COMFORT Städtereport Berlin 2018 2 von 11
IN ZAHLEN Bundesland: Berlin
Einwohnerzahl: 3.520.031
Bevölkerungsentwicklung: + 1,4 %
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 1.426.462
Arbeitslosenquote: 8,7 %
Einzelhandelskaufkraft: 96,8
Einzelhandelszentralität: 106,7
Relevante Shopping-Center: Boulevard Berlin (C), Alexa (C), Potsdamer Platz Arkaden (C), Europa-Center (C), Wilmersdorfer Arcaden (C), Bikini Berlin (C), Das Schloss (C), Forum Steglitz (C), Mall of Berlin (C), Hallen am Borsigtum (S), Gropius Passagen (S) u. a.
C=City S=Stadtteil P=Peripherie
Die Bundeshauptstadt ist mit ihren über 3,5 Mio. Einwoh-
nern die mit Abstand größte Stadt Deutschlands. Sie
stellt nicht nur deshalb, sondern auch wegen einer au-
ßerordentlich vielfältigen kulturellen Szene und ausge-
prägter Trendsetter-Qualitäten die einzige echte deut-
sche Welt-Metropole dar. Berlin ist mittlerweile zu einem
echten ‚Place-to-be‘ geworden. So ist in puncto Bevölke-
rungsentwicklung die Einwohnerzahl zwischen 2013 und
2017 um 194.000 Einwohner und damit in der Größen-
ordnung einer mittleren Großstadt gewachsen.
Berlin ist zudem anders als viele, viele vergangene Jahre
nunmehr auch zu einem Motor für Wirtschaftswachstum
geworden, und performt auch auf dem Arbeitsmarkt.
Vorbei sind die Zeiten mit zweistelligen Arbeitslosenquo-
ten (2017: 8,7 %). Stattdessen ist die Zahl der sozialver-
sicherungspflichtigen Beschäftigten um gut 230.000 bzw.
fast 20 % in den letzten fünf Jahren gestiegen und damit
so schnell wie in keiner anderen Top-7-Metropole.
Die Einzelhandelskaufkraft rangiert mit 96,8 zwar immer
noch etwas unter dem Bundesdurchschnitt, klettert aber
langsam nach oben.
Als europäische Tourismushochburg hat die dynamische
Stadt mit jährlich über 31 Millionen touristischen Über-
nachtungen bei knapp 13 Millionen Gästen (davon rd.
45% ausländische Besucher) einen zusätzlichen Verstär-
ker, und zwar sowohl im Hinblick auf das erreichte Ni-
veau als auch die zurückliegende Entwicklung (siehe
Grafik Seite 6). Innerhalb von einer guten Dekade hat
sich die Zahl der Übernachtungen nahezu verdoppelt.
2017 hatte sich zuletzt das Gästewachstum deutlich ver-
langsamt und betrug nur noch 1,8 %. Dies ist vor allem
ein Ergebnis der Air Berlin Insolvenz, welche im 3. Tertial
des Jahres für merklich rückläufige Übernachtungszahlen
sorgte.
BEDEUTUNG DER STADT ALS EINZELHANDELS-STANDORT Korrespondierend zu den stadtstrukturellen Gegebenhei-
ten und der außerordentlichen Größe weist der Berliner
Einzelhandel eine stark polyzentrische Struktur auf - mit
einer ganzen Reihe von leistungsfähigen innerstädti-
schen Einzelhandelslagen. Es ist hier eine betriebstypen,
betreiber- und standortseitig ausgesprochen vielfältige
und attraktive Einzelhandelslandschaft vorhanden, die im
deutschen Kontext praktisch keine Wünsche offen lässt
und -im Gegensatz zur Berliner Hertha auf dem Feld des
Fußballs- auch in der internationalen Liga der Einkaufs-
städte eine herausgehobene Position erreicht hat.
