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Die wahrhaftige Märtyrerin Fatima az-Zahra‘ (a) Scheikh Ahmad Darwish al-Amili Digitalisiert von www.al-Shia.de Als PDF-Datei veröffentlicht von www.islamic-sources.com

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Page 1: Die wahrhaftige Märtyrerin Fatima az-Zahra‘ (a ) wahrhaftige Märtyrerin Fatima...Die wahrhaftige Märtyrerin Fatima az-Zahra‘ (a ) Übersetzung des Buches „Wurde die Anvertraute

Die wahrhaftige Märtyrerin

Fatima az-Zahra‘ (a)

Scheikh Ahmad Darwish al-Amili

Digitalisiert von

www.al-Shia.de

Als PDF-Datei veröffentlicht von

www.islamic-sources.com

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Die wahrhaftige Märtyrerin Fatima az-Zahra‘ (a)

Übersetzung des Buches

„Wurde die Anvertraute bewahrt?“ - (Hal 7ufizat al-Wadi3a)

von Scheikh Ahmad Darwish al-Amili (Möge Allah ihn beschützen)

Die Übersetzung weicht vom Original leicht ab. Sie erhebt keinen Anspruch

auf eine wortgetreue und professionelle Übersetzung, sondern lediglich die

Intention des Autors und den Inhalt des Buches einigermaßen in die

deutsche Sprache zu übertragen.

Dieser Text wurde zur Verfügung gestellt von Bruder Hussein C.. Möge

Allah ihn mit dem besten Lohn entlohnen, den er einem Diener gibt, der

die Lehren des Propheten (s) und seiner Ahl ul-Bayt (a) verbreitet und ihrer

(a) Tragödien erinnert und sie den Menschen berichtet.

Möge Allah ihm für jedes Wort gute Taten aufschreiben und Sünden

vergeben. Möge Allah ihm durch dieses Werk die Fürsprache Fatimas (a),

ihres Vaters (s), ihres Ehemannes (a) und ihrer Kinder (a) sichern.

Solange die Wahrheit in Falschheit bedeckt wird,

solange werden wir diese Decke mit allen uns zu Verfügung stehenden

Mitteln entfernen.

Solange man das Licht der Wahrheit auszulöschen versucht, solange

werden wir bereit sein,

dafür zu sterben, um dieses Licht zu bewahren.

Solange es Menschen, Organisationen, Ideologien und Staaten gibt,

die die wahren historischen Fakten manipulieren, und die wahren

Gläubigen demütigen und die Heuchler preisen,

solange werden unsere Finger und Zungen nicht aufhören die Wahrheit zu

verbreiten und zu verteidigen

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Widmung

Gewidmet wird diese Übersetzung und all der Lohn, welcher hierfür

vom Erhabenen bestimmt wird an all jene, die schon früh mit den

Erschwernissen, dem Leid und den Problemen dieses Lebens

konfrontiert wurden und werden. Möge Allah den Kummer von

dem Herzen von jedem, der an Kummer leidet entfernen und ihm

durch al-Zahraa (a) Hoffnung geben und die Heilung unserer

Kranken beschleunigen.

Es wird insbesondere auch all jenen gewidmet, die am Djanna-tul-

Baqee3 weinend und suchend stehen und nur einen Namen im

Gedanken haben, nämlich Al-Zahraa (a)!

Wo bist du nur begraben?

Leben tust du in unseren Herzen...

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1

Inhaltsverzeichnis

Vorwort des Übersetzers .......................................................................... 3

Vorwort des Autors .................................................................................. 5

Einleitung ................................................................................................. 7

Kapital 1. Ist das, was mit ihr geschehen ist, nichts weiter als eingewöhnliches historisches Ereignis?! ....................................................... 13

Kapital 2. Waren die Herzen des Volkes von der Liebe Fatimas (a)durchdrungen? ......................................................................................... 17

Kapital 3. Würde die Stellung Zahraas (a) das Volk daran hindern, sieanzugreifen? ............................................................................................. 19

Kapital 4. Waren es Türen oder bloße Vorhänge? ................................... 21

Kapital 5. Wurde ihr (a) Haus tatsächlich angegriffen? Was sind dieDetails dieses Angriffs? ............................................................................ 23

Kapital 6. Was sind die Namen einiger der Angreifer? ............................ 27

Kapital 7. Haben sie ihr Haus verbrannt? Oder war es lediglich eineDrohung? .................................................................................................. 28

Kapital 8. Wann wurde der Brand gelegt? ............................................... 33

Kapital 9. Hat man ihr den Arm gebrochen? ............................................ 35

Kapital 10. Ist die Fehlgeburt ihres Säuglings bloß eine natürlicheAusnahme gewesen? ............................................................................... 38

Kapital 11. Wurde sie (a) geschlagen? ..................................................... 41

Kapital 12. Al-Zahraa ist die Ehrwürdige, wieso hat sie sich dann denMännern gestellt? .....................................................................................

45

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Kapital 13. Lässt der „Neid“ Imam Alis (a) es zu, dass al-Zahraa (a) dieTür öffnet? ................................................................................................ 47

Kapital 14. Wieso hat Fiddha nicht die Tür geöffnet? ............................... 48

Kapital 15. Wieso antwortet ihnen nicht der Herrscher derGläubigen(a)? ............................................................................................ 50

Kapital 16. Wieso eilte ihr (a) der Herrscher der Gläubigen nicht zuHilfe? Wo ist seine Tapferkeit? ................................................................. 52

Kapital 17. Wieso halfen ihr die Anwesenden nicht? ............................... 56

Kapital 18. Wieso erwähnte Zahraa (a) in ihre(r)n Rede(n) nicht, dasssie geschlagen wurde? Heißt das etwa, dass sie nicht geschlagenwurde?................................................................................................ 58

Kapital 19. War Zahraa (a) eine Märtyrerin im Sinne eines Martyriumsoder wurde sie getötet? ....................................................................... 61

Kapital 20. Hat sie (a) Umar und Abu Bakr verziehen, als sie sie (a) umVergebung baten? .......................................................................... 63

Kapital 21. Weiß man wo das Grab Zahraas (a) ist? ............................... 67

Kapital 22. Was belegt die Authen zität des Buches von Sulaim ibnQais? .............................................................................................. 68

Nachwort des Übersetzers ................................................................ 71

Anhang ................................................................................................ 73

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3

Vorwort des Übersetzers

Fatima al-Zahraa (a)! Und was weißt du über Fatima al-Zahraa (a)? Die

Tochter des besten Geschöpfs dieser Menschheit, Prophet Muhammad (s)?

Die Ehefrau des Bruders des Propheten (s), desjenigen über den der Prophet

(s) sagte, er sei das Tor der Stadt des Wissens und dessen Stirn sich im

Gegensatz zu anderen Gefährten niemals einem Götzen beugte? Die Mutter

der Herren der Jungen des Paradieses, al-Hassan und al-Hussein? Ist das

Fatima? Nein! Bei Allah, die Wahrheit Fatimas (a), ihre Stellung bei ihrem

Vater den Propheten (s) und bei Allah, den Erhabenen, erkennen nur

diejenigen, deren Herzen frei von Hass, Unwissenheit und Heuchelei sind. Die

Wahrheit Fatimas (a) in ihrer Vollkommenheit zu erkennen, liegt jenseits

unseres Wissens und Erkennens...

Ja, es wurden Bücher über Zahraa (a) geschrieben und übersetzt und immer

noch gibt es Menschen, die ihre heilige Stellung relativieren und z.B. eine der

Frauen des Propheten ehren und heiligen und sie (a), die aus dem Samen des

Propheten (s) entsprang, in ihrer Heiligkeit verkennen...

Immernoch kann man in Bibliotheken und Buchhandlungen einiger arabischer

Staaten gehen und nach einem Buch über Fatima al-Zahraa (a) fragen, und

sich über die Reaktion des Gegenübers erstaunen. Entweder findet man

duzend Bücher über die Frauen des Propheten (s), aber keines über seine

einzige Tochter; oder der Verkäufer wird dich zur Seite nehmen und dir leise

zuflüstern: „Ich hab ein Buch, aber ich muss es dir unter der Theke verkaufen,

weil es eigentlich verboten ist!“ (oder weil bestimmte Leute mit Einfluss

etwas dagegen haben!).

Gepriesen sei Allah! „Fatima ist ein Teil von mir, wer ihr weh tut, hat mir

weh getan!“ (Sunan Tirmidhi - Vorzüglichkeiten Fatimas, der Tochter des Propheten

Sunnitische Referenz). Sie nennen sich die Anhänger Muhammads (s) und

wollen das Licht des Teils Muhammads (s) auslöschen, wollen ihr Mängel

aufzwingen, von denen sie weit entfernt ist. Im Westen findet man Hunderte

von Büchern in allen Sprachen über Mutter Teresa oder Anne Frank, aber in

der islamischen Welt, versucht man die Herrin der Frauen der Menschheit in

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ein schlechtes Licht zu werfen, oder ihr Licht gar auszulöschen. Und Allah wird

sein Licht erhalten und wenn es den Ungläubigen und Heuchlern nicht

gefällt...

Manch einer wird sich fragen, es gibt doch Bücher über Fatima (a) (wir sind

mal positiv, denn mir ist nur ein gutes bekannt in deutscher Sprache, welches

die Biografie Fatimas behandelt: Fatima Zahraa – Ibrahim Amini), wieso noch

ein Büchlein übersetzen? Die Antwort ist ganz einfach: Egal wie viele Bücher

wir schreiben und übersetzen werden, wir werden nie der Stellung dieser

Persönlichkeiten gerecht und wenn wir unser Leben für die Erhaltung ihres

Lichtes opfern würden. Man sollte auch bedenken, wie viele Bücher es z.B.

über Staatsmänner, Diktatoren oder Menschen, die sich besonders zum

Wohle der Menschheit eingesetzt haben, gibt.

Wir haben die Herrin der Frauen der Menschheit, die beste Frau der Frauen,

die Tochter des besten Geschöpfs dieser Menschheit und sollen uns dann nur

mit einem Buch zufrieden geben, oder man sollte weiter gehen: Können wir

es überhaupt zulassen, kommt es ihrer Stellung gleich, wenn wir sagen, es

gibt doch schon genug Bücher oder Artikel über Zahraa (a)?

Nein! Bei Allah, wer so denkt und derartiges sagt, sollte sich besinnen und

sich mal vorstellen, was uns Zahraa (a) alles gegeben hat. Und was werden

wir ihrem Vater am Tage der Auferstehung sagen, in einem Zustand, in dem

wir nach seiner Fürsprache dursten und der Einrede Zahraas (a) mehr denn je

bedürfen werden...

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Vorwort des Autors

Allah der Erhabene sagt:

„Nicht liebt Allah öffentliche Rede vom Unziemlichen, es sei denn, wenn

einem Unrecht geschieht; wahrlich, Allah ist allhörend, allwissend.“

(Sure 4 Vers 148)

Wie unglaublich ist doch dieser Vers?! Die Ausnahme in dieser Negation (in

diesem Vers), ist eine Bestätigung. Allah, der Erhabene liebt es, dass der

Unterdrückte seine Stimme gegen die Tyrannei, erhebt.

Und es ist ein Recht, dass sich die Stimme, wegen der größten und

abscheulichsten Tyrannei gegen Zahraa (a) erhebt, als Beileid für den

Propheten (s), der schon vor den Ereignissen um Fatima (a) weinte.

Scheikh al-Toosi (r.a.) überliefert im „Amali“ von Abdullah ibn Abbas:

„Der Prophet (s) weinte kurz vor seinem Tod so stark, bis sein Bart von den

Tränen getränkt wurde. Er (s) wurde gefragt: „O Gesandter Allahs, was bringt

dich zum Weinen?“ Er (s) antwortete: „Ich weine um meine

Nachkommenschaft und was die Frevler meiner Umma ihnen (a) zufügen

werden. Es ist so, als ob ich meine Tochter Fatima (a) (sehe*), nachdem ihr

Unrecht getan wurde, rufen höre: „O Vater! O Vater!“ Und niemand wird ihr

zu Hilfe eilen.“

Daher mahnte der Prophet (s) die Umma, seiner Nachkommenschaft

zugeneigt zu behandeln: „Bewahrt mich durch meine Nachkommenschaft.

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Wer mich durch sie (a) bewahrt, den wird Allah bewahren. Verflucht sei

derjenige, der mich durch sie (a) verletzt...“, und das sagte er dreimal!

