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Endlagersituation, Stand und Ausblick
KTG Sektion Sachsen
Schloss Albrechtsberg, Dresden
2. November 2006
Dr. Bruno Thomauske
Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH, Hamburg
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 2
Themen
Foto: Marco Knisse Schachtanlage Konrad Kernkraftwerk Brunsbüttel
• Situation der nuklearen Entsorgung in Deutschland
• Anforderungen an die Endlagerung
• Alternative Standortsuche
• Perspektiven der Endlagerung in Deutschland
Zwischenlager Krümmel
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 3
Organisation Vattenfall-Gruppe
Vattenfall AB
Vattenfall
Europe
Vattenfall
Nordic
Vattenfall
Poland
Nr. 4 in Europa
Nr. 3 in Deutschland
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 4
Abfallmengen
Vernachlässigbar wärmeentwickelnde Abfälle:
Gesamtmenge gemäß Vereinbarung zwischen
Bundesregierung und EVU
Hochradioaktive Abfälle und abgebrannte Brennelemente:
BE: 10.000 t
HAW: 7.000 t
0
50.000
100.000
150.000
200.000
250.000
300.000
350.000
2000 2010 2020 2030 2040
Jahr
Vo
lum
en
[m
3]
EVU
Öffentl. Hand
Summe
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 5
Situation der Zwischenlagerung in Deutschland
Zwischenlager Brunsbütte, Abluftseite
Standort-Zwischenlager Brunsbüttel
Interimslager Krümmel
• Zentrale Zwischenlager in Ahaus und
Gorleben
• Zwischenlager Nord in Lubmin
• Zwischenlager Obrigheim
• 4 Interimslager an den Standorten
Neckarwestheim, Philippsburg, Biblis und
Krümmel
• Standort-Zwischenlager Lingen
• Die ab Ende 1999 beantragten Standort-
Zwischenlager befinden sich teilweise bereits in
Betrieb (z.B. Brunsbüttel, Grafenrheinfeld,
Grohnde, Biblis, Gundremmingen)
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 6
Situation der Endlagerung
• Gorleben, Moratorium seit 01.10.2000
• Konrad
- Genehmigung am 05.06.2002 erteilt aber beklagt,
- Oberwaltungsgericht Lüneburg hat am 08.03.2006 die
Klagen ohne Zulassung einer Revision abgewiesen,
- Kläger haben Nichtzulassungsbeschwerden eingereicht
• Andere Standorte in verschiedenen Wirtsgesteinen
- AkEnd-Empfehlungen liegen seit Dezember 2002 vor
- Standortuntersuchungen finden nicht statt
Lösung der Entsorgungsfrage ist offen
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 7
Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD vom 11.11.2005
CDU, CSU und SPD bekennen sich zur nationalen
Verantwortung für die sichere Endlagerung radioaktiver
Abfälle und gehen die Lösung dieser Frage zügig und
ergebnisorientiert an. Wir beabsichtigen in dieser
Legislaturperiode zu einer Lösung zu kommen.
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 8
Themen
Foto: Marco Knisse
• Situation der nuklearen Entsorgung in Deutschland
• Anforderungen an die Endlagerung
• Alternative Standortsuche
• Perspektiven der Endlagerung in Deutschland
Schachtanlage Konrad Kernkraftwerk Brunsbüttel Zwischenlager Krümmel
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 9
Entsorgungskonzept bis 1998
Projekt Geologische
Formation Ziel / Zweck Stand
Gorleben Salzstock Endlager für alle Arten
radioaktiver Abfälle
insbesondere
hochradioaktiver und
Wärme entwickelnder
Abfälle
Moratorium seit 01.10.2000,
Dauer: 3 – 10 Jahre
Konrad Eisenerz Endlager für radioaktive
Abfälle mit
vernachlässigbarer
Wärmeentwicklung
Genehmigung am 05.06.2002 erteilt aber
beklagt
Gericht weist Klagen am 08.03.2006 ohne
Zulassung einer Revision ab
Kläger haben Nichtzulassungsbeschwerde
eingereicht
Urteilsbegründung: 03.07.2006
5 Monate später wird der Planfest-
stellungsbeschluss vollziehbar
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 10
Erkundungsbergwerk Gorleben
Elbe
Schacht Gorleben 2
Schacht Gorleben 1
Pilotkonditionierungsanlage Brennelement-Zwischenlager
Nukleares Abfalllager
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 11
Gorleben – Mythen
1. Standort wurde ohne Durchführung eines
Auswahlverfahrens durch politische Entscheidung
festgelegt
2. Salz ist als Wirtgestein ungeeignet, der Salzstock Gorleben
ist als Endlagerstandort ungeeignet
3. Ein neues Standort-Suchverfahren ist erforderlich um
