die vorbereitung des unterrichts in der krankenpflege...
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Die Vorbereitung des Unterrichts in der Krankenpflege erläutert am Thema: Überwachung und Pflege bei Myokarditis
Von Dr. phi!. Maria-Anna Bäuml
Immer lauter wird heute der Ruf nachder Ausbildung eines pflegeautonomenBewußtseins zur Sicherung einer patientenorientierten Krankenpflege - und dasangesichts einer oft einseitigen "technischen" Medizin mit Recht!
Mit gleicher Eindringlichkeit sollte fürden Unterricht in der Krankenpflege dasVerantwortungsbewußtsein vertieft werden.Das "unterrichtsautonome" Bewußtseinist ja bei Lehrenden aller Schulgattungenohnehin in ausreichendem Maße vorhanden.Voraussetzungen für ein verantwortl ichesHandeln sind neben Einstellungen undÜberzeugungen angemessene Kenntnisseüber den jeweiligen Sachverhalt. Verantwortliches Handeln im Unterricht (derKrankenpflege) ist deshalb auch weithinabhängig von ei ner guten vorbereitendenPlanung des Unterrichts.
Auf die Frage: "Was halten Sie voneiner sorgfältigen Planung des Unterrichts in der Krankenpflege? " wurden indiesem Zusammenhang von Unterrichtsschwestern und Unterrichtspflegern 1
folgende Stellungnahmen abgegeben."Wer nicht plant, weiß nicht, wohin erwill und kommt vielleicht an gar keinZiel, sondern dreht sich immer nur imKreis herum oder immer nur um sichselbst herum. Auch solche Lehrer gibtes!""Auch im Krankenpflegeunterrichtsollte Planung vorhanden sein, um einModell zu haben für das unterrichtl icheVorgehen, weil dann die Lehrzielebesser erreicht werden können und dieSchüler besser berücksichtigt werdenkönnen.""Planung bedeutet nicht, daß dasThema für alle Zeiten festgelegt ist,sondern daß Erfahrungen sinnvolleingeordnet werden können. Eineexakte Unterrichtsplanung ist immerdann sinnvoll, wenn sich der Lehrernicht in ein starres Schema zwängt,sondern vielmehr sachgerecht undsituationsgerecht nach ei nem gutenModell vorgeht."
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"Eine exakte und differenzierte Planung beeinträchtigt die ,Kunst' desUnterrichtens nicht; sie zwingt aberdazu, diese Kunst mit der ,Technik' zupaaren, um ein optimales Lehr-LernErgebnis zu erzielen. Ein allzu freier,spontaner Unterricht würde bestimmtdem Stoff nicht gerecht werden.""Ich meine, aus dem Stegreif zu unterrichten ist nicht Kunst, sondern Unsinn.Natürlich gehört zum Unterrichten auchBegabung, sehr viel kann man allerdingsauch lernen.'Diese Ausführungen sprechen für sich
und bedürfen wohl keiner Erläuterung. Wiesieht nun aber eine ,,gute" Unterrichtsvorbereitu ng aus?
Im folgenden wird ein Planungsmodellfür den Unterricht in der Krankenpflegedargestellt, das in mehrjähriger Erprobungam Kath. Fortbildungsinstitut für Krankenpflege, Regensburg2 , durch die vergleichende Reflexion von Unterrichtstheorieund Praxis des Krankenpflegeunterrichtsentwickelt wurde. Die Auswahl dereinzelnen Bereiche der Unterrichtsplanung bezieht sich auf die Faktorendes Unterrichts, wie sie die traditionelleUnterrichtslehre angibt und die moderneUnterrichtstheorie beschreibt. DieAnordnung der einzelnen Planungsbereiche bzw. Planungselemente zumvorl iegenden Planungskonzept erfolgteaus sachlogischen wie auch aus praxisrelevanten Gründen.
1 Die nachfolgend gemachten Angaben beziehen sich aufeine Befragung der Teilnehmer des Jahresseminars 1978/79am Kath. Fortbildungsinstitut für Krankenpflege in Regensburg.
2 In diesem Zusammenhang möchte ich eine besondereAnerkennung und Dank aussprechen für die vielen diesbezüglichen Diskussionen und anregenden Gespräche, die ich mit derberufsfachlichen Leitung des Kath. Fortbildungsinstituts fürKrankenpflege, Regensburg, Oberin Ingrid Bäuml, mit meinenMitarbeitern Magda Rothammer und Josef Kraus und nichtzuletzt mit dem stets aufgeschlossenen Unterrichtspersonal derRegensburger Krankenpflegeschulen am Krankenhaus derBarmherzigen Brüder, im Bezirkskrankenhaus und in der Kinderkrankenpflegeschule St. Hedwig führen durfte.
