„Es ist ja das Wissen, das veraltet –nicht die Leute“
Eine erste Sensibilisierung für ein hochrelevantes Thema –
Ergebnisse aus der „E-Learning Studie IT 50plus“
Dr. Lutz P. Michel
MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung
FuTEx – IT-Spezialistenqualifizierung nach APO-IT im virtuellen Raum
Stuttgart, 12. April 2011
Inhalt der Präsentation
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Über das MMB-Institut
Methodendesign der Studie
Leitfragen der Studie
Ergebnisse der Sekundäranalyse
Ergebnisse der Befragung
Kriterienkatalog für „gutes E-Learning“
O-Töne der Befragten
Dr. Lutz P. Michel – MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung
Über das MMB-Institut
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n Das MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung (Essen/Berlin) forscht seit 1996 für öffentliche und private Auftraggeber hauptsächlich zu folgenden Themen:
Standortanalysen
Begleitforschung / Evaluation
Medienforschung
Arbeitsmarktforschung
Digitales Lernen
Bildungs- und Kompetenzforschung
Qualifikationsbedarfs- und Berufsforschung
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Methodendesign der Studie
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Leitfragen
Befragung
Kriterien-katalog
Sekundär-analyse
Leitfragen
Befragung
Kriterien-katalog
Sekundär-analyse
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Leitfragen der Studie
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n Wie lernen berufserfahrene IT-Fachkräfte in der Praxis?
n Welche Erfahrungen mit spezifischen Lernangeboten –klassischen ebenso wie IT-gestützten Lernformen – gibt es in der Branche bereits?
n Welche Lernformen haben sich dabei bewährt und entsprechen den Erwartungen und Voraussetzungen der Zielgruppe am besten?
n Welche Lernsituationen werden bevorzugt, und welche Aspekte und Rahmenbedingungen bedürfen einer besonderen Berücksichtigung?
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Ergebnisse der Sekundäranalyse
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Dr. Lutz P. Michel – MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung
Ergebnisse der SekundäranalyseZusammenfassung des Forschungsstands
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n Geringe Anzahl an Praxisbeispielen und empirischen Untersuchungen.
n Spezielle E-Learning-Produkte für ältere, erfahrene Lerner sind kaum vorhanden und/oder werden nur zurückhaltend vermarktet.
n Altersspezifische Bedingungen und Eigenschaften für „gutes E-Learning“ für die erfahrene Zielgruppe sind u.a.:
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Kein Zeitdruck
Übersichtliche Gliederung/Struktur
Informell, kooperativ, arbeitsplatzintegriert
Regelwissen und Vorwissen aufgreifen
Hoher Grad an Selbstbestimmungs-
möglichkeiten
Dr. Lutz P. Michel – MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung
Soziale Interaktion, virtuelle Lern-gemeinschaft
Unterstützungen, Hilfestellungen und
Orientierungen beim Lernen
Tutoriell begleitetes Blended-Learning-
Konzept
Ergebnisse der Befragung
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Ergebnisse der Befragung„50plus“-Bildungsangebote sind kein Thema
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n Die Frage nach „spezieller Weiterbildung für erfahrene IT-Fachkräfte“ stellte sich der Branche bislang nicht:
n Spezielle Weiterbildungsangebote für diese Zielgruppe werden bislang
weder intern noch extern genutzt.
n Spezielle Angebote sind nicht bekannt – und viele glauben auch nicht,
dass es solche Angebote überhaupt gibt.
n Die eingesetzten Angebote richten sich in der Regel nach benötigten Themeninhalten bzw. Lernstand der Teilnehmer bzw. Verfügbarkeit am Markt.
n Befragte betonen aber auch, dass das Alter nur ein zu berücksichtigender Faktor unter vielen ist. Eindeutig wichtiger u.a.:n In welchem Maße kann aktiv und selbstständig gelernt werden?