Und er (s) sagte:

„Wehe denen, die meinem Haushalt Unrecht zufügen. Ihre Strafe wird mit

den Heuchlern und den Unwürdigsten sein.“

Ferner sagte er (s):

„Der Zorn Allahs verstärkt sich über jene, die mich durch meine

Nachkommenschaft verletzen.“

Schließlich sagte er (s):

„...und sie wird die erste sein, die mir von meinem Haushalt (nach dem Tod)

folgen wird. Sie wird zu mir traurig, leidend, bekümmert und getötet

zurückkehren. Und da werde ich dann sagen:

„O Allah verfluche, denjenigen, der ihr Unrecht zufügte und bestrafe, wer sie

entrechtete und demütige, wer sie gedemütigt hat und verewige im Feuer,

wer sie schlug, sodass dass sie ihr Kind fehl gebar.““

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Einleitung

Überliefert vom Herrscher der Gläubigen Ali ibn Abi Talib (a):

„ Allah, der Erhabene und Majestätische schaute auf die Erde und wählte uns

aus und wählte für uns eine Anhängerschaft, die uns helfen, sich mit uns

freuen und mit uns trauern; und ihre Seelen und ihr Vermögen für uns

opfern. Diese sind von uns und für uns.“

Seid die Helfer (Ansar) Allahs

Allah, der Erhabene und Majestätische bedarf nicht der Hilfe irgendeines

Geschöpfs, denn er ist der Mächtige und Reiche (...und Allah ist der Reiche

und ihr seid die Armen);...O ihr Menschen, ihr seid die Bedürftigen zu Allah

und Allah ist der Reiche und Gepriesene.

Was mit der „Hilfe“ (Nussra) gemeint ist, ist der Schutz Seiner Religion, Seine

auserwählten Sündlosen, Muhammad und sein reiner Haushalt und nicht die

Unterstützung der Feinde Muhammads und seiner Familie. Es wurde

folgendes überliefert:

„Wer einen unserer Feinde unterstützt, hat gegen uns gehandelt.“

Ihre (a) Unterstützung kann unter anderem dadurch ausgeführt werden:

1. Durch die Zunge

Das geschieht dadurch, dass man ihre (a) Grundsätze und Credos verteidigt

und schützt, und hierfür benötigt man reichlich Wissen und Erkenntnis und

die Regeln der Diskussion.

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Es wird überliefert, dass Imam Jaafar al-Kadhem (a) folgendes zu Muhammad

ibn al-Hakim sagte:

„Rede mit den Menschen!. Zeige ihnen die Wahrheit, in der du weilst und die

Fehlleitung, auf der sie sich befinden.“

Imam Jaafar al-Sadeq (a) sagte zu Hischam ibn al-Hakam (r.a.) (einer seiner

Gefährten und einer der wichtigsten Verteidiger der Ahl-ul-Bayt (a):

„Jemand, wie dich, soll mit den Menschen reden.“

Und er (a) sagte, als er von der Kunde des Todes von Jaafar al-Tayyar (r.a.)

hörte:

„Möge Allah sich dem Tayyar erbarmen und ihm Freude und einen

(barmherzigen) Blick gewähren, denn er wehrte viele Gegner von uns, der

Ahl-ul-Bayt (a), ab.“

Und von dem, was unter der „Hilfe durch die Zunge“ zu verstehen ist, ist das

Erwähnen ihrer Vorzüglichkeiten und Erschwernisse.

Es wurde vom Imam Jaafar al-Sadeq (a) überliefert:

„Ihr setzt euch hin und redet? Diese Sitzungen liebe ich, belebt unsere

Angelegenheiten. Möge Allah sich dem erbarmen, der unsere

Angelegenheiten belebt.“

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Und von ihm (a) ist folgendes überliefert:

„Besucht euch gegenseitig, denn eure Besuche beleben eure Herzen und

gedenken unserer Überlieferungen. Und unsere Überlieferungen sorgen für

gegenseitige Zuneigung zwischen euch, wenn ihr sie umsetzt, so werdet ihr

gerettet und rechtgeleitet, und wenn ihr sie außer acht lasst, so werdet ihr

leiden und fehlgeleitet werden. So nimmt unsere Überlieferungen und ich

werde der Führer eurer Rettung sein.“

Und weiter ist von Imam Jaafar al-Sadeq (a) überliefert:

„Keine Ansammlung von Menschen kommt beisammen, welches nicht Allah

den Erhabenen, und uns (Ahl-ul-Bayt) gedenkt, ohne dass diese

Versammlung zur Reue (7assra) am Tage der Auferstehung wird.“

2. Mit dem Herzen: Und das geschieht durch die aufrichtige Liebe zu ihnen

(Ahl ul-Bayt) und das Abstandnehmen von ihren Feinden. So wird von Imam

Musa alKazim (a) überliefert:

„Möge Allah sich unserer Partisanenschaft erbarmen, die an unserer Liebe

festhalten in der Zeit der Entrücktheit unseres Auferstehenden (al-Mahdi)

(ajf), die standhaft auf unserer Freundschaft/Anhängerschaft und auf das

Abstandnehmen von unseren Feinden bestehen. Jene sind von uns und wir

sind von ihnen. Sie sind mit uns als Führer zufrieden und wir sind mit ihnen

als Anhängerschaft zufrieden. So möge Allah sich ihrer erbarmen. Und sie

sind bei Allah, mit uns und weilen auf demselben Rang wie wir, am Tage der

Auferstehung.“

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Und von Aba Abdillah (a) wird überliefert:

„Jeder, der nicht wegen dem Glauben liebt und nicht wegen dem Glauben

verabscheut, hat keinen Glauben.“

Es wurde zu unserem Imam Jaafar al-Sadeq (a) gesagt: „So und so ist von

eurer Anhängerschaft, doch er ist zu schwach, um von euren Feinden Abstand

zu nehmen. Da sagte er (a):

„O Weh, o weh, es lügt wer sagt, dass er uns liebt und nicht von unseren

Feinden Abstand nimmt.“

Und von unserem Imam Ali ibn Musa al-Rida (a) wird tradiert, dass er sagte:

„Der vollkommene Glaube liegt in unserer Führerschaft und das

Abstandnehmen von unseren Feinden.“

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Und von der Unterstützung durch das Herz ist folgendes:

Die Entschlossenheit unseren Führer al-Mahdi (ajf) in der Zeit seiner

Erscheinung und der Erblühung seines Lichtes zu unterstützen, denn es wurde

von Imam Jaafar al-Sadeq (a) überliefert:

„Ich nehme mich nicht von den Märtyrern des Taff aus und ich sehe meinen

Lohn nicht geringer als ihren, denn von meiner Absicht ist die Hilfe, wenn ich

an dem Tag (Aschura) anwesend gewesen wäre; und so sind auch unsere

Anhängerschaft Märtyrer, und wenn sie in ihren Betten sterben.“

3. Mit dem Vermögen: Und das geschieht dadurch, dass man einen Teil seines

Vermögens als Geschenk für Sa7eb al-Zaman (Herrscher der Zeit al-Mahdi)

(ajf) einteilt, so wie man imstande ist, denn es wurde folgendes überliefert:

„Ein Dirham für den Imam ist besser und vorzüglicher, als 1000 Dirham, die

was anderes von die guten Zwecken beabsichtigt.“

Und das Erreichen des Imam (ajf) in der Zeit seiner Entrücktheit geschieht

dadurch, dass man Institutionen finanziell unterstützt, mit denen er (ajf)

zufrieden ist und sie liebt, Versammlungen, die ihre (Ahl ul-Bayt)

Angelegenheiten gedenken und zu ihrem Weg einladen (...).

Daher werden wir - so Allah will - versuchen durch diese Worte, die

entrechtete „Herrin“ der Frauen, die Reine, Geläuterte, wahrhaftige Fatima

al-Zahraa (a) zu verteidigen und einige Fragen bezüglich des Unrechts,

welches ihr angetan wurde, zu beantworten.

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Einige Fragen zur Tragödie von Fatima Zahra‘

Von unserer „Herrin“ Fatima al-Zahraa (a):

„O ihr versammelter Rest, ihr Mitglieder des Stammes und ihr den Islam

umarmenden!

Was ist das für eine Zeit, in der ihr mir nicht zur Hilfe eilt und die Passivität

an meiner Unterstützung und das Vernachlässigen meines Rechts und das

Beharren mir Unrecht zu tun?“

(Aus ihrer bekannten Rede in der Moschee ihres Vaters des Gesandten Allahs

(s))

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Kapitel 1

Ist das, was mit ihr geschehen ist, nichts weiter als ein

gewöhnliches historisches Ereignis?!

Es besteht kein Zweifel darin, dass bei Bestätigung oder Leugnung wahrer

historischer Fakten ein Zusammenhang mit der Ideologie bzw.

Weltanschauung besteht. Man kann nur selten beide Aspekte trennen,

obwohl diese meist sehr eng miteinander verflochten sind, der historische

Hintergrund und die Weltanschauung bzw. Ideologie.

Nehmen wir an, dass eine Person die Entrechtung der Führerschaft des Imam

Alis (a) seitens der drei Ungerechten verharmlost, mit der Begründung, das

Ereignis sei Geschichte; oder wenn jemand die Ungerechtigkeit Yazids und

das Töten des Herren der Märtyrer entschuldigt mit der Begründung, das war

Geschichte, kann man dann deren Entschuldigungsversuche und

Relativierungsargumente annehmen?!

Die Fokussierung und Beleuchtung der Ungerechtigkeit gegenüber der Reinen

und Erläuterten Sayyeda Fatima al-Zahraa (a) und der sündlosen Imame (a)

bedeutet, dass es dort einen Ungerechten gibt, von dem man Abstand

nehmen und sich fernhalten sollte. Denn Allah, der Erhabene sagt im Koran,

dass wir uns nicht zu denen gesellen sollen, die Unrecht tun, da uns sonst das

Feuer droht:

Wir lesen daher in Ziyarat Aschura folgendes:

„Möge Allah das Volk verfluchen, welches euch von euren Rängen weg stoß

und euch von den Stellungen entfernte, welche Allah, der Erhabene euch

gewährte, und Möge Allah das Volk verfluchen, welches euch tötete, und

Möge Allah diejenigen verfluchen, die den Weg ebneten euch zu bekriegen

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und zu töten, ich nehme Abstand zu Allah und euch, von diesen, ihren

Freunden, Partisanen und Anhänger.“

Und wenn wir sagen würden, dass das Unrecht, welches Sayyeda Fatima(a) zu

ertragen hatte, bloß ein historisches Ereignis ist, weshalb hat dann der

Prophet Muhammad (s) darum getrauert und geweint, bevor es überhaupt

stattfand?

Genauso haben die Imame (a) die Blicke auf diese große und beispiellose

Tyrannei gerichtet, zu dessen unser kurzsichtiger Verstand nicht im Stande

wäre, es sich vorzustellen, geschweige denn die tiefgründige Wahrheit darin

zu erkennen.

Dieser Kummer nahm die Aufmerksamkeit des Imam Muhammad al-Jawad

(a), sodass er lange darüber nachdachte. Zakariyya ibn Adam berichtet:

„Ich war bei al-Ridha (a), als man mit Abu Jaafar (a) kam, dessen Alter jünger

als 4 Jahre war. Er schlug mit seiner Hand auf den Boden und hob seinen

Kopf gen Himmel und besann sich eine Weile. Da sagte al-Ridha (a) zu ihm:

„Meine Seele sei dir geopfert, worüber hast du dich besinnt?!“ Da sagte er

(a): „Über das, was meiner Mutter Fatima angetan wurde. Bei Allah ich

werde sie (Umar und Qunfudh ?) herausnehmen und dann verbrennen (...)“,

daraufhin bat er ihn zu sich und nahm das an, was zwischen seinen Augen ist

und sagte (Küsste ihn auf die Nase, wie es üblich war*): „Mögen meine

Mutter und mein Vater dein Opfer sein, sie gehört dir.“ (Also, das Imamat,

die Führerschaft.)

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Dasselbe finden wir bei allen Imamen (a), in ihren Aussagen und Biografien.

Ihr ganzes Leben war geprägt vom Trauern und Weinen über dieses Ereignis,

ferner forderten sie ihre Anhängerschaft auf, Trauerzeremonien und

Andachten zu organisieren, um es von Generation an Generation

weiterzugeben.

Und als Imam Musa al-Kazim (a) den Ausspruch des Propheten Muhammad

(s): „Das Hause Fatimas ist meins und die Tür Fatimas ist meine Tür“

erwähnte, weinte er sehr lange und intensiv und unterbrach sein Weinen mit

diesen Worten:

„Bei Allah, der Schleier Allahs wurde entblößt! Bei Allah, der Schleier Allahs

wurde entblößt! O Mutter!“

Es wurde von dem Gelehrten Sayyed Baqer al-Hindi (r.a.) erzählt, dass er

einmal Imam al-Mahdi (ajf) im Traum in der Nacht des Festes Ghadirs sah. Er

sah ihn (ajf) traurig und weinend, da fragte der Sayyed den Imam (ajf):

„Mein Herr, wieso sehe ich dich an diesem Tag so traurig, wo doch die

Menschen sich dem Tag des Ghadir erfreuen?“

Da sagte er (ajf):

„Ich erinnerte mich an meine Mutter (Sayyeda Fatima al-Zahraa) und ihr Leid

und Kummer.“

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Dann sagte er (ajf):

„Siehst du mich etwa ihrer Erhabenheit wegen nach dem Haus der

Traurigkeit ein Haus der Freude zu nehmen?“

Wir fügen folgende Annahme hinzu:

Nehmen wir an, die Religion, ihre Ideologie und ihr Recht ist nichts weiter als

eine historische Begebenheit, da dessen Richtlinien und Prinzipien vom

Propheten (s) und den Imamen (a) überliefert wurde. Heißt das dann, dass

wir unsere Religion als solche betrachtet, verlassen, da es ja nichts weiter als

Geschichte ist, welches uns nicht weiter zu interessieren hat? (...)