Planungsmodell zur schriftlichen Vorbereitung einerUnterrichtseinheitlUnterrichtsstunde
Gliederung
A. Sachstrukturelle Analyse oder Was willich lehren?I. Schlüsselbegriffe11. Sachanalyse111.Schlüsselfragen
B. Unterrichtssituationsanalyse oderWorauf kann mein Unterrichtaufbauen?I. Besonderheiten der Lerngruppe11. Besonderheiten der äußeren Unter
richtsbed ingungen
C. Didaktische Analyse oder Warum undwozu unterrichte ich?I. Pädagogisch-didaktisch orientierte
Problemanalyse11. Zielbestimmung
D. Unterrichtsverlaufsplanung oder Wieorganisiere ich den Lehr-Lern-Prozeß?
Artikulationsphasen - LernzieleAktionsformen - Lehrer/SchülerUnterrichts- bzw. SozialformenUnterrichtsorganisation - MedienLernziel kontrolle
E. Unterrichtsanalyse/Unterrichtsbeurteilung oder Wie ist mein Unterrichtzu beurteilen und zu verbessern?I. Reflexion des Verhältnisses:
Unterrichtsentwurf - Unterrichtsverlauf - Unterrichtserfolg
11. Kritische Besinnung auf einzelneBereiche der Unterrichtsdurchführung
Erläuterungen zum Planungsmodell - Planungsbeispiel zum Thema:Oberwachung und Pflege bei Myokarditis
A. Sachstrukturelle Analyse oderWas will ich lehren?
Die Stoffrage als die Frage nach dem"Was" des Unterrichtens ist die grundlegende Frage jedes Lehrenden und in derGeschichte der Methodik/Didaktik einejeweils neu aspektreich diskutierte Frage~'jr Unterrichtsvorbereitung.. Ohne aus~ichende Sachinformationen kann keine
-themaspezifische Aufhellung der Sachstruktur und keine angemessene Gliederungdes Unterrichtsstoffes erfolgen. Ohne ausreichende Informationen über die sachlichfachlichen Grundlagen des jeweiligenUnterrichtsthemas fehlt die Grundbedingung für eine effektive Erarbeitungder Lerngegenstände.
Das Zusammentragen von themaerschließenden sog. Schlüsselbegriffen also Begriffen, die inhaltlich das Thema,den Stoff "aufschließen", umreißen,darstellen - kann sehr hilfreich sein fürdie daran anschließende Sachanalyse, inder das Thema, der Lerngegenstand, der
Unterrichtsstoff , fachlich-detailliertbeschrieben wird. Das zum Unterrichtsthema gehörende fachliche Grundwissensollte systematisch wenigstens stichpunktartig dargestellt werden. DieseStoffsammlung ist die sachlich-fachlicheGrundlagenarbeit für alle weiteren Schritteder Unterrichtsvorbereitung. Gerade imUnterricht der Krankenpflege ist in diesemersten Schritt Gründl ichkeit und Sorgfaltanzuwenden. Gute, aktuelle Fachliteratur,Gespräche mit Fachkollegen und in derKrankenpflegepraxis gewonnenes Erfahrungswissen dürften die drei Säulen sein,auf denen eine ausreichende, verantwortliche sachliche Vorbereitung desUnterrichts aufbauen kann. Der Lehrendesollte sich außerdem durch stofflich-fachbezogene und methodisch-unterrichtsbezogene "Schlüsselfragen" den gesammelten Lehrstoff ,,aufschlüsseln", um diesog. Sache, die Sachstruktur, aus ihrer"Objektivität" zu lösen und in denunterrichtsbezogenen Problemhorizontzu stellen.
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Planungsbeispiel 3
I. Schlüsselbegriffe
Die Schlüsselbegriffe werden entwederaufgel istet:
1. Krankheitsbild: a) Definition,b) Ursachen, c) Symptome, d) Verlauf
2. Überwachung: a) Vitalfunktionen,
1 Schlüsselbegriffe - grafisch geordnet
b) Allgemeinzustand (AZ), c) .Flüssigkeitsbilanz, d) EKG/Apparate, e) Medikamentöse Therapie
3. Pflege: a) Lagerung, b) Körperpflege,c) Prophylaxen, d) Ernährung, e) PsychischeBetreuung
4. Therapie: a) Medikamentöse Therapie I
b) Chirurgische Fokalsanierung
oder grafisch geordnet (vgl. Abb. 1)
1. Krankheitsbilda) Definitionb) Ursachenc) Symptomed) Verlauf
2. Oberwachunga) Vitalfunktionenb) Allgemeinzustand (AZ)c) Flüssigkeitsbilanzd) EKG/Apparatee) Medikamentöse Therapie
Patient mitMyokarditis
3. Pflegea) Lagerungb) Körperpflegec) Prophylaxend) Ernährunge) Psychische Betreuung
4. Therapiea) Medikamentöse Therapieb) Chirurgische
Fokalsanieru ng
11. sachenalysa
1. Krankheitsbild
a) Definition
Myokarditis ist eine infektiös odertoxisch bedingte Herzmuskelentzündung. Durch Bakterien-Toxinekommt es zur Quellung der Herzmuskelfasern und zu einer Einschränkung derMuskelfaser-Kontraktion.Myokarditis ist eine gefürchtete Komplikation bei und nach Infektionskrankheiten.
b) Ursachen
Myokarditis kann als akute Form imVerlauf jeder Infektionskrankheitauftreten:
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durch Ansiedlung der Erreger imHerzmuskel, wie bei Scharlach,Fleckfieber, Influenza, Thyphusabdominalis, Gelenkrheumatismus;infolge Schädigung des Herzmuskelsdurch die Toxine der Erreger, z. B.bei Diphtherie.Die Schädigung betrifft in der Hauptsache die Papillarmuskeln und dasReizleitungssystem.
