Durch Begegnung Ängste abbauen
Newsletter
„Entängstigt Euch!“ – diesen ein-
dringlichen Appell des Wiener
Theologen Paul W. Zulehner zur
Flüchtlingsthematik griff die Bi-
schöfliche Beauftragte für Er-
wachsenenbildung, Dr. Anneliese
Mayer, jüngst bei ihrem Resümee
zur Bildungskonferenz der KEB
München und Freising auf. Unter
dem Titel „Zusammen kommen.
bleiben. leben“ wurde einen
Nachmittag lang die gesell-
schaftliche Aufgabe der Integrati-
on von Menschen mit anderen
kulturel-
len und
religiö-
sen Prä-
gungen
in den
Fokus
genom-
men. Da-
bei ist
sich die
katholi-
sche Erwachsenenbildung ihrer
besonderen Verantwortung in die-
sem Prozess durchaus bewusst,
wie bei der Präsentation einiger
Innovativer Projekte der neuen
Förderperiode deutlich wurde.
„Katholische Erwachsenenbil-
dung schafft Begegnung auf al-
len Ebenen, die Menschsein be-
deuten.“ Prof. Andreas Schwarz
Und auch Gastreferent Prof. An-
dreas Schwarz von der Katholi-
schen Stiftungsfachhochschule in
München attestierte den Bil-
dungsmachern ein Wirken, das
„Begegnung auf allen Ebenen, die
Menschsein bedeuten“ schafft.
Integration oder Inklusion? Diese
Begrifflichkeiten bedürften drin-
gend einer Klärung, so der
Münchner Politikwissenschaftler
in seinem Impulsreferat.
Integration bedeute „ihr seid da-
bei, aber wir wissen wer ihr seid“.
Im Gegensatz dazu mache der
Begriff Inklusion deutlich, dass
man es hier mit Menschen in ihrer
Vielfalt zu tun habe. Der Aus-
druck Flüchtling erscheint dem
Professor zu eindimensional. Das
seien Menschen auf der Flucht,
aber auch Männer oder Frauen.
Individuen würden sich aus vielen
Merkmalen zusammensetzen,
zum Beispiel auch, dass sie ihre
Heimat verlassen mussten. Eine
zweite Heimat finden sie indes
dort, „wo ihnen Menschen auf
gleicher Ebene begegnen“, weiß
Prof. Schwarz.
„Bildung ist Begegnung“ - und
Katholische Bildungseinrichtun-
gen machen diese Begegnungen
möglich, wie bei einer Projektbör-
se in Marktplatzsituation deutlich
wurde: Das Christliche Bildungs-
werk Landshut beispielsweise,
das sich seit vielen Jahren bei den
Interkulturellen Wochen enga-
giert. (weiter auf Seite 2)
Bildungskonferenz: „Zusammen kommen. bleiben. leben“
Interessantes und Innovatives aus der Katholischen Erwachsenenbildung
Editorial
Sehr geehrte Damen und Herren,
die neue Förderperiode der Innovativen Projekte haben wir zum Anlass genommen, den IPE-Newsletter
neu aufzulegen. Er wird zweimal im Jahr erscheinen. Dabei präsentiert er sich nicht nur im neuen Gewan-
de, auch inhaltlich hat sich etwas getan. Der Newsletter soll nicht mehr ausschließlich Plattform der Inno-
vativen Projekte sein, sondern insgesamt interessante Themen in der Katholischen Erwachsenenbildung
darstellen.
Er ergänzt damit die Bildungsplattform korbiwiki, auf der Sie alle Projekte der Erwachsenenbildung und
darüber hinaus weitere Anregungen für Ihre Bildungsaktivitäten finden. Wir wünschen Ihnen gute Impulse.
Mit freundlichen Grüßen,
Clemens Knoll und Susanne Zottmann
DEZEMBER 2016 S EITE 2
Oder das Münchner Bildungs-
werk, das Christen und Muslime
über ihren Glauben ins Gespräch
bringt. Beim Kulturen-Kochtreff
des Bildungswerks Rosenheim
geht „multikulti“ nicht nur durch
den Magen, sondern auch durch
die Köpfe. Dass auch Kunst ver-
binden kann, zeigte das Stiftungs-
zentrum Kardinal-Döpfner-Haus
in Freising mit dem Projekt „Berg
und Tal kommen nicht zusammen
aber Menschen“. Bei diesem in-
tergenerationellen Programm wur-
de das Thema „In einer Welt, in
der es allen gut geht . . .“ künstle-
risch aufbereitet. Einen anderen
Blick auf die Thematik wählte die
KAB, die eine Neugestaltung der
Arbeitswelt mit verkürzten Ar-
beitszeiten anriet.
