der leopold - f ranzens -univers i tät innsbruckunimagazin
Nr. 01/08 2005
Uni Innsbruck steigt auf
ForschungsmillionUni investiert in Nachwuchs
IT-OffensiveKompetenzzentrum entsteht
Forscher im GesprächProf. Rudolf Grimm
StudiengarantieAlle werden zugelassen
sub auspiciisDie besten AbsolventInnen
AbsolventeninterviewDr. Maria Schaumayr
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unimagazin 3inhalt
Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck ist eine Universität in Bewegung. An unserer modernen Lehr- und Forschungsstätte arbeiten 20.000 Studierende und 3.500 MitarbeiterInnen. Sie schaffen, bewahren, evaluieren, verbreiten und nutzen Wissen. Sie machen die LFU Innsbruck zu einem Kraftwerk für Innovationen und zu einem Impulsgeber für die Gesellschaft und die Wirtschaft.
In diesem neuen unimagazin wollen wir ihre Leistun-gen in Forschung, Lehre und Verwaltung vorstellen. Zudem werden wir über zentrale hochschulpolitische Themen sowie über aktuelle Entwicklungen an der LFU Innsbruck berichten.
Thematischer Schwerpunkt der ersten Ausgabe ist der kürzlich vorgelegte Entwicklungsplan der LFU Inns-bruck sowie das EuGH-Urteil und seine teils problema-tischen Auswirkungen auf bestimmte Studienrichtun-gen an österreichischen Universitäten.
Das unimagazin soll aber auch eine Plattform sein, um jene Studierende, Forschende, Lehrende, Mitarbeiter-Innen und AbsolventInnen zu würdigen, die in ihrem Bereich herausragende Leistungen erbracht haben. Eine Universität ist die Summe ihrer Universitätsan-gehörigen und wir wollen mit diesem unimagazin ihre Aktivitäten darstellen sowie die verborgenen Schätze unserer LFU Innsbruck sichten und heben.
Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre eine kurzweilige Unterhaltung und erholsame Sommermonate!
Ihr Manfried Gantner
EditorialRektor Manfried Gantner
inh
alt
04 uni innsbruck04 Keine Zugangsbeschränkungen an der Uni
06 Indonesien an Know-how interessiert
07 LH Dr. Herbert Sausgruber zu Besuch
08 Absolventeninitiativen starten durch
10 Absolventeninterview
Dr. Maria Schaumayr
12 PISA-Studie: Hausaufgaben gemacht
ÖH-Wahl 2005
13 uni forschung13 Forschungsmillion für Nachwuchs
14 JungforscherInnen sichern Zukunft
16 Neues IT-Kompetenzzentrum entsteht
18 Forscher im Gespräch
Prof. Rudolf Grimm
20 Interaktives Geographievergnügen
Forscher nehmen Transit unter die Lupe
21 Forschung lernt aus Katastrophen
22 Die Wirtschaft als Experiment
24 uni studium24 Uni International: Summer Schools boomen
26 Studierendeninterview
Stephanie Gapp
29 Creative Campus erfolgreich
Mit der Hypo Money Trophy nach London
30 uni rundschau30 „French Connections“ in Innsbruck
31 Uni Innsbruck auf italienisch
32 Obergurgl zieht Spitzenforscher an
33 Uni Innsbruck erhält Prachensky-Nachlass
34 Rechtschreibreform: Übergangsphase vorbei!
35 Allianz unterstützt neue Stiftungsassistenz
36 thema der ausgabe36 Uni Innsbruck steigt auf
Entwicklungsplan wird vorgestellt
38 uni seitenblicke38 Uni Innsbruck ehrt Vorbilder
40 Die besten AbsolventInnen
42 Das Fest für die Allgemeinen Bediensteten
44 60 Jahre Rektor Manfried Gantner
45 Winteruniversiade: Innsbrucker Sportfest
46 Uni-Perspektiven für SpitzensportlerInnen
imp
ress
um Impressum
unimagazin: Informationsmagazin der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck Medieninhaber und Herausgeber: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck,Christoph-Probst-Platz, Innrain 52, A-6020 Innsbruck, Tel.: +43.512.507-2591, Fax: +43.512.507-2814, e-Mail: [email protected]
Chefredakteur: MMag. Jürgen Steinberger stellvertr. Chef-redakteurin: Manuela Rainalter Druck: Wagner´sche Univer-sitäts-Druckerei Layout: Stephanie Eibl Titelfoto: Tirol Wer-bung Fotos: Archiv für Baukunst, Nero, Fotosearch, Kocher, Vandory, Bstieler, Lackner, Oberhofer, TVB Obergurgl, Uni-versity of New Orleans (UNO) Auflage: 30.000 Stück
unimagazin4 uni innsbruck
Es gibt an der LFU Innsbruck keine Auswahlverfahren vor
dem Studienbeginn: „Es wäre gegenüber den Studien-
anfängerInnen nicht fair. Viele arbeiten oder absolvie-
ren Praktika. Sie haben ihre Planungen für den Sommer
bereits abgeschlossen“, erklärt Gantner. Daher werden
alle zum Studium an der Uni Innsbruck zugelassen: „Es
spielt keine Rolle, wann sich jemand an unserer Universi-
tät inskribiert. Es gelten für alle die gleichen Spielregeln.
Unser Ziel ist es, ein qualitätsvolles Studium anzubieten.
Dafür müssen die Rahmenbedingungen stimmen.“
Vier Fächer sind betroffen
Mit dem Wegfall der Zugangsbeschränkungen in Öster-
reich für deutsche Studierende durch das EuGH-Ur-
teil werden vor allem in jenen Fächern, in denen es in
Deutschland einen bundesweiten Numerus Clausus
gibt, Engpässe befürchtet: „Wir erwarten, dass viele
deutsche Studierende vor allem in den Fächern Biologie,
Pharmazie und Psychologie nach Innsbruck kommen
werden“, so Gantner. In der Betriebswirtschaft wurde
der Numerus Clausus in diesem Jahr in Deutschland
aufgehoben. Aufgrund der Zugangsbeschränkung in den
vergangenen Jahren wird aber auch in der Betriebswirt-
schaft ein Anstieg der Studierenden erwartet.
Kapazitätsbeschränkungen erlassen
Das Bildungsministerium hat auf die neuen Rahmenbe-
dingungen reagiert: Es wurde ein Gesetz verabschiedet,
das es den österreichischen Universitäten ermöglicht,
Kapazitätsbeschränkungen zu erlassen. „Durch die Ge-
setzesänderung wird ein Zustand der Rechtsunsicherheit
vermieden. Die jetzt beschlossenen Notmaßnahmen
sind unabdingbar und werden als Übergangsregelung
betrachtet“, erklärt Prof. Christoph Badelt, Präsident der
Rektorenkonferenz Österreichs.
Studieneingangsphase denkbar
Das Rektorenteam an der LFU Innsbruck mit dem Vi-
zepräsidenten der Rektorenkonferenz Gantner plant in
Innsbruck im Fall der Fälle die Einführung einer Studien-
eingangsphase: „Wir werden das EuGH-Urteil unaufge-
regt umsetzen. Für das Auswahlverfahren ist eine Studien-
eingangsphase von maximal zwei Semestern vorgese-
hen“, so Gantner. „Jeder wird die gleiche Chance auf
ein Studium in Innsbruck haben“, versichert Prof. Eva
Bänninger-Huber, Vizerektorin für Lehre und Studieren-
de. Das künftige Auswahlverfahren für die neuen Studi-
en wird bis spätestens 10. Oktober festgelegt und kom-
muniziert werden.
Wien und Graz schließen sich an
Neben der LFU Innsbruck können sich auch die beiden
anderen österreichischen Volluniversitäten eine Studien-
eingangsphase vorstellen. So wurde an der Universität
Wien ein Frühwarnsystem installiert. Wenn die Zulas-
sungszahlen der letzten Jahre überschritten werden,
Alle werden zum Studium zugelassen
„An der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck wird es keine Zugangsbeschränkungen geben. Alle
Studieninteressierten werden zum Studium zugelassen“, stellt Rektor Manfried Gantner fest. Die
Zulassungsfrist hat am 1. August begonnen und läuft bis zum 15. Oktober.
2.400 Lehrende bieten in
3.300 Kursen eine hochwertige
Berufsvorbildung an.
unimagazin 5uni innsbruck
wird es zu einer Neugestaltung der Studieneingangspha-
se kommen. Es sind ein Semester und mehrere Prüfun-
gen im Gespräch.
Verdrängungseffekt befürchtet
Rektor Gantner befürchtet in den betroffenen Studien ei-
nen Verdrängungseffekt bei den österreichischen Studie-
renden: „Es werden mehr Abiturienten aus Deutschland
in Innsbruck studieren und die Zusammensetzung der
Studierenden wird sich ändern. Sie sind zum Studien-
beginn auch älter als ihre KollegInnen aus Österreich,
da die Oberstufe in Deutschland ein Jahr länger dauert.
Dies kann bei den verschiedenen Auswahlverfahren an
den österreichischen Universitäten für deutsche Studien-
anfängerInnen ein Vorteil sein.“
Keine Auswirkungen für aktive Studierende
„Das EuGH-Urteil hat auf alle bereits inskribierten Stu-
dierenden an der Leopold-Franzens-Universität Inns-
bruck keine Auswirkungen“, erklärt Bänninger-Huber.
Die Studierenden werden seit dem Vorjahr über einen
LFU-Newsletter via Mail über die aktuellen Entwick-
lungen an ihrer Universität informiert. Mit der Interes-
sensvertretung der Studierenden, der Österreichischen
Hochschülerschaft, gibt es seit 2003 monatliche Treffen
und einen kontinuierlichen Gedanken- und Informations-
austausch. Die Vizerektorin erarbeitet mit den Fakultäts-
studienleiterInnen unter Einbindung der ÖH Vertretung
einen Vorschlag zur Gestaltung der Studieneingangspha-
se, der im Rektorenteam im Laufe des Septembers be-
schlossen werden soll.
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„Für das Studienjahr 2005/06 bleibt das der-
zeitige Studienangebot an der Leopold-Fran-
zens-Universität Innsbruck im vollen Umfang
bestehen. Alle Studien können belegt und abge-
schlossen werden“, verspricht Rektor Manfried
Gantner. Mit dieser Zusage sorgt das Rektorat
für die nötige Planungssicherheit der Studien-
interessierten. Im Zuge der Harmonisierung der
Studien in Europa, dem Bologna-Prozess, wird
derzeit weiter intensiv am Aufbau zukunfts-
orientierter Studien gearbeitet.
Mit der Umstellung eines Großteils der Innsbrucker
Studien auf das zweistufige System von Studienab-
schlüssen mit Bakkalaureaten und Masterstudien
nach den Vorgaben von Bologna, der Weiterent-
wicklung neuer Lerntechnologien und der Einfüh-
rung innovativer Lehr- und Lernmethoden sei die
derzeit laufende Studienreform an der LFU Inns-
bruck notwendig geworden: „Erfolgsmodelle müs-
sen laufend überarbeitet werden“, erklärt Gant-
ner. Das Studium vor zehn Jahren wäre mit dem
heutigen nicht mehr vergleichbar. Der technische
Fortschritt hat das wissenschaftliche Arbeiten revo-
lutioniert und die Halbwertszeit des Wissens wird
immer kürzer: „Um wettbewerbsfähig zu bleiben,
müssen die Studien an diese Entwicklungen ange-
passt werden“, stellt Gantner fest.
Prof. Eva Bänninger-Huber, Vizerektorin für Lehre
und Studierende, ergänzt: „Es wird für alle Studie-
renden geeignete Übergangsbestimmungen geben
und es werden jedenfalls keine bis dahin erbrachten
Studienleistungen verloren gehen.“ Soweit es die
Universität Innsbruck betrifft, werde daher jede/r
Hochschüler/in ihr/sein Studium in Innsbruck auch
beenden können. Die Zulassung zum Studium läuft
bis zum 15. Oktober. Mehr über den Diskussionspro-
zess zum künftigen Studienangebot ab Seite 36.
Studiengarantie an LFU Innsbruck
Studienabteilung
Christoph-Probst-Platz, Innrain 52
A-6020 Innsbruck
Tel.: +43 (0512) 507 - 2061
Fax: +43 (0512) 507 - 2804
E-Mail: [email protected]
Informationen zur Zulassung
zum Studium
unimagazin6 uni innsbruck
„Wir sind sehr interessiert an einem Austausch von
Forschungskooperationen im Bereich von Wissenschaft
und Technologie mit Indonesien“, freut sich Rektor
Manfried Gantner über den Besuch des indonesischen
Wissenschaftsministers H.E. Prof. Dr. Kusmayanto Ka-
diman. Die langjährige gute Beziehung der Universität
Innsbruck mit dem Minister rührt daher, dass er vor sei-
nem Ministeramt Rektor der Technischen Universität
Bandung in Indonesien war. Die Universität Bandung ist
eine der Partneruniversitäten der Uni Innsbruck und des-
halb herrscht bereits ein reger Austausch von Wissen
und Technologien vor.
„Ich bin immer wieder beeindruckt von den akademischen
Errungenschaften der Forschenden und Lehrenden hier
an der Universität Innsbruck“, so der Uninet-Koordinator
für Indonesien und Gesamtasien, Wissenschaftsminister
Dr. Kusmayanto Kadiman bei seinem Eintrag ins Gäste-
buch der Uni Innsbruck: „Ich bin seit langer Zeit Mitglied
des ASEAUninets und ich bin der Meinung, dass es ein
wirklich großartiges Netzwerk ist.“ So will der Wissen-
schaftsminister nun eine verstärkte Forschungskoopera-
tion sowie auch Beziehungen im Bereich der Wirtschaft
mit der Universität aufbauen.
Internationalen Austausch fördern
Eine geplante Initiative ist der gegenseitige StudentIn-
nenaustausch auf der PHD-Ebene, der auch von Bildungs-
ministerin Gehrer unterstützt wird. „Wir möchten diese
Universität vor allem für den internationalen Austausch
öffnen, um die Zahl unserer ausländischen Studierenden
zu erhöhen“, betont Rektor Manfried Gantner.
Neben dem Interesse an der Geschichte der Universi-
tät Innsbruck stellte der indonesische Wissenschafts-
minister vor allem Fragen nach der Neuorganisation
der Universität, nach dem Bologna-Prozess sowie nach
der Akzeptanz der Autonomie. „Die ganze Welt ändert
sich und so ändert sich auch die Struktur der Universi-
täten“, erklärt Rektor Manfried Gantner. „Trotzdem wol-
len wir eine Universität bleiben und kein Unternehmen
werden“, antwortet Rektor Gantner auf die Frage des
Ministers bezüglich einer Überkommerzialisierung von
Universitäten.
Indonesien an Innsbrucker Know-how interessiert
Neben langjährigen guten wissenschaftlichen Beziehungen mit der Universität Innsbruck verstärkt
Indonesien nun auch die Kooperationen in der Wirtschaft. Hier sind vor allem Unternehmen im
Bereich Biotechnologie und Nanotechnologie gefragt.
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Die Spendenwilligkeit der Besucher des heurigen
Uniballs brachte eine Gesamtsumme von 10.000,-
Euro für die Opfer der Flutkatastrophe in Thailand
ein. Das Geld wird im Rahmen des ASEA-Aus-
tauschprogramms direkt an das SOS-Kinderdorf
Thailand übergeben und kommt so Waisenkindern
zugute.
Auch die MitarbeiterInnen der LFU Innsbruck
leisteten im Rahmen einer internen Spenden-
aktion einen Beitrag für den Wiederaufbau nach
der verheerenden Flutkatastrophe in Asien. Mit
insgesamt 3.000,- Euro wurde nach der Vielzahl an
Hilfsaktionen anderer Institutionen ein unerwartet
hoher Erlös erzielt. Die Gelder werden in Stipendien
für die Ausbildung der jungen Menschen in den
betroffenen Regionen investiert.
Flutopfer erhalten 13.000 Euro aus Innsbruck
[Bild links]
Wissenschaftsminister
Kusmayanto Kadiman trägt
sich ins Gästebuch ein.
[Bild rechts]
v.l. Dr. Andreas Altmann, UMIT-
Rektor Bernhard Tilg, Rektor
Manfried Gantner, Rektor
Hans Grunicke und Mag.
Anton Bodner (Organisator
des Uniballs) präsentieren
Spendenscheck.
unimagazin 7uni innsbruck
„Die Universität Innsbruck hat sich seit meinem letzten
Besuch vor acht Jahren viel weiter entwickelt als in den
zwanzig Jahren davor“, so LH Sausgruber. Er ist vom
richtigen Weg der LFU Innsbruck überzeugt: „Ich freue
mich, dass neben der Grundlagenforschung auch der
wichtige Technologietransfer und die Kontakte zur Wirt-
schaft verstärkt wurden.“ Der Brückenschlag zwischen
Theorie und Praxis sei mit den Beteiligungen der LFU
Innsbruck am Entwicklungs- und Transfercenter der Uni-
versität Innsbruck (transIT) und am Center for Academic
Spin-offs Tyrol gelungen.
LFU Innsbruck überzeugt
Die Universität Innsbruck ist im Bereich der Bildung ein
wichtiger Partner des Landes“, betonte Sausgruber,
„denn die meisten unserer jungen Studierenden absol-
vieren hier in Innsbruck ihr Studium.“
„Diese Kooperation zwischen der Universität und dem
Land Vorarlberg soll nicht nur Tradition allein, sondern
sie soll für beide Seiten nutzbringend sein“, freut sich
Rektor Manfried Gantner und ehemaliger Studienkollege
von LH Sausgruber. „Die Universität Innsbruck befindet
sich im Wettbewerb und kann hier in Forschung und
Lehre nachhaltig überzeugen“, meint Sausgruber. So
sind die ForscherInnen der LFU Innsbruck in den Berei-
chen Alpiner Raum, Mensch und Umwelt, Materialwis-
senschaften und vor allem Physik führend.
Nach einer kurzen Vorstellung der LFU Innsbruck lud Rek-
tor Manfried Gantner die Delegation aus Vorarlberg zur
Besichtung des neuen ICT-Gebäudes ein. Highlight war
die Führung durch die Labors der Quantenphysiker – ei-
nem der Aushängeschilder der LFU Innsbruck. Prof. Peter
Zoller zeigte den Gästen Apparaturen und Experimente
zur Entwicklung des visionären Quantencomputers.
LH Dr. Herbert Sausgruber besucht Uni Innsbruck
Dr. Herbert Sausgruber, Landeshauptmann von Vorarlberg, besuchte im Juni nach acht Jahren
wieder die LFU Innsbruck. Derzeit studieren rund 2.600 VorarlbergerInnen an der Landesuniversität
für Tirol, Vorarlberg und Südtirol. Im Bereich der Berufsvorbildung ist die LFU Innsbruck daher ein
wichtiger strategischer Partner des Landes Vorarlberg.
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Staatsbesuche sind an der LFU Innsbruck kei-
ne Seltenheit mehr. Letztes Jahr war Prinzessin
Sirindhorn von Thailand an der Uni zu Gast. Heuer
konnte Jean Ping, Präsident der 59. UN-General-
versammlung, für einen Vortrag an unserer Alma
Mater gewonnen werden. Vor einer sehr gut be-
suchten Aula referierte er über Kooperationen zwi-
schen reichen und armen Ländern.
Anlässlich seines Österreichbesuches hielt Dr.
Jean Ping an der LFU Innsbruck einen Vortrag zum
Thema „The role of Local and Regional Authorities
in Global Governance“. „Ich bin äußerst erfreut
Hoher UN-Besuch in Innsbruck
heute hier sein zu dürfen - in dieser Universität - in
der wunderschönen Stadt Innsbruck - der Haupt-
stadt von Tirol“, erklärte Ping.
