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Rhythmische Grundlagen Torsten Pfeffer
kick the flame
The Beginning
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CajonThe BeginningRhythmische Grundlagen
Torsten Pfeffer
kick the flame
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Impressum
1. Auflage, 2010
Gestaltung, Umschlag: Martin Uhlig
Herausgeber: Kick The Flame Musikverlag
2010 by Kick The Flame Musikverlag
Rajk Barthel
Ludwig Hupfeld Strae 16
D-04178 Leipzig
Germany
Mail: [email protected]
Tel.: +49 341 35 14 62 06
All rights reserved. Unauthorized copying and using prohibited.
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Vorwort
Dieses Heft richtet sich an Cajonspieler, die Grundwissen und Fhigkeiten auf dem Gebiet der
Rhythmik erlangen oder bereits Erlerntes vertiefen wollen.
Es werden musikalische Grundbegriffe erlutert und beispielhaft vorgefhrt, die Regelnrhythmische Notation sukzessive erarbeitet und auf vier Spieltechniken der Cajon
angewandt, unterschiedliche Vortragsmglichkeiten besprochen und Modelle fr diverse
Taktarten und Taktwechselvarianten vorgestellt. Hinweise zum ben und die durchgngigen
Handsatzangaben ergnzen das Material und erleichtern das Selbststudium.
Der Lehrgang unterteilt sich in drei Kapitel, mit je einem theoretischen Teil mit kurzen
Beispielen, und einem, das jeweilige Kapitel abschlieenden, praktischen Anwendungsteil
mit Spielstcken. Alle bungen sind fr Cajon konzipiert und dienen dem zielgerichteten
Erlernen der grundlegender Spieltechniken des Instrumentes.Systematisch wird ein verlssliges Fundament fr die persnliche musikalische
Weiterentwicklung gelegt und Wissenslcken sowie spieltechnische Unklarheiten beseitigt.
Der Student erlangt die Befhigung, sich neue Literatur fr sein Instrument zu erschlieen
und wird in die Lage versetzt, selbstndig musikalisch zu arbeiten.
Als Begleit- bzw. Ergnzungsmaterial empfehle ich:
Cajon (Solo und Duo)
Elementare EtdenElementare EtdenElementare EtdenElementare Etden fr Cajon
by Torsten Pfeffer
Kick the Flame Publishing 2010
erscheint 2010
Cajon
Das groe Lehrbuch fr CajonDas groe Lehrbuch fr CajonDas groe Lehrbuch fr CajonDas groe Lehrbuch fr Cajon
by Conny Sommer
www.conny-cajon.com
Cajon (Solo und Duo)
Progressive EtdenProgressive EtdenProgressive EtdenProgressive Etden fr Cajon
by Torsten Pfeffer
Kick the Flame Publishing 2009
Cajon Ensemble
Irish SuiteIrish SuiteIrish SuiteIrish Suite fr 4 Cajones
by Torsten Pfeffer
Kick the Flame Publishing 2010
Fragen, Anmerkungen, Vorschlge und mehr zum Thema Percussion auf:
www.pfeffer-percussion.dewww.pfeffer-percussion.dewww.pfeffer-percussion.dewww.pfeffer-percussion.de
Viel Freude beim Lernen, Spielen und Ausprobieren wnscht
Torsten Pfeffer.Leipzig, im Februar 2010
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Kapitel I
1. Metrum, Takt und Rhythmus ...............................................................................................................
2. Notation ......................................................................................................................................................
3. Die Grundspieltechniken auf der Cajon ..........................................................................................4. Hinweise zu den bungen ....................................................................................................................
5. bung 1 5 .................................................................................................................................................
Kapitel II
6. Dynamik ......................................................................................................................................................
7. Wiederholung & Faulenzer ..................................................................................................................
8. Neue Taktarten: 3/8, 5/8, 6/8 und 7/8 ..............................................................................................
9. Achtel- und Sechzehntelnoten .........................................................................................................
10. bung 6 10 ..............................................................................................................................................
Kapitel III
11. Rhythmus & Groove ................................................................................................................................