„Ängste abbauen durch Projek-
te, die Begegnung schaffen.“ Dr. Anneliese Mayer
Einige Bildungsmacher setzen
auch bei ihren Innovativen Pro-
jekten auf Begegnung: Dachauer
Forum und Stiftungszentrum Kar-
dinal-Döpfner-Haus stellten einen
Qualifizierungskurs
„Kulturdolmetscher/in“ vor. An-
nerose Stanglmayer, Geschäfts-
führerin des Dachauer Forums,
sieht in diesem Format ein
„Empowerment für Flüchtlinge.
Menschen mit Migrationshinter-
grund sollen befähigt werden,
Flüchtlingen bei ihrer Ankunft in
Deutschland zu helfen. Immerhin
bergen kulturelle Unterschiede
viele Stolperfallen,
wie Kathrin Steger
Bordon vom Stif-
tungszentrum Kardi-
nal-Döpfner-Haus
szenisch darstellte. .
Mittlerweile haben 16
Männer und Frauen
ihre interkulturelle
Kompetenz bei Kur-
sen in Freising und
Dachau gestärkt, be-
richtet Madeleine Schenk
(Dachauer Forum). Die Teilneh-
mer hätten das Angebot als Wert-
schätzung ihrer bikulturellen Iden-
tität erlebt und darüber hinaus er-
fahren, dass Migration kein Han-
dicap, sondern eine Ressource sei.
Schenk: „Die in der Katholischen
Erwachsenenbildung erprobten
Methoden der Biografiearbeit und
des Empowerment las-
sen sich hervorragend
auf das neue Format
Kulturdolmetscher über-
tragen.“ Aufgrund der
großen Nachfrage star-
ten im April 2017 in
Dachau und im Septem-
ber 2017 in Freising
neue Kurse.
Mit einem Angebot an
lebenspraktischen Themen schuf
die Kolping Akademie München
mit ihrer „Sommerakadmie“
Raum für Lernen und Begegnung
(Bericht Seite 6).
Prof. Schwarz befasste sich in sei-
nem Impulsreferat mit den
Schwerpunkten „Bildung ist Be-
gegnung“, „Integration worin ei-
gentlich“ und „Bildung
ist ohne Freiheit nicht
möglich“. In einer Dis-
kussionsrunde wurden
diese Bereiche gemein-
sam mit Bettina Felber
(KSFH), Monika
Schlögl, Annerose
Stanglmayr und Dieter
Thalhammer, stellv.
KEB-Vorsitzender und
ehemaliger Oberbürger-
meister der Stadt Freising, aus
Perspektive von Praktikern noch
einmal aufgegriffen.
„Ich freue mich über die große
Vielfalt in der katholischen Er-
wachsenenbildung, die hier deut-
lich geworden ist und an der so
viele engagiert arbeiten. Die Im-
pulse von Professor Schwarz be-
stärken und regen gleichzeitig
zum Weiterdenken an“, bilanzier-
te Bettina Bischoff, Pädagogische
Referentin für Bildung und
Flüchtlinge bei der KEB. Die Ka-
tholische Erwachsenenbildung
leiste einen Beitrag zur Gestaltung
eines gelingenden Zusammenle-
bens in einer Gesellschaft der
Vielheit, betonte Thalhammer.
Dazu müssten Ängste abgebaut
werden. Und das gelingt laut Dr.
Anneliese Mayer am besten durch
Projekte, die Begegnung schaffen.
Die Bildungskonferenz habe ge-
zeigt, „dass die KEB mit ihren
Ideen und Projekten gut dafür auf-
gestellt ist“. Susanne Zottmann
Annerose Stanglmayr
Magdalena Falkenhahn von der Stiftung Kardinal-Döpfner-haus präsentierte das Projekt „Berg und Tal kommen nicht zusammen aber Menschen“.
An den Marktständen konnte man sich über die unterschied-
lichen Projekte informieren. Unser Bild zeigt Daniela
Schwendenmann (l.) vom Bildungswerk Rosenheim.
