Download - LaViaVita - Leben + Genießen 06.2011
Die Alpen sind nur bei wenigen Menschen in der Sommerurlaubsplanung eine Alternative. Es dominieren die Mittelmeerküsten,Inseln oder Ziele in Fernost oder der Karibik. Dabei haben die Berge einen großen Einfluß auf unser Wohlbefinden, dasganze Jahr über. Mit dem Pitztal, einem relativ „remmidemmilosen“ Flecken Tirols, beginnen wir unsere Serie...
Sehnsucht Berge – Teil I:
04 Alpenrausch im Pitztal
Das Leben auf der Alp – im Sprachgebrauch auch gerne Alm genannt – ist für viele Menschen mit Romantik, Ruhe undLangsamkeit verbunden. Besonders für Talvölker und Flachländer scheint es erstrebenswert zu sein, eine gewisse Zeit hochdroben zu verbringen, sich um nichts anderes zu kümmern als um das eigene Wohl und das Wohl des Viechs...
Sehnsucht Berge – Teil II:
11 Alpenküche – ganz weit oben
Ein Mittelgebirge, dessen Gipfel gerade mal über 1000 Meter hoch sind, zeigt eine beeindruckende Qualität. Ohnenennenswerte Landwirtschaft und Industrie ist nicht nur die Luft sauber, das Wasser kann oft direkt aus dem Bach getrunkenwerden und versorgt auch die gut 200 Brauereien von Oberfranken – einer der größten Genußregionen Europas.
Sehnsucht Berge – Teil III:
25 Fichtelgebirge – Das fast vergessene Paradies
20 BayreuthVielen nur ein Begriff durch die Wagner-Festspiele,die jedes Jahr zigtausende von Besuchern anlocken.Dabei hat die Stadt weitaus mehr zu bieten und nocheinige berühmte „Söhne“ sowie reichlich Geschichte.Und dazu noch eine Menge Raum zum entspannenund das bekannte Bier zu genießen.
31 Walküre - erlesenste Porzellankultur1899 gründete Siegmund Paul Meyer in Bayreuth die„Erste Bayreuther Porzellanfabrik Walküre SiegmundPaul Meyer GmbH“. Damit setzte nicht nur RichardWagner, sondern auch er neue Maßstäbe. EineVorstellung eines der ältesten Manufakturen an derPorzellanstraße.
10 Mal schnell gekochtHühnerbrust im Gemüsebett – gesunde, schnellherstellbare Kost für berufstätige Genießer. Das ersteRezept aus unserer neuen Reihe „Selbst gekocht“.
34 ImpressumVorschau
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Sehnsucht Berge I
Alpenrauschim Pitztal
Alpenrauschim Pitztal
Evon Joachim Gärtner
s ist wie verhext. Fragt man die Leute, ob siedas Pitztal in Tirol kennen, antworten Sie zumBeispiel: Ja, ich war schon mal auf dem Gletscher.Oder: Ich fahr´ zum Skifahren immer ins Salz-kammergut. Oder: Wir sind immer in Sankt Moritz.Im Winter. Und im Sommer? Da fliegen wir nachSpanien. Oder in die Türkei. Wie wenig Menschenhaben schon erfahren, wie erholsam und entspan-nend ein Urlaub in den Bergen ist? Im Sommer,oder im Frühherbst. Das Klima ist angenehm undnicht zu heiß. Die Luft ist frisch und klar.
Mittelberglesee am Kaunergrat
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Und das Ferienprogramm hat es in sich. Natürlich, ein Urlaubin den Bergen bedeutet Aktivität. Wandern, auch mal hoch
nach oben auf die Alm. Es ist anstrengend, wenn man abereinmal „droben“ ist, wird man für alles entschädigt. Und
abends dann, beim Bier und Obstler, ist man stolz auf sich,dass man das geleistet hat. Der Körper wird es einem
danken, denn das ganze Jahr über gehen die meistenMenschen ja geradeaus und selten bergauf. Natürlich sollte
man es nicht übertreiben und sich etwas an die Höhegewöhnen. Daher ist es gut, wenn man auf mindestens 1000
Meter Höhe wohnt und nicht im Tal. Der Körper produziert
oben schnell mal ein paar rote Blutkörperchen mehr, diedann den nötigen Sauerstoff transportieren.
Wir kommen also über den Fernpass und fahren hinabRichtung Imst. Im Sommer ist der Verkehr hier gemäßigt –
ganz im Gegensatz zu den Winterwochenenden, besondersin der Ferienzeit. In Imst folgen wir der guten Beschilderung
„Pitztal“ über die Brücke, unter der reißend und gewaltig invielen Jahrtausenden der Inn seinen Weg tief in den Fels
geschnitten hat. Hier sollte schon der erste Punkt auf demFerien-Merkzettel erscheinen: Rafting. Es gibt mehrere Veran-
stalter, die mit ausgebildeten Fahrern normalen Stadtmenschendieses Vergnügen höchst verantwortungsvoll zuteil werden
lassen. Es ist ein nasser Spaß, bei dem auch der Adrenalin-spiegel nicht zu kurz kommt.
Am Ortseingang von Arzl, dem Heimatort des berühmtenösterreichischen Ski-Asses Benjamin Reich, verlassen wir
die Hauptstraße und biegen links ab nach Wald. Die Straßeführt tief in eine gewaltige Schlucht herab, die die „Pitztaler
Ache“ gegraben hat. Am tiefsten Punkt sollte man auf der
Die Pension Astoria, oben in 1500 Meter Höhe
Sprung in 94 Meter Tiefe!
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Brücke über den Bach kurz verweilen und nach links obenschauen – dort erblickt man eine gewagte Hängebrücke,
fast hundert Meter über dem Bach. Hier der nächste Punktfür den Ferienplaner: Von der Mitte der Brücke aus werden
im Sommer einzigartige Bungee-Sprünge gemacht. Hineinin die enge Felsenschlucht, ein Sprung in 94 Meter Tiefe für
ganz Mutige. Danach gibt es ein T-Shirt als Beweis. Es istder weltweit tiefste Sprung in eine Bergschlucht, unsere
Redakteurin Bettina Linnig hat es schon gemacht. Alleinschon Gang über die Hängebrücke ist für viele gewagt.
Folgt man der kleinen Straße weiter und weiter bergauf,kommt man nach einigen kleinen Bauerndörfern und Gehöften
in Jerzens an, dem idealen Ausgangsort für ein paar TageUrlaub. Jerzens, am 2550 Meter hohen Hochzeiger gelegen,
bietet etliche Übernachtungsmöglichkeiten im Ort in allenKategorien – vom einfachen, ländlichen Gästezimmer bis
zum 4 Sterne-Superior-Wellnesshotel. Diese Hotels bietenüber das Wohnen hinaus natürlich das komplette Ferien-
programm an, dazu gehören geführte Wanderungen, Haflinger-
Trekking mit Übernachtung in Almhütten, Rafting, Canyoning,Kletterkurse und Paragliding. Man kann sich alles organi-
sieren lassen oder viele Dinge auf eigene Faust erkunden,die Tipps dazu bekommt man auch in den Hotels.
