ein kupferzeitlicher dolch im eisenzeitlichen italien – die notwendige revision einer...
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THOMAS ZIMMERMANN
EIN KUPFERZEITLICHER DOLCH IM EISENZEITLICHEN ITALIEN
DIE NOTWENDIGE REVISION
EINER »SARDISCHEN« STICHWAFFE
AUS OEM DEPOTFUND VON SAN FRANCESCO, BOLOGNA
lm Jahre 1877 wurde auf der Flur San Francesco bei Bologna in ltalien ein gewaltiges Metalldepot auf
gedeckt, das sich angeblich in einem graBen TongefaB befunden haben soli. Dessen lnhalt besteht groB
tenteils- aber nicht nur! 1 - aus Gegenstanden, die der italischen Eisenzeit- sprich dem fortgeschrittenen
ersten Jahrtausend v.Chr. - zugerechnet werden konnen. Nach wie vor ist nur ein Teil dieses mehrere
Tausend Einzelartefakte umfassenden Komplexes der Fachwelt zuganglich gemacht 2.
Unter den von Vera Bianco Peroni im Rahmen des Projektes »Prahistorische Bronzefunde« erneut zusam
mengestellten festlanditalischen Dolchen befindet sich auch ein Klingenfragment (Nr. 1705) aus dem Hart
fund von Bologna-San Francesco 3, fur das Bianco Peroni eine fruheisenzeitliche Datierung erwog und es
typologisch der sardischen Dolchgruppe angliederte (Abb. 1 )4 . Diese Einordnung soli im Folgenden nicht
unwidersprochen bleiben. Nach einer kritischen Durchsicht der ubri
gen von der Autorin zusammengestellten »sardischen« Dolche fallt
zunachst ein typisches Ziermuster im Bereich des Klingenblattes auf.
Dies kann aus lediglich parallel angeordneten feinen, mittelrippen
begleitenden Riefen bestehen 5, bei zwei weiteren Exemplaren ist die
Klinge noch zusatzlich mit einem entlang der Mittelrippe verlaufenden
schraffierten Dreieck- bzw. Wolfszahnmuster verziert 6 . All dies lasst
die Klinge aus dem Hortfund von San Francesco vermissen. Die Stich
waffe besitzt dafur mit ihrer trapezformig abgesetzten Griffzunge, vor
allem aber dem dreieck- bzw. trapezformig angeordneten Funfniet
schema die gleichen auffalligen Merkmale wie kupferzeitliche ost
europaische Dolche vom Typus Male Levare 7 . Bislang lassen sich funf
solcher Dolche (Abb. 2) namhaft machen, die allesamt auf dem Gebiet
des heutigen Tschechien bzw. der Slowakei gefunden wurden
(Abb. 3). Drei dieser Dolche fanden als Einzelfunde ohne verwertbaren
Kontext Eingang in die Literatur 8, zwei weitere Stichwaffen dieses Typs
stammen jedoch aus geschlossenen Hortfunden und ermoglichen
dadurch eine prazisere zeitliche und kulturelle Einordnung:
Die Klinge aus dem namengebenden Depot von Male Levare (Abb. 4)
war zusatzlich mit einer kreuzschneidigen Axt, einem einfachen Flach
beil sowie einer Brillenspirale vergesellschaftet. Das Flachbeil 9 sowie
die groBformatige Brillenspirale sind chronologisch zu unempfindlich
und somit nicht fur eine engere chronologische Eingrenzung taug
lich 10. Die Axt entspricht jedoch dem von M. Novotna definierten
slowakischen Typus N6gradmarcal, der den Hackenaxten ihres Typus
Abb. 1 Dolchfragment aus dem Depot von San Francesco (mit freundlicher Genehmigung des Museo Civico Archeologico Bologna). - L. = 1 0,6cm.
ARCHAOLOGISCHES KORRESPONDENZBLATT 37 . 2007 I 51
,.