• den bestgeeigneten Standort zu finden
• das bestmögliche und sicherste Endlager zu
realisieren zu können
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 12
Auswahl des Standortes Gorleben - Mythen
Die Auswahl des Standortes Gorleben erfolgte nicht
durch einen Auswahlprozess
• Die Standortfestlegung war eine Entscheidung des
damaligen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht
• Politische Entscheidung (geringe Bevölkerungsdichte)
• Kein systematischer Auswahlprozess
• Keine Auswahlkriterien
• Keine Beteiligung der Öffentlichkeit
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 13
Auswahl des Standortes Gorleben – Realität (1)
1963 - 1965 Entscheidung zur Endlagerung in tiefen
geologischen Form ationen; Festlegung
W irtsgeste in Salz
1972 - 1976 Standortausw ahlverfahren durch BM FT unter
um welt- und s icherheitstechnischen K riterien
26 S tandortm öglichkeiten im Bundesgebiet
davon 8 a ls besonders günstig e ingestuft
(norddeutsche Salzstöcke)
U ntersuchung W ahn, Lutterloh, L ichtenhorst
w egen P rotestaktionen unterbrochen
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 14
Auswahl des Standortes Gorleben – Realität (2)
1976 - 1977 E inrichtung e iner in term in isterie llen Arbeitsgruppe
des Landes N iedersachsen, Z ie l: Ausw ahl para lle l und
unabhäng ig von der Bundesreg ierung
Ausw ahlkriterien:
- G röße : 140 23 Salzstöcke
- Tiefenlage, konkurrierende N utzungsansprüche :
13 Salzstöcke
- B ew ertungsrichtlin ie B M I :
4 Salzstöcke (W ahn, L ichtenhorst, G orleben, H öfer)
- G rundw asservorranggebiete, T iefenlage, U nverritztheit :
1 Salzstock (G orleben)
Ergebnis : G orleben w urde vom Land N iedersachsen
dem Bund a ls optim aler S tandort vorgeschlagen;
Bundesregierung hat d iesem Vorschlag nach Prüfung
zugestim m t.
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 15
Auswahl des Standortes Gorleben – Realität (3)
Beteiligung der Öffentlichkeit:
• Informationsveranstaltungen
• Diskussionsveranstaltungen,
Bürgergespräche
• Gorleben Hearing
Niedersächsische
Landesregierung,
Bundesregierung und
nachgeordnete Behörden
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 16
Eignung von Salz als Wirtsgestein - Mythen
Salz ist als Wirtsgestein ungeeignet
• In anderen Ländern werden Ton- oder
Granitformationen bevorzugt
• Hohe Wasserlöslichkeit von Salz
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 17
Eignung von Salz als Wirtsgestein - Realität
Vorteile von Salz:
• Hohe Wärmeleitfähigkeit,
• Geringe Permeabilität für Wasser und Gas,
• Geringer Wassergehalt,
• Hohe Plastizität, die sich bei zunehmender Temperatur und
zunehmendem Druck weiter erhöht dichter Einschluss,
Selbstheilung von Klüften und Rissen
• Gute mechanische Eigenschaften – Vorteile für bergbauliche
Tätigkeiten,
• Die meisten Salzformationen sind über 240 Mio. Jahre alt.
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 18
Eignung des Salzstockes Gorleben – Mythen
Der Salzstock Gorleben ist als Endlagerstandort ungeeignet
• Eine zweite geologische Barriere fehlt
• Die "Gorlebener Rinne" - eine eiszeitliche Rinne aus
durchlässigem sandigem Material, die in den Salzstock
einschneidet, verneint eine Eignung
• Kontakt zwischen Salzstock und Grundwasser
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 19
Eignung des Salzstockes Gorleben – Realität
Eignungshöffigkeit ist gegeben
Kom plizierte geologische S truktur und intensive
Verfaltungen der Schichten im Infrastrukturbereich,
Iso lierte Laugenvorkom m en in den Hauptanhydrit -
schollen ohne Verbindung zum Salzspiegel,
Im Erkundungsbereich 1 zeichnet sich das für eine
Endlagerung nutzbare Hauptsalz der S taßfurt -Serie
durch eine einfache S tratigraphie und eine beträchtliche
horizontale Ausdehnung (ca. 500 m ) aus.
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 20
Gorleben, Erkundungsergebnisse
Salzstock Gorleben, Vertikalschnitt Salzstock Gorleben, Horizontalschnitt
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 21
Gorleben – Erklärung der Bundesregierung
Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den
Elektrizitätsversorgungsunternehmen vom 14. Juni 2000 / 11. Juni 2001.
