die kinder 1/2011

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Liebe LeserInnen, liebe Kinderfreunde! ndlich findet in Öster- reich eine Debatte darü- ber statt, wie wir unser Bildungssystem verbessern kön- nen. Viele Forderungen der Kin- derfreunde, wie die gemeinsame Schule der 10 bis 14-Jährigen oder die gemeinsame Ausbildung aller PädagogInnen auf Hoch- schulniveau finden sich auch im Bildungsvolksbegehren wieder, das wir als Organisation auch un- terstützen. Doch auch der Lehrlingsbereich braucht neue Impulse, deshalb haben wir uns in dieser Ausgabe des Themas angenommen und haben viele Vorschläge, wie man auch Lehrlingen die besten Bil- dungschancen bieten kann. Auch nicht zu kurz kommen natürlich die vielen Veranstaltungen und Projekte, die wir in der nächsten Zeit vorhaben, wie der Famili- enausflug nach Döbriach, unse- re Initiative „Gemeinsam“, das Pfingstcamp in Ybbs und andere Pfingstaktivitäten. Außerdem setzen wir uns kritisch mit dem Thema Kinderrechte auseinan- der, bieten einen Überblick über die verschiedenen Arbeitsbe- reiche der Bundesstelle und na- türlich auch über die unzähligen Aktivitäten in den Bundeslän- dern. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen! Euer Gernot Rammer Bildungsweg Lehre S. 2 u. 3 Bundesweit S. 6 Ferien S. 8 Kinderrechte S. 11 Falkenrepublik 2011 S. 13 Wir müssen der Gesellschaft mehr geben, als von ihr zu nehmen. Die große Kinder- freundin Gerti Fröhlich-Sand- ner, steht für diese Botschaft, die über viele Jahre das Be- wusstsein der Kinderfreunde geprägt hat. Jetzt erleben wir beinahe jeden Tag, dass das ge- naue Gegenteil passiert. Schamlos wird ge- nommen. Von den Grassers, den Stras- sers und wie sie alle heißen. Wir sind also schon mitten drinnen in den italienischen Verhältnissen. Aber wie konn- te das passieren? Die schwarz- blaue Regierung hat den mo- ralischen Verfall dramatisch beschleunigt, man braucht sich nur anschauen aus wel- chem Lager die Hauptschur- ken jüngster Skandale kom- men. Vielleicht haben aber auch wir SozialdemokratInnen und KinderfreundInnen zuwe- nig dagegen gehalten. Denn über Solidarität, und die Ver- antwortung jedes Einzelnen für die Gesellschaft haben wir im Laufe der Jahre immer we- niger geredet. Wir sollten bei uns selbst kritisch nachschau- en, ob wir unsere sozialdemo- kratischen Grundwerte in der täglichen Arbeit und im Um- gang miteinander leben. Und wir dürfen nicht aufhören, uns über die falsche Moral und den feh- lenden Anstand zu entrüsten. Der politische Schaden, den diese Leute anrichten, ist viel größer als der finanzielle. Die Botschaft für unsere Kinder und Jugendlichen ist, dass sich Rücksichtslosigkeit und Ge- wissenlosigkeit letztlich aus- zahlt. Es liegt auch an uns, dieses Bild im täglichen Leben zu korrigieren. gram P.b.b. Erscheinungsort Wien Verlagspostamt 1010 Wien GZ02 Z030918M www.kinderfreunde.at | [email protected] AUSGABE 1 MÄRZ 2011 DIE ZEITUNG DER KINDERFREUNDE IN ÖSTERREICH JETZT UNTERSCHREIBEN UNTERSTÜTZUNGSERKLÄRUNG IM HAUPTWOHNSITZ-GEMEINDEAMT ODER IM MAGISTRATISCHEN BEZIRKSAMT Mehr Info: www.nichtsitzenbleiben.at Hotline: 0800 204 400 VOLKSBEGEHREN BILDUNGSINITIATIVE IHRE UNTERSCHRIFT ZÄHLT ZUM GESAMT- ERGEBNIS m Bildungsbereich ist es schon lange Zeit für eine Initiative der Zivilgesellschaſt: Für eine gemeinsame Ausbildung aller PädagogInnen auf universitärem Niveau. Für ein Ende des Sitzen- bleibens. Für ein flächendeckendes Angebot an Ganz- tagesschulen und vieles, vieles mehr. Diese Forde- rungen finden sich im Bildungsvolksbegehren wieder. Wir Kinderfreunde unterstützen dieses und fordern daher auch all unsere Mitglieder auf, für ein besseres Bildungssystem einzutreten. Schon jetzt ist es mög- lich, das Volksbegehren mit einer Unterschriſt auf dem Gemeindeamt oder Magistratischen Bezirksamt zu unterstützen. Auch ein Notar, der die Unterschrif- ten auf Großveranstaltungen oder bei „Bildungspar- ties“ abnimmt, ist buchbar. Weitere Infos unter www.vbbi.at Österreich darf nicht sitzen bleiben! in vernichtendes Erdbeben und anschlie- ßender Tsunami hat Mitte März die japa- nische Bevölkerung schwer getroffen. Vor allem sozial schwache Familien und deren Kinder sind besonders von der Katastrophe betroffen. Wir Kinder- freunde rufen auf, die Spendenaktion der Volkshilfe zu unterstützen, denn nur so kommt die dringend not- wendige Hilfe auch wirklich bei den Familien an. Volkshilfe Spendenkonto PSK 1.740.400 BLZ 60000 Kennwort „Japan“. Auch SMS-Spende möglich. Infos unter www.volkshilfe.at ie Kinderfreunde laden zum „Familien-Ausflug – next level“ vom 12. bis 15. August nach Döbriach. „Next level“ steht dabei für die neue Art mit der Familie wegzufahren, das heißt nicht allein, sondern mit vie- len anderen Familien zusammen und eben nicht nur „Kopf aus und weg“, sondern „Weg, erholen und trotzdem auch was lernen“. An die- sem Familien-Wochenende wird es ein breites Angebot an Workshops, Sport- und Kreativangeboten so- wie Kulturprogramm für Groß und Klein geben – Fußball, Bad- minton und Baden. ematisch steht an dem Wo- chenende das Zusammenleben von Kindern und Erwachsenen in der Familie im Mittelpunkt. Es gibt Workshops zu emen wie „gewaltfreie Kommunikation“, neuen Medien und „Familie heu- te“. Jeder dieser Workshops zeich- net sich durch Elemente aus, die mit Erwachsenen und Kindern zusammen durchgeführt wer- den und anderen, die in altersge- trennten Gruppen ablaufen. Abends gibt es Konzerte für Kin- der und für Erwachsene, darüber hinaus wird auch die klassisch traditionelle Lagerfeuer-Gitar- renkultur gepflegt. Für das Kin- derkonzert konnten wir den Kin- derliedermacher Bernhard Fibich gewinnen. Infos & Anmeldung Tel. 01 / 5121298 - 50 [email protected] Familien Ausflug mal anders? Kultur, Sport, Unterhaltung und Natur für die ganze Famile Solidarität mit der Bevölkerung Japans

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Die Ausgabe 01/2011 der Kinderfreunde-Zeitung "die kinder"

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Page 1: Die Kinder 1/2011

Liebe LeserInnen, liebe Kinderfreunde!

ndlich findet in Öster-reich eine Debatte darü-ber statt, wie wir unser

Bildungssystem verbessern kön-nen. Viele Forderungen der Kin-derfreunde, wie die gemeinsame Schule der 10 bis 14-Jährigen oder die gemeinsame Ausbildung aller PädagogInnen auf Hoch-schulniveau finden sich auch im Bildungsvolksbegehren wieder, das wir als Organisation auch un-terstützen. Doch auch der Lehrlingsbereich braucht neue Impulse, deshalb haben wir uns in dieser Ausgabe des Themas angenommen und haben viele Vorschläge, wie man auch Lehrlingen die besten Bil-dungschancen bieten kann. Auch nicht zu kurz kommen natürlich die vielen Veranstaltungen und Projekte, die wir in der nächsten Zeit vorhaben, wie der Famili-enausflug nach Döbriach, unse-re Initiative „Gemeinsam“, das Pfingstcamp in Ybbs und andere Pfingstaktivitäten. Außerdem setzen wir uns kritisch mit dem Thema Kinderrechte auseinan-der, bieten einen Überblick über die verschiedenen Arbeitsbe-reiche der Bundesstelle und na-türlich auch über die unzähligen Aktivitäten in den Bundeslän-dern.Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Euer Gernot Rammer

Bildungsweg Lehre S. 2 u. 3 Bundesweit S. 6 Ferien S. 8 Kinderrechte S. 11 Falkenrepublik 2011 S. 13

Wir müssen der Gesellschaft mehr geben, als von ihr zu nehmen. Die große Kinder-freundin Gerti Fröhlich-Sand-ner, steht für diese Botschaft, die über viele Jahre das Be-wusstsein der Kinderfreunde geprägt hat. Jetzt erleben wir beinahe jeden Tag, dass das ge-naue Gegenteil passiert. Schamlos wird ge-nommen. Von den Grassers, den Stras-sers und wie sie alle heißen. Wir sind also schon mitten drinnen in den italienischen Verhältnissen. Aber wie konn-te das passieren? Die schwarz-blaue Regierung hat den mo-ralischen Verfall dramatisch beschleunigt, man braucht sich nur anschauen aus wel-chem Lager die Hauptschur-ken jüngster Skandale kom-men. Vielleicht haben aber auch wir SozialdemokratInnen und KinderfreundInnen zuwe-

nig dagegen gehalten. Denn über Solidarität, und die Ver-antwortung jedes Einzelnen für die Gesellschaft haben wir im Laufe der Jahre immer we-niger geredet. Wir sollten bei uns selbst kritisch nachschau-en, ob wir unsere sozialdemo-kratischen Grundwerte in der täglichen Arbeit und im Um-

gang miteinander leben. Und wir dürfen nicht aufhören, uns über die falsche Moral und den feh-

lenden Anstand zu entrüsten. Der politische Schaden, den diese Leute anrichten, ist viel größer als der finanzielle. Die Botschaft für unsere Kinder und Jugendlichen ist, dass sich Rücksichtslosigkeit und Ge-wissenlosigkeit letztlich aus-zahlt. Es liegt auch an uns, dieses Bild im täglichen Leben zu korrigieren.

gram

P.b.b. Erscheinungsort WienVerlagspostamt 1010 WienGZ02 Z030918M

www.kinderfreunde.at | [email protected]

AUSGABE 1 MÄRZ 2011

DIE ZEITUNG DER KINDERFREUNDE IN ÖSTERREICH

JETZT UNTERSCHREIBENUNTERSTÜTZUNGSERKLÄRUNG

IM HAUPTWOHNSITZ-GEMEINDEAMT ODER IM MAGISTRATISCHEN BEZIRKSAMT Mehr Info: www.nichtsitzenbleiben.at Hotline: 0800 204 400

VOLKSBEGEHRENBILDUNGSINITIATIVE

IHREUNTERSCHRIFT ZÄHLT ZUM GESAMT-ERGEBNIS

Stift_210x280abf_ICv2.indd 1 11.03.2011 11:30:13 Uhr

m Bildungsbereich ist es schon lange Zeit für eine Initiative der Zivilgesellschaft: Für eine gemeinsame Ausbildung aller PädagogInnen

auf universitärem Niveau. Für ein Ende des Sitzen-bleibens. Für ein flächendeckendes Angebot an Ganz-tagesschulen und vieles, vieles mehr. Diese Forde-rungen finden sich im Bildungsvolksbegehren wieder. Wir Kinderfreunde unterstützen dieses und fordern daher auch all unsere Mitglieder auf, für ein besseres Bildungssystem einzutreten. Schon jetzt ist es mög-lich, das Volksbegehren mit einer Unterschrift auf dem Gemeindeamt oder Magistratischen Bezirksamt zu unterstützen. Auch ein Notar, der die Unterschrif-ten auf Großveranstaltungen oder bei „Bildungspar-ties“ abnimmt, ist buchbar. Weitere Infos unter www.vbbi.at

Österreich darf nicht sitzen bleiben!

in vernichtendes Erdbeben und anschlie-ßender Tsunami hat Mitte März die japa-nische Bevölkerung schwer getroffen. Vor

allem sozial schwache Familien und deren Kinder sind besonders von der Katastrophe betroffen. Wir Kinder-freunde rufen auf, die Spendenaktion der Volkshilfe zu unterstützen, denn nur so kommt die dringend not-wendige Hilfe auch wirklich bei den Familien an. Volkshilfe Spendenkonto PSK 1.740.400 BLZ 60000 Kennwort „Japan“. Auch SMS-Spende möglich. Infos unter www.volkshilfe.at

ie Kinderfreunde laden zum „Familien-Ausflug – next level“ vom 12. bis

15. August nach Döbriach. „Next level“ steht dabei für die neue Art mit der Familie wegzufahren, das heißt nicht allein, sondern mit vie-len anderen Familien zusammen und eben nicht nur „Kopf aus und weg“, sondern „Weg, erholen und trotzdem auch was lernen“. An die-sem Familien-Wochenende wird es ein breites Angebot an Workshops, Sport- und Kreativangeboten so-wie Kulturprogramm für Groß und Klein geben – Fußball, Bad-minton und Baden. Thematisch steht an dem Wo-chenende das Zusammenleben von Kindern und Erwachsenen in der Familie im Mittelpunkt. Es gibt Workshops zu Themen wie „gewaltfreie Kommunikation“, neuen Medien und „Familie heu-te“. Jeder dieser Workshops zeich-net sich durch Elemente aus, die

mit Erwachsenen und Kindern zusammen durchgeführt wer-den und anderen, die in altersge-trennten Gruppen ablaufen.Abends gibt es Konzerte für Kin-der und für Erwachsene, darüber hinaus wird auch die klassisch traditionelle Lagerfeuer-Gitar-

renkultur gepflegt. Für das Kin-derkonzert konnten wir den Kin-derliedermacher Bernhard Fibich gewinnen.

Infos & Anmeldung

Tel. 01 / 5121298 - 50

[email protected]

Familien Ausflug mal anders?Kultur, Sport, Unterhaltung und Natur für die ganze Famile

Solidarität mit der Bevölkerung Japans

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m Ende der Pflichtschule entscheiden sich in Ös-terreich Jahr für Jahr über

40.000 Jugendliche für einen der rund 250 Lehrberufe. Analog zur Elementarbildung sollte auch die Lehre in die Diskussion um die Bildungsreform viel stärker einbe-zogen werden. Die Lehrlingsausbildung ist die größte Ausbildungsschiene Ös-terreichs. Rund 40 % der Jugend-lichen entscheiden sich ab der zehnten Schulstufe für eine bis zu

vierjährige Ausbildung, die gleich-zeitig in einem Lehrbetrieb und in der Berufsschule stattfindet. Das hohe Gewicht des sogenannten „dualen Berufsausbildungssy-stems” ist eine Besonderheit des deutschsprachigen Raums, denn in anderen Ländern ist die Berufs-ausbildung entweder rechtlich nur wenig geregelt (z.B. Türkei) oder stark schulisch basiert (z.B. Skandinavien, Niederlande). Eine abgeschlossene Lehre bie-tet - wie jede weiterführende Bil-

dung - einen wichtigen Schutz vor Verarmung. Ohne Berufsaus-bildung besteht ein hohes Risiko für Arbeitslosigkeit, sozial nicht abgesicherte Teilzeitbeschäfti-gungen und unterbrochene Er-werbsbiographien. Dieses wird in Zukunft noch weiter steigen. Ohne berufliche Ausbildung ist nur eine sehr begrenzte Teilhabe an der Gesellschaft möglich - das ist ein individuelles und auch ein demokratiepolitisches Problem. Angesichts dessen hat der „Bil-

dungsweg Lehre” in der öf-fentlichen Diskussion um die Bildungsreform einen viel zu geringen Stellenwert. Es gibt zu-wenig Bewusstsein dafür, dass es bei einer Lehrausbildung zuerst um Bildung geht, und nur nach-geordnet um Erwerbsarbeit. Im Bildungsvolksbegehren etwa wird die Lehre nur in einem einzigen (wenngleich wichtigen) Satz er-wähnt und auch in den großen Bildungspublikationen kommt sie als Ausbildungsoption nur unzu-

reichend zum Ausdruck. Es gibt kaum verlässliche Zahlen zu den Bildungsverläufen von Lehrlingen - teilweise wohl wegen der hohen Komplexität des Ausbildungssy-stems, das mit seiner großen Zahl an Lehrberufen, der variierenden Ausbildungsdauer, den wechsel-seitigen Anrechnungsmöglich-keiten, der teilweisen Modula-risierung und den zahlreichen überbetrieblichen Alternativen nur schwer überblickt werden kann.