Die Wanderungen zu den umliegenden Hütten sind inunterschiedliche Schwierigkeitsgrade aufgeteilt – nicht, was
die Technik angeht, sondern die benötigte Kondition! ImAllgemeinen sind die Touren aber auch für „normale“, unge-
übte Menschen machbar, auch Kinder sind immer dabeiund gehen meist ohne Murren mit.
Die Familie Auderer, Betreiber der „Hirschenklause“ imOrt Jerzens (1100 m. ü. M.) und der „Pension Astoria“,
oberhalb des Hauptortes in Kaitanger (1500 m. ü. M.), habenfür die Sommergäste ein abwechslungsreiches Wanderpro-
gramm parat. Da geht es zur Tiefentalalm, Kielebergalm,Aifner-Spitze, über den Brechsee zur Söllbergalm und viele
andere. Wer lieber entspannt den Tag verbringen möchte,der bleibt im Haus, genießt das Leben im Liegestuhl auf der
Terrasse – natürlich immer mit grandiosem Blick in die Berge.
6Die Ruhe im Sommer... (Jerzens Kaitanger)
Für Menschen mit weniger Ambitionen gibt es auch
schöne Wandermöglichkeiten. Gegenüber von Jerzens beginntdas Gebiet Kaunergrat, mit dem berühmten Kaunertal, eingroßes Naturschutzgebiet. Von Wenns aus, dem nächst
gelegenen, größeren Ort, geht die Straße Richtung Piller.Genau 2,4 km vom Ortskern entfernt geht ein Weg links
hinunter zu den ausgeschilderten Nordic-Walking Strecken„Matzlewald“. Wer den als normaler Wanderer hier gegen
den Urzeigersinn geht, hat einen herrlichen Blick über Weiden
und das Tal, bei nur leichtem Anstieg. An der alpinen
Baumschule kann man sich entscheiden, ob man demWalking-Parcours links herum folgt – das bedeutet einen
ordentlichen Anstieg unterhalb der Aifner-Spitze über zweiKilometer – oder rechts durch das Holzlager geht und dem
„Erlebnisweg Wasser“ folgt. Dieser Weg führt direkt amPillerbach entlang zum Ausgangspunkt zurück und ist wirklich
eine Schönheit der Natur, man denkt unwillkürlich an Feenund Märchenfiguren. Fährt man weiter über Piller, steht man
Die Pension Astoria, oben in 1500 Meter Höhe und die Hirschenklause „unten“ in Jerzens
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plötzlich vor einem grandiosen Blick, fast senkrecht wie aus
der Vogelperspektive, 700 Meter hinab ins Inntal. Ein paarhundert Meter weiter liegt links das Naturschutzhaus
Kaunergrat, welches einen Besuch lohnt.Familien mit Kindern sind in Jerzens bestens aufgehoben.
Am Ortsrand gibt es einen Kletterpark, der verschiedeneSchwierigkeitsstufen aufweist. In Imst saust die berühmte
Sommerrodelbahn „Alpine Coaster“ rasant vom Berg ins Tal –aus 1550 Metern Höhe – hinab mit 500 Metern Höhen-
Blick viele hundert Meter tief ins Inntal
Söllbergalm
Kielebergalm
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Mehr Infos:www.pitztal.com
Hotels:www.pitztal.at
Naturschutzpark:www.kaunergrat.at
Unsere zünftige Urlaubs-Empfehlung:www.auderer.com
unterschied. Es ist die längste Alpen-Achterbahn der Weltund ein atemberaubendes Erlebnis. Oder man klettert durch
die Rosengarten-Schlucht von Imst hinauf nach Hoch-Imst.Der Weg beginnt an der Kirche im Ortskern – gegenüber des
urigen Gasthof Sonne – ist gut gesichert und verfügt an denschwierigen Stellen über Handläufe und Halteseile, ist also
auch mit Kindern ab 10 Jahren begehbar. Für den Höhen-unterschied von nur 250 Metern sollte man 1 Stunde 30
Minuten einplanen, bergauf.Wer nicht mit dem Auto fahren möchte, für den ist gut
gesorgt. Mit einem günstigen Pauschal-Ticket kommt manüberall hin – sei es mit den Wanderbussen oder den Seil-
bahnen und Liften. In vielen Hotel-Arrangements ist das Ticketbereits enthalten – genau wie die Lunchpakete für unterwegs.
Es geht auch ganz ohne Auto. Von überall gibt es günstigeFlüge nach Innsbruck, von hier aus gehen im 30-Minuten-
Takt Schnellzüge durch das Inntal nach Imst. Viele Hotelsholen einen am Bahnhof ab, ansonsten gibt es genügend
öffentliche Verkehrsmöglichkeiten. Für nur 30 Euro bringtein Taxi die ganze Familie nach Jerzens.
Das Pitztal verwöhnt einen natürlich mit den typischenTiroler Genüssen und herzhafter Küche. Der Obstler – besser
ist hier der „Pitztaler“ – gehört natürlich immer dazu, auchmal bei der Wanderrast. Und so wird der Urlaub, sei es auch
nur ein verlängertes Wochenende, zum genussvollen Erlebnis.Alleine, zu zweit oder für die ganze Familie.
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Imst, Altstadt Rosengartenschlucht
Naturparkhaus
CapoliveriHühnerbrust im GemüsebettFür 2 PersonenZubereitungszeit: 45 Minuten
Auf dem Weg von der Arbeit schnell einkaufen:
1 ganze Hähnchenbrust, frisch2 Chalotten2 Knollen chinesischen Knoblauch4 Stangen Zwiebellauch1 Ingwerwurzel, mittelgroß13 kleine StrauchtomatenPrinzessbohnen, (TK-Beutel)Erbsen-Möhrengemüse, (TK-Beutel)4 RosmarinzweigeSalz, Pfeffer, Currypulver, getrocknetes Chilipulver, 1 Brühwürfel, OlivenölZubereitung:
Backofen auf 250 Grad (Ober-/Unterhitze, keine Umluft)
Hähnchen waschen, abtupfen, dünn mit Pflanzenöl einreiben, etwas salzenund mit den Rosmarinzweigen mit der offenen Seite nach oben in eineAuflaufform legen, ab in den Backofen. Wecker auf 15 Minuten stellen.
Nach 15 Minuten die Hähnchenbrust wenden. Wecker auf 10 Minutenstellen.
Während der Garzeit des Hähnchens:
Gewünschte Menge Tiefkühlgemüse (Erbsen-Möhren und Bohnen) in einePfanne geben, eine halbe Tasse Wasser mit dem aufgelösten Brühwürfeldazu, etwas Butter, leicht salzen und bei ¾ Hitze auf den Herd stellen. EinDeckel für die Pfanne fördert den Vorgang.
Das frische Gemüse schälen und waschen, Zwiebeln in Scheiben schneiden,Tomaten mit Haut(!) halbieren, Knoblauch und Ingwer kleinhacken, Lauch in1-cm-Stücke schneiden.