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Kapitel 2

Waren die Herzen des Volkes von der Liebe Fatimas (a)

durchdrungen?

Niemand kann von sich behaupten, dass Allah, der Erhabene ihm das Wissen

des Verborgenen hat zukommen lassen, sodass er weiß, was in den Herzen

der Menschen in der Zeit des Gesandten Allahs (s) bezüglich der Liebe zu ihm

(s) und seiner Ahl ulBayt (s) war.

Des Weiteren zeigt der tyrannische Angriff und die feindseligen Taten des

Volkes gegenüber Zahraa (s) welch einen Hass und eine Feindschaft sie ihr (s)

gegenüber hegten. Ihre Taten sind ein offenkundiger Beweis dafür, was sie in

ihren Herzen hegen, kein gesunder Menschenverstand könnte sich daher

vorstellen, dass sie sie (s) lieben?!

Wo ist die Liebe und man griff ihr Haus an und schlug sie, und niemand erhob

Klage?

Wenn sie Fatima (a) geliebt hätten, warum eilte ihr niemand zu Hilfe, als sie

darum rief?

Und wieso hat man ihr Recht - der Besitz an Fadak - enteignet?

Und wieso hat sie (a) sie gemieden und boykottiert?

Warum hat sie nicht mit jenen Zwei (Abu Bakr und Umar ibn al-Khattab)

gesprochen, als sie danach ihr Haus betraten? Sie gab ihnen nicht einmal den

Gruß zurück, mehr noch sie hob ihre Hände gen Himmel und sprach:

„O Allah! Du bist Zeuge, dass diese beiden Männer mir Leid und Unrecht

zufügten. Ich klage sie an bei Dir und bei Deinem Gesandten. Niemals werde

ich mit ihnen einverstanden sein, bis dass ich zu meinem Vater gehe, und

ihm klage, was sie mir antaten. Er soll dann zwischen uns urteilen.“

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Wenn sie sie (a) geliebt hätten, wieso wollte Fatima (a) dann nicht, dass sie an

ihrer Beerdigung teilnehmen? Und wieso wollte sie nicht, dass sie den hierfür

unermesslichen Lohn erlangen?

Und wieso wollte sie (a) dann auch, dass niemand weiß, wo sie bestattet

worden ist?

Des Weiteren hat die Geläuterte und Wahrhaftige (a) sie als Feinde

bezeichnet, gemäß der testamentarischen Worte an ihren Ehemann Ali ibn

Abi Talib (a):

„O Abal-Hassan, und lass niemanden von jenen, die mir Unrecht zufügten,

weder an meiner Bestattung anwesend sein, noch am Totengebet

teilnehmen. Denn sie sind meine Feinde und die Feinde meines Vaters, des

Gesandten Allahs (s).“

Also, wie könnte nun der Feind Zahraas (a) und ihres Vaters, der Gesandte

Allahs (s), ihnen zugeneigt sein?

Außerdem gilt es hinzuzufügen, dass die „Liebe“ wegen Macht und Thron

selbst den Vater vom Töten seines Sohnes nicht abhält, wie Harun al-Raschid

zu seinem Sohn al-Ma2mun sagte:

„Wenn du um meinen Thron eiferst, so nehme ich das, was in deinen Augen

ist.“

Eine kurze Analyse der Namen der Angreifer und ihrer Biografien zeigt ihre

Entfernung und Abtrennung von der Ahl ul-Bayt (a) und ihrem Weg.

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Kapitel 3

Würde die Stellung Zahraas (a) das Volk daran hindern, sie

anzugreifen?

Ihr Vater, der Gesandte Allahs (a), nahm die höchste Stellung in den Seelen

der Muslime ein. Doch selbst dies hat einige nicht daran gehindert, ihm (s)

entgegenzutreten mit u.a. diesen bekannten Worten: „Dieser Mann „spinnt*“

(*Bukhari- Teil 3, S.60 sunni sche Referenz)

Und man hinderte ihn daran, das Testament an Imam Ali (a) nieder zu

schreiben.

Des Weiteren hat die Heiligkeit, die hohe Stellung und Rang dieses edlen

Gesandten (s) einige nicht daran gehindert, seinen klaren und

unmissverständlichen Befehl der Armee Osamas zu folgen zu missachten.

Wer daher den Gesandten Allahs (s) mit seiner hohen Stellung entgegen tritt,

seine klaren Befehle missachtet und ihn als „Verrückter“ bezeichnet, wird

dieser dann ein Hindernis entdecken, um dem „Teil“ des Gesandten (s)

Unrecht zu zufügen?

Und er (Umar) tat es, als man ihm bei seiner Drohung, das Haus Imam Ali (a)

zu verbrennen, warnte, dass Fatima (a) im Hause sei. Seine Antwort war

folgende: „Und?!“

Und wo ist dann die Stellung Fatimas (a) und man enteignete ihr (a) öffentlich

Fadak?

Wo ist ihr hoher Rang bei den Muslimen und man stellte sie als Lügnerin dar?

Wo ist ihre hohe Stellung, wo sie sie (a) doch schlugen?

Wo ist ihre heilige Stellung, wo man doch ihr Haus verbrannte?

Und wenn damals auch nur ein Staubkorn Respekt gegenüber der Stellung

Fatimas (a) in den Seelen der Angreifer und Muslime gewesen wäre, wieso

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hat man sie nicht wenigstens aufgefordert, das Haus zu verlassen, bevor sie

es abbrennen?

Könnte man meinen, dass sie Ali (a) verbrennen würden und Fatima (a)

verschonen würden?

Und wenn wir das annehmen würden, dann würden wir das Unrecht, welches

unseren Imamen (a) angetan wurde, leugnen.

Denn wenn wir sagen, dass das Volk in Imam Hussein (a) die Person des

Propheten (s) sahen, sollten wir uns fragen wieso man ihn dann durstend

getötet hat?

Wo ist auch hier die hohe Stellung Sayyed al-Schuhadaas (a)? Und wieso hat

sein Rang (als Enkel des Propheten*), sie nicht daran gehindert, ihn zu töten?

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Kapitel 4

Waren es Türen oder bloße Vorhänge?

Es wird von den Überlieferungen und Geschichten ersichtlich, dass es am

Hause des Herrschers der Gläubigen (a) eine Tür aus Holz gab. Unter anderem

sind es folgende Überlieferungen, die dies belegen:

Der Prophet Muhammad (s) ließ alle Türen, welche an der Moschee

grenzten schließen, außer die Tür Alis und Fatimas. Wenn es also

Vorhänge gewesen wären, dann hätte man sagen müssen, und er (s)

ließ alle Vorhänge „zu machen“...

Der Prophet (s) stand regelmäßig an der Tür Fatimas und Alis und

rezitierte den Vers der Reinigung, nach dessen Herabsendung. Auch

hier wird von einer Tür gesprochen, nicht aber von einem Vorhang.

Außerdem kann es sein, dass das Haus der reinsten und geläutersten

Frau der Menschheit, den Blicken Jedermanns ausgesetzt war, wenn

tatsächlich nur ein Vorhang den Eingang des Hauses bedeckte?

Und nehmen wir an, dass am Eingang des Hauses nur ein Vorhang

existierte, wieso hat man dann nicht einfach den Vorhang entrissen?

Dann hätte man problemlos in das Haus eindringen und Imam Ali (a)

heraus holen können.

Und wenn der Eingang bloß mit einem Vorhang bedeckt war, warum

war es dann noch nötig Holz zum Anzünden zu holen? Dann hätte

man höchstens ein wenig Heu holen brauchen, um es leicht an zu

zünden, und so das Hindernis zu entfernen.

Die Existenz einer Holztür mit der Drohung die Tür zu verbrennen, kommt der

Realität näher und ist wahrscheinlicher, als von einem Vorhang auszugehen.

Die Existenz einer Tür aus Holz, wird in den meisten Überlieferungen

verifiziert.

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Z.B. : ...und er forderte Feuer zu machen, um die Tür anzuzünden...; ...dann

schlug Umar die Tür mit seinem Fuß kaputt... ;...und das Feuer fraß das Holz

der Tür ein. ;...wehe dem, der ihre Tür verbrennt... .

Diese Überlieferungen (unter anderem) beweisen, dass unmissverständlich

eine Tür aus Holz (genauer Palmenholz) den Eingang des Hauses Fatimas (a)

abdeckte.

Dies jedoch verneint nicht die Tatsache, dass es auch einen Vorhang hinter

der Tür gab. Es wurde von Imam al-Sadeq (a) überliefert: „(...) und Fatima (a)

befand sich zwischen der Tür und dem Vorhang.“

Außerdem wird dies durch einen Auszug aus einer Rede des Imam Ali (a) (in

Nahjul Balagha-Rede 160) bestä gt, in dem er (a) den Propheten Muhammad

(s) beschreibt.

„An der Tür seines Hauses war einmal ein Vorhang mit Bildern darauf und er

sagte zu eine seiner Frauen:

„Nimm es von mir, denn wenn ich darauf schaue, denke ich an das Diesseits

und seinen Schmuck.“

Er wollte, dass man den Vorhang entfernte, nicht wegen dem Vorhang als

solche, sondern wegen den Abbildungen, die ihn (s) an das Diesseits

erinnerten.

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Kapitel 5

Wurde ihr (a) Haus tatsächlich angegriffen? Was sind die

Details dieses Angriffs?

Nach dem Ableben des Propheten Muhammad (s) begab sich der Herrscher

der Gläubigen (a) in sein Haus und sammelte und ordnete die Koranblätter,

wie es ihm der Gesandte Allahs (s) aufgetragen hatte.

Da ging Umar zu Abu Bakr und sagte:

„Willst du nicht endlich den Treueid von diesen Abtrünnigen/Rebellen

einholen? Das gesamte Volk hat dir die Treue geschworen, nur dieser Mann,

sein Haushalt und diese Menschen dort.“

So rief er Qunfudh zu sich und befahl ihm:

„Geh und sag zu Ali, er soll dem Nachfolger des Gesandten Allahs (s) folge

leisten!“

Qunfudh ging zu Ali (a), aber weilte nicht lange. Er ging zurück zu Abu Bakr

und teilte ihm mit, dass Ali folgendes antwortete:

„Der Gesandte Allahs hat niemand außer mir als Nachfolger bestimmt, so

schnell habt ihr den Gesandten Allahs (s) hintergangen?“

Da sagte Abu Bakr:

„Ali hat die Wahrheit gesprochen, der Gesandte Allahs hat mich nicht als

Nachfolger eingesetzt.“

Dann sagte Abu Bakr zu Qunfudh:

„Geh zu ihm und sag ihm, er soll dem Herrscher der Gläubigen Abu Bakr

gehorchen.“

Qunfudh teilte Ali den Befehl des Abu Bakr mit, worauf Ali folgendes

antwortete:

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„Bei Allah er lügt! Geh und sag ihm: „Du hast dich mit einem Titel benannt,

obwohl du weißt, dass ein anderer der Herrscher der Gläubigen ist.“.

Qunfudh kehrte daraufhin zu Abu Bakr zurück und teilte ihm die Antwort des

Imam (a) mit.

Man berichtete Abu Bakr, dass sich einige „Rebellen“ im Hause Alis (a)

versammelten. Er schickte Umar zu ihnen, dieser ging mit mehreren Personen

zum Hause Fatimas (a). Umar forderte sie auf herauszukommen, doch sie

beharrten im Inneren des „Hauses des Imamats“. Schließlich befahl Umar

Holz zu holen und rief den Gefährten und Anhängern Imam Alis (a), den

treuen Gefährten des Gesandten Allahs (s), zu:

„Bei dem, in dessen Händen Umars Seele liegt, entweder ihr kommt raus

oder ich werde das Haus und was in ihm ist, abbrennen lassen.“

Es wurde gesagt:

„O Aba Hafsa! Fatima ist doch im Haus!“

Umar antwortete:

„Und (wenn schon)?!“

Da trat Zubayr mit gehobenem Schwert hinaus und ging auf Umar los, um ihn

zu erschlagen. Umar jedoch, kehrte ihm den Rücken und lief davon, wie es

eben seine Art war. Zubayr aber folgte ihm, doch wurde dieser von einem

Felsen auf seinem Weg zu Boden gestürzt, so dass er auf sein Gesicht fiel.

Dann sagte Abu Bakr:

„Auf diesen Hund!“

Da eilten alle zu ihm und umzingelten ihn.

Umar befahl schließlich:

„Nehmt sein Schwert und schlagt damit den Felsen entzwei!“

Es traten schließlich alle hinaus, bis auf Imam Ali (a). Fatima stand an der Tür

und sagte:

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„Kein Vertrag/Bindung zwischen mir und einem, welches verwerflicher ist als

euch. Ihr habt den Leichnam des Gesandten Allahs (s) zwischen unseren

Händen gelassen und habt eure Angelegenheiten gemäß eurer Interessen

geklärt. Weder habt ihr uns berücksichtigt, noch habt ihr uns unser Recht

gegeben.“

Umar sagte zu Abu Bakr:

„Was hindert euch daran, jemanden zu ihm zu schicken und den Treueid

entgegen zunehmen? Und wenn ihr es nicht tut, so werde ich es tun!“

Umar ging zornig hinaus und rief die Stämme und Familien zusammen.