Bildungsweg Lehre!?Der Satz „Bildung beginnt im Kindergarten” steht dafür, dass Kindergärten viel mehr als „nur” Betreuungs-

einrichtungen sind und immer stärker als Bildungseinrichtungen gesehen werden. Bildung beginnt aber nicht nur im Kindergarten, sie endet auch nicht nach dem Abschluss der Pflichtschule.

Was sind die wichtigsten Herausforderungen des derzeitigen Ausbildungssystems?inem OECD-Bericht aus dem Jahr 2010 zu-folge hat das duale Aus-

bildungssystem in Österreich mit seinem integrierten Lernen in Schule und Betrieb viele Stär-ken: Es ist gut strukturiert, die Jugendarbeitslosigkeit ist nied-rig, im internationalen Vergleich gelingt der Übergang in die erste Erwerbstätigkeit meist gut, die Sozialpartner sind auf allen Ebe-nen in die Lehrlingspolitik einge-bunden und kooperieren effektiv. Das Ausbildungssystem genügt einer breiten Anforderungs-Pa-lette, von speziellen Angeboten für schulisch oder familiär be-nachteiligte Jugendliche bis hin zu den berufsbildenden Schulen, die eine technische Ausbildung auf hohem Niveau ermöglichen. Das Berufsbildungssystem bie-tet eine gewisse Durchlässigkeit (Anrechnungsmöglichkeiten bei Wechsel zwischen Lehrausbil-dungen) und eine gewisse Of-fenheit in Richtung Universität (tertiäre Ausbildung). Positiv bewertet wird, dass die Berufs-schullehrerInnen gut ausgebildet sind und dass viele Schulen für LehrerInnen, die gleichzeitig in der betrieblichen Praxis arbeiten

wollen, flexible Anstellungsmög-lichkeiten bieten.

Zu den wichtigsten Heraus-forderungen des österrei-chischen Systems zählt die OECD: ■ Ab der neunten Schulstufe müs-

sen Jugendliche, die eine Lehr-ausbildung beginnen wollen, einen zweifachen Übergang be-wältigen: Von der Unterstufe ins Polytechnikum und von dort in die Berufsschule. Aufgrund des schlechten Images der Polytech-nischen Schulen verbringen viele SchülerInnen ein Jahr in ei-ner weiterführenden Schule, die den beruflichen Zielen meistens nicht angemessen ist.

■ Eine Reihe von Lehrausbil-dungsgängen sind zu speziali-siert um für den Berufseinstieg oder die weitere Karriere hilf-reich sein zu können.

■ Es fehlen Mindeststandards bei der Qualitätssicherung der be-trieblichen Lehrausbildung.

■ Die überbetriebliche Ausbil-dung ist teuer und reduziert für Unternehmen den Anreiz, Lehrstellen anzubieten.

■ Nicht alle Lehrlinge haben Zu-gang zu einer qualitätvollen,

auf Informationen über den Ar-beitsmarkt beruhenden Berufs-orientierung.

■ Die Vermittlung grundlegender Fähigkeiten im Lesen, Schrei-ben und Rechnen im Rahmen der dualen Ausbildung ist sehr beschränkt.

Daraus lassen sich folgende Empfehlungen ableiten:■ Die neunte Schulstufe muss

so reformiert werden, dass alle SchülerInnen sofort in die, für sie passenden Ausbildungswege, geleitet werden. Die gemein-same Schule der 10 bis 15-Jäh-rigen wäre der beste Schritt in diese Richtung.

■ Der Tendenz von Betrieben, ihre eigenen, hochspezialisier-ten Ausbildungen anzubieten muss entgegengewirkt werden, vor allem durch eine Modulari-sierung der Lehrausbildung.

■ Die Qualität der betrieblichen Ausbildung muss durch ein ef-fektives Monitoring wie auch Unterstützung von Lehrbetrie-ben gesichert werden. Es sollte eine Qualitätssicherung einge-richtet werden – etwa durch Be-triebsinspektoren (analog den Schulinspektoren).

■ Der Schwerpunkt bei der über-betrieblichen Ausbildung sollte darauf liegen, die Jugendlichen an reguläre betriebliche Aus-bildungsstätten weiterzuver-mitteln. Die Ressourcen für die ÜBAs sollten eher dafür verwendet werden, die Jugend-lichen besser auf die reguläre be-triebliche Lehre vorzubereiten.

■ Allen SchülerInnen sollte eine qualitativ hochwertige Berufs-orientierung angeboten werden, die vor allem auf Informationen über den Arbeitsmarkt basiert.

■ Die Verfügbarkeit und die Dar-stellung von berufsrelevanten Informationen sollte deutlich verbessert werden.

■ Es sollten systematische Ver-fahren entwickelt werden, mit denen Grundfertigkeiten von Lehrlingen festgestellt wer-den können, damit bei Be-darf Unterstützung angeboten werden kann - vor allem bei Lese-, Schreib und Rechen-schwierigkeiten. Zu diesem Zweck sollten auch die Lehrplä-ne der Berufsschulen reformiert werden, vor allem der Einsatz innovativer Unterrichtsmetho-den ist anzudenken.

■ Dieser Liste der OECD möchte

ich einen weiteren Punkt hinzu-fügen, der sich aus einer derzeit laufenden Untersuchung des IKEB zum Thema Berufsein-stieg ergeben hat: Jugendliche mit Asylwerberstatus befinden sich im Hinblick auf eine Be-rufsausbildung in einer schwie-rigen Situation: Zwar haben sie während eines laufenden Asyl-verfahrens die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen, für viele ist das jedoch nach Abschluss der Pflichtschule keine realistische Option. Häufig möchten diese Jugendlichen eine Lehre ma-chen, diese Möglichkeit steht ihnen jedoch mangels Beschäf-tigungsbewilligung nicht offen.

In Berufsorientierungskursen ha-ben die BerufsberaterInnen die unangenehme Aufgabe, den Ju-gendlichen diesen Sachverhalt zu erklären. Das ist entwürdigend und zudem sachlich nicht gerecht-fertigt. Eine duale Lehrausbildung ist keine Erwerbstätigkeit, sondern ein Schritt auf dem Weg ins Er-werbsleben. Bildung endet nicht nach Abschluss der Pflichtschule und jedeR JugendlichE hat ein Recht auf Bildung.

Winfried Moser

Foto: Catherine Yeulet

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Wie steht die Gewerkschafts-jugend zum dualen Ausbil-dungssystem?Das duale System ist ein Erfolgs-modell, das sich andere Länder immer wieder zum Vorbild neh-men. Die richtige Mischung aus Praxis im Betrieb und Theorie in der Schule macht’s aus. Das duale System muss daher unbedingt er-halten und verbessert werden.

Welche Schwächen (und Stär-ken) siehst du im derzeitigen dualen System?Vielen Jugendlichen liegt die handwerkliche und praxisnahe Ausbildung in einem Betrieb einfach mehr als das theore-tische Lernen in der Schule. Für sie ist die duale Ausbildung genau das Richtige. Hier fällt ihnen das Lernen leichter, weil sie an konkreten, echten Pro-duktionsschritten arbeiten und nicht für den Lehrer lernen. Die Schwäche liegt darin, dass es seit Jahren immer weniger Lehrstel-len gibt, weil sich viele Betriebe vor der Ausbildung drücken.

Wie steht die Gewerkschafts-jugend zur überbetrieblichen Lehrausbildung (ÜBAS)?Für viele Jugendliche sind die überbetrieblichen Ausbildungs-einrichtungen eingesprungen, wo die Wirtschaft versagt hat. Aber als Optimallösungen sehe ich immer noch die Lehre in einem echten Betrieb. In den über-betrieblichen Ausbildungsein-richtungen erhalten die Jugend-lichen außerdem nach wie vor keine Lehrlingsentschädigung, sondern nur ein Taschengeld. Die Ausbildung im Betrieb hat darüber hinaus den Vorteil, dass die Jugendlichen in vielen Fällen auch nach der Lehrabschlussprü-fung weiterbeschäftigt werden.

Wo besteht besonderer Ver-besserungsbedarf ? Wie müssten diese Verbesserung aussehen?Der Staat muss mehr auf die Qualität der Ausbildung schau-en. Die Ausbilder müssen besser ausgebildet werden, die Betriebe verstärkt kontrolliert. Und bei

der Lehrabschlussprüfung muss es einheitliche Standards in ganz Österreich geben. Die Qualität muss im Mittelpunkt stehen, das beginnt bei der technischen Ausstattung und geht bis zur Ausbildung der Ausbilder, aber auch der BerufsschullehrerInnen. Auch die Lehrstellenförderung muss viel stärker an die Ausbil-dungsqualität gebunden sein. Im Detail gibt es ständig Verbes-serungen, weil die technischen Veränderungen natürlich auch die Anforderungen und Be-rufsbilder verändern. Bei neuen Berufen müssen wir allerdings darauf achten, dass die Unter-nehmen nicht „Schmalspurlehr-berufe“ auf Bestellung bekom-men, für die es dann keine Jobs gibt. Das ist neben vielen ande-ren notwendigen Maßnahmen ein wesentlicher Punkt, damit das Image der Lehre steigt.

In welchen Bereichen der Lehrlingsausbildung besteht deiner Meinung nach der dringendste Handlungsbe-darf ? Welche Forderungen stellt die Gewerkschaftsju-gend diesbezüglich an die verantwortlichen Politike-rInnen?Die Wirtschaft muss wieder mehr ausbilden – sie ist es, die dringend gut ausgebildete Fach-kräfte braucht. Nur über Fach-kräftemangel zu jammern, das ist zu wenig. Die Wirtschaft muss von der Politik in die Pflicht ge-nommen werden. Wir brauchen endlich den Ausbildungsfonds, in den alle Firmen einzahlen, die ausbilden könnten, das aber nicht tun. Mit diesem Geld soll dann die Ausbildung gefördert werden.Die bisherige Lehrstellenför-derung ist nämlich spektakulär gescheitert: 2008 wurden von WKÖ-Präsidenten Christoph Leitl 5.000 neue Lehrplätze ver-sprochen. Dieses Versprechen wurde nie eingehalten, heu-te gibt es weniger betriebliche Lehrplätze als damals.

Danke für das Interview.

Marion Hackl

ine Tradition, die seit einigen Jahren bei den Kinderfreunden in der

Bundesorganisation nicht mit besonderem Nachdruck betrie-ben wurde, ist die Ausbildung von Lehrlingen. In Kooperation mit den Wiener Kinderfreunden bilden jetzt auch die Österreichi-schen Kinderfreunde wieder aus.Für Gernot Rammer, den Bundes-geschäftsführer der Kinderfreunde ist die Aufnahme von Lehrlingen eine Selbstverständlichkeit: „Es ist eine der ureigensten Aufgaben der Kinderfreunde, jungen Men-

schen Ausbildungschancen zu er-möglichen, da mussten wir nicht zweimal nachdenken.“ Im Ausbil-dungsverbund mit den Wiener Kinderfreunden und dem Wiener Arbeiter Turnverein wurden sie-ben Lehrstellen für das Berufs-bild „Bürokaufmann/-frau mit Schwerpunkt Eventmanagement geschaffen (fünf bei den Wiener Kinderfreunden, eine beim WAT und eine im Bundessekretariat).Yesim Karakas (19) ist damit seit Anfang Februar als Lehrling in der Bundesorganisation tätig. Ihr Arbeitsbereich liegt in der Or-

ganisationsabteilung, wo sie die Büroabläufe in Arbeitsbereichen wie der Mitgliederverwaltung kennenlernt. Natürlich wird sie passend zu ihrem Schwerpunkt „Eventmanagement“ außer-dem in die Organisation von Veranstaltungen wie unserer Fachtagung im April oder der Bundeskonferenz im Oktober eingebunden. Wir wünschen Yesim alles Gute für ihre Aufga-ben in der Bundesorganisation und freuen uns auf eine gute Zu-sammenarbeit!

D. Bohmann

eil für die Lehrstellen-suchenden nicht genü-gend Lehrstellen an-

geboten werden, besteht derzeit eine „Lehrstellenlücke”. Um die negativen Auswirkungen dieser Situation zu mildern, gibt es seit 1998 eine Ausbildungsgaran-tie der Bundesregierung. Wenn kein Lehrplatz in einem Betrieb gefunden wird, besteht ein An-spruch auf eine Ausbildung in einer der „überbetrieblichen Aus-bildungsstätten” (ÜBAs). Die Jugendlichen sollen im Laufe der Ausbildung aber auf reguläre be-triebliche Ausbildungsplätze ver-mittelt werden. Derzeit befinden sich etwa 12.000 Jugendliche in einer solchen Ausbildungsmaß-nahme. Im Jahr 2008 wurden die überbetrieblichen Ausbildungs-alternativen rechtlich aufgewer-tet und stärker an die reguläre betriebliche Lehre angepasst.Durch dieses alternative Aus-bildungs-System wird zwar eine berufliche Mindestausbildung sichergestellt, es bringt aber eine Reihe von widersprüch-lichen Schwierigkeiten mit sich:

■ Die überbetriebliche Ausbil-dung ist bedeutend teurer als schulische Alternativen, weil eine „Ausbildungshilfe” be-zahlt wird.

■ Die überbetrieblichen Ausbil-dungsmöglichkeiten vermin-dern für die Unternehmen den

Anreiz, Lehrstellen anzubie-ten. Gleichzeitig wird sie von vielen Wirtschaftsbetrieben als Ausbildung zweiter Klasse be-trachtet.

■ Die Abbruchquoten sind re-lativ hoch, teilweise aufgrund ökonomischer Ursachen: Da die Ausbildungshilfe deutlich niedriger als die reguläre Lehr-lingsentschädigung ist, wird sie häufig für besser bezahlte Hilfsarbeiterjobs aufgegeben.

■ Durch die ÜBAs entsteht eine Zwei-Klassen-Ausbildung für einen Zwei-Klassen-Arbeits-markt: Im Extremfall sitzt ein ÜBA-Lehrling neben einem gewöhnlichen Lehrling an der Werkbank, verdient aber nur die Hälfte. Diese Klassen-bildung wird noch verstärkt, weil die überbetrieblichen Ausbildungsalternativen sehr häufig von MigrantInnen in Anspruch genommen werden, die viel häufiger abbrechen und schwerer an Betriebe weiter-vermittelt werden können. Das derzeitige System leistet somit einer rechtlichen, finanziellen und ethnischen Spaltung der ArbeiterInnenschaft Vorschub und nimmt die spätere Teilung von Betriebsbelegschaften in Leiharbeiter (die im Krisenfall sofort ihre Arbeit verlieren) und angestellte ArbeiterInnen schon früh in der Erwerbsbio-graphie vorweg.

