerding, einem WCM-Großaktionär, in den Besitz der WCM kamen.

Der Versicherer Zürich Financial Services verkauft die Zürich Service AG an die Mummert Consulting AG und die Swicon South Africa (Pty) Ltd., um sich auf das Kerngeschäft zu fokussieren. Finanzielle Details wurden nicht offen gelegt.

Die Deutsche Telekom AG hat die Deutsche Bank AG beauftragt, den Verkauf der Auskunftssparte DeTe-Medien zu übernehmen. Diese macht einen Jahresumsatz von rund 350 Mio. Euro und eine zweistellige Gewinnm-arge. Man verspricht sich einen Ver-

kaufserlös von 1 Mrd. Euro. Noch gab es keine Gespräche mit möglichen Käu-fern. Außerdem wurde aus unterneh-mensnahen Kreisen bekannt, dass noch zehn weitere kleinere Bereiche ausge-gliedert werden sollen, um die Schulden von nun 64 Mrd. Euro auf 50 Mrd. Euro abzubauen.

Baxter International plant den Verkauf der meisten seiner Dialyse-Kli-niken in Lateinamerika und Europa, um sich auf das Produktgeschäft zu kon-zentrieren. Der deutsche Dialysespezi-alist Fresenius Medical Care (FMC) hat kein Interesse am Kauf des Gesamt-pakets, wie Analysten zunächst ver-muteten. Als weiterer Interessent wird Gambro aus Schweden gehandelt.

Der Verkauf der Gate Gourmet Switzerland AG an den US-Investor Texas Pacific Group verzögert sich weiter. Die British Airways, der dritt-wichtigste Kunde, fordert bessere Ver-tragsbedingungen und könnte Auslöser für das Scheitern der Verhandlungen werden.

Terra Firma, eine von Guy Hands gegründete Investmentgesellschaft, hat

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über ein Joint Venture mit der Landes-bank Hessen-Thüringen, der GAG Im-mobilien, 42.000 Wohnungen in Köln erworben. Die britische Gesellschaft zahlt 600 Mio. Euro in die GAG Immo-bilien, während die restlichen 1,3 Mrd. Euro für das Geschäft als Kredit aufge-nommen werden.

Der Verkauf des Airline-Caterers Ai-rest steht kurz bevor. Der Do&Co-Chef Attila Dogudan verhandelt nun nicht mehr nur um den Kauf der Austrian Airlines-Anteile. Es kommt nun auch eine Übernahme aller Anteile in Frage. Die Austrian Airlines hält 35%, die LSG 30% und Gate Gourmet 35% der Anteile.

Der Klinik-Betreiber Rhön-Klinikum hat das Johanniter-Krankenhaus in Dohna-Heidenau zur Nutzung über-nommen und plant einen Krankenhaus-neubau im sächsischen Pirna. Jedoch plant das Unternehmen, das Johanniter-Krankenhaus mit dem zuvor übernom-menen Kreiskrankenhaus Pirna zu-sammenzulegen und im Neubau unter-zubringen, der dann 500 Betten Kapa-zität aufweisen wird.

Viterra Rhein-Main expandiert

Die neu gegründete Viterra Rhein-Main übernimmt zum Januar 2003 die Bewirtschaftung der Wohnungen von Wohnbau Rhein-Main und der Frank-furter Siedlungsgesellschaft (FSG), die beide schon zum Viterra-Konzern gehörten. Dabei kommt den Mietern zugute, dass nun nur mehr 600 Mieter auf einen Kundenbetreuer entfallen, anstatt vorher 1.400. Die Viterra Rhein-Main ist dann mit 23.000 verwalteten Wohnungen eine der größten privaten Immobiliengesellschaften im Rhein-Main-Gebiet.

Die Klinik-Betreiber Marseille-Kli-niken AG will vier Pflegeeinrichtungen der insolventen Refugium Holding AG übernehmen. Gegen diese wurde auf Grund finanzieller Schwierigkeiten im vergangenen Jahr das Insolvenzver-fahren eröffnet. Seitdem sucht der In-solvenzverwalter Betreiber für die rund 60 Standorte. Die Berliner Dussmann-Gruppe hatte bereits im Oktober 2001 sieben Einrichtungen von Refugium er-worben. Die Marseille-Kliniken will sich

mit dem Kauf vom Reha-Sparte zurück-ziehen und sich mehr auf den Betrieb von Einrichtungen positionieren.

Das Hotel Rosenau in Bad Nauheim wurde am 14. November 2002 von der Betreibergesellschaft Advena Hotel-gesellschaft an die 1. Hotelbetreiber-gesellschaft der Lamm KG übergeben. Für die Angestellten sowie die Kunden soll sich nichts verändern. Die Advena konnte den Besitzer nicht von nötigen Renovierungsarbeiten überzeugen, wes-halb das Haus nicht mehr weitergeführt werden könne.

Verkauf von Bürger King gerät ins Stocken

Der Verkauf der Schnellimbiss-Kette Burger King durch den Getränkekon-zern Diageo gerät ins Stocken. Die Käufergruppe, welche die Texas Pacific Group, Capital und Goldman Sachs Capital Partners umfasst, hat den Kauf an bestimmte unveröffentlichte Leistungsziele geknüpft. Diese sind jetzt scheinbar nicht mehr erreicht worden. Der Kaufpreis war mit 2,26 Mrd. US-$ veranschlagt worden.

Zusammenschluss von Kranken-häusern im Südwesten

Die drei Kreiskrankenhäuser in Böb-lingen, Leonberg und Herrenberg, sowie das Städtische Krankenhaus Sindelfingen wollen sich zu einer ge-meinnützigen Gesellschaft mit be-schränkter Haftung zusammenschließen. Dabei werden die Kliniken Böblingen und Sindelfingen in einem Gebäude un-tergebracht. Jedoch wird die Klinikfusion verzögert, da Kreis und Stadt noch über die genaue Ausgestaltung der zu grün-denden Gesellschaft uneinig sind. Im De-tail geht es um Aufsichtsratsposten und die Arbeitsteilung zwischen den Kliniken. Die Chefärzte haben dem medizinischen Konzept der Stuttgarter Planungsgesell-schaft HWP bereits zugestimmt, aber es gibt noch Fragen bezüglich dessen ge-nauer Umsetzung.

Auslandsmeldungen

Neue Immobilien-Holding im Raiffeisen-Sektor

Die Raiffeisen Zentralbank (RZB), die Uniqa und die Raiffeisen Holding

Niederösterreich-Wien gründen eine gemeinsame Immobilien-Holding. Die RZB ist über ihre Tochter RBT Be-teiligungs GesmbH zu 51% be-teiligt, während die beiden anderen Partner je 24,5% halten. Der Schwer-punkt der Aktivitäten der neuen Hol-ding wird in Ostösterreich liegen. Die operative Tochtergesellschaft der Hol-ding ist die österreichische Concorde Projektentwicklung, welche von den drei Geschäftsführern Ernst Kirisits, Helmut Breit und Silvia Winter-Zouhar geleitet wird.