12. Taktwechsel ...............................................................................................................................................
13. Punktierungen und Haltebgen .........................................................................................................
14. Erweiterte Schlagtechnik: Der Slap ..................................................................................................
15. Crescendo und Decrescendo ...............................................................................................................16. bung 11 13 ..............................................................................................................................................
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Kapitel I
1. Metrum, Takt und Rhythmus
Ein gleichmiger Puls wird in der Musik als Metrumbezeichnet. Erhlt dieser in regel- oder
auch unregelmigen Abstnden Schwerpunkte, dann entsteht eine Taktierung, deren
kleinster Baustein (von einem Schwerpunkt zum nchsten gleich starken Schwerpunkt) als
Takt bezeichnet wird. Die Dauer eines Tones (bzw. die Zeit die vergeht, bis die nchste Note
oder Pause gespielt wird) nennt man Notenwert. Bei der zeitlichen Aufteilung des Taktes
(oder auch mehrerer Takte) in lange und kurze Notenwerte, spricht man von Rhythmisierung
bzw. Rhythmus.
Bsp. 1.01) gleichmiger Puls ohne Schwerpunkte = Metrum
Bsp. 1.02) Schwerpunkt innerhalb des Metrums fhren zum Takt ( > ist eine Akzentzeichen)
Bsp. 1.03) Taktierung durch Taktstriche
MetronomMetronomMetronomMetronomZur Kontrolle des Metrums wird das Metronomverwendet. Das Gert gibt durch ein
gleichmig Klicken einen Puls von 40 bis zu 208 Anschlgen pro Minute vor und deckt
somit die gebruchlichsten Tempobereiche der Musik ab. Es ist fr zielgerichtetes ben
unerlsslich, weil es eine genaue berprfung des Metrums ermglicht und sollte zur
Grundausstatung eines Musikers gehren. Auerdem lassen sich durch geschickte
Verwendung des Gertes besituationen kreieren, die das Rhythmusgefhls des Spielers
enorm verbessern.
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8 Torsten Pfeffer | Cajon The Beginning Kick The Flame
Beim Kauf eines Metronoms ist darauf zu achten, dass das Gert einen angenehmen und
ausreichend lauten Klickton (evt. auch eine Kopfhreroption) hat, sowie korrekt, d.h.
tatschlich gleichmig schlgt.
Im Folgenden werden alle bungen mit Tempo- bzw. Metronomangaben versehen sein.
Diese Angaben stellen einen Richtwert fr die Zielgeschwindigkeit der jeweiligen bung dar.
TaktartenTaktartenTaktartenTaktarten
Eine Taktart wird bestimmt durch die Art der Hauptschlge (Viertelnote, Achtel, usw. im
Nenner) und die Anzahl eben dieser Hauptnotenwerte von einem Schwerpunkt zum
nchsten (im Zhler). Einem 3/4 Takt liegen beispielsweise drei Viertelnotenwerte pro Takt
zugrunde; man zhlt: 1, 2, 3 | 1, 2, 3 | usw.
Zhler = Anzahl der Hauptnotenwerte pro TaktNenner = Art der Hauptnotenwerte
Der metrische Schwerpunkt liegt auf der ersten Note des Taktes. Also immer auf Eins (erste
Zhlzeit = erste Note nach dem Taktstrich). Der Taktstrich (|) zeigt die metrischen
Schwerpunkte des jeweiligen Stckes an.
