Aktualisierte Umwelterklärung 2019 EvoBus GmbH - Standort Neu-Ulm
2 AktUAliSiErtE UmwEltErklärUNG 2019
inhalt3 Vorwort4 Der Standort Neu-Ulm 8 Unsere Umweltauswirkungen 10 Unser Umweltprogramm 14 Zahlen, Daten, Fakten 28 Gültigkeitserklärung
Impressum:
Verantwortliche Umweltschutzbeauftragte:Dr. Oytun Hanhan, BUS / OPt
Verantwortlicher Redakteur:Dr. Oytun Hanhan, BUS / OPtAbteilung BUS / OPttelefon: 0731 181 - 2150telefax: 0711 [email protected]
Head of Productions Daimler Buses:Dr. marcus Nicolai
Abdruck erlaubt bei genauer Quellenangabe
AktUAliSiErtE UmwEltErklärUNG 2019 3
Vorwort
Dr. Marcus Nicolai Head of Production Daimler Buses
Dr. Oytun Hanhan Umweltschutzbeauftragte
Unter dem motto „Heute ankommen. An morgen denken“ streben wir nach Nachhaltigkeit auf der gesamten Buslinie. Unsere Überzeugung gilt es als festen Bestandteil unseres Handelns in alle Geschäftsabläufe zu integrieren.
mit unserer konsequenten Nachhaltigkeitsstrategie und der Zielsetzung, umweltverträgliche und sichere Busse umweltschonend herzustellen, setzen wir maßstäbe in Sicherheit, Qualität, Design, Umweltschutz und Energiemanagement. Zur nachhaltigen weiterentwicklung des Produktes und des gesamten Produktentstehungsprozesses wird das neue Zielsystem für Energie und Umwelt, welches durch das Daimler Board of management im April 2018 verabschiedet wurde, innerhalb Daimler Buses weltweit an allen relevanten Produktionsstandorten implementiert und die Ziel- erreichung verfolgt.
Die vorliegende Umwelterklärung verdeutlicht exemplarisch die Bestrebungen und leistungen zum Umweltschutz an unserem Standort in Neu-Ulm.
Zur kontinuierlichen Verbesserung unseres Umweltmanagementsystems lassen wir die wirksamkeit extern nach EmAS, der durch die Europäische Union herausgegebenen Verordnung für ein frei- williges Umweltmanagementsystem, überprüfen. Ebenfalls sind wir nach der weltweit geltenden DiN EN iSO 14001 für Umweltmanagementsysteme zertifiziert. Der Standort wurde erstmalig 2002 nach EmAS validiert und mit der registernummer DE-104-11101 in das EmAS- register ein- getragen. Die aktuelle registrierungsurkunde ist bis 16.08.2020 gültig.
in dieser Erklärung werden die betrieblichen Umweltschutzdaten 2018 fortgeschrieben.
Neu-Ulm im mai 2019
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Der Standort Neu-Ulm
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Der Standort Neu-Ulm mit 3668 mitarbeitern ist der Neu-Ulmer Standort die größte Produktions- stätte der EvoBus GmbH (Stand 31.12.2018, Quelle HrB).
Auf einer Gesamtfläche von ca. 64 Hektar werden am Standort Omni-busse der marken mercedes-Benz und Setra hergestellt. Der Standort befindet sich in einem industriegebiet. in der region um den Standort hat der landkreis Neu-Ulm 7 landschaftsschutzgebiete ausgewiesen; mit dem Pfuhler ried liegt eines davon in direkter Nachbarschaft zum Standort.
Als führender full-line-Anbieter im europäischen Omnibusmarkt sind am Standort weitere Dienstleistungsbereiche für Omnibuskunden untergebracht.
Der Standort kann in folgende Hauptaktivitäten eingeteilt werden: » Die lackierung von rohkarossen; nicht nur die karossen zur
nachfolgenden montage am Standort werden lackiert, sondern auch die karossen, die schließlich an den Standorten mannheim und ligny in lothringen fertiggestellt werden.
» Die montage von reise- und Überlandbussen der marken Setra und mercedes-Benz, sowie von Stadtbussen der marke mercedes-Benz.
» Die Entwicklung am Standort umfasst neben der konstruktion auch eine Versuchswerkstatt und einen Betrieb zum muster- und Prototypenbau.
» Eine teilefertigung, in der eine Vielzahl von teilen aus der ge- samten Omnibus-modellpalette beider marken gefertigt werden.
