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Dokumentation des BundesmìnîsteKy für .". Materialien zur Frauenpolitik 2/1989 EDV - AUSBILDUNG FUR FRAUEN VON FRAUEN Multifunktionale Bürokommunikation Zwischenbericht zum Modellprojekt des Deutschen Frauenring e. V. 28.03.19 89 INFO-PARTNER Precsereferat, Kennedyallee 105-107, 5300 Bonn 2 Telefon: (0228) 308 2888, 308 2765, Telex: 885517, Teletex: 22856, Telefax: (0228) 308 2934 Verantworllich: Harîwig Möbes, Ulrike Fremerey, Peler Kuplerschmid

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Dokumentation des BundesmìnîsteKy für

.". Materialien zur Frauenpolitik

2 / 1 9 8 9

EDV - AUSBILDUNG FUR FRAUEN VON FRAUEN

M u l t i f u n k t i o n a l e B ü r o k o m m u n i k a t i o n

Z w i s c h e n b e r i c h t zum M o d e l l p r o j e k t des D e u t s c h e n F r a u e n r i n g e . V .

28.03.19 89

INFO-PARTNER

Precsereferat, Kennedyallee 105-107, 5300 Bonn 2 Telefon: (0228) 308 2888, 308 2765, Telex: 885517, Teletex: 22856, Telefax: (0228) 308 2934 Verantworllich: Harîwig Möbes, Ulrike Fremerey, Peler Kuplerschmid

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EDV - A U S B I L D U N G F U R F R A U E N V O N F R A U E N

Mc i-tifunkt,iona 1 e Rürokoinrnun ikation

ModeIlprojekt aes Deutschen Frauenring e.V., Arbeitsgrupge Technikbiidung fur Frauen von Frauen

Irn A u f t r a g des Bundesministeriums für Jugend, Forn i l i e , Frauen und Gesundheit, Bonn

Projektzei t i -aun: Oktober 1987 b i s März 1909

Zwischmboricht, Stand Novmber 1938

Prcj ekttcam: Technische Leitung: Ingrid Ellebrecht Pro j et; t 1 e i tung : Dr. Ellen Sessar-Karpp i4iss. Begleitung: Sigrid Müller-Balhorn

Projektverwa 1 tung: Karin Putzer Dorothee Zacharias-Langhans

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V e r a n t w o r t l i c h f ü r d e n I n h a l t : D e u t s c h e r F r a u e n r i n g e . V .

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C.

1.

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2 . 3

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3 . 3 . 6

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3 . 3 . 5

3 . 4

Einleituag

Das Kur snodell " EDV-Ausbi ldung xur Frauen von Frauen - Multifunktionale BÜrokommunikation": Informationctechnik im gesellschaftlichen Bezug

- ..

Grundlage der Konzeption und methodisch-didaktischer Ansatz

Die Zielgruppen

Kursaufbau und Erfahrungen aus dein ersten Kompaktkurs

D i e wissenschaftliche Begleitforschung

Frauen und Computer - Einige Zrgebnisse aucgewahlter Literatur

C b e r b l i c k und Forcchungsdesign

Untersuchunysschwzrpunkte and erste Yrgebnisse

Sozialdaten der Teilnehmerinnen

Motivation zur Teilnahne an einem/diesem Computerkurs

Erwartangzn an der. Kurs

Persönliche Einstellungen der Teilnehnerinnen zur Computertechnolcgie zii Beginn d e s Kurses uzd Veränderungen nach Kursablauf

aeurtzilung des Kurses aus Sicht der Tzilnehnerinnen

Beurteilung des Kurses aus Sicht der wissenschaftlichen Begleitang

Das Praktikuz

Erste Ergebnisse aus der Begleitung der ,Ken trollgruppen

Kurzzusammenfassung und Fortsetzung der Begleitforschung

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4. Die Überregionale Verbreitung des Hamburger Kursmodells

5. Ausblick

ó . Anhana Literaturhinweice Anschriften Oberblick Über das Forschungsdesign

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- _ _ _ 1 Einleitung. ~-

Mit der Entwicklung und Verbreitung der neuen Informations- und Koamunikationstechniken verändert sich das gesellschaftliche Leben in allen seinen Bereichen; Erwerbsarbeitsplatze sind davon beson- ùers betroffen, aber auch das Familien- und Freizeitleben wird von diesen Entwicklungen sichtbar Seeinflußt bzw. beeintrachtigt. Viele Untersuchungen Über Erwerbslose in der Sundesrepublik Deutschland haben gezeigt, daß Mädchen und Frauen von der Ein- fahrung der nzuen Technologien eher nachteilig betroffen sind. Der Autonatisierungsgrnd in Erwerbsbereichen, in denen besonders viele Prauen arbeiten, wie ZUT Beispiel in Dienstleistungssektor, ist hoch, eiiì weiterer und zunehmender Einsatz von Geraten der Infor- xations- and Kominunlkationstechnik in den meisten ErwerScSektoren wird erwartet. Píit gleichzeitigen Verschwinden d e r automatïsierbaren Arbeicsplat- z e entstehen, allerdings in geringeren Urfang, sndere TZcigkeits- Serziche nit versnderten Qualiflkationcprofilen. Heben der Fähig- keic, z i t iDV-Geräten arbciten zu kör,nen, erfordert vielfach die zeiclizhe, inhaltliche und orgaEisatorische Arbeitcverdichtung F L ~ ~

v51l . i .~ neues Verhalten ZIT Arbeitsplatz. Zc-iiehrnend wird a u c h d f 2

kritische Gestaltungcfahigk2it mündiger MitarbeiterinnPn und M i t -

arbeite:: gzfordert und, in Zusamenhãng nit Infor~ationsT~er~.-.- beitung, -:ernetztes ilenken Dzw. Systemdenken. Diese ,ils Grundqw- lifikationen inmer wichtiger werdenden Kriterien wzren von ur!:

zunachst als emanzipacozj.scher Teil unser5c Ansatzes angecéhen. Inzwischen entdecken auch Kreis- der Wirtschaft sowohl das "ganz- heitliche Tienken" neu , 21s auch ãaß Arbeitsz~friedenheit - durch höhzz-e QuaLifikarion - eiliEn h-ichti-en ?rcdcktionsfektor der- stellt. Der Weiterbildungsnarkc hat sich mit seinen Angeboten und Maßr,ah-

znen ZZT, Teil auf diese Ver2nderungs1-1 eingestellr; Interessen, Beäürfnisse und auch Lsrnmöglichkeiten vr>n Mädchen und Frciu-n sind äabzi allerdings weitgehend unberucksi-chtigt geblieben.

-

Die Arbeitsgrugpe "Technikbildung für Frauen van Frauen" in Deutschen Frauenring e.V. hat daher 1985 Tit Entwicklung und Durchführung eines frauenfördernden, informationst2chniscnen und

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Seit Oktober 1987 bis März 1990 wird die ursprüngliche Konzep- tion,im Auftrag des Bundesministeriums für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit, Bonn, zu einem umfassenden Modellprojekt "EDV- Ausbildung für Frauen von Frauen - Multifunktionale BÜrokommuni- kation" ausgebaut. Die projektbegleitende wissenschaftliche Forschunq behandelt, neben der Kursevaluation, auch grundsätzliche Fragen des Technikzugangs von Frauen. Als dritter Schwerpunkt erfolgt im Rahmen des Modellprojektes die Vorbereitung der bundesweiten Obernahme des Kursangebots mit Hilfe einer t j u l t i p l i k a t o r i n n e n a u s b i l d u n q .

Ziel des Projektes ist es, durch die Vermittlung informationstech- nischer Xenntnisse in Zusammenhang mit Übergreifenden betrieb- lichen und gesellschaftlichen Fragestellungen Frauen mehr Chance- aktiver, kritischer und kompetenter Mitwirkungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft allgemein zu eröffnen.

fm felg@tnden werden d i e e r s t en Ergebnisse aus den genannten Unter- suchungsfeldern dargestellt. Sie beziehen sich âuf einen knapp einjährigen Untersuchungszeitraum und vermitteln ausschließlich die Erkenntnisse, die im ersten Hamburger Modellkurs gewonnen wurden. Der Abschlußbericht wird neben der Evaluation aller Ham- burger Modellkurse auch die Ergebnisse der Überregionalen For- schung beinhalten. Die folgenden Aussagen sollten daher als vorläufige verstan--,en werden, die durch die weitere Projektarbeit noch verandert bzw. revidiert werden können.

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2 D a s ~ _ _ _ - ~ - _ _ _ _ _ _ _ ~ Rursmodell "EDV-Ausbildung f ü r Frauen von Frauen - Multi- funktionale __.___ Bürokommunikatlon": Infcrmationstechnik im qecell-

cchaftlichen Bezug

2.1 ~_. Grundlaqe äer Konzeption und metho~isch-dida~~.scher Acsatz

Die Sesonderheit des Kurckonzeptes liegt in seinem ganzheitlichen, facherübergreifenden und problemorientierten Ansatz. Technikkennt- nisse werden in Zusammenhang mit betrieblichen, volkswirtschaftli- chen, gesellschaftspolitischen und percönlichkeitsbildenden Frage- stellungen innerhalb einer Unterrichtssequenz vermittelt. Jeweils ein komplexes Problem blldet das zentrale Unterrichtsthena; es wird von unterschiedlichen Fach- und Sachbereichen aus facherüber- gre i zend Sesrbeitet (siehe dazu die ichôltiiche Skizzierung der Kurcstufen Rap. 2 . 3 ) . Die EDV-technischen Inhalte stehen zwar im Vordergrund, werden aber nicht isoliert behandelt, sondern in einen Problsmzusammenhâng gestellt. Aus diesen Grund Gibt es keine gen.aue Stundenaufteilung nit einem festgefzgten Facherkenon. Uanzhei tllchzr Unterricht beinhaltet nicht nur die irhaltll-hc Verzahnung der Kursinhalte, sondern verlangt auch râumliche 71-5

zei~iichc Gestal~unosprlnzipien. In der rzunlichen Gestaltung wird einerseits sichtSzr, cis3 (2 r Mensch in! Mitteìpunkt des Raumes und Ser ~ @ ~ m u ~ ~ ~ ~ t i o n s ~ i - i s ~ ~ ~ ~ ~ ! c ~ . -

hänce steht und d i e technischen Gerate nur Xittel scn Zweck S L , ~ , ~ ,

das heil3 t , für Problep.lösungen herengezogen werden. Sc biläec s : i z

Ticchkreis in der Mitte des Raumes den Homnunikztionsraun ffir die Teilnehmerinnen, und die Gerate sind in den HinterCrund zr! b l e

Wand geriickt. Ein zweiter wesextlicher Gesichtspunkt ist die SchaffunG e i n e r

freundlichen und entspannten A%rnorphâre in Unterrichtsrsun, die eine motivierende Ausstrahlung verursacht. Wohlbefinden ist fur eine angstfreie Lernatmosphare hier wesentlich% Voraussetzung. Der zeitliche Faktor in? ganzheitlichen Ansatz besagt, daß die Problsne von Frauen besonders berücksichtigt werdsn. Das Zeitpro- blem ist das größte Problem der Frauen, wie sich immer wieder erweist. Die Teilnenmerinnen werden auch hier in ihïer ganze r i

Person gesehen und akzeptiert. Es wird mit ihnen geinetnsan ver-

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sucht, soweit es möglich ist, ihre im Zusamnenhang von Familie und Lernen auftretenäen Probleme zu lösen.