Der letzte Punkt ist besonders problematisch. Jugendliche aus Zuwandererfamilien beginnen nur selten eine Lehrausbildung, das System der dualen Lehr-ausbildung dürfte ihren Eltern häufig unbekannt sein. In Län-dern wie der Türkei erfolgt die Berufsausbildung noch heute vorwiegend informell, eine du-ale Ausbildung nach deutschem Vorbild wurde erst in den 80er-Jahren eingeführt. Ergebnis ist, dass ein Drittel der 20 bis 24-jährigen Zugewanderten ohne Berufsausbildung am Ar-beitsmarkt sind (verglichen mit 9 % bei den Gleichaltrigen ohne Migrationshintergrund). Auch bei der zweiten Generation liegt dieser Wert nicht höher - ein schlechtes Zeugnis für die öster-reichische Integrationspolitik. Ein Lichtblick zeigt sich jedoch: Die Lehrstellenlücke ist in den vergangenen zehn Jahren kon-tinuierlich kleiner geworden. Demographischen Prognosen zufolge entsteht schon in den nächsten Jahren eine Lehrlings-lücke.

Weil die Zahl der jungen Er-wachsenen sinkt, werden schon bald viele Lehrstellen nicht mehr besetzt werden können. Junge Leute werden dann bei den Be-trieben wieder gefragt sein - frei-lich nicht aufgrund politischer Weitsicht, aber immerhin.

„die Kinder“ baten den Bundesvorsit-zenden der Österreichischen Gewerk-schaftsjugend, Jürgen Michlmayr zur Lehrlingssituation zum Interview…

Die Lehrstellenlücke und die überbetriebliche Lehrausbildung

Die Kinderfreunde bilden aus: Sieben neue Lehrstellen in Wien geschaffen

Foto: Markus Zahradnik

Foto: Kinderfreunde/Agatha Molska

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www.kinderfreunde.at4

iographiearbeit ist eine Methode, Kindern und Jugendlichen bei der

Rekonstruktion ihrer Vergan-genheit zu helfen, verschwun-dene Zeiten wieder zugänglich zu machen und so die seelische Reifung und Weiterentwicklung zu fördern. Die Gestaltungsmöglichkeiten, Ereignisse im Rahmen der Bio-graphiearbeit festzuhalten, sind vielfältig, aber egal, ob man ein Tagebuch führt oder ein Fotoal-bum anlegt, im Grunde geht es immer darum Erinnerungen zu konservieren. Ein Blick zurück kann zum einen dabei helfen, das Hier und Jetzt besser zu ver-stehen, und zum anderen ist die Erinnerung eine unabdingbare Voraussetzung um Identität zu entwickeln. Erlebtes festzuhal-ten gilt als tiefes Bedürfnis des Menschen.

Wie wird Biografiearbeit im Kinderdorf umgesetzt?In einem 14-tägigen Rhythmus befassen sich die Kinder in Ein-zelarbeit für ca. eine Stunde mit

ihrer Geschichte. Im Vorder-grund stehen dabei Themen wie, das bin ich, das ist meine Ge-schichte, meine Familie, so stelle ich mir meine Zukunft vor, das waren wichtige Veränderungen oder das sind wichtige Men-schen in meinem Leben. So un-terschiedlich die Schwerpunkte auch sein können, betont wer-den stets die positiven Aspekte.Es werden Steckbriefe verfasst, Briefe geschrieben, Bilder ge-staltet, Fragebögen ausgefüllt, Fotos betrachtet, Familienfotos mit Figuren nachgestellt und Lebenslinien gezeichnet, um di-verse Ereignisse chronologisch darzustellen. Außerdem zeigen die Kinder großes Interesse an ihrer Geburtsurkunde, einige führen ein Tagebuch und selbst-verständlich kommt auch das Spiel als zentrale kindliche Aus-drucksform nicht zu kurz. Die Wahl der Methode richtet sich nach dem Alter, dem Entwick-lungsstand und dem Interesse des Kindes. – Biografiearbeit soll in erster Linie Freude ma-chen!

Kinderdorf Ein Ort, um Erfahrungen

zu sammeln

as Kinderdorf stellt sich gerne und verantwor-tungsvoll als Prakti-

kumsstelle für verschiedene Aus-bildungseinrichtungen - auch für das psychotherapeutische Propädeutikum - zur Verfügung und ermöglicht so Einblicke in die pädagogische Praxis.

Das Kinderdorf ist auch Auf-nahmeorganisation für den Eu-ropäischen Freiwilligendienst, ein EU-gefördertes Projekt, durch das junge Erwachsene die Möglichkeit erhalten, im Aus-land in einer gemeinnützigen Organisation Erfahrungen zu sammeln. Die Rolle der Freiwil-ligen besteht darin, vor allem den interkulturellen  Aspekt in den Alltag der Kinder zu bringen. Das Kinderdorf ist auch als Zivil-diensteinrichtung anerkannt.

Wer ist das Anton-Afritsch-Kinderdorf?Im Kinderdorf, das 2008 sei-nen 50. Geburtstag feierte, leben derzeit 38 Kinder und Jugend-liche – die jüngsten sind 5 und die ältesten 19 Jahre, die bisher krisenhafte Lebens- und Bezie-hungsstrukturen erfahren haben. Betreut werden die Kinder und Jugendlichen von insgesamt 21 Sozialpädagoginnen und -päda-gogen. Unser gesamtes Betreuungsange-bot – bestehend aus Kinder- und Jugendwohngruppen, betreute Wohngruppe, mobil betreutes Wohnen und Erziehungshilfe – kann aufeinander aufbauend oder

alternativ in Anspruch genom-men werden. Wesentlich ist die kontinuierliche Betreuung bzw. Begleitung durch ein multiprofes-sionelles Team um Entwicklungs-schritte gut nachholen zu können und um sensible Phasen in der Entwicklung von Kindern effizi-ent gestalten zu können.Nicht zu vergessen sind die „gu-ten Geister“ im Kinderdorf, die für unser leibliches Wohl sorgen, das Kinderdorfgelände in Schuss halten, den riesigen Wäscheberg abtragen, größere und kleinere Missgeschicke reparieren, …

Welche Ziele werden im Kinderdorf verfolgt?

Wir bieten einen geschützten Ent-wicklungsrahmen, in dem Kinder und Jugendliche in allen Lebens-bereichen Unterstützung und Begleitung erhalten, um ihre So-zialisationserfahrungen ver- und bearbeiten zu können. Die Kinder und Jugendlichen werden bei der Entfaltung ihrer Persönlichkeit begleitet, zu einer eigenständigen und verantwortlichen Lebensfüh-rung befähigt und die soziale und berufliche Integration gefördert.

Welche Angebote werden im Kinderdorf gesetzt?Neben dem sozialpädagogischen Alltag in den Wohngruppen un-terstützen wir Kinder und Ju-

gendliche bei der Suche nach einer individuellen und sinn-stiftenden Nutzung der Freizeit. Viele Kinder sind in regionale Strukturen eingebunden, um ih-ren Hobbies nachzugehen wie etwa Tanzen, Musikunterricht oder Fußball. Unser Sportange-bot im Kinderdorf selbst ist breit gefächert (Beach-Volleyball, Fuß-ball, Schwimmen im eigenen Bad, Bogenschießen usw.). Kikura – der Kinderkunstraum, ein krea-tives Angebot – bietet vielfältigste Betätigungs- und Entwicklungs-möglichkeiten. Aufgrund der erfahrenen entwick-lungshemmenden Sozialisations-bedingungen sind die Kinder und

Jugendlichen in vielen Bereichen benachteiligt (persönliche Ent-wicklung, schulische Integration, Gruppenfähigkeit usw.). Um die-se Beeinträchtigungen optimal bearbeiten zu können, ist auch der Einsatz von verschiedenen Therapieangeboten notwendig: Klinische Psychologin, heilpäda-gogisches Reiten und Kunstthe-rapie.

Infos:

Gesellschaft für Steirische Kinder-

dörfer „Anton-Afritsch-Kinderdorf“

Anton-Afritsch-Weg 16, 8052 Graz-Thal

Tel.: 0316 / 58 24 44

www.kinderdorf-steinberg.at

[email protected]

m Kikura (Kinderkunst-raum) wird gemalt, geklebt, gesägt, ge-

schnitten, experimentiert und improvisiert und immer wieder entstehen neue Kunstwerke und vieles mehr: Selbstvertrauen, Selbstsicherheit, Stolz, Geduld, Freude, Spaß, ...!

Das Studio ist für alle Kinder und Jugendlichen geöffnet, die sich künstlerisch betätigen oder sich inspirieren lassen wollen. Die Kunsttherapeutin geht auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen ein und un-terstützt sie darin, ihren eige-nen Vorstellungen und Ideen Form zu geben. So entstehen aus einem Haufen Ton im Lau-fe eines Nachmittages die un-terschiedlichsten Tiere, Pizzen mit Salami und Käse und viele Formen mehr – frei nach den Vorstellungen der Kinder und

Jugendlichen. Der Kinderkunst-raum (Kikura) ermutigt sie zum künstlerischen gestalten und ladet immer wieder zur künstle-rischen (Gruppen)aktivität ein. Hier im Studio eröffnet sich so ein ganz niederschwelliger Zu-gang zur eigenen künstlerischen Auseinandersetzung um dazu auf die eigenen, inneren Bilder und die anderen Kinder und Ju-gendlichen einzugehen und mit ihnen etwas Gemeinsames zu schaffen. In diesem Sinne gibt es im Studio immer etwas zu ent-decken und es entstehen dank der Kinder und Jugendlichen aus „Nichts“ immer wieder neue Formen, Bilder, wertvolle Erfah-rungen und Situationen!

Wir laden Sie auch zu einem intensivere Blick in das Studio ein: Kikura – Kinderkunstraum Graz - der Blog: http://kikura-graz.wordpress.com

Biographiearbeit mit Kindern und Jugendlichen

Eines unseren neueren Angebote

Das Anton-Afritsch-Kinderdorf

Künstlerisch-kreatives Arbeiten mit den Kindern und Jugendlichen

im Anton Afritsch Kinderdorf

Antonio – ein Freiwilliger im Kinderdorf

Fotos: Anton Afritsch Kinderdorf

Foto: Anton Afritsch Kinderdorf

Foto: Anton Afritsch Kinderdorf

Foto: Anton Afritsch Kinderdorf

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www.kinderfreunde.at 5

ie neue Seite der Kin-derfreunde ist nicht nur optisch anspre-

chender und moderner gestal-tet, sie bietet auch einige neue Funktionen. Zu allererst erfüllt sie die Richtlinien WCAG 2.0 Kon-formitätsstufe AA für Barrie-

refreiheit, denn gerade für uns Kinderfreunde ist wichtig, dass wir bei unseren Angeboten nie-manden ausschließen. Somit ist es jetzt auch zum Beispiel für sehbehinderte oder blinde Menschen möglich, sich über die Kinderfreunde zu informie-ren. Außerdem bieten wir ein

Intranet zum Datei- und Mei-nungsaustausch, einen Veran-staltungskalender mit Routen-planer, einen neuen Shop mit Paypal-Zahlungsfunktion und natürlich alle Informationen über die Kinderfreunde Orts-gruppen in deiner Nähe.www.kinderfreunde.at

Meine Perspektive

Gelebte VerantwortungBildung und Ausbildung als gesellschaft lichen Auft rag ernst nehmen!Verschiedene Vertreter (tatsächlich nur Männer) haben sich in letzter Zeit wieder verstärkt zum Th e-ma „Bildung“ zu Wort gemeldet. Es mangle an Fachkräft en, selber aber Lehrlinge auszubilden sei so schwierig, weil den Jugendlichen, die zu haben sind, die wesentlichs-ten Kenntnisse einer Grundbil-dung – Rechnen, Rechtschreibung etc. – fehlen. Deshalb müsse sich an unserem Bildungssystem, insbeson-dere natürlich an der Schule, etwas ändern, die Gesellschaft , der Staat, hat Handlungsbedarf – meinen die-se Herren. Die gleichen Herren und einige Damen schauten zur gleichen Zeit mit ernsten Gesichtern von Plakatwänden und aus Zeitungsin-seraten und erklärten uns, jetzt müs-se Schluss sein mit ständig neuen Steuerforderungen – insbesondere gemünzt auf unsere Forderung nach einer Steuer auf Vermögen. Wir tei-len die Auff assung, dass unser Aus-bildungs- und Bildungssystem drin-genden Handlungsbedarf hat. Klar ist aber, dass unsere Vorstellungen von einer universalen Bildung die Menschen stärken und weiterent-wickeln sollen, und daher nicht dort enden, wo diese Bildung nur den Interessen der Wirtschaft nutzt. Denn wir sind der Meinung: geht´s den Menschen gut, geht´s der Wirt-schaft gut (nicht umgekehrt, wie uns das die Werbung oft glauben machen will).Auch in unserer Vorstellung ist die Herstellung von Rahmenbedin-gungen für die beste, zukunft swei-sende Bildung eine Verantwortung des Staates, der Gesellschaft . Da-mit sie dieser Verantwortung nach-kommen kann, braucht sie aber die Steuern, die wir alle – manche aber leider im Vergleich zu ihren Mög-lichkeiten in zu geringem Ausmaß – zur Wahrnehmung dieser Aufgabe dem Staat überantworten. Steuern sind in diesem Sinne also gelebte Verantwortung, die jede und jeder getreu seinen Möglichkeiten wahr-zunehmen hat. (Hohe Steuern sind in diesem Sinne dann natürlich eine hohe gelebte Verantwortung).Wie es um die Lehre – einen nach wie vor sehr wichtigen, oft ver-nachlässigten Teil unseres (Aus-)Bildungssystems - steht, ist in dieser Ausgabe unserer Zeitschrift nachzu-lesen. Wie es heute und vor allem in Zukunft um die Gesamtheit unserer Bildung – als Schlüssel für die Zu-kunft – steht, wird uns so lange be-schäft igen, bis wir die beste Bildung für alle erreicht haben.Euer Joschi Ackerl

LH-Stv. JOSEF ACKERLBundesvorsitzender der Österreichischen Kinderfreunde

Mit dem Herzen dabei!Brigitte Marinelli, verheiratet, 2 Kinder – beide bereits erwachsen

M i t 44 Jah-

ren habe ich mir mei-

nen lang gehegten Traum erfüllt und meine Aus-bildung zur Kleinkindbetreu-erin gemacht. Ich hatte gerade erst abgeschlossen, als mich meine Freundin Marion Ping-gera angesprochen hat, ob ich nicht Lust hätte, in der Klein-kinderbetreuung mitzuwirken. Vorsitzende der Kinderfreunde Ortsgruppe Mäder war ich ja be-reits schon seit dem Jahr 1998. Ich hatte natürlich erst meine Bedenken, da diese Aufgabe doch eine recht anspruchsvolle Verpfl ichtung darstellte. Doch Kinder lagen mir schon immer sehr am Herzen. Ich wusste, ich wollte mich bewusst einbringen und so habe ich dann schlussen-dlich zugesagt – und es bis heute noch keine Sekunde bereut. Seit nunmehr über sieben Jahren bin ich auch aktiv im „Spielhüsle” – eine Untergruppe der Kinder-freunde – dabei, und es bereitet mir heute wie damals jeden Tag viel Freude. Der Umgang mit den Kindern macht mir unge-heuren Spaß und ich habe so die großartige Chance bekommen, das, was ich einst meinen Kin-dern mit auf ihren Lebensweg gegeben habe, fortzuführen. Das Wissen, dass ich den Eltern die Wahl zwischen Beruf und Kin-dererziehung erleichtern kann, erfüllt mich mit Freude und auch ein wenig mit Stolz. Da manche Kinder wirklich schon früh zu uns kommen, machen sie bei uns ihre ersten sozialen Erfahrungen. Wir versuchen sie in ihrer persönlichen Ent-wicklung zu unterstützen und fördern ihre Kreativität wo wir nur können, sei es mit Bastel-stunden, fantasievollen Spielen oder Ausfl ügen ins Freie. All das steht bei uns fast täglich auf dem Programm und es ist wunderbar zu sehen, wie die Kinder sich frei und unbekümmert bewegen, wenn man sie nur lässt. Bei uns lernen sie, wie sie ihre Konfl ikte eigenständig lösen können und natürlich den Umgang mit ihren Mitmenschen. Die gemeinsame Jause am Tisch, das Mittagessen oder das „Schläfchen” am Nach-mittag gehören dabei genauso dazu, wie eine Streiterei oder ein aufgeschrammtes Knie vom Spielen auf der Rutsche. Wir lassen die Kinder Kinder sein. Alles in allem sind wir ein klei-ner, bunter, lauter Haufen – und wirklich glücklich damit.