In seinem Vortrag sprach er von der tragenden Rol-
le der reichen nördlichen Staaten zur Entwicklung
der südlichen Länder. „Internationale Ko-operatio-
nen sind nicht länger nur mehr Sache von Regie-
rungen“, betonte Ping, „auch regionale Akteure
werden immer wichtiger“. So könnten beispiels-
weise lokale und regionale Akteure mit ihren Res-
sourcen und ihrer Stärke ihre Partner im Süden
unterstützen.
Rektor Manfried Gantner
übergibt LH Dr. Herbert
Sausgruber Gastgeschenke der
LFU Innsbruck.
unimagazin8 uni innsbruck
Der Deutsche Freundeskreis unterstützt seit 1922 die
LFU Innsbruck. Mit dem neuen gesamtuniversitären
Alumni Verein wurde im Jahr 2004 eine Plattform für alle
AbsolventInneninitiativen der Innsbrucker Universität
geschaffen.
Netzwerk aufbauen
Die Zahl der Studienabschlüsse an der LFU Innsbruck ist
in den letzten drei Jahren um 15,4 Prozent von 2.234 auf
2.578 gestiegen. Mit dem Alumni Verein unter der Lei-
tung von Obmann Dr. Dieter Bachmann und Geschäfts-
führer Ernst Haunholter soll die Verbindung zwischen
ehemaligen Studierenden und ihrer Universität über das
Studium hinaus erhalten bleiben und schrittweise ein
umfassendes Netzwerk mit Einbindung aller aktiven Ab-
solventenvereine aufgebaut werden.
Auftakt gelungen
Zur Förderung der Kontaktpflege und Netzwerkbildung
plant der Alumni Verein die Organisation von attraktiven
Veranstaltungen. Zur Auftaktveranstaltung im Jahr 2005
referierte der bekannte Physiker, Prof. Rainer Blatt, zum
Thema „Die Welt seit Einstein“. Einsteins Werke stellen
eine wichtige Grundlage für die heutige erfolgreiche For-
schung an der LFU Innsbruck im Bereich der Quanten-
physik und –informatik dar.
Absolventeninitiativen stärken das Netzwerk der Uni Innsbruck
Jährlich beenden 2.500 HochschülerInnen ihr
Studium an der LFU Innsbruck. Die bestehenden
Absolventenvereine vernetzen ihre Lebens- und
Karriereschritte. Mit dem traditionellen Deut-
schen Freundeskreis (DFK) und dem neu gegrün-
deten Alumni Verein stehen den LFU-Absolvent-
Innen zwei starke Netzwerke offen.
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Im Rahmen der Sommerbilanz des SoWi-Clubs
setzte sich eine Expertenrunde mit dem Thema
„Arbeitswelt im Umbruch“ auseinander. „Nur
wer bereit ist, alte Strände zu verlassen, kann
neue Ufer erreichen“, resümierte Prof. Ursula
Schneider von der Uni Graz nach einer span-
nenden Diskussion.
Auf Einladung des SoWi-Clubs, dem Absolventen-
verein der Sozial- und Wirtschaftswissenschaft-
lichen Fakultäten, fanden sich viele Gäste an der
LFU Innsbruck ein: „Wir verstehen uns als Binde-
glied und wollen den Austausch zwischen Ab-
solventInnen und Studierenden fördern“, erklärt
SoWi-Club-Obmann Dipl.-Vw. Hellmut Buchroith-
ner in seiner Begrüßung.
In ihrem Impulsreferat prognostizierte Prof. Ursula
Schneider Trends für die Arbeitswelt der Zukunft:
„In einer sich verändernden Berufswelt ist es
wichtig, sich individuelle Strategien festzulegen.
Die Klärung der persönlichen Prioritäten stehen im
Vordergrund.“
Komm.-Rat. Dr. Oswald Mayr, Präsident der Indus-
triellenvereinigung Tirol, wünscht sich „Self-Star-
ter“. MitarbeiterInnen, die Lösungen anbieten und
motiviert sind, Neues in Angriff zu nehmen. „Wir
brauchen eine Veränderungsmentalität, die einer
Arbeitszeitflexibilisierung offen gegenüber steht.
Es muss möglich sein, dann zu arbeiten, wenn Ar-
beit da ist“, bekräftigt Mayr.
Für Detlef Bartsch, Konzernpersonalleiter Inter-
national bei Plansee AG, hat Personalentwicklung
oberste Priorität: „Die Ausbildung der Mitarbeiter
steht in einem direkten Zusammenhang mit dem
Wohlstand des Unternehmens. Es liegt jedoch in
der Verantwortung des Einzelnen, sich für den Ar-
beitsmarkt fit zu machen“, kommentiert Bartsch.
Bertram Wolf vom Zukunftszentrum Tirol kritisiert
die fehlende Mobilisierung von langjährigen Ar-
beitslosen: „Arbeitslose werden in Österreich ver-
waltet statt aktiviert.“ In der Diskussion mit dem
Publikum wurden u.a. Aspekte der Globalisierung
und der damit verbundenen Umverteilungsproble-
matik thematisiert.
Alumnis diskutieren Zukunft der Arbeitswelt
unimagazin 9uni innsbruck
Astrophysik besucht
Der Deutsche Freundeskreis ist ein Zusammenschluss
deutschsprachiger Persönlichkeiten aus allen Bereichen
der Arbeitswelt. Jährlich wird ein Jahrestreffen und der
Besuch einer Fakultät an der LFU Innsbruck organisiert.
Heuer war der Deutsche Freundeskreis bei Fr. Prof. Sa-
bine Schindler an der Astrophysik zu Gast: „Wir kom-
men fast alle aus der Wirtschaft, für uns ist das eine
völlig neue Welt“, freute sich der Vorsitzende Dipl.-Kfm.
Michael Pega. Über Computersimulationen und 3D-Pro-
jektionen konnten die Besucher tiefere Einblicke ins
Weltall gewinnen.
Van Staa feiert Geburtstag
Im Rahmen des diesjährigen Jahrestreffens am 10. Juni
feierte Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa seinen
Geburtstag inmitten des Deutschen Freundeskreises.
Neben Bürgermeisterin Hilde Zach, dem Obmann des
Alumni Vereins, Dr. Dieter Bachmann, war auch Rektor
Manfried Gantner beim Jahrestreffen dabei.
DFK fördert die Universität
„Es ist aber nicht nur Nostalgie, die zählt“, so Pega,
„wir wollen die Universität vor allem fördern, die guten
Kontakte pflegen und zum Wohl der Universität einset-
zen.“ Es soll eine Brücke zwischen Wissenschaft und
Wirtschaft, sowie zwischen den Studierenden und den
Mitgliedern des Vereins in den deutschsprachigen Län-
dern gebaut werden.
Der Deutsche Freundeskreis bietet eine attraktive Platt-
form zur Pflege und Vertiefung der Gemeinschaft durch
die Organisation von kulturellen und sportlichen Veran-
staltungen sowie Reisen.
Alumni Verein
Geschäftsführer Ernst Haunholter
Christoph-Probst-Platz, Innrain 52
A-6020 Innsbruck
Tel.: +43 (0512) 507 – 2590
Fax: +43 (0512) 507 - 2814
E-Mail: [email protected]
Deutscher Freundeskreis
Vorsitzender Dipl.-Kfm. Michael Pega
Am Hauptbahnhof 10
D-60329 Frankfurt am Main
Absolventeninitiativen:
[Bild links oben]
Prof. Rainer Blatt (Bildmitte)
führte die Alumnis in die Welt
der Physik ein.
[Bild rechts oben]
Dipl.-Kfm. Michael Pega (l)
und Villa-Blanka-Chef Klaus
Ennemoser (r) übergeben
LH Herwig van Staa die
Geburtstagstorte.
[Bild links unten]
LH Herwig van Staa feiert
im Rahmen des Deutschen
Freundeskreises in der Villa
Blanka.
[Bild rechts unten]
Expertenrunde diskutiert
mit den Mitgliedern des
SoWi-Clubs die aktuelle
Arbeitssituation.
unimagazin10 uni innsbruck
Warum haben Sie sich für ein Wirtschaftsstudium ent-
schieden?
Ich wollte ursprünglich Lehramt Mathematik und Latein
studieren. Aber mir wurde erzählt, dass es in diesen Fä-
chern keinen Bedarf an AbsolventInnen gäbe. Daher habe
ich mir ein Studium gesucht, in dem ich meine mathema-
tischen und sprachlichen Interessen vereinen konnte. Bei
dieser Planquadratsuche fiel meine Wahl auf das Studium
Welthandel und Wirtschaftswissenschaften in Wien.
Warum sind Sie für Ihr Doktorat nach Innsbruck ge-
wechselt?
Die Rechtsfächer in Wien waren zu meiner Zeit nicht sehr
gut vertreten und wurden trotz ihrer Bedeutung für ein
Wirtschaftsstudium sehr vernachlässigt. Innsbruck war in
diesem Bereich österreichweit führend und mit Professo-
ren wie Antoniolli, Reut-Nicolussi oder Gschnitzer promi-
nent besetzt. Die Volkswirtschaftslehre war ebenfalls auf
einem sehr hohen Niveau. Ich habe viel von dem gelern-
ten Wissen aus Innsbruck in meinen späteren Tätigkeiten
selbst noch in der Nationalbank anwenden können.
An welche Anekdote aus Innsbruck erinnern Sie sich
gerne zurück?
Ich war ein selbstbewusster, junger Mensch und habe die
Leute auch wissen lassen, dass ich gut bin. Diese Eigen-
schaft war mir bei einem Rigorosum bei Prof. Ulmer nicht
sehr förderlich. Ich wollte ihn bei meiner Prüfung von der
Richtigkeit meiner Antwort überzeugen. Das hat der Note
nicht sehr gut getan und hat mir letztendlich auch die sub
auspiciis – Auszeichnung gekostet. Aber es war die Sache
wert und außerdem hatte ich tatsächlich Recht.
Arbeit und Beruf
Haben Sie während Ihres Studiums gearbeitet?
Ich war während meines Studiums in Innsbruck in den
AGA-Werken mit einer Niederlassung in der Sillschlucht
tätig. Mein aufgeschlossener, moderner Chef, Hr. Gene-
raldirektor Larger, hat mich von der Betriebszeitung bis
zum Marketing überall eingesetzt. Ich sollte ein Gesamt-
bild vom Unternehmen bekommen und Erfahrungen in al-
len Bereichen des Betriebes sammeln. Ich bin auch nach
dem Studium in der Industrie geblieben und anschließend
in das Bankwesen eingestiegen.
Als Stadträtin haben Sie u.a. die Wiener Stadtwerke
modernisiert. Welche Erfahrungen haben Sie hier mit
Reformen und Widerständen gemacht?
Wichtig ist die Hingabe an die Aufgabe und das Bemühen
zu Zielen zu motivieren. Das war eine meiner Schwächen
in der Politik. Es reicht nicht aus, rationale Entscheidun-
gen zu treffen. Das habe ich „the hard way“ gelernt. Es
ist auch notwendig, sehr viel Zeit in die Vermittlung von
Zielvorstellungen zu investieren. Es müssen Mitträger für
die eigenen Ziele gefunden und motiviert werden, sonst
kann nicht nachhaltig reformiert werden.
Ziele müssen vermittelt werdenAbsolventInneninterview mit Dr. Maria Schaumayr
Es gibt nur wenige Frauen, die es in einer Männerdomäne geschafft haben, Karriere zu machen. Dr.
Maria Schaumayr gehört zu diesen großen Ausnahmen. Sie erhielt heuer von ihrer Alma Mater die
Auszeichnung zur Ehrensenatorin.
Dr. Maria Schaumayr feierte im
Vorjahr ihr 50. Doktorjubiläum in
Innsbruck. Heuer wurde ihr der
Titel einer Ehrensenatorin der
LFU Innsbruck verliehen.
unimagazin 11uni innsbruck
Was war letztendlich aus Ihrer Sicht entscheidend für
Ihren Erfolg?
Es war wohl ein gesundes Selbstvertrauen und Sachkom-
petenz gepaart mit Glück. Aber die Zeit war auch günstig.
In der Zeit des Wiederaufbaus war es leichter greifbare
Zielvorstellungen zu formulieren. Heute sind es nicht
mehr quantitative Aufgabenstellungen, sondern qualitati-
ve. Es müssen nicht mehr die Vorteile des Euros erklärt
werden. Die Bevölkerung ist heute so zu informieren,
dass die weiteren Integrationsschritte nicht nur verstan-
den, sondern auch als nützlich akzeptiert werden.
Uni und Frauen
Wie sehen Sie die Diskussionen um den Freien Hoch-
schulzugang?
Ich sehe den Freien Hochschulzugang nicht gefährdet. Es
wäre jedoch wichtig, den jungen Menschen eine quali-
tätsvolle Studien- und Maturantenberatung anzubieten,
damit sie nicht ihre Lebenszeit vergeuden.
Wie beurteilen Sie eine Studieneingangsphase?
Ich war lange Zeit auch Mitglied des Universitätsbeirates
an der Montanuniversität Leoben. Die Professoren in Le-
oben haben früh erkennen müssen, dass die Maturant-
Innen mit völlig unterschiedlichen Wissensniveaus mit
dem Studium an ihrer Hochschule beginnen. Sie haben
sich daher für eine Studieneingangsphase entschieden.
Auf diese Weise wurde der Umstieg auf das Studium er-
leichtert und diese Maßnahme hat auch die Studiendauer
positiv beeinflusst. Eingangsphasen sind nicht diskrimi-
nierend. Sie können zum Vorteil für Lehrende und Stu-
dierende sein.
Im Profil stand geschrieben, dass Sie früher nie darü-
ber nachdenken mussten, ob Sie die Zuhörer bei Ver-
anstaltungen mit „Sehr geehrte Damen und Herren“
begrüßen sollen, denn es wäre nur selten eine Frau
da gewesen. Was würden Sie den Studierenden – vor
allem den weiblichen – für ihre Karriere raten?
Ich kann beiden Geschlechtern dasselbe raten mit einer
Akzentuierung auf dem Wort Selbstbewusstsein bei den
weiblichen Kolleginnen. Ich habe eine Stiftung zur Förde-
rung von Frauenkarrieren ins Leben gerufen. Wir unter-
stützen jährlich hauptsächlich Frauen aber auch Männer,
wenn es sich um Arbeiten zu einem frauenspezifischen
Thema handelt. Vor kurzem waren auch Physikerinnen
aus Innsbruck dabei. Ich habe einen großen Respekt vor
diesen Frauen. Die Frauen von heute wissen auch, auf
welche Kongresse sie gehören und welche Ziele sie in
der Forschung erreichen wollen.
Persönlich und Privat
Sie sind eine leidenschaftliche Raucherin. Wann ha-
ben Sie mit dem Rauchen begonnen?
Im Jahr 1945 habe ich mit dem Rauchen angefangen. Auf
der Flucht wurde ein Wehrmachtslager in Mariazell geöff-
net. Während alle anderen Frauen Marmelade und Käse
einsammelten, habe ich mich auf den Tabak konzentriert.
Er war leicht zu transportieren und außerdem bin ich da-
von ausgegangen, dass ich damit ein sehr gutes Tausch-
mittel zur Verfügung hätte. Allerdings habe ich keine Ab-
nehmer gefunden. Daher habe ich eigentlich aus Hunger
meine erste Zigarette geraucht. Ich hätte in den besseren
Zeiten zwar wieder aufhören können, aber beharrlich wie
ich bin, bin ich dabei geblieben.
Was ist Ihr Lebensmotto?
Ich habe kein spezielles Motto, aber es war immer mein
Ziel, ein sinnerfülltes Leben zu führen. Ich habe keine Fa-
milie, daher habe ich mir meine Herausforderungen im-
mer außerhalb der eigenen vier Wände gesucht.
Was würden Sie noch gerne erreichen?
Ich würde gerne griechisch und hebräisch lernen, aber
aufgrund meiner bestehenden Verpflichtungen vor allem
in gemeinnützigen Organisationen würde ich dazu leider
ohnehin keine Zeit finden. Außerdem möchte ich eigent-
lich keine Prüfungen mehr ablegen müssen.
Vielen Dank für das Gespräch!
Maria Schaumayr wurde am 7. Oktober 1931 in Graz
geboren. Sie studierte Welthandel und Wirtschafts-
wissenschaften. Ihre Karriere begann 1954 bei der
Creditanstalt.
Elf Jahre später wechselte sie als VP-Stadträtin für
städtische Unternehmen ins Wiener Rathaus. 1974
wurde sie Vorstandsmitglied der Kommunalkredit AG
und später Vorstandsmitglied der ÖMV. Von 1990 bis
1995 war sie Präsidentin der Nationalbank. Im Jahr
2000 war sie Regierungsbeauftragte für die Entschä-
digung von NS-Zwangsarbeitern.
Zur Person:
unimagazin12 uni innsbruck
Die Veröffentlichungen der weltweiten PISA-Studie
durch die OECD (Programme of International Student
Assessment) weist Österreich schwache bis mittel-
mäßige Schülerleistungen in den Naturwissenschaften
nach. Es mangelt einerseits an Problemlösefähigkeiten,
andererseits bei der Lernmotivation.
Mehr Fachdidaktik und Praxis gefordert
„Den Universitäten wird häufig vorgeworfen, dass die
Lehramtsstudien zu wenig praxisbezogen sind“, erklärt
Prof. Michael Schratz vom Institut für LehrerInnenbil-
dung und Schulforschung der Universität Innsbruck.
„Deshalb wollen wir nun verstärkt innovative Lehrme-
thoden in die Praxis einbeziehen“, ergänzt Vizerektorin
Prof. Eva Bänninger-Huber.
Der gesetzlich vorgeschriebene Rahmen für die Anzahl
der Praxisstunden wurde bereits österreichweit erhöht.
Die Universität Innsbruck hat als einzige Universität
Österreichs das Maximum der vorgeschriebenen Pra-
xisstunden ausgeschöpft und im Studienplan verankert.
Der fachliche Anteil im Studium ist nach wie vor höher
als die praktische Ausbildung. Jedoch ist es nötig, dass
die Studierenden das Fach, das sie in der Schule unter-
richten sollen, „von Grund auf erlernen und verstehen,
damit sie den Stoff auch erklären können“, erläutert
Prof. Franz Pauer vom Institut für Mathematik.
Derzeit sind die Verantwortlichen an der LFU Innsbruck
damit befasst, den neuen Studienplan in die Praxis um-
zusetzen. Vizerektorin Bänninger-Huber wünscht sich
eine klare Struktur des Lehramtsstudiums, den Ausbau
der Fachdidaktik, eine systematische Nachbearbeitung
der Schulpraxis sowie eine gesetzlich verankerte Weiter-
bildung. Prof. Schratz sieht eine Bündelung der Studien-
anteile des Lehramtsstudiums als sinnvoll an.
Selbstselektion fördern
Ein umstrittener Punkt ist eine schon öfter angedachte
stärkere Selektion der Lehramtsstudierenden. Öster-
reich benötigt die besten SchulabsolventInnen für den
Lehrerberuf. Schratz ist deshalb der Meinung, dass stär-
ker auf die Eignung der StudentInnen geachtet werden
soll. Die Studieneingangsphase soll die Studierenden
mit ihrem künftigen Arbeitsfeld konfrontieren.
Die Hausaufgaben sind gemacht
Die PISA Studie hat in Österreich Defizite der schulischen Bildung aufgedeckt. Sie betrifft unter
anderem Institutionen, die in der LehrerInnenbildung tätig sind, also die Universitäten und die
Pädagogischen Hochschulen. In einer Pressekonferenz zur PISA-Studie stellte die LFU Innsbruck
ihre Ziele einer neuen Schwerpunktsetzung in der LehrerInnenausbildung vor.
rot-g
rün
Vom 31. Mai bis 2. Juni waren rund 210.000 Studie-
rende an 21 Universitäten zur Wahl aufgerufen. Die
Wahlbeteiligung stieg in Innsbruck leicht an. Das
Wahlergebnis lag ebenfalls im Bundestrend: AG
mit 30, 94% (- 10%) vor PUFL-GRAS mit 25,73%
(-6%) und VSStÖ mit 22,24% (+3%). Die Pfiff-Partei
kam auf 8,71%, das Liberale Studentenforum auf
6,64%. Die Plattform für Innsbrucker Forschungs-
förderung, der Ring Freiheitlicher Studenten und
der Kommunistische Studentenverband kamen ins-
gesamt auf rund 6% der Stimmen.