Die Raiffeisen Holding Nieder-österreich-Wien hat über eine Tochter-gesellschaft 55% am Wiener Business & Science Park Vienna (BSV) erworben. Neben diesem Unternehmen sind auch Eco Plus und der Wiener Wirtschafts-förderungsfonds an diesem Projekt beteiligt.

Der Risikofinanzierer Global Equity Partners (GEP) übernimmt zu 100% die Wiener WertInvest Immobilien AG, welche 26.000 m² Büro- und Wohn-fläche im Wert von rund 40 Mio. Euro verwaltet. WertInvest soll neben den Bereichen Venture Capital und Private Equity zum dritten Standbein der GEP werden.

Die Immobiliengesellschaft Allreal nennt mit Bezug auf die Offenlegungs-pflicht ihre Aktionäre. Die Baselland-schaftliche Pensionskasse hält 13,7%, die Helvetia Patria 12,38% und die Oerlikon-Contravs AG 16,94%.

Conduit vor Übernahme durch das Management

Der irische Telefondienstleister Con-duit befindet sich in Gesprächen über ein MBO. Das an der Übernahme inte-ressierte Team umfasst den Chairman Eddie Kerr und den Chief Executive Liam Young, sowie drei weitere Füh-rungskräfte. Das Angebot liegt bei 2,83 Euro, was 33% über dem Marktpreis von 2,12 Euro liegt. Die Übernahme soll die Wettbewerbsfähigkeit im briti-schen Markt gegenüber BT Group Plc, dem größten Wettbewerber, sicher-stellen. Glückt die Übernahme, wäre sie eine weitere in einer Serie von Pri-vatisierungen namhafter irischer Unter-nehmen; wie Eircom oder Jefferson Smurfit.

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Bertelsmann reduziert seinen Anteil an Pixelpark Übernahme der Berliner Zeitung durch Holzbrinck gefährdet Holzbrinck verkauft Fachverlage an Reed Elsevier Liberty lässt Casema-Kauf platzen

Medien Manuel Seyferth

Entertainment

BMG übernimmt J Records

Die Bertelsmann Music Group (BMG) hat den Musikverlag J Records kom-plett übernommen. BMG besaß be-reits 50% an J Records. Zudem hat das Unternehmen die Übernahme des ver-bleibenden Anteils des Musik-Labels Zomba Music Group für 2,74 Mrd. US-$ bestätigt. BMG besitzt insgesamt 200 Labels in 42 Ländern. Es wurde weiter bekannt, dass Bertelsmann für sein In-ternet-Musik-Geschäft in den USA eine Partnerschaft mit Amazon.com, dem Weltmarktführer im Onlinehandel, plant. Wie ein Sprecher des Gütersloher Medienkonzerns mitteilte, sei eine Ver-einbarung getroffen worden, derzu-folge Amazon den logistischen Service für den digitalen Plattenladen CD-Now – dem in den USA ansässigen Internet-Musikhandel von Bertelsmann – über-nehme. Die Allianz gehört zu der Stra-tegie des Unternehmens, sich schritt-weise aus dem Internethandel zurückzu-ziehen. Amazon unterhält bereits ähn-liche Partnerschaften mit Borders.com, Virgin Megastores, Toys’r’us und Target.com. Hierbei zieht Amazon im intergrund als Betreiber die Fäden, wäh-rend die Website nach außen den ur-sprünglichen Markennamen behält.

Axel Springer Verlag wieder auf der Suche

Nach der geplatzten Fusion zwischen dem Schweizer Verlagshaus Ringier sucht der Axel Springer Verlag weiter nach einem Abnehmer für das Aktien-paket von 30%. Nach Angaben aus gut informierten Kreisen will der Springer-Verlag nun einen Teil der Aktien an der Börse streuen. Eine Allianz mit einem anderen Medienunternehmen sei vom Tisch, hieß es. Nur einen Investor aus der Finanzbranche würde Springer als Partner akzeptieren, doch das Interesse

ist derzeit gering. Von der Fusion mit Rin-gier hätte hauptsächlich Springer und sein schwaches Auslandsgeschäft profi-tiert. Auf der Suche nach neuen Wachs-tumsmöglichkeiten besinnt sich die Ver-lagsführung auf alte Pläne, das Fernseh-geschäft. Der Verlag strebt danach, durch ein Vorkaufsrecht die Beteiligung an der Kirch-Media Tochter Pro Sieben Sat 1 Media AG von derzeit 11,5% auf bis zu 28% zu erhöhen. Das Vorkaufsrecht wird wirksam, wenn Kirch Media – wie geplant – an den Heinrich Bauer Verlag geht. Hier kommt es aber aufgrund von komplexen Bewertungsfragen in Bezug auf den Filmstock der insolventen Kirch-Media zu Verzögerungen. Mit einem Ab-schluss ist nicht mehr im Jahr 2002 zu rechnen, teilte ein Unternehmensspre-cher mit. Zudem wurde bekannt, dass sich der Verlag von seiner Beteiligung an der Tiroler Tageszeitung trennen wird. Übernehmen wird den 65%-Anteil die Erbengemeinschaft der Gründerfamilie Moser. Zuvor wurden bereits die Anteile an News, Standard und Sportwoche verkauft. Der Kaufpreis wurde indes nicht genannt.

Deutsche Telekom verhandelt nur noch mit zwei Bietern

Eine Entscheidung über die Zukunft des TV-Kabelnetzes der Deutschen Te-lekom AG nähert sich dem Ende. Der Bonner Konzern hat zwei von drei Bie-terkonsortien in die letzte Verhandlungs-runde genommen. Demnach ist das Duo CVC Capital Partners und Warburg Pincus nicht mehr in der engeren Wahl. In die Endrunde sind das Konsortium um Goldman Sachs und Apax sowie der Wagniskapitalgeber Hicks, Muse, Tate & Furst gekommen.

Bertelsmann reduziert Anteil an Pixelpark

Die Bertelsmann AG reduziert ihre Beteiligung an Pixelpark von der-

zeit 60,3% auf zukünftig 20%. Damit setzt Bertelsmann einen Schlussstrich unter das Engagement an dem un-profitablen Internetunternehmen Pi-xelpark. Mit einer letzten Finanzspritze in Höhe von 3,2 Mio. Euro soll der Re-strukturierungsplan, der Schließungen von deutschen Büros und die Entlas-sung von mehr als der Hälfte der Be-legschaft (von derzeit 250 auf 100) vor-sieht, unterstützt werden. Bertelsmann hatte zuvor einige Umbauversuche mit mittlerweile abgeschriebenen Krediten in Höhe von über 40 Mio. Euro finan-ziert und zuletzt versucht, seinen An-teil zu verkaufen, ohne aber seine Preis-vorstellungen durchsetzten zu können. Nun sollen die Firmenanteile zum Teil vom Vermieter der aufgegebenen Ber-liner Firmenzentrale übernommen werden, die das Unternehmen im Ge-genzug aus dem langjährigen Mietver-trag entlässt.