Offenlegung und Impressum:(Nach § 25 Abs. 1 – 3 Mediengesetz)Die Zeitung „die Kinder“ berichtet über die Arbeit der Kinderfreunde in Öster-reich und präsentiert deren gesellschafts-politische Positionen. Darüber hinaus liefert die Zeitung einen Überblick über sämtliche Dienstleistungsangebote der Österreichischen Kinderfreunde.

Medieninhaber und Herausgeber: Österreichische Kinderfreunde, Bundesorganisation, 1010 Wien, Rauhensteingasse 5/5, Tel. 01/5121298, Fax 01/5121298/62, Homepage: www.kinderfreunde.at, Mail: [email protected]

Bundesvorsitzender: LR Josef Ackerl

Mitglieder des Bundesvorstandes: Rudolf Barkmann, Reinhard Buchinger, Bernd Dobesberger, Reinhold Eckhardt, Bruno Fussenegger, Edeltraut Gmoser, Erni Graßberger, Friedrich Grundei, Robert Hickelsberger, Josef Hieden, Karl Horak, Andreas Kollross, Sonja Löffler, Reinhard Meier, Elisabeth Müllner, Kurt Nekula, Franz Pock, Heidi Rabitsch, Inge Schafarik, Michael Schinninger, Florian Weidenholzer, Bernhard Wieland

Bundesgeschäftsführer: Gernot Rammer

Redaktion:Blum, Bohmann, Hackl, Leeb, Moser, Müller, Rammer, Rous, Walter

Redaktionsadresse:Österreichische Kinderfreunde, Bundesorganisation, 1010 Wien, Rauhensteingasse 5/5

Anzeigenverwaltung: Michaela Rous, Tel. 01/5121298/55

Druck: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien, Faradaygasse 6

Grafische Gestaltung & Layout: Martin Bruner

Fotos: Österr. Kinderfreunde, Rote Falken, Martin Bruner, iStock

Einzelpreis: € 1,82, Jahresabonnement: € 8,72

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Daddy Cool

Dieter, 32 Jahre (Wirtschafts-wissenschaftler), Judith (2 Jahre), Gregor (3 Monate)

ir haben unsere Ka-renzzeit so aufgeteilt, dass meine Partnerin

die ersten zehn, und ich da-nach acht Monate bei Judith geblieben sind. Für Gregor ha-ben wir die gleiche Aufteilung geplant. Ich denke, dass die zweite Hälfte der Karenz etwas einfacher ist. Man hat schließ-lich schon einige Monate, sich an das Leben mit Kind und an gemeinsam verbrachte Zeit zu gewöhnen. Trotzdem bin

ich in diesem neuen Lebens-abschnitt durch einige Dinge überrascht worden: Sobald man Aktivitäten außer Haus setzt, verbringt man den Tag unter Jungmüttern. Beim Ein-kaufen, am Spielplatz, im Café, im Baby-Kino oder in der El-tern-Kind-Spielgruppe. Väter kommen hier fast gar nicht vor. Ich habe zwar gewusst, dass we-nige Väter in Karenz gehen, das Ausmaß hat mich dann aber doch überrascht. Die Väter der Kinder hat meine Partnerin dann getroffen, wenn sie am Wochenende oder am Feiertag mit Judith am Spielplatz war. Mich hat auch überrascht, wie positiv meine Karenztätigkeit von meiner Umgebung aufge-nommen wurde und wie viel Aufmerksamkeit mir zuteil wurde. Neben dem Verfassen dieser Kolumne war ich zum Thema Väterkarenz bei einer Pressekonferenz mit der Frau-enministerin, und bin für einen

Artikel in einer Tageszeitung mit der größten Auflage und dem kleinsten Format intervie-wt worden – ohne dass ich mich darum bemüht hätte! Das freut mich natürlich, im Vergleich zu meiner Partnerin ist es aber nicht fair: Ich mache das Glei-che wie sie, ihr wird demgegen-über häufig vorgeworfen, dass sie „schon“ zehn Monate nach der Geburt wieder Vollzeit zu arbeiten begonnen hat. Wenn ich anderen Vätern von meiner Karenz berichte, er-fahre ich oft, wie gern auch sie bei ihren Kindern geblieben wären, es aber gerade zu jener Zeit ungünstig gewesen wäre: Der erst kurz zurück liegende oder kurz bevor stehende be-rufliche Aufstieg, das höhere Einkommen, oder die Angst vor der Reaktion des Vorge-setzten. Im Einzelfall scheinen die Gründe plausibel und nach-vollziehbar. Von Frauen habe ich sie aber noch nie gehört.

Was www.kinderfreunde.at alles kann!

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www.kinderfreunde.at6

er Verein wurde 2008 gegründet. Sein Haupt-zweck ist die Führung

und Weiterentwicklung des Falkencamps Döbriach. Die Wieder-Inbetriebnahme des Fal-kencamps im Jahr 2008 und die damit verbundenen baulichen Tätigkeiten waren ebenfalls ein wesentlicher Vereins-zweck. Seit der Vereinsgründung ist viel geschehen: Das Fal-kencamp erstahlt im neu-en Glanz und wir haben endlich wieder eine Betriebsge-nehmigung als Campingplatz. Sämtliche Aufl agen wurden er-füllt und das Angebot verbessert. Seit 2008 wurden u.a. folgende Projekte verwirklicht: Fertigstel-lung des Towers und der Halle, Errichtung eines überdachten

Wirtschaft shofes, Neubau dreier Gruppenhäuser, Errichtung eines Jugendzentrums und einer WC Anlage, Errichtung eines Sanitär-hauses, Renovierung des Wasch-hauses, Errichtung des Cafés, Re-novierung und Neueindeckung der Sanität, Neueindeckung des

Strandhauses, Errichtung eines Verkaufskiosks, Errichtung wei-terer Mitarbeiterunterkünft e (die Mühle), Wegbeleuchtung und die Anschaff ung von neuen Gruppenzelten. Es stehen uns jedoch noch weitere Sanierungsmaßnahmen und An-

gebotserweiterungen ins Haus. So müssen wir Hochwasserschutz-maßnahmen setzen und planen die Errichtung von zwei bis drei weiteren Gruppenhäusern. Die Abwicklung der Spendenak-tion „Freunde von Döbriach“ ist ebenso ein wesentlich Beitrag des

Vereins zur Bestandssiche-rung des Camps. Das Falkencamp wird durch unsere Tätigkeiten ständig attraktiver. Sowohl Kinderfreunde Gruppen als auch Falkengruppen

sind hier fest verwurzelt. Was jedoch nicht alle wissen ist, dass man auch als einzelne Familie zu uns kommen kann. Nirgend-wo anders in Kärnten kann man so günstig Urlaub machen. Seit heuer auch im Winter. Wir freu-en uns auf deinen Besuch!

Das kleine Ich bin ich – vier Sprachen in einem Band!

Mira Lobe, Susi Weigel64 Seiten, gebunden (mit Bastelanleitung)€ 16,90/sfr 25,90ISBN 978-3-7026-5830-4ab 3 Jahre, Verlag Jungbrunnen„Ben benim!“ – „Ja cam ja!“ – „Ja sam ja!“: In der viersprachigen Ausgabe des Bilderbuch-Klassi-kers „Das kleine Ich bin ich“, er-schienen im Verlag Jungbrunnen, ertönt der selbstbewusste Ausruf des kleinen Stoff iers nun auch auf Türkisch, Serbisch und Kroatisch.Kariertes Kleid, lange Schlapp-ohren, wilde Fransenmähne: Die Figur „Das kleine Ich bin ich“ aus dem gleichnamigen Bilderbuch-Klassiker ist aus den Kinder-zimmern unzähliger Leseratten nicht mehr wegzudenken. 1972 erstmals erschienen, begeistern Mira Lobes gereimter Text und Susi Weigels farbenfrohe Illus-trationen kleine und große Lese-rInnen seit Generationen. Doch eines ist neu: Seit Februar 2011 spricht das kleine Ich bin ich auch türkisch, serbisch und kroatisch! Im Verlag Jungbrun-nen ist erstmals eine viersprachige Ausgabe des Bilderbuch-Klassi-kers erschienen. Diese war auch ein persönliches Anliegen der Verlagsleiterin, Mag.a Hildegard Gärtner: Sie betont, wie wichtig es ist, Chancengleichheit für Kin-der von MigrantInnen zu gewähr-leisten und diesen Kindern so früh wie möglich gute Literatur in ihrer Muttersprache zugäng-lich zu machen.

ast jeder in Österreich kennt die Kinderfreunde. Als Kinderbetreuungs-

träger, als Veranstalter von Fe-rienaktionen, als Anbieter von verschiedensten Familiendienst-leistungen, als ehrenamtliche Or-ganisation, als Lobby für Kinder. Doch es gibt auch andere Bereiche, in denen die Kinderfreunde aktiv

sind und Organisationsteile, die zwar nicht „Die Kinderfreunde“ heißen, aber von den Kinderfreun-den betrieben werden.Einige davon haben sich vor langer Zeit entwickelt und sind etablierte und anerkannte Marken der Kin-derfreunde, wie der Verlag Jung-brunnen oder das Kinderfreunde-Falkencamp Döbriach, andere

hingegen verkörpern den Innova-tionsgeist der Organisation, indem sie Bereiche erschlossen haben, die nicht immer Kinderfreunde-Kernaufgabe waren wie das Insti-tut für Kinderrechte oder das Bil-dungskompetenzzentrum. Diese Seite soll einen Einblick in diese verschiedenen Organisationsteile geben. Es soll sichtbar werden,

welche interessanten Aufgaben-bereiche die Kinderfreunde abde-cken. Und es soll vor allem eines aufgezeigt werden: Wir alle sind die Kinderfreunde, alle unter dem großen Dach einer gemeinsamen Organisation, alle mit dem glei-chen Ziel: Im Interesse der Kinder für eine kinderfreundliche Gesell-schaft zu arbeiten.

er jüngste Kinder-freunde Verein widmet sich einem der zentrals-

ten Kinderfreunde-Anliegen: Der Bildung. Idee des Bildungskompe-tenzzentrums ist einerseits, Dreh-scheibe für Bildungsangebote der Kinderfreunde selber, andererseits

aber auch die Schnittstelle zur Bil-dungslandschaft in Österreich und gegebenenfalls darüber hinaus zu sein. Vor der Neuausrichtung trat das (damals Schuko) als Projekt-träger oder als Herausgeber von Büchern in Erscheinung.

Derzeit gibt es zwei Hauptprojekte im Bildungs-kompetenzzentrum:Das Volksbegehren Bildungsini-tiative. Die Kinderfreunde be-teiligen sich an dieser wichtigen Initiative. Hier gilt es, alle Kin-derfreundInnen zu informieren

und zu mobilisieren, ihre Unterschrift zu leisten. Die BildungsWG. Noch ist sie im Planungsstadium, aber hoffentlich schon bald Realität. Ein innovatives Bildungsangebot für junge engagierte Menschen, das

gemeinsames Leben, Lernen und Arbeiten kombiniert.Noch steckt das Bildungskom-petenzzenrum in seinen Kinder-schuhen, aber schon bald wird es hoffentlich mit Siebenmeilen-stiefeln loslaufen.

as Institut für Kin-derrechte ist eine For-schung seinrichtung ,

deren Schwerpunkt die Analyse der Situation von Kindern und Jugendlichen im Kontext gesell-schaft licher Bedingungen ist. Es wurde 2001 gegrün-det und fi nanziert sich durch externe Forschungsauft räge und Projektförderungen. Wir fragen uns in unseren Projekten, was Kinder und Jugendliche denken und was sie bewegt. Eine aktuelle Untersu-chung beschäft igt sich mit der Frage, wie stark die Kinderrechte im Leben von Jugendlichen um-gesetzt sind (Fragebogen auf www.kinderhabenrechte.at/feed-back), eine weitere Studie the-matisiert den Berufseinstieg von Jugendlichen aus Zuwanderer-familien. Uns interessiert nicht

nur, was Kinder und Jugendli-che bewegt, wir analysieren und bewerten auch gesellschaft liche Prozesse, die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche haben – etwa indem wir uns in einem

Projekt für die Stadt Wien mit der Kommunikation zwischen Eltern und Kindergartenpädago-gInnen befassen, oder das Sport-minsterium bei der Gestaltung einer neuen Förderung beraten, mit der der organisierte Sport integrativer gemacht werden soll.Ein großes Anliegen des Instituts ist eine verstärkte Beschäft igung mit dem Th ema Kinderrechte,

die – erfreulicherweise aber un-zureichend – in die Verfassung aufgenommen worden sind. Nun muss strukturiert beobach-tet und bewertet werden, wie das neue Verfassungsgesetz in

die Praxis umgesetzt wird, um sicherzustellen, dass auf diesen „ersten Schritt” wirk-lich eine Weiterentwicklung folgt. Gemäß dem Geist der Kinderrechtekonvention plädieren wir außerdem da-

für, dass Kinder und Jugendliche mit neuen Forschungsansätzen viel stärker selbst in Forschungs-prozesse einbezogen werden. Entsprechende Projekte sind österreichweit derzeit noch rar, das Institut wird diesen Ansatz bei einem aktuellen Projekt zum Th ema Freizeitgestaltung von Ju-gendlichen in Traiskirchen erst-mals umsetzen.

Der Verlag Jungbrunnen wurde 1923 von den Österreichischen Kin-derfreunden mit dem Ziel gegründet, qualita-tiv hochwertige Kinder- und Jugendbücher zu produzieren und diese auch Kindern zugänglich zu machen, die aufgrund ihrer sozialen Situation wenig Möglichkeit hat-

ten, an Bücher heranzukommen. Der Verlag entwickelte eine klar umrissene Programmstruktur: Jungbrunnen produziert ein an-spruchsvolles Programm für Kin-der und Jugendliche von 3 bis 13 Jahren, das sich durch sprachliche und inhaltliche Qualität sowie Qualität der Illustrationen aus-zeichnet.

