Die Medizin
Theophrastus Farace susv o n Ho h enh e im .
V om
w i s s e n s ch a ft l i ch e n S t andpunk t e b e t ra c h t e t.
V o n
F r anz Ha r tm ann M . D .
V e rfas s e r de r„Lo tu sblüth en“ e tc .
M it P o r t r a t .
L e i p z i g.
V e r l ag vo n Wi lh e l m F r ie d r i c h.
“
Rim
Alle Re chte vorbehalten.
Dru ck.
vo n Osc a r Brands te tte r in Le ip zig.
V o r r e d e .
Das folge nde We rk ist das Re su lta t e ine sVe rsuche s , die Grundlehre n de s The ophr astu sParace lsus in B e zug auf die He ilkunde u nd
He ilkuns t in e ine r de r mode rne n Au ffassu ngswe is e ent3p r e c h enden Form deutsche n Le se rn ,we lche e in Ve rs tändnis dafür be sitzen
,vor
zulegen,und dadu rch de r wah r en me dizinische n
Wisse nschaft e inen Dienst zu e rwe is e n . Hierzuwurde de r Ve rfasse r b e sonde rs dadurch e rmutigt ,dass e in von ihm in englische r Sprache ve r
fas ste s äh nl iche s We rk in England und Am e rikagrosse n B e ifall ge funden hat . Die Or iginalwe rkevon Parace lsus sind nicht nu r s ehr umfangre ichund e rforde rn e in j ahr e lange s Studium zu ihremVe rständnisse ,
sond e rn auch in Form und Ausdru cksw e is e den mode rnen Ansprüchen nichtangeme ssen , und w em e s m e hr um
'
de n K e rnde r Sache s e lbst
,als um die äusse re Schale
zu thun is t , dem dürfte die s e r Grundriss willkomm e n se in , de r zugle ich auch als e in zwe ite r
Band zur Erganzu ng zu dem b e re its e rschienenenWe rke üb e r die Lehren de s Parace lsus üb e r Ko smo lo gie , Anth r0p o lo gie ,
Pne umatologie u . s . w .
zu dienen be stimmt ist .Es giebt dre ie rle i Ansichte n u be r Parace lsus .
Diej e nige von unwissende n Mensche n ,we lche
irge ndwo ge h o rt ode r ge le se n hab e n ,dass e r
e in Charlatan gewe sen s e i,und sich nu n e in
bild e n,die s zu wissen ; dann die Me inung de r
j enige n, w e lche vo n se inen Schriften nicht vie lw isse n ode r ve rstehen , ab e r glaub e n , dass dieErrunge nschaften de r mode rne n Me dizin vie lgrösse r se ien
,als zu Ze iten de s Para ce lsus
,u nd
fe rne r diej e nige n,we lche den Ge is t se ine r
Schrifte n e rfasst hab e n,und wissen , dass se ine
He ilkunst sich auf e ine r Höhe b e finde t , zu de r
die Wissenschaft unse re r Akademie n wohl e rstin komme nde n Jahrhunde rte n hinaufwachsenwird . We lche vo n die sen dre i Me inungen dierichtige ist
,darübe r möge de r ve rständige Le se r
s ic h se lbst e in Urte il b ilde n .
Nach unse re r Ansicht ve rhalt sich die Me
dizin de s Parace lsus zur heutigen medizinische nWiss enscha ft ge rade so w ie die wahre
,de r go tt
liche n Se lbste rkenntnis entsprungene Re l igionzu e ine r blinde n
,au f ve rkehrte r und mate riali
stisc h e r We ltanschauung und Ab e rglauben
b e ruhenden ,ge istlos en Sc h e inre ligio n,
und w ie
e ine Re ligion ohne Gotte se rke nntnis , so is t e ineme dizinische Wissenschaft ohne Erkenntnis de rWahrhe it e in Fluch für das ganze Mensche n
ge schle cht . Möge das Studium de r Lehre nde s Parace lsus dazu dienen ,
den b e re its allgeme in b eme rkbare n Rückschritt de r Me dizinzu hemme n dem au f hochmütige r Nichtsw iss e r e igegru nde ten me dizinischen Abe rglaub e nunse re r Ze it e ine Gre nz e zu s e tze n ,
u nd den
j enigen , we lche von Gott zum ärztliche n Standeb e rufe n s ind
, als Wegwe is e r dienen ,um zu
j ene r Hohe de r Vollkomme nhe it zu ge langen ,
au f de r de r Mensch die in ihm schlumme rnde ngöttlichen Kräfte e rkennt
,und sie zum Wohle
alle r Ge schöpfe ausüb e n kann'
I .
E in l e i t u n g .
Diej enigen ,w e lc he me inen
,das s die He ilme tho de
de s The o p hra s tu s Pa ra c e lsu s au f e inem Sys tem vo n
Ab e rgla u b e n b e ru he,w e lc h e r he u tzu tage
„e in übe r
w u nde ne r Standp u nk t“ s e i,w e rde n
,w enn s ie s e ine
Lehr e n k e nne n le rne n, zu de r'be rze u gu ng k ommen,da ss die s e lb en a u f e inem höhe ren Gra de vo n E r
k enntnis b e ru he n,w e l c he n w ir n o c h nic ht e rre icht
hab en, den w ir a b e r zu e rlangen ho ffe n.
“
Dr . m e d. M . B . L e s s i n g .
W enn wir in den mode rnen We rke n üb e rMe diziri nachschlagen
,um zu s ehen ,
w as man
e ige ntlich unte r„Krankhe it“ ve rsteht
,so finden
wir die m e rkwürdigs ten D e finitione n die s e sWorte s . In dem e ine n wird b ehaupte t
,dass
e s Abwe s enhe it vo n Wohlb e finden s e i,
e in
ande re r b e ze ichne t e s als„Schme rz “
,u nd wie de r
ande re sagen,dass man üb e r die se s räts e lhafte
Ding gar n ichts mit B e stimmth e it sage n könne ,da gew is s e Ersche inungen sowohl b e i Kranken
als Ge sunden auftre ten Las s en wir
Q u a i n Dictionary o f M edi c in ,
Pa ra c e lsu s II.
ab e r die ge le h r tc n Sp itzfmdigke ite n b e is e ite ,u nd frage n wir die ge sunde Ve rnu nft
,s o sagt
s ie u ns,das s Ge su ndhe it in de r Harmonie de s
ganzen Org anismus ,u nd Krankhe it in e ine r
darin e rfolgten Störung ode r Disharmonie bes teht . Ordnu ng is t das Ge s e tz de s Ge iste s inde r Na tur . Wo die s e s Ge s e tz in Wirksamke itis t
,da he rrscht Ordnu ng
,Ge su ndhe it u nd Har
monie . Krankhe it is t e in Zu stand de r Uno rdnung
,e inge tre ten infolge irge nd e ine s Wide r
s tande s gegen das Ge se tz de s Ganzen . Woda s Ge se tz
,we lchem em e inz e lne r Te il e ine s
Organismus gehorcht,mit dem Ge s e tze
,w e lche s
das Ganze b ehe rrscht , im Wide rspruch s teht,
da tritt Unordnung e in,im e inze lnen Ge schöpfe
s owohl a ls im S o c ialen Leb en ,im Sta ate u nd
in de r gross en Natur .Die richtige
„Me dizin“
ist die Kun s t,die ent
s tandene Unordnung aufzuheben,damit wie de r
Ordnung e intre te n kann . Die s e r Kuns t , Krankege sund zu machen
,kann die Wiss enscha ft
hilfre ich zur S e ite s tehen,
ab e r nicht ihreSte lle ve rtre ten . Wo e s am Können fehlt
,da
is t mit dem Wiss en vie le r , w enn auch noch s o
ge lehrte r The orien,dem Kranke n nichts ge dient
,
u nd w enn die s e The orien fals ch s ind , s o die nen
sie nu r dazu , die e igene klare Eins icht zu
trüb en . D e shalb sagt auch e in a lte s Sprichw ortganz richtig :
„ j e ge lehrte r , de s to ve rkehrte r .
“
W e r ohne e ige ne Eins icht s ich nur in dem
Ge dankenkre is e b ew egt , den ande re ihm vorge z e ichne t hab en ; w e i
'nu r die Ge danke n an
d e re r Mensche n denkt,de r e rlangt schwe rlich
die Fähigke it,das Wahre s e lbs t zu e rkennen .
V o n e ine r ärztlich en Kun s t ist he utzutages e lten die Re de ; man spricht nu r m ehr vo n
dem ärztlichen Wi s s e n ; ab e r e bensowenig als
e in ta lentlos e r Anstre iche r durch Erle rnung de sMischens de r 'lfarb e n zum akadem ischen Male rgemacht we rden kann , kann e in Me dizine r ohneangeborene s Talent u nd e igene Eins icht
, s e lbs twe nn e r durch Übung e inige Ge schicklichke it
e rlangt , e in w irkliche r Arzt w e rden . Er kannwohl e ine He ilku nde
,nicht ab e r die Kuns t de s
He ile ns e rle rnen .
Die mode rne Me dizin is t auf gros s e Abwegege raten . Die vom Staate privilegie rte n u nd in
ihren Se lbstinte re sse n ge schützten Klassen fan
gen wie de r ah,w ie zu de r Ze it als Parace lsus
l ebte , den Kranken gegenüb e r nicht m ehr a ls
He lfe r , sonde rn fe indlich als Tyrannen ,auf
zutre ten . Sie ve rge ssen,dass die Ärzte wegen
d e r Kranken und nicht die Kranken de r Ärzte'wegen vorhande n s ind
,u nd dass die Menschen
sowohl als die Tie re e ine höhe re Be stimmunghaben
,als zu Ve rsuchsobj ekten zu r Be friedigung
de r wiss e nschaftliche n Ne u gie rde zu diene n .
Wohl giebt e s auch unte r den Ärzten nochMe nschen
,die nicht nur Ge lehrte
,sonde rn auch
Menschen sind,nicht nu r im Kopfe
,sonde rn
auch im He rzen Leb e n habe n ; ab e r die Zahlde rj enige n , we lchen j e de s Ge fühl für die He iligke it de s Leb ens abhand e n gekommen ist
,
sche int taglic h zuzunehme n . Vor a lte n Ze ite nw ar die Me dizin e ine he ilige Wiss enschaft ; dieÄrzte wurden unte r denWe is en ge sucht
,w e lche
ge istige S e lbs te rkenntnis b e s asse n und das
wahre We s en de r Me nschennatur e rkannten .
Da war de r Arzt Prie ste r u nd Arzt in e ine rPe rson .
Im Laufe die s e s Jahrhunde rt s is t die ärzt
l iche Wiss enscha ft im Su mp fe de r mate rialis tis che n We ltanschauung ve rsunken
,und h at
damit den Schlüss e l zur Erkenntnis de s Wah re nve rloren . Ihr Gott is t de r für s ie s e e lenlos eKörpe r de s Me nschen
,da s Studium de r darin
auftre tenden Le b e ns e rsche inungen ,de ren Gru nd
ur‘sache s ie nicht kennt u nd nicht ke nnen w ill,
das höchste Zie l ihre s Streb ens . Wie ab e r e inMensch
,de ssen ganze s Empfinden u nd D enken
nu r au f e inen e inzige n Gegenstand ge richte t
ist,schlie sslich die Natur die se s Gegenstande s
annimmt,so we rden auch diej enigen
,d e re n
höchste s Id e al de r ge istlos e Kadave r ist,
s chlie sslich s e lbst zu ge is tlos e n Kadave rn .
Die s em Umstande is t die imm e r mehr auftre tende Ve rrohung unte r wiss enschaftlich gebilde ten Me dizine rn zuzus chre ib en
,we lche allen
Eingewe ihten wohl b ekannt is t , wenn s ie s ichauch in nic h tärztlic h en Kre is e n unte r dem
Mante l konventione lle r Höflichke it ve rbirgt .Auss e rdem ab e r ist die Folge de r a llgeme in
zunehm ende n Enthe iligung und Entwürdigungde r m edizinis che n Wisse nschaft
,in we lch e r
Mons tros itäten,w ie z . B . die Vivisekt ion
,Mal
th u s ianismu s,Legalis ie rung de r Prostitution
,
Impfzwang, „
schw arze Magie u . s . w . Eingangge funde n hab en ,
da ss s ie vie lfach nur mehra ls e in Mitte l zur Be förde rung de s Ehrge ize s
u nd zu mate rie llen egois tis che n Zwe cke n die nt .De r Kampf u ms Das e in unte r den Ärzten is t
e in Kampf u m zahlungs fähige Patiente n u nd
um den Ruf, de r s ie anlocken kann . De sha lbhat auch unte r den Medizine rn e in nicht mehrzu leugne nde s Strebe rtum Platz gegriffen , wob e ie s dem Einze lnen nicht sowohl darum zu thunis t , e twas zu scha ffen ,
das dem a llgem e ine nWohle nützlich is t
,als vie lmehr irgend e tw as
6
neue s , wenn auch noch so Ve rkehrte s,
zum
Vorsch e in zu bringen,u m die We lt für kurze
Ze it in Erstaune n zu s e tzen ,u nd s ich damit
e inen„Nam e n “ zu machen .
Wir b egrüsse n mit Fre uden j e de Entde cku ngauf dem Gebie te de r Wis s e nscha ft , we lche de rMe nschhe it Nutzen bringe n kann
,u nd indem w ir
die Ge schw üre au fd e cke n,w e lche im ärztlichen
Stande imm e r m e hr üb e rhand nehm en u nd ihnins Ve rde rb en stürzen , bringen wir nur die s e nGe schwüren
,nicht ab e r dem Stande s e lbst
uns e re Ve rachtung dar vie lmehr suchen w ir
dem ärztliche n Stande nü tzlich zu s e in ,indem
wir ih n auf den e rhab enen Standpu nkt aufme rks am machen
,vo n we lchem The ophras tus
Parace lsus,de r Vate r de r mod e rnen He ilkunde ,
die ärztliche Ku ns t u nd Wiss enschaft b e trachte that . Wir wünschen
,dass a llen Ku rp fu s c h e r e ien
dadurch e in Ende gemacht we rde,dass de r
ärztliche Stand durch s e ine n inne ren We rt,
nicht ab e r durch e ine üb e langebr a c h te Pr o te k
tion s e ine r Irrtüme r,sich zu j ene r e rhab e nen
Ste llung e rheb e,die ihm vo n Re chts wegen
gebührt . Hie rzu ab e r b e darf e s noch e tw asand e rem a ls de r blos s e n Ke nntnis de s Kadave rsu nd de r darin stattfinde nd en mate rie lle n Vorgänge ; e s is t hie rzu e ine Ke nntnis de s e igent
a lle Leb e nse rsche inunge n Offenbarungen de s
e inen Leb ens im We ltall s ind,und die s e s e ine
Auss trahlung de s göttliche n Ge is te s ist,de r in
alle n We s en u nd folglich auch in den Ärzte ns e lbe r ve rborgen ist . Würde die s au f uns e rnme dizinische n Schule n ge lehrt
,dann würde e ine
neue Gene ration vo n Ärzten entstehe n,die ,
ans ta tt b e s tändig gegen den he ilige n Ge ist zusündigen
,die sen Ge is t de r Wahrhe it in sich
s e lbs t e rkennen würden . Dann würde die
Prophe ze iung s ich e rfülle n könne n,in we lche r
e s he is s t :„Es wird die Ze it komme n
,in we lche r
de r Arzt s e lbe r das He i lmitte l für die Krankens e in wird “ Die s wird ab e r nicht ge schehe n
,
solange de r Mens ch se in He il nu r in äu s s e r
l ichen Dingen sucht,u nd die ihm inne w o h
ne nde Gotthe it nicht ane rkennen will . Auchkann die Gotthe it nur in de r Menschhe it de sMensche n offenbar w e rde n
,u nd wenn de r
Mensch s ich vo n de r Que lle de r Wahrhe it entfe rnt u nd das Ge fühl de r Mens chlichke it undBarmhe rzigke it in s e inem He rzen unte rdrü ckt ,s o ist e s n icht nu r mit se ine r Göttlichke it, s o n
de rn auch mit se ine r Mens chhe it zu Ende .
De r ve r tie r te Mensch wird zur Be stie ; e r kannwohl e in grausame r u nd habsüchtige r p r ivile
gie r te r S c h inde rkne c h t , e in Sohn de s Te ufe ls ,
9
abe r ke in Sohn Gotte s u nd de r Re tte r de rMe nschhe it se in .
Die s is t die Stufe,auf we lche r manche vo n
unse rn m e dizinische n Autoritäte n s tehen . Ab e rdie Natur schafft sich se lbst , wo da s Üb e l amgrössten is t
,e in He ilmitte l gege n die in ihr
auftre tenden Krankhe iten . Die Ve rirrungen de rvom Staate ge schützten und zum Morden privilegie rten j ünge r Äskulaps gab en Ve ranla ssungzur Ents tehung e ine r s te ts wachsenden Klass evo n Na turhe ilkundigen“
,we lche de r Ans icht
ist,dass e s sich b e i de r He ilung vo n Krank
he iten m ehr u m ge sunde Ve rnunft u nd klare nMensche nve rstand
,als u m e ine e ingehende
K enntnis vo n nutzlosen u nd s ich oft wide rspre che nden The orien handle
,u nd dass e ine
The orie,we lche de r Ve rnunft wide rspricht ,
nichts ande re s als e ine Irrlehre s e in kann . Sie
können a ls e in Schutz de s Publikums gegendie Ärzte
,we lche gew iss e zur Mode gewordene
Albe rnhe iten de r Mens chhe it gewaltsam auf'
dränge n wollen,b e trachte t w e rden . Ihr Das e in
ist e in Re sultat de r Notwendigke it , u nd s ie
w e rden ve rschwinden,wenn die ärztlicheWissen
schaft wie de r auf den Weg de r Ve rnunft u nd
Ge re chtigke it zurückkehren wird . Ge s c h ie h f‘
die s n ich t,s o we rde n diej enigen ,
we lche natür
liche Ärzte s ind,an die Ste lle de r küns tlich
ge züchte ten Pfus che r tre te n .
Die natürliche B egabung is t,w ie auch Para
ce lsus sagt,die e rs te Be dingung zur Ausübung
de r ärztlichen Kunst ; alle s übrige is t nu r e in
Hilfsmitte l für die s e lbe . Wo die B egabungfehlt , da ist alle Dre s sur nicht hinre iche nd , u m
e inen tüchtigen Arzt zu scha ffen . Die Ste llungde r Natu rärzte ist e ine vie l s chwie rige re
,a ls
die de r privilegie rten Doktore n . Die le tzte rens ind in w e item Mas s e gegen die Folgen ihr e rMissgriffe ge schützt u nd können ihre Unw is s e nhe it hinte r ihren Diplom en ve rs te cken . Die
e rste ren genie s s en die s e s Privil egium nicht u nd
s ind dab e i vo n hunde rt ne idischen Argusaugende r Privil egie rten üb e rwacht . Da die nt dasge rings te Ve rs ehe n e ine s Natu rarzte s dem privilegie rte n Kurpfusch e r als e in willkomm ene rVorwand
,se inem nic h tp r ivilegie r ten Kollege n
de n Proze s s zu machen . Unte r die s en Um
s tände n ist e s le icht denkbar , da s s im allgeme inen nu r j ene ,
w e lche vo n de r Natur e ineBegabung zur He ilkunst b e s itzen , d . h . gebore neÄrzte s ind
,s ich die s em undankbare n B e rufe
widmen,wahrend e ine Menge nicht Be rufe n e r
'sich de r vorge schrieb enen Dre ssur unte rw e rfen ,
um dadu rch e in Mitte l zu e rlangen , s ich au f
be queme Art Ans ehe n u nd Re ichtum zu ve r
schaffen . Dass e s auch unte r de n Nic h tp r ivilegie rte n tale ntlo s e Leute giebt , unte rliegt ke inemZw e ife l . In alle n Fälle n is t de r Erfolg die
e inzige s iche re Autorität,die üb e r die Qu alifi
ka tion e ine s Arzte s e nts che iden kann .
De r inte llektue lle Forts chritt kann nichtohne die s chre cklichsten Folge n vo n dem F orts'chr itte in de r Moral ge trennt we rden . Durchdie Wi ede re inführung de r schwarze n Magieunte r dem Nam e n
„Hypnotismus
“ und„Sug
ge stion “ de s Vampirismus unte r dem Namen
„He ilmagne tismus “ u . s . f. hat die m e dizinischeWiss enschaft e inen Üb e rgriff au f e in Gebie tgemacht
,we lche s zu b e tre ten s ie noch nicht
die mora l ische Re ife h at . S ie macht s ich damit ge is tige n Kräften zu schaffen
,de ren Ge
s e tze s ie nicht kennt,u nd so kommt e s denn
häufig vor,dass s ie dam it kl e ine u nd ob e r
fläc h lic h e Le iden b e s e itigt,w ähre nd s ie
,ohne
e s zu wiss e n,unhe ilbare Üb e l schafft . Taus ende
fallen täglich au f die s em Gebie te de r w is s en
s chaftl ichen Ne ugie rde zu m Opfe r , u nd Taus e ndeb e zahl en die B e se itigung e ine s kle inen Üb e ls
m it dem Ve rlus te ihre r ge is tige n Individualitätu nd Unste rb lichke it . Die höhe ren
, „magischen “
,
Kräfte im Mensche n s ind nur für de n Gebrauch
de r We is e n b e stimmt ; de r u nve rständige Thorrichte t durch s ie oft une rme ss lich en Schaden an .
Für den wirklichen Arzt is t die Me dizine ine göttliche Kuns t u nd e ine he ilige Wiss enschaft
,die zu ke ine n une dl en Zwe cken mis s
braucht we rden soll, u nd s ich auch ke ine r
ve r abs c h e u u ngswu rdigen Mitte l b e diene n darf;d e nn de r Zwe ck kann das Mitte l nicht he ilige n
,
wenn e s an s ich s e lbst te uflisch is t . De r wirkliche Arzt b e trachte t s e inen B e ruf a ls e in ihmzum Wohle de r Me nschhe it
,u nd nicht zum
Zw e cke de r B e ute lschne ide re i,üb e rtrage ne s
Amt ; für den Pfusche r , s e i e r nu n a ls„Arzt“
vo m Staate b eglaubigt ode r nicht,is t die
Medizinir e r e i e in Erw e rbszwe ig u nd nicht s e ltene in Mitte l zum Be trug . De r e ins ichtsvolle e r
leuchte te Arzt ke nnt die Kraft,
au s de r alleKräfte e ntspringen ; e r wird He rr de r Natur ,indem e r die Naturge s e tze e rkennt u nd den
s e lb en gemäss hande lt ; e r hebt die Krankh e itsursachen au f
,u nd dam it ve rschwinden die
äusse rliche n Symptome d e rs e lb en . De r Pfusche rin s e inem Eigendünke l b ilde t s ich e in
,die Ge
se tz e de r Natur umände rn und ve rbe ss e rn zukönnen ; e r hande lt gegen die Natur und las s tden Kranken die Folge n davon büss en . Errichte t s e in ganze s Augenm e rk au f die Unte r
1 3
drü c ku ng äuss e rliche r Symptome ,u nd ruft dab e i
mit s e ine n ve rkehrte n Mitte ln oft noch w e its chlimm e re
,wenn auch vie lle icht nicht sogle ich
äuss e rlich s ich z e ige nde , inne rliche Krankh e its
zustände he rvor.Die s kann sowohl be i privilegie rte n a ls auch
be i nicht privilegie rten Ärzte n vorkomm en ; w irhab e n e s hie r nicht mit e inze lnen Fällen ode rPe rsonen ,
sonde rn mit Sys teme n zu thun .
j e de r Okku ltis t abe r we iss ,dass das mode rne
o ffi c ie lle Sys tem au f e ine gänzliche Unkenntnisde r wahren Me nschennatu r u nd ihre r ve r
b o rgenen Kräfte , sow ie au f e ine ve rke hrte'
Be
u r te ilu ng de r Naturge s e tze,we lche in ihr wir
ke n,gegründe t ist . Vie le vo n den s ogenannten
„Errungens chafte n “ s ind nicht nu r w e rtlos
,
sonde rn ge re ichen de r Menschhe it ge rade zuzum Ve rd e rb en
,und we rden ,
wenn e ine b e ss e reEins icht unte r den Ärzten e intritt
,e b enso w ie
die Alb e rnhe ite n ve rgangene r j ahr hunde rte ,die
man auch für Errunge ns chaften“ hie lt,
e in
Gege nstand de s B e daue rns ode r de s Spotte ss e in . Für den Nichte ingewe ihten wäre e s
ge rade zu unglaublich,wenn man ihm die Zahl
de r Opfe r , w e lche täglich dem Moloch de r
„medizinischen Wiss e ns chaft“ ge lie fe rt we rde n ,
nennen würd e . Glücklich de rj enige ,we lche r
14
schne ll du r c h„ärztliche Hilfe “ vo m Leb e n zu m
Tode b e förd e rt wird,im Ve rgle iche mit den
Taus enden,d enen schon in frühe s te r j ugend
unhe ilbare Krankhe iten e inge impft w e rden,ode r
die infolge ärztlichen Unve rstande s langs amphys isch u nd moralisch zu Grunde geh en .
Die wahre me dizinische Wis s enschaft u nd
die Re ligion s ind unze rtrennlich m ite inande rve rbunden . Das Wort
„Re ligion in s e inem
wahren Sinne,b e deute t die durch e igene inne r
liche Erfahru ng zu e rlangende Erkenntnis de rWahrhe it
,u nd e s ve rsteht s ich vo n se lbst
,
das s e s ohne Erkenntnis de s Wahren auchke ine wahre m e dizinis che Wis s ens chaft geb e nkann . Um abe r zur Erkenntnis de r höhe re n ,r e ligio s en B egriffe u nd Ge s e tze zu ge langen ,
dazu ge nügt e s nicht,
s ich m it de r bloss e nB e trachtung und Unte rsu chung o b e rfla c h lic h e r
Ersche inungen in de r Natur zu b egnügen ,s o n
de rn e s ist dazu nötig,das s de r Fors chende
s e lbs t auf e ine n höhe ren Standpu nkt ge lange .
In ihm s e lbst muss s ich s e in höhe re s ge istige sB ewus s ts e in u nd dam it auch s e ine ge is tigeEmpfindung
,Wahrnehmung und Erkenntnis
e ntfa lte n,we il da s Inne re u nd Ge istige in de r
Natur nu r inne rl ich u nd ge istig e rfasst u nd
begriffe n we rde n kann . Ein Arzt sollte de shalb
1 6
Ze ug vollzupfropfe n,damit e r se in Examen
b e stehen kann,wenn e r auch dab e i völlig vo n
de ssen We rtlos igke it üb e rzeugt is t . Eine ne igenen Ge danken zu hab en
,is t e rfahr u ngs
gemäss au f den me isten unse re r Unive rs itäte nve rpönt . Da wird nu r nach de r Schablonevorgegange n
,u nd anstatt Ärzte we rden Auto
maten ge bilde t . So geht au s uns e ren me dizinis c h en Schulen e in He e r von Henke rn u nd
Giftmische rn he rvor,
w e lche de r Ruin de r
Menschhe it waren,w enn sich nicht doch noch
,
tro tz alle r Scholastik u nd Dogmatik,b e i e inem
gewiss en Pr o c ents atze die Ve rnunft ge ltendmachen würde
,die ab e r oft e rst nach lang
jährigen Erfahrungen zu ihrem Re chte ge langt .Wir üb e rla s s e n e s j e dem Le s e r
,s e lbst zu
urte ilen,inwie fe rn die folgenden vo n Parace lsus
ge sprochenen Worte au f die j e tzige Ge ne ration
uns e re r Ärzte pas s en
„Ihr habt gänzlich den Weg de r Tugend
ve rla ss en ,den euch die Natur vorge ze ichne t
hat,u nd s tatt d e ssen e in künstlich aufgebaute s
Sys tem von Irrtüm e rn gemacht , das zu nichtsgut is t
,als um die We lt zu b e schwinde ln und
die Kranke n zu be trügen . Ihr ve rste ckt eure
Unwiss enhe it hinte r nichtssagenden Phras en
u nd Kaude rwe lsch , das niemand ve rsteht , u nd
1 7
we il die Menge s ich e inb ilde t , dass e in Sinndahinte r ste cke ,
so ist die Folge,dass j e de r
,
de r mit euch zu schaffen hat,b e trogen wird .
Eure Kuns t b e s teht nicht darin,dass ihr Krank
he iten ku rir e n könnt,s ond e rn dass ihr e s ve r
steht,
e uch in die Gunst de r Re ichen e in
zu s c hme ic h e ln und zu den Küchen de r Vorn ehmen Zutritt zu finde n . Ihr ve rdient e ure nLeb e nsunte rhalt durch Heuche le i
,und das An
s ehen , we lche s eue r Stand genie ss t,b e s chützt
e uch davor, so b e s traft zu we rden ,w ie ihr e s
re ichl ich ve rdient . Ihr ve rgifte t die Me nschenu nd wüte t gegen de ren Ge sundhe it . Ihr habtge schworen ,
eure Kunst treulich auszuüben ;abe r w ie könnte t ihr die s thun
,da ihr doch
ke ine Kunst b e s itzt , u nd eure ganze Wisse ns chaft nichts is t a ls e in küns tlich zusamme nge s e tzte s Sys tem von Täuschung und Lüge .
Ihr b e schwe rt e uch,dass ich e uren Schule n
nicht folge ; ab e r eure Schule n können michnichts lehr e n , das de s Wiss ens we rt wäre . Ihrgehört dem G ezu c h te de r Giftschlangen an
,
und ich e rwar te vo n e uch nichts ande re s als
Gift . Ihr habt ke in Erbarmen mit e ure n Kranken . Wie könnte ich von e uch e twas ande re sals Boshe it e rwarten .
S e it den Tagen de s Parace lsus , und dankPa ra c e lsu s II . 2
dem Anstos se ,den e r dazu gegebe n hat , ist
e s im ärztliche n Stande im allgeme ine n be sse r
geworden ; ab e r vie lle icht würde e r he utzutagezu den Repräsentante n de r -mode rne n Me dizinfolge nde s sage n :
Ihr habt in eurem Forsche n in de r Vie lhe it de r Le be ns e rsche inungen in de r Natu rgänzlich de r Einhe it de s Ge iste s ve rge sse n
,de r
das Leb en s e lbst und die Qu e lle alle r Lebensth ätigke it ist . Ihr be trachte t Leben und Bewu ssts e in als e in Produ kt und Eige ntum de r
Form en , u nd könnt nicht b egre ifen,dass
, w ie
e s schon vo r vie len Tausenden von j ahren vonden We isen a l le r Natione n ge lehrt wurde
,durch
die Wirkung de s Ge iste s im Mate rie lle n alleFormen mit den ihnen innewohnende n Kräfte ne ntstehe n . Damit ist ab e r auch eure ganzeWissenschaft au f e ine ganz ve rkehrte Grundlagege ste l lt und folglich e ue r Wisse n ve rkehrt . Daauch die re ligiöse Empfindung u nd das Bew u ss ts e in de r Allgegenwart Gotte s in euremHe rzen ve rloren gegangen ist , s o habt ihr denmenschlichen Kadave r zu e urem Götze n e r
hob en und opfe rt ihm e ure he iligste n Güte r auf.All eue r Streb e n ist nur auf das Wohlbe findende ss e n
,was ve rgänglich ist
,ge richte t , u nd ihr
ve rlacht die Stimme eure r Ve rnunft,wenn sie
I9
euch sagt , dass alle s Körpe rliche e inAusdruckde s Ge istigen is t , u nd das s dahe r auch nu r inde r wahren Erke nntnis die Unive rsalme dizin
gege n alle Übe l ge funde n we rden kann . Daihr e ue r e igene s ge is tige s Se lbs t nicht kennt ,s o wisst ihr auch nicht
,von was die Re de is t ,
wenn man von de ss e n Erkenntnis spri cht,no ch
kennt ihr die e u re r höhe r en Na tu r innewohnenden Kräfte . Ve rble ndet durch eure n Eigendünke l u nd V ie lw is s e r e i , bewe gt ihr euch nurim Re iche de s V e rgänglichen und habt denSchlüsse l zum Ve rständniss e de r wahr en Men
s c h ennatu r,die Unte r sche idung zwische n dem
daue rnden We se n und de r dar aus e ntspringendenve rgängliche n Ersche inung ve r lor e n . Wie wolltih r die Mensche n b ehande ln, da ihr doch dere ninne re s We se n nicht ke nnt , und w ie könnte tih r dasse lb e e rkennen ,
solange ihr e uch nichte inmal se lb e r inne rlich e rkennt ? Ihr suche talle s Mo glic h e zu e rforschen , nur das Eine nicht ,das in e uch se lbst ve rborge n ist , und ohne de ssenErkenntnis alle s Wissen nu r e in vo ‘rüb e rgehe n'de sPhantasiegebilde
,e in Dünken ,
Wähne n undMe inen ,
ab e r ke ine Erkenntnis de r Wahrhe it ist .
“
Würde man auf unse rn Unive rs itäte n die
wahre Re ligionswissenschaft dem me dizinis che n
Stu dium b e ifügen , s o durften sich die me dizini
schen Anschauungen b e deutend zu ihrem Vorte il e ände rn . Man wurde e ins ehen le rnen
,dass
de r Körpe r de s Mens c h en‘
nu r das Haus ist,
w e lche s de r e ige ntliche Mensch ,de ss en Bau
me iste r , bewohnt , u nd dass man be i de r Behandlung de s Hause s den Bewohne r nicht ausse rAcht lassen darf , we i l au s die sem Baume iste rse lbst das Haus sich bilde t und durch ihn e r
halten wird . Wenn auch e ine genaue Kenntnisde s mate rie lle n Körpe rs und se ine r Organe
,sowie
de re n Funktione n von grossem We rte , j a sogare ine Notwendigke it ist , so ist e s doch noch von vie lgrösse r e r Wichtigke it
,die j e nigen Kräfte kenne n
zu le rne n,we lche den Körpe r b e leb e n und se ine
Organe b e fähigen , th ätig zu se in , und die man
summarisch mit dem Worte„Se e le “ b e ze ichne t .
Ab e r n icht nur würde n uns e re Me dizine rdadurch e in h o h e r e s the ore tische s Wis s e n e r
lange n,sonde rn
,indem s ie s ich die sem höhe ren
Wisse n zuwenden , würde n s ie se lbst au f e inehöhe re Stufe ge lange n
,und anstatt s e e len und
ge is tlose r S c h e inge le h r ten,wirkliche Mensche n
we rde n . Sie würde n in den b ewussten Be s itzj ene r hohe re n S e e lenkräfte ge langen
, w e lchenötig sind
,um auf das inne re Leben de r Kranke n
und dadurch auf de ren Körp e r l;jh e ilend zu
w irken , die abe r glückliche rwe ise den Teufe ln ,
die s ie missbrauchen würde n,ve rborgen s ind .
Die s e höhe re n Se e lenkräfte waren in The o
p h ras tu s Parace lsus zum B ewusstse in gekommen ,
und die Ar c an a ode r Gehe imnisse “,durch
die e r vie le wunde rbare He ilunge n vollbrachte .
Von die s en hande ln zum gross en Te ile se ineSchriften üb e r Me dizin ,
we lche natürlich allenj enen unve rs tändlich sind , we lche von die senKräften nichts wiss en und s ie nicht se lb e rb e s itz en ; denn w ie sollte z . B . j emand
,de r
ke inen Wille n,ode r ke in B ewusstse in
,ke inen
Glaube n,ke ine Lieb e
,Erkenntnis ode r We is
he it u . s . w . be sitzt , die se Kräfte e rke nnen , od e rde re n magische Wirkunge n se lbstb ewusst ausübe n könn en
,solange s ie in ihm und für ihn
gar nicht vorhande n sind ?
Es wird von manche n Ge lehrte n vie l mitihre r Ke nntnis de r Naturge se tze geprah l t , u nd
alle s,w as man nicht mit den Hände n gre ife n
kann,als in das Geb ie t de s Ab e rglaub ens und
de s„Ube rnatür lic h en“ ve rw ie se n . Abe r w e s
halb sollte s ich die Ke nntnis de r Naturge se tzenicht auch auf das Gebie t de r höhe re n undge istigen Kräfte in de r Natu r
,we lche nicht
äusse rlich sinnlich wahrgenommen we rde n , e r
s tre cke n ? Sind Wollen , D enken ,Lieb en ,
Hassen u . s . w . vie lle icht de shalb we nige r
„Kräfte “
,we il man durch s ie nicht direkt e ine
Mühle in Bewegung se tze n kann ? We iss nichtj e de r
, de r Leb en in sich fühlt, dass das Lebene ine Kraft , u nd nicht e ine kraftlose Eigenschaftist
,wenn auch noch ke ine Akkumulatoren für
die s e lbe e rfunden sind ? Auch fängt e s be re itsan
,se lbs t den orthodoxen Ge lehrten endlich
klar zu we rde n,dass e s ke ine Kr aft ohn e Stoff
giebt , und dass de shalb auch j e de Kraft stoffliche r Natur se inmuss , se lbst we nn ke in sichtbare r mate rie lle r Träge r für die se lb e vorhande nist . Gehen wir noch e inen Schritt we ite r unds agen
,dass
„Kraf Stoff“ und„Bewusstse in“
nichts we ite r s ind als dre i Namen ,wo mit wir die
dre i Ar ten de r Offe nba rung de s Eine n u ndUne rschaffenenEwigen b e ze ichne n , für den e s ke ine nB egriff u nd folglich au ch ke ine genüge nde Beze ichnu ng giebt , s o begeben wir u ns au f das
Okku lte Geb ie t u nd be rühren die Gru ndlage ,au f we lche r die Me dizin de s Parace lsus be ruht .Die se s ewige , namenlose alle inige Eine ,
w e lche s das We sen von allen Dingen ist , alleDinge durchdringt und de ssen Kraft in j e demDinge
,wenn auch noch schlumme rnd , entha lten
ist , ist ge rade dasjenige , vo n dem die mode rneWis senschaft nichts we iss und nichts wissen
we lche r de r Nichte rke nntnis de s allem Dase inzu Grunde l iegenden wahr e n We s ens e ntspringt .Ers t wenn de r Egoismus üb e rwunde n ist
,kann
das Licht de r Erkenntnis das Dunke l de r Unw is s enh e it durchdringe n und die Wahr he itoffenbar we rden . Die Kraft
,durch we lche
die se s ge schieht , ist die se lbstlos e (he ilige )Lie b e
,fre i vo n allem Eige nnu tz , Ruhmsucht
und B egie rde nach Be sitz . Es kann somit auchke ine vollkommene me dizinis che Wisse nschaftohne e ine Gru ndlage von wahre r Re l igion undGotte se rke nntnis geb en . Wir solle n e insehenle rnen
,das s wir aus e ige ne r pe rsönliche r Macht
vollkommenhe it nichts s ind,nichts b e s itze n u nd
nichts könne n,u nd dass alle s
,w a s wir habe n
und„unse r e igen“ nennen
,au s de r alle inige n
Que lle alle s Guten s tammt . Au s die se r is t e s
entliehen , u nd wir s ind dazu be stimmt,zu
sehende n We rkze uge n de r göttliche n We ishe itzu w e rden . D e shalb sollten wir a ll unse r Den
ken, Wis s en,
Können und Thun s te ts in e rste rLinie au f Gott be ziehen
,mit ande rn Worte n
,
in de r Vie lhe it de r Ersche inunge n ste ts de r
a llumfassende n Einhe it e inge denk s e in . Dadurchwe rde n unse re We rke zu We rken de r Liebe
, u nd
je mehr wir u ns vom Eige ndünke l b e fre ien ,um s o
mehr wird die göttliche magische Kra ft in u ns
25
fre i we rde n und zum Bewussts e in ge langen , u nd
Gott in und durch uns empfinden , de nke n undwirke n .
Die s ist die Grundlage de r me dizinische nKunst u nd Wis s enschaft de s The ophrastus Parace lsus
,de ssen Lehren wir im folgende n in ihre n
Grundzügen darzulege n ve rsuchen we rde n , umdadurch de r mode rnen Me dizin e inen Die nstzu e rwe is en . Die se r Wissenschaft
,we lche
das Orge lwe rk in Stücke schlägt ,und dabe i de r
Musik ve rgisst, möchte n wir die Wort e Salle tsins Ge dächtnis rufe n :
„Gott w ar euch fe rn : Ihr sah’t im We ltenall
Nu r toten Stoff’s ma schinenhafte Regung .
Gott lebt in euch : In Schw ung,in Glanz und Schall
S eht ih r de s Ge is te s ew’ge Fortbew e gung.
„Und lagt ih r tief in dump fster Ke rke rnac h t,
Im Ke rke r könnt ihr Gotte s Re ich e rbauen .
Ruft ihn'e r fäh rt in e ure s He rzens Scha cht,
V e rgöttlic h end das Wollen, Sinnen, Schauen .
„Was ze igs t du trüb j ense its de s Grabe s h in ?Nicht Klage
,rüs tig Wirken se i de in Hoffen,
Du b ist in Gott,du w ars t’s vo n Anb eginn,
Und hie r w ie dort steht dir de r Himme l
j ulius Hense l Makrobiotik,
“ S . 43.
II.
Die v ie r Pfe il e r d e r M e dizin .
Vie r Säulen s ind e s,au f denen die Medizin
de s Parace lsus b e ruht ; vie r Que llen , au s dene ndas Wisse n und Können de s Arzte s , die The orieund die Praxis , entspringt . Die se sind :
I . Ph i l o s o p h i a,d . h . die wahre Erke nntnis
de s We s e ns de s Menschen in Be zug aufGe ist , S e e le u nd Körpe r
,u nd se ine r Ste l
lung in de r Natu r , sowie se ine r Be ziehungenzu de r ihn umgeb e nde n Aussenwe lt mitallen ihren ge istigen und mate rie llenKräfte n .
2. As t r o n o m i a , d . h . die richtige Erke nntnisde s Gange s de r
„Ge stirne “ im Menschen
se lbst,sowie de r Einflüsse , die von auss e n
komme n . Damit ist geme int die Kenntnisde r Kräfte , we lche se ine n inn e rlichen Organe n die Fähigke it ve rle ihen ,
ihr e Funktionen zu ve rrichten .
