drei faktoren für den erfolg

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Brief an Dr. Marius Steigmann von Dr. Gerald Niznick als Antwort auf das Inter- view mit Dr. Marius Steigmann über das TRI Performance Concept Dr. Steigmanns Kommentare über die "besonderen Eigenschaften" von TRI-Implantaten Drei Faktoren für den Erfolg Auf der IDS 2011 in Köln stellte die Firma TRI Dental Implants ihr innovatives TRI Performance Concept vor, das zusammen mit führenden Zahnärzten in diesem Gebiet, u. a. Dr. Marius Steig- mann, entwickelt wurde. Marianne Steinbeck, Projektmanagerin für die Fachzeitschrift EDI, hatte dort die Gelegenheit, mit Dr. Steigmann über das neue Konzept zu sprechen. Als Antwort auf seine Aussagen nachstehend der Brief von Dr. Gerald Niznick an Dr. Marius Steigmann. Das Interview stellt die notwendige Grundlage dar. Lieber Marius, ich habe dein Interview (Auszüge davon siehe unten) gelesen und war erstaunt über deine Ansichten darüber, was bei einem Implantatdesign wichtig ist. Das TRI-Implantat verfügt über dieselbe Innensechskantverbindung, wie ich sie 1986 entwickelt habe (Patent abgelaufen), dieselben dreifach geführten Gewinde, friktionsbasierte Abutments und ein konisches Design, wie ich es in den 90er Jahren in das Screw-Vent integriert hatte. Wie du weisst, habe ich die Firma Paragon Implant im Jahre 2001 verkauft zusammen mit allen Patenten, einschliess- lich der Innensechskantverbindung aus der Screw-Vent-Produktreihe, an eine Firma, die jetzt als Zimmer Dental be- kannt ist. 2004 gründete ich die Firma Implant Direct (neu Implant Direct Sybron) und führte 2007 das Legacy-Implantatsystem ein, als das Patent auf die Innenverbindung abgelaufen war. Auf zwei dieser drei "besonderen Eigenschaften" (friktionsbasierte Abutments und apikale Öffnungen), die 25 Jahre zuvor zum Screw-Vent-Design gehörten, wurde beim Legacy-System aus guten Gründen verzichtet. Ich weiss, dass du mit diesen Gründen und den Vorteilen des Mikrogewindedesigns der Legacy-Implantate vertraut bist, da du diese selbst verwendest und in den Jahren 2008 bis 2010 über diese Produkte referiert hast, einschliesslich der Vorträge bei unseren Europäischen Symposien 2009 in Barcelona und 2010 in München. Nun, da du zusammen mit Tobias Rich- ter mit der Firma TRI Implants das veraltete Screw-Vent-Implantat „wieder erfunden“ hast, änderst du deine Meinung und heisst diese Eigenschaften wieder gut. Trotz der drei Jahre, die du dich während Tobias Richter in der Geschäfts- leitung von Implant Direct Europe war, für unser Produkt ausgesprochen hast. Ich hoffe, dass dir diese ausführliche Erklärung dabei hilft, dich zu erinnern, warum du die Legacy-Implantate den Zimmer-Implantaten vorgezogen hast und was du auch damals drei Jahre lang so eindrucksvoll in deinen Vorträgen in derselben Art "Roadshow- Veranstaltungen" in Deutschland und auf Symposien vorgeführt hast. FRAGE DER INTERVIEWERIN: Ehrlich gesagt, hatten wir aufgrund der gesamten wirtschaftlichen Situation angenommen, dass es eher we- niger Implantathersteller geben würde, die den Markt in Zukunft bedienen – und nicht noch mehr. Im Hinblick auf ein neues Implantatsystem lautet unserer Frage: Brauchen wir tatsächlich ein weiteres Implantatsystem? Dr. Steigmanns Kommentare: Meine Analyse der vorhandenen Implantatsysteme hat mir gezeigt, dass tatsächlich ein Potential für eine maximierte Leistung basierend auf dem bisherigen Wissen in der oralen Implantologie vorhanden ist. So kam das TRI Perfor- mance Concept zustande, das mit seinen drei besonderen Eigenschaften – TRI-Friction, TRI-BoneAdapt und TRI-Grip – optimale Eigenschaften für nachhaltiges Hart- und Weichgewebsmanagement aufweist. Zudem hat sich nicht nur die Zahl der unterschiedlichen Systeme erhöht, sondern auch die Komplexität derselben. Was ich an TRI mag, ist die strikte Herangehensweise bei gleichzeitiger Reduzierung der Teileanzahl auf ein Minimum. Zum Beispiel wird nur eine Restaurationsplattform (3,5 mm) für alle Durchmesser (3,7, 4,1 und 4,7mm) des TRI-Vent-Implantats angeboten.