TV

B-TV in letzter Sekunde vor dem Konkurs gerettet

Der Privatfernsehsender B-TV hat of-fensichtlich in letzter Sekunde einen finanzstarken Partner gefunden. Wer sich hinter der ausländischen Investo-rengruppe verbirgt, wollten mit Verweis auf eine vertraglich festgelegte Schwei-gepflicht weder die Insolvenzverwalter noch B-TV-Geschäftsführer Bernd Schu-macher mitteilen. Aus gut informierten Kreisen hieß es jedoch, dass der Geld-geber einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag investieren wolle.

Der europäische Sportrechtehändler Sportfive ist aus der Bertelsman-Tochter Ufa Sports und der Tochter des französischen Medienkonzerns Vivendi, Groupe Jean-Claude Darmon, hervor-gegangen. Die Franzosen dominieren die Firma, was zu Spannungen mit der deutschen Sportfive GmbH führte.

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Teilsieg für EM.TV

Das angeschlagene Medienunter-nehmen EM.TV ist im Streit über seine Beteiligung an der Formel-1-Dachge-sellschaft Slec einen Schritt vorange-kommen. Das Unternehmen erwirkte vor Gericht eine einstweilige Verfügung gegen Gläubigerbanken des zusammen-gebrochenen Kirch-Konzerns. Bis die Richter im Hauptsacheverfahren ent-schieden haben, dürfen die Bayerische Landesbank, Lehmann Brothers und JP Morgan das von Ihnen beanspruchte Pfandrecht auf insgesamt 16,7% Anteil von EM.TV an Slec nicht ausüben.

Investor für Premiere offenbar gefunden

Der Bezahlfernsehsender Premiere könnte noch vor Weihnachten mehr-heitlich von der Frankfurter Investment-gesellschaft Permira übernommen werden. Damit wäre das Unternehmen nach langem Bangen doch noch ge-rettet. Die Frankfurter, die derzeit an-geblich exklusiv mit Premiere verhan-deln, würden für den Einstieg rund 1,2 Mrd. Euro bezahlen. Darin enthalten sei eine noch dieses Jahr fällige Kapi-talspritze von ca. 200 Mio. Euro. Eine offizielle Äußerung der Beteiligten gab es jedoch nicht. Um den verlustreichen Sender, ab 2004 nachhaltig profitabel zu machen, müssten noch 250 Mio. Euro investiert werden, hatte Premiere- Chef Georg Kofler zuletzt betont. Wenn die Beteiligung zu Stande kommt, wäre der Sender, dessen Dachgesellschaft Kirch Pay-TV seit Monaten insolvent ist, gerettet.

Printmedien

Übernahme der Berliner Zeitung durch Holzbrinck gefährdet

Die geplante Übernahme der Berliner Zeitung durch die Stuttgarter Verlags-gruppe Georg von Holtzbrinck für rund 200 Mio. Euro droht zu scheitern. Nach Informationen aus Unternehmens-kreisen hat das Bundeskartellamt erheb-liche wettbewerbsrechtliche Bedenken gegen das Vorhaben. Um diese doch noch ausräumen zu können, hat Holz-brinck eine Verlängerung der Prüfungs-frist um vier Wochen durchgesetzt. Die ursprünglich geplante Übernahmekons-truktion steht offenbar wieder zur Dis-

position. Der Deal ist wettbewerbs-rechtlich deshalb problematisch, weil Holzbrinck mit dem Tagesspiegel schon ein großes Berliner Blatt besitzt. Bei re-gionalen Abonnementzeitungen würde das Untesrnehmen einen Marktanteil von mehr als 60% erreichen – beinahe doppelt so viel wie der des nächsten Wettbewerbers, des Axel Springer Verlages. Sollte die Übernahme schei-tern, fällt die Berliner Zeitung nicht an den Verkäufer Gruner + Jahr (G+J) zu-rück. Die Verträge besagen, dass Holz-brinck in einem solchen Fall selbst einen neuen Käufer finden muss.

Die Schwarzwälder Bote Medien-gesellschaft mbH wird zum Jahres-wechsel die Geschäftsanteile der Lahrer Zeitung GmbH übernehmen. Mit der Fusion der beiden Blätter grenze das Verbreitungsgebiet des Schwarzwälder Boten an den attraktiven Wirtschafts-raum Offenburg, heißt es in einer Mit-teilung des Unternehmens. Alle Mita-rebeiter sollen weiterhin beschäftigt werden.

Madsack steigt bei der Oberhessischen Presse ein

Die Verlagsgesellschaft Madsack, Han-nover, hat mit Wirkung zum Jahresende 51% der Hitzeroth Druck + Medien GmbH & Co. KG in Marburg erworben. Madsack übernimmt die Anteile vom bisherigen Alleineigentümer Wolfram Hitzroth. Der Beteiligungserwerb muss noch das Genehmigungsverfahren beim Bundeskartellamt durchlaufen. Hitz-roth verlegt die Oberhessische Presse (OP) sowie verschiedene Wochenblätter. Die Verlagsgruppe Madsack gibt in Nie-dersachsen insgesamt sieben Tages-zeitungen heraus. Ferner hält sie Be-teiligungen an der Leipziger Volkszei-tung sowie den Dresdner Neuesten Nachrichten gemeinsam mit dem Axel Springer Verlag. Zu der hannover-schen Mediengruppe gehören zudem zahlreiche Wochenblätter, der private Postzustelldienst Citipost und die Fern-sehproduktionsfirma TVN

Holtzbrinck verkauft Fachverlage an Reed Elsevier

Der Holtzbrinck-Verlag verkauft meh-rere Fachveralge an den britischen Kon-zern Reed Elsevier. Damit wird zum Jahresende der Medizinverlag Urban &

Fischer, der Spektrum Akademischer Verlag, der Buchversand Rothacker sowie die SFG Servicecenter Fach-veralg GmbH an die Amsterdamer Reed-Tochter Elsevier Science abge-geben. Ein Kaufpreis wurde nicht ge-nannt. Der Verlag Spektrum der Wissen-schaft bleibe dabei Teil der Holtzbrinck-Gruppe. Holtzbrinck hatte die Konzen-tration vor allem auf das Zeitungsge-schäft und die Trennung von Bildungs- und Wissenschaftsverlagen Anfang No-vember 2002 angekündigt. Der Prozess sei nun abgeschlossen, hieß es.