» Sitzfertigung. » im Ersatzteil-logistik-Center wird der weltweite Ersatzteilvertrieb
abgewickelt. » im Service Center sind Einrichtungen für die Durchführung
des Service und alle möglichen reparaturen an Omnibussen vorhanden.
» im Gebrauchtfahrzeugcenter werden unter dem markennamen BUSStOrE gebrauchte Busse repariert und weiterverkauft.
» Dazu kommen Aktivitäten wie die Ausbildungswerkstatt, eine Oldtimer-werkstatt und Einrichtungen zur Schulung von Omni- busfahrern.
im Jahr 2018 lag die Anzahl der lackierten komplettfahrzeuge in Einheiten bei 6840 (ein Gelenkzug zählt hierbei als zwei Einheiten). im selben Zeitraum wurden am Neu-Ulmer Standort 2323 Busse montiert.
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EvoBus Standort Neu-Ulmlageplan mit Zusatz Ersatzteillager
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8 AktUAliSiErtE UmwEltErklärUNG 2019
Unsere Umweltauswirkungen
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Unsere Umweltauswirkungen Verschiedene tätigkeiten in unserer Produktion, der Verkehr durch trans- port und mitarbeiter sowie die Nutzung von ressourcen (z.B. Strom, Gas, wasser) an unserem Standort in Neu-Ulm beeinflussen die Umwelt. Einflüsse auf die Umwelt können neben Abfällen und Abwässer auch Emissionen wie Staub, lärm oder luftverunreinigungen sein, die sich auf das klima auswirken können. Die reaktion der Umwelt auf diese Beein- flussung bezeichnet man als Umweltauswirkungen. Bei der Bestimmung der Umweltaspekte wird auch die lebenswegbetrachtung miteinbezogen.
Die Bewertung der Umweltauswirkungen am Standort wurde mit der standardisierten methode der ökologischen knappheit über das interne it-System DUDiS konzerneinheitlich durchgeführt.
Die qualitative und quantitative Bewertung unserer tätigkeiten ermöglicht es uns, gezielt dort maßnahmen festzulegen, wo die Umweltauswirkungen am größten sind.
Die Umweltaspekte werden unterteilt in Energie, sonstige quantitative Aspekte, qualitative Aspekte und in Produktaspekte. Die Umweltrelevanz aller quantitativen Aspekte ist stark abhängig von den messwerten z.B. Verbrauch oder Belastung und damit variierend nach Vollständigkeit der Eingaben in DUDiS.
Die Portfolio-Darstellung unserer Umweltauswirkungen mit den Achsen Umweltrelevanz und nutzbares Handlungspotential stellt die Prioritäten der Einzelauswirkungen dar, mit dem Ziel die wesentlichen Auswirkungen gezielt zu beeinflussen.
10
5
Erdgas
sehr gering
mittel
mittel
gering
gering
Um
wel
trel
evan
z
sehr hoch
sehr hoch
hoch
hoch
Handlungspotenzial
2
Biodiversität9
Lärmemission13
Lärmemissionen im Betrieb7
Geruchsemission14
Lieferanten15
Emissionen16
Abfall17
Verkehr18
Wasserverbrauch19
Altlasten12
Energieverbrauch im Betrieb6
Grundwassergefährdung10
Brandgefährdung11
Spez. Materialverbrauch8
Energieziel
Produktziel
qualitative Aspekte
quantitative Aspekte
1
4
3
2
11
12
13
14 15
Strombezug1
restl. Energie und Kältemittel3
Abgas-/Luftemissionen im Betrieb4
Gewicht des Fzg5
7
6
8
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16
18 19
9
10 AktUAliSiErtE UmwEltErklärUNG 2019
Unser Umweltprogramm
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Unser Umweltprogramm Umsetzung unseres Umweltprogramms aus 2018
im ersten teil dieses kapitels wird der Umsetzungsstand unseres Umweltprogramms aus dem letzten Jahr dargestellt.