„Gehorcht dem Nachfolger des Gesandten!“

Es kamen von nah und fern Menschen, die sich bei der Moschee des

Propheten (s) um Umar versammelten. Umar trat zu Abu Bakr in die Moschee

und sagte:

„Ich habe dir Männer und Pferde besorgt.“

Abu Bakr sagte:

„Wen sollen wir zu ihm schicken?“

Umar meinte:

„Schicken wir Qunfudh zu ihm, er ist ein gemeiner Mann.“

Und so schickten sie Qundfudh mit einigen Helfern zu Imam Ali (a). Qunfudh

bat bei Imam Ali (a) um Erlaubnis einzutreten, doch dieser verweigerte es

ihm. So kehrten sie zu Abu Bakr zurück. Umar und Abu Bakr saßen beide in

der Moschee und um ihnen herum sammelten sich die Menschen. Qunfudh

berichtete Abu Bakr, dass Imam Ali (a) ihnen die Erlaubnis verweigert hat.

Dann wandte sich Abu Bakr zu Umar und sagte:

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„Hol ihn (Treueid) mir und sei es mit äußerster Gewalt und zwing sie das

Haus zu verlassen, tun sie es nicht, so bekämpfe sie!“

Umar ging mit vielen Menschen von den Helfern, den Auswanderern, der

Entlassenen (die der Prophet (s) bei der Eroberung Mekkas verschonte, sie

weder tötete noch gefangen nahm, obwohl sie ihm feindlich gesinnt waren)

und Heuchlern zum Hause Imam Alis (a).

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Kapitel 6

Was sind die Namen einiger der Angreifer?

In einer Überlieferung wird deutlich, dass es ungefähr 300 Personen waren,

darunter:

1. Umar ibn al-Khattab

2. Khalid ibn alWalid

3. Qunfudh

4. AbdulRahman ibn Auf

5. Salma ibn Salama –

6. Salma ibn Aslam

7. AlMugheera ibn Schu3ba –

8. Abu 3abeeda ibn alJara7

9. Abdullah ibn Abi Rabee3a –

10. Abdullah ibn Zum3a

11. Thabit ibn Qais –

12. Muhammad ibn Maslam

13. Salem der Sklave Abu Khadhefa –

14. Aslam al3adawi

15. 3ayasch ibn Rubay3a –

16. Harmaz alFaresi (der Perser)

17. Uthman ibn Affan –

18. Ziyad ibn Labid

19. Hamad –

20. Sa3d ibn Malik –

21. Abu Bakr –

Asid ibn Khudheir

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Kapitel 7

Haben sie ihr Haus verbrannt? Oder war es lediglich eine

Drohung?

1- Schon alleine die Drohung, ein Haus zu verbrennen, welches Allah,

Der Erhabene, erhöht hat und in Dessen Namen erwähnt wird, reicht schon

aus (...). Denn schließlich erregen sie den Zorn derjenigen, die den Zorn

Allahs nach sich zieht, und wessen Zufriedenheit auch Allahs Zufriedenheit ist.

2. Können wir von einem Volk erwarten, dass sie das Ereignis in ihrer

Vollständigkeit tradieren, in dessen Herzen die Liebe zu den Machthabern

und die Tyrannei zu der reinen Nachkommenschaft (a) getränkt wurde? Nein,

bei Allah, denn die Liebe zu etwas (hier Machthaber-Thron-Herrschaft) macht

blind und taub.

Nun, diejenigen, die die Geschichte niedergeschrieben haben und die

Aussprüche aufgezeichnet haben, waren von den politischen Begebenheiten

ihrer Zeit abhängig. Und diese war darauf bedacht, die Tyrannei gegen den

reinen Haushalt, die Läuterung und das Prophetentum, zu verharmlosen (und

sogar zu leugnen).

3. Die Überlieferungen, welche die Schiah basierend auf klare und

authentische Traditionen besitzt, belegen, dass das Volk das Haus angegriffen

und die Tür des Hauses verbrannt hat.

Umar befahl Holz um die Tür herum zu häufen. Er legte schließlich das Feuer

und rief:

„Verbrennt ihr Haus und wer darin ist!“

Zahraa (a) rief mit lauter Stimme:

„O Vater, o Gesandter Allahs! Was sehen wir nun nach dir von dem Sohn

Khattabs (ibn al-Kha ab) und des Sohnes von Abi Qa7afa (Abu Bakr)?!“

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Als man die Stimme und das Weinen der Tochter des Propheten (s) hörte,

verließen einige Menschen weinend die Truppe Umars, bei dem noch einige

blieben.

Als er das Feuer legte und an die Tür häufte, fraß das Feuer das Holz der Tür.

Der würdige Sayyed ibn al-Tawwus (r.a.), überliefert einen Ausspruch des

Imam Kazim (a) von Imam Sadeq (a), dass der Prophet (s) zu Ali ibn Abi Talib

(a) einmal folgendes sagte:

„O Ali, wehe dem, der ihr (Zahraa) Unrecht tut und wehe dem, der ihr (a)

Recht nimmt und wehe dem, der sie (a) demütigt und wehe dem, der die Tür

ihres (a) Hauses verbrennt.“

Und in einer anderen Überlieferung heißt es, dass al-Mufaddel Imam Sadeq

(a) folgendes fragte:

„O mein Meister, was ist der Lohn der Tränen (über das Leid der Ahl ul-

Bayt*)?“

Der Imam (a) antwortete:

„Was man nicht aufzeichnen kann...“

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Die Überlieferung sagt weiter, dass der Imam (a) folgendes sprach:

„Es gibt keinen Tag, wie der Tag unserer Prüfung an Karbala, auch wenn der

Tag der Saqifa (an dem Tag, an dem das Kalifat von der Ahl-ul-Bayt entrissen

wurde und Abu Bakr als Nachfolger bestimmt worden war*) und der Brand

an der Tür des Hauses des Herrschers der Gläubigen, Fatima, Hassan,

Hussein, Zeinab, Umm Kulthum und Fidha, und der Tod Muhsins, viel

bitterer, größer und schlimmer war, denn dieser Tag war der Ursprung des

Leids.“

In einer Überlieferung des Imam Abu Abdillah al-Sadeq (a) sagt er (a):

„Und sie sammelten Holz und Heu an der Tür, um das Haus des Herrschers

der Gläubigen, Fatima, Hassan, Hussein, Zeinab, Umm Kulthum und Fidha zu

verbrennen. Das Feuer fraß die Tür und Fatima sprach das Volk hinter der

Tür an und sagte: „Wehe dir Umar, was ist das für eine Aufruhr und

Rebellion gegen Allah und seinen Gesandten? Willst du etwa seinen (s)

Samen und sein (s) Licht von dieser Welt auslöschen, und Allah wird sein

Licht erhalten.“

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Von Salman, dem Perser (al-Faresi) (r.a.), und Abdullah ibn Abbas (r.a.) wird

überliefert, dass Umar ibn al-Khattab an der Tür stand und diese schlug und

folgendes forderte:

„Sohn des Abi Talib mach die Tür auf!“

Da sagte Fatima (a):

„O Umar, was ist los, wieso lässt du uns nicht mit dem, in welchem wir sind

(Tod des Propheten, dessen Waschung etc).“

Er antwortete:

„Mach die Tür auf oder ich werde sie verbrennen!“

Dann sagte sie:

„O Umar, fürchtest Allah den Erhabenen nicht? Du stürmst mein Haus und

greifst es an.“

Er rief nach Feuer, häufte es an der Tür und verbrannte sie.

In einer weiteren Überlieferung der reinen und geläuterten Fatima (a) heißt

es:

„Sie sammelten Feuer und Heu an unserer Tür, und sie riefen nach Feuer, um

die Tür und uns zu verbrennen. Ich stand hinter der Tür und ermahnte und

sprach sie an, bei Allah und meinem Vater dem Propheten (s), dass sie uns in

Ruhe lassen und uns helfen sollen, da nahm Umar die Peitsche von den

Händen Qunfudh, dem Sklaven Abu Bakrs, und schlug auf mich und auf

meine Hände so hart, dass die Peitsche auf meinem Körper, Blutergüsse

hinterließ. Dann schlug er mit seinem Fuß die Tür ein, sodass es auf mich fiel,

wo ich doch schwanger war. Ich fiel zu Boden, während das Feuer vor

meinem Gesicht brannte und loderte, dann schlug Umar mich auf mein

Gesicht mit seiner Hand, bis mein Gesichtsschleier von meinen Ohren fiel

und dann kamen mir die Wehen... und so hatte ich eine Fehlgeburt, wobei

Muhsin getötet wurde ohne jeglichen Grund.“

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Und al Mas3udi berichtet:

„Sie stürmten ihr Haus, verbrannten die Tür und zwangen ihn hinaus.“

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Und al Mas3udi berichtet:

„Sie stürmten ihr Haus, verbrannten die Tür und zwangen ihn hinaus.“

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Und al Mas3udi berichtet:

„Sie stürmten ihr Haus, verbrannten die Tür und zwangen ihn hinaus.“

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Kapitel 8

Wann wurde der Brand gelegt?

Zweifellos ereignete sich der Sturm auf dem Hause Fatimas (a) nur wenige

Tage nach dem Ableben des Propheten Muhammad (s). Es wurde von der

wahrhaftigen Fatima folgendes überliefert:

„O Abu Bakr! Wie schnell habt ihr euch gegen den Haushalt des Gesandten

Allahs aufgelehnt?”

Und gemäß einer Überlieferung Salmans (r.a.) ordnete und sammelte der

Herrscher der Gläubigen (a) nach dem Ableben des Propheten (a) die

Koranblätter... Abu Bakr forderte ihn mittels eines Boten auf:

„Komm hinaus und schwör mir die Treue!“

Imam Ali (a) ließ ihm mitteilen:

„Ich bin mit dem Koran beschäftigt, ich ordne und sammle ihn...“

Man ließ ihn einige Tage in Ruhe. Imam Ali (a) rief dann den Menschen zu, die

bei Abu Bakr in der Moschee weilten, mit lauter Stimme:

„O ihr Menschen, seit dem Ableben des Propheten (s) war ich mit seinerWaschung beschäftigt, und nun mit dem Koran...“

Da sagte Umar:

„Was haben wir von dem, was du uns anbietest mehr, als das was wir habenvom Koran?“

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Dann ging Ali (a) wieder in sein Haus. Umar sagte zu Abu Bakr:

„Schick jemanden zu Ali um den Treueid zu holen.“

Man schickte Qunfudh, jedoch vergebens.

An dem Tag unternahmen sie nichts weiter. Als die Nacht anbrach, trug

(nahm*) Imam Ali (a) Fatima und hielt Hassan und Hussein an seinen beiden

Händen, und ging hinaus. Er rief die Gefährten des Gesandten (s) zu Hilfe und

ermahnte sie bei Allah, doch niemand unterstützte ihn. Danach ereignete sich

die Tyrannei gegen den Haushalt des Prophetentums und Imamats, der letzte

Angriff.

Basierend auf dem Fakt, dass der letzte Angriff nach der Nacht, in der er (a)

um Hilfe bat geschah, können wir sagen: Es gibt drei Möglichkeiten zur

Bestimmung des Zeitpunktes. Das, worüber sich die Überlieferungen uneinig

sind, ist die Dauer mit Imam Ali (a) mit der Ordnung des Koran beschäftigt

war.

In einer Überlieferung von Forat von Abu Jaafar al-Baqer (a): „Der Gesandte

Allahs (s):

„O Ali, geh nicht 3 Tage hinaus, ehe du den Koran geordnet hast.“

Es wurde eine Rede des Herrschers der Gläubigen überliefert, die er sieben

Tage nach dem Ableben des Propheten Muhammad (s), gehalten hat. Andere

haben diese Rede mit dem Titel „9 Tage“ tituliert, anstatt der sieben Tage.

Diese Predigt ist als „Predigt der Wasila“ bekannt.

Wir halten also fest, dass man von 3, 7 oder 9 Tagen nach dem Ableben des

Propheten Muhammad (s),* zu dem sich der letzte Sturm auf dem Hause Alis

(a) ereignete, datieren kann*.

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Kapitel 9

Hat man ihr den Arm gebrochen?

Die deutlichen Überlieferungen, welche belegen und erzählen, was mit

Zahraa (a) geschah, sind zahlreich und verschieden. Hier einige Auszüge der

Traditionen:

1. (…) und Umar forderte Feuer und häu e es an die Tür. Das Feuer fraß das

Holz der Tür, wobei der Rauch in das Haus eindrang. Qunfudh streckte seine

Hand in das Innere, um die Tür zu öffnen. Fatima (a) nahm das Schloss der

Tür, um sie daran zu hindern die Tür zu öffnen, dabei sagte sie:

„Ich rufe euch auf bei Allah und meinem Vater dem Gesandten Allahs, uns in

Ruhe zu lassen und zu gehen.“

Da nahm Umar die Peitsche von Qunfudhs Händen und schlug damit die

Hände Fatimas (a) bis sie fast schwarz (von den Blutergüssen, die die

Intensität und Härte der Schläge verursachten*) wurden.

