Blutwerte haben eine prognostische Aussage bei PatientInnen mit
Hirnmetastasen
Dr. Anna Sophie BerghoffUniversitätsklinik für Innere Medizin IMedizinische Universität Wien
Hirnmetastasen
• Absiedelung von Krebserkrankungen – Lungenkrebs, Brustkrebs
und schwarzer Hautkrebs (Melanom) am häufigsten
• Hohe klinische Relevanz – Verkürzte Lebenszeit – Hohe Symptomlast:
Lähmungen, epileptische Anfälle
– Wenige Behandlungsmöglichkeiten
• Wichtige Grundlage für Patient und Arzt für Therapieentscheidungen
• Definition von Patienten geeignet für klinische Studie– Möglichst „gleiche“ Population sonst
verschleiern von Therapieeffekten
• Bisher basierend auf – Karnofsky Performance Staus =
Allgemeinzustand – Anzahl der Hirnmetastasen – Alter des Patienten – Kontrolle der Erkrankung außerhalb des
Gehirns
Schätzung der Überlebensprognose bei PatientInnen mit Hirnmetastasen
• 1.201 PatientInnen mit Hirnmetastasen • Analyse von etablierten klinischen Prognosefaktoren • Analyse von Blutwerten
– Hämoglobin = Blutfarbstoff => Blutarmut– Thrombozyten = Blutplättchen => Blutgerinnung– Leukozyten = weiße Blutkörperchen => Immunsystem– Albumin = wichtigstes Plasmaprotein => Leberfunktion– Kreatinin => Nierenfunktion– LDH => Zellzerfall – CRP = Entzündungswert
Der Studienaufbau
PatientInnen mit pathologischen Blutwerten haben eine schlechtere Überlebensprognose
Laborwert Medianes Überleben (Monate) p-Wert
log rank Unter
Normwert Normal Über
Normwert
Hämoglobin (Blutfarbstoff)
5 9 - <0,001
Thrombozyten (Blutplättchen)
5 7 - 0,002
Leukozyten (weiße Blutkörperchen)
5 8 7 0,008
Lactatdehydrogenase 9 4 - <0,001
Albumin (wichtigstes Plasmaeiweiß)
4 8 - <0,001
CRP (Entzündungswert)
- 10 5 <0,001
• Zusammenhang zwischen Blutwerten und Überlebenszeit bei PatientInnen mit Hirnmetastasen
• Blutwerte sollten in die Prognoseabschätzung von PatientInnen miteinbezogen werden – Objektivierung der Prognoseabschätzung – Verfeinerung der Prognoseabschätzung – wichtig für
Therapieentscheidungen
Zusammenfassung