Gemeinsam leben: zusammen gewinnen
2016Schwerpunktthema: Ehrenamtliches Engagement
Sozialpsychiatrischer Verein Kreis Groß-Gerau e. V.
Beratung, Begleitung – Angebote für psychisch erkrankte Menschen im Kreis Groß-Gerau
jAhresBericht
impressum Herausgeber Sozialpsychiatrischer Verein Kreis Groß-Gerau e. V.
Frankfurter Straße 72, 64521 Groß-Gerau, Telefon 0 61 52. 92 40-0, [email protected]
Redaktion Redaktionsgruppe Jahresbericht 2016
Gestaltung Sabine Ziegler, www.sabineziegler.de
Fotografie Rochelle Oser, SPV
Konfektionierung des Jahresberichtes in den Tagesstätten des SPV.
Die abgebildeten Gemälde entstanden in den Malgruppen des SPV.
Die abgedruckten Informationen wurden mit größtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Für etwaige Fehler
können wir keine Verantwortung übernehmen. Vervielfältigungen nur mit Quellenangabe.
Für die bessere Lesbarkeit der texte verwenden wir eine vereinheitlichte sprachform. Wir nutzen in unseren jahresberichten abwechselnd die weibliche und männliche schreibweise – dieses jahr die männliche schreibeweise, stellvertretend auch für die weibliche Form.
»Es ist ein wunderbares Gefühl, beim Wiedersehen die Freude in den strahlenden Augen meines Patenkindes zu sehen.«
rückblick und Aussichten I seite 6
ehrenamt im sPV I seite 8
Geschichte und entwicklung I seite 10
ehrenamt speisekammer I seite 12
ehrenamt Familienpaten I seite 14
ehrenamt Kinonachmittag I seite 16
rahmenbedingungen des ehrenamtes I seite 18
Perspektiven des ehrenamtes I seite 22
highlights im jahr 2016 I seite 24
jubiläen und Unterstützer des sPV I seite 26
Grundsätze des sPV I seite 27
Angebote und Leistungen des sPV I seite 28
engagement und Aufgaben des GiB I seite 30
Inhaltsverzeichnis
engagement und Aufgaben der ssG I seite 32
engagement und Aufgaben
des »Bündnisses gegen Depression« I seite 34
Organigramm des sPV I seite 36
jahresstatistik 2016 I seite 38
Mitarbeiter I seite 40
Adressen und Ansprechpartner I seite 42
Der sozialpsychiatrische Verein stellt sich vor
GiB Groß-Gerauer integrationsbetriebe
ssG stiftung für seelische Gesundheit
Bündnis gegen Depression
Menschen, Zahlen und Fakten
Projekte 2016 und Planungen 2017
schwer punkt
themaSchwerpunktthema: Ehrenamtliches Engagement
Wohnheime I Wohngemeinschaften I Betreutes Wohnen I Begleitetes Wohnen in Familien I Integrierte Schuldnerberatung I Informationen zu psychischen Erkrankungen I Hilfe bei der Rückkehr ins Arbeitsleben I Musikgruppe I Malgruppe I Integrationsfachdienst I Freizeit gestalten I Ausflüge I Feste zusammen feiern I Integrierte Versorgung I Zusammen essen I Speisekammer I Schwimmen I Fußballgruppe I Begleitung zu Ämtern, Behörden, Arztbesuchen I Unterstützung bei der Haushaltsführung I Förderung sozialer Kontakte I Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle I Begleitung während Klinikaufenthalten I Gesprächs-angebot für Betroffene I Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung I Sozialpädagogische Familienhilfe I Förderung von Kindern I Bring´s I Schulkiosk I Arbeitsorganisation lernen I Arbeitsverhältnisse sichern I Tagesstätten I Arbeitsangebote I Kaktus I Familienpaten I Betreuung Jugendlicher und junger Erwachsener I Gemeindepsychiatrische Zentren I Unterstützung in medizinischen Fragen I Groß-Gerauer Integrationsbetriebe
sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Sie halten unseren aktuellen Jahresbericht in Händen, mit dem wir Sie über unsere Aktivitäten
und Projekte im Jahr 2016 informieren möchten. Es hat sich wieder viel beim SPV ereignet.
Wie schon in den vergangenen Jahren haben wir für 2016 ein Schwerpunktthema gewählt:
Ehrenamtliches Engagement. Ein Thema, das uns wegen seiner großen Bedeutung für die
Arbeit des SPV sehr am Herzen liegt. An vielen Stellen im SPV engagieren sich ehrenamtliche
Unterstützer. Manche Angebote könnten wir ohne diese überhaupt nicht aufrechterhalten!
Auch in diesem Jahr haben Klienten, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter an der Erstellung
unseres Jahresberichtes mitgewirkt – beim Schreiben von Texten, beim Fotografieren und
Gestalten von Bildern, beim Konfektionieren und Binden. Ihnen allen möchte ich an dieser Stelle
herzlich danken. Ebenso möchte ich mich bei all denen bedanken, die uns im vergangenen
Jahr unterstützt haben: Den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern, den Spendern und unseren
Kooperationspartnern. Besonders danke ich den Nutzern unserer Angebote für Ihr Vertrauen!
Im Namen des Vorstandes und aller Mitarbeiter des SPV wünsche ich Ihnen viel Vergnügen
bei der Lektüre unseres Berichtes. Wir freuen uns, Ihre Meinung dazu zu hören. Schreiben Sie
uns gerne oder rufen Sie uns an.
Ihr Siegfried Schwaab
Geschäftsführer des Sozialpsychiatrischen Vereins Kreis Groß-Gerau e.V.
Willkommen beim sozialpsychiatrischen Verein Kreis Groß-Gerau e.V.
2016 war ein Jahr der Jubiläen im SPV: Nicht weniger als vier Einrichtungen feierten einen »runden« Jahrestag! Die Speisekammer im Zentrum Mörfelden besteht seit 10 Jahren. Das Zentrum Groß-Gerau und das Wohnheim in Erfelden wurden vor 20 Jahren eröffnet. Der Wohnverbund Süd, bestehend aus der Wohngemeinschaft Goddelau und dem Wohnheim Wolfskehlen, feierte ein Doppeljubiläum: Eine Einrichtung wurde 10, die andere 20 Jahre alt.
Neben den Jubiläumsfeiern entwickelte sich eine
ganze Reihe von Maßnahmen weiter, die in den
letzten Jahren begonnen wurden. Andere konnten
abgeschlossen werden. Außerdem kamen einige
neue Vorhaben hinzu:
Nach langer Vorbereitungszeit nahm unser Integra-
tionsbetrieb, die GIB Garten- und Landschaftsbau
im April seine Arbeit auf. Im Betrieb sind sechs
Mitarbeiter beschäftigt – drei davon mit einer
Schwerbehinderung. Lesen Sie mehr über unseren
Garten- und Landschaftsbau-Betrieb auf den Seiten
30/31 dieses Jahresberichtes.
Im Sommer wurde mit dem Bau unseres neuen
Wohnheims in Biebesheim begonnen. Es soll unser
Wohnheim in Erfelden ersetzen. Der Bau schreitet
gut voran, so dass wir mit einem Einzug schon
Anfang 2018 rechnen können.
Im Herbst 2016 fanden wir nach langer Suche ein
Gebäude für eine betreute Wohngemeinschaft in
Groß-Gerau. Nach einigen wenigen Umbauarbeiten
konnten im März 2017 fünf Bewohner einziehen.
Auch das starke Wachstum des Sozialpsychiatrischen
Vereins führte zu Veränderungen. Einige der regio-
nalen Aufgabenbereiche hatten eine Größe erreicht,
die nur noch schwer zu überschauen war. So wurden
einige organisatorische Änderungen notwendig: Die
Region Nord wurde geteilt in den Bereich Rüssels-
heim und den Bereich Mörfelden-Walldorf mit jeweils
einer eigenen Bereichsleitung. Die Leiterin des Wohn-
verbunds Erfelden-Crumstadt übernahm auch die
Verantwortung für das Wohnheim und die neue
Wohngemeinschaft in Groß-Gerau. I
Unsere Projekte und Aktivitäten 2016
6 I 7
Unser Projekt Tagwerk ist eine Kombination aus
Tagesstätte und WfbM. Dieses Projekt wollen wir
gemeinsam mit der Solvere gGmbH verwirklichen.
Auf der Suche nach einer geeigneten Immobilie
erwies sich ein ehemaliger Supermarkt in Goddelau
als baulich ungeeignet. Inzwischen haben wir ein
Objekt in Biebesheim in Aussicht und prüfen die
bauliche und wirtschaftliche Umsetzbarkeit.
Das Wohnheim Rüsselsheim zog mit etwas
Verzögerung im März 2017 in sein neues Domizil
um, eine Etage in einem Hochhaus.
Das Thema Pflegebedürftigkeit bei psychisch
erkrankten Menschen beschäftigt uns zunehmend.
Ein großer Teil dieser Klientel ist in den bestehenden
Pflegeheimen gut betreut. Es gibt jedoch eine nicht
geringe Zahl von Menschen, die eine andere Form
von Betreuung benötigen, als sie die allgemeinen
Pflegeeinrichtungen bieten können.
Eine zunächst geplante Kooperation zwischen SPV
und einem Pflegeheim ließ sich nicht verwirklichen.
Wir beschäftigen uns daher mit der Frage, ob der
SPV ein eigenes Pflegeheim errichten soll. Für den
SPV wäre das ein neues Arbeitsfeld – so wird dieses
Vorhaben noch viel Zeit in Anspruch nehmen.
Gemeinsam mit dem Diakonischen Werk
begannen wir schon 2015 ein Angebot für junge
Menschen zu planen, die von keinem Hilfeangebot
erreicht werden. Viele sind psychisch erkrankt
und haben vielfältige zusätzliche Probleme. Diese
Menschen laufen die Wohnungslosenhilfe an, die
kein adäquates Angebot machen kann. 2017 set-
zen wir unsere Bemühungen fort. Eine geeignete
Immobilie steht in Aussicht und die Verhandlungen
mit den Kostenträgern über das Vorhaben laufen.
Das kommunale Jobcenter Groß-Gerau
betreut eine große Zahl von langzeitarbeitslosen
Menschen mit psychischen Problemen, bei denen
Vermittlungsbemühungen in Arbeit bisher schei-
terten. Der SPV bewarb sich gemeinsam mit der
Solvere gGmbH in Rüsselsheim erfolgreich um
eine Maßnahme, in der die Teilnehmer bei der
Entwicklung einer beruflichen Perspektive unter-
stützt und in der notwendige Hilfeangebote ermit-
telt und eingeleitet werden. Start des Angebotes
war im April 2017. I
Unsere Planungen für 2017
schwer punkt
thema
Schwerpunkt
Ehrenamtliches Engagementehrenamtliches engagement spielt in unserem Land eine herausragende rolle in vielen Bereichen, besonders aber in der sozialen Arbeit. Dabei bewegt es sich in einem spannungsfeld – zwischen dem Bedürfnis von Menschen, etwas für unsere Gesellschaft und ihre Mitmenschen zu tun und dem Wunsch aus teilen der Politik, Kosten zu sparen.