Wesentliche Lernziele sind die Vermittlung von Sach- und Fachkom- petenzen sowie sozialen Kompetenzen. -- Die Teilnehmerinnen sollen mit gebräuchlicher Anwendungssoft-

ware arbeiten können -- Die Gerste sellen entmystifiziert werden, indem sowohl im Ilin- b l i c k axf Hardware als aucn auf Software so viel Transparenz wie möglich geschaffen wird und fiber sinnliche Erfahrung Angste e n o r i o n a l v e r a r b e i t z t und eine bewußt-kritische Auseinandersetzung gefardex t, wird. -- Die Teilnehmerinnen sollen celbst~ndig mit Handbüchern arbeiten kijnnen. (prcblemlcsungsfahigkeit) -- Cie sollen i r n Notfall kleine Wartungsaufgaben erledigen können (in Bezug auC Programre und Gerate) -- Durch naufiges Praktizieren von Teamarbeit sollen sie in ihrer sozialen un6 kcmmupikctiven Hoinpetenz gestärkt werden. -- Dcrcf! die “ganzheitliche“ Vernittlung roll ihr “vernetztes” Deilken gectârkt werden. -.- Die inhaltliche Verzahnung s o l l ihnzr. einen EiEblick i n Zuss.rn- menhangs geben und ihneIz die Möglichkeit verschaffen, wirtschaft- liche und yesël7cchaftspolitisc~e Begleiterscheinungen und Folgen IJeuer Technologien erkennen und kritisch beleuchten zu können. -- I h r e Gestaltungskomipetenz s o l l auf-bzw. âusgebaUt werden, h d m

sie ihre eigenen Interessen und Möglichkeiten der Einflußnanm- erkecnen.

Mit unseren Ansatz gehen Fir von der These aus, da3 Frauen besczl- derc dann innovetiv tätig werden können, wenr? sie “Kopf , Herz und Bauch“ in Gleicher Weise bedenken und EiteLnander in Einklang z u

bringen versuchen, auch da, wo es bislang weniger erwünscht w z r , nanlich in rEinEn MZnnerdoman2n.

Dieser neben den formalen vor allem auch von den innaltlichen Aspekten her anspruchsvolle Ansatz setzt eine hohe und nehrfache Qualifikation der Dozentinnen voraus; neben umfangreichen Fach-

kenntnissen Senatigen die Dozentinnen ausreichend Erfahrungen I n

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der Erwachsenenbildung. Der fächerübergreifende und ganzheitliche Ansatz wird am ehesten in einem kooperativen Unterrichtsprozeß wie dem Teamteaching ge- wahrleistet. Wie die Erfahrungen aus dem ersten Kursdurchlauf zeigen, erfordert diese Zusammenarbeit, neben einem hohen Maß an Lern- und Einsatzbereitschaft und pädagogischen Geschick, einen langeren Einarbeitungszeitraum. Dieser ist unbedingt erforderlich, um die Originalkonzeption, so wie sie: in Hamburg erprobt wird und sich offensichtlich bewahrt, beibehalten zu können. Das Kursnodell umfaßt Tages- und Abendkurse, die stufenartig auf- einander aufbauen und inhaltliche Verbindungen aufweisen (siehe dazu Kap. 2.3).

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2.2 Die Zielqruppen

Der Modellkurc richtet sich an Mädchen und Frauen, die ihre Be- rufskenntnisse durch eine informationstechnische Zusatzausbildung ergänzen und aktualisieren wollen. Diese Ausrichtung bedingt, daß der Kurs sich nicht ausschließlich an eine fest umrissene Ziel- gruppe wendet, sondern eine Vielfalt von interessierten Frauen mspricht. Es liegt ini Sinne des methodisch-didaktischen Ansatzes, cia9 Frauen mit unterschiedlicher Berufsausbildung, Lebensbiogra- phie und Altersstufe in den Kursen gemeinsam lernen. So sind im Kompaktkurs Frauen vertreten, die sich noch in der Familienphase befinden,. nach einer aktiven Zeit in der Familie wieder erwerbsta- tiy werden h7011.en bzw. arbeitslose Mädchen und Frauen (weiter Angaben hierzu finden sich im Bericht der wissenschaftlichen Be- gleitung, Kapi t e l ? } . Die bisherigen Erfahrungen zeigen, daß durch diese offene T e i l n e h r n e r i n n e n s t r u k t u r vielfältige Anregungen in cien Unterrient eingehen, die eine wichtige Bereicherung und Ergänzung dss Lernstoffec darstellen.

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2.3 Kurcaufbau und Erfahrunqen aus-dem ersten Kompaktkurs

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Dem skizzierten Ansatz entspricht der stufenartige Aufbau des Modellkurses. Hiermit soll möglichst vielen Frauen Gelegenheit geboten werden, entsprechend ihrer jeweiligen Interessen und MÖg- lichkeiten in die Kurse einzusteigen. Die Erfahrungen aus dem derzeitigen Angebot eines Tages- und Abendkurses zeigen, daß dieses Angebot noch erweitert werden muß, etwa in Form von Wochenend-, Ferien- und Intensivkursen sowie Bi ldungsur l aubssemina ren , um wirklich allen interessierten Frauen reâlistische Weiterbildungsmöglichkeiten im Sinne eines offenen Lernsystems - das heißt: vielseitige Angebote und teilnehmerinnen- orientierte Um- und Auscteigemöglichkeiten innerhalb des Kurssy- stems - bieten zu können.

In felgenden wird ausschließlich der Kompaktkurs (Tageskurs) vor- gestellt, da dieser inhaltlich und zeitlich den Mittelpunkt des Modellprojektes darstellt.

Der Kompaktkus besteht aus drei Stufen inklusive Betriebsprakti- kcm und dauert sechs Monate. Die ursprüngliche Konzeption von f h f Monaten wurde bereits im ersten Kursdurchlauf verlängert, um e.i+i

intensiveres Praktikum - statt vier nun sechs Wochen - zu ermög- lichen. Im ersten Kursdurchlauf zeigte sich dann, daß das sich =ln

das Praktikum anschließende Projekt ebenfalls ausgedehnt werden sollte - von zwei auf vier Wochen -, um eine gründliche Aufarbei- tung der Erfahrungen und Probleme äer Praktikumszeit zu gewahr- leisten. Zudem sollen, gleichfalls als Nachbereitung, die KenEt- nisse einfacher Software- und Hardwarewartung in der Abschlußphase vertieft werden. Der Unterricht findet morgens von 8.30 U h r bis 12.45 Uhr statt; an drei Nachmittagen, von 13.15 Uhr bis 15.30 Uhr, haben die Teilneh- merinnen Gelegenheit zu selbständigem Oben und Niederholen des Wochenctoffes. In jeden Kurs werden 14 Teilnehmerinnen aufgenommen: sie arbeiten jeweils zu zweit an den Geraten. Nach der ersten Kursstufe ist ein Aus- bzw. Einstieg bei entsprechenden Vorkenntnissen möglich. Bereits im ersten Kursdurchlauf wurde dieses Angebot genutzt: eine

T e c h n i k b i l d u n g f ü r F r a u e n von F r a u e n (D'I?) ~~ ~

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Teilnehmerin konnte aus familiären Gründen nur die erste Stufe besuchen, eine andere, aus früheren Abendkursen, nahm anschließend ihren Platz ein.

KURSOBERSICHT IN STICHWORTEN

ERSTE STUFE: Basickurs und Textverarbeitunq Basiskurs: (3 Wochen) Grundbegriffe in Hardware und Software, Computersysteme, Aufbau und Arbeitsweise von Personalcomputern, Chips und Umweltschutz, Arton von, Software , EDV und Beruf e , strukturierte Programmierung Kit LOGO, Kinder und Computer, Kommunikationstechnologien, BTX und Datenschutz; Fachenglicch-Grundbegriffe

Textverarbeitung: ( 3 Wochen) Zrstellen und Searbeiten von Texten, Tabellen, Formbriefen, Seri- enbrie£en und Textbausteinen im Zusammenhang mit den Themenkrei- sen: Probleme der Bildcchirmarbeit - zum Beispiel Arbeitsplatzge- staltung-, Textverarbeitung und Arbeit von Frauen - gestern und heute, Sekretariatsaufgaben und Bewerbungstraining; Möglichkeiten der Wartung und Probleme der Druckeranpassung

Zwischenprüfung

ZWEITE STUFE: Tabellenkclkulation, Datenbanksystem und Grafik

TabelJ-enkalkulation: ( 3 Wochen) Arbeitsblatter erstellen und bearbeiten (Rechnung, Lagerbestands- führung, Preiskalkulation, Gehaltsberechnung etc.)im Zusammenhang mit Setriebswirtschaftlichen ( a t b e i t s o r g a n i s a t o r i c c h e n ) und volks- wirtschaftlichen Fragestellungen.

