Herzlich Willkommen
Wo geht‘s hier zum Glück?
Dr. Dietmar Nowottka
PROGRESSiO Consulting GmbH | Seite 2
Agenda1. Wer sorgt für das Glück in unserem
Land?2. Was ist Glück?3. Was kann ich für mein Glück tun?4. Was haben Glück und Ehrenamt
miteinander zu tun?5. Worauf können Organisationen, die
mit Ehrenamtlichen arbeiten, achten?
Quelle: www.tagesschau.de
http://ministeriumfuergl
ueck.de/
Quelle: http://ministeriumfuerglueck.de/
Quelle: http://ministeriumfuerglueck.de/
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Königreich Bhutan
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Bruttoinlandsprodukt oder BruttoinlandsglückArtikel 9, Absatz 2 der nationalen Verfassung: „Der Staat bemüht sich, jene Bedingungen zu fördern, die das Streben nach Bruttoinlandsglück ermöglichen.“
Vier Leitlinien des 4.Königs von Buthan:-Bewahren und Förden der Kultur-Leben im Einklang mit der Natur-Gerechte Wirtschaftsentwicklung-Gutes Regieren
Gründung eines Ministeriums für Glück: Jedes Gesetz / Projekt muss durch ein Screening-Tool: Es untersucht, wie viel Glück für die Gesellschaft darin steckt. (Quelle: Zeit-Online 2011 / 49)
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Wachstum alleine macht nicht glücklichBrauchen wir ein neues Verständnis von Wohlstand?
IST WENIGER DAS NEUE MEHR?
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2. Was ist Glück?
Wann waren Sie das letzte mal so richtig glücklich?
• Es korrespondierte mit meinen Werten!
• Es war nicht auf Dauer angelegt!• Ich habe es gemerkt!
© Picture-Factory - Fotolia.com
PROGRESSiO Consulting GmbH | Seite 11
Mein Verständnis von GlückGlück erlebe ich, wenn ich in Überstimmung bin mit dem, was mir elementar wichtig und wertvoll ist und wach genug, es auch wahrzunehmen.
Ich befürchte, viele mögliche Glücksmomente nicht genossen zu haben, weil ich sie ausgeblendet habe.
Glück hat weniger mit den Quantitäten des Lebens zu tun, als vielmehr mit den Qualitäten. Unsere Wachstumsgläubigkeit hat uns nicht glücklicher gemacht.
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3. Was kann ich für mein Glück tun?
PROGRESSiO Consulting GmbH | Seite 13Quelle: Dietmar Nowottka
PROGRESSiO Consulting GmbH | Seite 14Quelle: Dietmar Nowottka
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Vordergrund und HintergrundIn den Vordergrund gerät das, was für uns eine Bedeutung hat.Wir stellen unsere „innere Kamera“ scharf und blenden das aus, was für uns im Augenblick nicht wesentlich ist.
In jeder Sekunde, bewusst oder unbewusst, blenden wir etwas aus und zoomen etwas heran. Sonst könnten wir die Vielfalt der Eindrücke nicht verarbeiten.
Ich habe etwas in den Blick genommen, was mir wertvoll und wichtig war.
Nach seinem furchtbaren Unfall am 01.08.76 sitzt er 42 Tage später wieder im Cockpit.Er wird aus der eigenen
Fluggesellschaft Lauda-Air gedrängt. Darauf gründet er eine neue Fluglinie.
Seine dunkelste Stunde:Der Absturz einer seiner Maschinen, bei dem alle 223 Insassen ums Leben kamen.Schuld war der Flugzeughersteller.
Seit 1997 musste er sich bereits zweimaleiner Nierentransplantation unterziehen; Spender: Sein Bruder, seine Frau.
Der Ausbruch des isländischenVulkans Eyjafjallajökull kostet seineFluggesellschaft 6 Mill. Euro. Er verzichtet auf Schadensersatz.
„Ich bin getrieben davon, Verantwortung zu tragen und immer das Richtige zu machen.“
Das Schönste an den vergangenen sechs Jahrzehnten sei, „… dass ich immer noch gesund am Leben bin und jeden Tag entscheiden kann, was ich machen will und guter Laune bin“. Niki Lauda
© Jacqueline Godany / F.A.Z.
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GlückOb wir in einer Situation Glück erleben, hängt in hohem Maße davon ab, welche Bedeutung wir dieser Situation oder Teilen von ihr geben.