In der Musik gibt es eine groe Anzahl verschiedener Taktarten. Meist steht ein Stck nur in
einer Taktart, die zu Beginn des ersten Sytems vorgezeichnet ist. Es kommt aber auch sehroft vor, dass die Taktarten in bestimmten Abschnitten wechseln, um etwas mehr
Abwechslung und Spannung zu erzielen. Zu solchen Taktwechselnwerden wir im 3. Kapitel
des Lehrgangs kommen. Zunchst beschftigen wir uns mit folgenden Einzeltaktarten:
2/4 Takt = 2 Viertelnoten pro Takt
3/4 Takt = 3 Viertelnoten pro Takt
4/4 Takt = 4 Viertelnoten pro Takt
Zhlen und KlatschenZhlen und KlatschenZhlen und KlatschenZhlen und Klatschen
Es ist sinnvoll, jede neue Taktart zunchst durch zhlen und klatschen zu ben. Anfangs wird
ganz gleichmig gezhlt, dann zustzlich an den angegebenen Stellen geklatscht. Wenn das
sicher klappt, wird das Zhlen durch Konnakolersetzt. Konnakol ist eine Rhythmussprache,
die in allen Bereichen indischer Musik verwendet wird, um die uerst komplexen
rhythmischen Ablufe zu verinnerlichen. Wie man es spricht und anwendet, wird auf den
folgenden Seiten erlutert werden.
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Torsten Pfeffer | Cajon The Beginning 9Kick The Flame
Zum Klatschen verwenden wir drei Schlagvarianten:
Klatschen mit dem
Handteller der rechten Hand
in den Handteller der linken
voller, dunkler Klang ist sehr krftig und markiert immer
den Taktanfang
siehe oben siehe oben ist etwas weniger stark als der
Taktanfang und markiert andere
Schwerpunkte innerhalb des Taktes
Klatschen mit dem
Handrcken der rechten
Hand in den Handteller der
linken
kurzer, heller Klang markiert leichtere Schwerpunkte
und untersttzt das jeweilige
Taktgefhl
Bitte beachtet, dass es immer eine relativ ruhig stehende Hand gibt in die geschlagen wird
(meist die linke) und eine Schlaghand (meist die rechte) die die Bewegung ausfhrt. Auf
keinen Fall sollten beide Hnde zusammengeklatscht werden. Es gilt: Eine Hand steht und
eine geht!
In den Takttabellen wird die jeweilige Taktart mit einem Takt (bis zum Doppelstrich) und der
nchsten ersten Zhlzeit dargestellt. Wiederholt das Model immer wieder von vor bis zum
Doppelstrich ohne Unterbrechung und endet dann mit der 1. Zhlzeit wie sie nach dem
Doppelstrich angegeben ist. Diese Darstellung wird verwendet, um deutlich zu machen, dass
die Musik im Normalfall auf der 1. Zhlzeit einer Taktart endet und nicht, wie beispielsweise
bei einem 4/4 Takt, auf der 4ten .
2/4 Takt
Zhlen 1 2 1
Konnakol Ta Ke Ta
Klatschen
3/4 Takt
Zhlen 1 2 3 1
Konnakol Ta Ki Ta Ta
Klatschen
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4/4 Takt
Zhlen 1 2 3 4 1
Konnakol Ta Ke Di Mi Ta
Klatschen
AuftaktAuftaktAuftaktAuftakt
Musikstcke beginnen entweder am Taktanfang auf der 1. Zhlzeit oder aber irgendwo
innerhalb des Taktes (dann meist mit den letzten Noten eines Taktes). Beginnt ein Stck
direkt mit der 1. Zhlzeit, dann bezeichnet man es als volltaktig.
Als auftaktigwird ein Stck bezeichnet, wenn es nicht auf der 1. Zhlzeit beginnt. Diesen
quasi unvollstndigen Anfangstakt bezeichnet man als Auftakt. Er wird nicht in dieTaktzhlung eingeschlossen.
Hier einige Beispiele in Notenform:
Bsp. 1.04) 2/4 Takt, volltaktig (beginnend auf Eins),Schlustrich(erst dnn, dann dick) markiert das Ende
Bsp. 1.05) 3/4 Takt, auftaktig (Beachte wie bei auftaktigen Stcken, Auftakt und Schlutakt einander zu
einem vollstndigen Takt ergnzen!)
Bsp. 1.06) 4/4 Takt, auftaktig
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Torsten Pfeffer | Cajon The Beginning 11Kick The Flame
2. Notation
Musik wird traditionell in Noten festgehalten (notiert). Noten sind Zeichen, die uns (im
Normalfall) durch ihre Form die Tondauer bzw. den Notenwert(wie lange soll ich einen Ton
spielen oder warten, bis der nchste kommt), und durch ihre Positionierung in einemLiniensytem (Notenlinie) die Tonhheanzeigen.