Mit der Machtverteilung beim Spiegel-Verlag nach dem Tod von Rudolf Augstein beschäftigt sich nun auch das Bundeskartellamt. Demnach untersuchte die Behörde, ob es durch die von Gruner +Jahr (G+J) angekün-digte Übernahme von 0,5% der Anteile der Augstein-Erben zu einem Zusam-menschluss im kartellrechtlichen Sinne kommen würde. Gruner + Jahr hat den Erben erklärt, dass der Verlag von dem Erwerbsrecht Gerbrauch machen will. Damit würde der Verlag, der zum Ber-telsmann-Konzern gehört, eine Sperrmi-norität am Spiegel von 25,5% erreichen. Ebenso wie Gruner + Jahr hat die Mit-arbeiter KG, die größter Gesellschafter des Spiegel-Verlags ist, die Aufstockung ihrer Anteile um 0,5% beschlossen.

Die Südwestdeutsche Medien Holding GmbH (SWMH) aus Stutt-gart wird über eine Kapitalerhöhung 18,75% am Süddeutschen Verlag (SV) übernehmen. Branchenkreisen zu-folge zahlt das Unternehmen dafür einen dreistelligen Millionen-Eurobe-trag. Mit dem Einstieg ändert sich die seit fünfzig Jahren bestehende Eigentü-merstruktur wesentlich. Alle fünf Eigen-tümerfamilien des Verlags geben pro-portional Anteile ab. Die Familien Fried-mann, von Seidlein und Goldschagg halten nun 18,75% (früher 23,1%), die Familie Schwingenstein 16,67% (früher 20,5%), die Familie Dürrmeier 8,33% (früher 10,3%). Der SV hat im Vorjahr einen Verlust von 43,9 Mio. Euro ver-bucht und erwartet auch für dieses Jahr rote Zahlen. Der SV mit seinem Flagg-schiff, der auflagenstarken Süddeut-schen Zeitung (SZ), ist in Not geraten, weil das Anzeigengeschäft weggebro-chen ist. Derzeit streicht der Verlag jede fünfte der insgesamt 5.000 Stellen und will auf diese Weise die Kosten um ca.

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130 Mio. Euro senken. Von Randbe-teiligungen, etwa den Fachinformati-onen und Regionalzeitungen in Nord-bayern, will sich der SV trennen. Der neue Partner ist unter anderem bereits zu 75% an der Stuttgarter Zeitung und zu rund 80% an den Stuttgarter Nach-richten beteiligt. Das Unternehmen selbst gehört zu je 44,36% der Medien Union Ludwigshafen und der Gruppe Würtembergischer Verleger.

Auslandsmeldungen

PubliGroupe reduziert Beteili-gung an G&J Medien Vertrieb

Die Werbegruppe PubliGroupe, Lau-sanne, hat ihre Beteiligung an der deut-schen G&J Medien Vetrieb GmbH auf 24,9% von ehemals 40% redu-ziert. PubliGroupe verkaufte 15,1% an die Dr. Wulf Benlage Verlagsgesell-schaft GmbH. Die G&J Medien Vertrieb gibt in Hamburg, Hannover und Bremen Brachentelefonbücher heraus. Zudem wurde bekannt, die Verlagsgruppe Gruner + Jahr (G+J), Partner der Publi-Groupe bei G&J Medien Vertrieb, wolle sich wieder mehr auf das Kerngeschäft konzentrieren und verkaufte aus diesem Grund ihren Anteil von 60% an die Dr. Wulf Benlage Verlagsgesellschaft GmbH, die vergleichbare Verzeichnisse in Frank-furt herausgibt.

Liberty lässt Casema-Kauf platzen

Der US-Konzern Liberty Media Corp. wird die niederländische N.V. Casema nun doch nicht übernehmen. Liberty

hatte Casema – einen Kabelbetreiber mit 1,3 Mio. Kunden – für 750 Mio. Euro von der France Telecom S.A. kaufen und so seine Präsenz in Europa ausbauen wollen. Der französische Kon-zern wollte das Geld für die Reduzie-rung seiner Schulden von 70 Mrd. Euro nutzen. Doch die Genehmigung der Übernahme (beschlossen bereits im Au-gust diesen Jahres) durch die niederlän-dische Wettbewerbsbehörde steht noch immer aus. Der Kaufvertrag enthält eine Klausel, die beiden Seiten das Recht gab, nach dem 1. November von dem Geschäft zurückzutreten, wenn es bis dahin nicht unter Dach und Fach ist.

Durch die Zerschlagung des Kirch-Im-periums hat sich für die österreichische Kino-Dynastie Langhammer die Mög-lichkeit ergeben, zu einem nicht ge-nannten Kaufpreis den 76,67% Anteil der Kirch-Gruppe an der Constantin Film-Holding GmbH zu übernehmen. Das Unternehmen, ursprünglich eine Tochter der deutschen Constantin Film München, steht damit ab sofort unter der Alleineigentümerschaft der Familie Langhammer

Der Verlag Kremayr & Scheriau wird wieder ein rein österreicherischer Unter-nehmen. Martin Scheriau, bisher 25%-iger Eigentümer, erwarb die restlichen An-teile von der deutschen Bertelsmann-Gruppe. Als Verleger wird Leo Mazaka-rini tätig sein, der das Verlagshaus schon von 1990 bis 2000 geleitet hatte. Kremary & Scheriau, zu dem auch der Sachbuch-verlag Orac gehört, ist auf die Heraus-gabe von Werken der Zeitgeschichte, Bi-ografien und Sachbüchern spezialisiert.

Hitradio Z hat einen starken Partner gefunden

Hitradio Z wird nicht wie geplant verkauft- Stattdessen übernimmt die französische NRJ-Gruppe die Hälfte des Aktienkapitals an dem Züricher Sender. NRJ, 1981 in Frankreich ge-gründet und seit 1989 an der Pariser Börse kotiert, ist nicht nur das größte, sondern auch erfolgreichste Lokal-radio-Netzwerk Europas. Die Gruppe betreibt als Besitzer oder Mitbesitzer über 300 Radiostationen in neun euro-päischen Ländern. Die expansive und höchst erfolgreiche Gruppe konnte im vergangenem Geschäftsjahr ihren Um-satz um 5,5% auf beinahe 300 Mio. Euro steigern.

Der Softwarekonzern Microsoft Inc. Hat das Angebot, seinen 24%-igen Anteil an dem unprofitablen britischen TV-Kabelanbieter Telewest an Liberty Media zu verkaufen, erneuert. Micro-soft gebe dem Kabelkonzern Liberty von Milliardär John Malone weitere 30 Tage, um über das Angebot zu entscheiden. Nach Verstreichen der Frist behalte sich Microsoft vor, die Anteile an der Börse zu verkaufen.

Der US-Milliadär Marvin Davis hat 15 Mrd. US-$ für die US-Unterhaltungs-sparte von Vivendi Universal S.A. ge-boten. Bislang ist die Offerte von dem Mischkonzern noch nicht abgelehnt worden. Alternativ kann sich Vivendi-Chef Jean-Rene Fourtou auch einen Bör-sengang für die Sparte vorstellen, deren Verkauf er fest zugesagt hat.