Alles in eine separate Pfanne geben, mit etwas Olivenöl bei moderater Hitze(ca. 140o) bei häufigerem Wenden erhitzen.Wenn das TK-Gemüse halbgar ist, das angebräunte Frischgemüse aus deranderen Pfanne dazugeben und alles gut vermengen. Bei halber Hitzesolange weiter garen, bis der Wecker vom Backofen klingelt.
Dann die Auflaufform aus dem Backofen nehmen und das Hähnchen aufeinem Teller ablegen, die Rosmarinzweige zur Seite legen.
Das Gemüse gleichmäßig in der Form verteilen, 2 EL Olivenöl und 2 ELWasser dazu geben, mit Salz und Pfeffer (grob) aus der Mühle würzen.
Das Hähnchen mit der Haut nach oben auf das Gemüse legen, mit einigenChiliflocken und Currypulver nach Wunsch bestreuen.
Bei 150 Grad (nicht höher!) 20 Minuten im Backofen garen.
Fertig. Guten Appetit.
Mal schnell gekocht…von Joachim Gärtner
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Mal schnell gekocht…
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Capoliveri
Sehnsucht Berge II: Ganz weit oben:
ALPENKÜCHEALPENKÜCHESehnsucht Berge II: Ganz weit oben
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as Leben auf der Alp – im Sprachgebrauch auch gerne
Alm genannt – ist für viele Menschen mit Romantik,Ruhe und Langsamkeit verbunden. Besonders für Talvölkerund Flachländer scheint es erstrebenswert zu sein, eine
gewisse Zeit hoch droben zu verbringen, sich um nichtsanderes zu kümmern als um das eigene Wohl und das Wohl
des Viechs. Wobei davon ausgegangen wird, dass dieVierbeiner sich mehrzeitlich um sich selbst kümmern, laufen
sie doch frei auf den Almwiesen herum. Lediglich zum Melkenmuss man Hand anlegen. Und abends dann sitzt man auf
dem Schaukelstuhl vor der „Almhütte“, schaut hinab ins Talund zählt die Sternschnuppen am Firmament, bei totaler
Stille natürlich. Dabei genießt man die Abgeschiedenheitbei Wurscht und Brot und einem Glas Wein. Ohne Fernseher
und ohne Internet. Und morgens – so ein, zwei Stündchennach Sonnenaufgang – da kräht der Hahn, man beginnt den
DJoachim Gärtner
Tag in aller Ruhe – es gibt ja schließlich keinen Termin-
kalender. Was für ein Idyll.Die Wirklichkeit sieht etwas anders aus. Vorweg gesagt:
Es gibt genügend Menschen, die das Leben dort oben liebenund natürlich die Natur und die Tiere. Für eine gewisse Zeit
mögen diese da oben gerne aussteigen. Aber für die Mehrzahlder „Talbewohner“ ist das wohl nichts, dieses Heidi-Idyll.
Der Tag sieht anders aus, als vermutet: Morgens um kurznach vier – beispielsweise – geht die Sonne auf. Der Hahn
kräht nicht, weil es keinen gibt. Wenn es zwei, drei Hühnerhat, werden diese gefüttert und von den Eiern befreit. Die
Kühe werden auf die Wiesen gelassen, dann wird deftiggefrühstückt. Der Tag ist vollgepfropft mit Arbeit: Da müssen
Reparaturen am Haus gemacht werden, denn das harteWetter hier oben setzt dem Material stark zu. Vielleicht ein
Zaun, der repariert werden muss. Dann gibt es ja noch die
Käse der Singlinaz-Alp in den Walliser Alpen
Alp Tomül: Hochmoderne
Produktion in Graubünden
Calanca Alp, Tessin: Keine Straße führ hier hoch
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Ziegen, um die sich gekümmert werden will. Zwischendurchsollte man an die Vorbereitung der eigenen Verpflegung
denken. Noch vor dem Mittag muss man 200 Meter ab-steigen zur Baumgrenze, weil noch loses Holz für den Kachel-
ofen hoch geschleppt werden muss, denn auch im Sommerkönnen die Nächte sehr frisch werden. Und die Oberwiese
steht auch hoch genug und muss dringend gemäht werden…sie ist steil, da geht das nur mit der Sense. Dort kann man
auch mal verschnaufen, dem Läuten der Kuhglocken lauschenund den ruhig kreisenden Greifvögeln und kecken Bergdohlen
zusehen. Dann geht der Tag langsam rum, die Kühe müsseneingeholt werden, zum Melken. Und die Milch muss gefiltert
und umgefüllt werden… Ach ja, da muss man sich ja auchnoch um den frisch gemachten Käse kümmern, im Tal warten
sie schon auf die Spezialität vom Berg. Dann schaut manim Fernseher oder im Internet noch den Wetterbericht an.
Die Sternschnuppen sieht man gar nicht erst, da liegt mannämlich schon in tiefsten Träumen – der nächste Tag fängt
wieder früh an.Es gibt viele Almen, die sind zu hochmodernen Landwirt-
schaftsbetrieben gewachsen. Täglich kommt der Milch-Tanker, bei vielen gibt es sogar eine Milchpipeline ins Tal. Da
kommt die Milch gut gekühlt und gefiltert verkaufsfertig untenan der Zapfanlage an, in Jerzens im Pitztal ist das beispiels-
weise so. Einen Teil der Milch behält man oben, um darausverschiedene Käsesorten zu machen.
Einige Alp-Betriebe sind nur mit einem guten Gelände-wagen zu erreichen, da es keine befestigte Straße gibt, und
es geht höchstens eine Materialseilbahn nach unten. Damitwerden Käse und Milch in Kannen ins Tal befördert, zurück
kommen die leeren Kannen mit Verpflegung. Einige Alpenbacken sogar ihr Brot selber, die Zutaten kommen in Säcken
nach oben. Und, wenn man so mitten in der Natur lebt, solldie Qualität natürlich auch nicht fehlen. Der Autor Martin
Bienerth hat in seinem Buch „Alpenküche“ viele gute, auchim Tal leicht nachkochbare Rezepte gesammelt, die so oder
ähnlich über den Alpenraum verteilt hoch droben gekochtwerden. Dazu erzählt er im Buch viel und anschaulich über
das Leben auf der Alp, die Gaben der Alp-Gärten und überdas Wesen der Kuh.
Martin Bienerth kann gut mitreden: Als Agronom ausdem Allgäu hat es ihn auf verschiedene Alpen in der Schweiz
verschlagen, nach dem zwanzigsten Mal hat er mit seinerFrau, einer Käsemeisterin, eine Käserei im Tal übernommen.
Und dieses tolle, mal ganz andere „Kochbuch“ legen wirunseren Lesern ganz besonders ans Herz – wenn sie denn
auch dem Idyll der Berge erlegen sind und ein wenig weiternach oben kommen möchten. Zum genussvollen Schnuppern
haben wir nachfolgend drei Rezepte aus dem Buch ab-gedruckt, eine Vorspeise, einen Hauptgang und einen
Nachtisch. Guten Appetit.
