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Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie OGM Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich BMÖ 30 | 2014

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Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich 30 | 2014

Der Druck dieses Bandes wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Gruppe Kultur, Wissenschaft und Unterricht – Abteilung Wissenschaft und ForschungMagistrat der Stadt Wien, Magistratsabteilung 7 – Kultur

Alle Rechte vorbehalten© 2015 by Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie, Wien

Herausgeber: Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie, 1190 Wien, Franz-Klein-Gasse 1http://www.univie.ac.at/oegm

ISSN: 1011-0062

Redaktion: Mag. Dr. Stefan EichertLektorat: Mag. Hans Müller, Mag. Nina Brundke, Mag. Dr. Stefan Eichert

Englisches Lektorat und Übersetzungen: Paul Mitchell B.A.Satz, Layout und Gestaltung: Mag. Dr. Karin Kühtreiber

Cover: Oben: Land Niederösterreich, Landessammlungen Niederösterreich, Ur- und Frühgeschichte, Norbert Weigl Mitte: Karin Kühtreiber, Brigitte Fettinger. Unten: Oliver Fries

Druck: Grasl Druck & Neue Medien GmbH, 2540 Bad Vöslau

Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich30 | 2014

Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie

OGM

Wien 2015

Inhaltsverzeichnis

Ernst Lauermann, Paul Mitchell und Elisabeth RammerDer Michelberg und seine Kirchen. Abschließender Vorbericht zu den Grabungen der NÖ Landesarchäologie in den Jahren 2010–2013 . . . . . . . . . . . 7

Levente HorvathDie Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Werner Murgg, mit Beiträgen von Georg und Susanne TiefengraberAbgekommene mittelalterliche und frühneuzeitliche Wehrbauten im politischen Bezirk Murtal, SteiermarkAufnahme der Bodendenkmale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

Karin Kühtreiber, Brigitte Fettinger und Andreas G. Heiss mit einem Beitrag von Wilfried Vetter und Manfred Schreiner„... der Leichenhof unter den Fenstern der Propsteiherrschaft ...“ Der frühneuzeitliche Friedhof auf dem Propsteiberg in Zwettl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111

Christine KellerDie Ergebnisse der anthropologischen Untersuchung des Propsteifriedhofs in Zwettl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177

Karina Grömer, mit Beiträgen von Angelika Rudelics und Dan TopaBegraben mit der Würde seines Amtes. Die Textilreste des Priestergrabes und weiterer Gräber vom Propsteifriedhof in Zwettl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185

Tilman MittelstrassDrei Münzschatzgefäße aus Österreich, Bayern und Slowenien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211

Oliver FriesDie neuzeitliche Zinkhütte in Döllach im Mölltal. Eine bauhistorische Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223

Buchrezensionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241

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Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich 30/2014, S. 23-76

Die Burg Salla/KlingensteinEine späte Höhenburg der Weststeiermark

Levente Horvath, Graz

Zusammenfassung

Die heute unter dem Namen „Klingenstein“ bekannte Burg liegt westlich der Gemeinde Salla (VB Voitsberg) am Ende eines Bergrückens. Der einstige Name der Burg dürfte eben-falls Salla gewesen sein. In den schriftlichen Quellen taucht die Burg erst in der frühen Neuzeit und nur selten auf. Die bereits für Feuerwaffen konzipierten Schießscharten wei-sen darauf hin, dass die Burg nicht vor 1420 errichtet wurde. Die Burg dürfte die regionale Verkehrsroute zwischen der West-/Untersteiermark und dem oberen Murtal überwacht haben. Schriftliche Quellen weisen darauf hin, dass die Burg in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts aufgegeben wurde.

Zum Baubestand sind noch einige Fragen offen, da von vielen Bereichen obertägig nur mehr wenige Mauerres-te erhalten sind und die Anlage archäologisch noch nicht in ihrer Gesamtheit erforscht wurde. Die Burg ist in ein Vorwerk und eine kleinflächige Kernburg unterteilt: Das Vorwerk scheint aus mehreren Gebäuden – wahrscheinlich Türmen – entlang des Bergrückens zu bestehen. Die teil-weise rezent aufgebaute Kernburg besteht aus einem drei-eckigen Bergfried und einem anschließenden Baukomplex der unter anderem auch den Wohnbau beinhaltete.

Die Burg wurde bisher in drei kürzeren Grabungs-kampagnen archäologisch untersucht. Dabei wurden ein Gebäude des Vorwerks und einige Teile der Kernburg er-graben. Der Schwerpunkt des überwiegend keramischen Fundmaterials liegt im 15. und 16. Jahrhundert. Aus archäo-logischer Sicht ist derzeit nichts gegen eine Datierung nach 1420 einzuwenden. Eine Vorgängeranlage konnte während der Grabungen nicht festgestellt werden. Die wenigen neu-zeitlichen Funde können eine regelmäßige Benutzung nach dem 16. Jahrhundert nicht belegen. Es gibt Hinweise, dass die Burg durch einen Brand zerstört wurde, wobei dieser in der Grabungsdokumentation nicht eindeutig zu fassen ist.

Summary

The castle of “Klingenstein” – which is its modern name; the original name was “Salla” – is situated at the end of a ridge to the west of the village of Salla in the Voitsberg dis-trict of Styria. Written sources provide only a little infor-mation about its history in the early modern period. Klin-genstein’s gun loops were designed for firearms, indicating that the castle was not built before the year 1420. Probably the castle’s most important role was to guard the local route between Western/Southern Styria and the upper part of the Mur valley. Historical sources indicate that the castle was abandoned in the first half of the 17th century.

There are still unresolved questions about its architec-tural structures. Only a few architectural remains have sur-vived above ground and further archaeological investiga-tions would be necessary to answer several key questions discussed in this article. The castle is divided into an outer bailey and a small central area. The outer bailey seems to consist of several buildings – most probably towers – con-nected by walls along the line of the ridge. The central part of the castle, some of which was rebuilt only recently, in-cludes a triangular keep and an attached building complex, which includes the hall and other structures.

Three short excavations have taken place to date, in-cluding the investigation of a building in the outer bailey and of some parts of the central area. Most of the finds, mainly ceramics, can be dated to the 15th and 16th centuries. Archaeological research currently indicates that the castle was founded after 1420. No evidence of an earlier castle has been found during the excavations. Only a few finds date to the post-medieval period and these do not prove a regular use of the site after the 16th century. Some evi-dence seems to indicate that the castle was destroyed by fire, though definite proof is still lacking.

1. Einleitung

Die Burg Salla/Klingenstein liegt westlich der Gemeinde Salla im Bezirk Voitsberg (Abb. 1 und 2). Die Burgruine ist heute meist unter dem Namen „Klingenstein“ bekannt, al-lerdings ist dieser Name für die Burg das erste Mal im Jahr

1834 belegt.1 Da es bislang für die Verwendung dieses Na-mens im Mittelalter keine Hinweise gibt, dürfte „Klingen-stein“ eine neuzeitliche Benennung sein – möglicherweise

1 Mell 1925, 85. – Ebner 1981, 102. – Voitsberg Bezirkslexikon 2011, 132.

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Levente Horvath, Graz

etablierte sich der Name erst in der späten Neuzeit, nachdem der ursprüngliche Name bereits in Vergessenheit geraten war.2 Die bekannten schriftlichen Quel-len zu der Burg stammen aus der frühen Neuzeit – also aus dem 16.  und 17.  Jahrhundert – wo sie unter dem Namen „Schloss Salla“ auftaucht.3 Somit war die Burg unter demselben Namen bekannt wie die im Tal gelege-ne Ortschaft, deren Name be-reits 1213 das erste Mal schriftlich belegt ist.4 Robert Baravalle stellte die Frage, ob die Burg im Mittelalter vielleicht unter ei-nem anderen Namen bekannt war,5 doch auch heute ist noch die Meinung von Anton Mell aktuell, wonach der historische Name der Burg „Salla“ ist.6 Da-her wird im Folgenden für die Burg nur der Name „Salla“ verwendet.

Der Burg wurde in der Forschung bislang nur wenig Beachtung geschenkt. Zwar wurde sie in diversen Über-blicks-, Sammelwerken und kurzen Artikeln schon oft be-handelt, die Artikel sind aber recht kurz und geben meist ungefähr denselben Inhalt wieder. Der bislang ausführlichs-te Artikel war jener von Anton Mell, in dem auch die Grundlagen für die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Burg gelegt wurden.7 Für die lange Zeit hauptsäch-lich historisch und bauforscherisch orientierte Burgen-forschung in der Steiermark bot die Burg Salla mit den eher spärlichen Schriftquellen der frühen Neuzeit und den vergleichsweise bescheidenen baulichen Resten we-nig Anreiz für eine intensivere Beschäftigung.8 Es waren schließlich die Tätigkeiten von heimatgeschichtlich inte-ressierten Personen, die das Interesse der archäologischen Forschung auf die Burg lenkten. 1983 begann der ehemali-ge Bürgermeister der Gemeinde Salla, Hubert Stiefmann, die Kernburg wiederaufzubauen – ein bedeutender Teil des heute sichtbaren Mauerwerks der Kernburg ist somit re-zent.9 Während dieser Bautätigkeiten wurde der Schutt in der Kernburg abgetragen und darüber hinaus wurden auch Bodeneingriffe durchgeführt, die archäologisch zunächst nicht betreut worden waren. In Folge dieser Arbeiten kam es in den Jahren 1993, 1994 und 2000 zu drei kurzen Gra-

2 Auf der Josephinischen Landesaufnahme von 1787 ist die Ruine un-ter der Bezeichnung „Altes Schloss“ verzeichnet.

3 Mell 1925, 86. 4 Voitsberg Bezirkslexikon 2011, 274. 5 Baravalle 1961, 566. 6 Mell 1925, 86. 7 Mell 1925, 81–88. 8 Ein kurzer Überblick zu der Entwicklung der Burgenarchäologie in

der Steiermark bei Lehner 2009, 13. 9 Lasnik 1992, 148. – Lasnik 1999, 61. – Lasnik 2006b, 130. –

Murgg 2009, 156. – Lasnik 2013, 33–34.

bungskampagnen des Bundesdenkmalamts bei denen das Grabungsteam zum Großteil aus interessierten freiwilligen Mitarbeitern bestand.10 Der folgende Aufsatz, bei dem es sich um eine Kurzfassung der im Frühjahr 2013 abgeschlos-senen Diplomarbeit des Verfassers handelt, soll die Burg und die Ergebnisse der Grabungen kurz präsentieren.11

2. Die Burg Salla in der historischen Forschung

Wie oben bereits erwähnt, ist die Burg erst seit der frü-hen Neuzeit in schriftlichen Quellen bekannt. Daher ist es recht schwierig, die Burg im Mittelalter historisch zu fassen. Der Beginn der mittelalterlichen Besiedlung in der Umgebung der Burg Salla dürfte im 11./12.Jahrhundert lie-gen, im späten 12.  Jahrhundert kann man möglicherweise bereits die Existenz des Dorfes Salla annehmen – die Erst-erwähnung stammt immerhin aus dem Jahr 1213.12 Robert

10 Hebert 1993, 630. – Hebert 1994, 443. – Hebert 2000, 735.11 Ich danke meinem Betreuer Manfred Lehner. 12 Voitsberg Bezirkslexikon 2011, 274.

Abb. 1 Lage der Burg Salla/Klingenstein.

Abb. 2 Die nähere Umgebung der Burg Salla/Klingenstein.

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Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

Baravalle vermutete, dass die Burgstelle an die Dienst-mannen der Eppensteiner, die Wildonier, kam und als nächstes an die Wallseer.13 Herwig Ebner hingegen schrieb, dass die Burgstelle 1103 mit anderen Schenkungen von den Eppensteinern in den Besitz des Stiftes Stankt Lambrecht gelangte – die Wildonier oder Wallseer erwähnt er nicht.14 Damit existieren unterschiedliche Meinungen über die früheren Besitzer der Burgstelle, allerdings ist an-zumerken, dass beide Hypothesen nur Spielarten von in der steirischen Landesgeschichte gegebenen Interpretations-möglichkeiten sind.

Für das späte Mittelalter herrscht etwas mehr Klarheit über die Besitzer der Burgstelle. Zu diesen gehören zu-nächst die Stadtecker und dann die Montforter – An-ton Mell kam zu dem Schluss, dass eines dieser Geschlech-ter um 1400 für den Bau der Burg verantwortlich sein müsste.15 Ausschlaggebend für diese Datierung waren die Schießscharten der Burg, die Anton Mell bereits als Schar-ten für Feuerwaffen identifizierte (weiter unten folgt dazu eine ausführlichere Diskussion). Wichtig ist die Bemerkung Anton Mells, dass er keine Spuren dafür feststellen konnte, dass die Schießscharten nachträglich verändert wurden16 – im Gegensatz zu vielen anderen Beispielen17. Aufgrund der Scharten meinte Mell, die Burg konnte frühestens in der Zeit um 1400 entstanden sein.18 Auch in der jüngeren Lite-ratur kann man lesen, die Burg sei im späten 14. oder frühen 15. Jahrhundert erbaut worden.19 Zur Datierung wird erst weiter unten nach der Darstellung des Baubestandes und der Vorlage der Grabungsergebnisse Stellung bezogen.

In der Forschung wurde auch die Meinung geäußert, dass an der Stelle der Burg Salla eine ältere Wehranlage ge-standen haben könnte. Für Robert Baravalle und Wer-ner Knapp war die Existenz einer Kirche im Dorf Salla im 13. Jahrhundert (Erstnennung 1245) auch ein Hinweis für die Existenz einer Wehranlage. Zudem meinte Robert Baravalle, dass die Mauerreste westlich der Kernburg von dieser älteren Burg stammen dürften.20 Auch Herwig Eb-ner hielt es für möglich, dass diese Mauerreste von einer früheren Anlage des 13. Jahrhunderts stammen könnten.21 Handfeste Belege, um diese Hypothese zu untermauern, konnten aber nicht angeführt werden.

Spätestens um die Mitte des 16. Jahrhunderts gelangte die Burg Salla in den Besitz der Lobminger Linie der Fa-

13 Baravalle 1961, 566.14 Ebner 1981, 101.15 Mell 1925, 86–87. Anton Mell hielt es auch noch für möglich, aber

nicht wahrscheinlich, dass erst die Saurauer die Burg erbauen ließen. In der späteren Literatur wird diese Möglichkeit nicht mehr rezipiert.

16 Mell 1925, 84. In der jüngeren Literatur findet man keine ande-re Meinung. Während einer Begehung der Burgruine mit Manfred Lehner konnte der Verfasser ebenfalls keine Spuren finden, die auf eine spätere Veränderung der Scharten hinweist.

17 Zeune 1997, 94. 18 Mell 1925, 84, 87.19 Siehe u. a.: Baravalle 1961, 566; Ebner 1981, 101; Lasnik 1992,

148; Lasnik 2006b, 130; Dehio Steiermark 2006, 412; Kramer-Drauberg und Szakmáry 2007, 161; Bahnmüller 2008, 248; Murgg 2009, 157; Voitsberg Bezirkslexikon 2011, 132; Lasnik 2013, 32.

20 Baravalle und Knapp 1936, 308–310; Baravalle 1961, 566.21 Ebner 1981, 101.

milie Saurau.22 In der folgenden Zeit wird die Burg inner-halb der Familie Saurau öfters vererbt und weitergegeben. Schließlich verkaufte Maria Magdalena, die mit Ruprecht von Glojach verheiratet war und die die Burg als Mit-gift von ihrer Mutter erhalten hatte, Salla im Jahr 1629 an Benigna von Herberstein. Dieses Datum ist recht inte-ressant, weil in der Verkaufsurkunde die Burg bereits als „ödes Gschloss“ bezeichnet wird. Die schriftlichen Quellen weisen somit darauf hin, dass die Burg um diese Zeit nicht mehr genutzt wurde, vielleicht hatte sogar schon der Ver-fall eingesetzt. 1650 gelangte die Burg dann in den Besitz der Leonore Eusebia Gräfin Wagensberg. In der folgen-den Zeit hört man nichts mehr von Salla, die Burg wurde allmählich zur Ruine.23

Im 19.  Jahrhundert ging die Ruine in den Besitz der Familie Greissenegg über. Heute besitzt die Familie Pe-trasch aus Graz die Ruine, die für Besucher jederzeit frei zugänglich ist.24

3. Topographie und Lage

Die Burg Salla liegt auf der Route, die das mittlere Mur-tal, beziehungsweise die Weststeiermark, mit dem Aichfeld/Murboden verbindet und dabei über das Gaberl (Passhö-he 1551 m) führt – neben der Funktion als Zentrum eines Herrschaftsbereiches dürfte der primäre Zweck der Burg die Überwachung dieser Route gewesen sein.25 Die Stre-cke bezeichnete Anton Mell als „Weinstraße über die Stubalpe“26 – schriftlich ist der Name aber erst seit dem 17.  Jahrhundert belegt.27 Laut Robert Baravalle erlang-te sie erst im 14. oder 15. Jahrhundert größere Bedeutung, womit er auch die späte Bauzeit der Burg erklären wollte.28 Es ist durchaus denkbar, dass die Route erst spät eine Blü-tezeit erlebte, auch wenn ein Schweigen der schriftlichen Quellen nicht zwingend bedeutet, dass sie im Hochmittel-alter nicht genutzt wurde. Die Route über den Gaberlpass hatte auf jeden Fall keine Monopolstellung. Aus der West-steiermark gelangte man auch über die Gleinalm (Glein-

22 Mell 1925, 86. Robert Baravalle schrieb noch, dass zwischen den Montfortern und den Saurauern die Gradner die Burg besaßen – leider fehlen in seinem Werk Quellenverweise (Baravalle 1961, 566). In der jüngeren Literatur ist zu lesen, dass die Besitznachfolger der Montforter in Salla die Herberstein waren (Mittermüller 2011a, 115) – erst dann folgten die Saurauer.

23 Mell 1925, 86. – Baravalle 1961, 566.24 Voitsberg Bezirkslexikon 2011, 132.25 Diese Meinung findet man u. a. bei: Baravalle 1961, 565–566; Eb-

ner 1981, 101; Voitsberg Bezirkslexikon 2011, 132; Lasnik 2013, 32–33. Hier wird bewusst auf das Wort „Kontrolle“ verzichtet. In der Forschung wurde bereits darauf hingewiesen, dass viele Burgen aufgrund ihrer Lage und/oder ihrer kleinen Burgmannschaft kei-ne effektive (militärische) Kontrolle über umliegende Verkehrswege ausüben konnten (Zeune 1997, 35). Um sich im Falle Sallas weiter in diese Frage zu vertiefen, müsste man zudem genauer wissen, wie der Verkehrsweg im Mittelalter verlief.

26 Mell beruft sich dabei auf die josephinische Landesaufnahme des späten 18. Jahrhunderts (Mell 1925, 81). Ebner hingegen nennt diese Route „Reisstraße“ (Ebner 1981, 101).

27 Mittermüller 2011b, 424–425.28 Baravalle 1961, 565–566.

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Levente Horvath, Graz

almsattel 1586 m) in das obere Murtal, wobei diese Route von der Burg Hauenstein überwacht wurde.29

Die Burg Salla wurde am Ende eines schmalen Bergrü-ckens errichtet, der vom Ofnerkogel herabzieht und in sei-nem letzten Abschnitt von West nach Ost verläuft (Abb. 2 und 3). Dank der Lage am Ende eines Bergrückens ist die ungefähr 150 m über dem Talboden gelegene Burg bereits an drei Seiten durch das abschüssige Gelände einigerma-ßen geschützt. Der anstehende Fels besteht überwiegend aus Marmor, der auch das Baumaterial für die Burg liefer-te.30 Aufwändiger muss sich die Wasserversorgung gestaltet haben, da auf dem Burgberg keine Quelle bekannt ist.31

Die heutige moderne Straße verläuft im Süden entlang des Bergfußes und führt dann in Serpentinen den Berg hi-nauf Richtung Gaberlpass. Von dieser Bergstraße zweigt ein Forstweg ab, der nach Osten zur Burgruine führt. Der erhaltene Baubestand weist darauf hin, dass man die Burg-anlage auch in historischer Zeit von Westen her betrat. Al-lerdings ist es fraglich, ob man bereits im Mittelalter (nur) auf derselben Route zur Burg gelangte wie heute. Nähert man sich der Burg aus dem Talgraben im Osten, ist diese Route ein Umweg, der sich besonders ohne motorisierte

29 Mittermüller 2011b, 424. Die Burg Hauenstein dürfte bereits im 13. Jahrhundert errichtet worden sein. Zu Hauenstein siehe u.  a.: Baravalle 1961, 547–548; Ebner 1981, 91–92; Lasnik 2006a, 320–323; Kramer-Drauberg und Szakmáry 2007, 156; Murgg 2009, 146–147.

30 Zu der Errichtung der Burg aus dem anstehenden Marmorfelsen: Mell 1925, 85; Lasnik 1999, 61; Lasnik 2006b, 130; Voitsberg Be-zirkslexikon 2011, 132; Lasnik 2013, 32.

31 Ich danke Johann Leitner aus Salla, der bestätigte, dass keine Quelle bekannt ist. Zur Wasserversorgung auf Burgen u.  a. Grewe 1999, 310–313.

Verkehrsmittel bemerkbar macht. Zudem würde sich über die Westroute der Besucher der Burg stets von einer er-höhten Position nähern, was weder militärisch noch sym-bolisch sinnvoll erscheint.32 Denkbar wäre, dass früher am Nordhang ein Weg zum Bergrücken und zur Burgstelle führte – der Südhang ist wegen des steilen und felsigen Ge-ländes auszuschließen.33

4. Der Baubestand der Burg

Wie oben bereits erwähnt, wurde ein bedeutender Teil der Kernburg rezent aufgebaut und auch im Vorwerk gibt es rezent ausgebesserte Mauern.34 Hier soll nur auf den Teil des Baubestandes eingegangen werden, der historisch ist.35 Dabei muss angemerkt werden, dass eine vollständige Bau-aufnahme der Burganlage nie durchgeführt wurde.36 Der

32 Es muss aber auch angemerkt werden, dass sich dieses „Problem“ nur schwer vermeiden lässt, wenn man sich aus westlicher Richtung vom Gaberlpass kommend, der Burg nähert.

33 Bereits Anton Mell vermutete eine Annäherung zur Burg über den Nordhang (Mell 1925, 82). Robert Baravalle vermutete, dass der Aufweg aus dem Osten zur Burg führte – auf den genauen Verlauf im Gelände geht er dabei nicht ein (Baravalle 1961, 566).

34 Lasnik 1992, 148. – Lasnik 1999, 61. – Lasnik 2006b, 130. – Murgg 2009, 156.

35 Teilweise lässt sich recht gut erkennen, welche Teile ergänzt sind. Im Grundrissplan von Gerhard Reichhalter sind zudem ergänzte Teile markiert. Daneben sind Fotografien des Bundesdenkmalamtes, die vor und während der Bauarbeiten gemacht wurden, eine wichtige Quelle.

36 Es gibt Grundrisspläne von Gerhard Reichhalter, die per Hand-aufmaß und Triangulationsmethode angefertigt, jedoch bislang nicht georeferenziert wurden.

Abb. 3 Burg Salla/Klingenstein. Übersichtsplan der Burganlage.

27

Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

folgende Teil basiert somit auf den Vermerken im Gra-bungstagebuch, den Beschreibungen aus der Literatur – die meist eher kursorisch sind – und auf den Beobachtungen des Verfassers vor Ort. Eine intensivere bauforscherische Beschäftigung mit der Burganlage wäre in Zukunft also noch wünschenswert.

Die Burganlage lässt sich in ein Vorwerk37 und eine Kernburg unterteilen, wobei letztere aus dem dreieckigen Bergfried und den östlich daran anschließenden Bautei-len besteht (Abb. 3)38. Geteilt werden die beiden Bereiche durch einen Halsgraben, der zum Großteil durch die Anla-ge des rezenten Forstwegs verschüttet wurde, im Gelände aber noch klar erkennbar ist.

Das Mauerwerk besteht sowohl in der Kernburg als auch im Vorwerk aus unregelmäßigen Bruchsteinen, die in der Regel partiell lagerhaft gelegt sind (Abb. 6–10).39 In der Kernburg sind auf der Außenseite des Mauerwerks in den unteren Lagen zudem auch einige mächtigere Stein-blöcke verbaut.40 Werner Murgg datierte aufgrund des Mauerwerks das Vorwerk in das 15., die Kernburg in das späte 14. oder frühe 15. Jahrhundert.41 Aus archäologischer Sicht ist zur Mauerwerksdatierung anzumerken, dass in der Steiermark erst bei verhältnismäßig wenigen Burgen Mau-erwerksdatierungen mit Grabungsergebnissen verglichen werden konnten, was mit dem noch wenig umfangreichen archäologischen Forschungsstand zusammenhängt.42 Wie die Burg Salla zeigt, liefern auch die historischen Quellen nicht immer die Mittel, um die Datierung eines Mauer-werks zu überprüfen. Auch wenn Mauerwerksdatierungen in vielen Fällen bereits einen guten Ansatz für die Datie-rung liefern, sollte man bei der Feindatierung eine gewisse Vorsicht walten lassen, sofern keine anderen Datierungs-möglichkeiten zur Verfügung stehen.

37 Im Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen wird darauf aufmerksam gemacht, dass der Begriff „Vorwerk“ nicht genau von dem Begriff „Vorburg“ abgegrenzt ist, teilweise werden die beiden Begriffe synonym verwendet (Losse 2004b, 256). Eine Vorburg scheint aber in der Regel auch wirtschaftliche Einrichtungen auf-zuweisen (Friedrich 2004b, 255), bei einem Vorwerk handelt es sich dagegen „nur“ um die vorgelagerten Verteidigungswerke einer mehrteiligen Burg (Losse 2004b, 256. – Wagener und Kühtreiber 2010, 111. – Kühtreiber 2011, 109). Da bei der Burg Salla im Vor-werk bisher keine wirtschaftlichen Tätigkeiten nachgewiesen werden konnten, soll hier dieser Begriff verwendet werden.

38 Der hier gezeigte Gesamtplan basiert auf verschiedenen Plänen von Gerhard Reichhalter. Die einzelnen Gebäude- und Mauerreste wurden vom Verfasser nachgezeichnet und so gut es ging in die LI-DAR-Aufnahme eingefügt (der Verfasser dankt Nicole Kamp vom GIS Steiermark für die Zurverfügungstellung der LIDAR-Daten). In Zukunft muss noch eine Vermessung durchgeführt werden, um die die Burgruine genau in einen georeferenzierten topographischen Plan einzufügen.

39 Die Terminologie orientiert sich hier an Altwasser 2003, 63–64.40 Das rezente Mauerwerk unterscheidet sich nicht allzu deutlich von

dem historischen, da beim Wiederaufbau die Bruchsteine der ver-stürzten Mauern verwendet wurden.