Ziele 2018 Umsetzungsmaßnahmen Messgrößen Termin Verantwortlichkeit Erledigungsstand
Energie
Fortsetzung redu-zierung luftmenge in lackierkabinen
Für 2018 eingeplant, Umsetzung in kabine 07 und 70 Halle 30
Potential kabine 07: 90 mwh Strom, 70 mwh Gas Potential kabine 70: 30 mwh Strom, 20 mwh Gas
31.12.2018 BUS / ONP maßnahme ist verifi-ziert und durch UwS/ EmS in der wirksam-keit bestätigt
Optimierung der teillast- Volllast-Steuerung lackieranlagen
Anlage AUS bei teil-last und Außentemperatur < 14°C
Potentiale: 25 mwh Strom, 70 mwh Gas
31.12.2018 BUS / ONP maßnahme konnte aus Qualitätsgründen nicht umgesetzt werden
Abfall / Material
klebereduzierung Sei-ten- und Frontscheiben
Neue klebeanlage 1% pro Bus 31.12.2018 BUS / ONA maßnahme ist umge-setzt. teroson-redu-zierung um 1,5% pro Bus erzielt
kleberreduzierung durch arbeitsplatzbezo-genes werkzeug
weniger klebestationen, somit weniger Abfall/weniger materialverbrauch beim Anlauf der Anlagen
1% pro Jahr 31.12.2018 BUS / ONA maßnahme auf 2019 verschoben (aus tech-nischen Gründen)
Papierreduzierung durch E-SFm
Ausstattung der Führungs-kräfte mit iPads
reduzierung des Papier- verbrauchs in 2018 um 10% im Vergleich zum Jahr 2017
31.12.2018 BUS / ONA maßnahme ist verifi-ziert und durch UwS / EmS in der wirk-samkeit bestätigt
Umwelt-/ Energieziele 2018
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Unser Umweltprogramm 2019 - Neue Ziele
Das fortgeschriebene Umweltprogramm basiert auf der Umwelt-und Energiepolitik der EvoBus GmbH und auf den resultaten der Bewertung der Umweltauswirkungen des Standorts Neu-Ulm. Die festgelegten Umweltziele werden durch die zugeordneten maßnahmen verwirklicht.
Zielbeschreibung Umsetzungsmaßnahmen Messgrößen Termin Verantwortlichkeit
Energie
Anpassung der luftmenge an den tatsächlichen Bedarf
Einbau FU und Aufstellung neuer Schaltschränke / Anpassen bestehender Elektrik
Potential: kabine 77: weitere Optimierung
31.12.2019 BUS / ONP
reduzierung luftmenge in trocknern
Voruntersuchung reduzierung luftmenge in trocknern, eventuell Pilot an einer linie
reduzierung Gas und Strom 21.000 kw/a Gas-trockner 61.000 kw/a Strom-trockner
31.12.2019 BUS / ONP
Erweiterung lED Beleuchtung werk 4 Halle 93
lED Beleuchtung installation reduzierung Strom ca. 80.000 kwh/a
31.12.2019 BUS / ONP
Abfall / Materialverbrauch
kleberreduzierung der Gefahr-stoffe durch Arbeitsplatz- bezogenes werkzeug
weniger klebestationen, somit weniger Abfall beim Anlauf der Anlagen
1% pro Jahr 31.12.2019 BUS / ONA
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14 AktUAliSiErtE UmwEltErklärUNG 2019
Zahlen, Daten, Fakten
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Produktionszahlen
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2014 2015 2016 2017 2018Äquivalente Produktionseinheit
Produktionszahlen: Äquivalente Produktionseinheit für den Standort Neu-Ulm
Die Produktion unserer Omnibusse findet im rahmen eines Produktions- verbundes mit den Standorten Neu-Ulm, mannheim und ligny (Frank-reich) statt. in mannheim ist die rohkarossenfertigung für die Busse inklusive der klappenmontage aller Standorte angesiedelt. Die Deck-lackierung findet ausschließlich in Neu-Ulm statt. Die Fertigmontage wird wiederum an allen drei Standorten durchgeführt.
Definition: Äquivalente Produktionseinheit
Zur Darstellung von relativen kennzahlen wurde die Bezugsgröße äquivalente Produktionseinheit PEäqui festgelegt. Diese Zahl berück-sichtigt die geleisteten Arbeitsstunden aller am Produktionsverbund beteiligten werke.
Durch die Einbeziehung der geleisteten Arbeitsstunden ist eine bessere Vergleichbarkeit der Produktion zwischen den einzelnen Standorten möglich.
Die kennzahl „äquivalente Produktionseinheit“ hat sich 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 8% von 2306 auf 2501 erhöht.
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Energiebedarf
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25
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2014 2015 2016 2017 2018Stromverbrauch [GWh]
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2014 2015 2016 2017 2018Heizenergie [GWh]
Stromverbrauch Heizenergie
Der Strombedarf am Standort wird zum einen durch Strombezug (Ver-sorger), zum anderen durch Eigenerzeugung in Blockheizkraftwerken (BHkws) abgedeckt.