Grafik: (1 Woche) Präsentationsgrafiken, freie Grafik, grafische Möglichkeiten und Bedeutung der betrieblichen Werbung

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Datenbanksystem: ( 4 Wochen) Datenbank erstellen und bearbeiten, Listenausdruck, Programme verstehen und anpassen in Zusammenhang mit Problemen des Daten- schutzes in betrieblichen und gesellschaftlichen Bereich, anhaad von Beispielen zus der beruflichen Praxis; Berufliche Infor- mationen; Fachenglisch

Test

Praktikum rit cozialpzdagogischer Begleitung ( 6 Wochen)

DRITTE __-- STUFE: Projekt: Multifunkticngler Arbeitsplatz ( 4 Wochen)

Selbst.2.ndige Er- und Bearbeitung von Problenen aus der beruflichen P r a x i s , arbeitsorganisatorische und softwaretochnische VerknÜpfung d e - Arbeitsaufgaben: Aiif arbeitung der Erfahrungen áus dem Prakti- kum

kbschlupprüfung

Auf der erscen C t m (Basiskurs und Textverarbeitung) geht es ;;i Sasiskurs zunächst darum, Unsicnerheiten der Teilnehnerinnen zu Überwinden. Dies geschieht, indem Eiardware und Software tr-.ns- parent gemacht und praxicbezogen vermittelt werden. Dieser OLL-

stieg, der zunächst nicht streng berufsbezogen scheint, erleich- tert den Zugapg zur Technik und ermutigt zuin Weiterlernen. E- stellt insofern eine wichtige Voraussetzung für Lernfroilde u?-? E r f o l c : im Kurs dar. In zweiten TeIl der e r s t e s S t u f e werden Grundfunktionen der T e x t -

verarbeitung am Beispiel eines Tex tve ra rbe i tungsp rogra r ins vermit- telt. In Zusammenhang damit werden, wie auch in allen ancieren Unterrichtsstufen, angrenzende Probleme und Sachfragen besprochen, hier zum Beispiel ArSeitsplatze von Frauen in der Veriinderung, Xrbeitsplatzgestaltung, technische Probleme bEi dc?r Brieferstel- lung, Bewerkungcvorbereitung und -trairiing.

n .

Auf ä e r zweiten Stuc (Tabellenkalkulation, Datenbanksysten, Gra- fik) werden Tabellenkalkulation in Zusammenhang mit arbeitsorgani-

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satorischen Fragen, ein Datenbanksystem mit relevanten Themen, zum Beispiel Fragen dec Datenschutzes, behandelt. Aus den vorangegan- genen Bereichen werden Probleme aufgenommen, um sie im Grafikkurs in Prasentationsgrafik zu verdeutlichen bzw. mit Desktop Pub- lishing zu gestalten. Im Datenbankkurs wird auch in die Programmierung eingeführt, um eventuell kleine anfallende Probleme selbst programmtechnisch lösen zu können.

In beiden Stufen geht es nicht darum, die Frauen auf bestimmte Softvare zu trainieren, sondern sie sollen allgemeine Grundprinzi- pien von Sechbcreichen kennenlernen und fähig werden, diese soft- waretechnicch zu lösen unc? sich selbständig weiterführende Kennt- nisse anzueigricn. Es geht um exemplarisches Lernen , das die Teil- n e h m e r i m s n in die Lage versetzt , ihre Kenntnisse auf andere Soft- wareprcduk te fibertrayen su können und sich selbsthdig Hilf en zu holen, wo aies zrforderi.ich ist. In den Obungsstunden am Nachmittag bietet sich den Teilnehmerinnen die Gelegenheit, Probleme und Arbeitsaufgaben selbständig oder in Gruapen su erarbeiten und unterschiedliche Softwsre äuszuprcbif- ren. Im e r s t e n Rompaktkiirs waren die Teilnehmerinnen aufgeforder: zuhause eine Lernkartei zu erstellen, um dadurch den UnterrichtsctoEf ak%iv zu wiederholen. Trotz Z ~ctimnung .’‘?r Teilnehmrinnen erwies sich diese Xufgabenstellung als zeitliche Oberforäerung. Deshalb wird im zweiten Kompaktkurs di Wiederholungsphase in Form eines Zeitungsbeglcit2rojekts in den Unterrichtsbereich hineingenommen: An einem Nachmittag wird der wöchentliche Lernstoff auf der Grundlage äer behandelten Sequenzen in Kleingruppen diskutiert, schriftlich aufgearbeitet und mit entsprechenden EDV-Werkzeugen cnschaulich gestaltet. Das sich znschließende Betriebspraktikum soll die Frauen mit qua- lifizierten Arbeitsplätzen, an denen EDV eingesetzt wird, vertraut machen. Es nient der Erprobung der neu erlernten Kenntnisse und Fähigkeiten. Die Praktikumsplätze werden, gemeinsam mit den Teil- nehmerinnen, gesucht, damit sie möglichst genau und realistisch 5.m Hinblick auf den Ei-nstieg in die Erwerbstatigkeit den jeweiligen Wünschen, Interessen und Möglichkeiten entsprechen.

T e c h n i k b i l d u n g f Ur Frauer . vofi F f n u e n ( D Y ? )

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" . * . .. ..,.

Im Projektkurs, der dritten Stufe, fließen alle Kenntnisse und Erfahrungen der vorausgegangenen Unterrichts- und Praktikumszeit zusammen und werden für die selbständige Erledigung einer betrieb- lichen Arbeitsaufgabe verwendet. Diese Abschlußarbeit ist von den Teilnehmerinnen im Team unter Berücksichtigung arbeitsorganisato- rischer und softwaretechnischer Aspekte zu lösen.

Alle Stufen begleitet ein rhetorisch-kommunikativer Unterrichtsbe- reich, in dem die Teilnehmerinnen lernen, sich ihrer eigenen Fa- higksiten bewußt zu werden und das Erlernte selbständig darstellen zu können. Neben der Aufbereitung von Bewerbungsunterlagen und einem Bewerbungstraining gehören ergänzend zum Unterricht auch Berufs- und Arbeitsmarktinformationen. In dieser Hinsicht wird eng mit Arbeitsamt, Weiterbildungsberatungsstellen sowie Arbeitgeber- Irìnen zusammengearbeitet. Der gesamte Kurs wird auijerdem cozialpä- dagogicch begleitet, im Rahmen des Tragerverbandes umfassend be- t r e u t und nachbegleitet. Es findet darüberhinaus eine wissen- schaftliche Nachuntersuchung statt. In Einzelfällen ist auch eine Kinderbetreuung möglich.

Nach Abschluß des Kurses erhalten alle Teilnehmerinnen eir? A l -

cchlußzertifikat, das die Lerninhalte ausweist.

Der Unterricht vollzieht sich in Lernsequenzen. Um zu verdeuc- lichen, was unter ganzheitlichem, facherubergreifenden Ansatz konkret zu verstehen ist, wie zum Beispiel in einer Sequenz die vertikale inhaltliche Verzahnung ablauft, werden in verkyirzter Form je ein Beispiel einer Lernsequenz aus der ersten und zweiten Stufe dargestellt.

1. Der Basiskurs besteht aus 13 Sequenzen. Nachdem es in der er- sten Sequenz um Eingabemöglichkeiten und Problematik der Sprach-

Eingabe sowie ihre Umwandlung in Text geht, werden in der zweiten Ausgabegerate und die ergonomischen Probleme der Drucker Dehan- delt. Die dritte Lernsequenz befaßt sich mit der Verarbeitungseinheit.

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Erste Stufe: Basiskurs, dritte Lernsequenz (Beispiel)

Theorie:

Bedeutung der Chips im internen Aufbau eines Computers, ihre Funk- tienen und Zusammenniinge, Halbleitertechnik in der Produktion.

Aïigemeinhildende -_-___- Inhalte:

Auswirkungen und Begleiterscheinungen der Herstellungstechniken fur Mensch und Natur - Herausforderung der menschlichen Verantwor tiin.y *

Praxis :

Gerate nach Anweisungen in Handbuch auseinanderbauen: den Arbeits- sFeLcher e r w e i t e r n und r n i k einem Diagnoseprogranm Überprüfen: event-uell eine Obung mit 1-osischen Grundschaltungen durchführen

Auf d e r zweiten Stufe beinhaltet d e r Abschnitt Tabeïlenkalkulatic~Ii folgende Lernsequenzen, davon wird die neunte beispielhaft darde--- stellt:

1. Sequenz: Wirtschaftlichkeitsberechnung und Rationalisierung - Zusammenhange und Gründe

2 . Sequenz: Wirtschaftlichkeitsberechnung und Rationalisisrung - Grundprinzipien der betrieblichen Organisation

3. Sequenz: Arbeitsablauforganisation und Rostenkalkulation 4 . Sequenz: Markt und Preis: Preistabelle und Rechnungserctelìung 5. Sequenz: Angebot und Nachfrage auf der@ Arbeitsmarkt 6. Sequenz: Ablacforganisation in bszug auf Arbeitsleistung und

Arbeitsplatz; Gehaltstabelle und Lohncteuerberechnung 7. SequeEz: Aufgabenanalyse in der Aufbauorganisation; Gehaltsta-

belle und Lohncteuerbercchnung 8 . Sequenz: Leitungssysteme und Instanzenaufbau; Kalkulation als

Technikbildung f ü r F r a u e n r o n Frau.sn{DFK)

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Managementaufgabe 9. Sequenz: siehe unten 10.Sequenz: Alternativen und Perspektiven der Aufbauorgani-

cation/Gewinn- und Verlustrechnung: Personalkosten 11.Sequenz: Menschliche Arbeit im Betrieb: Bedeutung der Bilanz 12.Sequenz: Bedeutung der Bilanz und menschlicher Arbeit im Be-

trieb.

Zweite Stufe: Tabellenkalkulation, neunte Lernsequenz (Beispiel)

Theor i e:

Einführung von Datum und Zeit zur Erstellung von Hochrechnungen.

Allqemeinbildende Inhalt= Fnhrungcstile und Sntscheidungssysteme in der betrieblichen Auf- bauorganisation; Frauen auf der Führungsebene: Statistiken.

-___ Praxis: Hochrechnung zur Entwicklung der Frauenbeschaftigung und der P r 5 -

senz von Frauen in den FÜhrungsebenen.

.--

aie inhaltliche Verbindung der jeweiligen Fachbereiche dient O x í :

Zweck, vernetztes Denken zu Üben und weitgehend nicht mehr sicrt- bare Zusammenhänge bei Problemlösungen im Betrieb und in der Ge- sellschaft mitzubedenken. ïm Einblick auf die GestaltungskompetG-nz der Teilnehmerinnen erscheint dieser Ansatz im beschriebenen Mc- dell a l s vorrangiges Lernziel.

Technikbildung für Frauen von F r a u m ( D F F . ) --.-.-... - . . -.,*I--_- -. .< --. - .".I -I ,_--

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3 Die wissenschaftliche Beqleitforschunq

Die wissenschaftliche Begleitung wurde als Handlungsforschung im sozialen Feld entwickelt. Die qualitativen und quantitativen In- ctrume~te wurden so konzipiert, daß einerseits eine genaue Doku- mentation des inhaltlichen und organisatorischen Projektverlaufc im Einblick auf ausgewahlte Forschungshypothesen möglich ist, anaererceits Zwischenergebnisse der Forschung zur Weiterentwick- lung der Projektkonzeption im Sinne der Zielbestimmungen genutzt werden können. Ein kcntinuierlicher Informâtionsaustausch zwischen Wissenschaft- ïeri.nnen und Projektleiterinnen, Projektberaterinnen, Dozentinnen und Kursteiinehmerinnen dient ãer Weiterentwicklung und laufend€ Evaluation des Projektes. Die Zwischenergebnisss ihrerseits gehen In d ie Oberarbeitung der Rurskonzeption für die jeweils folgenden Ruz , se i r i Hamburg und den Projektaußenstellen ein. Die Gesamtaus- Wertung wird die Forschungsergebnisse aus drei Hamburger Kompakt- kwsen und drei weiteren Kursen in anderen Orten umfassen.