8 I 9
Auch beim SPV hat das ehrenamtliche Engagement vieler Menschen eine große Bedeutung. Unter anderem ist der Vorstand unseres Vereins ehrenamtlich tätig. Unsere Angebote der Speisekammer und Familienpaten wären ohne Ehrenamt gar nicht möglich. Wichtig ist uns, die Ehrenamtlichen bei ihrem Einsatz zu begleiten und zu unterstützen.
Ehrenamt, gerne auch als bürgerschaftliches Engagement bezeichnet, wirkt in vielen Bereichen unserer Gesellschaft – angefangen von der Freiwilligen Feuerwehr über Kultur und Umweltschutz bis hin zu sozialen Anliegen. Ehrenamtliche organisieren sich in Selbsthilfe-bewegungen, Bürgerinitiativen oder engagie-ren sich unter dem Dach einer Institution.
Dabei reicht die Geschichte des Ehrenamtes weit in
die Geschichte zurück und hat ihre frühen Wurzeln
in den Stadtgesellschaften im antiken Griechenland
und im alten Rom. Dort setzten sich freie, meist
vornehme Bürger persönlich und großzügig für das
Wohl der Stadt und der Gemeinschaft ein.
Großen Einfluss auf die weitere Verbreitung von
ehrenamtlicher Tätigkeit für andere hatte das
Mildtätigkeitspostulat der Kirchen im Mittelalter.
Weiterhin sind das Engagement des städtischen
Bürgertums des 18. Jahrhunderts für das städtische
Armenwesen und in besonderem Maße die Frauen-
bewegung des 19. Jahrhunderts zu nennen. Nicht
selten wurden durch ehrenamtlich organisierte
Projekte gesellschaftliche Bedarfe offengelegt.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Aufgaben
sozialer Hilfeleistung immer komplexer. Vermehrt
übernahmen hauptamtliche Mitarbeiter Aufgaben
in der sozialen Arbeit. In den folgenden Jahrzehnten
entwickelte sich eine Arbeitsteilung zwischen ehren-
amtlich und hauptamtlich Tätigen.
Gerade in den letzten Jahren ist bürgerschaftli-
ches Engagement, besonders im sozialen Sektor,
sehr gefragt. Die Arbeit von Freiwilligen trat
zunehmend aus dem Schatten der traditionel-
len Wohlfahrtsorganisationen und rückte in den
Fokus wissenschaftlicher, medialer sowie politi-
scher Aufmerksamkeit. Zahllose wissenschaftli-
che Veröffentlichungen und Mitteilungen in den
Medien befassen sich mit dem Thema. Vertreter
der Politik äußern sich vielfach zu ehrenamtlichem
Engagement. Ehrenamtliches Tun ist eine wesent-
liche Stütze gesellschaftlicher Entwicklung.
Doch das ehrenamtliche Engagement verändert
sich. Heute ist es geprägt von Individualisierung,
Flexibilität und zeitlicher Begrenzung. Man spricht
sogar vom »neuen Ehrenamt«. Werte wie Nächsten-
liebe und Solidarität bleiben weiterhin von großer
schwer punkt
thema
Geschichte und Entwicklung des Ehrenamtes
10 I 11
Die Geschichte des Ehrenamts geht weit zurück. Sie hat ihre frühen Wurzeln in den Stadtgesellschaften im
antiken Griechenland und alten Rom. Hier setzten sich freie, meist vornehme Bürger persönlich sowie großzügig
für das Wohl der Stadt und der Gemeinschaft ein.
Bedeutung, aber der Wunsch nach Selbstgestaltung,
Persönlichkeitsentwicklung und sozialer Anerken-
nung durch eine überschaubare und eigenständige
ehrenamtliche Tätigkeit nimmt mehr Raum ein.
Ehrenamtliches Engagement ist eigenwillig. Engagierte Menschen bringen ihre Lebenser-fahrungen, Kompetenzen und Energie in ihre Themenfelder ein und tragen so dazu bei, das Gemeinwesen mit persönlichen Impulsen zu bereichern.
Bürgerschaftliches Engagement ist der Kitt in
unserer Gesellschaft. Eine ehrenamtliche Tätigkeit
gibt jedem Engagierten die Möglichkeit, über den
eigenen Tellerrand zu schauen. Begegnungen, die
ohne das Engagement nicht stattfinden würden,
öffnen den Horizont für andere Lebenssituationen,
Sichtweisen und Problemlösungen. Gleichzeitig
bietet ehrenamtlicher Einsatz die Möglichkeit der
Selbsterfahrung, wenn die Auseinandersetzung mit
den eigenen Grenzen und Werten erforderlich wird.
Außerdem ermöglicht es sinnhaftes, sinnstiftendes
Tun und oft Freude und Spaß im Miteinander.
I
Ehrenamtliches Engagement hat eine lange Tradition beim SPV. Flyer aus dem Jahr 1983, in dem um Unterstützung geworben wird.
Ehrenamtliches Engagement und Gemeinschaft gehören zusammen: Ausflug der Unterstützer der Speisekammer nach Heidelberg, Engagement in der Speisekammer und beim Kinonachmittag im Zentrum Groß-Gerau.
Das Ehrenamt im SPV
schwer punkt
thema
12 I 13
Seit 2006 besteht im Zentrum Mörfelden des SPV ein besonderes Projekt – die Speisekammer. Sie wird größtenteils von ehrenamtlich Engagierten getragen. Jeden Dienstag haben hier bedürftige Einwohner
von Mörfelden-Walldorf die Möglichkeit, kostenlos
Lebensmittel und Kleidung abzuholen. 2016 wurden
75 Haushalte durch die Speisekammer unterstützt.
Für die ehrenamtlichen Helfer bedeutet das drei
Tage Arbeit – jede Woche. Sie übernehmen alle
notwendigen Vor- und Nacharbeiten für den
»Speisekammer-Dienstag«, sowie Fahrdienste,
Auf- und Abbau, Küchendienste, sie registrieren
die Nutzer, sortieren Lebensmittel und Kleider
und kümmern sich um die Ausgabe.
Insgesamt engagieren sich 30 Menschen im Alter
von 30-70 Jahren in der Speisekammer. Rund 2/3
sind Frauen, 1/3 sind Männer. Einige Helfer sind
bereits seit der ersten Stunde dabei, andere
arbeiten schon mehrere Jahre mit.
Die Beweggründe für das ehrenamtliche Engage-
ment in der Speisekammer Mörfelden sind sehr
individuell. Einige suchten eine sinnvolle Beschäfti-
gung beim Eintritt in den Ruhestand, andere waren
der Speisekammer schon als Nutzer verbunden
und wollten irgendwann mithelfen … So unter-
schiedlich die Helfer, so verschieden die persönliche
Lebenssituation – alle, die mitarbeiten, begreifen
sich als ein Team.
Die Arbeit in der Speisekammer ist anstrengend –
manch einer muss nach seinem Einsatz erst mal die
Füße hochlegen. Es überwiegt aber die Freude an
der Tätigkeit und am Miteinander.
Die Ehrenamtlichen der Speisekammer werden
bei ihrer Tätigkeit nicht allein gelassen. Jeden
Dienstag sind zwei hauptamtliche Mitarbeiterinnen
des SPV vor Ort. Sie koordinieren das Geschehen
und sind Ansprechpartner für die Helfer bei
Fragen und schwierigen Situationen. Regelmäßige
Dienstbesprechungen geben Raum für ausführ-
lichen Austausch über Themen, die sich nicht gleich
klären lassen.
Die beiden hauptamtlichen Mitarbeiterinnen sorgen
auch dafür, dass neben all der Arbeit und dem
großen Einsatz die Geselligkeit nicht zu kurz kommt.
Jährlich gibt es ein Helferessen im Winter und in der
warmen Jahreszeit ein gemütliches Beisammensein
im Hof. Inzwischen hat sich auch ein adventliches
Kaffeetrinken eingebürgert und wenn die Speise-
kammer wegen eines Feiertags einmal geschlossen
bleibt, trifft man sich zum Brunch im Zentrum
Mörfelden. Gemeinsame Ausflüge gehören eben-
falls zum Jahresprogramm. Sie werden liebevoll
von einem Ehrenamtlichen organisiert.
Für ihr Engagement haben die ehrenamtlichen Unterstützer der speisekammer inzwischen zwei Preise erhalten! 2012 erhielten sie den Förderpreis für soziales ehrenamt der stadt Mörfelden-Walldorf und 2016 waren sie regionaler Preisträger der initiative »helferherzen« einer großen Drogeriemarktkette.
Beide Ehrungen waren mit einem Geldpreis ver-
bunden, der von den Ehrenamtlichen für größere
gemeinsame Ausflüge genutzt wurde.
2013 machten die Helfer eine Rheinschifffahrt mit
Landausflügen und 2014 stand ein Besuch im
Schloss Freudenberg in Wiesbaden auf dem Pro-
gramm. 2017 ist ein gemeinsamer Tagesausflug
nach Heidelberg geplant. I
ehrenamt im sPV
Die Speisekammer Mörfelden
»Um ein Kind groß zu ziehen, braucht es ein ganzes Dorf« sagt ein afrikanisches Sprichwort.
Die Lebenswirklichkeit vieler Familien mit kleinen
Kindern sieht oft ganz anders aus. Das Lebensumfeld
von Familien hat sich stark verändert. Das stützende
Netz aus Großeltern, Onkeln, Tanten und Nachbarn
fehlt in vielen Familien mit Kindern. Die Familien
werden kleiner, es gibt mehr alleinerziehende Eltern-
teile. So kann der Alltag mit einem oder mehreren
Kindern schnell zur Überforderung werden und
für den betreuenden Erwachsenen – meistens die
Mutter – eine große Anstrengung bedeuten. Die
Lebensenergie wird weniger und die positiven
Erlebnisse mit den Kindern werden seltener.
Ziel des Familienpatenprojektes ist es, hilfe anzubieten, bevor es zur Krise kommt. Das Projekt wurde 2011 ins Leben gerufen.
Träger des Projektes sind der SPV und das Diako-
nische Werk Groß-Gerau/Rüsselsheim. Beide
Organisationen werden vom Kreis Groß-Gerau
unterstützt. Koordiniert wird das Familienpaten-
projekt durch zwei hauptamtliche Mitarbeiterinnen
der beiden Träger. Entscheidend sind aber die
Familienpaten selbst: Bürger, die am Ehrenamt
»Familienpaten« interessiert sind, nehmen nach
einem Vorgespräch an einer zirka zehnstündigen
Schulung teil. Hier werden Themen wie »Geben
und Nehmen« im Ehrenamt, die Chancen und
Grenzen einer Patenschaft, der Kinderschutz und
andere Aspekte der Tätigkeit besprochen. Die
Träger bieten den Paten Versicherungsschutz und
erstatten die anfallenden Fahrtkosten zum Einsatzort
genauso wie die Auslagen für die Aktivitäten in der
Patenschaft.