Der „eigene Stromverbrauch“ am Standort ist niedriger als der Strom- bedarf, da ein kleiner Anteil von „Dritten“ (d.h. Dienstleistern am Standort) verbraucht wird.
Hinweis zu den Diagrammen: in den folgenden tabellen ist der Strom-verbrauch immer ohne Verbrauch „Dritter“ und dem Anteil der eigen- erzeugten Strommenge aus den BHkw’s dargestellt. in der Energiebilanz des Standorts ist der BHkw-Gasverbrauch dem Heizenergieverbrauch zugerechnet.
Der absolute Stromverbrauch stieg 2018 von 20,07 Gwh auf 20,69 Gwh um 3% an, siehe Diagramm Stromverbrauch.
Bezogen auf die kennzahl „äquivalente Produktionseinheit“ ergab sich eine reduzierung des Verbrauchs von 8,70 auf 8,27 mwh, siehe Diagramm „Verbräuche je äquivalenter Produktionseinheit“. Dies ist den fortlaufenden technischen und organisatorischen Optimierungs-maßnahmen (z.B. in der lackierung) zuzuschreiben.
Der absolute Heizenergieverbrauch sank von 48,06 Gwh auf 44,85 Gwh.Bei der eingesetzten Heizenergie handelt es sich zu über 99 % um Erdgas.
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2014 2015 2016 2017 2018Stromverbrauch pro Produktionseinheit [MWh] Heizenergie pro Produktionseinheit [MWh]
Strom- und Heizenergie pro äquivalenter Produktionseinheit
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wasserverbrauch
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2014 2015 2016 2017 2018Wasserverbrauch absolut [1000 m³] Wasserverbrauch pro Produktionseinheit [m³] Wasserverbrauch Leckage [1000 m³] Leckage pro Produktionseinheit [m³]
Gesamter Wasserverbrauch
Der Gesamtwasserverbrauch setzt sich aus dem Stadtwasserverbrauch (aus dem öffentlichen trinkwassernetz) und dem Eigenwasserverbrauch (wassernutzung aus eigenen Brunnen) zusammen.
im Jahr 2018 hat sich der gesamte wasserverbrauch gegenüber 2017 um 5,7 % verringert.
Diese reduzierung resultiert vor allem aus einem niedrigeren Stadtwasser- verbrauch (-7,6 %), obwohl der Verbrauch an Brunnenwasser geringfügig angestiegen ist. Das Brunnenwasser wird in erster linie für die Omnibus- waschanlage mit Dichtheitsprüfung genutzt. Etwas Frischwasser muss zugeführt werden, um einer Aufsalzung entgegenzuwirken.
Durch die höhere Auslastung der waschanlage und die dadurch bedingte Erhöhung der Frischwasserzuführung in 2018 wurde mehr Brunnen-wasser benötigt.
Der starke Anstieg im Jahr 2015 war einer leckage geschuldet, die im Februar 2016 behoben werden konnte.
Bei den größeren produktionsseitigen Anlagen mit wassernutzung (Omnibuswaschanlagen oder die Nassauswaschung der lackieranlage) ist eine kreislaufführung realisiert. Damit ist der wasserverbrauch bei diesen Anlagen hauptsächlich durch die Verdunstung verursacht.
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2014 2015 2016 2017 2018Stadtwasserverbrauch absolut [1000 m³]Stadtwasserverbrauch pro Produktionseinheit [m³]Wasserleckage [1000 m³]Wasserleckage pro Produktionseinheit [m³]
0
1
2
3
4
5
6
2014 2015 2016 2017 2018Brunnenwasser absolut [1000 m³]Brunnenwasser pro Produktionseinheit [m³]
Stadtwasserverbrauch Brunnenwasserverbrauch
Beim Stadtwasser (trinkwasser vom regionalen wasserversorger) ist ein großer Anteil des Verbrauchs dem Bereich Brauchwasser geschuldet (in waschräumen, wCs und Duschen, im kantinenbereich, für die wasser- nachspeisung bei der Nassauswaschung von lackierkabinen).
Brunnenwasser wird ausschließlich in der Omnibuswaschanlage im werk 5 verwendet. Hier werden zum einen die Omnibusse nach Probe-fahrten sowie vor der Auslieferung gewaschen, weiterhin wird in dieser Anlage die Dichtheitsprüfung durchgeführt.