Alpenkücheerschienen im FONA VerlagAutor: Martin Bienerth185 Seiten, 100 FarbfotosFormat: 188 x 245 mmPreis Deutschland: E 22,80Preis Österreich: E 23,50
ISBN 978-3-03780-420-9Informationen über den Autor:www.sennerei-andeer.ch
Fane Alp im Pustertal:
Landwirtschaft und Tourismus
© M
art
in B
ienert
h,
Andeer
aus „
Alp
enküche“,
Fona V
erlag
14© Jules Moser, Bern, aus „Alpenküche“, Fona Verlag
15
Zutaten
1 Bischofsmütze (Patisson)
1 Handvoll frisches Alpenheu oder anderes Heu
8 dl/800 ml Gemüsebrühe
30 g Butter
40 g Weißmehl
1 dl/100 ml Weißwein
1 unbehandelte Zitrone, abgeriebene Schale und Saft
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
1 Eigelb
150 g Doppelrahm / Crème double
reichlich fein gehackte Kräuter
Alpenheusuppe in derBischofsmütze
Zubereitung
1. Heu mit der Gemüsebrühe aufkochen, auf derausgeschalteten Wärmequelle zugedeckt 15 Minutenziehen lassen. Brühe durch ein feines Tuch passierenund auffangen.
2. Der Bischofsmütze einen Deckel abschneiden,Fruchtfleisch mit dem Pariserlöffel oder einemEsslöffel sorgfältig herauslösen.
3. Butter erwärmen. Mehl darin andünsten,Heubrühe unter Rühren zugeben, aufkochen,Patissonfleisch zugeben, bei schwacher Hitze köchelnlassen, bis der Kürbis weich ist. Suppe pürieren.Weißwein, Zitronensaft und Zitronenschaleunterrühren, abschmecken mit Salz und Pfeffer.Eigelb und Doppelrahm kräftig unterrühren. Suppenicht mehr kochen.
4. Suppe in der Bischofsmütze anrichten. Mit vielfrischen Kräutern garnieren. Sofort servieren.
Tipp: Die Suppe kann auch kalt serviert werden –eine herrliche Delikatesse in der warmen Jahreszeit.
16© Dave Brüllmann, Zumikon, aus „Alpenküche“, Fona Verlag
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Zutaten
150 g Weißmehl
1 Prise Salz
½ dl/50 ml Milch
2 Eier
15 g Butter
je 25 g Magerspeck, Salsiz und Bündnerfleisch,klein gewürfelt
15 g Lauch, klein gewürfelt
25 g Zwiebeln, fein gewürfelt
fein gehackte frische Kräuter, z. B. Rosmarinnadeln,Petersilie und Basilikum
40 junge Stielmangoldblätter
1 EL Butter
2 dl/200 ml Gemüsebrühe
1 dl/100 ml Rahm/Sahne
40 g Rohschinken, in breiten Streifen
Käsespäne von Alpkäse
Silvaner Krautwickel
Zubereitung
1. Für den Teig Mehl und Prise Salz (nicht mehr, weildas Fleisch ziemlich salzig ist) in eine Schüsselgeben. Milch und Eier verquirlen, nach und nachunter das Mehl rühren. Den Teig schlagen, bis erBlasen wirft. 30 Minuten zugedeckt ruhen lassen.
2. Fleisch, Lauch und Zwiebeln in der Butterandünsten. Kräuter kurz mitdünsten, abkühlenlassen. Unter den Teig rühren.
3. Mangoldblätter in einem großen Kochtopf in 4Portionen in reichlich Wasser blanchieren, mit einemSchaumlöffel herausnehmen, in ein Sieb geben undmit kaltem Wasser abschrecken, Blätter auf einKüchentuch legen, leicht trocken tupfen.
18© Dave Brüllmann, Zumikon, aus „Alpenküche“, Fona Verlag
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Zutaten
Parfait
3 Eigelbe
3 EL Honig
½ Vanilleschote, aufgeschnitten
2-3 EL Zwetschgenwasser
130 g entsteinte Dörrzwetschgen
150 g Ziger (Frischkäse)
2 dl/200 ml Rahm/Sahne
Kompott
16 Dörrbirnen oder Dörrzwetschgen
½ l kräftiger Rotwein
1 Zimtstange
1 Orange, wenig abgeriebene Schale
4 EL Birnendicksaft
Dörrbirnen mit Zwetschgenparfait
Zubereitung
1. Dörrfrüchte 6 Stunden in kaltem Wassereinweichen. Zwetschgen für das Parfait fein hacken.
2. Für das Parfait Eigelbe, Honig, abgestreiftesVanillemark und Zwetschgenwasser zu einer luftigen,cremigen Masse aufschlagen. Dörrzwetschgen undZiger unterrühren. Rahm steif schlagen, unterziehen.In Portionenförmchen füllen. Mindestens 3 Stundengefrieren lassen.
3. Für das Kompott Wein, Zimt und Orangenschalenaufkochen, Birnen ohne Einweichwasser zugeben,aufkochen, bei schwacher Hitze 35 bis 40 Minutenköcheln lassen. Mit Birnendicksaft abschmecken.
4. Parfait 10 Minuten vor dem Servieren imKühlschrank antauen lassen. Rand lösen, Köpfchenauf Teller stürzen, mit dem Dörrbirnenkompottumgeben.
Variante: Parfaitmasse nicht gefrieren lassen,sondern als Creme verwenden.
ast versteckt, zwischen den Hügeln der fränkischenSchweiz im Westen und den Erhebungen des ansehn-
lichen Fichtelgebirges im Osten liegt eine feine, großzügigangelegte, kleine Stadt – mit rund 72.000 Einwohnern,
verteilt auf die Stadt und 14 eingemeindete Orte. Ja, gehörthaben den Namen wohl schon alle mal, doch wen – wenn
er nicht Wagnerianer ist – hat es schon einmal hierher ver-schlagen? Sicher, die östlichen Bewohner Deutschlands –
von Dresden über Leipzig bis Berlin hinauf – fahren auf demWeg in den Süden auf der A9 unweigerlich nahe an ihr vorbei.
FJoachim Gärtner
BayreuthBayreuthWer, wie wir, aus dem „tiefen“ Westen kommt, der mussschon gezielt hier her fahren, ansonsten führen alle Wege
meist sehr weit vorbei. Um hier bewusst anzukommen undnicht nur vorbei zu fahren, bedarf es natürlich eines bestim-
mten Wissens – welches in vielen Fällen fehlt. Des Wissensnämlich über die geballte Kultur, die überall auf einen trifft.
Des Wissens über die schönen, prachtvollen Straßen undAlleen, mit den vielen Straßencafés im Sommer, die südliches
Flair versprühen. Über die herrschaftlich anmutende Archi-tektur von Gebäuden, die aus Sandstein gebaut sind…
Einmal im Jahr wird die oberfränkische Kleinstadt zureuropaweiten Pilgerstätte – dann nämlich, wenn die Wagner-
Festspiele stattfinden. Rund 40.000 Menschen strömen indie Stadt. Für die, die keine Karte mehr im Festspielhaus
ergattern konnten, gibt es Public Viewing, denn von derEröffnung am 25. Juli mit dem Tannhäuser, Tristan und Isolde,
Katharina Wagners Inszenierung der Meistersinger vonNürnberg und bis zum Schluss mit Tristan #IV am 28. August
möchte sich keiner das Spektakel entgehen lassen. Eingroßes Fest in Bayreuth, welches weltweit seinesgleichen
sucht.
