Dialogforum zur Verwertung mineralischer Abfälle
Erfahrungen eines Abbauunternehmens
angesichts der Anforderungen des Leitfadens
13. Januar 2016
Dipl.-Ing. Johannes Bork
SEHRING Sand & Kies GmbH & Co.KG, 63225 Langen
SEHRING AG
KERN
GmbH & Co. KG
SEHRING Beton
GmbH & Co. KG SEHRING Sand & Kies
GmbH & Co. KG
Lieferant für Schüttgüter Lieferant von Transportbeton Lieferant von
Dienstleistungen im Bereich
Tiefbau und Abbruch
Führung und Verwaltung der
Tochter- und Beteiligungsfirmen
Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen
und zur Sanierung von Altlasten (BundesBodenschutzgesetz)
BBodSchV § 12, Absatz 9:
Es „sollen Verdichtungen, Vernässungen und
sonstige nachteilige Bodenveränderungen durch
geeignete technische Maßnahmen sowie durch
Berücksichtigung von Material und des Zeitpunktes
des Aufbringens vermieden werden“.
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Auszug aus dem Planfeststellungsbeschluss
zur Zulassung des Rahmenbetriebsplans
zur Auskiesung des WA22 (2008) des
Quarzsand- und –kiestagebaus „Langener Waldsee“
der Sehring Sand & Kies GmbH & Co KG
• Qualifizierte Rekultivierungsplanung notwendig
• Rohplanum mit Gefälle
• Nur geeignetes Bodenmaterial verwenden
• Schonender Umgang mit dem Boden
beim Ausbau, bei der Zwischenlagerung, beim Einbau
• Es sind geeigneten Maschinen und Geräte zu wählen
• Nur trockenen Boden bearbeiten
• Bodenschutzfachliche Begleitung
• Standortgutachten
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Kernaussagen des Leitfadens
• Qualifizierte Rekultivierungsplanung notwendig
• Rohplanum mit Gefälle
• Nur geeignetes Bodenmaterial verwenden
• Schonender Umgang mit dem Boden
beim Ausbau, bei der Zwischenlagerung, beim Einbau
• Es sind geeigneten Maschinen und Geräte zu wählen
• Nur trockenen Boden bearbeiten
• Bodenschutzfachliche Begleitung
• Standortgutachten
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Kernaussagen des Leitfadens
• Qualifizierte Rekultivierungsplanung notwendig
• Rohplanum mit Gefälle
• Nur geeignetes Bodenmaterial verwenden
• Schonender Umgang mit dem Boden
beim Ausbau, bei der Zwischenlagerung, beim Einbau
• Es sind geeigneten Maschinen und Geräte zu wählen
• Nur trockenen Boden bearbeiten
• Bodenschutzfachliche Begleitung
• Standortgutachten
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Kernaussagen des Leitfadens
Erfolgt der Einbau nicht hangabwärts,
entsteht eine gegen den Hang liegende
wasserstauende Schicht.
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Rohplanung mit Gefälle
• Qualifizierte Rekultivierungsplanung notwendig
• Rohplanum mit Gefälle
• Nur geeignetes Bodenmaterial verwenden
• Schonender Umgang mit dem Boden beim
Ausbau, bei der Zwischenlagerung, beim Einbau
• Geeigneten Maschinen und Geräte wählen
• Nur trockenen Boden bearbeiten
• Bodenschutzfachliche Begleitung
• Standortgutachten
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Kernaussagen des Leitfadens
1. Aufreissen. 2. Einbau
DURCHFÜHRUNG 1. Arbeitsschritt Aufreißen
Vor der Aufbringung der durch-wurzelbaren Bodenschicht ist das Verfüllmaterial 0,8 m bis 1,0 m tief aufzureißen. Dabei ist sicher zu stellen, dass das Gelände eine ausreichende Neigung hat, so dass Niederschlagswasser abflie-ßen kann und keine Staunässe entsteht.