Die Koordinatorinnen machen den Paten mit der
Familie bekannt, die Unterstützung sucht. Dabei wer-
den gemeinsam der Einsatz und seine Möglichkeiten
und Grenzen besprochen und eine Vereinbarung
darüber abgeschlossen.
Das Wichtigste ist jedoch, dass die »Chemie« zwischen dem Paten und der Familie stimmt! Nur so kann eine Vertrauensbeziehung wachsen –
erst sie macht eine Unterstützung möglich. Ein
wertschätzender Einsatz des Paten in der Familie
hilft den Blick auf das Positive im Familienleben
wieder zu öffnen. Unterstützung z. B. bei der
Beaufsichtigung der Kinder, während Einkäufen
oder der Erledigung von Haushaltsarbeiten kann
eine konkrete Entlastung der Erwachsenen sein.
Das schafft Freiraum für Spaß und Freude mit den
Kindern bei Ausflügen oder anderen Aktivitäten,
wie dem gemeinsamen Kochen oder Basteln.
Die Paten sind in ihrem Einsatz nicht alleine. Einmal
im Monat findet ein Austauschtreffen statt, bei dem
sie durch Anregungen und Ideen anderer Paten und
der Koordinatorinnen neue Impulse erhalten.
Die Koordinatorinnen sind telefonisch erreichbar
und stehen für Einzel- oder Familiengespräche zur
Verfügung. Endet eine Patenschaft, wird gemeinsam
eine passende Form der Verabschiedung gefunden.
I
schwer punkt
thema
Familienpaten Kreis Groß-Gerau
ehrenamt im sPV
14 i 15
Vertrauen ist Voraussetzung für das Gelingen von ehrenamtlicher Unterstützung nicht nur bei den Familienpaten.
»Meine Motivation, eine Patin zu werden war es, eine sinnvolle Abwechslung zum Alltag zu schaffen und neue Kontakte zu knüpfen. Der Plan ist absolut aufgegangen! Ich sehe meine Patenfamilie wöchentlich. Das Projekt »Familienpaten« hat mir vier wunderbare Menschen beschert und ist fester Bestandteil meines Lebens.«
Einmal im Monat ist »Kinozeit« im Zentrum Groß-Gerau des SPV. An diesen Tagen führt Martin van de Rakt Filme vor. Unterstützt wird er dabei von den Mitarbeitern Valentino Melchior und Holger Michels.
Die Auswahl der Filme zeigt eine bunte Themen-
vielfalt: Immer aber erzählen die Filme von Menschen
mit einer Besonderheit und über die Art und Weise,
wie sie und ihre Umwelt damit umgehen. Die aus-
gewählten Filme wecken Interesse.
Bereits zu sehen waren Filme wie »Honig im Kopf«,
ein Film zum Thema Demenz oder »Verstehen Sie
die Béliers?«, der filmisch über das Leben in einer
taubstummen Familie berichtet. Dabei werden emo-
tionale Themen auf eine humorvolle Art und Weise
beleuchtet. Um die Besucher des Filmnachmittags
dennoch mit den Themen nicht alleine zu lassen,
gibt es zu den Filmen immer eine thematische Vor-
information. Nach der Filmvorführung findet ein
gemeinsames Gespräch statt.
Schon seit 40 Jahren ist ehrenamtliches Engagement
im Leben von Herrn van de Rakt ein fester Bestand-
teil. Als Vereinsmitglied begleitet er schon viele
Jahre die Arbeit des SPV. In Gesprächen und bei
Veranstaltungen reifte in ihm der Wunsch, selbst
einen attraktiven Beitrag für den SPV zu leisten. Das
Engagement sollte für ihn aber überschaubar und
Kinonachmittag im Zentrum Groß-Gerau
ehrenamt im sPV
schwer punkt
thema
16 I 17
»Es ist spannend, andere Menschen, Nationalitäten und Religionen kennen zu lernen und mehr über andere Lebensweisen zu erfahren.«
leistbar sein. Die Idee eines Filmnachmittags ent-
stand fast zufällig im Gespräch mit einer Bekannten.
Nicht nur Verpflichtungen sind es, die herr van de rakt im ehrenamt erlebt, sondern vor allem, dass sein persönliches engagement eine große Bereicherung für ihn ist. es eröffnet ihm eine Vielzahl interessanter erfahrungen und Möglichkeiten in einem Projekt mitzugestalten.
»Wichtig ist für mich, dass ich hier von den Mitar-
beiter gut begleitet bin«, sagt Martin van de Rakt.
»Wenn ich komme, ist von der Technik über die
‚Kino-Atmosphäre‘ bis hin zu den Knabbereien
alles gut vorbereitet. Wir haben einen intensiven,
verlässlichen Austausch. So konnte ich gut meinen
Platz finden, gerade auch weil man vorher weiss,
wie viele Besucher teilnehmen und wie sie auf die
Filmthemen reagieren.«
Mittlerweile sind auch die Familie von Herrn van de
Rakt und einige Mitarbeiter der Tagesstätte intensiv
in diesem Projekt engagiert.
Für die Weiterentwicklung von ehrenamtlichem
Engagement im SPV empfiehlt Herr van de Rakt,
dass der Verein seine Angebote und die Möglich-
keiten zur Unterstützung durch regelmäßige
Berichte in der Presse bekannter machen sollte.
»Interessierte erfahren dann, dass sie gesucht und
auch gewünscht sind! Sie müssen auch wissen, dass
sie im Ehrenamt beim SPV gut begleitet werden
und für ihre kleinen und großen Ideen ein Rahmen
geschaffen wird, der passt.« I
schwer punkt
thema
Ehrenamt braucht gute RahmenbedingungenDamit ehrenamtliche Tätigkeit im SPV gelingt, ist eine klare Haltung dazu entscheidend – sowohl bei unseren professionellen Mitarbeitern als auch bei allen Leitungskräften. Die Angebote der Ehrenamtlichen werden im SPV nicht als preiswerte Konkurrenz zu unseren Regelleistungen verstanden, die aus guten Gründen von professionellen Mitarbeitern erbracht werden.
Im November 2016 wurde im SPV ein neuer Vorstand gewählt. Von links: Margrit Hauter (Vorsitzende), Dieter Zeuch (2. Stellvertretender Vorsitzender), Herlinde Löffler (Schriftführerin), Dr. Andreas Vogel (1. Stellvertretender Vorsitzender), Karl-Norbert Merz (Kassier)
18 i 19
Wir verstehen Ehren- amt als sinnvolle und bereichernde Ergänzung zu unseren professionell gestalteten Leistungen!
Das Ehrenamt bietet den Nutzern unserer Angebote die Chance zur Begegnung mit Bürgern ihrer Region. Ehrenamtliche begegnen den Menschen mit einer nicht psychiatrischen und nicht professionellen Grundhaltung der Mitmenschlichkeit.
Darüber hinaus können auch Menschen, die unsere
Dienste nutzen, gleichzeitig ehrenamtliche Aufgaben
übernehmen – eine Möglichkeit für sinnvolles Tun
und zum Erleben von Selbstwirksamkeit.
Ehrenamt ist im SPV ein grundlegender Baustein zur
Inklusion. Die nicht-professionelle Begegnung zwi-
schen Nutzern und Ehrenamtlichen verstehen wir als
Stärkung des Normalitätsprinzips, das wir in unserer
Arbeit vertreten. Zu den Aufgaben der Leitungskräfte
des SPV gehört es, dieses Normalitätsprinzip im
Alltag immer wieder in den Teams zu vermitteln.
Ehrenamtlichen Engagements ist auf ganz unterschiedliche Weisen in die Strukturen des SPV eingebunden:
Beispielsweise sind in die Tagesstätten und die
Club-angebote der Psychosozialen Kontakt- und
Beratungsstellen ehrenamtliche Tätigkeiten einge-
bettet. So bestehen im Zentrum Biebesheim ein
Musikangebot sowie eine Schwimmgruppe, die von
Ehrenamtlichen mit organisiert und durchgeführt
werden. In beiden Angeboten arbeiten auch pro-
fessionelle Mitarbeiter mit und stehen den ehren-
amtlich Tätigen zur Unterstützung zur Verfügung.
In gleicher Weise arbeitet das Film-Angebot, das
regelmäßig im Zentrum Groß-Gerau stattfindet. Im
Zentrum Mörfelden gibt es eine Walking-Gruppe.
Sie ist für SPV-Klienten und andere Bürger von
Mörfelden gleichermaßen offen.
Die Ehrenamtlichen, die die Angebote durchführen,
haben verbindliche Ansprechpartner in den profes-
sionellen Teams, die für Planungen und Reflexion
zur Verfügung stehen.
18 I 19
Ehrenamtsprojekte Im SPV gibt es Ehrenamtsprojekte bei denen
die Haupttätigkeiten von den ehrenamtlichen
Mitarbeitern erbracht werden: Die Speisekammer
Mörfelden und das Projekt der Familienpaten, das
wir in Kooperation mit dem Diakonischen Werk
durchführen.
In der Speisekammer sind zwei hauptamtliche
Mitarbeiterinnen der Psychosozialen Kontakt- und
Beratungsstelle für die Koordination, Dienstplanung,
Organisation von Schulung, Beratung und Würdi-
gung der Ehrenamtlichen zuständig. An den
Öffnungstagen ist immer mindestens eine Fachkraft
des Zentrumsteams anwesend.
Für das Familienpatenprojekt stehen beim SPV und
beim Diakonischen Werk jeweils eine Koordinatorin
mit einer halben Stelle zur Verfügung. Beide sind
gemeinsam dafür zuständig, Familienpatenschaften
zu vermitteln, die Unterstützungsaufträge und
den jeweiligen Zeitumfang mit Familien und
Paten zu planen, Schulungen zu organisieren
und durchzuführen. Sie organisieren regelmäßige
Zusammenkünfte, die sowohl der Geselligkeit als
auch der Reflexion der Tätigkeit dienen und stehen
den einzelnen Paten und den durch sie unterstütz-
ten Familien beratend zur Verfügung.
Zum Aufgabengebiet der Koordinatorinnen gehört
auch die Würdigung der ehrenamtlichen Tätigkeiten
durch das Organisieren von Festen und geselligen
Angeboten oder der Versendung von Grußkarten,
beispielsweise zu Geburtstagen …
Vereinsvorstand
Als eingetragener Verein trägt ein ehrenamtlicher
Vorstand die Verantwortung für den SPV. Anders
als bei den anderen Arbeitsfeldern ehrenamtlicher
Unterstützer fehlen hier die begleitenden und
anleitenden Angebote der professionellen Mit-
arbeiter. Das erklärt sich aus der Funktion des
Vorstandes als oberster Vorgesetzter aller Mitar-
beiter im SPV. Der Vorstand wird durch die
Geschäftsführung und die leitenden Mitarbeiter
Sie unterstützt bei der Vorbereitung von Sitzungen
und Versammlungen, außerdem sichert sie die
aktuelle Weitergabe von Informationen.