Die Aufarbeitung des Themenbereiches „Mergers & Acquisitions“ ist in der eng-lisch- und deutschsprachigen Literatur ziemlich intensiv. Auf Fusionen gerich-tete Erörterungen hingegen kommen vereinzelt und praktisch nicht über-greifend, sondern nur auf spezielle Pro-bleme gerichtet, vor. In 25 Beiträgen be-

leuchten Universitätslehrer und qualifi-zierte Praktiker die einzelnen Aspekte von Fusionen. Die Bedeutung des Fusi-onsgeschehens wird sehr unterschiedlich beurteilt: Fusionen und Übernahmen sind einerseits darauf ausgerichtet, die gemeinsamen Kapazitäten auszuweiten und neue Märkte zu erschließen, ander-

seits aber auch Kapazitäten abzubauen und den Wettbewerb einzuschränken. Dieses Werk hilft aufgrund des starken Österreichbezuges den Entscheidungs-trägern in den Unternehmen, Beratern und mit österreichischen Unternehmen Tätigen, für ihre Arbeit eine Lösungs-möglichkeit ihrer Probleme anzubieten.

Neue LiteraturHandbuch FusionenHelmut Pernsteiner / Klaus Mittermair (Hrsg.), Allgemeine, betriebswirtschaftliche, rechtliche und Branchen-Aspekte2002, 832 Seiten, geb., ISBN 3-7073-0215-6

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IndexSymbole

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Aare Tessin AG 24ABB Export Bank 17ABB Ltd. 17, 32, 36ABN Amro 40Accoladia 45Acea 24Ackermann Versandhaus AG 18, 44Adams 38Adcon 32adidas-Salomon AG 37Advena Hotelgesellschaft 47Advent International 25Aegean Airlines 45AEM 24Aeschimann AG 30AGF 41Agiv Real Estate 46AIG Privat Bank 42Airest 47Air New Zealand 45Akzo Nobel 26Alcan Inc. 27Alenia Marconi Systems 34Allago 40Alliance Aircraft 34Allianz AG 40, 41, 42Allreal 47Altana AG 27Amadeus Global Travel Distribution S.A. 45Amazon.com 48American Airlines 45American Bank of Kosovo 42Amgene 26AMS 17Analysa 17Andritz 36Anglo American Plc. 28Ansett 45Antisoma 26Aon 43Apax Partners 34, 48Apollo Advisors 34Arcelor S.A. 28Ares 21Armor Holding 31Arvin Meritor 30Asian Alliance 43Associated British Foods 18Associates First Capital 41Ast-Holzmann 35AS Sylvester 36AT&S 32ATB Austria Antriebstechnik 32Australian Cement Holdings 20, 36Austrian Airlines 45, 47Austria Haustechnik AG 29Aventis S.A. 25Aviation Finance Consulting 34Aviva Plc 43AVL List 31AXA 41, 43Axel-Springer-Verlag 20, 48, 49Axpo 15

B

B-TV 48Babcock Borsig 27BAE Systems 34BAG Hamm 40Bain Capital 25Baloise Holding AG 19, 42, 43Banca Intesa 41Banca Monte Paschi (Suisse) S.A. 19Bankgesellschaft Berlin 39, 41Bank Austria Creditanstalt 25, 35, 43Banque de Luxembourg S.A. 40Banque et Caisse d‘Epargne de l‘Etat 20Banque Federative du Credit Mutuel 40Basellandschaftliche Pensionskasse 47BASF AG 42Basic Elements 34Basler Deutschland 19Basler Institut Viollier 17Basler Securitas 19, 42Basler Versicherung 42

Baustoff-Union GmbH 35Baxi Group Ltd., 34Baxter International 46Bayerische Landesbank 49Bayer AG 24, 26, 42BayTech Venture Capitalist 32BBAG 38BBVA 41BC Partners 20Bechstein AG 37Behala 44Beijing International Technology Cooperation Centre 44Beko 31Berliner Stadtreinigung 44Bertelsmann 39, 48, 50Bethlehem Steel Corp. 28Bewag 22, 23BGB Capital Partners 39BHF-Bank 40BHP Billiton Ltd. 28Big Bang/ Building of Fun 39BilfingerBerger AG 36Biocel Paskov S.A. 36Bitburger 38Biwi 32Blackstone Group 31Bloomberg 46BMI Healthcare 20BMW AG 30, 31BNP Paribas 23, 37, 41Bobst Group AG 29Boehringer Ingelheim 26, 27BOL 39Borders.com 48Börse Madrid 46Botas 23Boulter Boilers 29Boulter Buderus Ltd. 29Brandes Investment Partners 43Brauerei Riebeck GmbH & Co. 38Brauholding Braugilde Hannover AG 38Brau und Brunnen 37Bremer Kaffeemaschinen GmbH 29Brilliance 30Brisa 44British Airlines 45British Airways 45, 46British American Tobacco 19British Biotech 26British Midland 45British Telecom 33Brötje Automation GmbH 34BT Group Plc 34, 47Buch.de internetstores 39Bucher Industries 31Buchversand Rothacker 49Buderus AG 29, 35Buhrmann N.V. 29Bulgargaz 23Bulgartabak Holding 38Burger King 47Business & Science Park Vienna 47Buzzi Unicem SpA 35BZ-Gruppe 16, 42BZ Bank 42

C

Cadbury Schweppes 38Caisse des Dépôts et Consignations 23Canada Life 43Capital 47Capital International 37Capresso Inc. 17CapVis Equity Partners AG 17Cargolux 20Carlyle Group 30Carrefour 18Casema 50Cathay Pacific 45CD-Now 48Cegetel 33Celanese AG 16, 25Centerpulse 32Cerealia AB 38Charles Veillon S.A. 18, 44Chemtrade 25China Construction Bank 41China Travel Service Corp. 46Cinven 25Citigroup 41Citipost 49Claas KGaA 34Clariant AG 16, 25Clariden 19Climate Equipment Ltd. 17Coca Cola 18Commercial Bank of Ceylon Ltd. 43Commerzbank AG 40, 41Companhia Siderurgica Nacional 28Concorde Projektentwicklung 47

Conduit 47Constantin Film-Holding GmbH 50Continental AG 31Converium 19Converium Holding AG 43Conzzeta Holding 36Coop 18, 39Coperion 16, 29Corning 32Corob 30Corsair 46Corus Plc 28CPS Color 30Credito Valtellinese 19, 41Crédit Agricole 37, 41Crédit Lyonnais 41Credit Suisse First Boston 42, 45Credit Suisse Group 19, 41, 43Cremo S.A. 17Croatia Osiguranje 43Cross Capital Investment AG 25CSR Ltd. 20, 36CS Advisory AG 19, 41CS Direct GmbH 19, 41CVC Capital Partners 24, 48Cytos 26