Wir sind Kinderfreunde!

Österreichisches Bildungskompetenzzentrum

Der Verein zur Förderung und Führung von Kinder-, Jugend- und Familienferiencamps

Institut für Kinderrechte & Elternbildung

Die Österreichischen Kinderfreunde sind mehr als nur eine Organisation. In vielen verschiedenen Aufgabenbereichen haben wir uns als anerkannte Anbieter von Dienstleistungen etabliert.

Verlag Jungbrunnen

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www.kinderfreunde.at 7

n vielen Stellen versuchen die Kinderfreunde schon, auf die Tatsache bedacht

zu nehmen, dass zu der Zielgrup-pe unserer Aktivitäten nicht nur Kinder und Eltern österreichischer Herkunft gehören. Für viele ist es eine Selbstverständlichkeit auch zugewanderte Kinder und Fami-

lien anzusprechen. Mit der Initia-tive Interkulturalität „gemeinsam“ sollen diese Bemühungen noch verstärkt werden. Auch in „die Kinder“ wollen wir regelmäßig über derartige Aktivitäten berich-ten und Beispiele darstellen. Das Thema noch wichtiger machen, ist ein wesentliches Ziel der Initiative.

… und hier sind Kinder-freunde bereits „gemeinsam“ interkulturell unterwegs: Bei der „Kinderstadt“ der Tiroler Kinderfreunde werden mehrspra-chige Einladungsfolder produ-ziert, um Kindern und Eltern in ihrer Muttersprache das Projekt zu erklären …

Die KinderfreundInnen Salzburg betreuen Kinder in mehreren Flüchtlingsunterkünften …Der „Integrationskasperl“ im friends in der Leopoldstadt in Wien (www.friends2.at) erlebt einmal im Monat ein Abenteu-er rund um „Fremdsein – andere Sprache – andere Kultur, usw . – eine „Deutschplauderstunde“ hilft Eltern aus Drittstaaten besser Deutsch zu lernen. Kinderfreunde Wien: Mehrere mehrsprachige Babyklubs und El-tern-Kind-Cafes erreichen bereits viele Eltern mit Migrationshin-tergrund, ein Lehrgang bildet die MitarbeiterInnen dafür aus. Die Kinderfreunde Steiermark ha-ben ein Diversitätskonzept in der Elternbildung entwickelt und bie-ten einen Lehrgang an. Mit einem GRundtvig – Workhop wollen sie im Herbst die interkulturelle El-ternbildung weiterentwickeln.Bei den Kinderfreunden Ober-österreich können Familien verschiedenster Herkunft am Programm „FuN (Familie und

Nachbarschaft)“ teilnehmen und voneinander lernen, gemeinsam spielen, kochen und feiern … Die Kinderfreunde Mühlvier-tel haben schon vor einiger Zeit einen Arbeitskreis gegründet. Regelmäßig wird nun darüber nachgedacht wie Familien mit Migrationshintergrund inte-griert werden können. Sogar EU-Projekte werden dort erfolgreich durchgeführt. In der Ortsgruppe St. Pölten-Neuviehofen stellt Ali Firat riesige Charity-Events mit türkischer Musik und Tanz auf die Beine. Die Fachtagung des Fami-lienministerium „Interkulturelle Elternbildung“ am 31. März und 1. April in Salzburg wurde von den Kinderfreunden initiiert und wesentlich mitgestaltet. Und die Kinderfreunde Bundes-organisation hat das Thema zu einem Schwerpunkt gemacht. Ein newsletter „gemeinsam-news“ in-formiert regelmäßig über Aktivi-täten, Fortbildung, Aktionen und vieles mehr. Demnächst erscheint ein Infofolder.Falls du von interkulturellen Akti-vitäten der Kinderfreunde (Orts-gruppe, Landesorganisation oder Bezirk/Region, egal ob ehrenamt-lich oder Dienstleistung) weißt, schreib an [email protected]!

Günther Leeb

n Österreich gibt es nicht genügend Stu-dien darüber, wie der

Bildungserfolg bzw. Bildungs-aufstieg, insbesondere von als „integrationsunwillig“ be-zeichneten türkischen jungen Migranten und Migrantinnen funktioniert – Strategien, Konflikte, Niederlagen und Hoffnungen derer, die trotz bildungsbenachteiligten El-tern an einer österreichischen Universität studieren, ist weitgehend unerforscht.

Im Vordergrund der Diskussion des bildungspolitischen Diskurses stehen nach wie vor Jugendliche mit türkischem Migrationshin-tergrund, da die geringe Bildungs-beteiligung an weiterführenden Schulen und ihre Überrepräsen-tanz an Haupt- und Sonderschu-len in österreichischen Schulen statistisch belegt ist (BMUKK 2008: 14 u. 24).Im Gegensatz zum problemori-entierten Migrantendiskurs neh-men chancenorientierte Ansätze die Sichtweise der Migranten-gruppe ein, denn der Defizitdis-kurs blendet Potentiale, Chancen und Erfolge aus. Bildungserfolg-reiche Jugendliche mit Migrati-onshintergrund, die seit den 90er Jahren auf den weiterführenden Schulen und auf Universitäten

zum Vorschein kommen, passen nicht ins vielfach reproduzierte Bild einer Bevölkerungsgruppe, die sich durch soziale Ungleich-heit, Benachteiligung und Inte-grationsprobleme darstellt. Türkische Eltern sind in ihren Erziehungsvorstellungen Mäd-chen gegenüber eher behütend, was mit einem höheren Bil-dungsniveau der Eltern eher durch einen nachgiebigen Stil ersetzt wird. Die Erwartung, dass sich Kinder am Familien-einkommen beteiligen, ging ten-denziell zurück. Zudem spielt Bildung für viele türkische Fa-milien eine sehr große Rolle. Ähnliche Studien gibt es auch in Österreich: eine aktuelle Studie

der pädagogischen Hochschule Vorarlberg zeigt, dass vor allem Jugendliche mit türkischem Migrationshintergrund hohe Bildungserwartungen haben, insbesondere Mädchen mit tür-kischen Wurzeln zeigen sich sehr motiviert. 43 % der Schü-lerinnen mit türkischem Migra-tionshintergrund gehen mit Ab-stand am liebsten in die Schule (vgl. Böheim-Galehr/Kohler-Spiegel 2011). Türkische Väter sehen sogar mehr als deutschsprachige Väter die Unterstützung der Kinder in der schulischen Laufbahn als ihre Aufgabe, wobei sie insbe-sondere eine akademische Lauf-bahn für erstrebenswert halten.

Familien mit türkischen Wurzeln werden als Hindernis für den er-folgreichen Bildungswerdegang ihrer Kinder betrachtet, was da-rauf zurückgeführt wird, dass der Bildungsmisserfolg, auf defizi-tären Sozialisationsbedingungen beruht und auf der Tatsache, dass diese Familien der bildungsfer-nen Schicht angehören. Wie in empirischen Studien - die vor allem in Deutschland durchgeführt wurden - jedoch ersichtlich wird, gibt es Ressour-cen und Potentiale, auch inner-halb der Familie, auf die sich MigrantInnen stützen und die ihnen bei ihrem Erfolg als Quel-le dienen. Dem kulturell-defizitären Erklä-

rungsversuchen kann somit ent-gegengehalten werden, dass an den Aufstiegsbewegungen in der zweiten Generation auch Kinder aus türkischen Migrantenfami-lien partizipieren und - sowie in dieser autochthonen Bevölke-rungsmehrheit - die Söhne nicht selten von den Töchtern in Be-zug auf Bildungserfolg übertrof-fen werden.

Özlem Kilic

Quellen:

Farrokhzad, Schahrzad (2007):

„Ich versuche immer, das Beste da-

raus zu machen.“ Akademikerinnen

mit Migrationshintergrund: Gesell-

schaftliche Rahmenbedingungen und

biographische Erfahrungen. Berlin,

Verlag irena regener.

Pott, Andreas (2006): Tochter und

Studentin – Beobachtungen zum

Bildungsaufstieg in der zweiten

türkischen Migrantengeneration.

– In: King, V./Koller, H.Ch. (Hrsg.),

Adoleszenz – Migration – Bildung.

Bildungsprozesse Jugendlicher und

junger Erwachsener mit Migrations-

hintergrund. Wiesbaden, VS Verlag für

Sozialwissenschaften 2009, S. 47-65.

Tepecik, Ebru (2011): Bildungs-

erfolge mit Migrationshintergrund.

Biographien bildungserfolgreicher

MigrantInnen türkischer Herkunft.

Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwis-

senschaften

Özlem Kilic (35) ist Mutter von drei Kin-dern, Leiterin mehrerer in-terkultureller Eltern-Kind-Cafes bei den Kinderfreun-den und stu-diert Bildungs-wissenschaften und Philoso-phie.

Der Bildungsaufstieg türkischstämmiger Jugendlicher muss besser erforscht werden!

Die Fachabteilung der Österreichischen Kinderfreundefür Projektentwicklung, Beratung und Begleitung im Bereich Interkulturelle Bildung und Integration …

TeilnehmerInnen des Lehrgangs der Wiener Kinderfreunde „Interkulturelle Eltern-Kind-Gruppen leiten“, gestartet am 9. März.

„Gemeinsam“ – Initiative Interkulturelle Arbeit bei den Kinderfreunden

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Ferientraum Bella Italia!10. – 30.07., 31.07. – 20.08. 21.08. – 03.09.Marina Julia/ Monfalcone8 – 15 JahreTel. 0316/825512 - 22www.kinderfreunde-steiermark.at

Kinder-Erlebniscamp 1 - Obertraun11. – 22.07.Obertraun am Hallstättersee8 – 14 JahreTel. 0732 / 77 30 11www.kinderfreunde.cc/ferien

Sommerferiencamp für Kinder und Jugendliche mit Handicap08.08. – 19.08., 21.08. – 26.08. 28.08.– 02.09.Feriencamp in Leibnitz6 – 18 JahreTel. 01 / 40 125 – 45 www.wien.kinderfreunde.at

Sport & Spaß für Wasserratten10. – 24.07., 24.07. – 07.08.Drobollach am Faaker See7 – 15 JahreTel. 0662/45 54 88www.sbg.kinderfreunde.at

Outdoor- und Waldspiele am Annaberg03. – 23.07., 13. – 27.08.Jugendgästehaus Annaberg6 –14 JahreTel. 02742 / 22 55 - 500www.noe.kinderfreunde.at

English Summer Camp 2011 – England/Malta08. – 18.08., 18. – 28.08.Environmental Acitivity Centre Cudham/Kent02. – 12.08., 12. – 22.08.Lija University Residence/Malta12 – 16 JahreTel. 0662 /455488www.sbg.kinderfreunde.at

m 23. November 1980 wird Italien von einem Erdbeben getroffen.

Schwere Erdstöße erschüttern die Regionen um Kampanien, Basilicata und Apulien südlich von Neapel. Mehrere tausend Menschen kommen ums Le-ben, mehr als 10.000 Bewoh-ner werden verletzt und mehr als 300.000 obdachlos.Die Kinderfreunde starten eine Erdbebenhilfsaktion. Eine Spendensammlung ermöglicht Anfang Februar 1981 die Auf-nahme von 16 Kindern und 2 Erwachsene aus der betrof-fenen Region für drei Monate im Kinderdorf Pöttsching.

Die Roten Falken rufen zu einem Hilfs-Arbeitseinsatz auf, Koordinator ist Gerhard Greimel aus Niederösterreich. Im Sommer 1981 trifft sich die Hilfstruppe im Falkencamp Döbriach und fährt von dort aus nach Giffoni, einer 5000 Einwohnergemeinde in den Bergen südlich von Neapel.

Sie beteiligen sich an den Auf-räumarbeiten und an der Wie-derherstellung einer Straße. Die Gemeinde Giffoni gibt nachher der Straße einen neu-en Namen: Straße der österrei-chischen Freundschaft.

E. Pürstinger

rsprünglich noch als Er-holungsaktion für bedürf-tige Kinder durchgeführt,

bieten die Landesorganisationen der Kinderfreunde heute ein ab-wechslungsreiches Programm im In- und Ausland an. Mit vielen tausenden teilnehmenden Kin-dern und Jugendlichen sind die Kinderfreunde in Österreich der größte Anbieter für Kinder und Jugendferien. Hohe Qualitätsstan-dards und die sorgfältige Auswahl des Betreuungspersonals garantie-ren tolle und erlebnisreiche Ferien. Die Angebote reichen dabei vom klassischen Zeltlager über Freizeit-camps, Sportcamps mit Reiten, Tauchen, Surfen und Segeln, Fuß-ball oder Tennis, Erlebniscamps mit Outdoorspaß, Detektiv- oder Zaubercamps bis hin zu Musical-camp und Gesundheitsferien oder Lernferien. Sehr beliebt sind die Angebote im Ausland wie zum Beispiel Urlaub am Meer in Italien und Kroatien oder Sprachferien in England und Malta.

Ferien mit den KinderfreundenSie suchen einen Ferienplatz für Ihr Kind?Wir bieten Ferienaufenthalte für Kinder und Jugendliche von 4-16 Jahre: Camps, Auslands reisen, Ferien zu Hause, Lernferien, Kreativ ferien und vieles mehr!

Infos Wien01 / 408 38 38

Burgenland02682 / 775 262

Kärnten04254 / 500 34

Salzburg0662 / 45 54 88

Steiermark0316 / 82 55 12 22

Niederösterreich02742 / 2255 500

Oberösterreich0732 / 77 30 11

Tirol0512 / 58 03 20

Vorarlberg05574 / 58 159

www.kinderfreunde.at/ferien

Einige Feriencamp-Highlights der Kinder-freunde-Landesgeschäftsstellen …

Ferien mit den KinderfreundenFerienaktionen sind seit Beginn an untrennbar mit der Geschichte der Kinderfreunde verbunden.

Nachgelesen im Archiv1981...vor 30 Jahren

Foto: Kinderfreunde Wien

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Eines ist fi x: Unsere Kinder sind unsere Zukunft. Deshalb müssen wirihnen alle Möglichkeiten bieten, die beste Ausbildung von Anfang an zu bekommen. Ganz egal, woher ihre Eltern kommen und wie viel sie verdienen. Alle Infos zur Kindergartenanmeldung unter www.kindergaerten.wien.at und Telefon 01/277 55 55

Eine Stadt,in der Kinder Zukunft haben.Wien ist voll dabei.

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ie Österreichischen Kin-derfreunde veranstalten am letzten Augustwo-

chenende (26. bis 28. August) erstmals gemeinsam mit dem Österreichischen Arbeitersänger-bund ein Wochenende unter dem Titel „Einstimmen“ im Falken-camp Döbriach am Millstättersee. In Workshops werden sich dort SängerInnen und Interessierte aller Altersgruppen mit Arbeite-rInnenliedern auseinandersetzen. Mit dabei ist das bewährte Refe-rentInnenteam des ÖASB, rund um Jugendreferentin Gabi Roth-bacher. Geboten werden zudem eine Einführung in die Geschichte des politischen Lieds, ein Lieder-abend mit einem Querschnitt über Revolutions-, Frauen-, Wi-derstands- und ArbeiterInnen-

liedern aus vier Jahrhunderten und natürlich viel gemeinsames Singen und Diskutieren. Koope-rationspartner ist dabei auch Ar-beiterInnenlieder-Experte Klaus Bergmaier (www.arbeiterinnen-lieder.at.tc), der mit seiner musika-lischen Partnerin Angelika Sacher einen Abend gestalten wird. Das Gelände des Falkencamps Döbri-ach und die herrliche Umgebung laden zudem zu sportlicher Akti-vität, zum Baden, zum Genießen und zum gegenseitigen Austausch ein.