41 Murgg 2009, 156.42 Lehner 2009, 13.

4.1. Das Vorwerk

Von dem Vorwerk sind nur noch geringe Mauerreste ober-tägig erhalten, weshalb sich auch kein klarer, zusammen-hängender Grundriss entwerfen lässt. Der schlechtere Er-haltungszustand verleitete möglicherweise Forscher wie Robert Baravalle zu der Annahme, dass es sich hier um eine ältere Wehranlage handelt (siehe S. 25). Immerhin ist keine Mauer im Vorwerk höher als circa 1,50 m erhalten. Eine ältere Anlage hätte sich aller Wahrscheinlichkeit nach aber ebenfalls bis zum Ende des Bergrückens im Osten er-streckt. Folgt man der Annahme, dass diese Baureste von einer älteren Anlage stammen, müsste man davon ausgehen, dass die „jüngere“ Kernburg einen Teil der älteren Anla-ge überbaut.43 Wahrscheinlicher ist, dass die Mauerreste westlich der Kernburg von einem zugehörigen Vorwerk stammen. Auch die archäologischen Forschungen weisen in diese Richtung (siehe S. 34)

Der Bergrücken bildet im Areal des Vorwerks kaum mehr als einen schmalen Grat, weshalb größere Hofanla-gen im Vorfeld der Burg nicht zu erwarten sind. Aufgrund der sichtbaren Mauerreste scheint das Vorwerk aus meh-reren kleinflächigen Gebäuden – möglicherweise Türmen – bestanden zu haben, die entlang des Bergrückens erbaut wurden. Das Vorwerk könnte daher aus mehreren, separa-ten Teilen bestanden haben; bei dem derzeitigen Untersu-chungsstand lässt es sich aber noch nicht ausschließen, dass die einzelnen Gebäude zumindest teilweise durch Mauern verbunden waren.

Am westlichen Ende des Vorwerks steht ein Gebäude, das im Grundriss am ehesten als fächerförmig angespro-chen werden kann (Abb. 3, Objekt 1).44 Die maximale lich-te Länge beträgt circa 6,50 m, die maximale lichte Breite circa 4 m und die minimale lichte Breite circa 1 m. Der bo-genförmige Abschluss weist nach Südwesten. Primär dürfte das Gebäude gegen das bergige Hinterland gerichtet gewe-sen sein, wobei man auch in das südlich gelegene Tal einen guten Blick hat. Aus dem bogenförmigen Mauerabschnitt im Südwesten ragt eine Mauerzunge nach innen. Damit entstehen hier zwei kleine unregelmäßige „Kammern“. Bei den Grabungen wurden bei den Eingängen dieser „Kam-mern“ auch als Schwellen interpretierte Steinplatten ge-funden (siehe S. 34). Mit gewisser Vorsicht könnte man dieses Gebäude als hufeisenförmigen Turm ansprechen.

Weiter östlich des „fächerförmigen Turms“ befinden sich die Reste eines Mauerstücks und möglicherweise ein weiteres Gebäude (Abb. 3, Objekt 2). Von diesem ist zwar nur mehr eine nach Norden weisende Mauerecke sichtbar, aber das längliche, ebene Gelände hinter der Mauerecke lässt darauf schließen, dass hier ein weiteres, kleinflächiges Gebäude stand (Länge des Nordost-Südwest verlaufenden Mauerstücks circa 4,50  m, Länge des Nordwest-Südost

43 Werner Murgg lehnte es bereits ab, in den Mauerresten westlich der Kernburg eine ältere Wehranlage zu sehen (Murgg 2009, 156).

44 Da nicht ganz klar ist, ob es sich bei den Mauerresten um Türme oder um etwas anderes handelt, werden sie auf dem Plan neutral als Objekte bezeichnet und durchnummeriert.

28

Levente Horvath, Graz

verlaufenden Mauerstücks circa 1,75 m). Das Gelände fällt nach diesen Mauerresten in Richtung Osten etwas ab, be-vor es vor dem nächsten Bauwerk (Abb. 3, Objekt 3) wie-der etwas ebener wird. Zwischen den beiden Objekten be-finden sich noch einige kleine Mauerreste, die aber nicht sehr aussagekräftig sind. Möglicherweise verbanden sie die beiden Gebäude. Bemerkenswert ist aber eine Mauerecke, die sich nach Nordosten öffnet und bereits etwas nördlich des eigentlichen Berggrats liegt (zwischen Objekt 2 und 3). Das Gelände lässt vermuten, dass sich hier ein weiteres Gebäude befand.

Das östlichste Gebäude des Vorwerks besitzt einen an-nähernd quadratischen Grundriss (Abb.  3, Objekt 3, die Mauern haben eine Seitenlänge von 7,25–7,65 m). An die südöstliche Mauerecke dürfte sich ein weiteres Mauerstück angeschlossen haben, das in Richtung Kernburg läuft, aber nur auf einer Länge von circa 4,65 m erhalten ist. Das Ge-bäude lässt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit als Turm ansprechen.

Neben den auf dem Plan eingezeichneten Mauerres-ten gibt es circa 40–60 m nördlich des fächerförmigen Ge-bäudes im Hangbereich noch eine weitere kleine Mauer-ecke, die sich nach Nordosten öffnet.45 Bei diesem kleinen isolierten Mauerstück ist die Datierung derzeit völlig un-klar – eine (spät-)mittelalterliche ist ebenso denkbar wie eine neuzeitliche. Zudem gibt es unmittelbar nördlich des „hufeisenförmigen Turmes“ eine Geländestruktur, bei der es sich um eine nach Norden verlaufende Mauer handeln könnte. Ohne eine Freilegung ist es aber unklar, ob es sich nicht nur um einen Schuttstreifen handelt.

Wahrscheinlich verlief der letzte Abschnitt des Weges zur Kernburg ähnlich wie der rezente Forstweg nördlich der erwähnten Gebäude- und Mauerresten, da im Süden das Gelände zu steil ist. Er lag damit auf einem tieferen Niveau. Auf dem Weg zur Kernburg wären Gegner somit nicht nur in einer tieferen Position, sie würden auch ihre ungedeckte rechte Seite den höher gelegenen Gebäuden zuwenden. Die Anlage von Vorwerken ist gerade bei Burg-stellen wie Salla militärisch sinnvoll. Burgen, die auf einer Seite mit dem Bergland verbunden sind, bieten einem Geg-ner von dieser Seite die beste Annäherungsmöglichkeit und zudem auch eine erhöhte Position – was sich besonders bei schwerem Beschuss für die Verteidiger negativ auswir-ken kann.46 Vorwerke, die „nur“ das Vorfeld einer Burg sichern, sind bereits seit dem Hochmittelalter bekannt.47 Im Spätmittelalter wird es üblich, Vorwerke zu bauen, die auch Geschütztürme beinhalten und bis zu 500 m entfernt von der Kernburg liegen, um strategisch wichtige Plätze zu sichern.48 Geschütztürme lassen sich bei den sichtbaren Bauresten Sallas nicht eindeutig nachweisen49 und Vertei-

45 Die Mauerecke wurde bisher auf keinem Plan aufgenommen. 46 Martin Krenn weist darauf hin, dass bei vielen Burgen wehrtech-

nisch genau hier eine große Schwachstelle liegt (Krenn 2006, 221).47 Wagener und Kühtreiber 2010, 111. – Kühtreiber 2011, 109– 110.48 Wagener und Kühtreiber 2010, 111. – Kühtreiber 2011, 109–110.49 Auf den ersten Blick könnte das fächerförmige Gebäude im Westen

des Vorwerks ein möglicher Kandidat sein, da gerundete Formen bei Geschütztürmen häufig auftreten, wobei größere Ausmaße und eine

digungsanlagen in größerer Entfernung zur Kernburg sind ebenfalls keine bekannt. Wahrscheinlich hätte das Vorwerk zumindest bei kleineren Bedrohungen eine nützliche Rolle spielen können und dürfte im Alltag zum wehrhaften Ein-druck der Burg beigetragen haben.50

4.2. Die Kernburg

Die Kernburg mit dem Bergfried und dem östlich an-schließenden, ummauerten Areal nimmt das kleine Plateau am Ende des Bergrückens ein (Abb.  3–5). Knapp hinter dem Halsgraben erhebt sich bereits der dreieckige Berg-fried. Daher ist es schwer vorstellbar, dass sich jenseits des Halsgrabens ein Torbau befand, da hier kaum ausreichend Platz bleibt. Im Nordosten des Geländes der Kernburg ste-hen noch die Reste einer etwas tiefer gelegenen Mauer, die an der Oberfläche keine Verbindung zu der übrigen Kern-burg aufweisen (Abb. 3, Objekt 4). Die Mauerreste liegen zum Teil unter Versturz und Bewuchs, womit uns nur ein Ausschnitt der Struktur zur Verfügung steht. Denkbar wäre, dass es sich hier um Reste eines Gebäudes handelt, wobei auch andere Möglichkeiten denkbar wären (Wehrmauer, Terrassenmauer etc.). Unter der Annahme, dass diese Mau-erreste nicht von einer Vorgängeranlage stammen, könnten sie aber darauf hindeuten, dass die Kernburg nicht nur aus dem Bergfried und dem östlich anschließenden Baukom-plex bestand, sondern auf den Nordhang ausgriff.

Der Bergfried ist heute wieder aufgebaut und über-dacht, ursprünglich war er maximal bis zur Höhe des Hocheinstiegs erhalten (Abb. 6 und 8). Die Länge der süd-westlichen Außenmauer beträgt 9,84 m, die der östlichen etwa 11,85 m, die der nordwestlichen 12,68 m. Die Brei-te der Mauern schwankt im Bereich der Basis zwischen 2,30 m und 1,50 m, wobei der dünnste Mauerabschnitt auf der geschützten Innenseite im Osten liegt. Soweit erkenn-bar, wurde bei der Ostmauer auf der Innenseite zusätzlich eine circa 1,80 m hohe Mauer vorgeblendet (vom heutigen Niveau aus gemessen). Darüber erreicht die Ostmauer nur mehr eine Breite von circa 0,87 m. Der Innenraum des Bergfriedes ist nicht durchgehend dreieckig, sondern hat im oberen Bereich die Form eines unregelmäßigen Fünf-ecks. Ab einer Höhe von circa 1,80 m ist der Innenraum im Westen nicht mehr spitz, sondern gerade abgeschlossen.

Was die ursprüngliche Höhe betrifft, kann man nur die wahrscheinliche Mindesthöhe angeben. In der nörd-lichen Mauer, die im Osten an den Bergfried anschließt, sind noch drei originale, übereinander liegende Fensteröff-nungen zu sehen, die auf mindestens drei Obergeschoße

größere Mauerstärke eher für einen Geschützturm sprechen wür-de (zu Geschütztürmen u. a.: Losse 2004a, 142–143; Kühtreiber 2011, 109–110). Derzeit lässt sich eine derartige Interpretation weder beweisen noch widerlegen.

50 In der Forschung wurde bereits vielfach darauf hingewiesen, dass bei vielen Burgen manche Befestigungselemente weniger einen prak-tischen sondern einen symbolischen Zweck hatten und nicht alle Burgen so wehrhaft waren wie auf den ersten Blick angenommen (siehe u.  a.: Zeune 1997, 42–52; Krenn 2006, 221; Krauskopf 2011, 57).

29

Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

hinweisen (Abb. 8 und 9).51 Über dem dritten Fenster sieht man eine rechteckige Aussparung im Mauerwerk, bei der es sich wahrscheinlich um den Ansatz eines vierten Fens-ters handelt.52 Somit dürfte es auch ein viertes Oberge-schoß gegeben haben. Da es unwahrscheinlich ist, dass der Bergfried niedriger war als der östliche Anbau,53 ist davon auszugehen, dass der Bergfried mindestens die Höhe der vier Obergeschoße des anschließenden Gebäudes erreichte beziehungsweise dieses eher überragte.

Wie viele andere Bergfriede54, hatte auch jener in Sal-la keinen ebenerdigen Einstieg – der heutige ebenerdige Zugang bestand zwar schon vor dem Wiederaufbau, dürfte aber dennoch jüngeren Ursprungs sein.55 Der Hocheinstieg liegt auf der Höhe des zweiten Fensters der anschließenden Nordmauer (Abb. 8).56 Der ursprüngliche Eingang hat sich demnach auf der Höhe des zweiten Stockwerks des an-schließenden Gebäudes befunden (Abb. 5). Somit ist denk-bar, dass der Bergfried aus jenem Gebäude betreten wer-den konnte. Um diese Frage mit Sicherheit zu entscheiden, müssten die genauen Ausmaße des anschließenden Gebäu-des bekannt sein. Der Einstieg wurde im oberen Bereich zwar teilweise rezent ergänzt, ist im Grunde aber original. Die Schwelle des Eingangs liegt auch genau in der Höhe, wo das erwähnte vorgeblendete Mauerstück auf der Innen-seite der Ostmauer seinen oberen Abschluss hat und der Innenraum eine fünfeckige Form annimmt.

Im Innenraum sind auf der Ostmauer noch Reste von Putz erhalten.57 Im Erdgeschoß befinden sich zwei Licht-schlitze, die nach Südwesten und nach Nordwesten bli-

51 Anton Mell ging von drei Stockwerken aus (Mell 1925, 83), Werner Murgg von mindestens drei (Murgg 2009, 156), Martin Aigner schrieb zwar von vier Stockwerken, scheint aber dabei das Erdgeschoß mitzuzählen (http://www.burgenseite.com/ [Zugriff: 06. 11. 2012]).

52 Anton Mell nahm an, dass es sich hier um Zinnen der Mauerkrone handelt (Mell 1925, 84).

53 Davon ging auch Anton Mell aus (Mell 1925, 83).54 Friedrich 2004a, 81–84.55 Mell 1925, 83.56 Mell schrieb allerdings, der Einstieg befände sich im ersten Ober-

geschoß (Mell 1925, 83). In jüngeren Artikeln liest man aber, der Einstieg befindet sich im zweiten Obergeschoß (u. a. Murgg 2009, 156).

57 Stand April 2013.

cken.58 Da die Mauern hier recht stark und die beiden Lichtschlitze eng sind, konnten diese nicht als Schießschar-ten dienen. Neben kleineren quadratischen Löchern (Sei-tenlängen 10–20 cm), die wahrscheinlich als Gerüst- und/oder Balkenlöcher dienten, gibt es auch größere annähernd quadratische Löcher in der West- und Nordecke, mit Sei-tenlängen von circa 30–40 cm (auf Abb. 5 erkennbar). Ob darin auch Balken verankert wurden oder sie in der In-frastruktur andere Aufgaben hatten, muss noch geklärt werden.

Ein weiteres interessantes Detail sind zwei Treppenstu-fen in der Nordwestmauer des Bergfrieds. Bei einem Foto, das während der Grabungsarbeiten in den 1990er Jahren angefertigt wurde, wurde vermerkt, die Stufen seien im

58 Mell sprach bei diesen Öffnungen von „Schießscharten“ oder „Ausluglöchern“. Wegen des schlechten Erhaltungszustandes wollte er sich aber nicht näher festlegen (Mell 1925, 83).

Abb. 4 Burg Salla/Klingenstein. Die Kernburg (Ausschnitt), Erdgeschoß.

Abb. 5 Burg Salla/Klingenstein. Die Kernburg, Obergeschoß.

Abb. 6 Burg Salla/Klingenstein. Der Bergfried heute (Blick nach Osten).

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Levente Horvath, Graz

zweiten Obergeschoß.59 Da die Stufen nach Nordwesten zur Außenseite der Mauer führen, erscheint es unwahr-scheinlich, dass die Treppen zum nächsten Geschoß führ-ten. Dafür fehlt auch der Platz in der Mauerstärke. Vorstell-bar wäre vielleicht, dass sie zu einer Nische mit einer Leiter ins nächste Geschoß,60 zu einem Erker oder zu einer erhöht liegenden Fensteröffnung führten.

Viele Bergfriede bieten keine Hinweise auf einen Wohnraum, doch es gibt auch Beispiele mit einer In-nenausstattung. In solchen Bergfrieden ist zumindest ein zeitweiliger Aufenthalt denkbar – wegen des geringeren Komforts könnte es sich aber eher um Aufenthaltsorte für Dienstleute (zum Beispiel Wächter) handeln.61 Die Form und die Größe des Bergfrieds von Salla bietet auf jeden Fall kein ideales Wohnareal. So wurde in der Forschung die Meinung geäußert, der Bergfried Sallas wäre zu Wohnzwe-cken ungeeignet und sei ein reiner Wehrbau gewesen.62 Al-lerdings wissen wir wenig über die Innengestaltung und die höheren Stockwerke des Bergfriedes. Da Dienstleute nicht dieselben Komfortansprüche wie die Burgherren stellen konnten, sollte man auch bei „ungemütlichen“ Bergfrie-den wie Salla nicht a priori davon ausgehen, dass diese im Alltag nicht genutzt wurden. Zudem wurden während der Grabungsarbeiten im Bergfried Fragmente von Ofenka-cheln und eine Konzentration von Ofenlehm und Asche gefunden. Neben der fraglichen Wohnfunktion kann man damit rechnen, dass ein Bergfried auch als Aufbewahrungs-ort genutzt wurde.63

59 Bei der Begehung der Burg konnte der Verfasser aus Sicherheits-gründen keine genaue Höhe ermitteln.

60 Wegen des geringen Platzes im Inneren vermutete Anton Mell, dass die verschiedenen Geschoße über Holzleitern zu erreichen waren (Mell 1925, 83).

61 Uhl und Zeune 1999, 238.62 Mell 1925, 83. – Baravalle und Knapp 1936, 309. – Murgg 2009,

156.63 Uhl und Zeune 1999, 238.

Andererseits muss auch die Wehrhaftigkeit des Bergfriedes in Frage gestellt werden. In der Forschung wurde bereits darauf aufmerksam gemacht, dass bei vielen Bergfrieden Wehreinrichtungen fehlen, die eine aktive Verteidigung möglich machen (wie zum Beispiel praktisch nutzbare Schießscharten).64 Da bei Salla die oberen Etagen fehlen, muss die Frage unbeantwortet bleiben, ob derartige Ein-richtungen vorhanden waren. Die Funktion von Bergfrie-den als letzter Zufluchtsort bei Belagerungen konnte bisher nicht ausreichend belegt werden.65 Ein Bergfried spielte aber, unabhängig von seinem praktischen Nutzen, als Sym-bol einer Burg und der damit verbundenen Macht eine wichtige Rolle und war somit ein beinahe unverzichtbarer Bestandteil jeder Burg.66

Zum dreieckigen Grundriss ist anzumerken, dass es sich hier um eine seltene Bergfried-Form handelt. Nach Wilhelm Friedrich Krahe, der über 4000 Burgengrund-risse gesammelt und untersucht hat, sind die dreieckigen Bergfriede mit 0,3 % die seltenste Form (abgesehen von Sonderformen).67 Salla ist in der Steiermark aber nicht das einzige Beispiel. Ebenfalls einen dreieckigen Bergfried hat Alt-Waldstein (KG Waldstein, VB Graz-Umgebung) und möglicherweise waren auch die Bergfriede von Pflindsberg (KG Altaussee, VB Liezen), Alt-Rabenstein (KG Adriach, VB Graz-Umgebung) und Forchtenberg (KG Semriach-

64 Zeune 1997, 42. – Uhl und Zeune 1999, 238.65 Zeune 1997, 42–44. – Uhl und Zeune 1999, 238.66 Zeune 1997, 42–46. – Uhl und Zeune 1999, 238. Dabei gibt es

auch Burgen ohne einen Bergfried (in der Steiermark z. B. Burg Katsch [KG Katsch, OG Frojach-Katsch, VB Murau]).

67 Krahe 1994, 29.

Abb. 7 Burg Salla/Klingenstein. Das Mauerwerk der Kernburg zwischen Bergfried und Palas auf der Außenseite (Blick nach Süden).

Abb. 8 Burg Salla/Klingenstein. Das Innere der Kernburg heute (Blick nach Nordwesten).

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Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

Windhof, VB Graz Umgebung) dreieckig.68 Ebenfalls zu den dreieckigen Formen kann man den Bergfried der Burg Strechau (KG Lassing Schattseite, VB Liezen) zählen. Bei der dreieckigen Form handelt es sich nicht um eine Besonderheit des 15.  Jahrhunderts. Laut Jürgen Moravi stammen die meisten Beispiele der Steiermark aus dem 13. Jahrhundert.69

Eigentlich gäbe es am Burggelände auch Platz für einen rechteckigen oder runden Bergfried mit ähnlichen Aus-maßen. Dennoch entschied man sich ganz bewusst für die dreieckige Form. Dies bedeutet einerseits, dass man dem Innenraum keine allzu große Bedeutung zumaß, anderer-seits legte man Wert darauf, dass gegen das Hinterland eine spitze Seite gerichtet wurde. Ob man dabei hoffte, dass der Bergfried dank dieser Form schwerem Beschuss besser wi-derstehen konnte70 oder ob andere Gründe ausschlagge-bend waren, ist heute schwer nachvollziehbar.

68 Bei den drei letztgenannten ist der Bergfried im Grundriss nicht vollständig erhalten, die dreieckige Form ist aber sehr wahrscheinlich.

69 Moravi 2012, 21.70 Die hohen Bergfriede des Hochmittelalters boten gegen die Artille-

rie des 15. Jahrhunderts keinen effektiven Schutz mehr (Friedrich 2004a, 84). Insofern wäre es vielleicht denkbar, dass man bei Neu-bauten mit bisher unüblichen Formen experimentierte.

Östlich des Bergfriedes liegt ein ummauertes Areal. Da die Mauern mit dem Bergfried im unteren Bereich ver-zahnt sind, ist klar, dass die beiden Bauteile in einer Pha-se entstanden (Abb.  7).71 In diese Ummauerung ist auch ein ungefähr quadratischer, hervorspringender Baukörper, möglicherweise ein Turm, integriert (Seitenlängen zwi-schen 5 und 6 m). Die Ummauerung hat eine unregel-mäßige Form: in der Nordmauer befindet sich ein Knick, im Süden liegen die Mauerabschnitte östlich und westlich des „Turmes“ nicht auf einer Linie. Die lichte Länge der Ummauerung beträgt circa 18 m, die breiteste Stelle in der westlichen Hälfte liegt bei circa 10 m, die schmalste ganz im Osten bei knappen 6 m. Die Mauerstärke schwankt meist zwischen circa 1,30 m und 1,40 m, nur im Osten liegt sie bei circa 0,90 m.72 Ähnlich wie beim Bergfried ist die Mau-erstärke auf jener Seite weniger ausgeprägt, wo die Bedro-hung einer möglichen Gewalteinwirkung geringer war.

Der Eingang zu diesem ummauerten Areal in der Kernburg befindet sich auf der Südseite (Abb.  10). Anton Mell meinte noch, dass der Eingang auf der östlichen Schmalseite liegt. Der Eingang auf der Südseite wird zwar auch erwähnt, allerdings deutete er ihn als Fenster.73 Für ein Fenster erscheint diese Öffnung aber zu groß – sie ist auch um ein Vielfaches größer als jedes andere Fenster der Burg. Werner Knapp vertrat bereits die Meinung, dass diese Öffnung der eigentliche Eingang sei.74 In der jüngeren Li-teratur wird durchgehend diese Meinung rezipiert. In den Seitenwandungen des Einganges befinden sich mehrere an-nähernd quadratische Löcher (Seitenlänge 20–25 cm), die

71 Murgg 2009, 156.72 Der Großteil des östlichen Abschlusses wurde von Grund auf re-

zent aufgebaut. Hier wird bei der Mauerstärke aber auf ein originales Mauerstück Bezug genommen.

73 Mell 1925, 84. Anton Mell meinte sogar, dass im Osten die „Ein-gangspforte“ noch zu erkennen sei. Vor dem Wiederaufbau gab es hier tatsächlich eine Lücke, aus heutiger Sicht erscheint es aber wahrscheinlicher, dass hier einfach nur ein Stück der Mauer ausge-brochen war. Wie die Situation zu der Zeit Anton Mells aussah, lässt sich nicht mehr überprüfen.

74 Baravalle und Knapp 1936, 309.

Abb. 9 Burg Salla/Klingenstein. Das Innere der Kernburg vor dem Wiederaufbau (Blick nach Norden).

Abb. 10 Burg Salla/Klingenstein. Das Innere der Kernburg heute, mit Blick auf den Eingang (Blick nach Süden).

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Levente Horvath, Graz

mit der Torkonstruktion in Zusammenhang stehen dürften (Abb. 4). Das Gelände vor dem Eingang ist steil und felsig, daher dürfte sich hier bereits im Mittelalter, ähnlich wie heute, ein Steg befunden haben, der zum Eingang führte.75 Der aus der Mauer hervorspringende „Turm“ flankiert den Eingang, womit dieser einigermaßen geschützt war.

Etwas seltsam ist, dass der Eingang nicht auf der Höhe des Erdgeschoßes lag. Die Schwelle liegt nämlich etwas hö-her als die Unterkante der östlich davon gelegenen Schieß-scharte, die im Erdgeschoß liegen dürfte.76 Derzeit kann man nur darüber spekulieren, ob das Gehniveau im Inne-ren uneinheitlich war oder ob an die Innenseite des Ein-gangs eine Rampe oder eine Treppe angesetzt war.

Innerhalb dieses Areals dürfte der Wohnbau gelegen haben – daneben sind auch andere (Wirtschafts-) Einrich-tungen denkbar. Im Detail herrschen aber unterschiedliche Vorstellungen, wie dieser Bereich bebaut war. Anton Mell vertrat die Meinung, dass in der gesamten westlichen Hälfte ein durchgehendes Wohngebäude lag und die Osthälfte un-bebaut war, was unter anderem auch mit seiner Sichtwei-se zur Eingangssituation zusammenhängt.77 Werner Knapp ging ebenfalls von einem Wohngebäude aus, das an den Bergfried anschloss, meinte aber, dass der östliche Abschluss eher an einen turmartigen Bau erinnert.78 Robert Bara-valle vermutete, dass im Osten ein Geschütz aufgestellt war, neben dem Wohngebäude vermutete er aber auch ei-nen Hof im ummauerten Areal.79 Martin Aigner hingegen vertrat die Meinung, dass sich im ummauerten Areal kein Hof befand.80

Der sichtbare Baubestand lässt jedenfalls mehrere Inter-pretationen zu. Im Inneren ist nur ein Mauerstumpf an der Nordmauer erkennbar. Damit lässt sich kaum etwas über die Gliederung des Innenraumes aussagen. Wie bereits er-wähnt, befinden sich knapp östlich des Bergfriedes Fenster, die zum originalen Baubestand zählen. Auch in der Süd-mauer befinden sich zwischen dem Turm und dem Berg-fried originale Fensteröffnungen. Damit ist klar, dass sich an den Bergfried ein Gebäude mit mindestens vier Oberge-schoßen anschloss, bei dem es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um den Wohnbau handelte. Streng genommen ist es aber nicht sicher, ob sich hier ein oder zwei Gebäude be-fanden – allerdings bliebe in letztem Fall kaum Platz zwi-schen den beiden Gebäuden.