3 Das hier wiedergegebene Planungsbeispiel wurdeausgearbeitet und mit sehr gutem Erfolg im Unterrichtrealisiert von Roswitha Bauer, Teilnehmerin des Jahresseminares 1978/79 am Kath. Fortbildungsinstitut für Krankenpflege in Regensburg.
c) Symptome
Myokarditis ist wegen ihrer tei Isuncharakteristischen und unterschiedlichen Krankheitszeichen schwer zudiagnostizieren bzw. zu erkennen;Kennzeichen sind
teils nur Mattigkeit, verminderteLeistungsfähigkeit, erhöhte Temperatur, niedriger RRschweres Krankheitsgefühl , Gesichtsblässe, periphere Zyanose, flacheAtmung, Kurzatmigkeit, Belastungsdyspnoe, ängstliche Erregtheit undUnruhe (Sauerstoffmangel durchzerebrale Hypoxie), Engegefühl inder Herzgegend (bedingt durchkoronare Hypoxie), Druck im Oberbauch, übelkeit, Erbrechen (bedingtdurch Leberstau) Tachykardie,Arrhythmie, kleiner Puls, kalteExtremitäten, Schwindel, Hypotonie,Oligurie, evtl. Albuminurie.im EKG: Reizleitungsstörungen, wieExtrasystolen.
d) Verlauf
Die Erkrankung kannfolgenlos ausheilenNarben bildenbei zunehmendem Abnehmen vonHerzmuskelgewebe in eine chronischeForm übergehen, meist mit Herzinsuffizienz und progressiver Herzerweiterung (Hypertrophie, Dilatation)
2. Oberwachung
a) VitalfunktionenPuls: Tachykardie, oft Arrhythmie,kleiner Puls, Extrasystolen (Salven)Blutdruck: Hypotonie (Schwindel)Atmung: Belastungsdyspnoe, Tachypnoe,Kurzatmigkeit, flache Atmung
b) Allgemeinzustand (AZ)Aussehen: Periphere Zyanose, leichteGesichtsblässe, evtl. kalte ExtremitätenMotorik und Sensibilität: ÄngstlicheErregtheit, Unruhe, Engegefühl in derHerzgegend, Druck im OberbauchTemperatur: Erhöhte Temperatur,FieberschübeGewicht: Vgl. c) Flüssigkeitsbilanz
c) FlüssigkeitsbilanzVermehrtes Schwitzen, evtl. Erbrechen,
meist Oligurie, Ödeme(Einfuhrbeschränkung)
d) EKGExtrasystolen, Arrythmie, erhöhteFrequenz
e} Medikamentöse TherapieFalsche Dosierung, Unverträglichkeit(Übelkelt, Erbrechen, Schwindel,RR/Pu Is-Veränderungen)
3. Pflege
a) LagerungRuhiges KrankenzimmerStrenge Bettruhe von 1 bis2 Wochen nach dem Abklingender ursächlichen Infektionen bzw.der akuten Myokarditis, evtl. Herzbett(leichte) Oberkörperhochlagerungbei Atemnot, aberFlachlagerung bei RR-AbfallNicht auf die linke Seite lagern!Hilfsmittel, wie Fußstütze, Knierolle usw., erforderlich
b) KörperpflegeVermeidung jeder körperlichenAnstrengung im akuten ZustandHilfe beim Waschen, je nach AZ
c) ProphylaxenDekubitus (hervorgerufen durchBettruhe und evtl. Ödeme)Thrombose (hervorgerufen durchVeränderung des Blutstroms undder Gefäßwände)Obstipation (hervorgerufen durchFieber, Bewegungseinschränkungund evtl. Flüssigkeitseinschränkung)
(- Pneumonie).
d) ErnährungJe nach Zustand: (Fieberdiät) - flüssigbreiige, leichtverdauliche, nicht blähende,salzarme Kost (bei Odemen) - evtl.Flüssigkeitsbeschränkung - bei Fieber3 Liter Flüssigkeit.
e) Psychische BetreuungÜberzeugen und Aufklären Ober dieNotwendigkeit der Verordnungen(Bettruhe! )AblenkungJe nach AZ leichte angepaßteBeschäftigung (Zeitung)Auf ungeduldige, mißgestimmtePatienten ei ngehen
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Hilfestellung bei Problemendurch langen Krankenhausaufenthalt
4. Therapie
Der Arzt versucht zunächst das Grundleiden zu behandeln.
a) Medikamentöse Therapie (Beispiel-angaben in Klammern)
Antibiotika (Penicilline -Tetracycl ine)Digitalisglycoside (Lanitop@Strophanth in)Antiarrhythmika (Xylocain@)Antiphlogistika (Tanderil @)Kortikosteroide (Prednisolon Decortin@)Antirheumatika (Amuno @)evtl. Diuretika (Lasix@)evtl. Laxantien (Agarol ®)
b) Chirurgische FokalsanierungNach Abklingen des akuten Schubes
Sanierung von Streuherden/Fokalsanierung; z. B.:
Tonsillektomie- Entfernung von Zahngranulomen
111. Schlüsselfragen
1. Stoffl ich-fachbezogene Schlüsselfragen
Nach welchen Kriterien kann ich diesesThema einteilen und abgrenzen?Für welche Aussagen aus den verschiedenen Lehrbüchern kann ich michverantwortl ich entscheiden?Soll ich auf mögliche Komplikationeneingehen?Wie grenze ich die Pflege beiMyokarditis gegenüber den Maßnahmen bei Infarkt und Herzinsuffizienzab?Welche speziellen Medikamente werdenin unserem Krankenhaus verwendet?Ist es notwendig, neben der aIigemeinenÜberwachung auch die besonderenMöglichkeiten auf Intensivstationenzu erläutern?