Was braucht es für den Einsatz von ehrenamtlich Tätigen?Die Vorstellungen, wie das Engagement von Ehrenamtlichen ausgestaltet werden soll, gehen weit auseinander. Sie reichen von größtmöglicher Eigenständigkeit bis hin zum Wunsch nach festen Strukturen und Absicherung.
Diesen Bedürfnissen trägt der SPV Rechnung: Bereits
im Vorfeld werden die Aufgaben klar beschrieben.
Es wird festgelegt, welche Fähigkeiten ehrenamtli-
che Unterstützer für die jeweiligen Tätigkeitsfelder
mitbringen sollen. Außerdem wird geklärt, ob und
welche Qualifizierungsmaßnahmen notwendig
sind. Bei Bedarf besteht auch die Möglichkeit zur
Supervision. Die Möglichkeit zum Austausch wird
immer vorgehalten.
Genauso wichtig ist es, die hauptamtlichen Mitar-
beiter auf den Einsatz von Ehrenamtlichen und die
dadurch entstehende neue Arbeitssituation vorzu-
bereiten. Die Haltung dazu muss sowohl im Vorfeld
als auch im Verlauf der Zusammenarbeit immer
wieder reflektiert und überprüft werden.
Die Aufgaben und Verantwortungsbereiche müssen
zugleich inhaltlich und auch zeitlich klar benannt
werden. Vor Beginn des Einsatzes muss geklärt
sein, wieviel Verantwortung ehrenamtlich Tätige
übernehmen können und wollen, wo sie mitbe-
stimmen und mitgestalten, jedoch auch welche
Entscheidungen abzusprechen sind. Der zeitliche
schwer punkt
thema
in seiner Aufgabe unterstützt. Grundsätzliche
Entscheidungen im Verein werden im Rahmen
von jährlichen Klausurtagungen von Vorstand
und leitenden Mitarbeitern gemeinsam vorbereitet.
Letztlich tragen aber die Vorstandsmitglieder die
Verantwortung für die Entwicklung des Vereins.
Einrichtungsbeirat Auch die Tätigkeit des Einrichtungsbeirates ist
ein ehrenamtliches Engagement. Die Mitglieder
setzen sich für die Wahrung und Förderung
von Selbstbestimmung und Selbständigkeit der
Bewohner in allen stationären Einrichtungen des
SPV ein. Die Motivation für das Engagement ist
das fest verankerte Recht auf Mitbestimmung
und die eigene Betroffenheit.
Der ehrenamtliche Einrichtungsbeirat im SPV ist
Interessenvertretung und Mitbestimmungsorgan.
Grundlage des Beirats ist das Hessische Gesetz
über Betreuungs- und Pflegeleistungen. Durch ihn
wirken die Bewohner mit in Angelegenheiten des
Einrichtungsbetriebs wie Aufenthaltsbedingungen,
Hausordnung, Verpflegung und Freizeitgestaltung.
Das Mitwirkungsrecht betrifft aber auch
Maßnahmen, die der Sicherung der Qualität der
Leistungen des Einrichtungsträgers dienen sowie
die Vereinbarungen, die der Träger mit den Sozial-
hilfeträgern über die einzelnen Leistungen der
Einrichtung, deren Qualität und Preis trifft.
Der Einrichtungsbeirat wird alle vier Jahre von den
Bewohnern der stationären Wohnangebote gewählt.
Aktuell setzt er sich aus zwei Bewohnern unserer
Wohneinrichtung Erfelden und einer gesetzlichen
Betreuerin zusammen. Die Mitglieder besuchen
regelmäßig alle Einrichtungen, sind telefonisch
erreichbar, nehmen Wünsche, Anregungen und
Beschwerden auf. Sie leiten auch entsprechende
Maßnahmen ein. Hauptansprechpartnerin für den
Beirat auf professioneller Seite ist die Bereichs-
leiterin des Wohnverbundes in Erfelden.
Der sPV ist froh und dankbar über die vielen Menschen, die unsere Arbeit durch ihr engagement unterstützen. Der daraus resultierenden Verantwortung sind wir uns bewusst!
Umfang der ehrenamtlichen Tätigkeit wird
gemeinsam festgelegt. Dies gibt Sicherheit und
beugt Überforderung vor.
Eine gute Anleitung und Begleitung der Ehren-
amtlichen muss sicherstellt sein: Es braucht eine
professionelle Ansprechperson für Fragen und
Unsicherheiten. Durch den stetigen Austausch kön-
nen Abläufe gesichert und ein gutes Miteinander
praktiziert werden. Dazu gehört auch die Klärung
der Rollenverteilung zwischen ehrenamtlich
Engagierten, Nutzern unserer Einrichtungen und
den hauptamtlichen Mitarbeitern des SPV.
Wir legen großen Wert auf die Weitergabe von
sozialpsychiatrischen Haltungen, die unsere Mitar-
beiter tagtäglich in ihrer Arbeit mit den Menschen
umsetzen. Die Vermittlung unserer Haltungen
geschieht durch Erläuterung – vor allem aber wer-
den unsere Haltungen erlebbar und sichtbar im
alltäglichen Miteinander.
Schlussendlich müssen formale Rahmenbedingun-
gen klar benannt sein. Das reicht von der Verpflich-
tung, vor Beginn der Tätigkeit ein erweitertes
Führungszeugnis vorzulegen, über die Aufklärung
über Bestimmungen des Datenschutzes, bis hin
zum Versicherungsschutz und die Übernahme von
Kosten, die im Zusammenhang mit der ehrenamt-
lichen Tätigkeit entstehen.
Grenzen des Einsatzes von FreiwilligenEhrenamtliche dienen nicht als Lückenfüller oder Ersatz für fehlende Fachkräfte! Auch wenn die Ressourcen für ihre professionelle Begleitung fehlen, ist eine Grenze für den Einsatz von ehrenamtlichen Helfern erreicht.
20 i 21
Das gilt ebenso, wenn es um Aufgaben geht, die
eine hohe fachliche Qualifikation erfordern oder die
durch ihre Art bedingt den Einsatz von hauptamt-
lichen Mitarbeitern voraussetzen. Beispielsweise bei
der Durchsetzung des Hausrechtes, der Prüfung der
Bedürftigkeit bei Nutzern der Speisekammer oder
bei einem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung.
Ein weiterer Aspekt im Ehrenamt ist die persönliche
Belastung: Helfer können durch ihre Tätigkeit an
eine eigene Belastungsgrenze gelangen, wenn sie
zum Beispiel keine ausreichende Distanz zu ihrer
Tätigkeit und den Klienten aufbauen können und
durch deren Situation emotional zu stark berührt
werden. Dieser Gefahr muss durch regelmäßige
Reflexion und Begleitung begegnet werden. Wo
keine andere Möglichkeit besteht, muss eine ehren-
amtliche Tätigkeit auch einmal beendet werden.
I
Der 4. Freiwilligensurvey 2014 des Bundesmi-nisteriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zeigt: der Anteil von Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, ist in den letzten 15 Jahren deutlich gestiegen. Besonders hoch war der Anstieg in den Jahren zwischen 2009 und 2014. Danach erhöhte sich die Zahl ehrenamt-lich Engagierter von 34,0 auf 43,6 Prozent. Man kann davon ausgegehen, dass die Zunahme der Flüchtlingszahlen 2015 und 2016 diesen Anteil weiter erhöhen.
schwer punkt
thema
Ehrenamtliche engagieren sich in unterschiedlichen
Bereichen. Der größte Anteil ist mit 16,3 % im Sport
zu finden, gefolgt vom Engagement im schulischen
Bereich und im Kindergarten mit 9,1 % und der
Kultur und Musik mit 9,0 %. Im sozialen Aufgaben-
feld, das die Bereiche des SPV abbildet sind 8,5 %
der Bevölkerung ehrenamtlich aktiv.
Mit der Zunahme der Aktivität stieg auch die Zahl
der Menschen, die die Absicht haben, sich künftig
ehrenamtlich zu engagieren.
In den vergangenen Jahren ging allerdings die Zeit,
die Ehrenamtliche für ihr Engagement aufwenden,
deutlich zurück: 58,1 % der ehrenamtlich Tätigen
wenden weniger als 2 Stunden pro Woche für ihre
Tätigkeit auf.
Bei den Motiven für das Ehrenamt spielt in immer
größerem Umfang der Nutzen für die Engagierten
eine Rolle. Ehrenamtliche Tätigkeit bietet die
Möglichkeit zu sozialen Kontakten, zum Erwerb
zusätzlicher Kompetenzen, zur Teilhabe an gesell-
schaftlichen Willensbildungs- und Entscheidungs-
prozessen. »Sich freiwillig zu engagieren kann sich
Perspektiven des Ehrenamtes
22 I 23
Schon heute ist es beim SPV selbstver-ständlich, dass ehrenamtlich Tätige eine Erstattung ihrer Auslagen, einschließlich der Fahrkosten erhalten.
positiv auf die Lebenszufriedenheit und Gesundheit
auswirken.«
Ehrenamtliches Engagement ist in der Bevölkerung
jedoch unterschiedlich verteilt. Der Zugang setzt die
Verfügbarkeit entsprechender sozioökonomischer
Ressourcen voraus, beispielsweise um die mit dem
Engagement verbundenen Mobilitätsanforderungen
erfüllen zu können. Aus dem gleichen Grund liegt
auch der Anteil älterer und gesundheitlich einge-
schränkter Personen niedriger als der von Menschen
ohne Einschränkungen.
Für den SPV ergeben sich hieraus Herausforde-rungen, wenn er auch künftig als Einsatzort für ehrenamtliche Arbeit attraktiv bleiben und die Möglichkeiten zum freiwilligen Engagement ausbauen will.
Um Menschen mit gesundheitlichen oder alters-
bedingten Einschränkungen ein Engagement zu
ermöglichen, müssen Maßnahmen zur deren Kom-
pensation ergriffen werden. Dies kann zum Beispiel
in der Bereitstellung eines Fahrdienstes oder anderer
Hilfsmittel bestehen.
Schon heute ist es beim SPV selbstverständlich, dass
ehrenamtlich Tätige eine Erstattung ihrer Auslagen
einschließlich der Fahrkosten erhalten. Es müsste
geprüft werden, welche weitere Unterstützung von
Ehrenamtlichen, die nicht über ausreichende materi-
elle Ressourcen verfügen, möglich ist.
Von besonderer Bedeutung ist aber die Einbindung
der ehrenamtlich Engagierten in die Planung und
Ausgestaltung ihrer Tätigkeit. Dass die Entscheidung
über den Umfang und die zeitliche Einteilung vor
allem beim Ehrenamtlichen liegen muss, versteht
sich von selbst. Darüber hinaus dienen Mitsprache-
möglichkeiten bei der Ausgestaltung der Tätigkeit
und Angebote zum Erwerb zusätzlicher, sinnvoller
Kenntnisse dazu, das Engagement der Unterstützer
zu fördern.
Nicht zuletzt können ehrenamtlich engagierte Men-
schen eine große Unterstützung bei der Entwicklung
von Angeboten oder der Verbesserung von Rahmen-
bedingungen für soziale Dienste sein – wenn man
sie in die entsprechenden Planungen mit einbezieht.