Info & Anmeldung

[email protected]

Tel. 01 / 512 12 98 – 20

Mob. 0699 / 170 192 64

www.oeasb.at, www.falkencamp.com

www.arbeiterinnenlieder.at.tc

„Einstimmen ’11“ im Falkencamp Döbriach

Foto: v.l.n.r ÖASB-Bundesvors. Ing. Ewald Rammel, Mag. Klaus Bergmaier, ÖASB-Bundesjugendreferentin Gabi Rothbacher, Döbriach-Geschäftsführer Mag. Martin Müller

Komm zum Ostereinsatz

nach Döbriach!

nser Camp ist auch heuer auf die Mitar-beit und Mithilfe vie-

ler ehrenamtlicher HelferInnen angewiesen. Ich möchte mich hier an all jene richten, die uns bereits in den letzen Jahren ge-holfen haben, aber auch an jene Menschen, die zum ersten Mal bei einem Arbeitseinsatz in Dö-briach mitmachen wollen: Bitte opfert uns heuer wieder etwas eurer wertvollen Zeit! Während des Ostereinsatzes wollen wir das Camp auswintern und die letzten Arbeiten abschließen, um die Be-triebsgenehmigung zu erhalten. Wir müssen auch die Anzahl der Nächtigungen in Döbriach er-höhen, um positiv über die Run-den zu kommen. Daher steht der Ausbau der festen Unterkünft e auf dem Plan. Der Ostereinsatz beginnt am 15. April und endet am 24. April. Es ist möglich, nur einige Tage zu helfen. Die Unterbringung erfolgt in unseren festen Un-terkünften. Selbstverständlich gehen die Verpflegung und die Getränke aufs Haus. Auch dei-ne Anreisekosten werden dir ersetzt. Anmeldung

Tel. 01 / 5121298 – 20

offi [email protected]

Für ein atomfreies Europa

www.spe.atDie SPÖ-Europaabgeordneten

döbriach, unser camp.

Kontakt: Tel: [email protected] / www.falkencamp.com

Döbriach als Familiencampab 9 Euro pro Person/Nacht!Kinder unter 6 Jahren frei.Was viele nicht wissen: Auch als einzelne Familie kannman jederzeit ins Camp kommen. Selbstverständlichstehen unseren Gästen alle Einrichtungen des Campszur Verfügung. Vom Strandbad bis zum Internetcafé –hier fehlt nichts, um gemütlich abschalten zu können.Unser Angebot für Kinderfreunde Mitglieder:-50% auf unseren Zeltverleih!

Saisonerweiterung:ganzjährige Buchung möglichAuch als Seminarzentrum bestens geeignet.Winterurlaub in Kärnten? Ein ruhiges Plätzchen fürein Seminar? Das Camp Döbriach bietet auch im Herbstund im Winter in netten Holzhäusern tolle Unter-kunftsmöglichkeiten auf Selbstversorgerbasis.

neu

Page 13: Die Kinder 1/2011

www.kinderfreunde.at 13

Unbegleitete minder-jährige Flüchtlingein ÖsterreichHeinz Fronek, 215 Seiten Format 12 x 19 cm, 17,80 Euro ISBN: 975385476-352-9Mandelbaum Verlag

www.mandelbaum.atahr für Jahr flüchten tausen-de Kinder und Jugendliche alleine, ohne ihre Eltern, aus

den Krisenregionen. Im Jahr 2009 erreichten 1.182 dieser „unbegleiteten minderjährigen Flücht-linge“ Österreich. Sie erhoffen sich hier eine Perspektive für ihre Zukunft, Frieden, Sicherheit und Schutz vor Verfolgung. Das Buch gibt Einblicke in das Leben unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge, greift aktuelle Probleme des Asylverfahrens und der Betreuung jugendlicher AsylwerberInnen auf und liefert Anstö-ße für eine Verbesserung der Situation. Und vor allem kommen die jungen Flüchtlinge selbst zu Wort …

Bestellung: im Buchhandel oder bei der asylkoordination österreich: [email protected]

Neue Herausforderungen für die Kinderrechte-Bewegung

Montag, 4. April 201117.00 – 20.00 UhrDachsaal der Wiener Urania Uraniastraße 1, 1010 Wien

Diese Tagung soll der Start-schuss in die „neue Ära“ der Kinderrechtsarbeit sein. Wir

wollen Perspektiven für den Umgang mit dem neuen Gesetz suchen, neue Ideen für unsere Arbeit in den Organisationen sammeln und austauschen und natürlich auch das Signal nach außen senden, dass unsere Ar-beit mit dem Beschluss des Gesetzes nicht zu Ende ist, son-dern gerade erst anfängt. Das Österreichische Institut für

Kinderrechte & Elternbildung gemeinsam mit den Österrei-chischen Kinderfreunden und in Kooperation mit dem Netz-werk Kinderrechte Österreich laden sehr herzlich ein!

Infos & Anmeldung

[email protected]

Tel. 01 / 512 12 98 - 60

LH-Stv. Josef Ackerl, Bundesvor-sitzender der Kinderfreunde

BabyschritteIm Film „Was ist los mit Bob?“ leidet der Protagonist an einer ausgeprägten Angst-neurose. Ein neuer Psychiater rät ihm, an seine damit ver-bundenen Probleme mit Babyschritten

heranzugehen, um zum Erfolg zu gelangen. Wenn er also Angst hat, auf die Straße zu gehen, sollte er nicht gleich an die Straße denken, sondern zu-erst überlegen, wie komme ich aus dem Zimmer, der Wohnung, dem Haus. Ähnlich verhält es sich in vielen Fragen der Politik, beispielsweise in der Frage der Kinderrechte.

Wir Kinderfreunde und Falken haben jahrzehnte-lang für das große Ziel gekämpft, die Kinderrechte in der Verfassung zu verankern. Leider sind es nicht wir Kinderfreunde und Falken, die alleine über die Gesetzgebung verfügen können. Zähneknirschend und in einzelnen Punkten besonders kritisch ha-ben wir daher zur Kenntnis nehmen müssen, dass nur eine Kompromissvariante der Kinderrechte den Weg in die Verfassung gefunden hat. Bin ich darüber glücklich? Nein. Bin ich trotzdem dafür, dass es zu dieser Vorgehensweise gekom-men ist? Ja. Denn wo wären wir denn jetzt, wenn es diesen Kompromiss nicht gegeben hätte? Bei Null. Jetzt sind wir einen Babyschritt weiter, also zwar nur einen wirklich kleinen Schritt, aber doch vorwärts gekommen. Der Kompromiss sieht posi-tive einklagbare Rechte für Kinder und Jugendli-che vor, wenn auch bei weitem nicht in allen Be-reichen.

Der Kompromiss schließt in einzelnen Bereichen zwar Kinder und Jugendliche von diesen Rechten aus – doch stehen jetzt wenigstens mehr Kindern und Jugendlichen verfassungsgesetzlich abgesi-cherte Rechte zu als vorher. Und es sind ja noch die konkreten Ausführungsgesetze auf Bundes- und Landesebene offen, bei denen wir uns für eine bestmögliche Umsetzung der Intentionen der Kinderrechtskonvention stark machen können, ja müssen. Ich sehe also kleine Teilziele erreicht und das große Ziel immer noch vor Augen – und bei Weitem näher als je zuvor. Es liegt an uns, die wei-teren (Baby-)Schritte einzufordern.

Michael Schinninger, Bundesfalke

Alibigesetz Im Jänner beschloss das Parlament ein Gesetz, das die Kinderrechtskon-vention in der Ver-fassung verankern soll. Die SPÖ hat das Gesetz mit der ÖVP ausgehandelt,

und den Kompromiss bis zuletzt verteidigt. Auch unsere Mutterorganisation, die Kinderfreunde, konnten sich nicht zu einer ablehnenden und kri-tischen Haltung durchringen. Nein zu diesem Gesetz zu sagen (wie es alle nam-haften ExpertInnen, Organisationen und auch wir Falken getan haben), wäre aber das einzig richtige gewesen. Warum, das möchten wir hier kurz dar-legen: Das Gesetz ist absolut unzureichend und mangelhaft. Es umfasst nur sechs Paragraphen, die relativ willkürlich Kinderrechte fest schreiben, an-dere ganz zentrale Kinderrechte wie z.B. das Recht auf Bildung und Gesundheit wurden weggelassen. Bewusst weggelassen, denken wir, weil man sich keine Verfassungsklagen von Kindern einhandeln wollte, denen diese Rechte in Österreich nach wie vor verwehrt bleiben. Wirklich skandalös ist ne-ben der erwähnten Lückenhaftigkeit der berüch-tigte Artikel 7 (Gesetzesvorbehalt). Mit diesem Artikel werden die Kinderrechte nämlich auch gleich wieder ausgehebelt: Während die Kinder-rechtskonvention Schutz vor Diskriminierung ga-rantiert, werden mit Artikel 7 einzelnen Gruppen von Kindern ihre Rechte abgesprochen. Und zwar genau jenen Kinder, die ohnehin schon in einer ganz schwierigen und oft schwachen Position sind: Flüchtlingskinder und Kinder aus Drittstaaten.

Es wurde das Fremdenrecht über das Kinderrecht gestellt und das heißt in der Praxis, dass weiterhin Kinder in Schubhaft genommen, von Elternteilen getrennt, von Polizisten abgeholt und in ein ihnen unbekanntes „Heimatland“ abgeschoben werden können. Flüchtlingskindern und Kindern aus Drittstaaten die Kinderrechte abzusprechen, heißt auch, dass derart kinder- und ausländerfeindliche Gesetze wie jüngst die Fremdenrechtsnovelle vor-gelegt werden können. Dafür haben wir nicht jahr-zehntelang gekämpft. Und daher dürfen wir nicht aufhören, Kinderrechte einzufordern und zwar für ALLE Kinder!

iel war los in den letz-ten Monaten rund um die Kinderrechte. End-

lich! Könnte man sagen. Über 20 Jahre haben wir ja dafür ge-kämpft. Das Ergebnis ist aber nicht das, das wir uns gewünscht haben …Fact ist: die Kinderrechte ste-hen nun erstmals in Österreich in der Bundesverfassung. Das ist gut. Nicht gut ist, dass nur 6 Ar-tikel der Kinderrechtskonventi-on, die ja insgesamt 45 Artikel umfasst, aufgenommen wurden.

Welche konkreten Auswir-kungen dieses Bundesverfas-sungsgesetz nun für Kinder und Jugendliche haben wird, ist noch nicht ganz absehbar. Es wird abzuwarten sein, wie die VerfassungsrichterInnen nun in den einzelnen Fällen entschei-den werden, wie sie beispiels-weise das Kindeswohl konkret interpretieren werden.Was wir jedenfalls wissen ist, dass ein Gesetz alleine noch nicht alles verändert. Obwohl es ein Gewaltverbot in der Erzie-hung per Gesetz seit 20 Jahren gibt, erleiden trotzdem tagtäg-lich hunderte Kinder Gewalt.Ein Gesetz muss also bekannt werden und dann im Bewusst-sein der Zuständigen und Be-troffenen ankommen. Und da-für sind Aktivitäten notwendig, die wiederum öffentlich zu för-dern sind.

Kinderrechte für Flüchtlingskinder?!Die wahren Verlierer des Kraft -aktes „Kinderrechte in die Ver-

fassung“ sind ausgerechnet die, die den Schutz und die Fürsorge so besonders dringend benötigen würden: asylsuchende Kinder und Jugendliche. Ihnen wurden nicht nur keine eigenen Schutz-rechte in das Verfassungsgesetz geschrieben, sondern Artikel 7 des BVG besagt, dass ihre Rechte jederzeit beschränkt werden kön-nen, wenn der Staat die Notwen-digkeit dafür sieht.Und keinen Monat später legt Ministerin Fekter eine Novelle des Fremdenrechts vor, das den Verdacht mehr als bestätigt, dass Flüchtlingskinder in Österreich doch Kinder zweiter Klasse sind.

Kinderrechte in der Verfassung?Das Kire-Verfassungsgesetz in Diskussion: Kinderfreunde-Vorsitzen-der Joschi Ackerl und Bundesfalke Michael Schinninger beleuchten das Gesetz aus unterschiedlichen Perspektiven.

Jetzt erst recht für‘s Kinderrecht! Die Kinderrechte sind in der Österreichischen Bundesverfassung. Lange haben wir es gefor-dert, aber das Ergebnis ist zwiespältig. Was das neue Verfassungsgesetz kann und was nicht.

Das steht drin: • vorrangige Berücksichtigung

des Kindeswohls• Recht auf beide Elternteile• Verbot von Kinderarbeit• Recht auf Mitbestimmung• Recht auf gewaltfreie

Erziehung• gleiche Rechte für Kinder

mit Behinderungen• wenn es die nationale

Sicherheit verlangt, können Art. 1,2,4, und 6 beschränkt werden

Das und vieles andere fehlt:• Recht auf Gesundheits-

versorgung• Recht auf Bildung• Recht auf angemessenen

Lebensstandard• Recht auf Freizeit• Recht auf Medienangebot• Schutz von Flüchtlings-

kindern

Einladung zur VeranstaltungJetzt erst recht für’s Kinderrecht!

Page 14: Die Kinder 1/2011

www.kinderfreunde.at14

llerdings hat der Aufbau und die Betreuung von Kinder- und Jugend-

gruppen aller Couleur, von Mi-nis, über Freundschaft skinder bis hin zu Roten Falken, auch seine Tücken und Probleme. Nicht nur die pädagogischen Herausforde-rungen, die diese Zeit an unsere GruppenhelferInnen stellt, neue Medien, Ganztagsschule, „neue Familienformen“, etc., sondern auch strukturelle, wie der unter-schiedliche Organisationsgrad der Kinder- und Jugendgruppenar-beit in verschiedenen Bundeslän-dern. Um auf all diese Fragen und Probleme Lösungsansätze und Antworten zu fi nden, werden wir die Gruppenarbeit in einer neuen Kampagne in den Fokus rücken: „Die Gruppe macht’s“ wird der

Titel dieser Kampagne sein und der erste größere Schritt in eine breitere Öff entlichkeit ist für die Bundeskonferenz im November geplant.Inspiriert ist „Die Gruppe macht’s“ von einer Kampagne gleichen Namens, die unsere deut-schen Nachbarn, die SJD – Die Falken“, über die letzten zwei Jahre durchgeführt haben. In der Kampagne wurde das Problem vor allen Dingen über Material-produktion und Austausch ange-gangen. Aber wir sind nicht dabei, diese Kampagne – frei nach von und zu Guttenberg – unkritisch zu kopie-ren, sondern nutzen den Namen und die Idee, Gruppenarbeit in den Fokus zu rücken und so wich-tig zu nehmen, wie es ihr zusteht.

Darüber hinaus sieht unsere „Die Gruppe macht’s“-Kampagne dann doch etwas anders aus. Die ganze Kampagne hat zwei Phasen: Die erste, die schon am Anlaufen ist, ist die Vorbereitungsphase. Von jetzt an bis zur Bundeskonferenz werden grundlegende Materialien und das „Gesicht“ der Kampagne erstellt. Ab der Bundeskonferenzwird es dann eine breiter angelegte Gruppenarbeitsoff ensive geben.

Infos

Pädagogischen Büro

Tel. 01 / 512 12 98 – 50,

www.kinderfreunde.at/Gruppenar-

beit/Gruppe-machts

on 11. bis 13. Juni 2011 fi ndet das bundesweite Jubiläumspfingsttreffen

anlässlich „100 Jahre Kinder-freunde in Niederösterreich“ in Ybbs/D. statt. Österreichweiter Teilnahmepreis: € 19,- (inkl. An-reise). Delegationen aus den an-deren Bundesländern folgen der österreichweiten Einladung, wo-mit das Jubiläumspfi ngsttreff en sicher ein tolles Erlebnis, auch für deine Gruppe und dich, wird! Das pädagogische Programm steht im Zeichen der „Magie des Wassers“ und gibt spielerisch Einblick in die faszinierenden Welten dieses vielseitigen und lebenswichtigen Elements. Trotzdem ist gewähr-leistet, dass deine Gruppe ein eige-nes Programm gestalten kann. Die Kinderfreunde-Zeltdorf-Struktur

stellt einen Mix aus erfahrenen Camp-Gruppen sicher, womit das Jubiläumspfi ngsttreff en auch ideal zum Neueinstieg in die Zeltcamp-Tradition ist.Programmhöhepunkte: Große Beginn- und Abschlusskundge-bung, Fackelzug, Besuch des Do-naukraft werks Ybbs/D., Work-shops rund ums Th ema „Wasser“ mit Einblicken in die Arbeit von Wasserrettung und Feuerwehr, Fun-Park, Hüpfburgen, Spiel-busse, Spiele für Viele, animierter Lagerfeuer-Abend, Kasperltheater für die kleinen Camp-Gäste und vieles mehr. Infos zur Anreise, zu Leih-Zelten und Anmeldungen nimmt dein Landessekretariat entgegen.Wir sehen uns zu Pfi ngsten in Ybbs an der Donau!

Kinderfreunde Falkencamp DöbriachWir laden alle Familien und Gruppen mit kleinen Kindern ein, auf dem wunderschönen Campgelände Zeltlager-Atmo-sphäre zu schnuppern. Wir wer-den ein familien- und kleinkind-gerechtes Programm anbieten, das auch genug Platz für eigene Unternehmungen und Ausfl üge lässt. Gruppen und Familien aus ganz Österreich haben drei Tage Gelegenheit, Kontakte zu knüp-fen und gemeinsame Aktivitäten

zu planen. Es gibt – in beschränk-tem Umfang – auch feste Unter-künft e.

Zielgruppe:Minis-Gruppen, Familien mit kleinen Kindern, Ortsgruppen mit Kleinkinder-Familien, Eltern-Kind-Zentren, Babyclubs etc.

Infos & Anmeldung

Kinderfreunde Falkencamp Döbriach

Martin Müller & Daniela Gruber-Pruner

offi [email protected]

Tel. 01 / 512 12 98-20

„Alle zusammen gegen Klimawan-del“ ist das neue spannende Pro-jekt der internationalen Falken-bewegung, IFM-SEI. Es wird 30 junge Menschen aus neun Organi-sationen zusammenbringen. Das Projekt ist – wie der Name verrät – zum Th ema Klimawandel, aber auch über die Macht der Medien, wie mensch Leute informiert und überzeugt und auch über das Ar-beiten in Gruppen und Bildungs-prozesse. Die TeilnehmerInnen – drei aus jeder Organisation – werden eine Ausbildung zu diesen Th emen erhalten und dann eine kreative Medienkampagne gegen Klimawandel entwickeln und durchführen.

m Institut für Freizeitpä-dagogik wird in Wien am 23. und 24. Mai ein Se-

minar zum Thema „Menschen-rechtsbildung mit Kindern“ angeboten. Diese zweitägige Ver-anstaltung gibt eine Einführung in Theorie und Praxis von Men-schenrechtsbildung mit einem bestimmten Augenmerk auf die Besonderheiten von Kindern in Lernprozessen. Für ehrenamtlich Engagierte kann der Teilneh-merInnenbeitrag zurückerstattet werden.

Infos und Anmeldung

bis zum 9. Mai

www.ifp.at

o wie jedes Jahr wurde auch 2010 der Tesarek-Preis an besonders ge-

lungene Projekte innerhalb der Kinderfreunde vergeben. An dieser Stelle zuerst noch mal ein herzliches „Dankeschön“ an alle Gruppen, die ihre Projekte eingesandt haben. Leider ist es uns nicht möglich, wirklich alle großartigen Ideen zu prämieren, aber immerhin drei. Nicht trau-rig sein, ihr, die ihr da heuer nicht dazu gehört. Aber lasst uns zu den PreisträgerInnen kommen:

Kinder helfen Kindern in HaitiDie Freundschaftskinder aus Pradl-Amras entwickelten ge-meinsam ein Solidaritätsprojekt für Haiti. Es ging darum, ge-meinsam Schmuck zu basteln, am Flohmarkt zu verkaufen und dann einer gemeinnützigen

Organisation, die den Kindern in Haiti hilft, zu spenden. Das eingenommene Geld wurde ge-meinsam mit den Kindern an eine Vertreterin der SOS-Kin-derdörfer übergeben.

Mehr Freiräume für das Franckviertel – ein politisches Partizipationsprojekt von Ju-gendlichen und FamilienDie Ortsgruppe Linz-Franck-viertel führte eine Reihe von Interviews mit Kindern und Ju-gendlichen durch, um deren In-teressen, Wünsche und Bedürf-nisse herauszufinden. Darüber hinaus recherchierten sie die statistischen Fakten zu Freizeitmöglichkeiten junger Menschen im Franckviertel und starteten damit eine Unterschrif-tenaktion für eine Skaterbahn. Aus all dem erstellten sie einen

Film, der dann u.a. dem Vize-Bürgermeister von Linz gezeigt wurde. Damit wurde ein Prozess angestoßen, dass einige der vor-kommenden Wünsche tatsäch-lich umgesetzt werden könnten.

Platz da! Sportplatz BohmannhofDie Parkbetreuung vom Boh-mannhof in Wien erobert den öffentlichen Raum mit Jugend-lichen zurück. Unter Einbezie-hung der betroffenen Jugend-lichen und in Kooperation mit anderen Initiativen und Verei-nen wurde ein Sportplatz saniert und öffentlich zugänglich und nutzbar gemacht.

Wir gratulieren allen Preisträge-rInnen und freuen uns auch heu-er auf viele Einsendungen zum Tesarek-Preis!

„Die Gruppe macht’s“ Gruppenarbeit ist das traditionelle Herzstück der Kinderfreunde-Arbeit.

Jährlich grüßt der Tesarek-PreisTesarek-PreisträgerInnen 2010

Jubiläumspfingsttreffen Anlässlich 100 Jahre Kinderfreunde NÖ

Minis - Familien - TreffenPfingsten 2011, 10. bis 13. Juni

„Menschenrechte sind abstrakt und für Gutmenschen“

Seminar zu Menschen-rechtsbildung mit Kindern am 23. und 24. Mai

All together against climate change Kinder helfen Kindern in Haiti Sportplatz BohmannhofFreiräume für das Franckviertel

Landespfingst-lager der Roten Falken OÖ

In Oberösterreich veranstalten die Roten Falken von 11. – 13. Juni in Micheldorf ihr Landes-pfingstlager. Es sind alle Fal-ken-, Freundschaftskinder- und Minis-Gruppen herzlich einge-laden, gemeinsam ein tolles Wo-chenende zu verbringen und sich mit dem Thema Solidarität zu beschäftigen.

Infos und Anmeldungen

Rote Falken Oberösterreich

Tel. 0732 / 77 30 11-21

[email protected]

www.kinderfreunde.cc/rotefalken

Page 15: Die Kinder 1/2011

www.kinderfreunde.at 15

as klingt auf den ersten Blick doch gut: Junge Männer werden nicht

mehr gezwungen, 6 Monate ihres Lebens mit „Im-Schlamm-Kriechen“, „Offiziere-Bedienen“ oder „Gelangweilt-Herumsit-zen“ zu vergeuden. Ja, das klingt nicht schlecht.

Wenn wir aber etwas genauer hinschauen, stellen wir fest, dass mit der Einführung eines Be-rufsheers weiterhin Österreiche-rInnen im Schlamm kriechen, Befehle empfangen und mit Waffen töten üben werden. Mit dem großen Unterschied, dass diejenigen das als „Job“ tun wer-den, lohnabhängige Befehlsem-pfängerInnen sind. Wenn es jetzt noch so etwas wie demokra-tische Kontrolle im Heer gibt, da Milizsoldaten einen zivilen Beruf haben und aus allen ge-sellschaftlichen Schichten kom-men, wird das im Berufsheer nicht mehr der Fall sein. Erich Reiter, ehemaliger Sektionschef im Verteidigungsministerium und Testimonial für die Berufs-heer-Kampagne der SPÖ führt

dazu aus: „Was ein modernes Berufsheer braucht sind letzten Endes auch ganz normale MG-Schützen, die im Ernstfalle schie-ßen und nicht mit dem Komman-danten über die Sinnhaftigkeit der Befehle diskutieren.“ (Bye the way: Dass die SPÖ mit dem Mi-litarist Reiter wirbt, der im Üb-rigen auch der Meinung ist, Eu-ropa bräuchte Atomwaffen und die Neutralität könne man „sich an den Hut stecken“, spricht wie vieles andere in dieser Debatte nicht für die Parteiführung.)

In einem Berufsheer wird also nicht diskutiert und die Sol-datInnen werden auch nicht gefragt, ob sie an einem Aus-landseinsatz teilnehmen wollen. Die Teilnahme an Auslandsein-sätzen ist aber genau der Knack-punkt – der Hintergrund zu Da-raboschs Berufsheer-Phantasien. Die österreichische Debatte reiht sich nahtlos in den europäischen Trend zum Berufsheer ein und dient der Vorbereitung einer EU-Armee. Seit 1. Jänner 2011 stellt Österreich bereits ein Kon-tingent für die sogenannten EU-

Battlegroups. Die Battlegroups oder Kampft ruppen der EU sind eine schnelle Eingreift rup-pe, die die politischen und vor allem wirtschaft lichen Interessen der EU in der Welt kriegerisch durchzusetzen sollen. Ein Berufs-heer bedeutet in diesem Sinne einen großen Schritt in Richtung EU-Militarisierung und macht unser Land nicht sicherer, son-dern das Gegenteil ist der Fall. Beteiligt sich Österreich an Krie-gen im Ausland, schicken wir ÖsterreicherInnen zum Kämpfen und Sterben in die Welt, machen wir uns auch selbst zum Angriff s-ziel. (Dieses Argument für alle, die für grundsätzliche friedens-politische Überlegungen nicht zugänglich sind.) Und schließ-lich steht die Teilnahme an den EU-Kampft ruppen natürlich im off enen Widerspruch zur öster-reichischen Neutralität.

Ein Berufsheer ist also demokra-tiepolitisch bedenklich, führt zu Aufrüstung und Militarisierung und gefährdet unsere Neutralität. Daraus ergibt sich für uns, dass wir derzeit mit aller Kraft die

Einführung eines Berufsheers be-kämpfen müssen. Wir werden den plötzlichen Gesinnungswandel der SPÖ-Führung nicht mitvoll-ziehen, weil wir ihn nicht nach-vollziehen können. Im zweiten Schritt ist die Frage zu stellen, wel-che Bedrohungsszenarien über-haupt noch die Existenz einer be-waff neten Truppe rechtfertigen. Keine, wie wir meinen. Daher ist unsere Forderung auf Perspekti-ve, dass Bundesheer abzuschaff en und einen professionellen Kata-strophenschutz einzurichten. Wir brauchen keine Panzer, kei-ne Maschinengewehre und keine Kampfflugzeuge. Was wir wol-len ist Frieden und Gerechtig-keit und dafür müssen politische und nicht militärische Antwor-ten gefunden werden.

Denn:Nie, nie wollen wir Waff en tragen,nie, nie wollen wir wieder Krieg,Lasst die hohen Herren sich selber schlagen, wir machen einfach nicht mehr mit!

Karin Blum

alvator Allende wur-de 1908 in Valparaiso in Chile geboren. Als

Sohn bürgerlicher Eltern be-suchte er das Gymnasium und konnte Medizin studieren. Bereits auf der Uni wurde er politisch aktiv und kämpfte gegen den Chilenischen Dik-tator Carlos Ibáñez del Cam-po. 1933 wurde die Sozialis-tische Partei Chiles gegründet und Salvador Allende wurde Parteisekretär für die Region Valparaiso. Später wurde er Parlamentsabgeordneter und nach dem Sieg der „Frente Po-pular“ Gesundheitsminister. Im Jahr 1969 gründete sich die „Unidad Popular“, ein Zusam-menschluss von SozialistInnen, KommunistInnen und einiger kleinerer Linksparteien. Al-lende kandidierte bei den Präsi-

dentschaftswahlen für die „Unidad Popular“ und gewann die Wahl mit knapper Stimmen-mehrheit. Er war somit weltweit der erste de-mokratisch gewählte Präsident, der Sozia-list und Marxist war. In seiner Antrittsrede (November 1970) widmet er seinen Sieg den Werktätigen und stellt fest „Aber jetzt endlich ist der Tag ge-kommen, um Schluss zu sagen, Schluss mit der wirtschaftlichen

Ausbeutung! Schluss mit der sozialen Ungleichheit! Schluss mit der politischen Unterdrü-ckung!“Während seiner Amtszeit wur-den wichtige Schlüsselindu-strien verstaatlicht und (aus-ländische) Großkonzerne und Banken enteignet. Er setzte eine Agrarreform um, die den Großgrundbesitzer Grund und Boden entzog und den kleinen Bauern gab. Diese Reformpo-litik brachte starke Verbesse-rungen für die ArbeiterInnen: Einerseits wurden die Löhne um bis zu 65 % erhöht, ande-rerseits wurden die Preise der Grundnahrungsmittel und Mieten eingefroren. Auch im Bereich der Bildungs- und Gesundheitspolitik gab es große Fortschritte. Die USA

verhängten als Antwort auf den Weg des demokratischen Sozialismus Allendes ein Em-bargo gegen Chile, was dem Land wirtschaftliche Schwie-rigkeiten brachte. Es kam in der Folge zu sozialen Kon-flikten, die von den USA mas-siv geschürt und unterstützt wurden. Bereits 1970 erklärt Henry Kissinger als Nixons Sicherheitsberater „Ich sehe nicht ein, weshalb es nötig sein sollte, stillzuhalten und zuzu-sehen, wie ein Land durch die Verantwortungslosigkeit seines Volkes kommunistisch wird.“Am 11. September 1973 kommt es zum gewaltsamen Umsturz: General Augusto Pinochet führt im Verbund mit den USA einen blutigen Militärputsch an, der die De-mokratie in Chile ausschaltet, tausende Menschen einsperrt und „verschwinden lässt“. Prä-sident Allende kommt (durch Selbstmord oder eine Kugel von Soldaten ist ungeklärt) ge-waltsam ums Leben. Mit ihm stirbt die Idee eines demokra-tischen, gerechten und sozi-alistischen Chiles. Es kommt auf der ganzen Welt zu Solida-ritätsaktionen mit dem chile-nischen Volk. Auch die Falken rufen zum Widerstand gegen die Pinochet-Diktatur auf, die Erinnerung daran halten wir in unserem Lied „El pueblo uni-do“ aufrecht.

as diesjährige Sommer-lager der Roten Falken widmet sich dem Th ema

Abenteuer. Es wird ein tolles zen-trales Programm geben, aber auch genügend Zeit für euch und eure Gruppe. Und natürlich errichten wir wieder unsere Kinderrepublik.Wir freuen uns auf zwei span-nende und lustige Wochen mit dir und deiner Gruppe!