2. Methodisch-unterrichtsbezogeneSchlüsselfragen
Welche Kenntnisse besitzen dieSchüler über das Herz und dessenKrankheiten?
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Haben die Schüler während ihrer praktischen Einsätze z. T. selbständigePatientenüberwachung durchgeführt?Wurden bereits alle pflegerischenMaßnahmen beim Herzkrankenbesprochen?Sind die Schüler in der Lage, die Pflegein Gruppenarbeit schriftlich zuerarbeiten?Gibt es Anschauungsmaterial über dieKrankheit?Wie kann ich die Schüler durch Medienfür das Thema interessieren?Ist ein Arbeitsblatt zur Festigungder Kenntnisse und Einsichtenangebracht oder reicht das vorhandeneLehrbuch aus?
B. Unterrichtssituationsanalyseoder Worauf kann mein Unterrichtaufbauen?
Die Situationsfrage bzw. dieAdressatenfrage hat in der modernenUnterrichtstheorie immer mehr an Bedeutung gewonnen. Lernprozeß und Lernerfolg werden wesentl ich von denindividuellen anthropologischen undvon den soziokulturellen Bedingungendes Unterrichts mitbestimmt. Die ganzindividuellen Lernvoraussetzungen dereinzelnen Schüler und das sozialeBeziehungsgeflecht der sog. "Klasse"sowie des gesamten sozialen Lebensumkreises, die räumlichen und organisatorischen Unterrichtsbedingungenbestimmen Lernprozeß und Lernerfolgentscheidend mit; lern- und sozial:psychologische Untersuchungen habenin den letzten Jahrzehnten eine nahezuunübersehbare Fülle von "Beweis"materialien zur Unterstützung dieser Thesegeliefert.
Deshalb sollte jeder Lehrende soweitals nur möglich die Besonderheiten der zuUnterrichtenden (als Individuen und alsLerngruppe) feststellen, z. B. dengegebenen Kenntnis- und Leistungsstand,individuelle Eigenheiten der Schüler,das Interaktionsfeld der Lerngruppe(Klassensoziogramm , Schülerbeobachtungsbogen, Interaktionsauffälligkeiten, "Außenseiter" u. aJ. Auch die
Besonderheiten der äußeren Unterrichtsbedingungen sind immer wieder alsunterrichtsbedingende Faktoren zuanalysieren und zu reflektieren, z. B. dieEigenheit und die Größe des Unterrichtsraumes, die Unterrichtszeit und die zurVerfügung stehenden Unterrichtsmittel.
Planungsbeispiel
I. Besonderheiten der Lerngruppe
Situativ zutreffende Angaben, z. B. nochsehr geringe theoretische Vorkenntnissebezüglich des Unterrichtsstoffes, kaum
'1schlägige praktische Erfahrungen auf~tation; besondere Probleme bei denunterrichtl ichen Interaktionen wegeneinzelner "Störer".
11. Besonderheiten der äußerenUnterrichtsbedingungen
Situativ zutreffende Angaben, z. B.klefner Unterrichtsraum, deshalb besondereSchwierigkeiten bei der Durchführung vonPflegetätigkeiten in Gruppenarbeit;vorausgehender Arztunterricht kostetedie Schüler konzentrierte Aufmerksamkeit; keine geeigneten Lehrmittel bzw.Anschauungsmittel vorhanden; daseingeführte Krankenpflegebuch bringtnicht alle aktuellen Angaben.
c. Didaktische Analyse oder Warumund wozu unterrichte ich?
Die didaktische Frage nach dem Warum-.,d Wozu des Unterrichtens gilt gemäß.dr bildungstheoretischen Didaktik als der
"Kern" (Klafki) der Unterrichtsvorbereitung. Die pädagogisch verantworteteBegründung und Gestaltung des Unterrichts geschieht, indem der Lehrendenach dem größeren "Sinn- oder Sachzusammenhang" (Klafki) des Unterrichtsinhaltes fragt und die Bedeutung desUnterrichtsstoffes für die Lebensbewältigung seiner Schüler reflektiert.
In einer pädagogisch-didaktischorientierten Problemanalyse solltendeshalb u. a. folgende Aspekte erörtertwerden:
die Auswahl kriterien des Unterrichtsstoffes
der Lernzusammenhang des Unterrichtsthemas innerhalb des Gesamtcurriculumsdidaktische Besonderheiten desStoffes, z. B. ein besonders exemplarisches Thema bietet reiche Transfermöglichkeiten, dagegen sind bei einemselten vorkommenden Krankheitsbild kaum praktische Erfahrungenvorhandenausbildungsbedeutsame und lebensrelevante Aspekte des Lernobjekts.
Danach kann die Zielanalyse und dieZielbestimmung der Unterrichtseinheitbzw. Unterrichtsstunde erfolgen. Alle bisherim Planungsmodell angeführten EinzeIaktivitäten (A. Sachstrukturelle Analyse,B. Unterrichtssituationsanalyse,C. Didaktische Analyse) bestimmen dieZielfestlegung entscheidend mit, insbesondere die Feinlernzielbestimmungals Darstellung der konkret angestrebten("überprüfbaren") Unterrichtsziele. Auchwenn die Lernziele für nur eine Unterrichtsstunde formuliert werden, sollten siesich nicht einseitig auf die kognitive Lerndimension beziehen, sondern die affektivemotionale und psychomotorische Lernkomponente gleichermaßen berücksichtigen.