NotenwerteNotenwerteNotenwerteNotenwerte
Noten bestehen aus einen Notenkopf, Notenhals und Fhnchen. Der Kopf kann leer oder
ausgefllt sein, die Noten knnen einen Notenhals haben und dieser wiederum mit einem
oder mehreren Fhnchen versehen sein.
All diese formalen Eigenschaften ergeben ein Arsenal von Notenformen, die es ermglichenunterschiedlichste Notendauern, ausgehend von einem gleichbleibenden
Orientierungsmetrum, darzustellen. Wir werden uns den grundlegendsten dieser Formen
zuwenden und diese ausfhlich behandeln.
TonhheTonhheTonhheTonhhe
Die Position des Notenkopfes in einem System von Linien ermglicht die Darstellung von
Tonhhen. Sinnvollerweise handelt es sich bei tief stehenden Noten um tiefe, und bei hher
stehenden um hhere Tne. Geschrieben und gelesen wird in Schreibrichtung und
zeilenweise (systemweise).
Ein System von fnf Notenlinien (Notensystem) stellt einen Ausschnitt aus einem sehr
umfangreichen Koordinatensytem von Linien und Zwischenrumen dar. Wo wir uns in
diesem Koordinatensystem befinden zeigt der Notenschlsselzu Beginn eines Notensytems
an. Noten knnen nun entweder auf einer Linie oder zwischen zwei Linien notiert werden.
Bsp. 1.07) Notensystem mit Notenschlssel fr Percussion
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12 Torsten Pfeffer | Cajon The Beginning Kick The Flame
Ganze, Halbe, und ViertelGanze, Halbe, und ViertelGanze, Halbe, und ViertelGanze, Halbe, und Viertel
Ganze Note: hat einen leeren Kopf und weder Hals noch Fhnchen
Halbe Note: hat einen leeren Kopf und einen Notenhals (kein Fhnchen!)
Viertelnote: besitzt einen ausgefllten Kopf und einen Hals (kein Fhnchen!)
Bsp. 1.08) Ganze, Halbe, Viertel
PausenwertePausenwertePausenwertePausenwerteEntsprechend den Notenwerten gib es auch Pausenwerte, d.h. Zeichen, die anzeigen wie
lange bis zur nchsten Note oder Pause gewartet werden soll.
Bsp. 1.09) Ganze Pause, Halbe Pause, Viertel Pause
Die unterschiedlichen Noten- und Pausenwerte stehen zueinander in einem klaren
mathematischen Verhltnis:
1 Ganze = 2 Halbe = 4 Viertel
1 Halbe = 2 Viertel
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Torsten Pfeffer | Cajon The Beginning 13Kick The Flame
3. Die Grundspieltechniken auf der Cajon
Zunchst ist festzustellen, dass es bisher keine einheitliche Notationsweise fr Cajon gibt. Im
vorliegenden Fall stelle ich meine ganz persnliche Notationsweise vor. Sie hat sich fr mich
bisher als sehr brauchbar erwiesen und wird von mir bei allen Cajonstcken verwendet, die
ich selbst verfasst habe.
Der BassDer BassDer BassDer Bass
wird mit einem normalen Notenkopf auf
folgender Position angezeigt:
Die gesamte Hand schlgt unterhalb der
Cajon-Oberkante auf die Schlagflche und
drckt den Basston quasi aus der Cajon.
Bsp. 1.10) Bass in Ganzer, Halber und Viertel
Der TonDer TonDer TonDer Ton
wird mit normalem Notenkopf
folgendermaen dargestellt:
Die Finger der Hand (bis Wurzelgelenk)
schlagen kurz unterhalb der Cajon-
Oberkante.
Bsp. 1.11) Ton in Ganzer, Halber und Viertel
Der TippDer TippDer TippDer Tipp
Jeder Tippschlag wird nicht wie blich mit
einem normalen Notenkopf, sondern mit
einem Kreuz angezeigt.