A l c h e m ia ,d . h . die richtige Erkenntnis
de s Ine inande rw irkens de r im Menschenwirke nden Kräfte und de r Ge se tze ,
we lchedie se lbe n b ehe rrschen.
4 . Die Tug e n d,d . h . d i e Taug l i chk e i t
d e s Ar z t e s s e l b s t , und damit is t nicht
27
geme int , dass e r nur die Kunstgriffe ve r
steht , um das,was e r the ore tisch ge le rnt
hat , anzuwende n , sonde rn dass e r s e lbe rdiej enigen Kräfte e rwirbt , b e sitzt und ausb ilde t
,we lche e r anwe nden soll .
De r Arzt soll s ic h nicht mit demj e nige nbegnüge n , w a s e r vo n den Autoritäten ge le rnthat
,sonde rn se lb e r nach Erkenntnis ringen u nd
e ige ne Kräfte e rw e rb en . Parace lsus sagt
„Was is t Höhe re s und Löb liche re s an e inem
Höre r ode r Schüle r , als dass e r in e ine r we ichenSchal e l iege
,die nicht e rhärte ,
bis dass e r
se in e r Disziplin gewachs ene Flüge l e rlangt habeund alsdann de r Rute e ntrinne . Ehr lich u nd
löblich ist e s für solche,dass sie die Alten au s
dem Ne ste stosse n ; de nn Kunst und We ishe it ,Zucht und Lie b e sollen ste ts üb e r ihr e Me is te re rhobe n we rden und aufwachsen w ie jungeBuche n ,
die durch ihr Aufwachs en den alte nBuch e n ihr LaubWir wollen nun im Folgenden die s e vie r
Sau l en nähe r be trachten .
1 . Ph i l o s o ph i a .
Unte r„Philosophia“ ve rsteht Parace lsus nicht
das h eutzutage als Philosophie “ be ze ichne te
P a r agr a n u m I , S . 29 .
Sys tem de r Ve rgle ichung ve rschie de ne r The orie n und die daraus entsp ingende Annahmevo n Wahrsche inlichke iten ,
nicht die blindeSp ekulation
,sonde rn d ie L i e b e z u r W e i s
h e i t,w e lche dem Mensche n die e ige ne Eins icht
u nd Fähigke it ve rle iht,Zustände zu b egre ife n
und Wahrhe iten zu e rkennen ,die nicht für
j eden Tölpe l begre ifbar s ind ; „de nn um das
zu s ehe n,w a s e in j e de r Fuhrkne cht sehen kann ,
braucht man ke in Arzt zu se in“ . Ph il o s 0 p h ie
ist die Lieb e zur Wahrhe it,Th e o s o p h i e die
Erkenntnis de r Wahrhe it s e lbs t .„Die Philo
s0p h ie (We ishe itsliebe ) ist de r Schlüsse l zurErke nntnis de r Wahrhe it . Alle s w as nicht ausdie se r Erkenntnis kommt
,ist Se lbstbe trug ; denn
uns e r Ve rstand,sowie ih n die Hirnschale be
schränkt,is t zu schw ach
,um e inen Arzt zu
gebär e n . De r Arzt muss ohne Augen s ehe nu nd ohne Ohren hören könne n . Das w as denSinnen ve rborgen ist , e nthüllt s ic h dem Augede s Glau be ns u nd au s de r Kraft de s Glaube ns
Es ist hie r nicht vo n dem, w a s man he utzutage gew ohnlich
„glauben“ nennt , u nd w e lche s in dem Fürw ahr
halten vo n The orien be steht , die Rede . Nicht vo n dem
Glauben,de r se inen Sitz in de r Phantasie h a t
,sonde rn vo n
dem Glauben,w e lche r de r inne rlichen Erkenntnis e ntspringt .
De r w ahre Glaube is t die göttliche Kraft de s inne rn Menschen
,die Wahrhe it ge is tig zu empfinden u nd zu e rkenne n ,
29
entsminge n die We rke . Die Philosophie is t
die unsichtbare Natur . W e r Sonne und Mondkennt , de r w e iss auch w ie s ie aussehen
,
se lbst wenn se ine Augen ve rschlosse n s ind .
Er hat Sonne und Mond in se inem Gemüt,
sowie s ie am F irmamente stehen . So soll de rAr zt den Me nsch en mit ge istigem Blick durchschauen könn en
,als ob e r durchsichtig wäre
,
w ie de stillie rte r Tau,in we lchem sich ke in
Fünkle in ve rborge n halten kann ,ode r w ie e ine
klare Que lle,
au f de ren Gru nde man j e denKie s e lste in s ehen kann . Im Spie ge l de s Krankensoll e r die Krankhe it e rke nnen
,ganz s o w ie sie
ist,u nd nicht nach de r e igne n Phantasie .
“
„De r Arzt sollte den Menschen im Men
schen e rke nnen ; denn wenn e r e rst die Nature ine s j e de n Einze lne n probie re n und studie re nmüsste , käme e r damit niema ls zu Ende . Die
Zus ammense tzung de s Me nsche n sollte ihm soe inge le ibt s e in , dass e r die se lbe in je dem Einze lnen vor sich sieht . Er sollte ihn als e in
Ganze s e rkennen,s o dass e r im Himme l und
Sie be fähigt ih n zur e igenen Einsicht und klarem V e r
s tändnis ve rborgene r Dinge .„De r Glaube ist e ine Kraft
Gotte s .
“
(Röm . l ,
P a r a gr a n u m I, S . 24. E s ist hie r nicht vo n e in
gebilde te r„He llsehe re i“
, sonde rn vo n klare r Einsicht die Re de .
30
au f de r Erde nichts finde t,das nicht auch im
Me nsche n vorhanden ist,und im Me nsche n
nichts ande re s,als w as Himme l u nd Erde auch
haben,u nd dass die se zw e i n ichts ande re s von
einande r sche ide t,als die äusse re Form . Au s
de r Phantasie de s e igene n Kopfe s wird die salle rdings nicht ve rstande n , wohl abe r au s demLichte de r Natur , das dur ch den he ilige n Ge istange zünde t wird
,we lche r se ine r Schüle r We is
he it u nd Ve rstand offenbart , durch ihre We rke ,s o dass die viehisc he Ve rnunft (das ge is tlos eWisse n) sich in solchem ve rwunde rn muss ; denndie Ordnung de s natürliche n Lichte s ist in de r
Kindhe it ze rbroche n worden, und de r viehischeVe rstand he rvorge drungen , de r nun alle Profe ss io nen regie rt . “
„So ist de nn e ine e rdichte te Wissenschaft
entstande n, die zu e rle rnen vie l Mühe und Arb e it braucht : denn hunde rtmal mehr Fle iss
ge h o rt e inem e rdichte ten Arzte als e inemgeborenen zu
, u nd ohne de r ange bore nenKuns t we rde t ihr mit alle r eure r ange le rntenWiss enschaft doch nur de r Be trüge re i angehöre nu nd fortfahre n
,w ie bishe r I n No m i n e D om i n i
die Mensche n zu töten,krümme n u nd lähmen .
“
P a r a gr a n u m Tract . I.
32
ist falsch zu sage n„c o n t r a r i a a c o n t r a r iis
c u r a n t u r,
“ das ist , „He iss ve rtre ibt Kalte s , “
sonde rn Ar c anu m und Krankhe it s ind c o nt r a r i a . Ar c anum ist die Ge sundhe it , und dieKrankhe it ist de r Ge sundhe it wide rwärtig . Die sezwe i ve rtre ibe n e inande r , u nd die Kunst de sVe rtre ibe ns ist das Nimme rmehr -Wiede rkommen .
“ Da s e ine ist die Krankhe it,das ande re
die Symptome . De r richtige Arzt behande ltden Grund de r Krankhe it , abe r de r kurzsichtigePfusche r sieht nur die Symptome .
„De n
grossen Me nschen sollt ihr e rkennen (denMenschen im grossen u nd ganzen) , und durchihn den inne rn Mensche n , u nd e uch nicht aufdas ve rlassen
,w as die Autoritäte n sagen
,die
im Grunde se lbe r nichts Wahre s wissen .
Glau be t den We rken u nd lasst euch nicht an
den Worten genüge n . Die Wörte r sind le e reDinge ; die We rke ab e r ze ige n den Me is te r . “
Le rne t für e uch se lbst e insehe n und urte iltdannDie Ph ilo s0p h ie be steht darin , dass man
se lbe r das We sen de r Krankhe ite n und ihreEige nschafte n kennt
,und die se Erke nntnis auf
e igene r Eins icht u nd nicht auf Schlussfolge
P a r a gr a n u m I , Tra ct . I .
33
rungen,au fWahrsche inl ichke iten und Möglich
ke iten be ru ht ; denn e ine Philosophie,die nicht
aus de r Se lbste rke nntnis de s Wahre n e ntsp rmgt ,
is t falsch,obgle ich die se Art von
„Philosophen“
s ich für die re chte hält . So nu n de r Ar ztau s de r Natur wachsen soll und muss , u nd in
ihm u nd von ihm und auss e r ihm nichts ist ,sonde rn alle s au s , von u nd in de r Natu r , so iste s von nöten
,das s e r aus de r Natur gebore n
we rde,u nd nicht zu Le ipzig ode r Wien e rst
zum Arzte gemacht word en s e i. Sp ekulie renund Phantasie ren giebt nu r e inen Phantaste n ;de r wahre Philosoph ab e r geht au s de r Erke nntnis de s Inne rn u nd Äusse rn he rvor .
“
De r wahr e Arzt sieht nicht nur die äuss e re nSymptome u nd Ersche inunge n , sonde rn e r
e rkennt das de r Form zu Grunde liegendePrinzip . Er e rkennt
,dass alle s ichtbaren Forme n
Ve rkörp e runge n vo n uns ichtbaren Kräften s ind,
und dass e s die se Kräfte s ind,we lche den
sichtbare n Formen ihre Eige nschaften ve rle ihen .
So ist z . B . de r S a t u r n nicht alle in imHimme l
,sond e rn auch im unte rste n Grund de s
Me e re s und im Inne rsten de r Erde . We r Mar skennt , de r we iss ,
w as Eis en ist ,’und w e r das
P a r a gr a n u m Vol . II, Tra ct . I .
Pa ra c e lsu s I'.
34
We se n de s Eise ns ke nnt,de r we iss , was unte r
„Mars“ zu ve rstehe n is t.
“ Somit entspricht
j ede s Ding in se inem We sen e inem u nsic h t
bare n Prinzip,und se ine äusse re Ersche inu ng
ist die Ve rkörperung die se s Prinzipe s . M e
l i s s a ist nicht nu r im Garten,sonde rn auch
in de r Luft u nd im Himme l . Venus im Himme lwird
„Ve nus “ ge nannt , u nd als Pflanze im
Garte n ist sie„Artemisia“
,und w e r das We se n
de r e ine n e rke nnt , de r ke nnt das We sen de rande rn .
“
D e sh alb war e e s auch richtige r, die Krankhe ite n nach ihrem We sen zu nennen ,
anstattihnen nichtssage nde ode r auf e inze lne Symptome
b e zügliche Namen zu ge b en .
„Ih r sollte t nicht
spre chen : das ist Chole ra , j ene s Me lancholie ,
sonde rn : die s ist ars enika lis c h , j ene s alumino
s iseh u . s . w . Wenn ihr sage t : Die s is t Mo rb u sPu l e gii , je ne s M e l is s a e
,die se s S a b in a e ,
s o habt ih r e ine gewisse Kur schon durch denNamen ange ze igt . Ein natürliche r und wahrh aftige r Arzt spricht : Die s ist M o rb u s T e r eb int h inu s ,
die s ist Mo rb u s h e l l e b o r inu s ,
u nd nicht : das ist B r o n chu s , die s Rh e um au . s . Also le h rt e s die äuss e re Philosoph ie ,
Damit w e rden';die Ho mo o p ath en e inver standen s e in .
35
die de r inneren alle Name n ,Art
,Eige nschaft
und Ze ichen giebt , und ausserhalb die se r wirdke in Arzt geboren ,
alle in B e trüge r und Irre r ,Phantas ten rind und ihr e Ar tvon Wisse nschaft lehrt e in e r dem ande rn
,damit
de r B e trag niemals e in Ende nimmt . Wasausse rha lb de r deutlichen , ze igende n ,
augens c h e inl ic h e n Philosophie (Se lbste rke nntnis) gebraucht w ird
,ist a lle s umsonst
,und alle Ar zne i
,
die auss e rhalb die se s Grunde s gebraucht wird,
B e trüge re i . “
Da nun je de r mate rie lle Zustand de r Au sdruck e ine s ge istigen Prinzipe s ist
,s o is t auch
das Mitte l klar , du rch we lche s e ine Kr ankhei tgeho be n wird ,
we nn man den Grund ihr e sWe sens e rke nnt .
„Also he ilt de r Ars enik den
Arse nik , das He rz das He rz , die Lunge die
Lunge,die Milz die Milz
,das Hirn das Hirn u . s . w .
,
u nd zwar nicht das Hirn von Säuen das Hirnd e s Mensche n , sonde rn das Hirn
,das de s
Mensche n äusse re s Hirn is t .
“ Darin b e steht
Par agr an . II,Tra ct . I
,S . 1 0 7 .
Par agran . II,Tract. I
,S . 1 20 . Die s dü rfte vie lle ich t
a u f folgende Art zu e rklären se in : Al le s e ntspringt au s den
Arkanen,h . a u s Ge ist u nd Gemüt
,u nd s ow ie da s Ei
vom Huhn kommt u nd das Huhn au s dem Ei,ohne das s
man sagen kann , w e lche s vo n den be iden zue rs t da w ar,
s o e ntspringt e ins a u s dem ande rn . Das He rz is t de r Sitz
die gross e und he ilige Kunst (Mag i c a in
v e n t r ix) de s Arzte s , dass e r in dem Unte rndas Obe re
,in dem Äusse rn das Inne re
,in de r
Form den Ge is t e rke nnt .„Nicht dass die
Glie de r de r Hölze r , Kräute r ode r Rüben ge sehe nwe rden ,
w ie s ie inwendig sind,sonde rn da
we rden ge sehe n die Kräfte u nd Tuge nde n .
Sowie das Fe ue r de r Sonne sichtbar wird dur chden Krysta ll , und das Feue r im Kie se ls te indurch den Stahl , so muss S o l m agi c u s (die
Sonne de r We ishe it) sichtbar w e rde n durchC ry s t a l l u m m agic u m (die höhe re Erkenntnis) ,und das I gn i s m agic u s (Ge is te sfe u e r) durchCh a lyb am m agic u m (die höhe re Emp fin
dung)“ Du rch die Erniedrigung se ine r se lbst
Und die wissenschaftliche Phantas te re i ist den
de r Empfindung und w ird durch da s Empfinden be e influss t ;da s Hirn ist das We rkzeug zum Denken u nd w ird durchdas Denken genährt ; die Lunge a tme t u nd da s Atmen
kräftigt die Lunge u . s . w . Ein He rz,da s s ich a ls e ins mit
dem Allh e rzen de r Me nschhe it empfinde t,w ird durch s e ine
Allgü te u nd Alliiebe vo n se ine r Unruhe be fre it ; e in Hirn,
da s den Allge ist in s ich denken läss t , o ffne t sich de r InI
i
durch w e lche de r Ge ist Fre ihe it u nd Re inhe it a tme t , w irdtuition u nd 'uält sich nicht mit Hirnge spins te n ; e ine Lunge
,
dadurch ge sund . D ergl e ichen läss t s ich a u f poe tische Artande uten u nd Po e ten b egre ifen e s ; die hölze rne Wiss enschaft lra t ke in Ve rständnis da für.
Labyrinthus Me dic o rum S . 231 .
37
Menschen die se he ilige Kraft de r direkt e n Erkenntnis de r Wahrhe it ve rloren gegange n . S ie
lieben die Wahrhe it nicht m ehr um ihr e r se lbstwillen
,sonde rn suche n nur den Vorte il , den
sie bringt . D e shalb ist die Wahrhe it vor ihre nAuge n ve rschwunden u nd s ie suche n sie aufUmwegen
,und auch dort , wo sie nicht ist .
„Wievie l Mühe h at sich de r M i l l e Art i fe xgegebe n
, den Me nsche n die e dle Kunst ve r
ge ss e n zu mache n,und h at ihn ge führt in die
Schwärme re i,womit e r die Ze it au f Erden
nutzlos ve rgeude . Denn w e r nichts we iss , de rliebt nichts ; w e r nichts kann , de r ve rsteht nichts ,w e r zu nichts gut is t , de r soll nichts . W e r
ab e r ve rs te ht,de r liebt’s
,de r me rkts
’,de r sieht’s .
Die Me dizine r hab en ihr en grösste n Schatz (dieLiebe zur Wahrhe it) ve rlore n und s ich dem
Saufe n und Fre sse n , de r Hure re i u . s . w . e rgeb en,
und de sha lb wisse n sie nichts ; de nn das is t
e inmal wahr , da ss w e r Gott nicht e rke nnt , de rliebt ihn nicht ; e r we iss nichts von ihm . W e r
die Dre ie inigke it nicht ke nnt , de r glaubt nichtan s ie und de shalb l iebt e r sie n icht . W e r
Ma r i a nicht kennt , de r lie bt sie nicht , w e r dieHe ilige n nicht kennt
,de r lie bt s ie nicht ; w e r
die Natur nicht kennt , de r lie bt s ie nicht . Ere rkennt nichts u nd sieht nichts ; se in Bauch
38
(die Be frie digung s e ine r wisse nscha ftlich e n Ne ugie rde ) ist s e in Gott . j e mehr ab e r die Erkenntnis e ine s Dinge s vorhande n is t
, um sogrösse r ist die Liebe . W e r den Arme n nichtve rsteht , de r l iebt ihn nicht . Alle Dinge l iege nin de r Erke nntnis , und aus die s e r flie sse n dieFrüchte . W e r Gott e rkennt , de r glau bt an ih n ;w e r ih n nicht e rkennt
,de r glaubt nic ht an ihn ;
j e de r glaubt , w as e r ke nnt . Sowie d ie We ise nde s Ostens Christus im Ste rne ge funde n habe n
,
s o we rde n auch die Gehe imnisse de r Nat u r imGe is te de r Natu r ge funden . VomOste n komme nalle Anfänge de r We ishe it , vom We s ten kommtnichts Gute s . Darum , wenn ihr Ärzte se inwollt
,s o se id r e chtschaffen u nd geh e t um mit
dem Me nschen , de r Gotte s Kre atur is t , so w ie
e s das Ge se tz Gotte s be fi e h lt . “
De r Schluss e l zum Ve rständnisse de s Obigen liegtin de r Betrachtung de r höhe ren u nd nie deren Menschen.na tur. (Siehe Band I, S . 1 7 7 Die sieben Prinzipien.)
D e r go t t l i c h e G e i s t .
D i e e r l e u c h t e t e S e e l e . A.. D i e h o h e r e Int e l l i g e n z.
De r ve rgängliche Inte llekt Die tie rischen Ins tinkte .
Die Lebensene rgie . De r mate rie lle Körpe r.
Der höhe re u nd unste rbliche Teil de s Mens chen is t
die Dre ie inigke it au s Ge ist,Se e le u nd dem höhe ren Te il
de s Gemüte s . Die s 1st das Re ich de r Wahr he it u nd ihre r
40
Le idenschafte n be se ss e n , sonde rn sich de r ihminnewohnende n höhe re n Natur bewusst se in ,
de ren Erkenntnis nicht durch b loss e s Forschen,
Studie ren u nd Spekulie ren,s onde rn nu r durch
die Ve re de lung de s Charakte rs e rlangt wird,
wobe i alle V e rs tande s sp eku latio n nicht die
Hauptsache ,sonde rn Nebensache is t . We nn
e in Me nsch durch die se ge is tig-go ttlic h e V e r
ede lu ng se lbe r mehr ge istig geworde n ist,s o
w e rde n in ihm auch die j e nige n Kräfte e rwachen ,we lche nicht dem tie rischen Me nsche n , s onde rnde r höhe re n u nd he ilige n Natur de s Me nsche n ,dem Ebe nbild Gotte s im Mensche n angehöre n
,
e r wird zur klare n Einsicht in vie le ve rborge neGehe imnisse in de r Natur ge lange n
,und e s
we rden ihm durch inne re ge istige Anschau ungvie le Dinge offe nbar we rden
,we lche dem durch
die Se lbstsucht be schränkte n und ve rdu nke lte ntie rische n Inte llekte u ne rfassbar
Solange de r Inte llekt nicht vo n de r hohe ren Erkenntnis e rle uchte t is t , be s teht auch alle s Wissen nu r a u s
Me inen,Dünken
,Fürw ahrhalten u nd Sche in . Die w issen
schaftliche Forschung ohne die Se lbs te rkenntnis de r ab
s o l u ten Wahrhe it, b ew e gt sich nu r in den zw e idimensionalenEbene n u nd ist dahe r w e senlos , d . h . sie be steht in de r
Erforschung sche inbare r Be ziehungen zw ischen Subjekt u ndObj e kt , w obe i da s dr itte
,die Erkenntnis de r We senhe it,
fehlt . Somit konnen alle die Menschen, w e lche die Wah r
4 1
Die wahre Erkenntnis in de r Me dizin,sow ie
in allen ande ren Dingen,entspringt de r se lbs t
losen Lie be zur Wahrhe it s e lbst,dem Glauben
a n das Gute und i n das Gute in allem undde r Erkenntnis de r Einhe it de s göttliche nWe se nsin alle n se ine n Ge schöpfen ; währe nd de r habsüchtige Drang nach dem Be sitze vo n Wisse nu nd die Begie rde nach de r Ausbe utung de s
se lben den Me nsche n ve rtie r t und ihn zumgrausamen Teufe l in Me nschenge stalt macht
,
de r s e ine menschliche Inte llige nz zu geme inenund ve rw e rflichen Zwe cke n missbraucht
,und statt
e ine s Arzte s e in Ve rde rbe r de r Me nschhe it wird .
he it nicht in de r Wahrhe it, sonde rn im Sche ine suche n,in
ge is tige r Be ziehung auch nu r als zw e idimens ionale Sche inw e sen ode r
„Scha tten“ b e trachte t w e rden. Da s
„Ich“ ohne
Gotte se rkenntnis ist w e senlos und kann auch nichts ande re sals w e senlosen Sche in ode r Täus chung finden . Wenn abe rdas Bew uss ts e in de r Wahrhe it den Menschen durchdringt,s o ve rs chw inde t die angenommene Ic h h e it u nd damit auchihr Gegensa tz . Die Zw e ihe it w ird zur Dre ihe it, indem sichin ihr die Einhe it e rkennt . Da ve rsteht s ich dann die
Wahrhe it im M enschen vo n se lbst u nd be darf ke ine r w e ite ren Bew e ise . So ist das w ahre Bew usstse in
,w ie die
w ahre Liebe,e rst dort vollkommen , w o sich Objekt u nd
Subjekt in de r Einhe it zu sammenfi nden, u nd a lle Gegensätzeaufhören. Nur dadurch ge langt de r Mensch zur Se lbste rkenntnis de r Wah rhe it in sich se lbs t u nd w ird als dre idimensionale s We sen au s dem Re iche de r Schatten in das
Re ich de r Wirklichke it geboren.
42
2. As t r o n o m i a (T h e 0 5 0 p h ie ) .Die Astronomie “ de s Parace lsus ist , w ie
e r sagt, „
de r obe re Te il de r Ph i1030p h ie“
.
Durch die Philosophie wird das We s e n de r
Dinge in den Dinge n e rkannt ; die Astronomieist die Erkenntnis de s Ve rhaltens de r Prinzipien ,d . h . de r Ge se tze ihre r Offenbarunge n als Kräfteu nd Tuge nde n .
Al l e s is t G e i s t . Wir konnen das We ltallmit allen se inen sichtbare n u nd unsichtbare nRe ic hen als die Offenbarung e ine r ge istige nKraft be trachten ,
we lche die We ltsubstanz inve rschiedenartige Schwingungen ve rse tzt , unde s au f die se We is e mit e ine r Re ihe von Oktavenvon Ton und Farbe ve rgle ichen ,
wovon die
höhe ren die ge istigen , die nie de r e n die materie llen Eb ene n darste llen . S o e ntspringt au s
de r ge istige n die sinnlich wahrnehmbareSc h o p fu ng,
und je de s Ding ste llt s ozusagene inen Ton , o de r vie lm ehr e inen Akkord vonTönen ode r e ine Farbenmisc hung , e ine Summevo n Eigenschaften in de r gros se n We ltharmoniedar . In de r mate rie lle n Form ist die äthe rischeGru ndlage
,die Grundlage die se r das astra lisc h e
We sen , und die sem liegt das ge istige Dase inzu Gru nde . De r Dichte r sagt : Die We lt iste in Gotte sgedanke ; wir se lbst s ind Gedanke n
43
darin . De r Ge ist e rze ugt de n Ge danke n,de r
Ge danke drückt s ich aus in de r Form . Die
Fähigke it de r ge istige n Wahrnehmung b e stehtdarin
,dass man in de r Form das
_
Prinzip e r
kenne n kann ; die Ke nntnis de r Prinzipie n ist die
„As trono mie “ . Die Prinzipien sind die Ar c an aode r Gehe imnisse .
„Was ist das , w as im Ble i
schmilzt,w as im Wachs z e rgeht , w as im Diamant
hart u nd Alabaste r we ich is t ? W e r das we iss,de r
w e iss auch , was e ine n Karbunke l macht ode rdie Pe st ve rur sac ht . Was is t e s ,
das durchdie Augen s ieht und dur ch die Ohre n hört
,
und w as e in Hu nde s c h läc h te r nicht finde t,weil
e s nu r durch die Ph i1030p h ie e rkannt we rde nkann ?“
Sowie de r Mensch Ge is t , Gemüt , Instinkt .e
und e ine n mate rie ll e n Körpe r h at , s o hat auchdie ganze Natu r ihre ge istige ,
a s tra le , äthe rischeu nd mate rie lle Ebene ,
u nd das Ausse re wirktau f das Inne re e in .
„D enn die As t r a im Le ib
nehme n ihr e Eigensc ha ft , Art We se n , Natur ,Lauf
,Stand
,Te il
,gle ich den äuss e rn ; sie sind
von die sen nur in de r Form ge te ilt (demWe s e nnach e ins) . Wie e s im Ath e r is t , s o ist e s imMikrokosmos
,und in de r Natur be ide r e in Ding
Par agr an . II,Tract . 1 , S . 1 1 2.
_
44
und e in We s en . Form ist abe r nicht dasWe se n . Das da sichtbar ist is t das Äuss e re ,
das nicht zum We s e n ge hört . “
A l l e s i n d e r N a t u r is t'
L e b e n ; die siehtbare n Dinge sind nicht da s Leben se lbst , sonde rn de ss en Offenbarungen in de r Ersche inung .
Die s e lb e n Kräfte,we lche in de r grossen Natur
th ätig s ind,s ind auch im Me nschen th ätig; in
b e iden he rrs cht dasse lbe Ge se tz .
„De r Arzt muss e in Astronom s e in ; denn
e r sollte den Einfluss de r j ahre sze iten , de r
Hitze u nd Kälte,Trocke nhe it , Fe uchtigke it , den
Einfluss de r Sonne,de s Monde s und de r Ge
stirne kenne n . Ein j e de s Ding hat se ine Ze it ,und w as in de r e ine n Stunde (unte r gewisse nUmstände n) nützlich se in kann , das kann zu e ine rande rn Ze it schaden . Es giebt e ine Ze it fürRege n und e ine ande re für Sonnensche in undblühende Rose n
,und e s ge nügt nicht , dass
de r Arzt we iss was sich heute e re igne t,sonde rn
e r sollte auch wisse n , w as morge n ge schehe nwird . Die Ze it is t die He rrin de s Me nschen,
u nd spie lt mit ihm w ie die Katze mit de rMaus .
“
Par agr an. Tract . I,S . 44.
C o mm e n t a r i a in A p h o r i sm o Hi p p o c r a t o s
V. V. App .
4 5
Dem Das e in e ine s j e de n s ichtbaren Körp e rsl iegt das Vorhande ns e in e ine r as tralis c h en K o n
s te llation,d . h . e ine s unsichtbaren Astr alkörp e rs
zu Grund e ; mit ande rn Worten : j e de r sichtbare Körp e r is t de r s innlich wahrnehmbareAusdruck s e ine s uns ichtbare n Astr alkörp e r s ,
ode r s e ine r„äthe rischen“ Be schaffenhe it . Die
astralis c h en Einflüss e (äthe rische Schwingungen)w irken auf den Astralle ib de s Menschen unddurch die s en au f den s ichtbaren Körpe r e in.
Som it l iegt auch die He ilkraft de r Pflanzennicht in de ren äuss e rliche r Be schaffe nhe it ,sonde rn in de re n A r c anum ; wenn auch die
äusse re Form u ns den Charakte r ihr e r He ilkr äfte anze ige n kann
,w ie j a auch das Ausse re
e ine s Menschen de ss en Charakt e r anze igt .
„Wie im Himme l die Ste rne t i n g i e r e n
(Kräfte ausstr ahlen) u nd ke ine ko rp o r e alis c h e
Ve rmischung s o geht auch im Men
schen die Wirku ng unsichtbar vor sich undbringt sichtbare Wirku nge n he rvor . Das , w as
Die Sonnenstrahl en z . B . haben ke ine körpe rlicheVe rmischung ; dennoch sind in de r Sonne
,u nd folglich auch
in ihren Strahl en ,a lle bekannten
„chemischen Elemente “
vo rhanden , w ie di e Spektralana lys e be zeugt . Abe r auchde r Körp e r de r Sonne s e lbst ist ke ine irdis che
„Ma te ri e
(im gew öhnlichen Sinne di e s e s Worte s) , sonde rn vie lmehre in le uchtende r Astr alkörp e r .
46
w ir sehen,ist nicht die Ar zne i se lbst , sonde rn
de r Körp e r , . darinne n die He ilkraft liegt ; de nndie Ar c a n a de r Elemente sind unsichtbar, u nd
die de s Menschen auch . Das da sichtbar ist,
ist. das Äu sse re,und gehof t nicht dazu .
“
Da sebe t ihr ,dass die Luft (de r Ath e r)
e in Körpe r de s Firmame nts (d . h . de s„Raume s “)
ist , obgle ich wir s ie mit den Auge n nicht sehen ,und in de r Luft ist das Element
„Feue r“ (der
Ge is t o de r das Leben) , we lche s wir nicht mituns e rm irdische n Ve rstande b egre ifen,
abe r auss e ine n Wirkungen e rkennen . Das Äu ss e rlic h e
und Körpe rliche wir d durch die Sinne wahrgenommen
,das We s e n de r Dinge se lbst nur
du rch die Philosophie (d . h . geis tig) e rkannt . “
Das Obe re u nd das Unte re (Ge ist und Mate rie )sind e ins in ih rem We sen
,ab e r in ihre r Offen
barung ve rsc hie den Sowie schwarz und we issvone inande r ve rschie den sind und doch be ide sFarb e “ ist . De r äus se re Mensch e rke nnt dasÄu s s e r lic h e
,de r inne re Mensc h das Inne re ;
die Mate rie das Mate rie lle,de r Ge ist das Ge i
stige,Gott das
Paragram. S . 44 .
Im Grunde genommen ist alle s e ins u nd die Dingenu r in unse rn Begriffen
,nicht ab e r dem We sen nach vo n
e inande r ve rs chiede n . We nn w ir z . B . bedenken,dass die
48
Himme l (die ganze Natur) e in Wegwe ise r de sinne ren Himm e ls
,u nd niemand kann e in Arzt
se in ,de r den äus se ren Himme l nicht kennt ;
denn in die s em s ind wir se lbst u nd e r liegtu ns vor Auge n . De r inne re Himme l l iegtuns nicht vor Augen ,
abe r au s de r Erkenntnisde s Äusse ren geht die Erke nntnis de s Inne re nhe rvor . “ De r Organismus de r ganze n Na tur
„Das
Ge stirn ist de r Vate r de s Menschen , u nd vomGe stirn ist de r Mensch . Nu n gebe t alle Infektion im Ge stirne (im As tralkörp e r) an
,u nd vo n
is t de r Vate r de s äuss e ren Mensche n .
di e sem geht e s auf den (s ichtbaren) Me nschenübe r; Wie kann man e rke nne n , was de r Himme lin u ns wirkt
,w enn man den Himme l in se ine r
Eigenschaft nicht kennt ? Was ist das Erkennens e lbs t ande re s als e in A s t r u m ? So nu n die se sAstru m (Ge s tirn) die 'Kunst de r We ish e it de sHimme ls ist , so soll e s de r Arzt se in .
De r Mensch ist e in Kind de r Natur , u nd
w e r ih n richtig beurte ilen will,de r sollte die
ganze Natur kennen ,nicht nur ihr e äusse rlichen
Ersche inungen ,sonde rn so w 1e S ie ihrem We s en
na ch ist,ge istig , as tr alis c h ,
äthe risch u nd ma
te rie ll . Er ist , insofe rn se ine ste rbliche Na turin Be tracht kommt
, e in Produkt de r Natur , u nd
die ganze Natur wirkt auf ih n e in ; de nnoch
49
h at e r,
al s e in Einze lw e se n b e trachte t,
s e ine ige ne s Firmament u nd Ge stirn a ls Ebenbildde r grossen Natur .
„Also ist im Mensche n
e in Firmament , w ie im Himm e l ; ab e r nichtbe ide aus e inem Stücke
,sonde rn e s sind zwe i .
Es sind die C o rp o r a M i c r o c o sm i A s t r a l ia,
die de s Vate rs Art e rben . De r Organ ismusde r Natur u nd de r Organismus de s Mens chensind w ie Vate r und Sohn W e r den e inene rkennt
,de r e rkennt auch den ande rn .
“
Folgende Tabe lle ste llt e ine Ve rgle ichung de r Prinzip ien im Makrokosmos und Mikrokosmos da r :
M a k r o k o sm o s . M i k r o k o sm o s .
I . l l Das Firmament,de r
„Raum “ Die Individualität (das
(Allmacht) . Firmament) .2 C) De r Unive r salge ist (AII Erkenntnis .
We ish e it) .3. 9Die We lts e e le (Unive rsal Liebe .
Will e ) .4. l'Da s Re ich de r Ide en (G e Inte llekt.
dankenw e lt) .
5 . 5 Das Re ich de r Instinkte Le idenschaft .Elementarge iste r) .
6 . Die fo rmene rze u gende Kraft Lebenskraft .in de r Na tur.
7 . Die As tralw e lt , de ren s ich t De r Astralko rp e r , des
bare Ersche inung die ir sen äu sse rlich e s Abdische Körpe rw e lt ist . bild de r sichtbare
Körp e r ist .
Ve rgl . H . P. B l a v a t s k y , „Die Gehe iml ehre “ .
Para c e lsu s II. 4
50
Es ist e in allgeme ine r Abe rglaub e , dass dieWisse nschaft e s nur mit de r Mate rie zu thunhab e
,und dass sie de r
„Ge ist“ nichts angehe .
Die Ursache die se s Irrtum' s ist , dass die Re
p räsentanten de r mode rnen Wissenschaft nichtw isse n
,w as
„Mate rie “ ist
,u nd das s in j e dem
Atom von Mate rie unsichtbare Essenzen ent
halten sind , we lche man mit dem Samme lnamen Ge ist“ be ze ichne t ; j a dass j e de s mater ie lle D ing e in äusse rliche r Ausdruck e ine r
Summe von ge istigen Kräfte n ist . Die ganzeWe lt
, sowie j e de s e inze lne Ding, gle icht e inemE i
,in we lchem Schale , Eiwe iss und Dotte r zu
u nte rsche ide n sind . Die äu sse rlic h e Be o ba c h
tung ze igt u ns nu r die Schale , nicht ab e r dasInne re (Se e le und Ge ist) , u nd noch vie l wenige rden Voge l , de r sich aus die s em entwicke lt
,
u nd de nnoch ist die se r die Hauptsache u nd
auch die Krone de s Ganzen . So ist auch de rMensch gle ichsam e in kle ine s Ei in dem grosse nWe lte n -Ei
, u nd in be iden ist dasse lbe We senmit alle n se inen Kräften enthalten .
„Wie durch e in Ei in se ine r Schale die
ganze We lt figu rie r e t wird ,u nd e in Hühnle in
mit se inen Fittigen darin ve rborgen liegt , alsosollte n alle Dinge ,
die den Me nschen und dieWe lt in sich begre ife n ,
im Arzte ve rborgen
l iegen , und e r e rke nnen , das s nichts ande re sim Himme l und in de r Erde ist , a ls was e r imMensche n auch finde t
,und auch nichts im
Menschen,das nicht auch Himme l und Erde
habe n . Fe rne r , dass die se zwe i in nichts vone inande r ge schie den sind , als durch die Ge
s taltung de r Form . Ab e r au s de r Phantas iede s Kopfe s wird die s nicht ve rs tanden , sonde rnnur au s dem Lichte de r Natur , we lche s an
ge zünd e t w ird dur ch den he iligen Ge ist,
we lche r se ine We ishe it offe nbart,s o dass sich
die viehische Ve rnunft darübe r ve rwunde rnmuss .
“
We r inte llektue ll die äusse rlichen Offe nbarungen de r Naturkräfte ke nnt , de r rst e in
Phi losoph,abe r übe r dem Re iche de s Inte llekts
ist das h o h e r e Re ich de r wahre n Erkenntnis ;üb e r dem
„Wiss en “ das Gewissen u nd w e r
die se ge istige Erke nntnis hat , ist e in The osoph ,de nn e r e rkennt nicht nur die irdische Natur ,sonde rn die Gotte snatur .
Es sind zwe i Philosophe n (im Me nschen) ,de r e ine de s Himme ls de r ande re de r Erde .
B e ide z usammen mache n e inen ganzen Arzt .W e r das Unte re in se ine r Erkenntnis hat , de r
Par agr anum I , S . 32 .
5 2
ist e in Philosoph,w e r das Obe re in se inem
Gewisse n hat,ist e in Astronom (The osoph) ;
ab e r b e ide zusamm en haben nu r e inen Ve rstandu nd e ine geme insame Kunst , und unte r ihnensind die Mys te rien de r vie r Elemente .
“
Aus de r Ge tre nnthe it de r Forme n und de rUnsichtbarke it de s We sens e nts teht die irrigeVorste llung
,das s de r Mensch e in von der
gros s en Natur ge trennte s und für sich alle inbe stehende s We sen s e i. Th atsäc h lic h ist se inWe se n nicht nu r in se inem Körpe r
,sonde rn
auch ausse rha lb de sse lben,d . h . se ine ge istigen
Kräfte sind nicht in se ine r Haut e inge schlossen,
u nd e s ist eb enso richtig zu s agen,dass se ine
Se e le e inen Körpe r in sich trage ,ode r dass
s e in s ichtbare r Körpe r de r Mitte lpunkt se ine sWe s e ns s e i , als dass e r e ine Se e le in se inemKörpe r habe Wir können ih n de shalb auchin obigem B e ispie le als den Dotte r de s Eie s
,
und die„S e e le “ a ls das We iss e be trachten .
„Dass man den Astralkörp e r nicht sehen
kann,hinde rt nicht de ssen Vorhandens e in . Man
kann die Luft auch nicht sehen,u nd dennoch
le ben wir in ihr s o w ie die Fische im Wasse r.De r Me nsch gle icht e inem Ei . Das Ei bewahrt
Paragr anum I , S . 29 .
53
das Lebe n und da s We s en. De r Dotte r bedeute t die unte re Sphäre , das Klare die ob e re .
Eins wird vo n dem ande rn ge tragen . Das ganzeEi ist Himme l und Erde . So du nun das Klarede s Eie s ,
we lche s nicht sichtbar is t , nicht e r
kenns t,w ie willst du die Ursache de r Kr ank
he ite n e rkennen ?“
De r Inhalt de s gross e n Eie s (die Natu r)wirkt b e ständig als We ltge ist , We ltse e le undWe ltkörpe r au f den Inhalt de s kle inen Bie s
,
au f Ge ist,Gemüt und den Körp e r de s Mensche n
e in ; da s kle ine Ei ist die We rks tätte für dieKräfte de s grosse n, und j e de Kraft im kle ine nsteht im Zusammenhang und We chse lwirkungmit de r ihr ähnl iche n Kr aft im grossen Ei .
„We il de r Mensch aus Erde und Himme l
gebore n ist , muss e r le ide n , w as s ie le ide n,
und anziehen , was in ihne n ist . We il e r ausErde ist , muss e r e ssen ; we il e r au s Wasse rist , trinke n ; we il e r au s Luft ist , atm e n
,und
we il e r au s dem Elemente de s Feue rs ist , mus se r Wärme hab e n . So zieht e in Kräft e c entru m
in ihm gle ichartige Kräfte an , u nd au s dem
Punkte wird e in Kre is . So e ntstehe n Kr ankhe ite n in ihm . Ist ab e r ke in Anziehungspunkt
Ve rgl . P a r a gr a n u m I , S . 45 .
54
vorhanden , so finde t auch ke ine Anziehungstatt . De r Arzt soll wiss e n , was im Himme lund in de r Erde ist
,in Wasse r , Luft und Fe ue r ,
damit e r e rkenne , was die Bande sind , die denMenschen binde n , und w ie e r sich au s den
se lben be fre ien De r Himme l ist derMensch , und de r Me nsch ist de r Himme l , u nd
alle Menschen e in Himme l,und de r ganze
Himme l nur e in e inzige r Mensch . Die Erbal
tung de r Ge sundhe it abe r b e steht darin , dassde r Mensch als individue lle Einhe it im Ganzenin Übe re instimmung mit dem Ge se tze de r Einhe it de s Ganzen ist ; nicht nu r in Be ziehung au fse inen mate rie llen Körpe r
,sonde rn auch w as
s e ine höhe re n Prinzipie n be trifft , da de r sichtbare Körpe r nur das s ichtbare Endproduktdie se r Prinzipie n ist . Somit ist die noch s o
ignor ie rte und von de r Unwissenhe it ve rachte teKe nntnis de s wahren We s e ns de r Mensche nu nd se ine r Be ziehunge n zu den ge istigen Kräftenim We ltall die e inzige Grundlage , au f de r sich
Auch hie r ist nicht zu ve rge ssen,dass die ausse r
lich w ahrnehmbaren vie r Elemente “ ode r Aggrega tszustande “ nichts als de r au sse r lic h e Ausdruck ge is tige rKräfte sind , u nd dass j ede s de r vie r Elemente se lbst s e inevie r Dase inszu stände h a t
,vo n denen nu r de r niedrigste
(mate rie lle ) sinnlich w ahrnehmbar ist . (Siehe Lo tu sblüth en“
V o l . I.,S .
