die schrift der herzöge

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– 1 – DSA: Die Schrift der Herzöge Die Schrift der Herzöge von Niels Gaul, Daniel Simon Richter und Tim Spier ursprünglich veröffentlicht in der Spielhilfe Das Herzogtum Weiden (1995) überarbeitet und ergänzt von Michael Masberg und Daniel Simon Richter Illustrationen: Caryad, Ina Kramer Satz: Christian Lonsing

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Bonusmaterial zu "Schild des Reiches"

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1 DSA: Die Schrift der HerzgeDie Schrift der HerzgevonNiels Gaul, Daniel Simon Richter und Tim Spierursprnglich verffentlicht in der SpielhilfeDas Herzogtum Weiden (1995)berarbeitet und ergnzt vonMichael Masberg und Daniel Simon RichterIllustrationen: Caryad, Ina KramerSatz: Christian Lonsing 2 DSA: Die Schrift der Herzgeeigenhndig von Firutin vom Kleinwardstein, einem Spielmanne der Schule Aldifreids im Gefolge des Marschalls des BundesWir schreiben das Jahr 1016nach dem Falle Bosparans.R hodenstein,dieBurg,wareineFesteausbospa-ranischenPraioslufen(dennindenallerersten OrkenmrschenhattederGrafzuTrallopesfr Recht gehalten, nahe der Reichsgrenze auf einer Felszinne ein KastellausfestemSteinezufgen,dasdiealteGrafenstadt vor allem Gesindel schtzen sollte), sie drute schweigsam da im Boronmonde.SchneeundfirungrimmerFrostgriffennachDchern,Zin-nenundTrmen.KaumnochwarenimgrauenHimmeldie wehendenBannerandenhohenWehrenauszumachen.Der Augrimmer-WindstrmtevonMitternachtherabundfegte ber die Welt, in seinem Gefolge weilten die Wilde Jagd und der Wandererselbst.Wirzittertenundfroreninunserenkleinen GemchernvordemZorndesWeienKnigs.Wemschlge nicht aufs Gemt das immerwhrende Heulen und Pfeifen des Sturmes, das Rtteln und Schlagen der Verhnge und Tren im jammernden Winde?Zwar unterhielten wir wrmende Feuer, Pechfackeln und Ker-zen an allen Wnden und in allen Rauchfngen, der Rhoden-stein aber ist ja eines Ritters Kastell. Kaum eine ffnung weist hinaus auf den kleinen Hof, alle Scharten trutzen den Feinden. Und so war es nicht nur eisig in allen Gewlben, sondern auch dster, denn der wintergraue Himmel warf nicht einen Lichtess-chein hinab nach Dere. Und wie grau der Himmel war! Wie ein einziges verhangenes, gruliches Tuch, das rundum alle Wlder, Weiler und Felder finster und stumm zudeckte, lockte das Grau zum Schlafe, zum ewigen, namenlosen Schlummer. Und es war soeinfacheinzuschlafen.SelbstBr,WolfundHirschver-bargen sich in Klften und Klammen, worber Ingerimms und Peraines schtzender Wille whrte, und wagten nicht, aus dem Dornicht zu treten, zu haschen und zu weiden.DasDorfdruntenamFuederBurg,derWeilerRhoden-stein, drngte sich an den Felsenberg, verkroch sich hinter den hohenMauern.DarbertanztendieWindgeisterimwilden, gespenstischen Reigen. Wunderbar gelb schimmerten die Fen-stervomWirtshauseherauf,wohinsichdieKaiserlichenund Herzoglichen, die wackeren Grenzreiter, vor den Unbilden des Wetters geflchtet hatten. Schattenhaft wiegte und chzte die alteEicheimWinde,derheiligeBaum,derimGtterlaufe zehnhundertundzwlf in lodernden Flammen aufgegangen war. DiewtendeGttinhatteeinWundergetan,allwoGevatter Herdans Leib von den Orken gemeuchelt worden war. Rtli-cherFackelscheinwaringleichenAbstndenaufderMauer drunten auszumachen, denn der Schwarzpelz gab auch winters keinen Frieden. Allzuleicht mochte es ihm nur mehr gelingen, im schwarzen Schilde der namenlosen Nacht heranzuschleichen an Weiler und Feste. Mada, die gute Maid, war fern in diesen Tagen, und Meister Phex, der wachsame Fuchs, schlich nicht ber den Himmel.BrinvonRhodenstein,derjungeRitter,hatteTrmerwacht injenenPraioslufen.DrobenaufdemEfferdturme(fall-rechtzumFialgralwaberfnfzigSchritthinundgegendie Orken gewandt) stand er gebckt gegen den Sturm Stunde um StundeundhieltAusschaueifrigundsorgenvoll.Erwarein Jngling von schlanker Figur, sehr gut gewachsen, hatte grne Augen,gleichMeersteinen,dietrumerischundtreuschau-ten,einGrbchenimKinn,einenStupsinderNase,einen weichenMund,derzudemeinwenigspttischlchelte,und lange, lockige rtliche Haare. In jenen Praioslufen weilte das Schwert der Schwerter auf dem Rhodenstein, Ritter Drago-sch von Sichelhofen, der Erhabene. Und Brin von Rhodenstein war sein Schildknappe. Weit aber vermochte der Junge freilich VorwortIndervergriffenenSpielhilfeDasHerzogtumWeidenwurdendiemittnchtlichenLandedesRaulschenReicheszumerstenMal ausfhrlichbeschrieben.MittlerweileliegtmitderRegionalspielhilfeSchilddesReicheseineaktuelleBeschreibungderLandean Pandlaril und Pandlarin vor. Allerdings schaffte die damals publizierte Schrift der Herzge den Sprung in die berarbeitung dabei nicht eine Tatsache, der hiermit Abhilfe geschaffen werden soll.Das Abenteuer Strom der Feinde in der Anthologie Wetterleuchten beschftigt sich intensiv mit der Vergangenheit Weidens und die HeldenerhaltendarinaucheinenEinblickindieaufdemRhodensteinverwahrteSchriftderHerzge.DierelevantenQuellensind natrlich im Abenteuer angegeben, die vorliegende Spielhilfe vertieft jedoch die Schrift und kann den Spielern zudem als Handout zur Recherche dargereicht werden. Darber hinaus ist sie ein Quell der lebhaften Geschichte Weidens und ldt auch unabhngig vom Abenteuer zum Schmkern ein.Die Texte sind als aventurische Quellen zu betrachten und schildern die Ereignisse, wie sie in Weiden niedergelegt sind. Manches mag sich verklrt haben, doch gerade die verschleierten Mysterien der Vergangenheit zu ergrnden ist eine Aufgabe fr Helden.Prludium: Der Lwe von Weiden 3 DSA: Die Schrift der Herzgenicht zu schauen da droben, denn Nebelschwaden und Dsternis zwangen das Land drei Meilen vom Rhodenstein fern in eine undurchdringliche Schwrze.Htten die Orken aber einen Angriff unternommen, dann wren das Geheul und Geschrei, der dumpfe Hall der Trommeln und Hrner,derdieHerzenmitFurchterflltundunsschaudern macht, dem jungen Manne nicht verborgen geblieben. Ihm nicht und auch dem alten Burgsassen Norre von Bjaldorn nicht, der alle Stunde einmal die steile schmale Wendeltreppe heraufstap-fte und mit falkenscharfen Augen nach dem Rechten sah. Denn dasSchwertderSchwerterwareinmchtigerMann,dessen zweiter,verzweifelterRittnachdemRhodensteindemOrk nichtentgangenseinkonnte.SogrowarseinRuhmundso herrlich sein eiliges, reisiges Gefolge!Ein Zeitensprung.Z wei lange Monde, von Rondras Helm hin zu Tra-viasKelch,warenderErhabeneundseineSchar Tag um Tag in die Heldentrutz geritten. Morgens, imfahlenLichte,triebensieihreRsservondannenindie tiefen, dunklen Wlder auf Orkenhatz. Abends, im rtlichen, gldenenSchimmerwennRondraundPraiosgemeinsam wachtenunddenMenschenbedeuteten,dieNachtnichtzu frchten kehrten sie zurck. Hrner kndeten davon.BrinvonRhodensteinwarnichtunterdenfnfzigRittern, dieauszogen.MeisterDragoschbefahls.DerHerr,derihn schtzte wie einen eigenen Sohn (wenngleich der Knabe nichts andereswaralsderNeffedesgefallenenHerdanvonRho-denstein)hattefrRechtbefunden,dieKnappenderGttin aufdemRhodensteinzurckzulassenundzurVerteidigung derFesteeinzuteilen.DieRitterdesOrdens,sagteer,seien imOrkenkampfvielfacherfahren,undunntigseies,das LebenfreineallvertrauteSacheaufsSpielzusetzen.Die jungenHeispornezrnten,aberdasSchwertderSchwerter hielt daran fest bis zum Ende. Allein die lteren Ritter strit-ten gegen den Schwarzpelz. Und dem zufolge, wie wir hrten, gewannen sie eine Baronei nach der anderen zurck fr Mark-grfin und Herzog.Den Azzachtai die weien Mntel der Ritter, den Weien Tod , verfluchten und frchteten die Orken.Der Schildknappe Brin hatte derweilen eine ganze Reihe von Pflichten zu erfllen, die ihn von morgens frh bis abends spt in Anspruch nahmen. Die drei gewaltigen Rsser des Herrn, auf die Namen Wildfang, Wolkenflug und Schweif hrten sie, wolltenausgefhrtundgestriegeltsein,dieWappengewnder des Erhabenen geflickt und gesubert, sein Rstzeug und seine Waffengeglttetundblankgeputzt.AlleindieSchwerter Lirondiyan, das die Hohegeweihten Weidens seit ehedem fhren, rian, das den Mareschallen des Ordens zur Wahrung zue-igen ist, und Ferlian, das der Erhabene vom Tage der Weihe an trgt, gab Meister Dragosch nicht aus den Hnden.Wennichsagte:eiligundverzweifeltseidasSchwertder Schwerter geritten, dann steckt darin ein Gutteil mehr Wah-rheit, als dem aufrechten Leser lieb sein darf.Es ereignete sich am siebenten Praioslaufe im Monde der Ron-dra, dass der Erhabene und seine Ritter nach langen Planungen auf ein weiteres Mal in die Heldentrutz aufbrachen. Bis nach Nordhag, zur alten, reichen Handelsstadt, wollten sie diesmal geschwindvorstoen.Esgalt,diefrderemarkgrflicheFeste geschwind zu erstrmen.DieOrkenstreuntenderweilenbersLandundraubtenden Zehnt.DerHerbstwarberdieLandegekommen.Mutter TraviahattedieBumeinroteundgelbeWmsergewan-det, die Bche sprudelten schneller dem Neunaugensee zu, als wollten sie ihn noch erreichen, bevor der grimme Alte das Eis schicke. Der Wind, der nicht recht wusste, ob er verspielt oder schnippisch sein wolle, trug den einen Geruch herbei, der alldie-weil im Heumond auf Wald und Weide zu schnuppern ist. Die Dragosch Armalion von Sichelhofen, Schwert der Schwerter, Meister des Bundes der Orkenwehr 4 DSA: Die Schrift der HerzgeAlten sagten, eine Vorahnung von Tod und Verderben sei darin. Sie harrten des Tsamondes, der im Mittwinter Wiederkehr und Anfang von Frhling, Leben und Freude verheit.ImMorgengrauentriebendieRitterihreRsserdurchdie Fialgralwa-Furt, und nicht lang, da waren sie unseren Blicken auchschonentschwunden.JeneWochewareine,inderdie Zwlfevielebehauptetenspter,esseiinWahrheitder NamenlosegewesenihreLaunenhatten:Einenwarmen MorgengrusandtePraiosdenMenschen,allmittglichaber zrnten Efferd und Rondra. Der Himmel verdsterte sich, und gewaltige Wolkentrme schoben sich vor Praios Rund. Fast im gleichenAugenblickpeitschtenRegenflutenaufDerenhinab. BcheundSeentratenberdieUferundverwandeltendas Land von Tag zu Tag mehr in einen undurchdringlichen Sumpf. Soverwunderteeskaum,dassdieRitternacheinerWoche nicht zurckkehrten. Sie mochten irgendwo im Walde Schutz gesucht haben. Auch nicht abwegig wre es gewesen, wenn ih-nen einige Bauern Freistatt gewhrt htten. Denen waren die Orken,habgierigeundhaltloseGesellen,lngstvonHerzen verhasst,dieRitterderKircheaberschtztensieundhalfen ihnen, wo immer es in ihrer Macht stand.Als Meister Dragosch und die Seinen in der zweiten Woche noch immer ausblieben, da fragten wir uns bange, ob nicht das UnwetterdieScharindietiefstenWlderverschlagenhtte, woher sie den Heimweg nicht fnden und wir bekmmerten unsberdasWohlundWehevonKircheundSchwertder Schwerter gleichermaen. In der dritten Woche schlielich, als unsnochimmerkeineNachrichterreichthatte,beschlossdie OrdensmeisterinSariyavonDonnerbachnachdurchwachter Nacht,einigeReiterauszuschicken,umdieVerschollenenzu suchen.BrinvonRhodensteinwardererste,dersicherbot, nachseinemHerrnAusschauzuhalten.ZurelftenStunde des einundzwanzigsten Traviamondes manche meinten, es sei der letzte Herbsttag in jenem Gtterlaufe gewesen preschte er auf Schalljar, dem treuen Fuchs, durch die Furt, und trat diegefahrvolleSuchean.NurzweiGeweihterittenmitihm. Der alte Burgsass nannte das Leichtsinn. Frohsinn wars der Gttin.Es dauerte gar nicht allzulang, dass Brin, der Knappe, seinen Herrn entdeckte gleichwohl war es ein Zufall.EinigeMeilenvomRhodensteinentferntfindetsichseitje-hereinunheimlicherFindling,verborgeninWacholder-und Eichenwldern.EinealteMrsagt,dassessicheinmalum einenleibhaftigenLeuenkniggehandelthabe,dendieZwlfe dereinstinSteinverwandelthttenundfrwahristeines LwenGestaltindemSteinezuerahnen.Sohochundun-zugnglich ist dieser Fels allem Getier, dass in frheren Tagen, als noch wilde Bren im Walde hausten, die Schfer darauf zu bernachtenpflegten.DemJngling,deralsKnabehufigan demSteineVersteckenundKriegengespielthatte,kamwohl der Gedanke, dass es recht ntzlich sein knne, von dort oben herab einen Blick auf das weite Land zu werfen. Also fhrte er SchalljarunddiebeidenRitteraufalten,imDornichtver-borgenen Pfaden zu dem Findlinge.Was aber erblickte er da? Rundum in dem sumpfigen Grunde lagennahezuzweiDutzendOrkenundHundescheusaleer-schlagen im eigenen Blute nachgerade schiens, als habe der erstarrte Leu selbst die Unholde zu Boron geschickt.Lasst uns weiterreiten, drngten die Ritter und mahnten vor derSchwarzenWut.DieOrkenwarengewissschonrecht lange tot.IhrZweiflerwerdetverstummen,befahldaBrin,undseine StimmebebtevorZorn,dennerglaubtezuwenigst,dassder heilige Lwe die Schwarzpelze geschlagen habe, und ich will hinaufsteigen auf den geweihten Stein und nach dem Rechten sehen. So sprang er von seinem Rosse Schalljar und erklomm denhohenFels,derweilendieRitterdruntenausharrtenund ihretnzelndenPferdemglichstfernvondenVerwesenden hielten.DrobenaufdemSteinekauerte,ininnigemGebete,derEr-habene. Lirondiyan, sein sagenhafter Zweihnder, lag neben ihm, der vom Blute und Schmutze schwarz gefrbte, ehedem weie Wappenrock hing ihm in Fetzen vom Leibe, sein Kettenmantel war berall zerschnitten und zerschlagen, feurige Lcher darein gebrannt. Allein die Lwenfibel aus blitzendem Titanium und der gldene Lwenhelm gleiten unberhrt ob all der Verzwei-flung in ihrem berderischen Scheine. Erst als der junge Brin, schreckensbleich,seinenHerrnsanftanderwundenSchulter berhrte, schaute das Schwert der Schwerter auf. Das Antlitz Meister Dragoschs, der der Schne genannt ward, war einge-fallen und aschfahl. In wirren, blutigen, schweinassen Strhnen hingihmdaslangeHaarvomHaupte,seinebleichenLippen warengeschwollenundaufgerissen,ausseinenNasenflgeln rannschwarzesBlut.VomKlppelkragen,denergemeinhin unter der Brnne trug, war nichts brig geblieben.DerErhabene,alserseinenKnappendaerblickte,lchelte schwach.Dukommstzuspt,sagteerleise.Wirsindineinen Hinterhaltgeraten.ErgriffnachdemLirondiyan,strichge-dankenverlorenberdiealteKlinge,sttztesichdarauf.In der Alten Klamm. Am Tage des Feuers, wenn das Madamal droht,/ErhebtsichdieFinsternis,desLichtesTod,/Praios Antlitz, einsam droben, dunkel und kalt,/ Die Lande verloren, Mord und Brand ohne Halt.Sindalle...?Brinverstummte,dennerwusstelngst,was geschehen. 5 DSA: Die Schrift der HerzgeJa, sprach der Erhabene. Und noch einmal, leiser und trau-riger: Ja.War die Gttin ...Die Gttin war auf unserer Seite, o wohl! Wir fochten leuen-gleich und tapfer, doch droben auf der Klamm, ein einziger alter Graurock stand da ... aber es waren zweimal hundert da oben, zuwenigst.SeineStimmeversagte,seinBlickschweiftein die Ferne. Unsere Kundschafter hingen inmitten der Klamm, schwelend, schweflig. Ihre Gedrme waren ihnen aufgeschlitzt, ein flammender Feuerschlag hatte ihre Gesichter grulich ents-tellt. Als wir die Hingemordeten entdeckten und betrauerten, die SchwerterzogenundzurLeuinsangen,wasdieAltvorderen einstens gesungen, da war es freilich zu spt. Die Niederhllen waren ber uns hereingebrochen, und die Orken fanden grausige Rache fr die letzte Schlacht ...WiederhobderErhabenedasLirondiyan,diesmalhochber sein Haupt. Mde schlug er nach den lichtlosen Schatten, die der graue Felsen warf. Die alte Waffe war ganz schartig ge-worden.DerGraueaufderKlammwareinZauberer,ein ...einSchamane.DerHimmelverfinstertesich,diedruen-den Wolken taten sich auf, stinkendes, fauliges Wasser strzte herab und ergoss sich auf Deren, umnebelte uns da drinnen und raubteunsdieSinne.NachdenFlutenschwebtennamenlose Gestalten herab aus den Schwarzen Sphren, Daimonen, l-wengestaltige Daimonen ... was fr eine Schmach, was fr ein Hohn ... Die Orken schleuderten quaderschwere Felssteine auf unsherab,alsobderSchreckennichtgenuggewesenwren. Andere schossen Pfeile und Bolzen oder gossen siedendes Pech auf uns nieder. Schwertschwester Selinde fhrte die Nachhut in die Schlacht. Mir selbst folgte die Vorhut. Ich befahls, im letz-ten Augenblicke. Wir fochten gegen die Spukgestalten, wehrten uns nach Krften und mit zwiefachem Mut, dem des tapferen Geweihten und dem der Verzweiflung. Wiewohl alles vergebens war ... alle fielen. Eine nach dem andern, alle, bis nur noch die tapfereMaidSelindeundichamLebenwaren.Wirbluteten aus vielen Wunden, und allzuleicht wren wir so Beute der ge-ifernden Meute geworden. Ich hob Schwester Selinde auf mein Ross und sprengte, so rasch uns meine mde Weifessel noch trug,demFialgralwaundseinenHerbstmoorenzu.Aberdie Wunden der wackeren Frau waren zu tief, und als die Smpfe sich eben anschickten, uns Schutz zu gewhren, da verschied sie an ihren schwrenden Wunden und wanderte den weiten Weg nach Alveran hinauf. Ich begrub sie in einer feierlichen Stille und flsterte viele trstliche und gute Gebete. Alsdann machte ich mich daran, meine Weifessel bers Moor zu fhren. Aber die Stute, als in unserm Rcken das schauerliche Geheul der Hundenherundnherkam,scheute,siezerrteundrissam Zgel, und schlielich trat sie fehl. Weifessel, mein Ross, ver-sank im Sumpf, und ich hockte hilflos daneben und vermochte nichts als zuzuschauen. Wie gelhmt stand ich da. Erst als die geifernden Hunde mich selbst fast erreicht hatten, voller Genug-tuungaufheultenundsichdaranmachten,michzuzerreien, dasprangichinseisigeWasserundschwammundtauchte demFinsterbachezu.DieOrkenverfolgtenmichgleichwohl aufmeinemPfade,dennstndigkonnteichdasGeheulihrer Hundehren.DerHelmmagihnenverratenhaben,dassich der Hauptmann aller Ritter war, Rondra seis gedankt. Es war ein gttingeflliges, schnes letztes Gefecht, denn das Schwert der Schwerter bin ich. Ich zwang die ehrlosen Unholde nicht zu einem Kampfe nach den Geboten der Leuin vor diesem Felsen stellteichmichmeinenVerfolgern,underst,alsderletztein seinem Blute lag, stieg ich hier hinauf und hielt Andacht zwei lange Praioslufe. Mein Herz ist nicht mehr gram nun, denn meine Wut und mein Zorn heien mich, ins allerletzte Gefecht zu ziehen.Endlich schaute er Brin gnzlich in die Augen.EilezumRhodenstein,befahler,fhredieOrdensritter herbeiundbringemireinneuesGewandundWildfang,den Schwarzen. Wir wollen zur Alten Klamm reiten und die Un-sern in die himmlischen Hallen geleiten.Am nchsten Praioslauf fiel der erste Schnee. Die Ritter des Ordens zur Wahrung und wir, seine alten Weggefhrten, fol-gten dem Mareschall des Bundes in die ferne Klamm. Meister Dragosch lie sich nicht anmerken in jenen Praioslufen, dass ihn schwere ngste qulten. Wie furchtlos ritt er voran. Dann und wann schickte er Kundschafter aus, als sei kein Unglck geschehen,stetsaberkehrtendiegeschwindenReiterwohlbe-halten zurck. Es hatte den Anschein, als erwarte der Herr gar nichts anderes er wusste, dass die Schergen Brazoraghs ihre Rache genommen und sich nur mehr zurckzogen hatten in die undurchdringlichen Wlder der alten Hex Walla.Schweigen will ich von den blutdurchtrnkten Gewndern, den steifgefrorenen Leibern der Ritter, Rsser und Waffenknechte von dem schauerlichen Anblick, der uns dort erwartete. Sch-weigsam schlugen wir die Zelte auf und entfachten viele Schritt hohe,lohendeFeuer,damitunsdieFingernichterfrorenim eisigen Schnee. Zwei Praioslufe lang whrte unser grausiges Werk. Am letzten Tage der Travia verbrannten wir die Leich-name der gefallenen Ritter und Mgde.Meister Dragosch sprach zu uns. Nach Khezzara, dem ver-fluchtenundverderbten,riefer,nachKhezzara,gegendie Orken,wollenwirziehen.Seid,oGeweihtederGttin,im rechten Augenblicke zur Stelle und hrt Unsern Ruf hin-abfahren in die schwarzen Niederhllen sollen die Orken, tief hinein in den namenlosen Pfuhl wollen wir sie stoen. Im Ze-ichenderGttinundallergutenGeschpfewerdenwirstre- 6 DSA: Die Schrift der Herzgeiten. Denn der finstere, der feurige Schlund harrt ihrer gewiss, die vom Pfade der Zwlfe und aller Ehre abgewichen sind, die wieGewrmbersDerelandkreuchen,ehrlosundfeige.Und ichsageeuch:SiewerdenimHllenfeuerschmachten,umge-ben von Unholden, wie sie es selber gewesen, von Adlerfrauen mitscharfkralligenFngenundspitzenSchnbeln,dienach ihren Augen hacken. Von ihren eigenen Hunden, blutsaufenden, geiferndenScheusalen,werdensiegejagtwerden,Daimonen und giftige Schlangen werden sich um ihre Leiber winden, und widernatrliche,niederhllischeHupterwerdenihnenwach-sen, dem gehrnten Gtzen hnlich und doch nicht. In sieden-demPechundSchwefelwerdensiegefesseltsein,schleimige Wesenheiten werden ber ihre offenen Wunden krauchen, und inihrenqualvollaufgerissenenMulernwerdensichKrten und Wrmer ihr Nest machen. Denn so ergeht es dermaleinst allen, die der Leuin lstern, und unsere Schwerter sind ihr Ger-icht. Die ihr aber gehorsam sind, derer harrt das Paradies in Alverans Gefilden. Ich will euch nicht in Unwissenheit lassen ber die Gefallenen, damit ihr nicht betrbt seid wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Ron-draihreEhreineinemSchlachtgetmmelmehret,dannwird sie die Gefallenen zu sich fhren. Denn dies sage ich euch als Wort der Rondra: dass wir, die wir leben und brig sind, diesen unseren letzten Kampf noch vor uns haben und den Gefallenen diesenKampfesnichtzuvorkommenwerden.Sieaberweilen, so sie in Ehre gefallen sind, bereits an Rondras Seite, denn sie sind eingegangen in die Hallen unserer Herrin und werden im-merfort dort sein, wo wir sie wissen und eines Tages mit ihnen sein werden an der gttlichen Tafel der Streiter unserer Frau-wen Rondra. So trstet euch denn einander mit diesen Worten derRondra,derherrlichenLeuinderZwlf.Sosprachdas Schwert der Schwerter. Uns schauderte.AndiesemfrhenAbendewurdeicheinenSchemengewahr, der auf halber Hhe der weien Klamm vor einem alten We-idenbaume stand und zu uns ins Tal herabschaute. Kein Horn-sto der Wachen droben auf den Hgeln hatte einen Fremden angekndigt.AuchwarkeinemderKundschaftereingefallen, von einem Reisenden zu berichten.EswarderjungeBrinvonRhodenstein,derdenseltsamen Fremdling gleichfalls entdeckte, und gar nicht lang dauerte es, dadeutetenvieledrunteninderKlammaufdiewundersame Erscheinung. Wie ein Lauffeuer ging die Nachricht um, dass da einer auf dem steilen Hange stehe. Der Fremde indes rhrte sich nicht. Unbeweglich stand er da und starrte. Es schien, als trge er ein langes weies Gewand nachgerade wie ein Rondra-Geweihter sah er aus auf die Ferne. Schlielich fasste sich der ErhabeneeinHerzundschrittlangsamzudemMannehin. Hinter ihm folgte sein Schildknappe.Tatschlich war der unheimliche Fremde vor dem Weidenbaume ineinenknielangenweienWappenrockgewandet.Darunter trugereinenschimmerndenKettenmantel.Seinschtteres Haarwarergraut,dasAntlitzverschlucktendieverschwim-menden Schatten. Mitten auf dem Wappenwamse prangte eine rote Leuin darber frbte ein kreisrunder Blutfleck vor dem Herzen das Gewand in ein schreckliches Rot. Der alte Mann stand gesttzt auf einen gewaltigen Zweihnder, der halb Sche-men und halb Stahl war.Heda! rief der junge Brin, erstaunt und ein wenig furcht-sam. Heda! Da aber trat der Fremde zurck hinter den We-idenbaum und war verschwunden.Zweifelgleichwohlgabeskeine,auchwennesvielMutver-langte,dieWahrheitauszusprechen:UnswarderGeistdes alten Viburn von Hengisfort erschienen, den ein Pfeil aus dem Hinterhalt auf dem Hoftage zu Gareth dahingemeuchelt hatte.* Schweigsam und druend hatte er da gestanden, und es hatte ausgesehen, als habe er stets einige Worte gemurmelt derer dreie , immer und immer wieder. Meister Dragosch taumelte ein wenig. Er schlug das Schild der Rondra vor seinem Haupte. Todesbleich sttzte er sich auf seinen Knappen.Gebt Uns ein Pferd, befahl er, und zieht geschwind heim auf denRhodenstein.Ihr,meinSohn,werdetdieRitteranleiten, denn kein anderer wei um den Weg so sicher. Wir selbst wollen nach Angbar und Wehrheim eilen, um eine frdere Heerschar ins Weidenland zu fhren. Schicket allsogleich nach den Meis-tern des Bundes, denn Wir beabsichtigen, einen Rat zu halten. Und schicket auch um Frau Ayla, die Baronin von Schatten-*) Am 28. Hesinde 1014 BF fand das greise Schwert der Schwerter Viburn von Hengisfort den Meucheltod auf dem Kaiser-lichen Hoftag zu Gareth (vergleiche Aventurischer Bote 49, Seite 19). Der Mrder wurde nie ergriffen, es hielt sich aber das Gercht, dass der Anschlag eigentlich Reichsbehter Brin von Gareth galt. Nach altem rondrianischen Kirchenrecht benennt das Schwert der Schwerter auf dem Totenlager seinen Nachfolger in das Ohr eines Waffengefhrten, der ohne Lge und unter Picht vor der Gttin die Wahl verkndet. Auf dem Hoftage wisperte der sterbende Hengisfort seinen Nachlass dem Meis-ter des Bundes zur Orkenwehr, Dragosch Aldewn von Sichelhofen, ins Ohr, der daraufhin verkndete, der alte Marschall desBundeshabeihn,Dragosch,benannt.(StirbtdasSchwertderSchwerterimKampfgetmmeloderfernabaufheiliger Reise, so entscheidet ein eilends eingerufener Zwlfgtter-Buhurt aller Rondra-Geweihten Aventuriens ber den nchsten Herrscher auf dem Kirchenthron.) 7 DSA: Die Schrift der Herzgegrund zu Windhag, sie ... sie ist im Orkenkampf erfahren. Und damit sprengte er von dannen. Noch am selben Tage fhrte uns der Jngling Brin heimwrts nach dem Rhodenstein.Ein weiterer Zeitensprung, der uns gleichwohl an den Anfang derGeschichte trgt.E rstimBoronmondealsimWeidenlandelngst der Winter herrschte und die Strme tosten keh-rteDragoschvonSichelhofenaufdenRhodenstein zurck. In seinem Gefolge ritten hundert Geweihte und Ritter aus den groen Tempelburgen zu Wehrheim und Angbar. Brin, der Knappe, hatte Mauerwacht in jenen Tagen.AufdemRhodensteinwarenderweilendieedlenRittfrauen ArabelvonArivor,MeisterindesBundesimWesten,und Bibernell von Hengisfort, Meisterin des Bundes im Sden, mit gewaltiger Gefolgsschar eingetroffen. Darunter befand sich auch Ayla, die Baronin von Schattengrund. Die Frst-Erzgeweihte zuDonnerbachseigegenMitternachtgezogen,kndeteeine DonnerbacherGesandtschaft.DarumwarenSchwertbruder Thundra vom Rathilsteine und der Vertraute der Frstin, der junge Drachwill Eisengrimm von Donnerbach, hinabgeeilt aus demNorden.FrdasAlteReichwarNepolemoyaTorese erschienen,einKomturderArdariten.DenaltenSeneschall DapifervonArivorzwicktendieZipperleinallzuarg.Der MeisterdesBundesimNeuenReiche,RitterWallmirvon Stringen,reisteimGefolgedesErhabenenaufdenRhoden-stein.AmgleichenTageauchfordertederHohegeweihtedes Bornlandes,dereigensinnigeBaronvonHalsingen,Einlass auf die Feste. Seitdem Kaiser Reto eine Nacht auf der Burg verweilt hatte, war dort nicht mehr eine so edle Schar zusam-mengekommen.DeralteBurgsassNorrevonBjaldornscheutenichtMhe und Aufwand, die Gastgemcher der Burg und die hohe Halle aufs Schnste herzurichten. Banner und Schilde der Meister des Bundes und des Erhabenen prangten berall an den stein-ernenWndenindenGngen,Gelassen,HallenundSlen. WarmeFeuerprasseltenindenRauchfngenderaltenHalle und der Schlafgemcher, damit die edlen Herrschaften es auch recht gemtlich htten.An der Lngswand des gewaltigen Ratssaales gut und gern dreimal zehn auf zwlf Schritt war der Thron des Schw-ertes der Schwerter aufgebaut auf einer Empore. Davor standen ineinemHalbkreisdieSesselderMeisterdesBundesoder ihrerGesandten,angeordnetrundumeinenwuchtigenRats-tisch. Der Thron des Erhabenen war wundersam schn: Ganz und gar aus schimmerndem, weiem Mondsilber war der Stuhl geschmiedet. Gut zwei Schritt hoch ragte die Lehne, darauf war ausrotemSeidenfadeneineaufrechte,krallenbewehrteLeuin gewebt. Von silbrigen Lanzen waren die Armsttzen eingefasst, vonviersilbernen,feuerspeiendenLeuenwardderThronget-ragen.UndberallwarenfauchendeundstreitendeLwinnen eigens in den Thron hineingeschmiedet, um das heilige Geschpf derGttinzupreisen.berdemMarschallsstuhle,insechs SchrittHheanderwappenverziertenKranzleiste,hingan einemFlaschenzugederherrlicheThronhimmel:SilberneL-wen,dieallenFeindendrutenundberihrenHerrndrunten aufdemThronewachten,fandensichauchdortanallenvier Ecken, dazwischen waren Sammet und Seide in rot und silber zu einem verwirrenden, heiligen Muster geknpft. Viele hundert SteinwogderBaldachin,derausPerricumeigensherbeige-schafftwordenwar.KaumvermochtenHaken,senundFl-aschenzug, denselben zu tragen. Ringsum an den felssteinernen Wnden hingen die Wappenschilde der Erhabenen, angefangen vonHeroderichvonShamaham,demGemeuchelten,hinzu Dragosch von Sichelhofen.ZurzwlftenStundedesneunundzwanzigstenBoronmondes dieMeisterdesBundes,dieGesandtenderSennenund Baronin Ayla hatten sich bereits in der hohen Halle versam-melt kndeten drei Hrner vom Erscheinen des Erhabenen. MeisterDragosch,derSchne,lngstgewaschenundgeheilt von den Unbilden der letzten Schlacht, war angetan mit einem blutroten Gewande aus Satin, das bis zum Boden hinab reichte. AusrmelnundKragenragtenKlppeleienhervor,vollen-det gewebt aus einem einzigen Silberfaden. ber dem Herzen, vondenmchtigenSchulternherab,trugereineberderisch blitzendeKetteausTitanium,worandieLeuenfibelderEr-habenen vor dem roten Wamse wunderschn schimmerte. Der Satinrauschte,alsdasSchwertderSchwerterzuseinem Marschallsstuhle schritt - und als er darinnen thronte, wars, als sei Meister Dragosch dafr geschaffen und zu keinem an-deren Zwecke.Hinter dem Schwert der Schwerter fhrte sein Schildknappe den sagenumwobenen und gefrchteten Zweihnder Ferlian. Ein alter Ritter trug den gldenen Lwenhelm auf einem roten Kissen.Starr vor Staunen standen wir alle.Wirheieneuch,ihrMeisterderSennen,Gesandtedes Bundes, an Unserm Hofe willkommen, sprach Meister Drag-osch. Er reichte die Klinge Ferlian allen Geweihten zum Kusse, FrauBibernellaber,seineWaffengefhrtinausfrherenTa-gen, umarmte er. Und im Alttulamidischen, der ursprnglichen SprachederKmpfendenKirche,gemahnteerdieVersam-meltenandiezwlfewiggltigenGebotederLeuin,nmlich nichtvonrcklingszufechtenodervonderSeitenodermit unrechten Waffen ... 8 DSA: Die Schrift der HerzgeEr erzhlte ihnen auch von der ersten Offenbarung der Gttin Rondra, die im alten Garethi im Rondrarium geschrieben steht:AmThageFrauwenRONdra,alszvorvielenGtterlaufen die ersten Leuth aus dem fernen Guldenlandt auf Alveranthrn anlangten, war daz Lieblich Feldten ein verwnschenes Landt, daznochkaumeinklglichWesenzuovorgeschauethatt allein Fuldigor hauste in den Gulden-Felsen und vielerleien wildt Geschpf sprangen ber Felder, Wiesen unt Wlder: Sin-temalendieLeuin,dieKniginallnGethiersuntGefleuchs./ Da aper warn unter den Guldenlndlern die, die schlau warn und tapfer warn; die fhleten sich den Lwen gleich unt denen ber, die feig und verschlagen in ihren Husern warn./ Da aper that sich MYThrael, der Himmelsleu, dem kundt, der GERon hiesz, als mchtig Leu in dunkelm Walde, grad alsz der Recke in ein lieblich Feenseen schwamm. Des Manns Schwertklinge warferneuntertratdemLwenentgegen,bloszwieerwar. DerLeubrllteundbiszundschlugmitdenPrancken,und frewahrriszerdesReckenrechteHandtvomGliede, GERon aper wrgete dasz gewaltige Thier, und endtlich ver-mochtekeiner,denandernzuobezwingen./Daapersprach der ALVeraniar in andrer Gestalten zu GERon: Er that ihm FrauwenRONdrasSeinkundt,gabihmdasguldenSchw-erteSiebeneStreichunthieszihn,vonderHERrininalln LandtenzuokndenuntzuovollfhrenimZeichenFrauwen RONdras,wozuodasheiligSchwertevonHerrnPRAjos geschaffen, - dabei hatte der Recke doch allein die linke Handt noch!/DaaperrittGERonvondannen,erschlugallesUn-getmundbauteFrauwenRONdradorteneineHallen,wo er MYThrael erstmal getroffen und wo heuer Arivoren sich in den Himmel hebet./ Als er diez aper alles vollfhret, da wuchs ihmwundersamamrechtenGliedeeinesLeuenKlaue./Und er ging hin unt focht mit der Linken und Sieben-Streich, dem himmlischen Schwerte.So sprach Meister Dragosch auf seinem Throne, und wir alle lauschten gebannt den alten Sagen.NacheinergeraumenWeilehobderErhabenevonneueman, und diesmal plauderte er auf ungezwungene Weise.Wir bedauern von Herzen, dass Eminenz Donnerhall die Zeit nicht fand, und wnschen zugleich dem alten Seneschall, den WirschtzenundliebenwieUnserneigenenVater,dasser alsbald zu neuen Krften kommen mge. Wir wollen Frbitte haltenfrdenedlenHerrn,sagteer.Gleichwohl:wiedem auch sei. Wir haben euch, Unsere Freunde und Rte, zusam-mengerufenindiesenstrmischenTagen,umEuchKundezu gebenvoneinerschmerzlichenNiederlage,vomTodeunserer bestenRitterundaufeinweitereserzhlteerdieGe-schichtedesGemetzelsinderAltenKlamm,verschwiegaber wohlweislich den Geist des Hengisforters und davon, dass Wirfrgutundrechthalten,einenHeerzugzursten.Und dieszukeinemandernBehufe,alsdenSndenpfuhlKhez-zaravomDerelandauszulschen.AllenseinenAbscheu undalleseineVerachtunghatteMeisterDragoschindiese Worte gelegt. Auch wiederholte er vor den Hohegeweihten die Schreckensbilder, die er seinen Ordensschwestern und -brdern in der Alten Klamm in dsteren Worten ausgemalt hatte.DieFrauenArabel,AylaundBibernellnicktenundgriffen nach ihren Schwertern.Am Tage des Feuers, wenn des Schwerts Zeichen steht,/ Der Herr der Marken khn mit dem Schwerte hergeht./ Die Lande gehalten, der Orken Bann gespalten,/ Mit der Gttin Gnade entflammten Gewalten.So sangen sie.SchwertbrudervomRathilsteinaberschautenachdenklich undsprachauchalsbald:Erhabener,sagtederalteRecke, dies ist nicht Eure erste Schlacht gewesen, wohl aber das er-ste Schlachtfeld, das Ihr als Geschlagener floht. Es ziemt sich fr das Schwert der Schwerter nicht Rondravergib! , in einen Hinterhalt zu geraten wie der gemeine Mietling. Zu al-lem bel seid Ihr aus der Klamm geprescht und habt Euer Heil in der Flucht gesucht wie ein junger Knappe. Mein Marschall, Ihr bringt der Kirche kein Glck, ich will Euer Tun nicht gutheien. Wo in diesen Praioslufen die Mr geht, ein Dai-mon sei bers Weidenland gefahren, da mgt Ihr nicht zu einem Schwertmarsch ins Orkenland rsten.Mein Freund spricht wahr, schloss sich der junge Drachwill EisengrimmvonDonnerbachan,drobeninderFreienStadt schtzen wir Euer Marschallsamt nicht bermig. Allzu leicht versteht es ein Heisporn, die ganze Kirche ins Unglck zu fh-ren. Ihr seid auf dem besten Wege: Euer Ritt nach Nordhag ist das trefflichste Exempel. Wir wnschten sehr, Ihr hieltet Ma in diesen Dingen, wie die schlauen Alfen das tun, denn ..... denn solange ein Rhodensteiner auf diesem Throne sitzt, wird die Orkenwehr der Donnerbacher Senne nicht zugeschlagen.* Was Meister Viburn Eurer Muhme weiland versprochen hatte. Das wolltet Ihr doch sagen?Der Erhabene sprach mit ungewhnlich scharfer Stimme.Eisengrimm verneinte lauthals. Aber er schaute zu Boden.Haltet ein, Erhabener, bat der schlaue Schwertbruder beson-nener, der alte Zwist tut nichts zur Sache. Nichtsdestomind-eristdieFrstinnichtgewillt,unseregeweihtenRitterund KnappenineinsinnlosesUnterfangenunddensicherenTod zu schicken. Eure Schmach ist nicht so sehr die unsere. Hier 9 DSA: Die Schrift der Herzgeim Reich finden sich die wahren Aufgaben der Kirche. Gleich Leomar, dem Heiligen ...DasprechtIhrgut,Rathilstein,RondrasTreu.Auchim Bornischen sind wir wohl der berzeugung, dass der Ork kaum mehr, das entherzte und verschlagene Gewrm und Rotgepelz leiderRondrasaberumsoehereineGefahrfrdieZwlf-gttlichenLandesind.Rondraunddonnerblitznocheinmal,ich ersuche Euch gleichfalls, mein Marschall, der feiste Halsingen keuchte,kreischtemehr,denndassersprachjageradezu wand er sich unter seinen Worten, von einem Schwertmarsche den letzten hatten wir zur Bezwingung des Bornlands unter Gerbald dem Klugen, und wir wissen alle, was daraus geworden abzulassen. Ihr vertut Gold und Zeit erweckt frder den Anschein,alsstecktetIhrmitGevatterHilberianuntereiner Decke. Rathilstein und Eisengrimm pflichteten bei.Nimmer! rief die Dame Hengisfort. Das waren auch niemals meinesarmenOheimsAbsichten.IhrseideinklugerMann, Rathilstein, und auch Ihr, Halsingen, aber Ihr verdreht und ver-wechselt das Heil der Kirche mit den Belangen Eures Frsten-tums, bei der Leuin und meinem Schwerte. Ich will meinen Ru-war satteln und meine Klinge Rishal grten und ... ich ...MeisterDragoscherhobsich.DietitanischeKetteentglitt seinen Fingern. Aus seinem Antlitze war mit einem Male alle Farbe gewichen, todesbleich stand er da, die eben noch zornesblitzenden Augen starrten schreckgeweitet. Es schien, als wolle der Tannewetzel ihn treffen. Der Erhabene wankte. Sein Schildknappe musste ihn sttzen.WeithinterdemRatstische,weitauchhinterdenGesandten der Sennen, nicht fern vom reichgeschnitzten Hallentore, stand der Geist. Marschall Hengisforts Geist.EswardieselbeGestalt,diewirinderKlammgesehenhat-ten. Er trug denselben, blutberstrmten Mantel. Ohne Zwe-ifelwaresdasGesichtdesaltenViburn.Derselbeschttere Schopf, dieselben blassen, mden Zge, wenn auch grauer noch und eingefallener als zuvor. Meister Viburn stand gesttzt auf Waridtan, den Zweihnder seiner Weihe und seines Grabes. Und stumm flsterten seine bleichen Lippen drei Worte, immer wieder dieselben drei Worte.Langsam, ganz langsam, schickte er sich an, auf die Versam-meltenzuzuschreiten.Undwhrenderdawandelte,hober WaridtanStckumStck.AlsderGeistendlichverharrte, wies das Schwert waagerecht auf die Wand der hohen Halle, auf irgendeinen Fleck rechts vom Throne.Von einem Augenblicke auf den nchsten ward es allen gewahr: Waridtan deutete auf des Erhabenen Schild. Auf das goldene Lwenhaupt der Edlen zu Sichelhofen.Pltzlich, gemchlich gab die hanfene Schnur nach, Stck um Stck.DerSchildschaukelteaufundab,hinundher,un-schlssig, ob er hngen oder fallen sollte. Endlich nach einer unheimlich langen Weile polterte er auf die steinerne Em-pore.EswardasdonnerndeScheppern,dasunsausunserer Erstarrung riss.Erruftmich!gelltenimselbenAugenblickedieWorteder FrauvonSchattengrund.DerSchatten,erruftmich!Es stimmte. Die Geweihte sprach wahr.AylavonSchattengrundlautetendieWorte,diediebleichen Lippen des Ruhlosen lautlos formten.Der Geist verschwand, als Waridtans finstere Klinge wieder auf die die alten Eichenplanken zeigte. Ins Nichts, dorthin, woher er gekommen, ins Paradeis der Gttin. Wer schon wei das?Das Unglck aber war geschehen.WeitereAugenblickeverharrtenwirinunheimlicherStille. Drachwill von Donnerbach war der erste, der sprach. Er sprach nicht,erschrie.IhrMeuchler,schrieer,undseineStimme berschlug sich. Ihr Mrder, Ihr ...Schweigt! zischte der Erhabene hasserfllt. Eisengrimm ge-horchte.Halten zu Gnaden, fuhr Sichelhofen nicht minder druend fort, dass Wir das Schwert der Schwerter sind. Und Wir gebieten Euch von Unserm Throne und so wahr Ferlian Unser Schw-ert sei zu schweigen. Allein Euch, Frau Ayla, gilt das Recht zu reden, sagte er nach einer Weile. Es klang fast spttisch.DieGeweihteerhobsichsorasch,dassihrStuhlumstrzte. Ihr Antlitz war zornesrot, das blonde, wallende Haar wehte im Schwunge ihrer Bewegung. Die grnen Augen blitzten. Eirid-ias, das ihr Schwert war, gleite in ihrer Rechten.*) Das Dominium Orkenwehr wurde in den Ersten Orkkriegen (253141 v.BF) auf Drngen des Kaisers und der Weidener Herzge aus der Senne des Nordens herausgelst. Nach dem Tod des 25. Meister des Bundes, Gerwald von Baliho, im Jahre 1011 BF, el das Amt des Sennmeisters der Orkenwehr stets an die Abtmarschlle des Ordens zur Wahrung. Das Schwert derSchwerterlstedieOrkenwehr1021BFjedochaufundverleibtesiederSennederMittellandeein,zuderenMeister Abtmarschall Brin von Rhodenstein erhoben wurde.Seit 1026 BF gehrt Weiden jedoch wieder der Senne Nord an und hat damit auch die Aufgabe der Orkenwehr bernommen. Der Orden zur Wahrung trgt die Aufgabe unter der Hoheit der Sennmeisterin des Nordens zu Donnerbachs fr das Her-zogtum. Den verstorbenen Sennemeistern der Orkenwehr, unter ihnen etliche Herzge Weidens, kommt in Weiden groe Verehrung zu; ihre Grablege im Rondra-Tempel Lohenharsch zu Baliho ist eine rege besuchte Pilgersttte 10 DSA: Die Schrift der HerzgeIch klage Euch an vor der Leuin zu Alveran, Dragosch Al-dewnvonSichelhofen,riefsie,undsienannteihnnichtbei seinem Schwertnamen Ferlian, ich klage Euch an des Mordes am Schwerte der Schwerter, klage Euch an der verderbten Lge und der feigen Flucht, bezichtige Euch des Verrats am Freunde und Vater, am ...Halten zu Gnaden, sprach Sichelhofen auf ein weiteres, und diesmal klang es bitter, dass Wir das Schwert der Schwerter sind,undichbefehleEuchvonmeinemThroneundmital-lem Rechte: Haltet ein! Verstummt und setzet Euch! Es obliegt Euchnichtzuklagen,sondernalleindieWahrheitzunen-nen. Es obliegt allein Euch zu klagen, die Meister des Bundes sind.DennnachaltemGesetzvermgenalleindieMeisterdes Bundes, Recht ber das Schwert der Schwerter zu sprechen.Es war die Macht seines Wortes, das die Kirche rettete. Denn htten sie ihn erschlagen, dann wre die gttingewollte Ord-nung ein fr allemal zerstrt gewesen. Nimmer hatte eine Ge-weihteeinenGeweihtengemeuchelt.Auchnimmeraberhatte ein Schwert der Schwerter gelogen.Es war Bibernell von Hengisfort, die alte Freundin, die den An-fang machte. Ich klage an, im Zeichen der Senne Baburins, sagte sie leise. Trnen rannen ihr ber die Wangen.Ich verlange Euren Tod, fauchte Halsingen.Ich vergebe und will keine Klage uern. Dies sagte die Dame Arabel, und sie lchelte.Mein Marschall, auch ich will Euch die Treue halten. Das war der schweigsame Herr von Stringen.Ich zeige an im Namen Arivors, der heiligen Sttte, sprach yaTorese.EswarendieerstenWorte,dieersagte.Aberer whlte sie bedachtsam. Meister Dragosch nickte, denn der tap-fere Komtur war nicht Meister des Bundes.Wir fhren Klage fr die Senne Donnerbachs, stie der junge Eisengrimm hervor, endlich und als letzter. Wiederum gab der Erhabene sein Einverstndnis und besiegelte damit sein eigenes Schicksal.Es wrde einen Zweikampf geben um Leben und Tod.Was Dragosch von Sichelhofen im einzelnen verbrochen oder nicht, war nur mehr gleichgltig.*****SchwertbruderThundra,derGelehrte,entsannsicheinesal-tenGesetzes:Ihrseidfrschuldigbefunden,Wohlgeboren. Ich spreche Euch darob das erste Recht ab, Euch Schwert der Schwerter zu heien, und das zweite Recht, Euch Meister des Bundes zu nennen. Im Falle Ihr gewinnet dies Gefecht was dieLeuinverhtenmge!magdasallessein.ImFalleIhr verlieretdiesGefechtoderfliehetodererweisetEuchalseh-rlosvomerstenStreichean,dannmagEuchauchdasdritte Recht verlustig gehen, ein gemeiner Geweihter zu sein. Keine Schwertweihe sollt Ihr vollfhren, keinen Segen sprechen, den Namen der Gttin nicht im Munde fhren, keinen Zweikampf fordern und keinen gewhren drfen. Denn nichts anderes ver-dient Ihr. Die andern gaben ihr Einverstndnis, selbst Meister Dragosch, der sich das letzte Recht ausbedingte, nach der Sitte der Erhabenen Weise, Ort und Zeitpunkt zu bestimmen. Auch wollte er aus seinen bisherigen Schwertern seine Waffe whlen drfen. Dank der Frsprache Frau Arabels wurden ihm diese Wnsche gewhrt.DragoschvonSichelhofenentschied,eigenhndigfechtenzu wollen. Nicht Ferlian sollte sein Schwert sein, sondern Lirondi-yan. Er liebte die Orkenwehr. Mit seinem Senneschwert war erwillens,sichzuverteidigen.Erentschiedauch,dassdas GefechtzurselbenStundenochundindiesemehrwrdigen Ratsgemache ausgetragen werden sollte. Es hatte alles keinen Sinn mehr.AylavonSchattengrundwardzurStreiterinderSennen bestallt.Unter seinem roten Gewande trug Meister Dragosch Ketten-hemd und Brnne, als htte er gewusst, wie es kommen wrde.SiefhrtedenerstenSchlag.Fastspielerischdrehtesiesich einmal um sich selbst. Schnell und lautlos, wie ein Windmh-lenflgel,flogEiridiasdurchdieLuft,zngeltediegeflammte Klinge nach dem Haupte des Erhabenen.GeradenochzurrechtenZeithoberLirondiyanzurWehr. Funken sprhten.Dragosch von Sichelhofen stand da, als trumte er.FrauAylaszweiterStreichtraf.Vonobenherabschlugsie, grellbarstdasKettenhemdunterihremSchlage.Tiefschnitt die Schneide in Meister Dragoschs linkes Bein.Der schiere Schmerz riss ihn aus seiner Gleichgltigkeit.Mhsam keuchend wuchtete er das Lirondiyan ber sein Haupt. Frau Ayla tats ihm gleich, stets auf der Hut. Hoch droben trafen diebeidenSchwerteraufeinander,glittenaneinanderab.Das Antlitz der Baronin aber verzerrte sich vor Schmerz und An-strengung, so kraftvoll war der Schlag des Recken gewesen.Wut und Furcht waren nur mehr in seinen Augen zu lesen. Er kmpfte wie ein Besessener, achtete gar nicht auf die klaffende Wunde in seinem Schenkel.In rascher Folge hob er das Lirondiyan hinauf in die Lfte und lie es auf die tapfere Geweihte herabsausen. Frau Ayla wehrte sich,sogutsieesvermochtedemZorneDragoschsaber, der gewahr wurde, dass er um nicht weniger focht als das Re-cht, den Namen der Leuin im Munde zu fhren, war sie nicht gewachsen. 11 DSA: Die Schrift der HerzgeEs dauerte nicht lang, da trieb er, der Hinkende, sie vor sich her wie ein Laub im Winde.ErdrngteundzwangsieumdenRatstischherum,anden Schauendenvorber,hinzurEmpore,verhindertealleAus-flchte der Baronin wollte sie weichen, holte er aus wie ein Sensenmann nach links und nach rechts, duckte sie sich, schlug er nach unten, sprang sie, schwang er keuchend das Lirondiyan ber seinem Kopfe ...EndlichstandsiercklingszumThrone.Gleichwohlunver-letzt, denn sie war eine Meisterin des Schwertes vermochte sie auch dem Zorne des Erhabenen nichts entgegenzusetzen, so doch den wilden Schlgen im einzelnen.Fr einen Augenblick standen sich die Kombattanten gegenber, ohne sich zu rhren. Gerechter Zorn war ins Antlitz der Frau von Schattengrund geschrieben Verzweiflung und Furcht in Meister Dragoschs Gesicht.Schlielich senkte er den Blick, der Schuldige.ImnchstenAugenblickeschlugereineFinteinallseiner Wut.Frau Ayla fiel ber den Thron des Erhabenen noch immer aber war ihre Klinge zur Wehr bereit, noch immer vermochte er nicht, seine Gegnerin zu bezwingen.VorderWindedesThronhimmelsstandBrin,derSchild-knappe. In seinen Hnden hielt er Ferlian, den Zweihnder.Fort, Knabe! zischte das Schwert der Schwerter, kaum verne-hmbarsosehrschmerzteihnderStichimBeine.Imsel-ben Augenblicke schon beschrieb das Lirondiyan ein gleiendes Rund. Meister Dragosch schickte sich an, die Winde zu zer-schmettern. Er wollte Frau Ayla, die Unbezwingbare aber Wehrlose , feige erschlagen in seiner Not.Viele hundert Stein wog der Thronhimmel.Brin, der Schildknappe, stand starr vor Schrecken und Erken-nen. Er rhrte sich nicht vom Flecke, denn der Rondra-Geweihte soll nicht fechten mit unrechten Waffen.Der Streich wrde ihm das Haupt vom Rumpfe trennen.*****ImletztenAugenblickerissHerrDragoschLirondiyanvorm HalsedesJungenvorderhlzernenWinde,anderder ThronhimmelhingindieHhe.AlleindiescharfeSpitze desaltenZweihndersschlugaufdierostigeKette,dieden Baldachin trug unweigerlich.Funken stoben.Der Thronhimmel schwankte, aber er fiel nicht.*****MeisterDragoschunternahmkeinenweiterenVersuch,Frau Ayla zu besiegen.Als ihm Eiridias in die Seite fuhr, lchelte er.Als er vornber kippte die Knie gaben ihm nach, denn das linke Bein vermochte er nur noch zu schleifen , presste er die Hnde auf den tiefen Schnitt, Blut quoll hervor.Aschfahl und reglos mit geschlossenen Augen lag er da. Sein Leben frbte die alten Eichenplanken rot.Frau Ayla lie ab.*****FrauArabel,dieGutherzige,undBrin,derSchildknappe, waren die ersten gewesen, die neben dem Gefallenen niederkni-eten und sein Haupt auf ihren Wmsern betteten.ZweilangePraioslufenochangetanmiteinemweien BergewandesiechteDragoschAldewnvonSichelhofen dahin.NichteinmalffneteerinderganzenZeitdieAu-gen. Frau Arabel und Frau Bibernell, auch die treue Ordens-meisterinSariyavonDonnerbach,hieltenunablssigWacht an seinem Bette. Wir anderen wandelten unablssig durch die GngederBurg,unschlssig,waszutunsei,undgedrck-terStimmung.KeineinzigesLachenwarzuvernehmen.Die MeisterdesBundeshieltenRatimmerundimmerwieder, aber sie gelangten zu keinem Entschlusse. Das Horn Fantholi kndetevonderAnkunftdesHerzogsderWeidener.Allem zum Trotze wollte er seinem getreuen Ritter das letzte Geleit gewhren.Als der Atem des Sterbenden nur noch langsam und rasselnd ging, rief Frau Sariya uns in das heimliche Gemach des Herrn. TodesbleichweiernochalsGewandundBettuchlag Dragosch von Sichelhofen auf seinem Sterbelager. Im Rauch-fang flackerte ein loderndes Feuer - viel zu warm und stickig war das kleine Gelass. Es stank nach Tod und Verderben, un-ertrglich slich. Eine Stunde lang standen wir schweigend da. Herzog Waldemar und die Meister des Bundes nahe um das Bett herum, wir andern an den Wnden und auf dem Gange.EndlichffnetederErhabenedieAugeneinletztesMal. Sein Blick war brchig, verschwommen von den ewigen Schat-ten, die seiner harrten mhsam rief er Brin, den Schildknap-pen. Der du mich im heiligen Augenblicke fandest, flsterte er.StillweinendtratderJnglingherbeiausseinerdunklen Ecke, vor dem Bette fiel er auf die Knie.MeinMarschall,sagteerleiseundergriffdesSterbenden schwacheHand.(Eswarenspteralleindiesebeidenanrh-renden Worte, die verhinderten, dass Dragosch von Sichelhofen aus dem Rondrarium gestrichen wurde.) 12 DSA: Die Schrift der HerzgeEine Zeitlang lauschte der Knappe seinem Herrn.Alsdann legte der Erhabene ihm kurz die zittrige Hand auf den Scheitel und hauchte den alten Segen.*****DragoschAldewnvonSichelhofenverschiedzurzweiten PhexenstundeamerstenTagederHesindeimGtterlaufe tausendundsechzehn, in seinem dreiundvierzigsten Winter. Alle Verzweiflung war aus seinem Antlitze gewichen. Leise lchelte er. Es war Brin von Rhodenstein, der ihm die Augen schloss und die Hnde auf der Brust faltete. Sie umfassten Aldewn, das Schwert seiner Weihe und seines Grabes.*****VorWaldemar,demHerzog,fielderKnappeaufdieKnie: MeisterDragoschbittetEuch,guterHerr,ihmgutherzig vergeben zu wollen und unserm Orden. Er hat unentwegt und gegenseinenTodBuegetaninallenzweiTagen.Inseinem Geiste hat er gegen das Madamal im Helme gefochten und mit den wilden Leuen gerungen. Es war wie in frheren Tagen. Der Herzognickte.InvterlicherAnwandlunglieaucherseine mchtige Hand kurz auf dem Scheitel des Jungen ruhen.Brin von Rhodenstein erhob sich. Seine Stimme schallte laut und weitum vernehmbar:MeisterDragoschbittetauch,aufdemRhodensteinne-benseinemFreundeHerdan,demaltenWaffenbruderund Weggefhrten begraben zu werden. Er frchtet Perricum und will dorthin nicht getragen werden. Ein Gutteil seiner Schuld, sagteer,seiindenDrachensteinenverborgen.Dorthinsollen wirreitenunddielieblicheGefangeneausdemhohenTurme holen. Er sagte ferner, und ich glaube, dass er wahr sprach, den altenErhabenennichtgemeucheltzuhaben.DerzweiteTeil seinerSchuldlaginseinerschmhlichenLgeDerdritte Teil all seiner Schuld war seine Furcht im Angesicht der Ehr-losigkeit, die ihm im letzten Gefecht auferlegt. Seine letzten Worte galten Euch, edle Frau von Schattengrund Ihr sollt sein Schwert der Schwerter.Es segne uns Rondra, die Herrin des Krieges,es bewahre uns Rondra, die Beherrscherin des Sturmes,es erleuchte uns Rondra, die herrliche Lwin der Zwlfe.Es strke uns die Kraft des gleienden Stahlesund unser Glaube, der als eherner Schild vor uns steht.Dein Wille, o Herrin, sei unser Befehl.AndenWortendesKnappenBrinzweifelteniemand.Ayla, dieBaroninvonSchattengrundzurMarkWindhag,ward das neue Schwert der Schwerter, die Marschallin des Bundes, Schild und Wehr der Zwlfgttlichen Lande.Der junge Brin wurde auf Ratschluss von Erhabener und Her-zogzumMeisterdesBundesderOrkenwehrbestallt.Die SchwesternundBrderdesHeiligenOrdenszurWahrung ratlos und verwirrt ob alledem erhoben keinen Einspruch. AmsiebentenHesindemondwhltensiedenRitterBrinvon Rhodenstein,ehedemSchildknappedesSchwertsderSchw-erter, zum Abtmarschalle auf dem Rhodenstein.Zur Bue aller Schuld ward dem lehrsamen Orden befohlen, ausseinenSchrifteneinCompendiumberdasHerzogentum Weiden und die Orkenwehr zusammenzutragen.Ihr haltet dasselbe, guter Leser, in Hnden.Ayla Eiridias von Schattengrund 13 DSA: Die Schrift der Herzgeursprnglich zusammengetragen von eigener Hand von Herdan von Rhodenstein, Abtmarschall des Heiligen Ordens zur Wahrung,fortgefhrt von seinen Schwestern und Brdern im Glauben,aufbewahrt auf dem RhodensteinDie ersten Herrscher (526-460 v. BF)V om Knigreiche Baliho das wir heuer als Her-zogentumWeidennenneninallenunsernBullen heit es, es habe seinen Ursprung im Gtterlaufe fnfzehnhundertundachtzehnvorderKrnungunseresguten Kaisers* gefunden, als Isegrein, damals siebzehn Jahre alt und aus dem Geschlechte der Kaiser zu Bosparan stammend, sich anschickte, mit allerlei Getreuen firunwrts zu ziehen, und in derFesteBalihoberdenrotenWasserndenThronbestieg. Spter wurde er als Isegrein der Alte in der Schrift der Her-zge verzeichnet, obzwar er nach altem Recht ein Knig war.I. Isegrein der Alte von Bosparan (526-460 v. BF)ErwurdeimGtterlaufe543vordemFallederaltenKai-serstadt Bosparan geboren am Hofe der Knigin Svelinya von der Rommilyser Mark. Er war ein Ritter, Bogner, Waldlufer und Fhrtenfinder. Nach seiner frhen Schwertweihe sandte ihn seineMuhme,dieKnigin(eineNichtedesKaisersOlruk-Horas), fort nach Mitternacht, um das Ende der Welt zu fin-den, von dem die Weisen behaupteten (und die wussten es von den Wandelsternen), es fnde sich zwei Tagesmrsche nrdlich derGrenzwachtDergelheim.IsegreinderJungenahmalles Landzueigen,durchdaserundseineScharzogen,erbaute die Knigsfeste Baliho aus dem grauen und blauen Gestein der Schwarzen Sichel, schlug eigenhndig dem bsen Flussdrachen Furdra im Rotwasser vier Hupter vom Leibe, war am Hofe der frohsinnigen Wassergeister und Feen im Pandlaril zu Gast und schlossFreundschaftmitallengutenGeschpfen,bestiegden HngendenGletscherderSchwarzenunderklommalserster auf Deren die himmelhohe Adlerspitze der Roten Sichel, wo er mit dem weisen Knige aller Adler lange sprach. Das Ende der Welt vermochte er gleichwohl nicht zu finden. Wohl aber ward er Zeuge, wie der Feuerschlot inmitten des Neunaugensees eine Woche lang Rauch und Feuer spuckte. Er starb im Jahre 460, nachdem er 66 wundersame Jahre lang das Land urbar gemacht hatte.Der Knig im NordenII. Isegrein der Wanderer von Bosparan (460-444 v. BF)ErwurdeimGtterlaufe479geborenundstarbvieleJahre spter. Er war der lteste Sohn Isegreins des Alten, nach dessen Tode er den Thron bestieg. Seine Liebe galt den Wldern und Weiden und auch dem scheuen Elbenvolke, und darum wurde er der Wanderer genannt. Er schickte viele Reiter in alle Lande, rief ungezhlte Leute aus den mittglichen Grafschaften in sein Knigreich und trieb eigenhndig Pflcke dort in den sumpfi-genGrund,wosicheinmaldieMauernseinerStadterheben sollten. Er war der erste und letzte Knig zu Baliho, der aus eigenem Willen den Kaisern zu Bosparan Ritter zum Heer-banneschickte.AlsdieGesandtenKaiserYarumsinBaliho anlangtenundderGesandteforderte,dasser,derKnigaus dem alten Geschlechte, vor ihm knien solle, machte er sich auf in die weiten Wlder und ward nicht mehr gesehen.Das Gesetz Kaiser Yarum-Horas (444 v. BF)ImJahre444befahldermchtigeKaiserYarum-Horaszu Bosparan,dassauerseinemeigenemKnigtume,dasdas LieblicheFeldgenanntward,keinefrderenKnigtmerin seinem ganzen Reiche sein sollten, denn damals war ein Knig seineigenerHerrunddemKaiserwohluntertan,nichtaber lehenspflichtig. Darob sandte der Horas den alten Knigen der Nordmarken und der Cyclopen-Inseln, der Rommilyser Mark undderStdteYsiliaundTrallopGesandteundbewaffnete Reiter, die sie berzeugen sollten, den Lehenseid zu leisten und den Lehnszehent in die Kaiserstadt zu schicken, denn die kai-serlichen Einknfte aus dem - in den Dunklen Zeiten danie-Die Schrift der Herzge*) Gemeint ist Kaiser Reto von Gareth, der in den Jahren 975 bis 993 BF herrschte. 14 DSA: Die Schrift der Herzgederliegenden Lieblichen Felde - versiegten und langten beileibe nichtfrdieprchtigeundrechtebosparanischeHofhaltung. Die alten Knige durften sich fortan Harjatuga heien, was aus dem Thorwalschen auf uns gekommen ist und das ganz und gar lehnspflichtige Herzogenamt beschreibt.Die Herzge von Baliho(444 v. BF-2 BF)III. Eudo der Schinder von Bethana (444-437 v. BF)Er war der Gesandte des Kaisers und davor ein gemeiner Ritter im Lieblichen Felde gewesen. Als der letzte Knig Isegrein von dannen zog, woran er nicht ohne Anteil war, denn er hatte ihn gezwungen, vor ihm selbst, dem Gemeinen, kniend zu verharren, da verweilte er mit seinen Reitersleuten selbst droben auf der Feste Baliho, die nur mehr von einer kleinen Stadt umgeben.LiebdienerischschickteereinenBotenhinabnachBosparan und ersuchte seinen Horas und Hohegeweihten (denn die Kaiser waren zugleich auch Boten des Lichtes), ihm einen Geweihten desPraioszuschicken.Demwolleerwohleinengldenen Tempel erbauen inmitten der feuchten Moore, damit er sich als-dann rechtens Herzog nennen drfe.UngezhlteFrauenundMannenscheuchteerindienebligen Smpfe, um das Land trockenzulegen, und ungezhlte Frauen und Mannen traten fehl, versanken oder wurden von den bsen Geistern des Moores qualvoll in die namenlosen Schlnde her-abgezogen.AlsEudoimGtterlaufe437starb,dahatteer alles Gold fr den neuen Tempel ausgegeben, ohne dass derselbe fertig gestellt worden wre, und viele unschuldige Menschen in die ewige Verdammnis getrieben. Auf sein Grabmal aber warfen die glcklichen Stdter Steine.IV. Ardin (auch: Aridin) der Minnigliche (437-428 v. BF)ErwurdeimGtterlaufe458geborenundwarHerzogbis zuseinemfrhenTodeimJahre428.Erliebtedenschnen Gesang und den frohsinnigen Tanz und bekmmerte sich wenig ber seinem hohen Amte, darum aber wurde er der Minnigliche genanntundwardgeliebtinseinerStadt.Hinterdenfesten Mauern der herzoglichen Feste baute er seiner stutengestaltigen Gttin Raia einen Tempel. Die Macht bte der alte Praios-Geweihte Fangol aus.MeinKaiser.OallgewaltigerYarum,ausdemmchtigsten undunbesiegtestenGeschlechtdesGttlichenHoras.Denn deinAltvordererArnwarrechterKaiserzuBosparan,und dich nennt man von edelstem Geblte den Horas und Heliodan. MeinLehnsherr.Ich,deinHerzogzuBalihoamPandlaril, Aridin,beugemeinHauptdemtigstvordirimAntlitzedes GreifenzuAlveran,werfemichvordeinemKaiserstuhleauf die Knie und erflehe untertnigst deine Gnade.DerhochwrdigsteHerrFangolausderheiligenHalledes himmlischenGebietersPraioszuBaliho,diewirindiesem Gtterlaufe geweiht haben und die die einzige und reichste ist mitternchtlich deiner Stadt Gareth, hat Beschwerde geleistet, dass sein Lehnsmann im Gut bei der Fallinger Linde ihm nicht willfhriggewesenseiundriefmichindieserSachealsden Erbseneschall des Tempels zu Baliho an. Der nmliche, Rit-terMyrdin,habeihmundseinemGefolgeaufwiederholtes Rufen hin nicht ein Zeichen gegeben und ihm daher das Recht derUnterkunftundBewirtungverweigert,dasihmaufdem genanntenGutedreimalimGtterlaufezustehe.HerreFan-gol ward gentigt, in finsterster Nacht zum Hof des Huffreien Padir zu reiten, der ihn und sein Gefolge freundlich und ber RechtundPflichthinausaufnahmundsichmitdemWillen desHochwrdigenvonderGastungderdrittenNacht,dieer ihm schuldig war, loskaufte: Gegen drei Balihoer Tuch Honig unddreiBndelKse.HerrMyrdinwardgerichtlichvordas GemachdesHerrnFangolzuPadirsHofgeladen,erschien abernichtindenStundenvomMittagbiszurnamenlosen Dunkelheit.DaraufklagtederHochwrdigedenSumigen rechtens vor meinem Herzogengerichte an. (...) Ritter Myrdin erschien mit Yann, seinem Sohn, und allerlei Schwestern und Schwgernundtatkund,dasserbeimMarschallsdienstdes GrafenzumGratenfels,beidemerLehnsgutefferdwrtshat, gedungen war (der in einer Fehde ist) und seinen Hof von nicht mehr denn einer Magd bewacht hatte, so dass Herr Fangol des-sen Unschuld sah und mich hie, gegen neunzehn Tuch Hafer fr die Pferde und dreizehn Schafe und zwlf Kse den Herrn Myrdin erneut in Gnaden aufzunehmen und ihn wiederum mit seinem Gut zu belehnen. Herr Myrdin aber vermochte das nicht zugeben,unddarumistseinGutnurmehrgnzlichHerre Fangol zu eigen. (...)Ich habe den Bau eines Hauses der lieblichen Mutter Raia an dem inneren Rommilyser Tor befrwortet, wo die drei Dutzend deiner Greifen-Ritter und meine dreimal sechs Reitersmannen untergebrachtsind,undindeinemheiligenNamen,erhabener Kaiser, eine Schenkung ber eine Hufe Land gemacht. (...)Duhastmirkaiserlichbefohlen,dirzunennen,wasduan den Unfreien in meinem Herzogenamte zueigen habest, und das sindXXXVIIAcker.DiegebenXXXKhundOchsen, XXXVIISchweineoderSchafsbck,LXIIHhner,dasvi-erfache an Eiern und XI Gnse, MIII Bndel Knoblauch und Kerbel,XVIIFuhrentundie,undCLXXIVFuhrenMist erhltst du. Ebenfalls CLXXIV Klafter Eichenholz und DC-CLVIBndelReisigwieauchMMCCCXXXSchilfrohre und drei Gebirgskh. Noch weitere LIV Fuhren haben sie, um 15 DSA: Die Schrift der HerzgeHaferherbeizuholenausAltenbinge.ImKriegsfallegebensie sechs Zugpferde und einen Wagen.Ich habe auch dem Ritter Wilmerich von deinen Reitern sechs cker und zwei Hfe geschenkt und ihm den Zehnt erlassen, weil er dir von der Schwertleite an getreulich Dienst getan hat. Herr Fangol hat ihm auf mein Ansinnen hin ein Zwanzigstel auferlegt, was leidlich rechtens ist. (...)auseinemSchreibendesHerzogsAridinvonBalihoan KaiserYarum-HoraszuBosparan,431v.BF,ausfindig gemacht in der Cniglichen Cmmerei zu Rommilys; aus dem Bosparanischen in das Garethi bertragen:V. Undra die Kluge (428-392 v. BF)Sie wurde im Gtterlaufe 436 geboren und war Herzogin bis zuihremTodeimJahre392.SiewardieeinzigeTochter Aridins. Sie wurde die Kluge genannt, denn sie vermochte zu schreiben,zulesenundzurechnenundwardamitdieerste Herzogin zu Baliho, die der Mutter Hesinde gefllig war. Sie sammelte Schriften aus allen Landen des Reiches, und als sie starb,verwahrtesieeinundzwanzigBndewohlineisenbes-chlagenen Truhen - viele Gtterlufe darnach wurde daraus die Grfliche Bcherei zu Baliho, die wir auch heuer noch kennen und schtzen.VI. Waldrada die Schne (392-331 v. BF)Sie wurde im Gtterlaufe 414 geboren und war Herzogin lange Zeit bis zu ihrem Tode im Jahre 331. Sie war von sagenhafter Anmut und Schnheit, und alle Grafen und Prinzen des Rei-ches freiten um sie. Ihr Herz aber gehrte allein dem schnen Jngling Galbo, einem Bogner, der endlich ihr Gemahl wurde, nachdem sie den Praios-Geweihten alles Land efferdwrts der Stadt zur Schenkung machte.InihrenPraioslufenbegabessich,dassdieZwlfezrnten undderPandlarilsohochwienimmerzuvorberdieUfer trat.Die Grndung der Herzogenstadt Trallop (340 v. BF)EsbegabsichwolzuoderZeiten,alzDlekderHorasm zehnetmalZehnttrmiglchhrschthtt,dasgiunMittncht snRcheeinegroszNthwar.EfferdntathdieHmelsthor uf,undzvuolfTchundNchterguozscdieAltflutber Ballng-n-hoh*, das wol der Kirch des Greiffen flglch war. N wol dan, es verlr Prains Gbnes und Tzas Sgnetes. ZuoderZeitenwarnBeowein,einFschersmanne,undsn Gefhrten uf deme Pndlarl, um zu fschen Hecht und Gnitz. Da riszen ihn aper die Fluten fort zuo Midncht, den mutlch ManneundsnbrvFrundundalldazweniglchHbund Gt,dashnveblbenwar.Danneswammermithnanden WzzerdesPndlarlenlang,wederznnedenTchgewisz oucheinrssentschnlleFlzwarundvlSchrittf,bissc vor hn die tfiglch grn Wzzer des Pndlarn uftath unt er Furcht htt, von deme Randt der Welt zuo strszen. Da sprang er geschwindt vom Flosze und ouch all sn Freunden. Vil Strt htt si stehn, all Gethr, den Brn, und Schvrzrcken thuten mszen. S fndten nr die Hlften der hren neuwe und fr-diglch Hmstatt, aper da war en Stelen, worein allerly Brn und Schriften schnitzet warn. Und die warn gewisz heiliglch. DaflehtenszuomneuwenGtte.Beowein,denFschers-manne, krn si zuo hrm erst Schldthz.einemrchenhafteSage,wiesieseitungezhltenGtter-lufenimWeidenerLandberichtetwird,aufgeschriebenim altenGarethium400n.BF;ausfindiggemachtaufdem Rhodensteine.VII. Waldrada die Junge (331-288 v. BF)Sie wurde im Gtterlaufe 381 geboren und war Herzogin lange ZeitbiszuihremTodeimJahre288.Siewardiejngste TochterWaldradasderSchnen.SiebauteaufihrerFeste einen hohen Turm, von dem sie in traurigen Stunden weit ins Land schauen konnte. Die Alben waren ihre liebsten Freunde, worber sie sich mit einem Teil ihrer Ritter entzweite, denn die schtzten die Zauberer und Snger nicht.VIII. Falgund der Verfluchte (288-261 v. BF)Er wurde im Gtterlaufe 302 geboren und war nach dem Tode Waldradas,derenGroneffeerwar,HerzogbiszumJahre 261, in dem er spurlos verschwand. Er verbannte die Elfen von seinemHofe,undverfeindetesichdarberendgltigmitallen denAdligen,GelehrtenundGeweihten,dieseinerMuhme Waldradatreugewesenwaren.DenTurmlieereinreien, aberauchdieTempeldesPraiosundderRaia.Ererbaute gewaltigeHallendemGevatterBoron,denerfrchtete,und dem Namenlosen, dem er diente. Er opferte viele Jnglinge und Maiden und sandte einen Ritter zu den Orken, von denen er allerlei Schauerliches verlangte. Dafr schickte er ihnen frdere Mannen und Magden zu willenloser Knechtschaft. Zu seinen Zeiten tauchten die Schwarzpelze zum ersten Mal in groer Zahl vor den Mauern der Stadt auf.IX. Miron der Jngling (261-251 v. BF)Er wurde im Jahre 272 geboren und herrschte nach dem Ver-schwinden seines grausamen Vaters bis zu seinem frhen Tode *) Ballng-n-hoh (altgarethisch) bedeutet im neuen Garethi Ballung-in-der-Hh (Burg-im-Norden) und meint Baliho. 16 DSA: Die Schrift der HerzgeimGtterlaufe251.ImJahre253gewhrteerdenBrgern derStadtamNeunaugenseedasStadtrechtundbestallte einenGrafendorten.ErfielunterdenStreichenderOrken, denn das Jahr 251 lutete eine verfluchte Zeit fr die Brger imReicheIsegreinsein.DerOrkenhuptlingNargazzvom GhorinchaivolkebelagertemitseinemnamenlosenHaufendie StadtunderobertesieinnertdreierWochen.EinenGutteil derStdterpfhlteergeradewegszumblutsaufendenGtzen Tairach, um sich seines grulichen Wohlwollens zu vergewis-sern, viele andere Gesellen und Mgde wurden geknechtet und zumunermdlichenSchaffenindenSmpfen,Moorenund Flssengezwungen,umdemgehrntenGtzenBrazoragh einen sumpfigen Pfuhl auszuheben.Die Dunklen Zeiten (253-141 v. BF)DieGttermgenunsbeistehen!Unheiliges,Grausigesge-schah heut: Es begann mit einem kalten Wind aus dem Sden, dermirtiefeFurcheninsGesichtschnitt,einemWind,der nicht in die warme Zeit des Rondramondes passen wollte. Fern amHorizontdruteeinBergausdunklenWolken,dersich langsamundunaufhaltsamaufdieStadt(Baliho)zuschob. DocheswarennichtdieSturmwolken,dieRondrainihrem grollenden Zorn schickt, sondern grn und purpur wabernder, dmonischerBrodem;BlitzevonschwarzemLichtzuckten darin und fuhren heraus. Praios Licht wurde verschlungen, ein Kichern,einLachen,TodesschreiefraensichinmeinOhr. ErsteTropfenfielen,dannstrzteeinendloserSchwallvon giftigen,schwarzenWassernhernieder.DieBumeschienen sich von Schmerzen geqult zu winden, das verderbte Wasser splte den Glanz der Tempel fort, ihre Pracht verging in einem Augenzwinkern.MenschenundTiere,vondiesemunheiligen Regengetroffen,kreischtenaberwitzig,undinihrenGesich-tern stand Angst, Schrecken und Wahn geschrieben, aber ihre SpiegelbilderindenaufgewhltenPftzengrinstennurwie dmonische Fratzen!Nach langer Zeit, zu lange fr einige, die im Wahn ihre Seele ausspieen, zog das gtterlose Tosen weiter gen Norden zu den grnenBergen,umineinemletztenAufheulenundZetern, einermagischenEntladungohnegleichen,derZerstrungswut ein Ende zu setzen. []Schwche, ich fhlte nichts als Schwche und belkeit im letz-ten Siebenlauf. Heute erwachte ich mit grausamen Beulen und eitrigen Pusteln am ganzen Leibe. Sie jucken frchterlich, doch sobald ich an ihnen kratze, ist es, als steche ich mit dem Messer hinein, mir ist kalt und warm zugleich. Auch viele andere in der Stadt leiden an dieser Seuche und ersuchten mich, die ich selbst nichtmehrwute,umRat.DocheineErklrungkonnteich ihnen auch nicht geben, bis ein Reiter kam, der von der blutigen Schlacht um Gareth kndete. Seine Worte waren erschreckend: Der Kaiser Fran-Horas hat DAIMONEN herbeigerufen, um den Sieg zu erringen, doch der Preis war hher, als er erwartet hatte, und so muten auch seine Mannen den Daimonen Blut zollen. Nur eine handvoll Recken berlebte das Gemetzel.NachdieserKundebegannichzuverstehen:Dieunermeli-chen Krfte aus den Finstersphren, die geballten daimonischen Urkrfte, die bei der Beschwrung frei wurden, sie sind in den Himmelgefahren,indieseNicht-Wolke.-Weheuns!-Ihr Regen besudelte unsere Tempel, trnkte unser Bume, speiste unsere Quellen, vergiftete unser schnes Land! Der Boden wird verdammt sein fr ein on, er wird Geister und Monstrositten nhren wie die Mutterbrust das Kind, schlimme Zeiten werden kommen dunkle Zeiten.aus dem Buch der Schlange der Hesinde-Geweihten Yindra vonHavena,aufbewahretundinsneueGarethibersetztauf dem Rhodenstein.VondenDunklenZeiteninWeidenwillstduhren,mein schnes Kind? Dunkel und dster waren die Zeiten, wahrlich. Die Menschen hungerten, denn die Fischer im Pandlaril waren faul und gefrig geworden, saen in ihren Booten und rauchten Kruter, im Wasser trieben aufgedunsene Leichen, die noch den irren Blick des Rausches in den Augen hatten, elendig ersuft von ihren eigenen Freunden. Am Ufer tummelten sich bucklige Hexen und eitrige Krten und hielten blutige Messen. Die mh-sam urbar gemachten cker verwandelten sich in Todessmpfe undSchlangennester,SchlingpflanzenkrochenberdieWege und die Huser hinauf, und mit ihnen kam das Geziefer, das bald in den Haaren der Menschen nistete. In den Stdten herrschten Geisterbeschwrer und Nekromanten, Hexen mit ihren Hexen-tieren und Druiden, die es verstanden, jenseitige Wesen herbei-zuflehen. Es galt das Faustrecht unter den Stdtern, die inzwis-chen zu Bettlern und Krppeln, zu Rubern und Wegelagerern geworden waren. Kinder wurden schon als Greise geboren, nur wenige waren von den Zwlfen gesegnet.Kleine, verzweifelte Scharen von Geweihten versuchten, die gt-tlichen Gebote zu verbreiten, doch sie wurden auf den Fingerzeig eines Schwarzen Zauberers aus der Stadt gejagt, wenn nicht gargeprgelt.IndenTempelnfandenfrevelhafteBlutorgien statt. In den Wldern herrschten Schimren von gottloser Ma-gie, geifernde Krhen, liderlichen Parodien der heiligen Raben, gebaren ihre ersten krchzenden Kken in diesen Tagen.Nur langsam besannen sich die Menschen wieder auf die heili-gen Pfade der Zwlfe, die gttliche Ordnung gelangte wieder in die Seelen der Menschen, man nahm den Kampf gegen die verfluchten Lande auf und hob ein neues Heer aus.SolangedieKriegstrommelnderOrkeneintnigdrhnten, 17 DSA: Die Schrift der HerzgesolangeranntenNargazzSchwarzpelzeaufBalihoein. ZunchstschienesfrunshinterdenstarkenMauernder Stadt glcklich zu gehen und es gelang uns, die Orkenbrut wie-der und wieder zurckzuschlagen. So ging es drei Praioslufe, aufbeidenSeitengabeshoheVerluste,dieKmpferwaren geschwcht,dochdieOrkhuplingelieennichtabvonder Stadt.InderdrittenNachtaberverstummtenpltzlichdie dumpfen Schlge der Orkentrommeln und das wilde Kampf-geschrei der Schwarzpelze hielt inne, gebannt starrten wir von der Brstung: In der dunklen Nacht war nichts als ein Meer vonflackerndenFackelnzuersphen.Langsamtrateneinige derschattenhaftenGestaltenzurSeiteundgabeneineGasse frei. Die endlose Stille wurde von dumpf hallenden Tritten und einem schweren Schnauben gebrochen. Zwischen den Orks er-hob sich ein gewaltiger Stier von der Gre eines Lindwurms. Seine Hrner und sein Schweif waren grelles Feuer, aus seinen Augen sprach Ha, in Blut getrnkt war sein Fell. Er blies eine Wolke von Schwefel in die Stadt, und wir rangen nach Luft. Erbrllte,undausseinemMaulschwrmtendutzendeund aberdutzende ausgehungerter Hornissen, die ber uns das Chaos brachten. Er senkte die Hrner, und die Zhne zersplitterten in unseren Mndern. Er formte Pfeile aus Feuer und aus Qual undschosieberdieMauern.ErkratztemitdemVorder-huf ber den Boden und schnaubte glhende Lohe und Donner. Die Mauern erbebten, als er wtend zu stampfen begann und auf das Tor zupreschte, das in tausend Stck zerbarst. In den fliegenden Splittern des zerschmetterten Tores verschwand der Bulle unter Tosen und Kreischen in einem formlosen Wabern. Jubelgekrchzeerschallte,unddieBrutstrmteindieStadt und fand die Menschen zusammengerottet wie ngstliche Lm-mer in den Tempeln, doch diese schtzten sie nicht mehr.VondenDunklenZeiten,ausderMrchensammlungdes Weldmar von Arpitz:Der Bettler von Baliho (54 v. BF)Esheit,eingemeinerBetteljunge,dermitdemhimmlischen FuchsimBundegewesensei,habeestrefflichverstanden,die StdterBalihosaufzuwiegeln,gleichwohlohnesichvonden Schwarzpelzen fassen zu lassen, die Schwarzpelze letztendlich mit einem flinken Streiche zu berlisten und sie vor den Stadt-mauern auszusperren, wo das Heer der Kaiserlichen und Elfen im Jahre 54 nur darauf wartete, ber die Unholde herzufallen.Von dieser Sage gibt es gleichwohl mehr Weisen, als sich Kie-sel im Pandlaril finden, so behaupten was fr ein Widersinn alle Znfte tolldreist, der tapfere Jngling sei gar kein Fecht-bruder, sondern ein Schneider- oder gar ein Brstenbinderge-sell gewesen. Die beraus gebeutelte Stadt aber hatte endlich das Joch der Orken abgeworfen.X. Die Grafen zu Trallop (253-52 v. BF)Von den Praioslufen Mirons an waren die Schultheien der Stadt Trallop, die die Mauern Altentrallops und die Alte Veste gefgt hatten, zu rechten Grafen im Alten Reiche erhoben. Der ersteGrafNasildir,einfrdererNeffeBeoweins,wehrteim Gtterlufe247denAnsturmNargazzdesGreulichenab und erschlug den Gefrchteten von eigener Hand. Auch erhng-te er seinen kindlichen Sohn vor allen seinen Sldlingen an den MauernseinerBurg,weilderFurchtvordemSchwarzpelz hatte. Die siebente Grfin Dyrada, deren Grafschaft gleichwohl nicht grer war als die Stadt selbst, ward Zeugin, wie Elfen undAngroschimunterdenKnigenRamoxoschundTasilla 141dieOrkenanderSaljethfurtvernichtendschlugen.Erst die elfte Grfin Gylda ritt im Heerbanne des Kaisers Murak-Horas und trieb die vor dem Heerhaufen flchtenden Orken aus dem Reiche und ins dstere Nebelmoor hinein.XI. Angfold von Frstenhort, Marschall von Weiden (51-31 v. BF)ImGtterlaufe51wurdefrdieVerwesungvonStadtund Land Baliho der Kaiserliche Mareschall Angfold von Frsten-hort aus dem Kosch bestallt. Zur Freude ber die neugewonnene Freiheit wurden den Gttern Praios, Travia, Phex und Rahja prachtvolle Tempel geweiht und so ists geblieben bis in un-sere Praioslufe. Angfold der Alte aber herrschte als Mare-schall im Weidenlande ber die Stdte Baliho und Trallop bis zumGtterlufe31,alsderKaisernachaltemRechteeinen neuen Herzog whlte.XII. Galdur der Weise von Horasia (31 v. BF-2 BF.)Er wurde geboren im Jahre 59 zur vieltrmigen Stadt Bos-paranundtrugdieKronevomGtterlaufe31anbiszum zweitenJahrenachdemFalledesAltenKaiserreiches.Er ritt nach Mitternacht im Gefolge des Kaisers Murak-Horas, derzurStadtTrallopdenElfenknigAsralionSommertau, demervielschuldete,zutreffengedachte.Dortenerhobihn derKaiser,weilihmvielGeschickzueigenwarimUmgange mitdemAltenVolke,zumHerzogbersganzeWeidenland. Seinen Trallopern war Galdur ein guter und gerechter Herzog, denn er befahl die tapferen Rundhelm-Reiter auszuheben, um das Reich und seine Schne Kaiserin Hela-Horas aber scherte ersichfrderkeinenDeut.ImGtterlaufe17,indemselben Jahre, als der Feuerschlot im Neunaugensee zum zweiten Male rauchte, ehelichte er die liebliche Auenmaid Filyina Haselglanz und rief viele Alfen an seinen Hof. Es war ein einziges Lachen und Singen dorten. Als im Jahre 2 nach dem Falle die Herzo-genzwillinge des neuen Kaisers Raul auf der Burg eintrafen, die zuvor Reiter seiner Wache gewesen waren, da tat er ihnen 18 DSA: Die Schrift der Herzgekund, wie alles am trefflichsten zu tun sei, alsodann wnschte er ihnen den Segen der neuen Zwlfe, schnrte sein Sckel und zog mit seinem Weibe in die Salamandersteine.ber die Elfen (31 v. BF)HeutegegenMorgensindwirendlichinTrallopangelangt. Der Kaiser ward von den edelsten Rittern des Weidener Lan-des herzelich willkommen geheien. Die Herren huldigten ihm wieauchdemhochwohlgeborenenGaldurvonHorasia,der im Gefolge des Horas geritten ist, um das Herzogenamte der Grenzlande anzutreten. Am Hofe ist man sich eins, dass er dem Land ein entschlossener Herr sein wird. [...]DaskaiserlicheGemachselbstistraiawrtsdesPandlarilin einem groen goldenen Zelte untergebracht und recht heimelig. Der Bretterboden ist alldieweil mit tulamidischen Webereien ausgelegt und die Bosparanjenmbel sind von gutem Garether Schnitzwerk. AuchdaskaiserlicheHimmelbettistsorgsamgerichtet,eshat nmlich Rebhuhndaunen. Seine Gnaden, der Kaiser, lobte sodann denaltenAngfoldvonFrstenhortfrseinenLehensdienstwie auch fr die getane Verweserschaft der Tralloper Lande. [...]Um die zweite Stunde des Efferd wars, da gewandete sich der Horas in seine prachtvollen gldenen Gewnder, die ganz aus Gold, Silber und Sammet gewebt waren, und grtete des Rei-ches Schwert, das ich selbst ihm schnren durfte. Da lchelte mir der erhabene Kaiser zu und meinte, dass ich mich recht gut gemacht htte seit dem vergangenen Tsamond!SchlielichbestiegderHorasseinefeurigeschwarzeStute, diemitsilberngewirkterSchabrackbehngtwar,undharrte geduldsam, dass auch ich aufgesessen war. Alsodann ritt unser Zug,derwohlausdenEdlendesReichesundberzehnmal zehnRitternbestand,sogleichdersagenhaftenKniginder Elfen entgegen - und tatschlich blinkte in weiter Ferne wenig sptereinsilbrigesSchildimLichtedesGreifengoldes.Der Horas befahl zu halten und sa ab mit allen Edlen. Wir schrit-ten sodann der Elfenfrstin gemessenen Schrittes entgegen, die mitihrenReiternvonfirunwrtshernahte.Ganzingrnen BauschgewandetundnurdurcheinigeEulenfedernvonden Hohen ihres feenhaften Reiches zu unterscheiden, trabte sie auf einem wundersam lieblichen weien Einhorne, einem leibhafti-gen Sagenwesen von goldenen Hufen und goldener Mhen, ja unendlich weisen Augen, heran! Zehn Schritt vor dem Horas hielt sie das Feenro und sa ebenfalls ab, wohl darauf bedacht, den erhabenen Kaiser nicht zu beleidigen.MeineFreundinundSchwester,hobdernmlichean, willkommenaufdemzwlfgttlichenBodenmeinesReiches, das das Eure sei.Dank und Gedeihen fr Euch, erwiderte die junge Knigin*, denn fr eine Elfe war sie das wohl, ich will dein Gast sein, und mit mir meine edlen Reiter hier als die Sprecher des alten und guten Elfenvolkes. Dabei wandte sie sich um und nannte eine jede und einen jeden der acht Gefhrtinnen und Gefhrten bei dem achtbaren Namen, - worauf der mchtige Horas seine schlauenRte,denGrafenEolanvonMethumis,dieGrfin Yalma von Neetha und die alte Landverweserin Niam von Esk-enderun, zu sich befahl und sie der Feenknigin vorstellte. Die neigte vor ihnen tief und wrdevoll das Haupt, was allenthal-bengroenEindruckunddieGenanntenwohlrechtverlegen machte. Erlaubet mir, Knigin der Alben, begann der Kaiser vonneuem,EuchdieseFltevonBeinzugeben,dieichzu Bosparan von eigener Hand geschnitten, und dazu diese Mo-tetten meiner Gemahlin, der Kaiserin, die sie eigens fr Euch geschriebenundgedichtethat.MitGoldundSilber,meine Freundin, dachten wir, Euch keine Freude zu bereiten.Als die Knigin das hrte, lachte sie von Herzen glockenhell undberauserfreut,undsogleichbedeutetesiedemAlfenzu ihrer Linken, abzusteigen von seinem weien Zauberrosse und die Motetten zu singen. Indessen spielte sie selbst auf der Flte, die einen wahrlich guten Klang hatte. [...] Als sie geendet hat-ten, da war der Horas ergriffen wie sein ganzer Hof. Jubel und BeifallgabesdawieinderKaiserburgzuBosparanselten vernommen.KniginundKaisersaenauf,wobeiderHoras mit tiefer Freundschaft auf die zauberhafte Knigin blickte und ihr selbst den Marschallsdienst leistete, womit sie freilich nicht recht etwas anzufangen wusste.aus dem Reisebchlein des Knappen Ralmirs von Pallanta, Sohn des Grafen von Arivor, 24. Peraine 34 v. BF; aus dem Bosparanischen in das Garethische bertragen, aufgefunden in der Bcherei des Alten Schlosses zu Gareth.