• a
c
• b
e
Abb. 2 Kupferzeitliche Dolche des Typus
Male Levare aus dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik und der Slowakei :
a Kuty, Slowakei . - b Male Levare, Slowakei. - c Skalica, Slowakei. - d VelehradRakos, Tschechische Republik. - e Dolne Semerovce, Slowakei. - (Nach Matuschik
1998). - M. = 1 :2,5 .
Jaszladany nahesteht und im mahrisch-slowakischen Raum bis auf das Depot Male Levare bislang nur in
Form von Einzelfunden auf uns gekommen ist 11 . Zweischneidige Axte dieses Typus finden sich dafur u.a.
in gut datierten hochkupferzeitlichen Grabinventaren des Karpartenbeckens 12 . Deren weitlaufige Verbrei
tung auf dem gesamten Balkangebiet sowie den Arealen der Cucuteni A/B und Bodrogkeresztur-Gruppen
macht diese Hackenaxtform schlieBiich zu einer charakteristischen Leitform der spaten Kupferzeit, deren
verschiedene Varianten bis nach Mahren und Nordostbohmen streuen 13 . Bislang scheint die chronologische
52 I Zimmermann · Ein kupferzeitlicher Dolch im eisenzeitlichen ltalien
.~ )
e Typ Frumu~ica
• Typ Cucuteni, Var. Vadast ra
Y Typ Cucutenl, Var. Lovas A - B
'\! Typ Cucuteni, Var. Mondsee A· B
• Typen Dolne Semerovce I Male Levare
Sonderformen Bratislava, Weyeregg, D Ojc6w, Bilcze Zfote, Baile Herculane
Abb. 3 Verbreitung der Dolche vom Typus Male Levare sowie typologisch und zeitlich verwandter Formen (nach Matuschik 1998, mit Erganzungen).
Obergrenze dieser Axtform mit der Blutezeit der Bodrogkeresztur-Kultur, sprich der Mitte des vierten Jahr
tausends v. Chr., zusammenzufallen.
Der Depotfund von Velehrad-Rakos (okr. Uherske Hradiste, Mahren) enthielt neben dem Nietdolch noch
zwei unterschiedlich lange, stammige MeiBel mit flachrechteckigem Querschnitt 14. Gut datierbare, fruhe
Formen dieser eher seltenen Fundgattung stammen a us Siedlungen der Kultur mit mahrisch-bemalter Kera
mik sowie fruh-tiszapolgarzeitl ichen Grabern und Siedlungsverbanden der Zeliesovce-Kultur in Ungarn 15 .
Diese unterscheiden sich zwar hinsichtlich ihrer geringen GroBe von den im Hart von Velehrad-Rakos ver
tretenen Exemplaren, die zudem einen gestauchten Nacken sowie einen massiv rechteckigen Querschnitt
aufweisen; die VergleichsstUcke aus diversen Grab- und Hortfunden Ungarns lassen sich dafur recht uber
zeugend der dortigen Hochkupferzeit zuweisen 16.
Nach derzeitigem Kenntnisstand spricht alles fur eine zeitliche Einordnung dieses Dolchtypus in die ost
europaisch-balkanische Hochkupferzeit (Horizont Bodrogkeresztur). Auch daruber, dass die obere Zeit
grenze dieser StoBwaffen vor der Boleraz-Phase, also dem fruhen Abschnitt der Badener Kultur, liegen
muss, herrscht weitgehend Einigkeit 17 . Untermauert werden kann diese auf antiquarisch-typologischen
Vergleichen beruhende chronologische Fixierung zusatzlich mit Analysedaten zur Metallzusammensetzung
der Hortfundobjekte:
Die Metallzusammensetzung von Schaftlochaxten der Form N6gradmarcal gleicht dem vom Stuttgarter
Metallurgieprojekt definierten so genannten »N6grad-Kupfer« (C 1 B) 18 . Die Verwendung dieses spezifi-
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Abb. 4 Depotfund von Male Levare (nach Muller-Karpe 1974).- M. = 1:4.
schen, auch als »Fahlerz« bekannten Rohstoffes so
wie die Verbreitung der damit produzierten Schwer
gerate erstreckt sich auf ein relativ eng begrenztes
Gebiet zwischen der Sudwestslowakei sowie den
nord lichen Bergzugen Nordungarns 19 . Das Flachbeil
des Male Levare ist ebenfalls aus diesem antimon
haltigen Kupfer der Gruppe C 1 B verfertigt. Der
gleiche chemische »Fingerabdruck« konnte schlieB
Iich auch fur die Dolche des Typus Male Levare fest
gestellt werden 20 .