2. Da schlug Umar mit seinem Fuß die Tür ein, und Fa ma stand hinter der

Tür. Er machte die Tür auf und drückte Fatima, die sich zwischen der Tür und

der Wand befand, derartig intensiv und fest dazwischen ein, dass ihre Seele

aus ihrem Körper heraus stieg. Dadurch stach sich der Nagel tief in ihr

Unterleib, so dass daraus Blut floss, und sie zu Boden fiel, und das Feuer vor

ihrem Gesicht loderte. Sie schrie mit lautester Stimme, so dass ganz Madina

sie hörte: „O Vater, O Gesandter Allahs! Das macht man mit deiner Tochter, deiner

Geliebten.“

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3. Vom Propheten Muhammad (s):

„...meine Tochter Fatima ist die Herrin der Frauen der Menschheit, von den

Ersten und den Letzten, und sie ist ein Teil von mir, sie ist mein Augenlicht,

sie ist die Frucht meines Herzens, sie ist meine Seele, und sie ist die

menschliche Huri (paradiesische Jungfrau). (...) Und immer wenn ich sie

sehe, erinnere ich mich an das, was man nach mir mit ihr tun wird. Es ist so,

als würde ich sehen, wie die Unwürde ihr Haus betritt, ihre Würde

gedemütigt, ihr Recht genommen, ihr Erbe enthalten und ihr Arm gebrochen

wird...“

Was in ihrer Ziyara überliefert wurde:

„Der Frieden und der Segen Allahs mögen auf Muhammad und seinen

Haushalt weilen, und auf der Jungfer, der Reinen, der Wahrhaftigen, der

Sündlosen, der Gottesfürchtigen, der Zufriedenen, der Lauteren, der

Rechtleitenden, der Entrechteten, der Traurigen, deren Recht genommen

wurde, deren Erbe vorenthalten wurde, deren Arm gebrochen wurde, deren

Ehemann ungerecht behandelt wurde, deren Kind getötet wurde, Fatima, die

Tochter des Gesandten Allahs.“

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Was Gabriel dem Propheten (s) berichtete:

„Und deine Tochter wird die erste sein, die dir folgt, nachdem man ihr

Unrecht zufügt, ihr Erbe genommen und enthalten wird, ihrem Ehemann

Unrecht angetan wird und ihr Arm gebrochen wird.“

Wenn man sich diese ehrwürdigen Überlieferungen genauer ansieht, sieht

man mit welch einer Tyrannei und Gewalt das Volk vorging: Denn in seinem

Ausspruch: Man drückte (ص) sie zwischen der Wand und der Tür mit einem

sehr starken und intensiven Druck... Dies belegt, mit welch einem Hass die

Herzen gegenüber dieser Reinen, Unterdrückten, getränkt war.

Denn das Drücken, bedeutet, dass es über das normale Türöffnen, weit

hinausgeht. Dies belegt auch die Aussage des Mas3udi in „Ithbat al Wassiya“:

„Und Umar drückte die Herrin der Frauen mit der Tür so stark, dass Muhsin

bei einer Fehlgeburt dadurch getötet wurde. Und das, was das Herz bluten

lässt, sind folgende Worte: Und man brach ihr den Arm, dieser Druck

erreichte einen derart hohen Grad, dass ihr Arm gebrochen wurde, welches

bedeutet, dass mehrere Knochen gebrochen wurden, und nicht nur einer.“

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Kapitel 10

Ist die Fehlgeburt ihres Säuglings bloß eine natürliche

Ausnahme gewesen?

Die Anwesenheit Muhsin (a) unter den Kindern Zahraas (a) ist so

unumstritten und klar, wie das Feuer im Leuchtturm und die Sonne am

helllichten Tag. Es ist auch nicht leicht dieses Faktum zu ignorieren oder zu

leugnen, denn die Erwähnung Muhsins (a) findet in zahlreichen

Überlieferungen und in der Geschichtsschreibung ihren festen Platz (...)

Die Traditionen und die Geschichte, welche authentisch und zahlreich

überliefert und niedergeschrieben worden sind, belegen, dass Muhsin (a) in

Folge einer Fehlgeburt starb, die durch das unmenschliche und tyrannische

Zerdrücken Fatimas (a) zwischen der Tür und der Wand, verursacht wurde.

Vom Propheten Muhammad (s) wird überliefert: „...und ihr Arm wurde

gebrochen und ihr Säugling wurde in Folge einer Fehlgeburt getötet“... bis er

(s) dann weiter sagt:

„und verewigt wird im Feuer, wer ihr (e) Arm/Brust geschlagen hat,

bis sie ihr Kind fallen ließ.“

Und in ihrer Ziyara (Audienz) heißt es: „und dessen Kind getötet wurde“.

Dies belegt, dass er (a) getötet wurde und es keine natürliche Fehlgeburt

gewesen war.

Von Imam Jaafar al-Sadeq (a) wurde überliefert:

„Der erste, für den ein Urteil gesprochen wird, wird Muhsin (a), der Sohn

Alis (a), wegen seines Mordes sein. Dann Qanfadha. Zusammen wird er

(Qanfadha) mit seinem Gefährten vortreten und mit Peitschen aus Feuer

geschlagen.“

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Und weiter wird von ihm (a) überliefert: „...und sie wurde geschlagen, wo sie

doch schwanger war (…) und sie ließ das, was in ihrem Bauche war fallen.“

Von Zahraa (a) selbst wird überliefert:

„...er schlug die Tür mit seinem Fuß ein und machte sie gegen mich auf, wo

ich doch schwanger war, und so fiel ich zu Boden...mir kamen die Wehen,

und da gebar ich Muhsin getötet, ohne jeglichen Grund.“

Und von dem Herrscher der Gläubigen (a) wird überliefert, dass er folgendes

im Qunut sprach:

„Und den Säugling haben sie fallen lassen (fehlgebären lassen), und den Arm

haben sie gebrochen und das Dokument* haben sie zerrissen.“

(*Womöglich ist hier das Testament im übertragenen Sinne gemeint, welches

der Prophet dem Imam schon zu Lebzeiten durch zahlreiche Aussprüche

„überreichte“)

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Es wird von Imam Hassan (a) überliefert, dass er folgendes an Mughira ibn

Schu3ba, adressiert sagte:

„Und du hast Fatima, die Tochter des Gesandten Allahs, geschlagen bis sie

blutete und hast das, was in ihrem Bauche war, fallen lassen wegen deinem

Hass gegenüber dem Gesandten Allahs...“

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Kapitel 11

Wurde sie (a) geschlagen?

Wer leugnet, dass al-Zahraa (a) nicht geschlagen wurde, kommt dem gleich,

der leugnet, dass Sayyeda Zaynab (a) nicht von Ibn Ziyad geschlagen wurde.

Wo doch seine Truppen das abscheulichste und unmenschlichste Massaker

der Menschheit ausgeführt, die Frauen gefangen genommen und geschlagen

haben am Tage Aschuras. Hierzu überliefert der ehrwürdige Allamah al-

Majlisi (r.a.) von Fatima al-Sughra (die Kleine) Traditionen, die

unmissverständlich belegen, dass sie (a) und ihre Tante Zaynab, die Tochter

Alis (a) mit Peitschen geschlagen wurde.

Und wenn man meint, dass das Schlagen nur eine weit verbreitete Sitte der

Djahiliyya, der Unwissenheit, war und ist, so sollte man erwähnen, dass es

genug Sitten der Djahiliyya gab, die man mit Füßen getreten hat. Zum Beispiel

wird von Abul-Hassan al-Rida (a) überliefert, dass er folgendes sagte:

„Der Monat Muharram war für die Leute der Unwissenheit ein Monat, in

dem der Kampf verboten wurde. In diesem Monat vergoss man unser Blut,

demütigte, schlug und nahm unsere Töchter und Frauen gefangen. In diesem

Monat sammelte sich das Feuer an unseren Oheimen (...) Man würdigte den

Propheten (s) durch uns, nicht einer Angelegenheit uns bezüglich.“

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Umar schlug die Frauen, welche um Uthman ibn Mathghun weinten. Da nahm

der Prophet (s) die Hand Umars und sagte:

„Halt, o Umar, lass sie ruhig weinen.“ (Musnad Ahmad, Teil1, S.237,

sunnitische Referenz)

Wenn man nun leugnet, dass eine fremde, abscheuliche und gemeine Hand,

den würdigen Körper der Wahrhaftigen und Reinen (a) berührt, bzw. sie auf

ihr Gesicht schlägt, so ist akzeptabel. Denn es ist unmöglich, dass eine fremde

Hand die Haut Fatimas (a) berührt.

In einer Überlieferung, unseres Meisters Imam Jaafar al-Sadeq (a) heißt es:

„Sie wurde auf ihre Wange geschlagen, so dass ihr Gesichtstuch unter ihrem

Schleier fiel.“

Und in der Überlieferung des Abi ibn Ka3b heißt es:

„Dann gab er ihr eine Ohrfeige auf ihr Gesicht, welches mit dem Tuch

bedeckt war...“

Ein Schreiben von Umar an Muawiya belegt:

„Und ich schlug sie auf ihre Wange, welches mit dem Tuch bedeckt war.“

(...)

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43

In weiteren Überlieferungen heißt es: Umar drang in ihr Haus und schlug sie

auf ihre Wange welches mit dem Schleier bedeckt war, dabei fiel ihr

Gesichtstuch auf dem Boden.

Doch der Feind Allahs begnügte sich nicht damit, sie (a) zu schlagen. Er befahl

Qunfudh Fatima (a) mit der Peitsche auf ihr Rücken und ihr Oberkörper zu

schlagen, bis er starke Spuren auf ihren ehrenvollen Körper hinterließ.

Weiter heißt es in einer Überlieferung: Qunfudh schlug sie auf ihr Gesicht und

traf ihr Auge.

Und weiter: Mughira ibn Schu3ba schlug sie bis sie blutete.

Und weiter: Umar blickte um sich herum und befahl: Schlagt Fatima! Von

allen Seiten kamen die Peitschen auf die Geliebte des Propheten (s) und der

Teil von ihm (s), bis ihr Körper blutete.

Von diesen Überlieferungen, die die Herzen nicht nur weinen, sondern bluten

lassen, wird deutlich, mit welch einer Tyrannei das Volk sie angriff... Mit

Peitschen, mit Füssen, auf ihr Rücken etc. und das, wo doch der Prophet

unmissverständlich die Muslime ermahnte: „Fatima ist ein Teil von mir, wer

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sie verletzt hat mich verletzt, und wer mich verletzt hat Allah verletzt“, und

man schätzte ihre Stellung nicht.

Gedicht

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Kapitel 12

Al-Zahraa ist die Ehrwürdige, wieso hat sie sich dann den

Männern gestellt?

1. Zahraa (a) stellte sich nicht den Männern, sondern was geschehen war, war

eben das man ihr Haus stürmte.

2. Ist ihre Ehrwürdigkeit ein Hindernis dafür, dass sie von hinter der Tür aus

antwortet, um ihren Beschützer Imam Ali (a) zu verteidigen? Oder lässt diese

Antwort (hinter der Tür stehend) die Menschen etwas sehen, was ihnen nicht

gestattet ist zu sehen?

3. Verbietet ihre Ehrwürdigkeit, dass sie sich selbst verteidigt, wenn sie

angegriffen wird, oder dass sie ihren Ehemann, ihre Kinder, ihre Würde, ihre

Religion und ihre Botschaft verteidigt?

4. Wenn sie (a) sie hinter der Tür aus ansprach, dann bedeutet dies gewiss

nicht, dass sie (a) sich von Gesicht zu Gesicht zu den Männern befand. Aber

wenn das Volk die Tür aufbricht und sie (a) zwischen der Tür und der Wand

zerdrückt, ist das dann ihr Verschulden? Und dies wird bestätigt durch ihr (a)

Verhalten. Sie bat sie bei Allah und bei ihrem Vater den Gesandten Allahs,

dass man sie (a) und ihre Familie in Ruhe lassen soll, doch diese Ermahnungen

stießen auf taube Ohren.

5. Ist es nicht diese Ehrwürdige, die die Menschen mit ihrer feurigen Rede in

der Moschee ansprach. Kann ihre Ehrwürdigkeit sie davon abhalten, sich für

eine gerechte Sache einzusetzen; und für die Wahrheit, wenn es von ihr (a)

verlangt wird in einem sehr dringenden und signifikanten Umstand, um das

Falsche als Falsch offen zulegen und das Recht als Recht aufzuzeigen.

Wie soll es ihr dann erlaubt sein die Menschen in der Moschee zu

konfrontieren, aber nicht von hinter der Tür zu antworten?

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Ihre Ehrwürdigkeit ist kein Hindernis sich den Tyrannen und Ungerechten zu

stellen, um den Menschen ihre wahren Absichten zu zeigen. Und gibt es denn

einen klareren und deutlicheren Beweis, als dass das Zeigen der Tyrannei des

Volkes und deren Bereitschaft die heiligste Frau der Menschheit, die einzige

Tochter des Gesandten Allahs - gleich nach seinem Tod, zu verletzen.

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Kapitel 13

Lässt der „Neid“ Imam Alis (a) es zu, dass al-Zahraa (a) die

Tür öffnet?