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Emissionen
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2014 2015 2016 2017 2018VOC-Emissionen Neu-Ulm [g/m²] VOC-Emissionen Mannheim [g/m²]
VOC-Emissionen (Buslackierung pro Fläche)
Kohlendioxid EmissionenAbgeleitet aus dem Verbrauch an Erdgas und Heizöl zur wärmeerzeugung und teilweiser Stromerzeugung in Blockheizkraftwerken betrug im Jahr 2018 der Ausstoß an CO2 8.211 tonnen. Aufgrund des hohen Erdgasanteils (über 99% der Heizenergie) rührt der CO2-Ausstoß hauptsächlich von der Erdgasfeuerung her. Die reduzierung um 6% gegenüber dem Vorjahr wurde daher vor allem durch den geringeren Erdgasverbrauch verursacht. Da der Ausstoß in direkter Abhängigkeit zu den Verbrauchsmengen (Erd- gas, Heizöl, etc.) steht, ist diese Größe auch stark witterungsabhängig.
Emissionen aus dem Lackierprozess (organische Lösemittel und Staub) Der gesetzlich vorgeschriebene flächenbezogene Grenzwert von VOC- Emissionen (organische lösemittel) beträgt für Omnibusse 150 g/m². Dieser Grenzwert gilt für den Gesamtprozess der lackierung und teilt sich aufgrund des Produktionsverbundes auf die Standorte mannheim und Neu-Ulm auf. Der Gesamtwert der Emissionen (pro m² lackierter Fläche) beträgt 87,5 g/m².
Dieser wert teilt sich wie folgt auf: » Standort mannheim mit 22,8 g/m²
(rohkarosse mit tauchlackierung) » Standort Neu-Ulm mit 64,7 g/m²
(Decklackierung).Die Erhöhung des wertes im Vergleich zum Jahr 2017 lässt sich auf zwei Ursachen zurückführen.2018 erfolgte eine Überarbeitung der VOC-wert Berechnung auf der Grundlage der Beprobung von Altlacken, der wirkungsgradmessung, sowie den Fahrzeugflächen. Die Erhöhung kommt vor allem durch die neue Flächenberechnung zustande. Die deutlich kleinere Emissions-menge 2017 am Standort Neu-Ulm ist auf die Entsorgung VOC- rele-vanter Abfälle zurückzuführen, im wesentlichen durch die Bereinigung des lacklagers. Die letzten Emissionsmessungen zeigten, dass die Staubgrenzwerte im gesamten lackierprozess mit lackieranlagen und Schleifkabinen sicher eingehalten sind.
LärmAuch im Jahr 2018 gab es keine lärmbeschwerden aus der Nachbarschaft.
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Abfall
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2014 2015 2016 2017 2018Gesamt [t] Beseitigt [t] Verwertet [t] davon Schrott [t]
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2014 2015 2016 2017 2018Abfallverwertung [kg] Abfallbeseitigung [kg]
Abfallmengen Abfallmengen pro Produktionseinheit
Die internen Vorgaben zur Abfallentsorgung sind in unserem betrieblichen Abfallkonzept geregelt, das unter anderem die Vorgaben zur Abfalltren-nung, die Schnittstellen bei der innerbetrieblichen Sammlung und Handhabungsvorgaben bei gefährlichen Abfällen enthält. Damit erreichen wir, dass unsere Abfälle sicher gesammelt, transportiert und gelagert werden sowie eine sehr hohe Verwertungsquote. mit Hilfe eines Abfall- managementprogramms werden alle Vorgänge bei der Abfallentsorgung lückenlos und rechtssicher dokumentiert.
Die Gesamtabfallmenge (inklusive metalle) ist im Jahr 2018 um 116 t (ca. 2 %) von 6.079 t auf 6.195 t angestiegen. Das höhere Abfallaufkommen wurde im wesentlichen durch die gestiegene Anzahl produzierter Busse verursacht. änderungen zeigen sich in den Abfallfraktionen Schrott (+38 t), wegen Baumaßnahmen auf dem Gelände auch im Bauschutt (+5,5 t) und beim lackwasser (+ 41 t).