Die Toplagen der City-West insbesondere am Kurfürs-
tendamm und an der Tauentzienstraße sowie im Osten
am Alexanderplatz erfreuen sich weiterhin guter Flä-
chennachfrage, die sich zu einem großen Teil aus Gesu-
chen internationaler Filialisten nährt.
0
50
100
150
200
250
300
350
400
07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17
1A-EINZELHANDELSMIETEN
von 2007- 2017 in EUR / m²
80-120m² 300-500m²
Quellen: Statistische Landesämter, GfK GeoMarketing GmbH,
Bundesagentur für Arbeit,
0 5 10 15 20 25
Verkaufs-flächen-anteile
Umsatz-anteile
INNENSTADTANTEILE
Berlin Ø > 1 Mio. Einwohner
Quellen: COMFORT Research & Consulting
COMFORT Städtereport Berlin 2018 3 von 11
EINZUGSGEBIET
0 50 100 150 200 250
Stuttgart
München
Köln
Hamburg
Frankfurt am Main
Düsseldorf
Berlin
MODEZENTRALITÄT
0 25 50 75 100 125 150
Stuttgart
München
Köln
Hamburg
Frankfurt am Main
Düsseldorf
Berlin
Einzelhandelskaufkraft Einzelhandelszentralität
EINZELHANDELSKAUFKRAFT UND -ZENTRALITÄT
Quelle: GfK GeoMarketing GmbH
Quelle: COMFORT – Research & Consulting
Die Toplagen der City-West insbesondere am Kurfürs-
tendamm und an der Tauentzienstraße sowie im Osten
am Alexanderplatz erfreuen sich weiterhin guter Flä-
chennachfrage, die sich zu einem großen Teil aus Gesu-
chen internationaler Filialisten nährt.
So haben viele internationale Retail-Labels, wie z. B.
Uniqlo, Pull & Bear, Bershka, & other stories oder jüngst
Miniso, keinesfalls zufällig sondern ganz gezielt ihr
Deutschland-Engagement in der Bundeshauptstadt be-
gonnen.
Kaufhäuser wie das KaDeWe, die Galeries Lafayette
oder das Kulturkaufhaus Dussmann suchen in Deutsch-
land ihresgleichen, sodass Berlin inzwischen neben
London und Paris zweifellos zu den wichtigsten europäi-
schen Einkaufsstädten zu zählen ist. In der Modebran-
che selbst spielt Berlin mittlerweile gerade in puncto
Events in der ersten Liga – so ist die Berlin Fashion
Week mittlerweile eine feste Institution der Modebran-
che. Auch viele kleinere Concept-Stores wagen ihre
ersten Schritte in Berlin. Im konsumigen Bereich, bei den
Premiummarken und auch im Luxussegment ist eine
große Nachfrage nach modernen und hochwertigen
Einzelhandelsflächen zu verzeichnen.
Quelle: COMFORT – Research & Consulting, Kartengrundlage RegioGraph
COMFORT Städtereport Berlin 2018 4 von 11
Strukturdaten
Structual dataBerlin
München
MunichHamburg
Köln
CologneFrankfurt Stuttgart Düsseldorf
Einzelhandelskaufkraft 2017
Retail purchasing power 2017
(Deutschland/Germany = 100,0)
96,8 129,8 109,7 108,8 114,2 112,8 117,8
Einzelhandelsverkaufsfläche 2017
Retail sales area 2017
in m² / sqm
4.850.000 1.833.000 2.686.000 1.575.000 1.167.000 1.014.000 1.012.000
Anteil der Toplage / Innenstadt in m² *