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Ergebnisse der BefragungNeues Lernterrain für IT-Fachkräfte
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n IT-Fachkräfte lernen anders als Mitarbeiter anderer Berufsgruppen. Grund dafür nicht zuletzt:
n die hohe Entwicklungsdynamik in der Branche, die ständiges
arbeitsbegleitendes Lernen erfordert.
n IT-Fachkräfte sind durchaus „E-Learning-affin“, da sie den Umgang mit dem PC gewöhnt sind.
n Neben formellen Weiterbildungen nutzen die befragten Fachkräfte zur Informationsbeschaffung:
n Druckerzeugnisse (Fachpresse u.ä.),
n Kolleginnen und Kollegen,
n zunehmend auch das Internet.
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Ergebnisse der BefragungInternet & Web 2.0 als Lernmedien
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n Einige berufserfahrene Fachkräfte sind in Internet-Foren und Communities aktiv, allerdings vornehmlich zum Informations- und Kontaktaustausch.
n Die Nutzung des Internets als dezidiertes Lernmedium ist noch nicht weit verbreitet.
n Gleiches gilt für die Verwendung neuerer Lerntechnologien, z.B. aus der Web 2.0-Welt.
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Ergebnisse der BefragungBarrierefreiheit & Lernbetreuung
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n Zum Thema „Barrierefreiheit von Lernmitteln“ zeigen sich unterschiedliche Perspektiven der Befragten:n Die einen betonen, dass der Aspekt grundsätzlich bei allen Lernmitteln
(also auch für IT-Fachkräfte) berücksichtigt werden muss. n Andere wiederum meinen, dass das Thema für die IT-Zielgruppe keiner
gesonderten Aufmerksamkeit bedarf.
n Einigkeit beim Thema „Lernbetreuung und Lernunterstützung“: Fast alle Befragten betonen, dass Betreuung und Unterstützung beim Lernen für Berufserfahrene besonders wichtig ist, z.B.:
n Unterstützung durch Trainer/Tutoren
n Feedbackmöglichkeiten
n Hilfefunktionen (FAQs etc.)
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Ergebnisse der BefragungArbeitsplatzlernen & Workshops
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n Geteilte Meinung ebenfalls bei der Frage nach dem „Lernort“:n Einige befürworten das Lernen direkt am Arbeitsplatz und
setzen es in der Praxis auch so um.n Andere sprechen sich deutlich für eine Trennung von
Arbeitsplatz und Lernumgebung aus.
n Fast alle Befragten haben gute Erfahrungen mit der Lernform „Workshop“ gemacht.
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Kriterienkatalog für „gutes E-Learning“
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1. Lernformen / übergeordnete didaktische Konzepte
2. Lernstrukturen / strukturelle Merkmale des Lernangebots
3. a) Lerninstrumente 3. b) Lernorte
4. Lernunterstützung / Kommunikation
5. Lernkontrolle / Qualitätsaspekte
6. Lernerwartungen bestimmter Zielgruppen
1. Lernformen / übergeordnete didaktische Konzepte
2. Lernstrukturen / strukturelle Merkmale des Lernangebots
3. a) Lerninstrumente 3. b) Lernorte
4. Lernunterstützung / Kommunikation
5. Lernkontrolle / Qualitätsaspekte
6. Lernerwartungen bestimmter Zielgruppen
n Ergebnisse aus theoretischem Teil (Sekundäranalyse) und empirischem Teil (Befragung) münden in einen Kriterienkatalog für „gutes E-Learning“:
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KriterienkatalogLernformen & Lernstrukturen
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n Ziel- und lösungsorientiertes Lernen
n Praxisbezug, Transfer/Umsetzung direkt in Arbeitsalltag
n Selbstorganisiertes/selbstbestimmtes Lernen als Grundlage
n Ausreichend Lernzeit geben, Lerntempo selbst bestimmen lassen
n Kooperative Lernformen, kongressförmiges Lernen
n Blended Learning und Workshops als Favoriten?