Festspielhaus
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Und damit nicht genug. Die Wenigsten wissen, dass dieStadt mit Richard Wagner nicht nur einen großen Komponisten
bei sich aufgenommen, sondern auch einen anderen, nichtminder berühmten, beherbergt hat: Franzt Liszt. Am 22.
Oktober diesen Jahres feiert man seinen 200. Geburtstag,und zu diesem Anlass gibt sich die Stadt natürlich mit vielen
Feierlichkeiten und Konzerten die Ehre.Außerhalb dieser Zeiten ist Bayreuth ruhig, beschaulich,
erholsam. Auch von den Anwohnern hört man, dass sie umkeinen Preis in der Welt diesen gemütlichen, übersichtlichen
Ort verlassen möchten. Natürlich muss man als Besucherdie ganze geschichtliche Tragweite erst einmal verdauen –
oder sie einfach an sich vorüberziehen lassen und derenErgebnisse als schöne Kulisse anschauen. Oskar – das
Wirtshaus am Marktplatz, inmitten der großzügigen Fußgän-gerzone in der Maximilianstraße – ist ein schöner Platz, um
das alles auf sich wirken zu lassen. Natürlich mit einem„Zwick´l Kellerbier“ von der Aktienbrauerei, dunkel, naturtrüb
und nicht zu süß, oder einer Maisel´s Weisse, die ja schonweltweit ein Betriff geworden ist. Oskar ist ein Haus, welches
tief mit der Bayreuther Geschichte verwurzelt ist, seit über600 Jahren. Nach den Zerstörungen der Husiten ist das
Haus 1444 auf den mittelalterlichen Kellern wieder aufgebautworden, es diente Jahrhunderte lang als Rathaus, dann
beherbergte es die „Bayreuther Stadtpolizei“. Seit 1999 ist
es Gasthaus mit enger Anbindung an Maisel´s Weisse unddem Gebrauten der Bayreuther Brauerei AG – kurz Aktien
genannt. Im verwinkelten Inneren sind einige lauschigeNischen zu finden, die ehemals als Verließe dienten.
Der „Rote Main“ zieht sich wie ein roter Faden durch dieStadt und hat oft seinen Namen für Einkaufszentren und
Anderes hergeben müssen. Er ist das Gewässer, welches imnahen Fichtelgebirge entspringend sich in der Nähe von
Kulmbach – kaum 25 Kilometer entfernt – mit dem „WeißenMain“ zusammentut und den Main bildet, dort oben noch
ein beschauliches Flüsschen.Eine wichtige Figur in der Bayreuther Geschichte, die
die meisten Spuren hinterlassen hat, ist Friederike SophieWilhelmine von Preußen, meist nur Wilhelmine genannt. Sie
ist das am längsten Überlebende der preußischen Königs-kinder Wilhelm des I. Wilhelmine heiratete am 20. November
1731 Friedrich von Brandenburg-Bayreuth, den Erbprinzendes Fürstentums Bayreuth. Ihr Stand als frisch gebackene
Markgräfin von Brandenburg-Bayreuth war ihr nie so wichtigwie ihr eigentlicher Titel einer Kronprinzessin. Vielerorts ist
noch zu sehen, dass sie auf die Kaiserliche Krone alserhabenen Zusatz über dem Wappen bestand. So auch im
„Markgräflichen Opernhaus“, welches in Kürze zum Weltkul-turerbe der UNESCO erhoben wird. Ohne ihren Drang, die
alte Stadt mit modernen Bauten zu erneuern, und zwar
21Blick von Oskar auf die Maximilianstraße
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außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern, gäbe esviele der architektonischen Highlights überhaupt nicht. Das
Opern-haus, im zu der Zeit unüblichem Barockstil erbaut,besteht wie die meisten derartigen Gebäude aus zwei
Schalen: Einer steinernen Außenhaut und einem hölzernenInnenaufbau. Das war der Grund dafür, dass auch kaum ein
derartiges Gebäude es bis in die Neuzeit geschafft hat – dieBeleuchtung mit Tausenden von Kerzen in den Lüstern unter
den Decken und an den Wänden trockneten das Holz mitihrer Hitze erst aus, dann stand alles in Flammen. Das
Bayreuther Opernhaus hatte das Glück, dass dort nicht sohäufig Vorstellungen gegeben wurden und die Gefahr dadurch
geringer war.Eine weitere Hinterlassenschaft war das großzügig nach
preußischem Vorbild gebaute „Neue Schloss“ mit dem großenHofgarten. Das Schloss in der Altstadt war nicht nur zu klein,
sondern auch mit sehr bescheidenen Mitteln erbaut worden,was man heute im Vergleich gut sehen kann. Die daran
anschließende Spital–Kirche ist wegen ihres minimalistischenStils auf jeden Fall einen Besuch wert. Hier kann man die
Grabstätten von Wilhelmine, ihrem Ehegatten und ihrer TochterFriederike, der späteren Herzogin von Brandenburg-Bayreuth
besichtigen.Beim Bummel durch die Stadt fällt einem ein ständig
durch alle Epochen verwendeter Baustoff auf: HellbraunerSandstein. Bayreuth hatte seit seiner Gründung um 1190
herum das Glück, auf einer großen Platte dieses Gesteins
erbaut zu werden. Man hat zwischen dem 16. und 19.
Jahrhundert unter der Stadt ein Labyrinth aus Tunneln durchdas Heraustrennen großer Steinquader hinterlassen, der
Grund wird zum Einen in der Gewinnung von Baumaterialvermutet, zum Anderen im Bau von Verstecken für die
Bevölkerung. Das wahrscheinlich über 100 Kilometer langeTunnelsystem hat der Bevölkerung geholfen, die starken
Bombenangriffe im 2. Weltkrieg als „Kellergemeinschaft“zwar in kolossaler Enge, aber lebend zu überstehen. Außer-
dem diente es lange Zeit zum perfekt klimatisierten Lagernvon Bier der Aktien Brauerei. Heute können Teile des Laby-
rinths von der Bayreuther Brauerei AG unter dem Begriff
„AKTIEN-Katakomben“ besichtigt werden.Wilhelmine war übrigens nicht nur eine überblickende
Herrscherin und gewandte Diplomatin, sie war auch in denmeisten schönen Künsten zu Hause. Sie hat gemalt, Texte
für Theaterstücke geschrieben, Opern komponiert und dieseauch noch inszeniert, wofür sie bis heute von den Bayreu-
thern bewundert wird. Das Opernhaus ist auch der Grunddafür, dass Richard Wagner nach Bayreuth kam. Der am
22. Mai 1813 in Leipzig geborene Komponist beschloss nach
Oper mit den Logen, oben die Krone der Wilhelmine
Fassade der Oper
altes Schloss
Tunnellabyrinth
Festspiel-Idee in Bayreuth zu verwirklichen. Er war aufEinla-dung in das leerstehende Opernhaus gekommen,
welches ihn zwar faszinierte, ihm aber aufgrund des typischenLogen-theaterbaus als ungeeignet erschien. Wagner wollte
sein Publikum an den Inszenierungen teilhaben lassen undsie nicht aus Luken auf sein Tun schauen lassen. Daher
gründete er die Festspiel-Stiftung, um das Geld für ein neuesFestspiel-haus zusammen zu bekommen. Ein Platz dafür war
schnell gefunden: Der „grüne Hügel“ im Norden der Stadt.Hier thront das Festspielhaus weithin sichtbar über der Stadt,
hinter der breiten Auffahrtsallee, mit den Wiesen undBlumenarrange-ments ein schöner und imposanter Anblick.