(...) IIo Allwo ein Elf ergriffen bei einer Tat wider die guten Sitten oder wider ein Eigentum, da solle man ihm Aufklrung angedeihen lassen (in den Landes Horas), und er mge die Tat wieder gutmachen und sodann seines Weges ziehen. Auch mge der Alf seinen Bogen in den Mauern unserer Stdte fhren.IIIo Wie Blumen ber eine Wiese gelegen sind im Reiche Hor-asderAlfenWeiler.VondenWeilernalsogehtdasRecht, dass sie Freisttte seien allemal. Und dorten, wo eine Baronei darum herum ist, da haben sie das Recht auf allezeit fr einen eigenenMarktundsollennichtZehentzahlen.Woaberein Grafhaust,dasollensieletzterestun,denneinGrafistein mchtiger Mann und schtzet das Elbendorf mit allen seinen FrauenundMannen.WoaberdasElfenlandgaraufunserm *) gemeint ist die Knigin Amarandel Sommertau (eigens gewhlt zu diesem Anlasse) vom Volke der Auen. 19 DSA: Die Schrift der Herzgekaiserlichen Grunde gelegen, da mgen sie verweilen und lust-wandeln unter dem Landfrieden des Kaisers, denn wir verdan-kendemaltenVolkediemittnchtlichenHerzogentmerund schulden ihm viel. (...)VIIoAllzuvieleGtterwandelndaimReicheHoras.Von dem Gtterglauben heits darum, dass der Horas dem Elfenvolk inallenseinenLandenzugestehet,dasssienichtdenwahren und heiligen und unteilbaren Zwlfen zu Alveran huldigen, wie es auch die Alben tun, dass die Wanderer dorten nmlich die Zwlfe im Geiste und Worte fhren drfen. (...)IXoHerzschlimmwohlistderWaffengang,vondenWaffen geht also die Mr, dass der Horas seinen Rittern und Gemein-en bei seinem Unwillen und beim Hangen an dem alten Baume* befiehlt,mitnichtmehrdenneinemSchwerteundBogenin daswundersameElfenreichzugehen,damiterdortenkeinen Unfriedenstifte.Werdiesdennochtuet,derwerdemitdem Tode bestrafet. Den Elfen sei es aber wohl gestattet, allerorten ein Schwert zu fhren, denn in den kaiserlichen Landen ist es nicht so friedlieblich wie im Elfenreiche. (...)XXVIIoDerKaiserundderKnighaltenfrgutund recht, dass es rechtens sei, eine Stadt zu fgen Stein um Stein und Zweig um Zweig, die von Kaiserlichen als auch von Elfen gleicher Weisen bewohnet wird. Und zwar auf dem alten Uh-denberge,woeinstensdieEulenflogen,deramFlusseRathil zwischen den Horaslanden und dem Elfenreich gelegen ist. (...)XLIIo Geschwind wie der Wind wollen Kaiser und Knig ein-andergutenRatgeben,unddarumheitsvondenRssern: Der Knig und der Kaiser haben entschieden, ihre Rsser - die Schwarze Albing und den wunderweien Mandavar - am Hofe des(Herzogs)GaldurvonTrallopzurckzulassen.Dorten mag er sie mehren, denn sie sind von edlem Geblte.** (...)aus dem Tralloper Vertrage ber die Unantastbarkeit des Elfenreiches, 6. Hesinde 31 v. BF; gesiegelt von Kaiser Murak-Horas, Rohal dem Weisen und Kaiser Eslam von Almada.Dem Wunsch und Willen des Heiligen Horas folgend, erneuerten Wir, Galdur von Horasia, VIII. Herzog zu Baliho, zu Radilapis cruentus*** den Bund mit den Alben, wie es schon der alte Knig im Norden getan. Zudem wollen Wir Unseren Kaiser unterrich-ten, dass wir vor der Gtter Augen mit der Auenmaid Filyina Haselglanz den Bund der Ehe geschlossen haben.Schreiben des Herzogs Galdur von Horasia an seinen Kai-ser Murak-Horas nach Bosparan, 17 v. BF, bersetzt aus dem BosparanoVon der Aushebung der Rundhelme (29 v. BF)Im Namen der Heiligen und Unteilbaren Zwlfe. Galdur, von der Gtter Gnaden Herzog der Tralloper, Reichsritter. Wenn wir der heiligen Halle der Frauen Rondra eine Schenkung ma-chen,dannerbittenwirausunserertiefenGlubigkeitheraus und unseres hohen Amtes wie auch unserer herzoglichen Wrde wegen,dassfrdasHeildeserhabenenHoraswieauchun-sereigenesdaselbstundfrdasReichundunsereLandeim besonderen eifrig Frbitte gehalten werde am Himmelsthron der FrauenRondra,dennSiemgeunsSchwerterundLanzen weihen, wenn es gilt, gegen die Schwarzpelze zu ziehen.Es steht fest, dass wir es stets so gehalten haben. Darob tun wir allen, die an Rondra glauben, auf den Rat unseres geachteten Kanzlers Eichgrimm von Halmingen, Reichsritter, wie auch der Edlen Waidhart und Waltraud von Trallop hin kund und zu wissen:dasswireinBannervonReiterninunserenherzog-lichenDienstgenommenhaben,dasaufunsererStadtTral-lopundunsernLandenundunsernBurgenWachttunsoll. Die nmlichen tragen einen Harnisch, den wir aus Rommilys vom Herzogenhof her kommen lassen. Die Rcke mit unserem Wappen befehlen wir den Webern unserer Stadt Baliho an, die Rsser den Rittern Barschin von Fuchshag, Ayla von Leuins Au, (es folgen zwlf weitere Rittsleute), die mit dem Zehent unrechtsind,Waffen,nmlichSchwert,HelmundLanz,dem BaronezuSalthel,dessenWeibeinenFreienerschlagenhat, die Gastung den Hufbauern des Weilinger Landes, die dagegen einen Freibrief erhalten, und den Lohn dem Rat der Stadt Tral-lop. Wir selbst wollen das Banner, unsere herzoglichen Lanz-reiter, in unseren Landen und auch im Reiche fhren.Und damit unser edler Sinn Bestand auf alle Gtterlufe habe, habenwirbefohlen,diesedeshalbgeschriebeneSeite,diewir voneigenerHandzeichnen,mitunseremSiegelkennbarzu machen.Zeichen des Herrn Galdur, Herzog.Verfgung des Herzogs Galdur von Horasia aus dem Jahr 29 v. BF, aus dem Bosparanischen in das Garethische bertragen, aufbewahrt im Waffengelass der herzoglichen Burg zu Trallop.*) gemeint ist die Tausendjhrige Eiche zu Baliho.**) Aus den edlen Pferden ist der Sage nach ein noch heute wohlbekanntes Streitross entsprungen, nmlich der Tralloper Riese.***) bosparanisch fr blutgetrnkter Grenzstein auf festem Grund; welcher Ort sich dahinter verbirgt, ist heute nicht mehr bekannt, allerdings taucht der Name auch in Abschriften alter Briefe auf, die Knig Isegrein verfasste. 20 DSA: Die Schrift der HerzgeDie Herzogengeschwisterzum Pandlaril (2-134 BF)V om Falle Bosparans an war es die Weise der Her-zgeimWeidenerLand,sichinderSpracheder Elfen zu nennen, die die lieblichste und schnste auf ganzDerenwar.AuchwurdedasElfischeamHerzogenhofe Tag um Tag gesprochen von den Gelehrten und Rten. Dieser BrauchdauertenahezufortbisindieTageGiselwulfsvon Weiden.XIII. Thordenin I. der Spielmann (Var-Taladha) undThordenan I. der Reiter (Thar-Dhaobha) (2-42 BF)SiewurdengeboreninnerteinereinzigenStundeim Gtterlaufe41vordemFallederaltenKaiserstadt vonFrauLuitperga,derSchnen.Goldgelockte Knaben waren sie, obzwar Raben kreisten um den Schloturm,alsFrauLuitpergaindenWehen lagaberohnUnglckwardasGekrchze vonTodundVerderben.SoberallesMa hinausstolzwarihrVaterDurenald,der alteWachmannamHerzogenhofe,aufseine wunderschnen Zwillingsknaben (sagt man), dass seine Pfeile ber ein Jahr hin stets ihr Ziel verfehlten. Thordenin, der ltere, ward alsbald ein Spielmann, dessen helle Stimme wohlklang wie eines Elfen Gesang, und Thordenan, der jn-gere,wareingewandterReiter, geschwinder noch als alle Ritts-leutedesaltenHerzogsGaldur. Als Raul von Gareth zum Heer-banne wider die Schne Kaiserin rief, da lie der Herzog sie ziehen dennihrHerzschlugfrdie gerechteSache.Undsiehe!Auch der junge Raul von Gareth fand Ge-fallen an den beiden tapferen Zwillingen, die so beraus wacker strittenundnichtTodnochNamenlosenfrchteten,undals BosparaninSchuttundAschelag,dariefersievorseinen ThronunderhobsiebeidezugleichzuHerzgendrobenim WeidenerLand.AuchsieliebtendieAlfen,undelfischward an ihrem Hofe gesprochen Eorlariel Mond-ber-den-Seen war ihr Hofmeister. Sie schieden von dannen nach langer und gerechterHerrschaftzurgleichenStundeimJahre42nach dem Falle der alten Kaiserstadt, nachdem Thordenin Var-Ta-ladha verfgt hatte, dass seine beiden Shne zugleich Herzogen sein sollten.XIV. Thordenan II. der Jngling (Thar-Nurinai) undThordenin II. der Schlaue (Var-Bhandala) (43-62 BF)Sie wurden in den Jahren 4 und 3 vor dem Tode der Schnen Kaiseringeboren,undihrVaterVar-Taladhahiesienach seinemZwillingeundsichselbst.Thar-Nurinairittzeitle-bens durch die Zwlfgttlichen Lande und freite um viele edle Frauen, von denen die schne Wala seine Gemahlin ward. Var-Bhandala aber war ein kluger Mann, der den Weidenern ein Landrecht gab und zu Zeiten seines Lebens ungezhlte Male die Stnde des Herzogtums an seinen Hof rief. Er war es auch, der den ersten Census Thordeninensis befahl 30.000 Wei-denermagsdamalsgehabthabenunddenStdternund dendortenhinFlchtigenFreiheitinallenDingengewhrte. DeredleBognerOlatwarderwackereHauptmannseiner Wachen, und als derselbe dreimal innert einer Woche um den Neunaugensee und durch das gruselige Nebelmoor geritten, da schenkte er ihm alles Land efferdwrts des Pandlaril und erhob ihn zum Grafen im Brenwalde. Als Var-Bhandala im Gt-terlaufe 62 nach dem Falle des alten Reiches starb, legte sein Bruder die Crone nieder und gab die Herrschaft an die Shne Var-Bhandalas. Von da an war es Sitte der Weidener Herzo-genbrder, die Herrschaft abzutreten nach dem Tode des einen an die Shne des anderen.XV. Thordenin III. der Waidmann (Yar-Dirla) und Thordenan III. der Gute (Var-Iamamandra) (62-96 BF)Sie wurden geboren in den Jahren 26 und 29 nach dem Falle derAltenStadtvonFrauEiselaundhatteneinenentherzten Prinzenbruder, der Thorgrein hie und ein Geweihter und Tem-pelmeisterimOrdensbundederGttlichenKraftwurde.Yar-Dirla zog alle Praioslufe mit seinen Rittern durch die Wlder und machte Jagd auf die Bren und die Wlf er war es auch, der das kluge Landrecht seines Vaters Var-Bhandala zerri, die gldenen Bren-Cronen die die silbrigen Reife der Zwillinge als Herzogenkronen ersetzten schmieden lie als Zeichen her-zogenbrderlicher Macht und der die widerspenstigen Landstn-de in alle Winde verbannte. Sein Herzogenbruder war ein allzu gutmtigerMann,deralleindasalteStadtrechtdesschlauen Herzogs zu wahren vermochte gegen seinen herrischen Bruder. AlsYar-DirlaimJahre96voneinemWaldleuenangefallen wardundanseinenWundensiechte,stifteteVar-Iamamandra das Kloster des guten Vaters Therbn von Malkid und starb als gemeiner Bettelbruder fnf Gtterlufe darnach.XVI. Thordenan IV. der Seefahrer (Thar-Awalyr) und Thordenin IV. der Grne (Val-Bianbundha) (96-130 BF)SiewarendieShneYar-DirlasundseinesgutenWeibes Henna und bestiegen den Brenthron im Gtterlaufe 96. Ihre 21 DSA: Die Schrift der HerzgeSchwesterLuitpergawarddieGemahlindesKaisersNardes vonGareth.Thar-AwalyrwarderersteHerzogenbruderzu Weiden, der seinen Fu auf ein Schiff setzte. Nachdem er und seine Getreuen viele Male den Pandlarin* und alle seine Flsse befahren hatten, ward er wohl der erste Mensch, der den Feuer-schlotinmittendesNeunaugenseeserklommesgehtferner die Mr, ein heimtckischer Schiffsjunge stie ihn rcklings da-rein. Thar-Awalyr liebte die Knaben und vermhlte sich nicht. Val-Bianbundha,dermitdenBlumenundBumensprach undalsletzterderHerzogenbrderdiealteelfischeSprache erlernte, erfuhr erst drei Tage darnach von seines Bruders Tod und zauderte drei weitere Praioslufe lang, die Crone an seinen Sohn und seine Nichte - denn er hatte nicht zwei eigene Kinder - weiterzugeben. Viele meinen, dies sei der Anfang vom Unter-gange des edlen Hauses des alten Durenald gewesen. Am Tage des Thronwechsels bannte Giselwulf, der Geweihte der Rondra, den Spielmann Fioriel Schnee-auf-den-Bergen aus der Stadt von da an waren die Weidener den Elfen so feindlich, wie sie es noch heute sind. Val-Bianbundha wurde in seinem sieben-undachtzigsten Sommer von einer giftigen Natter gebissen im Walde, und noch bevor ein Medicus herbeigeholt werden konnte, trat er durch die Pforte Uthar.XVII. Luitperga (Vala-Sha) und Thordenin V. der Verwegene (Thar-Thara) (131-134 BF)LuitpergawurdeimAlbischenGleiendeSonnegeheien, dennsiewareinekaiserlichePrinzessin.Thar-Tharahatte keinen Bruder und auch kein Schwesterlein, und darum wur-denBaseundVetterinderPraios-HallefeierlichzuHer-zogengeschwistern gekrnt. Aus den Zeiten Vala-Shas schon stammt der Brauch, dass die Gesellen des Phex-Tempels, wol-len sie denn Mondschatten werden, ungesehen ein Ding aus des Herzogs Hab und Gut als Gesellenstck stiebitzen. Im selben Gtterlaufe noch verschwand eine der gldenen Bren-Cronen Yar-Dirlas. Und obwohl die Rundhelme das Haus des Phex durchsuchten von oben nach unten und die Hohegeweihte Lamea hochnotpeinlichvorThar-Tharagefhrtward,wurdendie Soldlinge nicht fndig. Thar-Thara fand den Tod in den Flam-men seiner eigenen Herzogenhalle, als er seinen Sieg ber das Rotgepelz in einem ausschweifenden und schinderischen Gelage feierte - am Abend zuvor, sangen die Spielfrauen und -man-nen auf allen Straen, habe sich im Schutze der Dmmerung einverirrtesFchsleinandenTorwachenvorbeiindieStadt gestohlen.Die Herzge zum Pandlaril (2-168 BF)XVIII. Luitpe