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Auf der IDS 2011 in Köln stellte die Firma TRI Dental Implants ihr innovatives TRI Performance Concept vor, das zusammen mit führenden Zahnärzten in diesem Gebiet, u. a. Dr. Marius Steigmann, entwickelt wurde. Marianne Steinbeck, Projektmanagerin für die Fachzeitschrift EDI, hatte dort die Gelegenheit, mit Dr. Steigmann über das neue Konzept zu sprechen. Als Antwort auf seine Aussagen nachstehend der Brief von Dr. Gerald Niznick an Dr. Marius Steigmann. Das Interview stellt die notwendige Grundlage dar.

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Page 1: Drei Faktoren für den Erfolg

Brief an Dr. Marius Steigmann von Dr. Gerald Niznick als Antwort auf das Inter-view mit Dr. Marius Steigmann über das TRI Performance Concept Dr. Steigmanns Kommentare über die "besonderen Eigenschaften" von TRI-Implantaten

Drei Faktoren für den Erfolg Auf der IDS 2011 in Köln stellte die Firma TRI Dental Implants ihr innovatives TRI Performance Concept vor, das zusammen mit führenden Zahnärzten in diesem Gebiet, u. a. Dr. Marius Steig-mann, entwickelt wurde. Marianne Steinbeck, Projektmanagerin für die Fachzeitschrift EDI, hatte dort die Gelegenheit, mit Dr. Steigmann über das neue Konzept zu sprechen. Als Antwort auf seine Aussagen nachstehend der Brief von Dr. Gerald Niznick an Dr. Marius Steigmann. Das Interview stellt die notwendige Grundlage dar.

Lieber Marius, ich habe dein Interview (Auszüge davon siehe unten) gelesen und war erstaunt über deine Ansichten darüber, was bei einem Implantatdesign wichtig ist. Das TRI-Implantat verfügt über dieselbe Innensechskantverbindung, wie ich sie 1986 entwickelt habe (Patent abgelaufen), dieselben dreifach geführten Gewinde, friktionsbasierte Abutments und ein konisches Design, wie ich es in den 90er Jahren in das Screw-Vent integriert hatte. Wie du weisst, habe ich die Firma Paragon Implant im Jahre 2001 verkauft zusammen mit allen Patenten, einschliess-lich der Innensechskantverbindung aus der Screw-Vent-Produktreihe, an eine Firma, die jetzt als Zimmer Dental be-kannt ist. 2004 gründete ich die Firma Implant Direct (neu Implant Direct Sybron) und führte 2007 das Legacy-Implantatsystem ein, als das Patent auf die Innenverbindung abgelaufen war. Auf zwei dieser drei "besonderen Eigenschaften" (friktionsbasierte Abutments und apikale Öffnungen), die 25 Jahre zuvor zum Screw-Vent-Design gehörten, wurde beim Legacy-System aus guten Gründen verzichtet. Ich weiss, dass du mit diesen Gründen und den Vorteilen des Mikrogewindedesigns der Legacy-Implantate vertraut bist, da du diese selbst verwendest und in den Jahren 2008 bis 2010 über diese Produkte referiert hast, einschliesslich der Vorträge bei unseren Europäischen Symposien 2009 in Barcelona und 2010 in München. Nun, da du zusammen mit Tobias Rich-ter mit der Firma TRI Implants das veraltete Screw-Vent-Implantat „wieder erfunden“ hast, änderst du deine Meinung und heisst diese Eigenschaften wieder gut. Trotz der drei Jahre, die du dich während Tobias Richter in der Geschäfts-leitung von Implant Direct Europe war, für unser Produkt ausgesprochen hast. Ich hoffe, dass dir diese ausführliche Erklärung dabei hilft, dich zu erinnern, warum du die Legacy-Implantate den Zimmer-Implantaten vorgezogen hast und was du auch damals drei Jahre lang so eindrucksvoll in deinen Vorträgen in derselben Art "Roadshow-Veranstaltungen" in Deutschland und auf Symposien vorgeführt hast. FRAGE DER INTERVIEWERIN: Ehrlich gesagt, hatten wir aufgrund der gesamten wirtschaftlichen Situation angenommen, dass es eher we-niger Implantathersteller geben würde, die den Markt in Zukunft bedienen – und nicht noch mehr. Im Hinblick auf ein neues Implantatsystem lautet unserer Frage: Brauchen wir tatsächlich ein weiteres Implantatsystem? Dr. Steigmanns Kommentare: Meine Analyse der vorhandenen Implantatsysteme hat mir gezeigt, dass tatsächlich ein Potential für eine maximierte Leistung basierend auf dem bisherigen Wissen in der oralen Implantologie vorhanden ist. So kam das TRI Perfor-mance Concept zustande, das mit seinen drei besonderen Eigenschaften – TRI-Friction, TRI-BoneAdapt und TRI-Grip – optimale Eigenschaften für nachhaltiges Hart- und Weichgewebsmanagement aufweist. Zudem hat sich nicht nur die Zahl der unterschiedlichen Systeme erhöht, sondern auch die Komplexität derselben. Was ich an TRI mag, ist die strikte Herangehensweise bei gleichzeitiger Reduzierung der Teileanzahl auf ein Minimum. Zum Beispiel wird nur eine Restaurationsplattform (3,5 mm) für alle Durchmesser (3,7, 4,1 und 4,7mm) des TRI-Vent-Implantats angeboten.

