«Selbstvertrauen und Lebensfreude (wieder-)
gewinnen – einen neuen Umgang mit verschie-
denen Körperbeschwerden, Erschöpfung
und Ängsten, häuslichen oder beruflichen
Problemen finden – Energie gewinnen und
Zukunftsperspektiven entwickeln.»
Die Zürcher Höhenklinik Davos bietet ein ganz-
heitliches Behandlungskonzept für Patienten mit
unterschiedlichen psychosomatischen Erkran-
kungen an, welches die verschiedenen körper-
lichen, psychischen und sozialen Aspekte solcher
Störungen gleichermassen berücksichtigt.
Was verstehen wir unter
psychosomatischer Medizin?
Körperliche, psychische und soziale Faktoren
wirken eng zusammen und beeinflussen sich
gegenseitig. So können einerseits lang anhaltende
Schmerzen oder körperliche Erkrankungen zu
Erschöpfung, Ängsten und Depressionen führen.
Andererseits können psychische Faktoren,
wie zum Beispiel nicht zu bewältigender Stress,
unverarbeitete Konflikte, Trauer und traumatische
Erlebnisse körperliche Beschwerden auslösen.
Die psychosomatische Behandlung ist demzufolge
ein gleichwertiges Zusammenspiel von psychischen
und somatischen Therapien unter Einbezug des
sozialen Umfeldes.
Die Zürcher Höhenklinik Davos ist auf folgende
Krankheitsbilder spezialisiert:
– Erschöpfungssyndrome
(zum Beispiel «Burn-out»)
– Chronische Schmerzen
– Chronische Kopfschmerzen
(zum Beispiel Migräne, Spannungskopfschmerz,
medikamenteninduzierter Kopfschmerz)
– Somatisierungsstörungen
– Dissoziative Störungen
– Im Zusammenhang mit den oben erwähnten
und anderen körperlichen Krankheiten
auch Depression und Angststörungen
Körper und Psyche behandeln2
Erschöpfungssyndrome beinhalten das Gefühl
des «Ausgebranntseins», eine absolute
Erschöpfung oder Antriebslosigkeit, Verzweiflung,
Perspektivlosigkeit, aber auch Übererregung,
innere Unruhe, «nicht mehr entspannen können»,
Konzentrationsstörungen, Druck im Kopf, Druck auf
der Brust, störendes Herzklopfen, Bluthochdruck,
diverse Körperschmerzen, Angst und Panik usw.
Die Symptome von Erschöpfungssyndromen
sind so vielfältig wie die Ursachen. Im Vorder-
grund stehen aber meistens hohe eigene
Leistungsansprüche, ungenügende Ab-
grenzungsfähigkeiten oder mangelnde Konflikt-
lösungsstrategien, fehlendes Erkennen eigener
Grenzen, Überforderung im Beruf und/oder
in der Familie, Chefwechsel, Umstrukturierung,
schwere Erkrankungen/Todesfälle/Trennungen im
sozialen Umfeld, Beziehungskrisen, ausgeprägte
Enttäuschungen.
Ziele der psychosomatischen Behandlung
sind «zur Ruhe kommen», die psychische und
körperliche Erholung sowie das Wiedererlangen
einer psychischen und körperlichen Balance.
Wenn der «Boden unter den Füssen» wieder
gespürt wird, helfen wir, auslösende Ursachen
zu ergründen, die eigenen Grenzen zu
akzeptieren und vor diesem Hintergrund neue
Verhaltensmöglichkeiten zu üben und allenfalls
notwendige Anpassungen in Beruf, Familie
und Freizeit vorzunehmen.
Behandlung
von komplexen chronischen-
Schmerzerkrankungen
Komplexe chronische Schmerzerkrankungen
können Folgen von äusseren und inneren
Verletzungen, entzündlichen Erkrankungen,
aber auch seelischen Verletzungen sein.
Häufig wirken verschiedene Faktoren zusammen.
Je länger und intensiver die Schmerzen anhalten,
umso stärker werden diese wahrgenommen. Dies
führt dazu, dass Menschen sich zurückziehen und
die gewohnten Aktivitäten und Hobbys nicht mehr
wahrnehmen. Häufig sind Schmerzmedikamente
nicht oder nicht ausreichend wirksam.
Die psychosomatische Schmerztherapie hat
zum Ziel, diese ausgeprägte Schmerzwahrnehmung
zu vermindern, den Umgang mit Schmerzen
zu verändern und damit die Lebensqualität
und Vitalität zu verbessern. Eine Lenkung der
Aufmerksamkeit weg von den Schmerzen hin
zu Lebensfreude, sozialen Kontakten mittels
Entspannungsverfahren, Kreativtherapien und
angepassten körperlichen Aktivitäten.