Blick auf den Marktplatz
alte Meisel Brauerei Brauerei-Museum
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Dr. Wolfgang Ulrich
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Bayreuth sieht sich als ehemalige Markgrafenstadt auchals Hauptstadt der „Genussregion Oberfranken“. Dieser
Begriff dient natürlich Marketingzwecken, hat aber durchausseine Berechtigung. Nirgendwo auf der Welt gibt es eine
größere Anzahl an Brauereinen, Fleischereien und Bäckereienpro Kopf. Und es wird nicht nur produziert, sondern auch
konsumiert. Der Oberfranke ist ein lebenslustiger Genießer,der die Produkte der Region sehr zu schätzen weiß. Über die
berühmte Bratwurstvielfalt – nicht zu verwechseln mit dervon Uli Hoeneß patentrechtlich geschützten „Nürnberger
Bratwurst“ – steht natürlich Bier im Vordergrund. In Bayreuthgibt es die alte Traditionsmarke AKTIEN-Bräu, deren Produkte
aber seit geraumer Zeit von der Maisel Brauerei in Lohnarbeithergestellt werden. Das alte Brauereigebäude – ein schöner,
historischer Klinkerbau – soll jetzt in ein Kongress- undHotelzentrum umgebaut werden. Die Maisel-Brauerei selbst
hat bis 1974 im alten Stammhaus Bier gebraut und ist dannin eine neue, hochmoderne Bierfabrik umgezogen. Die Qualität
der Produkte – hauptsächlich Weissbiere – ist auf einemsehr hohen Niveau angelangt, mit ein Grund für die weite
Verbreitung und grenzenlose Beliebtheit.Im alten Brauereigebäude befindet sich heute das Maisel’s
Brauerei- & Büttnerei-Museum und die Bier-Erlebniswelt.Das Museum zeigt noch eindrucksvoll, wie in früheren Zeiten
vollständig autonom und unabhängig von externer Stromver-sorgung Bier gebraut wurde. Es ist das größte Museum seiner
Art der Welt. Nach der Besichtigung – die eine unbedingte
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Empfehlung ist – kann in der eindrucksvollen Umgebungder zum Ausschank-Zentrum umgebauten früheren Abfüllerei
ein frisches Weissbier vom Fass genossen werden. DasWasser – wichtigster Bestandteil eines jeden Bieres, kommt
zum Teil aus dem Fichtelgebirge mit seiner unberührten undvor allem fast landwirtschaftsfreien (chemiefreien) Natur.
Wer nicht mit dem Auto kommen mag, dem sei der Zugempfohlen. Eine schnelle Verbindung mit wenigen Halts gibt
es mit dem Interregio „Franken-Sachsen-Express“, welcherim Stundentakt die Städte Nürnberg mit Dresden verbindet.
Und nur wenige Male anhält, zum Beispiel in Bayreuth. DennBayreuth ist immer eine Reise wert.
Mehr Informationen
Offizielle Seiten:www.bayreuth.de
Festspiele:
www.bayreuther-festspiele.de
Brauereien:
www.maisel.comwww.bayreuther-bier.de
Opernstraße
Capoliveri
Sehnsucht Berge III: Fichtelgebirge
Das fast vergesseneParadies
Sehnsucht Berge III: Fichtelgebirge
von Joachim Gärtner
Das fast vergesseneParadies
ber deutsche Landschaften ist ja in letzter Zeithäufiger zu lesen, nachdem der überzogene
Boom von Reisen in die Welt etwas zurückgegangenist. Wie viele Deutsche kennen sich in Spanien,der türkischen Rivera oder Karibik besser aus, alsin Deutschland? Doch, Deutschland ist stark imKommen. Und da wird schon mal genauer überlegt:Wohin kann es gehen? Wo waren wir noch nicht?Die deutsche Nordseeküste kennt man, genau wieden Schwarzwald, das Allgäu, den Harz und denChiemgau. War´s das also? Gibt es da nicht nochmehr? Eine Landschaft, nicht nur zum Durchfahren,sondern zum Verweilen, so für fünf Tage oder mehr?Mit frischer Luft, fast unberührter Natur, ohne land-wirtschaftliche Monokultur, die das Bild vielerGegenden in Deutschland geprägt hat? Mit klaremWasser, das man auch ein paar Kilometer abwärtsder Quelle noch mit gutem Gewissen direkt aus demBach trinken kann?
Ü
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Da fällt einem sofort der Bayrische Wald ein. In den
letzten Jahren durch die Tourismus-Verbände und Hotelleriein allen Medien stark beworben, hat das Gebirge im tiefen
Südosten der Republik stark zugelegt. Es sind Hotelsgewachsen, hoch in den Sternen. Die Freizeit der Touristen
ist perfekt durchorganisiert – wenn man das so sagen darf,es ist ja der ganze Urlaub Freizeit! Natürlich überlässt man
nichts dem Zufall, denn die Marketingkosten müssen sichja gelohnt haben. Und so ist auch das Budget stark gewach-
sen, welches man für seine Erholung bereitwillig hergebensoll.
Etwas weiter nördlich, im schönen Frankenland, einer dergenussreichsten Regionen in Europa, ruht die Schönheit im
Dornröschenschlaf. Fünf-Sterne-Hotels sucht man vergeblich– die Organisation seiner „Freizeit“ muss man größtenteils
selbst in die Hand nehmen, die Preise sind beispielhaftniedrig, die Qualität der Quartiere ist sehr gut, aber boden-
ständig. Und es ist ein Eldorado für Genießer guten Essensund Trinkens. Das hat es dem Bayrischen Wald voraus, der
durch seine konkurrenzlosen Marketingmaßnahmen wirt-schaftlich gesehen immer die Nase vorn hat.