I
JanuarTagesausflug zum technik-Museum
in Mannheim [Zentrum Biebesheim]
Tagesausflug ins »sea Life« in speyer
[Zentrum Groß-Gerau]
FebruarBesichtigung der Kelterei rapp's in Karben
[Zentrum Biebesheim]
Fastnachtsdisco [Zentrum Groß-Gerau]
Tagesausflug zur BAsF mit Werksbesichtigung
[Zentrum Groß-Gerau]
MärzTagesausflug zum technik-Museum in sinsheim
[Zentrum Biebesheim]
Tagesausflug nach Mainz
mit Besuch des Museums für antike schiffahrt
[Zentrum rüsselsheim]
AprilTagesausflug zur Nudelfabrik Pfalznudel
[Zentrum Biebesheim]
MaiKuchenstand auf dem Öko-Markt
riedstadt erfelden [Zentrum Biebesheim]
Teilnahme am Lauf gegen Depression
[mehrere einrichtungen]
10-jähriges Jubiläum
der speisekammer Mörfelden
[Zentrum Mörfelden]
Tagesausflug zum heidelberger Zoo und
in die Altstadt [Zentrum Groß-Gerau]
JuniTagesausflug nach Oppenheim
[Zentrum Biebesheim]
Tagesausflug zum steinbrücker teich
bei Darmstadt [Zentrum Mörfelden]
Tagesausflug zum Kloster Lorsch
[Zentrum rüsselsheim]
Fußballturnier der hessischen tagesstätten
in Wetzlar-Aßlar [alle sPV-Zentren]
Juli Tagesausflug in den hessenpark
[Zentrum Biebesheim]
Ferienfreizeit Kaktus (1. Gruppe)
im Bayerischen Wald
[Zentrum Biebesheim]
Nußbaumfest [Zentrum Mörfelden]
Tagesausflug nach Bingen
mit Bootsfahrt [Zentrum Groß-Gerau]
2016 höhepunkte des jahres beim sPV
AugustTagesausflug nach Limburg
[Zentrum Biebesheim]
Ferienfreizeit Kaktus (2. Gruppe)
am ijsselmeer
[Zentrum Biebesheim]
Karibischer Nachmittag
[Zentrum Groß-Gerau]
September20-jähriges Jubiläum des Wohnheimes
Wolfskehlen und 10-jähriges Jubiläum
der Wohngemeinschaft Goddelau
[Zentrum Biebesheim]
DM-Ehrenamtspreis für engagement für die
helfer der speisekammer
[Zentrum Mörfelden]
Aktion Urlaub zu Hause mit vielen Aktivitäten,
Ausflügen und Veranstaltungen
[Zentrum rüsselsheim]
Bewohnerfreizeit im schwarzwald
[Wohnverbund erfelden-crumstadt]
20-jähriges Jubiläum des Wohnheimes erfelden
[Wohnverbund erfelden-crumstadt]
OktoberBesuch der Firma BAsF [Zentrum Biebesheim]
Familienfahrt der Nutzer der speisekammer
Mörfelden [Zentrum Mörfelden]
20-jähriges Jubiläum des Zentrums Groß-Gerau
[Zentrum Groß-Gerau]
Besichtigung des Wasserwerks Groß-Gerau
[Zentrum rüsselsheim]
NovemberTagesausflug zum Weihnachtsmarkt in Worms
[Zentrum Biebesheim]
Film »elling« in der Büchnerbühne in Leeheim
[sPV Groß-Gerau]
Adventstütenaktion der speisekammer
Mörfelden in Zusammenarbeit mit dem
Lions-club Mörfelden-Walldorf
[Zentrum Mörfelden]
Filmnachmittag »honig im Kopf« mit
Diskussionsrunde zu Demenz in Leeheim
[Zentrum Groß-Gerau]
DezemberWeihnachtsfeier der Zentren rüsselsheim,
Mörfelden, Groß-Gerau und Biebesheim
Besuch des Frankfurter Weihnachtsmarktes
[Zentrum Mörfelden]
Tagesausflug zum sternschnuppenmarkt
in Wiesbaden [Zentrum Groß-Gerau]
Über das ganze jahr verteilt fanden
noch viele andere Veranstaltungen
und Aktivitäten statt.
Vier Einrichtungen des SPV hatten im Laufe des Jahres 2016 einen »runden« Geburtstag!
Im Mai feierte die Speisekammer Mörfelden im Hof
des Zentrums ihr Jubiläum. Mitgefeiert haben der
1. Kreisbeigeordnete Herr Astheimer, sowie Heinz-
Peter Becker, der Bürgermeister von Mörfelden-
Walldorf. Die Feier sollte auch daran erinnern,
dass die Speisekammer für den Skandal steht,
dass in einem reichen Land Menschen auf Lebens-
mittelspenden angewiesen sind. Vor allem wurde
den Ehrenamtlichen mit einem kleinen Geschenk
gedankt. Sie ermöglichen Woche für Woche die
Ausgaben von Lebensmitteln und Kleidung.
Anfang September feierten wir im Wohnverbund
Süd ein Doppeljubiläum: Das Wohnheim Wolfskehlen
wurde 20 Jahre alt, seit 10 Jahren besteht die Wohn-
gemeinschaft in Goddelau! Bei strahlendem Spät-
sommerwetter kamen viele Klienten, Mitarbeiter des
SPV, Werner Amend, der Bürgermeister von Riedstadt,
aber auch viele Nachbarn und Kooperationspartner.
Mitte September feierte unser Wohnheim in
Riedstadt-Erfelden sein 20-jähriges Bestehen. Im
Garten des Wohnheims trafen sich Bewohner,
Mitarbeiter, Gäste aus den anderen SPV-
Einrichtungen, Nachbarn und Kooperationspartner
bei Gegrilltem, Kaffee und Kuchen. Ein Zauberer
sorgte für gute Unterhaltung.
Das Zentrum Groß-Gerau rundete das Jubiläumsjahr
im Oktober mit seinem 20-jährigen Bestehen ab.
Bereits Wochen zuvor bereiteten die Besucher und
Mitarbeiter des Zentrums ein buntes Programm
vor. Highlight im Festzelt war die Band »Bob ist
mein Onkel«. Weitere Programmpunkte hatten die
Mitarbeiter und Besucher des Zentrums und ande-
ren Einrichtungen des SPV beigesteuert. Kulinarisch
begleitet war das Fest durch ein Catering mit
Fruchtcocktail-Empfang, einem Mittagessen mit
Kürbis- und Gulaschsuppe, Kaffee und Kuchen und
einer Popcorn-Maschine. I
Jubiläen des SPV in 2016
UnterstützerWir danken folgenden
Privatpersonen, Unternehmen
und Organisationen
für die Unterstützung der Arbeit des
Sozialpsychiatrischen Vereins und
der Stiftung für Seelische Gesundheit
Atlas Mörfelden
Waltraud und siegfried Bartel
entega AG
evangelische Kirchengemeinde Mörfelden
evangelische Kirchengemeinde Walldorf
Förderverein Lions club Mörfelden-Walldorf
Fraport AG
Global Facility Management und Logistik Gmbh
holzbau Georg hirsch Gmbh
Wilhelm jourdan
Kreisstadt Groß-Gerau
Kreisvolkshochschule Groß-Gerau
Walter Merz
Franz Modritsch
Bettina scholtz
software AG-stiftung
stiftung hoffnung für Kinder der Volksbank
Darmstadt-südhessen eG
town- und country-stiftung
Volksbank Darmstadt-südhessen eG
Philipp Volz
holger Wisch
Maria und edwin Wambold
26 I 27
Prävention
Der Sozialpsychiatrische Verein Kreis Groß-Gerau
e. V. versucht in erster Linie zu verhindern, dass
aus psychischen Belastungssituationen psychische
Erkrankungen werden.
Wo diese bereits eingetreten ist, bemühen wir
uns darum, eine Chronifizierung zu verhindern.
Stärkung der Resilienz Resilienz oder psychische Widerstandsfähigkeit
ist die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und durch
Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte
Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu
nutzen. Resiliente Personen haben gelernt,
dass sie es sind, die über ihr eigenes Schicksal
bestimmen, die sogenannte Kontrollüberzeugung.
Die Stärkung von Resilienz ist Teil unserer
Bemühungen um die Verhinderung von
psychischer Erkrankung.
Niederschwelligkeit Soweit es die gesetzlichen Vorgaben erlauben,
sind die Angebote des SPV niedrigschwellig.
Es müssen keine hohen Hürden überwunden
werden, um die Angebote nutzen zu können.
Personenzentrierung Die Hilfe, die der SPV leistet, orientiert sich am
konkreten Bedarf der Klienten. Wir beziehen mit
dieser personenzentrierten Unterstützung
die Ressourcen und den Lebensraum der Menschen
mit ein. Daraus folgt, dass sich unsere Arbeit an
das gesamte Umfeld der Klienten, insbesondere
auch an die Familie, richten muss.
Normalitätsprinzip Die Angebote des SPV sind Spezialangebote
für Menschen, die mit psychischer Erkrankung
konfrontiert sind. Sie sind für einen begrenzten
Zeitraum gedacht, auch wenn dieser mehrere
Jahre andauern kann. Ziel ist die Anbindung
der Menschen an nichtpsychiatrische Angebote.
Respekt vor der Geschichte und der Krankheit des Einzelnen
Menschen mit einer psychischen Erkrankung
werden häufig auf diese reduziert betrachtet.
In der Regel haben sie aber eine Geschichte,
die mehr umfasst als die Krankheit.
Wir wollen diese Geschichte kennenlernen,
denn sie verdient Respekt und ist eine Quelle
von Selbstvertrauen und Stärke.
Grundsätze des Sozialpsychiatrischen VereinsBei unserer Arbeit leiten uns folgende Grundsätze:
Beim SPV finden psychisch erkrankte Menschen, ihre Angehörigen und deren soziales Umfeld ein umfang- reiches Angebot an Hilfen vor:
Die Psychosoziale Kontakt- und Beratungs-stellen (PSKB) stehen Betroffenen, aber auch ihren
Angehörigen und ihrem sonstigen sozialen Umfeld,
als erste Anlauf- und Beratungsmöglichkeit zur
Verfügung. Neben Beratung bieten die PSKB auch
verschiedene Gruppen- und Freizeitangebote an.
Unsere Tagesstätten ermöglichen, den eigenen
Alltag zu strukturieren und soziale Kontakte zu
pflegen. Sie bieten auch eine Versorgung mit Früh-
stück und Mittagessen. Neben verschiedenen
Freizeit- und Gruppenangeboten ist es möglich,
in den Arbeitsangeboten die eigene Arbeitsfähig-
keit zu überprüfen und weiter zu entwickeln. Die
Tagesstätten sind ein niedrigschwelliges Angebot:
Jeder Besucher ist unabhängig von einer Kosten-
übernahme willkommen und kann die Angebote
seinen Bedürfnissen entsprechend nutzen.