Share of the prime location / city centre im sqm *640.000 497.000 346.500 313.000 277.000 377.000 347.000
Anteil der Toplage / Innenstadt *
Share of the prime location / city centre *13,2% 27,1% 12,9% 19,9% 23,7% 37,2% 34,3%
Einzelhandelsverkaufsfläche pro Einwohner
Retail sales area per inhabitant1,4 1,3 1,5 1,5 1,6 1,6 1,7
Flächenproduktivität in € pro m²
Space productivity in € per sqm3.900 5.900 4.200 4.500 3.700 4.100 4.100
Flächenproduktivität Toplage / Innenstadt in € pro m² *
Space productivity of the prime location / city centre in € per sqm *4.800 6.600 5.600 5.200 5.200 4.400 4.600
Einzelhandelsumsatz 2017 in Mio. €
Retail turnover 2017 in € million18.376,0 10.887,0 11.226,8 7.079,5 4.346,0 4.174,1 4.170,4
Anteil der Toplage / Innenstadt in Mio. € *
Share of the prime location / city centre in € million *3.075,0 3.290,0 1.955,0 1.625,0 1.430,0 1.670,0 1.610,0
Anteil der Toplage / Innenstadt *
Share of the prime location / city centre *16,7% 30,2% 17,4% 23,0% 32,9% 40,0% 38,6%
Einzelhandelszentralität 2017
Retail centrality 2017
(Deutschland/Germany = 100,0)
106,7 114,4 113,2 121,4 102,7 117,3 114,4
Modezentralität 2017
Fashion centrality 2017
(Deutschland/Germany = 100,0)
156,3 221,9 173,6 198,9 202,4 209,8 224,3
Einzugsgebiet / Catchment area
Einwohner in Mio. / Inhabitants in mill.5,3 3,1 3,5 2,4 2,4 2,6 2,0
Quelle / Source: COMFORT - Research & Consulting, GfK GeoMarketing GmbH
* Für Berlin ausschließlich Toplagen-Bereiche / Berliner prime locations:
Tauentzienstraße, Kurfürstendamm, Schloßstraße, Wilmersdorfer Straße,Alexanderplatz, Hackescher Markt, Friedrichstraße
EINZELHANDELS-ECKDATEN
Als Shopping-Metropole umfasst Berlin neben dem be-
sonderen Touristenpotenzial insbesondere ein riesiges
natürliches Einzugsgebiet von über 5,3 Mio. Einwohnern.
Hier wird unter quantitativen Aspekten auf einer Ver-
kaufsfläche von nahezu 5 Mio. m² - das entspricht einer
Pro-Kopf-Ausstattung von rd. 1,4 m² - ein Gesamtumsatz
von rd. 18,4 Mrd. € getätigt. Im Metropolenvergleich
kommt dies in der GfK-Zentralitätskennziffer 2017 von
106,7, wie auch der spezifischen Modezentralität von rd.
153, nur ungenügend zum Ausdruck. So weisen Ham-
burg, München und Köln diesbezüglich merklich höhere
Werte auf. Grundsätzlich wird die Stadt ihrer oberzentra-
len Versorgungsfunktion für die Stadt selbst, das Brand-
enburger Umland sowie Ihrer Rolle als Bundeshauptstadt
durchaus gerecht.
Im Städtevergleich ist aber zu berücksichtigen, dass
durch die vergleichsweise außerordentlich hohe Bevölke-
rungszahl (Berlin ist nahezu doppelt so groß wie die
zweitgrößte Stadt Hamburg) die Kennziffer statistisch
erheblich „gedrückt“ wird. Berlin spielt nicht nur diesbe-
züglich in Deutschland wirklich in einer ganz eigenen
Liga.