D

DaimlerChrysler AG 30Dana Corp. 31DBAG 30DB Capital 40DB Cargo 19Degussa AG 22, 25Deliciel AG 18, 37Dellbrück & Co. 40Denner 18, 39DeTeMedien 46Deutsche BA 45Deutsche Bahn AG 44Deutsche Balaton AG 29Deutsche Bank AG 23, 26, 29, 31, 33, 38, 40, 42, 44, 46Deutsche Börse AG 42, 46Deutsche BP AG 21Deutsche Financial Services 40Deutsche Post AG 19, 39, 41, 44Deutsche Telekom AG 34, 46, 48DFCC Bank Ltd. 43DHL International 44Diageo 47DiaSys KG 25DiBa 40DIC Deutsche Investor Capital Holding 37Dimeling, Schreiber & Park 34Do&Co 47Donau-Versicherung 43Dow Jones 42Dr. Lübke Immobilien 40Dr. Schrick GmbH 31Dr. Wulf Benlage Verlagsgesellschaft GmbH 50Dresdner Bank AG 40DSM N.V. 25Duferco AG 28Dussmann-Gruppe 47Dyckerhoff AG 35Dynamit Nobel 25

E

E*Trade Bank 40E-Plus 33E.ON AG 21, 22, 23Eagle Insurance Co. Ltd. 43easycash GmbH 40EBAI 37Ebenseer Betonwerke GmbH 36Eco Plus 47Edcar Beteiligungs GmbH & Co. KG 30Edscha AG 30Eircom 47Electrabel 24Electricité de France 23Eli Lilly 27Elsevier Science 49EM.TV & Merchandising AG 49Emmi 18, 38Employers Reinsurance Corp. 43Ems-Chemie Holding 15Endesa 24Eneco 24Enel SpA 24EnergieAllianz 23Energieunion 24Energie AG Oberösterreich 23Energie Baden-Württemberg AG 21, 22, 23Eni SpA 22Equita 29Ergo AG 43Erste Bank 43Essent 21, 24

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Eurobike 37Euronext 42Evita 39EVN AG 23, 24Evotec 26

F

F.Joh. Kwidza 26Facet 37Fadal 29Fairchild Dornier 34Fidelity International Ltd. 43Finaref 37Finmeccanica 34First Credit 42Flint Echo 30Fortum Oyi 22Fortum Petroleum 22France Telecom S.A. 34, 50Franke Gruppe 29Frankfurter Siedlungsgesellschaft 47Frankona Rückversicherungs-AG 42Frank & Schulte GmbH 27Freezing & Chilling Beteiligungs GmbH 29Fresenius Medical Care 46FTE 31

G

G&J Medien Vetrieb GmbH 50GAG Immobilien 47Galenica 39Galt Industries 16Gambro 46Gascogne 20Gasversorgung Süddeutschland 22Gate Gourmet Switzerland AG 46, 47Gazelle 37Gaz de France 23Gelsenwasser 23Gemeindeelektrizitätsverband Schwarzwald Donau 23General Electric Corp. 28, 43General Motors 31Genset S.A. 26Georg Fischer AG 16, 29Georg von Holtzbrinck Verlag 49Gerberkäse AG 18Gerling 42GE Power Systems 28Giddings & Lewis 29Gilde-Brauerei AG 38Gildemeister AG 29GlaxoSmithKline 26Global Aerospace Underwriting Managers Ltd. 19, 43Global Equity Partners 20, 47GLS Gemeinschaftsbank 40Go 45Goldman Sachs 47, 48Gonset Holding AG 18Great Universal Stores 39Gresham Investment Trust Plc 19Groupama 23Groupe Jean-Claude Darmon 48Gruber+Weber International Holding B.V. 36Grundig 31Gruner + Jahr AG 49, 50Gruppe Würtembergischer Verleger 50GSLab Holding 17GZS Gesellschaft für Zahlungssysteme mbH 40

H

Hafslund 24Haftpflichtverband der Deutschen Industrie 42Hamburger Wasserwerke 23Hamburgische Electrizitätswerke 22Hangartner AG 19Hannover Rückversicherungs-AG 42Hansa AG 18, 39Hanson Plc 20, 36Hard AG 36Heckler & Koch 34Heidelberger Druckmaschinen AG 29HeidelCement AG 35Heineken N.V. 38Heinrich Bauer Verlag 48Helvetia Patria 47Henkel KGaA 20, 36Herba Chemosan 26Hero 18Hesta AG 17, 32HgCapital 31Hicks, Muse, Tate & Furst 48Hinode 32Hino Motors 30Hirslanden 20Hitradio Z 50Hitzeroth Druck + Medien GmbH & Co. KG 49Hochdorf Nutritec 18Hochtief AG 35, 36Holcim Ltd. 20, 35, 36

Holderfin B.V. 35Holidaybreak 46Homebase 39Hopfen & Malz Holding AG 38Hotel Rosenau 47Household International 41HSBC Group Plc 41HSBC Trinkaus & Burkhardt 23Hudson Investment Group Ltd. 27HUK Coburg 43Hüller Hille GmbH 29HWP 47HypoVereinsbank AG 40, 41, 43

I

Iberdrola 24IMI Investments 35INA 24Industrieschutz Insurance Broker GmbH 43Infineon AG 32Infobolsa S.A. 46ING 33, 40Inmarsat 34Interbrew 37, 38Interfer 27International Steel Group 28Interpower SpA 24Interserve Plc 17Intertrans 44Investor 17, 32IOI Corporation 38IPE-Holding 44IPO Beteiligungs-Management AG 38IRB Interregio Bank 42Irkutsk Flugzeugwerke 34IsoTis 16, 26Italgas 22

J

Jagenberg AG 29Janashakthi Insurance 43Japan Airlines 44Jefferson Smurfit 47Jelmoli AG 18, 39Jenbacher AG 28Johanniter-Krankenhaus 47Johnson Controls 32JP Morgan 49Julius Bär 19, 41Jungfraubahn Holding AG 20Jura-Capresso 17Jura AG 17J Records 48

K

K. Capital Partners 32Kamü 35Kirch 20, 49Klöckner Pentaplast 25Knapheide GmbH Hydraulik-Systeme 31Kneissl Dachstein AG 37Kobe Copper Products Inc. 27Kobe Steel Ltd. 27, 28Kohlberg Kravis Roberts & Co. 32Koramic Building Products N.V. 35Kosan Biosciences Incorporated 16Kosme 28KPMG Corporate Finance 46Kraftwerke Reichenau AG 15Kreiskrankenhaus Böblingen 47Kreiskrankenhaus Herrenberg 47Kreiskrankenhaus Leonberg 47Kreiskrankenhaus Pirna 47Kremayr & Scheriau 50Krones AG 28Kudelski 32Kuoni 46