Anlage 4: Erklärung des Bundes zur Erkundung des Salzstockes in Gorleben:
"……Die bisherigen Erkenntnisse über ein dichtes Gebirge und damit
die Barrierefunktion des Salzes wurden positiv bestätigt. Somit
stehen die bisher gewonnenen geologischen Befunde einer
Eignungshöffigkeit des Salzstockes Gorleben zwar nicht
entgegen."
Unterschrieben von:
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 23
Notwendigkeit einer erneuten Standortsuche – Mythen
Eine erneutes Standortauswahlverfahren ist
erforderlich um
• den bestgeeignetsten Standort zu finden
• das bestmögliche und sicherste Endlager zu finden
• die Öffentlichkeit einzubinden, damit eine breite
Akzeptanz erzielt werden kann
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 24
Notwendigkeit einer erneuten Standortsuche – Realität (1)
• Durch eine neue Standortsuche kann niemals der bestmögliche Endlagerstandort gefunden werden sondern lediglich ein Standort mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit für eine Eignung.
• Die Eignung eines Standorts für die Erkundung korreliert nicht unbedingt mit der Eignung als Standort für ein Endlager.
• Die Sicherheit kann nur durch eine standortspezifische Sicherheitsanalyse auf Basis untertägiger Erkundungsergebnisse nachgewiesen werden.
• Gemäß Atomgesetz muss ein geeigneter Standort gefunden werden – nicht aber ein bestmöglicher Standort.
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 25
Notwendigkeit einer erneuten Standortsuche – Realität (2)
• Was ist zum Beispiel sicherer: Die bessere Wärmeleitfähigkeit von Salz oder die geringere Wasserlöslichkeit von Ton?
• Für eine vergleichende Standortbewertung müssten hunderte von Parametern und tausende von möglichen Wechselwirkungen betrachtet und bezüglich ihrer Relevanz bewertet werden.
• Es ist unmöglich, verlässliche Auswahlkriterien und Bewertungsschemata für ein Ranking verschiedener Standorte (insbesondere in verschiedenen Wirtsgesteinen ) zu finden.
• Es ist unmöglich, den besten / sichersten Standort zu finden.
Selbst wenn dies theoretisch möglich wäre, könnte nur der beste von den zwei oder drei untertägig erkundeten Standorten gefunden werden, niemals aber der am besten geeignete Standort des Gesamtgebiets der Bundesrepublik Deutschland.
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 26
Szenarium für weitere Entwicklung - Gorleben
So genannte Zweifelsfragen zu Salz/Gorleben sind abgearbeitet
a) Erkundung wird jetzt wieder aufgenommen,
Eignung wird abschließend geprüft,
Genehmigungsverfahren wird abgeschlossen,
Betriebsbeginn Endlager vor 2030
b) Einbringung eines Standortauswahlgesetzes in dieser
Legislaturperiode,
Beginn Standortauswahl in der nächsten Legislaturperiode,
Aufnahme Endlagerbetrieb nach 2050
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 27
Schachtanlage Konrad, Schacht 1
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 29
Szenarium für weitere Entwicklung - Konrad
Gerichtsentscheidung: 8. März 2006
Schriftliche Urteile / Urteilsbegründungen: 3. Juli 2006
Planfeststellungsbeschluss wird 5 Monate nach Versand vollziehbar: Dezember 2006
a) Entscheidung zur Errichtung zeitnah,
Durchführung der Änderungsverfahren,
Beginn der Errichtung > nächste Legislaturperiode
b) Entscheidung zur Errichtung nach Revisionsverfahren
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 30
Themen
Foto: Marco Knisse
• Situation der nuklearen Entsorgung in Deutschland
• Anforderungen an die Endlagerung
• Alternative Standortsuche
• Perspektiven der Endlagerung in Deutschland
Schachtanlage Konrad Kernkraftwerk Brunsbüttel Zwischenlager Krümmel
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 31
Dauer des Auswahlverfahrens bis Standortentscheidung
Start:
weiße Deutschlandkarte
Identifizierung potentiell
geeigneter Regionen
Freiwilligkeitsabfrage,
Eingrenzung auf 5 Gebiete
Übertägige
Erkundung
Entscheidung über 2 Standorte
für untertägige Erkundung
Untertägige
Erkundung
Entscheidung über
Standort für Endlager
129 10
Verfahrensschritte
1 19 20132 7 14 15 168 11 21
Jahre
236543 2217 18
23 Jahre
17 Jahre
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 32
Vollständige Um fahrung
der Erkundungsbereiche
G enehm igungsverfahren
Herstellung der
Endlagerschächte
Errichtung des
Endlagers
Betrieb
23 24129 10 17 18
Verfahrensschritte
1 19 20132 7 14 15 168 11 21
Jahre
256543 22
25 Jahre
Dauer des Verfahrens ab Standortentscheidung bis Inbetriebnahme
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 33
AkEnd-Verfahren
Gorleben
Jahr
1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 20101970 20552035 2040 2045 20502015 2020 2025 2030
M oratorium
2005
?