NEWSLETTER SEITE 3
Die Botschaften aus der Enzy-
klika „Laudato si“ haben die Er-
wachsenenbilder der Landvolks-
hochschule Petersberg zum Anlass
genommen, im Landkreis Impulse
zur nachhaltigen und regionalen
Entwicklung zu setzen. „Wenn
möglich — bitte wenden“ hieß es
im Oktober ganze zwei Tage lang.
Eingeladen waren dabei alle, de-
nen das Thema Nachhaltigkeit im
Dachauer Land auf den Nägeln
brennt.
Bereits zur Auftaktveranstaltung
waren knapp 100 Gäste in die
Landvolkshochschule gekommen.
Die Moderatorinnen Annerose
Stanglmayr und Ksenija Pointner
führten durch einen Abend, der
basierend auf der Enzyklika zur
gesellschaftlichen Wende anregen
sollte. Dabei beleuchtete Pfarrer
Josef Mayer das Thema aus theo-
logischer, Prof. Dr. Gerhard Has-
zprunar aus naturwissenschaftli-
cher und Prof. Dr. Christian Kreiß
aus ökologischer Sicht — ein
Abend, an dem viel diskutiert
wurde.
Tags darauf ging es mit zahlrei-
chen Aktionsständen der Vereine
und Initiativen sowie einem bun-
ten Vortrags-, Film– und Unter-
haltungsprogramm weiter.
Den Organisatoren ist es mit die-
sem Projekt gelungen, Kooperati-
onen auch über den kirchlichen
Rahmen hinaus anzustoßen. Das
Organisationsteam (KLVHS Pe-
tersberg, Dachauer Forum, Cari-
tas, Volkshochschulen Dachau
Land, „Dachau AGIL“ und Ab-
fallberatung) hat mit einem Stu-
dienteil zu Enzyklika Laudato si,
Musikeinlagen, Kurzvorträgen,
Aktionsständen und Filmbeiträgen
ein Programm zusammenge-
schnürt, das nicht nur Jung und
Alt ansprach, sondern obendrein
die Gäste fürs Thema und für das
kirchliche Engagement sensibili-
siert.
Katholische Landvolkshochschule Petersberg:
„Wenn möglich — bitte wenden“
Reparieren statt wegwerfen— so lautet die Devise im Sinne der Nachhaltigkeit. Wie‘s
funktioniert wurde im Repair-Café der vhs Hilgertshausen eindrucksvoll unter Beweis
gestellt. Fotos: Petersberg
Transparenz, Vernetzung oder ge-
genseitige Inspiration: die innova-
tiven Projekte aus den Bildungs-
feldern Theologische Bildung und
Familienbildung der zweiten För-
derperiode sind mittlerweile voll-
ständig auf der Bildungsplattform
korbiwiki abgebildet.
Übertragbarkeit spielt bei gelun-
genen Projektideen eine große
Rolle. Deshalb
steht ab sofort
interessierten
Erwachsenenbil-
dern ein umfas-
sender Überblick
zu vergangenen
und aktuellen inno-
vativen Kooperationen,
Methoden und Themen zur
Verfügung.
Sie sind Ideengeber und möchten
noch etwas zur Darstellung Ihres
Projekts hinzufügen? Kein Prob-
lem – mit ein paar Klicks können
Sie jederzeit selbst Ergänzungen
vornehmen.
Innovative Projekte jetzt auf www.korbiwiki.de
DEZEMBER 2016 S EITE 4
IPE-Förderzeitraum 2016-2020 (Stand Dezember 2016) Eine breite Palette von Aktionsfeldern, Ideen und mitmachenden Bildungsträgern zeigen die
bereits bewilligten Anträge 2016.
Antragsteller Standardförderverfahren
Kolping-Akademie Sommer-Akademie für Flüchtlinge 2016
KBW Ebersberg Weil zusammengehört, was verschieden ist. Eine ökumenische Initiative zu 500 Jahren Re-
formation
Sankt Michaelsbund Monat der Spiritualität
Brucker Forum Versteckte Schätze – Spiritualität & Heimat
Dachauer Forum Qualifizierung & Implementierung von Kulturdolmetschern
Dachauer Forum Leben neu denken Ökologisch.Spirituell.Sozial
KDFB-Bildungswerk Virtuelle Marienwallfahrt. Spirituelle Alltagsimpulse per App
KBW Traunstein Gemeinwohlökonomie für BürgerInnen
KBW Mühldorf Grenz | Werte. Ein Programm der Theologischen Erwachsenenbildung
BW Rosenheim Werte. Treibende Kraft. Gesellschaftliche Verantwortung
Antragsteller Vereinfachtes Förderverfahren
KBW Bad Tölz Annäherung an den Islam
KBW Berchtesgadener Land Themenwoche Laudato si'
Münchner Bildungswerk Europäern begegnen - Europa erleben
KBW Freising Laudato si - Das päpstliche Lehrschreiben praktisch umgesetzt
CBW Landshut Überzeugung | Solidarität | Leidenschaft
Dachauer Forum Dachauer Friedenszeichen
KBW Bad Tölz Familie Plus
KBW Bad Tölz Jahreskreis für Familien - gefühlt & erlebt!