Was zoomen wir innerlich heran? Was fokussieren wir?
- Das Stärkende oder das Schwächende- Die Chance oder die Krise- Unsere Werte oder unsere Verluste- Unsere Möglichkeiten oder unsere Wunden
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4. Was haben Glück und Ehrenamt miteinander zu tun?
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23 Millionen2. Freiwilligensurvey – Ehrenamt, Freiwilligenarbeit,Bürgerschaftliches EngagementBundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend,tns infratest
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23 Millionen Menschen …… haben sich in Deutschland entschieden, in ihrer Freizeit etwas mit und für andere Menschen zu tun, außerhalb ihrer Berufstätigkeit und ohne eine monetäre Entlohnung.
Warum tun das so viele Menschen?Mehr Geld – im Sinne dieses vereinfachten Wachstumsverständnisses – bringt es nun wirklich nicht!
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Die drei stärksten Motive1. Ich will durch mein Engagement die Gesellschaft zumindest im Kleinen mitgestalten.
2. Ich will durch mein Engagement vor allem mit anderen Menschen zusammenkommen.
3. Mein Engagement ist eine Aufgabe, die gemacht werden muss und für die sich jedoch schwer jemand findet.
GESTALTUNGSWILLE – KONTAKT - VERANTWORTUNG
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Die drei stärksten Erwartungen1. Dass die Tätigkeit Spaß macht.
2. Dass man mit sympathischen Menschen zusammenkommt.
3. Dass man damit anderen Menschen helfen kann.………………………………………………… GESTALTEN – aber in dem Bereich der mir Spaß macht, was meinen Werten entsprichtKONTAKT – aber mit sympathischen MenschenNÜTZLICHKEIT – aber für andere Menschen
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Das neue Ehrenamt: Von der Selbstlosigkeit zur Selbstverwirklichung
PROGRESSiO Consulting GmbH | Seite 25
Nicht für Geld, aber auch nicht umsonst!
PROGRESSiO Consulting GmbH | Seite 26
Die Währung
Bezieh-ungenHelfenSpaß
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BEZIEHUNGEN- Anerkennung- Zugehörigkeit- Sicherheit
HELFEN- Nützlichkeit - Wirksamkeit
- Sinn
SPASS- Emotionen
- Zweckfreiheit - Spiel
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Betrachten wir das Ehrenamt also nicht als etwas Besonderes, sondern als Bedürfnis eines verantwortlichen Menschen, für sich und für andere Gutes zu tun und dabei Spaß zu haben.
PROGRESSiO Consulting GmbH | Seite 29
Jeder Ehrenamtliche tut mit dem, was er für andere tut, immer auch etwas für sich selbst.
PROGRESSiO Consulting GmbH | Seite 30
Sind „Ehrenamtliche“ die glücklicheren Menschen?Das wäre vermessen. Aber sie haben die Möglichkeit auszuwählen, was ihnen Spaß macht. Damit können sie, im Gegensatz zu vielen Berufstätigen, das heran zoomen was ihnen wertvoll ist. Damit erweitern sie die Möglichkeit, Glücksmomente zu erleben – nicht mehr Geld zu verdienen – aber Glück.Und deshalb tun es 23 Millionen – mehr oder weniger.
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5. Worauf können Organisationen, die mit Ehrenamtlichen arbeiten, achten?„Die Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement ist eng verknüpft mit den organisatorischen Rahmenbedingungen, in denen es stattfindet, und somit auch mit den Leitungskompetenzen, der dafür Verantwortlichen.“Dietmar Nowottka; aus: Organisationbedingungen und Entwicklungsperspektiven Ehrenamtlichen Engagements
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Vier potenzielle Risikofaktoren in Organisationen, die ehrenamtliches Engagement schwächen und die Kernmotive „Spaß, Beziehungen und Sinn“ infrage stellen!
PROGRESSiO Consulting GmbH | Seite 33
Die Gefahr der Verzweckung und FunktionalisierungWenn aus ursprünglich freiwilliger/spontaner Hilfsbereitschaft eine erwartbare Dienstleistung wird. Organisationen wollen sich primär selbst erhalten und „benötigen“ daher Funktionsträger, die Aufgaben erfüllen. Die Organisationslogik ist eine andere, als die Individuallogik. Damit kann das Prinzip der Freiwilligkeit und das Einstiegsmotiv, „Spaß“ im Ehrenamt zu haben, konterkariert werden.
