ReLvRechtschreiben erforschen- Lesen verstehen
Gütersloh
Ein rechtschreiblicher Förderlehrgang auf der Basis von Silben und
motorischen Hilfen
• Die Silbe ist eine kleine Einheit der gesprochenen Sprache, die in jeder Sprache der Welt vorkommt.
• Eine Silbe hat eine für die jeweilige Sprache typische Struktur:
• Es gibt im Deutschen die -> offene Silbe. Beispiel: Zie-ge, spie-len• Und es gibt die -> geschlossene Silbe. Beispiel: Zim-mer, Lam-pe, len-ken
Beim Aufbau der Silbe unterscheidet man• den Silbenkern oder Silbengipfel• die Silbenränder. • Den linken Silbenrand nennt man
Silbenansatz oder Silbenkopf, den rechten Silbenrand die Silbencoda.
• Der Silbengipfel (Nukleus, Silbenkern) ist der Moment der größten Schallfülle einer Silbe und damit deren hörbarer Hauptteil.
• Welche Lautkombinationen können im Deutschen an diese drei Positionen der Silbe auftreten?
AnlautK
StammvokalV
AuslautK
Beispiel:Hut
K V KK rund
KK V K Blut
KK V KK stumm
KKK V KK Spruch
• Man geht davon aus, dass die Analyse der Konsonantenhäufungen am Silbenanfang und Silbenende den rechtschreibschwachen SuS Schwierigkeiten bereitet.
• Deshalb: Wortauswahl steuern ->• Am Anfang des Lehrgangs Wörter mit 1:1
Beziehungen zwischen Laut und Buchstaben verwenden.
• Diese Wörter sollten aus zwei Sprechsilben bestehen->Mut-ter, Bil-der,
Be-sen, Ta-ge,
• Die motorische Unterstützung erfolgt zunächst durch ein Schreiten in der Schreibrichtung, also ein Schritt für jede Silbe nach rechts.
• Sobald diese Bewegung flüssig mit dem silbischen Sprechen in Einklang kommt, wird das Handzeichen dazu genommen.
• Sobald Handzeichen und Schreiten koordiniert sind, fällt das Schreiten weg, es bleibt das Handzeichen.
BaToFahr
namarad
neteschloss
Schritt 1 Schritt 2 Schritt 3
Handzeichen Handzeichen Handzeichen
• Das ReLv-Konzept folgt den lernpsychologischen Grundlagen, die bei dem Vorläufer-Konzept ‚Freiburger Rechtschreibschule (FRESCH) entwickelt wurde. Danach sollte ein Lehrgang Folgendes beachten:
• Input neurophysiologische Ordner
Angeleitetesbis
selbst gesteuertes
Recht-schreiben
Visuelle + akustische
Informationen
Neu erworbene gespeicherte Klang- und
Bewegungsmuster
Gespeicherte Grundmuster:
Klang + Bewegung + Rhythmus
Motorische Muster =
Schreiben,Sprechen,Schwingen
• Rechtschreibliche Phänomene bei der offenen Silbe:
• Die offene Silbe endet auf einen Vokal • Das i mit Dehnungszeichen e -> ie tritt meistens
in offenen Silben auf -> Zie – ge• Das h als Dehnungszeichen tritt nur in offenen
Silben auf - > Leh- rer
• Rechtschreibliche Phänomene bei der geschlossenen Silbe:• Bei der geschlossenen Silbe bilden ein Konsonant oder
mehrere Konsonanten das Silbenende. • Ist die erste Silbe betont, so bildet der Konsonant den
Silbenauslaut und den Silbenkopf der zweiten Silbe ->• Rennen -> r´en-nen• Ausnahmen: -> zz wird tz geschrieben• -> kk wird ck geschrieben• -> Buchstabengruppen werden nicht verdoppelt -> Rochen – Ro chen Rechen – Re-chen Büsche - Bü-scheEin i-Laut in der geschlossenen Silbe wird immer als i geschrieben. -> Kinder – Kin-der
• Das silbentrennende h erscheint nach einem betonten Vokal einer ersten Silbe und bildet den Silbenkopf der folgenden Silbe, deren Vokal unbetont ist. -> gehen - ge-hen
mähen- mä-henS-Laute:Folgt ein s-Laut einer offenen Silbe und klingt er weich, so schreibt man s. -> Hase: Ha-seFolgt ein s-Laut einer offenen Silbe und klingt er scharf, so schreibt man ß -> Soße: So - ße Erscheint ein s-Laut als Auslaut einer betonten, kurzgesprochenen und geschlossenen Silbe, so wird er verdoppelt und als ss geschrieben -> Wasser: Was-ser
• Rechtschreibliche Phänomene beim Morphem:• Das Morphem wird in sinnverwandten Wörtern immer gleich
geschrieben. Deshalb müssen das Stammmorphem sowie Präfixe, Suffixe bei den einzelnen Wortarten als solche erkannt werden.
• Viele unselbstständigen Morpheme bilden auch Sprechsilben, z. B. -nis-heit-keit-chen-lein-schaft-ling-bar-sam-haft-los-voll
• Die Schreibung von Doppelkonsonanten am Silbengelenk bleibt immer erhalten.
• Einsilbige Wörter müssen verlängert werden, um die Schreibung des Silbenauslauts erkennen zu können.
• Die Schreibung der Umlaute ä und äu kann durch die Rückführung auf ein Stammmorphem und dessen Schreibung bestimmt werden:
• Hände-Hand, Bäume- Baum
• Die Strategien, die zu rechtschreiblich richtigen Lösungen führen, werden mit einem Zeichensymbol benannt.
Schwingen
Weiterschwingen/Verlängern
Ableiten
Merken/Merkwort M
• Bitte bestimmen Sie die folgenden Fälle:Übungswort …ist ein Fall von Schreibung
radeln
sitzen
Spinne
Dose
heißen
fliegen
• Morphologisch orientierte Schreibungen :
Hund Symbol Lösungshilfe
Nuss
rennt
Spielt
grüßt
essbar
• Ableitungen e oder ä, eu oder äu?
Wort Symbol Lösungshilfe
Bänke Bank
Tränke
täglich
Zäune
Gebäude
• Übung: Finde Falschschreibungen, setze das passende Symbol und schreibe das Beweiswort!
Symbole: Beweiswort
Häute scheint die Sone
Ale Kinder wollen in das Freibad
Ina und Jens paken iren Wasserbal ein
Das Wasser ist bereids richtich warm