KBW Traunstein Führungskonzept Permakultur-Lehrgarten
Diözesanrat der Katholiken Impulstag "Begeistert Kirche sein"
Diözesanrat der Katholiken Impulstag "Kirche - Lebenswelt für Jugend und Gesellschaft?"
KDH Freising Schreib's dir von der Seele
KBW Traunstein Ausstellung Stille
Münchner Bildungswerk Meeting in No Man's Land - Begegnung im Niemandsland
CBW Landshut Auf Barmherzigkeit zugehen
KAB-Bildungswerk Fachkonferenz Arbeit 4.0 - Zukunft der Arbeit denken
KBW Freising Bilder von Gott
KBW Freising Mönche, Fürsten, Künstler, Theologen - Studienfahrt
KBW Traunstein Kleidertauschparty
Brucker Forum DANCE - Tanzprojekt mit jugendlichen Flüchtlingen
KDH Freising Berg und Tal kommen nicht zusammen, aber Menschen
KBW Garmisch-Partenkirchen Demenz - das geht uns alle an! (P-Seminar)
KLVHS Petersberg Wenn möglich - bitte wenden. Tag der Regionen
Münchner Bildungswerk Christen und Muslime - Gespräche über unseren Glauben
Pax Christi Das Wall-Museum
KBW Traunstein Pubertät? - und trotzdem entspannt
KBW Freising Laudato si - „...Er bestimmt die Zahl der Sterne und ruft sie alle mit Namen“ (Ps 147)
KBW Miesbach Anders wachsen
NEWSLETTER SEITE 5
Münchner Bildungswerk
Begegnung im Niemandsland „Jetzt bin ich fast 80 Jahre alt
und dachte, ich kann nichts
Neues mehr erleben. Es ist mir
aber tatsächlich zum ersten Mal
begegnet, mit ganz fremden
Leuten, dazu noch mit Sprach-
barriere so schnell und vorbe-
haltslos in eine solche Zunei-
gung, Offenheit und ganz große
Begeisterung zu kommen, bei so
einem ernsten Thema miteinan-
der zu trauern und doch so viel
miteinander zu lachen.“
Diese Bilanz einer Teilnehmerin
spiegelt laut Karin Wimmer-
Billeter vom Münchner Bil-
dungswerk das Projekt
„Meeting in No Man‘s
Land—Englisch-Deutsche
Begegnung zu den Spuren
des Ersten Weltkriegs in den
Familien“ perfekt wider. Da-
bei war die 80-Jährige, deren
Vater im Ersten Weltkrieg
kämpfte, zunächst skeptisch.
„Für was soll das gut sein?“
Bei diesem Innovativen Pro-
jekt, das das Münchner Bil-
dungswerk auf deutscher Sei-
te gemeinsam mit dem Bil-
dungswerk Rosenheim und
zahlreichen Kooperationspartnern
auf die Beine stellte, begaben sich
deutsche und englische Teilneh-
mer auf Spurensuche. Gefunden
haben sie dabei nicht nur zahlrei-
che Mementos aus längst vergan-
genen Tagen, die ihre Schatten bis
in die Gegenwart werfen. Am En-
de des Projekts konnten die Teil-
nehmer neue Freundschaften, eine
tiefere Verwurzelung in der eige-
nen Familienhistorie und den
Wunsch nach einer neuen Erinne-
rungskultur bilanzieren.
Unter
„Meeting in
No Man‘s
Land“ kennt
man in Groß-
britannien
das Weih-
nachtsfest im
Ersten Welt-
krieg, als
deutsche und
britische Sol-
daten aus den Schützengräben
stiegen und gemeinsam feierten—
im Niemandsland.