In der östlichen Hälfte waren die Mauern vor dem Wie-deraufbau nicht einmal bis zum ersten Obergeschoß erhal-ten. Daher lässt sich aufgrund des sichtbaren Baubestandes über diesen Bereich kaum etwas aussagen. Ein turmartiger Bau beziehungsweise ein Geschützstand lässt sich hier aus der Sicht des Verfassers nicht belegen. Die Existenz eines Hofes wäre denkbar, auch wenn sich das derzeit nicht mit Sicherheit nachweisen lässt. Die Frage der Innenbebauung

75 Murgg 2009, 156. – Voitsberg Bezirkslexikon 2011, 132.76 Das heutige Niveau ist höher als das historische.77 Mell 1925, 83.78 Baravalle und Knapp 1936, 309.79 Baravalle 1961, 566.80 http://www.burgenseite.com/[Zugriff: 07. 01. 2014].

würde auch entscheiden ob der hervorspringende Baukör-per im Süden tatsächlich als Turm bezeichnet werden kann.

Wahrscheinlich befand sich in der Kernburg eine Zis-terne. Da es keine Quelle gibt, wäre es naheliegend, dass man sich nicht ausschließlich auf den Wassertransport per Mensch und Tier verließ, zudem musste das Wasser auch irgendwo gelagert werden. Auch aus sicherheitstechnischen Gründen erscheint es sinnvoller, eine Zisterne in der Kern-burg anzulegen. Zudem legen Funde von Keramikröhren, die als Wasserleitung dienten, nahe, dass es tatsächlich eine Zisterne gab (siehe S. 41).81

In der Kernburg dürfte sich auch eine Burgkapelle be-funden haben. Zumindest schrieb Herwig Ebner, dass die-se der heiligen Katharina geweiht war.82 Wahrscheinlich handelte es sich dabei um kein eigenständiges Gebäude, sondern sie war in ein bestehendes integriert. Diese Si-tuation findet man bei Burgkapellen öfters.83 Neben den Wohnräumen sind in der Kernburg auch Lager- und Re-präsentationsräume sowie eine Küche zu erwarten.

4.2.1. Die Schießscharten

Alle erhaltenen Schießscharten der Burg Salla befinden sich im Erdgeschoß des ummauerten Areals östlich des Bergfriedes sowie im Erdgeschoß des hervorspringenden, quadratischen Baukörpers, wobei nicht alle auf dem exakt gleichen Niveau liegen (Abb. 4).

In der Nordmauer des Anbaus findet man fünf Schar-ten, bei den zwei östlichen handelt es sich um einfache Schlitzscharten, die eher als Lichtschlitze zu interpretieren sind. Westlich des hervorspringenden Baukörpers gibt es in der Südmauer noch drei Scharten. Im hervorspringen-den Baukörper befinden sich vier weitere Scharten, eine weist nach Westen, eine nach Süden, zwei nach Osten. Die drei westlichen Scharten in der Nordmauer liegen etwa auf demselben Niveau, die zwei östlichen Schlitze liegen etwas tiefer. Möglicherweise zeigt dieser Niveauunterschied, dass das ursprüngliche Gehniveau des Erdgeschoßes im Osten der Burg tiefer lag.

Die Scharten bestehen an der Außenseite aus einem senkrechten Schlitz mit einem verbreiterten, grob recht-eckigen Fuß (Abb. 11). Die senkrechten Schlitze haben eine Höhe von ungefähr 50–60 cm und eine Breite von circa 10 cm. Dazu kommt noch die breite Öffnung am Fuß mit einer Breite von ungefähr 20–30 cm und einer Höhe von etwa 15–20 cm. Der Fuß der Scharten ist in der Regel nach außen etwas abgesenkt. An der Innenseite der Mauern bil-den die Scharten ein einfaches Rechteck mit einer flachen Steinplatte als oberem Abschluss und verjüngen sich zu dem Schlitz an der Außenseite.

81 Es ist anzumerken, dass eine Zisterne nicht zwingend im Baubestand fassbar sein muss. Bei Zisternen kann es sich auch um einfache Be-hälter handeln, die in einem Hof aufgestellt werden (Grewe 1999, 313).

82 Ebner 1981, 101, jedoch ohne Quellenangabe.83 Stevens 1999, 315–316.

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Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

Wie oben erwähnt (S. 25), ist davon auszugehen, dass die Schießscharten Sallas bereits für Feuerwaffen konzipiert wa-ren. Neben der Form84 gibt es noch ein eindeutigeres Indiz für diese Annahme: bei einigen Scharten kann man noch die Löcher für Prellhölzer erkennen (Abb. 12).85 Bei Prell-hölzern wurden Hakenbüchsen eingehängt, um den star-ken Rückstoß dieser frühen Feuerwaffen abzumindern.86

Was die Datierung Anton Mells in die Zeit um 1400 betrifft, die sich ja auch in der jüngeren Literatur findet, ist eine kleine Korrektur anzubringen. Bereits Otto Piper nahm an, dass Schießscharten für Feuerwaffen in Mittel-europa nicht vor 1430 auftauchen.87 Inzwischen wird an-genommen, dass die frühesten eindeutig für Feuerwaffen konzipierten Schießscharten in den 1420er Jahren auftau-chen.88 Demnach dürfte die Burg Salla nicht früher erbaut worden sein, es ist eher sogar eine etwas spätere Datierung denkbar.89 Das bedeutet auch, dass die Stadtecker als po-

84 Zu Feuerwaffen-Schießscharten u. a.: Piper 1912, 340–341; Zeune 1997, 98–104; Zeune 2004, 84; Zeune 2011, 87.

85 Anton Mell konnte sogar noch das Holzstück selbst bei einer Scharte beobachten (Mell 1925, 84).

86 Zeune 1997, 99. 87 Piper 1912, 353.88 Zeune 2011, 75, 87. 89 Auf der Burgenseite von Martin Aigner wurde schon früher da-

rauf hingewiesen, dass die Schießscharten beweisen, dass die Burg Salla erst im 15. Jahrhundert errichtet wurde – am Anfang dessel-ben Beitrages steht jedoch, dass die Burg ein Produkt des 14. oder 15. Jahrhunderts sei (http://www.burgenseite.com/ [Zugriff: 07. 01. 2014]). Ähnliche Scharten finden sich beispielsweise auf der Burg Rauheneck (Unterfranken, Bayern), die in die Zeit der Hussiten-kriege datiert werden. Gedankt sei an dieser Stelle auch Joachim

tentielle Bauherren ausfallen, weil die Montforter kurz nach 1400 die Besitzungen dieses Geschlechts erbten.90

Bei den Schießscharten stellt sich eine weitere Frage: waren sie überhaupt für den praktischen Einsatz geeignet, oder waren sie nur symbolisch und sollten die Wehrhaf-tigkeit der Burg demonstrieren? In der Forschung wurde darauf hingewiesen, dass viele der als Schießscharten be-zeichneten Öffnungen sich kaum für den effektiven Ein-satz von Schusswaffen eignen. Bei vielen Scharten ist das Schussfeld zu eingeschränkt beziehungsweise gelangt ein Schütze gar nicht nahe genug an die Öffnung heran, um eine Waffe effizient einzusetzen. Bei solchen Scharten kann man annehmen, dass ihr symbolischer Wert höher war als der praktische.91

Wie erwähnt weisen die Mauern, in denen sich die Schießscharten befinden, ungefähr eine Stärke 1,30 m bis 1,40 m auf. Die Breite der Schießscharten auf der Innensei-te ist schwankend, sie ist aber nirgendwo deutlich schmäler als etwa 70 cm und nirgendwo wesentlich breiter als circa 95  cm. Bei einer Höhe von 50–60  cm bleibt nicht viel Platz für einen Schützen. Prinzipiell ist es aber möglich, in die Nischen hineinzukriechen. Im Fall von Salla ist zudem auch die Lage im Erdgeschoß zu bedenken. Dies scheint nicht unbedingt praktisch zu sein, denn aus einer erhöhten Lage müsste der Schütze eigentlich ein besseres Schussfeld haben. In bestimmten Situationen wäre es aber auch nicht auszuschließen, dass Scharten im Erdgeschoß nützlich wä-ren. Dabei ist es aber wahrscheinlich, dass sich derartige Si-tuationen besonders bei den nach Süden und Osten ausge-richteten Scharten nie ergeben hätten. Im Blickfeld dieser Scharten ist das Gelände nämlich kaum bis schwer zugäng-lich. Bemerkenswert ist aber, dass auch Scharten im Süden Prellholzlöcher aufweisen. Was die Beweggründe waren, selbst bei diesen Scharten Prellhölzer anzubringen, ist heute

Zeune, der aufgrund von Fotos der Schießscharten Sallas bestätigte, dass diese Schießscharten nicht älter sein sollten als 1420.

90 Brunner 2011, 75.91 Zeune 1997, 50–51. – Uhl und Zeune 1999, 254.

Abb. 11 Burg Salla/Klingenstein. Eine Schießscharte in der Nord-mauer der Kernburg (Blick nach Süden).

Abb. 12 Burg Salla/Klingenstein. Löcher für ein Prellholz in einer Schießscharte.

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Levente Horvath, Graz

schwer nachzuvollziehen. Auf jeden Fall leisteten sie ihren Beitrag zu dem wehrhaften Bild, das die Burg vermitteln sollte und dürften den Eindruck erweckt haben, dass die Burg keine toten Winkel hatte.

5. Grabung und Befunde

Wie oben bereits erwähnt, fanden auf der Burg Salla drei kürzere, archäologisch betreute Grabungskampagnen statt (1993, 1994 und 2000).92 Eine zeichnerische oder fotogra-fische Dokumentation wurde nur bei als aussagekräftig be-urteilten Oberflächen und Profilen durchgeführt. Sonstige Schichtenbeobachtungen wurden nur im Grabungstage-buch vermerkt. Dennoch wird hier versucht, dokumen-tierte Schichten nach dem zugeordneten Fundmaterial zu datieren. Die hier postulierten Ergebnisse sollten aber mit entsprechender Vorsicht rezipiert werden. Immerhin spiegeln die zum Teil winzigen und unscheinbaren Kera-mik-, Glas-, Metall- und Knochenfragmente das Engage-ment und die Sorgfalt des kleinen Grabungsteams wider, das überwiegend aus archäologisch ungeschultem Personen bestand.

Die folgenden Darstellungen basieren in erster Linie auf der Grabungsdokumentation und den Vorberichten.

5.1. Grabungen im Vorwerk (1993)

Im ersten Grabungsjahr wurde im Zuge eines Schulpro-jekts das westlichste, fächerförmige Gebäude des Vorwerks in fünf Tagen freigelegt (Abb. 3, Objekt 1), wobei die frei-gelegten Mauern teilweise restauriert und konserviert wurden.93 Die unterste stratigraphische Einheit bildet der anstehende Felsen, der in der Nordostecke des Gebäudes erreicht wurde (nicht überall wurde bis auf dem Felsen abgetieft). Laut Grabungstagebuch war dieser abgearbei-tet. Auf dem abschließenden Foto ist der Innenraum zum Großteil von einer aus feinerem Sediment bestehenden Schicht bedeckt, bei der es sich um eine Planierung bezie-hungsweise ein Bodenniveau handeln dürfte. Im nordöst-lichen Bereich wurde auch eine dünne Schicht mit Holz-kohle angetroffen, die reichlich Keramik enthielt (Taf. 1–2, KL 8). Unklar ist, in welchem Verhältnis diese Schicht zu der sichtbaren Schicht auf dem abschließenden Foto steht. In der Grabungsdokumentation kann man auf jeden Fall sonst keine stratigraphisch tiefer gelegene Schicht fassen, der auch Funde zugeordnet wurden. Diese sprechen für eine Datierung der Schicht in das 15.  Jahrhundert, wobei man bei einigen Stücken vielleicht auch eine Datierung in das 16.  Jahrhundert diskutieren könnte. Dies stützt die Vermutung noch zusätzlich, dass das Vorwerk – oder zu-

92 Hier sei am Rande erwähnt, dass 1992 an der Nordmauer der Kern-burg eine archäologisch nicht betreute und somit undokumentier-te „Versuchsgrabung“ durchgeführt wurde. Nach der Aussage von Ernst Lasnik konnten auch Spuren von weiteren, nicht genehmig-ten Bodeneingriffen am Gelände der Burgruine beobachtet werden.

93 Hebert 1993, 630.

mindest dessen westlichstes Gebäude – im 15. Jahrhundert errichtet wurde.94

In den beiden Nischen im westlichen, gerundeten Teil des Gebäudes wurde auf Niveaus gestoppt, die aus einem feineren Sediment bestanden und als Böden angesprochen wurden. In beiden Nischen konnten auf diesen Oberflä-chen Brandspuren festgestellt wurden, in der nördlichen „Kammer“ fand man auch reichlich Holzkohle. Vielleicht befanden sich in diesen beiden „Kammern“ kleinere Feu-erstellen. Beim Eingang zu diesen Nischen wurden als Schwellen interpretierte Steinplatten freigelegt.

Über den erwähnten Befunden liegen Schichten aus der Verfallszeit mit Schuttmaterial. Diese wurden in meh-reren Arbeitsschritten abgetragen, die Funde wurden auch diesen Arbeitsschritten zugeordnet. Unklar bleibt, ob es sich um mehrere, voneinander trennbare Schichten han-delte oder um eine durchgehende Schuttschicht. Auch das Fundmaterial aus dem Schutt lässt sich in das 15./16. Jahr-hundert datieren (Taf. 1 und 12, KL 1 und 3).

5.2. Grabungen in der Kernburg (1994 und 2000)

1994 begann man mit den Grabungen in der Kernburg, wobei erneut fünf Tage gearbeitet wurde.95 Da nicht alle untersuchten Bereiche völlig ergraben werden konnten, wurden die Grabungen im Jahr 2000 fortgesetzt und in ei-ner weiteren zweitägigen Kampagne zu Ende gebracht.96 Drei Schnitte wurden in der Kernburg angelegt: Schnitt 1 nördlich des hervorspringen Baukörpers, der aufgrund ei-ner Erweiterung in A und B unterteilt wurde, Schnitt 2 im Bergfried und Schnitt 3 im hervorspringenden Baukörper selbst (Abb. 4).

In der Literatur findet man gelegentlich, dass die Aus-grabungen gezeigt haben, dass die Burg Salla von einem Brand zerstört wurde.97 Tatsächlich gibt es auch eine Sage, die von dem Brand der Burg berichtet.98 Aus der Gra-bungsdokumentation lässt sich aber eine Brandzerstörungs-schicht nicht eindeutig fassen. Bei dem archäologisch nicht betreuten Abtragen des Schutts in der Kernburg soll al-lerdings eine Brandschicht beobachtet worden sein.99 Ob die Rotfärbung einiger Marmorsteine im Mauerwerk der Kernburg durch ein Schadfeuer bedingt sein könnte, ist ohne eine geologische Expertise nicht mit Sicherheit zu entscheiden. Zudem stellt sich auch die Frage, ob die regu-läre Nutzung der Burg durch einen Brand beendet wurde oder diese erst in Flammen aufging, als sie von ihren Be-wohnern bereits verlassen war.100 Da dem Verfasser derzeit

94 Dies vermutete aufgrund des Fundmaterials bereits Bernhard He-bert im Grabungstagebuch und auch Stephan Karl aufgrund der hier gefundenen Kacheln (Karl 1996, 165).

95 Hebert 1994, 443.96 Hebert 2000, 735.97 U. a.: Leitner 1995, 81. – Lasnik 2006b, 130.98 Mell 1925,85.99 Leitner 1995, 81.100 Die Frage ist nicht völlig unbedeutend. Schließlich macht es einen

Unterschied, ob man eine Burg aufgibt und verfallen lässt, oder ob man eine Burg noch so lang wie möglich nutzt und erst im Falle

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Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

weitere Hinweise fehlen, lässt sich aus archäologischer Sicht nicht mit Sicherheit entscheiden, ob die Burg gebrannt hat und welche Rolle ein mögliches Feuer in Hinblick auf das Ende der Burg hatte.

5.2.1. Schnitt 1 A und B (nördlich des Flankierungsturmes)

In diesem Schnitt wurde der anstehende Felsen vollstän-dig freigelegt. Im Grabungstagebuch wird zwar bemerkt, dass der Felsen auch hier abgearbeitet wurde. Fotografien und eine Profilskizze zeigen, dass dieser hier dennoch recht zerklüftet ist. Über dem Felsen wurde eine helle, lehmige Schicht mit Steinen beobachtet. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um eine Planierschicht. Dies ist in der Kern-burg übrigens auch die einzige fundführende Schicht, die in der Dokumentation stratigraphisch unmittelbar über dem Felsen liegt. Die Funde, die dieser Schicht zugeordnet wurden (Taf. 5–6, KL 14 und 15), legen eine Datierung in das 15. Jahrhundert nahe. Über der hellen lehmigen Schicht wurde eine als „dunkel“ und „erdig“ bezeichnete Schicht dokumentiert, die Holzkohle, Asche und viel Keramik enthielt (Taf. 3–4 und 13, KL 12). Es wäre denkbar, dass sich diese Schicht erst im Laufe der Benützungszeit ansammelte.

Auf diese Schicht folgt in der Dokumentation bereits eine Schuttschicht, in der neben feinerem Sediment grö-ßere Steinbrocken und -platten zu finden sind. Unter den Funden aus dieser Schicht (Taf. 2–3, 12–14, KL 10 und 11), finden sich keine Stücke, die eindeutig jünger sind als das 16. Jahrhundert. Über dieser Schuttschicht liegt eine als hu-mos bezeichnete Schicht, die ebenfalls Schuttmaterial ent-hält. Die jüngste Schicht ist eine rezente Planierschicht, die beim Wiederaufbau eingebracht wurde.

Die dokumentierten Schichten enthüllen weder kom-plexe Bautätigkeiten auf der Burg, noch weisen die Befun-de auf einen bestimmten Tätigkeitsbereich innerhalb der Burg hin. Was fehlt, ist ein eindeutiges Bodenniveau, das zu einem Innenraum passen würde. Dennoch ist dies allein kein eindeutiges Indiz gegen einen Innenraum, da Gebäude auf Burgen auch einen Stampflehmboden haben können.

5.2.2. Schnitt 2 (Bergfried)

Auch hier wurde im Laufe der Grabungskampagnen der anstehende Felsen erreicht. Über diesem lag eine fundleere Planierschicht mit Steinsplitt, der als Unterlage für einen Mörtelestrich diente. Bei den darüber liegenden Schichten ist die Schichtenabfolge nicht mehr klar. Erwähnt wird, dass vor der Nordwestmauer auffallend viele Kachelfragmen-te, Ofenlehm und Asche beobachtet wurden, weshalb die Ausgräber vermuten, dass hier ein Ofen verstürzt ist. Wie oben erwähnt, müssen wir vielleicht doch damit rechnen, dass der Bergfried der Burg Salla trotz des beschränkten In-

einer Zerstörung nicht mehr bereit ist die Kosten einer Wiederer-richtung zu tragen.

nenraums zeitweise als Wohn- und/oder Aufenthaltsraum genutzt wurde. Ansonsten lässt sich über die Grabungen im Bergfried nur sagen, dass der Schutt abgetragen wurde.

Da die bauzeitliche Schicht fundleer war, stammen die hier gemachten Funde aus der Benützungs- und aus/nach der Verfallszeit (Taf. 8–11 und 14, KL 21–22). Der zeitliche Schwerpunkt scheint auch hier im 15./16. Jahrhundert zu liegen, wobei einige Funde auch bis in die spätere Neuzeit reichen (manche Glasfragmente stammen vielleicht sogar aus dem frühen 20.  Jahrhundert). Diese verhältnismäßig wenigen Funde stammen aber, soweit nachvollziehbar, al-lesamt aus Schuttschichten und reichen nicht aus, um eine reguläre Nutzung der Burganlage nach dem 16.  Jahrhun-dert mit Sicherheit zu belegen.

5.2.3. Schnitt 3 (hervorspringender Baukörper)

Soweit aus der Grabungsdokumentation ersichtlich, wurde nur im nördlichen Bereich des hervorspringenden Baukör-pers der nach Süden stark abfallende Felsen erreicht. Teil-weise wurden die Mauern direkt darauf errichtet. Wegen des zerklüfteten Untergrunds war dies aber nicht überall möglich. Im Nordwesten des Gebäudeinneren wurde eine sandig-lehmige Schicht mit eingesetzten Steinplatten be-obachtet und dokumentiert. Da sie in einer Felsspalte liegt und nach dem Abtragen keine weitere Schicht mehr er-wähnt wurde, scheint diese Schicht direkt über dem Felsen zu liegen. Die Ausgräber interpretierten diesen Befund als Planierung, über der mit Platten einfache „Stufen“ gebil-det wurden. Aufgrund der Grabungsdokumentation ist es schwer, eine plausiblere Interpretation zu finden. An dieser Stelle werden keine weiteren Schichten unter der Lehm-planierung erwähnt.

Im Jahr 2000 wurde im Süden des Baukörpers weiter gearbeitet. In diesem Bereich wurde ein leicht unebenes mörteliges Niveau erreicht, bei dem die Grabungsarbeiten gestoppt wurden. Es ist unklar, in welcher stratigraphischen Beziehung diese Schicht zu der oben erwähnten Lehm-planierung steht. Über dieser mörteligen lag eine als „er-dig“ beschriebene Schicht. Auch die beiden letztgenann-ten dürften noch während der Benutzungszeit der Burg entstanden sein (diesen Schichten lässt sich womöglich die KL 23 zuordnen: Taf. 12). Da das Gebäudeinnere aber nicht flächig bis auf den anstehenden Felsen ergraben werden konnte, ist das Bild hier unklar.

Über den erwähnten Schichten liegt eine mächtige Schuttschicht. Wie bei den bisher behandelten Grabungs-flächen hat das Fundmaterial seinen Schwerpunkt im 15. und 16. Jahrhundert (Taf. 7, 13 und 15, KL 16, 18–19).

6. Das Fundmaterial

Der überwiegende Teil des Fundmaterials besteht aus Ke-ramik. Dazu kommen noch Metall-, Glasfunde und Tier-knochen. Glasfunde sind sehr selten, datierbare Fragmen-te stammen zudem ausschließlich aus der späteren Neuzeit

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Levente Horvath, Graz

oder sogar aus dem frühen 20. Jahrhundert (Taf. 14). Eini-ge dieser Glasfragmente wurden entweder im Schutt ge-funden, bei anderen ist der Fundkontext unbekannt. Zu diesen gehören auch weiß-opake Fragmente mit buntem, gekämmtem Dekor, die aus dem 17./18. Jahrhundert stam-men dürften (KL X/265–266).101 Zusätzlich gibt es noch einige dünne Schieferplattenfragmente (circa 2 mm stark), die allesamt geglättet sind und je nach Erhaltungszustand bis zu fünf waagrechte eingeritzte Linien mit rot–orangen Farbspuren aufweisen (Taf.  14, KL 21/57). Wahrscheinlich handelt es sich um Schreibtäfelchen, bei denen eine Datie-rung in die späte Neuzeit wahrscheinlich erscheint.102

6.1. Keramik

Das keramische Material lässt sich in Gefäß-, Ofen-, und Baukeramik unterteilen. Die unterschiedlichen Scherben-typen werden unten in Kapitel 8 beschrieben.

6.1.1. Gefäßkeramik

Der Großteil des Fundmaterials besteht aus Gefäßkeramik. Diese lässt sich durchwegs als sand-steinchengemagerte, schnell gedrehte Irdenware ansprechen, wobei es bei der Magerung im Detail Unterschiede gibt und sich auch die Oberflächenbeschaffenheit teilweise unterscheidet (fein bis rau). Der Großteil der Keramikfragmente dürfte aus einer lokalen Produktion stammen. Dazu passt auch der höhere Glimmeranteil, der bei vielen Fragmenten vor allem auf der Oberfläche zu beobachten ist. Dies entspricht dem bereits bekannten weststeirischen keramischen Fundmaterial, bei dem ein höherer Glimmeranteil typisch ist.103 Neben dem Glimmer tritt am häufigsten Quarz/Feldspat in der Ma-gerung auf. Die Magerungsbestandteile sind überwiegend kantig, die Korngröße variiert meist zwischen mittel und grob.

Das Verhältnis zwischen oxidierend gebrannter Ke-ramik (Keramikart A und D) und Keramik, bei der ein Reduktionsbrand intendiert war (Keramikart B und C), ist relativ ausgewogen. Allerdings weisen viele der redu-zierend gebrannten Fragmente einen Oxidationskern auf (Keramikart C). Mehrere dieser Fragmente passen zu der Beschreibung der spätmittelalterlichen/neuzeitlichen Ke-ramik vom Ulrichsberg (KG Hörbing, VB Deutschlands-berg, Steiermark).104 Umgekehrt gibt es kaum oxidierend gebrannte Fragmente mit Reduktionskern (Keramikart D). Die Brandführung allein ist kein sicheres Datierungskrite-

101 Vergleichbare Fragmente bei Tarcsay 2008, 247. 102 In einem Fundkomplex des 19. Jahrhunderts auf der Burg Reichen-

stein (Oberösterreich) wurden linierte Schiefertafelfragmente ge-funden (Leingartner 2012, 2432. Ich danke Thomas Kühtreiber für den freundlichen Hinweis). Im Mittelalter wurden für Notizen eher Wachstäfelchen verwendet (Felgenhauer-Schmiedt 1993, 217–218).

103 Lehner 2005, 609. 104 Lehner 2004a, 119. Bei der Sichtung des Fundmaterials von Salla

bestätigte auch Manfred Lehner die Ähnlichkeit.

rium, es ist aber erwähnenswert, dass sich keine Fragmente finden, die man ohne Zweifel als Mischbrand ansprechen kann.105 Fundmaterial mit einheitlich reduzierend oder oxidierend gebrannter Keramik legt am südöstlichen Al-penrand eher eine spätmittelalterliche Datierung nahe.106

Ausgesprochen feine Keramikfragmente (weniger Ma-gerung, feine Magerungsbestandteile, glatte Oberfläche), die von Tischgeschirr stammen dürften, sind äußerst selten. Zu dieser feinen Keramik gehört ein oxidierend gebrann-ter, beiger Scherbentyp (Scherbentyp A.3, Taf. 1, KL 8/58) sowie ein reduzierend gebrannter, der sich durch eine glat-te, glänzende, graue Oberfläche auszeichnet (Scherbentyp B.4). Diesem Scherbentyp lässt sich auch ein Becherfrag-ment mit Stempeldekor zuordnen (Taf.  11, KL  22/383). Dieses Fragment gehört wahrscheinlich zu einer bereits be-kannten Feinware des 15. Jahrhunderts, die vor allem durch Becher mit Rollstempeldekor und durch Krüge vertreten und auch südlich der Alpen verbreitet ist.107 Der Produkti-onsort der beiden feineren Scherbentypen lässt sich derzeit nicht näher eingrenzen.