COMFORT Städtereport Berlin 2018 5 von 11
MIETPREISANGABE in EUR/m²
1A-LAGE
KURFÜRSTENDAMM /
TAUENTZIENSTRASSE
Wichtigster und bekanntester Einkaufsboulevard Ber-
lins
Bester Abschnitt zwischen KaDeWe (Kaufhaus des
Westens) und Olivaer Platz
Vielfältiges Angebot von der Kaufhausrennbahn an
der Tauentzienstraße bis zu den Luxusanbietern nahe
Olivaer Platz
Höchste Passantenfrequenz zwischen
Tauentzienstraße und Kurfürstendamm / Ecke
Uhlandstraße
Neue Mieter: CCC-Schuhe, Läderach, Granit, Boffi,
ecco, Havaianas, Arket, iittala, Lululemon,
PIKOLINOS
Mietpreis Kurfürstendamm: ca. 300 EUR/m² (klein),
ca. 160 EUR/m² (mittel)
Mietpreis Tauentzienstraße: ca. 360 EUR/m² (klein),
ca. 180 EUR/m² (mittel)
ALEXANDERPLATZ
Zentraler Einkaufsstandort für den Ostteil der Stadt
und konsumiges Pendant zur City-West
Infrastrukturell außerordentlich gut angebunden:
300.000 Passanten täglich
Stärke des Standortes resultiert vor allem aus Kauf-
hausbetrieben wie Galeria Kaufhof, Primark, Saturn
und TK Maxx
Wegen guter Nachfrage Mietpreissteigerungen zu
erwarten
Neue Mieter: NYX, denn´s Biomarkt, Foot Locker,
vodafone
Mietpreis: ca. 260 EUR/m² (klein),
ca. 130 EUR/m² (mittel)
FRIEDRICHSTRASSE
Zweitwichtigste Einkaufslage in der City Ost mit Kon-
sum- und Premiumanbietern in großer Vielfalt
Wichtigste Betriebe: Galerie Lafayette, Zara, H&M,
Kulturkaufhaus Dussmann
Entwicklungspotenzial im Südabschnitt am Check-
point Charlie
Neue Mieter: Samsonite, MARCELL.von.BERLIN
Mietpreis: ca. 230 EUR/m² (klein),
ca. 120 EUR/m² (mittel)
230
80-120 m²
120
300-500 m²
260
80-120 m²
130
300-500 m²
360
80-120 m²
180
300-500 m²
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MIETPREISANGABE in EUR/m²
1A-LAGE
WILMERSDORFER STRASSE
Einzige echte Fußgängerzone in Berliner Citylage
Kunden vor allem aus dem Kerneinzugsgebiet
Angenehme Aufenthaltsqualität durch einige etablierte
Gastronomiebetriebe
Neue Mieter: CCC-Schuhe
Mietpreis: ca. 90 EUR/m² (klein),
ca. 45 EUR/m² (mittel)
SCHLOSSSTRASSE
Wichtigste Einkaufsstraße im kaufkraftstarken Süd-
westen Berlins
Auf der Westseite vier große Einkaufszentren
Stabilisierung der Mieterlöse nach Rückgang wegen
Flächenüberangebot, Nachfrage zieht an
Perspektivische Neugestaltung der Retailflächen des
Sockelgeschosses im Steglitzer Kreisels
Neue Mieter: Miniso
Mietpreis: ca. 110 EUR/m² (klein),
ca. 55 EUR/m² (mittel)
HACKESCHER MARKT
Trend- und Szenemeile für den jungen nationalen und
internationalen Einzelhandel
Neue Marken eröffnen bevorzugt in diesem lebendi-
gen Stadtquartier
Neue Mieter: Samsoe & Samsoe, The North Face,
Samsonite, CHANEL,SONOS
Mietpreis: ca. 150 EUR/m² (klein),
ca. 70 EUR/m² (mittel)
90
80-120 m²
45
300-500 m²
110
80-120 m²
55
300-500 m²
150
80-120 m²
70
300-500 m²
Kurfürstendamm 26a, asics, vermietet durch COMFORT
COMFORT Städtereport Berlin 2018 7 von 11
Speziell am Kurfürstendamm sind mit der Fertigstellung
des Upper West, dem in Bau befindlichen Projekt Neue
Gloria sowie dem neu geplanten Kudamm-Karrée neue
Bindeglieder zwischen Luxus und Konsum entstanden
oder im Entstehen, die den Einzelhandelsstandort City-
West weiter stärken werden. Zudem wird die Projektent-
wicklung ZOOM von Hines an der Joachimsthaler Straße
im Laufe dieses Jahres eröffnen. Sie bringt als Ankermie-
ter die irische Modekette Primark nunmehr auch in die
City-West. Die Centerplanung am traditionsreichen Kars-
tadt-Kaufhaus am ‚Kudamm‘ werden mittlerweile zuguns-
ten eines städtischen Quartiers mit Büroflächen deutlich
abgespeckt und ist in der Realisierung noch mehrere
Jahre entfernt.
