Download - Zeitmanagement 24seo stammtisch
Zwangspause im Juli 2014Bis dahin: „Ich hab‘ doch keine Zeit!“Zu mehr Nachdenken hatte ich eben keine Zeit.
Erkenntnisse und Fragen aus dem Krankenhaus
Meine Wahrnehmung der Zeit beschränkt sich immer mehr auf das eine Gefühl – sie fehlt!
Woher kommt eigentlich dieser ständige Zeitdruck? Wer hat an der Uhr gedreht? Warum funktioniert meine Zeitplanung so oft nicht? Wie lange geht das schon so? Beruflich bin ich besser strukturiert als privat, aber
weniger Zeitdruck habe ich dadurch nicht. Zeitnot betrifft mein ganzes Leben. Ich bin ständig gezwungen Prioritäten zu setzen. Muss ich eigentlich Zeit managen oder eher mich? Was mache ich mit freier Zeit?
Wer hat an der Uhr gedreht?
Soviel Erleben wie möglich in meinem Leben zu haben
Ein gutes Leben ist ein reichhaltiges Leben und reichhaltig = viel
Individueller Wunsch
Soziale und ökonomische Wirklichkeit Wir leben im Wettbewerb: Güter,
Freunde, Karriere, Privilegien.
Zeit ist Geld. Um den Wert hoch zu halten, muss Zeit knapp gehalten werden. Wer schneller ist, ist klar im Vorteil.
Was sind die Probleme?
Ich habe zu wenig Zeit für das, was ich mir vornehme. Es gelingt mir einfach nicht Zeit zu „sparen“. Für jedes Todo, das ich erledige, kommen 5 neue hinzu. Für meine privaten Termine bleibt immer weniger Zeit. Ich bin von Time Killern umgeben. Ich werde ständig
abgelenkt. Es gibt laufend neue Anforderungen bei gleichbleibenden
Ressourcen. Der Zeitmangel führt dazu, dass ich nicht immer mein Bestes
geben kann. Ich schöpfe sehr oft die zur Verfügung stehenden
Möglichkeiten nicht aus, weil mich ein Zyklus überholt. Die Beschleunigung ist zu hoch für mich, ich kann nicht
mithalten.
Resultat: Innere Unzufriedenheit
Stress
Unproduktivität
Selbstzweifel
Fremdbestimmtsein
Unlust
Überforderung
Angst
Lösungen versprechen Technologien, Produkte und Methoden
Neue Technologien und Produkte führen in der Regel nicht dazu, dass uns mehr Zeit zur Verfügung steht. Im Gegenteil.
Das Ziel ist die effektivere Nutzung der zur Verfügung stehenden Zeit. Genau davon haben wir aber zu wenig.
Es läuft immer darauf hinaus, dass wir schneller werden müssen.
Methoden des Zeitmanagements sind in erster Linie Methoden des Selbstmanagements.
Produkte führen zu einem Paradoxon
Je mehr Zeit wir durch Produkte sparen, desto weniger Zeit haben wir.
E-Mail ist schneller als Briefschreiben. Wir schreiben aber mehr E-Mails als Briefe. Viel mehr.
Durch Smartphones können wir auch kommunizieren (arbeiten), wenn wir nicht im Büro sind. Das wurde aber sehr schnell zu einer Voraussetzung.
Wenn ein Gerät oder eine Software verspricht, bisherige Prozesse zu beschleunigen, ist zumindest Skepsis angebracht. In der Regel wird dadurch die Schlagzahl erheblich erhöht.
Eisenhower Prinzip
• Delegieren• Müll
• Planen und selbst erledigen
• Sofort selbst erledigen
A wichtig/ dringend
B wichtig/nic
ht dringend
D nicht wichtig/ dringend
C nicht wichtig/nic
ht dringend
ALPEN
N Nachkontrolle (Ergebnisse und Planung)
E Entscheidungen treffen (Prioritäten z.B. nach
Eisenhower)
P Puffer einplanen (60:40 Regel)
L Länge schätzen
A Aufgaben notieren
SMART
S
• Specific• Das Ziel muss klar und konkret benannt werden
M
• Measurable• Das Ziel bzw. das Ergebnis muss messbar sein
A
• Accepted• Es muss ein attraktives Ziel sein
R
• Realistic• Das Ziel muss erreichbar sein
T
• Time framed• Ziele und Zwischenziele müssen terminiert sein
GTD
Erfassen• Alles was an Zeug im Kopf herumgeistert, schriftlich als Aufgabe, Idee usw. festhalten.
Durcharbeiten• Worum geht‘s? Kann man etwas unternehmen? Nein: Müll. Vielleicht: Terminkalender.• Was ist der nächste Schritt. 2-Minuten-Regel, Delegieren, Verschieben.
Ordnen• Listen erstellen, 43 Ordner
Überprüfen• Alles korrekt? Hat sich etwas geändert?
