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Hans Cloos zum 60. Geburtstag
Wie durch ein Wunder vor der Verniehtung bewahrt, obwohl auch hier schon die furchtbare Brandfaekel im Dachgestiihl loderte und, kaum fal]bar, gel5scht werden konnte, hat .das Geol._pal~tontol. Insti tut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universitgt zu Bonn inmitten zer- stSrter Instliute Xrieg und Elend iiberstanden. Es war, als bestimme das Sehicksal selber ibm und seinem 3s den Weg in die schwere Zukunft. Ohne Unterbrechung konnte weitergearbeitet werden. Zahl- los die X~enschen, denen sich das schwere Eisentor 5ffnete, Ert/Sste und Entt~usehte, Fragende und ]:Ioffende, die den suchten, dessen Festtag wit am 8. November 1945 feierten:
P r o f . Dr. I - I ans C l o o s .
2 i~ans Cloos zum 60. Geburtstag
Beseheiden wie die Zei t war der Raum, in dem wir uns versammelten. Abe t war eine e rgre i fendere Fe i e r l i ehke i t denkbar? Das Blumenmeer und die Steine, das gesehriebene Wor t und die 31[usik, wei~eten sie n ieh t den Raum, dami t er im Geis te alle die umfangen konnte, die fernble iben mul3ten.~ Und deren berufener Spreeher KArL RODE war, dessen meis ter - haf te Seh i lde rung eines aul3ergewShnliehen Lebens uns dankbar und yon e inem t ie fen Er lebnis ergriffen sehweigen liel3.
Es soll e inem spgteren Ze i t punk t vorbehal ten bleiben, dieses Leben sehr i f t l i eh fes tzuhal ten, das HAnS Cnoos als Nenseh, Ge lehr ten und Xfinst ler gleieh grol3 sieht. Aber wir wollen KArL RODE an dieser Stel le noeh e inmal aus unser a l ler Herzen spreehen lassen, wenn er das Ge- schenk seines Wesens und das selbstlose, re ife und doeh yon jugend l ieher Hingabe get ragene Wi rken des le tz ten Jahrzehnts naehzeiehnete, yon dem wi t alle, beso~ders aueh die F r e u n d e dieser Z e i t s c h r i f t diesseits nnd jensei ts der Grenzen, wissend oder nu r ahnend, empfangen du r f t en : , , . . . Stets war Dein Verhgl tn is zu uns wie zu jedem, d e r D i r auch n u t flfiehtig begegnete, erff i l l t yon der musischen Le idenschaf t f i ir die Sache und zugleieh durchglf ih t yon pers5nl ichem Feuer , das n ieh t n u t wgrmte, das auch brennen konnte. Stets hast Du Dieh ganz und unmi t t e lba r ein- gesetzt, e rwar te tes t dies auch yon den ]genschen Deiner Umgebung. D a m i t abet brachtest Du sie immer wieder fiber ihre eigenen Hemmun- gen hinweg und fiber sieh selbst empor. Der Umgang mi t D i r machte und maeht anspruchsvolh W e t abet k r ieg t es wie Du fer t ig , mi t durch- d r ingender ]genschenkenntnis soviel 5[enschengfite and Nachs ich t zu verbinden, dal3 in Deiner Gegenwar t auch der Schw~chli~g ]gut schSpft und der ge is t ig Arme n ieh t so mi t te l los sieh ffihlt , w i e er tatsi iehlieh ist.~ . . . Dber die le tz ten 10 Jahre , die wir heute absehlieBen, bre i te te sieh die Naeht , die noeh n ieh t zu Ende ist. ]g i t Zghigkei t und Leidensehaf t und mi t al len ]g i t t e ln seiner ungewbhnl iehen In te l l igenz ver te id ig t der Professor , Akademiker , Sehr i f t s t e l l e r und Herausgeber For sehung und Lehre, Nensehenwii rde und F r e i h e i t des Wortes und des Denkens gegen das Ba rba ren tum des 20. J ah rhunde r t s . I n diesen J a h r e n und un te r diesen Umstgnden wird die Geologisehe Rundsehau, sehon zuvor die beste geologisehe Ze i t seh r i f t Deutsehlands, zu einem sehleehthin lebens- wieht igen Organ deutsehen Geisteslebens."
Hoehverehr te r H e r r Professor , guter F reund , dal3 wir diesen Tag n ieh t um einen Fes tband I h r e r Geologisehen Rundsehau bere iehern dfirfen, is t uns sehmerzlieh. Aber viele I h r e r Sehfiler ~nd F re unde sind noeh n ieh t e r re iehbar und wi r wollen sie n ieh t der Ehre berauben, Ceil- nehinen zu dfirfen. Jedoeh glauben wit , dab dieses, yon al len so heig ersehnte H e f t der Geologisehen Rundsehau als S y m b o 1 eines naeh und in sehwerer Zei t wiedererwaehenden und, wie wir al le zu hoffen wagen, reiehen ge is t igen Lebens, I h r e s Fes t t ags wii rdig ist. ]g i t ihm verbinden wir den inn igen Wunseh, dal3 Sie wei te rh in jung und ro l l un~gebroehener Sehaffenskraf t bleiben mSgen ffir die Aufgaben, die I h r e r in der Zu- kunf t harren.
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dankbaren Schfiler und Freunde .