Die Tatsache, dass die Bestandteile des Male-Levare
Hortes sowie die ubrigen Dolche dieses Typus zu
sammen mit weiteren gut datierbaren Objekten aus
Grabern und Horten aus antimongesattigtem Kupfer
gefertigt sind, verleiht einer Datierung dieser Dolch
form in einen fortgeschrittenen Abschnitt der Bo
drogkeresztur-Kultur zusatzliches Gewicht2 1. Ein Blick
auf die Verbreitung etwa zeitgleicher Dolche vom Typ
Cucuteni, Variante Lovas A-B (nach Matuschik), sowie
verwandter hochkupferzeitlicher Formen lehrt nun,
das diese weit in den Sudwesten hinein bis zum Caput Adriae sowie entlang des ostadriatischen Hinter
landes streuen (Abb. 3) 22 . lnsofern so lite es nicht allzu sehr uberraschen, auch einen Vertreter der zeitlich
nahestehenden Male-Levare-Dolchgruppe derart weit sudwestlich verortet vorzufinden.
AbschlieBend noch einige knappe Bemerkungen zum Fundkontext des Dolches: Der Hortfund von Bologna
San Francesco ist, wie bereits eingangs aufgezeigt, keinesfalls chronologisch homogen zusammengesetzt,
sondern enthalt mit dem nun als kupferzeitlich identifizierten, ursprunglich »sardisch« klassifizierten Dolch
ein weiteres AltstUck. Nun ist die breite chronologische Streuung einzelner Artefakte in Depotfunden
beileibe keine Ausnahmeerscheinung, so dass allein dieses Phanomen zu keinem weiteren Erkenntnis
gewinn beitragen kann 23 . Folglich bleiben auch die verschiedenen mbglichen Deutungsversuche einer solch
gewaltigen Ansammlung von metallenen Geratschaften von der Prasenz unseres kupferzeitlichen Klingen-
bruchstuckes unberuhrt 24.
Die Quintessenz der Untersuchungen liegt daher weniger in der Analyse der Fundumstande des Dolches
oder der Interpretation des Hortes an sich, die dieser kurze Beitrag auch nicht erbringen kann und will. Sie
birgt aber dennoch zwei wichtige Erkenntnisse: Einmal muss die von Vera Bianco Peroni vorgenommene
typologische wie chronologische Ansprache des Dolches grundlegend revidiert werden. Als wichtigstes
Ergebnis kann jedoch verbucht werden, dass der zahlenmaBig geringen, fur das Verstandnis der Dolch
entwicklung in Mitteleuropa aber ungemein wichtigen Gruppe der Male-Levare-Dolche ein weiteres StUck
hinzugefugt werden konnte.
Anmerkungen
1) Vgl. beispielsweise eine glockenbecherzeitlich, also in das spate dritte Jahrtausend v. Chr. datierte Dolchklinge aus dem besagten Depotfund, die von V. Bianco Peroni auch so erkannt und korrekt chronologisch eingeordnet wurde (Bianco Peroni 1994, 13 Nr. 67 Taf. 6, 67).
2) Zannoni 1888. - lch danke Cristina Morigi Govi, Archaologisches Museum Bologna, fur die freundliche Obersendung einer aktuellen Photographie des Dolches mit dazugehorigen Daten sowie Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm von Hase fUr die Vermittlung des Kontaktes nach Bologna sowie Hilfe bei Ober-
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setzungen . Das Manuskript wurde im August 2006 abgeschlossen.
3) Erstpublikation bei Bianco Peroni 1994, 25f. Taf. 25, 110. 130, kurz vorgestellt ebenso bei Montelius 1895, 304 Taf. 70, 2.