Es werden individuelle schmerzauslösende
und -aufrechterhaltende Faktoren sowie deren
Veränderungsmöglichkeiten evaluiert und neue
Verhaltensweisen eingeübt.
Behandlung
von Erschöpfungssyndromen,
wie zum Beispiel Burn-out
Unsere Spezialgebiete 3
Chronische Kopfschmerzen wie Migräne,
Spannungskopfschmerzen, medikamenten-
induzierter Kopfschmerz, posttraumatischer
Kopfschmerz werden durch das Zusammenwirken
verschiedener Faktoren ausgelöst bzw. aufrecht-
erhalten: durch anlagebedingte, biologische,
psychische und soziale Ursachen. Dazu gehören
häufig eine Neigung zu «Überaufmerksamkeit»
für Aussenreize und eine Störung in der
Stressregulation. Ein Teil der Menschen mit
chronischen Kopfschmerzen fällt auf durch hohe
eigene Leistungsansprüche (Perfektionismus),
Nichtbeachtung eigener Leistungsgrenzen und/
oder Schwierigkeiten, Konflikte zu lösen, Grenzen
zu setzen oder Gefühle nicht ausreichend
wahrzunehmen und/oder zu regulieren. Als hilf-
reich zur Verminderung von Kopfschmerzen hat sich
eine Verbesserung der Selbstfürsorge und inneren
Achtsamkeit für den eigenen Körper erwiesen.
Ein weiterer wichtiger Faktor bei chronischen
Kopfschmerzen ist ebenfalls die Körperhaltung.
Bei schlechter Sitz-, Arbeits- und Schlafposition
werden einzelne Muskelpartien (Schulter-
muskulatur) überbelastet und können so zu
ausstrahlenden Kopfschmerzen führen. Wir
versuchen, diese Komponenten durch gezieltes
Nachfragen herauszufinden und neue gesunde
Haltungen einzuüben. Haltungstraining, gezielter
Muskelaufbau und Entspannung gehören zu den
Grundpfeilern der Kopfschmerzbehandlung.
Zwei weitere Eckpfeiler der Kopfschmerztherapie
sind das Erkennen und Behandeln des
Zähneknirschens und des Überkonsums von
Schmerzmedikamenten. In der stationären
Behandlung können alternative Massnahmen
zur Schmerzmitteltherapie ausprobiert und
eingeübt werden. Bei Übergebrauch von Kopf-
schmerzmedikamenten ist allenfalls vorgängig eine
stationäre Entzugsbehandlung zu empfehlen.
Behandlung von
chronischen Kopfschmerzen
Unsere Spezialgebiete
Das psychosomatische Behandlungsteam
der Zürcher Höhenklinik Davos (Ärzte, Psycho-
logen, Pflege, Sozialdienst, Physio-, Sport- und
Ergotherapeuten, Atem- und Psychomotorik-
Therapie, Ernährungsberatung und Seelsorge)
legt Wert darauf, im interdisziplinären Austausch
das Behandlungsprogramm zusammenzustellen
sowie die Therapie optimal durchzuführen.
Unsere Therapien richten sich nach den
mit den Patienten gemeinsam vereinbarten
Behandlungszielen. Die Therapieziele werden
im Verlauf des Aufenthaltes regelmässig mit
den Patienten überprüft und gegebenenfalls
werden die Therapien angepasst. Dabei ist die
aktive Mitwirkung der Patienten von zentraler
Bedeutung. Zum Erfolg tragen auch der Abstand
vom Alltag und die inspirierende Natur bei. Zudem
stehen naturbezogene, kulturelle und soziale
Gruppenangebote im Programm, bei welchen der
soziale Austausch neu erlebt und die sozialen
Fähigkeiten geübt werden können.
Die stationäre psycho-
somatische Rehabilitation
4
Das speziell ausgebildete Behandlungsteam
sorgt für eine wohlwollende und entspannte
Atmosphäre, in der die Patienten sich wohlfühlen
und neu Gelerntes ausprobieren können. Um einen
nachhaltigen Erfolg auch nach dem Austritt zu
gewährleisten, ist das Behandlungsprogramm auf
die praktische Umsetzung des Erlernten im Alltag
(zu Hause und im Beruf ) ausgerichtet. Die dazu
unterstützenden ambulanten Anschlusstherapien
werden vor dem Austritt organisiert.