Die lackwasserentsorgung trug auch dazu bei, dass die menge an beseitigtem Abfall von 110 t auf 127 t anstieg. Ursache hierfür war eine größere Anzahl von reinigungen im rahmen von Qualitätssicherungs-maßnahmen. Aufgrund der gestiegenen Produktion erhöhten sich auch die Abfälle aus lackierbereichen (hauptsächlich gefährliche Abfälle; nicht separat dargestellt) in 2018 gegenüber 2017 um absolut 74 t. Vor allem in den Fraktionen lösemittelgemisch (+46 t), lackierabfälle (+6 t) und lackwasser (+41 t) sind die mengen angestiegen, während bei der Fraktion Altlacke (-23 t) ein rückgang zu verzeichnen war.
Die Beziehung zwischen Produktion und Abfallmengen wird ebenfalls in einem Diagramm dargestellt. Bei der verwendeten kennzahl „äquivalente Produktionseinheit“ handelt es sich um einen mischwert aus mehreren produktionsrelevanten Parametern wie im kapitel Produktionszahlen bereits beschrieben.
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ressourcen
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2014 2015 2016 2017 2018Bleche [t] Halbzeuge Langware [t] Gussrohlinge [t]
Metall-Halbzeuge
Der sensible Umgang mit verschiedenen ressourcen wird aufgrund von knappheit und dem gesteigerten Umweltbewusstsein immer wichtiger. Daher entwickeln wir Strategien, um unsere Busse mit möglichst wenigen ressourcen zu produzieren. Denn eine verbesserte ressourceneffizienz führt zu einer reduktion von Umweltbelastungen. Aus diesem Grund ist eines unserer übergeordneten Ziele der sparsame und effiziente Einsatz von material, Energie und wasser. Dazu formulieren wir maßnahmen in unserem Umwelt-und Energieprogramm.
Das folgende Diagramm zeigt die Entwicklung der mengen beschaffter Halbzeuge. Diese beziehen sich ausschließlich auf unsere teilefertigung.
Sie stellen nur einen Bruchteil des gesamten inputs dar (u.a. ohne metallteile aus den Halbprodukten karossen oder motoren, die an anderen Standorten entstehen). metalle, die in der teilefertigung verarbeitet werden, besitzen standardisiert eine recyclingquote von nahezu 100%. Hier können Effizienzsteigerungen nur noch durch die reduzierung von Stanz- und Verschnittabfall erreicht werden.
Die Erhöhung bei Blechen um 84 t und bei Halbzeuge- langware um 81 t resultiert aus der Zunahme an Aufträgen nach der Beschaffung eines neuen rohrlasers. Als Folge dieser Beschaffung wurden seit Anfang 2018 weniger Gussrohlinge bearbeitet, da durch den trend zur leichtbauweise mehr Bleche verarbeitet werden und immer mehr modelle mit verbauten Gussrohlingen auslaufen.
AktUAliSiErtE UmwEltErklärUNG 2019 23
Die EU-Verordnung EmAS iii schreibt die Formulierung und Veröffent- lichung standardisierter kennzahlen in Form von sogenannten kern- indikatoren vor. Sie bilden die sechs Schlüsselbereiche der direkten Umweltaspekte Energie- und materialeffizienz, wasserverbrauch, Abfallanfall, biologische Vielfalt und Emissionen ab.
mit den kernindikatoren soll eine Vergleichbarkeit der Umweltleistung der nach EmAS-zertifizierten Unternehmen möglich sein. Dies gestaltet sich jedoch schwierig, da die Vielfältigkeit an Produkten und Produktions- verfahren ein Benchmark zwischen Firmen und Branchen praktisch unmöglich macht.
Darüber hinaus wird in der Verordnung verlangt, die kennzahlen in relation zu einer Bezugsgröße darzustellen. Seit diesem Jahr wird zur Harmonisierung der EvoBus Standorte Neu-Ulm und mannheim die äquivalente Produktionseinheit als Bezugsgröße verwendet.
mit der aktuellen Berichterstattung werden die Emissionsfaktoren zur Ermittlung der Emissionen aus der wärmebereitstellung aktualisiert. Die Faktoren für Schwefeldioxid, Stickoxide und Staub wurden an den Standard GEmiS 4.7 angepasst (Globales Emissions-modell integrierter Systeme des unabhängigen internationalen instituts für Nachhaltigkeits- analysen und -strategien, kurz iiNAS).
Der indikator für erneuerbare Energien wurde gestrichen, da nur selbst erzeugte, erneuerbare Energie nach EmAS iii relevant ist. Nicht aber beispielsweise der erneuerbare Anteil der elektrischen Energie, die ge- liefert wird. Auch die Photovoltaik-Anlage, die auf einem unserer Hallen- dächer installiert ist, zählt nicht dazu, da sie von externen Firmen be- trieben wird und wir nur die Dachfläche dazu vermieten.