Technikbildung fu i - Frauan von Frauen(DFR1

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3.1 Frauen und Computer - Einige Erqebnisse aucqewählter Literatur Zum Thema "Frauen und neue Technologien" sind in den letzten Jah- ren zahlreiche Artikel und Studien veröffentlicht worden - siehe hierzu die Literaturhinweise, Kap. 6 . Sie kommen, unter anderem, Übereinstimmend zu dem Ergebnis, daß Frauen im allgemeinen eine relativ große Technikscheu haben, seltener Über Erfahrungen im techniscnen Bereich verfügen und ihre Fähigkeiten auf diesem Ge- biet eher gering einschätzen. Frauen haben häufig Hemmungen, Fehler zu begehen oder auch nur ein Risiko einzugehen, womit die Tatsache erklärt wird, daß Frauen weni.ger spielerisch, sondern eher systematisch Überlegend mit Computern umgehen. In die gleiche Richtung zielt auch die vielfach geauperte These, daß Frauen einen Sinn in ihrer Tätigkeit sehen und genau wissen wollen, warum und wie etwos gemacht wird und funktioniert - sie wollen nicht nur "Knöpfchen drücken". Aus einigen Studien geht hervor, daß Frauen bzw. Mädchen zuin einen eher motiviert sind, sich mit technischen Fragen auseinanderzu- setzen, wenn gesellschaftliche Folgewirkurigen und relevante, fiber-- greifende Lebenszusammenhänge diskutiert werden und sie die Sele- genheit haben, ihre subjektiven Erfahrungen und Sichtweiscn einzu- bringen, zum anderen, daß ihnen dieses in reinen Frauengrz2pi2n leichter fällt. In dem Hamburger Modellprojekt wird dieser Hypothese mit der ganz- heitlichen Kurskonzeption Rechnung getragen. Die wissenschaftliche Begleitung prüft diese und andere relevante Theorien, insbesondez:: unter der Fragestellung, inwieweit dieser Ansatz den BedÜrfnicceq der Teilnehmerinnen entspricht.

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_______-___- 3.2 Oberblick und Forschungcdesiqn

Die sekundaranalytische Vorarbeit führte zu folgenden erkenntnis- leitenden Fragestellungen für die begleitende wissenschaftliche Untersuchung:

- Welche Frauen nehmen das Kursangebot wahr? Wie sieht ihre sozio- biographische Situation aus? -- Welche Motivation haben sie, einen Computerkurc im allgemeinen und diesen Kurs im speziellen zu besuchen? Welche Erwartungen bringen sie mit? - Wie wichtig ist e s €Ür die Teilnehmerinnen, an einem Frauen- EDV-Kurs teilzunehmen? - In welchen Bereichen lassen sich unterrichtsrelevznte Unter- schiede mischen reinen Frauenkursen und gemischtgeschlechtlichen Kursen feststellen? - Weiche (Vor-)Einstellungen haben sie bezüglich Computer und Technik baw. F'rauen und Technik? Verändern sich diese durch rl?n

Kurs, wenn ja, wie? I- Wie fnhlen und verhalten sich die Frauen im LernprozeB? S-.;d

diesbezüglich Veränderungen wahrend des Kurses festzustellen? - Wie fühlen und verhalten sich die Frauen speziell am Computer? Gibt e s eine "frauenspezifische" Zugangsweise z c r 'Technip, fi:... .

insbesondere am Computer? - Zeichnen sich längerfristig Auswirkungen ães Kurses aS?

Zur Beantwortung dieser Fragen wurde ein umfangreiches Forschungs- instrumentarium entwickelt. B l c Vercleichcgruppen dienen einwöcni- ge Biláungsurlaubsseminare ("Einführung in die EDV" 1 , an denen Frauen und Manner bei einem anderen Bildungstrager teilnehmen. Diese Seminare werden von Dozentinnen, die im Kahmen des Team- teaching das Hamburger Rursmodell kennengelernt haben, nach deni

gleichen Konzept und Einsatz äurchgeführt, so daß eine inhaltliche Vergleichbarkeit gewährleistet ist. Das Forschungsinctrumentarium umfaßt im einzelnen:

--einen Eingangs-- und Abschlußfragebogen, den alle Teilnehmerinnen

T e c h ] k b i l d u n g f ü r P r à u s n von Fr?.uen ( D X )

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der Kompaktkurse und in leicht variierter Form auch alle Teilneh- merIrinen der Bildungsurlaubsserninare erhalten: - einen Unterrichtsbewertungsbogen, der in regelmäßigen Abstan- den, etwa an jedem 13.Unterrichtstag, von allen Teilnehmerinnen der Hompaktkurse ausgefüllt wird; - einen Befindlichkeitsbogen (Befindlichkeitsskala BF-S' von D.v.Zerssen), der ebenfalls etwa an jedem 13. Unterrichtstag ein- gesetzt wird; I offene Kleingruppeninterviews mit den Teilnehmerinnen aller Konpaktkurse, in regelmäßigen Abstanden jeweils dreimal pro Kurs: - Unterr ichtsbeobachtungcbögen, die von der wissenschaftlichen Begleitung regelmäßig in den Hamburger Kompaktkursen bearbeitet werden; - Kursprotokoll, das die Dozentinnen der Projektaußenstellen fiihren; - Nachbefragung, etwa funf Monate nach Kursende.

....

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Ein Oberblick Über das Forschungsdesign ist im Anhang dargestellt.

Bei dieser umfassenden Kursevaluation ist die wissenrchaftlichp Begleitung auf eine positive und aktive Bereitschaft der T e i i w n -

merinnen z u Mitarbeit angewiesen, die bisher aucn in sehr YA.oOJ'-II~

Maße vorhanden ist: die RBcklaufquote betrzgt zur Zeit bei a l - ? n quantitativen und qualitativen Erhebungen 100 Prozent D i e Tei.?-- nehmerinnen stehen der Untersuchung sehr aufgeschl.ossen gegenübir und erhoffen sich von ihr positive Auswirkungen in Bereich Eier

Fortbildungsmöglichkeiten f ü r Frauen. Diese Aussage trifft a u c h

auf die Mitarbeit der TeilnehmerInnen in den Bildungsurlaubssemi- naren zu. Alle TeilnehmerInnen werden jeweils zu Beginn der Kurse möglichst umfassend Über Sinn und Zielsetzung der wissenschaftlichen Beglei- tung informiert; die zuständigen Wissenschaftlerinnen stehen ihnen für Nachfragen zur Verfügung, wodurch die Anonymitat wissenschaft- licher Untersuchungen für die Teilnehmerinnen ein Stück weit euf- gehoben werden kann und ihre aktive Einbeziehung wesentlich be- günstigt wird. Zur Wahrung der persönlichen Anonymität wird jeder Bogen von den TeilnehmerInnen mit einem Code versehen, C O daß die Bögen unter-

T e c h n i k b i l d u n g f ü r F rauzn von Frauen!DFR) ~ ~.~ . . , - . . . *.._.,^I .... . .< ..<..- I 1.1." -. ---_."y

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einander, nicht aber den einzelnen Personen s e l b s t zuzuordnen sind.

Eine detaillierte Auswertung im Hinblick auf die genannten Hypo- thesen kann erst sinnvoll nach Abschlup der Erhebungsphase durch- geführt werden, das heißt, nach Einbeziehung der ersten Außenstel- len, mindestens einer weiteren Vergleichsgruppe und der folgenden Kompaktkurse in der Hamburger Projektzentrale. Aus der Begleitung des ersten Kompaktkurses und der ersten drei Kontrollgruppen las- s e n sich jedoch Tendenzen ableiten, die zur weiteren Diskussion anregen und Anstöße f ü r praktische und wissenschaftliche Arbeiten im Bereich ' F r auen und neue Technoiogien' geben können.

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3 . 3 Untercuchunqccchwerpunkte und erste Erqebnisse

Aus den bisher erhobenen Daten lassen sich vorläufige Ergebnisse ableiten, deren Aussagefahigkeit jedoch nicht Überbewertet werden darf, da sie sich erst auf einen Hamburger Kursdurchlauf mit 15 Teilnehmerinnen sowie auf drei Kontrollgruppen mit insgesamt 4 3

TeilnehmerInnen beziehen. Die folgenden Aussagen (Punkt 1 - 6) stützen sich auf je einen Eingangs- und Abschlußfragebogen der Teilnehmerinnen des Kompakt- kurses, die vorläufige Auswertung der Unterrichtsbeobachtungsbö- gen, der drei Kleingruppeninterviews sowie jeweils sechs Befind- i i c h k e i t c - und Unterrichtsbewertungsbögen. Die Ergebnisse im Rah-

niea der Kontrolluntersuchung werden In Punkt 7 dargestellt. Hierzu k o n n t e n von jeder/m TeilnehmerIn jeweils ein Eingangs- und ein Abschlupfragebogen sowie pro Bildungsurlaubsseminar zwei Protokol- le von Unterrlchtsbeobachtungen, die am ersten und letzten Tãg durchgeführt Kurden, einbezogen werden.

Zu aen Ergebnissen im einzelnen:

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3.3.1 Sozialdaten der Teilnehmerinnen

Am ersten Kompaktkurs nahmen Frauen in und nach der aktiven Fami- lienphase teil. Diese sind durchschnittlich 44 Jahre alt, haben ein bis drei Kinder und leben bis auf eine Ausnahme mit ihrer Familie zusammen. Sie verfügen im allgemeinen Über einen mittleren Schulabschluß, alle haben eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie zwischen zwei und 15 Jahren Berufspraxis, die sie meist deshalb unterbrachen, um sich ganz der Familie zu widmen. Das Spektrum der früher ausgeübten Berufe reicht von der chernisch- technischen Assistentin, der technischen Zeichnerin, der Bürokauf- frau, Finanzoberinspektorin bis zur Verkäuferin, Sekretärin oder Bankangestellten. Alle Frauen hiiben, aus unterschiedlichen Beweg- gründen, das Ziel, wieder erwerbstätig zu werden. Dabei streben sie eiiie wöchentliche Arbeitszeit zwischen 20 und 35 Stunden an. In bezug auf die Branche und die genauere Vorstellung eines zukünftigen Arbeitsplatzes sind die meisten Frauen wahrend des Hursoc noch recht offen, zum Teil auch noch unentschlossen. Deutlich wurde in den ersten Interviews, daß gerade für diese Gruppe - aerufsrückkehrerinnen, bzw. Frauen mit Schulkindern - Halbtageskurse und eine flexible Handhabung der Unterrichtszeit %m Nachmittag erforderlich ist, um ihnen Überhaupt die Teilnahme an einem Weiterbildungsangebot zu ermöglichen.