Wie der Name schon sagt, tippen nur die
Fingerspitzen im oberen Schlagflchenbereich
auf die Cajon. Es entsteht eine Art Ghostnote.
Bsp. 1.12) Tipp in Viertel
Nhere Erluterungen und Fotos zur Spieltechnik finden sich in Conny Sommers Lehrbuch
fr Cajon. Jedoch weicht seine Notationsweise leicht von der meinen ab.
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4. Hinweise zu den bungen
Die bungen in diesem Heft sollten auf folgende Art und Weise erarbeitet werden:
1. Den Text zur bung lesen!2. Die bung nur anschauen und formale Aspekte, sowie spieltechnische Parameter
erfassen und vergegenwrtigen
3. Lesen der bung ohne festes Metrum.
4. Lesen der bung mit langsamen Metrum. (Nutze das Metronom!)
5. Zhlen ohne festes Metrum.
6. Zhlen mit festem Metrum. (Nutze das Metronom!)
7. Spielen und Zhlen ohne festes Metrum.
8. Spielen und Zhlen mit festem Metrum. (Nutze das Metronom!)9. Allmhliche Temposteigerung in Richtung Zieltempo. (Nutze das Metronom!)
10. Freies Spiel!
Handstze und ZhlzeitenHandstze und ZhlzeitenHandstze und ZhlzeitenHandstze und Zhlzeiten
In den bungen finden sich unter den Noten jeweils der Handsatz und darunter die
Zhlweise.
R = rechte Hand
L = linke Hand
1, 2, 3, 4 = sprich laut die Zhlzeiten
(.) = sprich die eingeklammerte Zhlzeit leise
+ = sprich: und
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Kapitel II
6. Dynamik
In der Musik gibt es viele Mglichkeiten der Lautstrke. Selten ist ein Stck immer laut oder
immer leise; vielmehr wechselt es zwischen unterschiedlichen Intensitten hin und her. Alles
was mit Lautstrke zu tun hat, wird unter dem Oberbegriff Dynamik zusammengefasst. Ein
guter Musiker verfgt ber ein groes Spektrum an dynamischen Varianten. Er kann sehr
laut und sehr leise spielen und kennt alle Abstufungen zwischen diesen beiden Extremen.
Auch wei er welche Dynamik in bestimmten Situationen des Ensemblespiels angebracht ist
und welche nicht.
Um Dynamik im Notentext zu notieren, verwendet man Abkrzungen italienischer Wrter
oder Wortgruppen unterhalb des betreffenden Systems oder der jeweiligen Note.
Im Folgenden werden wir diese dynamische Angaben verwenden:
= forte = laut
= piano = leise
= mezzo piano = mig leise (etwas mehr als piano)
= mezzo forte = mig laut (etwas weniger als forte)
= fortissimo = sehr laut
= pianissimo = sehr leise
= subito piano = ltzlich leise
Die Vorgaben gelten jeweils so lange, bis ein neues dynamisches Zeichen auftaucht.
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Torsten Pfeffer | Cajon The Beginning 21Kick The Flame
7. Wiederholungen und Faulenzer
Es kommt sehr hufig vor, dass bestimmte Abschnitte in der Musik eins zu eins wiederholt
werden. Es wre unsinnig, diese Wiederholungen dann immer auszuschreiben. Deshalb gibt
es spezielle Markierungen, die den Anfang und das Ende eines zu wiederholenden Abschnittsanzeigen.
Bsp. 2.01) Wiederholungsende; d.h. gehe zurck zum Anfang des Stckes oder zum letzten
Wiederholungsanfangszeichen
Bsp. 2.02) Wiederholungsende im 3. Takt zeigt an, dass die drei Takte zu wiederholen sind
Bsp. 2.03) Wiederholungsanfangszeichen; beginne von hier zu wiederholen.