Falkenrepublik 201116. - 30. Juli 2011Falkencamp Döbriach

Teilnehmerbeitrag: € 250,- inkl. Vollpension, Übernach-tung im Zelt, ProgrammFür wen? Für alle Falken-Grup-pen, sowie für Freundschafts-kinder, Minis und gemischte Kinderfreunde-Gruppen.

In vielen Landesorganisationen können einzelne Kinder und Jugendliche im Rahmen der Ferienaktion am Sommerlager teilnehmen. Infos dazu gibt’s in deiner Landesorganisation.

Anmeldung & Infos:

Im Bundessekretariat bei Karin Blum

[email protected]

Tel. 01/5121298 - 56

Karl Marx und seine KinderAn dieser Stelle wollen wir jeweils eine Persönlichkeit vorstellen, die für unsere Geschichte und für unsere Bewegung von beson-derer Bedeutung ist. Diesmal: Salvador Allende

Frieden schaffen ohne Waffen!Österreich diskutiert darüber, ob die Wehr-pflicht abgeschafft und ein „Freiwilligenheer“ eingeführt werden soll.

Die Roten Falken sagen:• JA zur Neutralität• NEIN zum Berufsheer• NEIN zur EU-Militarisierung• Perspektivisch: Bundesheer abschaffen• Geld für Soziales und Bildung

statt für Rüstung und Krieg• Frieden schaffen ohne Waffen!

Falkenrepublik 2011: Freundschaft, Freiheit, Abenteuer

Page 16: Die Kinder 1/2011

www.kinderfreunde.at16

ie Kinderfreunde Stei-ermark betreuen seit kurzem den Jugend-

und Kindertreff „Chill(y) in At-tendorf. Betreuerin Mag.a Nico-le Donau managt jeden Freitag im Auftrag der Gemeinde in der Zeit von 16:00 bis 20:00 Uhr bis zu 30 hoffnungsfrohe Jungsteie-rerInnen. Eine neue Trägerorganisati-on, eine neue Betreuerin und ein zusätzlicher neuer Raum. Das waren die Veränderungen, denen sich die Attendorfer Ju-gendlichen vergangenen Herbst zu stellen hatten. Und wie ginge das wohl besser als gleich einmal kräftig die Ärmel aufzukrem-

peln. „Mit Unterstützung durch die Gemeinde haben sich die Kids an die Renovierung und Adaptierung der Räume gemacht und viele ihrer Ideen umsetzen können. Es ist echt cool gewor-den“, freut sich JuKi-Betreuerin Nicole Donau, die nun langsam in den „Normalbetrieb“ lenkt. Und auch der kann sich sehen lassen. Herzstück ist der Barbe-trieb, wo in Eigenregie und zum Einkaufspreis Süßigkeiten, Ge-tränke und kleine Speisen ver-kauft werden. Ansonsten steht im Chill(y), nomen est omen, chillen, Filme schauen und ein-fach mal „nix tuan“, ganz oben auf der Prioritäten-Liste, wie die

beiden neuen Chill(y)sprecher Thomas Pischler und Lisa Leit-ner zu berichten wissen. „Man kann aber auch Musik hören oder Singstar, Wii, Drehfußball und noch vieles mehr spielen!“ Auch Aktionen wie Klettern, Kino oder Kat fahren sind be-reits fix im Jahresplan verankert. Was nach purem Freizeitspaß aussieht, stellt natürlich hohe Anforderungen an Betreuerin Nicki Donau, denn sie muss gleichzeitig Bezugs- und Ver-trauensperson sein, aber auch animieren und begeistern kön-nen, ebenso wie streng sein, Regeln aufzeigen und Konse-quenzen umsetzen.

niederösterreich

Die Landesorganisationen der Kinderfreunde bilden ein dichtes Netzwerk an sozialen Kontakten und sind Informationsdrehscheiben und Motoren für Innovationen im Kinder- und Familienbereich.

kärnten

steiermark

salzburg

ie Kinderfreunde Kärnten werden in diesem Som-mer in einigen Gemein-

den Kärntens Ferienbetreung für Kinder anbieten. In diesem Zu-sammenhang haben sich in zwei Gemeinden spontan zwei Kin-derfreunde Ortsgruppen gegrün-det, die jetzt gemeinsam mit der Landesorganisation Kärnten die

Sommeraktivitäten durchführen werden. Die Landesvorsitzende STR a. D. Sieglinde Lesjak meinte dazu: „Das wird eine beispielhafte Projektabwicklung bei der Mitar-beiterInnen aus den Gemeinden mit den FunktionärInnen der Lan-desorganisation für die jeweilige Gemeinde maßgeschneiderte Kin-derangebote entwickeln.“

ie Kinderfreunde Salz-burg feiern fleißig mit, sind doch zwei der

sieben MitarbeiterInnen maß-geblicher Bestandteil dieses spannenden, neuen Projekts im Bereich der Jugendarbeit in der Stadt Salzburg. Das „Streusalz“ Team ist nun bereits seit zwei Jahren in den nördlichen Stadt-teilen unterwegs. 2010 wurde das Team von der FH Salzburg wissenschaftlich begleitet. Die Auswertung bescheinigt dem

Projekt eine hohe Wirksamkeit und treffsicheres Angebot. Die Ergebnisse wurden nun im Zuge einer Fachtagung gemeinsam mit dem Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden präsentiert. „Streusalz“ versteht sich als wichtiger mobiler und flexibler Bestandteil sozialräumlicher Ju-gendarbeit. Ziel ist es, die Lücke in den Angeboten von stationären und freizeitkulturellen Einrich-tungen für 13 bis 18-jährige Mäd-chen und Jungen in ihrem sozial-

räumlichen Umfeld zu schließen. Regelmäßig aber zeitlich flexibel sind die Teams dort unterwegs, wo sich die Jugendlichen in ihrem Viertel treffen. Das Angebot wur-de nun nach Analyse der Ergeb-nisse der erstellten FH Studie auf bis zu 21-Jährige erweitert. Hier möchte man annähernd 5000 zu-sätzliche Personen erreichen. Ein weiterer Schwerpunkt für 2011 sind u. a. Angebote, mit denen speziell Mädchen erreicht werden können.

nter dem Motto „Wir düsen mit 100 Herz“ thematisierte das dies-

jährige Kindermaskenball-Pro-gramm der Kinderfreunde NÖ das eigene einhundertjährige Ju-biläum. Teams der Landesorga-nisation sorgten in mehr als 50

Orten und Städten Niederöster-reichs für tolle Kinderball-Atmo-sphäre. Hinzu kamen dutzende Kindermaskenbälle, welche von Stadt- und Ortsgruppen selbst animiert wurden. Landesvorsit-zender Andreas Kollross dankt besonders allen veranstaltenden Stadt- und Ortsgruppen für eine weitere erfolgreiche Kindermas-kenballsaison. Zusätzlich ist jenem Kreis von ehrenamtlich Engagierten aus dem Kreis der Ferien- und mo-bilen Animation zu danken, die in liebevoller Kleinarbeit das Programm „Wir düsen mit 100 Herz“ konzipierten und dieses im Rahmen eines landesweiten Seminars, welches wieder allen Stadt- und Ortsgruppen offen stand, weitergaben. Faschingszeit wird damit auch in Niederöster-reich zur Kinderfreunde-Zeit!

Erster Kinderfreunde-Jugendtreff in der Steiermark

Der Vorstander Ortsgruppe Bleiburg und Feistritz ob Bleiburg vorne v.l.n.r: Mag. Johannes Lutnik (Kassier Bleiburg), Jutta Riedl (Kassier Stv. Feistritz ob Bleiburg), Silke Tschuschnig (Vorsitzende Stv. Feistritz ob Bleiburg), Manuela Krausler (Vorsitzende Stv. Bleiburg), Helga Kristan (Vorsitzende Bleiburg)

Hinten v.l.n.r.: Mag. Margaretha Schliesser-Slanic (Mitglied), Tanja Piuk (Schriftführerin Stv. Bleiburg), Hermann Srienz (Rechnungsprüfer Feistritz ob Bleiburg), Silke Britzmann (Vor-sitzende Feistritz ob Bleiburg), Edith Jörg (Schriftführerin Feistritz ob Bleiburg), Petra Sadjak (Kassiererin Feistritz ob Bleiburg), Skudnik Aleks (Schriftführer Bleiburg), Hanne Obertautsch (Kassier Stv. Bleiburg)

Das sozialräumliche Jugendarbeitsprojekt „Streusalz“ feiert Geburtstag!

Bgm. Heinz Schaden bei der Pressekonferenz mit zwei Mitarbeiterinnen und dem Projektleiter der FH Salzburg Marcus Gillhofer

Faschingszeit ist auch in Niederösterreich Kinder-

freunde-Zeit

Zwei neue Ortsgruppen gegründet!

Zweite von rechts Betreuerin Andrea „Asche“ Aschauer beim Krav Maga.

Foto: Kinderfreunde NÖ

Foto: Kinderfreunde Stmk

Foto: Stadt Salzbug Foto: Streusalz

Page 17: Die Kinder 1/2011

www.kinderfreunde.at 17

oberösterreich

wien

Die Landesorganisationen der Kinderfreunde bilden ein dichtes Netzwerk an sozialen Kontakten und sind Informationsdrehscheiben und Motoren für Innovationen im Kinder- und Familienbereich.

burgenland

vorarlberg

ie gewählten Vor-standsmitglieder mit ihrem Vorsitzenden

Christof Naier haben sich im ehrenamtlichen Bereich sehr viel vorgenommen.

Unter anderem wollen sie Kin-der zum Lesen animieren. Ange-boten werden Lesenachmittage für Kinder im Volksschulalter. Einmal pro Woche findet diese Leseförderung in Lustenau statt.

Gewinnen konnte der neue Vor-sitzende für diese ehrenamtliche Aufgabe Richter i. R., Dr. Walter Bösch und seine Frau Mag.a Ros-with Bösch. Wir wünschen der neuen Vorarl-berger Ortsgruppe viel Erfolg.

Infos:

Kinderfreunde Lustenau

Christof Naier

[email protected]

Tel. 0664 / 874 4013

er Spielbus fährt mit „Baustelle unterwegs“ mit 8000 Bausteinen in

Kindergärten, Schulen, Alten-pflegeheime, aber auch in Fir-men, welche auf Teambildung großen Wert legen. Eine spaßige Herausforderung für Groß und Klein. Schnell wer-den alle Beteiligten ihr eigener Bauherr. Tausende kleine Holz-plättchen werden mit ruhiger, geschickter Hand und kreativen Ideen zu persönlichen Kunstwer-ken - bauen ohne Grenzen. Das Spiel führt in die Bereiche der Geometrie, Physik, Technik und der Mathematik ein und gleich-

zeitig sensibilisiert KAPLA den Weitblick für Formen und Vo-lumen, sowie der Kunst und der plastischen Performance. KAP-LA ist ein mathematisches Spiel, ein Spiel zum Nachdenken. Es beansprucht Logik genauso wie Phantasie und fördert kreatives Denken, unterstützt die Ent-wicklung der Feinmotorik, der Geschicklichkeit und das Gefühl für Koordination. Die einzelnen Plättchen bestehen aus natur-belassenem Holz. Die perfekte Bearbeitung des hochwertigen Rohmaterials sichert den hohen Qualitätsstandard und garantiert ungefährliches und verletzungs-

freies Spielen für Kinder und Er-wachsene von 1 – 99 Jahren.Die „Wasserbaustelle“ bringt mit hundert Metern Rohren, Bögen und Abzweigern eine Menge Spielspaß. Die Kinder bauen nach eigenen Ideen eine Riesenkugelbahn und beobach-ten wie das Wasser sich bewegt und verhält. Bei kühlem Wetter kann mit Bällen gespielt werden. Lehrreich und mit viel Spaß am Spiel.

Info

Kinderfreunde Burgenland

Tel. 02682 / 775 – 262

[email protected]

nfang Februar trafen einander ehren- und hauptamtliche Mitar-

beiterInnen in Spital/Phyrn, um gemeinsam die „Kinderfreunde-Akademie“ zu absolvieren und aus den Vorträgen von ExpertInnen zu lernen. Alles drehte sich um die „Solidarische Gesellschaft“.

Demokratie gefährdetSo gab Dr. Michael Rosecker als Historiker und Philosoph einen Überblick zu erfolgten gesell-schaftlichen Umbrüchen und de-ren Auswirkungen auf die Demo-kratie. Die Kluft zwischen „denen

da oben“ und dem „Mensch als real existierende Person“ werde immer größer. Ziel müsste es sein, die Menschen verstärkt in Ent-scheidungsprozesse einzubinden.

Mitsprache als GrundpfeilerÜber die Entwicklung der Er-ziehungsstile und den „langen Weg zur Demokratie und Ge-rechtigkeit“ sprach Mag.a Dr.in Heide Lex-Nalis. Die Koordi-natorin der Plattform educare forderte „bessere Mitsprachemög-lichkeiten und das Pflegen eines verständnisvollen, kooperativen Umgangs“, denn dies sei essenti-

ell für die Bildung einer solida-rischen Gesellschaft.

Erweiterte HorizonteOb Geschäftsführerin, Orts-gruppenmitarbeiter, Mitar-beiterin in Kinderbetreuungs-einrichtung oder Mitglied des Landesvorstandes: am Ende der zwei arbeitsreichen Tage voller Vorträge, Arbeitsgruppen und einem ansprechenden Rahmen-programms waren sich alle einig: Selber denken ist angesagt! Und die Kinderfreunde-Akademie eröffnete neue Blickwinkel und Anknüpfungspunkte dafür.

ber 100 ehrenamtliche VorleserInnen gestalten seit einigen Jahren re-

gelmäßig in unseren Kindergär-ten Lesestunden und tragen so ihren Teil zur Hinführung der Kinder zum Lesen bei.

Dieses Projekt begeisterte die Jury des Philipp Lese-Awards von OMV und Buchklub der Jugend so, dass es unter Hun-derten Einreichungen im Be-reich außerschulische Projekte unter die drei Finalisten gereiht wurde. Initiiert und koordiniert

wurde bzw. wird die Gruppe von Gerlinde Wolfsberger, die zu-sammen mit Brigitte Hellmich, ebenfalls eine Kinderfreunde-Vorleserin, und Kinderfreunde Wien Pressesprecherin Michaela Müller-Wenzel den Bücher-Gut-schein von Buchklub-Geschäfts-führer Mag. Gerhard Falschleh-ner und Buchklub-Vorsitzende Christa Prets (am Foto links) entgegennahm.

Mit dem Gutschein werden wie-der neue Bücher für die Vorlese-rInnen angeschafft.

Burgenland baut!„Baustelle unterwegs“ und die neue „Wasserbaustelle“

Philipp Lese-Award an VorleserInnen der Wiener

Kinderfreunde

Die Klügeren fragen nachExpertengespräche bei der Kinderfreunde-Akademie in OÖ

Kinderfreunde nun auch in Lustenau aktiv

Mit Anfang des Jahres starteten die Kinderfreunde auch in Lustenau durch.

Foto: Bubu Dujmic

Symbolfoto

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Bildung bietet Chancen.Wir unterschreiben das Volksbegehren!

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