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ - - - - - - - - - - - - - - - - - - T e c h n i k b i l d u n g f Yr Frauen von F rauen (DFF.)

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3.3.2 Motivation zur Teilnahme an einem/diesem Computerkurs

Die Motive für die Teilnahme am Kompaktkurs sind in erster Linie der Wunsch nach Fortbildung und Qualifizierung für eine zukünftige Berufstätigkeit. In ein erhofftes festes Arbeitsverhältnis möchten die Frauen Erfahrungen aus ihrer früheren Berufspraxis und wahrend ihrer Zeit als Hausfrau und Mutter einbringen. Im Hinblick auf die Erwerbstatigkeit spielt für die Frauen die eigene Alterssicher- heit, die verbessert oder erst erworben werden soll, eine bedeu- tende Rolle. Aus den Interviews ging auch hervor, wie wichtig eine erneute Berufstatigkeit, mit eigener materieller Absicherung, für das Selbstwertgefühl vieler Frauen ist. Zudem erhoffen sie sich davon neue Anregungen, Kontakte und Kommunikationsmöglichkeiten, die sie in dieser Form während der Familienphase nur selten hat- ten. Alle Teilnehmerinnen sind neugierig auf die neuen Technologien und suchen eine Möglichkeit, sich damit auseinanderzusetzen. Eine Notwendigkeit dafür leiten sie aus der von ihnen vermuteten, zum Teil âuch schon selbst erfahrenen, weiten Verbreitung der neuen Technologien in der Arbeitswelt ab sowie der damit verbundenen Befürchtung, ohne Kenntnisse im EDV-Bereich keine Chancen mehr auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Zusatzliche Motivation zur Auseinander- setzung mit diesem von ihnen eher als schwierig empfundenen Thema entstammt ihrer Familien- und Alltagserfahrung; sie erleben, daß

e- sich Partner, Freunde, Kinder Über Computer unterhalten und sie ausgegrenzt sind, wenn sie nichts davon verstehen. Kenntnisse Über Computertechnologie weräen praktisch von allen bereits als zur Allgemeinbildung gehörig empfunden. Im Gegensatz zur Kontrollgruppe haben die Frauen aus dem Kompaktkurs noch kaum Erfahrungen mit diesen Geraten gesammelt. Sie sind jedoch alle bereit, an einen zukünftigen Arbeitsplatz mit Computern zu arbei- ten, falls dies erforderlich ist. Daß die Wahl eines Computerkurses aus dem breiten Hamburger knge- bot speziell auf den Modellkurs fiel, ist auf sehr unterschiedli- che Gründe zurückzuführen. Diese reichen von den günstigen zeit- lichen und räumlichen Kursbedingungen bis zum Unterrichtskonzept. Ein weiterer wichtiger Grund liegt in den niedrigen Kosten.

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Ein Teil der Frauen hätte auch an einem gemischtgeschlechtlichen Kurs teilgenommen, allerdings nicht so gern; so lautet zumindest die Schlußfolgerung aus den quantitativen Erhebungen. Aus den persönlichen Interviews geht hingegen hervor, daß die Frauen es für sich persönlich a l s wichtig empfinden, zunächst einmal aus- schließlich gemeinsam mit Frauen zu lernen.

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3 . 3 . 3 ErwarJunqen an den Kurs

Die Erwartungen der Teilnehmerinnen richten sich, wie aus den vor der ersten Stunde bearbeiteten Eingangsfragebögen hervorgeht, vor allem auf eine berufliche Verwertbarkeit der erworbenen Kenntnis- se, um einen Wiedereinstieg in das Erwerbsleben zu erreichen. DarÜberhinaus erhoffen sich die Frauen, daß der Kurs ihnen umfang- reiche informationstechnische Grundkenntnisse vermittelt, die sie in die Lage versetzen, auch im Familien- und Freizeitbereich ent- sprechend mitreden und mitentscheiden zu können. Die Mehrzahl der Frauen interessiert sich für gesellschaftliche, geschichtliche und wirtschaftliche Zusammenhange im EDV-Bereich, kaum auf Interesse stießen dagegen Themen, die traditionell Frauen zugeschrieben werden, wie Computereinsatz in Haushalt oder Frei- zeit. Alle Teilnehmerinnen wollen sowohl die Funktionsweise eines Computers und Grundzüge der Programmierung als auch die Vor- und Nachteile des Computereinsatzes im Arbeitsbereich kennenle- rnen. Bezüglich des Unterrichts richten sich die Erwartungen darauf, daß er interessant sein, Spaß machen und die Angst vor den Geraten Überwinden helfen soll. Kaum eine Frau geht davon aus, daß i h r die Arbeit leicht fallt, aber sie hoffen, im Anschluß an den Kurs gut mit dem Gerat umgehen zu können.

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3.3.4 Persönliche Einstellunuen der Teilnehmerinnen zur Computertechnolosie zu Beqinn des Kurses und Verãnderunqen nach Kursablauf

Bei der Erhebung der Voreínstellungen fiel besonders das einhel- lige Urteil der Teilnehmerinnen auf, daß Computer keine aus- schließlichen Arbeitsinstrumente für Manner und letztere auch nicht besser für den Umgang mit Computern geeignet seien. Die Frauen sehen Computer für sich ebenfalls als interessantes Ar- beitsgebiet an und vermuten eine Vergleichbarkeit mit der Schreib- maschine, deren Bedienung schließlich für jede/n erlernbar ist. Die technologische Entwicklung wird eher als faszinierend denn als beängstigend empfunden. Es wird erwartet, daß Computer die Arbeit erleichtern und einen Informationsgewinn bringen, zugleich werder allerdings auch negative Auswirkungen vermutet, zum Beispiel eine erhöhte Kontrolle Über den Menschen. Ein Vergleich der Einstellun- gen zu Beginn und am Ende des Kurses zeigt bisher keine signifi- kanten Veränderungen. Ein abschließendes Urteil hierüber kann allerdings erst nach Abschluß der Untersuchung gefällt werden. In bezug auf die Arbeitswelt herrscht keine Einigkeit darüber, ob Computer eher negative oder positive Beschäftigungseffekte fur Frauen und Manner haben; eine positive Wirkung wird eher für Man- ner vermutet. Computerkenntnisse werden im Hinblick auf die Er- werbstätigkeit als sehr hilfreich eingeschätzt, wohingegen im Familien- und Freizeitbereich auch nachteilige Entwicklungen er- wartet werden. Die Tendenz dieser Erwartungen war am Ende des Kurses noch wesentlich eindeutiger als zu Beginn.

Technikbildung f ü r Frauen von Frauen(DFR1

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3 . 3 - 5 Beurteilunq des Kurses aus Sicht der Teilnehmerinnen

Irn folgenden wird dargestellt, wie die Teilnehmerinnen selbst den Kurs empfanden und beurteilten, insbeconäere bezüglich des Ron- zeptes, der Arbeitsatmosphare und des Lernerfolges. Dieses Bild setzt sich zusammen aus den Ergebnissen der Unterrichtsbewercungs- bögen, den drei Klei-ngruppeninterviews und den Abschlußfragebögen. Insgesamt zeigt sich, daß sich die Erwartungen der Frauen bezüg- lich des Kurses im wesentlichen erfüllten bzw. sogar Übertroffen wurden. Besonders positiv wurden das umfassende, vielseitige und ganzheitliche Lehrangebot, die Erfahrung der eigenen Lernfähigkeit sowie die psychologische Kursbegleitung beurteilt. Hervorgehoben

c- wurde außerdem die Tatsache, daß der Unterricht von mehreren Do- zentinnen gestaltet wurde. Die Frauen sahen dies als Chance, sich mit unterschiedlicnen Unterrichtsstilen und Persönlichkeiten aus- einandersetzen zu können. So wurde vielfach geäußert, daß es eine interessante und wichtige Erfahrung gewesen sei festzustellen, nit welchen Lehrkräften und Unterrichtsstilen sie gut und mit welchen sie weniger gut lernen Konnten. Sehr wichtig war für alle Teilnehmerinnen die als Überwiegend angstfrei, locker, fröhlich und anregend empfundene Atmosphäre, die sie als eine Grundvoraussetzung für effektives Lernen ein- schätzten. Viele sahen eine Ursache für dieses Klima darin, daß nur Frauen an dem Kurs teilnahmen. Unterschiede, wenn auch Manner anwesend gewesen waren, wurden dahingehend vermutet und befürch- tet, daß die Atmosphäre nicht so entspannt und offen gewesen ware, mehr Konkurrenz-Denken geherrscht und die Manner rich in den Vor- dergrund gedrängt bzw. die Prauen sich sehr zurückgenommen hätten. Sie empfanden diesen Kurs als Freiraum, in den sie ohne Stress lernen konnten, "ohne daß immer gleich so ein mächtiger Mann, der schon mal grundsätzlich alles besser wei9, dahintersteht!" Als ebenfalls sehr positiv sahen es die Teilnehmerinnen m, 5sF

sie sich in einer ähnlichen Situation befanden, nicht nur Ciadurc.-,

da9 sie alle Hausfrauen waren, die nach einer längeren Familien- ghase zurück in den Beruf wollten, sondern auch daäurch, daß sie 21s Frauen ähnliche Erfahrungen , Unsicherheiten und Probleme Xie- brachten. Bei vielen traten im hauslichen und familiären Bereich

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TxfiI i5Bbildung f ü r Frauen von Frauen (DFR 1