Tun• Aufgaben deren Erledigung länger als 2 Minuten erfordern, werden nach Kontext,
verfügbarer Zeit und Priorität erledigt.
Nach einigen Selbstversuchen
Zeit lässt sich nicht managen. Einige Methoden haben mir durchaus zu mehr
Selbstdisziplin und Struktur verholfen. Im Grunde sind mir die Methoden aber allesamt
zu pauschal und statisch, sie gehen nicht auf mich als Individuum ein.
Die meisten Methoden verstehen sich als Selbstmanagement, unterscheiden aber nicht danach, was für ein Typ ich überhaupt bin.
Zuviel Management war für neue Ideen oft hinderlich. Innovation lässt sich schlecht planen.
Mein Ziel ist Zufriedenheit
Wenn die Unzufriedenheit als (eine) Ursache ständig wachsenden Zeitdruck hat, muss ich genau diesen reduzieren.
Zeitmanagement/Selbstmanagement hilft mir die zur Verfügung stehende Zeit effektiver zu nutzen.
Sie helfen aber nur bedingt dabei, mir mehr Zeit zu verschaffen.
Im Endeffekt geht es also eher darum, sich der permanenten Beschleunigung zu entziehen.
Ich empfinde die Beschleunigung im Online Marketing als sehr stark. Und ich kenne mittlerweile einige, die zum Teil ausgestiegen sind.
Was macht mich eigentlich aus
Leiblichkeit Soziale Beziehungen
Arbeit und Leistung
Materielle Sicherheit Werte
Die 5 Säulen der Identität, sollten sich im Gleichgewicht befinden
Zeitdruck wirkt sich auf alle 5 Säulen aus
Leiblichkeit: Stress ist ungesund. Ich merke das am ehesten durch Verspannungen, Rückenschmerzen und Gereiztheit.
Soziale Beziehungen: Ich habe bei weitem nicht die Zeit, mein soziales Netzwerk so zu pflegen, wie ich es gern tun würde. Schlimmer noch: je mehr ich unter Zeitnot bin, desto mehr empfinde ich soziale Anforderungen als belastend.
Arbeit und Leistung: Hier habe ich noch am ehesten Struktur und Durchblick. Trotzdem funktioniert die Planung oft nicht. Ich muss mehr und schneller arbeiten.
Materielle Sicherheit: Klare Sache. Existenzangst. Werte: Meine Wertvorstellungen enthalten: eher,
schneller, früher, effizienter, produktiver.
Und so kann (für mich) ein Schuh daraus werden
Wenn ich die unterschiedlichen Methoden nicht mehr projekt- oder aufgabenbezogen sehe, sondern im ersten Schritt als „echtes Selbstmanagement“ mit dem Ziel diese 5 Säulen in Balance zu halten, kann ich durchaus zu mehr Klarheit gelangen, was ich brauche, um zufriedener zu sein.
Andernfalls habe ich zwar durchaus die Säule „Arbeit und Leistung“ stärken können, aber meist auf Kosten der anderen Säulen.
Persönliches Resümee
Der eigene Herr zu sein, und damit die eigene Zeit zu planen, führt eher zu mehr als zu weniger Zeitnot.
Zeit- bzw. Selbstmanagement Methoden können mich unterstützen. Die eine, wahre Methode gibt es für mich nicht. Ich bin dabei, meine eigene
Methode zu finden. Diese wird sich auch ständig weiterentwickeln. Ohne Selbstdisziplin und Struktur funktionieren sie aber nicht. Man muss am
Ball bleiben. Bei der Betrachtung meines Zeitdrucks habe ich zu tief angesetzt, habe
Lebensbereiche vergessen und häufig falsche Prioritäten gesetzt. Es geht früher oder später immer um Entscheidungen. Man kann sie auf später
terminieren, aber ein Vermeiden führt zu mehr Druck. Für mich ist es wichtig Ausgleiche zu schaffen. Die müssen nicht entschleunigt
sein, aber möglichst wenig Druck aufbauen. Motivation behalten. Wenn ich nur noch Sachen mache, an denen ich keinen
Spaß habe, ist es Zeit, etwas Anderes zu machen. Werte hinterfragen: Ist besser, reicher, größer, schneller wirklich immer das
Richtige für mich? Wahrnehmung überprüfen: Es kommt vor, dass ich Zeitdruck da sehe, wo in
Wirklichkeit Unlust ist.
Einige Fragen bleiben
Wenn vieles was uns Zeit einsparen helfen soll, das Gegenteil bewirkt, kann es dann vielleicht auch sein, dass ich mehr Zeit zur Verfügung habe, wenn ich langsamer werde?
Wenn ich mir einen Wettlauf mit der Zeit biete: kann ich vielleicht doch gewinnen?
Ist es bei manchen Tätigkeiten normal, dass man nach einiger Zeit „ausgebrannt“ ist? Und gehört das Online Marketing dazu?