L

Lago Achte GmbH 42Lahrer Zeitung GmbH 49Laiteries Réunies 18Lamm KG 47Landesbank Hessen-Thüringen 47Landeselektrizitätsverband Württemberg 23Laubag 22Legrand 32Lehmann Brothers 42, 49Leica Geosystems 32Lek 16, 26LEM 32Lenko 30Liberty International 43Liberty Media Corp. 50Liberty Mutual Group 43Libro 38Liebherr 30Linz AG 23

LKB 27Lokoop AG 19Lombardkasse 40Lombard Odier Darier Hentsch & Cie. 16Lone Star 39, 41Lonza Group AG 16LSG 47Lufthansa AG 45Luhns 34Lumimart 18Lüthy Buchhandlung AG 39Luxair 20, 45Luzerner Regiobank 42Lycos 39

M

M.I.M. Holdings Ltd. 28Madsack-Verlag 49Mainova Frankfurt 23MAN AG 30Marquard Media AG 20Marseille-Kliniken AG 47Mayerhofer Pharmazeutika GmbH 26Medarex Inc. 26Medien Union Ludwigshafen 50Medipole Distribution 39Merck KGaA 25Metso 29Microsoft Inc. 50Migros-Genossenschafts-Bund 18MIM 17Mitarbeiter KG 49Mitsubishi Corp. 27Mittelthurgaubahn 19Mobilcom AG 33Modex 16, 26MOL 23, 24Montgomery Asset Management 40Morphosys 26Mövenpick 18, 37Mowag 31Müller-Die Lila Logistik 44Müller Antriebstechnik GmbH 32Mummert Consulting AG 46MVV Energie AG 21My Travel 46

N

Nanjing 32Nanya 32Neckarwerke Stuttgart 23Nefinsa 36Neoplastica 25Nestlé S.A. 38News 48Niemeyer Landmaschinen Gruppe 30Nippon Steel Corp. 28Nissho Iwai Corp. 27Nordfleisch 38Norisbank AG 40Norsk Hydro ASA 27Northrop Grumman Corp. 31Nouvelles Frontières 46Novartis AG 16, 18, 26, 27, 43NRJ 50Nucor Corp. 28Nuon 24Nutrition et Sante 27

O

OAO Lukoil 21OekoGeno eG 40Oerlikon-Contravs AG 47Oetker-Gruppe 38Olympic Airways 45Omega Pharma 39OMV 23, 24Orac 50Österreichischen Bundesbahn 44Österreichische Industrieholding AG 45Österreichische Post AG 44

P

P&O 44Paladien 46Palmco of Malaysia 38Palmers Textil AG 37Palmol Plantations 38Panalpina 20, 45Panetta Holding 18, 37Patvag Kraftwerke AG 15PBS Privat Bank Schweiz AG 19PCI Edscha Partners 30Pelham Investments S.A. 18, 39Pelikan Holding AG 20, 36Permira 34, 39, 49Pfizer 38Pfleiderer AG 35

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Phoenix AG 31Pico Holdings 20Pinault Printemps Redoute S.A. 37Pixelpark 48PKN Orlen 21Postbank AG 19, 40, 41Powergen Plc 21Precel 32Premiere 49Pro Sieben Sat 1 Media AG 48Prudential 43PubliGroupe 50

Q

QBE Insurance (Australia) 19Quadriga Capital Ltd. 17, 29Quantas 45Queensland Cement Ltd. 20, 36Quelle-Versicherung 43

R

RAG AG 22Raiffeisen Bank AG 42Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien 47Raiffeisen International Beteiligungs AG 42Raiffeisen Zentralbank 47Rast Holding 39RBT Beteiligungs GmbH 47Real Estate Bank AG 41Red Eléctrica de Espana 24Reed Elsevier 49Refugium Holding AG 47Rein 32Remu 24Renault S.A. 31Rentenanstalt/Swiss Life 20Resiquimica-Resinas Quimicas 16Reuters 46Rhein-Chemie 25Rheinmetall AG 29Rhodia 25Rhön-Klinikum 47Ringier AG 20, 48Rio Tinto Plc. 28Roche 16, 26Rosneft 23Rösslitor Bücher AG 39Rostocker Brauerei 38Royal & Sun Alliance Plc 19, 42, 43RT Reisen GmbH 46Ruag Aerospace 34Ruf Electronics GmbH 32Ruhrgas AG 22, 23Ruhrgas Industrie GmbH 17Rutland Trust 20RWE 21, 22, 23, 35Ryka Blow Molds 20

S

s-Versicherung 43SAB 38Sachsenring 31Sainsbury´s 39Salamander AG 23Salzgitter AG 27Sampo 31Sandvik 29Säntis 17Sarnatech AG 16, 25Sarna Kunststoff Holding AG 16, 25Scana AG 18Scania 30Schenker AG 44Schneider Electric S.A. 32Schwäbisch-Hall 41Schwarzinger & Co. 44Schwarzwälder Bote Mediengesellschaft mbH 49Schwarz Pharma 26Schwechater 38Schweizerhall Holding AG 16Schweizerische Bundesbahnen 19Schweizer Raiffeisenbanken 18Schweizer Versandzentrum AG 18Schwenk-Zement 35SC Johnson 24Securitas 19, 42Seiyu 42Semperit 25Serono AG 26SF-Chem 25SFG Servicecenter Fachveralg GmbH 49Sidel 36Sidka AG 25Siemens AG 42, 43SIG Holding AG 20Sika Finanz AG 16SJP (Schweiz) 20Slec 49Slovbena 24

Slovintegra 24Slovnaft 24SNIA SpA 32Socété Générale 23, 41Sociedade Central de Resinas (Socer) S.A. 16Sofasa 31Sommer 35Spektrum Akademischer Verlag 49Spiegel-Verlag 49Sportfive GmbH 48Sportwoche 48Sri Lanka Insurance Corp. 43SR Technics 20, 45Städtische Krankenhaus Sindelfingen 47Stadtwerke Braunschweig 21Stadtwerke Hanau 23Stadtwerke Kiel 21Stadtwerke Remscheid 22Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm 23Stadtwerke Velbert GmbH 22Stadtwerke Wuppertal 22Standard 48Start Amadeus 45Star Capital 20, 45Sterling Trust S.A. 19Stinnes AG 27, 44Stocker Bücherhaus AG 39Stora-Enso 36Stoxx Ltd 42Strategic Management Corp. 43Süddeutscher Verlag 49Südwestdeutsche Medien Holding GmbH 49Sumitomo Metal Industries Ltd. 28Swedish Export Credit Corp 17Swicon South Africa (Pty) Ltd. 46Swissair 45Swisslog 30Swiss Dairy Food 17, 38Swiss Life 43SWX Swiss Exchange 42Syngenta AG 25