Auswahlverf. obertägige und untertägige E rkundung, Schächte
Auswahlverfahren, E rkundung
Standort-
entscheidung
Standort-
entscheidung
G enehm .
Schächte
Erk.
G enehm .
Errichtung
Inbetrieb-
nahm e
Erk. E rricht.
Inbetrieb-
nahm e
Zeitbedarf im Vergleich
Neubeginn Standortsuche
? ?
?
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 34
Vergleich von Salz und Tongestein als Wirtsgestein
Salz : hom ogen, E igenschaften beschre ibbar und
übertragbar
Ton : kom plexe stoffliche E igenschaften
(vie le Tonkategorien unterschied licher Zusam -
m ensetzung), n icht übertragbar, hohe Variab ilitä t
in räum lich engem Abstand
aufw ändige E rkundung gerade be i Ton
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 35
Kenntnisstand zu Ton
G eringer Kenntn isstand
W echselw irkungen Ton / Lösungen: w enig bekannt
W echselw irkungen Ton / Abfä lle : w enig bekannt
Voraussetzungen / Instrum entarien zur D urchführung
einer Langzeits icherheitsanalyse: N icht vorhanden
Forschungs- / Entw icklungsaufw and zur Bere itste llung
der W erkzeuge: 15 - 20 Jahre
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 36
Vergleich von Salz und Tongestein - Sicherheit
gering (höhere Perm ea-
bilitä t für G as im Ver-
g le ich zu Ton)
hoch (geringe
Perm eabilitä t für G as)
D ruckaufbau aus
Korrosion
gering / bekanntkom plex / wen ig bekannt
W echselw irkungen /
geochem ische
R eaktionen
Basisszenario: s icherer
E inschluss, ke ine
Fre isetzung
Ausbreitung über
D iffusionLangzeits icherheit
hoch
3,5 – 5 W / (m · K )
gering
0,8 – 2,5 W / (m · K )W ärm ele itfäh igkeit
200°C100°CG renztem peratur
Endlager in SalzEndlager in Ton
gering (höhere Perm ea-
bilitä t für G as im Ver-
g le ich zu Ton)
hoch (geringe
Perm eabilitä t für G as)
D ruckaufbau aus
Korrosion
gering / bekanntkom plex / wen ig bekannt
W echselw irkungen /
geochem ische
R eaktionen
Basisszenario: s icherer
E inschluss, ke ine
Fre isetzung
Ausbreitung über
D iffusionLangzeits icherheit
hoch
3,5 – 5 W / (m · K )
gering
0,8 – 2,5 W / (m · K )W ärm ele itfäh igkeit
200°C100°CG renztem peratur
Endlager in SalzEndlager in Ton
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 37
Vergleich von Salz und Tongestein - Endlagerkonzept
nicht erforderlicherforderlichAusbau
einfacher
SchleuderversatzBentonitform steineVersatz
5 a
8 – 19 a
50 a
30 – 90 a (ohne M O X)
M indestzw ischen-
lagerzeit
H AW -Kokillen
Brennelem ente
(S treckenlagerung)
0,2 km 2
0,8 km 2
0,4 km 2
0,9 km 2
6,8 km 2
5,8 km 2
Flächenbedarf
H AW
Brennelem ente
- Streckenlagerung
- Bohrlochlagerung
Endlager in SalzEndlager in Ton
nicht erforderlicherforderlichAusbau
einfacher
SchleuderversatzBentonitform steineVersatz
5 a
8 – 19 a
50 a
30 – 90 a (ohne M O X)
M indestzw ischen-
lagerzeit
H AW -Kokillen
Brennelem ente
(S treckenlagerung)
0,2 km 2
0,8 km 2
0,4 km 2
0,9 km 2
6,8 km 2
5,8 km 2
Flächenbedarf
H AW
Brennelem ente
- Streckenlagerung
- Bohrlochlagerung
Endlager in SalzEndlager in Ton
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 38
Konsequenzen
Ein Endlager in Ton erfordert im Vergleich zu Salz:
eine um den Faktor 6 größere Streckenlänge
eine etwa um den Faktor 5 größere Behälterzahl
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 39
Fazit für die Endlagerung in Deutschland
Zeitbedarf b is zur Inbetriebnahm e e ines Endlagers in Ton :
20 Jahre b is Beginn der S tandortuntersuchung
(Forschung, Entw icklung, Bere itste llung W erkzeuge)
20 Jahre ab Beginn der übertäg igen E rkundung b is zur
S tandortentscheidung (AkEnd-Verfahren)
25 Jahre für E rkundung, G enehm igungsverfahren,
E rrichtung
Endlager in Ton n icht vor 2070
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 40
Zusammenfassende Bewertung zu Salz / Ton
Endlagerung erscheint in Salz und in Ton möglich
Wissensstand über den Nachweis der Eignung
eines Standortes in Ton ist gering
Endlager in Ton ist nicht bedarfsgerecht verfügbar
(Gorleben ab 2025, Endlager in Ton nicht vor 2070
realisierbar)
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 41
Themen
Foto: Marco Knisse
• Situation der nuklearen Entsorgung in Deutschland
• Anforderungen an die Endlagerung
• Alternative Standortsuche
• Perspektiven der Endlagerung in Deutschland
Schachtanlage Konrad Kernkraftwerk Brunsbüttel Zwischenlager Krümmel
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 42
Zeitbedarf bis Inbetriebnahme Endlager
Neue Standortsuche
Zeitbedarf: 48 Jahre
Betriebsbeginn: > 2050 (> 2070 bei Ton)
Fortführung Gorleben
Zeitbedarf: 15 Jahre
Betriebsbeginn: ~ 2020
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 43
Forderungen an die Entsorgungspolitik
• Weitererkundung des Salzstockes Gorleben
Die grundsätzliche Geeignetheit von Salz als Endlagermedium ist bereits
nachgewiesen.
Die Weitererkundung dient den Zielen:
Nachweis der Geeignetheit des Salzstockes Gorleben zur Endlagerung
insbesondere hochradioaktiver, wärmeentwickelnder Abfälle,
Nachweis der hinreichenden Größe des Salzstockes Gorleben zur
Aufnahme aller in der Bundesrepublik Deutschland anfallender Abfälle,
• Errichtung und Inbetriebnahme des Endlagers Konrad
Die Genehmigung für das Endlager und damit der Nachweis der Sicherheit
und der Machbarkeit liegen vor,
Das OVG Lüneburg hat den Planfeststellungsbeschluss in allen Punkten
bestätigt.
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 44
Hintergründe der politischen Kontroverse (1)
Verhinderung des
W eiterbetriebs der
Kernkraftwerke
Abschalten der KKW
wegen Überschreitung
des Aktiv itätsinventars
Behinderung des
Fortschritts bei der
Endlagerung
(Junktim bezüglich
Betrieb KKW gem äß
früherem A tom gesetz)
Verhinderung von
T ransporten
(Verstopfungs-
strategie)
Kernkraft-
werke
Transporte
ZielStrategieThem a
Verhinderung des
W eiterbetriebs der
Kernkraftwerke
Abschalten der KKW
wegen Überschreitung
des Aktiv itätsinventars
Behinderung des
Fortschritts bei der
Endlagerung
(Junktim bezüglich
Betrieb KKW gem äß
früherem A tom gesetz)
Verhinderung von
T ransporten
(Verstopfungs-
strategie)
Kernkraft-
werke
Transporte
ZielStrategieThem a
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 45
Hintergründe der politischen Kontroverse (2)
Thema Strategie Ziel
Endlage-rung
Neubeginn der Endlagersuche (neues Verfahren, neue Kriterien); die Entsorgungsfrage soll dauerhaft ungelöst bleiben
Verhinderung
des Wieder-
einstiegs in die
Kernener-
gienutzung
Konrad
Gorleben
Ein-Endlager-Konzept zur Verhinderung Konrads
"Zweifelsfragen", neue Sicherheitskriterien, Weitererkundung erst nach Auswahlprozess
1998 - 2005
02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 46
Hintergründe der politischen Kontroverse (3)
Thema Strategie Ziel
Endlage-rung
Neubeginn der Endlagersuche
Verhinderung
des Wieder-
einstiegs in die
Kernener-
gienutzung
best-möglicher Standort
Vergleichende Standortunter- suchung und –bewertung ("beschleunigtes" Auswahl- verfahren)
Voraussetzung:
- Erarbeitung von Bewertungskriterien
- regulatorische Festlegungen
> 2005