Zusätzlich zur stationären psychosomatischen
Behandlung in der Zürcher Höhenklinik Davos
arbeiten wir mit dem Zentrum für ambulante
Rehabilitation in Zürich zusammen. Dort werden
einerseits Vorabklärungen (inkl. Beantragung der
Kostengutsprache) zum stationären Aufenthalt
sowie weiterführende Psychotherapie im Einzel-
und/oder Gruppensetting durchgeführt.
Unser Behandlungsteam5
Dr. med. Isabelle Rittmeyer
Chefärztin Psychosomatik
FMH Allgemeinmedizin, Fähigkeitsausweis
Psychosoziale- und Psychosomatische Medizin
(SAPPM), Fähigkeitsausweis Manuelle Medizin
(SAMM), Psychotherapie für Verhaltenstherapie
und Methodenintegration (AIM)
prakt. med. Raschid Gharbo
Oberarzt Psychosomatik
FMH Allgemeine Innere Medizin, Fähigkeitsausweis
Psychosoziale- und Psychosomatische Medizin
(SAPPM), i. A. zum MAS systemische Psychotherapie
mit Verhaltenstherapeutischem Schwerpunkt ZHAW
Leitung
Monica Glombik
MAS Communication Management
Bereichsmanagerin psychosomatische
Rehabilitation
Medizin
Eine partnerschaftliche Arzt-Patienten-Beziehung
ist uns wichtig. Das bedeutet, dass wir mög-
liche Krankheitsursachen und Behandlungsmög-
lichkeiten mit den Patienten besprechen und
sie in den Behandlungsprozess aktiv einbinden.
Im stationären Aufenthalt können unter enger
medizinischer Betreuung auch Medikamente nach
Absprache mit den Patienten neu eingeführt oder
ausgeschlichen werden.
Psychotherapie
Ein Schwerpunkt der Psychotherapie ist es,
die Krankheit und Beschwerden der Patienten
im lebensgeschichtlichen Zusammenhang zu
verstehen. ln den psychotherapeutischen
Gesprächen (verhaltens- und systemtherapeutisch,
psychodynamisch) unterstützen wir die
Patienten bei der Entwicklung von Strategien,
zum Beispiel zur Bewältigung von Schmerzen,
Körperbeschwerden, Stress, Konflikten, Trauer,
Ängsten, Depressionen und Krisen. Die Stärkung
des Selbstvertrauens und die Entwicklung von
Zukunftsperspektiven stehen im Vordergrund.
Neben den Einzeltherapien werden
themenzentrierte Gruppentherapien
(Schmerzverarbeitung, Stressmanagement,
Genusstraining usw.) sowie verschiedene
Entspannungstechniken eingesetzt.
Körper und Psyche in Einklang
bringen – die innere Balance
wiederfinden
Unser Behandlungsteam
Atemtherapie
Diese ganzheitliche Körpertherapie wirkt sich
unter anderem durch die Verbesserung und
Vertiefung der Atmung positiv auf das körperliche
und seelische Befinden aus. Es fördert die
Selbstwahrnehmung sowie das Bewusstsein der
«Inneren Achtsamkeit».
Psychomotoriktherapie
Diese Methode gehört zur körperorientierten
Psychotherapie. Mit spielerischen Übungen werden
Körperreaktionen und eigene Handlungsstrategien
in Bezug auf sich selber und die Mitmenschen
in Erfahrung gebracht.
Die Therapie strebt eine Verbesserung des
Selbstvertrauens, der Zufriedenheit mit dem
eigenen Körper, der Wahrnehmung von sich selbst
und anderen, der Kommunikationsfähigkeit und
Beziehungsgestaltung an.
Ergotherapie (Gestaltungstherapie)
Nebst den Grundelementen einer Ergotherapie
(Behandlung von Einschränkungen der oberen
Extremitäten und Ergonomieschulung sowie Hirn-
leistungstraining) hat sie in der Psychosomatik
das Ziel, die Patienten in kreative Handlungen zu
bringen. Mit verschiedenen Materialien und
Arbeiten wird die eigene Kreativität (wieder-)ent-
deckt und gefördert. Durch diese positive Erfahrung
wird von unangenehmen Körpersymptomen abge-
lenkt und das Selbstvertrauen aufgebaut.
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Pflege
Das Pflegeteam der psychosomatischen
Abteilung sorgt mit der Bezugspersonenpflege
und regelmässigen Standortgesprächen für
eine persönliche und entspannte Atmosphäre.