4) Bianco Peroni 1994, 174 Nr. 1705 Taf. 96, 1705.
5) Vgl. ebenda Taf. 96, 1703.
6) Ebenda Taf. 96, 1704. 1706.
7) Vgl. Nemejcova-Pavukova 1964, 204. 238; Vladar 1974, 17ff. - Siehe auch Novotna 1982, 312 Abb. 1.
8) Vgl. ebenda. - M . Novotna betrachtet zwar den Dolch aus Dolne Semerovce als Bestandteil eines Hortfundkomplexes, zu dem ein zweiter, verschollener Dolch gehoren soli. Die von ihr zitierte Auffindungsgeschichte lasst allerdings vor allem aufgrund der erheblich jungeren GefaBkeramik auch weiterhin an der von ihr postulierten Geschlossenheit beider Dolche zweifeln (Novotna 1982, 313f. mit Abb. 2); siehe dazu auch Matuschik 1998a, 214, der Novotnas Aussagen zitiert, diese jedoch als Beleg fur eine Einzelfundsituation interpretiert.
9) Schalk 1998, 43ff. 47 Nr. 28.
1 0) Zu kupferzeitlichen Flachbeilen vgl. Novotna 1970, 14ff.; Schalk 1998, 43ff. mit typologischer Untergliederung, die aber chronologisch keine Relevanz besitzt.
11) Novotna 1970, 25f.
12) Fur neuere Studien zu geschlossenen Grabinventaren der Stufe Bodrogkeresztur vgl. Lichter 2001, 333ff.
13) Eine zusammenfassende Diskussion zu kupfernem Schwergerat liegt von P. Patay (1984) vor; vgl. ebenso Zeravica 1993, 12ff.
14) Novotna 1982, 314f . mit Abb . 3; Rfhovsky 1992, 131 Abb. 28, 4; 257 Nr. 1154-1155 Taf. 73, 1154-1155; 84, A; Schalk 1998, 60 . 70 Taf. 10, 5-6; 11, 7.
Literatur
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Montelius 1895: 0 Montelius, La civilisation primitive en ltalie depuis !'introduction des metaux, illustree et decrite par Oscar Montelius (Stockholm 1895).
1 5) Zusammenstellung bei Patay 1984, 21 f.; Schalk 1998, 59ff . -Hervorzuheben waren die Siedlungsfunde aus Drysice (okr. Vyskov, Mahren), Neszmely-Tekerespatak (kom. Komarom, Ungarn) sowie Grab 53 der Nekropole Fenyeslitke (kom . Szabolcs-Szatmar, Ungarn).
16) Patay 1984, 21f.; lediglich der fruhe MiniaturmeiBel aus Fenyeslitke stammt aus einem archaologisch beobachtet geborgenen Grab (Grab 53 mit Keramik sowie Steingeraten; Bodrogkeresztur-Kultur; ebenda 21 Nr. 9 Taf. 1, 9).
17) Vgl. Vajsov 1993, 134f. 137 Abb. 32; 138 Abb. 33; Schalk 1998, 66. - Allein J. Vladar pladierte fur eine spatere Datierung (1974, 3f .), was aber mit dem damaligen Forschungsstand zur karpartho-balkanischen Kupferzeit erklart werden kann .
18) Schalk 1998, 65.
19) Ebenda; Schmitt-Strecker/Begemann 2005, 58f.
20) Schalk 1998, 43ff. 47 Nr. 28.
21) Vajsov 1993, 129ff.; Schalk 1998, 65f.
22) Ein Dolch dieses Typs stammt beispielsweise aus der Hohle S. Canziano in der Region Friaul (Matuschik 1998, 249 Nr. 46; 229 Abb . 230) .
23) Vgl. z.B. Thevenot 1991, 1 02f.; Eggert 2001, 79 .
24) Die spatestens seit der Berliner Ausstellung »Gaben an die Gotter« von Teilen der Forschung favorisierte kultisch-religiose Deutung samtlicher vorgeschichtlicher Harte (vgl. Hansel I Hansel 1997) ist nach wie vor sehr umstritten (vgl. Eggert 2001, 80). Fur eine aktuelle Zusammenstellung und kritische Diskussion konkurrierender Theorien zur Hortungspraxis siehe Clausing 2003, 141ff.