Zahraa (a) stand nicht auf, um die Tür zu öffnen. Ganz im Gegenteil - sie

wollte sie daran hindern, in ihr Haus zu dringen. Die Überlieferung sagt:

„Als sie (a) sie sah, schloss sie die Tür vor ihren Gesichtern zu.“

Die Tür zu schließen steht keineswegs gegen den „Neid“.

Imam Hussein (a) ist ebenfalls der Führer der „Neider“ und hat dennoch seine

gesamte Familie, seine Frauen und Töchter mit genommen, damit sie

ebenfalls die Probleme, Erschwernisse und das Leid mitbekommen, um der

Zufriedenheit Allahs und um der Erhaltung der Religion wegen. Wie es auch

nicht gegen den „Neid“ Imam Husseins (a) ist, dass Sayeda Zeinab (a) mit den

Frauen nach Karbala mitging, so verhält es sich auch mit der Antwort Zahraas

(a) von hinter der Tür, gegenüber jene, die ihr Haus stürmen wollten.

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Kapitel 14

Wieso hat Fiddha nicht die Tür geöffnet?

Die Überlieferungen, die die Ereignisse rund um das Eindringen beschreiben,

beantworten diese Frage. Unter anderem findet man folgendes: Und sie

sagten:

„Komm hinaus O Ali, zu dem, worüber sich die Muslime einig wurden,

bezüglich des Treueeids für Abu Bakr und tust du es nicht, werden wir dich

töten!“

Und das, was noch Fiddha sagte:

„Der Herrscher der Gläubigen ist mit etwas anderem als euch beschäftigt.

Und die Wahrheit, wenn ihr sie erkennt und Allah und seinen Gesandten

fürchtet...“.

Umar beschimpfte sie dann und darauf hörte man Zahraa (a) hinter der Tür:

„Wehe dir Umar! Was ist das für ein Auflehnen gegen Allah und Seinen

Gesandten!?“

Dieser Text belegt, dass Fiddha eigentlich zuerst hinausging und erst als man

sie mit Schmähungen und Beleidigungen beschimpfte und ihre Worte bei den

Angreifern nichts bewirkte, sah sich Zahraa (a) gezwungen, selbst hinaus zu

gehen. Schließlich drohten sie ihrem Ehemann und wollten ihn hinaus

zwingen; sie (a) konnte also nicht tatenlos zu sehen, ohne alles in ihrer Macht

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Stehende getan zu haben, um den Herrscher der Gläubigen (a) und sein Recht

zu verteidigen.* Und Fatima (a) weiß nach ihrem Vater (s) am besten, wer

Imam Ali (a) ist und kennt seine Stellung bei Allah, den Erhabenen und ihrem

geliebten Vater (s)*.

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Kapitel 15

Wieso antwortet ihnen nicht der Herrscher der

Gläubigen(a)?

Wieso sollte kein anderer außer Zahraa (a) diesen Fall selbst in die Hand

nehmen?

Es ist klar, dass wenn der Herrscher der Gläubigen (a) die Tür geöffnet hätte

oder zumindest den Angreifern geantwortet hätte, dass zwei

schwerwiegende Konsequenzen die Folge wären:

Einerseits schwört er (a) den Gefährten (Abu Bakr) die Treue. Das hieße, er

würde das, was sie getan haben, akzeptieren. Hiermit würde er (a) jeden

rechten Beweis selbst verwerfen.

Andererseits weigert er (a) sich, wo sie dann schließlich mit allen Mitteln

versuchen würden, auf ihn einzuwirken und sei es mit Gewalt.

Folglich würde er (a) ihnen die Gelegenheit geben, die Ereignisse in

unwahrheitmäßiger Weise darzustellen und sie als die Herrschenden und als

Nachfolger bestätigen.

Als Zahraa (a) ihnen antwortete, entnahm sie ihnen diese Gelegenheit, so

dass sie sie (a) mit beispielloser, nicht zu rechtfertigender Gewalt und

Aggressivität begegneten, um ihr Ziel mit aller Macht zu erreichen. Auch

wenn dies dazu führen würde, dass das Haus Zahraas (a) brennen würde, dass

sie (a) geschlagen worden wäre, ihr (a) Kind in ihrem Schoße getötet wird,

waren sie bereit, dies alles in Kauf zu nehmen. Für sie war es wichtiger, so

schnell wie möglich den Treueid von Imam Ali (a) zu bekommen, denn wie

sollten sie den Menschen Rede und Antwort stehen? Man sagte ihnen (dem

Volk*), Ali (a) hat sich vom Kalifat zurückgezogen. Das Volk würde sich fragen:

„Vor einiger Zeit habt ihr Imam Ali (a) am Tage des Ghadirs, die Treue

geschworen, dann sagtet ihr uns, er (a) sei zurückgetreten, doch ihr habt die

Unwahrheit gesprochen, denn die Realität ist das Gegenteil.“

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Sie wollten also mit allen Mitteln und so schnell wie möglich den Treueid von

Imam Ali (a) haben und sei es mit Gewalt, damit sie das Volk mit ihren

unwahren Aussagen, irgendwie stillhalten können, ansonsten würden ihre

wahren Absichten und Lügen erkannt, was ihnen natürlich missfallen und

schaden würde.

Die Aktivität Zahraas (a) in dieser Angelegenheit überraschte sie, denn sie

nahm ihnen das, wofür sie kamen und entblößte ihre Angelegenheit und ihre

wahren Absichten.

Hätte Imam Ali (a) ihnen geantwortet, so hätten viele Menschen die Wahrheit

und das Recht überhaupt nicht erkannt, da sie doch nicht genügend

Kenntnisse besaßen, um das Falsche vom Guten, das Recht vom Unrecht zu

unterscheiden. Sie hätten auch die gesamte Wahrheit nicht gesehen oder

auch den Tyrann vom Unterdrückten nicht ausmachen können.

Wenn also nicht Fatima (a) gewesen wäre, so wären die Lehren der Religion

ausgelöscht und da hätten die Frevler ihre Ziele erreicht. Fatima (a) hat also

durch ihre durchdachten Schritte in Richtung Tür, das Recht Imam Alis (a)

bewahrt.

Und durch ihre Stellung und ihren Standpunkt während des Angriffs gab sie

den Menschen, auch den Nicht-Muslimen, die Möglichkeit bzw. einen Beweis,

um die Wahrheit zu erkennen. Wenn ihr Standpunkt und ihr Einsatz,

währenddessen sie (a) geschlagen und verletzt wurde und ihr Sohn getötet

wurde, nicht gewesen wären, dann wäre die Wahrheit nicht ans Licht

gekommen und ihre Lügen und Absichten wären nicht entblößt worden.

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Kapitel 16

Wieso eilte ihr (a) der Herrscher der Gläubigen nicht zu

Hilfe? Wo ist seine Tapferkeit?

Um diesen (möglichen) Zweifel auszuschließen bzw. diese Frage zu

beantworten, muss man sich die genauen Details des Angriffs und des

Eindringens in das Haus Imam Alis (a) noch mal zu Gemüte führen.

„Umar befahl Holz zu holen, und ordnete es vor die Tür...“. Als sie ins Haus

eindrangen, erblickten sie Zahraa (a), die bei ihrem Anblick rief: „O Vater! O

Gesandter Allahs!“

Da hob Umar sein Schwert und schlug es auf ihre Brust, da schrie sie (a): „O

Vater...!“

Daraufhin hob Umar seine Peitsche und schlug auf ihre Arme ein. Fatima (a)

schrie:

„O Gesandter Allah, wie frevelhaft doch Abu Bakr und Umar nach dir

(deinem Ableben*) sind.“

Da griff auch schon Ali (a) ein und hätte Umar beinahe getötet. Er hielt jedoch

inne und sagte:

„Bei dem, der Muhammad mit dem Prophetentum ehrte, O Sohn des Sahak,

wäre nicht das Buch Allahs davor gewesen, das Versprechen und das

Testament des Gesandten Allahs (s), da wüsste ich, dass du nicht in mein

Haus eindringst...“

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Diese Überlieferung erinnert an folgendes: Das Stürmen des Hauses seitens

Umar geschah unmittelbar, daher ereignete sich der Bruch des Armes und

das Schlagen mit der Peitsche und all das drum herum in einer Zeitspanne

von nicht länger als einer halben Minute. Eine Zeit, die gewiss ausreichte, um

das, was seitens Umar geschah, auszuführen.

Als der Herrscher der Gläubigen (a) den Hilferuf Zahraas (a) hörte, griff er

Umar sofort an, um seine Geliebte zu verteidigen. Fast hätte er auch Umar

getötet, doch (a) sah im selben Augenblick, was Qunfudh und seine Leute

taten.

Dieser Zweifel verwirft sich von selbst, denn Imam Ali (a) stand nicht tatenlos

vor den Feinden.

Der Prophet (s) befahl Imam Ali (a), zu schweigen. Der Imam (a), auch wenn

er der tapfere Held, dessen Mut und Tapferkeit und Kampfbereitschaft

einzigartig waren, dem sich Niemand traute im Kampf gegenüber zustehen,

war im höchsten Grade des „Neides“ und des Schutzes. Er hielt sich jedoch

zurück, da es ihm von Allah, den Erhabenen und seinem Gesandten (s)

befohlen wurde.

Ja, er hielt diese Art des Leides aus, so schwierig es auch gewesen sein mag,

besonders für ihn (a). Doch immer wenn ihm der Prophet (s) darüber

berichtete, fiel er zu Boden.

Wie es in dem Ausspruch von seinem Vater Imam Jaafar al-Sadiq (a) des

Imam Musa al-Kazim (a) heißt: (Wo er (a) das geschlossene Testament, mit

welchem Gabriel und treuer Bewahrer des Allmächtigen, hinabkam.)

Von den Bedingungen, die der Prophet (s) durch den Befehl Gabriels von

Allah, den Erhabenen, war folgendes erfolgt:

„O Ali, erfülle was darin (das Testament, das Buch) ist, mit Standhaftigkeit

und des Bändigen deines Zornes...“

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Da sagte der Herrscher der Gläubigen:

„Bei Allah, ich hörte Gabriel zum Propheten Muhammad (s) sagen: „O

Muhammad sag ihm, dass seine Frau geschändet/ verletzt wird.““

Der Herrscher der Gläubigen (a) sagte:

„Ich fiel zu Boden, als ich die Worte Gabriels (a) vernahm und verstand und

sagte: Ich akzeptiere es und bin damit zufrieden.“

Der Imam (a) ist sündlos und verhält sich nicht gemäß seines Zornes, sondern

gemäß des (göttlichen oder prophetischen) Befehls. Ihm wurde die

Standhaftigkeit und Geduld befohlen. Er bleibt geduldig wegen dem Befehl

Allahs, den Erhabenen und dem Befehl des Gesandten Allahs (s).

Wie er (a) sagte:

„Wenn nicht das Versprechen des Propheten (s) gewesen wäre, dann hätte

ich die Auflehnenden in den Tod geschickt (...) und bald werden sie davon

Kenntnis nehmen.“

Nehmen wir dennoch an, dass beim Sturm des Hauses Fatimas (a), es zu

einem Kampf gekommen wäre. Die Folge wäre eine andere als die

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Geforderte. Es hätte schwerwiegende, negative Konsequenzen für den Islam

und die Muslime gehabt. Viele Muslime hätten sich höchstwahrscheinlich

vom Islam abgewendet, insbesondere die noch neuen Muslime wegen ihrem

noch schwachen Glauben.

In einer Überlieferung des Imam Abu Jaafar Muhammad al-Baqer (a) sagt er

folgendes:

„Der Herrscher der Gläubigen (a) hat sich nur wegen der Menschen davon

ferngehalten (Kampf während des Sturms*) und weil er für sie fürchtete,

dass sie wieder in den Götzendienst versinken und nicht mehr bezeugen,

dass es keinen Gott gibt außer Allah und dass Muhammad der Gesandte

Allahs ist.“

Die Heldentat des Imam Alis (a) war bei dieser Tyrannei seine beispiellose

Standhaftigkeit und seine Geduld sich nicht von den Provokationen, die man

an ihn richtete, verführen zu lassen. Ali (a) ist derjenige, der alles für die

Bewahrung der Religion opfert. Er sah dies auch als seine obligatorische,

religiöse Pflicht. Niemals würde er seine Religion, wegen etwas anderem

vernachlässigen.

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Kapitel 17

Wieso halfen ihr die Anwesenden nicht?

Wir sagten, dass dem Imam (a) Standhaftigkeit und Friedfertigkeit befohlen

wurde, als Treue dem Propheten gegenüber, der ihm folgendes sagte:

„Nach mir wird es Meinungsverschiedenheiten geben, wenn du in diesem

Fall friedfertig sein kannst, dann tu es.“ (Musnad Ahmad –Teil1-

S.90_sunni sche Referenz)

Die übrigen Kinder Haschims folgten dem Imam (a), wie Salman, Miqdad, Abu

Dharr und Ammar.

Dass diese Personen, während der Saqifa im Hause Alis (a) weilten, heißt

nicht, dass sie auch während des letzten Angriffs sich im Haus befanden.

Denn eine genauere Analyse der Details und Überlieferungen des Angriffs

zeigt uns, dass es mehrere Drohungen gab. Und ferner, dass die Gefährten

Imam Alis (a) bei der ersten Drohung das Haus zu verbrennen, hinausgingen.