Heute werden die Lernziele allgemeinauf drei Abstraktionsebenen unterschieden.An nachfolgend genannten Kriterien kannsich die Lernzielformulierung für Richtziele, Grobziele, Feinziele orientieren.
Richtziele:Angestrebtes Endverhalten über einen
längeren Zeitraum hinweg in bezug aufWissen, Können, Erkennen, Werten
Grobziele:Beschreibung des Umfangs des
Wissenszuwachses, des Grades der Verhaltensänderung, des zu erwerbendenKönnens in bezug auf die vorliegendeUnterrichtseinheit/Unterrichtsstunde.
Feinziele:Genaue Angaben über den erstrebten
Lernzuwachs in den drei Lerndimensionen(kognitiv / affektiv-emotional / psychomotorisch) ; verhaltensorientierte Formulierung (Operationanalisierung: bei jedemLernziel ist der Inhaltsteil und der Verhaltensteil anzugeben).
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Planungsbeispiel
I. Pädagogisch-didaktisch orientierteProblemanalyse
Aus der Sachanalyse läßt sich einrelativ schwieriges Krankheitsbilderkennen. Deshalb werden im Unterricht Ursachen, Symptome und Verlaufder Myokarditis nur tangiert und aufden Arztunterricht verwiesen. UnterBerücksichtigung
der Unterrichtszeit von 45 Minutenund
- der Vorkenntnisse der Schüler (Endedes 1. Ausbildungsjahres)
wird versucht, die Überwachung desPatienten vordergründ ig darzustellen.Deren Wichtigkeit ist gleichzusetzen mitder Pflege, die in vorangegangenen Unterrichtsstunden über Herzerkrankungenbereits ausführlich besprochen wurde.
Es bietet sich daher an, die Pflegevon den Schülern schriftl ich erarbeiten zulassen und ihre Kenntnisse im kognitiven,affektiv-emotionalen und psychomotorischenBereich dadurch aufzufrischen. Auf denTätigkeitsbereich der Schüler durch dieärztlich verordnete Therapie kann ebenfallsin einer Unterrichtsstunde nur am Randeund abschließend eingegangen werden.
11. Zielbestimmung
Richtziel
Die Schüler sollen die theoretischenVoraussetzungen besitzen und ihre Verantwortung erkennen, um eine gezielteÜberwachung und Pflege des Patientenmit Myokarditis durchführen zu können.
Grobziele
Die Schüler sollen1. das Krankheitsbild der Myokarditis
erkennen2. sich über die Wichtigkeit einer gezielten
Überwachung bewußt sein und diesebegründen können
3. die Schwerpunkte bei der Pflege wissenund ausführen können
4. wissen, daß sich die medikamentöseTherapie der Myokarditis vorwiegendauf die Grundleiden richtet.
Feinziele
Die Schüler sollen
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zu 1.a) die zwei Ursachentypen der Myokarditis
nennen: Erreger und Toxineb) fünf wesentliche Symptome aufzählen
können, z. B. Fieber, Tachykardie,Hypotonie
zu 2.a) je zwei Veränderungen der Vital
funktionen nennen können, z. B.Arrhythmie, Tachypnoe
b) wissen, daß Hautveränderungen in Formvon Gesichtsblässe oder Zyanose auftreten können
c) die Wichtigkeit der Flüssigkeitsbilanzbegründen, z. B. Ödeme, Flüssigkeitseinschränkung
zu 3.a) erkennen, daß eine strenge Bettruhe im
akuten Zustand der Myokarditisnotwendig ist
b) drei Hauptpunkte der Ernährung kennen:leichtverdauliche, nicht blähende,saIzarme Kost
c) bereit sein, bei der psychischen Betreuung der Patienten mitzuwirken, z. B.Aufklärung
zu 4.a) zwei Medikamentengruppen bezeichnen
können, z. B. Antibiotika, Antirheumatika
D. Unterrichtsverlaufsplanung oderWie organisiere ich den Lehr-LernProzeß?
Die methodische Frage als die Fragenach dem Wie der Unterrichtsgestaltungwar und ist die tägliche Frage eines jedenUnterrichtspraktikers. Ziel aller methodischen Bemühungen ist eine für denSchüler optimale Gestaltung des Lernprozesses, der Ausbildung, des Wissensund Könnenszuwachses. Dabei ist eswichtig, daß der Lehrende das dem Unterrichtsinhalt und den Unterrichtszielenentsprechende Lehrverfahren als LehrLern-Vollzugsform auswählt, sach- undschülergemäße Aktionsformen einsetzenkann, variable Formen des didaktischenSprechens verwendet und einen lerneffektiven Einsatz von Unterrichtsmitteln organisiert. Als Alternativen zuder im Planungsmodell angeführten
2 Verschiedene Verlaufsskizzen für dieUnterrichtsvorbereitung
und im Planungsbeispiel (s. S. 54-55) ausgeführten Darstellungsform bieten sich ver-sch iadene Mögl ichkeiten zur Verlaufsdarsteilung an (DIN-A4-Querformatbzw. Kanzleipapier!). Entscheidend istnicht, daß eine ganz bestimmte Darstellungsart gewählt wird, sondernvielmehr, daß durch die Erstellung einerVerlaufsskizze (vgl. Abb. 2) bei derUnterrichtsvorbereitung das Unterrichtsgeschehen so vorbereitet wi rd, daß esverantwortl ich durchgeführt werdenkann.