Das Betreute Wohnen unterstützt Menschen, die
in ihrem eigenen Haushalt leben, bei der Bewälti-
gung ihrer Alltagsangelegenheiten. Art und Umfang
der Hilfe werden im Rahmen eines individuellen
Hilfeplans verabredet.
Die Wohngemeinschaften sind eine Sonderform
des Betreuten Wohnens. Mehrere Menschen leben
in einem vom SPV angemieteten Haus. So sind
intensive Betreuungsformen an jedem Tag möglich.
Begleitetes Wohnen in Familien richtet sich
an Menschen, die eine intensive Unterstützung
benötigen, aber nicht in den Gruppensituationen
in Wohngemeinschaften und Wohnheimen leben
können oder wollen. Der SPV vermittelt psychisch
erkrankte Menschen in Gastfamilien, in denen
sie für längere Zeit oder auf Dauer mit leben.
Mitarbeiter des SPV unterstützen die Familien
und ihre Gäste bei Fragen und Problemen.
Fünf Wohnheime mit insgesamt 37 Plätzen be-
treibt der SPV. In ihnen leben zwischen vier und 14
Menschen, die eine intensive Betreuung benötigen.
Die Wohnheime bieten Einzelzimmer mit Möblierung
sowie eine komplette Versorgung mit Verpflegung,
Reinigung und Wäschepflege. Tagesstrukturierende
und soziotherapeutische Angebote erhalten und
fördern die Selbständigkeit der Klienten.
Die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) ist eine Hilfe zur Erziehung. Sie wird vom Jugendamt
bewilligt. Das Angebot richtet sich an Familien mit
psychisch erkrankten Elternteilen und an Jugend-
liche und junge Erwachsene mit einer psychischen
Erkrankung. Durch Begleitung, Beratung und
Unterstützung in allen Lebensbereichen sollen die
Erziehungskompetenzen der Eltern gestärkt und die
Entwicklung der Kinder gefördert werden.
Bei der intensiven Einzelbetreuung sollen junge
Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und
bei der Erarbeitung von Lebensperspektiven unter
stützt werden.
Der Sozialpsychiatrische VereinDer SPV wurde 1979 von Riedstädter Bürgern und Mitarbeitern des Philippshospitals gegründet. Er ist ein freigemeinnütziger Träger der psychosozialen Versorgung.
28 I 29
Kaktus ist ein präventives Angebot für Kinder psychisch kranker Eltern. Wir wollen die
Kinder stärken, sie unterstützen und ihnen Halt
und Orientierung bieten, um sie vor ungünstigen
Entwicklungen zu schützen. Darüber hinaus unter-
stützen wir die Eltern der Kinder durch Beratung
und wollen die Öffentlichkeit für die besonderen
Anliegen der Kinder sensibilisieren.
Das Projekt Familienpaten hat zum Ziel, Familien
mit Kindern bis zu 11 Jahren in schwierigen und
angespannten Situationen zu entlasten. Dazu wer-
den ehrenamtliche Paten in die Familien vermittelt.
Der Einsatz der Paten wird in Schulungen durch
hauptamtliche Koordinatorinnen vorbereitet und
begleitet. Wir führen dieses Projekt in Kooperation
mit dem Diakonischen Werk und dem Kreis Groß-
Gerau durch.
Der Kiosk in der Luise-Büchner-Schule in Groß-
Gerau bietet einen realitätsnahen Arbeitsraum, um
die eigenen Fähigkeiten einzusetzen, zu entdecken
und/oder zu entwickeln. Die Belastbarkeit im Ar-
beitsalltag kann erprobt und ohne Druck trainiert
werden – vielfältige positive Erfahrungen werden
ermöglicht.
Ziel des Integrationsfachdienstes ist es,
schwerbehinderte Menschen bei ihrer beruflichen
Eingliederung zu fördern und zu unterstützen.
Wir beraten schwerbehinderte Arbeitnehmer, ihre
Arbeitgeber und andere Institutionen und Personen
in allen Fragen, die das Arbeitsleben behinderter
Menschen betreffen.
stecKBrieF
sozialpsychiatrischer Verein Kreis Groß-Gerau e.V. Gründung 1979
149 Mitglieder 150 Mitarbeiter
Ziele: Betreuung psychisch erkrankter Menschen und Verbesserung ihrer Lebenssituation
Förderung von Projekten und einzelmaßnahmen
Die Integrierte Versorgung Psychiatrie ist ein
Angebot verschiedener Krankenkassen. Dabei steht
jedem Teilnehmer ein persönlicher Ansprechpartner
zur Verfügung. Er koordiniert zusammen mit dem
Teilnehmer und seinem Arzt alle notwendigen Maß-
nahmen. Er ist Gesprächspartner auch in schwierigen
Situationen, unterstützt ihn bei allen Fragen der
Behandlung und bleibt in einem regelmäßigen
Kontakt. Teilnehmer an der Integrierten Versorgung
haben an sieben Tagen in der Woche rund um die
Uhr einen Ansprechpartner. Bei Bedarf werden kurz-
fristig Hausbesuche durchgeführt und es stehen
Rückzugsräume mit Übernachtungsmöglichkeiten
zur Verfügung. I
Der sPV bietet an 15 standorten im Landkreis Groß-Gerau hilfsangebote für psychisch erkrankte Menschen. Der Verein ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband, Landesverband hessen, in der Deutschen Gesellschaft für soziale Psychiatrie und im Dachverband Gemeindepsychiatrie. Die Arbeit des sPV wird aus Mitteln des Landeswohlfahrtsverbandes, des Landes hessen, des Kreises Groß-Gerau sowie aus Mitgliedsbeiträgen, spenden und Bußgeldern finanziert.
Groß-Gerauer IntegrationsbetriebeDie Groß-Gerauer Integrationsbetriebe gemeinnützige GmbH (GIB gGmbH) sind ein Tochterunternehmen des Sozialpsychiatrischen Vereins Kreis Groß-Gerau e.V. (SPV). Sie wurden 2006 gegründet.
Anlage eines Rondells in der Zufahrt zu einer Pflegeeinrichtung durch die GIB Garten- und Landschaftsbau
30 I 31
2016 konnten wir ein lange gehegtes Ziel verwirklichen – die Gründung eines anerkann-ten Integrationsbetriebes! Integrationsbetriebe sind normale, am Markt tätige Unternehmen. Sie erbringen marktübliche Dienstleistungen, verlangen übliche Preise und zahlen ihren Mitarbeitern den Tariflohn.
Im Unterschied zu anderen Unternehmen beschäf-
tigen sie jedoch einen wesentlich höheren Anteil
an Menschen mit Behinderung. Während Betriebe
ab 20 Mitarbeiter verpflichtet sind, zu fünf Prozent
schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen sind
es bei einem Integrationsbetrieb mindestens 25%.
Im April 2016 war es so weit: Die GIB Garten- und
Landschaftsbau als Betriebsteil der Groß-Gerauer
Integrationsbetriebe gGmbH nahm ihre Arbeit auf.
Wir stellten eine Betriebsleiterin und einen Vorarbei-
ter ein, begannen mit der Beschaffung der notwen-
digen Betriebsausstattung und machten intensiv
Werbung für unseren neuen Betrieb. Erfreulicher-
weise suchen offenbar viele Privatleute und öffent-
liche und gewerbliche Grundstückseigentümer
dringend Unterstützung bei der Gestaltung sowie
Pflege ihrer Grünflächen und engagierten uns gerne.
Im Juni stellten wir drei schwerbehinderte Mitarbeiter
ein und begannen mit der Bearbeitung der Aufträge.
Die Nachfrage war so gut, dass wir im Oktober
2016 einen weiteren Vorarbeiter einstellen konnten.
Die Einstellung weiterer schwerbehinderter
Mitarbeiter ist geplant. I
stecKBrieF
GiB Garten- und Landschaftsbau Gründung 2016
6 Mitarbeiter
Ziele: Schaffung von regulären Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung
Als Integrations-
betrieb liegt uns
besonders die
Beschäftigung
schwerbehinderter
Menschen am Herzen.
Unser Engagement
gilt der Schaffung
von regulären sozial-
versicherungspflichtigen
Arbeitsplätzen für
Menschen mit
Behinderungen.
iNteressierte
am Projekt Psycholotsen sind herzlich zur Kontaktaufnahme und zur Mitarbeit eingeladen.
Kontakt Psycholotsen: Heimstättenstraße 2 64521 Groß-Gerau Telefon: 0 61 52. 1 87 77 36 E-Mail: [email protected] www.psycholotsen.com
32 I 33
Auch im Jahr 2016 wurde das Angebot der
Psycholotsen gut angenommen. Es fanden mehr
als 100 Beratungen statt. Genutzt haben es vor
allem Menschen, die nicht in psychiatrischer oder
psychotherapeutischer Behandlung waren und
auch keine oder wenige Kontakte zu anderen
professionellen Einrichtungen hatten. Ebenso
haben sich Angehörige von Menschen in einer
psychischen Krise an die Psycholotsen gewandt.
Das »Lotsencafé« ist seit 2016 ein neues Angebot:
Einmal im Monat, freitagnachmittags, laden die
Psycholotsen zu Kaffee und Kuchen ein. Interes-
sierte können im Café in lockerer Atmosphäre ins
Gespräch kommen und einen niederschwelligen
Zugang zum Hilfsangebot der Gruppe zu finden.
Das Café fand im vergangenen Jahr regelmäßig
statt. Die Gruppe sorgte eigenständig für die
Gästebewirtung.
Die Homepage der Psycholotsen wurde allein
mit dem Engagement der Gruppenmitglieder sehr
ansprechend gestaltet: www.psycholotsen.com
Die Psycholotsen haben sich auch 2016 wieder
als sehr stabile und engagierte Gruppe bewährt.
Die Identifikation der Mitglieder mit dem Projekt
ist sehr groß. Alle Mitglieder zeigen gleichermaßen
ein hohes ehrenamtliches Engagement.
Neben der Übernahme der Kosten für die Räum-
lichkeiten unterstützt die Stiftung für Seelische
Gesundheit das Projekt auch ehrenamtlich. Einmal
monatlich wird den Lotsen eine Supervision ange-
boten, um sie bei den oft nicht einfachen Bera-
tungsgesprächen zu unterstützen. Sie wird von den
Vorstandsmitgliedern der Stiftung durchgeführt.
Da die Stiftung mit der Unterstützung der Selbst-
hilfegruppe eine große finanzielle Verantwortung
übernommen hat, ist die Suche nach Spendern
weiterhin eine sehr wichtige Aufgabe. Im Jahr 2016
konnten ausreichend Spenden akquiriert werden,
um die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen, das
Projekt finanziell am Leben zu halten. Dies gelang
unter anderem durch sogenannte »Patenschaften«.
Das sind regelmäßige Zuwendungen auch von
kleineren Spendenbeträgen an die Stiftung, zweck-
gebunden zur Unterstützung der Psycholotsen.