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KriterienkatalogLerninstrumente & Lernorte
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n Für Technik-/Medieneinsatz gilt: weniger ist oft mehr
n Web 2.0-Einsatz möglichst mit bekannten, vertrauten und getesteten Tools
n Arbeitsplatzintegriert, „on-the-job“, aber ungestörtes Lernen nicht direkt am Arbeitsplatz
n Einrichtung von „Lerninseln“ für arbeitsplatznahes, aber vom Tagesgeschäft ungestörtes Lernen.
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KriterienkatalogLernunterstützung & Lernkontrolle
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n Soziale Interaktion ermöglichen und fördern
n Lernbetreuung/-beratung, Hilfestellung bereitstellen
n Feedback-/Rückfragemöglichkeiten müssen gegeben sein
n Lernstand und Lernerfolg kontrollieren und aufzeigen
n Zwischentests/Assessments (evtl. mit Zertifikaten) anbieten
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KriterienkatalogLernerwartungen bestimmter Zielgruppen
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n Erfahrungs-/Vorwissen, bestehende Kompetenzen erfassen
n Ältere als Experten und Wissensquelle aktiv einbringen
n Raum für Erprobungen und „Selbstversuche“ bieten
n Motivation, positive Erfahrungen schaffen
n Kein „50plus-Label“
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O-Töne der BefragtenVerallgemeinerbare Aussagen ???
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n Zielgruppenbewusstsein ist nötig:n Das Problem ist existent und
relevant, aber noch nicht erkannt.
n Alles bleibt anders:n Die IT-Branche tickt anders
als andere Branchen.
„Brauche ich das noch? Ich scheide doch bald aus!“
„Eine spezielle Didaktik für Ältere ist bis heute noch
nicht gefunden!“
„Ältere IT-Fachkräfte sind update-müde!“
„Ich habe da noch nicht drauf geachtet, ob es
Lernunterschiede gibt!“
Es geht dabei doch nicht um‘s
Alter…
„Es ist ja das Wissen, das veraltet –
nicht die Leute!“
„Entscheidend ist der Erfahrungs-horizont – nicht
das Alter!“
Ja, jetzt, wo Sie‘s sagen…
„Alle IT-Fachkräfte sind ständiges
Lernen gewöhnt!“
„Internet ist selbst-verständlich, aber die
Web 2.0-Nutzung korreliert eindeutig mit
dem Alter!“
„In den Kursen sitzen die, die es brauchen –
Ältere und Jüngere zusammen. Untersucht
haben wir das noch nicht!“
Das sagen Experten des MMB Learning DelphiRelevanz von E-Learning für verschiedene Zielgruppen
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Ungelernte Hilfskräfte
Mitarbeiter mitMigrat ionshintergrund
Führungskräfte
Ältere Mitarbeiter (50 plus)
Facharbeiter
Sachbearbeiter
Berufsrückkehrer /Wiedereinsteiger
Auszubildende
Wird steigen
Bleibt gleich
Wird sinken
Frage 6: Viele Unternehmen richten ihre E-Learning-Angebote an spezifische Adressatengruppen innerhalb der Belegschaft.Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Relevanz computerbasierter Lernangebote für die folgenden Mitarbeitergruppen in den kommenden drei Jahrenverändern? N=64-65 Experten | Angaben in % | © MMB-Inst itut 2010
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Frage 6: Viele Unternehmen richten ihre E-Learning-Angebote an spezifische Adressatengruppen innerhalb der Belegschaft.Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Relevanz computerbasierter Lernangebote für die folgenden Mitarbeitergruppen in den kommenden drei Jahrenverändern? N=64-65 Experten | Angaben in % | © MMB-Inst itut 2010
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Frage 6: Viele Unternehmen richten ihre E-Learning-Angebote an spezifische Adressatengruppen innerhalb der Belegschaft.Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Relevanz computerbasierter Lernangebote für die folgenden Mitarbeitergruppen in den kommenden drei Jahrenverändern? N=64-65 Experten | Angaben in % | © MMB-Inst itut 2010
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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www.mmb-institut.de
www.it-50plus.org
n Die vollständigen Ergebnisse der „E-Learning Studie IT 50plus“finden Sie unter:
ZusatzmaterialE-Learning – Vielfalt didaktischer Formen
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