Die neue Exekutive der ÖH Innsbruck wird nun aus
PUFL-GRAS und VSStÖ gebildet. „Wir setzen um,
was wir versprochen haben“, erklärt PUFL-GRAS
Spitzenkandidatin Maria Furtner. Vom guten Ergeb-
nis überrascht zeigt sich VSStÖ-Spitzenkandidatin
Karin Blum: „Wir sind überglücklich. Dass wir bei
der Wahl so stark waren, ist wunderbar“, freut sie
sich. Sie ist in der rot-grünen Koalition die neue ÖH-
Vorsitzende der LFU Innsbruck.
ÖH-Wahl: Rot-grün an der Uni Innsbruck
[Bild links]
Schulräte dürfen sich freuen:
Klare Strukturierung der
Lehramtsstudien geplant.
[Bild rechts]
Rot-grüne Studierenden-
vertreterInnen
feiern ÖH-Wahlsieg 2005.
© f
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unimagazin 13uni forschung
„Wir wollen optimale Rahmenbedingungen für junge
Forscherinnen und Forscher schaffen und unserem
Nachwuchs eine attraktive Karriere ermöglichen“, er-
klärt Rektor Manfried Gantner die neue Initiative zur For-
schungsförderung an der LFU Innsbruck.
Beste Köpfe halten
Die forschungsgeleitete Lehre wird damit weiter gestärkt
und die Attraktivität der Doktorstudien erhöht: „Wir wol-
len die besten Köpfe an der Universität Innsbruck halten.
Sie sind unser Kapital“, führt Gantner aus. Mit dieser in-
novativen Form der Nachwuchsförderung übernimmt die
Uni Innsbruck in Österreich eine Vorreiterrolle: „In Inns-
bruck entsteht eine neue Dissertationskultur. Ein Inns-
brucker Doktorat ist ein Gütesiegel.“
Vergeben werden heuer erstmals 100 Doktoratsstipen-
dien der „Nachwuchsförderung der Leopold-Franzens-
Universität“. Zur Förderung der Frauen werden mindes-
tens 50 Prozent der Forschungsmillion dem weiblichen
wissenschaftlichen Nachwuchs gewidmet: „Das Wahl-
versprechen des Rektorats zur Intensivierung der Nach-
wuchs-, Frauen- und Forschungsförderung wird mit die-
sem Projekt eingelöst“, freut sich Gantner.
Forschung ist Zukunft
„Die Zukunft gehört den Forschungsuniversitäten“, be-
stätigt Forschungsvizerektor Tilmann Märk: „Nach Ab-
schluss des Doktorats soll den Forschenden künftig eine
durchgehende Universitätskarriere ermöglicht werden.“
Kriterien für die Vergabe sind die Studienleistungen der
Antragsteller und die Ziele der Dissertation: „Die Ent-
scheidungen müssen nachvollziehbar sein“, so Märk.
Chancen für alle
Studierende im Bereich der Naturwissenschaften fi-
nanzieren ihr Doktorat meist über die Mitarbeit bei
Forschungsprojekten. Die neue Forschungsförderung
spricht deshalb besonders Doktorate in Fächern an, die
in geringerem Maße über diese Möglichkeiten verfügen:
„Es wird mehr Chancengleichheit für alle geben“, kün-
digt Märk an. Gefördert werden heuer erstmals auch
Forschungsprojekte von jungen WissenschaftlerInnen in
der Höhe von 300.000 Euro. Es soll die Basis für eine
nachhaltige wissenschaftliche Auseinandersetzung mit
dem Forschungsgegenstand geschaffen werden.
Refinanzierung möglich
Finanziert wird die Forschungsmillion durch Umschich-
tungen innerhalb der Universität: „Wir bemühen uns
bereits um eine Refinanzierung beim Bund. Aber als
Wirtschaftler sollte man nie eine Handlung setzen, um
Subventionen zu erhalten oder Steuern zu sparen. Das
Grundgeschäft muss stimmen. Wer sich ausschließlich
an Vergünstigungen orientiert, produziert am Markt vor-
bei“, erklärt der Finanzwissenschaftler Gantner. Daher
werde diese Initiative jedenfalls in den nächsten beiden
Jahren durchgeführt.
Uni Innsbruck setzt auf den Nachwuchs
Über diese österreichweit einzigartige Initiative zur Forschungsförderung werden universitätsintern
Stipendien für herausragende Doktorate an der Uni Innsbruck vergeben.
In Innsbruck entsteht
eine neue
Dissertationskultur.
© L
ackn
er
unimagazin14 uni forschung
Im Jahr 2004 wurde vom Land Tirol der neue Fonds zur
Förderung der wissenschaftlichen Forschung und des
wissenschaftlichen Nachwuchses in Tirol (Tiroler Wis-
senschaftsfonds) gegründet. 2005 erhielten die ersten
35 ForscherwerberInnen eine Unterstützung aus dem
Fonds.
Tirol investiert 700.000 in den Nachwuchs
Der Fonds wurde auf Initiative des Landes Tirols zur Si-
cherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der
wissenschaftlichen Forschung geschaffen. Der Tiroler
Wissenschaftsfonds richtet sich an WissenschafterIn-
nen und an den wissenschaftlichen Nachwuchs der LFU
Innsbruck, der Medizinischen Universität Innsbruck so-
wie der Fachhochschulstudiengänge in Tirol für wissen-
schaftliche Forschungsprojekte im In- und Ausland. Heu-
er wurden Fördermittel in Höhe von rund Euro 700.000
ausgeschüttet.
Kilimanjaro-Projekt gefördert
Dr. Thomas Mölg vom Institut für Geographie, Meteo-
rologie und Geophysik untersucht in seinem geförder-
ten Projekt den Gletscherrückgang am Kilimanjaro im
Kontext von regionaler und globaler Klimaänderung.
Das Projekt hat das Ziel, die Gletscher-Klima Interaktion
am Kilimanjaro festzulegen. Eine derartige Kombination
von lokalen Klimaindikatoren mit Modellierungen der
atmosphärischen Dynamik wurde in den letzten Jahren
verstärkt gefördert. Bisherige Ergebnisse zeigen, dass
vor allem Niederschlagshäufigkeit und -frequenz den
Massenhaushalt der Gletscher kontrollieren. Die Nieder-
schlagsverhältnisse am Kilimanjaro wiederum scheinen
entscheidend von der Meeresoberflächentemperatur im
Indischen Ozean abzuhängen.
Laufkäfer frisst Engerling
Die Forschungsgruppe um Dr. Michael Traugott vom
Zentrum für Berglandwirtschaft beschäftigt sich mit der
Bedeutung von Engerlingen. Sie zählen zu den am wei-
testen verbreiteten Bodenschädlingen und verursachen
in Europa Schäden von über eine Milliarde Euro pro Jahr.
Im alpinen Raum können die Schäden auch zu Erosion
führen und die maschinelle Bewirtschaftung der Flächen
behindern. Als natürliche Gegenspieler können z.B.
Laufkäfer entscheidend zur Regulation von Engerlingen
beitragen.
Mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden soll erstmals
die Bedeutung alternativer Beute für natürliche Feinde
von Engerlingen untersucht werden. Einerseits könnten
durch zusätzliches Nahrungsangebot die Räuber in ihrer
Dichte gefördert werden, andererseits könnte alternati-
ve Beute die natürlichen Gegenspieler von der Regula-
tion der Engerlinge „ablenken“. Die Ergebnisse tragen
zur Entwicklung neuer und nachhaltiger Bewirtschaf-
tungsstrategien für Grünlandökosysteme bei.
Forschungsnachwuchs fördert Wettbewerbsfähigkeit
Junge WissenschaftlerInnen sichern die Zukunft der LFU Innsbruck. Die Unterstützung des For-
schungsnachwuchses hat an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck daher oberste Priorität. Die
Förderungen sind meist projektgebunden.
Junge WissenschaftlerInnen
sind die Zukunft der LFU
Innsbruck. ©
Lac
kner
unimagazin 15uni forschung
Nachwuchswissenschafter ausgezeichnet
Der Liechtensteinpreis 2004 ging heuer an Prof. Magda-
lena Pöschl vom Institut für Öffentliches Recht, Finanz-
recht und Politikwissenschaft und an Dr. Selim Jochim
vom Institut für Experimentalphysik der LFU Innsbruck
sowie an Dr. Michael J. Außerlechner von der Medizini-
schen Universität. Der mit 7500 Euro dotierte Liechten-
steinpreis wird seit 1983 verliehen.
„Es freut mich, den Preis persönlich zu überreichen,
und damit unserer so genannten Hausuniversität zu dan-
ken“, betont Rita Kieber-Beck, die stellvertretende Re-
gierungschefin Liechtensteins. Prof. Magdalena Pöschl
vom Institut für Öffentliches Recht, Finanzrecht und
Politikwissenschaft hat sich in ihrer Habilitationsschrift
mit Fragen der Gleichheit auseinander gesetzt. Dr. Se-
lim Jochim vom Institut für Experimentalphysik konnte
mit seiner Dissertation zeigen, dass es möglich ist, eine
bisher nur in der Theorie erdachte Wolke aus kleinen
Teilchen, ein so genanntes Bose-Einstein-Kondensat zu
erzeugen, und für einige Zeit stabil zu halten. Diese Ent-
wicklung wird im Bereich der Supraleitung und bei der
Computertechnologie zur Anwendung kommen.
Swarovski unterstützt Forschungsprojekte
Vizerektor Tilmann Märk überreichte 2005 gemeinsam
mit Dr. Karlheinz Kolb und Dr. Christian Riml vom Inter-
national PR Department die Swarovski Fördermittel aus
dem „D. Swarovski - Leopold - Franzens - Universität In-
nsbruck Förderungsfonds“. Diese Fördergelder vergibt
Swarovski jährlich an evaluierte, ausgewählte Projekte,
wissenschaftliche Arbeiten, Veröffentlichungen und Ver-
anstaltungen. Heuer wurden 24 WissenschafterInnen
unterstützt.
Der „D. Swarovski - Leopold - Franzens - Universität In-
nsbruck Förderungsfonds“ wurde im Jahr 1990 errich-
tet. Der Fonds dient zur Unterstützung aller Fakultäten
der LFU Innsbruck in Bezug auf Forschung und Lehre.
Strategien gegen UV-Strahlen entwickeln
Prof. Ruben Sommaruga vom Institut für Zoologie und
Limnologie untersucht in seinem Projekt „UV photobiolo-
gy of Himalayan lakes“ die Auswirkungen von UV-Strah-
lung auf Hochgebirgsseen.
„Wenn wir verstehen, wie sich diese Mikroorganismen
selbst gegen ultraviolette Strahlung schützen, können wir
auch Strategien eines UV-Schutzes für Menschen entwi-
ckeln“, erklärt Sommaruga.
RLB fördert Innsbrucker Wissenschaft
Jedes Jahr stellt die Raiffeisen Landesbank der LFU
Innsbruck Fördermittel zur Unterstützung in Forschung
und Lehre zur Verfügung. Heuer wurden neun Förder-
werber mit einer Summe von 15.000,- Euro berücksich-
tigt. Sie wurden im Sommer vom Vorstandssprecher der
RLB Tirol AG Dir. MMag. Reinhard Mayr an ausgewählte
Forschende der LFU Innsbruck übergeben.
„Als größte Bankengruppe Tirols ist uns die Förderung
der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck schon seit
Jahrzehnten ein besonderes Anliegen“, betont RLB-Di-
rektor Mayr. Die RLB fördert die LFU Innsbruck durch
finanzielle Zuwendungen oder in indirekter Form wie
durch die Unterstützung der Studentenkarte.
Vom Gesicht ablesen
Das Ziel des Projekts „Emotionserkennungstest für
Kinder“ von Dr. Doris Peham vom Institut für Psycho-
logie besteht darin, ein standardisiertes und auf objek-
tiven Kriterien der Kodierung des Gesichtsausdruckes
beruhendes Untersuchungsinstrument zu entwickeln.
Dieses Instrument soll zur Erfassung der Emotionser-
kennungsfähigkeit bei Kindern eingesetzt werden. Die
RLB Tirol AG fördert dieses Projekt mit einer Summe
von 2.500,- Euro.
unimagazin16
Ziel ist ein wettbewerbsfähiges Kompetenzzentrum für
informatiknahe und –gestützte Grundlagen- sowie An-
wendungsforschung: „Wir suchen Marktnischen, die
den Standort Tirol sichern“, erklärte LH DDr. Herwig van
Staa. Mit dem Forschungs-Know-how der LFU Innsbruck
soll die regionale Wirtschaft gefördert werden. Das ICT-
Gebäude ist ein wichtiger Teil der umfassenden IT-Of-
fensive des Landes Tirol. Gemeinsam mit den Partnern
der Tiroler Zukunftsstiftung, der Stadt Innsbruck und der
Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) in Zusammenarbeit
mit der BOE wurde der innovative Bau ermöglicht.
Top-Karriere mit Informatik
Im Jahr 2001 wurde das Institut für Informatik als
Kernstück einer fundierten IT-Grundlagenforschung ge-
gründet. Im Vorjahr haben die ersten AbsolventInnen
ihr Bakkalaureatsstudium abgeschlossen und in vielen
Praxisprojekten IT-Lösungen für vor allem klein- und
mittelständische Betriebe entwickelt. Mit der Errichtung
zusätzlicher Professuren im Bereich e-tourism und e-
business wird die Lehr- und Forschungskapazität konti-
nuierlich erweitet.
Derzeit absolvieren 650 Studierende ihre Ausbildung
am Institut für Informatik. Jährlich beginnen 110 Studie-
rende ein Informatikstudium. Im Jahr 2006 werden die
ersten Bakkalaureatsabsolventen als Diplomingenieure
graduieren.
IT-Transfer in die Wirtschaft
Aufbauend auf der universitären Grundlagenforschung
stellt das „trans IT“ als Entwicklungs- und Transfercen-
ter GmbH das Know-how der Innsbrucker Uni der hei-
mischen Wirtschaft zur Verfügung. Die Praxis liefert die
wichtigen Frage- und Problemstellungen und das „trans
IT“ unterstützt den Wissenstransfer zur Stärkung der Ti-
roler Unternehmen.
„Damit ist die Universität Innsbruck in Abstimmung mit
dem Land Tirol eine sichtbare Institution der regionalen
Wirtschaftsförderung in einem zukunftsorientierten Be-
reich der Wirtschaft“, so Rektor Gantner.
Know-how gebündelt
Die zentrale Schnittstelle für alle IT-Initiativen ist künftig
das neue ICT-Gebäude. Neben dem Informatikinstitut
IT-Offensive trägt Früchte
Auf 10.000 m² wird ein neuer Marktplatz für Forschungsideen und IT-Lösungen geschaffen: Im Be-
reich „Information and Communication Technology“ (ICT) werden künftig alle Aktivitäten an der LFU
Innsbruck gebündelt und das Know-how aus einer Hand angeboten.
Mit dem ICT-Gebäude entsteht
ein neues Kompetenzzentrum
für Informatik.
uni forschung
unimagazin 17
und dem „trans IT“ befindet sich mit dem „CAST – Cen-
ter for Academic Spin-offs Tyrol“ ein weiteres Unterneh-
men mit Uni-Beteiligung am neuen Standort. Zusätzlich
werden das projekt.service.büro als Fördermittelbera-
tungsstelle und ein Datensicherheitsraum eingerichtet.
Mit der Unterbringung des Akademieinstituts für Quan-
tenoptik und –information werden die weltweit anerkann-
ten Forscher Rainer Blatt, Rudolf Grimm und Peter Zoller
in dem derzeit am stärksten expandierenden Feld der
Physik nachhaltig unterstützt: „Die Saat der IT-Offensive
ist an der Universität Innsbruck aufgegangen“, resümiert
ein zufriedener Rektor Gantner. Mit 4.000 m² ist die Uni-
versität Innsbruck Hauptmieterin des ICT-Gebäudes.
Die Zukunft heißt „Semantic Web“
Mit dem ICT-Gebäude und dem Informatikinstitut wurde
der Grundstein für Spitzenforschung im Bereich der In-
formationstechnologie in Innsbruck gelegt. So beschäf-
tigt sich die internationale Forschergruppe um Prof. Die-
ter Fensel am Standort Innsbruck mit der Erforschung
eines „Semantic Web“.
Das Semantic Web ist die neue Generation des Internet,
in dem Computer die Informationen verstehen lernen,
die sie austauschen: „Das Semantic Web ermöglicht
so eine gezieltere Suche im Internet“, so Fensel. Mit
der Gründung des Digital Enterprise Research Institute
(DERI) zwischen den Universitäten Galway (Irland) und
Innsbruck wurde eines der größten Forschungsinstitute
im Bereich Semantic Web errichtet. Mit Fördermitteln
von mehr als 30 Mio. Euro und 95 MitarbeiterInnen wird
an der Entwicklung der Basistechnologie für die elek-
tronische Verständigung gearbeitet. Das Konzept „Se-
mantic Web“ soll sich innerhalb der nächsten fünf Jahre
durchsetzen.
frau
en
po
wer
Kathrin Prantner und Katharina Siorpaes sind
die ersten Frauen mit einem IT-Abschluss an
der LFU Innsbruck.
„Die Vermittlung einer soliden Grundausbildung in
den Kernbereichen der Informatik gekoppelt mit
Projektpraktika ist ein besonderes Plus des Stu-
diums“, erzählen Prantner und Siorpaes. Beide
haben ihr Informatikstudium kürzlich mit Auszeich-
nung abgeschlossen. Die Bakkalaureatsarbeiten
der beiden IT-AbsolventInnen beschäftigen sich
mit einem der innovativsten Bereiche der Informa-
tik, dem Semantic Web. (Beitrag links)
Die beiden jungen Frauen gehören zur ersten Ab-
solventInnengeneration des 2001 eingerichteten
Informatikstudiums. Sie haben belegt, dass sich
Frauen in der Technik immer mehr durchsetzen.
Der Frauenanteil bei den Studierenden an der LFU
Innsbruck beträgt insgesamt 52 Prozent und die
Tendenz ist weiter steigend.
Uni-Frauenpower erobert Computerwelt
„Das jüngste Institut der Universität Innsbruck hat sich
seit seiner Einrichtung sehr gut entwickelt. Als Nachzüg-
ler auf die Welt gekommen, hat es bereits zu den gro-
ßen, etablierten Fächern wie Physik aufgeschlossen“,
freut sich Gantner über die Leistungen der Mitarbeiter-
Innen vor Ort.
uni forschung
unimagazin18
Sie waren bereits an der ETH Zürich und an der re-
nommierten Universität Heidelberg tätig. Was unter-
scheidet die LFU Innsbruck gegenüber ihren bisheri-
gen Forschungsstationen?
Die Quantenphysik-Aktivitäten stellen hier in Innsbruck
ein Zentrum dar, das eine bedeutende internationale Po-
sitionierung hat, wie es sie kaum anderswo auf der Welt
gibt. Vor fünf Jahren musste ich eine Entscheidung zwi-
schen Erlangen/Nürnberg und Innsbruck treffen. Die Kon-
zentration guter Quantenphysik hier in Innsbruck hat mich
sehr gereizt.
Wie würden Sie Ihr Forschungsgebiet in einfachen
Worten umschreiben?
Mein Forschungsgegenstand sind ultrakalte Gase – das
sind Ansammlungen von zirka 1 Million Atomen in gasför-
migem Zustand in einem elektromagnetischen Behälter,
beispielsweise in einem fokussierten Laserstrahl. Durch
eine Reihe von ausgefeilten Kühltechniken wie Laser-
kühlung oder Verdampfungskühlung können wir Tempe-
raturbereiche bei wenigen Milliardstel Graden über dem
absoluten Nullpunkt erschließen.