TOURISMUS – ECKZAHLEN IN BERLIN 2017 VS. 2006
Diese Entwicklungen geben dem Bereich
Breitscheidplatz, Kurfürstendamm, Joachimsthaler Stra-
ße –wie auch der Flagship Store von Superdry mit dem
Hipster-Coffeeshop The Barn in den Räumen des traditi-
onsreichen Cafés Kranzlers– auch städtebaulich ein
neues Gesicht. Darüber hinaus spielen das neue große
Motel One mit über 500 Zimmern im Upper West-
Hochhaus, die Revitalisierung des Bahnhofs Zoologi-
scher Garten mit einem neuen großen McDonald´s-
Restaurant oder das bereits eröffnete Bikini Berlin, mit
neuem Streetfood-Marketplace „Kantini“, eine entschei-
dende Rolle. Die City-West wird zukünftig noch mehr als
heute das pulsierende Herz der Metropole sein.
Eine hohe Dynamik zeichnet das Cityquartier um den
Hackeschen Markt aus. Die gelungene Mischung aus
Einzelhandel, Gastronomie und Entertainment macht
dieses Viertel in Berlin unverwechselbar. Entsprechend
hoch und stabil ist die Flächennachfrage.
Die Friedrichstraße erfreut sich besonders im Abschnitt
zwischen Bahnhof und Unter den Linden guter Flächen-
+ 83,1 %
+ 96,2 %
0
5
10
15
20
25
30
35
2006 2017
in M
io.
Tourismus - Übernachtungen in Berlin 2016 vs. 2006
Gäste Übernachtungen
nachfrage. Nachgegeben hat dagegen der Abschnitt
südlich der Straße Unter den Linden.
Münzstraße 12, SUITSUPPLY, vermittelt durch COMFORT
Der Alexanderplatz ist durch sein hohes Passanten-
aufkommen (300.000 Personen täglich) der wichtigste
etablierte Einkaufsstandort im Ostteil der Stadt. Durch
das Objekt des Projektentwicklers CENTRUM, das Ale-
xanderhaus, eine moderne Neuentwicklung des gesam-
ten Einzelhandelsbereiches, wird der Standort im Verlau-
fe von 2018 noch mehr an Attraktivität gewinnen. Als
neue Mieter stehen hier u.a. bereits fest Foot Locker,
Denn’s Biomarkt, dm-Drogeriemarkt und NYX.
EINKAUFSZENTREN
Unzweifelhaft ist Berlin mit seinen über 40 Einkaufs-
zentren auch die deutsche Shoppingcenter-
Hauptstadt. Und in puncto Centern stehen noch weite-
re Entwicklungen an. An erster Stelle mit einem ‚Met-
ropolen‘-Anspruch ist hier sicherlich die Eastside Gal-
lery in Friedrichshain zu nennen sowie die grundle-
gende Neuaufstellung des Kudamm Karrees. Dazu
kommen eher lokal ausgerichtete Center-Planungen
wie das Schultheiss-Areal in Moabit oder die Revitali-
sierung des Tegel-Centers mit dem Ankermieter Kars-
tadt auf 8.800 m² Verkaufsfläche - die erste Neueröff-
nung dieses Warenhauses seit 30 Jahren. Auch an
grundlegend gut funktionierenden Centern wie dem
Alexa oder den Wilmersdorfer Arcaden muss in dem
besonderen Berliner Center-Wettbewerbsumfeld gear-
beitet werden, um nachhaltig attraktiv zu bleiben. Ent-
sprechend haben die Eigentümer Union Investment
und Unibail Rodamco umfangreiche Modernisierungs-
planungen in der Umsetzung. Planungen von Fach-
marktzentren in Prenzlauer Berg (Schlachthof-Areal)
oder Spandau (Postgelände: Spandauer Uferstadt) mit
10.000 bzw. 6.000 m² Mietfläche werden das Einzel-
handelsangebot weiter vergrößern.