Ripper
1. Aufreissen. 2. Einbau
DURCHFÜHRUNG 2. Arbeitsschritt Einbau
Aufbringen der durchwurzel-baren Bodenschicht. Hierbei dürfen weder das aufgerissene Verfüllmaterial noch die bereits aufgebrachte durchwurzelbare Bodenschicht befahren werden. Die Aufbringung der durchwur-zelbaren Bodenschicht erfolgt quer zum Hang in Gefällerich-tung durch Verkippen mittels Bagger.
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Arbeitsschritt 1
Das anstehende Verfüllmaterial wird gemäß [2] „ Arbeitsanweisung des Büros für
Hydro- und Umweltgeologie vom 25.02.2013“ mittels Raupe mit Aufreissrechen in
Gefällerichtung bearbeitet. Mit LKW überfahrene Spuren werden sukzessive vor
einer Überschüttung aufgerissen.
Raupe mit Aufreissrechen
Gefälle Aufgerissene Spuren
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Arbeitsschritt 2
Die durchwurzelbare Bodenschicht wird 1,70 [m] hoch auf die aufgerissene Fläche
des 1. Arbeitsschrittes gekippt. Auf dieser 1,70 [m] dicken Schüttung findet zum einen
der weitere Materialtransport mittels Dumper statt und zum anderen das einschieben
des Bodenmaterials auf der Fläche mit einer Raupe.
Die Raupe entspricht gemäß Anlage [1] den Vorgaben der Anlage [2].
Das Erdbaugerät hat 812 [mm] breite Ketten (>600 [mm] gem. [2]) und eine
Flächenpressung von 3,8 [N/cm²] (< 4 [N/cm²] gem. [2]).
Durch die Dicke von ca. 1,70 [m] soll eine durchgängige Verdichtung des
Schüttkörpers vermieden werden. Für eine Überfahrung mit der o.g. Raupe ist nach
Aussage des o.g. Büros mit einer Verdichtung der Schüttung nur in den obersten 0,40
[m] zu rechnen, die im folgenden Arbeitsschritt 3 wieder aufgelockert werden sollen.
OK durchwurzelbare Bodenschicht Verdichteter Bereich 0,40 [m]
1,30 [m]
Anstehender Boden
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Arbeitsschritt 3 Die eingebaute durchwurzelte Bodenschicht des Arbeitsschrittes 2 wird anschließend mittels
Stech-Hublockerer in einer Tiefe von 0,70 [m] tiefengelockert. Die in den oberen 0,40 [m] ver-
dichtete Bodenschicht der Arbeitsschrittes 2 wird dadurch vollständig durchfahren und gelockert.
Eine anschließende direkte Überfahrung dieser gelockerten Schicht findet dann nicht mehr statt.
Die Nachweisführung für eine erfolgreiche Teifenlockerung wird mit Künzelversuchen erbracht.
OK durchwurzelbare Bodenschicht Verdichteter Bereich
0,40 [m]
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Arbeitsschritt 4
Auf die tiefenglockerte Bodenschicht wird mit der o.a. Raupe Oberboden aufgetragen.
Dieser wird nach Fertigstellung der Andeckung entweder mit dem Verfahren unter
Arbeitsschritt 3 erneut gelockert, mit einem Spatenpflug bearbeitet und gefräst mittels
Bodenfräse, so dass die obere verdichtete Lage von 0,40 [m] wiederum aufgelockert
und gemäß Anlage [3]
bereit für die Ansaat ist.
OK Oberboden 0,30 [m] OK durchwurzelbare Bodenschicht 1,70 [m]
Anstehender Boden
• Qualifizierte Rekultivierungsplanung notwendig
• Rohplanum mit Gefälle
• Nur geeignetes Bodenmaterial verwenden
• Schonender Umgang mit dem Boden
beim Ausbau, bei der Zwischenlagerung, beim Einbau
• Es sind geeigneten Maschinen und Geräte zu wählen
• Nur trockenen Boden bearbeiten
• Bodenschutzfachliche Begleitung
• Standortgutachten
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Kernaussagen des Leitfadens
BEGRÜNDUNG DER BESCHRIEBENEN VORGEHENSWEISE
Einbau mit geeignetem Wassergehalt/geeigneter Kon-sistenz: Durch den Einbau mit geeignetem Wassergehalt und geeigneter Konsistenz wird eine Verschlämmung und die Bildung von Staunässehorizonten vermieden.