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die gleichen Schwierigkeiten mit Partner/Mann und/oder Kindern auf: sie konnten feststellen, daß sie alle eine ähnliche Soziali- sation erfahren hatten und davon geprägt waren. Das Gefühl, mit ihren Problemen nicht alleine zu stehen, wurde als sehr wichtige und hilfreiche Erfahrung beschrieben. Für viele bedeutete der Kurs den ersten Schritt aus ihrer "Hausfrauenwelt" hinein in eine nännlicn dominierte Arbeitswelt. Als ebenfalls wesentliche Erfahrung beurteilten die Frauen die Aufgabe im Unterricht, einen Computer zu Öffnen, Teile herauszu- nehnen und eine Spelchersrwsiterung durchzuführen. Waren Manner mit im Kurs gewesen, so befürchteten sie, hätten mit Sicherheit diese den Schraubenzieher in die Hand genomnen und die Frauen in eine Zuschauerrolle gedrängt: Die Sicherheit und das SelbstbewuFt- sein, sich gegen solche Verhaltensweisen zu wehren, müsse erst erworben werden; viele betrachteten den Kurs als eine große Unter- stützung in dieser Hinsicht. Einige Frauen definierten für sich als Ziel, Gleiches auch in gemischtgeschlechtlichen Kursen lernen zu können, als zweiten Schritt also, der aber ohne den für sie notwendigen ersten Schritt - ln reinen Frauenkursen zu lernen - nicht erreicht werden könne. Allerdings stellten sie fest, daß es auch fur Manner notwendig sei, sich nit 'Frauenfragen' auseinanderzusetzen und dafür sensi- bilisiert zu werden, dag eine gerechtere Verteilung aller gesell- schaftlichen Aufgaben, in Fanilie und Erwerbsbereich, von ihnen ein aktives Umdenken und Handeln erfordere. In diesem Zusammenhang meinten sie, es mÜFte auch für Manner Kurse geben, in denen ihnen eine neue Rolle vermittelt würde und sie lernen könnten, damit unzugehen. Die Teilnehmerinnen fühlten sich am Ende nicht nur im Umgang nit der Computertechnlk, sondern auch nit anderen technischen Arbeiten und Situationen sicherer und es gelang ihnen, selbstbewußter auf- zutreten. Sämtliche Teilnehmerinnen auBerten sowohl während als auch nach

Beendigung des Kurses, daß sie immer das Gefühl hetten, alle fur sie wichtigen und notwenäigen Fragen stellen zu können, also keine Hemmungen vor "dummen Fragen" hatten, und die entsprechenden In- formationen auch erhielten.

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Technikbiïducg f ü r Frauen von Frauen (DF'R)

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Bezogen auf den Unterrichtsstoff gaben die Frauen folgende Berei- che als für sie sehr interessant und wichtig an: - Funktionsweise eines Computers - Erstellen eines Computerprogramms - Computereinsatz im Beruf: Wo und mit welchen Folgen? - Die Rolle der Computertechnik für Frauen - Die Rolle der Frauen in der Computertechnik - Volks- und Betriebswirtschaft.

Einige Frauen wünschten sich am Ende des Kurses noch tiefergehende EDV-Kenntnisse beispielsweise im Programmieren, Über das Betriebs- system und bestimmte Software (zum Beispiel Grafik). Bezüglich des eigenen Lernerfolgs waren alle Frauen der Meinung, daß sie sehr viel für sich gelernt hatten und sich nun den Wieder- eintritt in die Erwerbstatigkeit zutrauten. Einige Frauen äußerten am Kursabschluß Veränderungsvorschlage wie etwa, daß 14 Tage für den Projektteil zu kurz gewesen sei. Viele bedauerten, daß Grafik nicht intensiver unterrichtet wurde. Auch erschien ihnen die Beratung Über Berufs- und Weiterbildungsmög- lichkeiten im Kurs noch nicht ausreichend. Diese Anregungen werden bei dem zweiten Rompaktkurs in Hamburg weitgehend berücksichtigt werden.

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Technikbildung für Frauen von Frau?n(DFR) .. , . ~ . - , .- ..L1_.<_ , I" . ..-.- l--ll.. _II ..._. 1-*1 ,...,-- .,..*- . .- .

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3 . 3 . 6 Beurteilunq Kurses aus Sicht der wissenschaftlichen Beqleitunq

Im grogen und ganzen iäßt sich aus Sicht der wissenschaftlichen Begleitung das oben dargestellte Bild bestätigen, es soll hier noch durch die Unterrichtsbeobachtungen ergänzt werden.

Von Anfang an waren die Teilnehmerinnen mit großem Elan bei der Sache. Das Interesse an praktisch allen Themenbereichen war au- ßerst groß, jede Information wurde geradezu begierig aufgenommen. Nacn anfänglicher Skepsis zeigte sich der intensive Wunsch der Frauen, möglichst umfassend die praktische Handhabung der Gerate End der angebotenen Software zu erlernen. Bis auf wenige Ausnahmen wurde es zudem sehr begrüßt, daß die Vermittlung des eher techni- schen Wissens in wirtschaftliche und gesellschaftliche Problemzu- sarnmenhange bzw. Fragestellungen eingebunden war. Auffallend war die Entwicklung des Verhaltens der Teilnehmerinnen sowohl im praktischen als auch im theoretischen Unterricht. War das Arbeiten am Computer zu Beginn des Kurses noch deutlich von Angst, Unselbständigkeit und Unsicherheit geprägt, so wurde der Umgang mit den Geraten im Kurs zunehmend selbständiger, sicherer und selbstverständlicher, wie es wohl keine der Frauen am Anfang erwartet hätte. Gegenseitige Hilfestellungen und gemeinsame Lösungsversuche unter Zuhilfenahme schriftlicher Materialien und Handbücher wurden mit zunehmender Kursdauer von den Teilnehmerinnen selbst geleistet, so daß die Dozentinnen phasenweise nur noch eine Beobachterinnenrolle innehatten. Irn theoretischen Unterricht war ebenfalls eine deutliche Entwick- lung zu beobachten. Es änderten sich im Laufe des Kurses sowohl die Kommunikationsstrukturen als auch die Art der Beitrage. Während in der ersten Zeit die Kommunikation im Unterricht ::li

wesentlichen zwischen Dozentinnen und jeweils einer Teilnehmerin stattfand, das heißt, auf Fragen 6er Teilnehmerinnen meist die Dozentin antwortete und nur wenig Kommunikation zwischen den Teil- nehmerinnen untereinander ablief, Übernahmen es mit fortlaufcnder Kurs mehr und mehr die Teilnehmerinnen, Fragen zu beantworten und

Technikhiidung f ü r Frauen von Frauen(DFR1

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zusätzliche Beitrage einzubringen. Die Art der Fragen und Beitrage war zu Beginn stark von Unsicher- heit und vermuteter Unwissenheit geprägt: es wurden Überwiegend Nachfragen bzw. Wiederholungsfragen und nur selten weitergehende Fragen gestellt. Dies änderte sich im Verlauf des Kurses: die Teilnehmerinnen stellten immer speziellere Fragen und zeigten großes Interesse an genauen und tiefgehenden Informationen. Nur bei den gesellschaftspolitischen Themen waren die Frauen bereits von Anfang an lebhaft und sehr engagiert dabei. Die Computertechnologie wurde nach kurzer Zeit kaum noch als be- ängstigend , sondern eher als defizitär empfunden; den Computer hollten die Frauen daher nur benutzen, "wenn es unbedingt notwen- dig ware". Andererseits blieb bei den Frauen ein Gefühl der Omni- Potenz der Technik bestehen: zum Beispiel erwarteten sie, daß es nahezu für jedes Problem im beruflichen Bereich eine technische LÖsungsmÖglichkeit geben müßte. Gerade diese Widersprüchlichkeit der Erwartungen und Empfindungen gegenüber der Technologie und ihren Einsatzmöglichkeiten kann im Rahmen des vorliegenden Unterrichtskonzeptes sehr gut aufgearbei- tet werden, da dieses bewußt einen hohen Anteil kommunikativer Auseinandersetzung Über Einsatz und Art der Technologie mit der praktischen Auseinandersetzung mit der Technologie und ihren Einsatzmöglichkeiten verknüpft.

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Ein weiteres Augenmerk wurde bei der Unterrichtsbeobachtung darauf gelegt, ob an bestimmten Stellen Konzentrations- und/oder Lern- Schwierigkeiten auftraten. Deutlich war insbesondere in der ersten Zeit, daß die Konzentration in der zweiten Vormittagshälfte stark nachließ. Allerdings zeigte sich diesbezüglich nach einigen Wochen e h e Verbesserung. Auffällig war, daß die Frauen bis zum Ende des Kurses jedesmal relativ große Schwierigkeiten bei der EinfÜhrung eines neuen Themas zeigten.

Insgesamt war zu beobachten, daß alle Frauen zunehmend selbst- sicherer, mutiger und selbstbewußter auftraten, was sich nach ihren Aussagen auch im hauslichen, familiären Bereich zeigte. Zum Teil berichteten die Frauen im Verlauf des Kurses Über Probleme, die sie in Zusammenhang mit strukturellen oder auch persönlichen

Technikbildung f ü r Frauen von Frauen(DF2) -*. l..l.--l_.".-" - - .. <. <.. . .- " .l..".*l _ , . - , , / P,.l."l.--U.U...I...- - --

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Veränderungen sihen, zum Beispiel, daß sie weniger zuhause waren, gleichzeitig atsr ihre eigenen Interessen in der Familie deut- licher vertrater.. Obwohl diese Situation für viele der Frauen nicht einfach wzr, zeigte es sich am Ende, daß die Veränderungen zwar als schwierig und oft unangenehm, aber letztlich doch als positiv empfunden wurden.

Einen wesentlichen Anteil sowohl an der Entwicklung der Frauen selbst als auch an der Bewältigung der mit den Veränderungen ein- hergehenden Schwierigkeiten und Probleme hatte die psychologische Betreuung. Spannungen innerhalb der Gruppe, die sich zunächst hemmend auf den Lernerfolg der Teilnehmerinnen auswirkten, konnten in diesen Stunden aufgearbeitet und Überwunden werden. Außerdem wurden hier die vorhandenen Unsicherheiten gegenüber einem Wieder- eintritt in das Eerufsleben aufgearbeitet und mögliche Schwierig- keiten und Situationen, mit denen die Frauen konfrontiert werden könnten, gedanklich vorweggenommen und im Rollenspiel geübt.