Aktions- Medienformen Sozial-Lehr- formenLern-Aktivi-täten
LehraktivitätenLernaktivitäten
11. Kritische Besinnung auf einzelneBereiche der Unterrichtsdurchführung
Fragen zur Unterrichtsanalyse imKrankenpflegeunterricht
1. Lerninhalt
Erfolgte eine unkritische Übernahmevon Stoffen, z. B. aus Lehrbüchern,bzw. eine unkritische Weitervermittlung?War der Lehrende fachlich gründlichund umfassend informiert, z. B. ausFach-, Informations- und lexikalischerLiteratur?War die StoffauswahI so getroffen, daßfür die Pflege grundlegende Kenntnisse
E. Unterrichtsanalyse I Unterrichtsbeurteilung oder Wie ist meinUnterricht zu beurteilen und zuverbessern?
I. Reflexion.des Verhältnisses: Unterrichtsentwurf - Unterrichtsverlauf Unterrichtserfolg
Die Unterrichtsanalyse als Nachbesinnung des Unterrichts kann durchdrei Funktionsperspektiven gekennzeichnetwerden:
1. Unterrichtsbeschreibung als systematisches Erfassen der UnterrichtswirkIichkeit
2. Unterrichtsberatung aufgrund desVergleiches von intendiertem LehrLern-Verhalten und realisierten bzw.real isierbaren Lehrverfahrensaspekten
3. Unterrichtsbeurteilung gemäß unterrichtstheoretisch gültiger Kriterien imHinblick auf die Effektivität desLehr-Lern-Verhaltens.
Für den einzelnen Unterrichtspraktiker sind die wissenschaftlichenAnalysesysteme bzw. Beobachtungsmodelle kaum anwendbar. Aber eineNachbesinnung der Unterrichtstätigkeitunter den nachfolgend angeführtenProblemkomplexen und Fragestellungenfördert - wie es sich bei der Nachbesprechung vieler Unterrichtsstundeninnerhalb unserer Fortbildungsarbeiterwiesen hat - eine kritische Distanzzur eigenen Unterrichtstätigkeit undermöglicht erst eine ständige Optimierung der Unterrichtsgestaltung.
Unterrichtsorganisation-Medien
Lehrintention
DidaktischerKommentar
- Begründungder gewähltenLehr-LernVollzugsformen- in Beziehungsetzen zurSachstruktur,Lernziele, lernpsychologischeAspekte
PädagogischdidaktischerKommentar
Lernzielkontrolle
Lehr-LernVollzugsformen Medien
- Lehrer/SchülerAktivitäten- Impulse/Fragen/Arbeitsanweisungen- Lehr- undLernmittel- Tafeltext/OHP-Text
LehrinhalteLernziele
Unterrichtsbzw.Sozialformen
oder
Lernziele
oder
oder
Phasen desLernprozesses
- MethodischeSchritte- Stundengliederung
Lehr-LernOrganisation
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P I a nun 9 s bei s pie I (I = Impuls, F = Frage, AA =Arbeitsauftrag, OHP =Overheadprojektor)
Artikulations- Überwachung und Pflege bei Myokarditisphasen
Aktionsformen Unterrichts- Medien - Lernziel-Lernziele bzw. Organisation kontrolle
Lehrer Schüler Sozialformen
I. Hinführung I: Ich stelle das Modell eines Herzens Frontalunterricht Modell ei neshin und verweise darauf Impulsverfahren HerzmuskelsF: "Welche erworbenen Herz- - denken nach,erkrankungen kennen Sie? " zählen auf
Zielangabe: I: "Es geht in dieser Stunde um die OHPÜberwachung und Pflege bei Myokar- Folie 1ditis. Auf dem Schema können Sie Schlüsselbegriffedas geplante Vorgehen ersehen."
11. Erarbeitung: AA: "Sie erhalten ebenfalls eine Über- - überlesen kurz Arbeitsblatt 1(vgl. Grob- und sicht, inder Sie sich zu den einzelnen das ArbeitsblattFeinziele unter Punkten einige Notizen machenC. 11.) können."
1 a) I: "Myokarditis kann als akute Form - überlegen,bei und nach jeder Infektions- fragen evtl.krankheit auftreten!"
AA: "Bitte lesen Sie die Kurzdefinition - lesen den Text zu erarbeitendes OHPund die zusammengefaßten Ursachen vor Verfahren Folie 2vor!"
1 b) I: "Die Myokarditis ist wegen ihrer - zählen auf, Unterrichts- OHPteils uncharakteristischen und unter- raten , nehmen gespräch Folie 3/1schiedlichen Krankheitszeichen dazu Stellungschwer zu erkennen, aber vielleichtkönnen Sie an Hand der Zeichnungeneiniges darüber aussagen." (Ich lese - lesen mit, Lehrervortrag OHPdann die unterteilten Symptome vor hören zu Folie 3/2und erläutere einzelne Punkte.)
2a), b), c) AA: "Zur Überwachung bekommen - schreiben und Partnerarbeit Arbeitsblatt 2 Schüler übertragenSie ein Arbeitsblatt. Mit Ihrem Nach- übertragen die zu OHP die bereits er-barn versuchen Sie nur" ~u den Stich- sehenden oder Foli" "'/1 arbeiteten Sym-wörtern Veränderun~ Jurch die bereits gehörten I, ptome auf dasErkrankung zu finden. Als Hilfe biete Informationen Überwachungs-ich Ihnen die bereits bekannten schema
- ('.4 -~ .3fJ~
- -:- ~.,.:::---- ..Zeichnungen an!"