Leitungsperspektive:• Transparenz und Offenheit über Systemzwänge
herstellen• Grundsätzliche Bereitschaft, die Arbeitsbereiche
immer infrage zu stellen • Freiwilligkeit ist das höhere Gut!!!
PROGRESSiO Consulting GmbH | Seite 34
Die Gefahr der ÜberforderungQualitätssicherung, Kosteneffizienz und Prozessoptimierung prägen das berufliche Leben in Organisationen. Davon sind (in-)direkt auch Ehrenamtliche betroffen. Sie arbeiten in diesen Organisationen ehrenamtlich mit und werden in diese Prozesse einbezogen.Ehrenamtliche werden somit Teil des Systems und müssen sich an seine Regeln halten. Die ungezwungene Geselligkeit weicht dann schnell dem organisatorischen Bedarf an Effektivität und Effizienz. Die Beziehungsqualität kann schnell verloren gehen.
Leitungsperspektive:• Ehrenamtliche leisten nicht nur Arbeit, sie machen auch
Arbeit!• Wer sorgt im System für Beziehungsqualität? - Zeit für
Geselligkeit, Zeit für Kontakt, Zeit für Beziehung und Wertschätzung!
PROGRESSiO Consulting GmbH | Seite 35
Die Gefahr unreflektierten WachstumsAus anfänglich kleinen und unscheinbaren
Organisationseinheiten werden nicht selten große und ansehnliche Hilfsorganisationen mit vielen Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen. Organisationen wollen wachsen und sich ausbreiten. Irgendwann fragen sich die Ehrenamtlichen jedoch, warum bei dieser (fiskalischen) Größe überhaupt noch Freiwilligkeit vonnöten ist. Die Sinnhaftigkeit, mit der man einmal sein Engagement begründet hat, kann dadurch verloren gehen.
Leitungsperspektive• Reflektierte Deprofessionalisierung – Worin wollen
wir wirklich wachsen?• Genaue Definition was nur durch Ehrenamtliche
geleistet werden kann und warum? Klare Differenzierung zur Arbeit der Hauptamtlichen!
PROGRESSiO Consulting GmbH | Seite 36
Die Gefahr der Entfremdung vom Kernauftrag und seinen Werten
Nicht selten entfernen sich Organisationen von ihren Kernwerten, um derer sie einmal (von Ehrenamtlichen) gegründet wurden.
Wirkung: Die Organisation ist immer noch sehr professionell in der Erbringung ihrer Dienstleistung. Gleichzeitig sind die Organisationsmitglieder zutiefst frustriert über die gemeinsame Organisationswirklichkeit und ihre Steuerung.
PROGRESSiO Consulting GmbH | Seite 37
Leitungsperspektive: Systemvertrauen
Damit das Vertrauen in die Organisation und die Identifikation mit ihr erhalten bleibt, brauchen „soziale“ Organisationen immer wieder eine Übersetzung ihrer Gründungswerte in die Wirklichkeit der Profession und der Organisation. Die WARUM-FRAGE!
Die Werte müssen gepflegt werden. Ihr aktueller Kontextbezug bedarf einer permanenten Operationalisierung, um die Erwartungshorizonte realistisch abzugleichen. Geschieht dies nicht, wird das Systemvertrauen erschüttert, mit der Folge einer hohen Konfliktanfälligkeit und Entfremdung.
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Ehrenamtliche leisten nicht nur Arbeit, sie machen auch Arbeit!
„Die Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement ist eng verknüpft mit den organisatorischen Rahmenbedingungen, in denen es stattfindet, und somit auch mit den Leitungskompetenzen, der dafür Verantwortlichen.“Dietmar Nowottka; aus: Organisationbedingungen und Entwicklungsperspektiven Ehrenamtlichen Engagements
PROGRESSiO Consulting GmbH | Seite 39
Glück erlebe ich, wenn ich in Überstimmung bin mit dem, was mir elementar wichtig und wertvoll ist und wach genug, es auch wahrzunehmen.
PROGRESSiO Consulting GmbH | Seite 40
Die Chance des Ehrenamtes ist es, eigene Werte zu verwirklichen und dabei Momente des Glücks zu erleben.
PROGRESSiO Consulting GmbH | Seite 41
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Dr. Dietmar NowottkaProgressio Consulting GmbH