Granit-Steinbruch Forstwiese
Blick auf den Ochsenkopf, ganz rechts Bischofsgrün und die Sprungschanze
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In vielen Gewässern ist das Wasser so rein, dass man
es direkt in Flaschen abfüllen und exportieren möchte. DieSauberkeit der Luft und Böden ist nicht nur der fehlenden
Industrie, sondern hauptsächlich der kaum vorhandenenAcker- und Viehwirtschaft zu verdanken. Es gibt hier weder
Gülle noch Dünger, welcher die Natur verunreinigt. Und dasGebirge, welches zu über 40 % aus Granit besteht, hat eine
ungeheure Reinigungskraft auf das Wasser. Das ist mit einGrund für die vielen berühmten Biersorten der Gegend – am
bekanntesten Maisel und Aktienbräu aus Bayreuth und dieKulmbacher Biersorten. Über 200 Brauereien brauen in
Oberfranken Bier, das ist die größte Brauereidichte weltweit.Das Fichtelgebirge – geologisch als Gebirgsknoten
bezeichnet – „verknotet“ den Frankenwald im Nordwestenmit dem Elstergebirge im Nordosten und dem Oberpfälzer
Wald im Südosten. Mit zwei Bergen, die über 1000 Meter
Höhe vorweisen, ist es sogar wintersporttauglich. Der höchste
Berg, der Schneeberg mit 1051 Metern, ist allerdings nichtwintersporttauglich erschlossen, immerhin aber der fünfthöchste
Berg Deutschlands. Dafür ist der bekannte Ochsenkopf mit1024 Metern ein lokales Eldorado für alle Wintersportfans.
Es gibt hier eine neue, hochmoderne Skischanze, die imSommer – belegt mit Kunststoffmatten – als Trainingsschanze
für die deutsche Nationalmannschaft dient. Auch für Moun-tainbiker gibt es viel zu „erfahren“, es gibt Downhill-Strecken
aller Schwierigkeitsgrade. Der Ort Bischofsgrün am Fuße desBerges bietet im Winter das für Wintersportorte typische
Ambiente – ein echter Skiort eben. Im Sommer lockt der680 Meter hohe Ort mit über 300 km markierten Wander-
wegen in der Nähe, Nordic-Walking-Parcours unterschied-licher Schwierigkeitsgrade, Märchenwanderwegen für
Familien mit Kindern und neuerdings einem „Outdoor Park“
Der Ochsenkopf im Winter Der Fichtelsee
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an der Talstation der Ochsenkopf-Bahn. Mit der ganzjährigbetriebenen Seilbahn fährt man auf den Gipfel und kann
dort wandern, walken oder mountainbiken.Das Nordic Walking soll ja im Fichtelgebirge von einem
berühmten „Sohn“ der Gegend erfunden worden sein: DemDichter Jean Paul. Man erzählt, dass seine Versuche zu
Reiten derart schlecht ausgesehen haben sollen, das erüberall gehänselt wurde. Als er schließlich auch noch vom
Pferd gefallen ist, habe er beschlossen, sich für den Restseines Lebens zu Fuß zu bewegen. Aufgrund der holprigen
und steinigen Wege nahm er zwei Stöcke zur Unterstützung.Und mit dieser Gangart erreichte er eine höchst erstaunliche
„Reisegeschwindigkeit“. Im Galopptempo wanderte er bisWeimar, Leipzig und weiter. Johann Wolfgang von Goethe
hielt den Dichter für ein „wunderliches Wesen“, das „niemandrecht anzufassen wisse“. Auch Friedrich von Schiller fand
ihn „fremd wie einer, der aus dem Mond gefallen“ war. Dashat seiner Popularität nicht geschadet, heute bieten die
Tourismus-Organisationen Wanderungen auf den SpurenJean Pauls an. Obwohl mit bürgerlichem Namen eigentlich
Johann Paul Friedrich Richter heißend, legte sich der am21. März 1763 geborene Oberfranke schon damals den
kurzen Künstlernamen zu.Nordic Walking im Fichtelgebirge kann auch ein Sport
für Anspruchsvolle sein. Im „Nordic Walking Parc Fichtel-gebirge“ existieren 77 Strecken in 16 Orten – teilweise mit
Anstiegen auf über 1000 Meter! Vier Strecken rund um Bad
28Steinlabyrinth
Berneck gelten aufgrund ihrer Höhendifferenz als dieanspruchsvollsten im Fichtelgebirge. Die Streckenlänge
variiert zwischen 4 und 15 Kilometern.Wem das Walken nicht schmeckt, dem sei eine andere,
nicht minder anspruchsvolle körperliche Herausforderungempfohlen. Am Rande des Örtchens Tröstau liegt – einge-
bettet in eine gebirgige, wunderschöne Naturlandschaft –das Golfhotel Fahrenbach mit seinem gepflegten, 18-Loch-
Platz. Besuchern, die dort das erste Mal spielen, seiempfohlen, zunächst nur die ersten oder zweiten 9 Löcher
zu spielen. Man braucht für die gesamten 18 Löcher nicht
nur viel Zeit, sondern auch eine besonders gute Kondition.Es geht rauf, runter, rauf, runter. Dafür kann man nicht nur
den Spaß des Golfspielens genießen, sondern wird auchvon der Schönheit der Natur beglückt.
Das Fichtelgebirge hat seine frühere Bedeutung alsBergbaugebiet gänzlich verloren und lebt heute großteils vom
Tourismus, teilweise auch von der Holzwirtschaft. Bis ins18. Jahrhundert hinein wurden verschiedene Erze wie Zinn
und Eisen abgebaut, auch Gold spielte eine große Rolle.Daneben war das Gebirge Quelle für Steine und Mineralien,
so z.B. Granit, Basalt, Speckstein und sogar Marmor. Eisenund andere Metalle wurden hier auch in Schmelzöfen weiter-
verarbeitet, das benötigte Wasser und Holz war ausreichendvorhanden. Viele Orte verdanken ihre Existenz allein dem
Es gibt viel Wasser im Fichtelgebirge
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Bergbau, so z.B. Wunsiedel, Fichtelberg, Arzberg und
Goldkronach. In einigen Orten sind noch alte Bergwerksteilezu besichtigen, so zum Beispiel in Fichtelberg-Neubau.
Die einzige Industrie, die sich im Fichtelgebirge erhaltenhat, ist die Glas- und Porzellanindustrie – mit international
berühmten Marken wir Rosenthal und Hutschenreuter. Auchkulturell hat das Fichtelgebirge über die fränkischen Grenzen
hinaus einiges zu bieten. Die Luisenburg ist eine derschönsten Naturbühnen Deutschlands, seit 1890 werden
hier in der Sommersaison regelmäßig Festspiele gehalten.Damit gehört sie zu den ältesten Freilichtbühnen Deutsch-
lands.Die Luisenburg ist quasi eingebettet in ein besonderes
Naturdenkmal, das Felsen-Labyrinth. Riesige Granit-Fels-brocken – von der Erosion meist gerundet – bestimmen
umrandet von Höhlen und Schluchten das einzigartigeLandschaftsbild. Als „Nationaler Geotop“ und „Bürgerlicher
Landschaftsgarten“ ist es das größte natürliche Stein-Labyrinth Europas. Gegen eine kleine Eintrittsgebühr kann
man es auf den Spuren der Königin Luise, sich durch engeSchluchten hindurchzwängend, vorbei an 300 Millionen Jahre
alten Granit-Formationen, durchwandern. Es gibt viele Rast-und Aussichtsplätze, die zum Verweilen einladen. Im Mittel-
alter fürchtete man das Felsenmeer als Ort von bösenDämonen und mied es weiträumig. Heute besuchen es
jährlich über 100.000 Menschen aus der ganzen Welt. Den
riesigen Steinen begegnet man übrigens in mehr oder
weniger großen Ansammlungen fast überall im Fichtelgebirge.Oftmals liegen sie auch ganz einsam herum, es wächst dann
vielleicht ein Nadelbaum auf ihnen und man fragt sich, wiedie Wurzeln halten.