I
Stiftung für Seelische GesundheitPsychisch erkrankte Menschen benötigen zuverlässige und kontinuierliche Hilfen. Häufig reicht das gesetzliche Angebot nicht aus. So wurde im Jahr 2001 die Stiftung für Seelische Gesundheit (SSG) gegründet, um die Lebenssituation psychisch kranker Menschen im Kreis Groß-Gerau zu verbessern.
stecKBrieF
stiftung für seelische Gesundheit Gründung 2001
Ziele: Verbesserung der Lebenssituation seelisch kranker Menschen
Förderung von Projekten und einzelmaßnahmen
Trägerschaft für das lokale Bündnis gegen Depression
Bündnis gegen Depression Aufklärung über Depression im Kreis Groß-Gerau
2016 fanden 12 Veranstaltungen statt: •Theaterstücknorway.today:
Aufführung im Georg-Büchner-Saal im Landratsamt
•Filmreihe»Lebensirritationen2016«mitdemFilm
»Hedi Schneider steckt fest« im kommunalen Kino
Groß-Gerau
•ZweiVorträge»JetztreißDichmalzusammen–
Umgang mit Depression« in den evangelischen
Kirchengemeinden Groß-Gerau und Klein-Gerau
•Vortrag»DepressionimKindes-undJugendalter«
in der VHS Rüsselsheim
•LaufgegenDepression2016
•ZweibetrieblicheFortbildungsveranstaltungen
»Umgang mit Depression am Arbeitsplatz«
für Führungskräfte der Kreissparkasse
•BetrieblicheFortbildung»Stress,Burnoutund
Depression« für Mitarbeiter der Personalabteilung
der Firma Hörmann Automotive Gustavsburg
•Vortrag»BündnisgegenDepressionundSchul-
projekte zur seelischen Gesundheit im Kreis Groß-
Gerau« in der Ärztekonferenz von Vitos Riedstadt
•ZweiInfoständeinRüsselsheimundGroß-Gerau
757 Menschen wurden durch die Veranstaltungen
direkt erreicht, die Infostände nicht mitgezählt. Es
wurden Flyer und Broschüren verteilt und insgesamt
neun Newsletter versandt. In der Presse wurde regel-
mäßig über die Arbeit des Bündnisses berichtet. Die
Bündnis-Koordinatorin führte außerdem 20 persön-
liche Beratungen zu Depression und zu Hilfsangebo-
ten im Kreis Groß-Gerau durch.
Auch 2016 nutzte das Bündnis gegen Depression viele Wege, um die drei Kernsätze und ihre Bedeutung im Kreis Groß-Gerau publik zu machen und über Depression aufzuklären.
Depression kann jeden treffen.
Depression hat viele Gesichter.
Depression ist erfolgreich behandelbar.
Das Bündnis gegen Depression im Kreis Groß-Gerau besteht seit nunmehr 11 Jahren. Es ist eines von inzwischen über 80 in ganz Deutsch-
land. In ihm engagieren sich Mitarbeiter der Vitos
Riedstadt, des Diakonischen Werkes Rüsselsheim/
Groß-Gerau, des evangelischen Dekanats Groß-
Gerau, des Sozialpsychiatrischen Vereins Kreis
Groß-Gerau e.V., der Solvere gGmbH sowie der
Fachbereiche Gesundheit/Verbraucherschutz und
Soziale Sicherung/Chancengleichheit des Kreises.
Träger des Bündnisses im Kreis Groß-Gerau ist die
Stiftung für Seelische Gesundheit. Für die Koordi-
nation der Bündnisarbeit stehen einer Mitarbeiterin
des SPV 13 Wochenstunden zur Verfügung.
34 I 35
Schulprojekte zur seelischen Gesundheit Förderung der seelischen Gesundheit: Ein Thema für die Schule! Das Schulprojekt »Verrückt? Na und!« des Leipziger
Vereins Irrsinnig Menschlich e. V. startete Ende 2009
unter der Regie des Bündnis gegen Depression im
Kreis Groß-Gerau.
Ziel ist es, Schüler und Lehrer dafür zu sensibilisie-
ren, psychische Gesundheit zu fördern und psychi-
sche Erkrankungen zu verhindern. Schüler ab Klasse
9 setzen sich mit ihren persönlichen Vorstellungen
und eigenen Erfahrungen zum Thema seelische
Gesundheit in einem 4-stündigen Schulprojekt
auseinander. Das Herzstück des Projekttages ist
das Gespräch mit den »Experten in eigener Sache«:
Menschen, die psychische Krankheit erlebt haben
und die den Jugendlichen offen über ihre Erfahrun-
gen berichten. Moderatoren – Menschen, die im
beruflichen Umfeld mit seelischen Erkrankungen
zu tun haben – begleiten das Projekt vor Ort.
2016 fanden 13 Schulprojekte in vier Schulen im
Kreis statt. Insgesamt haben sich 333 Teilnehmer
mit dem Thema seelische Gesundheit ausführlich
beschäftigt. I
stecKBrieF
Bündnis gegen Depression Gründung 2004
träger: stiftung für seelische Gesundheit
Ziele und Maßnahmen: Verbesserung der situation depressiver Menschen sensibilisierung und Aufklärung der Öffentlichkeit
Fortbildungsangebote für verschiedene Berufsgruppen
Information für Betroffene und Angehörige
Seelisch fi t in Schule und Ausbildung
Weitere Informationen zum Bündnis gegen Depression erhalten Sie von: Bündnis gegen Depression im Kreis Groß-Gerau Projektkoordination: Anke Creachcadec Langgasse 44 64546 Mörfelden-Walldorf Telefon: 06105-966773 [email protected] www.bgd-gg.de
Organigramm
WH = Wohnheim
WG = Wohngemeinschaft
PSKB = Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle
SPFH = Sozialpädagogische Familienhilfe
Vorstand Margrit Hauter (Vorsitzende), Dr. Andreas Vogel (1. Stellvertreter),
Dieter Zeuch (2. Stellvertreter), Karl-Norbert Merz (Kassenwart),
Herlinde Löffler (Schriftführerin)
Mitgliederversammlung
GeschäftsführungSiegfried Schwaab
Bereich Rüsselsheim
Bereichsleitung
Willi Opp
Zentrum Rüsselsheim
Tagesstätte, Betreutes
Wohnen, Begleitetes
Wohnen, SPFH, Kaktus,
Familienpaten
Wohnverbund
Rüsselsheim
WH Rüsselsheim,
WG Rüsselsheim
Bereich Mörfelden-Walldorf
Bereichsleitung
Anke Creachcadec
Zentrum Mörfelden
PSKB, Betreutes Wohnen,
SPFH, Speisekammer
Bereich Mitte
Bereichsleitung
Peter Hüttenberger
Zentrum Groß-Gerau
PSKB, Tagesstätte,
Betreutes Wohnen, SPFH
Integrationsfachdienst
Bereich Süd
Bereichsleitung
Burkhard Held
Zentrum Biebesheim
PSKB, Tagesstätte,
Betreutes Wohnen,
Begleitetes Wohnen,
SPFH, Kaktus
Wohnheim Crumstadt
Wohnverbund Süd
WH Wolfskehlen,
WG Goddelau
Integrierte Versorgung
Arbeitsangebot
Kiosk Luise-Büchner-Schule
Wohnverbund Erfelden-Crumstadt- Groß-Gerau
Verbundleitung
Renate Marquardt-Keil
Wohnverbund
Erfelden-Crumstadt
WH Erfelden
WG Crumstadt
Wohnverbund
Groß-Gerau
WH Groß-Gerau
WG Groß-Gerau
VerwaltungPersonal, Buchhaltung, Sekretariat
Referentinder Geschäftsführung
Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit
Um ein qualitativ hochwertiges Betreuungsangebot aufrecht zu erhalten, ist dem SPV ein regelmäßi-
ges Fortbildungsprogramm für seine Mitarbeiter ein großes Anliegen. Wir organisieren dazu interne
Fortbildungen oder entsenden Mitarbeiter zu externen Veranstaltungen. Daneben legen wir großen Wert
auf die Vernetzung des SPV mit anderen Organisationen und die Mitarbeit in den für uns relevanten
Gremien.
2016 wurden Fortbildungen unter anderem zu folgenden Themen organisiert:
•Fortbildungen zu organisatorischen Fragestellungen Bundesteilhabegesetz, Arbeitsrecht, Brandschutz, Datenschutz, Fundraising, Führungskompetenzen,
•Mitarbeiterbezogene Fortbildungen
Konfliktmanagement, Umgang mit sexualisierter Gewalt, Gewaltfreie Kommunikation,
•Angebotsbezogene Fortbildungen
HPK-Workshop, Fachtagung Begleitetes Wohnen in Familien, Fachtagung Kinder psychisch kranker Eltern,
Berücksichtigung von Einkommen und Vermögen,
•thematische Fortbildungen
Diabetes mellitus, Demenz, Depressionen, Suizidgedanken und Suizidandrohungen, Arbeit mit Emotionen,
Familientherapie, Trauma und Flucht, Systemische Methoden in der Betreuung und Beratung,
Neue Medikamente.
In den folgenden Gremien ist der SPV, zum Teil federführend, vertreten:
•Steuerungsgruppe des Gemeindepsychiatrischen Verbundes im Kreis Groß-Gerau
•Sozialhilfekommission des Kreises Groß-Gerau
•Arbeitskreis der Geschäftsführer in der Sozialpsychiatrie Hessen
•AG Soziale Dienste
•LAG Integrationsfachdienste
•Arbeitskreis Integrationsfachdienste im DPWV
•Forensikbeirat Vitos Riedstadt
•AG Frühe Hilfen im Kreis Groß-Gerau
•Fachgruppe Soziale Psychiatrie im Paritätischen Wohlfahrtsverband
•Fachgruppe Arbeit und Beschäftigung im Paritätischen Wohlfahrtsverband
•Unabhängige Besuchskommission der Vitos Riedstadt
•Landesarbeitsgemeinschaft Integrationsbetriebe
•Bundesarbeitsgemeinschaft Integrationsbetriebe
•Liga der Freien Wohlfahrtspflege im Kreis Groß-Gerau
Fortbildung und Gremienarbeit 36 I 37
Statistische Erhebungen
Wohnheimplätze
Wohnheim Anzahl Wohnheimplätze
region Nord Rüsselsheim 5
region Mitte Groß-Gerau 5
region süd Riedstadt-Crumstadt 8
Riedstadt-Wolfskehlen 4
Riedstadt -Erfelden 15 (zzgl. 2 Plätze in integrierter
Wohngemeinschaft)
Gesamt 37
Wohnformveränderungen (Ein-/Auszüge)
Einzug ins Wohnheim aus Anzahl Personen
Klinik 2
eigener Wohnung 1
Begleitendes Wohnen in Familien 1
Auszug aus Wohnheim in Anzahl Personen
Seniorenheim 1
Wohngemeinschaft 1
Alternative Lebensform 1
Verstorben 1
Auslastung Betreutes Wohnen
Klienten des Betreuten Wohnens Anzahl Personen
weiblich 121
männlich 104
Gesamt 225
Wohnform Anzahl Personen
Betreutes Einzelwohnen 198
Betreute Wohngemeinschaft 27
Betreutes Wohnen
Auslastung des Tagesstättenangebotes
Tagesstättenbesucher Anzahl Personen
weiblich 189
männlich 169
Gesamt 358
anerkannte Platzzahl 100
Tagesstättenauslastung Auslastung in Prozent
Auslastung teilstationär 108,13 %
Auslastung ambulant 42,65 %
Auslastung Gesamt 150,78 %
Altersgruppe Anzahl Personen
18-30 Jahre 23
31-40 Jahre 72
41-50 Jahre 102
51-60 Jahre 99
älter als 60 62
Tagesstätten
Wohnheime
Auslastung Begleitetes Wohnen
Klienten des Betreuten Wohnens Anzahl Personen
Gesamt 17
Begleitetes Wohnen in Familien
38 I 39
Arten der Kontaktaufnahme
Kontaktaufnahme durch Anzahl Kontakte
Ärzte/Therapeuten 8
Fachklinik/stationäre Einrichtung 12
Verwandte/Freunde 60
Eigeninitiative 725
Sonstige (Medien/Umfeld) 134
Auslastung des Beratungsangebotes
Beratungskontakte Anzahl Personen
weiblich 487
männlich 474
Gesamt 961
Altersgruppe Anzahl der Personen
unter 18 Jahren 4
18-29 Jahre 205
30-39 Jahre 149
40-49 Jahre 221
50-59 Jahre 207
60 Jahre und älter 153
Alter unbekannt 22
Beratungsform Anzahl Personen
Einzelberatung 345
mehrfache Beratung 326
mehr als zehn Beratungen 290
Psychozoziale Kontakt- und Beratungsstellen
Auslastung Jugendhilfe
Jugendhilfe – Klienten Anzahl Personen
weiblich 3
männlich 4
Gesamt 7
Jugendhilfe/Kaktus
Beratungen u. Betreuungen in allen Bereichen
Kontaktart Anzahl Personen
Qualifizierte Beratung (1-5 Termine) 137
Begleitungsfälle (mehr als 5 Termine) 208
Initiative Inklusion/HePas 20
Erstberatungen von Betrieben 31
Gesamt 396
Betreuungsrelevante Erkrankungen bezogen auf Begleitungsfälle
Erkrankungen Anzahl Personen
psychische 119
hirnorganische/neurologische 21
Lernbehinderung, geistige Behinderung 14
organische 29
Sehbehinderung 3
Hörbehinderung 2
Körperbehinderung 20
Integrationsfachdienst
Begleitung und Beratung
Teilnehmer Anzahl Personen
weiblich 46
männlich 22
Gesamt 68
Altersgruppe Beratungen
18-29 Jahre 8
30-39 Jahre 10
40-49 Jahre 17
50-59 Jahre 22
60 Jahre und älter 11
Integrierte Versorgung Psychiatrie
GeschäftsführungSiegfried Schwaab
Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle
Carolin Beier, Ingrid Berninger, Rochelle Oser, Sabine Piossek, Margot Sebold, Marilena Wiese
Koordination ArbeitsangeboteAndrea Struth
Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit Anke Creachcadec
Bereich Rüsselsheim
Bereichsleitung Willi Opp
Mitarbeiter des Zentrums Rüsselsheim
Dominique Conty, Maria Da Cunha, Sidonio Fernandes, Johanna Götz, Alexandra Hättig, Sabrina Heinz,
Inge Heuser, Silan Karasahin, Michael Kritz, Christine Kunz-Diekmann, Tanja Liebmann, Monika Milona,
Matthias Polzin, Tobias Rübsamen, Regina Rübsamen-Kupper, Svenja Schenk, Susanne Schult, Jürgen
Weller, Gabriele Wunderle, Melanie Wesp, Ludwig Zrenner
Mitarbeiter des Wohnheims Rüsselsheim
Axel Klos, Isabell Lamby, Emmi Liepelt, Julia Malcherek, Tatjana Proskurakova, Gerlinde Stadion
Bereich Mörfelden-Walldorf Bereichsleitung Anke Creachcadec
Mitarbeiter des Zentrums Mörfelden
Gerhard Komp, Ute Behring, Albrecht Göthel, Andrej Holynskyj, Marita Juraschka, Gabriele Leinberger,
David Skalec, Besrat Tesafi, Lilja Zuskina
Bereich Mitte
Bereichsleitung Peter Hüttenberger
Mitarbeiter des Zentrums Groß-Gerau
Maryna Amoroso, Josefa Ballat, Susanne Bendig, Silvia Brand, Stefano Ciccarello, Ronja Halfmann, Juliane
Hauf, Silke Hein, Julian Hermann, Doris Herstein, Ellen Kraft, Michael Kritz, Pia Krzyzanowski, Petra Lutz,
Anne-Kathrin Mathia, Valentino Melchior, Holger Michels, Daniel Radke, Susanne Richter, Jutta Rothmaier,
Marieke Rudeck, Jan Sandner, Marion Schneider, Walter Schumacher, Nicole Seibel, Inga Silivirova,
Caroline Welker
Mitarbeiter des Integrationsfachdienstes
Nanny Bilek, Sybille Heuss, Franziska Karrock, Udo Nold, Bettina Plaschke, Konrad Schleißmann
Mitarbeiter des SPV 2016
Bereich Süd
Bereichsleitung Burkhard Held
Mitarbeiter des Zentrums Biebesheim
Carol Blaczek, Marie-Luise Buchmeier, Annette Essel, Victor Förster, Adelheid Germann, Panja Göttling,
Hannelore Graulich, Lena Hammann, Martin Hein, Jessica Held, Petra Heyse, Jutta Hoffmann, Domenik
Infuso, Sina Jilg, Sabrina Kaiser, Erna Kelbach, Sebastian Keller, Stephan Lerch, Katrin Petermann, Hüseyin
Sazakli, Caroline Seufert, Heidemarie Stolz, Edith Stock, Regina Wenner, Michael Wich
Mitarbeiterinnen des Wohnheims Crumstadt Iris Grellmann, Elisabeth Harder, Sandra Kalawski, Anne Müller, Andrea Rohmund, Lea Stolz, Elvira Wann
Mitarbeiterinnen des Wohnverbundes Süd
Carolina Lauer, Ildiko Pahler, Anna Rojecka, Jessica Schäfer, Stefanie Schulz
Mitarbeiter der Integrierten Versorgung Psychiatrie
Burkhard Held, Yvonne Sabrowsky, Jessica Schäfer, Heike Söhngen
Mitarbeiter des Kiosks der Luise Büchner-Schule
Maryna Amoroso, Burkhard Held, Natalie Preiß, Anna Rojecka
Wohnverbund Erfelden-Crumstadt-Groß-Gerau
Bereichsleitung Renate Marquardt-Keil
Mitarbeiter des Wohnverbundes
Elke Albrecht, Maria Belz, Pavo Benic, Vincente Blasquez, Stefanie Böttiger, Thomas Ciner, Frank Diller,
Blasko Dondras, Beata Drebes, Gerhard Drebes, Friederike Essel, Martin Hein , Sybille Helbig, Natalia Henze,
Ida Isakov, Conny Keyl, Jacqueline Krauth, Elke Kück, Tatjana Leis, Oliver Merkt, Olga Minich, Sabine Sahr,
Manuela Schäfer, Rolf Schmirmund, Anja Seligmann, Christian Siegl, Harald Wenner, Rebecca Wolf,
Yalcin Yildiz
Mitarbeiterinnen des Wohnheims Groß-Gerau
Melitta Ender, Esther Hoffmann, Galina Krieger, Sigrid Setzer
40 I 41
GeschäftsführungSiegfried Schwaab
Telefon 0 61 52. 92 40-10
GeschäftsstelleFrankfurter Straße 72
64521 Groß-Gerau
Telefon 0 61 52. 92 40-0
Telefax 0 61 52. 92 40-16
Bereich rüsselsheimBereichsleitung
Willi Opp
Telefon 0 61 42. 94 79-20
Zentrum rüsselsheimGeorg-Treber-Straße 59
65428 Rüsselsheim
Telefon 0 61 42. 94 79-16
Telefax 0 61 42. 94 79-15
Bereich Mörfelden-WalldorfBereichsleitung
Anke Creachcadec
Telefon 0 61 05. 273 62-0
Zentrum MörfeldenLanggasse 44
64546 Mörfelden-Walldorf
Telefon 0 61 05. 273 62-0
Telefax 0 61 05. 273 62-21
Bereich MitteBereichsleitung
Peter Hüttenberger
Telefon 0 61 52. 92 40-30
Zentrum Groß-GerauMainzer Straße 72
64521 Groß-Gerau
Telefon 0 61 52. 92 40-40
Telefax 0 61 52. 92 40-41
integrationsfachdienst (iFD) Darmstädter Straße 77
64521 Groß-Gerau
Telefon 0 61 52. 187 184-0
Telefax 0 61 52. 187 184-9
Bereich südBereichsleitung
Burkhard Held
Telefon 0 62 58. 94 18-16
Zentrum BiebesheimDammstraße 4
65484 Biebesheim
Telefon 0 62 58. 94 18-0
Telefax 0 62 58. 94 18-23
integrierte VersorgungFrankfurter Straße 72
64521 Groß-Gerau
Telefon 0 61 52. 92 40-18
Telefax 0 61 52. 92 40-16
Wohnverbund erfelden-crumstadt-Groß-GerauWohnheimleitung
Renate Marquardt-Keil
Telefon 0 61 58. 18 43-40
WohnheimWolfskehlerstraße 36
64560 Riedstadt-Erfelden
Telefon 0 61 58. 18 43-40
Telefax 0 61 58. 18 43-41
Ansprechpartner
42 I 43
Rüsselsheim
Groß-Gerau
Biebesheim
Kelsterbach
raunheim
Mörfelden-Walldorf
Gernsheim
Büttelborn
Nauheim
Bischofsheim
trebur
Ginsheim-Gustavsburg
Riedstadt
Zentrum Groß-Gerau64521 Groß-Gerau Mainzer Straße 72 Telefon 0 61 52. 92 40-40 Telefax 0 61 52. 92 40-41 [email protected]
Zentrum Biebesheim64584 Biebesheim Dammstraße 4 Telefon 0 62 58. 9418-0 Telefax 0 62 58. 9418-18 [email protected]
www.spv-gg.de [email protected]
Wie Sie zu uns finden, sehen Sie auf unserer Internetseite.
Zentrum Rüsselheim65428 rüsselsheim Georg-Treber-Straße 59 Telefon 0 61 42. 94 79-16 Telefax 0 61 42. 94 79-15 [email protected]
Zentrum Mörfelden64546 Mörfelden-Walldorf Langgasse 44 Telefon 0 61 05. 273-620 Telefax 0 61 05. 273-6221 [email protected]
Wir sind da, wo Sie uns brauchen
Beratungsstelle und gemeindepsychiatrische Dienste
Wohneinrichtungen
Tagesstätte
W
W
W
W
Sozialpsychiatrischer Verein Kreis Groß-Gerau e.V.
Geschäftsstelle
Frankfurter straße 72 i 64521 Groß-Gerau
www.spv-gg.de i [email protected]