Die Angabe zur biologischen Vielfalt (Flächenverbrauch) beinhaltet die bebauten und die befestigten Flächen (Parkplätze und Straßen).
Auf den folgenden Seiten sind die kernindikatoren ab 2016 dargestellt.
kernindikatoren
24 AktUAliSiErtE UmwEltErklärUNG 2019
Kernindikatoren nach EMAS III Teil 1
Bezugsgröße: Jahr 2016 2017 2018
äquivalente Produktionszahl [Päqui] Anzahl [Päqui] 2.361 2.306 2.501
Kernindikator:
gesamter direkter Energieverbrauch menge absolut [mwh] 70.319 68.136 65.547
Effizienz [mwh/Päqui] 29,784 29,547 26,208
Anteil erneuerbare Energie* menge absolut [mwh] 0 0 0
massenstrom input** menge absolut [t] 43.142 36.557 39.291
Effizienz [t/Päqui] 18,273 15,853 15,710
wasserverbrauch menge absolut [m³] 43.411 38.525 36.253
Effizienz [m³/Päqui] 18,387 16,706 14,495
Biologische Vielfalt (Flächenverbrauch)***
Gesamtfläche [m²] 640.939 640.939 640.939
Verhältnis zur ä. Prod. [m²/Päqui] 271,469 277,944 256,273
Versiegelte (befestigt und/oder bebaut) Flächen [m2]
487.573 487.573 487.573
Verhältnis zur ä. Prod. [m²/Päqui] 206,511 211,437 194,951
Naturnahe Flächen (Grünflächen etc.) [m²] 153.366 153.366 153.366
Verhältnis zur ä. Prod.[m²/Päqui] 64,958 66,507 61,322
* Anmerkung: kein selbsterzeugter erneuerbarer Energieanteil am Standort. Die regenerativ erzeugte Energie aus der Photovoltaikanlage am Standort fließt nicht in die Energiebilanz ein, da die Dachflächen vermietet sind; der Anlagenbetreiber ist extern. ** Summe aus: Jährlicher Output + Summe aller Abfälle + lösemittel- und Staubemissionen.*** Es werden keine naturnahen Flächen abseits des Standorts über EvoBus bewirtschaftet.
AktUAliSiErtE UmwEltErklärUNG 2019 25
Kernindikatoren nach EMAS III Teil 2
Bezugsgröße: Jahr 2016 2017 2018
äquivalente Produktionszahl Anzahl [Päqui] 2.361 2.306 2.501
Kernindikator:
wertstoffgemisch menge absolut [t] 1.423 1.219 1.276
Effizienz [t/Päqui] 0,603 0,528 0,510
Holz menge absolut [t] 1.251 1.061 1.082
Effizienz [t/Päqui] 0,530 0,460 0,433
Papier, Pappe, karton menge absolut [t] 771 666 623
Effizienz [t/Päqui] 0,327 0,289 0,249
Verschiedene lackierabfälle menge absolut [t] 449 504 573
Effizienz [t/Päqui] 0,190 0,219 0,229
Sonstige Abfallfraktionen <200 t menge absolut [t] 574 569 542
Effizienz [t/Päqui] 0,243 0,247 0,217
metalle menge absolut [t] 2.198 2.060 2.098
Effizienz [t/Päqui] 0,931 0,893 0,839
Summe aller Abfälle menge absolut [t] 6.665 6.079 6.195
Effizienz [t/Päqui] 2,823 2,636 2,477
Summe gefährlicher Abfälle menge absolut [t] 675 727 721
Effizienz [t/Päqui] 0,286 0,315 0,288
Emissionen treibhausgase*** (CO₂, CH₄, N₂O) menge absolut [t] 8.927 8.765 8.211
Effizienz [t/Päqui] 3,781 3,801 3,286
Emission SO₂ menge absolut [t] 0,74 0,71 0,57
Effizienz [t/Päqui] 0,000314 0,000308 0,000230
Emission NOx menge absolut [t] 8,72 8,55 7,96
Effizienz [t/Päqui] 0,003693 0,003709 0,003183
Emission Pm menge absolut [t] 2,32 2,09 2,66
Effizienz [t/Päqui] 0,000984 0,000908 0,001065
Emission VOC menge absolut [t] 194,65 134,11 175,04
Effizienz [t/Päqui] 0,082 0,058 0,070
*** CO2-äquivalente aus Gas und Heizöl sowie Nachfüllung kältemittel
26 AktUAliSiErtE UmwEltErklärUNG 2019
im werk werden nach dem Bundesimmissionsschutzrecht genehmigte Anlagen betrieben. Dies sind zwei Blockheizkraftwerke sowie die lackier- anlage. Diese beinhaltet Nebenanlagen wie das Entsorgungszentrum, das Gefahrstofflager und die Energieversorgung der lackieranlage.