Einbau Nicht bindiger Boden Bindiger Boden
optimal Fühlt sich trocken an. Wird bei
Wasserzugabe leicht dunkler.
Lässt sich nicht kneten. Ein fingerdickes
Stück lässt sich Rollen, aber zerbröselt beim
Ausrollen auf Streichholzdicke. Wird bei
Wasserzugabe deutlich dunkler.
möglich Fühlt sich leicht feucht an. Probe mit
Stechrohr oder Bohrstock nehmen
und mit kleinem Hammer auf das
Rohr schlagen. Es darf sich keine
Feuchtigkeit oder Glanz auf der Probe
zeigen. Dunkelt bei Wasserzugabe
nicht nach.
Ein fingerdickes Stück lässt sich auf
Streichholzdicke ausrollen ohne zu
zerbröseln. Mit der Hand schwer knet- und
eindrückbar. Dunkelt bei Wasserzugabe
nicht nach.
nicht möglich Probe mit Stechrohr oder Bohrstock
nehmen und mit kleinem Hammer auf
das Rohr schlagen. Wasser sammelt
sich auf der Probe oder die Probe
zerfließt.
Ein fingerdickes Stück lässt sich auf unter
Streichholzdicke ausrollen. Leicht knet- und
eindrückbar
Die Prüfung des geeigneten Feuchtegehalts kann in Anlehnung an DIN 19731
nach folgender Methode erfolgen:
• Qualifizierte Rekultivierungsplanung notwendig
• Rohplanum mit Gefälle
• Nur geeignetes Bodenmaterial verwenden
• Schonender Umgang mit dem Boden
beim Ausbau, bei der Zwischenlagerung, beim Einbau
• Es sind geeigneten Maschinen und Geräte zu wählen
• Nur trockenen Boden bearbeiten
• Bodenschutzfachliche Begleitung
• Standortgutachten
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Kernaussagen des Leitfadens
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Einflussfaktoren für eine erfolgreiche
Rekultivierung durch Aufforstungen
• Vorausschauende Rekultivierungsplanung
• Basisgelände geneigt und tiefengelockert
-> Vermeidung Staunässe
• Geeignetes Bodenmaterial für die durchwurzelbare Bodenschicht
• Unverdichteter Bodeneinbau bei trockenem Wetter
• Bodenverbesserung durch Zwischenbegrünung z.B. mit Phacelia
-> Bodenaufschluss durch Wurzeln
-> Dämpfung der Begleitvegetation
-> Minimierung von Nähstoffauswaschungen
-> Humusakkumulation
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Einflussfaktoren für eine erfolgreiche
Rekultivierung durch Aufforstungen
• Standortgutachten
• Wenn erforderlich Nährstoffoptimierung durch Düngung
• Passende Baumartenwahl
• Beste Pflanzenqualität keine Tiefkühlware
• Sorgfältige Pflanzung Lochpflanzung mit Erdbohrgerät bei günstiger Witterung
• Solider Pflanzenschutz gegen Verbiss Zäune, ggf. Tubexröhren
• Keine Schädlinge: Mäuse, Käfer, Pilze,…
• Günstiges Klima: frostfrei
• Gute Wasserbedingungen
• Regelmäßige Kulturkontrollen und Anwuchspflege
• Erfolgreiche Rekultivierung
• Schnelle Abnahme
• Anerkennung der Leistung in der Öffentlichkeit
• Beendigung der Bergaufsicht
• Rückgabe an den Eigentümer der Flächen
• Rückgabe der Bürgschaften durch die Behörde
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Ziele des Bergbauunternehmens