Bsp.2.04) wiederhole Takt 4 6
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22 Torsten Pfeffer | Cajon The Beginning Kick The Flame
Was aber, wenn zwar ein Abschnitt wiederholt werden soll, aber das Ende beim zweiten Mal
anders ist? Dafr gibt es die Erste und Zweite Klammer. Beim ersten Durchlauf wird die Erste
Klammer mit dem ersten Ende, und bei der Wiederholung die Zweite Klammer mit dem
zweiten Ende gespielt.
Bsp. 2.05) Hier das vorherige Beispiel mit einem anderen Schlutakt bei der Wiederholung.
Spiele zunchst Takt 1 6, dann wiederhole Takt 1 5 und springe in Takt 7.
Um darber hinaus Wiederholungen grerer Abschnitt sinnvoll anzuzeigen, gibt es
spezielle italienische Bezeichnungen an bestimmten Stellen im Stck.
D.C.Da Capo
D.C. al Fine
noch einmal von vorne steht meistens am Ende einesStckes und zeigt an, dass
das gesamte Stck noch
einmal gespielt werden soll,
Teilwiederholungen
innerhalb des Stckes
entfallen dabei in der Regel.
senza repetizione
con repetizione
senza replica
con replica
ohne Teilwiederholungen
mit Teilwiederholungen
ohne Teilwiederholungen
mit Teilwiederholungen
Zusatzangabe bei D.C. zur
genaueren Definition bei
Teilwiederholungen
Fine Schlu Wenn dieses Wort im
Notentext auftaucht, dann ist
damit der endgltige Schlu
angezeigt.
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Dal segno
D.S.
Dal S.
vom Zeichen an wiederholen Das Zeichen
oder
befindet sich irgendwo
inmitten des Stckes. Von
dort an, ist zu wiederholen.
FaulenzerFaulenzerFaulenzerFaulenzer
Wenn ein Takt oder auch zwei Takte oft wiederholt werden, dann verwendet man in der
Notation die sogn. Faulenzer.
Bsp. 2.06) eintaktige Faulenzer im 2. und 3. Takt; d.h. Takt1 wird zweimal wiederholt
Bsp. 2.07) ein- und zweitaktige Faulenzer; 1. und 2. Takt werden wiederholt, Takt 6 wird zweimal
wiederholt.
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8. Neue Taktarten: 3/8, 5/8, 6/8 und 7/8
Im vorherigen Kapitel haben wir die grundlegenden Taktarten basierend auf der
Viertelnotenzhlzeit kennengelernt. Im weiteren Verlauf widmen wir uns den Taktarten, die
sich an Achtelnoten orientieren.Fr viele ist es verwirrend, dass beispielsweise unter 2/4 und 2/8 unterschieden wird. Im
Grunde zeigt der jeweilige Nenner nur eine relative Geschwindigkeit der Grundschlge an:
Nenner 2 (Halbe Note) = sehr ruhig
Nenner 4 (Viertelnote) = mig
Nenner 8 (Achtelnote) = schnell
Nenner 16 (Sechzehntelnote) = sehr schnell
Wir wollen uns nun den vier grundlegenden Taktarten der Achtelabteilung zuwenden.
Dazu gehen wir wie im ersten Kapitel vor.
3/8 Takt
Zhlen 1 2 3 1
Konnakol Ta Ki Ta Ta
Klatschen
6/8 Takt
Zhlen 1 2 3 4 5 6 1Konnakol Da ---------- Di Gi Na Dun Da
Klatschen
Achtung! Beim 6/8 Takt wird die erste Konnakolsilbe Dagedehnt und fr die Dauer von zwei
Schlgen gehalten. Beim ben das Metronom mitlaufen lassen, damit der zweite Schlag
nicht zu kurz gert!
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5/8 Takt (1. Variante: 3+2)
Zhlen 1 2 3 4 5 1
Konnakol
Var.1
Da Di Gi Na Dun Da
Konnakol
Var.2
Ta Ki Ta Ta Ke Ta
Klatschen
5/8 Takt (1. Variante: 2+3)
Zhlen 1 2 3 4 5 1
KonnakolVar.1
Da Di Gi Na Dun Da
Konnakol
Var.2
Ta Ke Ta Ki Ta Ta
Klatschen
7/8 Takt (1. Variante: 3+4)
Zhlen 1 2 3 4 5 6 7 1
Konnakol Ta Ki Ta Ta Ke Tschu Na Ta
Klatschen
7/8 Takt (1. Variante: 4+3)
Zhlen 1 2 3 4 5 6 7 1
Konnakol Ta Ke Tschu Na Ta Ki Ta Ta
Klatschen
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9. Achtel- und Sechzehntelnoten
Nachdem wir nun die Ganze, Halbe und Viertelnote ausgiebig studiert haben, wollen wir uns
den nchst krzeren Notenwerten zuwenden: Achtelnoten und Sechzehntelnoten.
Achtelnote: der Notenkopf ist ausgefllt, mit Hals und einem Fhnchen
Achtelpause
Sechzehntelnote: ausgefllter Notenkopf, Hals mit zwei Fhnchen
Sechzehntelpause
Die Verhltnisse der Notenwerte untereinander sind:
1 Viertel = 2 Achtel = 4 Sechzehntel
1 Achtel = 2 Sechzehntel
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Kapitel III
11. Rhythmus / Groove
In fast allen Musikstilen gibt es das Phnomen des gleichbleibende Grundrhythmus. In der
Popularmusik bildete sich dafr der Begriff Grooveheraus. Es ist bis heute eines der
wesentlichsten Ziele eines Musikers, diesen Groove dem jeweiligen Stil entsprechend mit
dem richtigen Feeling (Gefhl)und metrisch sehr genau in timezu spielen. Welcher Groove
fr welche Musik und welchen Stil am passendsten ist, wird in diversen Bchern und
Lehrgngen behandelt. Es lohnt sich, sich einen berblick ber all die Stile der
Popularmusik, aber auch andere stark am Rhythmus orientierten Kulturen zu verschaffen.
Wir werden jedoch nicht weiter darauf eingehen. Vielmehr mchte ich darauf aufmerksammachen, dass im Prinzip jedes rhythmische Motiv, von wenigen Takten Lnge, das Potenzial
eines Grundgrooves in sich trgt.
Wenn wir die bisherigen bungen betrachten, so finden wir mgliche Groove-Modelle in:
bung 2: Takt 1-2
Takt 7-8
Takt 13-16
bung 3: Takt 1-2
Takt 3-4
Takt 5-8
bung 4: Takt 1-2
Takt 1-4
Takt 9-12
bung 5: Takt 1-2
Takt 5-6
Takt 17
bung 6: Takt 2-3
Takt 3-4
Takt 15-16
bung 7: Takt 1-2
Takt 13-14
Takt 21-22
bung 8: Takt 19
Takt 25
Takt 32-33
bung 9: Takt 1-2
Takt 5
Takt 19-20
bung 10: Takt 1
Takt 4-5
Takt 8
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Torsten Pfeffer | Cajon The Beginning 33Kick The Flame
Das ist nur ein kleiner Teil aller Mglichkeiten, die die behandelten bungen bieten. Probiert
alle Groove-Modelle aus, haltet Ausschau nach anderen und entwickelt eure eigenen
Grundrhythmen. Es ist sinnvoll, sich die Grooves nach Taktarten zu ordnen, dann hat man fr
jede Gelegenheit etwas zur Hand. Versucht es auch mit unterschiedlichen Tempi oder
Kombinationen verschiedener Grooves. Experimentierfreude!
12. Taktwechsel
Mittlerweile gehrt es zum guten Ton, in die eigene Musik Taktwechsel einzubauen. In
anderen Kulturen, vor allem dem orientalischen Kulturkreis, sind sie seit langem blich. Sie
finden sich in allen mglichen Musikstilen und beleben immer wieder die rhythmische
Zugkraft, den driveder jeweiligen Musik. Sie halten zurck oder drngen nach vorne. ImZwlfer des Flamencos wird dieses Halten und Drngen sehr deutlich. Hrt Euch einmal eine
Alegriasoder eine Buleriasan und lat Euch von dem Groove mitreien. Es ist groartig!
Alle Taktarten lassen sich kombinieren! Manches wirkt dann eher hlzern (das kann gewollt
und muss daher keineswegs immer schlecht sein), anderes hingegen gewinnt an
Lebendigkeit und wird sehr organisch.
Es empfiehlt sich, zunchst eine Art Refrain zu basteln, in dem mit Taktwechseln gearbeitet
wird. Spter knnen dann auch an anderer Stelle Wechsel vorkommen.
Achtung: Bei aller Taktwechselei sollte ein Grundma an Ordnung und vor allem eine
hrbare formale Klarheit und Transparenz nie verlorengehen. Auerdem empfiehlt es sich,
erst dann mit Taktwechseln zu arbeiten, wenn man die einzelnen Taktarten quasi im Schlaf
beherrscht und auch gefhlsmig durchdrungen hat. Die Taktbungen mit Konnakol und
Klatschen sind dafr bestens geeignet! Das kann man gar nicht zu oft ben!
Hier nun einige Grundmodelle fr Taktwechsel zur Anregung und Vorbereitung auf die
folgenden bungen:
Modell 1 2 Takte 3/4 + 2 Takte 6/8
Modell 2 2 Takte 3/8 + 3 Takte 2/8
Modell 3 1 Takt 5/8 Var.1 + 1 Takt 2/4
Modell 4 2 Takte 7/8 Var.2 + 1 Takt 4/4
Modell 5 1 Takt 3/4 + 1 Takt 7/8 Var.1 + 1 Takt 3/8
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8/9/2019 Cajon Lernen the Beginning 1 Tutorial in percussion
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13. Punktierung und Haltebgen
HaltebgenHaltebgenHaltebgenHaltebgen
Sind zwei Noten gleicher Tonhhe durch einen Bogen (von Kopf zu Kopf) verbunden, dann
verlngert sich der Notenwert der ersten Note um den Wert der angebundenen zweitenNote. (siehe Beispiel 3.01)
PunktierungenPunktierungenPunktierungenPunktierungen
Regel: Steht hinter einer Note (direkt beim Notenkopf) ein Punkt, dann verlngert sich ihr
Notenwert um die Hlfte ihres Hauptwertes. Gleiches gilt fr Pausenwerte.
h
= Halbe + Viertel
q
= Viertel + Achtel
= Achtel + Sechzehntel
Hier eine kleine bung zum Verstndnis:
Jedes System stellt in zwei Takten ein Motiv vor, notiert in Haltebgen, und nach demDoppeltaktstrich in vereinfachter Notation oder mit Punktierungen.
Bsp. 3.01) Haltebgen & Punktierungen
Jede Notationsweise (ob mit Punktierung oder Haltebgen)hat ihre Berechtigung und findet
in der Musikliteratur vielfltige Anwendung. Es ist deshalb sinnvoll, sich mit allen Optionen
vertraut zu machen.
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Torsten Pfeffer | Cajon The Beginning 35Kick The Flame
14. Erweiterte Spieltechnik: Der Slap
Als erste erweitere Spieltechnik stelle ich Euch nun zum Ende des Einfhrungslehrgangs den
Slap vor. Er wird im oberen Cajonbereich so geschlagen, dass ein scharfer, etwas hher als
der Ton klingender Akzentschlag entsteht. Weitere Erluterung findet ihr in Conny SommersLehrbuch fr Cajon. Notiert wird der Slap als ein ausgeflltes Dreieck mit Spitze nach oben.
Bsp. 3.02) Der Slap
15. Crescendo und Decrescendo
Um allmhliche Dynamikvernderungen anzuzeigen verwendet man die ital. Begriffe
oder Gabeln:
crescendo = lauter werden =
decrescendo = leiser werden =
Diese Angaben befinden sich immer unterhalb des betreffenden Notensystems. Zu Beginn
steht die Ausgangsdynamik am Ende die Zieldynamik. Es ist wichtig relativ lange bei der
Ausgangsdynamik zu verweilen bevor man zur Zieldynamik bergeht.
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