Die Anlagenbetreiber sind für die Einhaltung der Auflagen aus den Genehmigungsbescheiden und die Anpassung der Genehmigungen bei änderungen verantwortlich. Unterstützt werden sie dabei von der Betriebsbeauftragten für Abfall und den mitarbeitern des Umweltschutz- teams, die bereits in die Planung der Anlagen einbezogen werden.Die Anlagen werden durch die Genehmigungsbehörde wiederkehrend überwacht, letztmalig fand eine Behördeninspektion am 16.10.2017 statt. Es wurden keine mängel festgestellt.
im September 2018 wurde eine änderungsanzeige nach § 15 Abs. 1 BimSchG zu dem Projekt „Offline-lackierung“ eingereicht. Darin wurde die Errichtung von Bestückungsplätzen, die installation eines klein- brückenkrans und der Einbau von Schnelllauftoren beantragt. Der Anzeigebescheid wurde am 14.11.2018 vom landratsamt Neu-Ulm ausgestellt.
Bei der Abnahmemessung einer neu genehmigten lackierkabine wurden alle vorgeschriebenen Grenzwerte eingehalten. Bei den wiederkehrend geforderten Emissionsmessungen wurden punktuell festgestellte Grenz- wertüberschreitungen sofort durch eingeleitete maßnahmen behoben und durch Nachmessungen belegt. Dadurch wurde sichergestellt, dass alle Anlagen innerhalb der vorgeschriebenen Grenzwerte betrieben werden.
intern erfolgt die Überwachung durch Begehungen des Anlagenbetreibers und interne managementaudits.
Gemäß unserer Umwelt- und Energieleitlinien stellen wir uns den zu- künftigen Forderungen im Umwelt- und Energiebereich. Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, behördlicher Auflagen und anderer verpflich- tenden Anforderungen ist für unser Unternehmen selbstverständlich. Hierzu werden die erforderlichen informationen und ressourcen für die Überprüfung und Erreichung der Auflagen sichergestellt.
im Berichtsjahr 2018 gab es keine Vorkommnisse, die aus Sicht der Umweltschutzbeauftragten die Einhaltung der gesetzlichen bzw. behördlichen Auflagen gefährdeten oder eine Ordnungswidrigkeit zur Folge hatten.
rechtskonformität
AktUAliSiErtE UmwEltErklärUNG 2019 27
28 AktUAliSiErtE UmwEltErklärUNG 2019
Gültigkeitserklärung
AktUAliSiErtE UmwEltErklärUNG 2019 29
Der Unterzeichner, Bernhard Schön, EmAS-Umweltgutachter der tÜV SÜD Umweltgutachter GmbH mit der registrierungsnummer DE-V-0321, zugelassen für den Bereich 29 (NACE-Code) bestätigt, begutachtet zu haben, dass der Standort wie in der aktualisierten Umwelterklärung 2019 der Organisation der EvoBus GmbH, Standort Neu-Ulm, mit der registrierungsnum-mer DE-104-00101 angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des rates vom 25. November 2009 sowie der Verordnung (EU) 2017/1505 vom 28. August 2017 über die freiwillige teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EmAS) erfüllt. mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass
» die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 sowie der Verordnung (EU) 2017/1505 durch- geführt wurden,
» das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen,
» die Daten und Angaben der aktualisierten Umwelterklärung des Standorts ein verlässliches,
glaubhaftes und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher tätigkeiten der Organisation/des Standorts innerhalb des in der Umwelterklärung angegebenen Bereichs geben.
Diese Erklärung kann nicht mit einer EmAS-registrierung gleichgesetzt werden. Die EmAS-re-gistrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden.
münchen, den 13.07.2019
Bernhard SchönUmweltgutachterDE-V-0321
Daimler AGmercedesstraße 13770327 Stuttgart Germanywww.daimler.com