So saßen sich dann auch bei die-
sem Projekt Deutsche und Englän-
der gegenüber. In der Mitte des
Raumes hat man sich getroffen,
um ein Bild oder eine Postkarte
auszutauschen—Biografiearbeit,
die nicht nur Grenzen überwindet,
sondern auch einen Geschichtsab-
schnitt in den Fokus gerückt hat,
der in Deutschland angesichts der
Schrecken des Zweiten Weltkriegs
ein Schattendasein führt. Auf der
Insel ist das anders, berichtet Ka-
rin Wimmer-Billeter. Dort würden
Jung und Alt gleichermaßen an die
Kriegerdenkmäler gehen.
Das Projekt ist abgeschlossen,
wirkt aber weiterhin nach. Immer-
hin hat ein englisches Filmteam
die Begegnung im Niemandsland
inklusive Kunstaktion festgehal-
ten. Der Film wurde bereits in
England und Deutschland aufge-
führt, kann aber auf Wunsch jeder-
zeit beim Münchner Bildungswerk
ausgeliehen werden.
Angelehnt an die Identifikationsplaketten von Sol-
daten wurden Metallplättchen mit Namen von
Männern und Frauen beschrieben und aneinander
gekettet—stellvertretend für die Soldaten, Mütter,
Krankenschwestern und Ehefrauen.
Die Projektteilnehmer traffen sich im Niemandsland, der Zimmermitte.
DEZEMBER 2016 S EITE 6
Dachauer Forum und Stiftung Bildungszentrum
Leben. neu. denken Papst Franziskus hat in der Sorge
um das gemeinsame Haus mit sei-
ner Enzyklika Laudato Si einen
Dialog mit der Weltbevölkerung
begonnen. Laut Annerose
Stanglmayr, Geschäftsführerin des
Dachauer Forums, greife man den
Apell, in den Dialog zu treten,
nicht nur auf, sondern verschränke
bei einer Impuls– und Werkstatt-
reihe die drei Dimensionen Ökolo-
gie, Gesellschaft und Spiritualität
und zeige Wege hin zu einem neu-
en Lebensstil auf. Die Bildungs-
initiative wird im Rahmen der In-
novativen Projekte von der KEB
gefördert. Entstanden ist dabei ein
Diskussionsforum, „das einlädt,
Leben neu zu denken“, so
Stanglmayr.
Die Impulsreihe, die von der Stif-
tung Bildungszentrum Kardinal-
Döpfner-Haus federführend konzi-
piert, umgesetzt und durchgeführt
wird, ist modular angelegt und
könne so nach Zeit und Interesse
besucht werden.
Zu den verschiedenen Themen
bietet das Dachauer Forum in Ko-
operation mit der Landvolkshoch-
schule Peterberg und dem Bund
Naturschutz eine Werkstattreihe
an, die Raum schafft für eine
mögliche Umsetzung gefundener
Thesen.
Im Zuge dieses Projektes wollen
die Stiftung Bildungszentrum und
das Dachauer Forum den Bil-
dungsbereich „Umwelt und Nach-
haltigkeit“ inhaltlich und struktu-
rell verankern. Beide Einrichtun-
gen wollen nachhaltiges Handeln
kontinuierlich verbessern. Deshalb
führen die Mitarbeiter in Zusam-
menarbeit mit dem EOM bis Som-
mer 2017 das Umweltmanage-
ment EMAS ein. (Mehr zu Leben.
neu. denken finden Sie hier.)
Kolping Akademie:
Den Alltag bewältigen helfen Den Alltag bewältigen—vor allem
für Menschen mit Migrationshin-
tergrund oftmals keine leichte
Aufgabe. Hilfestellung gab‘s bei
der „Sommer-Akademie für
Flüchtlinge“ der Münchner Kol-
ping-Akademie. Eine Arbeitswo-
che lang wurden die Teilnehmer
in Kleingruppen von ehrenamtli-
chen Workshopleitern aus den
Kolpingfamilien, der Kolpingju-
gend und von Mitarbeitern der
Kooperationspartner mit Strate-
gien zur Alltagsbewältigung ver-
traut gemacht.
Die Kooperationspartner Kolping-
Akademie, Kolping-Bildungs-
werk, Kolpingwerk Diözesanver-
band München und Freising, Kol-
pingjugend und Katholische Zent-
ralgesellenhaus-Stiftung wollten
bei diesem Pilotprojekt die Be-
dürfnisse erwachsener Flüchtlinge
in den Mittelpunkt stellen. Mit
Erfolg.