Als Umar das erste Mal drohte, das Haus des Herrschers der Gläubigen zu

verbrennen, verließen die Gefährten Imam Alis (a) das Haus, wie Ibn Qatiba in

„Al Imama wal Siyasa“ (Das Imamat und die Politik) berichtet: Abu Bakr

vermisste einige Personen, die sich gegen den Treueid auflehnten und sich

bei Ali (a) befanden. Abu Bakr schickte Umar zu ihnen. Er forderte sie

hinauszukommen, doch sie weigerten sich. Dann rief Umar nach Holz, um das

Haus zu verbrennen und rief ihnen zu:

„Bei dem in dessen Umars Seele in den Händen liegt, entweder ihr kommt

hinaus oder ich werde das Haus mit dem, der in ihm ist, verbrennen.“

Es wurde gesagt: „O Abu Hafsa! Fatima (a) ist im Haus!“

Er antwortete: „Und?“

Sie traten dann hinaus und schwuren Abu Bakr die Treue, außer Ali.

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Diese Überlieferung belegt, dass all jene, die sich mit Imam Ali (a) im Haus

befanden, nach der ersten Drohung Umars das Haus zu verbrennen,

hinaustraten. Imam Ali (a) blieb mit seiner Familie alleine im Haus.

Dies wird auch mit diesem Ausspruch des Herrschers der Gläubigen (a)

bestätigt (von Ibn Abi alHadid überliefert):

„Ich schaute um mich herum und sah keinen Helfer, außer meine Familie.

Und ich dachte, dass sie (bald) getötet würden...“

Des Weiteren wird klar und unmissverständlich hiermit belegt, dass die

Gefährten Imam Alis (a) sich außerhalb des Hauses befanden. Die Einzigen,

die noch im Hause blieben, waren Imam Ali (a) und Zahraa (a). Sulaim ibn

Qais überliefert: „Es kamen Miqdad, Salman, Abu Dharr, Ammar und Buraida

ibn al-Aslami, um Imam Ali (a) zu Hilfe zu eilen. Es bestand die Gefahr, dass

eine Fitna zu dem Zeitpunkt entstehen könnte. Da schickte Ali (a) seine

Anhänger und seine Gefährten Salman, Miqdad, Abu Dharr, Ammar und

Buraida hinaus, die sich an Umar und seine Helfer wendeten und sagten:

„So schnell habt ihr den Propheten (s) hintergangen und habt die Tyrannei,

welche in euren Brüsten war, hinausgelassen?!“

Wir können also schlussfolgern, dass der Sturm des Hauses von Imam Ali (a)

sich ereignete, als die Gefährten des Imams (a) sich außerhalb des Hauses

befanden. Man kann also nicht sagen, dass sie tatenlos zu gesehen haben,

wie man Zahraa (a) schlug und Imam Ali (a) nicht zu helfen eilten.

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Kapitel 18

Wieso erwähnte Zahraa (a) in ihre(r)n Rede(n) nicht, dass

sie geschlagen wurde? Heißt das etwa, dass sie nicht

geschlagen wurde?

Dass Zahraa (a) in ihrer ehrwürdigen Rede nicht erwähnte, dass sie

geschlagen wurde, heißt nicht, dass sie es nicht wurde*. Genauso kann man

sagen, dass Zahraa (a) die Drohung mit dem Verbrennen ihres Hauses nicht

erwähnte, bedeutet nicht, dass Umar etwa nicht damit drohte.

Das Nichterwähnen oder das fehlende Hinweisen auf diese unehrenhaften

Taten hat nichts damit zu tun, dass nichts geschehen ist. Die Ehrwürdigen und

großen Personen, insbesondere diejenigen, die in der Stellung der

Unfehlbarkeit und der Führerschaft sind, beharren nicht auf das, was von den

Unwürdigen geschah. In ihrer heiligen Ansicht sind solche Personen nichts

weiter als Tiere und noch unwürdiger.

Wenn zum Beispiel ein Hund einen ehrwürdigen Mann stößt, wird dieser

Ehrwürdige den Hund zurückstoßen? Oder wird er zu einer Menschenmenge

gehen und ihnen berichten, was geschah?

Ferner würde das Erwähnen dieser Taten nichts an der Realität ändern. Denn

wer dem Haushalt des Propheten (s) vor dem Volk Unrecht zufügt, wird sich

auch nicht darum kümmern, ob man sie verletzte oder nicht.

Ferner wäre es keine neue Information gewesen, wenn Zahraa (a) erwähnt

hätte, dass sie geschlagen wurde.

Das, was für Zahraa (a) jedoch wichtiger war, war die Enteignung des Kalifats

und die Sache Fadak zurückzufordern. Durch das Zurückfordern Fadaks wollte

sie ihr Zeugnis zur Bestätigung des Kalifats für Imam Ali (a) festigen.

Hätte sie auf das, was man ihr antat sich fokussiert, so hätten die Feinde

diese Gelegenheit genutzt und es als persönliche Angelegenheit dargestellt.

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Ist man aber in einem kleinen und engen Kreis von Vertrauten, Gefährten und

Anhängern, so gibt es keinen Grund, warum man nicht von dieser Tyrannei

gegen die heilige Person Fatimas (a) zum Beispiel berichtet, um unter

anderem die erdrückende Last des Kummers aus sich zu herauszuholen, um

die Muslime daran zu erinnern, was man der Tochter des Propheten (s) antat,

damit sie es von Generation zu Generation weitergeben. Das ist auch das,

was der Herrscher der Gläubigen tatsächlich tat. Er berichtete seinen engsten

Gefährten und Verwandten der Kinder Haschims in der Moschee des

Propheten (s), als es um die Angelegenheit Umars und Qunfudhs ging. Umar

dankte u.a. Qunfudh für das Schlagen Fatimas (a)!!!

Fatima (a) berichtete in derselben Vorgehensweise wie Imam Ali (a) von der

Tyrannei, die man gegen ihre Person praktizierte. Sie sagte:

„Sie sammelten Heu und Holz unter unsere Tür und kamen mit Feuer um die

Tür, um uns zu verbrennen. Ich stand hinter der Tür und bat sie uns bei dem

Allmächtigen und bei meinem Vater, uns in Ruhe zu lassen und uns zu

helfen. Da nahm Umar die Peitsche von Qunfudh, der Sklave Abu Bakrs und

schlug mich damit, bis meine Haut von der Intensität der Schläge fast

schwarz wurde (von den Blutergüssen). Umar trat die Tür mit seinem Fuß ein

und zerdrückte mich zwischen Tür und Wand, wo ich doch schwanger war.

Ich fiel zu Boden und das Feuer loderte vor meinem Gesicht. Er schlug mich

mit seiner Hand, bis mein Gesichtschleier von meinen Ohren fiel. Ich bekam

schließlich die Wehen und Muhsin fiel von meinem Schosse und wurde ohne

Grund getötet.“

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(*Einige Überlieferungen besagen, dass der Angriff und der Sturm in das Haus

Zahraas (a) vor der Rede geschah; andere erzählen, dass es nach der Rede in

der Moschee geschah. In dem Kontext jedoch soll es nicht weiter zur Debatte

stehen, denn Zahraa (a) ging es vor und nach dem Angriff auf ihr Haus um das

Kalifat und die Entrechtung seitens der Tyrannen. Des Weiteren sollte man

diesen Punkt verallgemeinernd betrachten. Zahraa (a) hat vor einer

Menschenmenge, vor dem Volk, vor den Muslimen die Tyrannei und die

Gewalt gegen ihre Person nie in den Vordergrund gestellt. Sei es nun vor oder

nach dem Angriff auf ihr Haus und das Verbrennen der Tür ihres Hauses).

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Kapitel 19

War Zahraa (a) eine Märtyrerin im Sinne eines Martyriums

oder wurde sie getötet?

Es wurde von Imam Musa al-Kazim (a) überliefert:

„Fatima (a) ist die wahrhaftige Märtyrerin.“

Das Martyrium ist im Sinne des Kampfes auf dem Weg Allahs und im Sinne

der Anwesenheit der Beobachtung.

Da Zahraa (a) nun aber eine Beobachterin war, kann sie nicht lediglich eine

„Getötete“ sein.

Wie soll man da abwägen?! Wir wägen mit Beweisen und Indizien ab. Es

wurden zahlreiche Aussprüche überliefert, die belegen, dass Zahraa (a)

unterdrückt und getötet wurde, bis sie dadurch ihr Martyrium erlangte.

(Durch die Tragödie*.)

Sulaim ibn Qais (r.a.) berichtet:

„Qunfudh schlug sie mit der Peitsche und wirkte mit der Tür auf sie ein, bis

ihr Arm gebrochen wurde und ihr Säugling von ihrem Schoße fiel. Von da an

lag sie im Bett (wegen der Intensität der Schläge), bis sie als Märtyrerin

starb.“

Scheikh al-Mufid (r.a.) überliefert im Buch „al-Mazar“ (Das Mausoleum):

„Der Friede sei mit dir, o Gesandter Allahs, der Friede sei mit deiner reinen

und wahrhaftigen Tochter, der Friede sei mit dir, O Fatima, Du Herrin der

Frauen der Menschheit, du reine Jungfer und Märtyrerin!“

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Eine Überlieferung von Schadhan ibn Jibril in Fadail (Hadith-Buch) wird von

Ibn Abbas (r.a.) von Imam Ali (a) überliefert, dass dieser (a) ein Buch vom

Gesandten Allahs (s) öffnete und darin las was geschehen wird. Darunter las

er (a) was man Fatima (a) antun wird und wie sie ihr Martyrium erlangen

wird.

Eine Überlieferung Saduqs (r.a.) vom Propheten Muhammad (s) belegt:

„Sie wird die Erste sein, die mir aus meiner Familie folgen wird. Sie wird zu

mir traurig, bekümmert, leidend, entrechtet und getötet kommen.“

Sayyed ibn alTawwus (r.a.) erwähnt im „Iqbal“ folgende Ziyara:

„Der Friede sei mit dir, O du wahrhaftige Märtyrerin, dessen Erbe enthalten

wurde, dessen Recht enteignet wurde, dessen Arm gebrochen wurde, dessen

Ehemann Unrecht angetan wurde und dessen Kind getötet wurde.“

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Kapitel 20

Hat sie (a) Umar und Abu Bakr verziehen, als sie sie (a) um

Vergebung baten?

Erstens: Imam Ali (a) verrichtete die fünf Pflichtgebete in der Moschee und

immer wenn er das Gebet dort verrichtete, fragten Umar und Abu Bakr:

„Wie geht es der Tochter des Gesandten Allahs?“

Bis sie dann fragten:

„Es war zwischen uns und ihr, wie du weißt. Erlaube uns, sie (a) zu besuchen,

um uns wegen unserer Sünde bei ihr zu entschuldigen.“

Imam Ali (a) kehrte mit den Beiden nach Hause. Sie saßen bei der Tür und

Imam Ali (a) ging hinein und fragte Zahraa (a):

„O du freiheitlichgesinnte, edle Frau! Umar und Abu Bakr möchten dich

besuchen. Erlaubst du es ihnen?“

Sayyeda Fatima (a) antwortete:

„Die freiheitlichgesinnte Frau ist deine Ehefrau und das Haus ist deins.

Handle so, wie du es für richtig hältst.“

Er (a) sagte: „Festige deinen Schleier!“ Sie legte ihren Schleier richtig und

wandte ihren Kopf gegen die Wand.

Sie traten hinein und grüßten und sagten:

„Sei mit uns zufrieden, möge Allah mit dir zufrieden sein!“

Sie (a) sagte:

„Was hat euch dazu gebracht?“

Sie antworteten:

„Wir sehen unseren Fehler ein und bitten dich, uns dein Wohlwollen zu

schenken und uns aus deinem Zorn zu entfernen.“

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Sie (a) entgegnete:

„Wenn ihr wahrhaft und ehrlich seid, so antwortet mir. Ich frage euch nichts,

von dem ich nicht weiß, dass ihr davon Kenntnis habt. Wenn ihr richtig liegt,

so erkenne ich die Wahrhaftigkeit in eurem Besuch.“

Sie sagten:

„Frage, was du möchtest?“

Zahraa (a) sagte:

„Ich frage euch bei Allah, hat der Gesandte Allahs gesagt: `Fatima ist ein Teil

von mir, wer sie verletzt, hat mich verletzt?`“

Sie sagten: „Ja.“

Zahraa (a) hob ihre Hände empor und sprach:

„O Allah, du bist mein Zeuge, dass diese beiden Männer mir Leid und

Unrecht zufügten. Ich klage sie an, bei Dir und Deinem Gesandten. Niemals

werde ich mit ihnen zufrieden sein, bis dass ich zu meinem Vater gehe! Und

ihm werde ich klagen, was sie mir antaten! Er soll dann zwischen uns

urteilen!“

Als Abu Bakr diese Worte vernahm, geriet er in höchster Erregung und schrie.

Da sagte Umar zu ihm:

„O Nachfolger des Propheten! Gerätst du über die Worte einer Frau in

Unruhe!?“

Zweitens: Man verzeiht jemandem, der wirklich aufrichtig seine Tat bereut.