Schwierige Alltagssituationen können in
geschütztem Rahmen angesprochen und die
erworbenen Erkenntnisse aus der Therapie
umgesetzt werden. Das Pflegeteam kann die
Patienten unter anderem auch professionell
im Schlafmanagement, bei Aroma- und
Wickeltherapien sowie in der individuellen Auswahl
bei Matratzen, Kopf- und Lagerungskissen sowie
beim Anwenden alternativer Methoden bei Stress
oder akuten Körper- und Kopfschmerzen beraten.
Sport- und Physiotherapie
Ein individuell angepasstes Training ist ein
wichtiger Behandlungsbaustein bei chronischen
Erkrankungen, psychophysischer Erschöpfung
und Depressionen usw., da die Betroffenen sich
oft weniger bewegen und dadurch langfristig
Beschwerden ausgelöst oder verstärkt werden.
Die körperliche Bewegung fördert Kondition
und Koordination, gibt neue Lebensfreude und
Selbstvertrauen und trägt damit wesentlich zu einer
Besserung der Lebensqualität bei. Das individuelle
Trainingsprogramm setzt sich aus Einzel- und
Gruppentherapien zusammen:
im Wasser, im Kraftraum, in der Turnhalle an
der Kletterwand oder in der freien Natur (Nordic
Walking, Schneeschuhlaufen, Spazieren usw.).
Unser Behandlungsteam7
Psyc
hoso
mat
ik D
avos
201
4.0
4 10
00
Abklärung/Vorbereitung
Bei Fragen zu einem stationären Aufenthalt
in der psychosomatischen Abteilung der Zürcher
Höhenklinik Davos kann ein Vorgespräch sowohl
in Davos als auch im Zentrum für ambulante
Rehabilitation (ZAR) in Zürich in Anspruch
genommen werden:
– Klärung, ob die stationäre psychosomatische
Rehabilitation die am besten geeignete
Behandlungsform ist, gegebenenfalls
Besprechung von Alternativen
– Informationen über das stationäre
Behandlungsprogramm in Davos
– Gegebenenfalls Gespräche zur Vorbereitung
für den stationären Aufenthalt
– Einholung der Kostengutsprache
Ambulante Therapie
Im Anschluss an die stationäre Rehabilitation
bieten wir die Möglichkeit, die Psychotherapie
ambulant bei einem psychosomatisch erfahrenen
Psychiater oder Psychologen weiterzuführen
sowie ambulante psychologische Gruppentherapien
(wie zum Beispiel «Innere Achtsamkeit» und
«Konflikte») zu besuchen.
Die ambulante psychoso-
matische Rehabilitation (ZAR)
Zürcher Höhenklinik Davos
Klinikstrasse 6
7272 Davos Clavadel
Telefon +41 81 414 42 22
Fax +41 81 414 42 20
www.zhd.ch
Zürcher Höhenklinik Davos (ZHD)
Die stationäre Rehabilitation stellt eine
Pflichtleistung der Krankenkasse dar, wenn es die
Erkrankung erfordert. Für die Aufnahme benötigen
wir die Kostengutsprache Ihrer Krankenkasse.
Diese wird durch den zuweisenden Arzt oder durch
die Zürcher Höhenklinik Davos aufgrund eines
Vorgesprächs mit dem Patienten eingeholt.
Patientenanmeldung
Bei Unklarheiten bei Zuweisungen und Indikationen
stehen wir Hausärzten gerne auch telefonisch zur
Verfügung.
Telefon +41 81 414 43 38
Fax +41 81 414 42 70
Klinik-Shuttle
Am Dienstag- und Donnerstagmorgen verkehrt
ein Klinik-Shuttle ab dem Universitätsspital Zürich
und anderen Zürcher Spitälern direkt nach
Davos Clavadel und retour. Diese Dienstleistung
steht Ihnen zu einem Unkostenbeitrag zur
Verfügung.
Zentrum für ambulante Rehabilitation Zürich (ZAR)
Die Kostengutsprache wird vom Zentrum für
ambulante Rehabilitation bei der Krankenkasse
eingeholt.
Patientenanmeldung
Beim Sekretariat des Zentrums für ambulante
Rehabilitation.
Telefon +41 44 387 67 67
Fax +41 44 387 67 62
Zentrum für ambulante Rehabilitation
Klinik Lengg AG
Bleulerstrasse 6
8008 Zürich
Telefon +41 44 387 67 67
Fax +41 44 387 67 62
www.kliniklengg.ch
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