Innerhalb von nur zwei Wochen
war das Bildungsangebot mit ins-
gesamt 48 Teilnehmern aus 16
verschiedenen Ländern komplett
ausgebucht, so Monika Schlögl
von der Kolping-Akademie. Da-
bei standen so alltagsnahe The-
men wie Mobilität, Ausbildung in
Deutschland, berufliche Orientie-
rung und Erstellung von Bewer-
bungsmappen mit MS-Office auf
dem Programm.
Ein interkulturelles Abschlussfest
mit Tänzen, Trachten, Musik und
die Verleihung von Zertifikaten
für mögliche Bewerbungen bilde-
ten den Abschluss eines gelunge-
nen Pilotprojektes.
Die Teilnehmer aus der gesamten
Erzdiözese waren sehr zufrieden:
Man habe viel für die weitere Zu-
kunft in Deutschland gelernt, war
laut Monika Schlögl das allgemei-
ne Feedback.
NEWSLETTER SEITE 7
„Tragweite“ ist Titel einer diözesa-
nen Ausstellung zur Barmherzig-
keit. Aufgrund der positiven Erfah-
rungen hat das Christliche Bil-
dungswerk Landshut diese Idee
aufgegriffen und das Thema in die
Pfarreien getragen. „Dazu habe
man in Absprache mit den Fachbe-
reichen Stadt– und Landpastoral
den ,Ausstellungs-Gedanken‘ ge-
nutzt und mit vorhandenen Materi-
alien in relativ kurzer Zeit eine ei-
gene Ausstellung kreiert, bilanziert
CBW-Geschäftsführer Klaus Leh-
ner.
Mitte April ging die Ausstellung in
den Verleih. Mit Erfolg. Zehn
Pfarreien präsentierten die Ausstel-
lung bis zum Ende des Jahres der
Barmherzigkeit an insgesamt 120
Tagen. Ein begleitender Vortrags-
abend wurde laut Lehner sechsmal
gebucht. Parallel zur Ausstellung
hätten die Gemeinden das Thema
auch bei Bibelabenden, in Predig-
ten oder der Kommunionvorberei-
tung aufgegriffen. Dafür gab es
entsprechende Vorlagen, Materia-
lien, Anregungen „und einen kom-
pletten Gottesdienstvorschlag mit
Predigt in einer von uns zusam-
mengestellten CD“, berichtet der
Geschäftsführer. Auch ein mobiler
Schriftzug wurde mitgeliefert.
Lehner: „Letztendlich ist damit
über das gesamte Jahr gesehen im
Bildungswerk ein Themenschwer-
punkt Barmherzigkeit entstanden.“
Das CBW erhielt für sein Projekt
zahlreiche positive Rückmeldun-
gen von den Seelsorger/innen - für
Lehner ein Beweis, dass mit der
Aktion auch die Beziehung zwi-
schen den Pfarreien und dem CBW
gestärkt wurde. Richtig gut war die
Tatsache, dass wir die Ausstellung
sowohl auf der Schiene Bildungs-
beauftragte als auch in den Deka-
natskonferenzen der Seelsorger/
innen bewerben konnten.
„Wir können uns nach den positi-
ven Erfahrungen gut vorstellen, die
Idee auch für andere Themen zu
nutzen.“
Christliches Bildungswerk Landshut:
Barmherzigkeit mit „Tragweite“
Impressum
Herausgeber und Verantwortlich: Arbeitsgemeinschaft Katholische Erwachsenenbildung in der Erzdio zese Mu nchen und Freising e.V. (KEB Mu nchen und Freising)
Clemens Knoll, Geschäftsführer KEB München und Freising Redaktion: Susanne Zottmann 80333 München, Kapellenstraße 4, Fon 0 89/21 37-13 94,
Fax 0 89/21 37 -13 85 [email protected] www.keb-muenchen.de Der Newsletter der Innovativen Projekte der Katholischen Erwachsenenbildung der Erzdiözese München und Freising erscheint zweimal im Jahr.Falls Sie diesen Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich unter
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Rumänienreise
Unter dem Motto „Kultur
und Kunst, Klöster und Na-
tur, Soziales und Erwachse-
nenbildung“ laden KEB
und die HA Außerschuli-
sche Bildung gemeinsam
mit Peregrinatio vom 5. bis
12. Juni 2017 alle in der
Erwachsenenbildung Täti-
gen zu einer Reise nach Ru-
mänien ein. Geplant sind
unter anderem Begegnun-
gen mit Verantwortlichen
für die christliche Erwach-
senenbildung. Mehr dazu
lesen Sie hier.