Bei den Wanderungen durch die Wälder des Fichtelge-birges ist man stets versucht, die saubere Luft tief einzu-
atmen. Schon wenige Meter neben den Hauptstraßen erreichteinen die unglaubliche Stille, nur durchbrochen von den
Geräuschen der Tiere und der Bäume. Dafür ist der wegendes Fehlens von Agrarwirtschaft und Industrie geringe Verkehr
verantwortlich. Ob mit Sport oder einfach nur zum Seelebaumeln lassen – eine Reise ins Fichtelgebirge ist ein
wirkliche Empfehlung für alle, die sich in Deutschland erholenmöchten.
www.LaViaVita.de
Weitere Informationen im Web:www.fichtelgebirge.dewww.naturpark-fichtelgebirge.orgwww.ti-fichtelgebirge.dewww.fichtelgebirge.netwww.erlebnis-ochsenkopf.dewww.luisenburg-aktuell.dewww.golfhotel-fahrenbach.de
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icht nur Richard Wagner sorgte mit „Walküre“ fürFurore. Auch Siegmund Paul Meyer setzte mit „Walküre“
neue Maßstäbe. Feuerfestes Koch- und Backgeschirr – zurGründungszeit der Porzellanwerke eine absolute Innovation –
zählt auch heute noch zu den gefragtesten Produkten derManufaktur „Walküre“ in Bayreuth.
Wenige Gehminuten vom Bayreuther Festspielhaus findetman am Fuße des Festspielhügels die traditionelle Porzellan-
fabrik „Walküre“. Hier wird schon seit über einem JahrhundertQualitätsporzellan „Made in Germany“ gefertigt.
1899 gründete Siegmund Paul Meyer in Bayreuth die„Erste Bayreuther Porzellanfabrik Walküre Siegmund Paul
N
von Bettina Linnig
Meyer GmbH“. Eine noch heute gültige Firmierung, auch
wenn man jetzt nur noch den Namen „Walküre“ zur Firmen-präsentation und –kennzeichnung einsetzt.
Auf dein Geboterbrenne ein Feuer
(3. Akt der „Walküre“ von Richard Wagner)
Das feine Porzellan der Walküre
Dabei fing alles ganz anders an. Siegmund Paul Meyergründete 1896 eine Porzellanmalerei und legte damit den
Grundstein für die bis heute anhaltende Erfolgsgeschichtedes Unternehmens. Die stetig wachsende Nachfrage nach
seinem bemalten Porzellan ließ den nächsten Schritt schnellfolgen. Er wollte nicht abhängig sein von den Weißgeschirr-
lieferanten und so entstand 1899 das, was es bis heutegeblieben ist: Eine weltweit erfolgreiche Porzellanfabrik. Heute
wird die Fabrik in vierter Generation von Dr. Wolfgang undSiegmund Meyer geführt. Die Familie Meyer ist auch heute
noch Garant für das, was1899 begonnen hat:
Qualität und innovativesDesign. Belege dafür
sind die vielen nationalenund internationalen Aus-
zeichnungen, welche manin den letzten Jahrzehn-
ten erhielt. Wie viele Por-zellanhersteller werden
schon in Designkatalo-gen erwähnt und finden sich in Kunstausstellungen, wie
z. B. der des Zollvereins Essens, wieder? Darauf dürfen diesympathischen Firmeninhaber zu Recht stolz sein. Sind sie
doch Bestätigung für eine Unter-nehmensführung, dieüberlegt und sozial die Manufaktur an die Weltspitze führte.
In den Räumen des Unternehmens kann man heute imhauseigenen Porzellanmuseum die mehr als 100jährige
Entwicklung und Geschichte des Porzellans verfolgen. In vierZeitabschnitten wird die Veränderung der Bedürfnisse gezeigt.
Immer wieder hört man von Besuchern Sätze wie z.B.: „Daskenn ich. Das hatten meine Großeltern/Eltern auch.“ Oder:
„Dieses Porzellan hat mein Café an der Ecke.“ Oder: „Dassteht bei uns in der Kantine….“ Gelegenheit, das Porzellan
aus der Manufaktur Siegmund Meyer wieder oder neu zuentdecken, finden sich viele. Nicht zuletzt auf dem eigenen
Tisch zu Hause.Immer mehr Menschen ent-
decken das Genießen wieder fürsich und legen dazu wert auf
hochwertiges Geschirr. Fast Foodweicht dem bewussten Essen, und
der „coffee to go“ dient häufig nurnoch als Alternative, wenn die Zeit
oder die Möglichkeit für denklassisch zubereiteten Kaffee fehlt.
Dabei sollte man sich diese eigent-lich immer nehmen. Z. B. mit der
„Bayreuther Kaffeekanne“. Einer modernen Abwandlung der„Karlsbader Kaffeekanne“, bei der der Kaffee schonend nicht
durch Papier oder andere Fremdstoffe gefiltert wird, sonderndurch ein feines Porzellansieb, welches in den Boden des
Filters integriert ist. Das erfordert eine hohe Kunst in derPorzellanfertigung, die Kust der Manufaktur „Walküre“. Wo
man hoffentlich noch viele, viele Jahrzehnte der eigenenPhilosophie treu bleibt und es stolz heißt „Made in Germany“.
www.LaViaVita.de
Mehr Informationen zurPorzellanmanufakturund zum Museum:
www.walkuere.de
Prämierte Klassiker in Gold und Platin
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Vorschau Juli 2011
ImpressumDas Online-Magazin La Via Vita erscheint im Internet kontinu-ierlich, die druckfähige Monatsausgabe erscheint am Ende einesjeden Monats und ist gegen eine freiwillige Kostenbeteiligungdownloadbar (siehe unten).
HerausgeberJoachim GärtnerLeipziger Str. 38D-50170 KerpenE-Mail: [email protected]: +49 / 2104 /80 34 72
ChefredakteurJoachim Gärtner
Mitarbeiter dieser AusgabeBettina Linnig
TitelfotoPublic Media
Produktion, Layout + Grafikwww.newsmakers.de
CopyrightDas Magazin La Via Vita sowie alle darin enthaltenen Beiträge,Grafiken, Layouts, Fotos, Karrikaturen, Abbildungen, Konzepteund Ideen sind urheberrechtlich geschützt. Anderweitige Verwer-tung, Nachdruck, Übersetzung in andere Sprachen, Übernahmein andere elektronische Verwendung und Druck ist auschließlichnach erfolgter Einwilligung durch den Herausgeber oder die Redak-teure der Beiträge zulässig. Unautorisierte Verwendung ist verboten.
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Es ist Sommer!Nach den Bergen ist es an der Zeit, nun auch etwas überdie Traumziele zu schreiben. Das sind nicht die bekanntenHotspots auf den Balearen und in der Türkei. Da kann schon
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