AA: "Bitte sagen Sie mir nun Ihre - geben ihre Frage- OHPErgebnisse. Wir werd je dann, falls Meinung ab, ver- unterricht Fo(nötig, ergänzen." vollständigen das
Arbeitsblatt
2c) F: "Wie würden Sie kurz begründen, - überlegen und Frage- OHPwarum auch bei dem Patienten eine nehmen Stellung unterricht Folie 4Flüssigkeitsbilanz wichtig ist? "
3a), b), c) I: "Wir haben nun einiges über die - denken nach Impuls-Besonderheiten und den Zustand des verfahrenPatienten mit Myokarditis erarbeitet.Daraus läßt sich auch z. T. die Pflegeableiten!"
AA: "Sie bi Iden bitte fünf Gruppen. Jede - wenden ihr Gruppen- Arbeits- Schüler wertenGruppe schreibt auf ihre Folie, auf der Wissen an, arbeit folien für die ihre Vorkenntnisseein Teilgebiet aus der Pflege steht, sammeln, werten Schüler aus und ziehen
ihre Überlegungen dazu." aus und schreiben Schlußfolgerungen
Gr. 1: Lagerung - Arten - Hilfsmittel aufGr. 2: Körperpflege - je nach ZustandGr. 3: vorwiegende ProphylaxenGr. 4: Ernährung - Kostformen -
FlüssigkeitGr. 5: psychischer Zustand und Mög-
lichkeit der Hilfe
AA: "Geben Sie jetzt bitte am OH P - je ein Schüler Schülervortrag, Arbeitsfol-ien Schüler sollen imIhre Gruppenergebnisse bekannt und aus der Gruppe zu erarbeitendes aus den Gespräch ihrebegründen Sie diese kurz!" erläutert; Mit- Verfahren bzw. Gruppen Kenntnisse
schüler geben Unterrichts- vertiefenihre Meinung dazu gespräch
4a) I: "Da es sich bei der Myokarditis um - äußern sich Impuls-eine Komplikation einer anderen verfahrenErkrankung handelt, versucht derArzt das Grundleiden zu therapieren."
F: "Können Sie sich wenigstens zwei - nennen Frage-Medikamentengruppen vorstellen, Medikamente, unterricht -die dabei Anwendung finden? " zählen auf Lehrervortrag
111. Vertiefung Vertiefung wurde auch bei der Be-sprechung bzw. Auswertung der Partner-
01arbeit (2a, b, c) und der Gruppenarbeit
01 (3a, b, c) beabsichtigt
und Fertigkeiten erarbeitet werdenkonnten?Wurde die pflegespezifische Komponenteder Lerninhalte und ihre angemesseneAnordnung vernachlässigt?Ist die Stoff-Zeit-Relation reell genugeingeschätzt worden?Wurden die Unterrichtsstoffe sachadäquat vermittelt, d. h. kognitive undpsychomotorische Inhalte bei derunterrichtsmethodischen Erarbeitungunterschiedlich behandelt?
2. Lernziele
Besteht eine Diskrepanz zwischen aufgestellten Feinzielen und dem Unterrichtsverlauf?Sind die Feinziele sowohl nach Inhaltsaspekten wie auch nach Verhaltensaspekten (überprüfbar!) formuliert?Sind in der Zielsetzung Unterrichtsstoff, Voraussetzungswissen und pflegespezifische Aspekte gleichermaßenberücksichtigt?Betrifft die Auswahl der Feinzielethemaspezifisch die kognitiven,affektiv-emotionalen und psychomotorischen Lernbereiche?Sind die Feinziele inhaltlich präziseformuliert und überschreiten sie nichtdas Maß einer Unterrichtsstunde?Wurde bei der Formulierung der Feinziele auf Unterschiede in den NiveauEbenen geachtet, z. B. überblicksmäßiges Wissen von vertieftem Wissenunterschieden?Sind Richtziele, Grobziele und Feinziele logisch aufeinander bezogen?
3. Unterrichtsprinzipien
Wurde das Prinzip der Veranschaulichung in der Planung und Durchführung beachtet?Wurde das Prinzip der Schüleraktivierung I der Selbsttätigkeitvernachlässigt?Wurde der Zusammenhang zwischenUnterrichtshilfelTheorie und Pflegearbeit I Praxis hergestellt?Wurden Möglichkeiten der Individualisierung wenigstens iom Ansatz angeboten,z. B.b&im individuellen Eingehen aufSchülerfragen oder bei der Durchführungeiner Gruppenarbeit?Wurde dem Prinzip der Motivation
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Rechnung getragen - auch über dieunterrichtliche Eröffnungssituationhinaus?Wurde das Prinzip der Zielorientierungund Erfolgssicherung gleichermaßenberücksichtigt?