Page 2: Drei Faktoren für den Erfolg

Können Sie die TRI Performance erklären? 1. TRI-Friction: Die friktionsbasierte Implantat-Abutment-Verbindung bietet höchstmögliche Abutmentstabilität, wodurch gleichzeitig potentielle Mikrospalten und Mikrobewegungen im Rahmen eines Platform-Switching-Verfahrens verhin-dert werden. Diese Verbindung hat einen bedeutenden Einfluss auf die Stabilität des Hartgewebes im kritischen Bereich des krestalen Knochens. Das dazugehöri-ge Restaurationskonzept verwendet nur eine einzige Plattform (3,5 mm) für drei verschiedene Implantatdurchmesser (3,7, 4,1 und 4,7mm), was die Brauchbarkeit und Leistungsfähigkeit dieses Konzeptes unterstreicht, das darauf abzielt, eine stabile Knochenstruktur zu erhalten. Dr. Niznicks Antwort auf Dr. Steigmanns Kommentar über den Einfluss von friktionsbasierten Abutments: Ich habe 1986 mit Screw-Vent eine Innensechskant-Schrägverbindung (Niznick US-Patent-Nr. 4.960.381) und 1994 eine friktionsbasierte Abutmentverbindung (Niznick US-Patent-Nr. 5.433.606) entwickelt. Das sind die Haupteigen-schaften des Screw-Vent-Implantats von Zimmer Dental, die TRI Implant kopiert hat. Während die Legacy-Implantatreihe von Implant Direct Sybron auch diese Innensechskant-Schrägverbindung verwendet, habe ich die frik-tionsbasierte Abutmenteigenschaft aus drei wichtigen Gründen nicht in die Legacy-Abutments integriert:

1. 20 Jahre klinische Erfahrungen mit Innenverbindungen, die inzwischen alle grossen Implantatfirmen her-stellen, haben gezeigt, dass das Innenverbindungsdesign alleine, in Kombination mit der Verwendung ei-nes Drehmomentschlüssels, um eine Vorspannung von 20 bis 30 Ncm auf die Befestigungsschraube zu bringen, die Bedenken über lose Schrauben genommen hat. Die Behauptungen von Zimmer Dental, die jetzt von TRI Implants aufgenommen worden sind, dass die friktionsbasierte Verbindung irgendwie Anteil an weniger Knochenverlust hat, sind reine Vermutungen, die jeglicher wissenschaftlichen Grundlage ent-behren.

2. Zahnärzte und Dentallabore empfanden es als unpraktisch, ein separates Werkzeug verwenden zu müs-sen, um die Abutments von den Implantaten und Analogen herunterzunehmen.

3. Die 30 Ncm Drehmoment, die erforderlich sind, um ein friktionsbasiertes Abutment vollständig einzubrin-gen, können die Anfangsstabilität eines Implantates gefährden, wenn das Abutment gleichzeitig mit der Implantatsinsertion für sofortige Belastung oder Versorgung mit Provisorien einhergeht. Die sofortige Be-lastung eines Implantats war sicher in den 90er Jahren, als ich als erster das Konzept friktionsbasierter Abutments eingeführt habe, seltener üblich. Konische Verbindungen wie die 45°-Schräge bei der nach hochpräzisen Normen hergestellten Legacy-Verbindung erfordern keine friktionsbasierten Verbindungen, um einen dichten Übergang zu schaffen, sondern nur einen angemessenen (30 Ncm) Drehmoment für die Befestigungsschraube.

Dr. Niznicks Antwort auf Dr. Steigmanns Kommentar über den Vorteil einer reduzierten Komponentenzahl dank einer einzigen Plattform: Nur eine 3,5mm Sechskantplattform zu haben, mag die Abutmentauswahl zwar vereinfachen, aber es beschränkt auch die Durchmesseroptionen, wie das bei der Einführung des TRI-Implantats mit einem Durchmesser von 3,2mm und einer kleineren Plattform, ähnlich des in den letzten 3 Jahren verfügbaren kleinen Legacy3-Implantats, der Fall war. Der grösste Durchmesser bei TRI-Implantaten beträgt 4,7mm und wird beschränkt auf die Verwendung einer Plattform mit einem Durchmesser von 3,5mm. Implant Direct Sybron bietet eine grössere Plattform für Implantate mit einem Durchmesser von 5,2, 5,7 und 7,0 mm an, um eine bessere Abutmentstabilität in stark belasteten Seitenzahn-bereichen und eine natürlichere Zahnstellung zu erhalten. Es ist typisch für neue Firmen, dass Durchmesseroptionen eingeschränkt werden, um die prothetische Auswahl zu erleichtern.

Page 3: Drei Faktoren für den Erfolg

2. TRI-BoneAdapt: Der Körper des TRI-Implantates wurde so gestaltet, dass eine grösstmögliche Knochenadaptation entlang des Implantates durch die un-terschiedlichen Knochenbereiche hinweg möglich ist. Das Makrodesign im Zahn-halsbereich, minimiert zum Beispiel Spannungen und die kortikale Belastung, wohingegen das Vent-Design optimale Knochenkompression in spongiösem Knochen ermöglicht. Unsere Studien haben klar gezeigt, dass das Design durchwegs eine maximale Primärstabilität fördert. Dr. Niznicks Antwort auf Dr. Steigmanns Aussage: Durch veröffentlichte Forschungen anhand des Astra-Implantates ist bekannt, dass durch die Verwendung von Minigewinden mit einer geringeren Tiefe und Breite die Oberflächenregion vergrössert werden kann, was zu einer erhöhten Primärstabilität führt, und Spannungen im krestalen Bereich minimiert werden. TRI-Implantate verfügen über dieselben dreifachgeführten Gewinde wie das Screw-Vent. Implant Direct Sybron besitzt ein Patent auf die Kombination von vierfachgeführtem Mikrogewinde oben mit doppeltgeführtem Gewinde am Implantatkörper, entweder als Standard-"V"-Design wie beim Screw-Vent- und TRI-Implantatdesign oder als flaches Stützgewinde. 3. TRI-Grip: Eine besondere Innovation im apikalen Implantatbereich ist ein spit-ziger gestaltetes Implantatgewinde, das eine bessere Schneidekraft und daher auch eine erhöhte Primärstabilität bietet. Besonders in Fällen mit stark ge-schwächtem Gewebe oder wenn Implantate in frische Extraktionswunden einge-bracht werden, liefert dieses Design eine unvergleichliche Stabilität. Die Implantatspitze ist immer noch rund, jedoch so, dass bei einem Sinuslift im OK das Implantat eingesetzt werden kann, ohne die Unversehrtheit der Schneiderschen Membran zu gefährden.

Dr. Niznicks Antwort auf Dr. Steigmanns Aussage: Das Standard-"V"-Gewinde von TRI Implant gelangt tiefer an die Wurzelspitze heran, aber daran ist nichts "innovativ", wie das Pitt-Easy-Implantat von 1986 beweist. Das Legacy3-Implantat hat ein flaches Stützgewinde, das über die ge-samte Länge des Implantats tiefer eindringt. Auf die apikale Öffnung wie beim TRI-Implantat und bei Screw-Vent wur-de bei Implantaten von Implant Direct verzichtet, da diese Öffnung die Gewindefläche reduziert, die vorteilhaft ist für die Primärstabilität. Auch eine selbstschneidende Rille oder eine runde Spitze sind keine Innovationen, was das Le-gacy3 beweist.

Schneidegewinde apikale Kammer runde Spitze

vierfachgeführte Mikrogewinde

doppeltgeführt

umgekehrt-konisches Halsde-sign

Rille für Knochen-umschichtung

Makrogewinde-design