T

Tanabe Seijaku 27Target.com 48Tarkett Sommer AG 35Telenor 34Telewest 50Tele Danmark 33Terra Firma 46Tetra Laval 36Texas Pacific Group 39, 46, 47Thomas Cook 45Thorn 32Thüga 23Thurbo AG 19ThyssenKrupp AG 29Tiroler Tageszeitung 48Tivoli Klebstoffe GmbH 16, 25TKS 44Tobacco Capital Partners 38Tokyo City Finance 42ToniLait 17Total Elf Fina 25Toyota 30Toysíríus 48Trasco Fahrzeuge Bremen GmbH 31TRW Inc. 31TUI AG 45, 46TVN 49TXU 21

U

U.S. AID 42Überlandwerke Fulda 23UBS 20Ufa Sports 48Unilabs 17Unilever N.V. 38Unión Fenosa 24Unipalmol Malaysia 38Uniqa 43, 47United Airlines 45Uralita S.A. 35, 36Urban & Fischer 49Uster Technologies AG 16US Steel Corp. 28Uzin Utz AG 29

V

V-Line Europe Export Marketing GmbH 44Valiant 42Valores Bavaria 31Valser 18Varta 32Vattenfall Europe AG 21, 22, 23VAW Aluminium AG 27VB Autobatterie GmbH 32Veag 22

Veba Oel 21Verbund 23Verbundnetz Gas 22, 23Vermögens- und Beteiligungsgesellschaft AG 37Vest-Wood 35Victoria-Volksbanken Versicherungs-AG 43VIPress 20Virgin 39Virgin Megastores 48Viterra AG 47Vitrac 18Vivendi 22, 23, 48, 50VK Mühlen 38Vogel & Noot Holding AG 30Vossen 37

W

W.E.T. Automotive Systems 32W. Heinzel AG 36Walter AG 29Walter Meier Holding 17Warburg Pincus 48Waro AG 18, 39WaveLigth Laser 32WCM Beteiligungs- und Grundbesitz AG 46Wells Fargo & Company 40Wendel-Investissement 32Werner & Pfleiderer 29Wernesgrüner 38WertInvest Immobilien AG 47WestLB 16, 29, 32West Private Equity 29Wieland 27WienEnergie 23Wiener Städtische Allgemeine Versicherung AG 25, 35, 43Wiener Städtische Wechselseitige Versicherungsanstalt-Vermögensverwaltung 43Wiener Wirtschaftsförderungsfonds 47Wincanton 44Winkra-Energie GmbH 24Wintershall 23Winterthur 43Wohnbau Rhein-Main 47Wolff GmbH 29Wolford 37

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Xstrata AG 17, 28

Z

Zechbau Holding 35Zellweger Luwa AG 16, 32Zeuna Stärker GmbH & CO. KG 30Zivila Kranj 26Zomba Music Group 48Zumtobel 32Zürcher Kantonalbank 17Zurich Financial Services 19, 43, 46Zürich Service AG 46Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke 23

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Vorschau FEBRUAR 2003:

Herausgeber:Prof. Dr. Günter Müller-Stewens, St. GallenProf. Dr. Gerhard Picot, Köln/Witten-Herdecke

Redaktion St. Gallen:lic.oec. HSG Steffen Mezger, Universität St. Gallen, Institut für Betriebswirtschaft, Dufourstraße 48, CH-9000 St. Gallen; Telefon 00 41/71/224 23 61, Fax 00 41/71/224 23 55, email: [email protected]

Redaktion Witten/Herdecke:Dipl.oec. Stephan A. JansenUniversität Witten/Herdecke, Institute for Mergers & Acquisitions, Alfred-Herrhausen-Straße 50, D-58448 Witten, Telefon 0 23 02/926-742, Fax 0 23 02/926-521

Redakteure:C. Bender, F. Gräsel, N. Haug, M. Hoffleith, M. Jobke, A. Kudlich, Dr. N.-S. Lang, N. Lang, C. Novosel, M. Plankensteiner, N. Schoeller, M. Schweizer, M. Seyferth, S. Späth, C. Timmreck, H. Vater, D. von Heimendahl, A. von Salis-Soglio, U. Weinwurm, P. Wilhelm, T. Wolff, J. Zornig

Verlag:Verlagsgruppe Handelsblatt GmbHKasernenstraße 67, D-40213 Düsseldorf, Telefon 02 11/8 87-14 48, Fax 02 11/8 87-15 00

Geschäftsführung:Michael Grabner (Vorsitzender), Harald Müsse (stv. Vorsitzender), Uwe Hoch, Patrick Ludwig,

Vorsitzender des Aufsichtsrates: Dr. Stefan von Holtzbrinck

Verlagsleitung Fachverlag:Johannes Höfer

Projektmanagement:Andreas Walter, email: [email protected]

Gesamtanzeigenleitung/Anzeigenleitung/-verwaltung:Sandro Cristofoli, Rolf P. Kluthausen, Heide HoppeTelefon 02 11 / 8 87 14 96email [email protected]

Vertriebsleitung: Wolfgang Ernd, Postfach 10 27 16, 40018 Düsseldorf

Leser-Service: Tel. 0 180/2 782 782 ( 0,06 je Anruf ) Neubestellung und Probeanforderung

Abo-Service: Tel.: 0 180/2 889 889 (0,06 je Anruf ), Fax: 02 11/8 87-17 37

Bezugspreise: Einzelheft: € 34,— zzgl. VersandkostenJahresvorzugspreis Inland: € 398,— inkl. € 26,04 MwSt. einschl. Versandkosten

Jahresvorzugspreis Studenten €156,— Auslandsabonnement jährl. € 386,— zzgl. € 12,— Versandkosten

Ansichtsexemplare nur als Mini-Abo: € 34,— (= 2 Hefte).

Für EU-Länder zzgl. MwSt., Luftpostgebühren auf Anfrage.

Abonnementkündigungen sind nur mit einer Frist von 21 Tagen zum Ende des berechneten Bezugszeitraumes möglich.

Layout:Bärbel Radeck, Marketing Dienste, Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH

Realisation:S3 Advertising KG – Fachagentur für Verlage Carlsplatz 19, D-40213 DüsseldorfTelefon 02 11/86 28 990, Fax 02 11/86 28 991email: [email protected]

Druck:Krabbe’s Druck- und WerbestudioIndustriestr. 15, D-41564 Kaarst

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages.

ISBN: 3-7754-0057-9, ISSN: 1616-0878

MakroDer Rückblick auf das M&A-Jahr 2002

Industry SpecialEntwicklungsdienstleister der Automobilindustrie: Kooperationen mit System- und Modullieferanten

Due DiligenceNächster Teil der Serie

Page 61: Due Diligence in China - ma-review.de · Höhe –, die internationalen Rating Agentu-ren haben zum Teil deutlich herabgestuft und die Liquiditätssituation wird zähflüssi-ger
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