Daneben gibt es Scherbentypen, deren Produktions-ort mit ziemlicher Sicherheit nicht in der näheren Um-gebung liegt. Einer der beiden Scherbentypen ist dunkel-grau, reduzierend gebrannt, stark gemagert und weist eine glatte, seifige und löchrige Oberfläche an der Innenseite auf (Scherbentyp B.2). Diese löchrige Oberfläche ist durch die ausgewitterte Magerung entstanden, vermutlich Kar-bonatpartikel, die in den Fragmenten nur mehr schwach vertreten sind. Diese Stücke lassen sich eindeutig der La-vanttaler karbonatgemagerten Schwarzhafnerware aus Kärnten zuordnen.108 Diese hat eine lange Laufzeit, die sich vom ausgehenden Mittelalter bis in das 18./19.  Jahr-hundert erstreckt.109 Bisherige Forschungen legen nahe, dass die Lavanttaler karbonatgemagerte Schwarzhafnerware in der Steiermark während des Übergangs vom 15. zum 16. Jahrhundert das erste Mal auftritt.110 In diese Zeit lassen sich auch die zugehörigen Randformen datieren (Taf.  8, KL  22/7).111 Insgesamt ist die Lavanttaler karbonatgema-

105 Flecken, die sich von der Grundfarbe der Keramik unterscheiden, lassen sich bei den meisten Stücken eher auf Benutzungsspuren (Herdfeuer etc.) zurückführen. Es finden sich zwar mehrere Frag-mente, bei denen die Brennatmosphäre nicht eindeutig bestimmt werden kann, aber diese sind so klein, dass man nicht entscheiden kann, ob es sich um einen Mischbrand oder um einen Oxidations-brand handelt, der durch sekundäre Hitzeeinwirkung schwarz-grau gefleckt ist.

106 Lehner 2002, 294. 107 Derartige Keramikfragmente sind nicht nur von anderen Fundstellen

der Steiermark bekannt (Lehner 2003b, 135), sondern kommen in ganz Mitteleuropa vor und dürften von der „Falke Gruppe“ ostdeut-schen Steinzeugs beeinflusst sein (Stephan und Gaimster 2002, 107–164). Ich danke Manfred Lehner und Thomas Kühtreiber für den Hinweis.

108 Für die Bestätigung sei Johanna Kraschitzer und Manfred Lehner gedankt. Vergleichbare Beschreibungen u.  a. bei: Felgenhauer-Schmiedt 1989, 4; Hebert und Lehner 1995, 312; Kraschitzer 2003, 227; Lehner 2003b, 136; Lehner 2004a, 119.

109 Felgenhauer-Schmiedt 1989, 4–5.110 Hebert und Lehner 1995, 313.111 Im Fundmaterial gibt es noch ein zweites Randfragment, hier ohne

Abbildung.

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Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

gerte Schwarzhafnerware aus Kärnten im Fundmaterial aber nur sehr selten vertreten.

Etwas häufiger sind die beiden anderen „nichtlokalen“ Scherbentypen, die ebenfalls einen nur geringen Anteil des Fundmaterials ausmachen (Scherbentyp E.1 und E.2). Ge-meinsam ist beiden die überwiegend weiße bis weißgraue Farbe. Diese Fragmente lassen sich daher wahrscheinlich in die Nähe der weiß gebrannten Keramik aus der östlichen Obersteiermark beziehungsweise dem südlichen Nieder-österreich stellen. Historische Quellen belegen immerhin die Produktion weißer Gefäße in Kindberg und zeitweise auch in Kapfenberg.112 Ein weiterer Produktionsort wird in Neunkirchen angenommen.113 Für die Keramik aus diesem Raum wird oft der Begriff „Weißhafnerware“ verwendet; dieser Begriff ist aber nicht unproblematisch, da er auch für andere hell gebrannte Keramikarten verwendet worden ist.114

Die beiden weißgebrannten Scherbentypen von der Burg Salla unterscheiden sich in erster Linie durch die Ma-gerung. Während bei Scherbentyp E.1 die Korngröße der Magerung überwiegend mittel bis grob ist, besitzt Scher-bentyp E.2 eine deutlich gröbere Magerung, womit die Keramik wesentlich gröber erscheint. Die helle Farbe dürf-te durch das Kaolinit oder das Leukophyllit bedingt sein, die im Ton weiß brennender Keramik enthalten sind.115 Die Unterschiede zwischen den beiden Scherbentypen könn-ten Anlass zur Vermutung geben, dass sie nicht aus der glei-chen Werkstatt stammen, dies kann derzeit aber nicht wei-ter untermauert werden.

Zur Datierung ist anzumerken, dass weiß gebrannte Keramik in der Steiermark und im südlichen Niederöster-reich vor allem in das 15. und 16. Jahrhundert datiert wird, möglicherweise kann man aber mit einem Aufkommen schon im ausgehenden 14.  Jahrhundert rechnen.116 Die-sem Datierungsrahmen lassen sich auch die Stücke aus Salla zuordnen.

Bei den Gefäßformen überwiegen die Töpfe, vereinzelt gibt es auch Fragmente von Henkeltöpfen (Taf. 3, KL 12/2 und Taf. 6, KL 15/1–8). Vollständig ist kein Gefäß erhal-ten und nur wenige Fragmente sind so groß, dass sich die Gesamtform rekonstruieren lässt. Größere Fragmente deu-ten aber ausschließlich auf eher längliche Gefäßkörper hin. Die Halszone ist bei den meisten Gefäßen verhältnismäßig kurz, bei mehreren Gefäßen ist der Hals auch stärker einge-zogen. Die Schulterzone ist meist deutlich betont und setzt sich klar vom Hals ab, wobei sich auch Beispiele finden, bei denen die Schulterzone weniger stark ausgeprägt ist und sich weniger vom restlichen Gefäß absetzt. Die Wandstärke liegt bei den meisten Gefäßen zwischen 0,3 und 0,7 cm – nur wenige Fragmente weisen eine größere Wandstärke auf.

112 Pototschnig 2008, 146–147. 113 Pototschnig 2008, 151.114 Kaltenberger 2009a, 154–155. Zudem bemerkte Pototschnig,

dass der Forschungsstand zur weißgebrannten Keramik in der Ober-steiermark noch unzureichend ist (Pototschnig 2008, 144).

115 Pototschnig 2008, 144. – Kaltenberger 2009a, 158.116 Heymans und Lehner 2005, 374. – Pototschnig 2008, 155.

Diese Formen legen bereits eine spätmittelalterliche/früh-neuzeitliche Datierung nahe. Seit dem 14.  Jahrhundert werden die Töpfe höher und schlanker,117 längliche Gefäß-körper sind dann im 15./16. Jahrhundert charakteristisch.118 Kurze eingezogene Halszonen scheinen dabei eher für das 15. Jahrhundert typisch zu sein. Gefäße, die wegen der schwächer ausgeprägten Schulterzone einen tonnenförmi-gen Körper haben, finden sich sowohl im 15. als auch im 16. Jahrhundert.119

Eine verhältnismäßig häufige Verzierung auf oxidie-rend und reduzierend gebrannten Töpfen aus Salla sind leicht eingetiefte horizontale Rillen auf der Schulterzone. Die Anzahl kann variieren, ebenso unterschiedlich ist, ob zwischen den Rillen ein kleiner Abstand ist (unter anderem Taf. 9, KL 22/370), oder ob die Rillen einander berühren und so ein Band bilden (unter anderem Taf. 5, KL 13/1–2). Diese Art der Verzierung ist allerdings ein Durchläufer vom 13.–16. Jahrhundert.120

Eine wesentlich seltenere Verzierung auf den Töpfen Sallas sind Rollstempeldekore. Diese finden sich ebenfalls nur auf der Schulterzone, allerdings ausschließlich auf re-duzierend gebrannten Töpfen, beziehungsweise auf solchen mit Oxidationskern. Im Fundmaterial finden sich vier un-terschiedliche Typen von Rollstempeln (Taf. 4, KL 12/103, Taf. 6, KL 14/8–9, Taf. 8, KL 21/3–5, Taf. 11, KL 22/384). Dazu kommen noch zwei Fragmente, die eine horizon-tale Eintiefung aufweisen, die in unregelmäßigen Abstän-den durch dünne Stege gegliedert wird – ob es sich hier-bei um eine fünfte Art eines Rollstempels handelt oder um eine andere Dekorationsart ist aufgrund des winzigen Ausschnitts nicht ganz klar (Taf.  3, KL  11/4 und Taf.  4, KL  12/8–9). Rollstempeldekore sind im Mittelalter nicht nur für das 15.  Jahrhundert typisch,121 Vergleiche aus der Literatur machen bei den Stücken aus Salla aber eine spät-mittelalterliche Datierung möglich.122

Singulär in Salla ist ein Fingernageleindruck auf einem Wandfragment, das möglicherweise von einem Topf stammt (Taf. 1, KL 7/1). Bei dem einzelnen Abdruck auf dem klei-nem Fragment lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich um eine intentionelle Verzierung handelt.

Unter den Topfrandformen findet man aufgestellte Kra-gen-, Kremp-, Leisten- und umgebogene Ränder. Letzt-genannte Form ist aber nur durch ein Fragment vertre-ten (Taf. 1, KL 3/9–10). Diverse Formen von aufgestellten Rändern sind am häufigsten. Aufgestellte Ränder treten ab dem 14. Jahrhundert häufiger auf,123 allerdings gibt es auch

117 Lehner 2002, 293.118 Kaltenberger 2003, 46.119 Kaltenberger 2003, 46. – Scharrer-Liška und Scherrer 2010, 26.120 Lehner 2003b, 137. – Scharrer-Liška und Scherrer 2010, 26.

Siehe auch Tafeln bei Hebert und Kraschitzer 2006, 600–602.121 Lehner 2003b, 137. – Lehner 2004a, 123.122 Siehe dazu: Lehner 2005, 616, Abb. 359; Hebert und Kraschitzer

2006, 602, Nr. HAST 41 und 42; Kluttig-Altmann 2006, 188, Abb. 114/27.

123 Manfred Lehner schrieb, dass im Spätmittelalter der „Karniesrand“ als neue Form auftaucht (Lehner 2002, 293. – Lehner 2003b, 136). Statt dem Begriff „Karniesrand“ wird inzwischen der Begriff „auf-gestellter Rand“ empfohlen (Handbuch zur Keramikterminologie 2010, 28–31).

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Levente Horvath, Graz

Beispiele aus früherer Zeit.124 Vergleiche legen nahe, dass man die Stücke aus Salla überwiegend in das 15./16. Jahr-hundert stellen kann.

Unter den aufgestellten Rändern von der Burg Salla findet man häufiger hohe Ränder mit einem außen hori-zontal umlaufenden Grat (unter anderem Taf. 3, KL 11/5). All diese Gefäße sind entweder vollkommen reduzierend gebrannt oder haben einen Oxidationskern. Sofern die Schulterzone erhalten ist, findet man auch Rollstempelde-kore (z.B. Taf.  8, KL  21/3–5), beziehungsweise die oben erwähnten Eintiefungen, bei denen es fraglich ist, ob es sich ebenfalls um eine Art Rollstempeldekor handelt (un-ter anderem Taf.  4, 12/8–9). Formal weist ein Stück des 14./15. Jahrhunderts vom Grazer Hauptplatz gewisse Ähn-lichkeiten, aber auch Unterschiede auf.125 Hohe aufgestellte Ränder mit umlaufendem Grat findet man auch auf Krü-gen des fortgeschrittenen 15.  Jahrhunderts.126 Töpfe mit aufgestelltem Rand und umlaufendem Grat sind auch aus der späteren Neuzeit bekannt.127 Exakt passend ist aber kei-ner der Vergleiche. Aufgrund der Gefäßform, dem Roll-stempeldekor, und den genannten Parallelen erscheint eine Datierung in das 15. Jahrhundert am plausibelsten.128 Even-tuell könnte man noch eine Datierung ins frühere 16. Jahr-hundert diskutieren.

Die zweithäufigste Randform im Fundmaterial ist der Kragenrand. Gemeinsam ist allen Kragenrändern, dass der Rand zumindest leicht ausladend ist. Bei mehreren Frag-menten ist er auf der Außenseite auch leicht konkav ge-formt. Die Feindatierung nach rein formalen Kriterien ge-staltet sich allerdings schwierig. Kragenränder werden etwa ab der Mitte des 13.  Jahrhunderts zur „langlebigen Leit-form“, wobei sie nach bisherigen Beobachtungen in der Steiermark ab dem 14. Jahrhundert typischerweise nach au-ßen geneigt sind.129 Unter den Kragenrändern Sallas finden sich mehrere, bei denen aufgrund von formalen Kriterien sowohl eine Datierung in das 15./16.  Jahrhundert denk-bar ist als auch eine frühere. Derartige Stücke liefern zwar keinen eindeutigen Beleg für eine Datierung der Burg in das 15.  Jahrhundert, umgekehrt können sie auch nicht als Beweis für eine frühere Phase herangezogen werden. Unter Beachtung der Keramikmachart und im Hinblick auf den gesamten Kontext erscheint im Zweifelsfall eine spätere Datierung plausibler.

Seltener, aber immer noch recht häufig sind Kremprän-der. In der Steiermark taucht diese Randform bereits im 14.  Jahrhundert auf, ist aber noch selten. Gängig werden Krempränder in der Steiermark erst ab der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.130 Der Großteil der Krempränder aus

124 Für das 13. Jahrhundert siehe u. a.: Lehner 2002, 300, Taf. 4/225-3.125 Lehner 2002, 301, Taf. 5, Keller 4.126 Vergleiche Kaltenberger 2009b, 251, Taf. 79/EN-H 20. 127 Kraschitzer und Mandl 2009, 147, Taf. 3/DHN 2.128 Bereits Manfred Lehner nahm an, dass diese Randform aus Salla in

das 15. Jahrhundert datiert (Lehner 2003b, 141, Taf. 2/20).129 Lehner 2002, 293. Dies bedeutet aber nicht, dass ein nach außen ge-

neigter Rand zwingend in das 14. Jahrhundert datiert werden muss. Es finden sich auch Beispiele, die in das 13. Jahrhundert datiert wer-den (u. a.: Kraschitzer 2013, 132, Fnr. 5/05).

130 Lehner 2002, 294–295. – Lehner 2003b, 136.

Salla lässt sich klar in das 15./16. Jahrhundert datieren, eini-ge könnten formal auch dem 14. Jahrhundert entstammen.

Ränder, die man ganz klar als Leistenränder ansprechen kann, finden sich im Fundmaterial recht selten. Leistenrän-der sind eigentlich für Töpfe des 12. und frühen 13.  Jahr-hunderts typisch.131 Prinzipiell findet man diese Randform auch noch in späterer Zeit.132 Gute Vergleiche für die Stü-cke aus Salla fehlen noch, eine Datierung in das 15. Jahr-hundert ist aber denkbar.133

Wesentlich seltener als Topfbruchstücke sind Deckel-, Krug-, Trinkgefäß- und Schüsselfragmente vertreten. Bei den Deckeln handelt es sich durchwegs um Hohldeckel, die sich gut in das 15./16. Jahrhundert datieren lassen (unter anderem Taf. 2, KL 8/102, KL 8/105–106).

Eindeutige Krugfragmente mit einem Henkel oder Ausguss finden sich nicht. Es gibt aber einige unterschied-liche Randfragmente mit geringerem Durchmesser, bei denen eine Ansprache als Krug zulässig erscheint. Teilwei-se lässt sich dies auch mit Vergleichen unterstützen. Krü-ge werden im steirischen Raum erst ab dem 14. Jahrhun-dert üblich.134 Aufgrund von Vergleichen lassen sich die potentiellen Krugfragmente aus Salla in einem Zeitraum vom 14. bis zum 16.  Jahrhundert einordnen. Es gibt aber einige Fragmente, bei denen es nicht sicher ist, ob es sich um Krug- oder Trinkgefäßfragmente handelt. Mit eini-ger Sicherheit kann man nur einige wenige, reduzierend gebrannte Fragmente Trinkgefäßen zuordnen. Dabei sind alle in Frage kommenden Fragmente mit einem Rollstem-peldekor verziert (unter anderem Taf. 10, KL 22/2). Diese Fragmente dürften alle in das 15./16. Jahrhundert datierbar sein.

Die verhältnismäßig wenigen Schüsseln sind mit unter-schiedlichen Randformen vertreten. Dazu gehören Roll-, Sichel- und unterschiedliche Formen von verstärkten Rän-dern. Zudem gibt es auch einige Kragenränder, die mög-licherweise von Schüsseln stammen. Während bei anderen Gefäßfragmenten nur äußerst selten ein paar Glasurflecken auftreten,135 sind mehrere Schüsselfragmente auf der In-nenseite durchgehend grün glasiert. Gewöhnliches, vor al-lem innen grün glasiertes Gebrauchsgeschirr wird erst ab dem späten 15.  Jahrhundert wirklich gängig und ab dem 16. Jahrhundert dann häufiger produziert.136 Bei einem ver-stärkten Schüsselrand könnte man eine Datierung in das 14./15. Jahrhundert in Betracht ziehen (Taf. 11, KL 22/98), die anderen lassen sich klar in das 15. Jahrhundert oder spä-ter datieren.

131 Lehner 2002, 293.132 U. a.: Hebert und Kraschitzer 2006, 600, Nr. HST 1; Kraschit-

zer und Mandl 2009, 158, Taf. 14, DST 5, 139.133 Hier beruft sich der Verfasser auf die Einschätzungen von Johanna

Kraschitzer und Manfred Lehner.134 Lehner 2002, 293.135 Es gibt noch einige glasierte Gefäßkeramikfragmente, die im Wald-

glasmuseum der Gemeinde Salla lagern und von der Burg stammen sollen. Diese Fragmente sind frühestens in das 16. Jahrhundert zu datieren. Die Fundumstände sind aber völlig unklar, daher werden sie an dieser Stelle nicht ausführlicher behandelt.

136 Kaltenberger 2003, 227. – Lehner 2003b, 136.

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Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

Schließlich gibt es noch einige Fragmente, die keiner gän-gigen Gefäßform zugeordnet werden konnten. An dieser Stelle soll nur eines hervorgehoben werden, das aus der Schuttschicht in Schnitt 1 in der Kernburg stammt. Dabei handelt es sich um ein Randstück, die Mündung befindet sich allerdings an der Seite des Gefäßes (Taf. 3, KL 10/11). Das durchgehend orange Fragment ist oxidierend ge-brannt, wenig gemagert (Korngröße mittel-grob) und auf der schnell drehenden Töpferscheibe hergestellt. Für die Mündung auf der Seite muss aus der Gefäßwandung ein Stück herausgeschnitten worden sein. Anschließend wurde an diese Mündung noch ein Tonlappen angesetzt, um diese ein wenig zu verlängern. An der Wandung befinden sich drei tiefere Wellenlinien, sowie vier flachere Riefen. Denk-bar wäre, dass es sich hier um einen Salzfassdeckel han-delt.137 Schließlich hat auch diese Gefäßform eine Öffnung auf der Seite, wo man hineingreifen konnte um das Salz herauszuholen. Allerdings sind dem Verfasser derzeit nur neuzeitliche und formal abweichende Vergleiche bekannt.

6.1.2. Ofenkacheln

Kachelfragmente, von denen einige bereits publiziert wurden,138 sind im Fundmaterial häufig vertreten. Bisher wurden zwei Arten von Ofenkacheln auf der Burg Salla gefunden: einfache Schüsselkacheln und Teile von unter-schiedlichen Blattkacheln.139 Fragmente wurden dabei in jedem Schnitt gefunden, selbst im Vorwerk – von dort stammen jedoch nur Schüsselkachelfragmente. Allerdings kann man nicht überall dort, wo Kachelfragmente gefun-den wurden, von der Existenz eines Kachelofens ausge-hen. Gerade bei Schüsselkacheln wäre auch eine „zweck-entfremdete“ Verwendung denkbar, wenn beim Bau eines Ofens Kacheln übrig blieben oder wenn ein alter Ofen ab-gebaut wurde.

Wie erwähnt wurde eine Konzentration von Kachel-fragmenten, Ofenlehm und Brandresten nur im Berg-fried beobachtet. Die Dokumentation dieses Befundes beschränkt sich auf eine knappe Beschreibung im Gra-bungstagebuch. Somit lässt sich derzeit kein Ofen in Salla rekonstruieren und auch nicht feststellen, wie viele Öfen es auf der Burg gab. Die unterschiedlichen Kacheltypen und das häufige Auftreten legen aber nahe, dass hier im Laufe der Zeit mehr als nur ein Ofen errichtet wurde.

Der Großteil der Kachelfragmente stammt von auf der schnell drehenden Töpferscheibe hergestellten Schüsselka-cheln. Die Mündungen sind in eine viereckige Form ge-zogen (Taf. 12, KL 3/42). Der Rand ist in der Regel nicht verstärkt und glatt abgestrichen. Leicht verstärkte Ränder sind die Ausnahme (Taf. 12, KL 10/26, Taf. 13, KL 16/52).

137 Für den Hinweis danke ich Johanna Kraschitzer.138 Karl 1996, 165–172.139 Im Waldglasmuseum der Gemeinde Salla werden auch einige grün

glasierte Kachelfragmente aufbewahrt, die keine Verzierung aufwei-sen und angeblich von der Burg Salla stammen. Nach einer ersten Einschätzung dürften diese neuzeitlich sein, die Fundumstände sind aber völlig unklar.

An der Außenwandung treten häufig flache Riefen auf, die im Ofen für einen besseren Halt sorgen sollten.140 Der Großteil der Scherben ist oxidierend gebrannt, wobei vie-le Fragmente auch graue bis graubraune Stellen aufweisen, die zumindest zum Teil durch die Hitze des Ofens sekun-där entstanden sein dürften (Scherbentyp BOA-S.1). Be-deutend seltener sind reduzierend gebrannte Fragmente (Scherbentyp BOB-S.1), unter denen sich vereinzelt auch einige mit einem andersfarbigen Kern finden (Scherben-typ BOC-S.1). Zudem finden sich auch einige Fragmente mit überwiegend weißer bis weiß-grauer Farbe (Scherben-typ BOE-S.1), die weitgehend den weiß-grauen Gefäß-keramikfragmenten mit gröberer Magerung entsprechen (Scherbentyp E.2, siehe S. 37). Wahrscheinlich stammt zu-mindest der Ton dieser Kacheln somit nicht aus der nähe-ren Umgebung. Schüsselkacheln treten im 14. Jahrhundert auf.141 Die Kacheln aus Salla datierte Stephan Karl in das 15. Jahrhundert.142

Unter den Kachelfragmenten finden sich auch mehrere Bodenfragmente mit einer großen zentralen Öffnung im Boden, die sich im Detail aber etwas voneinander unter-scheiden (Taf. 12, KL 10/74, Taf. 13, KL 10/76, KL 19/9). Bei diesen handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um Kachelrümpfe von Blattkacheln, die dazu dienten, die Ka-chel im Ofen zu verankern.143

Die Löwenkachelfragmente sind die prominentesten Funde aus Salla (Abb.  13, Scherbentyp BOB-F.1).144 Alle Fragmente sind reduzierend gebrannt und unglasiert. Auf dem beinahe vollständig rekonstruierbaren Innenbild ist ein nach links145 liegender Löwe dargestellt, der den Be-trachter anblickt. Zwischen den Vorderpranken des Löwen steht eine Eiche, die der Löwe mit seiner rechten Pran-ke umklammert. Daher wird dieses Bildmotiv auch als der „Baumbewachende Löwe“ bezeichnet.146 Rechts hinter dem Löwen steht noch eine zweite Eiche. Links von dem Baum zwischen den Löwenpranken sitzt ein nach rechts gewandtes Löwenjunges und scheint den Betrachter eben-falls anzublicken. Über diesem sitzt eine Gestalt auf einem Ast, deren Kopf allerdings nicht mehr erhalten ist.147 Das Bildfeld wird von Rankenblättern gerahmt.

Bei dem Motiv des „Baumbewachenden Löwen“ kann man zwischen zwei großen Gruppen unterscheiden: eine westliche Gruppe (Schweiz, süddeutscher Raum) und eine östliche Gruppe (Ungarn, Ostösterreich, Slowenien, Slowa-kei), die sich durch einige Details in der Darstellung un-terscheiden.148 Die Kacheln aus Salla lassen sich nicht nur aufgrund der Fundstelle, sondern auch aufgrund der De-

140 Karl 1996, 165.141 Felgenhauer-Schmiedt 1993, 126.142 Karl 1996, 165.143 Zu derartigen Kachelrümpfen siehe Roth-Heege 2012, 47. 144 Erstmals publiziert bei Karl 1996, 167–168.145 Alle Links- und Rechtsangaben bei der Beschreibung aus der Pers-

pektive des Betrachters.146 Voit und Holl 1963, 20. – Tamási 1995, 30.147 Diese Figur wird in der Literatur als „Männlein“ bezeichnet (Tamási

1995, 31). 148 Tamási 1995, 31, 38. – Karl 1996, 167.

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Levente Horvath, Graz

tails im Motiv der östlichen Gruppe zuordnen.149 In der Forschung wurde bereits vermehrt die Meinung geäußert, dass das Motiv der östlichen Gruppe seinen Ursprung in Ungarn hat.150 Daher wurde früher vermutet, dass die Lö-wenkacheln in Salla eine Verbindung nach Ungarn bele-gen, denn aus Österreich waren kaum andere Beispiele be-kannt.151 Inzwischen gibt es weitere Löwenkachelfunde aus dem österreichischen Raum, die aber teilweise unpubliziert sind.152 An dieser Stelle soll die Frage, wo das Motiv der östlichen Gruppe tatsächlich seinen Ursprung und wie es sich verbreitet hat, nicht erneut diskutiert werden. Da die Löwenkacheln aus Salla in Österreich nicht singulär sind, kann nicht angenommen werden, dass die Kacheln eine di-rekte Verbindung Sallas nach Ungarn eindeutig belegen, selbst wenn das Motiv dort seinen Ursprung hat.

Was den Ofen betrifft, in dem die Löwenkacheln ein-gebaut waren, ist folgendes anzumerken: In der Burg von Buda gelten die Löwenkacheln als Bestandteil des so ge-nannten „Ofens mit Rittergestalten“.153 Da aber in dem Fundmaterial von Salla weitere Kacheltypen dieses Ofens fehlen, gibt es keine weiteren Belege dass hier eine beschei-

149 Karl 1996, 167. Stephan Karl wies darauf hin, dass das Löwenjunge auf den Kacheln in Salla bisher einzigartig ist.

150 Tamási 1995, 38. – Schnyder 2011, 69. 151 Karl 1996, 169. Inzwischen ist Stephan Karl nach eigener Aussage

von dieser These nicht mehr überzeugt. 152 Ich danke Stephan Karl für diesen Hinweis. Früher war bereits ein

Exemplar aus Celje (SLO) bekannt (Strauss 1940, 68, Taf. IV, 7), unpubliziert sind Fragmente aus Leoben und Oberkapfenberg.