4. Methodische Unterrichtsgestaltung
Ist die Orientierung an stoffadäquatenmethodischen Stufungen (gut)gelungen? (Vgl. Phasengliederung desUnterrichts I Stufen des Lehr-LernProzesses in den verschiedenen Verlaufsskizzen und im Planungsbeispielunter DJErfolgte eine Überbetonung frontalerLehrphasen zuungunsten der Eigentätigkei.t der Schüler?War eine Überdehnung oder Vernachlässigung der Motivationsphase zuvermerken?Wurde die Forderung der Variabilitätin der methodischen Strukturierungverwirkl icht?War die Wahl der Unterrichts- bzw.Sozialformen schüler- und sachangemessen?War der Unterrichtsablauf flüssig undintentionsgemäß?
5. Medieneinsatz
War der Einsatz der Arbeits- bzw. Testblätter zu umfangreich oder zu wenigeffektiv?War der Medieneinsatz sorgfältig genuggeplant?War der Medieneinsatz didaktischuneffektiv bzw. fehlerhaft?Entsprach der Einsatz der Medien dervom Thema her bestimmtenNotwendigkeit?War die inhaltliche und die graphischeGestaltung der Tafelanschriebe bzw. derOHP-Folie bzw. des Arbeitsblattesdidaktisch-methodisch sinnvoll?Wies die Handhabung der MedienMängel auf, die den Unterrichtsverlaufstörten?
6. Lehrer/SChüler-Interaktionen
Trat der Lehrer zugunsten der Schüleraktivität zurück, wo es mögl ich undnotwendig war?War ein sinnvoller Wechsel zwischenden verschiedenen Formen des didakti-
schen Sprechens (Impulse, Fragen,Arbeitsaufträge) geplant und durchgeführt?Wurden die spontanen Schüleraktivitätendurch die Lehreraktivitäten eingeschränkt?Überlappten sich mehrere Formen desdidaktischen Sprechens zuungunstender Deutlichkeit, z. 8. gleichzeitigesErklären des Lehrers und Abschreibender Schüler an der Tafel?Waren die Arbeitsanweisungen zu wortreich, zu ungenau, zu rasch aufeinanderfolgend?Versuchte der Lehrende immer wiederdie gesamte Schülergruppe anzusprechen?
7. Unterrichtsvollzug
Wurde die zeitliche und die organisatorische Planung des Unterrichtseingehalten?War die Durchführung des Unterrichtsam vorbereiteten Konzept so fixiert,daß abweichende Schüleräußerungenkeine Berücksichtigung fanden?Wurden die Schülerreaktionen / Schülerantworten sinnvoll in die Lehrzielerarbeitung einbezogen?Wurden die erarbeiteten Lehrziele unterMitarbeit mögl ichst aller Schülergefestigt?
Wurden pädagogische Unterrichtsmaßnahmen eingesetzt (Ermutigung, Lob,Motivierung)?War die Lehrersprache artikuliert, natürlich, präzise, sachangemessen?
Als Grundsatz für den Alltag eines jedenLehrenden, der seinen Unterrichtverantwortlich gestalten will, kann auchheute noch (oder wieder neu!) gelten, wasein bedeutender Pädagoge bereits um dieJahrhundertwende formulierte: "Zweckbestimmung des Lektionsspiegels (= Nachbesinnung desUnterrichts, d. Ref.) istnicht etwa bloß Kritik fremder Unterrichtsleistungen, sondern in erster LinieSelbstprüfung des Lehrers bei der nachfolgenden Rückschau auf seine eigeneLektion, bei entsprechender Wendungauch Orientierung für die voraus-gehende Vorbereitung. Er darf keinstarres Schema von unabänderlichenForderungen sein, sondern nur ein dasdidaktische Gewissen immer wacherhaltender Fragesteller" (Göttler).
Anschrift der Verfasserin: Dr. phi!. Maria-Anna Bäuml,Akademische Rätin an der Universität Regensburg, Dozentinam Kath. Fortbildungsinstitut für Krankenpflege e. V.Regensburg, Obermünsterplatz 7,8400 Regensburg.
Fortbildungsveranstaltungen für Unterrichtsschwestern und -pflegerin München im Jahre 1978
Im Mai und November 1978fanden wieder jeweils eintätige Fortbildungsveranstaltungen für alle in Ober-
--/ bayern tätigen Unterri~htsschwestern
und -pfleger statt. Wegen der großenZahl der Teilnehmer mußten wir auch imvergangenen Jahr für die Frühjahrs- undHerbstveranstaltung das gleiche Programmwählen. Auf diese Weise konnte die Anzahlder die Tagungen besuchenden Unterrichtsschwestern und -pfleger auf jeweils35 bis 40 beschränkt bleiben, was eineintensivere Arbeit ermöglichte.
Beide Fortbildungstage standen unterdem Leitthema "Medieneinsatz im Krankenpflegeunterricht", ein aus den zusammengetragenen Wünschen der Teilnehmer vergangener Fortbildungsveranstaltungen aus-
gewähltes Thema. Auch 1978 konntenwieder namhafte Pädagogen für die Durchführung der beiden Tagungen gewonnenwerden. In gemeinsamer Vorarbeit mitden Referenten, Seminarleitern, Unterrichtsschwestern und -pflegern des"Kleinen Arbeitskreises" in Ober-bayern, unterstützt durch die Auswertungsbogen der Teilnehmer vergangener Fortbildungsveranstaltungen,wurde das Programm unter das obengenannte Thema gestellt.
Bei der letzten Tagung im November 1978folgte nach der üblichen Begrüßung ein Referat mit folgendem Inhalt: Grundsätzlichesüber den Gebrauch, verschiedene Möglichkeiten und Zweckmäßigkeiten der Anwendung und über evtl. entstehende
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