COMFORT Städtereport Berlin 2018 8 von 11
Als Standort für Investments wird Berlin mittlerweile in
einem Atemzug mit europäischen Metropolen wie Lon-
don oder Paris genannt oder mit Blick auf die Perspekti-
ven sogar weit davor. Die immobilienwirtschaftliche Top-
Bewertung Berlins auch im internationalen Maßstab be-
legt jüngst wieder die zur Jahreswende vorgelegte re-
nommierte pwc- und ULI-Untersuchung „Emerging
Trends“ In Real Estate Europe 2018 (europaweite Befra-
gung von über 800 Immobilien-Professionals). Bezogen
auf die Gesamt-Performance erreicht Berlin hier die ein-
deutige Top-Position und lässt andere große europäische
Metropolen, wie z. B. Paris (Rang 6) oder London (primär
durch den Brexit nur noch Rang 31) weit hinter sich.
Wilmersdorfer Straße 121, verkauft durch COMFORT
Für deutsche Investoren ist Berlin insofern ein absolutes
Muss: Auch internationales Kapital findet seinen Weg
nach Berlin. Dies gilt sowohl im institutionellen Bereich
als auch bei Privatinvestoren, sodass sich insgesamt ein
sehr vielschichtiger Markt mit ganz verschiedenen Pro-
dukten und Größenordnungen an diversen Standorten
ergibt. In bestimmten Bereichen findet mittlerweile ein
derartiger Hype statt, dass Kaufpreise in ungeahnte
Sphären steigen und die Mietpreisentwicklung schon
lange nicht mehr Schritt halten kann.
Die Dynamik am Berliner Investmentmarkt hält aufgrund
des Nachfrageüberhangs unverändert an. Die Kaufpreise
steigen weiterhin signifikant, wobei für Objekte ohne grö-
ßere Mängel an den Top-Standorten Kaufpreisfaktoren
deutlich über dem 30-fachen der Jahresmiete zu ver-
zeichnen sind. Ungebrochen ist die Nachfrage vor allem
nach Projekten am Kurfürstendamm oder an der
15,0
25,0
35,0
2012 2013 2014 2015 2016 2017
KAUFPREISFAKTOR von 2012 - 2017 31,0 - 33,0
Tauentzienstraße, aber auch am Hackeschen Markt, der
Schloßstraße oder der Friedrichstraße. Die Friedrichstra-
ße ist aufgrund der Objektgrößen insbesondere für insti-
tutionelle Investoren von Interesse, während am Alexan-
derplatz aufgrund der Struktur kaum Investmentprodukte
zur Verfügung stehen. In nahezu allen Lagen gab es im
vergangenen Jahr und zurückliegenden Monaten Trans-
aktionen verschiedenster Größen- und Güteklassen.
Beispiele sind Verkäufe wie die Tauentzienstraße 16, der
Kurfürstendamm 38-39, die Friedrichstraße 153-154, im
Paket Wilmersdorfer Straße 121/Müllerstaße 36 oder die
Zehlendorfer Welle.