153 Voit und Holl 1963, 20.

denere Version desselben Ofentyps stand. Zeitlich lassen sich die Löwenkacheln am ehesten in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts festmachen, wobei man auch das frühe 16. Jahrhundert noch in Betracht ziehen könnte.154

Weitere reduzierend gebrannte, unglasierte Kachelfrag-mente lassen sich den so genannten Rosettenkacheln zu-ordnen (Abb.  14, Scherbentyp BOB-F.1).155 Im Innenbild sieht man eine Rosette, bei der mehrere Blütenebenen übereinander gelegt sind, die nach innen kleiner werden. Die breiteste Ebene, auf der die restlichen aufliegen, hat fünf Blätter. Die Rosette wird von einem kreisförmigen Orna-ment umschlossen, aus dem Ranken wachsen. Das Bild-feld mit der Rosette wird von einem Band umschlossen, in dem sich „minuskelartige Querleistchen“156 befinden, die von kreuzförmigen Rosetten unterbrochen werden. Dieses Ornamentband wird von einer breiteren, gerundeten Leiste eingerahmt, die selber wiederum von einer dünnen Leis-te umschlossen wird. Außerhalb dieser Leiste befindet sich die nach oben schwingende Randzone, die mit weiteren kreuzförmigen Rosetten verziert wird. Das Rosettenmotiv war bei Kacheln zwar weiter verbreitet,157 gute Vergleiche zu den Fragmenten aus Salla findet man ebenfalls haupt-sächlich in Ungarn.158 Sie können aber ebenso wenig wie die Löwenkacheln eine direkte Verbindung nach Ungarn belegen. Die beiden Kacheltypen aus Salla liefern immer-hin weitere Beispiele dafür, dass es zwischen dem österrei-chischen und ungarischen Raum einen Austausch gegeben hat, der auch zu Parallelen in der materiellen Kultur ge-führt hat. Die Rosettenkacheln aus Salla lassen sich wie die Löwenkacheln in das späte 15. Jahrhundert datieren.159

154 Tamási 1995, 35–38. Stephan Karl sprach sich bei der Datierung der Fragmente aus Salla für das späte 15. Jahrhundert aus (mündliche Mitteilung).

155 Karl 1996, 165–167.156 Karl 1996, 165.157 Tamási 1995, 19.158 Karl 1996, 166–167.159 Karl 1996, 167.

Abb. 14 Burg Salla/Klingenstein. Fragmente einer Rosettenkachel.

Abb. 13 Burg Salla/Klingenstein. Fragmente einer Löwenkachel.

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Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

Ein unglasiertes, oxidierend gebranntes Fragment gehört zu einem weiteren Kacheltyp (Taf. 13, KL X/230–231, Scher-bentyp BOA-F.1). Erhalten ist die linke untere Seite des Bildfeldes auf der man den Wedel (Schwanz) und die Hin-terläufe eines Huftieres erkennt. Unter den Hinterläufen erkennt man eine verästelte Struktur. Aufgrund von Ver-gleichen lässt sich diese Kachel den Hirschkacheln zuord-nen.160 Diese zeigen einen von links nach rechts laufenden Hirsch, bei der verästelten Struktur handelt es sich um Ge-lände, möglicherweise einen Strauch. Im Hintergrund kann eine Kirche oder eine Burg dargestellt sein. Bei der Kachel aus Salla lässt sich dies, aufgrund der Fragmentierung, nicht feststellen. Über Vergleichsfunde lässt sich die Kachel aus Salla frühestens in das 15. Jahrhundert datieren, eine spätere Datierung kann aber auch nicht ausgeschlossen werden.161

Dazu gibt es einige weitere Randfragmente von Blatt-kacheln, von welchen nur das rahmende Ornament erhal-ten ist – soweit erkennbar, handelt es sich um Rankenfriese. Vom Innenbild ist nichts zu sehen. Auch diese Fragmen-te sind unglasiert, weisen aber einen weißen Überzug auf (Taf. 13, KL 12/101).

6.1.3. Baukeramik

In die Kategorie der Baukeramik lassen sich einige Frag-mente von Keramikleitungen einordnen, die allesamt im Schutt aus Schnitt 1 in der Kernburg gefunden wurden. Die Fragmente stammen von Rohren mit einem breiteren (cir-ca 36 cm, Taf. 14, KL 10/150) und einem schmäleren (circa 32 cm, Taf. 14, KL 11/49) Ende. Die beiden Enden lassen sich gut ineinanderstecken. Aufgrund der Fragmentierung lässt sich die Länge der Rohre nicht mehr ermitteln. Alle Fragmente sind oxidierend gebrannt, auf der schnell dre-henden Töpferscheibe hergestellt und stark gemagert.

Aufgrund dieser Leitungsfragmente muss erneut die Problematik der Wasserversorgung auf der Burg angespro-chen werden. Leitungsrohre können bei der Wasserver-sorgung auf zwei Weisen genutzt werden: Bei der einen Möglichkeit wird Wasser durch die Leitungen von einer möglichst höher gelegenen Quelle zur Burg transportiert, wobei auch größere Distanzen überwunden werden kön-nen.162 Die andere Möglichkeit ist, dass man durch Leitun-gen Wasser von den Dächern in Zisternen, beziehungswei-se aus der Zisterne in andere Teile der Burg leitet.163 Wie erwähnt gibt es heute in der näheren Umgebung der Burg keine Quelle. Solange auch keine Fragmente von Leitungs-röhren außerhalb der Kernburg gefunden werden, bleibt die Möglichkeit einer Fernleitung eher unwahrscheinlich. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand dürften die Leitungs-

160 Strauss 1940, Taf. VIII, 1–4. – Kraschitzer und Mandl 2009, Taf. 5, DME 2.

161 Die dem Verfasser bekannten Vergleiche datieren frühestens in die Zeit um 1500. Nach der Einschätzung von Manfred Lehner wäre eine Datierung in das 15. Jahrhundert wahrscheinlicher als eine spätere.

162 Grewe 1999, 311–312.163 Terzer 2004, 14. – Grossmann 2009, 186.

rohre aus Salla einen Wasserspeicher mit Regenwasser ver-sorgt haben.

6.2. Metallfunde

Deutlich weniger zahlreich als Keramik sind Metallfunde, die fast ausschließlich aus Eisen bestehen. Nur zwei Bunt-metallfragmente, die aber nicht während der regulären Gra-bungen gefunden wurden, sind noch in einem einigerma-ßen guten Zustand (Taf.  16, KL X/263, KL X/264). Bei beiden Stücken muss die Interpretation einstweilen offen bleiben.

Unter den Eisenobjekten findet man Nägel, Beschläge, Kettenglieder, Hufeisen, Messerfragmente, Gürtelschnal-len, Geschoßspitzen und -kugeln sowie Schlösser. Dazu kommen noch einige Fragmente, deren Bestimmung pro-blematisch oder nicht möglich ist. Auf eine mögliche Ei-senverarbeitung auf der Burg könnte ein Stück Schlacke hindeuten.164

Nägel finden sich in unterschiedlichen Formen im Fundmaterial (Taf. 15) – ihre feinchronologische Relevanz ist jedoch gering.165 Beschläge, die klar identifizierbar sind, gibt es nur wenige. Zu diesen gehört ein bogenförmiges Stück mit mehreren Löchern (Taf. 15, KL 7/7). Bei diesem dürfte es sich um den Schuhspitzenbeschlag eines genagel-ten Schuhs handeln. Formal wäre es auch möglich, dass es sich um ein rezentes Stück handelt;166 der dokumentierte Fundkontext spricht aber eher für eine ältere Datierung. Die erhaltenen Kettenglieder sind allesamt recht grob und meist in der Mitte zusammengeschlagen (Taf. 15, KL 2/1). Damit dürfte bei diesen Ketten eine große Gelenkigkeit keine besondere Rolle gespielt haben. Wahrscheinlich dienten sie zum Aufhängen von Gegenständen. Die fein-chronologische Relevanz ist auch bei diesen Stücken nicht allzu hoch.167 Bei den D-förmigen Gürtelschnallen (Taf. 16, KL X/261)168 zeigen Vergleiche, dass unter anderem auch eine Datierung in das 16. Jahrhundert in Frage käme.169

Unter den Eisenfunden gibt es auch einige Fragmen-te, die von Messern oder sonstigen Klingen stammen dürf-ten. Die meisten sind aber nicht besonders aussagekräftig. Ein Stück, das nicht aus den regulären Grabungen stammt, ist noch beinahe vollständig mitsamt Griffplatte erhalten (Taf. 16, KL X/258). Griffplattenmesser gibt es prinzipiell schon seit dem frühen Mittelalter, doch treten sie im späten Mittelalter tendenziell häufiger auf als Griffangelmesser.170

164 Schlacke ist auf Burgen generell kein ungewöhnliches Fundmaterial (Felgenhauer-Schmiedt 1993, 79).

165 Trummer 2003, 32.166 Freundliche Mitteilung von Manfred Lehner.167 Vergleichbare Stücke werden auch in römische Zeit datiert (ver-

gleiche u. a. Gruber 2013, 146 und 181, FNr. 151, 152). Bei den Stücken aus Salla gibt es keinen Grund, diese in römische Zeit zu datieren, zudem werden vergleichbare Stücke auch in einen mittel-alterlichen (u. a. Trummer 2003, 108, Taf. 31/5) oder frühneuzeitli-chen Kontext gestellt (u. a. Kramer 2005, 149, Nr. 12).

168 Im Fundmaterial gibt es noch ein zweites, kleineres Exemplar. Hier ohne Abbildung.

169 Kramer 2005, 163, Nr. 61.170 Holtmann 1993, 193.

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Levente Horvath, Graz

Zudem ist bei späteren Messern die Klinge oft breiter als der Griff, was ein Durchrutschen der Hand auf die Klinge verhindern soll.171 Die Unterseite der Klinge des Stücks aus Salla ist zwar fragmentiert, sie dürfte kurz vor dem Heft aber tatsächlich etwas breiter sein. Möglicherweise fällt die-ses Stück in das Schema der späteren Messer.

Gut erhalten sind zwei Vorhängeschlösser. Wie mehre-re der Metallfunde wurden aber auch diese außerhalb der regulären Grabungen gefunden. Eines der beiden Stücke erinnert stark an heute übliche Vorhängeschlösser, mit dem Unterschied, dass das Schlüsselloch in einem hervorstehen-den Zylinder auf der linken Seite des Körpers angebracht ist (Schlüsselgehäuse, Taf.  16, KL  X/255). Nach Ferenc Temes váry tauchen derartige Schlösser im 15. Jahrhundert auf, wobei das zylindrische Schlüsselgehäuse im Laufe des 16. Jahrhunderts in die Mitte wandert.172 Andererseits gibt es auch vergleichbare Stücke mit einem dezentralen Schlüs-selgehäuse, die in das 16. Jahrhundert datiert werden.173

Das andere Vorhängeschloss besitzt einen zylindri-schen Körper auf dem der Bügel sitzt (Taf. 16, KL X256). Der Schlüssel scheint noch im Schloss zu stecken. Ferenc Temesváry meinte, dass diese Form von Schlössern in das 15.  Jahrhundert datiert werden könne.174 Doch auch zu diesem Schloss findet man Vergleichsbeispiele des 16. Jahrhunderts.175

Militaria sind mit vier Geschoßspitzen und drei Kugeln vertreten. Bei den Geschoßspitzen weist nur ein Stück ei-nen Dorn auf (Taf. 15, KL 18/1), die übrigen sind mit ei-ner Tülle ausgestattet (Taf. 15, KL X/249–251). Alle weisen einen viereckigen Querschnitt auf. Die Geschoßspitze mit dem Dorn weist in der Draufsicht allerdings eine längli-che, annähernd rhombische Form auf. Die Spitzen mit Tülle haben einen pyramidalen Kopf, der dann in einen langrechteckigen Körper übergeht. Früher galten das Ge-wicht und der Tüllendurchmesser als Indikatoren bei der Unterscheidung zwischen Pfeilspitzen und Armbrustbol-zen, inzwischen wurde bereits darauf hingewiesen, dass die-se Indikatoren nicht zwingend zu einem richtigen Ergebnis führen.176 Nach der früheren Einteilung müsste es sich bei der Spitze mit Dorn mit 18 g um eine Pfeilspitze handeln, die Spitzen mit Tüllen liegen mit ihren 31–40 g in einem Bereich, bei dem eine Unterscheidung schwierig ist, be-ziehungsweise in dem sie den Armbrustbolzen zugeordnet wurden (ab 35 g).177

Ob eine Zuordnung der Geschoßspitzen aus Salla zu der umfangreichen Typologie nach Bernd Zimmermann Erfolg versprechend ist, war bereits von Anfang an wegen der räumlichen Distanz ungewiss.178 Tatsächlich ist die Ein-ordnung in diese Typologie problematisch. Ähnlichkeiten,

171 Holtmann 1993, 238, 241.172 Temesváry 1961, 168. 173 Bei Kramer 2005, 155, Nr. 33. 174 Temesváry 1961, 168.175 Bei Kramer 2005, 153, Nr. 25–26.176 Zimmermann 2000, 20–21.177 Felgenhauer-Schmiedt 1993, 211.178 Bernd Zimmermann hat seine Typologie anhand von Beispielen aus

der Schweiz, Südwestdeutschland und dem Fürstentum Liechten-stein erstellt (Zimmermann 2000, 34).

aber auch Unterschiede weisen die Tüllengeschoße aus Sal-la zum Typ T 1-2 auf. Diesen Typ datiert Zimmermann in das 15. Jahrhundert.179 Zu der Geschoßspitze mit Dorn fin-det sich bei Zimmermann allerdings kein wirklich guter Vergleich. Generell ist anzumerken, dass vierkantige Ge-schoßspitzen in Österreich seit dem 10.  Jahrhundert be-kannt sind und vermehrt ab dem 12. und 13. Jahrhundert auftreten – solche mit Dorn werden dabei in der Regel früher datiert als Geschoßspitzen mit Tülle, die vor allem ab dem Spätmittelalter vorherrschend sind.180 Bei der Ge-schoßspitze mit Dorn wäre demnach eine Datierung vor das 15. Jahrhundert denkbar, aber nicht sicher.

Die eisernen Geschoßkugeln haben einen Durchmes-ser von 1,8–2,1 cm und dürften von Feuerwaffen stammen (Taf.  16, KL  X/252–254). Erste Feuerwaffen tauchen im frühen 14. Jahrhundert auf, im 15. Jahrhundert erfahren sie dann eine größere Verbreitung.181 Zu den Geschoßkugeln ist anzumerken, dass sie zunächst geschmiedet und mit Blei ummantelt wurden, seit dem 15.  Jahrhundert wurden sie dann gegossen, im 16. Jahrhundert wurden die Gusskugeln zusätzlich überschmiedet, um sie zu härten.182 Der Verfas-ser konnte makroskopisch nicht feststellen, wie die Kugeln aus Salla hergestellt wurden. Gussnähte waren keine zu be-obachten, wobei diese auch abgeschliffen oder überschmie-det sein könnten.

In den Bereich der Militaria könnte auch eine Eisen-platte mit einem quadratischen Loch fallen. Auf den ers-ten Blick scheint es sich einfach um einen nicht näher be-stimmbaren Beschlag handeln. Ein Eisenplattenfragment von der Burg Čanjevo (Kroatien) weist allerdings ver-gleichbare quadratische Löcher auf und wird dort als Rüs-tungsfragment angesprochen.183 Es erscheint äußerst ge-wagt, aufgrund dieses Loches zu postulieren, dass es sich bei dem Fragment aus Salla um ein Rüstungsstück handelt. Dennoch sollte man auch diese Möglichkeit nicht prinzi-piell ausschließen.

6.3. Tierknochen

Nicht häufig, aber regelmäßig vertreten sind auch Tierkno-chen (Tab. 1).184 Eine Konzentration in einem bestimmten Bereich wurde nicht beobachtet. Aufgrund der Fragmen-tierung ist die Zuordnung bei mehreren Knochen zwar wahrscheinlich, aber nicht ganz sicher. Die Knochenreste stammen sowohl aus dem Rumpfbereich, als auch von Ex-tremitäten. Vereinzelt finden sich auch Schädelfragmente. Am häufigsten sind Reste von Rindern und Kleinwieder-käuern vertreten, wobei bei letztgenannten Schafe durch einige Knochen klar belegt sind. Dabei fand sich auch der Knochen eines besonders kleinen Exemplars, dessen Kör-perhöhe 50 cm nicht überschritten hat (Zwergschaf). Sel-

179 Zimmermann 2000, 39.180 Felgenhauer-Schmiedt 1993, 212.181 Holl 1981, 202. – Zeune 1996, 98–99. 182 Daxböck 2004, 17.183 Čimin 2008, 216, Taf. 4.3.184 Ich danke Günther Christandl für die Bestimmung der Tierreste.

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Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

tener vertreten sind Schweineknochen, vereinzelt gibt es auch Knochen von Geflügel. Ein Schienbeinfragment stammt möglicherweise von einem Pferd. Diese Reste kön-nen bereits einen ersten Einblick geben, welche Tiere auf der Burg verzehrt, beziehungsweise gehalten wurden. Ein besseres Bild könnten wir gewinnen, wenn man in Zukunft auf der Burg Salla auch eine Abfallgrube finden würde.

7. Resümee

Die Burg Salla dürfte wohl kaum vor den 1420er Jahren entstanden sein, somit handelt es sich um eine der letzten Höhenburgen der Steiermark. Die von historischer Seite vermutete Vorgängeranlage konnte bislang nicht nachge-wiesen werden. Die Kernburg wurde sicher in einer Bau-phase errichtet und auch das Vorwerk (beziehungsweise die Vorwerke) dürfte(n) in derselben Phase oder nur weni-ge Jahrzehnte später entstanden sein. Das schwerwiegends-te Argument für die Datierung sind die Schießscharten in der Kernburg, die mit ihren Prellholzlöchern schon klar für

Feuerwaffen konzipiert waren. Zudem kann man im Mau-erwerk keine Spuren dafür erkennen, dass die Scharten erst in späterer Zeit verändert wurden. Dieser Datierungsansatz wird auch vom Fundmaterial unterstützt. Es ist aber auch anzumerken, dass es einige Funde gibt, deren Laufzeit nach dem derzeitigen Kenntnisstand bereits im 14.  Jahrhundert beginnt.185 Allerdings lässt sich in der Dokumentation kei-ne Schicht fassen, in der Funde dominieren, bei denen eine Datierung in das 14. Jahrhundert zwingend oder zumindest naheliegender wäre. Somit lassen sich Funde, bei denen die Datierung zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert schwankt, tendenziell eher in das 15.  Jahrhundert stellen. Dabei ist zu bedenken, dass im Fundmaterial durchaus Objekte zu erwarten sind, die etwas älter sind als die Burg. Während der Bautätigkeit oder kurz nach der Fertigstellung könnten schließlich auch Gegenstände hierher gelangt sein, die zu dieser Zeit nicht mehr ganz neu waren.

185 Insofern war die erste Einschätzung von Manfred Lehner prinzipiell richtig (Lehner 2009, 157).

Fundnr. Rind Kleinwiederkäuer Schwein Geflügel Pferd Unsichere Bestimung Unbestimmt

KL 1 2 (Zehenknochen, Splitter) 1 (Fersenbein)

KL 3 1 (Schienbein) 1 (Splitter)

KL 7 1 (Schädel­knochen)

KL 8 2 Rind (Rippe, Splitter)

3 (Sprungbein, Speiche, Zahn)

1 Kleinwiederkäuer/ Schwein (Splitter)

Objekt 1, Streufunde

2 Rind (Rippe, Splitter)

KL 14 2 Rind (Rippe, Splitter)

3 (Schienbein, Oberarmknochen, Rippe)

3 (Fersenbein, Mittelfuß knochen, Schädelknochen)

1 Kleinwiederkäuer/ Schwein (Splitter)

KL 15 1 (Speiche)

KL 16 3 (Rippe, Wirbel, Zahn)

2 (Schulterblatt, Rippe)

1 (Mittelfuß­knochen)

1 Bantam (Oberschenkel­knochen) 1 Hausgans (Mittelfuß­knochen)

KL 21 1 (Schienbein)

KL 22

3 (Fingerknochen, Rippe, Splitter) 1 „Zwergschaf“ (Speiche)

KL 233 (Fingerknochen, Beckenknochen, Splitter)

3 (Wirbel, Speiche, Splitter)

Streufunde3 Rind (Fingerknochen, Wirbel, Splitter)

2 (Rippe, Schädelknochen)

1 (Mittelfuß­knochen)

1 Bantam (Schienbein)

Gesamt 18 Knochen 17 Knochen 6 Knochen 3 Knochen 1 Knochen 2 Knochen 2 Knochen

Tab. 1 Burg Salla/Klingenstein. Liste der Tierknochen.

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Levente Horvath, Graz

Da der Schwerpunkt des Fundmaterials im 15. und 16. Jahr-hundert liegt, widersprechen die bisherigen archäologi-schen Ergebnisse den schriftlichen Quellen nicht. Diese legen nahe, dass die Burg spätestens im frühen 17.  Jahr-hundert verlassen wurde. Funde aus späterer Zeit sind sel-ten und dürften aus dem Schutt stammen, sofern sich der Fundkontext ermitteln lässt. Daher scheint es naheliegen-der, dass sie von Menschen hinterlassen wurden, die sich nur relativ kurz bei der (verfallenden?) Burg aufgehalten haben. Überraschend ist, dass sich unter diesen späten Fun-den auch recht hochqualitative Stücke befinden (wie opa-ke Glasfragmente mit buntem gekämmten Dekor),186 die man bei Gegenständen, die von Ruinenbesuchern hinter-lassen wurden, nicht erwarten würde. Da diese Funde aber nicht nur selten sind, sondern sich auch keinem Fundkon-text zuordnen lassen, reichen sie nicht aus, um eine län-gere reguläre Nutzung der Burg zu postulieren, als bisher angenommen.

Beobachtungen, die während des Abtragens des Schutts und bei den Wiedererrichtungsarbeiten gemacht wurden, legen nahe, dass die Burg einmal gebrannt hat. In der ar-chäologischen Dokumentation lässt sich eine Brandzerstö-rung aber nicht fassen. Auch wenn es auf der Burg tatsäch-lich gebrannt hat, kann die Frage, ob das Feuer das Ende der Nutzung bedeutete oder es erst zum Brand kam, als die Burg bereits verlassen war, aus archäologischer Sicht derzeit nicht eindeutig geklärt werden.

Die erhaltenen (!) Ausmaße der Burg sind tatsächlich eher bescheiden, wobei in der älteren Literatur das Vor-werk oft außer Acht gelassen wurde, da es als eine Vor-gängeranlage angesehen wurde. In der Kernburg dürften die Burgherren immerhin nicht auf engstem Raum ge-haust haben, da hier ein Wohngebäude mit mindestens vier Obergeschoßen stand und auch der Bergfried möglicher-weise im Alltag genutzt wurde.

Das Fundmaterial liefert Hinweise für regionale Han-delskontakte (Lavanttaler karbonatgemagerte Schwarzhaf-nerware und weiß gebrannte Keramik), für überregionale Kontakte gibt es keine eindeutigen Hinweise. Die Lö-wen- und Rosettenkacheln reichen nach dem derzeitigen Kenntnisstand nicht aus, um eine direkte Verbindung der Burgherren nach Ungarn zu belegen.

Die Burg Salla bietet auch noch in Zukunft ein Be-tätigungsfeld für die Forschung. Es wäre eine interessan-te Frage, ob die Errichtung der Burg tatsächlich mit ei-nem Aufschwung der Verkehrsroute über den Gaberlpass im Spätmittelalter in Zusammenhang steht oder ob andere herrschaftspolitische Motive der Bauherren ausschlagge-bend waren. Auch eine Kombination von verschiedenen Gründen wäre denkbar. Um diese Frage zu klären, wäre eine Zusammenarbeit mit der Geschichtswissenschaft wünschenswert. Ebenso ausstehend sind die Vervollständi-

186 Hier ist zu erwähnen, dass derartige Stücke im Waldglasmuseum der Gemeinde Salla, wo auch Funde einer anderen Grabung aufbewahrt werden, in einer Schachtel ohne Fundzettel aufbewahrt wurden. Die Funde sollen zwar von der Burg stammen, doch die unsichere Fund-situation macht es noch schwieriger, eine längere Benutzung der Burg zu postulieren.

gung der Bauaufnahme sowie die Erstellung einer geore-ferenzierten Gesamttopographie, in die sich der Grundriss der Burg einhängen lässt. Zumindest letzteres ist bereits ge-plant. Zudem müssen wir uns auch bewusst machen, dass nur ein recht geringer Teil der Gesamtfläche ergraben ist. Großflächigere Grabungen in der Kernburg könnten noch Hinweise zur Innenbebauung liefern. Auch Forschungen im Gelände des Vorwerks könnten die bisherigen Annah-men bekräftigen, ergänzen oder widerlegen.

8. Keramikarten und Scherbentypen

Bei der Bearbeitung des Fundmaterials der Burg Salla wur-de das keramische Fundmaterial in Keramikarten geglie-dert, die in mehrere Scherbentypen unterteilt wurden. Die Unterteilung erfolgte nach makroskopisch feststellbaren Kriterien. Zwischen Gefäßkeramik und Bau- sowie Ofen-keramik gibt es gelegentlich deutliche Parallelen, es wurden allerdings trotzdem getrennte Scherbentypen erstellt. Die Keramikarten werden mit Buchstaben bezeichnet, wobei diese bereits auf die Brandführung hinweisen (A oxidie-rend, B reduzierend, C reduzierend mit Oxidationskern, D oxidierend mit Reduktionskern, E Brandführung nicht feststellbar). Bei der Bau- und Ofenkeramik wurden zu diesen Buchstaben noch zusätzlich die Kürzel „BO“ und „S“ (scheibengedreht) oder „F“ (mit Formhilfe geformt) hinzugefügt. Aus Platzgründen fehlen in diesem Artikel ei-nige Ofenkeramik-Scherbentypen der Burg Salla, die nur selten vertreten sind und sich nur durch wenige Details von anderen unterscheiden – die hier getroffene Auswahl ist für das Fundmaterial somit repräsentativ.187

Die Beschreibung der Scherbentypen setzt sich aus fol-genden Punkten zusammen: Feinheiten bei der Magerung, Scherbenhärte, Oberflächenbeschaffenheit und die Far-be, die generell für einen Scherbentyp charakteristisch ist. Bei der Magerung werden die Menge, die Verteilung, die Korngröße, die Sortierung, die Form und – falls vorhan-den – besondere Magerungsbestandteile (Glimmer, Grafit, Karbonate, Quarz/Feldspat, rötliche Partikel188, Schlacke, vegetabiles Material) beschrieben. Die Beschreibungen der Farbe sind subjektive Wahrnehmungen des Verfassers.189 Im Katalog wird bei denen einzelnen Fundstücken noch zu-sätzlich die individuelle Farbe des Fragments beschrieben.

187 Für diesen Artikel war es zudem notwendig, einige Scherbentypen der originalen Diplomarbeit zu ändern.

188 Hinter dieser Beschreibung können sich Schamotte, natürliche Ton-gerölle oder Eisenoxidkonkretionen verbergen. Eine Unterscheidung ohne archäometrische Untersuchungen ist schwierig (Handbuch zur Keramikterminologie 2010, 13). Daher wird in dieser Arbeit auch nicht näher differenziert.

189 Farbkarten haben zwar den Vorteil einer standardisierten Farbska-la, die Auswahl eines bestimmten Farbcodes ist aber dennoch eine subjektive Entscheidung. Daher wird hier auf eine Beschreibung mit Farbkarten verzichtet.

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Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

8.1. Gefäßkeramik

Keramikart A (Irdenware)

Sand-steinchengemagert, Oxidationsbrand, schnell gedreht.

Scherbentyp A.1

Magerung: wenige Magerungsanteile (20–30 %), gleichmä-ßige Magerungsverteilung. Korn größe überwiegend mittel bis grob, vereinzelt sehr grob. Die Magerungssortierung ist mittelmäßig. Magerungsform überwiegend kantig, verein-zelt gerundet. Magerungspartikel überwiegend grau-weiß/bräunlich-weiß bis grau, selten dunkelgrau. Häufig Glim-mer (vor allem an der Scherbenoberfläche, im Bruch selte-ner), vermehrt Quarz/Feldspat, vereinzelt rötliche Partikel.

Hart gebrannt; Oberfläche rau bis körnig; Oberfläche außen meist hellorange bis dunkelorange, selten bräun-lich-orange. Bruch dunkelbräunlich-orange bis hellorange, Oberfläche innen meist hellorange bis dunkelorange, selten bräunlich-orange. Öfters haben diese Scherben auf der äu-ßeren oder inneren Oberfläche graue bis schwärzlich-graue Flecken, manchmal sind die Fragmente auf einer der bei-den Seiten durchgehend grau. An solchen Stellen ist auch der Bruch meist zum Teil gräulich verfärbt.

Scherbentyp A.2

Magerung: wenige Magerungsanteile (circa 10 %), gleich-mäßige Magerungsverteilung. Korngröße überwiegend mittel bis grob, vereinzelt sehr grob. Die Magerungssortie-rung ist mittelmäßig. Magerungsform überwiegend kan-tig, vereinzelt gerundet. Magerungspartikel meist gräulich-weiß/bräunlich-weiß, grau oder dunkelgrau, vereinzelt weiß. Häufig Glimmer (vor allem an der Scherbenoberflä-che, im Bruch seltener) vermehrt Quarz/Feldspat, verein-zelt rötliche Partikel.

Hart gebrannt; Oberfläche glatt bis feinrau,190 bei eini-gen Fragmenten sind an vereinzelten Stellen einzelne grö-bere Magerungspartikel spürbar; Oberfläche außen meist hellorange bis bräunlich-orange, selten braun, vereinzelt beige. Bruch meist orange bis bräunlich-orange, vereinzelt beige oder braun. Oberfläche innen hellorange bis bräun-lich-orange, selten braun, vereinzelt beige. Oft haben Frag-mente dieses Typs auf der äußeren oder inneren Oberfläche graue bis schwärzlich-graue Flecken, selten sind sie auf ei-ner der beiden Seiten durchgehend grau. An solchen Stel-len ist auch der Bruch meist zum Teil gräulich verfärbt.

190 Im Handbuch zur Keramikterminologie findet man nur die Be-zeichnung rau (Handbuch zur Keramikterminologie 2010, 15). Auf-grund der mündlichen Empfehlung von Manfred Lehner wurde auch der Begriff „feinrau“ verwendet. Die Oberflächenstruktur liegt nämlich zwischen glatt und rau.

Scherbentyp A.3

Magerung: wenige Magerungsanteile (< 5 %), gleichmä-ßige Magerungsverteilung. Korngröße fein, vereinzelt mittel bis grob. Die Magerungssortierung ist gut. Mage-rungsform kantig. Magerungspartikel weiß-grau, grau, ver-einzelt bräunlich-orange. Häufig Glimmer (vor allem an der Scherbenoberfläche, im Bruch seltener).

Hart gebrannt; Oberfläche glatt; Oberfläche außen beige, Bruch beige, Oberfläche innen beige.

Die im Fundmaterial seltenen Vertreter dieses Typs zeichnen sich zudem durch eine geringe Wandstärke aus.

Keramikart B (Irdenware)

Sand-steinchengemagert, Reduktionsbrand, schnell gedreht.

Scherbentyp B.1

Magerung: viele Magerungsanteile (> 30 %), gleichmäßi-ge Magerungsverteilung. Korngröße überwiegend mittel bis grob, vereinzelt sehr grob. Die Magerungssortierung ist mittelmäßig. Magerungsform kantig. Magerungspartikel überwiegend weiß-grau, grau. Häufig Glimmer (vor allem an der Scherbenoberfläche, im Bruch seltener), vermehrt Quarz/Feldspat.

Hart gebrannt; Oberfläche rau-körnig; Oberfläche au-ßen grau bis dunkelgrau, selten hellgrau, Bruch grau bis schwärzlich-grau, selten hellgraue Stellen, Oberfläche in-nen grau bis dunkelgrau, selten hellgrau.

Scherbentyp B.2

Magerung: viele Magerungsanteile (> 30 %), gleichmäßige Magerungsverteilung. Korngröße mittel bis grob. Die Ma-gerungssortierung ist mittelmäßig. Magerungsform kan-tig. Magerungspartikel überwiegend weiß, grau und hell-braun. Vermehrt Quarz/Feldspat, selten Karbonate, selten Glimmer.

Hart gebrannt; Oberfläche außen rau bis feinrau, in-nen glatt, seifig und löchrig; Oberfläche außen dunkelgrau, Bruch dunkelgrau, Oberfläche innen dunkelgrau.

Scherbentyp B.3

Magerung: wenige Magerungsanteile (circa 10–25 %), gleichmäßige Magerungsverteilung. Korngröße überwie-gend mittel bis grob. Die Magerungssortierung ist mittel-mäßig. Magerungsform kantig. Magerungspartikel über-wiegend weiß-grau bis grau. Häufig Glimmer (vor allem an der Scherbenoberfläche, im Bruch seltener), vermehrt Quarz/Feldspat, vereinzelt rötliche Partikel.

Hart gebrannt; Oberfläche glatt bis feinrau; Oberfläche außen hellgrau bis grau, Bruch hellgrau bis schwärzlich-

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Levente Horvath, Graz

grau, Oberfläche innen hellgrau bis grau. Oft hat die Ober-fläche keine einheitliche graue Färbung, sondern ist un-gleichmäßig, oder zeigt schwärzlich-graue Flecken.

Scherbentyp B.4

Magerung: wenige Magerungsanteile (< 10 %), überwie-gend gleichmäßige Magerungsverteilung. Korngröße fein, vereinzelt mittel bis grob. Die Magerungssortierung ist eher mittelmäßig. Magerungsform kantig. Magerungspartikel weiß-grau bis grau. Vermehrt Quarz/Feldspat, vereinzelt Glimmer.

Hart gebrannt; Oberfläche glatt, und glänzend; Ober-fläche außen grau, Bruch hellgrau, Oberfläche innen grau.

Keramikart C (Irdenware)

Sand-steinchengemagert, Reduktionsbrand mit andersfar-bigem Kern, schnell gedreht.

Scherbentyp C.1

Magerung: wenige Magerungsanteile (> 20–30 %), gleich-mäßige Magerungsverteilung. Korngröße mittel bis grob. Die Magerungssortierung ist mittelmäßig. Magerungsform kantig. Magerungspartikel überwiegend gräulich-weiß, grau, selten bräunlich, vereinzelt weiß. Häufig Glimmer (vor allem an der Scherbenoberfläche, im Bruch seltener), vermehrt Quarz/Feldspat, vereinzelt rötliche Partikel.

Hart gebrannt; Oberfläche rau; Oberfläche außen grau bis dunkelgrau. Bruch außen und innen graue bis schwärz-lich-graue Zone, dazwischen bräunlich-orange bis dunkel-braun. Die Stärke der bräunlichen Zone variiert recht stark. Bei einigen Scherben ist an den äußeren Zonen überhaupt kein gräulicher Bereich vorhanden. Solche Scherben wei-sen in der Regel aber auch keinen durchgehend bräunli-chen Bruch auf, meist haben sie noch einen grauen Kern innerhalb der bräunlichen Zone. Oberfläche innen grau bis dunkelgrau.

Scherbentyp C.2

Magerung: wenige Magerungsanteile (circa 15–25 %), gleichmäßige Magerungsverteilung. Korngröße mittel bis grob. Die Magerungssortierung ist mittelmäßig. Mage-rungsform kantig. Magerungspartikel überwiegend weiß-grau/bräunlich-weiß bis grau. Häufig Glimmer (vor allem an der Scherbenoberfläche, im Bruch seltener), vermehrt Quarz/Feldspat, vereinzelt rötliche Partikel.

Hart gebrannt; Oberfläche glatt bis feinrau; Oberflä-che außen grau bis dunkelgrau, selten hell-bräunlich-grau. Bruch braun bis rötlich-braun, an den Randzonen even-tuell grau bis schwärzlich-grau. Oberfläche innen grau bis dunkelgrau, selten hell-bräunlich-grau.

Keramikart D (Irdenware)

Sand-steinchengemagert, Oxidationsbrand mit Redukti-onskern, schnell gedreht.

Scherbentyp D.1

Magerung: wenige Magerungsanteile (20–30 %), gleich-mäßige Magerungsverteilung. Korngröße mittel bis grob. Die Magerungssortierung ist mittelmäßig. Magerungsform kantig. Magerungspartikel überwiegend weiß-grau bis grau, selten weiß, selten rötliche Partikel. Häufig Glimmer (vor allem an der Scherbenoberfläche, im Bruch seltener), vermehrt Quarz/Feldspat.

Hart gebrannt; Oberfläche rau; Oberfläche außen orange bis bräunlich-orange. Bruch grau bis dunkelbraun. Oberfläche innen orange bis bräunlich-orange.

Scherbentyp D.2

Magerung: wenige Magerungsanteile (circa 10–20 %), gleichmäßige Magerungsverteilung. Korngröße mittel bis grob. Die Magerungssortierung ist mittelmäßig. Mage-rungsform kantig, vereinzelt gerundet. Magerungspartikel überwiegend weiß-grau bis grau. Häufig Glimmer (vor al-lem an der Scherbenoberfläche, im Bruch seltener), ver-mehrt Quarz/Feldspat.

Hart gebrannt; Oberfläche feinrau bis glatt; Oberflä-che außen braun bis braun-grau. Bruch außen und innen hellbraune Stellen, grauer Kern, stellenweise durchgehend graue, braune, braun-graue, orange Stellen. Oberfläche in-nen braun-grau bis bräunlich-orange.

Keramikart E (Irdenware)

Sand-steinchengemagert, Brandführung nicht bestimm-bar,191 schnell gedreht.

Scherbentyp E.1

Magerung: wenige Magerungsanteile (circa 20 %), über-wiegend gleichmäßige Magerungsverteilung. Korngröße überwiegend mittel bis grob. Die Magerungssortierung ist mittelmäßig. Magerungsform überwiegend kantig, ver-mehrt aber auch gerundet. Magerungspartikel weiß-grau bis grau, selten dunkelgrau, vereinzelt bräunlich-orange. Vermehrt Quarz/Feldspat.

191 Vertreter dieser Keramikart sind weiß gebrannt, was möglicherweise durch das im Kaolin im Ton bedingt ist. In diesem Fall wird sowohl bei oxidierender als auch bei reduzierender Brandführung weißliche Keramik erzeugt (Kaltenberger 2009a, 158, 277). Ohne naturwis-senschaftliche Untersuchungen ist die Brandführung bei Vertretern dieser Keramikart nicht bestimmbar.

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Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

Hart gebrannt; Oberfläche feinrau; Oberfläche außen weiß-grau, Bruch weiß-grau, Oberfläche innen weißlich-grau. Manche Fragmente haben außen eine graue bis schwärz-lich-graue Oberfläche, seltener ist die innere Oberfläche grau. Bei solchen Fragmenten ist auch der Bruch auf der Seite, wo der Scherben grau ist, maximal bis circa zur Hälf-te des Bruches grau bis schwärzlich-grau. Einige Fragmente weisen im Bruch auch hellrosa bis hellorange gefärbte Zo-nen auf.

Scherbentyp E.2

Magerung: viele Magerungsanteile (> 30 %), gleichmäßige Magerungsverteilung. Korngröße überwiegend grob, ver-einzelt sehr grob. Die Magerungssortierung ist mittelmäßig. Magerungsform kantig. Magerungspartikel überwiegend grau-weiß, grau, selten dunkelgrau. Häufig Glimmer (vor allem an der Scherbenoberfläche, im Bruch seltener), ver-mehrt Quarz/Feldspat.

Hart gebrannt; Oberfläche feinrau bis rau; Oberfläche außen weiß-grau, stellenweise leicht hellrosa bis helloran-ge verfärbte Flecken, Bruch weiß-grau, Oberfläche innen weiß-grau, stellenweise leicht hellrosa bis hellorange ver-färbte Flecken.

8.2. Bau- und Ofenkeramik

Keramikart BOA­S (Irdenware)

Sand-steinchengemagerte Irdenware, Oxidationsbrand, schnell gedreht. Bei den Vertretern des Scherbentyps BOA-S.1 und BOA-S.2 (Schüsselkacheln) ist die Mündung der Gefäße in eine Form gezogen.

Scherbentyp BOA-S.1

Magerung: wenige Magerungsanteile (circa 10–20 %), gleichmäßige Magerungsverteilung. Korngröße mittel bis grob. Die Magerungssortierung ist mittelmäßig. Mage-rungsform kantig. Magerungspartikel überwiegend grau-weiß und grau, selten dunkelgrau und schwärzlich-grau. Häufig Glimmer (vor allem an der Scherbenoberfläche, im Bruch seltener), vermehrt Quarz/Feldspat.

Hart gebrannt; Oberfläche feinrau bis glatt, an der Oberfläche des Randes oft kleine Risse; Oberfläche au-ßen meist hellorange bis orange, häufig mit Flecken in ver-schiedenen Grau- und Grau-Braun-Tönen (hell bis dun-kel). Bruch meist hellorange bis orange, vermehrt Stellen in verschiedenen Grau- und Grau-Braun-Tönen (hell bis dunkel), gelegentlich ist der Kern des Bruches grau. Ober-fläche innen meist hellorange bis orange, häufig mit Fle-cken in verschiedenen Grau- und Grau-Braun-Tönen (hell bis dunkel).

Scherbentyp BOA-S.3

Magerung: viele Magerungsanteile (> 30 %), gleichmäßige Magerungsverteilung. Korngröße grob, selten mittel, ver-einzelt sehr grob. Die Magerungssortierung ist mittelmäßig. Magerungsform kantig. Magerungspartikel überwiegend weiß-grau und grau selten dunkel grau. Häufig Glimmer (vor allem an der Scherbenoberfläche, im Bruch seltener), vermehrt Quarz/Feldspat.

Hart gebrannt; Oberfläche feinrau bis rau, an der In-nenseite im Mündungsbereich oft besonders löchrig bis rissig, an der Außenseite nur an vereinzelten Stellen löchrig; Oberfläche außen orange, oft mit grauen Flecken. Bruch orange, stellenweise grau. Oberfläche innen orange, oft mit grauen Flecken.

Keramikart BOA­F (Irdenware)

Sand-steinchengemagert, Oxidationsbrand, in eine Form gepresst.

Scherbentyp BOA-F.1

Magerung: viele Magerungsanteile (>30 %), gleichmäßi-ge Magerungsverteilung. Korngröße überwiegend mittel bis grob. Die Magerungssortierung ist mittelmäßig. Mage-rungsform kantig. Magerungspartikel überwiegend weiß-grau bis grau, selten dunkelgrau. Häufig Glimmer (vor allem an der Scherbenoberfläche, im Bruch seltener), ver-mehrt Quarz/Feldspat.

Hart gebrannt; Oberfläche feinrau bis glatt; Oberfläche außen orange, eventuell grau-braune Flecken. Bruch oran-ge, stellenweise grau. Oberfläche innen orange, eventuell grau-braune Flecken.

Keramikart BOB­S (Irdenware)

Sand-steinchengemagert, Reduktionsbrand, schnell ge-dreht, die Mündung der Vertreter dieser Keramikart ist in eine Form gezogen.

Scherbentyp BOB-S.1

Magerung: wenige Magerungsanteile (circa 10 %), gleich-mäßige Magerungsverteilung. Korngröße mittel bis grob. Die Magerungssortierung ist mittelmäßig. Magerungsform kantig. Magerungspartikel überwiegend gräulich-weiß und grau. Häufig Glimmer (vor allem an der Scherbenoberflä-che, im Bruch seltener), vermehrt Quarz/Feldspat.

Hart gebrannt; Oberfläche feinrau; Oberfläche außen hellgrau bis grau. Bruch hellgrau bis grau, Oberfläche in-nen hellgrau bis grau.

48

Levente Horvath, Graz

Keramikart BOB­F (Irdenware)192

Sand-steinchengemagert, Reduktionsbrand, in eine Form gepresst.

Scherbentyp BOB-F.1

Magerung: viele Magerungsanteile (> 30 %), gleichmäßige Magerungsverteilung. Korngröße mittel bis grob. Die Ma-gerungssortierung ist mittelmäßig. Magerungsform kantig. Magerungspartikel überwiegend gräulich-weiß und grau. Häufig Glimmer, vermehrt Quarz/Feldspat.

Hart gebrannt; Oberfläche feinrau bis rau, Oberfläche außen grau. Bruch grau, Oberfläche innen grau.

Keramikart BOC­S (Irdenware)

Sand-steinchengemagert, Reduktionsbrand mit einem an-dersfarbigen Kern, schnell gedreht, die Mündung der Ver-treter dieser Keramikart ist in eine Form gezogen.

Scherbentyp BOC-S.1

Magerung: wenige Magerungsanteile (circa 20–25 %), gleich-mäßige Magerungsverteilung. Korngröße mittel bis grob. Die Magerungssortierung ist mittelmäßig. Magerungsform kantig. Magerungspartikel überwiegend gräulich-weiß und grau. Häufig Glimmer (vor allem an der Scherbenoberflä-che, im Bruch seltener), vermehrt Quarz/Feldspat.

Hart gebrannt; Oberfläche feinrau bis rau, stellenweise kleine Buckel auf der Innenseite; Oberfläche außen grau bis dunkelgrau, Bruch außen und innen graue Zone, brau-ner Kern, Oberfläche innen grau bis dunkelgrau.

Keramikart BOE­S (Irdenware)

Sand-steinchengemagerte Irdenware, Brandführung nicht bestimmbar,193 schnell gedreht, die Mündung der Vertreter dieser Keramikart ist in eine Form gezogen.

Scherbentyp BOE-S.1

Magerung: wenige Magerungsanteile (circa 20 %), gleich-mäßige Magerungsverteilung. Korngröße überwiegend mittel bis grob, vereinzelt sehr grob. Die Magerungssortie-

192 Diese Keramikart lässt sich nicht in mehrere Scherbentypen unter-teilen.

193 Vertreter dieser Keramikart sind weiß gebrannt, was möglicherweise durch das im Kaolin im Ton bedingt ist. In diesem Fall wird sowohl bei oxidierender als auch bei reduzierender Brandführung weißliche Keramik erzeugt Kaltenberger 2009a, 158, 277). Ohne naturwis-senschaftliche Untersuchungen ist die Brandführung bei Vertretern dieser Keramikart nicht bestimmbar.

rung ist mittelmäßig. Magerungsform kantig. Magerungs-bestandteile überwiegend grau-weiß, grau, selten dunkel-grau. Häufig Glimmer (vor allem an der Scherbenober fläche, im Bruch seltener), vermehrt Quarz/Feldspat.

Hart gebrannt; Oberfläche feinrau; Oberfläche außen weiß-grau, stellenweise leicht hellrosa bis hellorange ver-färbte Flecken. Bruch weiß-grau. Oberfläche innen weiß-grau, stellenweise leicht hellrosa bis hellorange verfärbte Flecken.

9. Katalog

Im Rahmen dieses Artikels wird eine Auswahl der Fund-stücke der Burg Salla publiziert. Enthalten sind in dem Ka-talog alle gezeichneten Keramikgefäßfragmente, die wäh-rend der Grabungen des Bundesdenkmalamtes geborgen wurden, von den übrigen Funden wurde eine Auswahl getroffen.

Die Beschreibung der Gefäßkeramik orientiert sich am Handbuch zur Terminologie der mittelalterlichen und neu-zeitlichen Keramik in Österreich.194 Bei den Datierungs-vorschlägen werden auch Vergleiche angeführt, sofern passende gefunden wurden. Der Datierungsvorschlag der restlichen Funde basiert auf den Fundkontexten, allgemei-nen formalen Kriterien und bei keramischen Funden auf der Machart.

Der Katalog und die Tafeln sind nach Fundgruppen ge-gliedert, die weiter nach Fundnummern unterteilt werden.

Im Katalog verwendete Abkürzungen

A. Anfang BDm. BodendurchmesserBF BodenfragmentBr. Bruch DV Datierungsvorschlag erh. erhaltene E EndeFrag. FragmentH HöheH. (in Zusammenhang mit Datierungsvorschlägen) Hälfte max. maximale O. a. Oberfläche außenO. i. Oberfläche innenPs. Passscherben RDm. Randdurchmesser RF Randfragment ST Scherbentyp WF Wandfragment

194 Handbuch zur Keramikterminologie 2010.

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Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

Auflistung der im Katalog vorkommenden Fundnummern und ihrer Fundkontexte

KL 1 „Turm 1“ 195, Waldhumus, Grabung 1993KL 3 „Turm 1“, Schutt, Grabung 1993KL 7 „Turm 1“, SW Turm, südlicher Gewölberaum,

Ausräumen, Grabung 1993KL 8 „Turm 1“, Abtragen im Bereich der verstürzten

Ost-Mauer, Grabung 1993KL 10 Schnitt 1, „Schutt“, Grabung 1994KL 11 Schnitt 1 B, „Schutt“, Grabung 1994KL 12 Schnitt 1 A und B, dunkle, erdige Schicht, Gra-

bung 1994KL 13 Schnitt 1 A und B, auf heller Sandschicht mit

Steinsplitt (eingetreten), Grabung 1994KL 14 Schnitt 1 A und B, aus heller Sandschicht mit

Steinsplitt, Grabung 1994KL 15 Schnitt 1 B, aus heller Sandschicht mit Steinsplitt

neben der Mauer des südöstlichen Turmes, Gra-bung 1994

KL 16 Schnitt 3, SO Turm, 1. Abhub, Grabung 1994KL 18 Schnitt 3, SO Turm, Vertiefen unter Stufe, Gra-

bung 1994KL 19 Schnitt 3, SO Turm, Lehmplanierung der Stufe,

Grabung 1994KL 21 Schnitt 2, Bergfried, Schutt im erreichten Niveau,

Grabung 1993KL 22 Funde aus der Grabungskampagne 2000, wahr-

scheinlich Bergfried196KL 23 Funde aus der Grabungskampagne 2000, Flankie-

rungsturm der Kernburg197KL X Funde ohne einen dokumentierten Fundkontext,

wahrscheinlich aus der Kernburg198

9.1. Gefäßkeramik

KL 1, Deckel

KL 1/43–44, Taf. 1: 2 RF eines Deckels, verstärkter Rand, ST C.2. O. a. grau, Br. außen und innen schwärzlich-graue Zone, brauner Kern, O. i. grau. RDm. circa 16 cm, (erh.) H 1,5 cm. DV: 15./16. Jh. (formal vergleichbar mit Kaltenberger 2003, 187, Taf. 43/C 40).

195 Turm 1 = Objekt 1 (Vorwerk) im Text.196 Diese Fundnummer wurde vom Verfasser hinzugefügt und ist nicht

in der originalen Dokumentation enthalten. In einigen der Fundkör-be lag ein Zettel mit der Aufschrift „Klingenstein 2000, Bergfried“.

197 Diese Fundnummer wurde vom Verfasser hinzugefügt und ist nicht in der originalen Dokumentation enthalten.

198 Auch diese „Fundnummer“ wurde nachträglich vom Verfasser hin-zugefügt. Diese Funde wurden in verschiedenen Kisten ohne Fund-zettel im Waldglasmuseum der Gemeinde Salla aufbewahrt und stammen nach der Aussage von Johann Leitner aus Salla ebenfalls von der Burg. Wahrscheinlich wurden diese Funde während den Wiederaufbauarbeiten und dem Abtragen der Schuttschichten ge-funden. Da im Waldglasmuseum auch Funde von einer Glashütte aufbewahrt werden, ist es nicht mit Sicherheit auszuschließen, dass einige Funde mit der FNr. KL X nicht von der Burg stammen.

KL 3, Töpfe

KL 3/9–10 (Ps.), Taf. 1: 2 RF eines Topfes, ausladender Leistenrand mit umlaufendem Grat, ST A.2. Durchgehend beiges Frag. RDm. 23 cm, (erh.) H 6,8 cm. DV: 15./16. Jh.

KL 8, Töpfe

KL 8/101, Taf. 1: 1 RF eines Topfes, leicht ausladender Kragenrand, ST C.1. O. a. grau, Br. außen und innen rötlich-braue Zone, grau-er Kern, O. i. grau. RDm. circa 17 cm, (erh.) H 2,5 cm.DV: 15./16. Jh. (formal ungefähr vergleichbar mit Kaltenberger 2003, 151 Taf. 25/A405).

KL 8/103, Taf. 1: 1 RF eines Topfes, leicht ausladender, verstärk-ter, aufgestellter Rand, ST A.2. Durchgehend oranges Frag. RDm. circa 21 cm, (erh.) H 2,4 cm.DV: 15./16. Jh. (formal ungefähr vergleichbar mit Hebert und Kraschitzer 2006, 601, Nr. HST 21).

KL 8/104, Taf. 1: 1 RF eines Topfes, ausladender, verstärkter, auf-gestellter Rand, ST C.1. O. a. grau, Br. außen und innen rötlich-braue Zone, grauer Kern, O. i. grau mit schwärzlich-grauen Fle-cken. RDm. 23 cm, (erh.) H 2,3 cm.DV: 15./16. Jh.

KL 8/107, Taf. 1: 1 RF eines Topfes, ausladender, verstärkter, auf-gestellter Rand mit einem umlaufendem verschliffenen Grat, ST C.1. O. a. grau, Br. außen und innen rötlich-braue Zone, grauer Kern, O. i. grau. RDm. circa 20 cm, (erh.) H 2,5 cm.DV: 15./16. Jh.

KL 8/108–111 (KL 8/108–110 Ps.), Taf. 1: 4 RF eines Topfes, leicht ausladender Kragenrand, ST A.2. O. a. bräunlich-orange, mit grau-en, schwärzlich-grauen Flecken, Br. orange, innen stellenwei-se graue Zonen, O. i. bräunlich-orange mit grauen, schwärzlich-grauen Flecken. RDm. 20 cm, (erh.) H 3,5 cm. DV: 15./16. Jh. (formal ungefähr vergleichbar mit Hebert und Kraschitzer 2006, 600, Nr. HST 3).

KL 8/112–113 (Ps.), Taf. 1: 2 RF eines Topfes, leicht ausladender Kragenrand, ST A.2. O. a. bräunlich-orange mit grauen, schwärz-lich-grauen Flecken, Br. orange, stellenweise schwärzlich-grau, O. i. bräunlich-orange mit grauen, schwärzlich-grauen Flecken. RDm. 23 cm, (erh.) H 3 cm. DV: 15./16. Jh. (formal ungefähr vergleichbar mit Kaltenberger 2003, 151, Taf. 25/A405).

KL 8, Krüge/Becher

KL 8/58, Taf. 1: 1 RF eines Gefäßes, eher Krug, vielleicht Becher, leicht ausladender, verstärkter, aufgestellter Rand, ST A.3. Durch-gehend beiges Frag. RDm. circa 8 cm, (erh.) H 2,1 cm.DV: 2. H. 14. Jh. bis 15./16. Jh. (Falls Krug formal vergleichbar mit Scharrer-Liška 2010, 129, Taf.  75, Nr. T1/A32 [2. H. 14. Jh.], falls Becher grob vergleichbar mit Hebert und Kraschit-zer 2006, 602, Nr. HST 40 [16. Jh.]).

KL 8, Deckel

KL 8/105–106 (Ps.), Taf. 2: 2 RF eines Deckels (GF 5), beidsei-tig verstärkter Rand, ST B.3. O. a. grau mit hellgrauen Flecken,

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Levente Horvath, Graz

Br. grau, O. i. grau mit hellgrauen Flecken. RDm. 20 cm, (erh.) H 2,8 cm.DV: 15./16. Jh. (vergleichbar mit Lehner 1993, 211, Abb. 71/23).

KL 8/102, Taf. 2: 1 RF eines Deckel, beidseitig verstärkter Rand, ST B.3. O. a. hellgrau mit grauen Flecken, Br. grau bis hellgrau, O. i. hellgrau mit grauen Flecken. RDm. 18 cm, (erh.) H 3,2 cm.DV: 15./16. Jh. (vergleichbar mit Lehner 1993, 211, Abb. 71/22).

KL 8, Sonstiges

KL 8/93, 97 (Ps.), Taf. 2: 2 WF aus der Schulter- und Halszone ei-nes Gefäßes, wahrscheinlich Topf, mit Rollstempeldekor, ST C.1. O. a. grau, Br. außen und innen rötlich-braue Zone, grauer Kern, O. i. grau.DV: 15./16. Jh. (ungefähr vergleichbar mit Hebert und Kra-schitzer 2006, 602, Nr. 42).

KL 10, Töpfe

KL 10/4, Taf. 2: 1 RF eines Topfes, leicht ausladender Kragenrand mit einem schwachen, verschliffenen umlaufenden Grat, ST A.2. O. a. orange, Br. orange, O. i. orange mit grauen Flecken. RDm. 23 cm, (erh.) H 1,9 cm.DV: 15./16. Jh.

KL 10/6, Taf. 2: 1 RF eines Topfes, Kremprand, ST E.2. O. a. gräu-lich-weiß mit rosa bis hellorangen Stellen, Br. außen rosa bis hel-lorange Zone, sonst gräulich-weiß, O. i. gräulich-weiß. RDm. 19 cm, (erh.) H 3,3 cm.DV: 15. Jh. (Grob vergleichbar mit Heymans und Lehner 2005, 375; Taf. 1/8).

KL 10/8, Taf. 2: 1 RF eines Topfes, ausladender, verstärkter, auf-gestellter Rand, in kurzen Abständen eingedrückt, ST C.1. O. a. dunkelgrau, Br. außen und innen dunkelgraue Zone, brauner Kern, O. i. dunkelgrau. RDm. 16 cm, (erh.) H. 3,2 cm.DV: 15./16. Jh.

KL 10/9, Taf. 2: 1 RF eines Topfes, ausladender, verstärkter, aufge-stellter Rand mit einem verschliffenen umlaufenden Grat, ST C.1. O. a. dunkelgrau mit schwärzlich-grauen Flecken, Br. außen und innen dunkelgraue Zone, brauner Kern, O. i. dunkelgrau. RDm. 21 cm, (erh.) H 3,3 cm.DV: 15./16. Jh.

KL 10/10, Taf. 2: 1 RF eines Topfes, ausladender, verstärkter, auf-gestellter Rand, ST B.1. O. a. dunkelgrau, Br. dunkelgrau bis dun-kelgrau-braun, O. i. dunkelgrau mit schwärzlich-grauen Flecken. RDm. 22 cm, (erh.) H 2,5 cm.DV: 16. Jh. (formal vergleichbar mit Kaltenberger 2009b, 359, Taf. 133/WE-S 35).

KL 10, Krüge

KL 10/7, Taf. 2: 1 RF eines Gefäßes, wahrscheinlich Kruges (GF 2), verstärkter Rand, ST B.1. O. a. hellgrau mit grauen Flecken, Br. außen und innen hellgraue Zone, dunkelgrauer Kern, O. i. hellgrau mit dunkelgrauen Flecken. RDm. circa 9 cm, (erh.) H 3,2 cm. DV: 15./16. Jh. (Formal grob vergleichbar mit Hebert und Kra-schitzer 2006, 602, Nr. HST 38).

KL 10, Schüsseln

KL 10/1, Taf. 2: 1 RF einer Schüssel, beidseitig verstärkter, unter-griffiger Rand, ST A.2. Das Fragment ist stärker gemagert als die meisten Vertreter des Scherbentyps, grobe Magerungsanteile do-minieren. Durchgehend oranges Frag. RDm. wahrscheinlich um die 35 cm, eventuell etwas größer, (erh.) H 4 cm.DV: 15./16. Jh. (Vergleichbar mit Hebert und Kraschitzer 2006, 603, Nr. HST 54).

KL 10, Sonstiges

KL 10/11, Taf. 3: 1 RF eines Gefäßes mit einer Öffnung an der Sei-te (vielleicht Salzfassdeckel), ST A.2. Durchgehend oranges Frag. Das dickwandige Gefäß ist schnell gedreht, an der Seite befand sich eine Öffnung. An die geöffnete Seite ist ein leicht nach außen gebogener, handgeformter Tonlappen angesetzt. An der Außensei-te sind vier horizontale Riefen, sowie drei Wellenlinien zu sehen. DV: 15./16. Jh.

KL 11, Töpfe

KL 11/1, Taf. 3: 1 RF eines Topfes, leicht ausladender Kragenrand, ST A.2 mit einer stellenweise körnigen Oberfläche. O. a. orange, Br. orange, O. i. orange, mit schwärzlich-grauen Flecken. RDm. 19 cm, (erh.) H 2,1 cm. DV: 15./16. Jh. (formal vergleichbar mit Kaltenberger 2003, 151, Taf. 25/A406).

KL  11/3, Taf. 3: 1 RF eines Topfes, leicht ausladender Kragen-rand, wahrscheinlich ST B.3. O. a. grau mit hell-bräunlich-grauen und schwärzlich-grauen Flecken, Br. grau mit schwärzlich-grau-en Stellen, O. i. bräunlich-grau mir schwärzlich-grauen Flecken. RDm. 15 cm, (erh.) H 2,4 cm. DV: 15./16. Jh.

KL  11/4, Taf. 3: 1 RF eines Topfes, ausladender, verstärkter, auf-gestellter Rand mit umlaufenden Grat, ST B.1. O. a. grau, Br. grau, O. i. grau bis hellgrau mit hellbraunen Flecken. Außen an der Schulterzone kaum sichtbare, verschliffene Spuren eines De-kors (?), vielleicht eines Rollstempeldekors. RDm. 23 cm, (erh.) H 4,3 cm.DV: 15./16. Jh.

KL 11/5, Taf. 3: 1 RF eines Topfes, ausladender, verstärkter, aufge-stellter Rand mit umlaufenden Grat, ST B.1. O. a. grau, Br. grau, O. i. grau bis hellgrau mit hellbraunen Flecken. Vielleicht stam-men auch KL  11/4 und KL  12/8–9 vom selben Gefäß. RDm. 23 cm, (erh.) H 4 cm.DV: 15./16. Jh.

KL 12, Töpfe

KL 12/1, Taf. 3: 1 RF eines Topfes, Leistenrand, ST A.2. Durchge-hend oranges Frag. RDm. 13 cm, (erh.) H 1,2 cm.DV: formal 13. bis mindestens 15. Jh. denkbar.

KL 12/2, Taf. 3: 1 RF eines Henkeltopfes, Kragenrand, ST A.2. O. a. orange mit schwärzlich-grauen und beigen Flecken, Br. stellen-weise außen orange Zonen, sonst beige, O. i. bei der Mündung orange, sonst beige. RDm. 11 cm, (erh.) H 6,9 cm. DV: 15./16. Jh.

51

Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

KL  12/4, Taf. 4: 1 RF eines Topfes, Kremprand, ST A.2. O. a. bräunlich-orange, Br. bräunlich-orange, stellenweise schwarz, O. i. bräunlich-orange mit schwarzen Flecken. RDm. nicht mehr be-stimmbar, (erh.) H 1 cm. DV: 16. Jh. (Karl 1997, 388 Taf. 7, 12).

KL 12/5, Taf. 4: 1 RF eines Topfes, Kremprand, ST A.2. O. a. hell-orange, überwiegend mit grau-braunen, schwärzlich-grauen Fle-cken bedeckt, Br. bräunlich-orange, stellenweise grau-braun und schwärzlich-grau, O. i. hell orange bis beige, überwiegend mit grau-braunen, schwärzlich-grauen Flecken bedeckt. Umlaufen-de Rillen in der Schulterzone. RDm. circa 20 cm, (erh.) H 6 cm. DV: 15./16. Jh. (formal ungefähr vergleichbar mit Hebert und Lehner 1995, 324, Taf.  8/115 und Hebert und Kraschitzer 2006, 602, Nr. HST 31).

KL  12/6, Taf. 4: 1 RF eines Topfes, ausladender Kragenrand, ST D.2. O. a. braun-grau, mit grauen Flecken, Br. grau, O. i. braun-grau, mit grauen Flecken. RDm. nicht mehr bestimmbar, (erh.) H 2,3 cm.DV: 15./16. Jh.

KL  12/7, Taf. 4: 1 RF eines Topfes, oder Kruges nicht verstärk-ter ausladender Rand, ST B.3. Durchgehend graues Frag. RDm. 14 cm, (erh.) H 1,9 cm.DV: 15./16. Jh.

KL 12/8–9 (Ps.), Taf. 4: 2 RF eines Topfes, ausladender verstärk-ter, aufgestellter Rand mit umlaufenden Grat, ST B.1. O. a. grau, vereinzelt orange Flecken, Br. grau, vereinzelt an den Randzonen orange, O. i. grau, vereinzelt orange Flecken. An der Schulterzo-ne vielleicht Spuren eines Rollstempeldekors (sehr kleiner Aus-schnitt). RDm. 22 cm, (erh.) H 4,6 cm.DV: 15./16. Jh.

KL 12/12, Taf. 4: 1 RF eines Topfes, ausladender Kragenrand, ST B.3. O. a. hellgrau, mit grauen und schwarzen Flecken, Br. hell-grau, stellenweise dunkelgrau, O. i. außen hellgrau, mit grauen und schwarzen Flecken. RDm. 19 cm, (erh.) H 4,1 cm.DV: 15./16. Jh.

KL 12, Krüge

KL 12/3, Taf. 4: 1 RF eines Gefäßes, wahrscheinlich eines Kruges, verstärkter Rand, ST D.1. O. a. orange, Br. grau, O. i. orange. RDm. etwa 10 cm, (erh.) H 4,4 cm.DV: spätes 14./15. Jh. (formal grob vergleichbar mit Kaltenber-ger 2009b, 301, Taf. 104/SC 25).

KL 12/11, Taf. 4: 1 RF eines Gefäßes, wahrscheinlich eines Kru-ges, leicht ausladender, verstärkter, aufgestellter Rand, ST B.1. O. a. hellgrau, Br. dunkelgrau, stellenweise außen und innen hellgrau Zone, O. i. hellgrau bis grau. RDm. circa 12 cm, (erh.) H 2,9 cm. DV: 15./16. Jh. (Formal nur sehr grob vergleichbar mit Lehner 1993, 210, Abb. 71/15, 17).

KL 12, Schüsseln

KL 12/13, Taf. 4: 1 RF, wahrscheinlich einer Schüssel, Kremprand mit umlaufender Kehlung auf der Innenseite. ST C.2. O. a. grau, Br. außen und innen dünne grau Zone, bräunlich-oranger Kern, O. i. grau. RDm. 24 cm, (erh.) H 1,6 cm.DV: 15./16. Jh. (formal vergleichbar mit Hebert und Kraschit-zer 2006, 603, Nr. HST 54).

KL 12, Sonstiges

KL  12/103, Taf. 4: 1 WF eines Gefäßes mit Rollstempeldekor, wahrscheinlich Topf, ST C.2. O. a. grau, hell-grau-braun, dunkel-grau fleckig, Br. braun, O. i. grau, dunkelgrau fleckig. DV: Ende 14.–16. Jh. (Kluttig-Altmann 2006, 188, Abb. 114/27).

KL 13, Töpfe

KL 13/1–2 (Ps.), Taf. 5: 1 RF und WF mit umlaufenden Rillen ei-nes Topfes (GF 1), ausladender Kragenrand, ST A.2. O. a. bräun-lich-hellorange, mit schwarzen Flecken, Br. bräunlich-helloran-ge, stellenweise schwarz, O. i. bräunlich-hellorange mit schwarzen Flecken. RDm. 17 cm, (erh.) H 7,7 cm.DV: 15./16. (formal ungefähr vergleichbar mit Kaltenberger 2003, 151, Taf.  25/A405 und Hebert und Kraschitzer 2006, 601, Nr. HST 28).

KL  13/3, Taf. 5: 1 RF eines Topfes, ausladender Kragenrand, ST A.2. O. a. hellorange mit grauen Flecken, Br. hellorange, stellen-weise braungraue, dunkelgraue Stellen, O. i. hellbraun, braun-grau, dunkelgrau fleckig. RDm. 19 cm, (erh.) H 2 cm.DV: 16. Jh. (vergleichbar mit Heymans und Lehner 2005, 379, Taf. 2/21).

KL 13/4–5 (Ps.), Taf. 5: 2 RF eines Topfes, ausladender Kragen-rand, nur sehr leicht unterschnitten, ST A.2. O. a. bräunlich-oran-ge, Großteils mit schwarzen Flecken bedeckt, Br. bräunlich-oran-ge, großteils schwarz, O. i. grau-braun, großteils mit schwarzen Flecken bedeckt. RDm. 18 cm, (erh.) H 3,2 cm.DV: spätes 14. Jh., eher 15./16. Jh. (formal liegt der Rand zwi-schen Hebert und Lehner 1995, 319, Taf. 3/35 und Gutjahr und Roscher 2002, 731, Abb. 739).

KL 13/6, Taf. 5: 1 RF eines Topfes, ausladender Kragenrand, nur sehr leicht unterschnitten, ST A.2. O. a. hellbräunlich-orange, Br. hellbräunlich-orange, innen stellenweise schwärzlich-grau, O. i. hellbräunlich-orange, mit schwärzlich-grauen Flecken. RDm. cir-ca 16 cm, (erh.) H 1,7 cm.DV: 14. Jh. formal möglich, eher 15./16. Jh. (formal liegt der Rand zwischen Hebert und Lehner 1995, 319 Taf. 3, 35, Gutjahr und Roscher 2002, 731, Abb. 739 und Hebert und Kraschitzer 2006, 601, Nr. HST 28).

KL 14, Töpfe

KL 14/1–2 (Ps.), Taf. 5: 2 RF eines Topfes, Kremprand, ST A.2. O. a. orange mit schwarzen Flecken, Br. orange, stellenweise schwarz, O. i. orange mit schwärzlich-grauen Flecken. RDm. 18 cm, (erh.) H 3,5 cm.DV: 14. Jh./eher 15. Jh. (vergleichbar mit Scharrer-Liška und Scherrer 2010, Taf. 9, RHP89/30/A4 [14. Jh.!]).

KL 14/3–4 (Ps.), Taf. 5: 2 RF eines Topfes, Kremprand, ST A.2. O. a. orange, Br. orange, O. i. orange mit schwärzlich-grauen Flecken. Wahrscheinlich dasselbe Gefäß wie KL 11/2, obwohl es keine ge-meinsame Bruchstelle gibt! RDm. 18 cm, (erh.) H 2,6 cm. DV: 16. Jh. (ungefähr vergleichbar mit Karl 1997, 388, Taf. 7/12).

KL 14/5, Taf. 5: 1 RF eines Topfes, ausladender Kragenrand, ST A.2. O. a. orange mit dunkelgrauen Flecken, Br. überwiegend dunkelgrau, stellenweise orange, O. i. stellenweise bräunlich-oran-ge, überwiegend dunkel-, schwärzlich-grau fleckig. RDm. 17 cm, (erh.) H 4 cm.

52

Levente Horvath, Graz

DV: 14. Jh. formal möglich, eher 15. Jh. (formal vergleichbar mit Gutjahr und Roscher 2002, 731, Abb. 740).

KL 14/6, Taf. 5: 1 RF eines Topfes, ausladender Kragenrand, wahr-scheinlich ST A.2. O. a. hellgräulich-braun, schwärzlich-grau fle-ckig, Br. hellgräulich-braun, stellenweise schwärzlich-grau, O. i. hell-bräunlich-grau, schwärzlich-grau fleckig. RDm. circa 22 cm, (erh.) H 2,3 cm.DV: 14. Jh. formal möglich, eher 15. Jh. (formal Ähnlichkeiten zu Lehner 2004b, 656, Taf. 10/9 [13./14. Jh.!], aber auch zu Gut-jahr und Roscher 2002, 731, Abb. 740).

KL  14/7, Taf. 5: 1 RF eines Topfes, ausladender Kragenrand, ST B.3. O. a. grau, Br. grau, innen schwarze Zone, O. i. schwärzlich-grau. RDm. 20 cm, (erh.) H 2,2cm.DV: eher 15. Jh., eventuell 16. Jh. (formal liegt der Rand zwischen Lehner 1993, 208, Abb.  71/1 und Hebert und Kraschitzer 2006, 600, Nr. HST 6).

KL 14/50, Taf. 6: 1 RF eines Topfes, ausladender Kragenrand, ST A.2. O. a. orange mit schwärzlich-grauen Flecken, Br. orange, stel-lenweise schwärzlich-grau, O. i. orange. RDm. 19  cm, (erh.) H 3,1 cm. DV: 15./16. Jh. (formal ungefähr vergleichbar mit Lehner 1993, 208, Abb.71/2).

KL 14, Sonstiges

KL 14/8–9 (Ps.), Taf. 6: 2 WF mit Rollstempeldekor, ST B.3. O. a. grau-schwarz fleckig, Br. grau, O. i. grau.DV: 15. Jh. (Vergleichbar mit Lehner 2005, 616, Abb. 359).

KL 15, Töpfe

KL 15/1–6 (Ps.), Taf. 6: 7–8 (Ps.), 5 RF und 3 WF eines Henkel-topfes, ausladender Kragenrand, ST A.1. O. a. orange mit schwarzen Flecken, Br. orange, stellenweise etwas gräulich, O. i. orange. Die O. a. ist eher feinrau (vergleichbar mit ST A.2), die Innenseite ist aber rau. KL 11/53 und KL 12/102 stammen wohl vom selben Gefäß, keine gemeinsame Bruchstelle. RDm. 12,2 cm, (erh.) H 4,7 cm. DV: 15./16. Jh.

KL 16, Töpfe

KL 16/1, Taf. 6: 1 RF eines Topfes, Kremprand, ST A.2. Durchge-hend oranges Frag. RDm. 21 cm, (erh.) H 1,4 cm.DV: 16. Jh. (vergleichbar mit Karl 1997, 388, Taf. 7/12).

KL 16/2, Taf. 6: 1 RF eines Topfes, Kremprand, ST A.2. O. a. hell-bräunlich-orange, Br. orange, O. i. hellbräunlich-orange. RDm. 17 cm, (erh.) H 0,9 cm. DV: 15. Jh. (vom Rand kaum etwas erhalten, formal aber ungefähr vergleichbar mit Kaltenberger 2003, 123, Taf. 11/A188).

KL 16/3, Taf. 6: 1 RF eines Topfes, Kremprand, ST E.1. O. a. weiß-grau, Br. weiß-grau, stellenweise grauer Kern, oder rot-orange Verfärbung, O. i. weiß-grau. RDm. 21 cm, (erh.) H 2,9 cm.DV: 15./16. Jh. (ungefähr vergleichbar mit Hebert und Kra-schitzer 2006, 602, Nr. HST 30).

KL 16/6, KL 20?199, Taf. 6: 2 RF eines Topfes, Kremprand, ST D.2. O. i. stellenweise körnig, sonst feinrau. O. a. braungrau-, braun-, grau-fleckig, Br. stellenweise innen und außen hellbraune Zone, grauer Kern, stellenweise außen dunkelgrau, innen hell-bräun-lich-orange, stellenweise braun-grau, O. i. stellenweise bräun-lich-orange, stellenweise braun-grau. Eines der beiden Fragmente (KL 20?) hat ein Loch in der Wandung. Nach Aussage von Man-fred Lehner handelt es sich dabei um ein rezentes Loch, das nach der Auffindung gebohrt wurde, um das Fragment für eine Ausstel-lung an einer Wand anzubringen. RDm. 19 cm, (erh.) H 5,1 cm.DV: 15./16. Jh.

KL 16, Krüge und Becher

KL 16/4, Taf. 6: 1 RF eines (wahrscheinlich) Kruges, umgeboge-ner Rand, ST B.1. O. a. grau mit schwarzen Flecken, Br. grau, O. i. grau mit schwarzen Flecken. RDm. 13 cm, (erh.) H 2 cm.DV: 15./16. Jh. (Formal grob vergleichbar mit Lehner 1993, 210, Abb. 71/15, 17).

KL  16/5, Taf. 6: 1 RF eines Gefäßes, möglicherweise Bechers, verstärkter Rand mit abgerun detem Randscheitel, ST E.2. O. a. weißgrau, stellenweise mit hellbrauner Färbung und grauen Fle-cken, Br. weißgrau bis hellgrau, stellenweise orange-rosa, innen dünne orange Zone, O. i. hell-bräunlich-orange-, braungrau-, weiß-grau-fleckig. Auf der Außenseite Reste einer Wellenlinie. RDm. 9 cm, (erh.) H 3,9 cm.DV: 14./15. Jh. (formal grob vergleichbar mit Lehner 2004a, 143–144, Taf. 9/3 [14. Jh.!]).

KL 19, Töpfe

KL 19/29, 34, Taf. 7: 2 RF eines Topfes, Kremprand, ST B.1. O. a. grau-, hellgrau-, schwärzlich-grau-, bräunlich-orange-fleckig, Br. grau, stellenweise dunkelgrau, O. i. bräunlich-orange mit schwärz-lich-grauen Flecken. Am Hals umlaufender, circa 0,1 cm breiter rostbrauner Abdruck, möglicherweise von einem Metallring. An der Schulter umlaufende Rillen. RDm. 21 cm, (erh.) H 7,8 cm.DV: 15./16. Jh.

KL 19/33, Taf. 7: 1 RF eines Topfes, ausladender Kragenrand, ST B.3 oder A.2. O. a. dunkelgrau-, braun-fleckig, Br. überwiegend dunkelgrau, stellenweise braun, O. i. grau- dunkelgrau-fleckig. RDm. 20 cm, (erh.) H 1,9 cm.DV: 14./15. Jh. (formal ungefähr vergleichbar mit Heymans und Lehner 2005, 381, Taf. 4/41 [14. Jh.!]).

KL 19/35, Taf. 7: 1 RF eines Topfes, Kragenrand, nur sehr leicht unterschnitten, ST E.1, allerdings in der Magerung häufig Glim-mer (vor allem an der Scherbenoberfläche, im Bruch seltener). Frag. durchgehend weiß-grau. RDm. 12,6 cm, (erh.) H 6,3 cm.DV: spätes 14./frühes 15. Jh.

KL 19, Krüge

KL 19/31, Taf. 7: 1 RF wahrscheinlich eines Kruges, Kragenrand, ST A.1. Frag. durchgehend orange. RDm. 16 cm, (erh.) H 7,2 cm.DV: 15./16. Jh.

199 Funde aus KL 20 stammen eigentlich aus dem Bergfried, die Zuord-nung ist hier aber unsicher.

53

Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

KL 19, Sonstiges

KL 19/32, Taf. 7: 1 RF eines Gefäßes, nicht verstärkter, S-förmi-ger Rand, ST A.1. Frag. durchgehend orange. RDm. 19 cm, (erh.) H 1,7 cm.DV: 15./16. Jh.

KL 21, Töpfe

KL 21/2, Taf. 8: 1 RF eines Topfes, ausladender, verstärkter, aufge-stellter Rand mit umlaufenden Grat, ST C.1. O. a. grau, Br. orange mit grauem Kern, O. i. grau. RDm. 22 cm, (erh.) H 3,2 cm.DV:15./16. Jh.

KL 21/1, Taf. 8: 1 RF eines Topfes, Kremprand, ST E.1. O. a. weiß-grau, grau-braun-fleckig, Br. weiß-grau, O. i. weiß-grau. RDm. 27 cm, (erh.) H 3,8 cm.DV: 15./16. Jh. (vergleichbar mit Hebert und Kraschitzer 2006, 602, Nr. HST 30).

KL 21/3–5 (Ps.), Taf. 8: 1 RF eines Topfes, ausladender, verstärkter, aufgestellter Rand mit umlaufendem Grat und 2 WF mit Rollstem-peldekor auf der Schulterzone, ST C.1. O. a. grau mit hellbräunlich-orangen Flecken und stellenweise einem weißen Belag, Br. orange mit grauem Kern, O. i. grau. RDm. 21 cm, (erh.) H 6,2 cm.DV: 15./16. Jh.

KL  21/6, Taf. 8, 1 RF eines Topfes, verstärkter, ausladender auf-gestellter Rand mit Einkehlung auf der Innenseite, ST C.1. O. a. grau, Br. bräunlich-orange, O. i. grau. RDm. 15  cm, (erh.) H 2,2 cm.DV: Ende 15./16. Jh. (Formal vergleichbar mit Hebert und Leh-ner 1995, 320, Taf. 4/88).

KL 22, Töpfe

KL 22/3, 11 (Ps.), Taf. 8: 2 RF eines Topfes, verstärkter, aufgestell-ter Rand mit umlaufendem Grat, ST C.1. O. a. grau, Br. außen und innen bräunlich-rote Zone, grauer Kern, O. i. grau. RDm. 21 cm, (erh.) H 3,2 cm. DV: eher 15., vielleicht 16. Jh.

KL 22/4, Taf. 8: 2 RF eines Topfes, leicht ausladender Kragenrand, ST B.3. Frag. durchgehend grau. RDm. 17,2 cm, (erh.) H 3,7 cm.DV: 14., eher 15. Jh. (ungefähr vergleichbar mit Heymans und Lehner 2005, 381, Taf. 4/41 [14. Jh.!].

KL 22/7, Taf. 8: 1 RF eines Topfes, verstärkter, aufgestellter Rand, ST B.2. O. a. dunkelgrau, Br. schwärzlich-grau, O. i. dunkelgrau. RDm. 21,4 cm, (erh.) H 4,1 cm. DV: Ende 15./16. Jh. (vergleichbar mit Hebert und Lehner 1995, 320, Taf. 4/140).

KL 22/10, Taf. 8: 1 RF eines Topfes, verstärkter, aufgestellter Rand, ST B.1. O. a. grau, Br. dunkelgrau, O. i. grau. RDm. 17 cm, (erh.) H 2,2 cm.DV: 15./16. Jh. (ungefähr vergleichbar mit Hebert und Kra-schitzer 2006, 601, Nr. HST 21).

KL 22/363, Taf. 9: 1 RF eines Topfes, Kremprand, ST E.1. O. a. weiß-grau mit schwärzlich-grauen Flecken, Br. weiß-grau, O. i. weiß-grau mit schwärzlich-grauen Flecken, außen am Randbe-reich grüne Glasurflecken. RDm. 22 cm, (erh.) H 3,5 cm.

DV: 15./16. Jh. (ungefähr vergleichbar mit Lehner 2003a, 790, Abb. 1078/26).

KL 22/364, Taf. 9: 1 RF eines Topfes, Kremprand, ST E.1. O. a. weiß-grau mit schwärzlich-grauen Flecken, Br. weiß-grau, O. i. weiß-grau mit schwärzlich-grauen Flecken. RDm. 20 cm, (erh.) H 5,6 cm.DV: 15./16. Jh. (ungefähr vergleichbar mit Lehner 2003a, 790, Abb. 1078/26).

KL 22/366, Taf. 9: 1 RF eines Topfes, Kremprand, horizontal um-laufende Rillen an der Schulterzone, ST A.2. Frag. durchgehend orange. RDm. 22 cm, (erh.) H 5,2 cm.DV: 15. Jh. (formal vergleichbar mit Kaltenberger 2003, 113, Taf. 6/A113).

KL  22/367, Taf. 9: 1 RF eines Topfes, oder einer Schüssel, aus-ladender Kragenrand, ST A.2. Frag. durchgehend orange. RDm. circa 50 cm, (erh.) H 2,2 cm.DV: 15./16. Jh. (formal grob vergleichbar mit Hebert und Kra-schitzer 2006, 603, Nr. HST 53).

KL 22/368, Taf. 9: 2 RF eines Topfes, ausladender Kragenrand, ST A.2. Frag. durchgehend orange. RDm. circa 27 cm, (erh.) H 2,2 cm.DV: 15. Jh. (formal vergleichbar mit Kaltenberger 2009b, 259, Taf. 82/EN-H 30).

KL  22/370, Taf. 9: 1 RF eines Topfes, ausladender Kragenrand, sehr flache horizontal umlaufende Rillen an der Schulterzone, ST A.2. O. a. hellorange mit schwärzlich-grauen Flecken, Br. hello-range, teilweise schwärzlich-grau, O. i. hellorange mit schwärz-lich-grauen Flecken. RDm. 21 cm, (erh.) H 7,3 cm.DV: 15. Jh. (formal vergleichbar mit Kaltenberger 2009b, 259, Taf. 83/EN-H 30).

KL 22/371, Taf. 9: 1 RF eines Topfes, ausladender Leistenrand, ST A.2. O. a. hellbräunlich-orange mit schwärzlich-grauen Flecken, Br. hellbräunlich-orange, stellenweise schwärzlich-grau, O. i. hell-bräunlich-orange mit schwärzlich-grauen Flecken. RDm. circa 20 cm, (erh.) H 1,3 cm.DV: 15./16. Jh. (formal grobe Ähnlichkeiten zu Hebert und Kraschitzer 2006, 601, Nr. HST 26, sowie Kraschitzer und Mandl 2009, 61, Taf. 5, Kat.Nr. 18/SE 3).

KL 22/373, Taf. 9: 1 RF eines Topfes, leicht ausladender Kragenrand, ST B.3. Frag. durchgehend hellgrau. RDm. circa 20 cm, (erh.) H 1,5 cm.DV: 14., eher 15. Jh. (vergleichbar mit Gutjahr und Roscher 2002, 731, Abb. 739, vom Rand ist aber kaum etwas erhalten).

KL 22/374–375 (Ps.), Taf. 9: 2 RF eines Topfes, ausladender Kra-genrand, ST A.2. O. a. hellbraun mit schwärzlich-grauen Flecken, Br. hellbraun, O. i. hellbraun mit schwärzlich-grauen Flecken. RDm. 17 cm, (erh.) H 2,2 cm.DV: 15./16. Jh. (formal grob vergleichbar mit Hebert und Kra-schitzer 2006, 600, Nr. HST 4).

KL  22/376, Taf. 10: 1 RF eines Topfes, ausladender Kragenrand, ST A.2. Frag. durchgehend orange. RDm. 11 cm, (erh.) H 1,4 cm. DV: 15./16. Jh. (ungefähr vergleichbar mit Kraschitzer und Mandl 2009 Taf. 7, DN 16).

KL 22/377, Taf. 10: 1 RF eines Topfes, oder einer Schüssel, aus-ladender Kragenrand, ST A.2. Frag. durchgehend orange. RDm. mindestens 30 cm, (erh.) H 1,4 cm.DV: 15./16. Jh. (Randform vergleichbar mit Kaltenberger 2009b, 259, Taf. 83/EN-H 30, für Schüssel mit Kragenrand sie-he Karl 1997, 388, Taf. 7/13 [formal weniger gut vergleichbar]).

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Levente Horvath, Graz

KL 22/378–379 (Ps.), Taf. 10: 2 RF eines Topfes, ausladender Kra-genrand, ST A.2. O. a. hellorange mit schwärzlich-grauen Flecken, Br. hellorange, O. i. hellorange mit schwärzlich-grauen Flecken. RDm. 20 cm, (erh.) H 2,9 cm. DV: spätes 14. Jh., eher 15. Jh. (vergleichbar mit Gutjahr und Roscher 2002, 731, Abb. 739).

KL 22/380–381, Taf. 10: 2 RF eines Topfes, schwach untergriffiger Kremprand, ST wie E.2. O. a. allerdings überwiegend hellorange, nur stellenweise weiß-grau, Br. überwiegend hellorange, nur stel-lenweise weiß-grau, O. i. überwiegend hellorange, nur stellenwei-se weiß-grau. RDm. circa 23 cm, (erh.) H 2,1 cm. DV: 15. Jh. (formal ungefähr vergleichbar mit Lehner 1993, 209, Abb. 71/11).

KL  22/382, Taf. 10: 1 RF eines Topfes, verstärkter, aufgestell-ter Rand mit leichter Innenkehlung, ST B.1. O. a. hellgrau, Br. schwärzlich-grau, O. i. hellgrau, mit grauen, orangen Flecken. RDm. circa 16 cm, (erh.) H 2,2 cm.DV: 16. Jh. (formal ungefähr vergleichbar mit Heymans und Leh-ner 2005, 379, Taf. 2/21).

KL 22/386–391, Taf. 10: 6 RF eines Topfes, Kremprand, ST C.1. O. a. grau, Br. außen und innen bräunlich-orange Zone, grauer Kern, O. i. grau. RDm. 15 cm, (erh.) H 6 cm.DV: 15. Jh. (grob vergleichbar mit Kaltenberger 2003, 111, Taf. 5/A87).

KL 22, Krüge und Becher

KL  22/2, Taf. 10: 1 RF eines Bechers, verstärkter, aufgestellter Rand, außen an der Wandung Rollstempeldekor (hochgestellte, annähernd langrechteckige Eindrücke), ST B.3. Frag. durchge-hend grau. RDm. 10,8 cm, (erh.) H 6,2 cm.DV: 2. H. 15. /16. Jh. (vergleichbar mit Hebert und Kraschitzer 2006, 602, Nr. HST 40).

KL 22/369, Taf. 10: 1 RF eines Kruges oder Bechers, verstärkter, aufgestellter Rand, ST A.2. Frag. durchgehend hellorange. RDm. circa 7 cm, (erh.) H 3,3 cm. DV: 2. H. 14. Jh. bis 15./16. Jh. (falls Krug formal vergleichbar mit Scharrer-Liška 2010, 129, Taf.  75, Nr. T1/A32 [2. H. 14. Jh.], falls Becher formal grob vergleichbar mit Hebert und Kra-schitzer 2006, 602, Nr. HST 40 [16. Jh.]).

KL 22, Schüsseln/Deckel

KL 22/1, 6, Taf. 10: 2 RF einer Schüssel, Rollrand, ST A.2. Frag. durchgehend orange, innen und außen am Rand olivgrüne Gla-sur. RDm. 32 cm, (erh.) H 4,9 cm.DV: frühestens 15./16. Jh.

KL  22/9, Taf. 10: 1 RF einer Schüssel, Wulstrand, ST A.2. Frag. durchgehend orange, innen und außen am Rand olivgrüne Gla-sur. RDm. 23 cm, (erh.) H 4,1 cm.DV: neuzeitlich (formal grob vergleichbar mit Glöckner 2000, 763, Abb. 1095).

KL 22/15–16, Taf. 11: 2 RF einer Schüssel, außen verstärkter Rand (Ansätze eines Sichelrandes), ST A.2. Frag. durchgehend orange, innen und außen am Rand olivgrüne Glasur. RDm. 36 cm, (erh.) H 5,1 cm.DV: neuzeitlich (formal grob vergleichbar mit Glöckner 2000, 763, Abb. 1109).

KL 22/57–58, Taf. 11: 349–354 (57, 354, sowie 58, 349–353 Ps.), 8 RF einer Schüssel, schwach ausgeprägter Sichelrand, ST A.2. Frag. durchgehend orange, innen und außen am Rand und teilweise an der Wandung olivgrüne Glasur. RDm. 35 cm, (erh.) H 6,4 cm.DV: neuzeitlich (formal grob vergleichbar mit Glöckner 2000, 763, Abb. 1109).

KL 22/98, Taf. 11: 1 RF einer Schüssel, verstärkter Rand, ST A.2 (Magerung aber etwas gröber). Frag. durchgehend orange. RDm. mindestens 60 cm. (erh.) H 5,9 cm.DV: 14., eher 15. Jh. (Formal ungefähr vergleichbar mit Kalten-berger 2003, 211, Taf. 55/E61).

KL  22/99–100, Taf. 11: 2 RF einer Schüssel, außen verstärkter Rand, ST A.2. Frag. durchgehend orange, innen und außen am Rand olivgrüne Glasur. RDm. 30 cm, (erh.) H 2,3 cm.DV: neuzeitlich (formal ungefähr vergleichbar mit Glöckner 2000, 763, Abb. 1109).

KL 22/365, Taf. 11: 1 RF einer Deckels oder einer Schüssel, ST A.2. Frag. durchgehend orange. RDm. circa 17 cm, (erh.) H 2 cm. DV: 15./16. (falls Deckel ungefähr vergleichbar mit Kaltenber-ger 2003, Nr. C32, falls Schüssel ungefähr vergleichbar mit Leh-ner 1993, 211, Abb. 71/19).

KL 22/372, Taf. 11: 1 RF einer Schüssel mit ausladender Fahne, oder eines Tellers (GF 5), beidseitig verstärkter Rand, ST A.2. O. a. hellorange, Br. innen graue Zone, sonst bräunlich-orange, O. i. hellgräulich-braun. RDm. circa 23 cm, (erh.) H 1,5 cm.DV: 16. Jh. (falls Schüssel formal grob vergleichbar mit Kalten-berger 2009b, 377, Taf. 142/L-U 37, falls Teller formal ungefähr vergleichbar mit Krauss u. a. 2003, 293, Taf. 2/1).

KL 22, Sonstiges

KL 22/13, Taf.  11: 1 WF eines Gefäßes, wahrscheinlich Topf, ST B.3. Frag. durchgehend grau, an der Außenseite ein Rollstem-peldekor, bestehend aus Reihen von hochgestellten, annähernd rechteckigen Eindrücken. (Erh). H 3,6 cm.DV: 15./16. Jh.

KL 22/14, Taf.  11: 1 WF eines Gefäßes, wahrscheinlich Topf, ST B.3. Frag. durchgehend grau, an der Außenseite ein Rollstempel-dekor, bestehend aus zwei (erhaltenen) Reihen von hochgestell-ten, annähernd rechteckigen Eindrücken. (Erh.) H 3 cm. DV: 15./16. Jh. (ungefähr vergleichbar mit Hebert und Kra-schitzer 2006, 602, HST 42).

KL 22/383, Taf. 11: 1 WF eines Gefäßes, wahrscheinlich Bechers, ST B.4. durchgehend grau, an der Außenseite senkrechte Gruppen von annähernd rechteckigen Stempelgruppen. (Erh.) H 2,9 cm.DV: 15./16. Jh.

KL 22/384, Taf. 11: 1 WF eines Gefäßes, wahrscheinlich Topf, ST B.3. Frag. durchgehend grau, an der Außenseite ein Rollstem-peldekor, bestehend aus Reihen von hochgestellten, annähernd rechteckigen Eindrücken, eine Doppelreihe wird von einer Gruppe aus gegenüber gestellten Dreiecken unterbrochen. (Erh.) H 1,8 cm.DV: spätes 15./frühes 16. Jh. (Ähnliches Muster bei Hebert und Kraschitzer 2006, 602, HST 41, siehe auch Kluttig-Altmann 2006, 189, Abb. 115/211, Abb. 132).

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Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

KL 23, Töpfe

KL 23/1, Taf. 12: 1 RF eines Topfes, verstärkter, aufgestellter Rand, in kurzen Abständen eingedrückt, ST A.2. Frag. durchgehend hell-bräunlich-orange. RDm. 17 cm, (erh.) H 2,3 cm.DV: 2. H. 15./16. Jh. (Formale Ähnlichkeit zu Hebert und Leh-ner 1995, 321, Taf. 5/26).

KL 23/2, Taf. 12: 1 RF eines Topfes, ausladender Kragenrand, ST A.2. O. a. hellorange mit schwärzlich-grauen Flecken, Br. orange, teilweise schwärzlich-grau, O. i. hellorange mit schwärzlich-grau-en Flecken. RDm. 12,2 cm, (erh.) H 2,2 cm.DV: formal auch 14. Jh. denkbar, eher 15. Jh. (formal ungefähr ver-gleichbar mit Gutjahr und Roscher 2002, 731, Abb. 739).

KL 23/3, Taf. 12: 1 RF eines Topfes, ausladender Kragenrand, ST A.2. O. a. hellbraun mit schwärzlich-grauen Flecken, Br. orange, teilweise schwärzlich-grau, O. i. hellbraun mit schwärzlich-grauen Flecken. RDm. 20 cm, (erh.) H 2,1 cm.DV: 15./16. Jh. (formal ungefähr vergleichbar mit Hebert und Kraschitzer 2006, 600, Nr. HST 3).

9.2. Ofenkeramik

KL 3

KL 3/42, Taf.  12: 1 RF einer Schüsselkachel, ST BOA-S.1. Ur-sprüngliche Seitenlänge des Randes wahrscheinlich mindestens 19–20 cm (Vergleich mit Schüsselkachel aus Salla bei Karl 1996, 171, Taf. 2/1).DV: 15. Jh. (Karl 1996, 165).

KL 10

KL  10/26, Taf.  12: 1 RF einer Kachel, vielleicht Schüsselkachel, verstärkter Rand, ST BOC-S.1. Ursp. Seitenlänge unbekannt, (erh.) H 4,5 cm. DV: 15. Jh.

KL 10/74, Taf. 12: 1 BF eines Kachelrumpfes, ST BOA-S.1. BDm. circa 14 cm, (erh.) H 5, 3cm.DV: 15. Jh.

KL 10/76, Taf. 13: 1 BF eines Kachelrumpfes, ST BOA-S.1. BDm. 14 cm, (erh.) H 3,7 cm.DV: 15. Jh. (siehe oben „Schüsselkacheln“).

KL 12

KL 12/101, Taf. 13: 1 RF einer Blattkachel. Scherbentyp BOA-F.1. Auf der Außenseite weißer Überzug. Am Fragment ist noch ein Ornamentband mit einem pflanzlichen Rankenmotiv erkennbar.DV: 15. Jh.

KL 16

KL 16/52, Taf. 13: 1 RF einer Kachel, wahrscheinlich Schüsselka-chel, BOA-S.1 mit grauem Kern im Bruch. Auffallend sind vier sehr grobe Quarz-/Feldspat-Magerungspartikel (Dm circa 0,3–0,5 cm). Die Mündung ist ganz leicht gebogen. DV: 15. Jh.

KL 19

KL 19/9, Taf. 13: 1 BF eines Kachelrumpfes, ST BOA-S.1. BDm. 14 cm, (erh.) H 3,2 cm.DV: 15. Jh.

KL X

KL X/230–231 (Ps.), Taf. 13: 2 Fragmente einer Blattkachel mit Kachelrumpf, ST BOA-F.1/BOA-S.1. Auf der Blattkachel noch die Hinterläufe und der „Wedel“ (Schwanz) eines Hirsches, sowie Teile des Geländes (Strauch?) erkennbar. DV: 15./16. Jh.

9.3. Baukeramik

KL 10

KL 10/150, Taf. 14: 1 RF eines Keramikrohres, ST BOA-S.3. Bei dem Fragment handelt es sich um das breitere Ende des Rohres, das das nächste überlappt. RDm. circa 36 cm, (erh.) H 10,5 cm.DV: 15. Jh.

KL 11

KL 11/49, Taf.  14: 1 RF eines Keramikrohres, ST BOA-S.3. Bei dem Fragment handelt es sich um das schmälere Ende des Roh-res, das in das nächste gesteckt wird. RDm. circa 32 cm, (erh.) H 6 cm.DV: 15. Jh.

9.4. Glas

KL 21

KL  21/55, Taf.  14: 1 Randfragment einer Flasche. Ausladender Rand, abgetreppte Schulter. Farbloses Glas, selten Luftbläschen. Keine Korrosionsspuren auf der Oberfläche. Am Hals zwei Ritz-zeichen, ein etwas gekippter 8er und ein Zeichen das einem „h“ ähnelt. RDm. 3,2 cm.DV: 19./A. 20. Jh. (freundliche Mitteilung von Kinga Tarcsay).

KL  21/56, Taf.  14: 1 Randfragment einer Flasche. Verstärkter Rand, abgetreppte Schulter. Braunes Glas, selten Luftbläschen. Keine Korrosionsspuren auf der Oberfläche. Am flachen Bauch erhabenes Emblem, möglicherweise eine Hahn in einem Rhom-bus. RDm. 2 cm.DV: 19./A. 20. Jh. (freundliche Mitteilung von Kinga Tarcsay).

KL X

KL X 265–266, Taf. 14: 2 Wandfragmente von Glasgefäßen, opakes Glas mit gekämmtem Dekor.DV: späteres 17./18. Jh. (Tarcsay 2008, 247).

56

Levente Horvath, Graz

9.5. Steinartefakte

KL 21

KL 21/57, Taf. 14: 1 Fragment eines Schiefertäfelchens mit 5 hori-zontalen eingeritzten Linien. In den Linien teilweise noch rötlich-hellorange Farbreste. DV: Spätneuzeitlich.

9.6. Metall

KL 2

KL 2/1, Taf. 15: 2 zusammenhängende Kettenglieder. Länge 23,4 cm.DV: u. a. 15./16. Jh. möglich.

KL 7

KL 7/7, Taf. 15: 1 Schuhspitzenbeschlag aus Eisen. Der Beschlag hat eine leicht gebogene Form und weist vier Löcher in regelmä-ßigen Abständen auf. Länge 5,7 cm.DV: spätmittelalterlich bis rezent (freundliche Mitteilung von Manfred Lehner).

KL 7/8, Taf. 15: 1 Eisennagel, viereckiger Querschnitt, länglicher Kopf. (Erh.) Länge 10,5 cm.DV: u. a. 15./16. Jh. möglich.

KL 8

KL 8/136, Taf. 15: 1 Eisennagel mit rundem Kopf und viereckigem Querschnitt. (Erh.) Länge: 3,6 cm.DV: u. a. 15./16. Jh. möglich.

KL 10

KL 10/161, Taf. 15: 1 Eisennagel mit viereckigem Querschnitt und länglichem Kopf. (Erh.) Länge 11,1 cm.DV: u. a. 15./16. Jh. möglich.

KL 11

KL 11/54, Taf. 15: 1 Fragment einer Eisenplatte mit einem vier-eckigem, circa 0,5 x 0,5 cm großem Loch auf. Vielleicht Teil einer Rüstung (siehe „Metallfunde“, S. 42). (Erh.) Länge 6,6 cm.DV: 15./16. Jh.?

KL 12

KL 12/132, Taf. 15: Klinge eines Eisenmessers. (Erh.) Länge 15,1 cm, Breite: max. 1,6 cm.DV: 15./16. Jh.?

KL 18

KL  18/1, Taf.  15: 1 Geschoßspitze aus Eisen. Viereckiger Quer-schnitt. (Erh.) Länge 7,7 cm.DV: vielleicht 15. Jh. oder älter.

KL X

KL X/249, Taf. 15: 1 Geschoßspitze mit Tülle aus Eisen. Vierecki-ger Querschnitt. Länge 6,2 cm.DV: 15. Jh.

KL X/250, Taf. 15: 1 Geschoßspitze mit Tülle aus Eisen. Vierecki-ger Querschnitt. Länge 6,4 cm.DV: 15. Jh.

KL X/251, Taf. 15: 1 Geschoßspitze mit Tülle aus Eisen. Vierecki-ger Querschnitt. Länge 6,8 cm.DV: 15. Jh.

KL X/252–254, Taf. 16: 3 eiserne Geschoßkugeln, Dm. 1,8–2,1 cm. DV: 15./16. Jh.

KL X/255, Taf. 16: 1 eisernes Vorhängeschloss. Länge 4,5 cm.DV: 15./16. Jh.

KL X/256, Taf. 16: 1 eisernes Fesselschloss. Länge 11,3 cm.DV: 15./16. Jh.

KL X/258, Taf. 16: 1 Fragment einer Eisenklinge (Messer). (Erh.) Länge 27,8 cm.DV: 15./16. Jh.

KL  X/261, Taf.  16: 1 D-förmige Gürtelschnalle aus Eisen. H 6,6 cm.DV: 15./16. Jh.

KL X/263, Taf. 16: 1 Buntmetallgegenstand, Funktion unbekannt, (erh.) H 3,7 cm.DV: –

KL X/264, Taf. 16: 1 Buntmetallgegenstand, Funktion unbekannt, (erh.) Länge 6,2 cm.DV: –

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Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

Literatur

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Levente Horvath, Graz

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Levente Horvath, Graz

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Abbildungsnachweis

Abb. 1, 2: Kartengrundlage © GIS Steiermark (www.gis.steier-mark.at), Bearbeitung Levente Horvath

Abb. 3: Levente Horvath, basierend auf Plänen von Ger-hard Reichhalter (1994 und 2000), ALS-Bild © GIS Steiermark

Abb. 4: Levente Horvath, basierend auf Plänen von Gerhard Reichhalter (1990 und 2000)

Abb. 5: Levente Horvath, basierend auf dem Plan von Gerhard Reichhalter (1990).

Abb. 6–8, 10–12: Levente HorvathAbb. 9: Bildarchiv Bundesdenkmalamt Landeskonservatorat

Steier mark (1994)Abb. 13: Stephan Karl, „Ungarische“ Ofenkacheln des späten

15. Jahrhunderts von der Burgruine Klingenstein in Sal-la, Steiermark. Fundberichte aus Österreich 35, Wien 1996 (1997), 171, Taf. 2, 5 und 7.

Abb. 14: Stephan Karl, „Ungarische“ Ofenkacheln des späten 15. Jahrhunderts von der Burgruine Klingenstein in Sal-la, Steiermark. Fundberichte aus Österreich 35, Wien 1996 (1997), 170, Taf. 1/2.

Taf. 1–16: Erstellung Levente Horvath, Fundzeichnungen Le-vente Horvath bis auf KL 22/2, KL 22/13, KL 22/14, KL 23/1 (Manfred Lehner) und KL X/249, KL X/255, KL X/256, KL X 258, KL X/261, KL X/264 (Stephan Karl). Fotos zu KL 12/101, KL X/230–231, KL X/265–266 Johanna Kraschitzer, digitale Nachbearbeitung Levente Horvath

Mag. Levente HorvathSt. Gotthardstraße 48a

A-8045 [email protected]

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Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

Taf. 1 Burg Salla/Klingenstein. Gefäßkeramik. Im Maßstab 1 : 2, sofern nicht anders angegeben.

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Levente Horvath, GrazLevente Horvath, Graz

Taf. 2 Burg Salla/Klingenstein. Gefäßkeramik. Im Maßstab 1 : 2, sofern nicht anders angegeben.

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Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der WeststeiermarkDie Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

Taf. 3 Burg Salla/Klingenstein. Gefäßkeramik. Im Maßstab 1 : 2.

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Levente Horvath, GrazLevente Horvath, Graz

Taf. 4 Burg Salla/Klingenstein. Gefäßkeramik. Im Maßstab 1 : 2.

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Taf. 5 Burg Salla/Klingenstein. Gefäßkeramik. Im Maßstab 1 : 2.

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Levente Horvath, GrazLevente Horvath, Graz

Taf. 6 Burg Salla/Klingenstein. Gefäßkeramik. Im Maßstab 1 : 2.

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Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der WeststeiermarkDie Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

Taf. 7 Burg Salla/Klingenstein. Gefäßkeramik. Im Maßstab 1 : 2.

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Levente Horvath, Graz

Taf. 8 Burg Salla/Klingenstein. Gefäßkeramik. Im Maßstab 1 : 2.

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Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

Taf. 9 Burg Salla/Klingenstein. Gefäßkeramik. Im Maßstab 1 : 2, sofern nicht anders angegeben.

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Levente Horvath, Graz

Taf. 10 Burg Salla/Klingenstein. Gefäßkeramik. Im Maßstab 1 : 2, sofern nicht anders angegeben.

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Taf. 11 Burg Salla/Klingenstein. Gefäßkeramik. Im Maßstab 1 : 2, sofern nicht anders angegeben.

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Levente Horvath, Graz

Taf. 12 Burg Salla/Klingenstein. Gefäß- und Ofenkeramik. Im Maßstab 1 : 2.

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Die Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark

Taf. 13 Burg Salla/Klingenstein. Ofenkeramik. Im Maßstab 1 : 2.

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Taf. 14 Burg Salla/Klingenstein. Baukeramik, Glas und Steinartefakte. Im Maßstab 1 : 2, sofern nicht anders angegeben.

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Taf. 15 Burg Salla/Klingenstein. Metallfunde. Im Maßstab 1 : 2.

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Levente Horvath, Graz

Taf. 16 Burg Salla/Klingenstein. Metallfunde. Im Maßstab 1 : 2, sofern nicht anders angegeben.