Atome haben Wellencharakter. Je langsamer sie werden,
desto stärker zeigen sie Phänomene wie Interferenz und
Beugung. Bei extrem tiefen Temperaturen kommt es dazu,
dass die Wellenzüge einzelner Atome überlappen. Dann
synchronisieren sich die Materienwellen und die Wolke
aus Millionen von Atomen schwingt im Gleichtakt. Man
nennt solche Phänomene makroskopische Quantenzu-
stände. Laserlicht resultiert aus einem makroskopischen
Quantenzustand von Photonen und Supraleiter (Materia-
lien, die reibungslos und verlustfrei Strom leiten können)
resultieren aus einem makroskopischen Quantenzustand
von Elektronen. Diese Zustände sind insgesamt von gro-
ßem technologischem Interesse. Wir schaffen ideale
Modellsysteme, um makroskopische Quantenzustände
besser zu verstehen.
Welchen Nutzen für die Gesellschaft haben Ihre For-
schungsergebnisse?
Unsere Arbeit beschäftigt sich mit Grundlagenforschung.
Sie ist nicht darauf ausgerichtet Dinge zu produzieren die
z.B. in drei Jahren für die Gesellschaft von Nutzen sind.
So wurde z.B. auch der Laser nach seiner Erfindung zu-
nächst als Lösung ohne Problem, als nutzloses Ding emp-
funden.
Wir versuchen Grundlagen für mögliche technologische
Anwendungen zu schaffen, die vielleicht erst in 20 Jahren
von Bedeutung sind – vielleicht auch nie, aber vielleicht
auch schon viel schneller. Wir dringen in Bereiche vor,
die vorher noch niemand erforscht hat. Wenn wir großes
Glück haben, entwickeln wir ein Material, das bei Zimmer-
temperatur supraleitend ist. Wahrscheinlich wird es aber
eher etwas Anderes und Unerwartetes.
Forscher im GesprächProf. Rudolf Grimm macht Innsbruck zum kältesten Ort der Welt
Rudolf Grimm ist einer der bekanntesten Forscher der LFU Innsbruck. Mit seinen Forschungsarbeiten
rund um ultrakalte Gase reihte ihn das Forschungsmagazin Science unter die Top-Ten-Entdeckungen
des Jahres 2004. Kürzlich erhielt er den höchstdotierten und prestigeträchtigsten Preis Österreichs
– den Wittgenstein-Preis. Im Gespräch mit dem unimagazin spricht er über Ziele, Visionen und Errun-
genschaften
uni forschung
© L
ackn
er
unimagazin 19
Ruhm und Ehre
Science reihte Ihre Erforschung eines neuen Materie-
zustandes, dem Fermionen-Kondensat, zu den Top Ten
Forschungsergebnissen weltweit im Jahr 2004. Was
bedeutet dieses international beachtete Forschungs-
ergebnis für Ihre weitere Arbeit?
Das ist für mich eine internationale Anerkennung mit
Weltmaßstab. Diese Auszeichnung beschert uns stark
erhöhte Attraktivität in verschiedener Hinsicht. Es erge-
ben sich noch stärker vermehrte internationale Kontakte,
um ganz vorne am Puls der Entwicklung sein zu können.
Weiters besteht ein vermehrtes Interesse hochklassiger
Postdoktoranden aus aller Welt und verstärktes Interesse
von Studierenden und Doktoranden. Nicht zuletzt stellt
sie die beste Positionierung in der Forschungsförderungs-
welt dar.
Sie haben im Juli den Wittgenstein-Preis 2005 erhal-
ten. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?
Dieser Preis ist eine große Anerkennung für die Leistun-
gen der letzten fünf Jahre. Außerdem bietet er uns eine
flexible Förderung der wissenschaftlichen Projekte der
nächsten fünf Jahre und damit die Möglichkeit, unsere
Arbeiten auch nachhaltig an der absoluten Weltspitze zu
halten. Der Preis, den es jetzt seit zehn Jahren gibt, stellt
ein äußerst beachtetes Gütesiegel dar.
Uni und Politik
Wie stehen Sie als ausgewiesener Top-Forscher zu der
Gründung einer Eliteuniversität?
Grundsätzlich begrüße ich es sehr, dass man sich um
die besondere Förderung von erstklassiger Forschung
Gedanken macht und dass Österreich möglicherweise ei-
nen Leuchtturm setzt, der große internationale Ausstrah-
lung haben soll. Das Problem beginnt aber dort, wo man
„Elite“ per Definition einrichtet, d.h. alles was an einem
bestimmten Ort arbeitet ist Elite und alles andere nicht.
Ein solches Exzellenzkonzept muss eine starke föderale
Komponente aufweisen und auf bereits existierender
Exzellenz und deren Vernetzung basieren. Es kann schon
einen Leuchtturm geben, aber der muss für alle Orte Ös-
terreichs leuchten.
Sie stellen sich als Dekan der Fakultät für Mathematik,
Informatik und Physik auch in den Dienst der Verwalt-
ung. Wie sehen Sie Ihre Aufgabe?
Ich habe mich dazu bereit erklärt, weil ich die Notwen-
digkeit und auch das große Potential sehe, das in dieser
gemeinsamen Fakultät für die drei Teilbereiche steckt.
Die bisher eher getrennten Bereiche müssen zusammen
wachsen, eine Einheit bilden und so auch nach außen
erscheinen. Unsere Vision ist das Synergie-Dreieck aus
drei starken Teilbereichen mit ausgeprägtem Forschungs-
profil, die sich ergänzen und ihre Synergien gemeinsam
nutzen. Die Fakultät hat schon jetzt eine ausgeprägte
Schwerpunktstruktur mit international sehr anerkannten
Aktivitäten.
In der Lehre wollen wir ein gemeinsames erstes Studien-
semester einrichten. Studierende sollen Grundlagen aus
den anderen Fachgebieten erlernen – von Anfang an über
den Tellerrand hinausschauen und auch persönliche Kon-
takte mit Studierenden und Lehrenden verschiedener
Fachrichtungen knüpfen.
Persönlich und Privat
Sie haben bereits sehr viel erreicht. Was reizt Sie noch?
Wir haben in den letzten zwei Jahren mit spektakulären
wissenschaftlichen Arbeiten und auch einer Portion Glück
die Weltspitze erreicht. Es ist nun die Herausforderung
sich längerfristig an der Spitze zu halten. Die einzigartige
Forschungskooperation zwischen der Universität Inns-
bruck und dem Institut für Quantenoptik und Quanten-
information der Österreichischen Akademie der Wissen-
schaften gibt uns die besten Möglichkeiten.
Wie gefällt Ihnen Tirol als Region?
Kurz: Es passt! Die Region hat unbestritten eine hohe
Lebensqualität. Ich habe sogar das Skifahren erlernt. Im
Alter von 40 Jahren war das zwar etwas frustrierend, hat
aber dann doch noch geklappt.
Vielen Dank für das Gespräch!
Rudolf Grimm, geboren 1961 in Mannheim, stu-
dierte Physik an der Universität Hannover. Nach
Tätigkeit an der ETH Zürich und am Max-Planck-
Institut in Heidelberg habilitierte er sich 1994 im
Fach Experimentalphysik. Seit 2000 ist er Profes-
sor an der LFU Innsbruck und seit 2003 Wissen-
schaftlicher Direktor am Institut für Quantenop-
tik und Quanteninformation der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften. 2005 wurde er
zum Dekan der Fakultät für Mathematik, Infor-
matik und Physik bestellt.
Zur Person:
uni forschung
unimagazin20
Mit diesem grenzüberschreitenden Projekt positioniert
sich die LFU Innsbruck einmal mehr als die Landesuni-
versität für Tirol, Südtirol und Vorarlberg: „Die Kartogra-
phie hat bereits eine jahrelange Tradition an der Universi-
tät Innsbruck“, erklärt Vizerektorin Eva Bänninger-Huber.
Der gedruckte Vorgänger-Atlas ist in den Jahren 1969 bis
1999 in zwölf Auflagen erschienen. Der Tirol Atlas bietet
heute Texte und Daten zu allen 395 Gemeinden und zu
insgesamt 17 Bezirken in Nord-, Ost- und Südtirol.
Verbindung von Tradition und Innovation
„Der Tirol-Atlas stellt eine Verbindung zwischen Tradition
und Innovation dar. Der herkömmliche gedruckte Tirol
Atlas wurde vor etwa fünf Jahren vom neuen digitalen
Atlas abgelöst. Viele Elemente und Fachwissen ergeben
sich heute noch aus der Tradition heraus, werden aber
jetzt mit innovativer Technologie verbunden“, erläutert
Institutsvorstand Prof. Johann Stötter. Mit einer eigen-
ständigen Programmierung unter Einsatz innovativer
Technik reiht sich der Atlas nahtlos in die universitäre
IT-Initiative ein. Die derzeitige Version, die noch bis 2007
ständig erweitert wird, ist unter http://tirolatlas.uibk.
ac.at jederzeit kostenlos abrufbar.
„Wir unterstützen den Tirol Atlas schon seit Jahren“, be-
tont LR Dr. Elisabeth Zanon: „Die Universität Innsbruck
als Landesuniversität ist eine wesentliche und wichtige
Einrichtung im Land Tirol. Bei diesem grenzenlosen EU-
Projekt geht es nicht mehr nur darum, über eine Region
zu reden, sondern eine Region zu sein. Der Tirol Atlas
stellt wirklich ein grenzenlos interaktives Geographie-
und Geschichtsvergnügen dar.“
„Das Projekt des digitalen Tirol-Atlas ist mit einem fi-
nanziellen Gesamtvolumen von 785.702 Euro für den
Südtiroler Anteil, das finanzstärkste Interreg-Projekt der
Abteilung Kultur. Allein diese Aussage macht deutlich,
welchen Stellenwert das Land Südtirol diesem Projekt
zukommen lässt“, erklärt LR Sabina Kasslatter Mur von
der Südtiroler Landesregierung.
Grenzenlos interaktives Geographievergnügen
Das Institut für Geographie der LFU Innsbruck bietet mit dem digitalen Tirol Atlas ein interaktives
Informationsmedium im Internet für die Region an. Der Tirol Atlas wurde vergangenes Sommerse-
mester unter dem Motto „Grenzenlos“ an der LFU Innsbruck vorgestellt.
tran
sit
Die Universitäten in Innsbruck beteiligen sich
mit zwei Instituten am EU-Projekt ALPNAP:
Überwachung und Minimierung von verkehrs-
induziertem Lärm und Luftverschmutzung ent-
lang alpiner Hauptverkehrswege.
Elf Partner aus Deutschland, Österreich, Italien
und Frankreich nehmen an diesem Projekt teil. Es
ist das Ziel, einen Beitrag zur Verringerung der Be-
lastung durch Verkehr in den Alpen zu leisten.
Das Institut für Meteorologie und Geophysik der
LFU Innsbruck entwickelt im Rahmen des Projek-
tes ein Kurzfrist-Schadstoff-Vorhersagemodell und
erstellt einen regionalen Wetterlagenkatalog.
Die Sektion Sozialmedizin für Hygiene, Mikrobiolo-
gie und Sozialmedizin der Medizinischen Universi-
tät Innsbruck beschäftigt sich mit der integrierten
Wirkung von Lärm, Stress und Luftverschmutzung
auf Gesundheit und Lebensqualität der Bewohner-
Innen.
Nähere Informationen unter
http://imgi.uibk.ac.at/alpnap/
Transitverkehr wird unter die Lupe genommen
v.l. LR Elisabeth Zanon,
Prof. Johann Stötter, VR Eva
Bänninger-Huber und LR
Sabina Kasslatter Mur freuen
sich über das interaktive
Geographieprojekt.
uni forschung
unimagazin 21
Das Lawinenunglück vor fünf Jahren in Galtür hat ge-
zeigt, wie wichtig Naturgefahrenmanagement ist, um
die Ergebnisse von Analysen wie Lawinen zielgerichtet
u.a. mit Verbauungsmaßnahmen umsetzen zu können.
Bei der Nutzung des Naturraums in Berggebieten gibt es
aber kein so genanntes Null-Risiko.
Lawinenradar soll Leben retten
Über 120 WissenschafterInnen verschiedener Fakul-
täten der LFU Innsbruck sind in über 20 Projekten mit
dem Erkennen von möglichen Gefahrenquellen in den
Alpen beschäftigt. „Wir haben aus den Katastrophen der
letzten Jahre gelernt und viele Maßnahmen ergriffen“,
stellt BM Hubert Gorbach fest. Er hofft, dass vor allem
in Zusammenarbeit mit den Forschenden der Universi-
tät künftig Katastrophen im alpinen Raum abgewendet
werden können.
Neue Strategien und Technologien wie etwa ein Lawi-
nenradar sollen helfen, die Schneedecke zu analysieren
und eine mögliche Lawinengefahr besser einschätzen
zu können. Auch die Suche nach Lawinenopfern soll
mit dieser Technologie schneller und damit erfolgreicher
werden.
Uni nimmt sich den Problemen an
Die LFU Innsbruck nimmt sich im Rahmen von alpS in
Forschung und Lehre der ökologischen, sozialen und
wirtschaftlichen Probleme des Alpenraumes an. Zentra-
le Forschungsbereiche sind Datenbanken und Modellie-
rung, technische Schutzmaßnahmen und sozio-ökono-
mischen Risikoanalysen.
Rektor Manfried Gantner sieht die Aufgabe der Universi-
tät darin, für die Region, die sie umgibt, Wissen zu erar-
beiten: „Wir stellen die besten Köpfe bereit, um für das
alpine Kompetenzzentrum alpS zu forschen.“
Auch Toni Mattle, Bürgermeister der Gemeinde Galtür,
freut sich über die Verzahnung von Wissenschaft und
Erfahrung. In der Beteiligung der LFU Innsbruck am Zen-
trum für Naturgefahrenmanagement sieht er ein gelun-
genes Beispiel für die Zusammenarbeit von Forschung,
Politik und Wirtschaft.
Für die LFU Innsbruck und die alpine Forschung sind die
Alpen ein Großlabor für die Untersuchung globaler Ver-
änderungen und deren Auswirkungen auf die Umwelt.
Ursachen für Naturkatastrophen sollen gefunden und
Schutzmaßnahmen entwickelt werden, damit in Zukunft
Naturkatastrophen im Alpenraum schon im Vorfeld ver-
hindert werden können.
Forschung lernt aus Katastrophen
Als Reaktion auf das Lawinenunglück von Galtür wurde 2002 das Zentrum für Naturgefahren Ma-
nagement alpS in Innsbruck gegründet. Die LFU Innsbruck ist derzeit weltweit führend in der Erfor-
schung von alpinen Naturgefahren und stellt als wichtigster Forschungspartner ihr Know-how zur
Verfügung.
v.l. Dr. Eric Veulliet, alpS-Ge-
schäftsführer, BM Hubert Gor-
bach, Rektor Manfried Gantner
und Hypo-Vorstand Dr. Hannes
Gruber ziehen erfolgreich Bilanz
über zwei Jahre alpS.
uni forschung
unimagazin22
Wie in der Physik entwickeln im ökonomischen Bereich
Wirtschaftswissenschafter zuerst Theorien, in diesem
Fall über das wirtschaftliche Verhalten von Menschen.
Experimentelle Ökonomen testen, welche Theorien
Aussagen über die Realität zulassen und in welchen
Bereichen sie Schwachpunkte aufweisen und weiter-
entwickelt werden können. Im Forschungsschwerpunkt
„Experimentelle Ökonomik und angewandte Spieltheo-
rie“ gehen Theoretiker und Experimentalisten nun eine
sinnvolle Symbiose ein.
Anwendung der Forschung
Ein spektakuläres Anwendungsgebiet dieser Forschung
sind Auktionen von den täglich tausenden Auktionen
des Online-Auktionshaus ebay bis hin zu den bekann-
ten UMTS-Lizenzauktionen. Auktionatoren wollen einen
möglichst hohen Preis erzielen, Bieter hingegen einen
möglichst niedrigen. Beide suchen nach optimalen
Strategien, um ihr Ziel zu erreichen. Beiden helfen die
theoretischen und experimentellen Erkenntnisse des
Schwerpunkts.
In der Forschungspraxis werden zuerst theoretische Er-
wartungen generiert. Danach dient das Experimentalla-
bor quasi als „Windkanal“, um die Erwartungen auf ihre
tatsächliche Vorhersagekraft zu überprüfen. Dafür wer-
den in der Regel hunderte ExperimentteilnehmerInnen
in einzelnen Sitzungen in das Labor eingeladen, wo sie
in einem Computernetzwerk, das die Bieter verbindet,
Gebote abgeben können. Dabei verdienen die Teilneh-
merInnen gemäß ihren Entscheidungen auch Geld, um
einen Anreiz für realitätsgetreues Handeln zu haben. Die
Beträge für die Durchführung der Experimente kommen
fast ausschließlich aus Drittmitteln, vor allem vom FWF,
dem Jubiläumsfonds der OeNB, dem Tiroler Wissen-
schaftsfonds und vom durch die Raiffeisen Landesbank
Tirol gesponserten Zentrum für Experimentelle Öko-
nomik am Institut für Finanzwissenschaft. Die aus den
Experimenten gewonnenen Daten werden schließlich
statistisch analysiert.
Erforscht werden nicht nur Auktionen, sondern eine Viel-
zahl von Fragen im Zusammenhang mit wirtschaftlicher
und sozialer Interaktion. Dazu gehören unter anderem
die Voraussetzungen für Kooperation in Kleingruppen,
das Ausmaß von Vertrauen und Altruismus in verschie-
denen Situationen und das Verhalten in Verhandlungen.
Alleinstellungsmerkmal
„Dieser Forschungsschwerpunkt ist ein Alleinstellungs-
merkmal der Universität Innsbruck in Österreich“, so
Martin Kocher, der provisorische Leiter des Schwer-
punkts. Innsbruck sei dabei in guter Gesellschaft im
Konzert der europäischen Universitäten.
Ähnliche Schwerpunkte gibt es etwa auch an den Uni-
versitäten Amsterdam, Jerusalem, Nottingham oder Zü-
rich. Auch die Forschungsrichtung selbst ist international
höchst aktuell: 2002 ging der Wirtschaftsnobelpreis an
einen der Begründer der experimentellen Wirtschafts-
forschung.
Die Wirtschaft als Experiment?
Experimentallabors der Universität Innsbruck werden eher an den naturwissenschaftlichen Fakul-
täten vermutet. An der Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik wird allerdings auch seit Jahren
erfolgreich experimentiert. Es werden keine Quanten oder physikalische Prozesse erforscht, sondern
die Grundlagen menschlicher Entscheidungen.
Studierende nehmen an
Experimenten am Institut für
Finanzwissenschaften teil.
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unimagazin24 uni studium
Forschung ist ein wichtiger Motor für wirtschaftlichen
und gesellschaftlichen Aufschwung. Die Beteiligung an
internationalen Forschungsnetzwerken fördert den Erfah-
rungs- und Gedankenaustausch.
Austausch fördern
Da jedoch Europa im Gegensatz zu den USA kein einheit-
liches Staatengefüge ist, müssen Mobilitätshindernisse
für Forschende beseitigt werden. Deshalb wurde ein eu-
ropaweites Netzwerk an Beratungseinrichtungen (ERA-
MORE) gegründet.
„Dieses europaweite Netzwerk ist ein wichtiges Instru-
ment, um Forschung in Europa maßgeblich zu unterstüt-
zen“, erklärt Markus Pasterk, stellvertretender Sektions-
chef für Wissenschaftliche Forschung; Internationale
Angelegenheiten – Bereich Wissenschaft.