56
We ishe it,Inte llekt
,Ins tinkt und
Auf j e de r die s e r Das e ins ebe ne n s ind die s iebe nPlane te n (Prinzipie n) in Wirksamke it , und w as
im Anfange nu r a ls Ide e exis tie rt,kann durch
die ihm innewohne nde Ge iste skra ft schlie sslichsinnlich wahrnehmbar
,le iblich und körpe rlich
offe nbar we rde n , vorausge se tzt , das s die hie rzunötige n Be dingunge n vorhandenGott is t de r gross e Alchemis t
,au s de s s en
We ishe it alle We lten durch die schöpfe rischeKraft se ine s Willens e ntstehe n ; die Na tur istdie We rkstätte
,in de r die Ide en de s We lt
ge is te s sich ve rkörpe rn durch die Kraft de rNatur
,die e in Abglanz de r ewigen Urkrafl ist .
Die alc h emis c h e We rkstätte de s Ge iste s ist dasGemüt (Man a s ) de s Me nschen ,
in we lchemIde e n aufge nomme n ,
ge samme lt , zusammenge s e tzt und analysie rt we rde n ; das alc h emis c h e
Laboratorium de s Körpe rs ist de r Mage n u nd
de r Ve rdauungskanal . Sowie sich um irge nde inen Ge danke n die damit ve rwandte n Ide ensamme ln
,s o nimmt auch j ede s Organ das , wa s
ihm zugehört,in s ich auf W as zu m Gehirn
ge h o rt , wird durch zum Hirn ge führt ; w as
Siehe„L o t u s b l u t h e n “ Vol . I ,
F. H a r tm a n n, „
D i e w e i s s e u nd s c h w a r z eM a g i e “ S . 1 49 .
5 7
zur Milz gehof t , durch I) zur Milz , zumHe rze n
,zu den Nie ren ge führt u . s .
Ein j e de s Organ e rhält von den Prinzipien,die
zu se inem We s e n gehöre n ,s e ine Kräfte u nd
Tuge nden , u nd die se Kräfte s ind die Ar c a n a,
we lche arzne ilich wirken .
Aus die s em Grunde b e stehen auch die
He ilkräfte de r Arzne ie n nu r in de ren äthe rische nBe standte ilen ; alle s ande re kann nur me chanisch wirken
„Diewe il nu n de r Himme l durch
se ine Astra dirigie rt,so muss die Arzne i de r
massen in Luft (in e inen äthe ris che n Zustand)gebracht we rden
,dass s ie vo n de n Astris r e
gie rt we rde n kann . Denn we lche r Ste in wir dvon den Astris aufgehoben ? K e ine r
,als alle in
das Volatile,die das Arcanum .
P a r a gr a n u m I , Tra ct . 3, S . 62.
In j edem Dinge sind fünf Das e inszu stände zu unte rsch e iden : 1 . de r fe ste
,2. de r flüssige
, 3. de r flü c h tige ,
4 . der gasförmige (fe urige ) , 5 . de r äthe rische . In le tzte rembe steht das
„fünfteW e s en
“ de s Dinge s ode r se ine Quinte ssenz .Die indische Philosophie be ze ichne t die Prinzipien
,
w e lche die sen Ersche inungsformen zu Grunde liegen als
T a t tw a s ode r Äthe rschw ingungen ,nämlich : 1 . Akäs
'
a
(Ath e r) , 2. V äyu (Luft) , 3. T ej a s (Licht) , 4. Ap a s (Was se r) ,5 . P r t h ivi (Erde) . Die sen entspre chen die fünf Bew us sts e inszu s tände w ie folgt : 1 . Ak as a Horen ,
2. V äyu
Fühlen, 3. T ej a s Sehen , 4 . Ap a s Schme cken,
5 . P r t h ivi Rie chen.
5 8
Darnach muss man wissen,was das Astrum in
die sem Arcano s e i,und darnach w as Astrum
die se r Kr ankhe it se i , und was Astru m in de rArzne i s e i wide r die Krankhe it . Mache Ar canau nd richte die se lben gege n die Kr ankhe it .Solche s alle s bringt zu Ende die Al chemie ,ohne we lche die Dinge nicht ge schehe n möge n .
“
Wo e s dem Mage n nicht möglich ist , denäthe rischen Te il de r Arzne ien von dem grobstofflichen Te ile zu sche ide n
,da hilft die
me nschliche Kuns t. Die Ar c an a sind Arzne iu nd die Arzne i sind Arc ana
,und die Arcana
sind V o latilia . Wie kann da de r Su p p enw u s tu nd Sude lkoch Apotheke r sich rühm en ? Wiegross ist die Narrhe it in den D o c t o r ib u s ,
die
also in die sem Su p p enw u st die Baue rn he rumführ en und be trüge n , und geben ihnen Latwe rgen , Syru p e ,
Pillen u nd Salben , u nd ist
alle s we de r Grund noch Ar zne i , ohne Wisse node r Ve rstand . Die Arcana sind flüchtig undnicht körpe rlich ; sie s ind Ch a o s und C l a r u m ,
durchsichtig (unsichtbar) u nd in de r Gewalt de sGe stirne s .
Wir haben e s dahe r in den„Ar c anen
“ mit ve rschiedena rtigen Schw ingungen de s Äthe rs zu thun. Nähe re s da rübe ris t in Sanka ra c h arya
’s
„T a t tw a B o ddh a “
u nd in den
„Lo tu sblüth en“ Vol . IV, S . 464 zu finden.
Paragram. III , 3.
59
Um die Wirkunge n de r Arzne ien zu ve r
stehe n und sie richtig anzuwend en , dazu genügtdas Le se n von Büche rn nicht , sonde rn e s be
darf hie rzu de r e igene n Einsicht in die tie fe re nGehe imnisse de r Natur und de r Erfahrung .
„We r kann e ine n Arzt lob en ,
de r nicht de rNatur Art und We ise kennt
,ode r w e r soll ihm
ve rtraue n ? Diewe il doch de r Arzt nichts ande re s se in soll , als e in Erfahrene r de r Natu r
,
und e ine r, de r da we iss de r Natur Eigenschaft,We sen und Art . So e r die se Dinge in ihre rZusammense tzung nicht ke nnt , w as ist e r dannim Wie de rau flösen de rse lb e n ? Alle die We rke
,
die die Natur für sich ge trieb en hat (dieKrankhe itsprodukt e ) , von e ine r Stufe zur ande rn ,die müss e t ihr wie de r auflösen
,und wenn w ir
in die se r Auflösung nichts wissen und können ,s o s ind w ir nur Mörde r und Erwürge r .
Es wird vie l ge le sen , abe r wenig ve rstanden .
Ihr thut nichts als le se n , das ist in dem ,und
das in dem , und das ist schwarz , und das istgrün , u nd we ite r we iss ich be i Gott nichtsmehr , denn also find’ich’s ge schrieb en . Wär’
e s nicht ge schriebe n,s o wüsste st du gar nichts .
Die Kunst de r Alchemie ab e r ze igt mir an,
was wahr ist , u nd w as ih r nicht zu probie re nve rsteht . D ie se Kunst kann ke ine r ausüb en ,
60
de r nicht die e ige ne Erke nntnis hat . We nndu schon noch sovie l le se s t und wiss e s t
,s o ist
doch de in Wisse n nicht de in (e igene s) Wisse n .
Die Alchemie ist die e igene Erke nntnis de rgross en ve rborgenen Tugende n
,s o in den
Dingen de r Natur liegen,die niemand offenbar
sind,e s s e i denn
,dass die Alchemie sie offen
bar mache und he rvorbringe . Ohne die se iste s
,w ie we nn j emand im Winte r e ine n e ntlaubte n
Baum s ieht , den e r nicht ke nnt , und we issnicht , w as darin ist , bis de r Somme r kommtu nd e röffne t e rst die Sprosse n , dann die Blüte nu nd Fru cht . Also liegt die Tugend in den
Dinge n ve rborge n im Menschen ,und nur de r
Alchemist kann s ie e rke nne n .
“
'Auch s eh e t ihr
,dass e in Ding nicht alle in
e ine Tuge nd h at,sonde rn vie le Tuge nden
,
sowie auch die Blumen nicht alle in e ine Farbehab en
,und ist doch j e de Blum e e in Ding für
s ich alle in . Nun is t in j egliche r Farbe e inebe sonde re Tuge nd und Kraft
,u nd ande re Dinge
,
die solche Farbe auch hab e n , hab en nichtdie s e , sonde rn in solchen Farben ande re Tuge nd .
De r Tuge nde n Offenbarung abe r liegt in de r
Form und de r Farbe
Da a lle Dinge a u s Äthe rschw ingunge n zusamme n’
ge se tzt sind,so ist e s begre iflich , dass auch alle Dinge
,
6 1
„W e r die Wahrhe it wil l , “ sagt Parace lsus ,
„de r muss in me ine Monarchie , “ d . h . e r mussüb e r die nur mate rie lle B e obachtung und diedarauf gebaute Spekulation hinauswachse n undin d a s R e i ch d e s Erk e nn e n s e indringen
,in
we lchem Parace lsus zu hause war . Die nie de reWiss enschaft
,we lche vo n die sem Re iche nichts
we iss und sich nu r in dem Irr sale de r s ichtbar en Körp e rwe lt b ewegt
,kann we de r Para
ce lsus , noch de ss en Lehre n ve rstehen,noch
e ine h o h e r e Wahrhe it b egre ife n,we il in ihr
s e lbst ke ine Erkenntnis de s We se ns de r
Dinge enthalten ist.„Gott gie bt dem Acke r
baue r und dem Ste inme tzen se ine Kunst ;
w e l c h e die se lbe Farb e haben, in Be zug au f ihr e He ilw irkungmite inande r ve rw andt se in können . So haben auch Dr . Babbitt in N ew York u nd Dr . Gebhard in Be rlin na chgew ie sen
,
dass die He ilw irkung vo n Arzne isto fl'
en au s den da rin ent
h al tenen Schwingungen de s Lichtäthe rs (Tejas) e rklärbar ist .Das s ro t e rregend, bla u be ruhigend w irkt, ist längst bekannt .Dies e Wirkungen be ruhen w iede r au f den Eigenschaftende r Prinzipien, vo n denen j e de s se ine ihm e igentliche Fa rbeh a t
,nämlich : blau
, 'ge lb , 9 indigo , 1) grün , 3 rot,viole t, orange . Die se Farben können au f de r Astral
eb ene u nd de r ge is tigen Ebene w ahrgenommen w e rden vo n
jedem,de r di e hie rzu nötige Begabung be sitzt , u nd e s
e röffne t sich hie r somit e in grosse s Fe ld de r Unte rsuchungfür die Ge lehrten
,sobald di e se se lbs t hinre ichend höhe r
ge is tig entw icke lt u nd ve rede lt s ind,um de r Be obachtu ng
a u f höhe ren Das e insstu fen fähig zu se in.
um wievie l m ehr sollte de r Arzt von Gott se ineKunst habe n
,da an die se r doch vie l mehr liegt
,
und Gott nicht e ine n ungewissen,sonde rn e ine n
Arzt, de r se ine r Sache gewiss ist , habe n will .
Ab e r die Doktore n habe n sich se lbst e inenve rkehrte n Grund ihre s Wisse ns ge schaffen ,
u nd somit ist ihrWissen ve rkehrt . Sie glaube ns ie hätten Re cht , und Gott hatte Unre cht .Wenn das nicht Be trüge r sind ,
so giebt’s
ke ine Und so ihr noch sovie l gege nmich au fw e rfe t und sche lte t
,s o ble ibt me ine
Monarchie,die e ure nicht . “ D . h . die Vie l
w iss e r e i und Obe rfläc h lic h ke it wird ve rs c h w in
den,die wahre Erkenntnis de s Wahre n ble ibt .Ph i1030p h ie , As tronomie und Alchemie sind
die Grundsäule n de r Kunst und Wiss enschafte ine s j e de n Arzte s , und w e r au f die se dre iGründe nicht baut
,de ssen Arbe it nimmt de r
Wind hinweg . Wenn mir auch die hohenSchule n nicht folge n
,s o ist das ihre Sache ;
sie we rden noch nie drig genug we rden . Ichwill e s euch de rmassen e rläute rn -und fürh alten ,
dass bis auf den le tzte n Tag de r We lt me ineSchriften ble ib en und wahrhaftig , und die eurige nvon den Le u te n gehasst se in we rde n . Es ist
Par agr anum I, 3, S . 73.
64
ge istige‘Leben im Menschen se lbst
,und wird
durch die Sonne symbolisie rt ; die Phantasieist das täusche nde Licht des Monde sWe lche s nur insofe rn Wahrhe it enthält
,als in
ihm e in Abglanz de r Sonne enthalte n ist . Die
Kunst,durch die Se lbste rkenntnis de r Wahrhe it
das Wahre vom Fals c h en zu sche iden,ist die
höchste Alchemie,we lche nicht durch Eite l
ke it,Enghe rzigke it
,Habsucht und Grösse nwahn
,
sonde rn nur durch die se lbstlos e Lie be zur
Wahrhe it u nd durch die Erkenntnis de s Hochsten in allen Dinge n e rlangt we rden kann .
Vie lle icht lie s s en s ich die Grundzüge de r
Alchemie in folgenden sie ben Punkt e n zu
'
sammenfass en
1 . j e de s Ding ist e ine Einhe it von Substanz,.
Ene rgie und Bewussts e in,in we lche r sieben
Prinzipie n ode r Das e inszu s tände unte rschie den we rden könne n . Das zunächstl iege nde , de ss en s ichtbare r Ausdruck de rmate rie lle Körpe r ist , ist de r „
äthe rische “
Astralkörp e r ode r „Äth e r le ib Die se r
ist die We rks tätte de r höhe ren Prinzipie n
(de r Se e le ) u nd de r Sitz de r Leb enskraft ,durch we lche die Lebensth ätigke it de s
mate rie lle n Körpe rs ve rmitte lt wird .
2. Die S e e le mit dem von ihr gebilde ten
6 5
Astra lkörp e r ist nicht nu r inne rhalb , s o n
de rn auch ausse rhalb de s sichtbare n Körpe rs . Sie wird von ke inem physischenKörp e r b egre nzt , hat abe r ihr e e igeneDas e inssp h är e (Au r a ) ode r Individualität .
j e de s lebe nde We sen hat se ine mat e rie lle ,äthe ris che
,astrale und ge istige Aur a u nd
ist von dens e lben w ie von ko nzentri
schen Kuge ln umgebe n . Die se Sphäre nwe rden durch die Ausstrahlunge n se ine rPrinzipien gebilde t , und sind j e nach demEntwicklungsgrad der e inze lnen Prinzipienvone inande r ve rschie den .
Die Se e le “ e ine s Dinge s wirkt nich t nu rim Körpe r
,sonde rn durch die se Au s
strahlunge n auch auf ande re gle ichartigePrinzipie n in ande re n Formen e in
,und
nimmt die Ausstrahlunge n ande r e r 1n srchauf. Die Wirku ngsp h är e e ine s Dinge se rstre ckt sich sowe it , als se ine Das e inssphäre
4 . Die mate rie lle n Ausstrahlunge n bringe n
Da de r go ttlich e Ge is t e ine s'Mens chen k e ine Gr enzen
kennt (w enigstens ni cht inne rhalb de r Sphäre unse re sPlane ten) , s o ist auch die Entfe rnung ke in Hinde rnisfü r die Gedankenübe rtragung zw ischen zw e i gle ichge sinnten
Se e len .
Para c e lsu s II.
mate rie lle Wirkunge n he rvor , die ath e ri
schen äthe rische ,die as tralen astrale , die
ge is tige n ge istige ,und da das Höhe re
auch wie de r auf das'
Nie de re wirkt , s o
gehen au s die sem Ge se tze zahllose Wirku nge n und Gege nwirkunge n he rvor .
5 j e de Kraft e ntwicke lt sich au s ihrem Centrum . Die von leb ende n We sen au s
gehende n Kräfte e nthalte n Lebensge ist ;die von e inem ge istige n Miü e lp u nkte au s
gehende n Strahle n könne n ge istige (ma
gis c h e ) Wirkunge n
6 . Au s de r Ve rm ischung ähnliche r s e e lische rAu sstrahlungen entsmingt die Be rühr ung,au s die se r die Liebe und au s die s e r diekörpe rliche V e r e 1nrgu ng.
7 . Die se s Ge s e tz existie rt für alle We sen undau f allen Stufen de s Das e ins und se ineWirku ngen sind nu r durch die au ss e rlic h en
Be dingunge n,unte r de nen e s th ätig is t
,
vone inande r ve rschieden .
In die sem Ge se tze liegt de r Schlusse l zu mVe rständnisse alle r chemische n , physiologischenund pathologischen Vorgänge
,Ar zne iw irkungen ;
Archidoxis Lib . I . Prolog.
67
He ilungen u . s . w . ,die jedem ,
de r die se s Ge s e tz
nicht kennt , trotz allem B e obachten , Probie re nund Studie re n unve rständlich sind , sich ab e r
für denj enigen , de r e s in s ich se lbst e rkennt ,von se lbs t ve rstehe n ; de nn w e r nach de r Wahrhe it in äusse rliche n Dingen sucht , de r finde tnu r die Wirku ngen de s Ge se tze s
,nicht ab e r
die Wahrhe it s e lbst,die de r Gru nd alle r Dinge
ist . We r abe r in sich se lbst das Ge se tz e rkenntu nd dem Ge se tze gemäss hande lt , de r e rkenntdie Wahrhe it und d en Grund .
„So wolle n wir ge de nken , die Gehe imnisse
de r Natur dort zu suchen,w o das Ende ze ige t
den Grund de r Wahrhe it,und n icht alle in die se n
Grund,sonde rn die göttlichen Gehe imnisse an
gie bt u nd mit de r höchs te n Liebe den Mensche ne rfülle t . Die s is t de r Schatz
,das S ummum
B o num,und au s die sem G rund schöpfen wir
unse re
4 . V o n d e r Tug e n d d e s Arz t e s .
j e de rmann nimmt e s als se lbstve rständlichan
, dass e in Arzt e in gute r , wohlwolle nde r ,une igennützige r und nach Wahrhe it strebende rMensch se in muss ; dass die We ishe it die e rste
Archidoxis Lib. I . Prolog.
68
Bedingung u nd das We s entliche ist , u nd dassdie Ge le hr the it und V ie lw iss e r e i nur in zwe ite rLinie und als Hilfsmitte l zu se inem V e r ständ
nisse ih Be tracht kommt ; abe r ge rade das
j enige , w as e infach ist u nd sich vo n se lbst ve r
steht,wird von de nj e nigen
,we lche sich in de r
Vie lh e it ve rlore n hab e n ,am alle rwenigste n
b e achte t und geht am Ende gänzlich ve rlore n .
Auch ist e s nicht allgeme in bekannt , dass nichtau s dem Büc h e rle s en ,
Be obachten und e r
kenntnislo s en Expe rimentie 're n ,sonde rn aus
Güte,Wohlwollen
,Une igennützigke it und Wahr
h e itsliebe die bohe re Erkenntnis e ntspringt .So kommt e s denn ,
dass de r ve rme intliche n
V ie lw iss e r e i vie l mehr als de r We ishe it ge h u ldigt wird ,
und dass Unve rstand ,Autoritäte n
w ahn,S e lbs tsucht
,Eite lke it
,Ne id
,He r rs c h
sucht,Lieblosigke it
,Grausamke it u . s . w . die
Plane te n“ s ind,we lche vie le Doktoren r e
gie ren .
Alle s wahre Wiss en,alle wahre Erkenntnis
gehört dem„Enge l im Me nsche n“ an , we lche r
die Pe rsönlichke it übe rschatte t,und ist das
Re sultat se ine r in frühe ren Inkarnationen ge
ma chte n Erfahru ngen . j e mehr de r pe rsönlicheMensch s ich se inem
„Vate r im Himme l “ nähe rt,
um s o mehr kann s ich de ssen Erkenntnis in
dem Geis t e de r irdischen Pe rs o nl ic h ke ib w ide rSpiege ln ,
um so mehr nimmt die se an dem
Wis sen de s„Vate rs“ te il . Dadurch e rkläre n
sich die angebore nen Talente u nd das“ nicht
aus Büche rn ge le rnte Wiss e n . Indem de r
Mensch sich ve re de lt , wird e r durch se ine n
„Enge l“ unte rrichte t , und de r Enge l samme ltdurch ihn neue Erfahrunge n . Die s ist dasgrosse Gehe imnis , vo n we lchem die Thoren ,
we lche von Gott nichts wissen woll en und die
Gegenwart de s Enge ls in sich se lbs t nichtempfinde n , nichts begre ifen können ,
u ndwe lche sde r We ise für sich se lb e r b ehüte t , da e s ke inGegenstand de s Stre ite s für die Ge le hr ten se inkann . Au f die se s b e zieht sich Parac e lsus , wenne r sagt : „
Wir wollen unse rn Sinn und Gedank en ,
He rz u nd Gemüt den Dumme n nicht ze igennoc h geben
,und b e schlie ssen al so unse re Maue r
mit einem gute n Schlüsse l,von wegen de r
Idio ten , die alle r Künste Fe inde sind .
“
„We r für se inen e ige nen Vor t e il arbe ite t ,
de r ist ke in Arzt . Ein Lamm wird de sh a lbge lo bt , we il e s zum Nutzen ande re r Wolle trägt .De shalb wird auch Chris tus a ls e in Lamm dar
ge s te ll t . So soll auch de r Arzt w ie e in o pfe r=
A mhido xis Lib . I . Prolog.
70
willige s Lamm se in,und nicht w ie e in re issende r
Wolf , de r morde t , e rwürgt,lähmt
,ve rde rbt ,
schinde t,stiehlt und raubt . Solche Wölfe und
Mörde r sind die Ärzte ,w e lche nur de s Ge lde s
wegen praktizie ren , u nd dene n doch ihr Ge
wissen sagt , dass sie damit dem Patiente n nichtsnützen: Sie stehle n dem Kranken s e in Gut ,nehme n ihm se in Haus und Hof
,fre sse n das
S e ine und entblössen ihn und die Se inigen .
Die s sind alle re issende Wölfe . Treue aufTreue gebu h re t sich Wahr he it au f Wahrhe it
,
Ge re chte s au f Ge re chte s . De s Arzte s Re dlichke it soll se in j a und Ne in . Soll e s e in j a se in,
so muss e r se ine Kunst vom Gru nde au s ve r
stehe n,damit e s e in j a s e i und we rde . Also
soll auch se in Ne in e in Ne in se in , und e r wissen,
was das Ne in de r Arzne i s e i. De r wahre Arztist von Gott ge sandt und darf dahe r ke in Au fs chne ide r se in
,ke in alte s We ib
,ke in Henke r ,
Lügne r ode r Le ichtfe rtige r ; denn Gott lässt s e inWor t und He imlichke it durch ke inen Falsc h enoffe nbar we rden , und alle die fa lschen Pro
p h e ten , Aposte l und Martyre r we rde n au s
ge schlossen u nd alle ihr e Wunde rwe rke ve r
w o rfen, und ihr Gute s u nd Böse s in denAbgru ndde r Hölle ve rstossen . De s Arzte s Re dlichke itist , dass e r s o standhaft und wahrhaft ist , als
72
hande ln ; abe r w ie konnte j emand den WillenGotte s thun
,wenn e r nicht s e lbe r göttlich is t
und die s e nWille n nicht kennt ? ImWille n Gotte shande lt mit Bewusstse in nu r de r im Ge isteGotte s wie de rgebore ne und wo finde tman heutzutage e ine n Ge lehrte n
,de r die se
Wie de rgeburt kennt ode r se lbst in die semGe iste w iede rgeboren is t ? De r nicht wie de rge borene Mensch hat ke inen fre ie n Willen
, e r
ist e in b linde s We rkzeug de r in ihm wirke nde nWillensforme n und Vorste llungen . Er hat alle rdings die Wahl
,die se r ode r j ene r Laune zu
folgen , und kann Gute s und Bose s thun .
Imme rhin wird e r vo n se inen Launen be
he rrscht,u nd
„nu r wo de r Ge ist de s He rrn
ist,da is t
„Nicht we nige r soll de r Arzt auch e ine s
guten Glaube ns se in ; denn w e r e ine s gu te nGlaub ens ist , de r lügt nicht und ist e rn Vollbringe r de r We rke Gotte s . So w ie e r is t
,ist
e r e in Zeugnis se ine r se lbst, d . h . du musst inGott e ine s re dlichen , starken , wahrhaftige nGlau bens se in
,mit allem de inem Gemüt , He r
zen,Sinn und Gedanken ,
in alle r Lie be und
j ohanne s III , 3.
2. Korinth . 111 , 1 7 .
73
Dann wird Gott se ine Wahrhe itnicht von dir ziehen , sonde rn dir se ine We rkeoffenbar machen
,glaublich
,sichtlich
,tröstlich .
So du abe r in die sem Glaube n nicht e ins mitGott bist
,so wird e r dir in de inen We rken
fehlen ,und dann hat auch das Volk ke ine n
Glaube n an dich,denn sie sehen , dass du un
wahr , lügenhaft , zw e ife lnd und unwiss end bis t ,dass de ine Sache in Gott (in Wahrhe it) nichtsist , u nd dass du e in Sc hwärme r in de r He ilkunde bist
,gle ich e inem ,
de r da vie l pre digtund lehr e t
,und neben ihm geht ke in ap osto
lis c h e s We rk,de nn de r Buchstab e ist tot . Also
ist e s mit solche n u ngegründe ten Ärzte n . Die
we il die He ilku nde nichts ande re s se in soll a lsWahr he it
, so muss sie au f Gott und in Gotte sWahrhe it und in ke ine r Lüge gegr ünde t se in .
He ilig is t de r Ge ist , we lche r anzünde t das Lichtde r Natur (den Ve rstand) . De r Teufe l (de rgottlose Inte llekt) e rfinde t nichts au s sich se lbst
(ohne die se s Licht) . Wird ab e r durch die se s
Wo finde t man heutzutage e inen Ge le hrten,der
e inen höhe ren Glauben kennt , als den phantas tis chenGlauben , de r se inen Vorste llungen entspringt
,und w ie
könnte jemand den w ahr en Glauben kennen,w enn e r ihn
nicht h at ? Ist do ch de r Glaube e ine ge is tige Kraft , w e lchedem
„Enge l“ im Menschen
,u nd nicht de r irdis chen Maske
(de r Pe rsönlichke it) angehört . (Ve rgl. Markus XVI , 1 7 ,
74
Licht e twas ge funde n , s o ist de r Teufe l (imMenschen) gle ich als Wegwe ise r da , de r alleDinge , die u ns Gott giebt
,zu fals c h en und zu
Lügen und Se lbstb e trug zu machen sucht . “
De r Inte llekt,w e lche r den Grund de r Wahr he it
nicht ke nnt , geht imme r irre . So ve rführtde r Teufe l die Ge lehrten
,u nd s ie we rde n von
Gott,den sie ve rleugne n , dadurch ge stra ft ,
dass s ie ohne Gott s ind,mit Lügen ihre Ze it
ve rgeuden , suchen und grübe ln u nd dennochste rben , ohne die Wahrhe it ge funden zu hab en .
So wande ln a lle Fakultäten und Ärzte in Lügne re i
,halten die Lüge für Wahr he it u nd ve r
harre n darin . Sie sind dem Teufe l e rgebe nu nd e rhalten se in Re ich.
Und auch in allen übrigen Dinge n sollde r Arzt re in u nd keus ch und nicht hoffärtigse in ; de nn soba ld e r im Sinne hat
,se inen
Gewinn (Wiss enschaft e tc .) ande rs zu gebrauche n
,als au s re inem He rze n
,s o steht e r au f
e inem falschen Grund ; denn Gott lasst au s demGute n ,
das au s ihm gewonnen wird , den Hur e rn und Schurken nichts Gute s entsprie ssen .
Das Gute,das e in Arzt e rwirbt , ist e in ande re s
als das e ine s Kriegsmanne s und soll nicht zuBübe r e ien missbraucht we rden . Die Kunst istau s Gott
,abe r e ue r Missbrauch und eue r We se n
7 5
aus dem Teufe l , und we nn ihr damit auch vie lgewinnt u nd re ich w e rde t , so ist de rj enige ,
we lche r mit ge stohlenem Gut re ich wird , dochbe i Gott nichts ande re s als e in Dieb . AusGott we rde n alle Menschen genährt und geführt ; Gott giebt u ns die Wahrhe it . Wennwir u ns abe r mit Lügen e rnähren wollen
,so
wird die Wahrhe it Lüge be i uns und w ir lebenals Lügne r . Ein e infältige r Baue r kann die salle s b egre ifen ,
ab e r die Ge lehrten b egre ife ne s nicht . “
„De r Arzt soll der Ordnung de r Natur
gemäss hande ln ; de nn e r ist nicht denMe nschenunte rworfen ,
sonde rn Gott durch die Natu r .De r Le ib hat e in ande re s Licht für sich se lbs t ,u nd em ande re s Licht ist das Licht de r Natur ,b e tr e ffend die Art (s e ine r Offenbarung) . Nunsollen sich die se zwe i Arten zu sammenfu gen,
dass e ins das ande re re cht angre ife und e insauf das ande re laute . De r ge zoge ne Le ib (de rane rzogene Inte llekt) ist in fremden Dinge nau fgewachse n . W e r sich se lbst empfinde t (zumwah ren Bewusstse in gekomme n ist) , de r ist
ausgewachsen ; w e r in e in unbekannte s We sengeht
,de r ist (sich se lbst) fremd . So ist die
Art de s Lichte s de r Natur,dass sie (in das
unte re Licht) e ingeht , kle ine r als e in Senfkorn ,
76
und darin zu e inem Baume e rwachs t,in de ssen
Zwe ige n sich vie le Vöge l aufhalte n könne n .
So soll de r Me nsch e in solche r Baum w e rde nund die Le h re Christi vom Senfkorn e rfüllen ,u nd e rkenne n
,dass de r Me nsch nicht alle in
für s ich se lbst ist,sonde rn für alle ande rn ; abe r
e in a lte r ausgewachsene r Baum (e in ve r
ko mmene s Gemüt) kann ke in wahre s Lichtfasse n , und ist gege n die se s Se nfkorn so gutw ie tot . Aus den a lten Ärzten und Pro fe ssoren
Paragr anum IV . Folgende Figur ve rsinnlicht dasGe sagte .
I . D a s g o t t l i c h e d e r We i s E r
L i c h t h e i t . lemntm'
s .
Ge ist .
II. D a s L i c h t
Erkenntnis ,
Inte llekt Begie rde(Ve rstand) (Le idenschaft).
HI. D a s L i ch T äu
d e r s c h ung .
Ma te rie(Dummhe it) .
De r Kre is s te llt die Sonne de r We ishe it (die Se lbste rkenntnis de r Wahrhe it) dar
,deren Licht (de r h e ilige
77
ist nichts mehr zu machen , „denn w ie konnte
au s e ine r alten Tanne e ine Eiche we rden . Sie
s ind ausgewachsen und ve rwachsen , im Mod e rve rmo o s t und verwicke lt , s o dass nichts als
Knorre n und Knüppe l daraus we rden . We nne in Arzt au f dem richtigen Grund stehe n soll ,s o muss das Senfkorn (de s Glaub ens) in de rWiege in ihn ge legt we rden , u nd e r muss indie se r Kraft au fwa chsen ,
w ie die Grosse n u nd
He iligen be i Gott . “
„Die Treue e ine s Arzte s ab e r liegt nicht
dar in,dass e r den Kranke n fle issig b e sucht ,
sonde rn darin , dass e r den Kr anken e rkenntu nd mit Treue und Fle iss ge le rnt habe ,
wasihm anl iege nd s e i. Mau lge sc hwätz, Sche in u nd
Namen (Gr o s sth u e r e i) gehören nicht dazu undsind ausse rhalb de r Lieb e . Die Lieb e liegtdarin , dass man le rnt dem Kr anke n nützlich
Ge is t) den himmlis chen (inne ren) Menschen e rle uchte t. Das
ober e Dre ie ck ist da s Symbol de s Bewusstse ins die s e shimmlischen Menschen, de r se in Licht vom he iligen Ge is tede r Se lbste rkenntnis empfängt . Das unte re Dre ie ck ist dasSymbol de s Bew uss ts e ins des irdis chen (ste rblichen) Me n
sche n,de r vo n oben e rle uchte t w e rden kann
, w enn e r sichüber das Re ich se ine r Il lu sionen e rhebt. Die be idenDreie cke in ihr er Ve re inigung s te llen die Ve re inigung vo n
Erkenntnis und Ve rs tand, vo n Gott u nd Mensch, die Du rchflr ingung des Dunke ls durch das Licht de r Erkenntnis , da r .
78
zu se in . Auch kann ke ine r e in Arzt se in oh neErfahrung ,
u nd die se s Le rnen durch die Erfah ru ng daue rt fort , solange man lebt . Nichtum s e ine r se lbst wille n sollte de r Arzt le rnen
Wollen,sonde rn um dem Kranken zu nütze n
,
sonst h angt ihm de r Doktortite l an,w ie e inem
Baue rn de r Ade l .Auch soll de r Arzt kunstre ich se in , diewe il
in ihm se lbs t die grössten Arcana liegen . Ermuss w issen ,
w as üb e r de r Natur (Ersche inung)und Art (Form) ist , w as übe r dem Leben ist ,w as s ichtbar u nd was unsichtbar ist , dass e r
die Kranke n ge sund,die Blinde n s ehend mache
u nd die Toten aufe rw e cke . Darin l iegt ke ineKunst , Doktor ode r Magiste r zu we rde n ; die skann man um Ge ld ; ab e r die Kunst ist e in
Doktor ode r Me iste r in Wahrhe it zu se in .
„Im Kranken se lbs t sollen vorhande n s e in
Die natürliche Krankhe it,natürliche r Wille
,
natürliche Kraft . In die sen Dr e ie n s te h e t de s
Arzte s We rk zu So nu n e twas
Na turliebe Krankhe iten sind zu unte rs che iden vo n
s o lchen , die au s magischen Ursachen entspringen. De r
natürliche Wille ist nicht de r e inge bilde te Wille de r Phantasie . Die na tü rliche Kraft ist die zur 'be rw indung de r
Krankhe it nötige Lebensene rgie . So finde t man z . B . be i
Schwindsüchtigen häufig e ine völlige Ene rgie losigke it, 'u nd
Be obachtungen,Ve rsuchen
,Übe rlie fe runge n
u . s . w . D e shalb is t auch das Gebäude de r
menschlichen Wissenschaft e in Stückwe rk undau s vie le rle i Ansichten zu sainmenge s e tzt ; ab e rdie We ishe it
,d . h . die wahre Erkenntnis de r
Wahrhe it se lbst , entspringt nu r au s e inem e in
zigen Grund , aus de r Offenbarung de r Wahrhe itse lbst .
„Ebe nsowe nig als e s zwe i Kre ise geben
kann , die e inande r nicht ähnlich sind, ebenso
we nig kann die We ishe it au s e inem ande rnGru nd als aus ihrem e igenen he rvorgehen
,u nd
w ie a lle Zahlen au s de r Eins he rvorgehe n,u nd
alle Mensche n u nd Dinge unte r e ine r Zahlge zahlt we rden und. alle in durch die Zahl vie lode r wenig ve rstanden wird , s o is t auch die
Zahl de r We ishe it nur e ine e rnzrge , und ausse rhalb derse lb en ist ke ine ande re Zah l . “
De r Grund de r Erkenntnis de r Wahrhe itbe steht in dem Dase in de r Wahrhe it , 'die nure ine e inzige , ewig u nd u nve rande rlic h ist . Wenndie 'Wahrhe it im Bewusstse in de s Me nschenoffenbar wird ,
da ist die Erkenntnis da ,u nd
w o s re sich nicht offenbart,da ble ibt s e lbs t
de r ge lehrte s te Mensch ohne wahre Erkenntnisund gle icht e inem Tie re
,das man wohl zu
De Fundamento Sapientiae . Tr. I .
8 1
die sem ode r je nem abrichten kann,das ab e r
für s ich se lbst ke ine e ige ne wahre Einsicht
5 . Di e B ü ch e r,w e l c h e d e r Ar z t
s t u d i e r e n
I . S ap i e n t i a . Das Buch de r Gotte se rke nntnis
,d . h . die We ishe it
,we lche de r
Mensch in se inem Bewus stse in finden muss .
„Die se s ist das höchste u nd e rs te Buch
,ohne
w e lche s e in Arzt nich ts Gute s ausrichte n kann .
Au s die s em kommt die re chte Ve rnunft,de r
re chte Ve rstand und das re chte Erwäge n . Inde r We ishe it (S e lbste rkenntnis) ist de r Grund
Man sagt,dass V i e r di e Zahl de r W e ishe it se i
,
w e il die w ahre Erkenntnis e intritt,w enn die Einhe it (die
Wahrhe it) in de r Dreie inigke it offenbart , w ie e s durch diebe ifolgende Figur symbolisch darge s te llt ist .
E r k e nn t n i s .
E r k e nn e r . E r k a nn t e s .
De r Mitte lpunk t e rw e ite rt sich im Bew ussts e in zum
s te ts w a chs enden Kre is e . D adurch w ächst die Erkenntnisu nd bre ite t sich au s . So wir d a u s de r Dre ihe it die Vie rhe it . Die s w ir d die
„Quadr a tur de s Zirke ls “ genannt.
L a b y r in t h u s M e d i c o r u m.
Pa ra c e lsu s II.
alle r Dinge,u nd die s e s Buch is t Gott s e lbs t ;
de nn alle in be i dem ,de r alle Dinge ge schaffe n
hat,l iegt die We ishe it und de r Grund alle r
Dinge . Die We ishe it kommt von Gott,u nd
de shalb können wir s ie eb e nsowe nig au s u ns
se lbst hab en ,a ls wir aus u ns s e lbs t Tag u nd
Nacht,Somme r und Winte r mache n könne n .
Somit sollen wir vor allem das Re ich Gotte ssuchen ,
in we lchem alle We ishe it liegt . Auchdie Natur kommt von Gott und ohne Gott e nt
steht nichts . De r Ge is t Gotte s ist niemandens
Eigentum,e s kann niemand übe r ihn ve rfügen.
De r Arzt muss s e lbs t in die se n Ge is t e ingehenu nd s e ine We ishe it aus ihm schöpfen . W e r
nicht in die se n Ge ist e ingeht , de r e rlangt ke ineSo soll unse re We ishe it au s Gott
flie ss en ,und w ir e rlange n sie
,indem wir Gott
(in uns) su che n und. ihn bitten ; denn w e r re chtbitte t
,dem wird nicht e in Ste rn statt e ine s
Brote s gegeben we rden . Was abe r ohne de nGe ist Gotte s in den Schulen e rfunde n wird
,
das ist alle s nur Sche in,ode r Finste rnis ohne
Licht . In unse rem e ige nen Inne rn müss en wir
Die s is t de r grosse Irrtum s o vie le r„The ologen“
,
dass sie sich grösse r dünke n als Gott , u nd den Ge istGotte s sich unte rw e 'rfen u nd diens tba r ma chen w ollen ,
an
sta tt in ihn e inzugehen u nd ih n in sich aufzunehmen .
83
die Gehe imniss e Go tte s kenne n le rnen, s o
w e rde n sie u ns offe nbar . We r das Buch Gotte snicht ke nnt , de r ist mit se he nde n Augen
2 . F irm am e n t u m . Das Buch de r Natur .
Die s ist die Kunst,den Charakte r de s Ganze n
in s e inen e inze lnen Ersche inungen zu e rkennen .
'So giebt s ich e in Baum vo n se lbst durchs e ine Ersche inung als das
,w as e r ist
,zu e r
kennen ,u nd be darf ke ine s ande ren Zeugnisse s
,
u m zu b ewe isen,dass e r e in Baum ist
,u nd
e in Brie f,s e lbs t wenn e r üb e r hunde rt Me ile n
w e it he rkommt , giebt u ns e in Bild de s Ch a
r akt e r s de sj enigen ,de r ihn ge schrieb en hat .
De r Arzt sollte die Fähigke it hab e n,in se ine r
We ishe it das We s e n de r Dinge zu sehen ; dannkommt de r Ve rs tand u nd prüft das
,w as die
We ishe it sieht,im Spiege l de r Natur . Das Buch
de r Natur b e trügt niemanden . Wenn wir e s
nich t le s e n können ,ode r e s m issve rstehen
,so
ist nicht die Natur,sonde rn uns e r e igene r Un
ve rstand daran schuld . We r e in Künstle r istde r ve rs teht se ine Kuns t
,u nd w e r die Kuns t
le rnt,de r wird e in Küns tle r . W e r e in Ding in
Die s ist da s Buch„D zya n
“
,d. h . die Se lbs t
e rkenntnis,in w e lche r die Erkenntnis alle r Dinge e nt
ha lten ist .
84
Wahrhe it e rkennen will , de r muss e s so auffas s en
,w ie e s in Wirklichke it is t , und nicht
a ls was e s ihm s e ine Phantas ie vorspiege lt .So muss auch die Natur aus ihrem e ige nenGrunde ve rs tanden we rden ,
s o w ie sie is t , undnicht aus dem
,was die Phantas ten übe r s ie
3. D a s B u ch d e r v i e r E l e m e n t e .
„Die
Eleme nte s ind die Mütte r de r sichtbaren Korpe r .Aus dem Ath e r entspringe n Erde
,Luft
,Wass e r
und Fe ue r , und in j e dem de rse lben sind diedre i Zustände , 4 ', zu unte rsche iden . Au s
die s en dre ien wachs en alle Dinge . We r die
Eige nschaften de r Elemente in ihren dre i Zus tänden kennt , de r finde t darin die Erklärungde r Entwicklung alle r Krankhe iten . Durch dasBuch de r vie r Elemente finde t e r die Be s c h r e ibung de r Me nschen .
“
4 . Da s Bu ch d e s M e n s ch e n .
„Das is t
n icht genug,das s de r Körpe r de s Mensche n
ge s ehen und aufge schnitten und wie de r b e s ehe nw ird . So sieht e in Baue r auch
,de r in e inen
Ps alte r schaut und nichts davon ve rsteht . Man
Die Natur ist e in Alphab e t,die e inze lnen Er sch e i
nungen darin die Buchstaben. We r richtig le sen W ill, mussdas ganze Alphab e t kennen.
83
muss nicht nu r B e obachte r , sonde rn auch Philosoph se in . Wo de r Philosoph aufhört
,da fängt
de r Arzt an .
“
5 . Da s B u ch d e r Al ch e m i e , „ohne w e l
che s ke ine r e in Arzt se in kann . Die Alchemieist die Kuns t
,die Leb enskra ft ist de r Künstle r .
Durch s ie wird das Brot im Mage n ve rdautund in Blut u nd Fle isch ve rwande lt
,was nicht
durch den Backofen ge schehen kann . Darumis t die Alchem ie e in e von Gott e inge se tzteKunst u nd die re chte Kunst de r Natur . Die
Su de lko c h er e i ab e r ist von den Apotheke rne rfunden . Ein Doktor ohne alchemis tischeKenntnis se ist eb ensowenig e in w irkliche r Arzt
,
als das Spiege lb ild e ine s Mens che n e in wirkliche r Mens ch is t .
6 . Da s B u ch d e r Er fah r u n g .
„Das
richtige Wiss en be ruht in der Erfahrung d e ssen ,
w a s als wahr und richtig b e funden wird . Die
Erfahr ung bilde t nicht bloss das Wis s en,s o n
d e rn das We s en de s Menschen u nd ve rle ihtihm s e in Können . Je de r sollte s e in e igene sWissen au f den höchsten Grad bringe n
,u nd
s ich nicht damit begnüge n ,sich auf die An
gaben ande re r zu ve rlasse n .
“
D i e s s in d d ie B ü ch e r,d ie j e d e r Ar z t
k e nn e n s o l l ; d a n n e r s t w e r d e n ihm d ie
fo l g e n d e n n ü t z l i c h s e i n
7 . Die Ap o th e k e d e r N a t u r . Die ganzeNatur is t e ine Sammlung vo n Na turkr äften , diezum Gu ten sowohl als zum Bösen ve rwende twe rde n könne n , und die se lbe n Kräfte sind auchimMe nsche n e nthalten . Die He ilung ge schiehtdurch die Natur
,und die We ishe it de s Arzte s
kann sie le ite n . Je de r Mensch hat den Erhalte rse ine r Ge sundhe it , w ie auch de re n Ze rstöre rin sich
,u nd w as de r e ine ze rbricht
,das baut
de r ande re wie de r auf. Be ide gehen ste tsgege ne inande r . Wäre de r vo n Gott e ing‘
e se tzteinne rliche Arzt (die He ilkraft) nicht vorhande n ,s o blieb e de s äus s e ren Arzte s wegen nichtsam Le b en . De r äuss e re Arzt kann dem inne renAr zte be is tehen ,
wenn die s e r e rmüde t ist ; ab e rgegen den Tod giebt e s ke in ande re s Mitte l ,als die Gegenwart de ssen
,de r den Tod übe r
wunde n hat . “
8 . Th e o r i e .
„Die richtige The orie is t die
3en1ge ,we lche au s de r Erkenntnis de r Natur
he rvorgeht . So w ie die wahre The ologie ausde r Gotte s e rkenntnis stammt
,so geht dieArzne i
kunde aus de r Nature rke nntnis he‘
rvor . Was
das Buch de r Natur in se inem inne rsten Grunde
88
sehe n die Form,abe r de r Ve rs tand s ieht die
darin e nthaltene n Tugenden . In den Tugenden,
u nd nicht im L e ib,liegt die Arzne i . De r
Ge ist ode r das We sen ist dem side ris che nMenschen offenbar , s o w ie de r e lementar is c h e
Körp e r dem äuss e ren Me nsche n vor Augenl iegt . We r die se s Buch de r Magie be sitzt
,dem
s chade t e s nichts,wenn auch alle ge druckten
Büche r ve rloren gehe n .
“
1 0 . D i e E r k e n n t n i s d e r P r i n z i p i e n .
De r Urspru ng e ine s j e de n Dinge s is t u nsic h t
bar . Dasj enige,w as in e inem Dinge w irksam
ist , ist de r ,Ge ist‘
,das Leben
,die p r im a m a
t e r i a ode r uns ichtbare Essenz . Die Form is t
körpe rlich,die Ess enz as tra lis c h u nd ge istig .
We nn die Arzne i in den Körpe r ge langt , s o
nimmt die se r den a stralis c h en (äthe rischen) Te ildavon auf
,u nd das Ausse re zieht da s Inne re
(da s Körpe rliche das Ge istige ) an . Auch ent
De r As tr alko rp e r de s Menschen h a t se ine inne rliche nSinne , sow ie de r äuss e re Körp e r die äuss e ren. Solangedas Bew ussts e in de s Menschen im physischen Körpe r lokalisie r t ist
,nimmt e r nu r durch die äusse ren Sinne w ahr .
Wird e s in dem Astra lkörp e r c entr al isie r t, s o e rw a chen die
inne ren Sinne . Höhe r abe r a ls di e physischen Sinne u nd
höhe r als da s Astralbew u sstse in steht die Erkenntnis de r
Wahrhe it durch die vo n ihr e rle uchte te Inte lligenz .
springt au s j e dem Dinge , das vo n de r Naturgebilde t wird
,e ine Form
,die dem Charakte r
de s Dinge s entsprich t , und e s is t dah e rmöglich
,au s de r Form u nd Ersche inung vo n
Pflanzen de re n He ilkräfte zu e rkenn en . Die
Ge s taltungen de s Ge iste s de r Arzne i s ind dieA r c a n a und gros s en Gehe imniss e in de r Natur .
In ihnen liegt die Kraft de r He ilung . Die seGe staltunge n sollen durch das ob en genanntevierte Buch ge funde n
I I . Ur s p ru ng d e r Kr ankh e i t e n . Die
Alte n glaubten,dass alle Krankh e iten vo n den
vi e r ,Humore s ‘ e ntstehen ,und s ie me inte n damit
die vie r Elem ente,ve rgassen ab e r dab e i de n
Same n , aus dem die Krankhe iten wachs en .
Die Elemente ab e r geb en nichts , s ie empfangennu r ; w ie j a e in Apfe lbaum wohl au s de r Erdewächst
,ab e r nu r dann ,
w enn de r Same dazuvorhande n ist . Die Elem ente s ind somit nichtdie Ursache ,
sonde rn das Mitte l . Man muss
Kurzsichtige G e lehrte hab en e s Para ce lsus s ehr üb e lgenomme n, dass e r behaupte te , die Form de r Pflanzen s tehein gew iss e r B e zie hung zu den Formen de r Organe
,de ren
Krankhe iten sie zu he ilen ve rmögen ; ab e r für denj enigen ,
de r die Einhe it de s We s ens a ll e r Dinge u nd die darausentspringende Harmonie e rkennt
, e rgiebt s ich de r Zu sammen
hang zw ischen Kraft,Zahl
,Form u nd Ers che inung vo n se lb st.
90
de shalb die Krankhe ite n a u s ihrem e ige ne nSamen u nd Ursprung e rkenne n . Es hande ltsich nicht um die Be se itigung de s Bodens
,au f
dem die Krankhe it wächs t ,'
sonde rn um die
Be se itigung de r Krankhe it ; denn in ke inemFa lle soll de r Le ib de r ihm nötigen Elementeb e raubt we rden . Ein We instock wächst au s
e inem s ichtbaren Samen ,u nd au s die s em
w achsen die Trau b en , au s die s en de r We in .
So hat j e de s Ding e ine n Same n,de r ab e r nicht
imme r s ichtbar ist,
u nd die s e r Same ode rUrsache is t das Produkt e ine r noch tie fe r liegenden Ursache Den Sam e n
,au s dem de r
We in wächs t,s ieht niemand ; de r Sam e
,au s
dem das Holz wächst,ist s ichtbar . B e ide sind
ab e r unge schie den,s o w ie Se e le u nd Le ib . So
hab e n auch die Krankhe ite n zwe ie rle i Samen ;e ntwe de r ist e r schon vom Anfange an ges chaffen (latente Krankhe itsursache ) ode r durchVe rde rbnis e ntstand en , u nd j e de s Re zept , da snicht gegen den Samen (die Krankhe itsursache )ge richte t is t
,taugt nicht vie l . “
Es he is s t,dass de r Arzt dort anfängt , wo
de r Philosoph aufhört . Wenn man abe r ke inPhilosoph ist
,und von de r Philosophie nichts
w e iss,w ie kann man da anheben ,
wo die
Philosophie au fhört ? De r Philosoph hört au f
Fe ue r . Ihr habt mich nicht ge tro s te t mit e ure rArzne i , als ich krank lag . Ihr habt mir dasMe ine ge nommen und mir nicht geholfe n .
Ihr habt euren Gott ve rlassen u nd nichts vonihm ge le rnt ode r zu le rne n begehrt . Ihr habte ure Schätze nicht im Himme l
,sonde rn auf
Erden ge sucht,u nd me ine We rke in de r Natur
nicht e rgründe t , w ie s ich’s für e inen Arzt gebüh rt , sonde rn le ichtfe rtig gehande lt . Darumthut eure Augen auf
,damit ihr vo n die sem
Fluch e rlös t we rde t ; denn w e r sich auf Gottve rlässt
,de r wird in ke inem Labyrinth irre
ge führt we rden u nd se ine Kranken nicht töten .
Wohl dem , de r nicht den Irrgängen de s Labyr inth e s nachgeht
,sonde rn de r Ordnung de s
Lichte s de r Natur . “
III .
V o n den fü nf K r a nk h e its u r s a c h en .
(De Entz'
öu s Af o r öo r um.)
Parace lsus sagt :„Es giebt nu r e ine e inzige
Que lle alle s Dase ins,e ine e inzige Urkra ft , au s
denen alle Kräfte entspringe n,und wenn wir
in e inem wahren christlichen Ge iste,
“ d . h .
vom Standpunkte de r Gotte se rkenntnis die
Krankhe itsursachen b e schre ib en w ollte n,
s o
93
würden wir nur e ine e inzige Ursache finden,
näm l ich den Ungehorsam gege n das Ge s e tz .
Da ab e r de r Inte llekt das unte ilbare Ewigenicht in B egriffe fas s en , s onde rn die s nur inde r Kraft de s Glaub ens e rkannt we rden kann
,
s o müss en wir in e inem„he idnisch en Stile “
schre ib en ,d . h . wir müss en die Wirkung de r
Einhe it in den ve rschie de ne n Forme n,gle ich
sam als Glie de r de r Einhe it be trachten , u nd
da finde n wir nu n fünf ve rschie dene En t i a,
d . h . Anfänge ode r Prinzip ie n,au s denen alle
Krankhe iten entstehen,die ab e r all e au s dem
e ine n Grundprinzip alle r DingeDie Krankhe ite n we rden somit nach ihren Ursache n in fünf Klass en e inge te ilt
,nämlich :
1 . En s A s t r a l e . Kr ankhe ite n,die ihr e Ur
sachen im Astralkörp e r u nd in as tralis c h enEinflüss e n haben .
2. En s V e n a l e . Kr ankhe ite n , die au s V e r
u nr e inigu ngen u nd giftigen Subs tanze ne ntstehe n .
3. En s Na tu r a l e . Kr ankhe iten,die den
individue llen Eige nschaften e ntspringen .
4 . En s Sp i r i t u a l e . Durch magische Einwirkunge n e rz eugte Krankhe iten .
P a r am i r u m. Prolog . S . I I .
94
5 . En s D e a l e . Krankhe iten infolge de rWirku ng de s Ge se tze s Gotte s (K arma ) .Die le tzte re Ursache ist die indirekte Grund
ursache vo n alle n übrige n Ursachen,und j e de
Krankhe it kann in e ine r ode r me hr e ren vo n
die sen fünfe n ihre direkte Ursache habe n .
Darin be s teht nu n die Kunst de s e insic h ts
vollen Arzte s , dass e r die e ine r Krankhe it zuGrunde l iege nde Ursache e rkennt
,u nd s ie
de rse lb e n gemäss b ehande lt. Er soll nicht nure ine
,sonde rn alle die Urs achen de r Krankhe it
,
die e r behande ln will , e rkennen . Zieht e r nure ine davon in B e tra cht , s o kann e r le icht irre n .
So kann z . B . e in Astrolog vie lle icht rich tigb e re chne n ,
we l che Krankhe ite n dir drohen,
u nd w ie lange die Ge fahr daue rn wird ; ab e re r zieht dabe i nu r e ine de r fünf Ursache n inBe tracht u nd die wahrs che inliche Folge davonist
,dass se ine Prophe ze iung s ich nicht e rfüllt
und e r ausge lacht wird .
“
I . E n s A s t r a l e .
Da alle s Sichtbare und Körpe rliche die
na c h s tliegende Ursache s e ine s Dase ins in dem
Vorhande ns e in de s unsichtbaren äthe rischenode r astra lis c h en We sens hat , de ss en äusse res ichtbare Ersche inung de r physische Körpe r
96
Schalle s im Menschen ,11 . s . w .
,Gle iche s zieht
Gle iche s an wirkt e rnähre nd au f das Gle icheu nd ze rstörend au f das Ungle iche e in .
Co rp o r a n o n agu n t , n i s i fl u i d a s in t .“
Das Körpe rliche kann auf das Körp e rliche nurm e chanisch w irken ; ab e r die äthe rischen Sc h w ingungen dringen in das Äthe rische im Mensche ne in und könne n dadurch in ihm nic h th a rmo
nische Schwingungen in harmonische ve r
w ande ln . Darin b e s teht auch die He ilwirkungde r Pflanze n , de ren As tralbe standte ile im As tralkörpe r de s Me ns chen gewisse Zustände he rvorrufe n könne n
,we lche dann im physische n
Organismus als korre spondie re nde Ers c h e i
nungen auftre te n,he ilsam ode r giftig wirke n
könne n .
„Es is t e in Ding
,da s wir nicht sehen
,
u nd das alle s,w as da lebt u nd Empfindlichke it
hat,am Lebe n e rhält . Die s kommt au s dem
Ge stirn . Also is t vorhande n e in Fe ue r,das
da brennt,we nn Holz da ist
,und ohne Holz
kann ke in Fe ue r brennen . So . ist au ch dasLeb en e in Feue r und kann nicht leb en ohnedas Holz . De r Le ib is t das Holz ; das Lebe nin ihm das Fe u e r Nun lebt das Lebe n ausdem Le ib ; folglich muss de r Le ib e twas hab en
,
das vom Le ben nicht ve rzehrt wird ,sonde rn
in se inem We s e n ble ibt . Die s ist das Ding ,
97
davon w ir als dem En s e rzählen , d ie se s kommta u s dem Firmam ent . Das Firmame nt abe rb e ruht in dem
,was wir das M he is s en
, u nd
e s giebt für den Arzt nichts Nützliche re s zube trachten ; denn üb e r ihm ist nichts
,u nd in
die s em M sind wir se lbst u nd alle Ge schöpfeim Himm e l u nd au f Erde n e ntha lten , u nd alleElem ente leben in und au s ihm .
“
Das M b e deute t alle s , den Makrokosmosu nd Mikrokosmos . Die ganz e Natur is t de r
„Unive rsalm e ns ch“ ode r de r Makr okosmos
,de r
individue lle Me nsch de r Mikrokosmos ode r diekl e ine We lt
,u nd zwis chen b e iden finde t e in
b e s tär‘
1dige r Aus tausch vo n Kräften statt . B e ides tehe n in ge gens e itige r B e ziehung zu e inande ru nd wirke n as tr alis c h u nd ge is tig auf e inande re in . Die Formen in de r Natur ve rände rn s ich
,
ab e r die Natur,als Ganze s b e trachte t , is t , den
Menschen mite inge s c h l o s s en ,e in unte ilbare s
We sen,in we lchem Körp e r (Stoff) , Kraft (S e e l e )
u nd B ewu s sts e in (Ge is t) unze rtrennl ich a ls Ein
he it e rs che inen . De r Mens ch is t de r Centr alpunkt de s Le b ens in de r Natur . V o n ihm
s trahle n Kräfte au s in das gros s e Ganze ,und
au s die s em Ganzen s trahl en sie wie de r in ih n
„Lo tu sblu th e n
“ Vol . V II S . 7 .
Para c e lsu s II .
98
zurü ck. De r Strom von Wille u nd Ge danke ,de r vo n dem Mens chen ausge ht , wirkt nichtnur auf ande re Me nsch en
,sonde rn auf die ganze
Natur, je nach se ine r Be s chaffe nhe it , he ilsam
ode r giftig e in. De r Willens u nd Ge danke ns trom vie le r su ndh afte r Menschen ve rpe ste tmora lisch die Luft , u nd wirkt schlie ss lich aufdie äusse re Na tur schädlich e in ; e r kann die
Elektrizität de r Atmosphäre,Trocke nhe it
,Dürre
,
Pe st u . s . w . ve rurs achen,währe nd de r Ge ist
,
w e lche r den Ge danken re ine r u nd lieb evolle rMe nschen e nts trömt
,s egensre ich wirkt .
Wie die Schale das Ei , ode r die Luft dieErde umg1ebt
,s o is t alle s von e ine r äthe rischen
,
astra lisc h en und ge istigen Atmosphäre umgeben ,
und e s durchdringt die von dem e inenDinge ausge hende Kra ft das We s en de s andere n . De r Einflus s de r vo n de r Sonne kommenden K räfte b e le bt die ganze Natur
,de r
Ge ist Gotte s das Al', u nd wenn die se r Ge istim Me nschen zur Kraft geworde n is t , s o is t
e in solche r Mensch gle ichsam e ine Sonne ,
we lche göttliche Kräfte ausströmt . Auch dieSte rne u nd Plane ten senden ihr e Einflüs s e zurErde ; abe r ke in Einfluss kann e ine Wirku ngauf e ine n Körp e r ausüb en
,wenn nicht e ine
Empfänglichke it dafür vorhanden ist , d . h . we nn
we de r,noch ve rkü rzt e r e s
,u nd wenn auch
niemals e in Mond am Himm e l e rschiene n wäre ,
s o gäb e e s doch Leute,die s e ine Na tu r an
s ich hätte n (d . h . Schw ärmer u nd Phanta ste nsind) . Darum , das s de r Mar s grimmig is t
,
da rum is t Ne ro nicht s e in Kind gewe s e n . Obs ie schon e ine (die s e lbe ) Natur gehabt habe n,
hat’s doch ke ine r vo n dem ande rn an
ge nomm e n .
“
Im Menschen s e lbst is t de r Ke im zu s e ine rEntw icklung ,
S e lbstbehe rrs chung u nd S e lbs tändigke it enthalte n . Alle plane tarische n Einflü s s e zus amm engenomm en könnte n in e inemBoden
,in w e lchem ke in Kirschke rn enthalte n
is t , ke ine n Kirs chbaum e ntstehe n machen . Is t
ab e r e in solche r K e rn da,s o is t in ihm s e lbs t
a lle s enthalten , w as notig is t , u m ih n zu e inemKirs chbaum w e rden zu la s s en . S e ine Umgebunglie fe rt nu r das zu s e inem Wachs tum nötigeMa te rial ; die s chöpfe rische Kraft is t in ihm
s e lbst . In die s e r b e s teht s e ine Individualität,
we lche Parace lsus das„En s S e m in is “
nennt .Die s e r Same n be darf de s D ig e s t s
,d . h . de r
zu s e ine r Entwicklung nötigen Be dingunge n,
we lche ihm die au f ihn e inwirkenden Natu rkräfte lie fe rn .
Das En s S e m in is de s Me nschen ist s e ine
ge istige Individualität,we lch e e r mit s ich auf
die We lt bringt . Die B e dingungen,unte r de ne n
e r s ich e ntw icke lt,
s ind s e in„Dige s t“ . Ein
Kind kann unte r den b e s ten Kons te lla tionende r Plane ten ge bore n s e in u nd dennoch e ine nhäs s liche n Charakt e r entw icke ln . In die s emFa lle s ind n icht die Plane ten
,sonde rn s e in
E n s S e m in is (d . h . s e in individue lle s Karm a,
w e lche s e r s ich in frühe ren Re inkarnatione ne rw orben hat) daran s chuld . Je de rmann w e is s
,
das s bös e B e ispie le , s chle chte Le ktüre u . s . w .
gute Sitte n ve rde rb en können,abe r s ie ve r
de rbe n s ie nu r dann , wenn man s ich du rchdie s e lben ve rde rb e n läss t . W as ande f
’
é Me n
s che n de nken,nützt u nd s chade t uns nichts
,
solange wir nicht ihre Ge danken in uns au f
nehm en u nd sie zu den unsrige n machen . Was
de n Mens chen am b e sten ge gen alle„astra l i
s chen “ ode r e instrahle nden Einflüs s e s chützt ,is t das wahr e inne rliche S e lbs tb ewus s ts e in .
D e sha lb ist auch die Hebung de s Se lbs tb e w uss ts e ins u nd Stärkung de s Ve rtraue ns imKranken e ine s de r b e s ten He ilmitt e l zu de s se nHe ilung . Dem wahr en S e lbs tb ewuss ts e in ent
Springt e ine ge is tige Kraft , we lche a u f de n
Kr anken vom Arzt e üb e rtragen we rde n kann ,
vorausge s e tzt , das s die s e r sie s e lb e r b e s itzt .
We nn das S e lbs tb e w u ss ts e in de s Arzte s nichtin phantas tische r S e lbstüb e rhebung , sonde rnin wahre r Üb e rzeugung b e steht , die aus e igene rw ahre r Erke nntnis he rvorgeht , s o is t s e in Glaubee ine ge is tige Kra ft , we lche auf den Ge is t de sKranken
,de r zu ihm Zutrauen hat , wirkt , u nd
dadurch wirkt die Gegenwart de s Arzte s a lle ins chon an s ich se lbs t he ilsame r auf den Kranke ne in
,a ls alle Arzne imitte l .
2 . E n s V e n e n i.
Einhe it ist Re inhe it . K e in Ding is t unr e inan sich se lbst
,abe r wenn zwe ie rle i Dinge
zus amme nkomme n,
s o ve runre inigt das e inedas ande re .
„Ein j egliche s Ding ist in s ich
s e lbs t vollkomme n u nd wohlb e schaffe n , ab e rzu dem Nutzen e ine s ande rn kann e s gut ode rbös e se in .
“ Wenn zwe i e inande r entgegenge s e tzte Prinzipien sich ve rmische n , s o tritte ine Störung und e in Kampf u ms Das e in e in
,
in w e lchem das stärke re s iegt . Die s is t im
Ge is tigen s o w ie im Mate rie lle n de r Fa ll,denn
e s he rrs cht durch die ganze Natur das gle icheGe s e tz .
De r Organismus de s Menschen is t a u s den
s e lb en Prinzipien ,Kräfte n u nd Eleme nten zu
s ammenge s e tzt , w ie die gross e Natur,u nd j e de s
1 04
m u ss als e in Ganze s b e trachte t u nd b ehande ltwe rde n . We nn e in e inze lne r Te il e rkrankt
,so
le ide t das Ganze darunte r,u nd e in Allgeme in
le ide n prägt s ich am de u tlichs te n in demj e nige ne inze lne n Organe au s
,we lche s s e ine r Natur
gemäss da für am ge e igne ts ten ist .So w ie de r Mens ch Organe zur Aufnahme
mate rie lle r Naturkräfte h at , s o hat e r auchsolche zur Aufnahm e ge is tige r Kräfte . Wennabe r von
„Kräften“
die Re de is t,s o sind damit
auch s e lbs tve rs tändlich„Substanzen“ geme int
,
we il e ine Kraft ohne Subs tanz nicht de nkbaris t . Auch wus ste n die Alten ,
dass alle s,w as
existie rt,e ine Offenba rung de s Ge iste s ist
,u nd
dass e s de sha lb ke ine n„Stoff“ ode r
„Kraft“
ohne Ge is t geben kann,u nd sie unte rschie de n
de shalb in j e dem Dinge Ge is t, Kraft und Stoff,und be ze ichne ten die s e als die
„dre i Sub
stanze n“
,nämlich da s mate rie lle Prinzip ,
Ene rgieu nd Ge is t ode r Wie die mode rne
Wenn die w ahre Erke nntnis ve rlo ren geht , s o be
ginnt die V ie lw iss e r e i . Die mode rne Wiss e nscha ft schw e lgtin de r Vie lhe it de r Formen u nd w e iss nichts vo n dem
Prinzip,da s alle n Fo rme ne r s c h e inu ngen zu Grunde liegt .
Die Alte n w a ren u ns w e i t voran,indem s ie die a llgeme ine
Urma te rie e rkannte n,
au s de r a lle Ve rschiedenhe iten de s
Sto ffe s e ntspringe n ; die mode rne Wissenschaft spricht vo n
„S toffe n“ u nd ke nnt nicht de n Stoff. Sie ve rgiss t , da ss
10 5
Chemie ihre ve rs chie denen chem is chen Ze iche nfür die soge nannte n chem ische n Grunds toffeh a t
,die doch nichts ande re s als Modifikationen
e ine r e inzige n Urmate rie s ind,s o hatten auch
die Alten ihr e a lc h emis c h e n Ze ichen u nd
be ze ichne ten die dre i Subs tanzen“w ie folgt :
6 S a l z , d . h . das mate rie lle Prinzip ode rdie Mutte r Natur .
S chw e fe l,d . h . die Kraft ode r Ene rgie
in de r Natur .
9 M e r ku r , d . h . da s L eb en ,de r Ge ist
,
B ewuss tse in ode r Inte lligenz .
Alle Begriffe,die wir u ns vo n de r ew ige n
Einhe it mache n,s ind unzure ichend , da e s e b e n
nu r Ve rsuche s ind,das Unbegr e ifliche in se ine r
Offenbaru ng zu e rfors chen und e s dem V e r
a lle s Se in nu r re la tiv is t , u nd nu r den Zustand e ine s Dinge sin e inem gege b enen Momente u nd unte r ge w iss e n B e dingungen b e de ute t. Au g u s t S t r i n d b e rg s agt :
„Die Alten
ha tten noch e ine ge w is s e Hochachtung vo r de r Ma te rie,
die w ir ande rn Ma te ri a lis ten nicht hab en,u nd. j ene ge s tehe n
de r Ma te rie e in Mass vo n S e e le ode r Bildungstrieb zu ; sie
sahen me hr na ch den Eigenschaften de r Körpe r u nd s chlos s envo n den Wirks amke itsäu ss e r ungen a u f die Be schaffenhe it .Sie suchte n w enige r da s j e tzt s o geprie s ene Th a tsäc h lic h e ,Handgre ifliche ,
a ls da s für den Ge danken Fas sbare .
“
(„An t ib a r b a r u s“ S . Abe r die We lt dreh t s ich be
s tändig,u nd s o kommt auch die Wissenscha ft w ie de r imme r
mehr a u f de n Standpunkt de r Alten zurück .
s tandniss e nahe r zu bringen . Halte n wir abe rnicht dab e i an de r Empfindung (dem Glaub e n)de r Einhe it fe s t
,\
s o dienen auch die s e Begriffenu r dazu
,u ns zu ve rwirre n ;
'denn wir ve rfa lle ndann in den Irrtum ,
die ve rschie de ne n Artende r Offe nbarung de s e inen Leb e nsprinzips fürge sonde rte We senhe ite n , Raum ,
Bewegung u nd.
B ewuss ts e in für vone inande r ge trennte Dingezu halten . Ste lle n wir u ns da s ganze We ltallals die Offe nbarung e ine s Lebensprinzips vor
,
da s alle s in allem ist,u nd aus se r dem nichts
exis tie rt , u nd be ze ichnen wir die s z . B . m it dem
Namen„Leb ens e lektr izität
“
,so e rblicke n wir
die„dre i Substanze n“ vie lle icht in folgende r
Forms te llt s ich uns dar als das Elektr izitäts
volume n (Ausdehnung , Raum) ,
4 die e lektris che Spannung (Wille , Gegens atz u nd Bewegung) ,9 die Intensität de s Strome s (Bewussts e in,
Le ben) .Ode r wir können uns die ewige Einhe it in
ihre r Offe nbarung vorste llen a ls : 9 da s Dunke l ,die Unwiss enhe it u nd Unth ätigke it , 4 Fe ue rode r Le ide nschaft
, 9 Licht ode r Erkenntnis .
Solche r Ve rgle iche l ie ss en s ich noch vie le an
bringen . Sie b e ze ichnen Ve rschie de nhe iten vo n
e rkenne ; nicht s o , w ie e r s ich die s e lbe n vie lle ichtin seine r Phantas ie vorste llen mag , sonde rn inWahrhe it (im Lichte de r Natur
,we lche s die
grosse We lt ist) . Die se dr e iS u bstanzen ge b e nall en Dinge n ihre Körpe rlichke it , u nd. j e de de rs e lben h at ihre be sonde ren Eige nschafte n . Wennunte r die s e n Une inigke it in ihrem Wirken ent
ste ht,so ist e ine Krankhe it das
j e de smal , wenn e in s olche s Einze lwe s engeboren wird , s e i e s nu n e in chem is che s Atom ,
e in Bacillus, e in unsichtbare s Astralw e s en , e in
Wurm ode r e in Mensch,da tritt mit ihm e in
Einze lw ille ins Da s e in ,de r ,
vom Wille n de s
Ganzen in s e ine r Richtung ve rschie de n,zu
w achse n b e stre bt ist u nd den Kampf um se inDas e in b eginnt . Da die ganze Schöpfung e ineOffe nbarung de s Unive rs al -Leb ensprinzips ist
,
u nd e s in de r Natur nichts absolut Tote s giebt ,s o s ind auch alle
„Krankhe itse rrege r de r
mode rnen Me dizin Leb ewe sen . S ie sind die
Ursache n von ans te cke nden Krankhe iten ,u nd
w as man he ute„Miasme n“ ne nnt war Parace lsus
unte r dem Name n T a l p a,M a t e n a
,T o r t i l
l e o s , Pe rm a t e s u . s . w . be kannt . Er sagtIhr sollt wiss en
,das s Gott in a llen Elem enten
Paramir . Lib . I .
1 09
leb endige Kre aturen ge schaffe n hat u nd nichtshat lass e n l e e r se in . Nicht a l le in Unve rnünftige s , sonde rn auch Ve rnünftige s . W a s im
Re iche de s Sichtbaren gebore n wird ,das h at
s e inen Ursprung im Firmament (im Unsic h t
bare n) . Ohne e ine solche Erzeugung im Obe rnhätte e s unten nicht offenbar w e rde n können .
Gott ist w u nde rbar lic h in s e inen We rken u nd
Ge schöpfen . Dem Mens chen , a ls de r e de lste nKre atur s teht e s zu
,die Natur zu e rfors chen
,
dam it s ie die Wunde rwe rke Gotte s offenb are ;denn w as hab en wir au f Erden
,a ls a lle in in
göttlichen We rken zu wand e ln und s ie zu e r
kennen ,damit wir nicht w ande ln in den Dingen ,
die n icht göttlich sind .
“ >l<
)Ge sundhe it is t Harmonie . Darin b e steht
die Harmon ie de s Ganzen,das s j e de r e inze lne
Te il sich dem Ge s e tze de s Ganz en fügt u nd
im Einklang mit dem Ganz en is t . Die s is t imKle inen , w ie im Gros s en
,im M e nsche n
,im
Sta ate ,im ganzen We lta ll de r Fall . Die Kuns t
de r He rs te llu ng de r Ge sundhe it b e ruht darin ,
das s man die Störungen aufhebt und den e r
krankten T e il wie de r in Harmonie mit demGanzen bringt .
F aramir . Lib . I, 4 .
Je de s Ding wachst durch die Nahrung , diee s in s ich au fnimmt und die s e inem We se ne ntspricht . Da s Ge istige wird durch ge istigeEinflüsse ,
das Ma te rie lle durch mate rie lle Einflüs s e e rnähr t . Empfindunge n u nd Ge danken
,
w e lche nicht de r wahre n Mensche nnatu r ent
spre chen ,sind eb enso ve runre inigend und
schädlich fur se in Gemüt,als e s giftige ode r
unve rdauliche Subs tanze n für s e ine n Körpe rsind . In b e ide n Fällen hande lt e s s ich daru m ,
s ie auszusche id en oder ihre Wirkung zu ne u
tralisie r en . Hie rzu h at j e de r Mensch den AIc h emis ten in sich s e lbst
,de r das Gute vo m
Bös en sche ide t . Für de n Körpe r hat de rse lb es e ine We rkstätte im Mage n
,für den Ge is t in
de r Ve rnunft:„In j eglichem Ding ist e ine
E s s e n t i a (da s Gute ) u nd e in V e n e num (dasGift und w as für den e ine n gut is t
,das ist
vie lle icht für den ande rn schle cht . D e sha lbkönnen solche Krankhe ite n nicht nach de r
Schablone behande lt we rde n,und de rj enige
,
we lche r we iss,w as in dem e inze lnen Fa lle gut
ist, das is t de r richtige Arzt . „
Das sollt ihrfür grosse He imlichke it halte n ,
wenn ihr daswohl e rkennt , we lche s Gift die Mutte r de r
Krankhe it s e i. Alsdann mögt ihr wohl Arztgehe isse n w e rde n . Wann ihr wiss e t dann
,
ins Leb en e ine gew isse Summe vo n Kraften
mit sich bringt,durch w e lche s e ine kle ine We lt
(Mikr o ko smu s) re gie rt wird . In die se r Summeb e s teht se ine Eigenhe it
,s e ine Individua lität .
„Im Me ns chen is t da s Firmame nt mit ge
w altigem Laufe le iblich e r Plane ten u nd Ste rnen,
die da geb e n Exa ltationen ,Konjunktione n u nd
Oppos itionen (vo n Kräften) , u nd w as da imInne rn vor s ich geht
,da s finde t schlie ss lich
s e inen Ausdruck im 'le ibliche n Firmament ‘
(d h . im Mate rie llen) . So kann man durch dieErkenntnis de s Inne rn de n Grund de r äu ss e r
lichen Ersche inungen e rkenne n .
“
(Hie rhe r gehört das Temp e rament“ u nd die h e r editär e
Be lastung
„Zw e ifach is t de r Le ib ; fi rmamentis c h u nd
e rdis c h , u nd zwe i Nature n hat de r Mens ch an
s ich,die s e lbs tsp e is ende u nd die mange lnde .
Dasj enige,we lche s de r äusse rlichen Spe ise
nicht b e darf,ist das
‘
F irmament im Le ib . W ie
de r Himme l in se inem Firmament ohne Nahrungsteht
,s o s teht auch da s le ibliche Firmame nt .
Abe r de r Körp e r,gle ich de r Erde , führt s e ine n
Glie de rn die Nahrung zu .
“
De r Mensch hat som it sowohl in ge is tige r
De Ente Na tura e S . 37 .
1 1 3
als in mate rie lle r B e ziehung e ine individue lleGru ndlage (Firmament) , wodurch e r s ich vo n
ande rn unte rs che ide t ; ab e r üb e r die s e n ist e tw as ,w as da s Firmament u nd die Erde (Gemüt undKörp e r) e rhält, und dass wir das se lb e zu e rgrün
den ve rmöge n,de s sen be rühmen wir u ns nicht . “
So w ie in de r gross en Natur s ieb e n Prinzip ien unte rschie den we rde n , we lche durch die
„sie be n Plane te n“ symbolis ie rt sind ,
s o findenwir auch im Menschen s ie b en Prinzipien
,de ren
j e de s se ine n Sitz ode r We rks tätte in e inem de r
sieb en Organe h at, u nd. sind die se lb en , nach
de r Angabe vo n Parace lsus , w ie folgt :I . 2t J up i t e r is t das Symbol de r Ge iste s
kraft,und man sagt
,dass e r die Leb e r regie re ,
we il in ihr da s Re ine von dem Unre inen ge
schie den wird .
„Je fe rn e r de r Jupite r vo n
Mars (Le ide nschaft) u nd V e n u s (Se lbstl iebe )is t
,und j e nähe r e r be i S o l (We ishe it) und
Lu n a (Inte ll igenz) steht , um so goldige r und
s ilbe ris c h e r is t e r in se inem Körpe r , gröss e r ,s tärke r
,s ic h tige r ,
empfindliche r , e r s c h e inige f
ode r lie bliche r u nd anne hmlic h e r , auch e rkenntliche r
, gr e iflic h e r und wahrhaftige r e rsche int
e r dann in de r Fe rne .
C o e l um P h i l o s o p h o r . S . 379 .
Pa ra c e ls u s II.
1 14
2. 'M e rku r . Das Symbol de r Inte lligenz,
d . h . de s höhe re n ge istigen B ewus s ts e ins , a ls
de ss e n Organ die Lunge be trachte t wird ; de nn
s o w ie die Lunge Luft atme t und dadurch denKörp e r be lebt , so a tme t die Se e le die allumfass ende Liebe ,
wodurch de r Mensch zumhöhe ren Bewusstse in u nd Ge iste sleb e nIn dem äusse rliche n Atem ist de r Ge iste satem
ve rborgen . Alle Dinge s ind in alle n Dingenve rborge n . Eine s de rse lb en ist ihr V e rbe rge r
und le ibliche s Ge fäss , äusse rlich ,sichtlich und
Die Organe s ind se lbst sozusage nErstarrunge n ode r Ve rdichtungen (Mate rialisa
tione n) de s in ihnen wirkenden Prinzipe s , w ie
de nn j a alle s Mate rie lle nu r e in Zustand de s
Ge istigen ist , ab e r die s e Dinge sind schwe r zub egr e ifen , we nn man nicht die be tre ffendenge istige n Kräfte e rkennt . Sie sind de r mater ie llenWisse nschaft , w e lche noch ke ine ge istige
(he ilige ) Erkenntnis hat , unb ekannt , u nd sie hatde shalb auch ke ine Begriffe u nd Name n dafür .Parace lsus sagt : Die Flüsse (Ge iste skräfte ) s inda lle offenbar in die sem Ge fäss
,denn die se s
Ge fäss (das Organ) ist e in le ibl iche r Ge ist .
Ve rgl . Bh agavad Gita IV, 29 .
Libe r V ena tio num S . 378 .
1 1 6
4 . 5 S a tu rn is t da s Symbol de s Mate rie lle n ,u nd folglich auch de s irdische n Te ile s de s
Gemu te s,de s Re iche s de r nie drigen inte llek
tu e llen Th ätigk e it , de r Grillen u nd Laun en,de s
Prinzipe s de r Zusammenziehung,w oraus Se lbs t
sucht , Ge iz u . s . w . entspringen . Als b e sonde re s Ce ntrum se ine r T h ätigke it wird die Milz
(die Geburtss tätte de s Astr a lkörp e r s) b e ze ichne t .
„Also spricht Saturn vo n se ine r Se lbs tnaturS ie hab en m ich für ihr e n Probie re r alle se chsvon s ich ausgemus te rt u nd vo n de r ge istlichenStätte ge stossen ,
u nd mir m e ine Wohnung ine inem ze r stör lic h e n Le ibe angewie s e n . Das
w as me ine se chs ge is tlichen Brüde r n icht s e innoch hab en wolle n
,da s mus s ich se in .
“ Ohneda s e rs tarre nde Prinzip de s T) Wäre alle s ge is tigu nd immate rie ll .
„Me in Le ib is t de r Erde so
gene igt ; w a s ich in m ich fa ss e ,w ird auch de r
Erde ähnlich und. vo n u ns zu e inem Le ibgema cht . “
5 . 6 Mar s b e deute t die Ene rgie u nd e r
ze ugende Kraft,abe r auch die B egie rde u nd
Le ide nschaft . Sie is t b e sonde rs wirksam in denOrganen zur Fortpflanzung . Sie ist die Kra ftzum Guten s owohl a ls zum Bös e n . Es is t
schwe r u nd be darf gross e r Mühe ,au s e inem
u nwürdige n, geme inen Mann e inen Fürs ten ode r
König zu mache n ; ab e r Mars durch s e ine Stre itbarke it e rfi c h t auch He rrlichke it , u nd se tzt s ichan die hohe Stätte de r Könige . Es muss bedacht we rden
,w ie e s möglich ist
,Ma r s zum
He rrs che r zu se tze n und Sol u nd Luna an
Martis Statt mit Saturn zu ve rbinde n , “ d . h . inGe iste skraft mächtig zu we rden u nd We ishe itu nd Ve rs tand an de r Ste lle de r blinde n Begie rde mit d e r mate rie llen Natur zu ve rb inden .
6 . Lun a . De r Mond is t das Symbol de sSche ine s
,de r Täuschung ,
Vors te llung undTräume re i . So w ie de r Mond se in Licht vo nde r Sonne borgt ,
s o ist de r m e nschl iche V e r
stand nur e in Abglanz de s Lichte s de r We ishe it
,u nd o hne die se s Licht dunke l .
„Es is t
au s den se chs Me ta llen ,die ge istlich in ihm
ve rborge n sind , se lbs t das sie b e nte , äuss e rlich ,le iblich u nd mate rie l l ; de nn das sie be nte hatste ts die ande rn s e chs ge is tlich in sich ve r
borge n .
“ Das Centr alo rgan de s Monde s “ ist
das Gehirn .
7 . S o l ode r die Sonne b e de ute t dasCentrum de s Leb ens , das He rz , we lche s alle sbe lebt
,u nd das Fe ue r , we lche s alle s e rw a rmt .
Es ist das Le b en von allen den ande rn Prinzipien ,u nd die ande ren s ind a lle in ihm ve rborge n .
Die ge istige Sonne im Mens che n is t die Que lle
s e ine r Erkenntnis, s o w ie s e in He rz de r Mitte l
punkt s e ine r phys ische n Le bens th ätigke it is t .
Je de s Prinzip h a t in s e ine r Offenbarungzwe ie rle i Tugende n (Pole ) . We nn dahe r se chsPrinzipie n in dem s iebente n offe nbar we rde n ,s o s ind zwölf Kräfte ode r Tuge nden zu unte rsche iden
,u nd e s s ind die se lbe n den zwölf
Ze ichen de s Tie rkre is e sSomit finde n wir im Mikr o ko smu s de s
Mensche n den Himme l mit allen himmlische nKräften
,den Zo diak
,die Ge stirne und Plane te n
,
die Erde und die vie r Elem ente be isammen .
Wir e rblicke n darin die Einwirkung de r höhe re nhimmlische n Kräfte auf den s te rb liche n Or
ganismu s,und da in j e de r We lt
,u nd folglich
auch im Me nschen,alle s nach gewiss en Ge
s e tze n vor sich geht , die ihren Ursprung indem individue lle n Das e in de rs e lb en haben
,s o
is t auch in de r ge istigen u nd physische n Evolu tio n e ine b e stimmte Ge s e tzmäss igke it zu e r
ke nnen. Es s ind in ihm Pe rioden de s Aufgange su nd Niede rgange s , de s Fo rts c h ritte s und Rückschritte s , j a auch die ge se tzliche Daue r se ine sD as e ins au f Erden ist schon b e i s e ine r Geburtb e stimmt , da s ie vo n de r Be scha ffenhe it s e ine r
Coe lum Philosoph . S . 383. Vgl .„Lo tu sblu th en
“
Vol. IV, S . 809 .
„Das He rz ist die Sonne
,u nd w ie die Sonne
in s ich se lbst und in de r Erde wirkt,s o wirkt
auch das He rz im L e ib e u nd in sich s e lbst .Also is t auch das Hirn dem Monde ve rgle ichbar
,abe r g e istig u nd nicht in de r Subs tanz .
“
So ist e s auch m it den übrigen Organe n , undohne die Einwirkung de r obe re n Kräfte
,de re n
We rkze uge d ie s e Organe sind,würden die se lben
nichts wirken . Abe r durch die s e Einwirkunge nwe rde n s ie in T h ätigke it ve rs e tzt und habenihre Exaltatione n . So w irkt das Ge istige aufdas Ma te rie lle
,da s Gemüt auf den Körp e r e in .
Je de s ab e r s teht in s e inem e ige ne n Firmame ntDe r Lauf de s Ge iste s de s le ibliche n Ge s tirne s
geht aus von s e inem Ce ntrum u nd wie de r zudie s em zurück . So geht de r Ge is t de s He rzensdurch den ganzen Le ib u nd wie de r zurück.
Das„Hirn“ geht a lle in zu m He rzen u nd wie de r
zurück . Die Leb e r“ lauft in ihrem Ge is t a lle inim Blut und b e rührt auch sons t nichts . Die
Milz“ lauft in de r Se ite und im Ge därm . Die
„Nie re n“ laufen ihre n Gang durch die Harnwege u nd Le nde n mit ihren benachbarte nStätten . Die
„Lungen“ laufe n ihren Kre is lauf
in Brust u nd Kehle ; die „Galle “ im Magen u nd
Eingewe ide . Wenn ab e r die se ge is tigen Einflü ss e in fa lsche Wege ge rate n
,s o we rde n
Krankhe iten geboren . So hat nu n j egliche sOrgan se ine n ge is tigen
„Plane te n“ ,
und j e de swird vo n die sem e rnährt .Abe r auch die vie r Elemente im Mikro
kosmos s ind zu b e trachte n . Das„Feue r“ im
Me ns ch e n ist eb enso unsichtbar w ie das Feue rin e inem Kie s e lste in , solange au s ihm ke ineFunke n springe n . Das Wasse r liegt im ganzenLe ib
,in a llen Ade rn ,
Geb e in u nd Fle isch,und
e s is t im ganz e n Körp e r ke in Organ , das nichtWasse r hat u nd damit umgeb e n u nd durchdr u ngen is t . So ist auch Luft im ganzenKörpe r , und die Erde ist d asj enige ,
worausalle s e rnährt w ird . Aus de r Zusamm ens e tzungde r Ge stir ne im Mensche n entspringe n de s s e nTempe rame nte
,das m e lancholis che ,
s anguinis che ,
phlegmatis che und chole rische, j e
na chdem in ihm die s e s ode r j ene s Prinzip vorhe rrschend is t .
Fe rne r is t in ihm auch de r L i qu o r V i t a e
(die Leb e nskraft) zu b e achten ,denn au s ih m
lebt de r Le ib . So kommt e s,dass im Men
sche n vie l hunde rt Tugende n u nd vie le Bo s
he iten s ind,und die s e kommen alle nicht au s
s e inem Ge s tirn,
sonde rn au s s e inem L i qu o rV i t a e ,
w e lche r im ganze n Körp e r u nd in allen
Glie de rn e nthalte n und das Lebe n de r Glie de r
ist, w ie auch die Na tur durch ihre Le be nskraft
gute und böse Erze ge bie rt . “
So finde n wir denn im Mikrokosmos de sMenschen ,
wenn wir ihn vom ge is tigen Standpunkte b e trachte n ,
alle s,w a s in de r gross en
We lt ge istig u nd s ichtbar enthalten ist . Je de sDing is t im Gru nde genomme n nichts ande re s
,
a ls e in Zus tand de s Alllebens . Die Allw e ish e it
ve rursacht de s Menschen We ishe it,das All
he rz “ (die Liebe ) ist se in He rz , das „Allh irn
“
(das Re ich de r Inte lligenz) se in Hirn u . s . w .
„Im Firmament de r grossen Natur s ind die s e lbenOrgane
,w ie im Menschen ; nicht a ls gre ifbare
Körpe r , sonde rn a ls Tuge nden u nd Kräfte,u nd
w a s in de r gross en Na tur is t , das ist auch imMenschen . In ihm is t die Sonne (das Lebe n) ,in ihm vollende t de r Mond se ine n Lauf; n ichtsichtbar
,abe r ge istig . Im Ge iste liegt die
Arzne i und nicht im Le ib . De r Le ib und de rGe ist s ind zwe ie rle i . “ De r Ge ist de r Dingeist das We se ntliche
,die Form ist Neb ensache .
De r Ge ist kann nu r ge is tig e rkannt we rde n ,
u nd de r richtige Arzt is t d e rj enige,we lche r
hinre iche nd e igene ge istige Grösse be s itzt , umdurch die se da s wahr e ge is tige We se n de s
Labyrinth . Medic o r . C . 9 .
1 24
sche n Wirkungen de s Wille ns und de r Einbildung (Imaginatio ) we lch le tzte re nicht mitle e ren Phantasiegebilden zu ve rwe chse ln ist .Hie rhe r gehöre n nu n die Wirkungen de r Magie
(Hypnotismus , Sugge stion,Auto sugge s tion ,
Hexe re i,Sympathie ,
Zaub e re i,Wunde rkuren
u . s . de ren blosse Erwähnung noch vor ganzkurze r Z e it von uns e re r Ge lehrte nw e lt mit Hohnge lächte r empfangen wurde
,u nd in Be zug auf
we lche auch he ute noch unte r den me dizinische nAutoritäten die grösste Unwiss enhe it
„Die Krankhe iten könn e n alle in zwe i Klasse n
e inge te ilt we rden ; die mate ria lis tischen,we lche
aus le ibliche n Ursache n ( e n s a s t r a l e , e ns
v e n e r i u n d e n s n a t u r a l e ) , u nd die magischen we lche a u s ge is tige n Einwirkunge n
( e n s s p i r i tu a l e u n d e ns d e a l e ) e ntspringe n .
w e sen nachdem e s e in sche inbar individue lle s Das e in e r
langt h at , in die Fe rne w irken u nd e s können durch da ss e lbe magische Fe rnw irku ngen ausgeübt w e rden . (SieheF . H a r tm a nn , „
Die w e isse u nd s chw a rze Magie , “ S .
Die s e Unw iss enhe it uns e re r Medizine r ist durchausnicht zu b edaue rn
,sonde rn in ihr liegt de r Schutz de r
Menschhe it gegen den Missbrauch magische r Kräfte . Die
Moral u nd das Wissen sollten Hand in Hand gehen. Solangedie Wiss enschaft nicht hinre ich end moralisch vorge schritte nis t , um die ihr anve rtrauten Ge he imnisse nicht zu missbrauche n ,
w ürde ihr u nd de r Menschhe it de r Be sitz magische r Kenntniss e zum Ve rde rb e n ge re iche n .
1 25
Das e ine is t die Mate rie , d . h . de r Le ib ; indems e lbe n sind Krankhe itske ime ve rborgen
,
die durch mate rie ll wirkende Urs ache n e rwe cktwe rd en ; das ande re is t de r Ge ist , de r im Le ibu nd auch auss e rhalb de ss e lb e n is t
,u nb egr e if
lich , uns ichtbar ; de rs e lb e kann ,sowi e de r L e ib ,
de r Träge r von Krankhe ite n s e in . De r Ge is te ine s Menschen ve rhält s ich zu ande rn Ge iste rn
(ge is tige n Einflüss e n) , w ie e in Körp e r zum an
de rn . Es he rrsch en unte r ihnen ge is tigeVe rwandtschaften (w ie e s unte r den Chemika lienchem ische Ve rwandts chaften gie bt) , u nd sie
thu n unte re inande r nicht,w as w ir wollen
,sond e rn
w as s ie woll en . So ents tehen durch ge is tigeEinwirkung körpe rliche Zus tände
,die dann zu
ihre r He ilung auch wie d e r ge is tige r Einwirkungenb e dürfen ; e s gie bt ge istige Sympath ie n undAntipathien .
„Die Ge iste r we rden nicht vo n de r
(tie ris che n) Ve rnunft geboren , sonde rn vo m
Wille n . Was da le bt nach s e inem Willen , das
lebt im Ge ist ; w as ab e r nach de r (tie rischen)Ve rnunft le bt , das lebt wid e r den Ge ist ;de nn die Ve rnunft gebie rt ke inen Ge is t , nu r
die S e e le wird vo n ihr geboren ; de r Ge is tkommt vom Willen .
“
De r Wille ,w e lch e r a u s de r Phanta sie ode r Vor
s te llung kommt,h a t ke ine ge is tige (magis che ) Kraft. Die s e
„Es giebt somit e inen we s e ntliche n u nd
e inen gema chte n Wille n,und w ie de r Wille ist
,
so ist auch de r Ge ist,und die Ge iste r komme n
vom Körpe r,de nn im Me nschen sind zwe i
We lten,die ge istige u nd die Körpe rw e lt mit
e inande r ve re inigt . Wenn die Ge is te r rm Men
sche n (die Le ide nschafte n) e inande r ve rle tzen,
s o mu ss de r Le ib de s ve rle tzte n Ge iste s die Bürdetrage n
,die de r Ge ist empfangen hat . “ Ab e r
auch durch ge istige Einw irkungen,die von
ausse n komme n,könne n Krankhe ite n ve rursacht
w e rden .
„Wenn du rch unse r Sinnen und Wolle n u nd
D e nke n , die da vollkomme n zusammenw irken ,in u ns e in vollkommene r Wille be schlosse nwird , s o dass wir uns fe st e ntschlie ssen
,ve r
willige n u nd begehre n , und uns in denWille ne rgebe n , e inem ande rn zu Schade n zu se in anse inem Le ibe
,so ist e in s o be schloss e ne r und
ve rhängte r Wille e ine Mu tte r,die da geb ie rt
e inen Ge ist . “ Mit ande rn Worte n : De r Sinn
Kraft h a t nu r da sj enige , w a s man v o n H e r z e n w ill , u nd
e s ist gar ni cht nötig,da ss de r Inte llekt dabe i thätig s e i.
Da s Gute,w ie auch das Bos e
, w enn es.zum We sen de s
Menschen gew orden ist,w irkt durch ihn instinktiv.
Dahin geboren die Krankhe iten , w e lche durchG emu tsbe w egu ngen, Zorn , Ne id, ve rle tzte Eite lke it, Traurigke i t u . s . w . entstehen .
1 28
e ine s ande rn b e schädigt wird ,so ist e s nicht
de r Le ib,de r die se Be schädigung (direkt) e r
fährt,sonde rn de r Ge is t (As tralkörp e r) empfängt
sie,u nd üb e rträgt s ie au f den
'
Le ib .
“ In solche nFällen is t dann die Be schädigung de s As tralkörp e rs die Ursa che de r Krankhe it , u nd darnach richte t s ich die B ehandlung .
Es ist e ine b ekannte Th ats a c h e,dass die
Mensche n durch ihre Ge danken be ständig aufe inande r e inwirke n
,auch ohne e s zu wissen
ode r zu wollen . Unse re Ge danken u nd Ide e ns ind w ie Vöge l , wir wis s en nicht , wohe r s ie
kommen,noch wohin sie gehen u nd wo s ie
nis te n we rden . Ein in dem Kopfe e ine s Romanschriftste lle rs ausgehe ckte r Plan zu e inem V e rbre chen ,
kann durch e inen ande rn,ob e r s chon
nichts davon we iss,
zu m Ge danken u nd zurThat we rden . Ab e r de r blos s e Ge danke , ohneden Willen zur Ausführung
,is t w ie e in Schatten
,
ohne die tre ibende . u nd b e le bende Kraft . De r
b ewus ste u nd unge te ilte Wille dagegen e rschaffte inen Ge is t
,de r von dem Gemüte e ine s ande rn
Menschen Be s itz e rgre ife n kann,ihn se ine r
Individua l ität,se ine s fre ie n Wille ns u nd de r
e igene n Ve rnunft b e raubt , u nd ih n zum willenlosen We rkze uge de s
„schwarzen Magie rs “
macht . Was man he utzutage„Hypnotismus
1 29
nennt , ist nichts ande re s ,als de r Anfang de r
schwarzenDa e s nicht uns e re Abs icht ist
,Unte rricht
in de r schwarzen Magie zu geben,so übe r
gehen wir die Mitte l,we lche Parace lsus be
schre ibt,und we lche te uflische Pe rsonen an
wenden ,u m ihren bösen Willen und. ihr e Ein
bildung zu stärken . Das b e s te Mitte l gegenböse Einflüsse ist die e igene Re inhe it de r Se e leund die alle s b e siegende Kraft de s Glaube nsan das Gute u nd He il ige in uns se lbst.De r As tra lkörp e r de s Me nsche n ist das
genaue Ebe nbild de s physische n Körpe rs , unddie Be schädigunge n de s e rste re n te ile n sichdem l e tzte ren mit .
„Also is t e s möglich , dass
me in Ge ist ohne me ine s Le ibe s Hilfe durchme in Schwe rt e inen ande rn e rs te che ode r ve rwunde
,durch me in inbrünstig B egehren . Die
Einwirkung de s Wille ns is t e in grosse r Punktin de r Arzne ikunde . Eine r , de r s ich s e lbstnichts Gute s gönnt und sich se lbst hasst, dem
kann e s ge schehen ,dass ih n se in e igen e r Fluch
Alle rdings kann e in bos e r Wil le nu r in demj en1gen
Gemute Wurze l fa ss en , w o schon e ine w enn auch s c h lum
me rnde böse Ne igung vorhanden ist , abe r e ine Pe rson ,in
w e lche r ke ine solchen Ne igungen vorhanden s ind,w a re
w ohl unte r Erw a chsenen schw e r zu finden.
Pa ra c e lsu s II.
1 30
trifft . Das Fluche n kommt au s de r V e rh angu ng
(Be se ss enhe it) de s Ge iste s , und e s könne n darausFieb e r, Epileps ie , S c h lagflu ss u . s . w . entspringen
Und lasse t e uch die s ke in Sche rz se in , ihr Ärzte ;de nn ih r wisse t noch nicht das Ge ringste vonde r Kraft de s Wille ns . De r Wille schafft solcheGe is te r , mit de nen die Ve rnunft (de r Inte llekt)nichts zu schaffen h a t . Eine solche Einwirkungkann auch au f Tie re s tattfinde n , u nd nochle ichte r als im Me nschen ; denn de r Ge ist de sMe nsche n we h r e t s ich mehr dagegen
,als de r
Ge is t de s Tie re s . “
'So kann de r Ge ist e ine s Menschen den
Ge ist (As tralkörp e r) e ine s ande rn b e zwingen,
und was de r Ge ist de s Be se ssenen thut,das
muss de r Le ib ausführen ; denn was durch dieGe iste r ge schehe n soll , das muss in de r Ge staltode r Form ge schehe n , in we lche r de r Ge istliegt ode r ve rkörpe rt ist
,s e i e s e ine Figur ode r
e in Bild . Das Subj ekt,darin de r m e nschliche
Ge ist ist , is t de r Mensch se lbst . “
Wo ab e r e ine Kraft vorhande n ist,kann
s ie auch zu gute n Zwe cke n ve rwende t we rden .
„Durch das Ens s p i r i t u a l e können dem Men
schen vie le Kr ankhe ite n zuge fügt w e rden . Dasollt ihr nu n n icht auf natürliche
,sonde rn auf
j enige ,was ge sät ist
,s e i e s gut ode r bos e
,
entspre chende Fru c h te trägt und ge e rnte twe rde n muss . Die s is t da s Ge se tz vom K a rm a ,demgemäss auch unse re Handlunge n in frühe renInkarnationen Folgen haben könne n ,
die s ichau f die s e s Leb en ve rp flanzen ,
und hie raus ent
springe n Zus tände,die sich nicht b e se itigen
lasse n,solange die durch das Karma ge s c h affe
nen Ursache n nicht e rschöpft s ind .
Es wäre j e doch irrig,zu glaub en , dass man
nicht gege n irge nd e in Übe l e inschre ite n dürfe ,w e nn da sse lbe e ine Folge vo n Karma ist ; dennwe nn de r Kranke e ine n Arzt finde t
,de r ihm
he lfe n kann, s o ist e s ebe n auch se in Karma ,
dass ihm geholfen we rde n soll .V o n Gott
,und nicht vom Me nschen , kommt
alle Ge sundhe it und Krankhe it,u nd wenn wir
rich tige Christen wären und den re chten Glaubenhätte n , so hätten wir auch ke in ande re s He ilmitte l nötig
,als dasj enige ,
we lche s wir durchunse rn Glaub e n in Gott finden können . Obwohldie Krankhe iten a u s de r Natur e ntspringen
,so
s ollte n wir a ls Christe n die He ilung de rs e lb enim Glaube n und nicht in de r NaturGott h a t j e de n in s e ine r Hand . Je de Krankhe it
Pa ramir u rn Tra t. V.
1 33
ist e in Fege fe u e r , und ke in Arzt kann j emande nge sund machen , e s s e i denn , dass die se s Fegefeue r von Gott aus zu Ende gehe . Ist die Ze itde r Vorhe rb e s timmung (Karma) nicht geko mm en
, s o macht ke ine Ar zne i den Kranken gesund ; kommt e uch ab e r e in Kranke r zu
,den
Gott zu e uch ge sandt hat,so ist für ihn die
Stu nde de r Erlösung gekomm en . Die u n
wisse nde n Är zte ab e r sind Fege fe ue r Teufe l ,von Gott dem Kranken zur Strafe ge sandt.Gott hat den Arzt sow ohl als die Arzne i geschaffen , u nd w enn de r Arzt e twas Gute s bewirkt , s o ge schieht e s vo n Gott durch ihn .
“
Alle s Gute kommt vo n Gott, w obe i de r Mensch als
e in We rkze ug dient . Da s We rkze ug kann au s sich se lbstnichts Gute s vollbringen. Auch die gottlosen Ärzte können,oh ne dass sie e s w issen ,
zu We rkze ugen Gotte s die nen,
u nd j e mehr sie Ges chicklichke it be sitzen, um s o taugliche rsind sie hie rzu . Abe r sie schre ib en a lle s Gute s ich s e lbs tu nd ihre r Ge s chicklichke it zu u nd leugne n di e Que lle a lle sGuten
,die sie nicht kennen . So kommt e s , das s sie auch
ihre r Kuns t nicht siche r s ind,
u nd dass ihr e Re sulta te o ft
ganz ande re sind,al s sie be abs ichtigen ode r e rw a rten . So
ist z . B . e in Fa ll be kannt,dass e in Taube r plötzli ch gehe ilt
w urde,
als ihm de r Arzt zum Zw e cke de r Me ssung de rTempe ra tur e in The rmome te r unte r die Zunge s te ckte .
Die s w ird al s e ine Wirkung de r „Sugge s tion“
e rklärt , dade r Kranke s ich e inbilde te ,
da s s die s e in the rap e utische sMitte l s e i. Abe r in hunde rt ande rn Fallen hätte die Sugge s tion nichts genützt u nd da ss sie in die s em Fal le half,
— 1 34
Gut“ und„bose “ sind re lative B egriffe
,
und w as uns unangenehm ist , kann dennochzu unse rem Nutze n se in .
„Dass Gott dasj en ige
ge schaffen hat , w as uns wide rwärtig ist, hat
se inen Grund darin , dass e s u ns von Nutze n ist,
wenn w ir den Zwe ck auch nicht e ins ehen .
Auch thut Gott nichts ohne den Menschen .
Wenn e r Wunde r wirke n will , s o th a t e r e s
durch den Mensche n und auf natürliche We ise ;also auch durch den Arzt . Wo de r Glaub evorhande n ist
,da we rde n durch de nse lbe n alle in
Wunde r gewirkt ; ist abe r de r Glaub e nichtstark genug , und doch die Stunde de s Fegefe ue rs vorübe r
,so vollbringt de r Arzt das
Wunde r,we lche s Gott w u nde rbarlic h thun
würde , wenn de r Glaube im Kranke n wareJe de Sünde ist e in Ve rstoss gege n das
Ge s e tz de r Ordnung und bringt ihre Strafe,
d . h . ihre Folgen mit s ich . Je de Krankhe it ist,
s o b e trachte t , die Strafe fu r Sünde . In alte nZe ite n
,als die Me nsche n w enige r sündhaft
waren ,gab e s auch nu r we nige Krankhe ite n
ode r Le ide n , und zwar nur solche , we lche au s
bew e ist, dass das Fege fe ue r (K a rm a ) de s Kranken zu Endew ar . Eine solche Kur kann vo n Gott ebensogut durch e inalte s We ib vollbra cht w e rden
,w enn im Pa tienten de r dazu
nötige Glaube vorhanden ist .
1 36
zwe ie rle i Le iden , die a u s den Folge n de r Sündeentspringe n ; nämlich diej enigen , we lche in
die sem Leb e n ,und die
,we lche im Tode e in
Von d enen,die nach die sem Leb e n
komme n ,wolle n wir j e tzt nicht re den . Im
irdische n Leb en ab e r straft Gott diej enige n ,we lche n icht de r Parte i de s Wide rsache rs (demBöse n) anhängen , nicht de shalb , we il s ie ge fehlthaben
,sonde rn zu e inem Ze ichen ,
auf dassdiejenige n e rkannt we rde n
,we lche se in s ind .
Die s e lb en sind ke inem Arzte unte rworfen ,de nn
Gott will s ie als die Se inen gekennze ichne t hab en ;die ande rn ab e r sind die j e nige n
,we lche Gott in
Strafe annimmt,
au s ihr em re chten Glaubenu nd Begehren . Die se sind dem Arzte unte rw o rfen.
Gott (das Ge se tz) s chafft die Krankhe it ,den Arzt u nd die Arzne i . Aus sich s e lbst machtw e de r e in Arzt noch e ine Arzne i den Kranke n
Ve rgl . Sankar ach arya „T a t tw a B o dh a “ S . 49 .
E s gieb t ge w isse Krankhe iten , w e lche darin ihreUrsa che haben ,
dass sich im Menschen,de r den Weg de r
He iligung be tre ten h at,das go ttlic h e Leben regt, u nd infolge
de ss en das in ihm früh e r ange samme lte bös e K a rm a ras chentfalte t u nd e rschöpft. Er gle icht dann j emandem
,de r
se ine Schulden a u f e inmal abbe zahlt u nd dann fr e i davonis t
, w ähre nd die ande rn die se lben na ch u nd na ch ab tragenu nd imme r w iede r neue dazw ischen ma chen.
I37
ge sund . W ie kann da j emand b ehaupte n,dass
e r (ohne Gott) e in Arzt s e i? Ist e r doch nure in Kne cht d e r Natur , u nd Gott de r He rr de r
Natur . Folglich kann de r Arzt niemandenge sund mache n , e s s e i denn
,durch Gott in ihm
,
an s e ine r Statt . Die Kunst e ine s re chte n Arzte skommt von Gott , w ie auch die Arzne i und diePraxis u nd de r Anfang . De r Kranke wird ihm
,
und e r dem Kranken zuge schickt . We lcheStadt e inen guten Arzt hat
,de r vie le ge sund
macht, die darf s ich rühme n glückse lig zu se in
,
und die e inen böse n Arzt hab en ,s ind zu b e
daue rn .
“
Um die s a lle s richtig zu ve rstehe n , müssenwir an de r ge istige n Erke nntnis fe s tha lten , dassGott nicht e in ausse rhalb de r We lt stehe nde su nd vom Menschen ge tre nnte s Individuum is t ,
de r die We lt von auss e n h e r regie rt , sonde rndas s e r allge genwärtig is t u nd in u ns s e lbs tdurch se ine Kraft und We ishe it wirkt u nd. schafft
,
insofe rn als die s e göttliche Kraft in unse rme igene n S e lbstw iss en und Wollen ke ine n u n
üb e rw indlic h en Wide rs tand finde t . Wenn e in
Ar zt wahre We ishe it be s itzt , s o kommt die se lbeau s Gott ; hat e r sich ab e r auf gottlose We iseKe nntnisse e rworb e n , so richte t e r damit am
Ende m ehr Schaden als Nutze n an,we il ihm
1 38
de r Grund alle s Wissens,die Erkenntnis de r
ewigen Wahrhe it,fehlt .
„Dass Gott abe r nicht direkt und ohne
menschliche We rkz’euge , sonde rn durch den
Arzt u nd die Ar zne i wirkt und hilft,dient dazu
,
dass de r Kranke Gotte s Hilfe nicht alle in inse inen Wunde rwe rken
,in Gott se lbst als Gott
suche , sonde rn Gott auch in se inen Ge schöpfen ,
als Gotte s We rkzeuge e rkenne und liebe . De r
Arzt sollte sich abe r nicht e inb ilden,au s e ige ne r
(gottlose r) Kraft e twas Nützliche s vollbringe nzu können ,
sonde rn s te ts auf das En s D e i,
den Wille n Gotte s in a lle n Dingen achten . EinArzt
,de r ke in wahre r Christ (in se inem He rzen)
ist,de r achte t de s Willens Gotte s nicht . Wenn
e in solche r dennoch e inen Kranke n ge sundmacht , so hat die s darin s e inen Grund ,
dasse r
,ohne e s zu wisse n
,den Willen Gotte s voll
bringt,denn wenn e in Ding aufhören ode r
ge schehen muss , s o muss e s vollbracht we rde ndurch diej enigen
,We lche e s könne n u nd vor
handen sind . De r Unte rschie d ist nur , dassde r Ungläu bige sich e inbilde t
,gegen die Natur
wirken zu können ,gle ichsam a ls wäre '
e r se lbste in Gott ; de r we ise Arzt abe r ist e in bewu sste sWe rkzeug de s göttliche n Willens und hande ltin und mit Gott durch die Natur . “
140
wirkunge n auf das Gemüt,Umstimmu ngen durch
Erregung de r Willensene rgie und Ge danke nübe rtragung e tc .
4 . S p ir it u a l e s . Die j e nige n , we lche sichge is tige r ode r magische r Mitte l be die ne n .
Hypnotismu s , Sugge s tion ,Übe rtragung von
Krankhe ite n auf Tie re ode r Pflanzen,Te ufe ls
kunst,Hexe re i
,ge istige Fe rnw irku ng.
„Als
wenn e in Richte r e ine n Mensche n in den Stockspe rrt
,s o ist e r alle in se in Arzt . Auch wissen
solche,w ie die gebunde nen Krankhe ite n durch
den Ge ist de r Kräute r e rlöst we rden,so dass
de r Ge ist de r Krankhe it dadurch ve rzehrt wird.
“
5 . F i d e l e s . Diej enigen,we lche durch die
Kraft de s Glaubens he ilen , w ie e s Christus undse ine Jünge r th aten . We r da in Wahrhe itglaubt
, de r wird ge su nd .
Alle die se fünf Klasse n vo n Arzten solltendie Krankhe ite n und ihre Ur sp r u nge e rkenne n .
Die Erkenntnis ist nur e ine e inzige ,ab e r die
B ehandlungswe ise ve rschie den . Es gie bt ke ine
„alle ins e ligma c h ende “ B ehandlungswe ise , denndurch j e de die s e r fu nf Me thode n könne n allehe ilbare n Krankhe iten gehe ilt we rden ; abe r w e re ine de rs e lbe n gewählt h at
,de r soll in ihr wohl
b egründe t,e rfahren und nicht zwe ife lhaft se in .
IV .
V o n den ge h e im en K r äfte n in d e r N a tu r .
1 . D i e dr e i S u b s t a n z e n .
Wie b e re its obe n b e sproche n wurde,be steht
j e de s Ding au s den dre i Grunde ige nschafte n
M a t e r i a . S a l z,d . h . das Prinzip de r
Mate rialität,Stofflichke it (T am a s , Dunke lhe it ,
Bewusstlosigke it) .
An im a . 4 S chw e fe l , das Prinzip de r
Ene rgie , Kraft (R a d s c h a s ,Feue r ode r Le iden
schaft , Instinkt) .
S p i r i t u s . Qu e ck s i l b e r , das Prinzipde r Inte ll igenz , Ge ist (S a t t w a We se nhe it
,
Licht , B ewusstse in) .Aus de r Zusamm ense tzung die s e r dre i
unsichtbare n„Grunde lemente “ e ntste he n die
sichtbare n Körpe r,und j e de r Körp e r ist in
s e inem We se n nichts ande re s a ls e ine Zu
sammens e tzu ng die se r dre i Prinzipien , wob e ie ntw e de r das e ine ode r das ande re vo rh e rr
s c h end ist . Somit ist auch j e de s Ding dem
ande rn innig ve rwandt , u nd nu r du r ch die Formund Ar t de r B ewegung von ande rn ve rschie de n .
Alle Dinge sind dem We se n nach e ins ,nu r
be finde n sie sich auf ve rschie denen Stufe n de r
142
Entwicklung . Je me hr in e inem Dinge dasmate rie lle ode r zusammenziehende ,
bitte rePrinzip vorhe rrscht , um so mehr ist e s dichtu nd mate rie ll , sinnlos , dumm ,
unb ewusst , e r
kenntnislo s , pass iv , träge . Je mehr das Prinzipde r Ene rgie vorhe rrscht , um s o m ehr ist e s
feurige r Natur, egoistisch , le ide nschaftlich , strebend , akt iv
,e rhitzend , s charf, saue r , anziehend
und abstossend,b egehrlich u . s . w . Je mehr
de r Me rkur vorhe rrscht , um s o mehr is t e s
bewus st,inte lligent , licht , emporstrebe nd , le icht,
äthe risch,ge istig
,l ieb lich
,ruhig
,kräftig und
„Wo die se dre i Substanze n dur ch die
Kraft de s Lebens innig mite inande r ve rbundensind , da steht e s um die Ge sundhe it gut ; ab e rwo s ie sich in Abziehung de s Leb e ns tre nnen
,
da fault das e ine,das ande re brennt u . s . w
Die s sind die Anfänge de r Krankhe ite n .
“ Au s
dem S chw e fe l wächst de r Körp e r,
“ d . h . au s
de r Begie rde nach Dase in ,die j e dem Dinge
zu e ige n ist , s e i e s sich nun de sse n b ewusstode r unbewusst , b ilde t sich de r Wille zu e inemSe lbs t“
,und a u s dem S a l z kommt die
Koagulation“ ode r Mate rialität . Die se s giebtdem Diamante n se ine Härte
,dem Ble i se ine
V e rgl . „Bh a ga v a d G i t a “ Kap . XIV.
— I44
Gle ichen annimmt, s o ist auch die ganze We lt
mit alle n ihre n s ichtbaren und unsichtbare nEinflüsse n se ine Apotheke Was de r Me nschin sich aufnimmt
,da s ist e r s e lbs t . So nimmt
de r Le ib de s Me nsche n den Le ib de r We lt an,
w ie e in Sohn das Blut vo m Vate r . Be ide sinde in Blut u nd e in Le ib , ge schie de n alle in durchdie Se e le (Individualität) , in de r Erkenntnis abe runge schie den .
“
„Himme l u nd. Erde , Luft u nd Wasse r , ist
alle s zusammen e in Mensch,u nd de r (e inze lne )
Mensch ist e ine We lt mit Himme l und Erde,
Luft u nd Wass e r . Somit nimmt de r'
S a t u r n
de s Mikr o ko smu s den S a t u rn de s Himme ls,
die M e l i s s a de r Erde die M e l i s s a de s Mikrokosmos an u . s . w . So w ie die Se e le mit allenihre n Kräfte n gegen den Teufe l kämpfen undGott zu Hilfe nehmen muss , von ganzem He rzenu nd Gemüt
,so nimmt auch die Natur alle s
was ihr Gott gege b en hat,und a lle irdische n
u nd himmlische n Kräfte ,um den Tod zu ve r
me iden,de r für sie schre cklich is t .
“
Also ist das grosse C o m p o s it u m : das
ist,die re chte Arzne i kommt au s Himme l und
Erde u nd aus allen Elemente n und ihre n Kräften .
Das ist das C o m p o s it u m ,darinne n de r Arzt
le rne n soll . Das ist das R e c i p e . Das sind
145
die S imp l i c i a . So de r auss e re Mens ch be isammen ist , s o sind be i e inande r a lle R e m e d i a
,
M e d i c am e n t a u nd A r c an a . Da l iege n alledie Kräfte ,
die den Krankhe ite nIn die sem grosse n C o mp o s i t o steht die ganzeWe lt mit allen Kräfte n im Himm e l und Erde ,und in ihm de r ganze Mikrokosmos de s Men
schen ,de r in ihr w ie e in Tropfen im Me e re
ist , und de r Mensch nimmt aus dem L im bu s ,au s dem e r geboren ist , das was e r b e darf undve re inigt e s mit sich se lbst . De r Ar zt abe rsollte die Natur e rke nne n
,und le rnen das Licht
vom Dunke l,das Re ine vom Unr e inen zu
sche ide n ; de nn also hat Gott ih n b e schaffen .
“
Au s die se n dre i Substanzen entstehe n dieve rschie denen Zustände
,die man a ls
„Krank
he ite n“ be ze ichne t , sowohl im Menschen alsauch in de r grossen Natur
,wo s ie als Natur
e rsche inunge n,Regen , Stürme , Me te ore , Donne r
u nd Blitz , Üb e rschwemmungen ,Dürre , Erd
beben , Epidemien u . s . w . auftre ten . Auch ist
Die se Kräfte sind sow ohl ge is tige als ma te rie lleDe r w ahre Glaube und Gottve rtrauen fe ste r Wille u nd
Zuve rsicht , Ene rgie u nd Ausdaue r , Gew iss ensfre ihe it , Erk enntnisklarh e it , Gemütsruhe , Geduld ,
re ine Luft , Sonnenlicht , fr ische s Wa sse r , ge sunde Nahrung , Mäs sigke it u nd
Entha ltsamke it u . s . w .
Pa ra c e ls u s II .
146
die se Erklärung , s o sonde rbar sie auch dem
Nichte ingewe ihten e rsche ine n mag , für j e de n ,
de r sie b egre ift , vo n se lbst ve rständlich ; dennde r Mensch is t th atsäc h lic h e ine We lt im Kle inenu nd se inem We se n nach ide ntisch mit de rgrossen We lt . In b e ide n sind die se lb e n Kräfteenthalten ,
und de re n Wirkunge n we sentlichdie se lb en ,
we nn sie auch in de r Form ihr e sAu ftre tens vone inande r ve rschie denDa die se s We rk nicht dazu be stimmt is t
,
die We rke de s Par ace lsus zu e rse tzen,sonde rn
nu r dazu die ne n soll,das Studium de rse lb e n
zu e rle ichte rn,s o würde e s u ns zu we it führ en ,
we nn wir ihm in se inen Ausführungen übe r dieve rschie denartige n B e te iligungen de r dre i Substanze n in den ve rschie denen Kr ankh e its
zustände n folge n wollte n . We r ab e r die Naturdie se r dre i Prinzipien richtig e rfasst
,dem wird
e s nicht schwe r w e rden,ihr e Wirkunge n zu
e rkenne n . So spricht Parace lsus z. B . von e ine rD e s t i l l a t i o n , S u b l im a t i on u nd Präc ip it a
t i o n de s M e r cu r i u s C? i m M e n s ch e n (w a s
Da die ganze Natur a u s den„dre i Substanzen“ ode r
„Grunde igenschaften“ Gun a ’s ) be steht , s o können auch
alle darin he rrschenden Zustände in nichts ande rem ihrenUrsprung habe n. Die s h at schon de r indische We ise Sankar ac harya vor zw e itausend Jahren e rklärt
,u nd die Lehre
148
Natu r, sonde rn auch Fiebe r und Frost,Wasse r
su cht und Entzündunge n alle r Art .Somit is t de r ste rbliche Me nsch in die dre i
Grunde igenschaften de r Natur ge se tzt , de renWe se nhe it de r Arzt ge istig zu e rfasse n b e strebts e in soll , we nn e r nicht bloss die Krankh e itse rsche inungen , sonde rn das We sen de r Krankhe iten und au ch das We se n alle r mate rie lle nDinge e rkennen w ill .
„Abe r üb e r die sem allen ist e in u nsic h t
bare r Le ib im Me nsche n , de r ist nicht in die
dr e i Substanze n ge se tzt , und ist dem Arzte
nicht u nte rworfen . D ie se r (himmlische ) Menschhat se ine n Ursprung au s dem Einh auchen (de rSe e le ) von Gott , und w ie e in Hauch in uns e rnHände n e in Nichts ist
,so ist auch die se r h imm
lische Le ib für u ns nic ht sinnlich e rke nnbar .De r Arzt abe r sollte die b e ide n Le ibe r imMensche n e rke nnen
,den natürliche n und j e nen
,
de r aus dem Worte Gotte s gemacht ist undnicht au s dem Ge stirn , damit de r Menschb ewährt we rde in Ja u nd Ne in , im Gute n undBöse n u nd e rkenne
,w ie lieblich ihm Gott s e i
,
und w ie e r sich an ih n halten soll . Die seb e ide n Le ibe r sind auf Erden mite inande r ve rbunden w ie du rch e inen Ehe bund
,u nd de r
unbegre ifliche Le ib hat ve rsproche n,den natür
149
lichen nicht (mit Ve rsuchungen) zu üb e rlade node r ub e r se in Mass zu tre ib en . Mehr davonhie r anzuz e igen gebührt mir nich t . “
2 . V o m L e b e n s p r i n z i p (Ar ch a e u s ) .
De r ku rzsichtige und o be rfläc h lic h e Be o b
achte r sieht die B ewe gunge n und Lebe nse rsche inungen de r Ge schöpfe , und e r b e ze ichne tdie se Th ätigke it , de re n Ursache e r nicht kennt
,
als das Leb e n“ . De r Eingew e ihte sieht unde rkennt
,dass die se Th ätigke it nicht das Leb e n
se lbst,sonde rn nur die Äu sse rung . e ine s ve r
bo rgenen Lebensprinzips ist . De r Okkultist gehtnoch we ite r , und e r e rkennt das ganze Leb e nin de r Natu r als e ine Wie de rspiege lung de s
Ge iste s Gotte s im We ltall .Die se s Leb ensprinzip ist in allen Dinge n
enthalte n und ist de r Ar ch a e u s ode r dieorganisie rende Kraft in de r Natur und in j e deme inze lnen Parace lsus sagt
D e T r i b u s p r im i s S u b s t a n t i i s . P a r am i r
Lib . II , p . 1 39.
D1e 1a dische Ph ilosoph ie be ze ichne t das ge istigeLeben als
„J i v a “
u nd de ssen Wiede rspie l in de r Na tura ls
„P r a n a “
. V o n le tzte rem be schre ibt sie fünf Mo difi kationen
,nämlich :
P r a n a , das vo rw ar tsstrebende Leben.
Udän a ,das aufste igende Leben.
1 50
„De r Sp i r i t u s v i t a e (Leb ensge ist) ist e in
Ge ist,de r da liegt in allen Te ile n de s Körpe rs ,
w ie s ie auch ge nannt we rden , und ist in alle ngle ich de r e ine Ge ist
,die e ine Kraft
,in e inem
w ie im ande rn,
u nd das höchste Korn de s
Lebens,au s dem alle Glie de r leb en . Im He rzen
bewegt e r das H e rz,in de r Lebe r giebt e r de r
Leb e r die Stärke u . s . w . In allen Organen istde r Sp i r i t u s v i t a e dasj e nige , was den Organenihre Lebensfähigke it giebt.Das Centrum und die Que lle de r Lebens
kraft ia unse rm Sonnensystem ist die Sonne ;die Centralw e rkstätt e de r Lebe nskraft im tie rischen Körpe r is t das De r von de r
S a män a,das binde nde Leben.
V yän a ,das aus te ilende Leb en .
A p än a , da s abwär tsstr ebende Leben.
Sie he S a nk a r a c h a r ya „T a t t w a B o dh a
Die s w ird vo n denj enigen nicht begriffen,w e lche
infolge ihre r ve rkehrten We ltanschauung sich e inbilden,
da ss da s Leb en e in Produkt de r Formen se i,w ährend doch
die Ve rnunft u ns lehrt dass a lle Formen in de r Na tur Produ kte de r fo rmenbildenden Kra ft in de r Na tur s ind. Darinabe r unte rsche ide t sich die höhe re Wissenschaft vo n de r
nie de ren,da ss die e rs te re den Ge is t u nd die le tzte re nu r
die Ersche inungen kennt .Die S o nne ist da s Herz unse re s Plane tensys tems u nd
h a t e ine dem menschliche n He rzen ähnliche Pulsation . Ein
Pulsschlag de r Sonne daue rt unge fähr 1 1 Jahre . SieheH. P . Blava tsky, „
Gehe imlehre “ I, 5 9 1 .
„Also sind auch zwe i Gehirne
,e in ausse re s
und e in inne re s . Dem inne rn se in We se n istnicht zu ände rn ; so e s abe r übe rfalle n wirdmit dem
,das ihm nicht zugehört
,so soll das
se lbe durch das Hirn,we lche s Gott in die
Kre atur gegeb en hat,ausge trieben we rde n .
So begeh r e t auch die inne rliche Le b e r die
äusse re Lebe r zu ihre r Not . Die Lebe r an sichist w ie e in Ge ist ; das fle is c h lic h e Organ imKörpe r , we lche s die se n Namen trägt , ist nure in Glie d de s Le ib e s
,an dem (abge sehen von
dem Ge iste , de r die se lb e be le bt) nichts liegt .“
8 0 ve rhält e s sich auch mit den übrigenOrgane n .
Das Le ben s e lbst und de r Vorgang de r
Lebensth ätigke it sind zwe i ve rschie dene Dinge .
Das e ine ist e in Prinzip , das ande re de ssenOffenbarung. Das Leb en ist e twas Himmlische s ,an s ich se lbst ewig und unve rgänglich, u nd e in
Au sflu ss de r Gotthe it ; das Lebendigs e in e ine sDinge s ist durch die Gegenwart de s Lebensprinzips in die sem Dinge be dingt , und währ end
Ge s chmacks . Davon gic h e inen Tropfen in V i n o V i t a e ;das ist de s He rzens s umm a l a e t i t i a (höchs te S e ligke it) ,den Alten u nd Kranken ,
Me lancholischen u nd Schw e rmütigen.
“
(„D e V i r ib u s M e mb r o r u m “ p . Es is t
hie r schw e rlich vo n gew öhnlichem Safran u nd Branntw e indie Rede .
1 53
das Leb e n se lbst u nto dlic h ist,sind die Forme n
,
in dene n e s s e ine Th ätigke it ausse rt , be ständi
gen Ve rände runge n unte rworfe n . Das Leb e nist de r Baume iste r (Ar ch a e u s ) , de r die dre iSubstanze n mite inande r ve rb inde t und die Mate rie organisie rt ; die dre i Substanzen sind dasMate rial , au s de ne n das Gebäude ge b ilde t wird .
Es wird schwe rlich j emand so th öric h t se in,zu glaub en , dass Parace lsus die Chemie in de rMe dizin ve rwe rfen wolle
,da e r doch se lbst de r
e rste war,de r e ine ratione lle Anwe ndu ng de r
s e lbe n darin e inge führ t hat ; abe r auch unte rden sche inbar leblosen chemische n Subs tanze nwürde n ke ine Re aktionen e intre ten , we nn nichtda s Leb ensprinzip in ihnen enthalten wäre .
Durch das Vorhande nse in die se s Prinzipe s istje de s Ding mit e ine r ge istige n (dem He llsehe nde n sichtbare n) Sphäre ode r Au r a umge be n
,und durch die se wirke n sowohl die
Atome de r chemis chen Substanzen,als auch
Pflanze n,Tie re , Me nsche n und ge istige We se n
au fe inande r
Die ne ue s ten Forschungen e rgaben,dass bei s ehr
hohen Kältegraden alle chemischen Re aktionen au fh o r en ;
di e s ist durch das Ve rschw inden de r Aura infolge de r sichnach dem Inne rn zu rückzie henden Ausstrahlungen zu e r
klären.
1 54
De r Leb ensge is t is t abe r nicht e ine nu r
me chanisch wirke nde ,sonde rn e ine ge istige
Kraft,in w e lche r
,w ie schon von P l a t o be
schrieb e n wurde,die Ide e n alle r Dinge ent
halten sind , und in die s em Sinne wird s ie de r
Ar ch a e u s ode r die organisie re nde Kraft de rNatur im Makrokosmos u nd Mikrokosmos genau nt
,und was de r Chem ie ohne die Einwirku ng
de r Leb enskraft nicht möglich ist,nämlich das
Au fbauen e ine s ne uen Organismus , das ge schie htdu rch die se n A r ch a e u s .
„De r is t gle ich dem
Menschen,und ist die Kraft in den. vie r Ele
me nten , und macht au s dem Samen e inen Baumund richte t ihn au f.
“
Wenn die Natur de r Me nsche n sich s o ve r
e de ln und ve rge is tigen würde ,dass s ie mit
klarem Ve rstand in das Inne re de r Natur sehe n,ode r
,w ie Parace lsus sagt
, „im Lichte de r Natur
sehen le rne n“ würden,s o würd en s ie auch nicht
mehr bloss die Ersche inunge n de s Stoffe s undde sse n Ve rände runge n
,au s we lche n sie au f die
darin wirkenden Kräfte Schlüsse ziehen,sonde rn
das in den Formen wirkende Leb en se lbst e rkennen . Auf die se inne rliche Erkenntnis , diealle rdings nicht j ede rmanns Sache ist , ist die
Vol . III p . 22.
1 56
de r sie lehrt , und die Natur u nd de r he iligeGe ist s ind e ins
,d . h . taglic h ist die Natur e in
Licht au s dem he ilige n Ge ist u nd le rne t vonihm
,u nd also kommt die Erkenntnis dem Men
sche n gle ich e inem,de r vom Schlafe e rwacht .
We r den Sohn Gotte s hat,de r hat das Leben ,
w e r ih n nicht hat,de r hat das Le b en nicht . “
We r de n Ge is t de r Erkenntnis in sich hat,de r
wird auch das Lebe n de s Ge iste s in de r Nature rkenne n ; w e r ihn nicht hat
,u nd. sich dahe r
nicht übe r das Re ich de s Sinnliche n zur wahre nErkenntnis empors chwingen kann
,de r ist für
die Erke nntnis de s Ge iste s n icht re if, und wirhab en ihm nichts zu b ewe is en .
3. D e r A s t r a lk ö r p e r .
De r Träge r de r Leb enskraft wahrend de s
irdische n Lebe ns ist de r As tralkörp e r . In ihmsind alle Organe
,w ie im physische n Körp e r
vorh ande n,und. durch die se wird die Leb ens
th ätigke it de r fle isc h lic h en Organe ve rmitte lt .Während nun die mode rne Me dizin nur die
gr o bmate rie llen Organe ke nnt , u nd de shalbauch de rse lbe n nu r mit gr o bmate rie llen ,
c h e
De Fundamento Sapie ntia e . Fragm.
1 . Johanne s V, 1 2.
I S7
misch ode r me chanisch wirkende n Mitte ln b e i
zukomm en sucht,ist die He ilme thode de s
Para ce lsus darauf ge richte t,durch den Ge ist
de r Pflanzen u . s . w . auf die Astralmate rie , u nd
dur ch die s e auf die phys ischen Organe e in
zu w irken .
„D enn im S p i r i t u s liegt die Arzne i ,
und nicht im Le ib,d enn Le ib und Spiritus
s ind
„De r Me ns ch is t in zwe i Te ile ge se tzt ;
sichtbar und unsichtbar . Was de r sichtbareKörp e r thut , das sieht man ; ab e r die s ist nu rdie halb e Arbe it ; die ande re halb e s ieht mannicht ; die se vollbringt de r uns ichtbare Körp e r .So baut auch e in Zimme rmann e in Haus au s
zwe i Körp e rn auf; e rst u ns ichtbar als Bild (ins e ine r Vorste llung) und. dann mit sichtbar emMate rial , augensche inlich ; und wie de r Zimm e rmann ke in sichtbare s Haus bauen kann , we nn
e r ke in sichtbare s Mate rial dazu hat, s o b e darfauch de r unsichtbare Körpe r de r grobenMate rie ,um e inen s ichtbaren Körpe r zu bau e n .
“
„In j e de r Be ziehung ist de r unsichtbare Le ib
so w ie de r sichtbare b e s chaffen ,und j e de r de r
be iden kommt a u s dem L imb u s . De r e ine
L a b y r i n t h u s M e di c o r u m“ p . 231 .
„D e M o r b i s In vi s ib i l i s “ p . 27 1 .
1 5 8
is t irdisch,de r ande re himmlisch ,
und j e de rwirkt auf se ine Art. Dem irdische n ist B e fehlge geb en zu bauen u nd die Hände zu ge
brauchen ; was ab e r de r u nsichtbare Le ib vollbringt , ist w ie de r Schatten vom Le ib ; be ideab e r sind zusammen e in Me nsch .
“ Von e inemande rn Standpunkte b e trachte t
,is t de r inne r
liche Mensch de r wirkliche Le ib,und de r äu s s e r
liche Körpe r s e in Schatte n ; die Küns te , we lchede r inne rliche Me nsch ve rs teht
,führt de r äu s s e r
liche mate rie lle Mensch , insowe it e s se ine Bes c h affenh e it zuläs s t , körpe rlich aus .
„Er ist
gle ichsam e in ve rborgene r Me nsch , den de r
sichtbare Körpe r ve rbirgt . Er ist de r inwendigeSchatten
,abe r e r hat Substanz
,Gr e iflic h ke it
und Empfindlichke it,und de s ganzen Le ib e s
Glie de r Einbildu ng, We sen und Natur,und ist
das Ede lste im ganze n Le ib u nd im Me nsche n,
wiewohl e r die Se e le nicht h at u nd se in Lebe nvom Le ib e rhält u nd nichts von ihm se lbst .Er ist w ie j emand
,de r s ich im Spiege l
s ieht . “
D e M o r b i s In vi s ib i l i s“ p . 28 1 .
„V o n d e r G e b är u ng d e s M e n s c h e n “ S . 344.
Die s e Be s chre ibung e ntspricht de rj e nige n de s„Le b ens
körpe rs “ (Pr a n am a ya K o s c h a) vo n S a nk a r a c h a r ya .
„T a t tw a B o dh a “ S . 28 .
1 60
de ne n j ede als e in Zustand,de r im Menschen
Ge stalt ange nommen hat,b e trachte t we rde n
kann .
„We il de r Mensch zw e ifach ist
,e in Te il
(de r mate rie lle ) de r Erde u nd de s Wa sse rs,
de r ande re (de r As tra lkörp e r) de s Feue rs undde r Luft
,so folgt daraus
,dass die übe rnatür
l iche Krankhe it in dem e ine n Te il,dass ist im
Ge iste , an sich nehme die Ursprünge u nd nichtin dem ande rn So wisse t
,dass e ine j egliche
Lust , Begie rde ,Wille , Ve rhängnis de s Me nsc he n ,wenn d ie s in se inem Ge dächtnisse
,Phantasie
ode r Imagination ge schieht, e in C o rp u s in ihmmacht
,gle ichwie ihr be im Zorn s eht ; de r macht
e ine n Le ib , d . i . e r wächs t in e inem Le ib,und
s o auch e ine j e de ande re Willensfo rm im Men
schen : Hass , Luge , Fluchen , Be trug, Ge iz u . s . w .
Die s sind alle s Dinge,die de r halbe Me nsch
macht , und die au s dem halbe n kommen,ihm
anhänge n u nd in ihm liegen,se ie n sie gu t ode r
böse ; u nd e in j e de s s o geborene C o rp u s behält se ine Krankhe it (Zus tand) und will vonihm nicht lass en . So we rde n die ge istige nKräfte le iblich
,wachse n und ve rgifte n den
Le ib .
“ So ist dann die so p e rs o nifizie rte
Vol . III D e P e s t e “ p . 1 78 .
Eigenschaft gle ichsam e in„Ich“ im Me ns chen
,
de sse n We se n de r b e tre ffende Zus tand is t,u nd
das davon nicht lasse n will,da die s die V e r
nic h tu ng die s e s Ich’s wäre
,und j e dem Ich“
de r Wille zum Dase in innewohnt . “
Abe r de r Me nsch,we lche r die Kraft de r
We ishe it b e sitzt , ist d ie se n Einflüssen nichtunte rworfe n . Die se We ishe it
,die de r Me nsch
habe n soll,ist nicht von de r Erde
,no ch von
de r ob e ren Hemisphäre (de r Sp ekulation) , s o n
de rn au s dem fünfte n We s e n (dem Se lbstb ewuss tse in) . So de r Mensch in die s e r We ishe it lebt , s o is t de rse lbe e in M e is te r de s
Ge stirns u nd alle r Plane ten . Ein solche r wirde in Magu s genannt und kann dem 5 , 9 u . s . w .
gebie te n . Is t e r abe r nicht He rr s e ine r se lbst,
s o me iste rt ihn das Ge stirn und. macht au s ihmw as e s will . Er ist dann gle ich e inem Narren
,
de r se in Ross nicht me iste rn kann ,u nd de sse n
Me iste r dann das Ross ist,das mit ihm hingeht
,
wohin e s will . “ Wie de r Wille kr ank macht,
Die s ist auch in B e zug au f e inge fle is c h te Me inungenu nd The orien de r Fa ll
,u nd e s giebt Menschen ,
die liebe rihr Leben lassen
,a ls e ine The orie
,de r sie anhängen
,u nd
w äre sie auch noch s o fals ch , aufgeb en w ollen,w e il sie
eb en vo n de rs e lben ganz e ingenommen sind,u nd sie ihr
„Ich“ ist
,de ss en inne rste s We s en in die se r Me inung be steht .
Pa ra c e lsu s II. 1 1
s o kann auch de r Wille ge sund machen .
„Mit
s olche n Gnad en hat uns Gott auf Erde n begabt ,da ss wir zwe i Arzne ie n habe n
,e ine sichtbare
und e ine unsichtbare . Die sichtbare is t die
ge schaffene , und die unsichtbare ist das WortGotte s .
4 . Vom To d e .
Die Einhe it ist unte ilbar,die Vie lhe it ist
zusammenge se tzt und ze rs e tzbar . De r irdischeLe ib de s Me nsche n ist e in zusammenge se tzte sDing und ste rb l ich . Christu s sagt : Ein j e de sRe ich , das in s ich se lbst ze rte ilt wird , ve rgehtabe r das Re ich Ch r i s t i (die Gott e se rke nntnis)ble ibt . Im Me nsche n w e rden vie le rle i Kräftegeboren und bekämpfe n s ich gegense itig
,und
e s naht sich de r Tod in vie le rle i Ge stalt. De r
himmlische Le ib in u ns hält den irdische n Le ibzusammen , und w enn die se r Le ib de r Gnadenicht wäre , s o stürbe de r irdische Le ib in de re rste n Stunde se ine s Dase ins . Wir ve rzehre nund e rneue rn u ns se lbs t fortwährend ; unse rLebe n ist e ine be ständige Umwandlung . Oh
wohl de r Me nsch aus dem Mu tte r le ibe kommt,
ist e r de shalb doch nicht de r Mutte r Sohn ,
„D e F e s t e “ p . 1 93.
1 64
und S e e le gemacht hat,ve rbo rgen a lle n
Menschen .
“
Die Sche idung de s Mikrokosmos geht e rs tim Tode an . Da sche ide n sich zw e i Le ib e rvone inande r
,de r himmlische u nd de r irdische
,
d . h . de r sakramentalis c h e und de r e lementa
lische . De r e ine führt üb e r sich, w ie die Adle r ,
de r ande re fällt unte r sich zur Erde , w ie Ble i .De r e lementa lis c h e ve rw e s e t , wird unte r dieErde ve rgraben und nicht mehr ge s ehe n ; de rsakram entalis c h e ,
d . h . de r himmlis che u nd
s ide rische ve rwe st nicht und wird nicht begrabe n . Nach die se r Sche idung sche iden sichauch im Tode de s Me ns che n die dre i Substanze n vone inande r
,nämlich Le ib , Se e le und
Ge ist :
e in j egliche s an se ine n Ort , daraus e s
ursprü nglich kam . De r Le ib in die Erde ,zur p r im a m a t e r ia E l e m e n t o r u m ; die S e e le 4zu de r p r im a m a t e r i a S a c r am e n t o r u m ; de r
Ge ist zu de r p r i m a m at e r i a de s luftigenCh a o s . “
Leben ist Bewusstse in,Tod ist B ewuss t
lo sigke it . Das Dase in de s Menschen ist e in
b e ständige r We chse l zwischen Leb en u nd
„D e S e p a r a t i o n e R e r um p . 31 5 . Ve rgl.
1 . Korinth . XV, 5 3 u . f.
1 6 5
Ste rb en ; de nn e r lebt nur in Be zug au f das
j enige ,de sse n e r sich ge rade bewusst ist . Da
de r Mensch aus ve rs chie de ne n Prinzipie n zus ammenge s e tzt ist , s o giebt e s für ihn ve r
schie dene Arten von Tod . De r Tod de s Körp e rs ist die Trennung se ine r Elemente ; de rTod de s Inte l lekte s ist die Unwisse nhe it ; de rTod de r Se e le die Ge fühllos igke it ; de r Todde s Ge iste s die Glaub enslosigke it und de r ewigeTod de r Ve rlust de r höhe ren Individualität .
„We r nicht glaubt , de r ist schon ge richte t . “
5 . Vom G l aub e n .
De r Glaub e,von dem Parace lsus spricht,
hat nichts mit dem,
w as man gewöhnlich
„glaub en“ nennt , und w as in dem p h antas ti
sche n Fürwahrhalten von Me inunge n , The orie n ,Erzählunge n u . s . w . be steht , zu schaffe n
, s o n
de rn e r ist e ine ge istige Kraft und das ge istigeLeben
,Empfindung und. Bewuss tse in im Men
sche n se lbst . Nicht au s dem Wisse n durchHörens age n
,logische Schlussfolge rung u . s . w .
,
sonde rn au s dem e ige ne n Wahrnehme n ,Em
p finden und Begre ifen entspringt die wahreErkenntnis
,und w as die sinnliche Wahrnehmung
Johanne s III,1 8 .
1 66
in B e zug auf sinnliche Dinge ist,das ist de r
Glaube in Be zug au f das Ge istige . Durch ihnwird das Unsichtbare s ichtbar . Wir würdenwenig vo n e ine r We lt wisse n
, vo n de r wir nurvo m Hörensage n
,ode r durch logische Schluss
folge rung u ns e ine n B egriff mache n könnten .
Eine solche We lt be stände für uns nur in u n
s e re r Phantas ie und hätt e für u ns ke ine Wirklichke it , s e lbst we nn s ie th atsäc h lic h den Be
griffen entspräche,die wir u ns von ihr machen .
So ist auch alle s ange le rnte Wissen in B e zugauf ge istige Dinge ke ine wahre Erke nntnis
,
sonde rn nur The orie,ab e r in de r Kraft de s
Glaub ens liegt die Kraft de r Offenbarung u nd
Ve rwirklichung .
„Wir Mensche n au f Erden , wa s hab en wir
ohne da s Licht de r Natur in de r Erkenntnisalle r na türlichen D inge ? Die se s Licht e rs tre cktsich vo n dem Sichtbaren in das Unsichtbare ;ge rade so wunde rbar in die sem als in j enem .
So w 1e de r äus s e re Me nsch mit se ine n körpe rlichen Auge n in de r Sinne sw e lt die Dingewah rnimmt
,s o e rke nnt de r zum höhe re n Lebe n
e rwachte inne re ge istige Me nsch die Natur de rDinge in de r übe rs innlichen We lt . Grob u nd
ungebilde t s ind d iej enigen ,we lche nur das
sinnlich Wahrnehmbare sehen ; denn s o hoch
1 68
Glaube n w ir ab e r an die We rke,s o glaub e n
wir auch an den Me iste r (die Ursache ) ; denndas ist e in tote r Glaube ,
de r nur die Wirkunge nsieht , und. nicht den Me iste r e rkennt . Je de sDing hat s e in Licht
,und w e r be i dem hochsten
Licht nicht s ehe n will,dem sind die u nsic h t
baren Dinge vor den Augen gle ich w ie e in
grosse r Be rg in e ine r finste re n Nacht. Die s e sLicht de r Natur ab e r macht u ns dasj e nigesichtbar , was Sonne und Mond nicht sichtbarzu machen ve rmögen . So wir die se s Licht finde n ,so ze igt e s uns , dass nicht a lle in Fle isch u nd
Blu t de r Me nsch is t , sonde rn dass dahinte rnoch e in ande re r Le ib is t
,de r zu klar ist , um
von den grobe n Augen ge sehe n zu we rden ,und in we lchem die unsichtbare n Ursache nliege n .
“
„So wir den Me iste r de r We rke e rgr u nden ,
s o ist e r u ns auch sichtbar . In de n ewigenDingen macht de r Glaub e alle We rke sichtbar
,
in den le ibl ichen u nsichtbare n Dingen ma chtdie se sichtbar das Licht de r Natur (de r V e rstand) . Für die menschliche Ve rnunft , die a u s
dem Me nsche n de r Erde kommt , sind die
ewige n Dinge une rgründlich . Er kann die
Kräfte de s Glaube ns nicht e rgru nden ; de shalbmüsse n sie auf die Lehre Christi gegründe t
1 69
Unse re Starke liegt im Glaub e n,
und nicht in de r Phantasie . Vie le m e inen den
Glaub en zu haben , ab e r e s he isst : Die Z e ichende re r
,die da glaub en
,sind die : In me inem
Namen we rden s ie Te ufe l austre iben,mit ne ue n
Zungen re den , u nd s o sie e twas Tödliche s trinken , wird e s ihnen nicht s chade n . Au f die
Kranken we rden sie die Hände legen,und e s
wird b e sse r mit ihnen we rde n . De r Glaubeis t e in Ge ist
,de r alle ande rn Ge iste r üb e rwinde t .
Er wirkt auf zw e ie rle i Ar t ; in den guten Men
schen zu gute n Dingen u nd in den bösen zumBöse n . Se lbst de r Te ufe l (im Menschen) hatse ine Stärke aus dem Glaub e n , den e r zu h o s enZwe cken missbraucht . Wir sollen abe r niemalsden Glauben zu e twas gebrauche n , wozu e r
u ns nicht gegeb e n ist .
“
„De r Glaub e kann sowohl krank mache n ,
a ls auch ge sund . Wir s chaffe n durch ih n e ine nGe is t
,de r ohne Hände u nd Füss e dasj e nige
thun kann, w as e in Mensch thut , und. e in j e de s
Da s Fu rw ah rh al ten de ss en , w a s u ns a u s der Bibe lvo n de r Lehre Christi e rzählt w ird , ist noch lange ke ineSe lbste rkenntnis . Die richtige Lehre Chris ti ge schieht durchdie Offenbarung vo n Christus (de r Wahrh e it) in u ns .
Markus XVI, 1 7 u . 1 8 .
1 70
Ding,das in de r Na tu r w a c h st
,da s kann auch
durch die Starke de s Glaubens he rvorgebrachtwe rden . Durch de n Glauben we rde n wir gle ichden Ge iste rn , denen e s möglich ist , alle sunsichtbar zu thun
,was de r Le ib s ichtbar
De r Glaube is t ab e r wohl von dem Abe rglauben zu unte rsche ide n . De r wahre ange bore ne Glaube kommt au s Gott und geht inGott zurück . Nicht wir wirken du rch den
Glauben,sonde rn Gott wirkt durch den Glauben
in u ns . Durch unse rn Se lbstgemachten Glaub enkönne n wir ke ine Wunde r wirken
,abe r durch
die Barmhe rzigke it Gotte s (in u ns) e re igne t e s
s ich , dass d ie s ge schieht . So wir abe r au s
Eigendünke l hande ln,und. achte n u ns se lbst für
Götte r , s o ve rge ss e n wir hie rin Gotte s u nd se ine rBarmhe rzigke it und leb en in unse rm e igenenHochmut und Trotz
,die uns in Ve rzwe iflung
führen . Au s dem Missbrau che de s Glaubense ntsteht Abe rglaub e u nd Zaub e re i . Wir solle nim Glauben leb en
,abe r ihn nicht anwende n zu
dem Zwe cke , dass die se s ode r j ene s nach unse rm
De r Missbrauch de s Glaubens is t„schw arze Magie
u nd is t schlimme r als gew öhnliche Ve rbre chen , w e il dabe igöttliche Kräfte entw e iht und zu nie drigen Zw e cken ve r
w ende t w e rde n .
1 72
wird e r thun , de nn ich gehe zu me inemVate r. “
De r Glaub e ab e r,we lche r nicht aus de r Barm
h e rzigke it Gotte s ge schöpft ist , ist de r Glaub ede s Te ufe ls , d . h . e r ist ve runre inigt durch denEigendünke l und die S e lbstsucht . De r Te ufe l
(die Boshe it) achte t solche r Ze iche n n icht ; e r
lässt uns aus uns s e lbst Arge s und Böse s thunu nd den Glaub e n missbrauchen . Se in Zie l ist
,
dass e r u ns zwe ife ln mache an de r Barmhe rzigke it Christi
,u nd mit dem Glaube n in Christus
Hoffnung und Lieb e ze rstöre . Wa s abe r durchdie se n Missbrauch de s Glaubens ge schieht , ist ,w ie wenn e in grob e r Baue r neb en e inem Goldschmie d stünde
,und. w as de r Goldschmie d au s
Gold macht,das bilde t de r Baue r au s Dre ck .
“
De r Glaube , um den e s sich hande lt , ist nicht dasFü rw ahrhalten de r biblischen Erzählung vo n Je sus Christus
,
sonde rn de r Glaube an,ode r vie lme hr in Christus s e lbs t .
Christus ist das Licht de r We ishe it im Makrokosmos u nd
Mikrokosmos, u nd w e r in die s em Lichte de r göttlichen
Se lbste rkenntnis hande lt (vorausge se tzt , da ss e r e s in s ichh a t) , de r glaubt an Christus u nd w irkt in s e ine r Kraft .Wenn nu n e in Mensch noch e ine grösse re Erkenntnis de rNa turge se tze , als de r Mensch Je sus vo n Nazare th ( J e h os c h u a ?) be sa ss , u nd dabe i dens e lben Glaub e n au s Christushätte
,s o könnte e r noch grösse re We rke thun .
Die Wiss enschaft im Bunde mit de r Lie be führt zurWe ishe it
,u nd ist de r We lt zum He il ; die Wissenschaft ,
w e lche dem Egoismus entspringt u nd sich übe r Gott (die
I 73
De r Glaub e an v0ige s c h rie bene Glaub ensartike l ist noch lange ke in Glaub en an die
Wahrhe it s e lbst ; eb ensowenig a ls e in Fürwahrhalten w iss ens c h aftlio h e r The orien e in wirkliche sWisse n ist . Aus e ine r äuss e rlich ange nommene nMe inung e ntspringt noch ke ine inne rliche Kra ft .The orien s ind nur Anle itungen zum Erkennen ,abe r nicht die Erkenntnis s e lbst . Nicht dasswir die Dogme n ve rwe rfe n s ollen ; ab e r durchdie Annahme e ine r Hypothe s e ode r das Fürw ahr h alten e ine r Erzählung ist noch niemands e lig geworden ,
und hat noch niemand die
Kunst Wunde r zu wirke n e rlangt.„V o n wege n
de r Glaub ens art ike l alle in würde n die Mensche nnicht ge re tte t we rden ; nicht de r Art ike l , s o n
de rn de r Glaub e an Gott,giebt dem Märtyre r
die Kraft , den Tod zu u be rw inden . Würde ndie Mens chen arb e iten und das Brot ihr e r Arb e ite ssen
,und eb enso beflis s en se in zu geb en , als
zu n ehm en , u nd die s e chs Stücke de r Barmh e rzigke it vollbringen ,
so würde e s ande rs umihr en Glaub en stehen . Ste rb en vo n wege n de sGlaub ens is t e in se lig Ding ; ab e r wegen de r
Artike l s te rb e n ist e in Tod,de r au s dem Abe r
glaube n entspringt . Wir sollen den Glaub e n
Liebe ) zu e rheb en s treb t,geht mit Rie s enschritten de r
Te ufe lskuns t entgegen, die zum Ve rde rben fiihr t.
1 74
direkt zu Gott (in u ns) haben , und zu ke ine nfremde n Götzen . We nn wir alle wären w ie die
Frömmlinge , die nur auf ihren e igene n Vorte il
(im Himme l) sehen ,so würde ke in Hungrige r
ge spe ist , ke in Nackte r bekle ide t , ke in Kranke rge sund gemacht , ke in Fremde r behe rbe rgt .Sie wollen fau le nze n und schmarotze n ,
und jeehe r s ie von de r We lt kommen , um so nütz
liche r ist e s für die We lt . “
„Dann kommen die Wu nde rglau bigen und
Traumdeute r , Kartenschläge r und diej enigen ,we lche hölze rne He ilige , Bilde r und Abze iche nve rehre n . S ie mache n sich se lbst irge nd e ineVorste llung
,in we lche sie ihr en Glaub en se tzen ,
und sie me ine n , s ie sähen die He il ige n undwunde rbare Dinge . Was sie glaube n ,
davonschafft ihne n de r Glaube e in Bild , s e i e s imSchlafe ode r im Wachen . So b ewegt de nnauch die se r Glau be die Wu ns c h e lru te
,löscht
die Ke rze n aus,tre ibt den Schlüss e l
,die
Sc h e e r e und das Sieb um 11 . s . u nd e s is t
mit solchen Dingen w ie mit den Traumen , diee inmal wahr und zehnmal e rlogen sind ; de nne s ist mit ihrem Glauben w ie mit e inem
Hie rhe r ge h o r t auch da s Ti schrü cken“u nd de r
gle ichen spiritistische Phänomene ,die im Kapite l übe r
„Hexe re i“ nähe r be sprochen w e rden.
1 76
Be e influssung ohne me chanische Mitte l mögTh a tsa c h lic h ist e s mit dem Wa c h stume
e ine r Einbildung,w ie mit ande rn natürlichen
Dingen . De r Ge ist fasst e ine Ide e ; aus die se re ntspringt de r Ke im zu e inem Gedanke n
,die se r
wächst zur Vors te llung , die se e rhält Le be ndurch den Willen und drückt sich schlie sslichau s durch die That .
„Ein Male r
,de r e in Bild male n will
,mus s
e ine irdische Wand hab e n,e in Ste inme tz
,de r
baue n will,muss e inen irdische n Boden habe n .
“
Damit ist sovie l ge sagt,als dass de r Wille ohne
e ine substantie lle Grundlage ke in Bild (in de r
Vorste llung) schaffen könnte . Die Imaginationist de r We rkme iste r in sich se lbst u nd hat dieKuns t und das We rkze ug , alle s zu machen
,
wenn e s auch de r S ichtbare Le ib nicht kann .
So scharf und s innre ich is t die se Kuns t , das sS ie e ine Fliege , die s ie an de r Wand sieht , au f
den Boden ,den sie hat , abma le n kann , s o
scharf als sie die Auge n Von allem ,
was die Sinne wahrnehme n , empfängt de r unsichtbare Le ib e ine n Eindruck ,
und hat danndie se Dinge alle unsichtbar in sich De r un
Wie w ir die s e G edankensu bs tanz“
nennen,thut
nichts zur Sa ch e .
„D e M o r b i s Invi s ib i l ib .
“
p . 272o
I 77
sichtbare Le ib kann (in s e ine r Einbildung) e s se n
u nd trinke n , spre che n , gehen , fliege n , Häuse rbauen 11 . s . w . ohne den sichtbaren Le ib ; abe r
de r sichtbare kann nichts ohne den u nsic h t
bare n,und gle ichwie man an dem sichtbare n
Körpe r e in Glie d abnehmen kann,so kann man
auch die Auswüchs e de r Einb ildung (du r c h dieKraft de r Ve rnunft) entfe rnen .
„Die Kraft de r Einb ildung (s e i e s b ewusst
ode r unb ewuss t) is t b e sond e rs wirksam währendde r Schwange rsch aft , und die Natur de s Kinde sist zum grosse n Te i le abhängig von den Eindru cken
,we lche die Mutte r währe nd die s e r
Pe riode empfängt . D e rj enige , we lcher e s au f
gebracht hat , dass , we nn die Mütte r siche inen grosse n ge lehr ten Mann ode r Künstle re inb ilden ,
die K inde r dann solche we rde nmüssten ,
muss von e inem grosse n Narren bes ess en gewe se n se in ; wohl ab e r kann die Impre ss1on , w e nn die Frau z . B . e ine n Künstle rhört
,de r ge istigen Richtung de s Kinde s e inen
Anstoss geben,de r späte r im Leben zu e ine r äh n
l ichenAusbildung de s Ta lente s de s Kinde s führt .Die Imagination wirkt ab e r nicht nur auf
den e ige ne n Körper e in, sonde rn sie kann auchau f ande re üb e rtragen we rden .
„Gle ichwie
w enn e ine r durch s e ine Augen e ine n ande rn ,Para c e lsu s II. 1 2
1 78
de r vor ihm steht,ansieht , u nd de r ande re
fl ieht davon ; ode r e ine r h e isst den ande rne twas thun ,
u nd de r ande re th u t’s ; so zw ingtauch die Imagination de s e ine n den andern ?
)Die se Dinge thut de r o lymp i s ch e G e i s t , de rvon allen We rke n de s Le ibe s den Schattenze ichne t . Auch e ntstehen au s die se r Kraftalle rle i
„Ge is te r“ I n cu b i
,S u c cu b i , Nacht
ge spe nste r u nd vie le ande re Dinge , de re n Beschre ibung ia em ande re s Kapite l gehört . “
Die vom Ge iste de s Glaube ns durc hdrunge neEinb ildung (Vorste llung) ist e ine Kraft , we lchee rstaunliche Wirkunge n he rvorbringe n kann .
Sie spie lt b e sonde rs be i de r Zeugung e inehe rvo rrage nde Rolle ,
und e s lasst sich durchs ie auch das Ge schle cht de s Kinde s im vorausb e stimmen . Was Parace lsus den
„Same n“
ne nnt,ist nicht mate rie lle r Na tur , sonde rn e ine
ge istige ,ode r vie lm ehr h albmate rie lle “ Au s
strahlung b e ide r Ge schle chte r,e in
„Ge ist“ , dem
de r mate rie lle Same als Träge r die nt , w ie j az. B . im Erdboden auch ke in Baum enthalte nis t , ab e r de r darin ge säe te Same die Elementeenthält
,we le he dasj e nige anziehen , woraus e in
Baum sich bilde n kann . Somit unte rsche ide t
1) Die se Wirkung de r Imagina tion ist he utzutage unte r
dem Namen„Sugge stion“ bekannt.
1 80
Begie rde den Samen . Ab e r e r hat ihm zugle ichdie Ve rnunft gegeben , durch we lche e r se ineB egie rde b ehe rrschen kann . So hat auch dieFrau e s in ihre r Macht , sich
_
begie rlic h zumachen ode r nicht . Also ist die Gebäru ng de sSamens
,den ke in Me nsch sieht ode r sehe n
kann , und e s liegt im Wille n de s Menschen ,de nse lbe n durch se ine Phantasie zu
In de r Phantasie „de s Manne s ist die Frau ,und in de r Frau de r Mann de r Gege ns tand de rSpekulation . So e ntzünde t s ich de nn de r L iqu o r V i t a e vo n de r Spekulation und wird zu
e inem Same n e ine s ande rnMensche n,in we lchem
dann alle Natur,Eigenschaft
,We se n u nd Ar t
de r Organe und Gliede r,Hande und Fuss e
,
He rz und. Hirn u . s . w . unsichtbar e nthalte n sind ;denn de r L i qu o r V i t a e liegt in allen Te ile nde s Vate rs und de r Mutte r , und de r (ge istige )Same wird aus allen Te ilen
,au s dem ganze n
Me nsche n gebore n . Dass abe r das SichtbareSp e rm a
,das aus den Va s i s S p e rm a t ic is
kommt,ohne die sen ge istige n Same n e ine n
Mensche n e rze uge n konne,das is t e ine de r
grösste n Lügen , we lche die Ärzte je e rfundenDe r ge istige Same , vo n dem de r
D e G e n e r a t i o n e H om i n i s p . 344.
Ibirl . p . 345 .
Me nsch wa chst , ble ibt im L i qu o r V i t a e und.kommt nicht in das S p e rm a ; aus dem le tztemge stalte t sich in de r Ma t r i x nur de r mat e rie lleKörpe r de s Menschen , während de r (sich inkarnie r ende ) ge istige (astra lis c h e ) Mensch be
re its vollständig 1m Same n e nthalte n ist . Die se rge istige Same kommt von alle n Te ilen de s
Vate rs und de r Mutte r , und is t doch nur e in
e inzige r Same , wenn die se b e iden zusammenkomme n . Die Mat r i x de r Mutt e r ab e r ziehtdie se n ge istige n Samen an , und dadurch ent
wicke lt s ich die mate rie lle Form de s künftige nDa ist de nn alle s b e isammen
,was
zu e inem Mensche n gehört,und e s fehlt nur
noch das Leb e n und die S e e le .
Wäre de r ganze Same n in e inem Menschen
(im Manne ode r 1m W e ih e ) e nthalte n , s o wärede r Charakte r de s Kinde s die s em Same n ina llem gle ich , w ie z . B . de r Same e ine s Nussbaum e s nichts ande re s als e ine n Nussbaum
Die s e Ause inande rse tzung gie b t uns e inen Einblickin den Vorgang be i de r Re inka rnation, u nd s timmt mit denLehren de r Gehe imlehre “ übe re in
,de r zufolge sich e rs t
de r As tr alkörp e r bilde t, de r den physischen Körp e r aufbautu nd mit w e lch em e r s ich
, j e na ch s e inen Eigensch aften,
zur ne uen Fle ischw e rdung ve rbinde t . Ohne die se Inka rnation finde t auch ke ine Erzeugung e ine s Menschen s ta tt.
giebt ; ab e r die Ve rmischung de r b e iden Same ngiebt Anlas s zu unzählige n V e rschie denhe iten ,s o dass ke in Mensch ganz gle ich dem ande rnist
,und de rj enige Same ,
we lche r von b e ide nde r kräftigste ist
,giebt dem ande rn se in Bild ,
d . h . die Natur bilde t den Körp e r nach ihm .
Auf die se Art üb e rtrage n s ich auch e rblicheKrankhe ite n .
Ab e r w as die Geburt e ine s Knäble ins ode rMagdle ins b e trifft , s o ist die Sa che folge nde rmass e n : Die b e ide n Samen ziehe n sich gegense itig an
,u nd de r e ine tingie rt den and e rn
und u b e rw inde t ihn . Die se Übe rw indung geschiebt nicht au s de r Kraft de s Samens se lbst ,sonde rn aus de r Kraft de r Natur de r b e ide nElte rn . D e rj enige Samen , den die Matrix ame rsten an sich bringt
,de r giebt dem Kinde
das Ge schle cht . Kommt ih r Same e he r als
de r se ine ,s o wirds e in Mägdle in . Kommt de r
se ine ehe r , s o wird e in Knäble inWe nn ab e r die M atr ix die sen (ge istigen) Sam en
Wie w ir hie raus e rsehen, ist die G e s c h le c h tsbe stimmung abhängig vo n de r Kraft de r Anziehung , w e lche in
dem e ine n ode r dem ande rn vorhe rrscht , u nd die se ent
springt au s dem (unbew uss te n) Willen u nd de r Vors te llung.Die a u s de r körpe rlichen Ernährung gew onnene Kraft spie ltdabe i nu r e ine unte rge ordne te Rolle .
1 84
Me nsch ,in we lchem de r L i qu o r V i t a e ve r
dorb en ist,kann ke ine n gute n Same n geb en
,
u nd. wenn die We rkzeuge de s Organismus unvollkomme n sind , s o kann auch de r Ge ist nichtvollkomm e n darin wirken . Ke inem Menschenist Ve rnunft und We ishe it e ntzogen ,
und we nne r Mange l daran zu hab e n sche int , s o l iegt dieUrsache in de r Unvollkommenhe it von de re nWe rkzeuge n . Was abe r das läche rl iche Ge
s c h r e ibs e l de rj enige n Astronome n (Med1zine r)b e trifft , we lche b ehaupte n
,dass das Ge stirn
(die Natur) den Me nsche n mache,s o lassen wir
die s a ls e ine Fab e l ge lten ,und a ls e ine n zur
Kurzwe il be liebte n Schwank . De r Narre n sindvie le und oft schw e r zu e rke nne n .
De r Me nsch ist sow ohl in das Ewige , alsauch in das Ve rgängliche ge ste llt . Das Le ibliche ist de r Aufe nthaltsort de s Ewige n , dasEwige ist be i die s em zu Gast , und dazu kommtnoch die Gnade vo n Gott , das Le b en ,
als w ie
we nn e in He rr j emande n , dem e r nichts schuldigist , e in Haus giebt , damit e r darin wohnenkann . Das Haus
,we lche s de r Mensch b ewohnt ,
w ird von de r Natu r aufgebaut u nd ist ihr unte rw o rfen ; abe r de r Mensch se lbst ist als Ge schöpfvollkomme n u nd das Ge stirn hat ihm nichts zugeb en und kann ihm nichts anhaben . Hitze
und Kalte b e tre ffe n nu r den au ss e r lic h en Men
sche n,und ohne s e inen Wille n geht in den
inne rl iche n Me nsche n nichts Böse s e in . De r
ewige Mens ch wohnt in sich s e lbst , und e rb licktin se ine r Pe rsönlichke it mit a llen ihre n Eige nschafte n nur e in Spie l de r Naturkräfte ; e r ist
übe r alle Ste rne u nd Plane ten Die
irdischen Ge iste r b ewege n sich in s e ine r ve r
gänglic h en Ersche inung, und geb e n die se r ihregute n und böse n Eigenschafte n ; ab e r de r ewigeGe ist Gotte s im Me nschen wohnt in sich se lbst .D e shalb l iegt die höchste ge istige Kraft de sMe nsche n darin , dass e r in sich s e lbst dasEwige und den Geist Gotte s e rkennt u nd dems e lbe n gemäss le bt . Dann kann e r durch denGe ist de s Ewigen s e in Wolle n und D e nke nb ehe rrschen ,
und damit auch He rr übe r se ineNatur und de ren Eige nschafte n
7 . Vo n d e r Mum i a
Unte r de r M u m i a “ de s Parace lsus ist
das äthe rische Vehike l de r Lebenskraft e ine sDinge s
,ode r dasj e nige , was man heutzutage als
„Magn e t i s m u s “ b e ze ichne t
,zu ve rstehen .
Ve rgl . B h a g a va d G i t a Kap . XIII .„D e S t a t u H um a n o “ p . 366 .
Je de s Ding hat se ine unsichtbare Mum i a,u nd
se lbst,w enn die Se e le den Körpe r ve rlassen
hat , ble ibt noch de s s en imma te rie lle Mum i a
(L i ng a S h a r i r a ) zurück , we lche r gewisseokkulte Eige nschafte n anhängen .
„Mum ia is t de r Me nsch se lbs t , u nd de r
Balsam , die he ile nde Kraft de r Natur . De r
s ichtbare Le ib ,so e r e ine Mumia ist
,hat noch
be i sich den unsichtbaren Le ib,we shalb e r
noch w u nde rbar lic h e Dinge zu wirke n ve rmag,
gle ichsam a ls wenn e r noch lebte
„Die Mum i a is t gle ichsam e in Magne t
,und
s o w ie de r gewöhnliche Magne t das Eise n anzie ht
,s o ist auch de r Me nsch e in Magne t und
zieht Me nsche n an . Wenn sich z . B . de r Glaub e
„D e M o r b i s Invi s ib i l ib .
“ p . 292. In neue re rZe it sche int die solange vo n de r
„Wissenschaft“ ve rachte te
M um i a wiede r zum Ans ehen zu ge lange n ; denn e s w e rde nimme r mehr tie rische Präpara te , „
He ilse rum“
, „Tube rkulin“
,
Hamme lssc h ilddrüs en u nd a lle rle i Ino ku la tio nsme th o den zum
ange blichen Schutze gegen anste ckende Krankhe iten u nd
zur„Durchse uchung“ de s menschlichen Körpe rs in de r
Me dizin e inge führt. Unte r afrikanischen Stämmen ist das
Ve rzehren e ine s Stü cke s de r rohen Lebe r de s w u tkranken
Hunde s a ls e in unfehlbare s Mitte l gegen den Ausbruch de rWutkrankhe it be i dem ge biss ene n Menschen bekannt ; gew isse
„Ste ine machen den Schlangenbiss uns chädlich, indem
sie da s Gift a u s de r Wunde an sich ziehen u . s . W . Es
stehen u ns au f die sem Fe lde vie le ne ue Entde ckungen alt
bekannte r abe r ve rge ss ene r Th a tsa c h en be vor.
1 88
„Die He iligen im Himme l hab e n nichts mit
die sen Dinge n zu thun ; wohl ab e r sind in alle nD ingen ,
in Pflanze n,Kräute rn u nd Ste ine n
,
Tie r und Me nsche nkörpe rn ve rborge ne magnetis che Kräfte e ntha lten ; denn Gott hat die natürl iche n We rke wunde rbar be s chaffen ; daru msollen wir an s e ine We ishe it für u nd für de nken
,
w ie sie so gar nicht zu e rgründe n ist,und
dass wir in u ns s e lbst so vie le natürliche Kräftehaben
,a ls Himme l und Erde ve rmöge n . We nn
e in Magne t,de r doch e in tote s Ding zu se in
s che int,Eise n anziehe n kann , s o kann auch e in
tote r Korp e r au f den leb e nde n Me nsche n e inenEinfluss De r Körp e r se lbst kanndas nicht , wohl ab e r die Kräfte ,
die von ihmausgehe n . So w ie die Sonne an ihrem Orteble ibt und doch au f de r Erde durch e in Glassche ine n kann
,s o kann auch de r Le ib still
Au f die s em noch w enig bekannten Na turge s e tzeb e ruhen vie le magne tische u nd Symp a th ieku r en, die Transplanta tion vo n Krankhe iten u . de rgl . Au s de r magne tischenVe rbindung
,die zw ischen dem lebenden Körpe r u nd e inem
vo n ihm ge trennten G liede ,ode r e ine r Absonde rung be
s teht,e rklärt e s sich z. B . ,
da ss,w enn e in vo n e ine r Wunde
abgenommene r,mit Blut ode r Eite r b e fle c kte r Ve rband
s ogle ich ins Fe ue r gew orfen w ird , dadurch le icht Entzündungen de r Wunde e ntste hen. Die Me taphysik w e issvie l vo n de rgle i chen e rs taunlichen Fe rnw irkungen zu e r
zählen,de ren Be trachtung u ns abe r zu w e it füh re n w ürde .
1 89
liegen und de nnoch s e ine Kräfte in die We ites enden
,gle ich dem Ge rü che von Moschus
,
de ss en Körp e r sich dab e i auch nicht b ewegt . “
'Au s die sem Grunde sind vie le Expe rim ente
mit de r Mum i a e rfunde n worden . Es s indgrosse Gehe imniss e darin
,die ab e r b e sse r ve r
schwiege n ble iben,wege n de s Missbrauche s de r
dam it ge trie b e n we rden kann . Die Unwis s ende nglaub en
,dass die s Zaub e re i
,Hexe re i , Ab e r
glaube n u . s . w . s e i, ab e r j e de s We rk , das unszum He ile dient
,kommt aus Gott ; denn e r ist
e s , de r unse rm Le ib das Lebe n giebt . Allenatü rl ichen Kräfte kommen aus de r Natur , dieGott ge scha ffen hat , und w ir ir dische Menschenb e sitze n in u ns s e lbst alle die Kräfte de r Natur .werden wir abe r (im Ge is te ) wie de rgeboren ,s o b ewege n wir u ns auch mit den h immlis che n
(magische n) Kräften . W e r ab e r die s nicht begre ife n kann , de r e rforsche die he il ige Schr ift ,damit e r le rne j e de s Ding in se inem Grundezu e rke nnen . Um das richtige Wis s en zu e r
l ange n , sollte n alle Dinge in Gott , ihrem e rstenUrsprü nge , aus dem s ie flie s s en
,ge sucht w e r
den, u nd wenn gle ich e twas Gute s durch den
Te ufe l ge schähe,so käme e s doch au s Gott ,
de r e s zulässt . Wenn w ir j emandens Not linde rn können , s o s ol len w ir e s thun ohne Furcht ,
1 90
und die Mitte l anwende n , die u ns am nächste nliege n , ob e s auch Ge iste r ode r Te ufe l se ien ;abe r wir sollen nicht u ns se lbst , sonde rn Gottdie Ehre dafür geb e n .
“
Abe r e twas ganz ande re s ist e s , we nn man
den Dämone n be fi eh lt,
als we nn man ihne ngehorcht , ode r e inen Bund mit ihne n schlie ss t ,ode r s ie durch Ce r emo nien arizieh t und ve rehrt .
„We nn de r Teufe l j emanden dahin bringt ,
dass e r e in Bündnis mit ihm macht , so machtsich de r Mensch zum Kne chte
,da e r doch e in
He rr gebl iebe n s e in könnte ; de nn e s gebu h rt
e inem Gläub igen,dass ihm der Te ufe l (die
Elementarw e sen und Dämone n)Es ist nicht gegen Gotte s Gebot , j emandem zuhe lfen ; ab e r Abgötte r e i zu tre ibe n is t gegense in Gebot . So sollen wir denn die Erdedurchwande rn
,u nd vie le s e rfahren
,das w as gut
is t behalte n,
u nd das Böse las s en , und w e r
Da s Bu ndnis mit den Dämonen u nd Ge iste rn finde tdadu rch s tatt
,da ss de r Mensch die se Ge iste r in sich se lbs t
aufnimmt. Dadurch nimmt die s e r Ge is t (de r teuflischeWille ) in ihm se lbs t Ge stalt an u nd w ird zu se inem e igenenWe s en , u nd da am Ende j ede s Ding zu s e inem Ursprung
,
a u s dem e s gekommen ist , zurückkehrt, s o h a t die Legendeganz re cht
,w e lche sagt , da ss w e r mit dem _
Te ufe l e in
Bündnis schlie ss t, am Ende vom Te ufe l geholt w ird. Ve rgl .B h aga va d G i t a VIII , 6 u nd IX, 25 .
1 92
„So w ir nu n le rne n wollen , so is t unse r
e rste r Grund in Gott ; de nn e r ist e s ,de r u ns
l ehrt und dasj e nige zuschickt , de sse n wir bedürfen , und we nn wir alle s wohl be trachte n ,s o finde n wir, dass wir die We ishe it und Kunstnicht von u ns se lbst hab en
,sonde rn dass sie
u ns au f uns ichtbare We ise durch den Ge istmitge te i lt wird , und 0h ne die se n ge istige n Einfluss könnte n wir nichts e rgründen
,w ie sehr
w ir auch unse re Phantasie ans tr e rige n würden .
In die s e n Dingen sollte uns Ste ts Mar i a e in Be i
spie l s em,a ls e ine S e e le
,die volle r Gnaden war . “
„Gott will alle in das He rz
,und nich t die
Ce r emo nie,und e r will auch
,dass wir das , w as
unse r He rz von ihm e rlangt,im He rz e n wie de r
auste i le n We nn wir e s mit Ce rem o nien
befle c ken, s o tre te n wir in die Hoffart e in .
“
„Auch könne n uns die Ce r emo nien nichts
nutzen, wenn e s uns nicht se lbst vo n He rzen
geht . Ohne die inne rliche ge istige Kraft (Mum ia)
sche ide t im Worte ode r de r Spra che (V a c h ) n e r Formenode r Zustände
,w e lche mit den vie r Dase inss tu fen imWe ltall
korre spondie ren,nämlich : P a r a -V a ch das in Gott ruhende
Wort,P a s ya n t i
-V a ch das ge offenbarte Wort (L o g o s )M a dh y am a -V a c h das inne rlich ausge sprochene u nd
V o i kh a r i -V a c h das äusse rlich ausge sprochene Wort.Siehe S u h b a R o w
, „Vorträge “
,Lo tu 5blüth en Bd. I .
Ve rgl . B h a ga v a d G i t a “ IV, 31 .
1 93
s ind alle Ce r em o nien nur Mitte l, die zum Ab e r
glaub en führen . Wir können zu Gotte s Gnadenichts hinzufüge n . Auch ist j e de r Mensch fürsich s e lbst de r na c h ste be i Gott und hat volleGewalt se ine Ange lege nhe iten mit Gott abzumachen . We nn e r nun die s e Macht au s den
Händen giebt , und se ine Pfl icht e inem ande rnüb e rlässt , s o fällt e r in die Ce r emo nie und den
Damit gie bt e r auch s e inen Glaub e naus de r Hand und alle s e ine Kräfte . Dannsind die Ce r emo nien nur e in äusse rliche r Sc h e in .
Gott sieht das He rz an und nicht die Ce remonie . Auch giebt e r uns nichts ande re s alsda s
,was wir dadurch e rlange n , da ss wir ihn
von ganzem He rzen,Gemüt und in al len unse rn
Kräfte n lieb e n,und e r gie bt e s uns
,damit wir
dem Nächsten he lfe n . De r Teufe l (die Se lbstsucht) ab e r macht die Leute glaub en ,
dass,w e r
e twas von Gott e rlange n wolle ,de r müsse
Gotte s ve rge sse n und die Ce r emo nien ge
brauchen .
Gott (in uns) ist de r He rr de r Ge iste r , de r
den Ge iste rn b e fi eh lt , und die Ge iste r , die ihmgehorche n
,s ind se ine Kne chte
,die ihm
Vergl .„Bh agavad Gita “ III, 35 .
Ibid. xv111,66.
Pa ra c e lsu s II.
1 94
gehorche n u nd nichts thun,als was Gott be fi e h lt .
So wir de shalb e twas von Gott wollen,so
solle n wir u ns an ihn we nde n und nicht an dieKne chte , de nn darin liegt die Abgötte re i .We nn wir die Kn e chte an die Ste lle Gotte sse tze n , s o geht e s zu w ie in e inem Haushalt
,
wo de r He rr nicht zuhause ist . Die Kne chtespie len dann die He rren
,u nd e s tanzt das
ganze Hofge sinde nach Be lie ben . Nun ist abe rj e dem von u ns de r Glaub e und die Machtgegeben, alle Dinge in Gott se lbst -zu suchen ,
u nd e r be darf ke ine r fremde n Ge iste r hie rzu .
Was e r dann den Ge iste rn zu thun be fi e h lt,
das steht be i se inem göttliche n Wille n und nichtbe i den Ge iste rn
,se ie n e s Enge l ode r Te ufe l . “
„We nn wir ab e r Gotte s ve rge ssen u nd uns
an die Ge iste r w enden ,s o ziehe n wir dadurch
die Ge iste r de r Lüge an ; denn wo die se die
Le ichtfe rtigke it e ine s Me nsche n sehe n,so ist
e r de re n Gese llscha ft gewiss . Unte r dem Ansche ine e ine s Befehle s komme n s ie und ge be ns ich e in grosse s Ans ehen
,mit Scharfs inn und
hohe n Ge danke n ,sche ine n in vie le n Künsten
e rfahren u nd machen vie l Ge schwätz . Damitbe trüge n s ie die j enige n ,
die in Sünden liege nund dabe i Aposte l s e in wollen , die ihre n e ige ne nGe ist an Ste lle de s he ilige n Ge iste s s e tze n , und
1 96
hinauf zum Ge iste de r We ishe it , s o ware e s
vie lle icht wü nsche nswe rt , w enn wir das , was
Parace lsus als„Ge iste r“ b e ze ichne t , mit dem
Worte„Ge danken“ be ze ichne n könnte n ; ab e r
e in Ge danke an sich se lbst ist noch ke in Ge istu nd hat ke ine Kraft ; e r e rlangt die s e e rs t durchdas Wollen , we nn dasse lbe in Übe re instimmungmit dem D enken ist . In d ie s em Sinne ist Ge iste ine Dre ihe it von Wille ,
Ge danke und Form ;de nn j e de r Ge danke drückt s ich
,we nn e r
offenbar wird , durch e ine b e s timmte Form au s ,
und j e de Form ode r Ersche inung , von dem
Mensche n he rab bis zu m Sandkorn am Me e re sufe r , s te llt e ine n Gedanke n de s Schöpfe rs dar .Auch de r Mensch ist e in solche r Schöpfe r
,
und se ine Ge danken,durch se ine n Wille n be
lebt , nehme n in ihm se lbst Ge stalt und Forman ; se ine L e ide nschafte n sind se ine Ge iste r ,die in ihm sich p e r s o nifi c ie r en u nd zu se ine n
„Iche n“ we rden
,die se in Bild an sich trage n ,
i1nd ande re rse its ihm ihre n Stempe l émfp räge n,
indem s ie s chlie ss lich rn se inem Äusse rn,se ine r
Haltung, Gang und Be nehme n ihren Charakte rOffe nbaren . Je de r Ge danke
,du rch den Wille n
be le bt , ist e in ge is tige r Same , de r in de r Kraftde r Imagination wächst und e rs tarkt und inne rl ich Ge s ta lt annehmen
, ja sogar äusse rlich
I 97
offenbar w e rd e n Je de r solche„Ge ist
ist ab e r auch e in Centrum,von we lchem Kräfte
ausstr ahle n,we lche de ss e n We se n u nd Eige n
schafte n an s ich habe n , und e s ist somit nichtsWunde rbare s darin zu finde n
,wenn behaupte t
wird , da ss die Gegenwart e ine s schle chte nMe nschen die ge is tige Atmosphäre ve rp e ste t
,
u nd dass de r Gedankenstrom vie le r böse r Men
sche n Epidemie n e rze uge n und die atmo sp h äri
sche n Zus tände u . de rgl . b e e influs s e n kann .
Das Mitte l zur Ve re dlung de s Einz e lnen sowohla ls de s ganzen Mensche nge s chle chts liegt dahe rin de r Ve re dlung von Ge danke
, Wort (Wille )
E s gieb t w oh l nu r w enig Menschen, denen e s nich tb ekannt ist
,dass man im Halbsc h lafe o ft w ie im Träume
,
alle rle i Ge s talten vor s ich s ehen kann. Bald sind e s menschli che Figure n ,
ba ld Tie re ode r Scheusale ,Blumen
,Land
s chaften u . s . w . Die s sind die Bilde r, die den Eindrückenentspringen
,w e lche die S e e le vorhe r (s e i e s bew usst ode r
unb ew uss t) empfangen h at , u nd. di e in unse re r e igene n Aurae xistie ren
,w e shalb sie auch obj ektiv sichtbar sind . Wie e s
den e rfahrenen Spir itisten b ekannt is t , können sich di es e
Bilde r in Gegenw art e ine s dazu ge e igne ten Me diums auchmate rialisieren, s o dass sie körpe rlich s ich tbar u nd gre ifba rs ind. Da s ihnen innew ohn ende S c h e inleben h at s e in Dase indurch die 'be rtragung de s
„L i'u o r V i t a e
“u nd der
„Mum i a “ de s Me diums ode r de r Anw e senden
,w e lche a u f
die se We ise vo n den„Ge iste rn “
vamp irisie rt w e rden. Be
schre ibungen solche r Phänomene finden s ich u . a . in den
We rken vo n Dr. C a r l D u P r e l .
1 98
u nd We rk (Form) . Es kann sich im Me nschensowohl Gott (das Gute ) a ls de r Te ufe l (dasBöse )Die Kraft , wodurch die Ge iste r im Mensche n
Ge stalt annehmen ,ist die Imagina tion . Das
,
w as de r Me nsch glaubt u nd denkt , wird e r
se lbst ; s e in Wolle n und D enken be s timmt se inWe se n . So kann z . B . de r Ne id , we nn e r grossge zogen wird , im Mensche n e ine n
„Ba s ilisken
“
gebären,d . h . den Me nschen zu e inem Basi
liske n mache n de sse n böse r Wille durch denBlick schade n und. sogar töte n kann .
„De r inne re Mikr o ko smu s ve rgewaltigt den
Himme l (das Gemüt) , ihm gehorsam zu se in .
De r Ne id üb e rwinde t den Saturn . So e s de s
Me ns chen Art ist , dass e r die Leute b e trüge nwill
,s o gewöhnt e r S a t u r n (das mate rie lle
Prinzip) dazu , dass e r ihm hilft . So wird dannde r ganze Me nsch zum B e trüge r , de r be trügt ,we il e r se ine r Natur (den le ite nden Plane te n inihm s e lbst) folgt .
“
De r göttliche Ge ist im Me nschen (s e inwahre s Ich) ist ub e r alle die se Natu re igen
s c h aften e rhab en , und e benso de r Me nsch,de r
in die sem Ge iste zum Se lbstb ewussts e in ge
D e F e s t e“ p . 1 7 7 u . f.
Dingen zu schaffe n hat,und dass die Ge iste r“ ,
w e lche sich dann noch um irdisch e Dingekümme rn , ke ine Ge iste r, sonde rn nur Schattensind . Die se Schatte n ab e r sind die Bilde r de rfalsche n
„Iche “
,von de nen ob en die Re de war .
Ge rade s o ,w ie e s nur e ine n Gott de s We ltalls
giebt , ab e r aus s e inem schöpfe rische n Wille nunzählige Ge s c h o p fe he rvorgehe n , s o h at auchde r Mensch nur e in e inzige s wahre s Se lbst
,das
aus Gott kommt u nd zu Gott zurückkehrt ; abe raus se inem Wollen und D enke n gehe n vie le rle iSchattenbilde r he rvor
,de ren j e de s e ine vorübe r
gehende und sche inbare Individualität b e sitzt ,die unte r gewisse n Umständen s ich obj ektivdarste lle n kann . Solche Ersche inunge n u nd
as trale Übe rble ibs e l ve rstorb e ne r Me nsche n sinde s
,die vie lfach für die S e e le n de r Ve rs torb ene n
gehalte n we rde n . Sie sind alle rdings in e inemgewisse n Sinne
„Ge iste r“
,d . h . Produkte vo n
Wille u nd Vorste llung,hab e n ab e r nu r s e lte n
mit de r ge is tige n Individualität de s Menschen ,den s ie darste llen
,zu thun , wenn s ie sich auch
s e lbst dafür ausgeben . Auch s ind s ie ke ine se ige nen D enke ns fähig
,und ihr S c h e inleben is t
nur e ine Abspiege lung de s Leb e ns ,Denkens
und Emp findens ande re r .Alle s die s kann nur durch e in tie fe re s Stu
dium de r Natu r,w e lche s vie le le ichtgläubige
Ge iste rklo p fe r u nd T is c h r u c ke r sch eue n , be
griffe n we rd en ; w o ab e r hunde rt—
Argume nte b e idemj enige n ,
de r in e ine The orie ve rliebt ist,
u nd de shalb nicht e ine s Be ss e re n b e lehrt s e inwill , nichts ausrichte n , da wird sofort alle s vons e lbst demj enige n klar , we lche r durch die Kraftde r Ve rnunft zwischen dem ewigen Ge is te und.se ine n vorübe rgehe nde n Schöpfunge n
,den
Ge iste rn“
,zu unte rsche ide n imstande ist .
V .
V o n d en A rk anen .
Wenn das Wort„Ar c a n um e in Gehe im
mitte l b e de ute t , s o is t damit n icht e in gehe im
gehalte ne s Mitte l , d . h . e in Mitte l , de ss en Zub e re itung man j e de rmann mitte ilen könnte ,
we nn man e s wollte ,geme int , sonde rn das
Gehe imnis liegt darin ,da ss dab e i nicht von
äusse rlichen Dingen die Re de ist , sonde rn vonge istige n und göttlichen (magische n) Kräfte n ,we lche im Me nschen se lbst ihr e n Wohns itzhab en ,
und we lche nur de rj enige kennt , de r
sie b e sitzt , d . h . derj enige , in dem s ie infolge
se ine r s e e lische n Entwicklung e rwacht und zuse inem B ewusstse in ge tre ten sind . So is t z. B .
die göttliche Lieb e e ine Kraft , die trotz alle rwiss enschaftliche n Ause inande rse tzunge n ste tsfür j e de n
,de r s ie nicht in s ich se lbst empfinde t ,
e in Arkanum “ ode r Gehe imnis ble ibe n wird .
Abge s ehe n davon ,dass e s im Mensche n
gehe ime Kräfte giebt,von de re n Dase in die
alltägliche Wisse nschaft nichts we iss,und für
we lche s ie dahe r auch ke ine Namen hat , sinddem Okkultiste n unte r die sen auch mancheKräfte b ekannt
,von de nen e s b e ss e r is t , da s s
de r gross e Haufe nichts vo n ihrem D as e ine rfähr t
,we il die se lb en nicht nur zum Guten ge
braucht , sonde rn auch zum Bös e n m issbrauchtwe rde n könne n
,u nd e in Missbrauch de rse lben
zum grösste n Nachte ile alle r mit Siche rhe it zu
e rwarte n wäre,solange ge istige Blindh e it ‘
u nd
th öric h te Le ide nschaft die We lt behe rrsche n ,u nd. den Menschen zum grausamste n und habgie rigste n alle r Raubtie re mache n . Au s die semGrunde wurde n auch die wichtige re n Gehe imnisse von den alte n Indie rn u nd Ägypte rn nurden Eingewe ihte n ge le h rt u nd von den AI
c h emis ten und Ros enkreuze rn de s Mitte lalte rsauf e ine symbolis che We ise b e schrieben ,
we lchefür
'
j e den,de r nach de r Wahrhe it in äu ss e r
204
Leb en e in vie l gröss e re s Gehe imnis , das ewigist
,und wovon wir u ns ke inen Begriff mache n
könne n,e s s e i denn ,
dass'
e s u ns durch ihnoffe nbar geworden . Au s d ie s e r Nichte rkenntnisentspringt die grob e Unwissenhe it de r The ologe n
,we lche dasj enige aus lege n wollen , w as
sie nicht ve rstehe n,nicht wis s e n
,w ie e s de r
j enige geme int hat , de r e s gegebe n hat,und.
den Grund de r Wahrhe it nicht ke nnen,de r mit
de r höchste n Lie b e die Me nschen e rfüllt . De s
halb wollen wir auch alle in mit den Unsrige nre den
,die u ns ve rstehen w e rde n und nicht für
die Geme ine n ; denn wir wolle n unse rn Sinnu nd Ge danke n
,He rz und Gemüt den Thore n
nicht ze igen ,und umgeben u ns mit e ine r
guten Maue r , die mit e inem Schlüsse l ve r
schloss e n ist .
“
Wa s abe r ge h o rt dazu ,u m die ge he imen
Lehre n de r o kkulte n Wisse nschaft u nd. die
Arcana de s Parace lsu s zu ve rstehen? Die Antwort hie rauf is t :
„Ein im Ge iste Gotte s wie de r
geborene r Mensch .
“ Nur de rj enige,de r in den
Himme l e ingegange n is t,kann die himmlischen
Kräfte ke nnen,und in den Himme l kann be
kanntlic h niemand e ingehe n ,e s s e i de nn , e r
„Ar c h id o xe s .
“ Libe r I .
20 5
ware wie de rge bore n durch den in ihm zurOffe nbarung geword enen he iligen
De r äu ss e rlic h e mate rie lle Mensch hat se ineihm e igenen Sinne , Ge sicht , Gehör , Emp findung u . s . w . ; ab e r das Ge sicht is t nicht au s
dem Samen ge bore n , aus we lchem da s Augewächs t , noch das Gehör au s den Ohre n
,de r
Ge schmack aus de r Zunge ode r die Ve rnunftau s dem Gehirn ; sonde rn die Organe de s
Sehens , Höre ns , D enke ns u . s . w . s ind nu r die
B ehälte r,in we lchen die Krafte zum Sehe n ,
Hören u . s . w . ge bore n we rden . Auch ist die snicht s o zu ve rstehe n
,a ls ob die se Kräfte von
ausse n aus Gotte s Gnade in die se Organe e in
gegoss e n würd en ; sonde rn s ie s ind im Körp e rin ihrem e ige ne n u nbegr e ifbaren und u nemp findbare n We sen . De r äuss e re Me ns ch hat s e inenmate rie lle n Korp e r , der inne re ge istige Me nschse inen ge is tige n Korpe r , und we nn e in Menschz . B . blind ist
,so is t die s nicht , w e il in ihm
ke ine ge istige S ehkraft wäre,sonde rn we il s e in
S ehorgan zur Ausübung se ine s Sehens u ntau g
lich is t . Also we rde n auch die M a gn a l ia D e i
(die göttliche n We rke ) e rkannt . De r ge istig
We lchen We rt können da die Urte ile de rj eninge
habe n,w e lche ge istig tot sind
,u nd vo n den re ligiös en
Dingen, w e lche sie kritisie ren
,nicht das Ge ringste ve rs te hen ?
e rwachte Mensch e rkennt das Ge istige ; de räusse re Mensch s ieht nu r -die äus se re Form .
De sgle ichen e ntspringt die Kraft zum Gehe nu nd Hande ln nicht den Be ine n u nd Armen
,
sonde rn s ie kommt aus dem Wille n,und. wirkt
durch die An im a v e g e t a t i v a,we lche den
Le ib bewegt,und im ganze n Körp e r ausge te ilt
ist . Die S e e le zieht Kräfte an und strahltKräfte aus , de r Körp e r is t de r Acke r, we lche rdie Same n aufnimmt , und in we lchem s ie
wachsen . Die Organe de s physische n Körpe rsnehmen nichts wahr und empfinden nichts , so
lange die Kräfte de r Wahrnehmung und Emp findung nicht in ihnen in Th ätigke it tre te n , u nd
da sse lb e ist mit dem inne rlichen Organismusde s
‘
Astralkörp e rs de r Fall , de ss e n Organe auche rst dann e ine ge istige Wahrnehmung e rlange n ,wenn die hie rzu e rforde rlichen Kräfte darin zum
Lebe n u nd. Bewussts e in gekomme n sind .
Und w ie de r Mens ch s e ine n äthe rischen ode rAstralkörp e r hat , so hat auch j e de s Ding se inedarin ve rborgene Qu i n t a E s s e n t i a “ ode rdas darin wirksame Prinzip .
Die Qu i n t -E s s e n z .
Die Qu i n t a E s s e n t i a ist e ine Mate rie ,die au s allem
, w as Lebe n hat,ausge zogen
208
Die Quinte sse nz de r Dinge ist somit ko rp e r
lich u nd sichtba r , ab e r die s ist nicht mit denArkanen de r Fall , we lche ge istige r Natur undunsichtbar sind . Das Arcanu m is t im V e r
gle ich zu unse rn Körpe rn unkörpe rlich,un
tödlich ,e in e s ewige n Le b ens
,üb e r alle Natur
zu ve rstehe n und unme nschlich (göttlich) zue rkenne n . Ein Arcanum ist die Tugend e ine sDinge s mit tausendfache r Be sse rung . DasAr c a num Hom i n i s is t all se in Ve rdienst undTuge nd
,die e r im Ew ige n b ehält . “
Die vie r grosse n Ar c an a s indI . P r i m a Ma t e r i a , d . h . das We sen alle rDinge .
2. L ap i s Ph il o s o p h o r u m , de r Ste in de rWe is en
3. M e r cu r i u s V i t a e , das Elixir de s Leb ens .
4 . T i n c tu r a Ph y s i c o r u m ,die Unive rsal
ma che,u nd a lle s w iede r ne u zum Vorsche in bringe . Eine
Be spre chung de r Vors chrifte n zur He rs te llung die se r Essenzenw ürde den Rahmen die se s We rke s übe rschre iten .
D . h . se ine unste rbliche Se e le ode r ge istige Individualität
,w ährend se ine s te rbliche Pe rsönlichke it nu r die
Maske ist, die e r im Erdenleben angenommen h a t.
Es ist ganz be sonde rs darauf zu a chten,dass diese
Arkane ge istige r und unsichtbarer Na tur s ind,
u nd nichtäuss e rlich sichtbare Substanzen ode r Ap o th eke rw ar en , w ie
209
1 . P r i m a M a t e r i a .
Die P r i m a M a t e r i a is t das We se n, de r
Sam e ode r die S e e l e alle r Dinge . S ie ist die
ewige Natur Gotte s,die in allen Dinge n de r
unste rbl iche Sam e die Ide e , w e lche nachPlato dem Dase in j e de s Dinge s zu Grundeliegt , de r Ge danke ode r die Individualität
,
we lche,wenn die Form , in we lche r s ie offenbar
ist , z e rs tört wird , imme r wie de r in neuen Forme nin die Ersche inung tritt . Ohne die ihr zuGrunde liege nde individue lle We se nhe it hätteke ine Form Le b e n und Be stand ; denn sie alle inis t e s
,wodurch die Form ode r Ersche inung
ins Dase in tritt , aufgebaut und e rhalte n w rrd .
„Ein Baum
,de r e in gewisse s Alte r e rre icht
hat,fault und ve rdirbt
,nicht aus Mange l an
Nahrung,sonde rn au s Mange l de r ihm e igene n
Leb enskra ft . Ein solche r Baum kann durchse ine P r i m a M a t e r i a wie d e r e rn eue rt we rden .
e s vie le unve rs tändige Leute sich e inbilden. So h a t z . B ,
de r M e r c u r i u s V i t a e gar nichts mit dem Que cks ilbe r zuschaffen , u nd de r
„Ste in de r We isen“ is t de r zur Erkenntnis
ge kommene Mensch .
„Wis se das s Ich in a llen Dingen de r unste rblich e
Same bin . Ich bin de r Ve rs tand de r Ve rständigen u nd. die
He rrlichke i t in den He rrlichen .
“ B h a g a v a d G i t a VII, 1 0 .
De r Same e ine s j eden Dinge s ist das uns te rbliche Wort.
( J o h a nn e s I , 1 u . 2 .)Pa ra c e lsu s II .
Ode r e in Kraut kann dadurch vor dem Durrw e rden e rne ue rt we rde n ,
d ass e s grün und.frisch ble ibt
,ode r e in alte s Schaf wie d e r ve r
jür_1gt we rde n ; denn in de r P r i m a Ma t e r i a iste ine solche Kraft
,dass s ie den Körpe r , de r
aus ihr gewachse n ist , nicht ve rde rben lässt
(s o lange sie darin wirksam 1
)Die
„Zub e r e itung
“de s Arcanums de r P r ima
M a t e r i a be schre ibt Parace lsus allegorisch au f
folgende Art :Nimm von der Prima Mate ria in F lac c um,
lass dige rie re n in Dige stione Re soluta au f e ine nMonat . Zu die s em se tze h ienac h die ZugabeM o n a r c h ia e in gle ichem Gewicht ; lass digef ie re n rn e inem au f den ande rn Monat . Nachdie se r Dige stion nimm die Mate ria und de
1
) Eine Solche V e r_;u ngu ng _
o de r Erne ue rung finde t a u fnatu rlic h e Art be ständig durch die Re inkarna tion ode rWie„de rve rkörpe rung statt. Wa s abe r durch die Na tur a lleino hne die Hilfe de s Menschen ge schieh t
,das kann a u f ma
gisc h e We ise durch den zum“göttlichen Dase in e rw a ch ten
Menschen,künstlich vollbracht w e rden , d. h . e r kann den
unsichtbaren Astralko r p e r de ssen irdische Hülle abgenütztist , mit einen ne ue n sichtbaren Le ib bekle iden , w ie e s
th atsäc h lic h durch H. P. Blava tsky u nd ande re ge schehenund bew ie sen w erden ist . Da abe r nu r die Eingew e ihtenfür da s Ve rständnis die se r Dinge re if sind
,so is t es besse r,
da rübe r zu schw e igen, damit man den Thoren ke in Ärge rnisgiebt.
s ich finde t,hat alle s ge funden ; die Vie lhe it de r
Ersche inungen abe r ist die Que lle de s Irrtums .
“
2. L ap i s Ph il o s o p h o r u m .
Parace lsus sagt , dass e r zwar in de r He r
ste llung de s Ste ine s de r We isen noch nichtVollkommenhe it e rlangt hab e , dass e r abe rauch darin ke in Anfänge r s e i
,und de shalb se in
darauf b e zügliche s Wisse n nicht vom Horensagen ode r Le s e n , sonde rn aus s e ine r e ige ne nErfahrung schöpfe .
„De r L ap i s Ph il o s o p h o r u m durchdringt
u nd e rneu e rt den ganze n Me nschen , u nd istdie Que lle de r Ge sundhe it u nd de s ewigenLe b ens . Die Kinde r de rj enrgen ,
die die se sMitte l ge brauch en
,s ind he rnach vo n solche r
Ge sundhe it , dass 111 ihre n Körpe rn bis ins
zehnte Ge schle cht n ichts Unre ine s ode r Krankh afte s me hr ist
,u nd e ine e dle re B e schaffe nhe it
nicht möglich is t . Es is t e rne au s s e rw e ltlic h e
Arzne i , die den ganzen Körp e r in e in unz e rbre chliche s Leb en bringt , und nicht alle indie Dinge ve rwande lt , sonde rn ve rme hrt ohneEnde , so w ie e in Licht das ande re anzünde t
,
u nd die s wie de r e in ande re s . “
So,u nd nicht ande rs
,is t auch die Wiede rve rko r p e
rung de r Se e le na ch dem Tode de s Körpe rs zu ve rstehen .
2 1 3
Es is t ab e r hie r nicht nu r vo n ge is tigenEinflüss en , sonde rn vo n e inem durch die se lbe nb ewirkten , zw ar „
ge istigen“
,ab e r dennoch sub
stantie llen Wachstum u nd Entwicklung de s
inne ren Menschen die Re d e,denn
„du s ollst
wiss en , dass nichts so kle in is t,dass e s ohne
Form b e s teh en kann ; denn alle s formie rt sichin se ine r e ige nen Harmonie
,alle s wird ge boren
und e ntwicke lt s ich . Alle s wohnt in dem ihme igenen ewige n We sen
,ab e r die Form
,in d e r
e s s ich entwicke lt , ist mit Unwe s entlichem b e
ha fte t,das ihr vo n de r Natur zufällt , u nd die se
Zufälligke iten h inw egzu s c h affen ,damit das re ine
We sen in de r Form offenbar wird,dazu is t de r
Lap i s Ph il o s o p h o r u mEs ist som it j e dem Okkultisten klar , dass
unte r de r Zub e re itung de s Ar canums de s
Ste ine s de r We isen nichts ande re s geme int is t,
als die ge istige Wie de rge burt , vo n de r e s auchin de r Bib e l he isst, dass n iemand in das Re ichGotte s e ingehen konne ,
e s s e i denn , dass e r
im Ge is te Gotte s wie de rgebore n s e i : D ennw as vom F le is c h e geboren ist , ist Fle isch , abe rwas vom Ge iste gebore n wird , is t Ge ist . “
Parace lsus b e schre ibt die Be re itung de s
M a n u a l e d e L a p i d e P h i l o s o p h o r u m p . 428 .
J o h a nn e s III.
214
Ste ine s de r We ise n“ au f e ine allegorischeWe ise
,die zwar allen , we lche darin e ige ne
Erfahrung b e sitz e n ,klar genug ist , dagegen
dem grossen Haufen völlig unve rständlich se inmuss
,und e r hat dam it auch vollkomm en re cht ;
d enn man soll das He ilige nicht dadurch e nt
we ihen , dass man e s de n „Schwe ine n
,die e s in den
Kot tre ten,und den Hunden , die e s ze rre is se n “
(wozu b e sonde rs vie le „ge lehrte “ Kritike r u nd
kurzsichtige Philosophen gehöre n) vo rw irflTrenne da s Re ine vo m Unre inen
,bis e s
vollkommene We is se e rlangt ; sublimie re e s
durch den Salm iak. Se tze e s in den Pe likanund lass e s e inen Monat lang dige rie re n .
Ko agu lie r e e s,bis dass e s e in Körp e r wird
,de r
nimme r ve rbre nnt , s ich nimm e r ve rzehrt undunve rwe s lich ble ibt . De r Le ib
,w e lche n e s
durchdringt,is t ble ib e nd u nd unve rände rlich
,
u nd nimm t alle s nie de rwe rtige We sen hinweg,
im Bewuss ten u nd Unh ew u ssten . Wir habe nden W eg in kurzem b e schrieb en ; e s ist abe re ine langwie rige Arb e it und b e darf e ine s unve rdros s e nen und w o h le rfah r enen Arb e ite rs ,mit gutem Fle iss .
“
A r c h i d o xe s p . 5 0 . De r„Sa lmiak“ b edeute t die
Bitte rke iten de s menschlichen Le b ens . Im u h rigen übe rla ssen w ir dem Le s e r die Auslegung die se r Allegorie .
c u riu s“
,und den
„Me rcurius aus dem Me rcurio
be re ite n“ ,b e de ute t nichts ande re s , als das
Gemüt vom Ve rgängliche n zum Ewigen zu e r
hebe n,und die Ve rnunft de r göttliche n Er
le u c h tu ng zu e röffne n . De r M e r c u r i u s V i t a eist diej e nige Erke nntnis , au s we lche r das ewigeLe be n entspringt
, u nd wird de shalb mit Re chtdas Elixir de s Leb e ns “ genannt . Die inne rl iche Erle uchtung durch den he iligen Ge is t de rErkenntnis de r Wahrhe it is t in de r That die s e r
„Me rcurius “
,w e lche r das Re ine vom Unre ine n ,
die Wahrhe it von de r Unwiss enhe it u nd dem
Irrtume sche ide t , und dem Menschen das wahreLeb e n ve rle iht , indem e r ihn üb e r a lle s Irdischezum Unve rgängliche n e rhebt .
Also wolle n wir mit de r Ausübung anfange nund mit den Alchemis te n re de n
,die nicht vie l
Schre ibe re i nötig hab en u nd ke ine lange Pre digtbrauchen . De r W eg zum M e r cu r i u s V i t a eis t folgende r : N imm die Essenz de s Me rcurius
,
trenne dense lbe n von allen Ube rflüss igke itenund Unr e inigke iten ,
sub lim ie re ihn mit An t im o n iu m
,s o dass sie b e ide aufste igen und
e ins we rde n ; darnach lös e e s und ko agu lie r ee s zum vie rten Mal
,und dann hast du den
M e r c u r iu m V i t a e ,w ie wir ih n ange ze igt ha
ben . Nach dem , was be re its obe n ge sagt
2 1 7
wurde,be darf da s Re zept ke ine r w e item Er
klärung . Wenn de r Mensch durch die Üb e rwindung de s Irrtums zur Ve re inigung mit demGöttlichen ge langt , s o offenbart sich ihm die
Wahrhe it , w ie wenn die Sonne au s dem ze r
te ilten Wolkenschle ie r he rvortritt,u nd de r in
Wahrhe it Erle uchte te is t w ie die s e Sonne,d e ren
Licht das He e r de r Wolken ze rs treut Die s e rMe rcurius ist das
„Wass e r de s ewigen
vo n d em in de r Bib e l die Re de da s ewigeLebe n se lbst
,die göttliche We ishe it (Th e o
5 0 p h i a ) ode r de r he ilige Ge ist .Es is t in den alchem istischen Schrifte n vie l
von de r Ko agu l a t i o n d e s M e r ku r s die Re de .
Um zu ze igen,dass wir e s hie r nicht mit dem
Que cksilb e r zu thun hab en ,hören wir
,w a s
Parace lsus darüb e r sagt , u nd scha lte n zur Erklärung e inige Worte e in
Was v o n d e r K o agu l a t i o n d e s M e rku r sz u h a l t e n s e i.
Es is t gar nicht notig , das s man den
Me rku r (das e igene D e nken) töten ode r ko agulie ren (ge dankenl os ode r s tumpfs innig s e in) soll ,und dann e rst zu Lu n a machen (sich de r Phan
Johanne s IV,1 3.
21 8
tasie h inge h en) ode r vie l Arb e it dazu ve rwende nmit S u b l i m i e r e n (Grüb e ln u nd Schwärme re i) ;denn die s is t nu r e ine Ve rschwe ndung von S o l
(Leb e nskraft) und Lu n a (Ve rstand) , das in ihmist . Es ist vie lm ehr e in ande re r nähe re r W eg,
wodurch de r M e r c u r i u s i n v e rw a nd e l t
(das Gemüt ve rs tändig) w ird ,mit gar kle inen
Kosten ve rbunden,ohne all e Mühe de s Ko agu
lie r ens (d . h . die Erleuchtung tritt durch da s
Licht de r We ishe it von s e lbst e in,wenn w ir e s
in uns le uchten lassen) . Nun möchte e in j e de rwohl ge rne in de n Schriften de r Alchemie e in
Kuns tstück angegeb en finden,um in kurz e r Ze it
vie l Gold u nd Silbe r zu ma chen,u nd e r hat
Ve rdruss an den vie len ande ren Schriften,die
ihm n icht gl e ich klar anze igen u nd sagen,w ie
e r e s“
m achen soll . Ab e r da wird e r nochlange warte n müss en (wenn e r e s nicht in s ichse lbst e ntde ckt) . Es ist Gold und Silbe r (We ishe it und Ve rstand) durch e in e n so gar kle inenund ge ringen Griff zu de r Alchem ie zu e rlangen
,
dass e s gar nicht nötig ist , vie l darüb e r zus chre ib en .
„Wa s ab e r soll man von den vie len Re zepten
sage n u nd manche rle i Ge fäss en,'fen , Gläse rn ,
Sche rbe n,Wa sse rn
, 'len ,Salzen
,Schwe fe ln ,
Sp ie ssglanz, Magne s ia, Salp e te r , Alaun ,Vitriol ,
die T i n c tu r a Ph y s ic o r u m , von w e lche r e r
spricht, e in solch e s Unive rSa lmitte l , das nicht
nur alle Krankhe iten de s Le ibe s und de r S e e lehe ilt
, „alle s unb e queme Alte r u nd alle s was
gege n das ge sunde Gemüt ist“ h inw egnimmt ,sonde rn das göttliche Leb e n se lbst is t , dasabe r ge rade so w ie das irdische Leben dem
Me nsche n nichts nützt,solange e r e s nur von
fe rne b e trachte t,und e rst dann s e i n Leb en wird
,
wenn e s in ihm se lbe r e rwa cht . We nn e s abe rin ihm e rwacht , s o durchdr ingt e s den ganze nLe ib
, „nicht nur e inen Te il , sond e rn alle “
Nimm das Fe ue r (de r göttliche n Lieb e )und lasse e s in de r Dige s tion s tehen (nichte rkalten) , solange bis e s s ich (zum Höchste n)e rhebt , so dass nichts mehr am Bode n liegtund auch ke ine Mate rie e rs ehe n we rde (d . h .
bis du an nichts Irdisc hem mehr hängst) ; darnach nimm die Mate rie und ve rs c h lie ss e s ie
mit dem Siege l de r We ishe it,s e tze das Ganze
an e inen ruhigen Ort“ u . s .
Die s ist die Tinktur , wovon die We is e n alle rLände r s o vie l ge lehrt hab e n
,und die doch
nu r f vo n we nige n e rkannt worden ist . Sie„tin
gie rt Gute s sowohl als Böse s “,denn s ie giebt
Ve rgl . B h a ga v a d G i t a VI, 1 9 .
allen Dinge n ihre Kraft . We nn die Sonne aufe in e n Acke r s che int , s o fange n alle in d em
se lb en b e findlichen K e ime zu wachse n an, s e ien
s ie nützlich ode r s chädlich . Es wa chse n sowohlRose n a ls auch Dornen und Diste ln daraus .
So ist e s auch,wenn die Sonne de s Ge is te s
leb ens den inne ren Mensche n zum Leb en e r
we ckt . Es kommen dann s ow ohl s e ine gu te na ls auch s e ine bös en Eige nschaften
,die bishe r
in ihm late nt ge lege n hab en,zum Vorsche in .
D e shalb ist die T i n ktu r auch a ls e in„Gift“
b e z e ichne t,und sollte vo n niemandem gebraucht
we rden,de r nicht durch Re inigung dafür re if
geworden ist,u nd nicht die nötige Kra ft de r
Unte rsche idung und Se lbs tbehe rrs chung b e s itzt,
um de r schwarz e n Magie zu ve rfallen . Je nütz
l iche r e in Ding ist, w enn e s richtig gebrauchtwird
,um s o gröss e r ist auch de r Schaden ,
de r
durch s e inen Missbrauch,se i e s b ewusst ode r
unb ewusst,ge stifte t w e rde n kann .
„Die Mate rie de r Tinktur ist e in Ding
,so
du m ich re cht auf sp agyris c h ve rstehst, w e lche svon dre ien rn em e inzige s We se n durch die
vulkanis che Kunst ausgehe n ode r ble ib e n mag ,u nd. dass ich dir’s mit se inem Name n nacha ltem Brauch nenne
,s o is t’s de r R o t e L öw e ,
von vie le n genannt u nd wenigen b ekannt.
Die se r kann sich durch de r Natur Hilfe undde s Alchemis te n Kuns t in den W e i s s l i ch e nAd l e r ve rwande ln ,
so dass aus e inem zwe iwe rde n . Wenn du die s nicht ve rstehst
,s o b is t
du we de r von Gott zur Alchemie gebore n ,noch von de r Natur zu den We rke n de s Vulkans e rkoren . Die Ma te rie de r Tinktur ist diegrösste Pe rle u nd de r e de lste Schatz au f Erde n ;s re ist die W e i s s e . L i l i e de r Alchemiste n
,
wonach s o vie le Philosophe n s o e ifrig ge suchtu nd de re n Be re itung doch nicht V öllig zustandegebracht haben,
we il sie nicht die volleErkenntnis b e sasse n . Darum . sage ich e uch :
„Nehmt von dem roten Löw e n nur das rose nfarb ene Blut u nd von dem Adle r nur den
we isse n Le im , u nd nachdem ihr die se s zus ammenge fügt habt , so ko agu lie rt e s nachde r Alte n Proze ss
,s o habt ihr die T i n o
t u r a Ph y s i c o r u m ,de r s o vie le nach
gegange n sind , und die s o we nige ge fundenhaben .
“
Ti n c t u r a P h ys i c o r u m p . 369. De r„rote Low e
is t das Symbol de r ge istigen Ene rgie ; de r „w e i s s e Ad
l e r “ das Symbol de s e rhab enen Gotte sgedankens , die
„w e isse Lilie “ das Symbol de r Re inhe it de r Se e le u . s . w .
De r geborene Alchemis t bedarf ke ine r w e ite re n Erklärung ;den Unve rständigen w ürde a lle w e ite re Ause inande rs e tzungnutzlos se in.
224
Pfl icht de s Me nschen,ve rmo ge se ine s Inte llekte s
alle Re iche de r Natur zu e rforsche n und die
Naturgese tze de r We lt,in we lche r e r lebt ,
ke nne n zu le rnen ; ab e r die se s Studium ist nichtalle s und nicht das Höchste
,de nn übe r die se r
Ke nntnis steht die Erkenntn is Gotte s , aus de sse nschöpfe rische r Kraft die ganze Natur mit ihre nGe se tze n he rvorgegangen ist , und die s e Gotte serkenntnis ist die Erkenntnis de s e ige nen gött=
l iche n S e lbsts ,we lche nur durch das e igene
göttliche We rden e rlangt we rde n kann . Die
Se lbste rke nntnis Gotte s im Menschen schlie sstabe r die Ke nntnis alle r höhe re n Natu rgeh e imnis se in sich e in .
So du in den alchemistische n Handgriffe ne rfahren bist
,s o is t nichts in den Dinge n de r
Natur,das dir nicht durch die se Kuns t offe nbar
we rde . Darum gehe de r re chte n Kunst nach,
so wirst du in de rs e lb en vollkommene Erkenntnise rlangen .
“ Die s e Kunst de r Alchemie b e steht
Hie r drangt s ich nu n u nw illku rlic h die Frage au f
„Wenn e in im Ge iste Gotte s w iede rgeborene r Mensch
,(1. b .
e in Ade pt,die ganze Na tur mit allen ihren Ge se tzen kennt,
w e sha lb muss sich dann die menschliche Wissenschaft ihrWiss en langsam u nd mühsam e rringen, da sie doch vo n denA
‘
depten in a llem unte rrichte t w e rden könnte ?“ Die s ist
e ine Frage,w e lche de r Nichte rkenntnis de s göttlichenWe
s ens entspringt. De r Unte rricht finde t be ständig s ta tt, denn
darin , den ste rbliche n Me nsche n zu e inem unste rblichen göttliche n Mens chen zu machen
,
ode r , mit ande ren Worten ,die Gotte snatur de s
inne ren Menschen im äusse ren Mensche n offenbar w e rd en zu lassen ; denn de r inne re Menschunte rsche ide t sich vom äusse rn
,w ie Gold vom
Ble i . Die Natur lie fe rt das Mate rial,und die
göttliche Gnade b e sorgt den Einflus s de r Kr aft ;die Au fgabe de s Alchemiste n abe r is t e s , die
Be dingunge n he rzuste llen u nd zu e rha lten,unte r
dene n s ich de r Baum de s göttliche n Lebense ntwicke ln kann . Er muss den Garte n fre i vo nUnkraut halten
,das Feue r de r Liebe nicht e r
kalten la ss en,s e in Gemüt läute rn und e rhebe n
und mit s e inem fe ste n Willen e ine n Kr e is umsich zie he n
,in den nichts Böse s e indringe n
kann . Dann finde t die Entwicklung von s e lbstw res tatt . We nn wir die s e rkannt hab en
,
sollten wir dann von die s e r Kunst lasse n,die
e s giebt nichts , das j emals e rfunden ode r entde ckt w e rdenkönnte , de ssen Ide e nicht be re its in dem Ge is te a u s dem.
We lta ll he rvorge gangen ist,
u nd j ede Wahrhe it w irdoffenbar, s obald man sie begre ift. Auch h at nu r dasjenigew irklichen We rt
,w as man s e lb e r e rri ngt. Nur durch die
'be rw indung de s Irrtums ge langt man zur Wahrhe it. Wie abe rde r Irrtum zu übe rw inden ist die s lehren die Schriften de r
We isen,w e lche abe r ge rade be i den Ge lehrten die se r We lt
die w enigs te Be a chtung finden ; w e il die se nu r w issen, abe rnicht die zur Ausübung nötige Kraft mühsam e rringen w ollen .
Pa ra c e lsu s II. 1 5
uns alle in den Glaub en giebt ; denn wir s indnicht gewohnt e twas zu glaube n ode r zu befolge n
,das nicht durch die e ige ne Erfahrung
und Ausübung bewährt w e rde n kann .
“
Au s alle dem Ob igen geht he rvor,dass
,so
wü nsche nswe rt und schätzenswe rt auch dasmenschliche Wiss en ist
,e s doch noch unendlich
vie l wichtige r ist,zur göttlichen We ishe it (Th e o
s o p h i e ) zu ge langen , als e in grosse s abe r ve r
gänglic h e s Wisse n in s e inem Hirnkas te n au f
zu sp e ic h e rn ; de nn‘
w e r das Re ich Gotte s inse inem Inne rn e rlangt
,dem fällt auch le icht
a lle s übrige zu,während auch die gröss te
i rdische Ge le hr the it u ns dem Re iche Gotte sum ke inen Schritt nahe r bringt . Auch we rdendem im Ge iste Gotte s wie de rgeborenen Men
sche n h o h e r e Kräfte zu te il , die de r Wisse nschaft noch ganzlic h unb ekannt sind , durch diee r abe r wunde rbare We rke und He ilungen vollbringe n kann . Eine solche magische Kr aft warden Alchemiste n unte r dem Name n E l e c t r oMag i c o u b ekannt
,und s ie entspricht dem
„Kun d a l in i “ de r Indie r .
Vom E l e kt r o -Mag i c o u .
We nn wir das We rk de s Abte s T r it h e imode r ande re alchemis tische We rke , in we lchen
228
e rste Himme lsth au durch ste tige s Koche n undAuf und Nie de rs te ige n in e ine Schwärze de sRab enko p fe s ve rkehrt hat , und we lche r he rnachzum Pfau ensc h w anz wird u nd darauf Schw ane nfe de rn bekommt , auch zule tzt die höchste Rötede r ganze n We lt an s ich nimmt
,we lche e in
Ze iche n se ine r feurigen Natur ist . Solche Ber e itu ng ge schieht , nach alle r Philosophen Me i
nung,in e i n e m Ge schirr , rn e rn e m Ofe n
,in
e i n e m Fe ue r, ohne Aufhöre n de s vap o ris c h en
F e ue rs . Und dann ist solche Me dizin h immlisch und vollkomme n . Darum las s e dir’s e rnsts e in ; de nn die se s A r c a n u m d ivin u m kannniemand ohne göttlichen Wille n fa sse n ode rve rstehe n . So ist auch se ine Tuge nd unendlichu nd unausspre chlich ,
dass Gott hie rin e rkanntwe rde .
“
Wohl mochte hie r de r Chemike r mit Go e the sFaust ausrufen
„Was spricht e r u ns fu r Unsinn vor ?Es w ird mir gle ich de r Kopf ze rbre chen.
Mir sche int,ich hör’e in ganze s Chor
V o n hunde rttaus end Narren spre chen.
“
Und die Sache wird dadurch nicht b e sse r,
dass Parace lsus hinzufügt :„Mehr von dem
göttlichen Gehe imnis zu schre iben, ist ve rbote n ;
M a nu a l e d e L a p i d e Ph il o s o p h o r u m“ p . 433.
229
d e nn die s e Kunst ist e ige ntlich Gott e s Gabe ,
we shalb s ie auch nicht j e de rmann ve rstehe nkann . Daru m giebt
’s Gott
,w em e r will
,lässt
e s s ich ab e r mit Gewalt nicht abnötigen,son
de rn Gott will alle in hie rin die Ehre habe n .
Se in Name s e i ge lobt in Ewigke it . Amen'“
We nn de r ge lehrte Kritike r solche n alc h emis tis c h en Vorschriften ihr e hoh e Be deutung abspricht
,so tritt vor allem die Frage au f , ob
e r die alchemistische n Gehe imnisse kennt ; de nnohne die se Ke nntnis hat s e in Urte il gar ke inenWe rt . Dass ab e r de r rohe und gem e ine Me ns ch
,
und wäre e r auch noch so klug,die göttliche n
Gehe imniss e nicht b egre ife n kann , dafür hatdas Ge se tz se ine r e igene n Natur ge sorgt, demgemäss das Nie drige da s Erhab ene und Edlenicht fas se n kann .
Wir hab en e s in de r Alchemie in e rs te rLinie nicht mit phys ische n , sonde rn mit ge is ti
gen Kräften zu thun . Dass de r Ge ist du rchdie von ihne n ausgehe nde Kraft die Mate rieb ehe rrschen kann ,
darüb e r ist ke in Zwe ife l ;de nn ohne die Kraft de s Wille ns könnte nie
D ennoch h a t H. P . Blava tsky in de r„Ge he imlehr e “
me hr darübe r ge schrieben,u nd e s als e in magis ch—e l ektr i
sche s Ne rvenflu idum be ze ichne t, das sich mit e ine r Schne lligke it vo n 1 1 5 000 Me ilen in de r Sekunde bew egt .
230
mand e inen Schritt.
gehen,e inen Arm empor
hebe n , ode r‘
sons t irgend e ine willkürlicheBewegung machen . Alle rdings be darf e s de rle itenden Ne rvensu bstanz, um denWillens imp u lsau f die grob e Ma te rie zu übe rtragen ; ab e r e s
ist nicht undenkba r , dass e inem Menschen,de r
au f e ine höhe re Stufe de r Entwicklung ge langtist u nd dem die Gotthe it nähe r steht
,de r in
ihm zum Lebe n e rwachte göttliche Funke,
solche magis che Kräfte ve rle iht,dass e r auch
ohne körpe rliche Be rührung e ine gewiss e He rrschaft üb e r die Mate rie e rlangt . Die s e *magis c h e
Kr a ft is t das E l e kt r o -Ma gic o n de s Parace lsus .Mehr darübe r zu s age n , is t nicht ratsam . Auchist die he ilige Wahrhe it noch niema ls in die se rWe lt
,wo die Hölle haus t
,e rschie nen
,ohne au f
öffentlichem Markte fe ilgeboten ,m issbraucht
,
ve rspotte t , mit Kot beworfen , gep e inigt undgekre uzigt zu we rde n . Möge dahe r auch inZukunft j e de r wahre Jünge r de r he ilige n Wis s e ns chaft die hohe n Gehe imnis s e , we lche ihm durchdas Licht de s he iligen Ge iste s in s e inem Inne rnoffe nbar geworden sind
,tie f in se ine r Brust
ve rschlossen halte n,u nd nur mit denj e nige n
darübe r spre chen , we lche re if gewo rden sind ,sie zu empfange n .
232
giebt e s , in denen nicht das Mate rie lle undSinnliche den Ge is t
,sonde rn de r Ge ist das
Ma te rie lle b ehe rrscht ? Wie wenige Menschengiebt e s
,die zum Bewussts e in de r in ihne n
schlumme rnden Gotte snatur ge langt sind,und
dadurch die He rrschaft übe r ihre menschlichtie rische Natur e rlangt habe n' Giebt e s dochzur Erlangung die s e r magischen Kraft
,we lche
nicht nur in uns,sonde rn durch u ns au ch auf
ande re wirke n kann,ke inen ande rn Weg ,
alsdie ge istige Wie de rgeburt , we lche die alltäg
liche Wiss e nschaft nicht e inmal dem Namennach kennt
,die ab e r de nnoch in j e dem
Mensche n,s e i e s vor ode r nach dem Tode
de s Körpe rs,sta ttfinde n muss
,wenn e r nicht
de r Ve rnichtung anh éimfallen,
sonde rn zu m
wahre n Lebe n e rwachen'Niemand kann
In de r Bibe l (Johanne s III, 4) he iss t e s : „Wahrlich
,
ich sage dir, w enn e in Mensch nicht vom Wa sse r (G e
danke n) u nd Ge is te w iede rgeboren w ird,s o h amme r nicht
in das Re ich Gotte s (da s Re ich de r göttlichen , magischenKräfte ) kommen .
“ Die Gehe imlehre sagt :„De r Ge is t
de s (alltäglichen) Menschen ist nach dem Tode de s
Körpe rs w ie ge blende t , u nd tritt s ehr bald in j ene nZustand e in
,den w ir als
„vo rdeva c h anis ch e s Be w usstse in“
be ze ichne n. Die se r Zustand w ird auch die vo rdeva c h anisc h e
Schw ange rschaftspe riode “ genannt . Au s die s em w ird die
e igentliche ge istige We s enhe it geboren , w e lche man den
himmlischen Menschen“ nennt,w ährend de r tie rische Mensch
233
die se Wunde r thun ,we nn nicht Gott mit ihm
ist . “ N icht w e r nur vie l„studie rt“
,auswe ndig
ge le rnt und The orie n ange samm e lt hat,sonde rn
w e r schon in die s em Leben zur ge is tige nWie de rgeburt ge langt ist , de r ist im Be sitzede r Kraft de r
.
We ishe it und e rlangt die magis chen Kräfte (Ar c a n a ) , ve rmitte lst we lche rParace lsu s he ilte . Für ihn e rgiebt sich die
Anwe ndung die se r Kräfte von se lbst , währenddie e ingehe ndste Erforschu ng irge nd e ine sSystems niemande n b e fähige n kann ,
Kräfteanzuwe nden
, die e r nicht b e s itzt . Somit gie bte s auch in die s e r B e ziehung ke in b e sse re sMitte l
,als die B e folgung de r Lehre de r Bib e l ,
we lche sagt :
„Suche t vor allem da s Re ich
Gotte s (im Inne rn) ; dann wird euch alle s Übrigegegeb en we rde n .
“
Um die s noch de utliche r zu e rklären , wolle nwir e ine n Blick auf die Lehre de r Indie r we rfen .
In die se r wird de r im Me nsche n schlumme rndeGo tte sfu nke (das „
gehe ime Fe ue r“ de r Alchemiste n) , die ge istig göttliche Le b enskraft „J i v a
“
ge nannt . Ihre Abspiege lung ist P r a n a , d . h .
die mate rie lle Leb enskraft , we lche sich als
mit allen s e inen Hirnge spinsten u nd Phantasien a ls ve rnunftlose Larve ode r Phantom im Schattenre iche zurückb le ibt . “
234
Le bensth ätigke it in a l len Organe n ausse rt .Allen Äuss e runge n von Prah a
,allem D enken ,
Empfind en,Wollen , ja auch allen p hysio lo gi
schen Vorgängen liegt e ine ,w enn auch u ns
unb ewus ste,Auss trahlung vo n J iva zu Grunde .
Wenn ab e r dre s e göttliche Kraft in u ns zuunse rm Bewuss tse in ge langt
,s o dass wir die
s e lb e mit Bewuss tse in u nd Erkenntnis ve rwende nkönnen
,s o könne n wir durch s ie Prana in u ns
se lbst und in ande rn in B ewegung s e tze n,und
dadurch magis che„Wunde r“
,d . h . We rke
,
üb e r die s ich die Me nsche n ve rwunde rn,we il
s ie de re n Ge se tze nicht ke nnen,
De r h a u p tsa c h lic h ste Samme lpunkt für die s e magischeKraft is t da s Sexualsys tem
,u nd e s ist dahe r le icht be gre iflich
,
dass e ine Ve rge udung de rs e lb en de r ge istigen Entw icklunghöchst na chte ilig ist . Je na ch de r Eb ene , a u f w e lche rdie se Kraft ve rw ende t w ird , entsteht a u s ihr Willenskraft,D enkkraft, physische Kraft, die Kraft de r Se lbs tbehe rrs chungu nd ge istige Erkenntniskraft. Die Sammlung de rse lbe n ist
vo n grösste r Wichtigke it für den Okkultis ten, u nd e in Fortschritt in die se r Be ziehung ohne e in Le ben de r Keuschhe i tin Gedanken
,Worten u nd Handlungen unmöglich . D e shalb
w ird sie auch a ls e ine grosse menschliche Tugend be tra chte t .Klöste r u . de rgl . sollten nicht Zu flu c h tstätten für Fa u lenze ru nd Re tirade n fu r Träume r
,sonde rn Pflanzsc h u len für die
ge istliche Entfaltung s e in , w e shalb auch in die sen das Cö
liba t e inge führt ist . We r das Gebot de r Ke uschhe it nichtb e a chte t
,de r sündigt gegen sich s e lbs t .
236
Zahl de r We ishe it,und ke ine ande re ausse r
ihr . Das Wiss en allem ist noch ke in K önne n ;abe r die We ishe it ist e ine Kunst
,au s de r alle
Künste e ntspringen . Die se r Künste giebt e s
vie le rle i ; sie sind ve rs chie de n ausge te ilt undnicht alle e inem und dems e lbe n Mensche n zue igen . Niemand we iss alle s und kann alle s ,sonde rn de r e ine die s und de r ande re j e ne s .Wie de r mate rie lle Me nsch au s dem e ine nElemente wächst , das man
„Mate rie “ ne nnt,
s o wächst die We ishe it de s Mensche n au s dem
Ge iste de r göttlichen Se lbste rkenntnis he rvor .De r Birnbaum te ilt s e ine Birnen au s
,abe r j e de
se ine r Birne n s tammt au s demse lbe n Baum ;ke ine Birne kann e in vom Baume ge tre nnte s
,
für sich alle in be stehe nde s Wachstum hab e n .
Gle iche rwe is e ist auch alle wahre We ishe it imMensche n a u s Gott und ohne die se göt tlicheKraft ist de r Mens ch mit alle n se inen Künstennu r e in mehr ode r wenige r inte llektue llesTie r .
'We r de shalb we is e se in will , de r muss
vor allem e rke nnen , au s w as für e inem Grundese in Wissen und Könne n entspringt ; ob e s nure in Produkt ange samme lte r Me inungen undThe orie n is t , ode r ob e s au s de r Que lle de rWe ishe it kommt ; de nn e s e ntsteht vie le s , dasnicht au s de rj e nigen Que lle e ntspringt , au s de r
237
e s komme n sollte . Daraus we rden vie le Abgötte r
,die gross u nd hoch ge achte t w e rden ,
und. sind doch im Grunde genomme n nichts .Die se r ze igt sich in die se r Ge stalt
,j ene r in
j ene r, vortre ffl ich gross ,und ist doch nichts ;
denn nichts ist aus u ns se lbst, als de r Irrtum ;wir sind nicht unse r se lbst
,sonde rn Gotte s .
Alle s w as an uns Wahre s ist , ist se in und nichtuns e r ; e r hat u ns den Le ib gemacht
,und das
Leb en und die Erke nntnis dazu gegeben ;daraus komme n nu n alle Dinge .
“
Gott ist de r Vate r,de r pe rsönliche wie de r
ge bore ne —Mens ch de r Sohn .
'We r den Vate re rkennt , de r e rkennt auch den Sohn ; de nn w asde r Sohn hat , das e rbt e r vom Vate r . Darumist auch die We ishe it genu gsam b e i alle n Men
sch en ; ab e r nicht in alle n wird sie offe nbar.Alle e rb e n die Weishe it
,u nd ke ine r kann
Unte r„Gott“ is t zuna chs t da s h o h e r e Se lbs t zu ve r
ste hen,die ge istige Individual ität de s Menschen
,w e lche übe r
die Zustände,die man
„Leb en“
u nd„T o d“ nennt
,e rhaben is t .
Ihre We ishe it ist das Produkt ihre r in frühe ren Da se inspe rioden e 11ebten Erfahrungen ; sie unte rrichte t den p e r sönlichen Mens chen, w e lchen sie übe rs cha tte t . Je de Entde ckunge ine r Wahrhe it
,di e de r p e rsönliche Mens ch ma cht
,is t
gle ichsam da s Entfe rnen e ine r D e cke , die ihm die se Wahrhe it
,w e lche be re its in s e inem höhe ren Se lbs t vorhanden ist ,
ve rh u llte,u nd w odurch die s e lb e enthüllt u nd offenbar w ird.
238
sagen,dass e r me hr b e sitze als e in ande re r
ode r we nige r . Die We ishe it is t wohl da , ab e rde r Fe hle r ist
,dass wir s ie nicht achte n , nicht
nach demj e nigen trachte n,das uns zur We ishe it
e rmahnt und bringt . We r schläft , we iss nichtsund denkt an nichts . W e r toll lebt und faulenzt , de r e rmahnt s ich nicht an das
,w a s in
in ihm ist , sonde rn durch se ine Fau lh e it ve r
säumt e r die Arb e it de r We ishe it . Alle hab e ne in Erbe
,und d ie s ist die We ishe it ; e ine r abe r
w uche rt mit s e ine r Erbschaft , e in ande re r ve rgräbt s ie
,e in dritte r läss t sie l iegen ; e in an
de re r we nde t s ie an und gewinnt damit . Je
nachdem wir uns e r Erbte i l anlege n , habe n wirvie l ode r we nig .
“
Was au s de r Que lle de r We ishe it se lbstkommt
,is t b e sse r
,a ls w as au s Büche rn ge le rnt
ode r von Mensche n ge lehr t wird ,denn
„de r
Vate r ist für die Offenbarung de r Lehre nütz
liche r als de r Sohn ; de r Sohn hat sie nur vondem Vate r . W e r die re ine Wahrhe it habe nwill
, de r soll s ich nicht mit Hörensage n b e
gnügen , sonde rn die We ishe it au s dem Vate rse lbs t schöpfen . Dann ist de r Vate r offenbarin de r We ishe it und bringt s ie an den Tag .
“
Was de r Vate r ist,das ist auch de r Sohn
(die Offe nbarung im Mensche n) , und die Pe rson
u . de rgl . ge h o r en dem tie rische n Mensche n an ;ab e r im Enge l im Menschen ist die We ishe itve rborgen . Alle s wirkliche Le rne n ist e in inne rliche s Erwe cke n . Wir könne n von e inem Men
sche n nichts le rnen,das nicht schon in u ns
s e lbs t e nthalte n ist . Es kann nur in u ns e r
we ckt we rden . Was im Mensche n e rwe ckt wird,
das tritt aus ihm he rvor ; das übrige ble ibt imSchlafe . Die höchste Kuns t und das höchsteWisse n b e steht darin
,inne rlich zu e rwache n
und die We ishe it zu finde n .
“
Zu den traurigsten Ve rirrunge n de r m e dizinischen Wisse nschaft gehören j ene Klasse nvo n
„Spe zialiste n“
,we lche nu r die Funktione n
die se s ode r j e ne s Körp e rte ile s ke nnen , undke ine Ke nntnis de s Ursprungs de r Krankhe ite nim Ge samtorganismus be sitzen . De r Me nschis t nicht au s e inze lne n Stücken zusamme nge se tzt
,sonde rn e in Ganze s
,de sse n e inze lne
Te ile im Ganze n ihren Urspru ng haben , undsomit ist auch die Erke nntnis de s m e nschlich e nOrganismus ke ine stückwe ise
,sonde rn e inGanze s.
'Unse re
,We ishe it und Kunst solle n ganz
s e in , w ie Gott,au s dem wir sie habe n . We nn
wir We ishe it und Kunst b e s itzen,ab e r nicht
als e in Ganze s,so s ind wir nicht Kinde r Gotte s ;
denn e r ze rbricht nichts an unse rem Erbte il ,
24 1
sonde rn gie bt e s u ns ganz und vollkommen.
Währe nd wir auf Erde n sind , solle n wir u nse rnSpiege l in Gott habe n ,
damit wir u ns als ihmvöllig ähnlich e rke nne n , s o w ie e in Kind se inemVate r ähnlich ist . Wir s ehe n nic hts Ze r
br o c h ene s ode r Stückwe rk in Gott , und s o
s olle n auch wir u ns als e in Ganze s in Gotte rkenne n . Was wir in ihm sehe n , ist die Wahrhe it u nd die Ge re chtigke it , u nd wenn w ir die see rkennen ,
s o s ind wir auch Gött e r und Gottu nse r Vate r . Dann könne n wir die We rke de sVa te rs vollbr inge n , we il de r Ge ist u nd die Kraftde s Vate rs sie durch u ns vollbringt . “
„Die We ishe it
,die nicht au s Gott kommt
,
h at ke inen We rt . S ie ist die trüge rische Wissenschaft de rj e nige n Är zte
,we lche Sich se lbst u nd
die We lt be trüge n , de r Ju risten ,we lche sich
mit Lüge n e rnähre n , de r The ologe n , we lcheD inge pre dige n und le h r e n , von dene n s ie
ke ine e ige ne Erfahr ung habe n . Die We ish e it,
die nicht au s Gott kommt,h at ke inen Be stand .
Daru'
m ve rgehe n die Re iche de r We lt,die
Anschlage de r Me nsc he n ,die Statu te n ze r
bre chen , die Mensche n has se n e inande r u . s . w .
Darin ab e r be ste ht unse re We ishe it au f Erden,
die von Gott kommt , dass wir gegene inande rleb e n w ie die Enge l rm Himme l , de nn dann
Pa ra c e lsu s II. 1 6
242
sind w ir auch Enge l . Dann unte rsche ide t u nsnic h ts von den Enge ln ,
als de r Be sitz e ine sirdische n Kö rp e rs . Dann wisse n und konne nwir
,w as die Enge l wisse n u nd können , u nd in
ih ne n is t a lle We ishe it und alle Kunst Go tte s .
S ie sind lauter u nd re in,und de shalb sind sie
e rwe ckt u nd ohne Schlaf. De r Me nsch abe rhat den Körper „ de r schläft (den ge is tigenTode sschlaf) , und somit muss man ihn e r
we cken.
“
„Die Enge l konnen fliegen , au f demWasse r
gehen,du rch Maue rn dringen
,unsichtbar
mac he n ,Krankhe ite n he ile n u . s . w .
,u nd im
Me ns che n s chlumme rt die Kraft , du rch die e r
sich gle ichmac hen kann den Enge ln mit ihrenWe rken . Auc h de r Te ufe l (im Mens che n) kanns olche Dinge , denn e r ist e in
'(ge fallene r) Enge l ;abe r se ine Ku nst u nd Wissenschaft ist nur e in
Sche in und n ichtig (we il s ie dem Egoismusund folglich de r Täuschung ,
nicht ab e r de rwahre n Erkenntnis e ntspringt) . Er misc ht sichin die Nic h tau fe rw e c kten und führt sie e in in
V o n die se r Erw e ckung de r magischen Kräfte im
physischen Körp e r hande lt die Yo ga le h r e . 'be r die Au sübung de rse lben h a t Para ce lsus e s unte rlassen , e tw a s zusch re iben
,u nd zw a r, w ie e r sagt
, „vo n w egen den Idio ten“
.
S a p i e n t i s a t i s .
244
niemand vo r de r V e rurte ilung am Tage de s
Ge richts .Wo is t e in Vate r
, de r nicht be gehrt , dasss e in Sohn ihm gle iche ,
ode r dass se inKind nichtwenige r Glie de r am Le ibe habe , als e r se lbst ?
Er h a t u ns mit alle n se inen göttliche n Fähigke ite n ausge statte t
,und wir solle n darnach
trachte n,die se lb e n in uns in Kraft tre te n u nd
offe nbar we rde n zu lasse n . We r dahe r e in
Kind Gotte s s e in will,de r soll davon nicht
durch le e res Ge schwätz , s onde rn durch s e ineWe rke Zeugnis ge be n . Die Natu r thut nichtsals durch ihr Könne n
,und die se s Können hat
Go tt in die Natur ge legt . Er will,dass wir
den Himme l u nd die Natur b ehe rrschen ,nicht
ab e r vo n die se n . b ehe rrscht we rde n ; e r sollüb e r Himme l und Erde e rhab en se in ; de nnw as e r thut
,das thut e r aus Gotte s Kra ft und
Kunst . Die s s ind die We rke de s Enge ls imMensche n
,und in die sem sollen wir leb en und
trachte n ,dass all unse r Thun und Lassen ,
We ishe it u nd Kunst , ausgehe au s Gott . “
Die Erke nntnis de s Enge ls im Menschen
Die Ve rurte ilung be steht darin ,da ss jede s Prinzip
w iede r zu de r Que lle zurü ckkehrt, a u s de r e s geflo ss en is t .
Wenn im Me nsche n ke in Licht ist, s o ist in ihm auch nichtsvorhande n
,w a s ih n zum Lichte emporheben könnte .
245
ist au s Gott und unste rblich ; de r tie rischeMe nsche nve rstand is t auch (ab e r n icht direkt)a u s Gott ; alle in e r gehört dem Tie re (im Men
s ebe ri) an ,u nd ist de shalb ve rgänglich . De r
Tod is t für alle s,w as vie hisch ist , nicht ab e r
für das Ewige . Das Vieh is t ke in Mensch,
sonde rn nu r e in Tie r ; de r (wahre ) Mensch istke in Tie r , sonde rn Gott e s Bildnis . Was amMensche n ste rblich ist , das gehört dem Tie rme nsche n an . De r Mensch wird e rstehe n
'
amjüngste n Tag und wie de re rsche inen vor Gott ,abe r das Tie r (in ihm) nicht ; de nn aus se ine rviehische n Ve rnunft e ntsteht e in Missgewäc h s ,das ke in Mensch ist
,sonde rn e in Vieh . Ein
Me nsch,de r nicht in de r Erke nntnis de r
Wahrhe it e in Me nsch geworde n ist , ist ke in .
Mensch,sonde rn e in Vieh .
“
Gott ist e in e inzige r und unte ilbar , u nd de s
halb sind auch alle im Ge is te Gotte s wie de rgeborene Mensche n in de r göttliche n We ishe ita lle zusammen nu r e in e inzige r Mens ch ; dieWe ishe it is t in allen die s e lb e ; abe r de r tie rische
Die w ahre Individua lität de s Menschen liegt in s e inenh ohe re n S e e l enkräften (B u dd h i M a n a s ) u nd übe rs cha tte tbe i de r Re inka rna tion w iede r e ine ne ue Pe rsönl ichke it ;se ine Begie rdenfo rm (K a m a r u p a ) geht im „
Fege fe ue r“
(K am a l o c a ) zu Grunde .
246
Inte llekt de s Menschen,de r ke in wahre s Licht
is t , sonde rn nur in e ine r.
Wie de rspiege lungde sse lben b e steht , is t ke in Ganze s , sonde rnzu sammengewürfe lt , und gle ichsam au s den
Reflexen ve rschie dene r Lichte r zusamme nge se tzt , die abe r alle nicht das wahre Lichtsind . Dahe r ze rfällt auch die se Sche inwe ishe itwie de r in s ich se lbst .
„Was nu n den Ursprung de r tie rische n V e r
nu nft be trifft,s o ist de r Mensch auch in die se r
e in Kind , u nd a lle s Tie rische in de r We lt se inVate r . Als Tie r is t e r das Kind alle r Tie re ,die vor ihm ge s chaffen wurden , und a lle Tie rezusamme nge nomme n se in Vate r . Alle s w as
ke ine We ishe it hat,
u nd wäre e s noch soge le hr t , is t tie risch und gehört dem Tie re imMe nschen an . Se in Ve rstand is t de rs e lb e wie
de rj enige de r Tie re , u nd mu r insofe rn von demle tzte re n ve rsc hieden , als nicht bloss e ine Tie rga ttung, sonde rn das ganze Tie rre ich zu se inemAufbau b e ige tr agen hat . In e inze lnen Dingenab e r üb e rtrifft die Kuns t de r Tie re noch imme rdie de s Menschen . De r Voge l übe rtrifft ihn
im Fliegen,de r Fisch im Schwimme n ,
de r
Hund an Anhänglichke it , die Spinne imWe h en ;
die Ame ise an Fle iss,de r Adle r im Sehen u . s . w .
Ve rliebt sich e in Mensch in e ine ande re Pe rson,
sagt man von die sem ode r j e nem Menschen,
e r s e i ge duldig w ie e in Schaf, zornig w ie e in
Bär,ve rliebt w ie e in Affe ,
dieb isch w ie e ineElste r , hoffärtig w ie e in Pfau
,brummig w ie e in
Bär,mörde r isch w ie e in Tige r u . s . w . Alle die
gute n sowohl als die schl immen tie rische n Eige ns chafte n im Me nschen gehören nicht dem e igent
l ichen Mensche n,sonde rn de r mit ihm ve r
bu ndenen Tie rnatur an .
“ Darum be steht dieWe ishe it de s Mensche n darin ,
dass in ihm
se ine e igene höhe re Natur offenbar wird , damite i üb e r se ine Tie rnatu r e rhabe n s e i und se ine rGotte snatur gemäss lebe u nd handle . Thut e rdie s , s o wird e r de r richtige Arzt für Körpe ru nd Se e le we rden ,
und e s we rde n in ihm j enegöttliche n Kräfte offenbar we rden
,die se ine r
göttlichen Natur angehöre n und nach de renBe sitz de r tie rische Mensch ve rge h ens su cht .Wir sollte n u nse rn Körpe r nic ht als e twas
u ns Gehörige s,mit dem wir nach B e liebe n
scha lte n können,sonde rn als e twas u ns Ge
lieh ene s und Anve rtraute s be trachte n und demgemäss hande ln .
„Die Übe rzeugung soll e in
für a lle male fe st in u ns se in ; dass de r Le ibn icht unse r ist
,sonde rn Gotte s
,dass e r nicht.
für u ns,sonde rn für Gott gemacht is t , nicht zu
u nse rm Nutz e n,sonde rn zum Nutzen Gotte s .
249
Wenn dem so ist , so muss e r auch all s e inWe se n von Gott hab en , von dem e r ist ; s e inLeb e n ist Gotte s Leb en , se ine We ishe it Gotte sWe i she it , Gott hört und sieht , empfinde t , rie cht ,schme ckt und ve rsteht durch Da nunGott die se n Le ib gemacht hat , s o sollen wirauch wissen ,
zu we lchem Zwe c ke e r ihn u ns
gegebe n h at , zum Fre sse n und Saufen und. zu rUnzucht
,ode r dass w ir in ihm soll e n gottähnl ich
und vollkomme n we rde n . In unse rm mate rie lle nKörp e r sind die Ke ime zur Entwicklung alle rgöttliche n Kräfte enthalte n . Auc h das Tie rdarin und. de r Te ufe l (die Boshe it) s tre ite n s ichum die He rrschaft üb e r dense lben . Darum sol lde r Me nsch wiss en ,
w e r und w as und waru me r s e i , au f dass e r darnach trachte , au s Gottall se ine Macht zu nehmen .
“
„Die se Erke nntnis de r u ns inn ewohne nde n
Gotte sna tur ist die göttliche We ishe it (The osophie ) ; w as ab e r die se We ishe it an sich se lbs tis t , s o kann man nu r sage n , s ie ist e ine ewige
„Niemand kann die We ishe it begr e i
fen,als w e r s ie kennt , u nd niemand kennt sie , a ls
de rje nige , in dem s ie sic h offenbart . De rWe ise
Ve rgl. S a nk a r a c h a r ya , „Tattw a Bodha “ p . 1 4.
Ib . S a t c h i t a n a n d am Dase ins-Erkenntnis-Se ligke it .Pa ra c e lsu s II . 1 7
250
e rke nnt s ie dadurch , dass e r— se lbst (in se inem
wahre n Se lbst) die s e We ishe it ist , und e r sichse lbe r in ihr e rkennt . Sie ist abe r e in Ganze sund unte ilbar ; an ihr se lbst is t nichts zu ve r
te ile n , ebensowe nig a ls an Gott . Sie gehörtGott an u nd ist de r V ate r alle r Künste ,
u nd
de r Vate r ve rmag “
a lle s durch s e ine We ishe itund. Macht . So w ie de r Vate r de r We ishe itvollkomme n ist , s o soll auch de r Sohn du rchden Vate r vollkommen u nd in ihm die We ishe itGotte s offenbar we rden Wäre de r Me nschnicht ge s chaffen ,
w e r wusste dann von de r
We ishe it Gotte s und se ine r Macht und ande re ngöttlichen Dinge n ? S e lbst die Enge l im Himme lkannten s ie nicht . Abe r durch die Schöpfungkam die We ishe it und Macht Gotte s , w e r Gottist u nd w a s se in We se n ist , an den Tag . Die
Kr e a tur hat in Gott ihr e Zahl . Die Offenbarungvon Gotte s We ishe it und Macht ge schieht du rchden Sohn . In ihm ist das We se n de s Vate rs ,und e r le rnt nicht alle in ,
sonde rn s ie b e idele rnen ,
und de r Lehre r ist de r he ilige Ge is t . “
Da die göttliche We ishe it und Vollkommenhe it unte ilbar is t u nd alle s umfasst , s o ist e s
klar , dass sich ke in in Ze it und Raum be
schränkte t Ge ist die se lbe ganz ode r e in Stückdavon ane ignen kann . We r zu r göttli che n