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Zusammenfassung I Abstract I Resume
Vladar 1974: J. Vladar, Die Dolche in der Slowakei . PBF Vl/3 (Munchen 1974).
Zannoni 1888: A. Zannoni, La Fonderia di Bologna (Bologna 1888).
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Ein kupferzeitlicher Dolch im eisenzeitlichen ltalien -die notwendige Revision einer »sardischen« Stichwaffe aus dem Depotfund von San Francesco, Bologna Thema dieses kurzen Beitrages ist die chronologische und typologische Neubewertung eines fragmentarisch erhaltenen
Griffzungendolches mit zusatzlicher Nietung, der zum Bestand eines graBen, 1877 in Bologna-San Francesco auf
gefundenen, groBtenteils eisenzeitlich zu datierenden Metalldepots zahlt. Bislang ist er in der einschlagigen Literatur
als ein eisenzeitlicher Dolch »sardischen« Typs vermerkt- die kritische Neubetrachtung kommt aber zu einem anderen
Ergebnis: Der fragliche Dolch entspricht in allen formalen wie technischen Details Stichwaffen vom kupferzeitlichen
Typus Male Levare, die in geringer StUckzahl in Osteuropa und dem Balkanraum verbreitet sind und in die Mitte des
4. Jahrtausends v. Chr. datiert werden. Da sich im Hort von San Francesco nachweislich noch weitere voreisenzeitliche
Objekte befinden, kann den bereits bekannten Altstucken ein weiteres fruhes Artefakt beigestellt werden.
A Copper Age dagger in Iron Age Italy- a necessary review of a »Sardinian« dagger from the Bologna-San Francesco hoard This short contribution is a chronological and typological reassessment of a fragmented tanged and riveted dagger
belonging to the famous Bologna-San Francesco metal hoard, found in 1877, with the majority of associated artefacts
dated to the European Iron Age . This critical reappraisal suggests that this dagger, commonly identified as of Iron Age
»Sardinian« type, belongs to a totally different period and culture : It bears all formal and technical details significant
for the so-called »Male Levare« group of Copper Age daggers from East-/Southeast Europe and the Balkans, com
monly dated to the midth of the 4th millennium B.C. Since this hoard contains several other items already identified as
of pre-Iron Age date, one more object can now be associated with this group, thereby increasing the overall number
of this relatively rare Copper Age stabbing weapon.
Un poignard chalcolithique en ltalie a l'age du Fer-Ia necessaire revision de !'interpretation d'une arme de poing »Sarde« en provenance du depot de San Francesco, Bologne Le theme de ce court article est une reinterpretation chronologique et typologique d'un poignard fragmentaire a languette avec des rivets supplementaires. II provient d'un important depot d'objets essentiellement dates de l'age du
Fer decouvert en 1877 a Bologne-San Francesco. II eta it jusqu' a present considere par Ia litterature com me un poignard
de I' age du Fer de type »Sarde« -Ia nouvelle observation de Ia piece permet d'obtenir un resultat different: le poignard
en question correspond exactement, au niveau de Ia forme comme au niveau technique, aux armes de poing chalco
lithiques de type Male Levare qui sont presentes en petit nombre au milieu du 4e millenaire dans I'Est de !'Europe et
dans les Balkans. D'autres objets anterieurs a l'age du Fer proviennent du depot de Bologne-San Francesco, ce
poignard s'ajoute done a Ia liste des rares objets plus anciens. L. B.
Sch!Osselworter I Keywords I Mots cles
ltalien I Sudosteuropa I Eisenzeit I Kupferzeit I Chalkolithikum I Metallhort I Kupferdolch
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Thomas Zimmermann Bilkent University
Faculty of Humanities and Letters Department of Archaeology and History of Art TR- 06800 BilkenVAnkara [email protected] .tr
56 Zimmermann · Ein kupferzeitlicher Dolch im eisenzeitlichen ltalien