Im Ausland studieren
Der Großteil der Studierenden nützt das von der EU und
dem Bildungsministerium geförderte Erasmus-Programm
für einen Auslandsaufenthalt. Der Plan der Deckelung der
Erasmus-Zuschüsse auf sechs Monate konnte auf Initia-
tive der LFU Innsbruck erfolgreich abgewendet werden:
„Wir kämpfen für die Mobilität unserer Studierenden und
ihre Chance, wertvolle Auslandserfahrungen sammeln zu
können“, erklärt Rektor Manfried Gantner. Auf Betreiben
der Universität hat BM Elisabeth Gehrer allen Universitä-
ten ein zusätzliches Budget von insgesamt 500.000 Euro
für das Erasmus Programm zur Verfügung gestellt.
Im Vorjahr haben 400 HochschülerInnen der LFU Inns-
bruck im Ausland studiert. Einerseits sind im Rahmen des
österreichweit einzigartigen Studiums der „Internationa-
len Wirtschaftswissenschaften“ zwei Auslandssemester
verpflichtend vorgeschrieben. Andererseits nehmen viele
Studierende an Jahresstudienprogrammen der knapp 300
Partneruniversitäten der LFU Innsbruck teil.
Innsbruck ist beliebter Studienort
Aber auch die Anzahl der ausländischen Studierenden
steigt. Von 250 Partnerinstitutionen im Rahmen des Eras-
mus-Programms kommen Studierende aus allen europä-
ischen Staaten jedes Semester nach Innsbruck. Sie stel-
len Botschafter für die Universität, für die Stadt Innsbruck
und für das Land Tirol dar.
Zusätzlich fördern unterschiedliche Sommerinitiativen
den Kulturaustausch von Studierenden der LFU Innsbruck
vor allem mit den Vereinigten Staaten von Amerika und
mehreren asiatischen Ländern.
Uni Innsbruck ist international engagiert
„Internationalität ist ein absolutes Muss für unsere Universität“, betont Rektor Manfried Gantner. Die
Partnerschaften mit rund 300 Universitäten weltweit können so vertieft werden, die Attraktivität der
Universität Innsbruck wird gesteigert und die besten Köpfe finden ihren Weg nach Innsbruck.
Dr. Timothy P. Ryan, Chancellor
of the University of New
Orleans, (r) nimmt mit Rektor
Manfried Gantner den „Euro-
Atlantic Culture Award for
International Education“ für die
gemeinsame 30jährige Uni-
Partnerschaft entgegen.
© U
NO
unimagazin 25uni studium
Summer School wird 30
Kürzlich feierte im Innsbrucker Congress die Internatio-
nal Summer School der University of New Orleans (UNO)
ihr 30jähriges Bestehen. Die UNO und die LFU Innsbruck
erhielten für dieses Gemeinschaftsprojekt den „Euro-At-
lantic Culture Award for International Education“ der Eu-
ropäischen Kulturstiftung.
Die sechswöchige International Summer School der
UNO, an der heuer insgesamt 300 Studierende teilnah-
men, ist das größte im Ausland organisierte US-Sommer-
Programm. In rund 60 Kursen wird eine Berufsvorbildung
auf hohem Niveau angeboten. Dr. Timothy P. Ryan, Chan-
cellor der University of New Orleans, ist überzeugt: „This
is one of the best summer programs of the world!“
Über 7.000 Studierende und Vortragende haben im Laufe
der letzten 30 Jahre am Programm teilgenommen. Die
freundschaftlichen Beziehungen zwischen der UNO und
der LFU Innsbruck führten im Jahr 1983 zur Unterzeich-
nung des offiziellen Partnerschaftsabkommens. 1989
konnte die University of Georgia als weiterer Partner ge-
wonnen werden.
Taiwanesen lernen Innsbruck kennen
48 Studierende von drei taiwanesischen Universitäten
verbringen jeden Sommer anlässlich der „Summer School
for European Economics and Politics“ der LFU Innsbruck
rund vier Wochen in Innsbruck um Tirols Kultur, aber auch
dessen Wirtschaft und Politik kennen zu lernen. Exkurs-
ionen wie u.a. zu den Swarovski-Kristallwelten, zum Plan-
seewerk in Reutte und zu KTW Kirchbichl sind ein fixer
Bestandteil der Summer School wie die Deutschstunden
an der LFU Innsbruck. Im Austausch besucht eine Studie-
rendengruppe der LFU Innsbruck im August den unab-
hängigen Staat Taiwan.
1995 kam die erste Gruppe von taiwanesischen Studie-
renden auf Initiative von Altdekan John-ren Chen an die
LFU Innsbruck. Es war das Ziel ein besseres gegensei-
tiges Verständnis zweier äußerst unterschiedlicher Kultu-
ren zu schaffen. Seit dieser Zeit ist die Summer School
eine traditionelle Einrichtung an der LFU Innsbruck.
Auf den Spuren von Franz Gschnitzer
Bereits seit 20 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen
der LFU Innsbruck und der Law School der St. Mary’s Uni-
versity von San Antonio in Texas. Mitte Juli wurde der
Kooperationsvertrag zwischen den zwei Universitäten um
weitere fünf Jahre verlängert.
„In einer globalen Welt müssen auch die Universitäten
vernetzt sein, um wettbewerbsfähig zu sein und zu blei-
ben. Internationale Partnerschaften mit Universitäten
bringen neben dem kulturellen Austausch auch wissen-
schaftliche Kooperationen mit sich“, freut sich Rektor
Manfried Gantner über die Verlängerung des Kooperations-
vertrages.
Jedes Jahr findet an der Fakultät für Rechtswissen-
schaften der LFU Innsbruck ein sechswöchiger Sommer-
kurs für Studierende statt. Derzeit nehmen 68 Studieren-
de aus den USA an der Summer Law School in Innsbruck
vom 4. Juli bis zum 11. August 2005 teil. Der Summer
Course ist von der American Bar Association (ABA) aner-
kannt und wird auf das amerikanische Studium angerech-
net. Acht Innsbrucker Studierende können jedes Jahr
kostenlos an der Summer School teilnehmen.
[Bild links]
Hilde Zach begrüßt
Taiwanesische Studierende
unter der Leitung von Altdekan
John-ren Chen in Innsbruck.
[Bild rechts]
Amerikanische Studierende
freuen sich auf die Summer
School an der LFU Innsbruck.
© U
NO
unimagazin26 uni studium
Warum hast Du Dich für ein Studium entschieden?
Ich habe mich schon in der HBLA entschieden, dass ich
Wirtschaft studieren werde. Die Universität Innsbruck
wählte ich wegen des IWW-Studiums. Bei diesem Stu-
dium kann ich das Internationale und die Sprachen mit
Wirtschaft kombinieren.
An der Universität - im Gegensatz zu einer Fachhoch-
schule - ist man bei der Zeiteinteilung flexibler, kann die
Fächerkombination selber wählen und bei verschiedenen
Projekten mitarbeiten. Über das Studium habe ich mich
bei der Studentenberatung informiert. Ich habe mir den
SoWi-Wegweiser im September besorgt und mich bei
Freunden erkundigt, die bereits studierten.
Warum die Kombination Wirtschaft und Politik?
Mein Interesse für Politik hat sich im Zuge des Wirt-
schaftsstudiums ergeben. Wirtschaft und Politik sind eng
miteinander verbunden. Ich hatte wenig Ahnung von po-
litischen Systemen, dem politischen Prozess an sich und
dessen Auswirkungen auf die Wirtschaft. Ich wollte die
Wechselwirkungen besser verstehen. Die zwei Richtun-
gen ergänzen sich meiner Meinung nach sehr gut.
Wie findest Du das Studium an der SoWi?
Ich bin eindeutig eine VWLerin. Ich mag Kurven, Modelle,
Interpretationen und Experimente. Für das IWW-Studium
habe ich meine Spezialisierung im Bereich Marketing ge-
wählt. Daran mag ich besonders, dass man seine kreative
Seite einbringen kann. Ich finde beide Richtungen span-
nend, deshalb auch die Kombination der beiden Studien.
Was bedeutet Dir persönlich die Auszeichnung Stu-
dent of the year 2004?
Es gab mehrere Zeitungsartikel und einen Fernsehbericht
darüber. Freunde, Bekannte, ehemalige Lehrer und Mit-
schüler haben mir gratuliert, mir kleine Aufmerksamkei-
ten und Bücher mit Widmungen geschickt. Es ist schön
zu sehen, wie groß die Wertschätzung für Bildung bei
vielen Menschen ist. Es freut mich sehr, dass auch das
soziale Engagement und der außeruniversitäre Aspekt bei
diesem Preis gewürdigt werden. Besonders stolz bin ich
jedoch auf den Ehrenring der Universität Innsbruck. So
eine Ehre wird einem schließlich nicht jeden Tag zu Teil.
Theorie und Praxis
Wie lässt sich Deine Tätigkeit beim Kuratorium für
Verkehrssicherheit und bei Vibrant MED-EL mit dem
Studium vereinen?
Ich finanziere das Studium komplett ohne die Hilfe mei-
ner Eltern. Für das Kuratorium arbeite ich seit ich 15 bin.
Dort kann ich mir meine Zeit flexibel einteilen. Bei Vibrant
MED-EL habe ich im Jänner 2005 im technischen Bereich
begonnen. Jetzt darf ich in der Marketingabteilung assis-
tieren. Es ist ein international tätiges Unternehmen. Das
Team ist jung und flexibel und das Arbeitsklima überaus
kollegial. Ich kann dort wertvolle praktische Erfahrung
sammeln.
Welche Praxisprojekte hast Du bisher absolviert?
Das Projekt „Social Ties in Ethnic Minorities“ im Fach
Consumer Behaviour beschäftigte sich mit Kaufentschei-
Studentin aus Leidenschaft Stefanie Gapp – Student of the Year 2004
Im Studienjahr 2004/05 wurde Stefanie Gapp als beste SoWi-Studentin des Jahres 2004 ausgezeich-
net. Neben einem herausragenden Studienerfolg waren vor allem zahlreiche Auslandserfahrungen
sowie ihr soziales Engagement dafür ausschlaggebend. Im Gespräch mit dem unimagazin erzählt sie
über Studium, Privatleben und Zukunftspläne.
unimagazin 27uni studium
dungen ethnischer Minderheiten. Es wurde eine Mach-
barkeitsstudie für soziometrische Methoden zur Iden-
tifikation von „Opinion leader“ in sozialen Netzwerken
durchgeführt. Dieses Projekt wurde von der All Wales
Ethnic Minority Association (AWEMA) als beste Arbeit
prämiert. Ein anderes Projekt war eine Marktanalyse über
die Take-Away-Industrie in Swansea/Wales. Die Veröf-
fentlichung der Ergebnisse ist geplant.
Ab Herbst 2005 nehme ich an dem studienbegleitenden
Programm „Euromobil“ teil und werde ein Jahr lang mit
einem Unternehmen zusammenarbeiten und die Ausar-
beitung eines Projektes übernehmen.
Ausland und Studieren
Wie war Dein Auslandsjahr in Wales?
Das Auslandsjahr war eine sehr bereichernde Erfahrung in
menschlicher wie auch universitärer Hinsicht. Die außer-
gewöhnliche Offenheit und Zugänglichkeit der Menschen
und der Einsatz der Professoren, die Internationalität und
das gelebte Europa haben mich sehr beeindruckt.
Besonders der Zugang zur englischsprachigen Literatur,
die familiäre Atmosphäre aber auch die Praxisnähe waren
überaus positiv. Den Vorteil, den ich jedoch an der LFU Inns-
bruck sehe, ist die fundierte theoretische Basis, die uns
hier mitgegeben wird. Die Ausbildung in England ist pra-
xisorientierter - vor allem für das Bakkalaureat. Durch eine
verstärkte Verbindung von Theorie und Praxis könnte man
das Lehrangebot hier bestimmt noch verbessern.
Welche Bedeutung haben Fremdsprachen für dich?
Die Liebe zu Fremdsprachen habe ich seit frühester
Kindheit an. Mein Opa hat bereits fünf Sprachen gespro-
chen. Bis jetzt spreche ich neben meiner Muttersprache
Deutsch vier Sprachen: Englisch, Italienisch, Französisch
und Spanisch. Vielleicht wird es ja noch die eine oder an-
dere mehr. Die vorlesungsfreie Zeit im Sommer nütze ich
gerne für Sprachferien in unterschiedlichen Ländern.
Zudem bin ich Buddy – ein Tutor - für ausländische Stu-
dierende. Ich möchte die positiven Erfahrungen, die ich
im Ausland gemacht habe, an andere weitergeben. Es ist
eine gute Gelegenheit sprachlich in Übung bleiben. Ich
möchte auch in Innsbruck nicht auf eine internationale
Atmosphäre verzichten. Dieses Jahr werde ich die An-
sprechperson für eine irische Austauschstudentin sein.
Persönlich und Privat
Warum gibst Du Nachhilfe?
Aus meinem Bekanntenkreis wissen viele, dass ich eine
gute Studentin bin und sind deshalb an mich herangetre-
ten. Es gibt viele Kinder und Jugendliche, die beim Lernen
wenig organisiert sind bzw. nicht wissen, wie man sich
Inhalte aneignet. Bereits nach ein bis zwei Wochen zei-
gen sich die ersten Erfolge, schließlich will auch lernen
gelernt sein. Es ist schön, die Erfolgserlebnisse der Kin-
der mitzuerleben.
Welche Zukunftspläne hast Du?
In diesem Sommer treffe ich die Vorbereitungen für
das Wirtschaftsexperiment „Gift Exchange Game“ im
Rahmen meiner Diplomarbeit im Herbst. Die Arbeit be-
schäftigt sich mit dem Arbeitsmarkt, Reziprozität von
Arbeitnehmern sowie Fairnessaspekten und Vertragsaus-
gestaltung. Für das Doktorat habe ich mich noch nicht
entschieden. Ich würde mir gerne vorher etwas Wissen in
der Praxis aneignen. Vielleicht mache ich auch noch einen
Master an einer englischsprachigen Uni.
Vielen Dank für das Gespräch!
Stephanie Gapp wurde 1982 in Rum geboren.
Nach der mit Auszeichnung abgeschlossenen
Matura an der HBLA für wirtschaftliche Berufe in
Innsbruck begann sie mit dem Studieren. 2001
inskribierte sie sich für die drei Studienrichtun-
gen IWW, VWL und Politikwissenschaften. Nach
dem 1. Platz im IWW-Notenranking verbrachte
sie ihr Auslandsjahr in Wales. 2004 wurde sie
zum Student of the year gewählt. Seit Jänner
2005 arbeitet sie in der Marketingabteilung von
Vibrant MED-EL.
Zur Person:
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unimagazin 29uni studium
„Es ist eine Freude zu sehen, welches kreative Potenzial
in den Studierenden steckt“, freut sich Vizerektor Prof.
Tilmann Märk über die Leistungen des diesjährigen Cre-
ative Campus. „Die Kernaufgaben der Uni sind zwar die
Lehre und Forschung. Die dafür nötigen Prozesse sind
aber genauso schöpferisch wie die Kunst“, so Märk wei-
ter. Kunst genießt an der LFU Innsbruck einen hohen
Stellenwert. „Dies zeigt die Gründung einer eigenen Fa-
kultät für Architektur. Auch die Gründung einer Kunstfa-
kultät wird bereits angedacht. In Innsbruck gibt es viele
Fächer und Studienrichtungen, die sich mit Kunst befas-
sen“, betont Märk.
Kreatives Potenzial entfalten
Die Studierenden investierten viel Arbeit und Zeit in das
Seminar und in die Organisation des Wettbewerbs. „No-
ten und Credits können das gar nicht aufwiegen“, gibt
Seminarleiterin Mag. Dagmar Abfalter zu. „Wir wollen
ein Netzwerk zwischen den Menschen schaffen, die
hier am SoWi-Campus lehren, leben und arbeiten und
sie dazu bringen, ihr kreatives Potenzial zu entfalten“,
umreißt Abfalterer das Ziel des „Creative Campus“.
„today i was a fish“
Von 22 Filmen zum Thema „Leben - Lernen - Lehren“,
präsentierten die Studierenden, SchülerInnen und Hob-
byfilmer neun Filme - vorab ausgewählt von einer Jury
- dem Publikum im SoWi-Neubau. Als Sieger in der
Hauptkategorie wurde der Film „today i was a fish“ ge-
kürt. Die Sieger Martina Reiter und Andreas Lidicky freu-
en sich über 1.000 Euro Preisgeld, gesponsert von der
Hypo-Tirol-Bank AG.
„Creative Campus“ wird erfolgreich fortgesetzt
Studierende der Betriebswirtschaft haben nicht nur Zahlen im Kopf, sondern sind auch äußerst krea-
tiv. Im Seminar „Kulturprojekt-Management“ entwickelten sie einen Kurzfilmwettbewerb unter dem
Titel „360 Sekunden BILD(ung)“. Die Siegerfilme des „Creative Campus 2005“ wurden Mitte Juni
2005 präsentiert.
„Ein bisschen Schnelligkeit und ein bisschen Glück hat
auch die heurige Hypo Money Trophy geprägt“, eröffne-
te Dr. Günter Unterleitner, stellvertretender Vorstands-
vorsitzender der Hypo Tirol Bank AG, die Verleihung der
Preise anlässlich der dritten Hypo Money Trophy 2005.
Wie auch in den Vorjahren zählte bei dieser Trophy nicht
nur das Wissen. Zur Beantwortung der 20 Fragen war
auch Schnelligkeit gefragt.
Der 22-jährige Andreas Sauerwein, Wirtschaftsrecht- und
BWL-Student im vierten Semester, konnte die höchste
Punktezahl aller Teilnehmer erreichen und somit einen
Fixplatz für die Reise nach London gewinnen. Das Los
entschied über die Vergabe des zweiten Reiseplatzes.
Lustenauer im Glück
Unter den besten 30 TeilnehmerInnen der Hypo Money
Trophy wurde in einer Verlosung der zweite Teilnehmer
an der Reise nach London ermittelt. Der 21-jährige BWL-
Studenten Patrick Wiedl aus Lustenau hatte das Glück
auf seiner Seite. Die beiden Gewinner können sich nun
auf ein spannendes Abenteuer im Großstadtdschungel
von London freuen.
Studierende gewinnen Börsentrip nach London
Für zwei junge „Nachwuchsbanker“ wurde im Mai dieses Jahres ein Traum Wirklichkeit. Als Gewin-
ner der Hypo Money Trophy, einem Gewinnspiel der Hypo Tirol Bank in Zusammenarbeit mit der
Stiftungsprofessur Banking und Finance, wird Andreas Sauerwein und Patrick Wiedl ein „Börsen-
gang“ in London ermöglicht.
[Bild links]
Der „Creative Campus“ ist zu
einer Marke geworden.
[Bild rechts]
Patrick Wiedl (l) und Andreas
Sauerwein erhalten von Prof.
Matthias Bank und Hypo-
Vorstand Günter Unterleitner
zwei Gutscheine nach London.
© r
enz
unimagazin30 uni rundschau
„Wo Raum ist, kann sich etwas bewegen“, freut sich
Rektor Manfried Gantner anlässlich der Eröffnung. „Wir
haben in den Räumlichkeiten der Claudiana mehrere Län-
derschwerpunkte angesiedelt. Nach dem Kanada-Zen-
trum und dem neu gegründeten Italienzentrum ist nun der
Frankreich-Schwerpunkt dort unser jüngster Spross“, so
Gantner. Mit den drei Länderinitiativen an einem Standort
werden Synergieeffekte genutzt.
Botschafter besucht Zentrum
Eine besondere Ehre war die Anwesenheit des französi-
schen Botschafters: „Ich freue mich besonders, die neu-
en Büros dieser wichtigen Einrichtung eröffnen zu dür-
fen“, unterstreicht Botschafter Son Excellence Monsieur
l‘Ambassadeur Pierre Viaux bei seinem Antrittsbesuch in
Innsbruck.
Mit Prof. Eva Lavric hat der Schwerpunkt eine kompe-
tente Leiterin. „Sie ist ein Energiebündel und wie keine
Zweite berufen, den Frankreich-Schwerpunkt zu leiten“,
ist Rektor Gantner überzeugt: „Ihr Vater ist Franzose, ihre
Mutter ist Österreicherin - die Liebe Prof. Lavrics gilt Ös-
terreich und Frankreich gleichermaßen.“
Initiative ist einzigartig
Seit dem Jahr 2001 gibt es die Kooperation mit Frank-
reich. Der interdisziplinäre Schwerpunkt ist österreichweit
einzigartig. Er wurde ins Leben gerufen, um die wissen-
schaftliche Zusammenarbeit zwischen Lehrenden und
Forschenden der LFU Innsbruck und ihren französischen
KollegInnen zu intensivieren.
Der von Frankreich und der LFU Innsbruck gemeinsam fi-
nanzierte Schwerpunkt organisiert Tagungen, Gastvorträ-
ge, gemeinsame Projekte sowie Veranstaltungen. „Der
Frankreich-Schwerpunkt ist interfakultär. Das Fördervolu-
men von 30.600 Euro jährlich soll allen Fakultäten zugute
kommen“, betont Lavric. Im letzten Jahr wurden Wis-
senschaftlerInnen aus elf Fakultäten der LFU Innsbruck
unterstützt.
Frankreich-Schwerpunkt intensiviert Beziehungen
Im Sommer eröffnete der neue französische Botschafter Son Excellence Monsieur l’Ambassadeur
Pierre Viaux im Zuge seines Innsbruck-Besuches die neuen Räumlichkeiten des Frankreich-Schwer-
punktes der LFU Innsbruck in der Claudiana.
[Bild unten]
v.l. LR Sebastian Mitterer, Prof. Eva Lavric,
Botschafter Pierre Viaux und VR Tilmann
Märk eröffnen Frankreich-Schwerpunkt.
unimagazin 31uni rundschau
Die LFU Innsbruck ist aufgrund der geographischen Lage
der ideale Standort für ein Italien-Zentrum in Österreich.
„Die Universität Innsbruck verfügt über die nötige Italien-
Kompetenz und die Möglichkeiten, um die wissenschaftli-
chen und kulturellen Beziehungen zu Italien systematisch
weiter auszubauen“, betonte Rektor Manfried Gantner
anlässlich der Eröffnung des neuen Italien-Zentrums in
der Claudiana.
Italien-Zentrum soll Marke werden
Das Italien-Zentrum soll unter der Leitung von Dr. Barbara
Tasser zu einem Markenzeichen werden: „Italien hat eine
große Bedeutung für die Entwicklung des Landes Tirol.
Unser Zentrum soll die Kooperation zwischen Italien und
Österreich sowie auch den wirtschaftlichen und sozialen
Austausch fördern.“
„Ich freue mich, dass das Italien-Zentrum an der Univer-
sität Innsbruck nach langjährigen Bemühungen eröffnet
werden kann“, erklärte LH Herwig van Staa. Die Errich-
tung des Italien-Zentrums wurde bereits unter Rektor
Prof. Hans Moser eingeleitet. Zur Umsetzung gelangte es
durch das Engagement von Rektor Manfried Gantner und
Vizerektor Tilmann Märk gemeinsam mit Landeshaupt-
mann Dr. Herwig van Staa.
Kräfte bündeln
Besonders erfreut zeigt sich der Vorsitzende des Universi-
tätsrats Prof. Johannes Michael Rainer über die Eröffnung
des Italien-Zentrums. Er war selbst als Gastprofessor un-
ter anderem in Rom und Trient tätig und ist ein Freund der
italienischen Kultur und Sprache. „Das Italien-Zentrum
soll die Kräfte der Innsbrucker ForscherInnen sowie der
Studierenden mit Blick auf Italien bündeln“, wünscht sich
Rainer.
Finanziert wird das Italien-Zentrum für die Dauer von drei
Jahren durch das Bundesministerium für Bildung, Wissen-
schaft und Kultur, das Land Tirol und die Hypo Tirol Bank
AG. Für das Italien-Zentrum zuständig ist Forschungsvi-
zerektor Märk.
Uni Innsbruck eröffnet Italien-Zentrum
Mit dem Italien-Zentrum baut die LFU Innsbruck eine Brücke zum südlichen Nachbarn. Es soll zur
Intensivierung der traditionell guten Beziehungen beitragen. Wissensentwicklung, Kulturtransfer und
die wirtschaftlichen und sozialen Verbindungen nach Italien sollen gestärkt werden.
[Bild oben]
Uniratsvorsitzender Prof. Johannes Michael Rainer,
Stadträtin Christine Oppitz-Plörer, Rektor Manfried Gantner,
BM Elisabeth Gehrer, LH Herwig van Staa und LH Lorenzo
Dellai von Trient bei der Eröffnungsfeier des neuen Italien-
Zentrums.
© O
berh
ofer
unimagazin32 uni rundschau
„An der Universität Innsbruck ist es gelungen, einen von
acht Konferenzstandorten in Europa zu etablieren. Mit
dem Universitätszentrum Obergurgl bieten wir auch ei-
nen idealen Veranstaltungsort, quasi ein Trainingszentrum
für die wissenschaftliche Elite“, freut sich Vizerektor Til-
mann Märk. Eine Einladung zu den hochkarätig besetz-
ten Konferenzen setzt er mit einer Publikation in einem
renommierten Wissenschaftsjournal wie „Nature“ oder
„Science“ gleich.
Wohlstand basiert auf Wissen
Vorbild für die Veranstaltungen der Universität Innsbruck
sind die „Gordon Research Conferences“, die Ende der
20er Jahre in den USA mit dem Ziel gegründet wurden,
Spitzenforschern gute und direkte Kontaktmöglichkeiten
zu bieten. „Ein ähnliches Modell gibt es nun auch in Eu-
ropa“, erklärt Prof. Georg Wick, ehemaliger Präsident des
FWF. „Der künftige Wohlstand in Europa ist sicher wis-
sensbasiert“, blickt Ökonom und Rektor Manfried Gant-
ner in die Zukunft: „Es ist daher wichtig, Voraussetzungen
und Standorte dafür zu schaffen.“
Die Basis der Konferenzen sind Vorträge von ausgewähl-
ten internationalen SpitzenwissenschafterInnen zu noch
nicht publizierten, aktuellen Forschungsergebnissen. Um
vor allem den jüngeren ForscherInnen die Möglichkeit zu
geben, Kontakte zu knüpfen, gibt es auch gemeinsame
sportliche Aktivitäten außerhalb des Universitätszent-
rums.
Obergurgl zieht Forscher an
Das Universitätszentrum Obergurgl hat den turnaround
geschafft: Ein Nächtigungsplus von 5 Prozent und ein
Einnahmenanstieg von 10 Prozent sind das Ergebnis. Die
Veranstaltungskurve zeigt ebenfalls steil nach oben: Wur-
den 2003 nur 7 Kongresse durchgeführt, konnten 2004
27 Veranstaltungen betreut werden. Heuer wurden bis
Ende Juli 2005 35 Veranstaltungen durchgeführt und 27
weitere sind noch bis zum Ende des Jahres eingeplant.
Dr. Ruth Jochum-Gasser zur neuen, erfolgreichen Stra-
tegie: „Das Universitätszentrum bietet Wissenschaftern
und Sportlern ein einzigartiges alpines Forum für interna-
tionalen Wissenstransfer mit erstklassigem Service.“
Nicht nur die Universität Innsbruck nutzt den höchstge-
legenen Universitätsstandort Europas. Ein Fünftel der
Kongresse veranstalten deutsche Universitäten. Jeder
zehnte Kongress wird von der Uni Wien organisiert. Die
Veranstaltungen werden durchschnittlich für 20 bis 150
BesucherInnen ausgerichtet.
Spitzenforscher nutzen Obergurgl
Die Umstrukturierungen haben sich gelohnt: Ab dem Jahr 2006 werden in Zusammenarbeit mit der
European Science Foundation (ESF) und dem Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
(FWF) internationale Konferenzen auf höchstem wissenschaftlichen Niveau in Obergurgl angeboten.
Das Universitätszentrum
Obergurgl blüht auf.
© T
VB
Obe
rgur
gl
unimagazin 33uni rundschau
Die Freude von Seiten der Universität über die wertvollen
Bestände ist groß: „Wir haben jetzt fast alle Vertreter der
so genannten „Klassischen Moderne“ im Archiv für Bau-
kunst vereint“, freut sich Prof. Rainer Graefe, Leiter des
Archivs für Baukunst.
Die LFU Innsbruck hat ein hervorragend geführtes Archi-
tekturarchiv der Familie Prachensky in sehr gutem Zu-
stand erhalten. „Es wird uns als Universität ein Vergnü-
gen sein, diese Bestände zu pflegen und wissenschaftlich
zu betreuen“, so Rektor Manfried Gantner.
Architektur wird erlebbar
In seiner aktiven Zeit sammelte Prachensky über 20.000
wertvolle Pläne, Zeichnungen, Modelle und Aquarelle.
Sie dokumentieren zahlreiche Projekte, Bauten, Wettbe-
werbsbeiträge und visionäre städtebauliche Konzepte für
ganz Tirol. Seine Büchersammlung umfasst neben Fachli-
teratur aus den Themenbereichen Architekturgeschichte,
Ingenieurbau und Baukonstruktion auch seltene Bestän-
de an Zeitschriften für Architektur und Kunsthandwerk
der 20er, 30er und 40er Jahre.
Diese Sammlung macht die wesentlichen Epochen der
architektonischen Entwicklung Tirols erlebbar.
„Haus der Architektur“ gewinnt
Der Nachlass von Hubert Prachensky wurde in die bishe-
rige Sammlung des Archivs für Baukunst im neuen Haus
der Architektur integriert. Das Haus für Architektur ist aus
dem Sudhaus, dem Komplex der ehemaligen Adambrau-
erei des bedeutenden Tiroler Architekten Lois Welzenba-
cher, entstanden.
Der Bau wurde neu belebt und zu einem Schaufenster
der Leistungsfähigkeit der Innsbrucker Architektur mitten
in der Stadt Innsbruck ausgebaut. Die Räumlichkeiten
werden nun vom Archiv für Baukunst der LFU Innsbruck
und dem gemeinnützigen Verein, dem Architekturforum
Tirol „aut. Architektur und Tirol“, gemeinsam genutzt.
Sichten und erweitern
Unter der Leitung von Prof. Graefe vom Institut für Bau-
geschichte und Denkmalpflege der LFU Innsbruck wird
die systematische Erfassung, Ordnung und Ausstellung
der Architektur der Region sichergestellt.
Es soll hier ein wesentlicher Beitrag zur Bewahrung des
kulturellen Erbes und zur universitären sowie außeruni-
versitären Architekturforschung geleistet werden.
Archiv für Baukunst wird aufgewertet
Architekt Baurat Prof. Hubert Prachensky übergab über 20.000 wertvolle Pläne, Zeichnungen, Model-
le und Aquarelle aus seinen Privatbeständen dem Archiv für Baukunst. Neben dem Prachensky-
Nachlass konnten auch die Sammlungen der Architekten Feßler und Mazagg für das Archiv gewon-
nen werden.
Das Adambräu des bedeuten-
den Architekten Lois Welzen-
bacher ist die neue Heimat des
Archivs für Baukunst der LFU
Innsbruck.
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unimagazin34 uni runschau
Anfang der achtziger Jahre organisierte der Schweizer Ger-
manist Heinz Rupp einen Kongress in Basel und lud Wis-
senschafterInnen aus der Schweiz, Österreich, Deutsch-
land und der damaligen DDR ein, um über die Frage einer
Rechtschreibreform zu diskutieren. Dieses Treffen ging
als Geburtsstunde des Internationalen Arbeitskreises für
Orthographie und somit als Beginn zur Vorbereitung der
Rechtschreibreform in die Geschichte ein.
Vier Forschungsgruppen des Arbeitskreises fungierten
als Wegbereiter für die Rechtschreibreform. Prof. Hans
Moser, heute Dekan der Philologisch-Kulturwissenschaft-
lichen Fakultät der LFU Innsbruck, war von 1982 bis 1990
Mitglied dieser Arbeitsgruppe. 1996 kam es zum Ab-
schluss der Reform und seit 1998 gilt die neue Regelung
mit einer Übergangsfrist von sieben Jahren in Schulen
und Ämtern. Am 1. August ist diese Frist abgelaufen.
Von 200 auf 100 Regeln reduziert
„In bestimmten Bereichen hat die neue Rechtschreibung
sicherlich Vereinfachungen mit sich gebracht“, betont
Moser: „Das Regelwerk der deutschen Rechtschreibung
wurde von etwa 200 auf rund 100 Regeln reduziert und
somit durchschaubarer.“ Eine deutliche Vereinfachung
brachte seiner Meinung nach auch die s-Schreibung. „Un-
befriedigend ist jedoch die Regelung der Getrennt- und
Zusammenschreibung von Wörtern, die zwar klar aber
doch recht formal definiert wurde und somit sicherlich
einer Überarbeitung bedarf“, kritisiert Moser.
Hier knüpfen nun die Bemühungen und Vorschläge des
Rats für deutsche Rechtschreibung vom 3. Juni und vom
1. Juli 2005 an. Künftig soll wieder zusammen geschrie-
ben werden, was zusammen gehört, das heißt, was vom
Sinn her eine Einheit bildet.
So wird beispielsweise „kennen lernen“ wieder zu „ken-
nenlernen“. Derzeit hat dieser Beschluss jedoch nur Emp-
fehlungscharakter. Änderungen am amtlichen Regelwerk
können nur von den zuständigen staatlichen Stellen Ös-
terreichs, Deutschlands und der Schweiz vorgenommen
werden.
Moser fordert Nachjustierung
„Bei der Reform wurde die deutsche Rechtschreibung si-
cherlich nur unvollkommen optimiert. Man sollte aber aus
den bestehenden Schwierigkeiten lernen und nicht eine
Globalreform nach hinten machen, sondern die Sprach-
beiräte ihre Arbeit tun lassen und dann behutsam nach-
justieren“, appelliert Moser an die zahlreichen Kritiker und
Gegner aus Politik und Wirtschaft.
Rechtschreibreform: Übergangsphase ist vorbei!
Seit 1. August werden Fehler in der neuen Rechtschreibung an Österreichs Schulen gezählt. Zeit-
gleich wird das Ende der Rechtschreibreform in Deutschland und Österreich öffentlich diskutiert.
Germanist Hans Moser spricht sich gegen eine Aufhebung aus: „Chaos wäre vorprogrammiert.“
Dekan Hans Moser arbeitete
bis 1990 an der neuen
Rechtschreibreform mit.
unimagazin 35uni rundschau
Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, ein stärkeres Be-
wusstsein für die Problemfelder unseres staatlichen Pen-
sionssystems zu schaffen und Reaktionsmöglichkeiten
darauf aufzuzeigen.
Experte leitet neuen Kurs
Für den Lehrauftrag steht mit Herrn Mag. Dr. Ralph Fel-
binger ein erfahrener Experte und LFU-Absolvent zur
Verfügung, der sich durch zahlreiche Fachbücher, Publi-
kationen in Wirtschaftsmedien und Vortragsreihen einen
ausgezeichneten Ruf erworben hat. Felbinger ist Berater
für betriebliche Altersvorsorge im Allianz Konzern und als
unabhängiger und auf das Gebiet der (betrieblichen) Al-
tersvorsorge spezialisierter Konsulent tätig. Dabei zeich-
net er für die Umsetzung betrieblicher Vorsorgekonzepte
in renommierten internationalen Großunternehmen ver-
antwortlich.
Die Motivation für die Abhaltung dieser Lehrveranstaltung
findet Felbinger einerseits in einer Art Rückkehr an die
LFU Innsbruck, die einen wesentlichen Teil seines Lebens
geprägt hat, andererseits in einem Beitrag zur Erhöhung
des Problembewusstseins, was unser Pensionssystem
und eine Vielzahl damit verbundener Fragestellungen be-
trifft.
Stiftung eingerichtet
Begleitet wird Felbinger in dieser Lehrveranstaltung von
Manfred Reinalter, dem Geschäftsführer der „Betriebli-
che Altersvorsorge Consulting GmbH“ mit Sitz in Inns-
bruck. Um die wissenschaftliche Vertiefung aller Aspekte
der Vorsorge längerfristig sicherzustellen und zur intensi-
veren Durchführung von Forschungs- und Lehraufgaben,
hat die „BAV Consulting GmbH“ die Einrichtung einer ei-
genen Assistentenstelle (Stiftungsassistenz) am Institut
für Organisation und Lernen ermöglicht.
Unterstützt wird diese Einrichtung durch die Allianz Ele-
mentar Lebensversicherungs AG, die seit Jahren eine
Vorreiterrolle auf dem Sektor der Betrieblichen Altersvor-
sorge übernommen hat und hiermit einen Beitrag leisten
möchte, den Vorsorgegedanken auf eine breite, kompe-
tente und fachlich seriöse Basis zu stellen.
SoWi-Absolventin engagiert
Die Stelle wurde mit Frau Mag. Daniela Arnold besetzt.
Frau Arnold studierte in Innsbruck Betriebswirtschaftsleh-
re und hat sich im Zuge ihrer Diplomarbeit intensiv mit der
Thematik der betrieblichen Altersvorsorge beschäftigt.
Die Motivation für die Ausübung dieser Funktion sieht sie
vor allem in der Möglichkeit, das bereits aufgebaute the-
oretische Wissen einerseits zu vertiefen und andererseits
einen durch die Kooperation mit der Betrieblichen Alters-
vorsorge Consulting GmbH und der Allianz Elementar Le-
bensversicherungs AG sinnvollen Praxisbezug herstellen
zu können.
Ihre Aufgabe wird es daher sein, zentrale Vorsorgethe-
men wissenschaftlich zu bearbeiten, weitere Institute
und Fakultäten in den Prozess der Wissensgenerierung
einzuladen und für die Verbreitung der Erkenntnisse zu
sorgen.
Betriebswirtschaft übernimmtVorreiterrolle zum Thema „Vorsorge“
Im Sommersemester 2005 wurde an der LFU Innsbruck erstmals eine eigene Lehrveranstaltung zum
Thema „(Betriebliche) Altersvorsorge als Instrument der Personalpolitik“ am Institut für Organisation
und Lernen angeboten.
Neue Stiftungsassistenz an der
Fakultät für Betriebswirtschaft
nimmt sich zentralen
Vorsorgethemen an.
unimagazin36 thema der ausgabe
Die Innsbrucker Universitätsleitung hat bei der Erstellung
ihres Entwicklungsplanes auch die „heißen Eisen“ in
Angriff genommen: Mit der Festlegung der Forschungs-
schwerpunkte, der Umstellung des gesamten Studienan-
gebots nach den Vorgaben von Bologna und mit einem
Stellenplan für die Nachbesetzung von Professuren bis
2009 sowie der Neugliederung der Institute eingebettet
in ein Budgetprogramm bis 2012 wurden wichtige Eck-
pfeiler einer künftigen LFU Innsbruck diskutiert und Lö-
sungsvorschläge präsentiert.
Entscheidungen sind nachvollziehbar
In einem Methodenanhang werden die Entscheidungs-
grundlagen mit Rechenmodellen transparent und nach-
vollziehbar dargestellt: „Der Gesamtentwicklungsplan der
Universität Innsbruck kann nicht die Summe der jeweils
für sich subjektiv berechtigten 15 Fakultätsentwicklungs-
pläne sein. Gerade deshalb sind die Entscheidungen,
Begründungen und Lösungsmethoden offen zu legen“,
erläutert Rektor Manfried Gantner.
Fünf strategische Ziele gesetzt
Es werden die finanziellen Rahmenbedingungen für den
Planungszeitraum aufgezeigt. Bei steigenden Studieren-
denzahlen und offenem Hochschulzugang bringt dies bei
einem im Wesentlichen gedeckelten Budget ebenso wie
der verstärkte internationale Wettbewerb eine existenti-
elle Herausforderung für die LFU Innsbruck mit sich: „Es
wurde nun gemeinsam mit den Fakultäten eine sorgfälti-
ge Profilbildung sowie Prioritätensetzung vorgenommen
und Rückzugsfelder definiert. Hier wurden die Autono-
miespielräume des Universitätsgesetzes 2002 aktiv ge-
nutzt“, erklärt Gantner.
Die LFU Innsbruck hat sich fünf strategische Ziele ge-
setzt:
> Stärkung der Forschung
> Schwerpunktsetzung und Profilbildung in der Lehre
> Öffnung der Universität
> Professionalisierung und Qualitätsmanagement
> Optimierung von Planung und Steuerung
Vor allem die Bereiche Forschung und Lehre werden der-
zeit offen diskutiert.
Forschung wird gestärkt
Die Basis zur Stärkung der Forschung bildet die Betonung
der forschungsgeleiteten Lehre, die Förderung des wis-
senschaftlichen Nachwuchses, die Weiterentwicklung,
qualitätsvoller, strukturierter Doktoratsprogramme und
höchstqualifizierter Berufungen. Nach einer Phase der
fortschreitenden Spezialisierung in einzelnen Fächern
kehrt die LFU Innsbruck verstärkt zur interdisziplinären
Betrachtungsweise zurück. Das interdisziplinäre Erfor-
schen und Verstehen wird durch die Bildung von fächer-
übergreifenden Forschungsschwerpunkten, -zentren und
–plattformen unterstützt.
Der Fokus wird auf zwei Forschungszentren (Centrum
für Molekulare Biowissenschaften, Forschungszentrum
für Physik), zwei Forschungsplattformen (Alpiner Raum
– Mensch und Umwelt sowie Informatik und Applied
Computing) sowie 25 Forschungsschwerpunkte und 14
mögliche Forschungsschwerpunkte gelegt. Kriterien für
die Auswahl in der Forschung waren eine international
sichtbare Exzellenz, die Bildung von Forschergruppen, die
Drittmittelquote und internationale Kooperationen.
Uni Innsbruck entwickelt Plan für die Zukunft
Im Sommer hat das Rektorat seinen Entwurf des Entwicklungsplanes vorgestellt. Die LFU Innsbruck
soll verstärkt zur Forschungsuniversität werden und eine breite Berufsvorbildung für Studierende auf
höchstem Niveau soll erhalten bleiben.
Die Entwicklungspläne
bilden eine sachlich fundierte
Sollvorstellung der künftigen
Entwicklung der heimischen
Universitäten ab.
unimagazin 37thema der ausgabe
Lehre wird neu gestaltet
Im Zuge des Bologna-Prozesses müssen alle Studien der
LFU Innsbruck umgestellt werden. Dies soll den Aufbau
sämtlicher Studien in Europa vereinheitlichen und eine
gegenseitige Anrechenbarkeit von Studien ermöglichen,
um damit eine verstärkte Mobilität und Internationalisie-
rung der Studierenden zu erreichen. In dem derzeitigen
Entwurf des Entwicklungsplanes sind künftig 88 statt bis-
her 77 Studienmöglichkeiten vorgesehen. Davon wird der
Großteil als Bakkalaureatsstudien (BA) bzw. Masterstudi-
en (MA) angeboten.
Ab dem Wintersemester 2006/07 ist die Einrichtung fol-
gender neuer Studien geplant:
> MA Wirtschaftsinformatik
> BA Soziologie
> MA Contemporary Europe
> MA Soziale und politische Theorie
> MA Applied Economics
> BA Altertumswissenschaften
> MA Philosophie und
vergleichende Religionswissenschaften
> BA Sprachen, Medien und Kommunikation
> BA Kombinationsstudium Sprachen
> BA Geo- und Atmosphärenwissenschaften
> LA Informatik und Informatikmanagement (Lehramt)
> MA Material- und Nanowissenschaften
Fächer werden in neue Studien integriert
Der Reformprozess gewährleistet auch in Zukunft die
Vielfalt der Studien an der LFU Innsbruck. Zwar wird es
künftig aufgrund der Kriterien zur Auswahl von Studien
(Nachfrage, Betreuungsverhältnisse, Beitrag zur Profilbil-
dung, Arbeitsmarkt, rechtliche Vorgaben und finanzielle
Bedeckbarkeit) acht bisher eigenständige Studienrichtun-
gen weniger geben:
> Katholische Religionspädagogik
> Klassische Archäologie
> Ur- und Frühgeschichte
> Volkskunde
> Musikwissenschaften
> Sprachen und Kulturen des Alten Orients
> Vergleichende Literaturwissenschaften
> Klassische Philologie - Griechisch
Diese Studien werden aber im Wesentlichen in neue,
breitere Bakkalaureatsstudien integriert. Im Bereich der
Lehrämter wird ab dem Wintersemester 2006/07 die In-
skription der Lehrämter Latein (derzeit insgesamt 15 Stu-
dierende), Griechisch (1), Russisch (4) sowie Psychologie
und Philosophie (49) nicht mehr möglich sein. Latein wird
als Masterstudium in jedem Fall weiter angeboten werden.
Beschluss im September geplant
Am 25. Juli wurde der Entwicklungsplan formell vom
Rektorat an den Senat übermittelt. Der Senat hat nun bis
spätestens 26. September Zeit für seine Stellungnahme.
Die Beschlussfassung im Universitätsrat ist für den 28.
September geplant.
„Am Ende dieses Diskussionsprozesses soll die Univer-
sität Innsbruck einen Entwicklungsplan erhalten, der ihr
und möglichst vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
sowie ihren Studierenden einen sicheren Anker für eine
zukunftsfähige Entwicklung bietet“, so Gantner. kom
munik
ation
Im Jahr 1998 wurde das Leitbild der LFU Innsbruck
erstellt. In den Jahren 2000 bis 2002 wurde erstma-
lig an Fakultätsentwicklungsplänen gearbeitet. Im
Jahr 2002 wurde eine Studie für die künftige Ent-
wicklung der LFU Innsbruck in Auftrag gegeben. Im
Zuge der Rektorswahl 2003 und der Erstellung des
Organisationsplanes 2004 wurde intensiv über die
Profilbildung und Positionierung der LFU Innsbruck
diskutiert.
Mit der Erarbeitung der Eckpunkte der Fakultäts-
entwicklungspläne im Vorjahr, Gesprächen mit den
Fakultäten im Jänner 2005 sowie Klausuren zu For-
schung und Lehre in Obergurgl wurde die Basis für
die neuen Fakultätsentwicklungspläne gelegt. Sie
wurden im März 2005 dem Rektorat übermittelt
und anschließend im Juni zwischen Universitätslei-
tung und Fakultäten nachverhandelt. Das Ergebnis
ist die Basis für den derzeitigen Entwurf des Ent-
wicklungsplanes der LFU Innsbruck.
Planung als kommunikativer Prozess
unimagazin38 uni seitenblicke
„Heute ehren wir Menschen mit Vorbildcharakter“, führte
Rektor Manfried Gantner in den Ehrungstag ein. Der Eh-
rungstag der LFU Innsbruck hat eine große Tradition. Seit
1848 ist er ein fester Bestandteil des Studienjahres.
Grillparzer, König und Hayek
In der Geschichte des Ehrungstages gab es bereits große
Glanzlichter: In den vergangenen Jahren wurden eine Rei-
he prominenter VertreterInnen aus Wissenschaft, Politik,
Wirtschaft und Gesellschaft ausgezeichnet: Unter Ihnen
waren allen voran der Schriftsteller Franz Grillparzer im
Jahr 1871, Kardinal Franz König und die Nobelpreisträger
Victor-Franz Hess für Physik und Friedrich Hayek für Öko-
nomie.
Prachensky, Sporschill und van Staa
Mit Ester Cason-Angelini, Lois Weinberger, Dr. Hartwig
Chromy, Dr. Werner Plunger, Baurat hc. Hubert Prachens-
ky, Prof. Helmut Koziol, Pater Georg Sporschill, Dr. Maria
Schaumayr und LH DDr. Herwig van Staa findet der Eh-
rungstag eine würdige Fortsetzung. Dr. Schaumayr war
zum Festakt leider verhindert.
„Diese Ehrungen sind ein Zeichen höchster Anerkennung
für die großartigen Leistungen von Persönlichkeiten. Na-
turgemäß schmückt sich auch die Institution selbst, in
dem sie etwas von dem Glanz und der Strahlkraft dieser
Menschen auf sich selbst leitet“, erklärt Gantner.
Die Geehrten im Überblick
Die Ehrenzeichen der LFU Innsbruck werden an Per-
sönlichkeiten verliehen, die sich um die Universität
besondere Verdienste erworben haben. Heuer haben
das Ehrenzeichen Frau Dr. Ester Cason-Angelini und
Lois Weinberger erhalten.
Dr. Ester Cason Angelini
Sie erforscht die kulturellen, geographischen und wirt-
schaftlichen Aspekte des Alpenraumes. Seit 1991 baut
sie systematisch die Kooperationen mit den Universitä-
ten Padua, Venedig, Turin, Grenoble und Innsbruck aus.
Im Jahr 2000 hat Cason-Angelini das „Rete Montagna“,
eine Vereinigung von Forschungseinrichtungen und Uni-
versitäten Italiens, Österreichs und Frankreichs, ins Le-
ben gerufen.
Lois Weinberger
Seit den 70er Jahren ist Lois Weinberger künstlerisch tätig
und zählt heute mit seinem vielschichtigen künstlerischen
Ansatz international zum Kreis der wichtigsten Künstler-
persönlichkeiten. 1999 entstand im Rahmen des Projekts
„Kunst und Bau“ der Garten beim SoWi-Neubau. 2001
kreierte er als Teil eines Ausstellungsprojektes des Insti-
tuts für Kunstgeschichte radikal-minimalistische Schnitte
am Vorplatz der Geisteswissenschaftlichen Fakultät.
Der Titel Ehrenbürger wird an Personen vergeben, die
sich um die der Universitäten anvertrauten Gebiete
der Wissenschaften, um die Ausstattung der Univer-
sität oder um die Förderung ihrer Ziele und Interessen
besondere Verdienste erworben haben.
Dr. Hartwig Chromy
Dr. Chromy stand seit der Ausgliederung aus der Bundes-
Uni Innsbruck ehrt VorbilderZum „Großen Ehrungstag“ der Uni Innsbruck wurden bedeutende Persönlichkeiten aus den un-
terschiedlichsten Lebensbereichen ausgezeichnet. Sie alle haben sich wertvolle Verdienste um die
Landesuniversität für Tirol, Südtirol und Vorarlberg erworben oder durch ihre wissenschaftliche
Spitzenleistungen überzeugt.
[Bild links]
Rektor Manfried Gantner (l)
übergibt Kette an den neuen
Ehrensenator LH van Staa.
[Bild rechts]
v.l. Baurat Prof. Hubert
Prachensky, Dr. Hartwig
Chromy, Prof. Helmut Koziol
(4.v.r.), Dr. Ester Cason Angelini
(r), LH Herwig van Staa (2.v.r.)
und Pater Georg Sporschill (r)
wurden von der LFU Innsbruck
für ihre außerordentlichen
Leistungen ausgezeichnet.
unimagazin 39uni seitenblicke
verwaltung 1993 an der Spitze der Bundesimmobilien-
gesellschaft (BIG). Seine besonderen Verdienste für die
LFU Innsbruck liegen an einer Vielzahl an Bauprojekten
wie dem SoWi-Neubau, die Generalsanierung der Katho-
lisch-Theologischen Fakultät sowie des Pulverturmareals
für das Universitätssportzentrum. Die Errichtung des ICT-
Gebäudes im Rahmen der IT-Offensive der LFU Innsbruck
hat Dr. Chromy nachhaltig unterstützt. Bei der Eröffnung
wurde ihm für seine Verdienste bei Bauprojekten in Tirol
der Tiroler Adler Orden in Gold übergeben.
Dr. Werner Plunger
In die Amtszeit von Dr. Plunger als WK-Direktor seit 1991
fällt die WK-Reform, die er vorbildlich mit vorgedacht und
in Innsbruck konsequent umgesetzt hat. Die WK Tirol hat
sich unter seiner Leitung zu einer vorbildlichen kunden-
und serviceorientierten Einrichtung entwickelt. Dr. Plun-
ger hat sich immer für ein dauerhaftes Zusammenwir-
ken zwischen Wissenschaft und Wirtschaft eingesetzt:
Neben der jährlichen Forschungsspende, fördert die WK
Tirol mit einem Wissenschaftspreis Diplomarbeiten sowie
Dissertationen. Er war auch die treibende Kraft für den
geplanten Stiftungslehrstuhl „E-Business – Angewandte
Wirtschaftsinformatik“.
Baurat Prof. Hubert Prachensky
Einer der bekanntesten Architekten Tirols ist einer der
Meisterschüler von Clemens Holzmeister, Prof. Hubert
Prachensky. Sein Kunstsinn und sein Einfühlungsvermö-
gen offenbaren sich in erster Linie in seinen Bauten aber
auch in seinen vielen Zeichnungen. In seiner aktiven Zeit
hat er über 20.000 wertvolle Pläne, Zeichnungen, Modelle
und Aquarelle gesammelt. In seiner Karriere hat er zahl-
reiche Auszeichnungen erhalten wie 1973 den Ehrenring
der Stadt Innsbruck oder 2000 den Staatspreis für Wirt-
schaftsbauten.
An jene Persönlichkeiten, die sich um die ideelle und
materielle Förderung der Universität und ihrer wissen-
schaftlichen sowie kulturellen Aufgaben verdient ge-
macht haben, wird der Titel Ehrensenator verliehen.
DDr. Herwig van Staa
Van Staa studierte Rechtswissenschaften, Sozial- und
Wirtschaftswissenschaften, Volkskunde und Soziologie
sowie Medizin an der LFU Innsbruck. Er war lange Zeit
selbst an der Universität tätig und wechselte erst 1989
in die Politik. In seiner erfolgreichen Karriere als Bürger-
meister der Stadt Innsbruck und Landeshauptmann von
Tirol agierte van Staa u.a. als Bauherr wie beim Neubau
der Berg Isel-Schanze, dem Umbau des neuen Rathauses
oder der Sanierung der Olympiahalle sowie als Netzwer-
ker in vielen internationalen Gremien etwa als Präsident
des Kongresses der Gemeinden und Regionen Europas.
In der Verleihung des Ehrendoktorats äußert sich das
Selbstverständnis der Universität in Bezug auf ihren
wissenschaftlichen Rang.
Univ.-Prof. i.R. Helmut Koziol
Das Ehrendoktorat der Rechtswissenschaften wurde an
Prof. i.R. Dr. Helmut Koziol vergeben. Koziol gehört zu den
bedeutendsten Privatrechtswissenschaftern Österreichs.
Er hat vor allem auf vier Rechtsgebieten gearbeitet: Haft-
pflichtrecht, Bankrecht, Schuldrecht und Insolvenzrecht.
Er hat einen großen internationalen Einfluss, insbesonde-
re in Deutschland, aber auch weit über den deutschspra-
chigen Raum hinaus.
Pater Georg Sporschill SJ
Georg Sporschill erhielt den Ehrendoktor der LFU Inns-
bruck für seinen Einsatz in Sachen Menschlichkeit und
Menschenrechte. Derzeit nimmt sich Pater Sporschill ob-
dachlosen Kindern in Moldawien an. Im Vorjahr wurde er
zum Österreicher des Jahres ernannt und Rumänien hat
ihm die Ehrenstaatsbürgerschaft verliehen.
Anträge auf akademische Ehrungen können die
Mitglieder des Rektorats, des Senats und die
DekanInnen der LFU Innsbruck stellen. Ein ge-
meinsames Beratungsgremium von Rektorat,
Senat sowie zwei VertreterInnen aus dem Kreis
der Altrektoren und Altdekane entscheidet über
die Ehrungen an der LFU Innsbruck.
Fact Box
unimagazin40 uni seitenblicke
„Das Doktoratsstudium führt junge Menschen mit den
höchsten Qualitätsstandards an die Wissenschaft he-
ran“, betont Rektor Manfried Gantner in seinen Gruß-
worten.
Ursprünge dieses uralten akademischen Uni-Brauches
können bis ins Jahr 1624 zurückverfolgt werden. Nur in
der Zeit zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg fan-
den keine Ehrungen dieser Art statt.
Erste Promotion in Innsbruck durchgeführt
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf Anregung von
promovierten AbsolventInnen die LFU Innsbruck wieder
aktiv. „Am 5. März 1952 wurde die Verleihung der Eh-
renpromotion per Bundesgesetz festgeschrieben“, er-
zählt Bundespräsident Heinz Fischer.
Die erste gesetzlich verankerte Promotion unter den
„Auspizien des Bundespräsidenten“ erfolgte am 20. De-
zember 1952 an der LFU Innsbruck durch den Bundes-
präsidenten Dr. h.c. Theodor Körner.
Erstmals wird Jurist ausgezeichnet
Bisher wurden an der LFU Innsbruck akademische Per-
sönlichkeiten wie Prof. Ludwig Call, Prof. Bernd Michael
Rode und Prof. Sigurd Scheichl mit dem Ehrenring be-
dacht. Auch Nobelpreisträger Viktor Franz Hess erhielt
den Ehrenring für ausgezeichnete Studienleistungen.
Nun treten die sechs Promovenden Mag.theol. Mag.
phil.fak.theol Claudia Paganini, Mag.iur. Helmut Ortner,
Mag.phil. Florian Schaffenrath, Mag.rer.nat. Clemens
Oliver Deisl, Mag.rer.nat. Mathias Lederer und Mag.rer.
nat. Georg Regensburger in prominente Fußstapfen. Mit
Mag.iur. Helmut Ortner erhält erstmals ein Jurist diese
hohe Auszeichnung.
Nur die Besten sind erfolgreich
„Eine Promotion sub auspiciis ist immer eine schöne, fa-
miliäre und stolze Veranstaltung – eine Veranstaltung die
Freude macht“, erklärt Bundespräsident Heinz Fischer.
Österreich zählt derzeit bundesweit 200.000 Studieren-
de. Jeder zehnte Hochschüler studiert an der LFU Inns-
bruck. Von den Studierenden in Österreich schaffen nur
0,025 Prozent eine promotio sub auspiciis praesidentis
rei publicae.
Daher betont Bundespräsident Fischer die besondere
Bedeutung der Veranstaltung: „Das ist schon eine ganz
Bundespräsident zeichnet außerordentliche Studienleistungen aus
Die promotio sub auspiciis praesidentis rei publicae – die Verleihung der Ehrenpromotion für außer-
ordentliche Studienleistungen - hat eine jahrhundertelange Tradition. Erstmals ist ein Jurist unter
den Geehrten der LFU Innsbruck. Bundespräsident Dr. Heinz Fischer übergab die Ehrenringe an sechs
Promovenden.
Sechs erfolgreiche LFU-
AbsolventInnen: Oliver Deisl
(3.v.l.), Mathias Lederer
(4.v.l.), Georg Regensburger
(5.v.l.), Helmut Ortner (4.v.r.),
Claudia Paganini (r), Florian
Schaffenrath (2.v.r)
unimagazin 41uni seitenblicke
besondere Leistung, die hier vollbracht wird und die wir
auch gebührend honorieren wollen.“
Universitäten weisen Gesellschaft den Weg
„Die Universitäten müssen den Weg beleuchten, den
die Gesellschaft gehen kann“, weiß Bundespräsident
Fischer: „Je mehr Licht eine Universität ausstrahlt, je
weiter das Interesse an Disziplinen und Fächern ist, je
offener und freier eine Universität ist, umso nützlicher
ist sie für die Gesellschaft.“
Dieser Meinung schließt sich Rektor Gantner an: „Diese
Universität darf stolz sein auf die glänzenden Absolvent-
Innen und auf hohe Standards in der Forschung. Wir kön-
nen mit einer großen leuchtenden Fackel voranziehen“.
Wissen bedeutet Verantwortung
„Erhöhtes Wissen bedeutet erhöhte Verantwortung sich
selbst, aber vor allem der Gesellschaft gegenüber“, ap-
pelliert Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa in Rich-
tung der Promovenden. „Ich bitte Sie, tragen Sie diese
Verantwortung in sich und nutzen Sie Ihr Wissen und
Können nicht nur für den Fortschritt in der Wissenschaft
und für Ihr berufliches Fortkommen, sondern auch im
Sinne der sozialen Verantwortung“, so van Staa weiter.
su
b a
usp
iciis
Die „Promotio sub auspiciis Praesidentis rei publi-
cae“ ist die höchste Auszeichnung für Studienleis-
tungen in Österreich. Den Ehrenring erhält, wer die
Oberstufe mit Vorzug abschließt, jede Prüfung an
der Universität mit „sehr gut“ sowie Diplomstu-
dium und Doktorat mit Auszeichnung absolviert:
Oliver Deisl aus Salzburg ist Chemiker und derzeit
in der Privatwirtschaft tätig.
Mathias Lederer aus Lienz studierte Mathematik
und ist jetzt Assistent an der Universität Bielefeld.
Helmut Ortner aus Schwaz ist Jurist und heute
wissenschaftliche Mitarbeiter in Ausbildung am In-
stitut für Zivilrecht.
Claudia Paganini hat das Studium der Theologie
und Philosophie abgeschlossen und ist Mutter von
zwei Kindern.
Georg Regensburger hat Mathematik studiert und
arbeitet als Assistent an der Informatik in Linz.
Florian Schaffenrath hat Klassische Philologie stu-
diert und ist Forschungsassistent an der LFU Inns-
bruck.
Fact Box
[Bild links]
Claudia Paganini mit Tochter
Sarah nimmt die Gratulation
von LH van Staa entgegen.
[Bild rechts]
Bundespräsident Heinz Fischer
freut sich über die Leistung von
Helmut Ortner (r).
unimagazin42 uni seitenblicke
Die MitarbeiterInnen in der Verwaltung stellen das Rück-
grat der Universität dar und sind eine tragende Säule
einer modernen Lehr- und Forschungsstätte. Insgesamt
haben die 30 Ehrengäste über 800 Dienstjahre gesam-
melt. Die durchschnittliche Länge eines Dienstverhält-
nisses an der LFU Innsbruck beträgt beachtliche 31,4
Jahre.
Von den Beatles zu den Söhnen Mannheims
Brigitte Gersch feierte ihr 40. Dienstjubiläum an der LFU
Innsbruck. Sie startete ihre Karriere an der LFU Inns-
bruck am 1. August 1963 und gehörte ohne Unterbre-
chung dem Institut für Finanzwissenschaft, das 1965
neu gegründet wurde, an. Als rechte Hand von Altrektor
Christian Smekal, hat Brigitte Gersch alle Veränderun-
gen, sowie Erneuerungen miterlebt. „Brigitte Gersch ist
der gute Geist des Instituts für Finanzwissenschaft und
hat Generationen von Studierenden und Wissenschafter-
Innen an der SoWi mit ihrem Engagement nachhaltig ge-
prägt“, betont Rektor Gantner.
Bielowksi leitete Computerzeitalter
an der Uni Innsbruck ein
Dipl. Ing. Heinrich Bielowski, geboren im Jahre 1939 in
Innsbruck, absolvierte das Diplomstudium der Nachrich-
tentechnik an der TU Wien, sowie ein Post-Graduate-
Studium der Computerwissenschaften mit Schwerpunkt
Business Administration an der University of Illionis.
Nach beruflichen Erfahrungen in der Privatwirtschaft trat
Bielowski im Jahre 1974 in die Dienste der LFU Inns-
bruck ein. Als Leiter des Rechenzentrums, des EDV-Zen-
trums und des Zentralen Informatikdienstes leitete er
das Computerzeitalter an der LFU Innsbruck ein. Unter
seiner Leitung wurde die IT-Infrastruktur der LFU Inns-
bruck aufgebaut und die Arbeit für 30.000 BenutzerIn-
nen in Lehre, Forschung und Verwaltung vereinfacht.
Uni-Mitarbeiter werden geehrt
17 Dienstjubiläen und 13 Übertritte in den Ruhestand langjähriger und verdienstvoller Uni-Mitarbei-
terInnen wurden 2005 gefeiert. Mit der rechten Hand des scheidenden Senatsvorsitzenden Christian
Smekal, Brigitte Gersch (40-jähriges Dienstjubiläum) und Heinrich Bielowski (Ruhestand) wurden un-
ter den zahlreichen Ehrengästen zwei Vorbilder und tragende Säulen der Verwaltung ausgezeichnet.
fests
tun
de
Dipl.-Ing. Heinrich Bielowski, Heidemarie Eder,
Christine Egger, Konrad Eller, Anton Erhard,
Wilfried Gapp, Leo Kaserer, Dr. Lothar Lerch, Dr.
Arnulf Lochs, Anna Markt, Marianne Mosdorfer,
Hildegard Reicht, Hubert Rupprechter
Ruhestandsversetzungen:
Brigitte Gersch
Dienstjubiläum 40 Jahre:
ADir. Reinhard Aichner, Dr. Günther Altziebler,
Otto Comploi, FI Johann Egger, Ernst Hager, Her-
bert Harnik, Franz Kämpf, Evelyn Kofler, Waltraud
Lassner, Ewald Liedmayr, Paul Raffl, OOffz. Wer-
ner Rainalter, Siegfried Rauchegger, Mag. Rosa
Maria Reinalter-Treffer, Renate Riedmann, Sigrid
Theodorine
Dienstjubiläum 25 Jahre:
v.l. Rektor Manfried Gantner,
Brigitte Gersch, VR Martin
Wieser und Dipl.-Ing. Michael
Bielowski feiern gemeinsam
mit 30 MitarbeiterInnen die
Feststunde der Allgemeinen
Bediensteten.
FACHHOCHSCHUL-STUDIUM
Biotechnologie
Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement
Management & IT
Management & Recht
Soziale Arbeit
Tourismus- & Freizeitwirtschaft
Verfahrens- & Umwelttechnik
Wirtschaft & Management
POSTGRADUALES MASTER-STUDIUM
General Management Executive MBA
Master of Science in Management MSc
LL.M. Internationales Wirtschafts- & Steuerrecht
NONGRADUALE WEITERBILDUNG
Management-Lehrgänge
Management-Seminare
Firmentrainings
© S
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Gle
tsch
er
wir beglei ten motivierte menschen.
A-6020 Innsbruck, Universitätsstraße 15
Tel. +43 512 2070, [email protected], www.mci.edu
STUDIEREN AUF HÖCHSTEM NIVEAU
d i e u n t e r n e h m e r i s c h e h o c h s c h u l e .
Das Management Center Innsbruck (MCI) hat sich mit Qualität und Kundenorientierung einen Spitzenplatz in der internationalen
Hochschullandschaft erarbeitet. Im Rahmen des beispielgebenden Konzepts „Offene Universität Innsbruck“ steht das MCI für besonders
praxisnahe Studienangebote auf gradualem, non-gradualem und postgradualem Niveau. Aufgrund seines ausgezeichneten Rufs besitzt
das MCI große Anziehungskraft nicht nur in Österreich, sondern auch im deutschen, schweizerischen und oberitalienischen Raum.
unimagazin44 uni seitenblicke
„Rektor Gantner ist eine Persönlichkeit, die sich in be-
sonderer Weise um die Forschung und Wissenschaft in
Österreich verdient gemacht hat“, erklärte BM Elisabeth
Gehrer und überreichte Manfried und Marieluise Gantner
das „Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die
Republik Österreich“. Als weiteres „Geschenk“ für den
Rektor stellte sie den baldigen Bau einer neuen Chemie
am Innrain in Aussicht.
Univ.-Prof. Dr. Michael Rainer, Vorsitzender des Univer-
sitätsrates, unterstreicht die „immense“ Verantwortung
des Rektors im neuen UG 2002. Gantner sei hier vorbild-
lich, er setze seine ganze Tatkraft für die österreichische
Bildung ein: „Die Universität Innsbruck geht den Weg des
institutionellen Dialogs. Das Wort von Rektor Gantner ist
hierbei unverbrüchlich.“
Land und Stadt gratulieren
LH DDr. Herwig van Staa befürwortete die im Rektorat
Gantner neu gelebte geistige und kulturelle Einheit mit
Südtirol und ist dankbar für den SoWi-Neubau und der da-
mit verbundenen Belebung eines ganzen Stadtteiles.
Vor allem betonte van Staa die sehr gute Zusammenar-
beit im Rahmen der IT-Offensive. Künftig sollen auf den
Gebieten Sport und Tourismus neue Schwerpunkte mit
Unterstützung des Landes Tirol entstehen.
„Heute tritt Rektor Gantner – wenngleich er auch ein ge-
bürtiger Vorarlberger ist – in den Kreis der gestandenen
Tiroler ein“, verkündete Bgm. Hilde Zach in ihren Begrü-
ßungsworten. Die LFU Innsbruck sei unter der Leitung
von Rektor Gantner zu einer „Universität zum Angeben“
geworden.
Persönliches stand im Vordergrund
Ein Wegbegleiter von Rektor Gantner, Dr. Ivo Greiter,
fasst in seiner Laudatio die besonderen Eigenschaften
des Jubilars zusammen. Rektor Gantner dankte in seiner
Rede vor allem den MitarbeiterInnen der LFU Innsbruck:
„Erfolg ist die Summe der Erfolge der MitarbeiterInnen
und daher gebührt ein besonderer Dank all jenen, die sich
für unsere Alma Mater eingesetzt haben.“
Michi Tschuggnall singt Ständchen
Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war der Über-
raschungsauftritt von Michael Tschuggnall. Der Starma-
nia-Gewinner und aktive Informatikstudent der LFU In-
nsbruck überzeugte die Geburtstagsgesellschaft u.a. mit
Bischof Manfred Scheuer, Landesrat Sebastian Mitterer
und dem Rektorat mit einem Ständchen.
Rektor Manfried Gantner feiert 60. Geburtstag
Rektor Manfried Gantner feierte mit Freunden, Verwandten und MitarbeiterInnen am 1. Juli seinen
60. Geburtstag in den Raiffeisensälen in Innsbruck. BM Elisabeth Gehrer überraschte den Jubilar mit
dem „Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“.
BM Elisabeth Gehrer (r)
überreichte Manfried Gantner
im Beisein seiner Gattin
Marieluise das „Große Goldene
Ehrenzeichen für Verdienste
um die Republik Österrreich“.
unimagazin 45uni steitenblicke
Wer hätte am 28. Oktober 2000 – zum Zeitpunkt der Zu-
erkennung an den Zentralen Hochschulsportausschuss
Österreichs und das Bewerbungskomitee – mit dem dop-
pelten Rekord von 2.223 Teilnehmer/innen (1.449 Ath-
let/innen und 774 Offiziellen) aus 50 Ländern gerechnet?
War eine so positive Resonanz beim Publikum (85.000
Zuschauer vor Ort) und eine so gute TV-Medialisierung
(480 TV-Stunden weltweit) vorherzusehen? Wer wäre
davon ausgegangen, dass ein junges Organisationsteam
das Veranstaltungsbudget von 8,4 Millionen Euro einhält
sogar ohne die Reserve anzugreifen? Wer hätte gedacht,
dass über 10.000 Menschen die stimmungsvolle Eröff-
nungsfeier am 12. Jänner 2005 besuchen? Wer hätte ge-
glaubt, dass mit einem kleinen Team insgesamt 71 sport-
liche Bewerbe so reibungslos verlaufen würden?
Der Erfolg dieser Sportgroßveranstaltung in Tirol beruht
im Rückblick auf mehreren Säulen:
>> In einem Netzwerk von Universitäten mit den studen-
tischen Volunteers, Sportverbänden und -vereinen mit
den Fachkräften, Sportstättenbetreibern und anderen be-
teiligten Unternehmen bis hin zum Österreichischen Bun-
desheer konnte in optimaler Weise zusammengearbeitet
werden. So konnte unter anderem auch in Bereichen wie
dem Einsatz digitaler Funktechnologie oder der medi-
zinischen Versorgung in Kooperation von Universitätsklinik
und Rotem Kreuz neuen Entwicklungen gerecht werden.
>> In den nur 24 Kilometer voneinander entfernten
Zentren für Eissport (Olympia World Innsbruck) bzw.
Schneesport (Casino Arena Seefeld) konnten 52 der
insgesamt 69 offiziellen Medaillenbewerbe abgewickelt
werden. Die Stadt Innsbruck hat außerdem im Skigebiet
Nordpark eine Halfpipe errichtet. Die FISU lobte beson-
ders die Innovationen wie Nachtveranstaltungen in der
Casino Arena Seefeld oder die neuen Medaillenbewerbe
Ski Cross und Frauenskispringen.
>> Die Kooperation mit Universitäten – sowohl jene in
Tirol als auch im übrigen Österreich und benachbarten
Ausland – hat der WU 2005 zu einer sehr hohen Au-
thentizität als Event von Studierenden für Studierende
verholfen. Vor allem das Engagement von Studierenden
in der commUNITY 2005 – dem Team aus 801 Frei-
willigen Helfern/innen (rund 14.000 Manntage!) – und
auch das Einbeziehen von Studierenden in die Vorberei-
tung in Form von 50 universitären Einzelkooperationen ist
hier zu nennen. So haben die Initiativen, wie der Entwurf
der Bühne für die Eröffnungsfeier der WU 2005 durch
Studierende am Institut für e[x]perimentellen Hochbau
der Universität Innsbruck oder das Young Researcher Se-
minar Innsbruck 2004 am Institut für Sportwissenschaf-
ten, für Furore gesorgt.
Auf internationaler Ebene wurden die „WU 2005 Torch
Relay“ (an Universitäten in Italien) und die „WU 2005
University Roadshow“ (an Universitäten in Deutschland,
Österreich, der Schweiz, Belgien, Niederlande und Slo-
wenien) durchgeführt.
>> Das erfolgreiche Abschneiden des österreichischen
Teams mit 21 Medaillen (Zehn Gold-, neun Silber- und
zwei Bronzemedaillen) und somit auch Gewinner der
Nationenwertung vor Korea, Russland, Japan und Polen
leistete einen wesentlichen Beitrag zur guten Atmos-
phäre bei der WU 2005.
„Ladies and Gentlemen, you did it“
Dieses Kompliment machte George E. Killian als Präsident des Internationalen Universitätssportver-
bandes (FISU) den Mitgliedern des Organisationskomitees der Winteruniversiade Innsbruck/Seefeld
2005 (WU 2005) im Zuge seiner Ansprache bei der Schlussfeier dieser Veranstaltung. Tatsächlich ist
die 22. Ausgabe der Weltwinterspiele der Studierenden vom 12. bis 22. Jänner 2005 außergewöhn-
lich erfolgreich verlaufen.
[Bild links]
800 Volunteers unterstützten
die Organisation der
Winteruniversiade.
[Bild rechts]
Die Stimmung beim 8 zu 1 der
Österreichischen Eishockey-
mannschaft gegen die USA war
legendär.
© n
ero
unimagazin46 uni seitenblicke
„Wir bieten als erste österreichische Universität jungen
SpitzensportlerInnen nach der Matura mit einem Studium
Zukunftsperspektiven auch nach ihrer sportlichen Karrie-
re“, fasst Rektor Manfried Gantner das neue Modell zur
Sportförderung der LFU Innsbruck zusammen.
Spitzensportler werden gefördert
Die LFU Innsbruck schafft ab dem Studienjahr 2005/06 für
SpitzensportlerInnen attraktive Studienbedingungen: Es
wird ein Mentoringsystem – eine gezielte Betreuung von
SportlerInnen – mit eigenen Auswahlverfahren geben.
Zur besseren Vereinbarkeit von Spitzensport und Studi-
um ist mehr Flexibilität bei Prüfungsterminen und Fristen
geplant: „Wir wollen Spitzenathleten in ihrer aktiven Zeit
entgegenkommen und ihnen parallel zum Sport ein Studi-
um ermöglichen. Sie müssen allerdings die gleichen Leist-
ungen erbringen wie alle anderen. Wir nehmen jedoch
Rücksicht auf ihre speziellen Bedürfnisse“, so Gantner.
Fokus liegt auf Alpinsportarten
In das Programm sollen ausschließlich Top-Athlethen auf-
genommen werden. Die StudienanfängerInnen müssen
ihre Wettbewerbsfähigkeit über Spitzenplätze bei inter-
nationalen Bewerben im Bereich Alpinsport nachweisen
können: „Darunter verstehen wir nicht nur traditionelle
Alpinsportarten wie Ski Alpin und die Nordischen Diszi-
plinen, sondern u.a. auch Rodeln, Snowboard, Skeleton,
Eisschnelllauf, Short Track sowie Sportklettern“, erklärt
der Leiter des USI Mag. Helmut Weichselbaumer.
Lücke geschlossen
Mag. Paul Ganzenhuber, Direktor des Schigymnasium
Stams, freut sich über die Initiative der LFU Innsbruck:
„Die Verbindung zwischen Spitzensport und Studium
ohne Leistungsabschlag macht dieses Projekt einzigar-
tig und die Universität Innsbruck zu einem Vorreiter in
Europa“, so Ganzenhuber.
Dieses Modell ermöglicht jungen Spitzensportlern eine
durchgängige Aus- und Weiterbildung in Tirol. Bisher
wechselten die MaturantInnen an amerikanische Uni-
versitäten oder traten in das Leistungssportzentrum des
Bundesheeres ein: „Für den österreichischen Skiverband
wird diese Lücke zwischen Sport und Weiterbildung nun
geschlossen“, freut sich Mag. Arno Staudacher, zustän-
dig für die Nachwuchsförderung beim ÖSV.
Tirol ist hat seine Stärken im Alpinsport und verfügt über
weltweit anerkannte Ausbildungsstätten: Das Skigymna-
sium Stams ist gemeinsam mit dem Sport BORG Fall-
mereyerstraße ein Mekka für talentierte junge Spitzen-
sportler. Im Bereich der Leistungsdiagnostik sowie dem
Alpinsport ist das Institut für Sportwissenschaften (ISW)
als Kompetenzzentrum österreichweit führend und somit
eine ideale Ergänzung zu den Einrichtungen des ÖSV.
Uni Innsbruck bietet Spitzensportlern Zukunftsperspektiven
Die LFU Innsbruck fördert gezielt junge SpitzensportlerInnen nach ihrem Maturaabschluss. Optimale
Rahmenbedingungen und eine besondere Betreuung soll die berufliche Zukunft der Athleten und die
sportliche des Landes Tirols sichern.
Schon bald könnten
SpitzensportlerInnen in den
Farben der LFU Innsbruck
Rennen gewinnen.©
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gen Wirtschaft, des Gründerservice, der Austria Wirt-
schaftsservice GmbH. (aws) und den Bundesländern für
alle, die in Zukunft ein Unternehmen gründen wollen. Wer
Geld anspart und es für die Gründung verwendet, erhält
zusätzlich zu den Zinsen eine Prämie von 14 % der ange-
sparten Summe – das sind bis zu EUR 7.700,-.
Der Mindestansparzeitraum vor der Unternehmensüber-
nahme beträgt zwei Jahre, der maximale Sparzeitraum 6
Jahre. Es gibt keine Mindestansparsumme, maximal wird
aber pro Jahr eine Höchstansparsumme von EUR 23.000,-
gefördert (auch wenn mehr angespart wurde). Die Höchst-
ansparsumme beträgt insgesamt EUR 55.000,-- (ergibt
max. Nachfolgebonus von EUR 7.700,--). Die Sparform (z.
B. WP-Depot, Sparbuch etc.) kann frei gewählt werden
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eigene Internetseite eingerichtet, die dich zum Thema
informiert. Wer anspart, aber dann doch nicht gründet,
bekommt zwar keinen Bonus, profitiert aber voll von der
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dern auch das entsprechende Geld. Mit dem Gründungsbonus hast du dabei schon einmal vorgesorgt.
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