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3.3.7 D a s Praktikum

Die Suche nach einem Praktikumsplatz ist integrativer Teil des Unterrlchtckonzeptes. Durch gemeinsame Uberlegungen mit den Frauen soll ermöglicht werden, einen Platz zu finden, der ihren Wünschen und Vorstellungen bezüglich eines späteren Arbeitsplatzes mög- lichst weitgehend entgegenkommt. Sofern die Frauen durch eigene Bemühungen keinen Platz finden, werden ihnen Betriebe oder Firmen vorgeschlagen, zu denen der Tragerverband bereits Kontakte hat. Die Vorbereitung des Praktikums empfanden fast alle Frauen aus den unterschiedlichsten Gründen a l s recht schwierig. Viele äußerten in - einem etwa vier Wochen vor Praktikumsbeginn durchgeführten Inter- view Angste vor der Bewerbungssituation. Eine Teilnehmerin meinte: "Ich habe mehr Bammel vor der Bewerbung als vor der Arbeit dcinn später." Auch befürchteten sie, den Anforderungen dieses Arbeits- platzes nicht genügen zu können, nicht genug "gerüstet" zu sein. Einige Frauen hatten große Schwierigkeiten, Eigeninitiative zu ergreifen, wünschten sich mehr Xilfe bzw. hätten am liebsten einen Platz zugewiesen bekommen - , obwohl sie es doch als notwendig erechteten, in diesem Bereich mehr Selbständigkeit zu erlangen. S o

meinte eine Teilnehmerin: "Ich würde es mir so gerne abnehmen lassen, am liebsten: 'Hier, da gehst du hin!' - trotzdem ich das endlich mal lernen sollte, das nicht zu machen." Bereits bei der Suche nach einem Platz konnten die Frauen fest- stellen, daß die von ihnen erreichte Qualifikation von vielen Arbeitgebern sehr geschätzt wird. Dies gilt in besonderem MaFe fur Klein- und Mittelbetriebe, die größtenteils gerade erst aUf EDV

umstellen. Ein Teil der Angestellten war auf die neuen Anforderun- gen nicht vorbereitet, so daß die Kursteilnehmerinnen mit ihrem neu erworbenen Wissen gute Erfahrungen machen konnten. X l l e r ? i n ~ ; c

minderte dies nicht unbedingt ihre Bedenken, für den Wiederein- tritt ins Erwerbsleben nicht ausreichend qualifiziert zu sein.

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Bis auf zwei Teilnehmerinnen machten alle Frauen ein Praktikum. Diese beiden hatten im Kurs für sich andere Entscheidungen getrof- fen: einer Frau war bereits ein Arbeitsplatz in ihrem erlernten

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Beruf fest zugesagt worden; die Zeit des Praktikums wollte sie daher für eine gezielte Vorbereitung und Einarbeitung in diese Tätigkeit nutzen. Die andere Teilnehmerin hatte zum Zeitpunkt des Praktikums grobe persönliche Probleme, die sich mit der Prakti- kumsarbeit nicht vereinbaren ließen. Allerdings plante sie für sich bereits, bald nach Abschluß des Kurses eine weitere berufs- spezifische Fortbildung aufzunehmen, um aktuelle Fachkenntnisse in ihrem erlernten Beruf zu erhalten. Wahrend der Praktikumszeit trafen sich alle Frauen zweimal, im Abstand von jeweils 14 Tagen. Bereits beim ersten Treffen fühlten sich alle Frauen relativ sicher an ihren Arbeitsplätzen, viele bemerkten, daß sie wesentlich mehr Kenntnisse besa5en als die fest Angestellten. Zwei Frauen wurde sogar die Aufgabe Übertragen, die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die EDV einzuarbeiten. Insgesamt âußerten die Frauen nach dem oraktikum, daß dieses für sie eine sehr wichtige und gute Erfahrung gewesen sei. Sie konnten nicht nur beobachten, daß sie durchaus die auf dem Arbeitsmarkt erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten besaßen, viele stellten fur sich selbst fest, in welchen Bereichen sie gern bzw. ungern arbeiten würden.

Insgesamt war bereits wahrend des Praktikum und noch deutlicher danach zu beobachten, daß das Praktikun zur Entscheidungcfindung der Frauen bezÜc;lich ihrer Berufswahl und Wünsche wesentlich b2i- trug. Sie traten auß2rdm deutlich selbctbewußter und bestimmter auf als zuvor; auch in bezug auf Hcirdware und Software formulier- ten sie nach der Praktikumszeit konkretere und speziellere Fragen.

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3 . 3 . 8 Erste E r z e n

Das Durchschnittsalter in den drei gemischtgeschlechtlichen Kon- trollgruppcn (Bildungsurlaubsseminare) war mit 34 Jahren deutlich niedriger als das des Kompaktkurses. Das ITiveau des schulischen und beruflichen Bildungsabschlusses lag in den Kontrollgruppen etwas höher, das Spektrum der erlernten und ausgeübten Berufe war ebenso breit wie im Kompaktkurs. Alle Teilnehmerinnen und Teil- nehmer waren zum Zeitpunkt der Kurse berufstätig. Die Motive und Erwartungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschieden sich nur wenig von denen im Kompaktkurs, allerdings verfÜc;ten sie mehrheitlich bereits Über erste Erfahrungen im Un-

r.. gang mit Computertechnologie. Bei der Beobachtung der Kontrollgruppen fielen folgende Punkte besonders auf: - Qbgleich die Manner im ersten Kurs in der Minderheit und in den beiden folgenden etwa gleich stark vertreten wären wie die Frauen, beherrschten sie tendenziell das Unterrichtsgecpräch. Ein beson- ders extremes !Beispiel lieferte der erste Rontrollkurs (insgesamt 15 Teilnehmednnen): obwohl Manner nur zu 30 % i r n Kurs vertreten waren, lieferten sie 80 % aller Beitrage. Diese Beobachtung galt, etwas abgeschwächt, auch in den anderen VergleTchsgruppen. - Frauen und Manner beteiligten sich unterschiedlich stark an der\.

jeweiligen Unterrichtsgecprachen. Besonders an Anfang brachcen die Manner das Gespräch imner wieder auf technische Details, sie waren intensiv bei der Sache, wenn es um im weitesten Sinne technisches Wissen ging. Hier versuchten sie, die Dozentin in E'achgesprache zu verwickeln, was teilweise in ein Zwiegespräch mündete und von ä e r

Dozentin mit Rücksicht auf den Rest der Gruppe abgebrochen werden

,--

m u ß t e .

Dagegen griffez die Frauen mehr in das Gesarach e h , wenn e s un?

gecellschaftcpoliticche Themen ging, die sie persönlich berührter,, wie zum Seispiel das Thema 'Computereinsatz im Bürobereich' oder auch 'Kinder und Computer'. - Bei der Arbeit an den Geraten bildeten sich im allgemeinen ge- schlechtshomogene Gruppen. Die meisten Frauen neigten besonders am Anfang dazu, sehr schnell um Hilfestellung bei der Dozentin zu

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Anfang dazu, sehr schnell um Hilfestellung bei der Dozentin zu bitten, während die Manner zunächst einmal versuchten, allein zurechtzukommen. Dies führte bei einigen Mannern dazu, daß sie Fehler nicht eingestehen konnten, sondern versuchten, ihre Unwis- senheit zu verbergen, ein Verhalten, das bei den Frauen nicht festgestellt wurde. -Bei den geschlechtsheterogenen Gruppen entwickelte sich fast durchgängig sehr schnell eine spezifische Rollenteilung am Gerat. Wahrend die Frauen die Tastatur bedienten, gaben die Manner Anwei- sungen zur Bedienung und bestimmten die Fectlegung der Arbeits- schritte - das bedeutete jedoch nicht, daß die betreffenden Manner auch tatsächlich immer die größere Kompetenz bei der Arbeit am Gerat zeigten.

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3 . 4 Kurzzusammenfassunq und Fortsetzunq der Bealeitforschunq

Die hier angeführten Beobachtungen und Ergebnisse können aufgrund der sehr kleinen Erhebungsgruppe zunächst nur Tendenzcharakter haben und lassen, wie bereits angesprochen, keine allgemeingulti- gen Aussagen zu. Zwar werden sie in einigen Punkten durch bereits vorliegende Forschungsergebnisse anderer Institutionen gestützt, bedürfen aber noch genauerer 6berprÜfung durch Einbeziehung wei- terer Kurse. Der Abschlußbericht wird die Erhebungsergebnisse von etwa 70 Teil- nehmerinnen aus den Kompaktkursen und etwa 85 TeilnehmerInnen aus den Vergleichsgruppen umfassen.

*--

Fells d i e Beobachtungen der Vergleichsgruppen und des Kompaktkur- ses durch die noch folgenden Kurse bestätigt werden können, so ware dies durchaus als eine Stützung der Hypothese zu werten, daß ein Angebot geschlechtshomogener EDV-Kurse für Frauen hilfreich sein kann, den Einstieg in ein gesellschaftlich zunächst a l s frau- enuntypisch bewertetes Thema zu erreichen.

Technikbildung f ü r F rcuen von Frauen(DFR1 __ ~ I_,._I -..I . _. _I.._I --. . .- . - - - - I ..--.----.. -

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4 Die Überreqionale Verbreitunq des Hamburaer Kursmodells

D i e vielfältigen Vorarbeiten und üffentlichkeitcaktivitaten der Arbeitsgruppe "Technikbildung für Frauen von Frauen - DFR" hatten bereits in der Projektentwicklungsphase ein Überregionales Inter- esse an dem Kursmodell sichtbar werden lassen. Daher wurde eine Multiplikatorinnenausbildung in das Modellprojekt aufgenommen, um den weiteren Ausbau zu ermöglichen und im Sinne des Projektan- Satzes unterstützen zu können.

,$Bereits in der Vorlzufphase des Projektes (0kt.-Dez. 1987) lud die DFR-Projektgruppe zu einer ersten bundesweiten Informationsveran- staltung nach Hamburg ein; ca 30 Interecsentinnen besuchten diese Tagung. Aus diesem Kreis sowie von Frauen, die durch das Infor- mationsnetzwerk des Trägers bzw. durch andere Medien oder Fachta- gungen auf das Hamburger Projekt aufmerksam geworden waren, ent- wickelte sich ungewöhnlich schnell eine Gruppe von Frauen, die sich für die konkrete Obernahme des Modells interessierten. Die folgenden Multiplikatorinnentagungen konzentrierten cich daher auf Themenschwerpunkte, die für die Obernahme des spezifischen Hambur- ger Kursansatzec von Bedeutung sind bzw. Schwierigkeiten bei der Obertragung bereiten können. Im Mittelpunkt der zweiten Tagung (Mai 1988) stand die Verknüpfung hard- und softwaretechnischer Inhalte im gesellschaftlichen Zusam- menhang, die insbesondere für den Unterricht im Basiskurs wichtig sind, sowie methodisch-didaktische Grundsatzfragen. Thema der dritten Multiplikatorinnentagung (Sept. 1588) bildete der ganzheitliche und fächerübergreifende Ansatz sowie das Team- teaching. Alle drei Aspekte können theoretisch allein nicht ver- mittelt, sondern müssen selbständig erarbeitet und sinr-lich er- fahrbar gemacht werden. Es zeigte sich, daß erst durch die kon-

tinuierliche Zusammenarbeit mit den Multiplikatorinnen ein vermit- telbares Verständnis für den besonderen Projektansatz entstand. Für die Obernahme des Kursmodells wird es wesentlich sein, eine solche regelmäßige Fortbildung weiter anzubieten. Der Deutsche Frauenring e.V. hat daher auf seiner letzten Hauptversammlung i rn

Oktober 1988 ein Referat "Technikbildung für Frauen von Frauen - DFR" einberufen, das auch nach Abschluß des Projekts die Fortset-

________-_----____-_------------------- T e c h n i k b i l d u n g f Ür Frauen von Frauen (DFE)

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zung dieser Arbeit gewährleisten soll.