Schloßstraße 24, verkauft durch COMFORT
INVESTMENT
COMFORT Städtereport Berlin 2018 9 von 11
82 84 86 88 90 92 94
Köln
Düsseldorf
Frankfurt
Berlin
Hamburg
Stuttgart
München
Demographie / (Sozio-) Ökonomie
Einzelhandel
Standort und Immobilien
Unter Betrachtung folgender Parametern wird eine Bewertung der Stadt vorgenommen: • Demographie-/(Sozio-)Ökonomie-Ranking: Parameter zu Bevölkerung/
Entwicklung, BIP, Beschäftigung, Arbeitslosigkeit, Tourismus, Einzelhandels-
kaufkraft
• Einzelhandels-Ranking: Parameter zum Einzugsgebiet: Einwohnerzahl und
Nachfragevolumen, Einzelhandelszentralität, Modezentralität, Innenstadt-
umsatz, -verkaufsfläche, -flachenproduktivität
• Standort- und Immobilien-Ranking: Parameter zur Miete von Klein-/
mittelgroßen Flächen, Lagen-/Flächenstruktur der Innenstadt, Branchen-/
Betreibermix der Innenstadt, Mietnachfrage, Nachfrageintensität
In der Folge der dargestellten außerordentlich positiven
Retail-Entwicklungen ist Berlin im COMFORT City Ran-
king im Zeitablauf nach oben geklettert und nimmt 2018
wie auch im Vorjahr erneut bundesweit Rang 2 hinter
München ein. Dies ist Ausdruck u.a. der außerordentlich
großen Besucher- und Kundenbasis im Einzugsgebiet
und auf dem Feld des Tourismus sowie positiven Einzel-
handelsumsatz- und Mietenentwicklungen.
Das COMFORT City Ranking stellt ein fundiertes
Benchmarking basierend auf insgesamt 35 jährlich von
der COMFORT neu aufbereiteten bzw. zusammengestell-
ten sozio-demographischen, ökonomischen sowie einzel-
handels- und immobilienbezogenen Parametern dar.
SCORING IM METROPOLENVERGLEICH (IN %)
COMFORT CITY RANKING 2018
COMFORT Städtereport Berlin 2018 10 von 11
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Berliner
Einzelhandels- und Handelsimmobilienmarkt auf einer
soliden und sich sehr positiv entwickelnden Grundlage
fußt. Dies betrifft sowohl die sozio-okönomischen Eckda-
ten wie aber auch die weichen Standortfaktoren in puncto
Image, Trendsetting oder Kultur und ist die Grundlage für
eine hohe Anziehungskraft in einem globalen Maßstab.
Ein internationaler ‚Place-to-be‘! Und das nicht nur für
Einwohner und Besucher, sondern nicht zuletzt auch für
Retailer und Kapital.
Wilmersdorfer Straße, Straßenszene
FAZIT UND PERSPEKTIVEN
Projekt „Alexanderhaus“, Alexanderplatz 2, exclusives Vermietungs-
mandat: COMFORT
Von daher besteht auf diesen Feldern eine hohe Nach-
frage nach Flächen und Assets in Top-Lagen. Insbeson-
dere bezogen auf Investitionsgelegenheiten ist das An-
gebot bzw. der Zugang ausgesprochen begrenzt und
führt in der Folge zu Kaufpreisen, die man vor wenigen
Jahren nicht für möglich gehalten hätte. Weiterhin bewirkt
diese Hochpreisphase auch ein verstärktes Ausstrahlen
der Nachfrage von den Top-Lagen auf die zahlreichen
Berliner Stadtbezirks- und Stadtteillagen.