Und Reue bedeutet, dass man dem, dem man Unrecht getan hat, dessen

Recht zurückgibt, seinen Fehler korrigiert und das, was man zerstörte, wieder

aufbaut.

Und wenn das nicht so ist, kann man einem Tyrann, der sich mit Händen und

Füßen an einen fremden Besitz klammert, verzeihen?

Kann es sein, dass jemand kommt und sagt:

„Verzeiht mir und seid zufrieden mit mir, aber ich werde keinem von euch

sein Recht zurückgeben.“

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Solch eine Entschuldigung ist schmerzhafter für das Herz, da dies schlimmer

ist als die Sünde selbst. Wie und aus welchem Grund sollte sie ihnen

verzeihen, wo sie ihr (a) nicht ihr Recht zurückgaben.

Sie gaben ihr Fadak nicht zurück und nichts von dem, was sie sich illegal

aneigneten vom Erbe des Gesandten Allahs. Des Weiteren korrigierten sie

nicht ihre Tyrannei gegen Allah und der Ummah, indem sie sich das Kalifat

von seinem rechtmäßigen Besitzer gewaltsam aneigneten.

Keiner von beiden bestrafte die Täter, die sie (a) schlugen bis ihr Kind von

ihrem Schoße fiel.

Wenn ihre Entschuldigung wahrhaftig gewesen wäre, was hinderte Abu Bakr

daran, Qanfadha, Mughira ibn Schu’ba, Umar ibn alKhattab und andere, die

die Würde ihres (a) Hauses verletzten, zu bestrafen!?

Und wenn das alles zu viel für ihn (Abu Bakr) gewesen ist, wieso hat er nicht

wenigstens irgendwas angedeutet, das zeigt, dass das was von ihnen kam,

nicht mit seiner Zufriedenheit geschah. Und sei es, dass er ihnen einen bösen

Blick zuwarf. Doch er tat es nicht mal ansatzweise, sondern verstärkte es, in

dem er sich um die Täter sich mehr und mehr kümmerte und bevorzugte.

Ich weiß nicht, ob das Gewähren von Vermögen, Besitz und Positionen für so

und so einen Lohn für den Angriff auf die Würde des heiligen Haus des

Propheten und des Imams gewesen sein sollte?

Ich weiß nicht, ob Zahraas (a) Forderung der Rückübereignung, von dem was

sie sich unrechtmäßig aneigneten, wieder Schläge an den würdigen Körper

Zahraas (a) nach sich gezogen hätte? Oder hätten sie diesmal öffentlich und

unmissverständlich ihre Todesstrafe bekannt gegeben?

Drittens: Wenn sie (a) mit ihnen zufrieden gewesen wäre, warum wollte sie

dann nachts bestattet werden? Und wieso wollte sie nicht, dass sie (Abu Bakr

und Umar) an ihrer Bestattung teilnehmen?

Dadurch, dass sie in ihrem Testament erwähnte, dass sie nachts bestattet

werden möchte und dass niemand, der ihr Unrecht getan hat, an ihrer

Beerdigung teilnehmen soll, nahm sie ihnen die Gelegenheit, einen großen

Lohn zu erhalten.

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Der leuchtende Beweis für ihren Zorn, der von der Geschichte aufgezeichnet

wird, wird ebenfalls dadurch verkörpert, dass man bis heute nicht weiß, wo

sie, die Herrin der Frauen der Menschheit und die einzige Tochter des Siegel

des Propheten und der Herr der Gesandten, begraben worden ist.

Imam Ali al-Rida (a) wurde nach den Scheikhein (Abu Bakr und Umar) befragt

und antwortete:

„Wir hatten eine gute Mutter. Sie verließ diese Welt und war zornig auf sie

und auch wir werden nicht mit ihnen zufrieden sein, bis sie (a) mit ihnen

zufrieden sein wird!“

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Kapitel 21

Weiß man wo das Grab Zahraas (a) ist?

Es ist festzuhalten, dass die Imame (a) ihrer Anhängerschaft nicht das Grab

Zahraas (a) zeigten, wie es zunächst bei Imam Ali (a) der Fall gewesen war, bis

Imam Jaafar al-Sadiq (a) seinen Grab kenntlich machte.

So ist es auch bei den übrigen Imamen (a). Sie zeigten ihrer Anhängerschaft

ihre Gräber, außer Zahraas (a) Grab. Auch die Anhänger der Ahl-ul-Bayt (a),

die an der Beerdigung teilnahmen, wie Ammar ibn Yassir, Abu Dharr al-

Ghifari, Salman al-Muhammadi al-Faresi, Abbas , Aqil (r.a.) und andere,

berichteten niemanden vom Ort des Grabes Fatimas (a) aus Treue und Liebe

zu ihr (a).

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Kapitel 22

Was belegt die Authentizität des Buches von Sulaim ibn

Qais?

Es sollte, wenn auch nur kurz über die Stellung Sulaim ibn Qais (r.a.) und

seinem Buche berichtet werden.

Die Kunya, also der Beiname des Sulaim ibn Qais, war Abu Sadeq. Scheikh al-

Toosi (r.a.) und Scheilh al-Barqi (r.a.) zählten ihn unter den Gefährten des

Herrschers der Gläubigen (a), des Imam Hassan, Hussein, Ali ibn al-Hussein al-

Sajjad und Muhammad ibn Ali al-Baqer (a). (...) Al-Barqi (r.a.) betrachtet

Sulaim ibn Qais von den „'awlia'“, den Auserwählten und den treuen

Gefährten des Herrschers der Gläubigen.

Es genügt was Imam Jaafar al-Sadeq (a) Sulaim sagte:

„Der beste der Schia und er, Sulaim, ist einer der Geheimnisse der Familie

Muhammads (s).“

Was nun die Authentizität seines Buches unter anderem belegt, ist das was

Scheikh Muhammad ibn Ibrahim al-Nu’mani, ein Schüler des Kulainy der im

4.Jahrhundert lebte, sagte:

„...Niemand von der Schia, der das Wissen besaß und es von den Imamen (a)

überlieferte, leugnet, dass das Buch des Sulaim ibn Qais al-Hilali das

Fundament der größten Bücher der Fundamente (des Glaubens*) ist,

welches von den Leuten des Wissens das Wissen von der Ahl-ul-bayt (a)

trugen; denn alles was sich in diesem Fundament sammelte, ist vom

Propheten Muhammad (s), vom Herrscher der Gläubigen (a), und von

Miqdad, Salman al-Muhammadi al-Faresi, Abu Dharr al-Ghifari und von

denjenigen, die den Propheten Muhammad (s) und Ali ibn Abi Talib, sahen

und von ihnen hörten. Und es ist von den Fundamenten, auf die sich die

Schia stützen (...).“

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Diese Ansicht wurde von vielen Gelehrten der Konfession bestätigt, wie z.b.

Scheikh Muhammad Taqy al-Majlisi (r.a.), Scheikh Muhammad ibn al-Hassan

al-Hurr al-Amili, Sayyed Haschem al-Bahrani und Allamah Muhammad Baqer

al-Majlisi (r.a.) .

Des Weiteren bestätigen diese Ansicht viele Historiker; einer von ihnen der

Historiker Allamah Scheikh al-Tahrani, der sagte:

„Aban ibn Abi 3ayasch las das Buch des Sulaim ibn Qais in der Anwesenheit

des Imam Ali ibn al-Hussein al-Sajjad (a) und einigen der treuen Gefährten

wie Abu Tufail (r.a.). Imam Zaynul-3abideen (a) sagte schließlich: „Diese

Aussprüche/Überlieferungen sind authentisch.“

Viele von denen, die die Aussprüche überlieferten und weitergaben,

erwähnen, dass die Überlieferungen, die Sulaim ibn Qais überlieferte, dem

Imam Muhamamd al-Baqer (a) vorgetragen wurden. Die Augen des Imam (a)

füllten sich mit Tränen. Der Imam sagte (a): „Sulaim hat die Wahrheit

gesprochen.“

Die meisten Aussprüche und Überlieferungen, die im Buch des Sulaim ibn

Qais (r.a.) erwähnt wurden, findet man auch in den größten Hadith-Bücher,

deren Authentizität belegt ist, wie „Al-Tawhid“, „Usool al-Kafi“, „Ikmal ul-

Din“...es gibt kein Ereignis, welches im Buch Sulaims erwähnt wird, ohne dass

es auch in den anderen Büchern Erwähnung findet, wie z.B. „Al-2e7 jasch“,

„Al-Amili al-Mufid“, „Fara2ed al-Sameteen“ und „Dala2il al-Imama“.

Zum Schluss lohnt es sich einige Fakten, in Zeitlupe zu Gemüte zu führen und

sich darüber eine Weile zu besinnen.

Die Tür, an der der edle Prophet (s) einige Monate lang regelmäßig nach dem

Fajr-Gebet den Vers der Reinigung rezitierte...verbrannte man.

Gabriel (a) und der Prophet (s) betraten niemals das Haus Fatimas (a), ohne

um Erlaubnis zu bitten. Nach dem Ableben des Propheten (s) aber drang man

gewaltsam in dieses reine Haus ein und dann geschah was bekannt ist und

schmerzt.

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Der Koran lehrt uns unmissverständlich, dass man die Häuser durch ihre

Türen betreten soll und die Leute, die Inhaber des Hauses, um Erlaubnis

bitten soll. Bekommt man die Erlaubnis, so kann man eintreten; wird die

Erlaubnis jedoch verweigert, so soll man sich zurückziehen. Zahraa (a) hat die

Angreifer mehrmals aufgefordert, zu verschwinden und sie in Frieden zu

lassen, doch stattdessen drohte man mit Feuer und legte es auch.

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Nachwort des Übersetzers

Nun liegt es an jedem Muslim, der nach der Wahrheit strebt, sich zu

besinnen.

Es liegt an der Umma, die bis heute das Licht Fatimas (a), welches zweifellos

das Licht Muhammads (s) ist, mit Falschheit und Unwahrheiten auszulöschen

versucht, zu bedenken, was sie dem Vater Fatimas (a) am Tage der

Auferstehung sagen wird.

Was werden wir antworten, wenn er der Edle (s) uns fragen wird:

„Was habt ihr mit meiner einzigen Tochter getan, die ich zurückgelassen

habe?“

Wie habt ihr das „Teil von mir“ behandelt, so dass sie traurig zu mir

zurückgekehrt ist?

Er stand die Nächte lang und bat seinen Herrn für uns um Barmherzigkeit und

Vergebung, aber viele seiner „Anhänger“ zeigten und zeigen keine

Barmherzigkeit mit seiner Tochter und ihrer Nachkommenschaft.

Ist das der Dank? Oder ist das seine Stellung und sein Wert bei euch,

O Anhänger Muhammads?

Denk nach! Und stell dir vor, wie es wäre, wenn der Prophet (s) am Tage der

Auferstehung sein Gesicht von dir abwendet, weil du nichts für seine Tochter

getan hast und ihr keine Ehre erwiesen hast.

Es geht nicht darum, welcher Schule oder welchem Madhab du folgst,

sondern es geht um den „TEIL DEINES PROPHETEN!!!“

Mehr als die Liebe zu seinen Angehörigen hat Muhammad (s) von uns nicht

verlangt, wo er uns doch den Islam, den Koran und seine Sunna schenkte.

„Sag (Muhammad) ich verlange von euch keinen Lohn, außer die Liebe zu

den nahen Verwandten(...)“ (42:23)

Ibn Abbas überlieferte, dass als dieser Vers hernieder kam, fragten die

Gefährten: „O Gesandter Allahs, wer sind diese Angehörigen, dessen Liebe zu

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ihnen Allah uns zu Pflicht gemacht hat?“. Er (s) antwortete: „Ali, Fatima und

ihre zwei Kinder“. Und diese Worte wiederholte er dreimal. (Musnad Ahmad

ibn Hanbal.Tafsir Tabari, Tafsir Qurtubi u.v.a._sunnitische Referenzen)

Im Namen Allahs, des Erbamers, des Barmherzigen

Der Imam Abu Muhammad al-Hassan ibn Ali Askariy sagte:

O Allah segne, die wahrhafte Fatima, die geläuterte, die Geliebte Deines

geliebten Propheten und die Mutter Deiner Geliebten (Imame) und Reinen,

die Du auserwählt, erlesen und bevorzugt hast und über die Frauen der

Menschheit gestellt hast. O Allah sei Du, derjenige der ihr Recht einholt, von

dem, der sie entrechtet und ihren Rang verharmlost hat. Und sei O Allah

derjenige, der das Blut ihrer Kinder rächt. O Allah, so wie Du sie die Mutter

der Führer der Rechtleitung gemacht hast und die Ehefrau des Gefährten des

Banners (Imam Ali) und die Ehrenvolle (...)..., so segne sie und ihre Mutter

Khadija, die Grossartige, einen Segen mit dem das Antlitz ihres Vaters

Muhammad und die Augen ihrer Nachkommenschaft ehrst und teile ihr von

uns in dieser Stunde die besten Grüße.

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Anhang

Die mit Stern* gekennzeichneten Wörter und umrahmten Sätze sind

Anmerkungen des Übersetzers und dienen der Erläuterung.

Die Quellen, auf denen sich der Inhalt dieses Buches stützt, sind islamisch-

schiitische Bücher des Hadith und der Geschichte.