Die Ubernahme des Kursmodells ist auf zweierlei Weise denkbar: entweder durch den direkten Aufbau des Kompaktkurses oder durch einen langsameren Einstieg in das Modell Über die Abendkurse. Der Deutsche Frauenring in Freiburg/Br. und Frankfurt (in Kooperation mit dem Zentrum für Weiterbildung e.V.1 bietet bereits einen Kom- paktkurs an. In Freiburg lauft der erste Kurs seit September 1988, in Frankfurt seit November 1988. Voraussichtlich Anfang 1989 wird im Landkreis Nordfriesland ein weiterer Kompaktkurs beginnen. Hier wird besonders interessant sein, inwieweit auch Frauen im ländlichen Einzugsbereich das Mo- dell annehmen.

Alle S t ä d t e , die Kurse anbieten oder dies auch nur planen, ver- zeichnen großes Interesse bei den Frauen vor Ort, so daß in den meisten Fällen bereits Wartelisten geführt werden. Dies gilt auch für Hamburg, bis zum Berichtszeitpunkt haben sich mehr als 300 Frauen für weitere Kurse vormerken lassen.

Die Obernahme der Kurse wird, wie beschrieben, von der Hamburger Projektzentrale durch die Multiplikatorinnenfortbildungen unter- stützt. DarÜberhinaus wird eine kursvorbereitende und, falls er- forderlich, begleitende Beratung geleistet. Die wissenschaftliche Begleitforschung umfaßt, neben den Hamburger Kursen, auch die

r"' ersten drei bundesweiten Angebote, so daß der Abschlußbericht ein mehrfach und Überregional erprobtes Konzept dokumentieren und in seinen Auswirkungen auf die Teilnehmerinnen darstellen wird.

Die KursÜbernahme in Einzelschritten kann an dieser Stelle noch nicht ausführlich beschrieben werden. Allgemein laßt sich sagen, daß neben der fachlichen und padagogisch-didaktischen Eignunc;, die im Kursteam umrassend vorliegen muß, die Rursfinanzierung vielfach ein schwieriges Anfangsproblem darstellt. Durch die Anerkennung des Modells als förderungswürdige Maßnahme nach dem Arbeitsför- derungsgesetz, die inzwischen erreicht wurde, kann im allgemeinen davon ausgegangen werden, daß der Kurs mithilfe einer Mischfinan- zierung organisierbar ist. Dies setzt natürlich voraus, daß die

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Arbeitsverwaltungen nach wie vor ausreichende Mittel für die F o r t -

bildung bereitstellen.

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5 Ausblick

Im verbleibenden Projektzeitraum bis März 1990 werden in Hamburg zwei weitere Kompaktkurse durchgeführt und wissenschaftlich be- gleitet werden. Die dann vorliegenden Ergebnisse werden 1989 Übsr- regional evaluiert, so daß Veränderungsvorschlage in die weiteren Kurse und die Projektberichterstattung eingehen können. Die Ge- samtauswertung des Modellprojekts wird auf den Ergebnissen von insgesamt sechs Kompaktkursen und den Kontrollgruppen basieren.

Die Multiplikatorinnenausbildung wird in regelmäßigen Abständen fortgesetzt werden. Als Abschlupbericht wird ein Handbuch erstellt, das das Kursmo- dell, die Schritte zur Ubernahme des Kurses sowie die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitstudie umfassen s o l l .

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ANHANG : Literaturhinweise

Brandes, U./Schiersmann, C. : Frauen, Manner und Computer. Hg: Zeitschrift BRIGITTE und Institut Frau und Gesellschaft, 2 Bände, Hamburg 1986

Cockburn, C.: Weibliche Aneignung der Technik. In: Das Argument, 144, M ä r z / April 1984

Faulstich-Wieland, H. (Hg.): Abschied von der Koedukation? Frankfurt 1987

Faulstich-Wieland, H./Faulstich, P.: Computer-Kultur, München 1988

Heinig, S./Lenz, I. (Hg.): Schöne Neue Frauenwelt. Computer in Bildung, Beruf und Beziehungen, Münster 1988

Hoffmann, U.: Computerfrauen. Welchen Anteil haben Frauen an Computerge- schichte und -arbeit? München 1987

"-

Institut Frau und Gesel Ischaft (Hg. ) : Frauenforschung: Frauen und noue Tech- nologien, 5. Jg. 1987, Heft It2

Login, 8.59. , 1988, Heft 1 , Themenschwerpunkt: Mädchen und Neue Technolgien, Hg: Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften, Kiel

,...

Schiersmann, C. : Computerkultur und Wei bl icher Lebenszusammenhang: Zugangs- weisen von Frauen und Mädchen zu neuen Technologien. Hg.: Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, Bad Honnef 1987

Schiersmann, C. (Hg.): Mehr Risiken als Chancen? Frauen und neue Technolo- gien, Bielefeld 1988

Schöll, I./KÜller, I.(Hg.): Micro Sisters, Digitalisierung des Alltags. Frauen und Computer, Berlin 1988

Wisselinck, E.: Frauen denken anders, Straßlach 1984

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c

A N H A N G : Anschriften

In folgenden Bundesländern bereitet der Deutsche Frauenring e.V. die Übct- nahme des beschriebenen Kursrnodells vor . Informationen erteilen:

ßaden-Württembero:

DFR Freibiirq i.Br.: - Eva Schneider-Dorgmann, Stühlingerstr. 40, 7800 Froibutg

Tel. 0761 / 288 592

Hamburg :

DFR Hamburg, Arbeitsgruppe Technikbildung für Frauen von Frauen, Normannenweg 12 2000 Hamburg 26, Tel. 040/ 25 4 3 99

e

Hessen:

Frankfurt: Frauenverband Frankfurt a.M., .Mitglied im LV Hessen des DFR: Dr. Uta-Maria Bodenstedt, Diaminstr. 8 , 6000 Frankfurt 61 Der Kurs wird durchgeführt in Kooperation mit dem Zentrum für bieiterbildung, Barbara Wagner, Unterlindau 18, 6000 Frankfurt 1 , Tel. 069/ 72 1 1 5 7

Schleswig-Holstein :

Allgemeine Auskunft ertei It der DFR-Landesverband: Ursula Hoffmann, Am Hang 1 1 , 2371 Borgstedt In folgenden Orten wird die Übernahme des Kursmodells vorbereitet: DFR Ellerau-Quickborn: Karin E. Haufs, Moortwiete 46, 2086 Ellerau,

DFR Flensburg: Brigitte Schulz, Süderrnoor 37, 2398 Harrieslee DFR Husum: E. von der Weppen, Nordhusurnerstr. 74, 2250 Husurn

.,...

I n Berlin und Rendsburg werden eigene EDV-Kurse des DFR angeboten. Informationen erteilen: Berlin: Berliner Frauenbund 1945, Geschäftsstelle: Ansbacher Str. 63, 1000 Eerlin 30 Tel. 030 / 24 39 34 Rendsburg: Ursula Hoffmann, Am Hang I l , 2371 ßorqstedt

isleitere Auskunft ist über die DFR-ßundesgeschaftsstelle erhältlich: Lessingstraße 9, 6350 Bad Nauheim, Tel. 06032 / 1714

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I

U i i t c i- s u c li II 11 6 s b c i- e i c li Er l i c bu 11 g s i n s t r ~ii:ie 11 t E i II s n t z z c i t p ~111 I< t Un t e r s 11 c hung s g r u p p c ( I l I l - G r u p p e n , V e r g l e i c h s - g r u p p e n , Rußenstellen) *

1 . Kurstag, vor der alle Gruppen e. Stunde

Soziobiographische Daten

Eingangsfragebogen

1 . Kurstag, vor und alle Gruppen während der 1. Stunde

Motivation und Er- wart ungen

Eingangsfragebogen und -gruppengespräch

1. Kurstag, vor und alle Gruppen während der 1. Stunde

(Vor-)Einstel lungen bzg 1. Cornputer/Tech- n i k/Frauen und Computer/Techn i k

Eingangsfragebogen und -gruppengespräch

1. Kurstag und nach Hamburg-Gruppen und 3 Giochen Außenstellen

Relevanz des reinen Frauenkurses

Eingangsfragebogen, - g ru p pen g es prä c li und Kleingruppeninterview nach 3 Wochen

etwa alle 2 Wochen Hamburg-Gruppen Psych i sches Befinden Befindlichkeitsskala Bf -SI (D. v.Zerssen)

Kursbeginn und Vergleichsgruppen Kursende

Unterschiede zu ko- edukativen Kursen

Eingangs- u .Abschluß- f ragebogen/Hospi tat i - onen

1. alle 3 Tage Hamburg-Gruppen und

2. etwa alle 2 Wochen

Außenstellen Gruppenprozeß, -ver- lauf u.-atmosphäre

1. Unterrichtsbeo- bac htung 2. Unterrichtsbewer- tungsbogen

1. etwa alle 2 Hamburg-Gruppen und Wochen Außenstel len 2. nach den ersten 3 Wochen u.nach je- der Stufe

Beurtei lung des Kurses durch die Teilneh- mer Innen

1. Unterrichtsbewer- tungsbogen 2. Kleingruppeninter- views

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Ur; t e r s ucli u11 g s bc r e i c li Er h c b u n g s in s t r ui:1 e I I t E i n s n t z z c i t p u n I< t Un t c r suc h u n gs 2 r up11 c ( i I I I - Gr u p p c n , Ve r g l e i c h s - g r i i p p e n , A u ß e n s t e l l e n )

Kursverlauf aus Sicht Unterrichtsbeobach- alle 3 Tage der wissenschaft- tungsbogen 1 ichen Begleitung

Kursverlauf aus Sicht Kursprotokoll der der Dozentinnen Dozentinnen

Kurz- und mittel- Nachbefragung fristige Auswirkun- gen des Kurses

täglich

5 Monate nach Kursende

Hamburg-Gruppen

Außenstel len

Ham b u r g - Gruppen un d Außenstellen