Projekt „Gloria“, Kurfürstendamm 12-15, exclusives Vermietungsmandat: COMFORT
COMFORT Städtereport Berlin 2018 11 von 11
VERMIETUNG
RONALD STEINHAGEN
COMFORT Berlin-Leipzig
Telefon: +49 30 780961-15
Mobil: +49 175 7217707
E-Mail: [email protected]
IHRE ANSPRECHPARTNER
RESEARCH & CONSULTING
OLAF PETERSEN
COMFORT Research & Consulting
Telefon: +49 40 300858-22
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INVESTMENT
BJÖRN GOTTSCHLING
COMFORT Berlin-Leipzig
Telefon: +49 30 780961-16
Mobil: +49 151 52744032
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Herausgeber: COMFORT Holding GmbH Kaistraße 8A 40221 Düsseldorf
Über die COMFORT-Gruppe Die COMFORT-Gruppe ist seit ihrer Gründung im Jahr 1979 auf die Vermittlung von Waren- und Geschäftshäusern sowie Fachmärkten und Ladenlokalen spezialisiert. Als ausgewiesener Experte für Handelsim-mobilien bietet COMFORT sein Know-how auch als Beratungsdienst-leistung in Form von Expertisen, Second Opinion-Gutachten oder Due Diligence für Dritte an. Zum ergänzenden Angebot zählen Center-Consulting, Centermanagement und die gesonderte Einheit Luxury Retail. In Deutschland ist der Einzelhandelsspezialist zudem exklusiver Kooperationspartner von Cushman & Wakefield in der Vermietung von Ladenlokalen. Die COMFORT-Gruppe mit Hauptsitz in Düsseldorf unterhält Büros in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig, München, Wien und Zürich. Weitere Meldungen, Marktberichte, Städtereports u.v.m. finden Sie unter www.comfort.de
Medienkontakt: Karolina Müller, Unternehmenskommunikation Kaistraße 8A, 40221 Düsseldorf / Fon: +49 211 9550-144 / E-Mail: [email protected]
DEFINITIONEN 1A-Einzelhandelsmieten
Alle Mietpreisangaben verstehen sich unter folgenden Voraussetzun-gen: Neuabschlüsse von Mietverträgen in absoluten 1A-Geschäftslagen über fiktive, rein erdgeschossige Verkaufsflächen; idealtypische Ladenein-heit: ebenerdigen, stufenfreien Zugang, bauliche Ausstattung gehobener Art und Güte sowie einen möglichst rechtwinkligen Zuschnitt; Mindestschau-fensterfront 6 m bei kleinen bzw. 10 m bei größeren Flächen; in Euro pro m² monatlich, zzgl. gesetzlicher USt. und Nebenkosten.
Kaufpreisfaktoren
Die in Bandbreite dargestellten Kaufpreisfaktoren dienen als allgemeine Orientierung für den aktuell erzielbaren Verkaufspreis für Geschäftshäuser (Mietertrag aus Retail > 60 %, aktuelle Miete etwa auf Marktniveau) mit einem gängigen Volumen in der 1A-Lage der jeweiligen Stadt. In technischer Hinsicht stellt der Kaufpreisfaktor den Multiplikator zur Ermittlung des Kauf-preises eines Geschäftshauses ohne Instandhaltungsstau dar, mit dem die jeweilige Jahresnettomiete n multipliziert wird.
Innenstadtanteile
Angaben in Prozent. Der Wert zeigt an, welchen Anteil die Innenstadt am Umsatz bzw. an der Verkaufsfläche des gesamten Stadtgebietes hat.
Einzelhandelskaufkraft, Einzelhandelszentralität
Die Einzelhandelskaufkraft gibt an, wie hoch das Kaufkraftpotenzial an einem Standort ist. Der Durchschnittswert liegt bundesweit normiert bei 100. Ein Wert von über 100 signalisiert demnach ein überdurchschnittliches Kaufkraftpotenzial des Standortes. Die Einzelhandelszentralität zeigt an, ob an einem Standort per Saldo die Zu- oder Abflüsse der Kaufkraft über-wiegen.
Modezentralität
Analog zur branchenübergreifenden Zentralitätskennziffer (= Einzelhandels-zentralität) beleuchtet die Modezentralität die Situation in einem maßgeb-lichen Teilsegment, nämlich der innenstädtischen Leitbranche Mode, die sich wiederum aus den beiden Sortimenten Bekleidung/Textilien, Schu-he/Lederwaren zusammensetzt.
Einzugsgebiet
Kartographische Darstellung des Verflechtungsraums des innerstädtischen
Einzelhandels, d.h. jenes Bereiches aus dem regelmäßige Einkaufsbezie-
hungen zu der jeweiligen City bestehen. In blau ist das jeweilige Stadtgebiet
(Zone I) dargestellt, in dem roten Farbton das jeweilige Nah- bzw. Fernein-
zugsgebiet (Zone II).
Für Fragen und / oder detailliertere Informationen /
Materialien rund um den Einzelhandelsstandort stehen wir
Ihnen sehr gerne zur Verfügung: